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Montag, 26. November 2012
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23.11.2012
"Radio steht auf der Schwelle zum 4. Goldenen
Zeitalter"
1,9 Millionen Schweizer hören bereits
mehrmals pro Monat oder sogar täglich
Webradio. Was bedeutet dies für die
UKW-Sender? Welche Potenziale birgt dies
für Radiowerbung? Und war DAB/DAB+
eine Totgeburt? persoenlich.com hat sich
mit Stephen Pressinger, Managing Director
Mediabox Radio, über die neuen
Möglichkeiten für Sender, Kunden und
Werber unterhalten. Das Interview:
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Herr Pressinger, wie viele Personen in der Schweiz hören Webradio?
- Glücklicherweise gibt es nun die halbjährlich erscheinende Netmetrix-Studie zur
Streaming Video und Audio Nutzung in der Schweiz. Diese Zahlen helfen uns
ungemein gegenüber Agenturen und Kunden, da wir damit sozusagen ‚offizielle‘
Werte belegen können. Mediabox kann zusätzlich noch auf die ziemlich präzisen
Werte der Audio-Adserver-Technologie zurückgreifen sowie auf die Zahlen der
Streaming Server unserer Partner Radios. Dadurch haben wir ein sehr gutes Bild
über die Streaming-Audio-Nutzung in der Schweiz. Aber um die Frage zu
beantworten, wollen wir es mal bei den Audio Streaming-Zahlen von NET-Metrix
belassen, diese sind schon eindrücklich genug: Gemäss Streaming-Report von
NET-Metrix hören 35.2% der Schweizer Onliner oder rund 1,9 Millionen Personen
mehrmals pro Monat oder häufiger Webradio. Rund 1,6 Millionen Personen oder
29.4% der Schweizer Internetnutzer konsumieren mehrmals pro Monat oder
häufiger Audio-Beiträge (bspw. Podcasts).
Wie hat sich die Userzahl in den letzten Jahren verändert?
- Allgemein können wir von einem rasant exponentiellen Wachstum der Nutzung in
den vergangenen 24 Monaten sprechen.
Wer hört Webradio?
- Die Webradio oder Audio Streaming Nutzung ist keinesfalls mehr nur eine Sache
der jungen Zielgruppe zwischen 14 – 29 Jahren. Übereinstimmend belegen Studien
und Erhebungen aus entwickelten Märkten, dass diese Nutzung bereits über
sämtliche Altersgruppen breit abgestützt ist. Frauen sind dabei leicht schwächer
vertreten als Männer. Streaming-Nutzer sind allgemein gut ausgebildet, gut
verdienend und meist in Haushalten ab 2 Personen lebend.
Was hat diese Verlagerung in Richtung Webradio ausgelöst?
- Bei diesem hohen Grad der Nutzung von Webradio oder Digital-Audio-Inhalten
kann man nicht mehr von einem Trend reden, sondern von einem Verhalten, einem
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veränderten irreversiblen Mediennutzungsverhalten. Die Audio-StreamingTechnologie an sich ist nicht neu, ich selbst war bereits Ende der 90er Jahre in
Projekten engagiert, bei welchen Anlässe als Live Audio und/oder Video Stream im
Internet übertragen wurden. Durch die mangelnde Bandbreite und den
Entwicklungsstand der Devices war die User Experience gelinde gesagt ein wenig
limitiert, das Bild der Video Streams kaum grösser als eine Visitenkarte. Es wurden
hauptsächlich Early Adopters, Nerds und Geeks bedient. Doch diese Zeiten sind zum
Glück seit einiger Zeit vorbei, flächendeckende Breitbandabdeckung stationär sowie
auch mobile ermöglicht den Online-Usern eine einfache, verlässliche und qualitativ
ansprechende Nutzung von Audio-Inhalten auf zig Millionen von webfähigen Devices
wie Desktop PCs, Tablets, Smartphones, Smart TVs mit einer hervorragenden User
Experience. Ja sogar in den Autos gehört die vollintegrierte Nutzung von digitalen
Audioinhalten via Anbindung von Smartphones oder via On-BoardUnterhaltungssystemen mit integriertem Webradio in den Fahrzeugen der neuesten
Generation aller Marken zum Standard als Sonderausstattung und stellt heute ein
gewichtiges Verkaufsargument dar.
Welche neuen Werbeformen gibt es dank Webradios?
- Generell bieten wir für Webradio die gleichen Werbemöglichkeiten an, wie es
Mediaplaner vom terrestrischen Radio her gut kennen. Der Radiospot in eine
Werbeinsel eingebettet, nennt man ‚midroll‘ oder ‚instream‘ Spot. Mit der ‚Pre-Roll‘
Werbeform verfügt Digital Audio Advertising über eine Killer-Applikation Werbeform,
welche die bisherigen Radio Werbemöglichkeiten für die terrestrischen Radio ergänzt
und die volle Aufmerksamkeit des Konsumenten garantiert. Zusätzlich können die
Audiokampagnen mit synchronisierten Displays in den Stand-Alone Playern der
Desktop Version oder in den Apps der mobilen Empfangsgeräten begleitet werden.
Die Ad Response ist dabei hervorragend und weit überdurchschnittlich. Mediabox
bietet die Webradios in Genre Pools wie Pop/Rock/Dance, Klassik/Jazz und
Volksmusik/Schlager an. Dies in Kombination mit diversen Targetingmöglichkeiten
und messbar.
Was gibt es nebst den Formaten für Unterschiede zur bisherigen
traditionellen Radiowerbung zu beachten?
- Vom Grundverständnis her handelt es sich bei der Werbeform um den klassischen
Radiowerbespot auf die digitalen Kanäle übertragen. Im Gegensatz zur
terrestrischen Radiowerbung bezahlt der Werbetreibende nur für die dem einzelnen
Hörer ausgelieferte und gehörte Audio-Werbung, also für eine Impression. Die
Währung ist analog zur allgemeinen Online-Werbung der TKP.
Sie nannten "Pre-Roll" eine Killer-Applikation-Werbeform. Warum ist diese
neue Werbeform so speziell?
- Bei der 'Audio Pre-Roll‘ erhält der Werbetreibende den Moment, bei welchem der
Konsument den Online-Sender im Player startet. Während dem das Device die
Daten aus dem abgerufenen Audio Stream im Hintergrund in den Zwischenspeicher,
den Buffer, einliest, erklingt für den Hörer ein idealerweise sieben bis zehn
Sekunden langer Audio-Werbespot bevor das effektive Radioprogramm erklingt.
Dieser Spot bietet Werbetreibenden eine hervorragende Möglichkeit der direkten
Ansprache.
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Mediabox - sounds web! Pre Roll Audio Advertisi...
Es gibt zig Webradios. Können so auch neue Zielgruppen gezielter
angesprochen werden?
- Ja, ein sehr gutes Beispiel dafür sind zum Beispiel Klassikfans. Gerade auch für
diese eher kaufstarke Zielgruppe waren die Möglichkeiten für Radio-Werbung in der
Schweiz bislang sehr bescheiden, da es schlichtweg keine kommerziellen
UKW-Radiosender mit einem reinem Klassik-Musik-Programm gibt. Webradio
schliesst nun diese Lücke, da es mit der weltweiten Empfangsmöglichkeit im
Internet möglich ist, eine grosse Anzahl von Klassik-Spartensendern zu empfangen.
Solche führen wir im Klassik-Pool unseres Digital-Audio-Advertising-Networks.
Welche Sender vermarktet Mediabox?
- Mediabox hat bereits etliche Schweizer Internet-Radio-Stationen mit der
Adserving-Technologie ausgestattet und vermarktet diese exklusiv. Dazu zählen
kleinere Nischensender wie Swissgroove oder Piratenradio und auf der anderen Seite
die Online-Channels bekannter Medienbrands wie Energy. Zusätzlich haben wir
durch die Partnerschaft mit dem internationalen Adserver-Technologie-Partner
Zugriff auf die Zuhörer aus der Schweiz, die Streams der ausländischen Sender
abrufen, und können diesen dann relevante Schweizer Werbung einspielen. Unter
unseren ausländischen Partnerplattformen sind der Dance-Music-Spezialist DI –
Digitally Imported, Jazzradio.com oder Sky.FM zu nennen. Besonders erwähnen
möchten wir auch AUPEO! Personal Radio, ein personalisierter Musik-StreamingService, der neu auch exklusiv von Mediabox vermarktet wird. Zudem konnten wir in
den vergangenen Wochen mit einigen sehr bekannten Music-Streaming-Services
Vermarktungspartnerschaften eingehen, die bereits vertraglich gesichert sind oder
kurz vor Abschluss stehen. Dadurch konnten wir unser Network massiv ausbauen,
worüber wir in Kürze auch berichten werden.
Welche Kunden setzen bereits jetzt auf Lösungen von Mediabox?
- Es freut uns, dass wir bereits für Top-Brands wie Volkswagen, Coop, Bose, Warner
Music und SBB in Zusammenarbeit mit den Mediaagenturen Kampagnen realisieren
konnten. Eine Amag-Kampagne wurde soeben abgeschlossen und momentan sind
wir gerade in den Vorbereitungen der zweiten Kampagne für das SBB Snow’n’Rail
Angebot mit Pre- und Midrolls kombiniert mit Display nebst anderen Massnahmen
im Mediamix.
Was bedeutet diese Ausgangslage für Werbeagenturen und Radiowerbung
generell?
- Für Kreativagenturen und die Radiowerbung generell ist diese Ausgangslage
optimal für eine rosige Zukunft. Da viel mehr Menschen jetzt und in Zukunft auf
allen verschiedenen Devices wieder vermehrt Radio hören werden und diese
Konsumenten nach diversen Interessens- oder musikalischen
Geschmacksrichtungen gezielt angesprochen werden können, führt dies automatisch
zu attraktiveren, genaueren Zielgruppen und somit auch zu erhöhten
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Werbeausgaben der Kunden. Und, Kreativagenturen können viel Spass haben,
spannende Webradio-Kampagnen für ihre Kunden zu entwickeln. Kreieren Sie das
‚theater in the mind‘ in den Köpfen der Hörer, ist hier die Message und eine Stimme
mit akustischer Untermalung gehört zu den absolut stärksten Mittel dafür.
Haben Sie bereits Kontakt mit den Werbern?
- Wir haben einen sehr kreativen Spotproduzenten, der für unsere Kunden, die noch
nie Radiospots produziert haben, dies gerne und vor allem sehr gut übernimmt.
Daneben informieren wir auch andere Spotproduzenten über unser Angebot, da
diese regelmässig in Kontakt mit Agenturen und Kunden sind, die Radiowerbung
benötigen. Gleichzeitig sprechen wir bereits auch mit einigen Kreativagenturen über
die vielseitigen neuen Möglichkeiten, die Digital Audio Advertising für die Kreation
bietet. Die Begeisterung ist gross. Generell wäre es für uns als Vermarkter natürlich
eine optimale Situation, haben der Kunde, die Kreativagentur und die Mediaagentur
den mehr oder weniger selben Wissensstand über die gebotenen Möglichkeiten und
Chancen für den Transport der Werbebotschaft.
Wird Webradio traditionelles UKW und DAB+ ablösen?
- Die Pläne in den meisten hochentwickelten Länder gehen in die Richtung, dass
UKW über kurz oder lang von DAB+ abgelöst und eingestellt wird, da der technische
Betrieb von UKW sehr teuer ist und technisch keine Erneuerungen zulässt. Diese
Entwicklung haben wir im TV Bereich bereits erlebt. Radio oder Digital Audio
Konsum über die webfähigen Devices oder Empfangsgeräte hat sich aber bereits
schneller bei den Konsumenten verbreitet, als das stark subventionierte und
stattlich verordnete DAB oder DAB+.
War DAB/DAB+ eine Totgeburt?
- Ich würde eher von einem Kind reden, welches noch nicht so viele Spielkameraden
hat. Für den Konsum von Webradio muss der Hörer kein neues, spezielles
Empfangsgerät kaufen sondern kann dies mit seinem Desktop PC, seinem
Smartphone, dem InCar Entertainment System oder mit seinem Smart TV tun. Fast
eine Kinderkrankheit würde ich den fehlenden Rückkanal der DAB+ Technologie
nennen. Ein sehr grosses Manko gegenüber der IP basierten Webtechnologie,
welchen eine Interaktion zwischen Sender und Empfänger zulässt. DAB+ wird in
Zukunft höchstwahrscheinlich das Internet als Rückkanal für die Interaktion
benutzen und eine wichtige Lücke schliessen.
Wo geht die Reise noch hin, was bringt die Zukunft?
- Nach Meinung des amerikanischen Radio Veteranen Kurt Hanson, und Initiant der
Webradio Conference ‚Rain Summit‘ , welche diesen Oktober erstmals mit einer
Veranstaltung in Berlin in Europa stattgefunden hat, steht Radio auf der Schwelle zu
seinem 4. Goldenen Zeitalter. Die Nutzung von Digitalen Audio Inhalten jederzeit
und überall verfügbar wird in den nächsten Jahren noch massiv zunehmen und bald
zur normalsten Sache der Welt gehören. Durch die zunehmende Masse und die
weitere technologische Entwicklung werden auch die Targeting Möglichkeiten in
Zukunft noch viel variantenreicher und genauer werden. Sprich, es wird noch viel
einfacher und günstiger möglich werden, die fragmentieren Zielgruppen
anzusprechen.
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Interview: Corinne Bauer
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