Der Mittelstand
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1 / 09 Februar 2009 DER MITTELSTAND Unternehmermagazin Hamburg / Schleswig-Holstein BVMW - Landesausgabe | www.hamburg.bvmw.de und www.schleswig-holstein.bvmw.de Bundesverband mittelständische Wirtschaft Der Mittelstand trotzt der Krise Gesundheitsforum Profile Interview Gesunde Mitarbeiter Starker Mittelstand Unternehmen stellen sich vor Wirtschaftssenator Axel Gedaschko Seite 4 Seite 6 Seite 11 N`iY`\k\ed\_iEfi[[\lkjZ_\eFi`\ek`\ile^ Xcja\[\Xe[\i\Y\ii\^`feXc\KX^\jq\`kle^% ;@<N<CK>\jXdk&N<CKXdJFEEK8>\ii\`Z_k`eEfi[[\lkjZ_cXe[+,(%'''C\j\i%! ;XjdXZ_kj`\ql\`e\dXkkiXbk`m\eDXibkgcXkq]iLek\ie\_d\e[\i^\jXdk\eI\^`fe% 8eq\`^\eXYk\`cle^ ;@<N<CK&N<CKXdJFEEK8> I\^`feXcXlj^XY\e?XdYli^ 8o\c$Jgi`e^\i$GcXkq( )'*,'?XdYli^ !dX)''0Gi\jj\@#>\Y`\k1E`\cj\e( N<CK%;< K\c%1'+'&*+.$).*/( =Xo1'+'&*+.$(*.'0 <$DX`c1b`ijk\e%d\li\ij7Xo\cjgi`e^\i%[\ DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Bodo Schwarz Bundesgeschäftsführer Starke(r) Partner in der Krise D er Jahresbeginn 2009 steht unter keinem guten Stern. In Firmenpleiten, Kurzarbeit und Kreditknappheit zeigen sich die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise nun auch in Deutschland. Besonders hart hat es den Automobilbau getroffen. Darunter leiden akut die mittelständischen Zulieferbetriebe. Kurzum: Keine guten Aussichten. Die Bundesregierung wäre also gut beraten, Betriebe und Bürger bei Steuern und Abgaben nachhaltig zu entlasten. Nur so käme auch der Konsum wieder in Fahrt. Als Reaktion auf die Krise halten die Käufer derzeit die Taschen zu. Die Sparquote dürfte in diesem Jahr eine neue Rekordmarke erreichen. Geld ist also vorhanden. Wenigstens bei denjenigen, die einen Arbeitsplatz in einer krisenfesten Branche haben. Deshalb warne ich vor überzogenen Lohnforderungen der Gewerkschaften. Sie passen aus zwei Gründen nicht in die Zeit. Zum einen würden noch höhere Arbeitskosten viele kleine Betriebe in die Insolvenz treiben. Zum anderen war der Aufschwung in den Vorjahren maßgeblich der Zurückhaltung in den Tarifrunden geschuldet. Hinzu kommt, dass sich als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise auch die Auftragslage im Mittelstand spürbar verschlechtert hat. Noch sind die Auftragsbücher voll. Es fehlen jedoch in vielen Branchen die Anschlussaufträge, insbesondere bei Zulieferern im Automobilbau. Dennoch gibt es keinen Grund zur Resignation. Zum einen hat der Abschwung nicht alle Regionen und Branchen in gleichem Maße erfasst. Zum anderen sehen erste Wirtschaftsforscher am Horizont bereits ein Ende der Krise heraufdämmern. Im Übrigen neigt gerade der Mittelstand traditionell nicht dazu, die Welt grau in grau zu sehen. Im Gegenteil: Einer aktuellen Um- frage der Philipps-Universität Marburg im Auftrag unseres Verbandes zufolge wollen zwei Drittel der Klein- und Mittelbetriebe ihre Mitarbeiterzahl in diesem Jahr zumindest halten. Und nur eine denkt über einen Umzug ins Ausland nach. Das zeugt von einer optimistischen Grundstimmung im Mittelstand – allen Schwierigkeiten zum Trotz. Diese Schwierigkeiten lassen sich nur gemeinsam überwinden. Dazu müssen sich die Unternehmen über Branchen und Regionen hinweg im BVMW vernetzen. Unser Verband wiederum braucht starke Partner in der Politik auf allen Ebenen. Nur so kann er im Superwahljahr die Interessen seiner Mitglieder machtvoll in Berlin und Brüssel vertreten. Mit dem Politischen Beirat – ihm gehören die Bundestagsabgeordneten Otto Bernhardt (CDU), Rainer Brüderle, Dr. Wolfgang Gerhardt (beide FDP) sowie der SPD-Kommunalexperte Dr. Hans Kremendahl an – stehen dem BVMW erstmals seit seiner Gründung prominente Politiker zur Seite. Sie wissen, wie der Mittelstand „tickt“. In unserem Präsidenten Mario Ohoven haben sie einen kongenialen Konterpart. Ich bin sicher: Dank dieser Kombination ist unser Verband für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet. Ihr Bodo Schwarz Bundesgeschäftsführer Der MITTELSTAND 1 / 2009 3 DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Prävention hilft Mensch und Betrieb Großes Gesundheitsforum in der Hamburger HSH Nordbank Arena „Es wird zunehmend wichtiger, sich auch um die Gesundheit – sowohl die der Unternehmer und Selbständigen, als auch die der Angestellten und Arbeitnehmer – zu kümmern“, sagte Günther H. Enger, Leiter Kreisverband Hamburg, zum Auftakt des BVMW-Gesundheitsforums 2009 in der HSH Nordbank Arena am 3. Februar in Hamburg. Es sei ein Irrtum zu glauben, Gesundheitsmanagement sei nur etwas für die großen Unternehmen, koste außerdem zu viel Zeit und Geld. Den Gegenbeweis traten 50 Aussteller und mehr als 20 Experten in Vorträgen, Foren, Diskussionsrunden und BestPractice-Beispielen an. Dr. Heiner Geißler referierte über das Thema „Der Mittelstand im Spannungsfeld von Sozialund Gesundheitspolitik" und machte klar: „Der Mittelstand leidet unter dem Finanzierungssystem.“ In gewohnt deutlicher Art stellte er fest: „Dieses System ist unsinnig.“ Aber er warnte auch davor, „die Bedürfnisse der Menschen den Bedürfnissen der Unternehmen unterzuordnen.“ Ein Beispiel dafür nannte Dr. med. Hans-Joachim Petersohn, Leiter der BVMW-Gesundheitskommission, der in seinem Naturheilzentrum das ganzheitliche Gesundheitskonzept „Salutomed“ praktiziert: Eine mittelständische Firma stand kurz vorm Zusammenbruch. Der Grund dafür war ein extrem hoher Krankenstand. Eine der wichtigsten Mitarbeiterinnen litt seit Jahren unter chronischem Asthma und wurde auch dagegen behandelt. „Nur kein Arzt hatte je versucht herauszufinden, was der Grund für ihr Asthma war.“ Die Übeltäter waren Schimmelpilze – und die saßen in der Klimaanlage. Dr. Heiner Geißler ging mit unserem Gesundheitssystem hart ins Gericht. Die Ursache wurde beseitigt, und nicht nur die Mitarbeiter wurden dauerhaft gesünder – auch das Unternehmen. „Arbeitgeber haben oft das Gefühl, dass Gesundheit Privatsache ist“, weiß Enger. „Doch mit Blick auf den täglich wachsenden Druck auf die Unternehmen, auf die Wirtschaftskrise, auf den drohenden – zum Teil schon vorhandenen – Fachkräftemangel gilt es unternehmerische Vorsorge zu treffen.“ Dr. Wieland Schinnenburg, FDP-Politker und als Zahnarzt und Rechtsanwalt selbst Arbeitgeber, fasste diese Tatsache am Schluss seines Vortrags in einem Satz zusammen: „Prävention hilft Mensch und Betrieb.“ Welche Möglichkeiten es gibt, die – schnell und kostengünstig – umzusetzen, wurde auch im Messebereich deutlich. Der war unterteilt in drei Hauptgebiete: Arbeitsmedizin und Arbeitsgestaltung, Bewegung und Ernährung sowie ganzheitliche Angebote. Der Ist-Zustand wurde in einer abschließenden Podiumsdiskussion dargestellt. Schon im Mittagspodium war besprochen worden, was der Mittelstand im Bereich Gesundheitsförderung noch lernen kann. Durch die Veranstaltung führte Fernseh-Moderator Dr. Martin Wilhelmi. Für das Zustandekommen zeichnete nicht nur Günther H. Enger verantwortlich, sondern auch Event-Projektmanagerin Meike Heidorn v. Koschitzky sowie die Sponsoren Deutscher Ring und Cellagon. Podiumsdiskussion zum Abschluss (v. l.): Christa Krumm (Cellagon), Heinz Lanfermann (MdB / Gesundheitsausschuss), Christoph Prüfer-Faber (Deutscher Ring), Moderator Dr. Martin Wilhelmi, Dr. Sabine Guth (MPCH), Werner Fürstenberg (Fürstenberg Institut). Fotos: Cornelius Kalk 4 Der MITTELSTAND 1 / 2009 Info: www.praxis-dr-petersohn.de DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Chancen behinderter Jugendlicher verbessern Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Hamburg I m April dieses Jahres startet das Projekt „Integration inklusive“. Initiiert wurde es von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke. Daran beteiligt sind auch das Berufsbildungswerk (BBW) Hamburg und der BVMW Hamburg. Das Projekt soll dazu beitragen, die Chancen junger Menschen mit Behinderungen auf dem vom Wettbewerb bestimmten ersten Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Ausbildung an einem der 52 Berufsbildungswerke Deutschlands dauert drei bis dreieinhalb Jahre, anschließend verfügen die Jugendlichen über Hauptschul- und qualifizierten Berufsabschluss. Trotzdem sind ein Jahr nach ihrem Ausbildungsabschluss in einem BBW etwa 30 Prozent der jungen Menschen noch immer auf der Suche nach Arbeit. „Es gibt viele Hindernisse, die dazu führen, dass ein so hoher Anteil ohne festen Arbeitsplatz bleibt“, erklärt Jochen Steinhagen, Leiter Stab BBW-Hamburg. „Die Erfahrung zeigt, dass behinderte Jugendliche kaum eine Chance auf Festanstellung haben, wenn sie sich nur über schriftliche Unterlagen bewerben – dem Unternehmen also nicht persönlich bekannt sind. Darum sind Kooperationen wie die mit dem BVMW so wichtig.“ Steinhagen hofft, dass die jungen Menschen dadurch schon während der BBW-Ausbildung die Möglichkeit bekommen, in einem der Mitgliedsunternehmen zu arbeiten. „Wir haben natürlich auch eigene Werkstätten, aber das Arbeitsumfeld in einem Unternehmen ist doch ein anderes. Die Jugendlichen lernen so, sich im realen Arbeitsleben zurechtzufinden und der Unternehmer lernt, die Fähigkeiten des Probanden besser einzuschätzen. Außerdem kostet es das Unternehmen ja nichts, wenn es Teile der Ausbildung übernimmt.“ Das auf zwei Jahre angelegte Modellprojekt verfolgt das Ziel, bundesweite Handlungsstrategien und Konzeptionen zu entwickeln, Integrationsangebote zu optimieren und überregionale Netzwerke zu entwickeln und zu professionalisieren. Neben dem BVMW Hamburg beteiligen sich auch die Regionalverbände Bayern-Nord und Potsdam an „Integration inklusive“. Info: www.bbw-hamburg.de Fördermittel-Beratung Sie wollen XLiquidität und Eigenkapital stärken Xinvestieren XFuE/lnnovation beschleunigen Xinternationale Märkte erobern XEnergiekosten senken Unsere Leistungen für Sie Wir bringen Transparenz in das Angebot aus tausenden Förderprogrammen und helfen von der Antragstellung bis zur Auszahlung. Reden wir darüber ? Consedo Consulting GmbH Flughafenstraße 52a Airport Center Haus C D-22335 Hamburg Tel.: 0700 - 15 16 17 00 Fax: 0700 - 25 26 27 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.consedo.de DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Strom und Gas zu günstigen Preisen PCC Energie – Energieversorger für den Mittelstand T rotz der seit 1998 geltenden Börsen und Märkten ein und kann Liberalisierung klettern die als Mittelständler mit maßgeschneiEnergiepreise in Deutschland auf derten Problemlösungen schnell auf immer neue Höchststände. Betrofdie Kundenbedürfnisse reagieren. fen sind davon vor allem die PCC Energie bringt auch noch auf vielen mittelständischen Unternehanderem Weg ein wenig Licht ins men. Sie zahlen im europäischen Dunkle des Energiemarktes – mit Vergleich kräftig drauf und bescheeinem Ratgeberbuch, das im Interren den Stromkonzernen in Deutschnet zu finden ist. Es ist in fünf land Milliardengewinne. Dem aus Themenbereiche unterteilt, die der dem Weg zu gehen, bedarf es eines Erfahrung nach für den Mittelunabhängigen Energieversorgers: stand wichtig sind: günstige LiePCC Energie ist Partner des Mittelferverträge, geringere Energiekostands für bundesweite Strom- und sten, sichere Versorgung, bequemer Gasversorgung. Das Unternehmen Anbieterwechsel und nützliche Die Mitarbeiter von PCC Energie helfen bei bietet seinen Kunden Lösungen zur Services. Problemlösungen aller Art. Steigerung der Energieeffizienz und Die Muttergesellschaft, PCC SE, zeichnet sich durch seine individuhat ihren Hauptsitz ebenfalls in elle Kundenberatung aus. Duisburg. Sie ist in 18 Ländern vertreten und bündelt mit PCC Energie wurde 1999 gegründet und hat ihren Hauptsitz in mehr als 8200 Mitarbeitern weltweit ihre Kompetenz in den Duisburg. Neben äußerst attraktiven und individuellen Preismodrei Konzernsparten Chemie, Energie und Logistik. dellen bietet der Energieversorger seiner Zielgruppe eine umfassende Beratungs- und Dienstleistungskompetenz. Das UnterInfo: www.pcc-energie.de nehmen kauft europaweit Strom und Gas an den bedeutendsten Hilfe auf dem Weg zu neuen Erfolgen STIconsult – Unternehmensberatung für Strategie, Technologie, Innovation I nnovation, das bedeutet immer etwas Neues: neue Produkte, neue Märkte, neue Verfahren, neue Prozesse, neue Vertriebswege… Doch dabei geht es nicht nur um technische und organisatorische „Erfindungen“ an sich, sondern auch um ihre Durchsetzung auf dem Markt. Und dafür braucht es Spezialisten. STIconsult berät Unternehmen der Beschichtungsindustrie technologisch im Bereich Oberflächenbearbeitung, -beschichtung, -vergütung und -reinigung. Hierbei bietet STIconsult im Bereich Technologieberatung nicht nur Machbarkeitsstudien und Entwicklungsunterstützung, sondern stellt auch Kontakte zu Forschungs- und Entwicklungsinstituten sowie Universitäten her. Hinzu kommen Patent- und Fördermittelberatung. STI steht für Strategie, Technologie und Innovation“, sagt Geschäftsführer Dr. Waldemar Weinberg. „Wobei die Innovationsberatung das Herzstück ist, das allen Branchen zur Verfü- 6 Der MITTELSTAND 1 / 2009 gung steht.“ Zunächst wird die Innovationsfähigkeit analysiert, anschließend begleitet STIconsult das Unternehmen von der Ideenfindung, über das Erstellen eines Maßnahmenplans, die Umsetzung der Maßnahmen, die Erfolgskontrolle bis zur Standardisierung des Prozesses – und bei Bedarf auch darüber hinaus bis zum Erreichen einer Innovationskultur. „Innovation ist nicht immer nur der Quantensprung, sondern kann auch die kleine Verbesserung sein, die ein Produkt auf dem Markt besser platziert“, so Weinberg. „STIconsult erledigt alle damit verbundenen Anforderungen, dadurch hält der Unternehmer seine wertvollen internen Ressourcen frei für die betrieblichen Belange.“ Info: www.sticonsult.de DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Wirtschaftssenatoren stellen sich vor Nur die erfahrendsten und begabtesten Männer gehörten im Alten Rom dem Senat an. Der Wirtschaftssenat des BVMW greift diese antike Tradition auf. Ihm gehören Persönlichkeiten an, die Vorbild und Vorkämpfer des deutschen Mittelstands sind. Nur Männer und Frauen, die bereit sind, ihre Lebensleistung, ihre Fachkompetenz und ihr Engagement einzubringen, werden in dieses Gremium berufen. „Der Mittelstand Hamburg / Schleswig-Holstein“ stellt einige von ihnen in lockerer Reihenfolge vor. Aktiv für die Umwelt Maik Brömme, Geschäftsführer der Maik Brömme, Umwelttechnik und Rohrreinigung GmbH (MBR), ist seit 2004 selbständiger Unternehmer – sowohl mit der MBR als auch mit der Aktiv Transport GmbH. 1985/86 machte der gebürtige Hamburger seinen Meisterbrief für Wasser, Gas und Abwasser. MBR ist nicht nur auf dem Gebiet der Rohrreinigung tätig, sondern macht auch KanalinspektiMaik Brömme, onen und Druckprüfungen, kümmert MBR und Aktiv sich um Ortung, Nivellierung und EntTransport sorgung von „Umweltsünden“ und um raumlufttechnische (RLT-)Anlagen. Brömme ist seit 2005 Landeswirtschaftssenator des BVMW. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Zu seinen Hobbys gehören Musik, Tanzen, Golf und Reisen. Info: www.mbr.de Probleme erfolgreich bewältigen Gerhard Risch, Partner und Geschäftsführer der Omnid Consulting GmbH, ist seit mehr als 20 Jahren als Berater tätig. Das Unternehmen berät z. B. Führungskräfte in Umbruchsituationen. Zu den Fachgebieten des gelernten Bankkaufmanns gehören Turnaround Management, Coaching, Personalanpassung, Team- und OrgaGerhard Risch, nisationsentwicklung, KommunikatiOmnid Consulting on, Change-Management und Unternehmensnachfolge. Kunden sind Firmen wie Acatel, DaimlerChrysler, Hoechst, Deutsche Bank, Degussa. Der Lan- deswirtschaftssenator begleitet Unternehmen bei Fusionen und Geschäftsfeldintegrationen, führt Sanierungen durch und veranstaltet Workshops zu wesentlichen Führungsthemen. In Kooperation mit dem BVMW führt Omnid Consulting Gespräche mit Hamburger Unternehmern über die Auswirkungen der Finanzkrise und über mögliche Erfolgsfaktoren bei der Bewältigung. Info: www.omnid.de Finanzdienstleister großen Stils Dietmar Schott, Rechtsanwalt und Diplom-Kaufmann, ist seit 2002 selbständig unternehmerisch tätig. Von 1980 bis 1986 stieg er im HDI-Konzern, heute Talanx, vom Vorstandsassistenten über mehrere Stationen zum Mitglied der Geschäftsleitung einer großen Niederlassung auf. Nach einer Tätigkeit als Leiter des Bereichs Recht, Beteiligungen und Steuern bei der Volksfürsorge wurde Dietmar Dietmar Schott, Schott Vorstandsmitglied der HamVorstand der EFC, burg-Mannheimer. 1999 wechselte er DSP und DBI in den Konzern der Deutschen Bank, wo er innerhalb der Versicherungsgruppe als Vorstandsmitglied für Marketing und Vertrieb zuständig war. Dietmar Schott ist Vorstand verschiedener Finanzdienstleistungsunternehmen: der EFC AG Frankfurt, der DSP Deutsche-Senior-Partner AG sowie der DBI Deutsches Beratungsinstitut für Finanzplanung und Zukunftssicherung Aktiengesellschaft in Hamburg. Landeswirtschaftssenator des BVMW ist er seit 2005. Info: www.dbi.ag Der MITTELSTAND 1 / 2009 7 DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Der Mittelstand trotzt der Krise Kommen die KMU mit einem blauen Auge davon? Der deutsche Mittelstand sieht seine wirtschaftliche Lage trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise überwiegend positiv. Bei einer Blitz-Umfrage des BVMW im März 2008 bei Klein- und Mittelbetrieben aller Branchen gab jedenfalls mehr als die Hälfte der Unternehmen an, von den Turbulenzen nicht betroffen zu sein. Daran hat sich im Laufe der vergangenen Monate nichts geändert. Im Dezember bezeichneten – laut einer Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) – 52 Prozent ihre Geschäftslage nach wie vor als gut oder sehr gut. DER MITTELSTAND hörte sich bei norddeutschen Unternehmen um. Die Sirius Facility GmbH betreibt Business Parks in ganz Deutschland. Die Krise wirkt sich bisher nicht negativ aus. Im Gegenteil: Die Anfragen nach Büro- und Lagerflächen sind in den vergangenen Monaten noch gestiegen. A lle reden von der Krise. Der Mittelstand auch. Doch die KMU scheinen gut gerüstet. Die m-u-t AG, Wedel – ein High-Tech-Unternehmen, das Messgeräte für Medizin- und Umwelttechnik entwickelt und produziert – geht in das laufende Geschäftsjahr mit einem konzernweiten Auftragsbestand in Rekordhöhe. „Aus operativer Sicht läuft bisher alles weitgehend plangemäß“, sagt Jochen Fischer, Investor Relations Berater des Vorstands der Gesellschaft. Auch bei der Sirius Facility GmbH wirkt sich die Krise nicht negativ aus. Im Gegenteil. Das Unternehmen entwickelt und betreibt speziell für KMU 38 Business Parks in ganz Deutsch- 8 Der MITTELSTAND 1 / 2009 land. Die Anzahl der Anfragen nach Büro- und Lagerflächen hat sich in den vergangenen Monaten und Wochen noch gesteigert. Den Grund dafür sieht man in der fehlenden Planungssicherheit. „Deswegen werden verstärkt kleinere Flächen mit flexiblen Rahmenbedingungen nachgefragt“, so Geschäftsführer Ingo Spangenberg. Einer der Business Parks befindet sich in Kiel. Die Mieterstruktur ist breit gefächert. Darunter befinden sich Ingenieurbüros, Marketing-Agenturen, Architekten, IT-Spezialisten, Werkzeughändler und Finanzdienstleister. „Und die Stimmung ist positiv“, sagt Spangenberg. „Viele sehen die momentane Situation als DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Chance, sich mit ihrer Qualität viele Banken mittelstänweiter durchzusetzen und von dische Unternehmen, denMitbewerbern abzusetzen.“ noch ist es für sie zunehmend Die GEA Tuchenhagen GmbH, schwieriger an Finanzmittel Büchen, hingegen verzeichnet zu kommen. Tuchenhageneinen Rückgang des AufGeschäftsführer Bürmann tragseingangs, der in den letzplädiert in diesem Zusamten drei Monaten bei etwa 20 menhang dafür, dass die BunProzent gegenüber dem Vorjahr desregierung „unter Umstänliegt. Dennoch: Keine Spur von den noch mehr Druck auf den Pessimismus. „Schon vor 18 Bankensektor machen muss“. Monaten haben wir mit der EntFür die m-u-t AG stellt sich wicklung von innovativen das Problem nicht. „Der BörProdukteinführungen begonsengang 2007 hat mehr als 10 nen, um uns auf schlechtere Millionen Euro in die FirmenZeiten vorzubereiten“, erklärt kasse gespült“, sagt Jochen Geschäftsführer Franz BürFischer. Ohnehin ist das Unmann. „Außerdem haben wir ternehmen in einer fast priviunser Vertriebssystem ausgelegierten Situation. Einmal baut und weiterqualifiziert.“ durch das Segment, in dem Das Unternehmen gehört zu es tätig ist: Medizin- und Umden weltweit führenden Herwelttechnik ist per se eine stellern von ProzesskomponenWachstumsbranche. Zum Zweiten für die Getränke- und Nahten durch innovative Vorsorge: Die GEA Tuchenhagen GmbH stellt Prozesskomponenten für rungsmittelindustrie sowie für Die Entwicklung von Produkten Flüssigkeiten her. Das Unternehmen verzeichnet einen die Pharmazie, Biotechnologie, wie z. B. LaborautomationsgeUmsatzrückgang. Dennoch: Keine Spur von Pessimismus. Feinchemie, Kosmetik und räte schaffen große EinsparpoHealth Care. Bisher hat Tuchentenziale bei den Kunden. hagen Neuinvestitionen noch nicht zurückstellen müssen. „Wir Aber auch in eher traditionellen Branchen ist Wachstum weiterüberdenken jedoch, ob derzeit geplante Erweiterungsinvestitihin möglich – auch durch rechtzeitige Vorsorge, wie z. B. bei der onen verschoben werden“, so Bürmann. „Für unser UnternehGerdts Spedition GmbH, Hamburg. „Wir haben seit etwa fünf men gehen wir von einem Umsatzrückgang aus und stellen uns Jahren intensiv an einer besseren Eigenkapital-Struktur gearbeidarauf ein.“ tet. Unsere Bemühungen wurden dadurch unterstützt, dass wir Kommt der Mittelstand also mit einem blauen Auge davon? Bürmann macht das von der Branche abhängig: „Automobilzulieferer zum Beispiel sind generell betroffen, unabhängig davon, ob sie zu einem Konzern gehören oder mittelständisch sind. Zu berücksichtigen sind dabei auch Kapitalausstattung, die AbhänJochen Fischer, Investor gigkeit von einzelnen Märkten, Kunden oder Produkten – also Relations Berater der die Flexibilität.“ M-u-t-Berater Fischer glaubt: „Allgemein dürfm-u-t AG. Das High-TechUnternehmen geht in das ten die KMU flexibler und schneller reagieren können, aber laufende Geschäftsjahr mit schlecht aufgestellte Betriebe – kleine wie große – werden auf einem konzernweiten der Strecke bleiben.“ Auftragsbestand in Vorsicht ist durchaus geboten, obwohl der deutsche MittelRekordhöhe. stand gut aufgestellt ist. Unter anderem auch, weil er im Zuge von Basel II seine Hausaufgaben gemacht und seine Bilanzstruktur verbessert hat. Der Mittelstand ist jedoch keine homit den Jahren 2007 und 2008 zwei betriebswirtschaftlich recht mogene Masse und Eigenkapitalquoten von 20 Prozent sind erfolgreiche Jahre hatten“, sagt Geschäftsführer Hans Werner nicht die Regel. So ergab die Herbstumfrage der WirtschaftsGerdts. Auch die Positionierung der Spedition in so genannten auskunftei Creditreform zur Wirtschaftslage und FinanzieNischen-Segmenten der Logistik erwies sich als erfolgreich. rung zwar eine Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der „Unser Leistungsportfolio und die nutzenden Kunden sind im KMU, aber immer noch verfügen fast 57 Prozent der MittelSchwerpunkt in der medizinischen Grundversorgung tätig. ständler über Quoten von unter 20 Prozent. Zwar unterstützen Diese ist grund sätzlich unabhängig von konjunkturellen Der MITTELSTAND 1 / 2009 9 DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Einflüssen. In diesen Bereichen besteht ein permanenter Bedarf an Produkten und Leistungen.“ Die Aussichten für 2009/10 sieht Gerdts sehr differenziert: „Grundsätzlich wird es – wie in jeder Krise in der Vergangenheit – auch in dieser Gewinner und Verlierer geben. Zu den Gewinnern rechne ich die flexibel aufgestellten Unternehmen, die sehr kurzfristig auf MarktbeDie Gerdts-Spedition GmbH wegungen reagieren können. ist gut aufgestellt – dank rechtzeitiger Vorsorge. Zu den Verlierern zähle ich die Unternehmen, die durch harte Verträge zu Leistungsgarantien gezwungen sind und die aufgrund dieser Sachzwänge kaum flexible Reaktionsmöglichkeiten haben. Ingesamt werden wir in Europa mit einer sehr hohen Zahl von Insolvenzen rechnen müssen, die auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben werden. Mit einem Satz: Es wird unschön und hart!“ M-u-t-Berater Fischer hat die Hoffnung, „dass es nach einem schwierigen Jahr 2009 schon 2010 wieder aufwärts geht – auch aufgrund des konzertierten Vorgehens aller Staaten und der enormen Höhe der Konjunkturprogramme“. Das Programm der Bundesregierung bewerten die Mittelständler durchaus unterschiedlich, Nur in einem Punkt sind sie einig: „Wichtig ist, dass die Unternehmen von den Banken mit Liquidität versorgte werden.“ Gerdts hat da seine Zweifel: „Hier bleibt wirklich abzuwarten, in wie weit die Banken ihrem Auftrag nachkommen. Meine Meinung: Die Banken haben schon jetzt untereinander kein Vertrauen mehr, warum sollten sie also dann Unternehmen, die eine Problemsituation haben, mit Geld versorgen? Das fällt den Banken schon seit Basel II schwer und wird nicht leichter.“ Bemängelt wird vor allem „die einseitige Unterstützung einer Einzelbranche“ – der Automobilindustrie. Gerdts: „Die Produzenten geraten schon bei einem Rückgang des Verkaufs von zehn Prozent sofort unter Druck und rufen nach Hilfe durch den Staat. Also nach Hilfe unter anderem auch durch den Mittelstand, der runtergebrochen auf Steuerzahlung je Mitarbeiter, deutlich mehr Geld an die Staatskasse überweist als Konzerne es je tun werden.“ Und Fischer kommt zu dem Schluss: „An den Mittelstand wurde – wie meistens – zu wenig gedacht.“ Info: www.mut-group.com, www.siriusfacilities.com, www.tuchenhagen.de, www.gerdts-sped.com Impressum Der Mittelstand, Unternehmermagazin Hamburg / Schleswig-Holstein Herausgeber und Anzeigenbetreuung: Bundesverband mittelständische Wirtschaft BVMW – Landesverband Hamburg / Schleswig-Holstein Esplanade 23, 20354 Hamburg Tel.: 040 / 18 04 536 -50 18, Fax: 040 / 18 04 536 -55, www.hamburg.bvmw.de E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen: BVMW Hamburg / Schleswig-Holstein Redaktion und Anzeigenbetreuung: Creative Management Werbung + PR, Ingrid Annelie Hausemann, Süllbergsterrasse 33, 22587 Hamburg, Tel.: 040 / 220 76 08, Fax: 040 / 220 48 61 [email protected] Redaktion: Angelika Linden Bildnachweis: Titelfoto: www.fotolia.de Layout: Agentur elsweyer+hoffmann Bamberger Straße 18 10779 Berlin [email protected] Gesamtauflage: 2.000 Stück Druck: enka-druck GmbH Großbeerenstraße 2–10 12107 Berlin Namentlich vollständig gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. PCC Energie ist mehr als ein Strom- und Gasversorger. Wir sind Partner des Spardose Mittelstands für Energieeffizienz. Denn wir garantieren Ihnen nicht nur die Optimierung Ihres Energieverbrauchs, sondern bieten darüber hinaus mit transparenten Tarifen und individueller Betreuung einen echten Mehrwert. Fordern Sie jetzt Ihr kostenloses Belegexemplar des Energieratgebers bei uns an [email protected] oder +49 [0] 2066 46 93-0 Schreiben Sie uns eine E-Mail an energie @ pcc . eu, rufen Sie uns an +49 [0] 2066 46 93 - 0 oder nehmen n Sie Kontakt (nebenstehende Visitenkarte) zu unserer Regionalleiterin Frau Nicole Semmler auf. Weitere Informationen finden Sie auch unter mittelstandsStrom.de und mittelstandsGas.de Ihr Energieversorger für den Mittelstand. PCC En ergie GmbH Schmac hthäge r Straße 22309 H 51 amburg Telefon: +49 [0]4 Fax: 0 285 77 +49 [0]4 252 Mobil: 0 285 77 +49 [0]1 253 E-Mail: 72 71 91 nicole.s 309 em mler@pc www.p c.eu cc-ener gie.de PCC Anzeige 185x85mm.indd 4 10 Der MITTELSTAND 1 / 2009 16.01.2009 12:36:19 Uhr DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Mittelstand profitiert vom Maßnahmenkatalog Gespräch mit Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko Der Mittelstand: Die Wachstumsraten der mittel- ständischen Unternehmen in Hamburg lagen über dem Bundesdurchschnitt. Geht es den Firmen trotz der Wirtschaftsund Finanzkrise immer noch besser als denen in anderen Bundesländern? Axel Gedaschko: Hamburg hat in den vergangenen Jahren stark von der Globalisierung profitiert und die Beschäftigung lag im Oktober des vergangenen Jahres mit 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die weltweite Abschwächung wird Hamburg ebenso treffen wie das Bundesgebiet insgesamt. Derzeit ist dies besonders erkennbar am rückläufigen Containerumschlag und an der stark gestiegenen Zahl der Kurzarbeiter. Der Mittelstand: 80 Prozent der hamburgischen Unternehmen sind im Dienstleistungssektor tätig. Wie ist die Situation derzeit speziell in diesem Bereich? Gedaschko: Hamburg ist als Logistikstandort besonders durch die hohen Exporteinbrüche und den damit verbundenen Rückgang des Containerversands betroffen. Der Rückgang der Werbe- und PR-Etats in konjunkturell schwierigen Zeiten trifft auch die in Hamburg starke Medien- und Printbranche. Daneben erwartet die Bau-, Autozulieferer-, IT-, Dienstleistungsund Luftfahrtbranche deutliche Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr. Der Mittelstand: Das Konjunkturprogramm umfasst 250 Millionen Euro an vorgezogenen Investitionen. Welche Bereiche sollen davon profitieren ? Gedaschko: Das Hamburger Konjunkturprogramm setzt darauf, die richtige Branche zur richtigen Zeit mit der richtigen Wirkung zu erreichen. Die Umsetzung des Konjunkturprogramms soll von einem stetigen Monitoring begleitet werden, das besonders betroffene Branchen identifiziert und dafür sorgt, dass dort mit entsprechenden Maßnahmen schnell eingegriffen wird. Schwerpunkte der vorgezogenen Investitionsmaßnahmen liegen in den Bereichen Bildung und Wissenschaft, Hafen und Verkehr, Gesundheit, öffentlicher Raum und Justiz. Generell wird besonders darauf geachtet, dass von den vorgezogenen Investitionen nicht nur kurzfristige Effekte wie zum Beispiel im Bereich der Bauwirtschaft ausgehen, sondern dass die Maßnahmen auch langfristige Wachstumsund Beschäftigungseffekte erwarten lassen. Der Mittelstand: Noch einmal 250 Millionen Euro werden in den nächsten vier Jahren allein in den Ausbau des Containerterminals investiert. Ist das verhältnismäßig? Gedaschko: Die ökonomischen Sachverständigen raten den politischen Entscheidungsträgern derzeit, zur Abfederung der beginnenden Rezession Infrastrukturprojekte vorzuziehen und zu beschleunigen. Genau dies tun wir auch in Hamburg. Damit wollen wir die Wachstumspause auch dazu nutzen, einer der wichtigsten Branchen in Hamburg – der Logistik – sehr gute Rahmenbedingungen zu schaffen, wenn die Konjunktur wieder anzieht. Und der Güterverkehr wird langfristig weiterhin dynamisch wachsen, und damit auch Wertschöpfung und Beschäftigung. Zur Größenordnung der Investition möchte ich sagen, dass der Hamburger Hafen und seine Infrastruktur den Kern der Hamburger Logistik darstellt. Und daher ist das Volumen von 250 Millionen Euro gerechtfertigt. Wir setzen damit sowohl einen deutlichen konjunkturellen Impuls – wovon auch zahlreiche mittelständische Gewerke profitieren – und finanzieren zugleich notwendige Ausbaumaßnahmen. Dazu gehören sowohl die Erweiterung der Containerterminals als auch die Hafenbahn und die Fahrrinnenanpassung. Axel Gedaschko (49) ist seit 7. Mai 2008 Senator für Wirtschaft und Arbeit in Hamburg. Zuvor war er Staatsrat (2006) bzw. Präses der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (seit 1. Januar 2007). Der gebürtige Hamburger ist Jurist und begann seine politische Karriere im Landkreis Harburg. Der Mittelstand: Hamburg hat zahlreiche Förder- programme für den Mittelstand aufgelegt. Greifen die in diesen Zeiten noch? Gedaschko: Bisher werden die Förderprogramme in Hamburg weiter angenommen. Die Vergangenheit zeigt zudem, dass gerade in schwächeren konjunkturellen Zeiten vermehrt Förderprogramme für den Existenzgründungsbereich in Der MITTELSTAND 1 / 2009 11 Anspruch genommen werden. Wir rechnen vor allem damit, dass in den nächsten Monaten eine deutlich steigende Nachfrage nach Bürgschaften zu verzeichnen ist, da die Banken aufgrund der Finanzkrise und der sich verschlechternden Zukunftsaussichten für die Unternehmen ein vermehrtes Absicherungsbedürfnis bei der Kreditvergabe haben. Der Mittelstand: Im August 2008 hat Ihre Behörde ein neues Förderprogramm zur Unterstützung innovativer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Hamburger Industrie vorgestellt, mit dem nicht nur – aber vorrangig – kleine und mittelständische Unternehmen gefördert werden sollen. Wie läuft’s? Gedaschko: Nach der Auftaktveranstaltung gab es nicht nur konkrete Nachfragen aus Unternehmen, die teilgenommen hatten, sondern auch von Unternehmern, die über Kollegen, Verbände oder Ausschüsse von dem neuen Programm gehört haben. Die gute Nachricht hat sich also schnell verbreitet. Mit Hilfe der Innovationsstiftung als Projektträger des Programms wurden inzwischen bereits Fördermittel für Entwicklungsvorhaben von drei größeren Unternehmen und mehreren kleineren und mittleren Unternehmen genehmigt. Der Stiftung liegen aktuell deutlich mehr Anfragen und Anträge vor als Anfang 2008. Der Mittelstand: Im Oktober 2008 wurde der „Hamburger Weg“ vereinbart, der dazu führen soll, dass es nicht zu einer Kreditklemme für den Mittelstand kommen wird. Wie sind die bisherigen Erfahrungen des Finanzplatzes Hamburg e. V., der diesen Prozess steuert? Gedaschko: Entgegen den Befürchtungen ist es in Hamburg bislang nicht zu einer Kreditklemme gekommen. Die gegenwärtige Rezession führt dazu, dass die Bonität bei vielen Unternehmen abnimmt. Die Banken müssen darauf mit einer Anpassung der Konditionen und in Einzelfällen auch mit der Ablehnung eines Kreditantrages reagieren. Dies ist nicht nur aufsichtsrechtlich zwingend erforderlich – das Stichwort ist hier Basel II –, sondern auch gesamtwirtschaftlich vernünftig. Schließlich hat ein zu nachlässiger Umgang mit Kreditrisiken die Finanzmarktkrise ja erst ausgelöst. Dennoch: gerade die in der Mittelstandsfinanzierung in Hamburg besonders engagierten Institute berichten zurzeit eher von einer geringeren Kreditnachfrage, als davon, dass weniger Kredite gewährt werden. Gute Projekte in gesunden Unternehmen finden auch heute ohne Schwierigkeiten eine Finanzierung. Die Banken schauen aber genauer auf die Risiken im konkreten Fall. Der Finanzplatz e.V. berät und schult die Unternehmen für das Gespräch mit ihrem Kreditinstitut und fördert die Kommunikation zwischen den Instituten. In Hamburg sehe ich derzeit keine Probleme für die Finanzierung unseres Mittelstandes. Info: www.hamburg.de/bwa DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Neu im BVMW Auf dieser Seite stellen wir Ihnen einige Unternehmen vor, die neu in den Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) eingetreten sind. Herzlich Willkommen! Renault Retail Group MPCH-Premium-Programm Die Renault Retail Group Hamburg GmbH, seit Januar 2009 BVMW-Mitglied, hat zwei Niederlassungen in Hamburg: in der Behringstraße und am Friedrich-Ebert-Damm. Geboten werden Dienst- und Jahreswagen, Neu- und Gebrauchtwagen, umfassende Service-Leistungen u.v.m. „In unseren Betrieben in Farmsen und Othmarschen sind Sie ohne Umwege direkt bei Renault — und das hat ganz entscheidende Vorteile: Unser großes Teilelager garantiert kurze und Geld sparende Werkstattaufenthalte. Wir arbeiten ständig daran, das Service-Angebot für unsere Kunden zu optimieren“, sagt Geschäftsführer Thomas Pilling. Dazu gehört auch „Renault minute Karosserie”, der neue, unkomplizierte Schnellservice. Hier werden viele kleinere Reparaturen sofort und besonders günstig erledigt. Außerdem bietet Renault ein Hol- und Bring-Service: Reparatur- oder wartungsbedürftige Wagen werden – in Hamburg und Umgebung – abgeholt und gegen eine geringe Gebühr wieder zurückgebracht. Das Medizinische PräventionsCentrum Hamburg (MPCH) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist die erste Institution im deutschsprachigen Raum, die universitäres medizinisches Niveau, gehobenes Ambiente, High-EndDiagnostik und Lebensstil-Optimierung miteinander verbindet, um Krankheiten so effektiv wie möglich vorzubeugen und den natürlichen Alterungsprozess deutlich zu verlangsamen. „Bei unserem Premium-Programm erarbeiten wir mit unseren Patienten gemeinsam neue Möglichkeiten, ihr Wohlbefinden zu steigern und sich selbst in Stresssituationen noch ausgeglichen zu fühlen“, sagt Prof. Dr. med. Christoph M. Bamberger, Gründer und Direktor des MPCH. „Schon heute ist es möglich, die biologische Uhr schrittweise um bis zu zehn Jahre zurückzudrehen.“ So hat das Centrum, das seit Januar 2009 BVMW-Mitglied ist, einen Vorsorgekalender entwickelt, der in zwei Bereiche unterteilt ist: Grundvorsorge und optimale Vorsorge. Dieser Kalender kann im Internet herunter geladen werden. Info: www.renault-hamburg.de Info: www.mpch.de Lufthansa: PartnerPlusBenefit für den Mittelstand Die Deutsche Lufthansa AG, seit Dezember 2008 Mitglied des BVMW, ist auf fünf Geschäftsfeldern aktiv: Passage, Logistik, Technik, Catering und IT-Services – wobei die Passagierbeförderung das Kerngeschäft darstellt. Allein in der Vertriebsdirektion Hamburg werden mehr als 400 Firmen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und dem nördlichen Niedersachsen betreut. Speziell für kleine und mittelgroße Unternehmen hat Lufthansa ein Firmenförderungsprogramm entwickelt. Unter dem Namen PartnerPlusBenefit haben mittelständische Firmen die Möglichkeit, sich einen Teil ihrer Reisekosten zurückzuholen. Die Teilnahme ist kostenlos, diverse Prämien stehen zur Wahl: • Freiflüge auf allen innerdeutschen, europäischen und weltweiten Strecken, • Gutschrift des Euro-Gegenwertes der gesammelten BenefitPunkte auf einer Kreditkarte, • Upgrades gegen BenefitPunkte, • Ausgewählte WorldShop Sachprämien, • Vergütung von Übergepäck auf Kontinental- und Interkontinentalstrecken. Da die Bonusprogramme Miles & More und PartnerPlusBenefit einander nicht ausschließen, punkten Benefit-Firmenkunden sogar doppelt. Informationen und Anmeldung unter: www.partnerplusbenefit.de Info: www.lufthansa.com Der MITTELSTAND 1 / 2009 13 DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Veranstaltungskalender des BVMW Ausgewählte BVMW-Termine auf einen Blick Der BVMW bietet in Hamburg und Schleswig-Holstein rund 300 Veranstaltungen für mittelständische Unternehmen an. Sie dienen der Netzwerkbildung, dem Erfahrungsaustausch und der Information. Einige Veranstaltungen haben wir für Sie ausgesucht, weitere Informationen stehen unter www.hamburg.bvmw.de 25. 02. 2009 05. 03. 2009 BVMW im Dialog – BVMW-Mitglieder fragen Bundespolitiker Referent: Otto Bernhardt, Finanzsprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion. (Hamburg) Gewerblicher Rechtsschutz: Marken, Muster, Patente Novotel Hamburg Alster, Lübecker Straße 3 02. 03. 2009 58. Stammtisch (Hamburg) 1) Mr. Deliver Catering GmbH Vom kleinen Schulkiosk-Lieferanten zum Full-Service -Dienstleister 2) Kampf um die besten Köpfe Rechtlicher Rahmen der Abwerbung von Arbeitnehmern und die Abwehr von Abwerbung. 06. 03. 2009 B@B – Business@Breakfast – Aktuelle Entwicklung des Hamburger Flughafens Hamburg, Galerie Flo Peters im Chilehaus. 19. 03. 2009 Business-Lunch@Indochine – „Amerika nach der Wahl" Referentin: Genevieve Libonati Consul for Political and Economic Affairs (US-Generalkonsulat), IndoChine waterfront & restaurant, Hamburg. 03. 03. 2009 25. 03. 2009 Web 2.0 -– Chance für den Mittelstand Warum nutzt der Mittelständler in der Regel die InternetPortale nicht viel intensiver? (Hamburg) Nach der Finanzkrise: Wann haften Anlageberater und Banken? Veranstaltung in Kooperation mit der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Nietsch & Kroll (Hamburg). Der Norden macht mobil Empfang von BVMW und MLP in neuer Geschäftsstelle R und 50 Gäste trafen sich am 30. Januar anlässlich der Eröffnung der neuen BVMWGeschäftsstelle in Flensburg zum Neujahrsempfang des Landesverbands Luden zum Neujahrsempfang (v. l.): Schleswig-Holstein Dr. Volker Thomsen und Thorsten Etim Haus des Finanztelt (MLP) sowie Hans Protschka und dienstleisters MLP. Hans Hermann Laturnus. Gemeinsam hatte man in die Räume in der Lise-Meitner-Straße geladen. Landesbauftragter Hans Hermann Laturnus und Kreisgeschäftsführer Hans Protschka konnten u. a. Susanne Herold, Landtagsabgeordnete und bil- 14 Der MITTELSTAND 1 / 2009 dungspolitische Sprecherin der CDU, begrüßen sowie den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Flensburg, Ulrich Spitzer, und deren Vizepräsidenten Richard Hanisch. Hans Hermann Laturnus machte in seiner Ansprache deutlich, dass es gilt, „den BVMW im hohen Norden neu auszurichten. Unser Ziel ist es, die Kontakte zwischen Wirtschaft und Politik zu stärken. So wird es künftig in regelmäßigen Abständen Einladungen zu Veranstaltungen und Gesprächsrunden geben, einfach um das Netzwerk enger zu knüpfen.“ Der Landesbeauftragte bedankte sich bei MLP für die Unterstützung – und auch beim BVMW-Mitglied Audizentrum und Wirtschaftssenator Rainer Hansen, die den Tombolagewinn zur Verfügung gestellt hatten: ein Probefahrtwochenende mit einem AUDI Q5. Info: www.mlp.de DER MITTELSTAND HAMBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN Die Stimmen des Mittelstands Die BVMW-Geschäftsstellen in Hamburg und Schleswig-Holstein auf einen Blick Hamburg Adina Utes Tel. 040 / 23 80 69 07 [email protected] Flensburg Hans Hermann Laturnus Tel. 0461 / 292 50 [email protected] Flensburg Günther H. Enger Tel. 040 / 551 67 39 [email protected] Karl-Heinz Kohrt Tel. 040 / 64 55 36 05 E-Mail: [email protected] Helmut Klün Tel. 040 / 679 36 47 [email protected] Roland Lüdemann Tel. 040 / 76 96 96 96 [email protected] Hans Protschka Tel. 0461 / 39 54-6 [email protected] Eckernförde Neumünster, Kiel, Eckernförde Sönke Hammerich Tel. 04321 / 26 89 66 [email protected] Kiel Neumünster Lübeck Hans Kemeny Tel. 0451 / 889 18 93 [email protected] Lübeck Ahrensburg Helmut Klün Tel. 040 / 67 93 647 [email protected] Ahrensburg Hamburg Grone Berufsbegleitende Fortbildung Q Gepr. Chefassistent/-in*................................ 18.04.09 Q Gepr. Fachkauffrau/-mann für Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Q Büromanagement*....................................... 25.05.09 Gepr. Management-Assistent /-in SAK*......... 27.05.09 Gepr. Personalfachkauffrau /-mann*.............. 06.04.09 Gepr. Handelsfachwirt/-in*........................... 24.03.09 Gepr. Immobilienfachwirt /-in*...................... 09.03.09 Gepr. Industriefachwirt/-in*.......................... 10.09.09 Gepr. Bilanzbuchhalter/-in*.......................... 16.04.09 Ausbildung der Ausbilder*............................ 01.09.09 Gepr. Wirtschaftsfachwirt /-in*...................... 20.09.09 Arbeitskreis Personal .................................... laufend Arbeitskreis der Bilanzbuchhalter ................. laufend Arbeitskreis Immobilienwirtschaft ................ laufend TAGESSEMINARE Q Ausbildung der Ausbilder .......... 23.03.09 Q Buchführung, Einführung .......... 08.06.09 Q Buchführung, Aufbau ................ 15.06.09 Q Bilanzanalyse ............................ 19.06.09 Q Lohn und Gehalt, Grundlagen ... 04.05.09 Q Lohn und Gehalt, Aufbau .......... 11.05.09 Q MS-Word .................................. 04.04.09 Q MS-Excel ................................. 18.04.09 (*mit IHK-Abschluss) VORBEREITUNG ABSCHLUSSPRÜFUNG NEU: Training für Büround Großhandelskaufleute. Individueller Einstieg. INFOS: 040 23703-400 Grone Wirtschaftsakademie GmbH – gemeinnützig – Heinrich-Grone-Stieg 4 20097 Hamburg [email protected] www.grone-wak.de Der MITTELSTAND 1 / 2009 15 Willkommen bei COMPASS Als Partner der Industrie und Wirtschaft, von Verbänden und Organisationen, ist COMPASS der Spezialist für Reise- und Expatriate-Versicherungen sowie die Gestaltung von Versorgungswerken und anderem über Unternehmen und Institutionen organisiertem Versicherungsschutz. Für Reisende und Expatriates geht COMPASS neue Wege und bietet innovative Lösungen. Speziell für international mobile Menschen und Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in das Ausland entsenden, organisieren wir Schutz in den Bereichen: • • • • • Krankenversicherung Berufunfähigkeitsversicherung Lebensversicherung Unfallversicherung Haftpflichtversicherung Was uns auszeichnet • • • • • • Keine regionalen Einschränkungen des Versicherungsschutzes Versicherungsschutz auch im Heimatland (wenn gewünscht ohne zeitliche Einschränkung) Gruppen- und individuelle Versicherungsverträge Übertragung des Versicherungsschutzes 1:1 auf weitere Arbeitgeber Erfüllung aller gesetzlichen und wirtschaftlichen (Rating-) Anforderungen Spezielle Programme in Zusammenarbeit mit gesetzlichen Krankenversicherern 30 Jahre Erfahrung und Spezialwissen finden Sie unter Compass Global Health & Care GmbH Brodschrangen 1-5 20457 Hamburg Tel: 040 - 300 869 55 Fax: 040 – 300 869 40 Mail: [email protected] Web: www.compass.ag DBI Deutsches BeratungsInstitut für Finanzplanung und Zukunftssicherung Aktiengesellschaft Brodschrangen 1-5 20457 Hamburg Tel: 040 - 300 869 30 Fax: 040 – 300 869 40 Mail: [email protected] Web: www.dbi.ag