Roma - Repubblica Italiana

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Roma - Repubblica Italiana
Roma - Repubblica Italiana
Städte Europas
Format: DVD Video und HDTV, PAL 16:9 Widescreen,
20 Minuten, 2007
Sprache: Deutsch
Adressaten: Sekundarstufe 1 und 2
Schlagwörter: Tiber, Abruzzen, Stadt der sieben Hügel,
Romulus und Remus, Zentrum des Römischen Reiches,
Aquädukte, Via Appia, Kolosseum, Forum Romanum, Vesta-Heiligtum, Basilica des Maxentius, Circus Maximus, Palatin, Trajansmärkte, Völkerwanderung, Pantheon, Engelsburg, Santa Maria Maggiore, Patriarchalskirchen, La Bocca della Verità, Petersdom, Vatikan, Papsttum, Obelisken,
Piazza Navona, Fontana di Trevi, Piazza di Spagna, Campo de Fiori, Giordano Bruno, Garibaldi, Victor Emanuell II,
Mussolini, Kapitol, Mark Aurel
Kapitel:
Die sieben Hügel
Römisches Reich
Niedergang Roms
Christianisierung
Der Kirchenstaat
Wiedervereinigung Italiens
Ein Film von Rainer Hahn
Mitarbeit: Erik Benedik, Juraj Gallo, Annerose Hahn,
Meggi Kölzer, Adam Netočný, Michal Noge,
Matúš Sámel, Pavol Spišák, Martin Srna
Sprecher: Michael Sikora
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Städte Europas
Inhalt : Mit Rom wenden wir uns einer Stadt zu, die wie
kaum eine andere in ihrer langen Geschichte unzählige
Kunstschätze angehäuft hat, die uns viele Hinweise geben: Ihre Gründung und Entwicklung zur Hauptstadt
des römischen Reiches, ihr Niedergang, die Christianisierung und Weg zum Zentrum der Kirche, die bauliche
Überformung im Kirchenstaat der Renaissance und des
Barock; die aktuelle Entwicklung als Hauptstadt nach
der Wiedervereinigung Italiens. Denn erst als Rom 1871
Hauptstadt Italiens wurde, konnte die Stadt von
200 000 auf heute über 3 Millionen Einwohner anwachsen!
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Filmtext:
Rom - die stolze Hauptstadt Italiens thront im Zentrum des Landes am Ufer des
Tiber. Die Tiberebene ist von Bergen umgeben: im Osten von den Abruzzen, im
Nordosten von den Sabiner Bergen und im Süden von den Albaner Bergen.
Aus der Ebene erheben sich die sprichwörtlichen sieben Hügel, auf denen die
Stadt ihren Anfang nahm.
Die Sage berichtet, dass Rom 753 v. Chr. von Romulus gegründet wurde. Dieser und sein Zwillingsbruder Remus seien als Neugeborene am Tiber ausgesetzt
und von einer Wölfin gesäugt worden. Ein Hirte habe die beiden gefunden
und aufgezogen.
Bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. war Rom eine Millionenstadt und zugleich
Zentrum des Römischen Reiches. Schon damals verfügte die Stadt über ein
funktionierendes Frischwasser- und Abwassersystem. Das Wasser wurde von
Brunnen in den Albaner Bergen über Aquädukte in die Stadt geleitet.
Auch das damalige Straßensystem des Landes war gut ausgebaut und hatte
Rom als Mittelpunkt. Das ist die bis heute erhaltene Via Appia.
Die berühmtesten Baudenkmäler Roms entstanden im 1. Jahrhundert nach
Chr. So das Kolosseum, das größte Amphitheater der Antike. Hier wurden Gladiatorenkämpfe und andere Schauspiele ausgetragen. Die Gelände des Forum Romanum und der Kaiserforen liegen heute weit unterhalb der vorbeiführenden Straßen. Die Triumphbögen zeigen, wo nach den Siegen des römischen Reiches die Aufmärsche endeten. Auf Siegessäulen ist die ruhmreiche
Geschichte verewigt.
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Ursprünglich als Vesta-Heiligtum geplant, entwickelte sich das Forum Romanum zum Viehmarkt, zur politischen Arena, zur Bankmetropole und zum Geburtsort des römischen Reiches. Hier plädierten die Gracchen für ihre Reformen, sprach Cicero gegen Catalina und Cato sein "ceterum censeo" - Karthago muss vernichtet werden! Hier befand sich für tausend Jahre das Zentrum der Macht.
Immer größer und eindrucksvoller wurden die unzähligen Tempel. Die Basilica
des Maxentius. Nur wenige Jahrhunderte zuvor war dieser Ort noch ein unwirtlicher Sumpf, der von den Stadtgründern trockengelegt wurde.
Im Circus Maximus fanden vor allem spektakuläre Wagenrennen statt. Bis zu
250 000 Zuschauer konnten das Spektakel verfolgen. Im Hintergrund sieht man
die Ruinen des Palatin, einem Kaiserpalast von einst gigantischem Ausmaß.
Das deutsche Wort „Palast“ leitet sich von „Palatin“ ab.
Die Trajansmärkte. Die ganze Anlage umfasste etwa 150 Läden. Ein „antikes
Kaufhaus“.
Zu Beginn der Spätantike verlor Rom seine politische Bedeutung. Die Aurelianische Mauer, die mit einer Länge von 19 Kilometern ganz Rom umschloss, konnte die Katastrophe nicht verhindern. Während der Zeit der Völkerwanderung
wurde die Stadt geplündert - von Westgoten, Vandalen und Burgundern. Um
530 lebten nur noch etwa 100 000 Menschen in der einstigen Millionenstadt.
Der Gotenkrieg 537 sorgte dann für ihren endgültigen Abstieg. Im frühen Mittelalter sank die Bevölkerungszahl auf etwa 20 000 Menschen, Rom wurde zur
Kleinstadt. Möglicherweise wäre Rom endgültig in die Bedeutungslosigkeit abgeglitten, hätte sich die Stadt nicht zum wichtigsten Wallfahrtsort des Christentums entwickelt.
Die katholische Kirche vermutet in Rom die Gräber der Apostel Petrus und
Paulus, die hier nach dem Brand Roms in Jahr 64 von Nero hingerichtet wor-
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den sein sollen. Der Besuch dieser heiligen Stätten und unzähliger anderer Reliquien verhießen den Gläubigen besondere Ablässe.
Das römische Erbe der Stadt wurde vom Christentum überformt. Eines der wenigen nahezu komplett erhaltenen Bauwerke der römischen Kaiserzeit ist das
Pantheon. Der heutige Bau wurde unter Hadrian im 2. Jahrhundert errichtet.
Um 600 bekam der Papst den Bau geschenkt und aus dem Tempel der römischen Götter wurde eine Kirche. Das Pantheon verfügt über die größte Kuppel, die je gebaut wurde. Sie ruht auf Wänden mit einer Stärke von 6,20 m.
Kassettenreihen schmücken die Kuppel. Die klein erscheinende Lichtöffnung
an der Decke hat neun Meter Durchmesser!
Nach der Christianisierung des Pantheon wurden neben Märtyrern auch bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beigesetzt, so etwa im 20.
Jahrhundert der italienische König Victor Emmanuel II. Auch von außen hat
sich das Erscheinungsbild verändert: Ehemals führten Treppen hinauf zum Pantheon, heute liegt er in einer Mulde. Ganz Rom steht auf vielen Metern Schutt
vergangener Tage. Heute ist das für Rom ein Problem, denn bei jedem Bauvorhaben stößt man auf wertvolle Relikte der glanzvollen Vergangenheit!
Ein weiterer umfunktionierter römischer Bau ist die Engelsburg. Das Mausoleum
des römischen Kaisers Hadrian und etlicher seiner Nachfolger wurde zur Zufluchtsburg der Päpste. Die Engelsbrücke, eine der 21 Tiberbrücken, schmücken 10 Barockengel von Bernini.
Ebenfalls zur Kirche wurde dieser Rundtempel aus dem 2. Jahrhundert v.Chr..
Es ist der älteste erhaltene Marmorbau Roms.
Dank ihres Wandels zu Heiligtümern des Christentums konnten all diese Bauwerke die Jahrtausende überstehen. Durch die hohe Luftverschmutzung und
das Verkehrsaufkommen werden sie stark geschädigt.
Viele andere Bauten der Antike wurden allerdings von der Kirche vor allem als
Steinbruch angesehen. Hier gewann man die Baumaterialien für die unzähligen Gotteshäuser, wie etwa für die im 5. Jahrhundert entstandene Santa Maria Maggiore, eine der vier Patriarchalsbasiliken. Die Kirchen beherbergen
Kunstwerke von unschätzbarem Wert.
La Bocca della Verità. Wer hat noch nie gelogen?
Das heutige Aussehen des Petersdom stammt aus der Zeit der Renaissance
und des Barock, untrennbar verbunden mit den Namen Bramante, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Bernini und anderen berühmten Künstlern.
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Lange Pilgerschlangen stehen vor dem Eingang des Petersdom. Er ist das Zentrum des kleinsten von der UNO anerkannten Staates der Welt, dem Staat Vatikanstadt. Hierzu gehören der Petersplatz mit den Kolonnaden, die Sixtinische
Kapelle sowie die Paläste und Gärten innerhalb der Vatikanischen Mauern.
Staatsform ist die absolute Monarchie, Oberhaupt ist der Papst.
Das neue Gepräge der Stadt im Stil von Renaissance und Barock ist nicht auf
die Kirchen beschränkt. Straßenzüge mit Sichtachsen stammen auch aus dieser Zeit. Sie lenken den Blick zum Beispiel auf Obelisken. Die meisten wurden als
Siegestrophäen aus Ägypten nach Rom gebracht. Einige wurden auch in Rom
hergestellt. Diesen trägt ein Elefant. Nirgends gibt es so viele Obelisken wie in
Rom!
Der immer belebte Platz im Centro Storico, der Piazza Navona mit seinen drei
Brunnen, ist auf dem Grundriss des antiken Wettkampfstadions barock gestaltet. Fontana di Trevi -Touristen werfen Münzen hinein. Dabei dürfen sie sich
wünschen, einmal nach Rom zurückzukehren!
An den Piazza di Spagna mit der berühmten Spanischen Treppe schließt sich
das Modeviertel an mit den teuersten und elegantesten Einkaufsstraßen Roms,
wie der Via Condotti.
Der Campo de Fiori, einer der größten Markplätze, ist der einzige Platz Roms,
an dem keine Kirche zu finden ist. Stattdessen ein Denkmal für Giordano Bruno,
der hier als Ketzer verbrannt wurde, nachdem er sieben Jahre lang in
der Engelsburg eingekerkert war. Bezeichnenderweise wendet er dem Vatikan
den Rücken zu.
Von einem der Hügel blickt der Volksheld Garibaldi auf seine Stadt. Seine Feldzüge gegen die päpstlichen Staaten im zentralen Italien bereiteten den Weg
zur Wiedervereinigung Italiens.
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Am Nationaldenkmal, 1911 am Piazza Venezia errichtet, zeigt ein Reiterstandbild König Victor Emmanuel II. Ihm hat Rom vieles zu verdanken. Er besetzte
1870 den Kirchenstaat und führte die Vereinigung Italiens durch. Damit konnte
Rom Hauptstadt des wiedervereinigten Italiens werden. Erst 1929 wurde der
Kirchenstaat nach den Lateranverträgen von Mussolini wieder als souveräner
Staat anerkannt.
Das Kapitol, einst Tempelort der römischen Götter Jupiter und Juno, ist heute
Regierungssitz. Vom alten Rom sieht man aber nichts mehr. Lediglich Kaiser
Mark Aurel grüßt hier mit erhobener Hand, allerdings in Form einer Bronzekopie. Die Anlage wurde 1538 von Michelangelo geplant.
Wem das zu wenig ist, der kann sich in das älteste Museum der Welt begeben.
Im Kapitolinischen Museum werden die antike Kunstschätze präsentiert.
Erst die Funktion als neue Hauptstadt führte dazu, dass sich Rom nach nahezu
2000 Jahren wieder zur Millionenstadt entwickeln konnte. Heute sind nahezu
250 000 Einwohner der Drei -Millionen- Stadt beim Staat beschäftigt. Regierung, Verwaltung, Kultur, Mode und Film und natürlich der Pilger- und Fremdenverkehr sind die dominierenden Wirtschaftzweige der Stadt, Industrie fehlt
dagegen weitgehend.
In Trattorien und Bars im Centro Storico lässt man sich gerne verwöhnen mit
original italienischer Pasta oder Pizza, mit Cappuccino oder Gelati, und genießt in einem Gewirr von verwinkelten Gassen , mit Plätzen und Brunnen das
mediterrane Ambiente. Rom schläft hier fast nie.
Wie kaum eine andere Stadt hat Rom in seiner langen Geschichte unzählige
Kunstschätze angehäuft. Von Roma aeterna, der Ewigen Stadt, verabschieden wir uns mit einem letzten Blick auf Rom bei Nacht.
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Arbeitsaufträge:
zum Film – nach Kapiteln
Zusatzaufgaben
1. Bestimmen Sie die geografische Lage und
1. Die sieben Hügel
Größe Roms. Atlas
Welche Lagemerkmale von Rom werden genannt?
2. Römisches Reich
2. Erstellen Sie eine Kartenskizze zu Rom, mit den
Welche Bauwerke der Antike sind im Film dargessieben Hügel und der Umgebung. Atlas
tellt?
3. Niedergang
3.
Analysieren Sie Klimadaten bzw. ein Klimadiagramm von Rom. Atlas, Internet
4.
Stellen Sie die geschichtliche Entwicklung
Roms sowie die Bevölkerungsentwicklung in
einer Zeitleiste dar. Internet
5.
Charakterisieren Sie die aktuelle ökonomische
und politische Bedeutung von Rom. Atlas,
Internet
6.
Entwickeln Sie in Gruppen eine Stadtexkursion
für Rom mit der Präsentation bedeutender
Sehenswürdigkeiten. Skizzieren Sie dabei den
jeweiligen Stadtrundgang. Atlas, Internet, Reiseführer
Wie wird der Niedergang des Römischen
Reiches begründet?
4. Christanisierung
Welche antiken römischen Bauwerke wurden in
Kirchen umgewandelt?
5. Kirchenstaat
Welche Architekten und Künstler haben in Renaissance und Barock in Rom gewirkt?
6. Wiedervereinigung Italiens
Welche Politiker haben zur Gründung der Republik
Italien verholfen?
Quellenangaben:
www.comune.roma.it
www.roma-online.de
www.klimadiagramme.de
Atlas
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Lösungsvorschläge zu den Arbeitsaufträgen:
Zum Film:
1.
Tiberebene, Sabiner Berge, Abruzzen, Albaner Berge
2.
Kolosseum, Forum Romanum, Kaiserforen, Triumphbögen, Siegessäulen, Palatin, Circus Maximus, Basilica des Maxentius, Trajanssäule, Trajansmärkte
3. Plünderung durch Goten, Vandalen, Burgunder ...
4. Pantheon, Engelsburg, Tempel
5. Bernini, Michelangelo, Bramante, Leonardo da Vinci...
6. Garibaldi, König Victor Emanuel II
Zu den Zusatzaufgaben:
1. 41°N/12°O, Tiberebene, Mitte Italiens, tektonische Unruhezone,
Flächenausdehnung von ca. ……km²
2. Kartenskizze mit Tiberebene, umgebende Gebirge, sieben Hügel
Roms
3.
Subtropen mit 2 Jahreszeiten, milde feuchte Winter durch Westwinde – heiße trockene Sommer durch NO-Passate, Terra Rossa –
Böden, Mittelmeervegetation,
4. Auflistung der geschichtlichen Daten mit Jahreszahlen, evtl. Zusammenhang mit Bevölkerungsentwicklung
5. Haupstadtfunktion, Bedeutung im tertiären Sektor wie Verwaltung, Sitz internationaler Organisationen, Mode, Film, Tourismus
und Pilgerverkehr
6. Gruppen – oder Partnerarbeit mit Hilfe von Reise- und Kunstführern, Stadtkarten, Atlanten für Geschichte und Geografie; Restaurantführer und Speisekarten; Präsentation auf Collagen oder
PowerPoint mit Bildern
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