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Patienten Information - Operation Verstellbares Magenband Inhalt auf einen Blick Internet: http://www.obesity-online.com/Lapband http://www.Miller.co.at • • • • • Warum ein chirurgischer Eingriff? Das Prinzip des verstellbaren Magenbandes Zum Gewichtsverlust Die Risiken der Operation Ernährung nach Gastric Banding Prim. Univ.-Doz. Dr. med. Karl Miller Facharzt für Chirurgie Gerichtlich beeid. Sachverständiger A.ö. Krankenhaus Hallein, Buergermeisterstr.34, A-5400 Hallein Tel.: ++43 – 6245 –799 –360 Mobiltelefon ab 15 00 Uhr: 0664 - 25 28 29 5 E-Mail: [email protected] Diese Broschüre informiert Sie über das verstellbare Magenband, eine wichtige chirurgische Möglichkeit zur Behandlung der krankhaften Fettleibigkeit (morbide Adipositas). 1 1998 Dr. Miller K. Warum chirurgische Eingriffe bei krankhafter Adipositas? Bei einem Übergewicht von 45 Kg über dem Normalgewicht spricht man von einer krankhafter Adipositas. Diese Art der Fettleibigkeit wird krankhaft genannt, da die Lebenserwartung dieser Menschen beträchtlich kürzer ist. Die krankhafte Adipositas kann von anderen Krankheiten wie z.B. Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkschäden, Herzfehlern, Gallensteinen und psycho-sozialen Problemen begleitet sein. Diese zusätzlichen Belastungen können jedoch durch Gewichtsverlust stark verringert werden. Wie die meisten Patienten, die unter Fettleibigkeit leiden, haben auch Sie wahrscheinlich schon häufig versucht, Ihr Übergewicht zu verringern, z.b. durch Diäten, Bewegungstherapie, Psychotherapie, Hypnose und vielleicht auch durch Gruppentherapie. Leider waren die Erfolge nur von kurzer Dauer. Chirurgie ist eine erfolgreiche Methode, die erwiesenermaßen auch langfristig Erfolg verspricht. Der Body Mass Index berechnet sich aus dem Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat (kg/m²) Fakten: * BMI (Body Mass Index) > 40 Kg/m² - Operation von NIH empfohlen! National Institutes of Health (NIH) - Consensus Conference 1991 * Letalitätsrate bei Patienten mit einem BMI (Body Mass Index) > 40 Kg/m² ist 12 mal größer als bei Normalgewichtigen! Drenick EJ, et al. JAMA 1980; 243: 443-445 * Medikamentöse Therapie, Diäten, Verhaltenstherapie, sind erfolglos in Langzeitstudien! Council on Scientific Affairs. JAMA 1988; 260: 2547-2551 Das Ziel des chirurgischen Eingriffs Operative Eingriffe am Magen haben zum Ziel, die Nahrungsaufnahme und/oder die Absorption der Nahrung im Magen-Darm-Kanal einzuschränken. Die am häufigsten angewandte Methode besteht aus dem Aufschneiden und Nähen (in diesem Fall: Klammern) des Magens oder dem Verlegen bestimmter Darmschlingen. All diese Techniken bedeuten tiefgreifende Veränderungen der Anatomie des Magen-Darm-Traktes. Die Silikon-Magenband-Operation ist ein Eingriff, der die Nahrungsaufnahme stark einschränkt, indem das Band um den oberen Teil des Magens gelegt wird - ohne Aufschneiden, ohne Nähen. Die normale Anatomie des Magen-Darm-Traktes bleibt somit unangetastet. 2 1998 Dr. Miller K. Das Adjustable Silicone Gastric Band (ASGB) System Das “Justierbare Silikon-Magenband” wurde von Dr. Lubomyr I. Kuzmak (Livingston, New Jersey, USA) entwickelt. Das ASGB ist ein 12 mm breites Band aus weichem Silikon mit einem elastischen Gefäß, das - je nach Patient - durch eine Injektion aufgefüllt werden kann. Das Band wird um den oberen Teil des Magens gelegt, so daß der Magen in zwei Teile aufgeteilt wird, einen kleinen Teil oberhalb des Bandes mit etwa 25 ml Inhalt und dem Rest unterhalb des Bandes. Diese beiden Teile sind durch eine kleine Öffnung unter dem Band miteinander verbunden. Diese Verbindung wird Stoma genannt (siehe Foto auf der Vorderseite der Broschüre). Das ASGB gibt dem Chirurgen die Möglichkeit, den Stoma-Durchmesser (Durchtrittstelle der Speise in den Magen) zu verändern. An dem Band ist ein kleiner Schlauch angebracht, der mit seinem anderen Ausgang in ein Injektionsreservoir mündet. Dieses Reservoir wird im geraden Bauchmuskel implantiert und ist auf dem Röntgenbild sichtbar. Durch eine Injektion in das Reservoir kann der Chirurg durch Hinzufügen oder Entfernen von Flüssigkeit im elastischen Teil des Bandes das Stoma vergrößern oder verkleinern. Die ASGB-Methode ist der einzige chirurgische Eingriff bei Fettsucht, der Stomaveränderungen ohne eine weitere Operation ermöglicht. Ziel der Magenoperation ist es, die Speiseaufnahme zu vermindern und ein längeres Sättigungsgefühl nach Nahrungsaufnahme zu erreichen. Welche Vorteile bietet das ASGB? 3 1998 Dr. Miller K. Die ASGB-Methode ist: 1. Der geringfügigste operative Eingriff, da am Magen nicht geschnitten werden muß. 2. Die einzige Methode mit einer genauen Einstellung von Stoma und oberen Magenteil. 3. Die einzige Methode, die eine Veränderung des Stoma-Durchmessers ohne weitere Operation ermöglicht. 4. Die einzige Methode, die nach Entfernung des Bandes die Rückführung des Magens in seinen ursprünglichen Zustand erlaubt. Zum Gewichtsverlust Der durchschnittliche mit dem Magenband erzielte Gewichtsverlust ist dem herkömmlicher operativer Methoden durchaus vergleichbar. Die untenstehende Auflistung bezieht sich auf den durchschnittlichen Verlust von Übergewicht. Nach der Operation % Verlust Übergewicht 3 Monate 20 % 6 Monate 20 - 40 % 1 Jahr 58 % 4 Jahre 65 % Es ist selbstverständlich sehr wichtig, daß Sie den Anweisungen Ihres behandelnden Arztes bezüglich Diäten und Übungen genauestens Folge leisten. 4 1998 Dr. Miller K. Wann kommt eine ASGB-Operation für Sie in Frage? Sie müssen die folgenden Kriterien erfüllen, um für eine ASGB-Operation in Frage zu kommen: 1. Sie haben ein Übergewicht von mindestens 80 % des Idealgewichts. (ca. 45 kg Übergewicht oder einen BMI über 40 kg/m² 2. Sie sind mindestens 18 Jahre alt. 3. Sie leiden nicht an anderen Krankheiten, die Ihre Fettleibigkeit verursachen. 4. Sie sind bereit, Ihre Eßgewohnheiten drastisch zu verändern und an ambulanten Kontrollen teilzunehmen. Diese 4 Punkte sind die Mindestanforderungen, die Sie erfüllen müssen, um für ein verstellbares Magenband in Frage zu kommen. Natürlich können auch noch andere individuelle Kriterien, die sich im Rahmen des Aufklärungsgespräches ergeben, Berücksichtigung finden. Die Operation – das verstellbare Magenband Sie werden ein paar Tage vor der Operation in das Krankenhaus eingewiesen. Unter Vollnarkose verschafft man sich durch eine Bauchspiegelung Zugang zum Magen. Das Band wird um den Magen gelegt und das Injektionsreservoir im Bauchmuskel oder über dem Brustbein implantiert. Schon im Krankenhaus wird Ihnen eine Diät verordnet. Darüber hinaus müssen Sie sich viel bewegen. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts hängt von Ihrer Genesung und der Beurteilung des behandelnden Arztes ab. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ist es sehr wichtig, daß Sie den Anweisungen des behandelnden Arztes Folge leisten. U.a. wird er Ihnen sagen, daß Sie die Nahrung gut kauen und nicht zu schnell essen sollen. Ein paar Tips für die Zeit nach der Operation: 1. Essen Sie nur kleine Happen, nehmen Sie sich Zeit und kauen Sie gut. 2. Nicht mehr als 3 Mahlzeiten pro Tag. 3. Die letzte Mahlzeit nicht später als 19:00 Uhr 2. Beenden Sie jede Mahlzeit, sobald Sie sich satt fühlen. 3. Trinken Sie viel Wasser, um einer Austrocknung vorzubeugen. 4. Trinken Sie vor den Mahlzeiten und dazwischen. Nicht nach dem Essen!! 5. Einmal bis zweimal pro Woche empfehle ich zusätzliche Vitamin- und Mineralpräparate. 5 1998 Dr. Miller K. Wenn Sie den Diätanweisungen Folge leisten, verläuft der Heilungsprozeß zügig und problemlos. Sie dürfen 4 Wochen nicht schwer heben, um die Wundheilung nicht zu verzögern. Sie dürfen kein Aspirin oder andere derartige Medikamente einnehmen, da diese den Magen reizen können. Informieren Sie Ihren Hausarzt darüber, daß Sie diese Medikamente (Aspirin auf keinen Fall und nichtsteroidale Antirheumatika ohne Magenschutz) nicht einnehmen dürfen. Wann muß die Einstellung des ASGB verändert werden? Die Einstellbarkeit des Bandes ist ein großer Vorteil. Das Stoma (Durchtrittstelle von Speiseröhre, Vormagen und Magen) kann verkleinert werden, wenn sich herausstellt, daß Sie zu wenig Gewicht verlieren oder eine zu große Nahrungsmenge in kurzer Zeit aufnehmen können. Das Stoma wird vergrößert, wenn sich herausstellt, daß Sie nur schwer flüssige Nahrung zu sich nehmen können oder wenn Sie häufig erbrechen müssen. Welche Risiken birgt das ASGB? Die Implantation des Magenbandes ist eine größere Operation. Es bestehen die gleichen Risiken wie bei anderen größeren Operationen. Es besteht die Möglichkeit, daß von einer endoskopischen Operation auf die herkömmliche Operation durch Bauchschnitt umgestiegen werden muß. Die Gefahr einer postoperativen Komplikation liegt bei etwa 3-5 %. Dazu gehören Infektionen, Lungenentzündung und Blutungen. Stark übergewichtige Patienten haben ein hohes operatives Komplikationsrisiko. Die Wahrscheinlichkeit an einer Komplikation zu sterben liegt unter 0,3% in der Weltliteratur. Es besteht ebenfalls das Risiko, daß Sie nach einiger Zeit wieder an Gewicht zunehmen. Ständiges Naschen oder Essen von kalorienreichen Nahrungsmitteln können das Magenband nutzlos machen. Die Hauptfolge der Implantation des Magenbandes ist eine radikale Veränderung Ihres Lebensstils. Sie müssen sich vollständig auf die Einnahme von “nur” drei kleinen Mahlzeiten am Tag einstellen. Außerdem müssen Sie stark kalorienhaltige Getränke (Eistee, Coca Cola, etc.) vermeiden. Mögliche, speziell mit dem Magenband verbundene Risiken und deren Wahrscheinlichkeit (Statistische Daten der Weltliteratur): - Magenschleimhautschwellung durch Druck von außen, Magenschleimhautentzündung und Durchwanderung des Bandes in den Magen - 0,6 % 6 1998 Dr. Miller K. - Undichtigkeit des Schlauchsystems und des Ballons - 1,8 % - Wundinfektion im Bereich des Reservoirs - 0,3% - Eine erneute Operation gehört ebenfalls zu den Risiken – 2% Eigene Ergebnisse: An bariatrischen Operationen wurde von Juli 1994 bis August 2000 bei 338 Patienten ein laparoskopisches Magenband durchgeführt. An postoperativen Frühkomplikationen beobachteten wir lediglich bei einem Patienten (0,3%) einen vorübergehenden Gallenstau bei gleichzeitiger Cholecystektomie. Die Umstiegsrate zur offenen Methode ist mit derzeit 0,8 % erstaunlich gering. Bei den Spätkomplikationen wurden 5 Pouchdilatationen (1,5 %) und 7 Bandundichtigkeiten (2,1 %), die eine neuerliche Operation erforderlich machten, beobachtet.Ein Patient starb an einer Lungenembolie. Die Gesamtkomplikationsrate ( Pouchdilatation, Bandundichtigkeit, Hämatom, etc.) ist mit derzeit 7 % anzunehmen. Eine unbehandelte morbide Adipositas hat in einer Altersgruppe von 20-30 Jährigen eine 12 mal höhere Sterblichkeit als in einer normalgewichtigen Beobachtungsgruppe. Drenick EJ, et al. JAMA 1 9 8 0 ; 2 4 3 : 4 4 3 -4 4 5 7 1998 Dr. Miller K. Ihr persönlicher body mass index (BMI) Größe cm BMI 125 130 70 135 60 140 50 145 40 150 40% 155 20% 160 IG 30 180 170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 20 165 50 170 175 180 185 190 195 10 Gewicht Kg 200 205 210 BMI (body mass index): Kg/m² Der normale BMI bewegt sich zwischen 15 und 25 Kg/m² und wird durch eine Verbindungslinie zwischen Körpergröße und Körpergewicht ermittelt. 8 1998 Dr. Miller K. Zum Thema Übergewichtsverlust: BMI (body mass index) präoperativ: Kg/m² (Präoperatives Gewicht)-(Idealgewicht)=(Übergewicht) Gewichtsabnahme: % EWL (excess weight loss) wird international als Maßstab für die Gewichtsreduktion und somit für den Erfolg der Operation herangezogen. Die Berechnung erfolgt: % EWL= (Gewichtsabnahme):(Übergewicht) x 100 Die Berechnungen sind wichtig um die Notwendigkeit einer Feineinstellung des Magenbandes rechtzeitig zu erkennen. 30 Tage nach Operation 60 Tage nach Operation 90 Tage nach Operation 4 Monate nach 5 Monate nach Operation Operation Präoperatives Gewicht Idealgewicht Übergewicht Gewichtsabnahme % EWL 6 Monate nach 7 Monate nach 8 Monate nach 9 Monate nach Operation Operation Operation Operation 1 Jahr nach Operation Präoperatives Gewicht Idealgewicht Übergewicht Gewichtsabnahme % EWL 1,5 Jahre nach Operation 2 Jahre nach Operation 2,5 Jahre nach Operation 3 Jahre nach Operation 3,5 Jahre nach Operation Präoperatives Gewicht Idealgewicht Übergewicht Gewichtsabnahme % EWL 9 1998 Dr. Miller K. Ernährung nach Gastric Banding: Die Gastric-Banding-Operation wurde entwickelt, um eine sichere und weitgehende Gewichtsabnahme bei krankhaft übergewichtigen Patienten herbeizuführen. Gleichzeitig müssen allerdings die Eßgewohnheiten geändert werden, um den gewünschten Gewichtsverlust zu erreichen und zu halten. Die nachfolgenden Empfehlungen wurden unter Berücksichtigung der Erfahrungen von erfolgreich operierten Patienten erarbeitet. Nach der Operation ist das Volumen Ihres Magens erheblich verkleinert, d.h. Sie können jetzt nur noch kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, etwa soviel wie ein halbes Brötchen pro Mahlzeit. Das bedeutet, daß Sie mehrere kleinere Portionen (ca. 4-5 Mahlzeiten) essen müssen. In den ersten 3-4 Wochen nach der Operation sollten Sie eine flüssig-breiige Kost essen. Danach können Sie wieder nach und nach auf normal zubereitete Nahrungsmittel übergehen. Ausgiebiges Kauen ist daher sehr wichtig. Kauen Sie jeden Bissen mindestens 10mal oder öfter, solange bis das Essen im Mund richtig breiig ist. Erst dann darf geschluckt werden. So können Sie eine Verstopfung der ca. 1cm großen Öffnung verhindern. Tasten Sie sich langsam heran. Tauschen Sie nicht gleich alle breiige Kost gegen feste Speisen aus. Prinzipielle Empfehlungen: • • • • • • • • • • Planen Sie einen Zeitraum von 30-45 Minuten für jede Mahlzeit. Erklären Sie Ihren Angehörigen, warum Sie so langsam essen müssen. Essen Sie niemals zwischendurch oder im Vorbeigehen, besser sind feste Mahlzeiten. Nehmen Sie nur kleinste Bissen. Verwenden Sie evtl. einen Kaffeelöffel. Essen und Trinken Sie niemals gleichzeitig. Warten Sie ca. 1 Stunde nach dem Essen, bevor Sie wieder trinken. Trinken Sie immer in kleinen Schlucken. Essen Sie nicht zu heiß oder zu kalt. Essen Sie nicht zu süß, zu scharf, zu sauer oder zu fett. Achten Sie auf Ihr Sättigungsgefühl. Hören Sie auf, sobald Sie sich satt fühlen, auch wenn Sie noch etwas auf Ihrem Teller haben. • Achten Sie auf den Geschmack. Lernen Sie jeden Bissen zu genießen. Eine Überfüllung des Magens verursacht auf Dauer wieder eine Ausdehnung des jetzt verkleinerten Teil des Magens und führt schließlich zu anhaltendem Erbrechen, möglicherweise auch zu weiteren schwerwiegenden Komplikationen, welche unter Umständen die Entfernung des Magenbandes erfordern. Zu Anfang werden Sie in 20-30 Minuten nur wenig pürierte Nahrung zu sich nehmen können, etwa 3-4 Eßlöffel voll. 10 1998 Dr. Miller K. Anzeichen der Sättigung können sein: 1.) 2.) 3.) Ein Druck- oder Völlegefühl im Zentrum des Magens direkt unter dem Brustkorb. Ekelgefühle Schmerzen in der Schulter- oder Brustgegend. Sollten Sie sich übergeben müssen und sollte dies den ganzen Tag anhalten, nehmen Sie bitte keine feste Nahrung mehr zu sich. Nippen Sie nur an klaren Flüssigkeiten (Säfte, Brühe oder Tee). Die Übelkeit kann Folge von zu viel Mageninhalt oder schlecht gekauter Nahrung sein. Wenn der Brechreiz länger als 24 Stunden anhält, setzen Sie sich bitte mit der Klinik in Verbindung. Die häufigsten Gründe für den Brechreiz sind: 1.) 2.) 3.) 4.) 5.) Zu schnelles Essen und mangelndes Kauen der Nahrung Zu große Mengen während einer Mahlzeit Trinken direkt vor oder nach dem Essen Fehlende Bewegung nach der Mahlzeit Speisen, die Sie nicht oder noch nicht vertragen. Müssen Sie Erbrechen, leiden Sie unter Völlegefühl oder Unwohlsein nach dem Essen, prüfen Sie folgende Fragen: - Habe ich zu schnell gegessen? - Habe ich oft genug gekaut? - Habe ich zu viel gegessen? - Habe ich zum Essen getrunken? - Habe ich zu bald nach dem Essen getrunken? - Habe ich mich zu bald nach dem Essen hingelegt? 11 1998 Dr. Miller K. Erfahrungsgemäß sind folgende Lebensmittel geeignet, bzw. können problematisch sein: geeignete Lebensmittel ungeeignete Lebensmittel Brot: Graubrot Buttermilchbrot Knäckebrot grobgeschrotetes Vollkornbrot Brötchen Fette: Halbfettmargarine wenig Kochfett Pflanzenöl Butter, Schmalz Sahne, Speck Brotbelag: kalorienreduzierte Konfitüre fettarme Streichwurst fettarmer Streich-/Schnittkäse Magerquark gezuckerte Konfitüre fette Wurst fetter Käsebelag Sahnequark Zwischenmahlzeiten: Molke fettarmer Joghurt (ungezuckert) Quarkspeisen (ungezuckert) gekochtes, ungezuckertes Obst kalorienreduzierte Säfte fettreiche Milch Fruchtjoghurt (gezuckert) frisches Obst Müsli Ananas-u. Kiwikompott Kuchen, Süßigkeiten Fleisch: fettarmes Fleisch mit wenig Fett zubereitet ohne mehlgebundene Soßen ganze, fette Fleischstücke Gemüse: gegartes Gemüse ohne gebundene Soßen Salate Spargel, Schwarzwurzel Mais, Hülsenfrüchte Beilagen: Kartoffelpüree Kartoffelschnee Reis, Nudeln, Pommes frites Kroketten, Klöße 12 1998 Dr. Miller K. Die Verträglichkeit diverser Nahrungsmittel ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von der gegessenen Menge und besonders auch vom ausreichenden Kauen ab. Von einigen Patienten wissen wir, daß sie Schwierigkeiten hatten mit: - grobfaserigem Fleisch, besonders Rindfleisch - mit der Haut von Orangen, Mandarinen, Grapefruits, Trauben - mit der Haut von Tomaten, Mais, weißen Bohnen - mit grünem Salat, Sauerkraut - mit scharfen Gewürzen - mit frischem Brot und Teigwaren - mit gebackenen Nahrungsmitteln -> Pürieren, mixen oder zerkleinern Sie Ihre Lebensmittel, pressen Sie aus und mahlen Sie entsprechende Lebensmittel, denn es besteht die GEFAHR DER VERSTOPFUNG des Durchlasses. Speisen und Getränke, welche aufgrund ihres Kaloriengehaltes ungünstig sind: Speiseeis, Cola, Fanta, Sirup, gezuckerte Fruchtsäfte (200ml frisch gepreßter oder 100% reiner Fruchtsaft sind pro Tag erlaubt), Torten und Kuchen, Kakao und Schokoladenpudding, Speisen mit viel Zucker oder Schlagsahne, fette Soßen, Kekse. Knabbergebäck, Nougat, Pralinen, etc. Vitamine und Mineralstoffe: Auf der einen Seite sollten Sie keine zu großen Mengen essen, auf der anderen Seite ist es aber wichtig, eine ausgewogene Nahrung zu sich zu nehmen. Neben Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten brauchen Sie auch Vitamine und Mineralstoffe. Beachten Sie daher folgendes: Täglich mindestens: 1 Milchprodukt (Joghurt, Quark, Käse, Milch) 1 Stück Obst oder Kompott Graubrot oder Vollkornbrot Kartoffeln oder Reis 1 x Gemüse oder Salat oder Rohkost Wöchentlich höchstens: 2 x Fisch 3 x Fleisch - fettarm 2 x Wurst - fettarm 2 x ein Ei Welches Fett kann verwendet werden: wenig Butter als Aufstrichfett zum Kochen Sonnenblumen- oder Maiskeimöl wenig Olivenöl für den Salat 13 1998 Dr. Miller K. Zusätzlich wird ein kaubares oder flüssiges Multi-Vitaminpräparat für die ersten Wochen empfohlen, fragen Sie Ihren Apotheker um Rat. Milch ist ein wichtiger Bestandteil Ihrer Diät, der wichtige Proteine und Calcium liefert. Wenn Sie Milch als Getränk nicht vertragen, sollte sie durch Suppen, Pudding oder Käse in die Diät eingebracht werden. Stellen Sie Ihren Speiseplan auf eine kalorienreduzierte Mischkost um. Damit erreichen Sie eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Beispiele: Frühstück: Tee, Kaffee, Magerkakao 1 weiches Ei Hüttenkäse oder Gervais oder Butter oder Margarine Knäckebrot, Toastbrot, Vollkornbrot (nicht ganz frisch) Corn flakes, Joghurt 2. Frühstück: Joghurt, Fruchtmus, Buttermilch, Rohkost, Kompott Hauptmahlzeit: immer eine Portion Gemüse oder Salat (keine Hülsenfrüchte, keine Schalen, kein grüner Salat) Kartoffeln, Reis, Semmelknödeln Eierspeisen Fleisch püriert und gehackt kein Problem kein faseriges Fleisch verwenden immer gut weichkochen und sehr gut kauen Abendessen: klare Suppe mit Einlagen oder Cremesuppe Brotsorten wie beim Frühstück Streichkäse, Fisch, Leberwurst (Vorsicht: Fett!) Getränke: Magermilch, Buttermilch verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte Kaffee, Tee mildes Mineralwasser zuckerfreie Limonaden Trinken ist wichtig, sollte jedoch nicht gleichzeitig mit dem Essen erfolgen. Erfahrungsgemäß sind kohlensäurehaltige Getränke nicht gut verträglich. Achten Sie auch bei Getränken auf den Energiegehalt. Flüssigkeit ist nötig, um verlorengegangenes Körperwasser zu ersetzen und Austrocknung zu verhindern. Empfehlenswerte Getränke sind auch Kaffee und Tee. 14 1998 Dr. Miller K. Weitere Empfehlungen zum Trinken: 1.) 2.) 3.) 30-40 Minuten vor und nach dem Essen sollten Sie nicht trinken, um eine Überfüllung des Magens zu vermeiden. Nippen Sie nur an den Getränken und achten Sie besonders auf die Menge. Vermeiden Sie hochkalorische Getränke wie Milchshakes, Limonade, Bier und andere alkoholische Getränke. Durch das Trinken von hochkalorischen Getränken werden viele Kalorien aufgenommen, ohne ein Sättigungsgefühl zu bewirken. Dies bedeutet gleichzeitig eine verminderte Gewichtsreduktion. Alkoholische Getränke (Gin, Wodka, Whiskey) Bier (0,33l) Milchshake (groß) Limonade (Dose 0,33l) Milch (1/4l; 3,5%) 100-125 Kalorien 150 Kalorien 840 Kalorien 160 Kalorien 160 Kalorien Insgesamt sollten Sie über den Tag verteilt 2-3 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen (am besten stilles Wasser). Der Gewichtsverlust erfolgt schrittweise, und es gibt Phasen, in denen über 3-4 Wochen kein Gewichtsverlust stattfindet. Das ist normal und darf Sie nicht entmutigen. In der Regel können Sie 2 Jahre nach der Operation Ihr Zielgewicht erreichen. 15 1998 Dr. Miller K. Literatur 1 Council on Scientific Affairs. Treatment of obesity in adults. JAMA 1988; 260: 2547-2551 2 Kuzmak L. Silicone gastric banding: a simple and effective operation for morbid obesity. Contemp Surg 1986; 28: 13-18 3 Hallberg D, Forsell P. Ballongband vid behandling av massiv övervikt. Svensk Kirurgi 1985; 43 (2): 106. 4 Belachew M, Legrand M, Jaquet N. Laparoscopic placement of adjustable silicone gastric banding in the treatment of morbid obesity: an animal model experimental study. Obes Surg 1993; 3: 140 5 Hell E, Lang B. Postoperative Komplikationen nach vertikaler bandverstärkter Gastroplastik in 235 Fällen. In: Standards in der Chirurgie. Boeckl o. Waclawiczek HW (Hrsg.). W.Zuckerschwendt Verlag 1995, München Bern Wien New York. 6 Berns KE, Smith DC , Kelly KA, Sarr MG. Reoperative bariatric surgery. Lessons learned to improve patient selection and results. Ann Surg 1993; 218: 646-653 7 Miller K, Rettenbacher L, Hell E. Adjustments and leak detection of the adjustable silicone gastric band (ASGB) and Lap-band TM adjustable gastric (LAGB) band system. Obes Surg 1996; 6: 406-411 8 Hell E., Miller K. Bariatric Surgery in Austria. Obes Surg 1996; 6: 369-370 9 Miller K., Hell E. Das Aufklärungsgespräch in der Chirurgie der morbiden Fettsucht. Acta Chir Austriaca 1996; 121:110-111 10 Hell E., Miller K. Spezielle Aspekte der morbiden Adipositas. Arzt & Praxis 1997; 51: 772-774 11 Miller K, Hell E. Minimal invasive Chirurgie der morbiden Adipositas. Arzt & Praxis 1997; 51: 777-779 16 1998 Dr. Miller K. Abteilungen – an denen Adipositas-Chirurgie durchgeführt wird: Bundesland Krankenhaus Wien Allgemeines Krankenhaus Univ. Klinik für Chirurgie Arzt Dr. Wenzel Adresse Währinger Gürtel 18-20 Ort 1090 Wien Telefonnr. 01/404000 Wien Rudolfstiftung Chirurgische Abteilung Adipositasambulanz Dr. Kriwanek Dr. Blauensteiner Juchgasse 25 1090 Wien 01/711650 Wien Sozialmedizinisches Zentrum Ost-Donauspital, Chirurgie Dr. Rosen Dr. Ennserer Langobardenstraße 122 1220 Wien 01/288020 Wien Wilhelminenspital 2. Chirurgie Dr. Kreuzer Montleartstr. 37 1160 Wien 01/491500 Wien Kaiser-Franz-Josef-Spital Chirurgie Dr. Spiessberger Kundratstr. 3 1100 Wien 01/601910 Wien Krankenhaus Floridsdorf Chirurgie Dr. Walzel Dr. Razek Hinaysg. 1 1210 Wien 01/381614 Wien Herz-Jesu Krankenhaus Dr. Hoffer Baumgasse 20a 1030 Wien 01/712268486 NÖ Krankenhaus Tulln Chirurgie Dr. Stöger Alter Ziegelweg 50 3430 Tulln 02272/6010 NÖ Krankenhaus Hollabrunn Chirurgie Dr. Dittrich Robert Löffler Strasse 20 2020 Hollabrunn 02952/22750 NÖ Krankenhaus St. Poelten Dr. Hackstock Dr. Greiner Propst-FuehrerStr. 4 3100 St. Poelten 02742/300-0 Steiermark Landeskrankenhaus Universitätskliniken Graz Univ. Klinik für Chirurgie Dr. Rabl Auenbruggerpl. 1 8036 Graz 0316/3850 Kärnten A.ö. LKH Villach Chirurgie Dr. Leopold Nikolaigasse 43 9500 Villach 04242/208 Kärnten Privatklinik Villach GesmbH & Co. KG, Chirurgie Dr. Zalaudek Dr. W. Hochsteinerstr. 4 9500 Villach 04242/30440 Kärnten Allg. öffentl. Krankenhaus Friesach, Chirurgie Dr. Lexer St.-Veiter-Str. 12 9360 Friesach 04268/26910 OÖ Krankenhaus d. Barmherzigen Schwestern Ried Chirurgie Dr. Pernegger Schloßberg 1 4910 Ried 07752/6020 OÖ A.ö.K.H. Braunau Dr. Schanderlik Ringstraße 60 5280 Braunau 07722/8040 OÖ Krankenhaus d. Elisabethinen Chirurgie Dr. Schmöller Dr. Sengstbratl WeißenwolffStrasse 15 4020 Linz 0732/76760 17 1998 Dr. Miller K. OÖ Allg. Krankenhaus Steyr Chirurgie Dr. Baumgartner Sierninger Strasse 170 4400 Steyr 07252/8800 OÖ Diakonissen-Krankenhaus Linz Dr. Woisetschläger WeißenwolffStrasse 15 4020 Linz 0732/76750 OÖ Allgemeines Krankenhaus Dr. Rieger Krankenhausstr. 9 4020 Linz 0732/78060 OÖ Allg. öffentl. Krankenhaus d. Barmherzigen Schwestern v. Heiligen Kreuz 2. Chirurgie Dr. Kalchmair Dr. Schauer Grieskirchner Strasse 42 4600 Wels 07242/4150 Salzburg A.ö. Krankenhaus Hallein Chirurgie Dr. Hell BürgermeisterStrasse 34 5400 Hallein 06245/7990 Salzburg Landeskrankenanstalten Salzburg Chirurgie Dr. Miller Müllner HauptStrasse 48 5020 Salzburg 0662/44820 Salzburg Allg. öffentl. Krankenhaus Zell am See Chirurgie Dr. Pointner Paracelsusstr. 8 5700 Zell a. See 06542/7770 Tirol Allg. öffentl. Landeskrankenhaus Univ. Kliniken Innsbruck Univ. Klinik für Chirurgie Dr. Aigner Anichstraße 35 6020 Innsbruck 0512/5040 Vorarlberg Landeskrankenhaus Bregenz Chirurgie Dr. Szinicz C.-Pedenz-Str. 2 6900 Bregenz 05574/4010 Vorarlberg Landeskrankenhaus Dornbirn Chirurgie Dr. Stoss Lustenauerstr. 4 6850 Dornbirn 05572/303-0 Vorarlberg Landeskrankenhaus Bludenz Chirurgie Dr. Schwab Spitalgasse 6700 Bludenz 05552/6030 Vorarlberg Landeskrankenhaus Feldkirch Chirurgie Dr. Scheyer Carinag. 47 6800 Feldkirch 05522/3030 Eingetragene Selbsthilfe-Gruppen: Bundesland Selbsthilfegruppe Salzburg Enko Christine Adresse Raffelplatz 80 Ort 5591 Ramingstein OÖ Kneippstraße 24 4614 Marchtrenk Schulz Lotte 18 Telefonnummer 06475/474 oder 0664/1713162 07243/50866 1998 Dr. Miller K. Checkliste bei Gastric Banding Operation Bitte zur stationären Aufnahme mitbringen!! Blutbefunde: (z.B. Hausarzt oder niedergelassenes Labor) Blutbild, PZ, BZ, Elektrolyte, Kreatinin, Kalium, Cholinesterase, GGT, AP, Triglyceride, Cholesterin __________________________________________ Befund mitbringen Operationsfreigabe: (Anästhesieambulanz, Tel.: 06245-799-360, oder beim niedergelassenen Internisten) __________________________________________ Befund mitbringen Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung): (Lungenfacharzt, oder beim niedergelassenen Internisten) __________________________________________ Befund mitbringen Lungenröntgen: (Niedergelassener Röntgenarzt) __________________________________________ Befund mitbringen Ultraschall vom Bauch: (Niedergelassener Röntgenarzt zum Ausschluß von Gallensteinen) __________________________________________ Befund mitbringen Gummistrümpfe (Antithrombosestrümpfe): (z.B. Fa. Tappe oder Fa. Lambert, vom Bandagisten anpassen lassen, Selbstbehalt ca 800.- bei Massanfertigung, ca 300.- bei Konfektionsgrösse) Ernährungsberatung vor Gastric Banding Operation: (z.B. Frau Monika Zeiner, Tel.: 06245-799) ___________________________________________ Bestätigung Psychologische Adipositasdiagnostik: (z.B. Fr. Prof. Elisabeth Ardelt-Gattinger, Tel: 8044) ___________________________________________ Bestätigung Chefarztbewilligung für Gastric Banding Operation Angezeichnete Untersuchungen und Befunde müssen vor der Aufnahme durchgeführt und mitgebracht werden, da sonst der vorgemerkte Operationstermin nicht eingehalten werden kann, bis hin dass die stationäre Aufnahme verschoben werden kann. 19 1998 Dr. Miller K.