Reiter: Juroren - Siemens Foundation
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Reiter: Juroren - Siemens Foundation
„Energie neu denken! Bewegt etwas für Eure Zukunft.“ Schülerwettbewerb in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik – Finalistinnen und Finalisten – Jurijs Rubenciks (Einzelbeitrag) Couven Gymnasium Aachen Betreuender Lehrer: Andreas Kral „Bau und Optimierung des Widerstandsläufers“ Ziel des Autors ist der Bau einer effizienten und kostengünstigen Windkraftanlage, die auch in Ländern der Dritten Welt realisierbar ist. Als Basis dient der Widerstandsläufer, ein Turbinentypus, der die Differenz des Luftwiderstands nutzt, aber bisher einen geringen Wirkungsgrad besitzt. Zur Optimierung der existierenden Konstruktionsformen wurden sowohl die elektrischen als auch die aerodynamischen Bestandteile sorgfältig untersucht. Mit selbsterdachten Neuerungen wie dem Einsatz eines Luftumlenkers, der Verwendung von Magnetlagern und der Nutzung von Stoff statt Aluminium für die Schaufeln wies die Anlage eine um 15 Prozent höhere Effizienz auf. Somit konnte sowohl der Wirkungsgrad verbessert als auch eine Kostensenkung durch den Einsatz von preiswerteren Materialien erreicht werden. 1 Lukas Schmidt-Russnak (Einzelbeitrag) Carl-Duisberg-Gymnasium Wuppertal Betreuender Lehrer: Roger Heumann „Wellenenergie“ Der Autor stellt seinen Entwurf eines Wellenkraftwerkes vor, das physikalisch auf dem Prinzip des Lineargenerators fußt. Hierbei bewegt sich ein Magnet durch eine Spule, wobei in dieser ein Strom induziert wird. Das Kraftwerk selbst ist in Form einer Boje konzipiert und wird am Meeresboden verankert, für die stetige Bewegung des Magneten sorgt der Wellengang. Aufgrund der leichten Bauform aller beweglichen Teile und dem daraus resultierenden kleineren Impuls unterliegt die Konstruktion einem geringen Verschleiß. Des Weiteren bietet sie Systeme, die vor Beschädigung durch starken Wellengang schützen und Wartungs- und Reparaturarbeiten erleichtern. Zur besseren Veranschaulichung der Funktionsweise hat der Autor ein Modell entworfen, dessen Leistung ausreicht, um eine Leuchtdiode zu betreiben. Julia Gundert, Niklas Wendel (Teambeitrag) Thomas Morus Gymnasium Daun Betreuender Lehrer: Hans-Willi Morandini „PROJEKT H.E.L.T.“ In ihrem interdisziplinären Projekt arbeiten die Autoren an der Entwicklung eines hocheffizienten Lufttransporters (H.E.L.T.) auf Basis eines Nurflüglers. Diese spezielle Flugzeugform, die zivil noch kaum genutzt wird, ist auftriebsstark und reibungsarm – aufgrund des Mitteneffekts aerodynamisch jedoch instabil. Um die Stabilität zu erhöhen, untersuchten die beiden Autoren unterschiedliche Flügelgeometrien. Dabei ist es gelungen, eine funktionstüchtigere Art der Geometrie zu entwickeln. Die aerodynamische Stabilität des Modells konnte per computerbasierter Strömungsanalyse belegt werden. Zur Überprüfung des Konzepts wurde ein Prototyp mit einer Spannweite von rund 2,80 Metern gebaut und mit Flugschreibern ausgestattet. 2 Saverio Nobbe (Einzelbeitrag) Lise-Meitner-Schule Berlin Betreuender Lehrer: Georg Terstegge „Chlorfreies Durchstarten − Neue Energieträger und Katalysatoren für eine umweltfreundliche Raumfahrt“ Der Autor geht der Frage nach, ob es grüne Alternativen zu den bisher in der Raumfahrt eingesetzten Treibstoffarten gibt. In mehreren Versuchsreihen wurde nach geeigneten Modifikationen gesucht, um Festtreibstoffe, die auf Ammoniumnitrat statt auf Ammoniumperchlorat basieren, für die Raumfahrt nutzbar zu machen. Der Autor hat in seiner Forschungsarbeit neue, hochenergetische Zusatzstoffe erprobt, unbekannte Katalysatoren vorgestellt und effiziente Syntheseverfahren für neuartige Bindemittel entwickelt. Auch wenn die Abbrandgeschwindigkeit gängiger Treibstoffe den in der Arbeit gemessenen Werten noch überlegen ist, scheint klar, dass die Grenzen des Machbaren bei Ammoniumnitrat-basierten Sätzen noch nicht ausgelotet sind. 3 Sandra Pape (Einzelbeitrag) Gymnasium Oldenfelde Betreuender Lehrer: Sarah Ewerlin „Mit umweltfreundlicher Abwasserwärmerückgewinnung in warmen Großküchen 36% weniger Energie in den Abfluss gießen“ Die Autorin entwickelt ihr im letzten Wettbewerbsjahr vorgestelltes System zur Energiegewinnung aus Großküchenabwässern – welche besonders hohe thermische Energie besitzen – technisch weiter. Um das Projekt noch stärker an der wirtschaftlichen Praxis zu orientieren, hat die Autorin vor Ort in verschiedenen Großkantinen recherchiert. Anschließend wurde ein optimiertes Energiesparsystem zur Erwärmung von kaltem Frischwasser durch heißes Abwasser konstruiert. Jährlich könnte so z.B. im Berufsförderungswerk Hamburg der Energieeinsatz um rund 11.000 kWh gesenkt werden. Das entspräche einer Einsparung von etwa 36 Prozent oder dem durchschnittlichen jährlichen Energiebedarf von fünf Einpersonenhaushalten. Kevin Jablonka (Einzelbeitrag) Wieland-Gymnasium Biberach Betreuende Lehrerin: Daniela Bernlöhr „Photosynthese ohne Chlorophyll“ Durch die Photosynthese wandeln Pflanzen Lichtenergie in chemische Energie um. Hierbei entsteht neben Sauerstoff auch Wasserstoff, ein wichtiger Energieträger. Technisch lässt sich dieser Prozess bisher nicht kopieren. Der Autor untersucht in seiner Arbeit das Potenzial von graphitisch-polymerem Kohlenstoffnitrid als künstliches Chlorophyll – dem grünen Blattfarbstoff, der für die Photosynthese essenziell ist. Aufgrund der kleinen Oberfläche von Kohlenstoffnitrid erwies sich der Wirkungsgrad dieses Prozesses bisher als sehr gering. Durch die Vergrößerung der Oberfläche soll das Problem behoben werden. Hierfür hat der Autor Kohlenstoffnitrid mit einem wasserunlöslichen Hilfspolymer mittels Electrospinning zu Fasern im Nano- bis Mikrometerbereich verarbeitet. Erste Ergebnisse deuten auf eine erhebliche Steigerung des Wirkungsgrades hin. 4 Dominik Albrecht, Fabian Glaser, Marius Moser (Teambeitrag) Gymnasium Spaichingen Betreuender Lehrer: Manuel Vogel „Mobilität für die Zukunft“ Die Autoren stellen sich die Frage, wie Mobilität durch ein autarkes, langlebiges Energiesystem – basierend auf Brennstoffzellen – umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Zum Erreichen dieses Ziels wurde Lichtenergie mittels Photovoltaik-Modulen in Strom umgewandelt. Diesen nutzen die Autoren, um in einer neuartigen Elektrolyse-Einheit Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Um die Energie wieder abrufen zu können, wurde eine Niedertemperatur-Brennstoffzelle entwickelt, welche die benötigte Elektrizität für den Antrieb liefert. Durch stetige Weiterentwicklung konnte ein System erarbeitet werden, dessen Leistung sich im Rahmen des Projekts bereits um ein Vielfaches steigern ließ. Ihr autarkes Mobilitätskonzept haben die Autoren zwischenzeitlich in einem Modell-LKW installiert. Christoph Griehl (Einzelbeitrag) Georg-Cantor-Gymnasium Halle (Saale) Betreuender Lehrer: Torsten Polity „Öl im Tank und auf dem Teller − Bioenergie neu gedacht“ Der Autor sucht in seiner Arbeit nach einer umweltfreundlichen Alternative zu Erdöl, welches als Ausgangsmaterial für Kraft- oder Kunststoffe unabdingbar ist. Mikroalgen wie Botryococcus braunii speichern in ihren Zellen Öl als Energiereserve. Dieses Algenöl lässt sich prinzipiell nutzen, ist in der Gewinnung aber durch den notwendigen, mehrstufigen Aufarbeitungsprozess teuer. Ziel ist eine Vereinfachung dieses Prozesses. Hierzu entwickelte der Autor einen In-situ-Extraktor, mit dem das Öl während der Biomasseanzucht abgetrennt werden kann, ohne ein Absterben der Algen zu provozieren. Der Vorgang wurde so zu einem einzigen Prozessschritt zusammengefasst, verbunden mit deutlichen Kostenund Energieeinsparungen. Das Algenöl wurde abschließend durch methanolische HCl zu Biodiesel umgewandelt und einem Praxistest unterzogen. 5 Hanna Burggraf (Einzelbeitrag) Gymnasium Tutzing Betreuende Lehrerin: Julia Streitle „Kräht der Gockel auf dem Mist… − Eine intelligente Heizungssteuerung mit Hilfe einer Wetterprognose“ Die Autorin geht der Frage nach, ob sich mittels einer intelligenten Heizungssteuerung auf Basis von Wetterprognosen Energie sparen lässt. Hierzu wurde eine Software entwickelt, die verschiedene Messdaten wie Zimmertemperatur, Lüftungsverhalten, Außentemperatur und aktuelle Wettervorhersagen erfasst. In Kombination mit Kennzahlen wie Aufheiz- und Abkühlkurven des Gebäudes oder der Einstrahlungsleistung berechnet die Software den Heizbedarf einzelner Räume. Die Anlage wird dabei so gesteuert, dass möglichst oft mit solarer Energie geheizt wird. Das Programm ermöglicht zudem die Einrichtung spezifischer Nutzerprofile, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Autorin konnte die Funktionalität ihrer Idee theoretisch beweisen und eine Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent realisieren. 6