Reicht billig?
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www.detecon-dmr.com Detecon Management Report DMR Reicht billig? Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche We make ICT strategies work Inhalt Der Multi-Spagat – Eine Branche im Wandel 2 Energiewelten entdecken – Neue Geschäftsmodelle & Innovationen 4 Marktsegmentierung – Mehr Erfolg bei der Einführung neuer Produkte 6 Kunden nachhaltig betreuen – Praxisbeispiel ENTEGA 8 Schweigen ist Silber, Reden ist Gold – Neue Wege in der Kundenbindung Facebook & Co – Die Einbindung von Social-Media-Kanälen 8. 1 10 12 Reicht billig? – Die richtige Preispolitik entscheidet 14 Vertrieb – Vertriebsmanagement in einem dynamischen Markt 16 9. Immer nah am Kunden! – Praxisbeispiel badenova 10. Detecon Statements 18 20 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Der Multi-Spagat – Eine Branche im Wandel Energieversorger stehen vor einem Berg an Aufgaben: Einerseits sollen sie die Energiewende organisieren, andererseits durchleben sie einen Prozess der Digitalisierung und Dezentralisierung. Und nebenbei werden die Märkte auch noch liberalisiert. Alte Geschäftsmodelle funktionieren nicht mehr. Zeit und Geld, um neue zu finden, sind knapp. Was tun? Was haben Kindergarten, Rucksack und Wirtschaftswunder gemeinsam? Es sind deutsche Begriffe, die in andere Sprachen eingegangen sind, weil sie etwas auf den Punkt bringen, was anders nicht besser in den jeweiligen Fremdsprachen ausgedrückt werden kann. Seit einiger Zeit hat sich ein neuer Begriff dazugesellt: Energiewende. Weltweit beobachten Japaner, Chinesen, Koreaner, Amerikaner, Inder, Brasilianer und viele, viele andere Nationen, ob die Deutschen den Umstieg von der Atomkraft zu erneuerbaren Energien erfolgreich gestalten können. Wenn es irgendwo gelingen kann, dann in Deutschland – das ist zumindest weltweit die einhellige Meinung. Denn die Deutschen gelten immer noch als gründlich, genau und akribisch – mitunter aber vielleicht auch als ein wenig fantasielos. Um Energie zu produzieren und Stromnetze zu betreiben, brauchte man bisher keine Fantasie. Doch auch das ändert sich gerade. Denn inzwischen werden die Stromerzeugung und der Netzbetrieb zu einem immer komplexeren Gefüge, in dem viele verschiedene Rädchen wie Netzauslastung, Wetter und Verbrauch ineinandergreifen. Der Markt wandelt sich im Zeitraffer Durch den Prozess der Digitalisierung, Dezentralisierung und Marktliberalisierung wandelt sich der Markt im Schnelldurchlauf. Ein Beispiel: 1990 sorgten in Deutschland rund tausend Kraftwerke dafür, dass Maschinen liefen und Glühbirnen brannten. 22 Jahre später – 2012 – existieren nach Angaben der Bundesnetzagentur allein rund 1,3 Millionen Photovoltaikanlagen. Energie wird mehr und mehr dezentral produziert. Im liberalisierten Energiemarkt hat sich auch die Marktordnung komplett geändert: Während in den 90er Jahren noch monopolistische Strukturen dominierten (Verkäufermarkt), liefern sich heute hunderte von Versorgern 2 auf Online-Portalen einen harten Preiskampf, um den entscheidenden Klick des Verbrauchers zu ergattern. Der Wettbewerb nimmt weiter zu und das Geschäft wird härter, obwohl die Preise für den Endverbraucher weiter steigen und diejenigen an der Börse fallen. Für jede andere Branche sind fallende Einkaufs- und steigende Verkaufspreise paradiesische Zustände. Nicht so im Energiesektor, denn die Marge wird immer geringer. Für Erzeugung, Transport und Vertrieb bekommen Versorger lediglich einen Teil von dem, was der Verbraucher bezahlt. Rund 70 Prozent entfallen auf Steuern und Abgaben wie die Konzessionsabgabe, Strom- und Umsatzsteuer oder die KWK-, EEG-, §19- und Offshore-Umlage. Die Energiewirtschaft wird digital Auch traditionelle Gebietsabgrenzungen gelten nicht mehr. Neue Lieferanten schieben sich in die gesättigten Strom- und Gasmärkte und selbst Verbraucher werden plötzlich zu Produzenten. Das Stromnetz der Zukunft arbeitet nicht mehr analog, sondern digital. Kunden erwarten heute von Anbietern Flexibilität auf Basis individualisierter Angebote und Leistungen, günstige Preise, einen exzellenten Kundenservice sowie die Verknüpfung mit der digitalen Welt der Smartphones und Tablets. Verbraucher möchten selbstbestimmt, schnell und bequem mit den Anbietern interagieren. Die Digi- DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 talisierung ebnet hierfür den Weg – und forciert dieses Verhalten. Traditionellen und prozesslastigen Dienstleistungs unternehmen wie den Versorgern machen diese Kundenanforderungen häufig zu schaffen. Im Handel mussten ehemals klangvolle Namen wie Neckermann oder Quelle im Werben um den Kunden aufgeben und neuen Online-Versandhändlern wie Amazon und Zalando das Feld überlassen. Auch im Bereich der Finanzdienstleistungen vermögen neue Anbieter, beispielsweise Paypal und Smava, besser auf Kunden einzugehen, die untereinander vernetzt sind, als Bestandteil der „Always-On“-Gesellschaft mobile Endgeräte für ihre Finanzgeschäfte n utzen und fließend zwischen Online- und Offline-Kanälen wechseln. Für viele Finanzdienstleister besteht die reale Gefahr, mit ihrem Leistungsangebot unzureichend oder zu spät auf die neuen Kundenbedürfnisse zu reagieren. Der Umbau des Marktes ist eine riesige Chance und Motor für Innovationen, neue Produkte und Dienst leistungen. E-Bikes erobern bereits jetzt die Städte. Das Thema umweltfreundliche Energieerzeugung bewegt Deutschland seit Jahren. Keine andere Nation auf der Welt ist bereit, dafür so tief in den Geldbeutel zu greifen. Jetzt ist das Zeitfenster geöffnet, um mit neuen Produkten Marktanteile zu stabilisieren und auszubauen. Dafür müssen Versorger aber in die Offensive gehen und neue Möglichkeiten nutzen. Ein Beispiel, wie ein Regionalversorger neue Dienstleistungen entwickelt und seine Wertschöpfungstiefe mit dem fortschreitenden Markt ausbaut, finden Sie ab Seite 18. Viele Energielieferanten beginnen umzudenken. Über die Hälfte der Anbieter beabsichtigen in den nächsten zwölf Monaten verstärkt in Innovation, Produktentwicklung, Kundenbindung und Marktsegmentierung zu investieren. Art und Ausrichtung der gewählten Maßnahmen verraten jedoch, dass die Versorger ihre Branche immer noch als Lieferantenmarkt begreifen. Darüber hinaus sind Energieversorger infrastrukturgeprägt. Ihr Geschäftsbetrieb ist durch eine große, kapitalbindende Infrastruktur geprägt und sie geraten gegenüber potenziellen neuen, vornehmlich Internet-basierten Unternehmen unter Kosten- und Finanzierungsdruck. Die Analysen von Detecon belegen, dass den Anbietern auf dem Weg zu einer stärkeren Kundenorientierung sieben zentrale Herausforderungen begegnen: Sie müssen den Kunden stärker an sich binden, sich intensiv mit den Marktpotenzialen beschäftigen und in eine aktive Preisund Produktgestaltung einsteigen. Sie müssen ihren Vertrieb wertorientiert steuern, den Online-Kanal stärken, Social Media strategischer nutzen und innovative neue Geschäftsmodelle entwickeln. Neue Wege gehen Aus Fehlern anderer lernen Der Energiesektor steht hier erst am Anfang der Entwicklung. Wie sollen sich Versorger in dieser Situation verhalten? Den Alleingang wagen und eigene Lösungen entwickeln? Oder mit den neuen Marktteilnehmern kooperieren und sich den kleiner werdenden Kuchen teilen? Die Marktgesetze der letzten hundert Jahre gelten nicht mehr. Die Kompassnadel der Energiewirtschaft dreht sich anscheinend orientierungslos im Kreis und zeigt noch keine neue Richtung an. Andererseits ist die Energiebranche nicht der erste Industriesektor, der einen Wandel durchlebt und sich komplett umstrukturieren muss. Wie stark sich ein Energieunternehmen in den n euen Geschäftsfeldern positionieren will, welche Kombination aus Produkten und Dienstleistungen es seinen Kunden anbietet und welches Geschäftsmodell sich dazu eignet, hängt von der bestehenden Unternehmensstruktur, den Kernkompetenzen sowie den spezifischen Anforderungen seiner Eigentümer und Kunden ab. Die Unternehmen der Energiebranche haben einen Vorteil: Sie können aus den Erfahrungen und Fehlern anderer Industriezweige lernen und früh strategische Weichen stellen: zum Beispiel Partnerschaften und Allianzen mit Unternehmen aus anderen Branchen schließen, um neues Know-how aufzubauen und die Position im Markt zu sichern. 3 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Energiewelten entdecken – Neue Geschäftsmodelle & Innovation Der Energiemarkt wandelt sich, die Gewinnmargen im klassischen Versorgungsgeschäft sinken und neue Geschäftsmodelle haben sich noch nicht etabliert. Wie sollen Energieversorger bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle vorgehen? Für den afrikanischen Markt hätten deutsche Energieversorger das perfekte Geschäftsmodell. Die Versorgungs sicherheit, die deutsche Unternehmen bieten, ist mit Geld kaum zu bezahlen. Während der Strom in Afrika häufig mehrere Stunden am Tag ausfällt, liegt die durchschnittliche Versorgungsunterbrechungszeit in Deutschland bei rund 15 Minuten pro Jahr. Damit nehmen die heimischen Versorger im internationalen Vergleich eine Spitzenposition ein. In den Niederlanden beträgt die jährliche Ausfallzeit rund 33, in Österreich 44 Minuten, in Frankreich knapp eine Stunde und in den USA etwa acht Stunden. Trotz der nahezu perfekten Belieferung mit Strom honorieren die Deutschen diese weltmeisterliche Versorgungssicherheit jedoch kaum. Für sie ist das so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Und das ist nicht das einzige Problem. Die Versorger kämpfen außerdem mit einem stagnierenden Markt: Die Bevölkerung schrumpft, die Margen sinken und bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung den Energieverbrauch im Vergleich zu 1990 um 20 Prozent und bis zum Jahr 2050 sogar um 50 Prozent reduzieren. Das Beliefern der Kunden mit Energie als alleiniges Geschäftsmodell – und sei es noch so perfekt – hat ausgedient. Es ist also höchste Zeit, sich nach neuen Verdienstmöglichkeiten umzusehen. Chancen für neue Geschäftsmodelle In Zukunft sollten Stadtwerke und Regionalversorger ihren Anteil an der Wertschöpfungstiefe erhöhen – sei es mit neuen Produkten wie Energie- und IT-Beratung oder mit neuen Kunden. Neue Marktsegmente zu besetzen gibt ihnen die Chance, sich gegenüber dem Kunden als innovativer Partner und Dienstleister zu positionieren. Im Gegensatz zu Wettbewerbern aus anderen Branchen besitzen sie den Vorteil, dass sie ihre Kunden kennen und bei ihnen hohes Vertrauen genießen. Das erleichtert ihnen insbesondere, ihre Position im regionalen Umfeld zu stärken. „Zu welchen neuen Geschäftsmodellen sich Energieversorger entschließen, ist vor allem eine strategische Entscheidung“, erklärt Steffen Roos, Managing Consultant bei Detecon. Wie ist das Energieunternehmen aufgestellt, welche Marktrollen kann es bedienen und wie sieht die Kundenstruktur aus? Profitabilität muss nicht das alleinige Ziel sein. „Mit neuen Geschäftsfeldern wie Smart Home lassen sich etwa eine bessere Kundenbindung und ein besseres Image erreichen.“, so der Detecon-Berater. Analog zu anderen, sich im Umbruch befindenden Industrien ist es noch nicht möglich, zu sagen, wohin die Reise geht. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, wie Smartphones und soziale Netze das Konsumentenverhalten verändern? Es geht also nicht darum, in der Glaskugel nach dem „nächsten großen Ding“ zu schauen, sondern Unternehmen mit der Fähigkeit auszustatten, kontinuierlich neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, zu erproben und erfolgreich auszurollen. Partner erleichtern den Weg in neue Geschäftsfelder Bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder bieten sich Partnerschaften an – etwa mit Wohnungsbaugesellschaften, Ingenieurbüros und IT-Unternehmen. Kooperationen erlauben, gemeinsame Interessen zu verfolgen, konvergente Produkte zu entwickeln und die Risiken zu streuen. 4 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Breitband: Es kann lukrativ sein, sich am Ausbau der Breitbandversorgung zu beteiligen. Allerdings ist das Geschäftsfeld kostenintensiv und sollte idealerweise gemeinsam mit Partnern angegangen werden. Für Stadtwerke und Regionalversorger, die bereits über eigene Glasfasernetze verfügen, bieten sich Mehrwertdienste wie TV-Angebote, Video on Demand und weitere Over-the-Top-Services an. Contracting: Der Betrieb und die Finanzierung von Energieanlagen für Geschäfts- und Privatkunden ist ein Feld mit großen Erfolgschancen. Im Fokus stehen Kundenbindung sowie die Steigerung von Kompetenz und Reputation. Fehlendes Know-how kann durch Partner ergänzt werden. Dezentrale Energieerzeugung: Das Thema wird in den nächsten Jahren immer stärker gefragt sein und kann mit Produkten und Lösungen wie Mini-Blockheizkraftwerken sowie Kraft-Wärme-Kopplung unterstützt und ausgebaut werden. Elektromobilität: Der große Durchbruch steht noch bevor. Langfristig eröffnen sich jedoch neue Absatzchancen durch die Bereitstellung von Elektrofahrzeugen und Ladesäulen. Energiedienstleistungen: Ein Geschäftsfeld mit guten Wachstumschancen, mit dem sich Kunden binden und Know-how aufbauen lassen. Um das komplette Wissen aus Beratungsfeldern wie Energieeffizienz, Photovoltaik oder Solarthermie zu erschließen, bieten sich Partnerschaften an, zum Beispiel mit regionalen Ingenieurbüros und Handwerksbetrieben. B2B-Services: Besitzen Versorger spezielle Einheiten aus den Bereichen IT, Messstellenbetrieb oder Kundenkontakt, können diese sich weiter spezialisieren und Dienstleistungen für andere Versorger sowie die Industrie anbieten. Versorger sollten bei Relevanz von Contracting und dezentraler Energieerzeugung auch über dezentrales Energiemanagement als Serviceangebot nachdenken. Smart Home: Das Steuern von Haushaltsfunktionen mittels Tablet-PCs und Smartphones steht noch vor dem Durchbruch. Hier gilt es, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die einerseits die Anforderungen der Kunden nach Komfort und energieeffizienter Steuerung erfüllen, andererseits aber auch für den Versorger Mehrwerte bringen. Unternehmen, die das Thema in Angriff nehmen, sollten klar die technische Infrastruktur sowie die Punkte Wartung und Service regeln. Smart Metering: Im Jahre 2014 werden größere Rollout-Prozesse von Smart Metern starten. Dazu müssen Stadtwerke/Regionalversorgungsunternehmen (SW/RVU) sich intensiv Gedanken machen. Was bedeutet das für das Geschäftsmodell, welche neuen Konzepte ergeben 5 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Marktsegmentierung – Mehr Erfolg bei der Einführung neuer Produkte Der Markt ist hart umkämpft und bietet Anbietern scheinbar nur wenige Differenzierungsmöglichkeiten. Wer sich auf den Preiskampf einlässt, anstatt sich auf seine eigenen Stärken zu konzentrieren, kann nur verlieren. stimmen und damit eine erfolgreiche Markteinführung zu erreichen. Sucht man auf den einschlägigen Jobportalen im Internet die Kombination „Berufsfeld: Produktmanagement“ und „Branche: Energie- und Wasserversorgung“ erhält man ungefähr 10 Prozent der Anzahl der Treffer, die beispielsweise für die Telekommunikationsbranche aufgelistet werden. Die Energiebranche findet sich bisher nur schwer mit der Tatsache ab, dass die Margen im klassischen Versorgungsgeschäft immer weiter sinken und insbesondere die traditionellen Wertschöpfungs stufen der Stadtwerke und Regionalversoger immer stärker unter Druck geraten. Sie müssen deshalb überlegen, wie sie sich weiterentwickeln und die Aufmerksamkeit des Kunden auf Mehrwerte jenseits des Strompreises lenken können. Die Energiebranche steht erst am Anfang einer Entwicklung hin zu einer deutlich steigenden Vielfalt an Angeboten – Produkten und Dienstleistungen – in den Unternehmen. Die Detecon-Studie ergab (siehe Grafik), dass schon viele Energieunternehmen eine Form der Marktsegmentierung nutzen. Sie tun dies allerdings vorwiegend, um Ressourcen im Vertrieb und Marketing effizienter einzusetzen. „Das zeigt ganz klar, welcher Kostendruck in der Branche herrscht und dass man sich aktuell eher mit den bestehenden Kunden beschäftigt.“, erklärt Steffen Roos, Managing Consultant bei Detecon. Neue Angebote erfolgreich entwickeln Wer allerdings mit neuen Angeboten beim Kunden punkten will, muss bei sich selbst anfangen. Welche Stärken besitzt das Unternehmen? Was kann ich gut? Viele Unternehmen besitzen ein größeres Potenzial, sich neu zu erfinden, als ihnen bewusst ist. Einige sind stark im Gasgeschäft, andere im Geschäftskundenbereich, dritte in der Beratung. Energieversorger sollten sich fragen, wie sie ihre Stärken einsetzen können, um neue Angebote zu entwickeln. Sind Ideen dafür gefunden, kommt es maßgeblich darauf an, diese optimal auf die Präferenzen der Kunden in der ausgewählten Zielgruppe abzustimmen. Hierbei hilft die Segmentierung aller potenziellen Käufer hinsichtlich ihres Kaufverhaltens bezüglich des neuen Produkts oder der neuen Dienstleistung in intern homogene und untereinander heterogene Gruppen (Cluster). Erst danach liegen genügend Informationen vor, die richtige (Ziel-) gruppe auszuwählen und das Angebot auf diese abzu- 6 Das Potenzial einer Segmentierung des Gesamtmarktes wird bisher unterschätzt Die Detecon-Projekterfahrung zeigt jedoch, dass als Basis für die Entwicklung neuer Angebote eine Segmentierung auf der Grundlage eigener Kundendaten oder auch gern genutzter fertiger Marktsegmentierungen ungeeignet sind. Beispielsweise kann der Anteil an „serviceorientierten Kunden“, der häufig in externen Marktstudien identifiziert wird, nur einen Hinweis darauf geben, ob sich ein Angebot mit verbessertem Service lohnt. Ob diese Verbesserung jedoch durch eine schnellere Bearbeitung von Beschwerden oder die Einrichtung eines Social-Media-Kanals erbracht werden sollte, beantwortet die vorgefertigte Marktsegmentierung nicht. Auch bei der Segmentierung der eigenen Kunden ist Vorsicht geboten. Sind die Kunden, die sich wegen eines besonders günstigen Tarifs für ein Energieversorgungsunternehmen entschieden haben, die richtigen, um Auskunft über ein Angebot zu geben, welches den Preis gerade nicht mehr in den Mittelpunkt stellen möchte? „Möchte man Flops bei der Produkteinführung verhindern, sollte man die Präferenzen der Kunden erheben und immer den gesamten Markt betrachten.“, rät Dr. Britta Cornelius, Senior Consultant bei Detecon. Denn aus dem rasanten technischen Fortschritt oder auch manchmal nur aus der geschickten Kombination von Angeboten ergeben sich unzählige Möglichkeiten, Stadtwerke und Regionalversoger auf der Angebotsseite weiterzuentwickeln. Man muss die Herausforderung nur mit professionellen Methoden wie der Marktsegmentierung annehmen. DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Welche Datengrundlage verwenden Sie bei der Marktsegmentierung? 94% Daten eigener Kunden 75% Daten hinsichtlich des Konsums (z.B. Stromverbrauch) 50% Sozio-demografische Daten 44% Daten hinsichtlich der Kundenpräferenzen Daten hinsichtlich Werten und Einstellungen des Kunden Daten der Konsumenten des Gesamtmarktes 38% 13% Fast alle Stadtwerke greifen bei der Marktsegmentierung lediglich auf die Daten der eigenen Kunden zurück – nicht jedoch auf die des Gesamtmarktes. 7 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Kunden nachhaltig betreuen – Praxisbeispiel entega Konsequenter Markenaufbau, Kundenorientierung und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder gelten als Erfolgsfaktoren, um im neuen Markt zu bestehen. Der südhessische Versorger ENTEGA hat diese Prinzipien erfolgreich umgesetzt. Dr. Steffen Frischat, Geschäftsführer in den Geschäftskunden- und Energieeffizienzgesellschaften, sowie Produktmanager Christoph Steinhauer erklären, wie das in der Praxis funktioniert. DMR: ENTEGA wurde 1999 als Regionalversorger gegründet, heute ist das Unternehmen Deutschlands größter Anbieter von klimaneutraler Energie. Verraten Sie uns das Erfolgsrezept? für Geschäftskunden spezialisiert hat. Heute bieten wir nicht „nur“ Energie an, sondern sind mit vielen Dienstleistungen für Energieeffizienz, Energiemanagement und Klimaschutz breit aufgestellt. ENTEGA hat sich sehr früh im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit positioniert. Wir haben bei unseren Kunden CO2-freie Versorgungsprodukte als Standard posi tioniert. Das heißt: Bei uns gab es nicht Strom und „grün“ als Option, sondern schon 2007 gab es bei uns Ökostrom als Standard, und wer „grau“ wollte, musste Bescheid sagen. Denselben Schritt haben wir bei Privatkunden mit den Gasprodukten gemacht – seit 2011 gibt es Gas standardmäßig CO2-neutral. Auf diese Weise haben wir viele Kunden akquirieren können, die von ihrem Versorger mehr erwarten als „einfach nur Strom“. Diese Posi tionierung hat uns auch inhaltlich überzeugt. DMR: Schaden Versorger sich nicht selbst, wenn sie Energieeffizienz anbieten? DMR: Lautet die Erfolgsformel also „Setzt auf Öko“? Nur auf Öko zu setzen reicht bei weitem nicht aus. Es geht darum, sich das Vertrauen der Kunden zu erarbeiten, dass sie sich bei ihrem Versorger richtig aufgehoben fühlen – in der Energielieferung, aber auch bei den Leistungen drum herum. Vom hochwertigen Ökostromprodukt über die Einsparberatung über die CO2-Neutralität bis hin zur praktischen Umsetzung von Eigenerzeugungsanlagen. Und das alles zu einem überzeugenden Preis. DMR: Aber wie hat ENTEGA den Wandel so erfolgreich vollzogen? Die reine Energielieferung kennt nicht genügend Unterscheidungsmerkmale. Natürlich muss man günstigen Strom anbieten – schon unsere erste Kampagne 2007 heiß „Ökostrom günstiger als Atomstrom“. ENTEGA konnte damit 300.000 Kunden gewinnen! Auf diesen Lorbeeren hat sich ENTEGA nicht ausgeruht, sondern ist den Weg konsequent weitergegangen. Das nächste Thema hieß Energieeffizienz. Im Jahr 2011 haben wir ein Unternehmen zugekauft, das sich auf Energieeffizienzberatung 8 Wir sehen uns da im selben Boot wie unsere Kunden. Viele unserer Geschäftskunden haben – insbesondere aufgrund der Umlagen für die Energiewende – viel höhere Energiekosten als ihre ausländischen Wettbewerber. Wenn wir unseren Kunden helfen, möglichst intelligent mit dem wertvollen Gut Energie umzugehen, können sie im Wettbewerb erfolgreicher agieren und bekommen die Aufträge, von denen sie leben. Genauer: von denen wir alle leben. Je mehr Aufträge unsere Kunden haben, desto mehr Energie können wir ihnen liefern! Man darf die Energiebranche nicht mehr vom Versorger zum Abnehmer, sondern muss sie vom Kunden her rückwärts denken. Früher ging es darum, die Versorgungs sicherheit herzustellen und Energie zu liefern. Das ist heute anders – heute gilt es, neue Produkte, Dienst leistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. DMR: Versorger entwickeln sich also zu Energiedienstleistern? Energiedienstleister klingt sehr pauschal. Auch in diesem Bereich gibt es viele Differenzierungsmöglichkeiten, die Unternehmen anhand ihrer Möglichkeiten entwickeln müssen. Ein Beispiel: Nachdem wir einige Geschäftskunden mit Ökostrom belieferten, suchten sie bei uns Beratung: Wie sie ihren Maschinenpark und ihre Gebäude energieeffizienter gestalten könnten, wie sie bei der Abgabe von Steuern und Umlagen sparen und ob sie in eine Photovoltaik-Anlage oder in ein Blockheizkraftwerk investieren sollten. Heute erstellen wir für diese Unternehmen Eigenversorgungskonzepte und unterstützen sie bei der technischen Umsetzung – bis hin zum Betrieb und zum Monitoring der Anlage. Auch wenn es vordergrün- DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 dig unlogisch klingt, den Energieversorger zu fragen, wie man sich von ihm unabhängig macht: Wir haben das Vertrauen unserer Kunden und können so neue Dienste an den Mann bringen. Das Vertrauen haben wir, weil wir unserer Marke und unserem qualitativem Anspruch treu geblieben sind. Viele Kunden honorieren das. DMR: In welchen neuen Geschäftsfeldern ist ENTEGA außerdem aktiv? Wir begleiten derzeit viele Kunden bei der Einführung von Energiemanagementsystemen, meist nach DIN ISO EN 50.001. Diese Managementsysteme ermög lichen, die Effizienz kontinuierlich zu verbessern. Mit einem Software-Partner bringen wir intensiv das Thema Energiedatenmanagement voran. Hier geht es darum, in die Verbrauchssysteme genauer hineinzusehen und ein Verbrauchs- und Effizienz-Monitoring zu ermöglichen. Wir entwickeln neue Contracting-Produkte, machen Angebote in Richtung Blockheizkraftwerke und prüfen Geschäftsmodelle im Bereich Smart Home. DMR: Sie testen Produkte, bevor sie damit an den Start gehen? Natürlich, wir machen uns sehr viele Gedanken über neue Produkte – besonders über die Vorteile, die sie beim Kunden erzeugen. Wir denken da nicht von der Infrastruktur, sondern fangen mit der Anwendung beim Kunden an. Zuerst erarbeiten wir uns Szenarien mit ihren Business-Modellen nach der Business-Model-CanvasMethode. Dann beziehen wir Partner und Kunden in die Entwicklung ein und führen Tests der wesentlichen Annahmen durch, die für den Produkterfolg entscheidend sind. DMR: Welche Schritte gehen Sie als nächstes? Der Prozess des Umbaus ist längst noch nicht abgeschlossen. Wir werden unsere Kräfte innerhalb des Unternehmens noch besser bündeln. Derzeit werden zum Beispiel mehrere Vertriebs- und Umsetzungsbereiche bei 9 ENTEGA neu geordnet. Und wir arbeiten intensiv daran, übergreifende Energielösungen zu ermöglichen. Dazu strukturieren wir die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche – Vertriebe, Produktmanagement, Anlagenbau, IT – entlang von Produktentwicklungs- und Einführungsprozessen. Wir brauchen mehr Effektivität auf dem Weg von der Idee zum fertigen Produkt. Parallel versuchen wir, mehr in Partnerschaften zu arbeiten: zum Beispiel mit dem lokalen Handwerk oder mit der Wohnungswirtschaft, aber auch mit Herstellern von IT-Lösungen, mit denen wir stärker kooperieren werden. Die Energiebranche ist stark im Wandel begriffen, und wir müssen uns sehr bewusst neu aufstellen, um erfolgreich zu bleiben. ENTEGA versorgt über eine Million Menschen und gehört damit zu den großen Energieversorgern in Deutschland. Das Unternehmen ist die Vertriebstochter der HSE (Darmstadt) und wurde 1999 gegründet. ENTEGA ist der zweitgrößte Anbieter von Ökostrom und verzichtet seit 2008 auf den Vertrieb von Atomstrom. Seit 2009 bietet sie Erdgas an, dessen CO2-Ausstoß durch Aufforstungsprojekte kompensiert wird. Seit 2011 agieren unter dem Dach der Marke ENTEGA die drei Gesellschaften ENTEGA Privatkunden, ENTEGA Geschäftskunden und ENTEGA Energieeffizienz. HSE-Konzernbilanz 2012: Umsatz: 1,973 Milliarden Euro Euro EBIT: 65,1 Millionen Euro Verkaufte Strommenge: 6,5 TWh Verkaufte Ökostrommenge: 2,3 TWh Verkaufte Erdgasmenge: 8,2 TWh Verkaufte Menge klimaneutrales Erdgas: 2,2 TWh Mitarbeiter: 2596 Investitionen in erneuerbare Energien: rund 1 Milliarde Euro (bis 2015) DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Schweigen ist Silber, Reden ist Gold – Neue Wege in der Kundenbindung Immer mehr Kunden wechseln ihren Anbieter. Wollen Versorger die Abwanderung verhindern, müssen sie mehr in Bindungsmaßnahmen investieren und stärker mit ihren Kunden in den Dialog treten. So langsam kommt der Strommarkt in Schwung. Laut Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur wechseln immer mehr Verbraucher ihren Anbieter. Waren es 2006 noch 800.000, suchten sich 2011 bereits 3,8 Millionen einen neuen Energieversorger: 30 Prozent mehr als 2010. Und in den kommenden drei Jahren wird sich die Zahl nach Meinung vieler Experten verdoppeln. Kunden, die einmal gewechselt haben, wechseln immer wieder. Sie sind prinzipiell illoyaler als andere. Außerdem ist Kundenrückgewinnung deutlich teurer als Kundenbindung sowie Cross- und Upselling bei bestehenden Kunden (Share of Wallet). Höchste Zeit, sich Gedanken zu machen, wie man seine Kunden bindet! Der Detecon-Studie zufolge (siehe Grafik) setzen die meisten Stadtwerke und Regionalversorger (83 Prozent) auf Kundenmagazine, um mit Kunden in Kontakt zu bleiben. Zwar sind Kundenmagazine eine wichtige Grundlage, um Kunden zu binden, derartige Maßnahmen reichen aber bei weitem nicht aus. Viele Versorger haben das bereits erkannt und weiten ihre Tätigkeiten aus: Knapp die Hälfte von ihnen will spätestens im Jahr 2014 erstmals Rückgewinnungsaktionen starten sowie Kunden stärker segmentieren, um sie gezielter anzusprechen. Auf Rang drei der Maßnahmen folgt der Einsatz eines Systems für das Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management, CRM). Mit Kunden in den Dialog treten Der Einsatz eines CRM-Systems ist aufwändig, rechnet sich aber. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die Neukundengewinnung bis zu fünf Mal teurer sein kann als die Kundenbindung. In einem CRM-System lassen sich verschiedene Maßnahmen wie Kampagnen- und Beschwerdemanagement mit dem Kundenprofil zusammenführen. Moderne Softwarelösungen bieten die Möglichkeit, Kunden mit einem erhöhten Abwanderungsrisiko zu ermitteln und/oder gezielt auf neue Serviceleistungen und Angebote hinzuweisen. Das erhöht die Kundenbindung langfristig. Hierbei stehen Energieversorger jedoch vor der besonderen Herausforderung, dass die Kündigung nicht direkt beim Versorger erfolgt. Der Versorger wird erst von dem neuen Anbieter über den Wechsel seines Kunden unterrichtet, wenn dieser schon vollzogen ist. Der Kunde ist dann aber bereits verloren und es muss in teure Kundenrückgewinnungsmaßnahmen investiert werden. Aber auch aktuelle Bestandskunden sind spezifisch zu betrachten. So muss differenziert werden, welche Kunden einen hohen Wertbeitrag leisten, auf welche man zur Not auch verzichten könnte und welche am besten weiter „schlafen“ sollten. Um derartige Bewertungen machen zu können, muss eine saubere Datenbasis vorhanden sein (CRM-System). 10 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Seit wann setzen Sie folgende Maßnahmen / Verfahren zur Kundenbindung ein? 83% Kundenmagazin 61% Kampagnen-Management Kündigerrückgewinnung 44% Segmentierung als Basis für gezielte Kundenansprache 44% Social Media 33% Kundenwertorientiertes Verfahren 29% Kündigerprophylaxe IT-gestütztes Data Mining = Schon seit vielen Jahren = Seit diesem Jahren 17% 50% IT-gestütztes CRM-System 28% 22% 11% 22% 11% 17% 17% 33% 35% 11% 6% = Planen wir im nächsten Jahr 28% 6% 6% 33% 17% 12% 11% 11% 33% 11% 6% 11% 6% 17% 24% 6% 44% = Bisher keine Pläne 28% 17% = Nicht beurteilbar Das Kundenmagazin ist als Kundenbindungsinstrument immer noch weit verbreitet. Andere Maßnahmen sind aber in Planung. 11 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Facebook & Co – Die Einbindung von Social-Media-Kanälen Rund drei Viertel aller Internetnutzer in Deutschland sind in einem sozialen Netzwerk wie Facebook, Twitter oder Xing aktiv. Die Web-2.0-Kanäle bieten viele Möglichkeiten, um mit Kunden in Kontakt zu treten und sich ein positives Image aufzubauen – wenn sie richtig gepflegt und für den richtigen Zweck eingesetzt werden. Anfang 2013 vermeldete Facebook einen erneuten Rekord. Mehr als 25 Millionen Menschen in Deutschland nutzen das soziale Netzwerk. Über die Hälfte von ihnen greift sogar täglich darauf zu. Sich online zu vernetzen, liegt im Trend. Nach einer repräsentativen Erhebung von Forsa sind knapp drei Viertel der Internetnutzer in Deutschland in mindestens einem sozialen Netzwerk aktiv. Unternehmen bietet dies großes Potenzial, um mit ihren Kunden in Kontakt zu treten, sich ein positives Image zu geben, Aktionen und Gewinnspiele zu starten und die Nutzer in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen einzubinden. Das Social Web ist ideal, um Informationen zu verbreiten. Hier muss man allerdings beachten, dass Informationen meist dialogisch thematisiert werden und man für diesen Dialog bereit und auch ressourcenseitig aufgestellt sein muss. Für Kundenservicekonzepte eignet sich das Social Web ebenso, hier kommt es im Detail auf die richtigen Konzepte und die richtigen Anwendungsfälle sowie eine klare Steuerung an. Die Web-2.0-Aktivitäten können sich rechnen: Eine geschickt lancierte Service- und Kunden-Community im Social Web kann helfen, Kundenanfragen zu reduzieren. Im Schnitt können Firmen bis zu 15 Prozent der Kundenanfragen über Facebook & Co. abfangen. Das spart Kosten in den Call- und Info-Centern. Für Handels- und Vertriebskonzepte kann das Social Web eine gute und ergiebige Lead-Generierungsmaschine sein. Die eigentlichen Verkaufsprozesse müssen immer auf den Plattformen der SW/EVU stattfinden, schließlich sollen Dauerschuldverhältnisse mit den Kunden geschlossen werden. So verlockend und attraktiv die Möglichkeiten sind, sie bergen auch Risiken: zum Beispiel die schnelle Verbreitung negativer Erfahrungen mit dem Unternehmen. Schnell und authentisch reagieren Wer sich in sozialen Netzwerken erfolgreich darstellen will, muss Regeln beachten: Möglichst schnell und authentisch auf Anfragen reagieren und mit Kritik sachlich und konstruktiv umgehen. Ein ehrlicher Dialog und Austausch mit Nutzern auf Augenhöhe sorgt für Glaubwürdigkeit. Egal ob Facebook, Twitter, Videos oder Weblogs: Der Aufwand für die Betreuung solcher Angebote darf nicht unterschätzt werden. Analysetools zur Beobachtung von Social-Media-Aktivitäten helfen zwar, die Flut der Beiträge zu kanalisieren, aber trotzdem müssen Unternehmen die Auftritte intensiv pflegen und in ihre Kommunikationsstrategie einbetten. Nur dann verbessern sie das Image. Außerdem muss man flexibel bleiben. Facebook „vergreist“ – die User werden immer älter –, neue Plattformen bilden sich, zum Beispiel Tumblr. Deshalb müssen Konzepte für Social Media immer auch plattformneutrale beziehungsweise kanalübergreifende Ansätze fahren. 12 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 13 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Reicht billig? – Die richtige Preispolitik entscheidet Moderne Preisgestaltung betrachtet nicht mehr den Deckungsbeitrag als alleinigen Maßstab, sondern bezieht dynamische Faktoren wie Vertragslaufzeit, Akquise kosten und Abwanderungsrate in die Kalkulation mit ein. „Die Situation auf Verivox spiegelt den Markt sehr gut wider.“, erklärt Steffen Roos, Managing Consultant bei Detecon. „Viele Versorger verstehen die Branche immer noch als Lieferantenmarkt und versuchen, Kunden über den Preis zu erreichen. Aber auf einer Liste mit 350 Anbietern ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass der Verbraucher mein Angebot auswählt. Der Besucher einer Webseite nimmt maximal die ersten zwanzig Angebote wahr.“ 315 verschiedene Tarife. So viele Möglichkeiten bietet das Online-Angebot Verivox Nutzern, die in Köln nach einem neuen Stromtarif suchen. Auf den ersten Blick erscheint die Übersicht einfach: Oben steht das billigste Angebot, das teuerste rangiert am Ende der Skala auf Platz 367. Auf den zweiten Blick kommen Zweifel, ob das billigste Angebot auch tatsächlich das günstigste ist. Begriffe wie Neukundenbonus, eingeschränkte Preis garantie, Mindestverbrauch, fest definierte Verbrauchs pakete und Mindestvertragslaufzeiten zwischen zwei Wochen und zwei Jahren lassen dem Verbraucher rasch den Kopf rauchen. Was ist gut, was ist schlecht? Der Laie ist angesichts dieser Fülle von Angeboten schnell überfordert und kann nicht beurteilen, welcher Energieversorger denn nun der richtige für ihn ist. 14 Nicht nur für Verbraucher, sondern auch für die Unternehmen ergibt diese Vielfalt einen unüberschaubaren Preisdschungel, der noch komplexer erscheint, wenn sich jeder Tarif aus vielen verschiedenen Komponenten zusammensetzt. Welche Leistungen sind dem Kunden wirklich wichtig und geben den Ausschlag dafür, sich für ein bestimmtes Angebot zu entscheiden? Methoden wie beispielsweise die Conjoint-Analyse können helfen, Kundenpräferenzen für bestimmte Tarifkomponenten zu bestimmen sowie Preissensitivitäten zu messen. Damit könnte auch das alte Cost-Plus-Pricing-Verfahren ausgedient haben. Wer genau weiß, welche Komponenten eines Tarifs seinem Kunden wieviel wert sind, muss Preise nicht mehr durch einen – willkürlich gewählten – Aufschlag auf die Kosten errechnen. Das Unternehmen trifft die Kundenerwartungen eher und verbessert die Wahrnehmung des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Auch sollte jedes Energieunternehmen die eigenen Tarife von Zeit zu Zeit überprüfen: Verdiene ich an den Tarifen noch etwas? Passen sie in die aktuelle Unternehmensstrategie? Gibt es neue, innovative Konzepte? Ein Preis-Lebenszyklus-Management ermöglicht die kontinuierliche und systematische Überprüfung und Anpassung von Tarifen und ihren Komponenten. DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Welche Methoden verwenden Sie im Unternehmen, um die Preise für Ihre Produkte und Dienstleistungen festzulegen? 93% Deckungsbeitragsrechnung 77% Befragungen/Marktforschungen Preisoptimierung (auf Basis Conjoint-Analyse) 23% 69% Preis-Benchmarking Preisexperimente 7% 25% 17% 21% = Verwenden wir aktuell 15% 15% 58% 50% 29% = Planen wir in der Zukunft = Nicht beurteilbar Die Deckungsbeitragsrechnung dominiert klar die Art der Preisbildung und belegt die noch vorherrschende Angebotsorientierung der Branche. Markt- und kundenorientierte Verfahren werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen. 15 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 8. Mehr Energie für den Vertrieb – Vertriebsmanagement in einem dynamischen Markt Der Energiemarkt ist extrem dynamisch. Immer mehr neue Anbieter verschärfen den Wettbewerb. Will ein Versorger wachsen, muss er vor allem für den Vertrieb eine Strategie entwickeln, die eng an den Unternehmenszielen ausgerichtet ist. Aus Vertriebssicht ist Strom das ideale Produkt: Jeder kennt es, man muss es nicht in die Hand nehmen, es gibt keine Reklamationen, es geht nicht kaputt, wird nicht umgetauscht und muss weder zeitaufwändig erklärt noch nachbestellt werden. Trotzdem tun sich viele Versorger schwer, ihn zu verkaufen. Denn seit der Liberalisierung des Marktes haben Versorgungsunternehmen keine Abnehmer mehr, sondern nur noch Kunden. Die Wettbewerbsbedingungen haben sich enorm verschärft. Viele Versorger kämpfen mit Kundenrückgang und sinkenden Margen. In Anbetracht der Marktsituation ist das nicht verwunderlich, denn es drängen immer mehr Stromanbieter auf den Markt. Lag ihre Zahl Ende 2008 noch bei rund 900, waren es 2012 bereits 1050 – 16 Prozent mehr. Viele von ihnen sind nicht nur regional tätig, sondern erweitern ihre Vertriebsaktivitäten, zum Teil auf das gesamte Bundesgebiet. Auch das erhöht den Wettbewerb. Andererseits steigt die Bereitschaft der Kunden, den Stromversorger zu wechseln, von Jahr zu Jahr an. Suchten sich 2011 noch 3,8 Millionen Haushalte einen neuen Anbieter, soll sich die Zahl in den kommenden drei Jahren verdoppeln. Wahl der richtigen Strategie Das bietet gute Chancen, um verlorene Kunden zurückzugewinnen. Doch welche Maßnahmen bringen den größten Erfolg? Lohnt sich eine Ausweitung des Vertriebsgebietes? Und welche Kanäle sollten bedient werden? Kundencenter, Internetauftritt, Social Media oder doch der stationäre Handel? „Versorger, die diese Fragen beantworten wollen, müssen zunächst ihre Vertriebsstrategie festlegen.“, sagt Dr. Britta Cornelius, Senior Consultant bei Detecon. 16 Damit Unternehmen eine Vertriebsstrategie formulieren können, müssen sie vorab ihre Situation und ihre Möglichkeiten genau analysieren. Gemäß der Detecon-Studie über die Situation bei deutschen Energieversorgungsunternehmen (siehe Grafik) steuert die Mehrheit der Versorger ihren Vertrieb profitorientiert. Dies ist typisch für Märkte, die noch wachsen und eine mittlere Wettbewerbsintensität aufweisen. Das trifft jedoch nicht auf den Energiemarkt zu. Er ist ein Massenmarkt und zeichnet sich durch eine hohe Wettbewerbsintensität aus. Unternehmen, die auf solchen Märkten agieren, sollten ihren Vertrieb eher wertorientiert führen. Wahl der richtigen Strategie „Die Vertriebsstrategie zu wählen, die für das Unternehmen und das Marktumfeld genau passt, ist eine komplexe Aufgabe. Deshalb sollte die Wahl nach einer gewissen Zeit immer wieder neu überprüft werden.“, erklärt Cornelius. Eine Detecon-Studie zu Vertriebsstrukturen von Mobilfunkunternehmen zeigt beispielsweise, dass 60 Prozent der international agierenden Unternehmen ihre Möglichkeiten im Vertrieb nicht voll ausschöpfen und mit einer ungeeigneten Strategie arbeiten. Sie verschwenden Marketinginvesti tionen und steuern den Vertrieb anhand von Kennzahlen, die nicht für ihr Unternehmen geeignet sind. „In reifen Märkten – wie im Energiemarkt, der eine hohe Wettbewerbsintensität und Marktsättigung zeigt – wird der Vertrieb idealerweise über wertorientierte Ziele gesteuert“, so Britta Cornelius. Dabei werden alle Aktivitäten mithilfe von Kennzahlen wie Return-onMarketing-Investment, Amortisationsdauer oder Kundenwert gesteuert. Mit ihnen lässt sich die Wirkung von Ausgaben für die Akquisition und Bindung von Kunden messen und maximieren. DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Mengenfokus Stufe Lebenszyklus: Start-Up > Wachstum > Relaunch Umsatzfokus Stufe Lebenszyklus: Wachstum Marktreife: Neuer Markt (niedrige Wettbewerbsintensität) Marktreife: Wachsend (mittlere Wettbewerbsintensität) Fokus Vertriebsstrategie: Entscheidungen zielen auf Ausdehnung der Kundenbasis (Gross Adds), um die kritische Masse zu erreichen Fokus Vertriebsstrategie: Fokus aus (Bar)Erträge, um weiters Wachstum und Ausdehnung der Kundenbasis zu finanzieren Profitfokus Stufe Lebenszyklus: Reife Wertfokus Stufe Lebenszyklus: Reife/Rückgang Marktreife: Wachsend (mittlere Wettbewerbsintensität) Marktreife: Massenmarkt (hohe Wettbewerbsintensität) Fokus Vertriebsstrategie: Blick auf erzielte Margen für Produkte, Kunden und innerhalb einzelner Kanäle, um EBIT-Vorgaben zu erfüllen und Investoren zufriedenzustellen Fokus Vertriebsstrategie: Management und Ressourcenzuteilung erfolgt auf Basis von Kundenwert und erwarteten Erträgen für Marktinvestitionen Vertriebsstrategien in unterschiedlichen Märkten Nach welchen Zielen steuern Sie in Ihrem Unternehmen den Vertrieb ? 93% Profitziele 87% 47% Wertziele 40% Umsatzziele 33% Mengenziele Viele Versorger steuern ihren Vertrieb noch mithilfe von Profitzielen, obwohl wertorientierte Ziele angebrachter wären. Lebenszyklus-Stufen Unternehemensaktivität Start-Up Wachstum Reife Rückgang Relaunch EVU Zeit Die Energiebranche befindet sich derzeit in einem sehr reifen Markt mit vielen Wettbewerbern. 17 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 9. Immer nah am Kunden! – Praxisbeispiel badenova Der Regionalversorger badenova konnte in diesem Jahr seine Absatzmenge für Strom um 50 Prozent steigern. Die Gründe erläutert Vertriebschef Marcel-André Friedrich. DMR: 50 Prozent Zuwachs in einem Jahr. Was macht Ihr Vertrieb anders als andere? Unser Vertrieb ist personell sehr gut aufgestellt. Wir beschäftigen rund hundert Kollegen. Außerdem leite ich nicht nur den Vertrieb, sondern bearbeite auch die Themen Beschaffung, Controlling, Vertriebsmarketing und Vertriebsinnendienst. Durch diese Bündelung ergeben sich kurze Wege und schnelle Abstimmungszeiten. So können wir aktuelle Börsenpreise besser an unsere Geschäftskunden weitergeben als andere. DMR: Wer viel Erfolg haben will, muss also viele Vertriebler einstellen? Ganz so funktioniert es natürlich nicht. Die badenova hat früh auf den Vertrieb gesetzt und diese Linie konsequent beibehalten – auch in personellen Fragen. Das hat es ermöglicht, viele junge, hochmotivierte Leute ins Unternehmen zu holen. Dieser Erneuerungsprozess ist noch nicht abgeschlossen. DMR: Aber die machen das Produkt doch auch nicht billiger als es ist. Das ist richtig. Der Energiemarkt reagiert so stark auf den Preis wie kaum ein anderer Markt. Der Kunde kauft gern, wo es am billigsten ist – aber nicht nur. Er kauft auch bei einem Menschen, dem er vertraut. Diese Person kann in einem Servicecenter arbeiten, in einem Shop oder als Vertriebler in einem ganz anderen Bereich unterwegs sein – zum Beispiel in der Telekommunikation. 18 DMR: Das heißt, Sie greifen auf ein Vertriebsnetz aus der Telekommunikation zurück. Kennen die sich überhaupt mit Energie aus? Natürlich müssen wir diese Mitarbeiter intensiv schulen. Allein schon, damit sie die Hintergründe und die Ausrichtung der badenova kennen. Aber auch, um fachliche Fragen beantworten zu können. Dafür vereinbaren wir mit den Vetriebspartnern ausschließlich Exklusivverträge. Mit jedem Partner, der exklusiv für die badenova arbeitet, vergrößern wir unser Netzwerk beim Kunden, ohne dass wir die eigene Personaldecke erweitern müssen. Wir bekommen damit viele Füße in den Markt! DMR: Akquirieren die neuen Vertriebsmitarbeiter auch Privatkunden? Ob Geschäfts- oder Privatkunden – das ist im Grunde genommen egal. Grundsätzlich gilt: Je näher wir am Kunden sind, desto leichter gewinnen wir ihn und umso mehr Deckungsbeitrag bleibt erhalten. Je weiter er weg ist, desto preissensibler ist er. Deshalb ist das Vertrauensverhältnis das A und O. Ich bin davon überzeugt, dass sich Energie einfach verkaufen lässt: Jeder braucht sie, jeder kennt sie, es ist kein Warenlager nötig, es gibt keine Garantieansprüche und ich muss sie dem Kunden nicht zeitaufwändig erklären. DMR: Welche Rolle spielt die Regionalität beim Vertrauensverhältnis? Wir vertreiben unsere Produkte nicht nur in Südwestdeutschland, sondern mittlerweile bundesweit. Dabei stellen wir fest, dass unser Vertriebsmodell auch überregional funktioniert. Entscheidend ist, dass unsere Vertriebskollegen ein persönliches Vertrauensverhältnis zum Kunden aufbauen. Aber in der Tat, die regionale Karte hat starkes Gewicht. Viele Städte und Gemeinden sind Gesellschafter der badenova. Die Kundenbindung ist dort deutlich höher. DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 DMR: Was würden Sie heute im Vertrieb anders machen? In der Vergangenheit habe ich einige Aktionen verantwortet, bei denen die Kunden bei Abschluss eines Vertrages mit attraktiven Prämien belohnt wurden. Bei solchen Aktionen erreichen wir viel Masse, andererseits verbrennen wir uns aber auch den Markt. Sowohl Käufer als auch Verkäufer beginnen schnell, nur noch auf solche Aktionen zu reagieren. DMR: Wie wird Energie im Jahr 2020 verkauft? Das klassische Geschäft wird weiter schrumpfen. Der Preiskampf wird noch intensiver geführt. Der Kunde wird sich stärker zum „Prosumer“ entwickeln, der nicht nur Energie konsumiert, sondern auch selbst erzeugt. Er sucht dann keinen Lieferanten mehr, sondern einen Partner und Beratungsdienstleister. Aber auch in Zukunft werden nach wie vor Menschen Geschäfte machen. Der Energieanbieter, der die vertrauensvollste Kundenbeziehung hat, wird es in Zukunft schaffen, dem Kunden Dienstleistungen zu verkaufen. 19 Im August 2001 schlossen sich sechs regionale Energieversorger in Südwestdeutschland zur badenova AG & Co. KG mit Sitz in Freiburg zusammen. Ihr Versorgungsgebiet erstreckt sich von Baden-Baden bis Lörrach und von Breisach bis Tuttlingen. Das Unternehmen befindet sich zu hundert Prozent in kommunaler Hand. Die Thüga AG ist mit 47,3 Prozent der größte Gesellschafter. Weitere Gesellschafter sind die Stadt Freiburg mit 32,8 Prozent und 95 Städte und Gemeinden aus dem Versorgungsgebiet. 2013 zeichnete die Deutsche Umwelthilfe badenova zusammen mit drei weiteren Stadtwerken als Vorreiter der Energiewende aus. Jahresbilanz 2012: Umsatz: Bilanzgewinn: Stromabsatz: Erdgasabsatz: Wasserabsatz: Anzahl Mitarbeiter: 699,8 Millionen Euro 55,6 Millionen Euro 1.850 Millionen kWh 7.910 Millionen kWh 18,2 Millionen m³ 1.339 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 10. Detecon Statements „Viele Stadtwerke und Regionalversorger sind mit einer ungeeigneten Vertriebsstrategie unterwegs. In reifen Märkten – wie dem Energiemarkt – wird der Vertrieb idealerweise über wertorientierte Ziele gesteuert. Damit lässt sich die Wirkung von Ausgaben für die Akquisition und Bindung von Kunden messen und maximieren.“ Dr. Britta Cornelius, Senior Consultant „Die Zukunft von Stadtwerken und R egionalversorgern liegt vor allem in der Schaffung und dem Vertrieb neuer Produkte. Innerhalb der Unternehmen müssen entsprechende Strukturen und eine entsprechende Kultur geschaffen werden. Indem die Stadtwerke und Regionalversorger neue Marktsegmente besetzen, positionieren sie sich gegenüber dem Kunden als innovativer Partner und Dienstleister.“ Steffen Roos, Managing Consultant 20 DMR Impulse • Reicht billig? – Kundengewinnung, -entwicklung und -bindung in der Energiebranche • 2013 Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne schriftliche Genehmigung der Detecon International GmbH r eproduziert oder vervielfältigt werden. © Detecon International GmbH, September 2013 [email protected] www.detecon.com DMR Impulse / Reicht billig? [email protected] www.detecon.com