Naturschutzstation Eider-Treene
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Naturschutzstation Eider-Treene
Was sind Naturschutzstationen / Integrierte Stationen? Die Naturschutzstationen Holmer Siel und EiderTreene-Sorge und die Integrierten Stationen Geltinger Birk und Unterelbe sind Einrichtungen des Landes Schleswig-Holstein. Sie setzen Naturschutzziele in besonders bedeutsamen Naturräumen um. Der Erhalt und die Entwicklung eines großräumigen, unzerschnittenen Feuchtgebietes mit naturnahen Lebensräumen und ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten ist das erklärte Ziel der Naturschutzarbeit. Insgesamt sollen 12.000 Hektar Vorrangflächen für den Naturschutz gesichert und erlebbar gemacht werden. Die Aufgaben der Naturschutzstation EiderTreene-Sorge reichen in alle Bereiche der integrierten Regionalentwicklung hinein. Neben den eigentlichen Naturschutzaufgaben stellen die Förderung eines naturorientierten Tourismus und einer nachhaltigen Landbewirtschaftung weitere Arbeitsschwerpunkte dar. Ziele Aufgaben der Naturschutzstation Die Stationen verknüpfen die unterschiedlichen Anforderungen von Naturschutz, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Regionalentwicklung, Sanftem Tourismus, wissenschaftlichen Untersuchungen und Öffentlichkeitsarbeit und führen die verschiedenen Interessengruppen zusammen. Sie initiieren regionale Projekte und setzen europäische Initiativen wie NATURA 2000 und Leader+ um. Damit wird einerseits die besondere ökologische Bedeutung der Region hervorgehoben, andererseits ein maßgeblicher Beitrag zur ökonomischen Entwicklung geleistet. Struktur und konkrete Aufgabenbereiche der Stationen sind den jeweiligen Verhältnissen und Schwerpunkten vor Ort angepasst. Durch die intensive Kenntnis der Gebiete, der Situation vor Ort und die aktive Kommunikation mit den lokalen Akteuren und Bürgern ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit möglich. Eine Integrierte Station bzw. Naturschutzstation ist also eine zentrale Anlaufstelle für die Region. Hier können Entscheidungen schnell und unkompliziert herbeigeführt werden. Auf dieser Grundlage ist der naturorientierte, sanfte Tourismus weiterzuentwickeln, der auch zu alternativen Einkommensmöglichkeiten in der Region führen kann. 4 Die Aufgaben sind im Einzelnen: • Ansprechpartner vor Ort, • Ökologische Regionalberatung und Öffentlichkeitsarbeit, • Umsetzung des Europäischen Netzwerkes NATURA 2000, • Aufstellung von Ziel- und Handlungskonzepten für die Naturschutzflächen, • Koordination von Naturschutzvorhaben mit Projekten der ländlichen Regionalentwicklung und der Wasserwirtschaft, • Angebote für freiwillige Vereinbarungen und Vertragsnaturschutz, • Planung und Organisation von Naturschutzprojekten, • Betreuung des Naturschutzgebietes „Alte Sorge-Schleife”, • Koordination wissenschaftlicher Arbeiten, • Bestandserfassungen von Flora und Fauna. Alle Aktivitäten der Naturschutzstation in der Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge dienen der Integration der Naturschutzziele in die ökonomische, ökologische und soziale Entwicklung der Region. Im Frühjahr rasten hier tausende von nordischen Zwergschwänen auf ihrem Flug in die sibirischen Brutgebiete 5 3 Fotos: Michael-Otto-Institut im NABU (Titelbild, Titelbild klein, 5, 7, 10); Bearbeitung: Büro für Ökologie und Planung, Göttingen Integrierte Station Geltinger Birk Falshöft 11, 24395 Nieby Tel: 0 46 43 – 18 60 911 [email protected] 2 Dezember 2005 – Auflage 5.000 – Howaldtsche Buchdruckerei Kiel – Hergestellt auf Recyclingpapier Archiv Verein Jordsand (11); Schütze (4); LANU (1, 2, 3, 6, 8, 9, 12); Die Naturschutzstation Eider-TreeneSorge ist eine Außenstelle des Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein in Flintbek. Sie ist räumlich im Michael-Otto-Institut im NABU in Bergenhusen untergebracht. Integrierte Station Unterelbe - Elbmarschenhaus Hauptstraße 26, 25489 Haseldorf Tel: 0 41 29 – 95 54 9 - 0 www.elbmarschenhaus.de [email protected] Naturschutzstation Holmer Siel Elisabeth-Sophien-Koog, 25845 Nordstrand Tel. 0 48 42 – 90 01- 50 [email protected] Weitere Stationen des Landes Schleswig-Holstein: Michael Mielke (geprüfter Natur- und Landschaftspfleger) Bergenhusen im Storchendorf Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge Hamburg Lübeck Julia Jacobsen (Dipl.-Ing. agrar.) Nordsee Beate Lezius (Dipl.-Biol.) Neumünster Kiel Heide Husum Von links nach rechts: Flensburg Ostsee 1 Goosstroot 1, 24861 Bergenhusen Tel: 0 48 85 – 90 20 - 64, Fax - 65 Mobil: 0 175 – 57 53 431 [email protected] www.ets-region.de Sprechstunden: Dienstags und Mittwochs 14 – 17 Uhr sowie nach vorheriger Vereinbarung Die Mitarbeiter der Station Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge Das Gebiet Die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge ist eine ländliche Region mitten in Schleswig-Holstein. Sie umfasst die weiträumigen Grünlandniederungen der drei Namengebenden Flüsse Eider, Treene und Sorge, in die Hoch- und Niedermoore mit großflächigen Röhrichten und artenreiche Feuchtwiesen sowie natürliche Flachseen eingestreut sind. Mit Knicks und artenreichen Laubwäldern bestandene Altmoränenreste (Holme) ragen aus ihnen wie Inseln heraus. Die Holme weisen als historische Siedlungsstandorte eine Vielzahl denkmalgeschützter Haustypen auf. Zu nennen sind der Weißstorch, der Schilfrohrsänger, die Rohrweihe oder Wiesenbrüter wie Uferschnepfe und Kiebitz. Im Frühjahr rasten hier tausende von nordischen Zwergschwänen auf ihrem Flug in die sibirischen Brutgebiete. Die Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge befindet sich im Zentrum der Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge, die etwa 143.000 ha umfasst. 101 Gemeinden, 10 Ämter und anteilig 4 Landkreise gehören dazu. 10 Michael-Otto-Institut und Naturschutzstation unter einem Dach Die Region zählt zu den letzten, weitgehend unzerschnittenen Niederungsgebieten Europas. Durch ihre reiche Naturausstattung und biologische Vielfalt gehört sie zu den herausragenden Landschaften Schleswig-Holsteins. Schleswig Husum Treen e Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese ehemals vom Wasser geprägte Landschaft stark verändert und landwirtschaftlich kultiviert. Doch noch heute kommen hier viele seltene, an Feuchtgebiete angepasste Tier- und Pflanzenarten vor, die andernorts schon lange aus dem Landschaftsbild verschwunden sind. Treia 7 Die Eider-Treene-Sorge-Niederung stellt das wichtigste Brutgebiet des Weißstorches in SchleswigHolstein dar Schwabstedt Friedrichstadt Bergenhusen ge Sor Ei r Erfde Heide 8 9 6 Rendsburg de Wiesenvögel wie Kiebitz und Großer Brachvogel kommen hier noch in nennenswerten Beständen vor Breitblättriges Knabenkraut Dellstedt Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge Schwerpunktgebiete des Naturschutzes Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge Erfolge Zusammenarbeit Angebote der Region Bislang wurden mehr als 10.000 Hektar für Zwecke des Naturschutzes gesichert. Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Situation, wie Anhebung der Wasserstände, Extensivierung oder Aufgabe der Bewirtschaftung wurden eingeleitet. Die Naturschutzstation Eider-Treene-Sorge arbeitet beispielhaft mit den Kreisen, den Kommunen und den Ämtern, der EiderTreene-Sorge GmbH, den Wasser- und Bodenverbänden, den örtlichen und überörtlichen Naturschutzvereinen, der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, der Schleswig-Holsteinischen Landgesellschaft, den zuständigen Behörden und anderen in der Region tätigen Institutionen und Akteuren zusammen. Die Naturschutzstation führt in der eigenen Veranstaltungsreihe “Querbeet durch die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge” Exkursionen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferde durch. Viele dieser Veranstaltungen finden in Kooperation mit örtlichen Vereinen und Verbänden statt. Zu den Erfolgen zählen die Reduzierung der Nährstofffreisetzung durch die Wiedervernässung der Moore, die Entwicklung großflächiger Röhrichte und anderer naturnaher Lebensräume sowie die Schaffung von periodischen Flachwasserbereichen für durchziehende und brütende Wasser- und Watvögel. Die Bestandsrückgänge vieler Brutvogelarten, wie Bekassine und Schilfrohrsänger, konnten gestoppt werden. Blaukehlchen und Kranich haben sich als Brutvögel neu angesiedelt. Die Amphibienbestände sind durch die Wiedervernässungsmaßnahmen und die unterlassene Düngung angestiegen. Mittlerweile gibt es vielfältige Möglichkeiten, die Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge auf gut ausgeschilderten Rad-, Wander- und Reitwegen zu erleben. Von verschiedenen Aussichtstürmen lassen sich seltene Brut- und Rastvögel eindrucksvoll beobachten. Der Schutz und zugleich die Erlebbarkeit der Natur sind inzwischen wichtige Bestandteile der integrierten Regionalentwicklung in der Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge. Verschiedenste Projekte, die ökologische, ökonomische und soziale Ziele verbinden, wurden initiiert. Die Bestände des Moorfroschs sind durch die Vernäs11 sungsmaßnahmen stark angestiegen Wer die Region individuell erkunden möchte, kann umfangreiches Informationsmaterial, wie Faltblätter mit Wandertipps, in der Naturschutzstation beziehen. Faltblätter liegen für folgende Naturschutzgebiete in der Flußlandschaft Eider-Treene-Sorge vor: Ahrenviölfelder Westermoor, Wildes Moor bei Schwabstedt, Tetenhusener Moor, Hohner See, Delver Koog, Dellstedter Birkwildmoor, Dithmarscher Eidervorland mit Watt und Grüne Insel mit Eiderwatt. Weitere Informationen zur Landschaftsentwicklung, zu den einzelnen Lebensräumen und den charakteristischen Tier- und Pflanzenarten bieten die drei Natur- und Umweltzentren der Flußlandschaft in ihren Ausstellungen an und sind erhältlich unter www.ets-region.de. 12 Eine etwas andere Art der naturkundlichen Exkursion Die Planung und Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen für die einzelnen Schwerpunktgebiete des Naturschutzes werden mit allen Beteiligten an “Runden Tischen” erörtert und abgestimmt. Michael-Otto-Institut im NABU Themen: Weißstorch, Feuchtgebiete Goosstroot 1, 24861 Bergenhusen Tel. 0 48 85 – 570; Fax - 583 Öffnungszeiten: 15. März bis 15. Sept. 10 – 18 Uhr www.bergenhusen.NABU.de Natur- und Umweltzentrum Hohn Themen: Fischotter, Hochmoor Bahnhofstr. 21, 24806 Hohn Tel. 0 43 35 – 92 15 - 16; Fax: - 18 www.nuzhohn.de NaTourCentrum Lunden Themen: Landschaftsentwicklung, Moor Wilhelmstr. 18, 25774 Lunden Telefon: 0 48 82 – 14 25; Fax: 60 30 95 www.natourcentrum-lunden.de