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Maximalpegel- und Verzerrungsmessungen bei Lautsprechern 27. Tonmeistertagung 2012 Köln Anselm Goertz ; Michael Makarski IFAA (Institut für Akustik und Audiotechnik Aachen) Übersicht • Einleitung und Übersicht • Die wichtigsten Messgrößen bei Lautsprechern – elektrische Impedanz – Frequenzgang und Sensitivity – (Directivity) – Maximalpegel • Messverfahren für den Maximalpegel – rechnerische Werte und deren Interpretation – Grenzwerte • mechanische und/oder thermische Überlastung • Verzerrungen – Harmonische Verzerrungen – Max. SPL Messungen – Intermodulationsverzerrungen » mit modulierten Sinussignalen » mit Multisinussignalen – Beispielmessungen • A.Goertz Fazit, Problemstellen und Ausblick M.Makarski 2 Frequenzgang und Sensitivity • • Sensitivity 1W/1m: – max. 116 dB – max. Terz: 115 dB – max. Oct.: 113 dB Belastbarkeit 100 W (+20 dB) ¾ calc. max.SPL 139 dBpk ? • Realität: (100 W Verstärker) – Sprachersatzrauschen • Hochpassfilter 200 Hz • Crestfaktor 12 dB – Messwerte: • LAeq: 115 dB • LZpk: 129 dB • Sens. 300 Hz bis 3 kHz: 107 dB – 107 + 20 – 9 – 3 = 115 dB – Sens. 100W CF12 A-Bew. A.Goertz M.Makarski 3 Übersicht der Belastbarkeitswerte Eigenschaft nach DIN 60268-5 Testsignal Einschaltdauer Pausen Nennrauschspannung 60268-1 mit 6 dB Crestfaktor 1 x 100 h - Durch Bezug auf Nennimpedanz: Nennleistung, Nennbelastbarkeit Maximale KurzzeitEingangsspannung 60268-1 mit 6 dB Crestfaktor 60 x 1 s 1 min Durch Bezug auf Nennimpedanz: Maximale Kurzzeiteingangsleistung Maximale LangzeitEingangsspannung 60268-1 mit 6 dB Crestfaktor 10 x 1 min 2 min Durch Bezug auf Nennimpedanz: Maximale Langzeiteingangsleistung Nenn-Sinusspannung Sinuston im Übertragungsbereich 1h - Durch Bezug auf Nennimpedanz: Nennsinusleistung Bandpass 12 dB Butterworth im Nennübertragungsbereich*1 Pink Noise 6 dB Crestfaktor 2h - Durch Bezug auf Nennimpedanz: Rated Power Ableitung Leistung Eigenschaft nach AES2-1984 (r2003) „Rated“ Voltage A.Goertz M.Makarski *1 für Einzelchassis 4 Impedanz und Leistungsaufnahme • Nennimpedanz und realer Verlauf • Leistungsaufnahme bei 2 Veff für ein EIA 426 Spektrum – 4 Ω reell: • 20 Hz bis 2 kHz: 0,9 W • 2 bis 20 kHz: 0,1 W – Lautsprecher: • 1W 0,81 W • 20 Hz bis 2 kHz: 0,78 W • 2 bis 20 kHz: 0,03 W Wichtig: genaue Betrachtung der Filter (bei aktiven und passiven Lautsprechern) vor den einzelnen Wegen und der tatsächlichen Impedanzverläufe A.Goertz M.Makarski 5 Weitere messtechnische Möglichkeiten • die Belastbarkeitswerte berücksichtigen nur die Zerstörungsgrenzen – diese sind wichtig, z.B. für die Limitereinstellungen einer Anlage – geben aber keine Auskunft über die audiophilen Qualitäten eines Lautsprechers und die tatsächlich erreichbaren Pegelwerte • Verzerrungswerte – harmonische Verzerrungen – Intermodulationsverzerrungen • Signalkompression – Verlust im Crestfaktor – Verlust in der Sensitivity A.Goertz M.Makarski 6 Harmonische Verzerrungen THD(f) • als THD Messung über der Frequenz bei konstanter Spannung THD(f)2,83V • sinnvoll für die einzelnen Wege eines Lautsprechers in deren jeweiligen Arbeitsbereichen • zeigt Schwachstellen auf und gibt Anhaltspunkte für X-Over Frequenzen und Steilheiten • Messung bei 1 W oder auch höheren Werten • lange Messdauer • Einzelanalyse von k2, k3, ... sowie THD und THD+N möglich A.Goertz M.Makarski 7 Harmonische Verzerrungen THD(f) • als THD Messung über der Frequenz bei konstanter Spannung THD(f)2,83V • sinnvoll für die einzelnen Wege eines Lautsprechers in deren jeweiligen Arbeitsbereichen • zeigt Schwachstellen auf und gibt Anhaltspunkte für X-Over Frequenzen und Steilheiten • Messung bei 1 W oder auch höheren Werten • lange Messdauer • Einzelanalyse von k2, k3, ... sowie THD und THD+N möglich A.Goertz M.Makarski 8 THD(f) Messung mit log. Sweep Signalen • logarithmische Sweeps erlauben die gleichzeitige Messung von Frequenzgang, Sensitivity und den harmonischen Verzerrungsanteilen • zusätzlich kann auch noch eine mögliche Powercompression bestimmt werden LF @ 2 W HF @ 1 W • kurze Messdauer von 1,5 - 6s • Einzelanalyse von k2, k3, k4, k5 sowie THD und THD+N möglich Transfer-Function Measurement with Sweeps J.AES, 2001 June, p.443-471 Swen Müller, Paulo Massarani A.Goertz M.Makarski 9 THD(f) Messung mit log. Sweep Signalen • logarithmische Sweeps erlauben die gleichzeitige Messung von Frequenzgang, Sensitivity und den harmonischen Verzerrungsanteilen • zusätzlich kann auch noch eine mögliche Powercompression bestimmt werden LF @ 50 W HF @ 5 W • kurze Messdauer von 1,5 - 6s • Einzelanalyse von k2, k3, k4, k5 sowie THD und THD+N möglich Transfer-Function Measurement with Sweeps J.AES, 2001 June, p.443-471 Swen Müller, Paulo Massarani A.Goertz M.Makarski 10 Max.SPL Messung mit THD Limit • als Max.SPL Messung über der Frequenz für bestimmte Verzerrungsgrenzwerte • Messsignale: Sinusburst 43..170 ms • zeigt generelle Schwachstellen von einzelnen Wegen oder auch vom Gesamtsystem auf • zeigt den Einsatzpunkt von Limitern und Clipping in der Elektronik • Messung für THD Grenzwerte von 1%, 3%, 10%, ... mit zusätzlichem Leistungslimit • lange Messdauer +10dB ¾ Probleme mit Thermo-Limitern A.Goertz M.Makarski 11 Max.SPL Messung mit THD Limit • als Max.SPL Messung über der Frequenz für bestimmte Verzerrungsgrenzwerte • Messsignale: Sinusburst 43..170 ms • zeigt generelle Schwachstellen von einzelnen Wegen oder auch vom Gesamtsystem auf • zeigt den Einsatzpunkt von Limitern und Clipping in der Elektronik • Messung für THD Grenzwerte von 1%, 3%, 10%, ... mit zusätzlichem Leistungslimit • lange Messdauer ¾ Probleme mit Thermo-Limitern A.Goertz M.Makarski 12 Intermodulationsverzerrungen 1 • Messung mit moduliertem Sinus ±10% -6dB (fM = 0,1fT bei 100% Mod.) • gleichzeitige Analyse der harmonischen Verzerrungen und der IntermodulationsVerzerrungen • in Abhängigkeit von der Frequenz und von der Eingangsspannung A.Goertz M.Makarski 13 B&C DE750 A.Goertz Sens. @ 1W/1m IMD @ 100 dB / 1m THD, k2 und k3 IMD @ 112 dB / 1m M.Makarski 14 Faital HF14AT A.Goertz Sens. @ 1W/1m IMD @ 100 dB / 1m THD, k2 und k3 IMD @ 112 dB / 1m M.Makarski 15 JBL 2445 A.Goertz Sens. @ 1W/1m IMD @ 100 dB / 1m THD, k2 und k3 IMD @ 112 dB / 1m M.Makarski 16 TAD 4001 A.Goertz Sens. @ 1W/1m IMD @ 100 dB / 1m THD, k2 und k3 IMD @ 112 dB / 1m M.Makarski 17 BMS 4592 (pas. xov) A.Goertz Sens. @ 1W/1m IMD @ 100 dB / 1m THD, k2 und k3 IMD @ 112 dB / 1m M.Makarski 18 Intermodulationsverzerrungen 2 • Messung mit Multisinussignalen * Goossens, Saller 24.TMT • 61 Sinussignale zwischen 20 Hz und 20 kHz mit Zufallsphase • Frequenzgewichtung nach Wunsch möglich – linear – EIA-426B – beliebige Filterfunktionen – Sprachspektrum • Crestfaktor ca. 12 dB ¾ realistische Bedingungen A.Goertz M.Makarski 19 MLTS-IMD Messungen im Detail 1 • Ankerfrequenz 1 kHz • Freq. Linien Abstand ca. 1/6 Oct. • Signallänge 218 = 262144 Samples entsprechend 5,46 s bei 48 kHz SR • Analyse über FFT • Bandbreite 20 Hz bis 20 kHz • Aufteilung des Spektrums nach Anregungssignal und Verzerrungskomponenten • Auswertung aller harmonischen Verzerrungsanteile und der Intermodulationsverzerrungen, • die nur dann möglich ist, wenn die harmonischen Verzerrungen (k2, k3, ...) aller Komponenten des Anregungssignals nicht mit dessen weitere Frequenzlinien zusammenfallen A.Goertz M.Makarski Summenpegel für 1/6 Oct. Frequenzbänder 20 MLTS-IMD Messungen im Detail 2 • die Messung erfolgt bei einem praxisgerechten Schalldruck – Pegel zu messen als LAeq Wert – Monitore z.B. für 85 dBA in 2m, 4m, 6m... (passend zum Einsatz) – PA 100 dBA in einer typ. Entfernung • kompakt PA: 5 - 10 m • kleines Line-Array: 10 - 25 m • großes Line-Array: 50 m – Auswertung nach Abzug aller Anregungsfrequenzen – in Abhängigkeit von der Frequenz – als Einzahlparameter hier: - 20 dB bei 106 dBA - 27 dB bei 100 dBA - 35 dB bei 90 dBA - 38 dB bei 80 dBA A.Goertz M.Makarski 21 Maximalpegel mit MLTS-IMD Messung • Das Multisinussignal eignet sich aufgrund seiner realitätsnahen Form auch noch für weitere Messwerte – Spitzenschallpegel – Mittelungspegel – Verlust im Crestfaktor • beides kann bei gleichzeitiger Vorgabe eines Höchstwertes für die Verzerrungen insgesamt erfolgen • Beispielbox: Verzerrungen in der Summe -20dB = 10% • LAeq = 106 dB in 2m FF • LZpk = 121 dB in 2m FF A.Goertz M.Makarski 22 Fazit • Probleme – Die wichtige Größe des erreichbaren Max.SPL ist noch nicht eindeutig beschrieben und definiert. – Bisher wird immer nur die Zerstörungsgrenze als Maßstab angesetzt, ohne weitere Berücksichtigung der audiophilen Qualitäten. – Der Verlust im Crestfaktor (Dynamikverlust) für dynamische Signale wird noch nirgendwo berücksichtigt. – Die Interpretation der IMD Messung gestaltet sich bislang noch schwierig. • Ausblick – Die Testsignale und Methoden für die Messung der Powercompression und des Crestfaktors sind noch genauer zu definieren – Es bedarf einer Festlegung von Grenzwerten im Hinblick auf den Höreindruck und die dabei zu erwartenden audiophilen Qualitäten • Verlust im Crestfaktor • Intermodulationsverzerrungen A.Goertz M.Makarski 23 Paper Download www.ifaa-akustik.de Manuskript zu diesem Vortrag mit Text und Grafiken als PDF File ab dem 25. November 2012 A.Goertz M.Makarski 24