Case Study Hochgeschwindigkeitsscanner erfasst Nuancen eines
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Case Study Hochgeschwindigkeitsscanner erfasst Nuancen eines
Case Study Hochgeschwindigkeitsscanner erfasst Nuancen eines Artefakts des Panzerschiffs USS Monitor aus dem Sezessionkrieg von Belinda Jones Die neue Leica Scanning-Technologie T-Scan bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die berührungslose Datenerfassung. Die Schätze, die sich im Mariners’ Museum von Newport News, Virginia befinden, können die Herzen vieler Geschichtsfans erobern. Das Museum ist voll mit ausgezeichneten Artefakten, die Seefahrer-Abenteuerlust wecken. Besucher aus der ganzen Welt können eine 18.300 Quadratmeter große Galerie besuchen, gefüllt mit Funden der USS Monitor aus dem Sezessionkrieg, Archiven, Gemälden, kleine Handwerksarbeiten mit seltenen Galionsfiguren, handgefertigten Schiffsmodellen und vielen anderen Gegenständen. Mitten in einem großen Waldpark wurde das Museum kürzlich Thema eines wichtigen Datenerfassungsvorhabens, um ein wichtiges Artefakt in digitaler Form zu erfassen und aufzubewahren, das aus der gesunkenen USS Monitor geborgen wurde. Im kalten Neujahrsabend im Jahre 1862 kam die USS Monitor in einen Sturm und sank sechzehn Meilen vor der Küste von Cape Hatteras im Nord-Carolina. Das Wrack der USS Monitor wurde 1973 gefunden und das Seegebiet wurde zwei Jahre später als erstes Nationales Schutzgebiet Amerikas erklärt. Das Gebiet wird vom National Marine Sanctuary Program der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanbehörde (NOAA) geschützt und verwaltet. Im Auftrag der Bundesregierung erklärte 1987 die NOAA das Mariners’ Museum als den Aufbewahrungsort der Artefakten und Archive der USS Monitor. 1987 barg die NOAA den Anker der Monitor vom Fundort als eines der ersten großvolumigen Objekte. Zwischen 1998 Die neue Technologie von Leica Geosystems bietet vielfältige Vorteile in dieser Messumgebung. und 2002 führten die NOAA und die USNavy Tauchoperationen in großem Umfang durch, um die vom Zusammenbruch bedrohte Schiffswand zu verstärken, und Artefakte sowie bedeutende Komponenten zu bergen, einschließlich des Propellers, der Dampfmaschine, des drehbaren Geschützturmes und den Kanonen. Heute beherbergt das Mariners’ Museum über 3.000 Artefakte und Archive, welche die Geschichten des ersten Seekriegs der einzigartigen gepanzerten Kriegsschiffe erzählen: Der von der CSS Virginia und der USS Monitor. Da das Mariners’ Museum und seine Partner bei der NOAA Antiquitäten bearbeiten, die im Laufe der Zeit erodieren, suchten sie nach hochpräzisen Scantechnologien zur Digitalisierung der Artefakte, im speziellen den historischen Anker. Die Ankeroberfläche ist nach 140 Jahren unter Wasser sehr brüchig. Der Anker wurde mit Hilfe einer elektrolytischen Behandlung konserviert ist nun in der Galerie der Artefakte aus dem Panzerschiff bei dem Mariners’ Museum ausgestellt. “Unsere Möglichkeit, einen Vergleich zwischen dem gegenwärtigen Zustand und dem ursprünglichen Zustand durchzuführen, ist wesentlich zum Zweck der Erhaltung unserer wertvollen kulturellen Gegenstände.” erklärt Marcie Renner, Leiter der Abteilung. “ Entsteht ein Riss auf der Oberfläche eines Artefakten, sind wir imstande festzustellen, ob die Situation schlechter wird. Sobald die digitalen Messwerte gespeichert worden sind, kann die Vollständigkeit der Artefakte, wie hier beim Anker, auf Verlangen mit einem sehr hohen Genauigkeitsniveau überprüft werden.” Die Erfassung der Daten der historischen Relikte stellt viele Herausforderungen für den Messtechniker dar. Zunächst einmal darf der Artefakt nicht mit den Händen oder mit einem Instrument berührt werden. Zweitens durfte der Anker weder versetzt noch umgestellt werden. Drittens mußte die Arbeit in zwei Tagen im wesentlichen während der Öffnungszeiten des Museums vorgenommen werden. Jack Shry und Denny Warren von Leica Geosystems (Lawrenceville, GA) sowie der Leiter der Messtechnik Steve Hand der MAGLEV Inc. (McKeesport, PA) wurden durch diese zweitägige Unternehmung nicht eingeschüchtert. Durch die sehr schnelle Datenerfassung des neuen Leica T-Scan konnte das Team die Oberfläche schnell berührungslos digitalisieren. Der tragbare Scanner erfasst 7.000 Punkte pro Sekunde auf der komplexen Ankeroberfläche und erlaubte damit dem Team, den 3D-Gegenstand rasch und problemlos zu erfassen. Der Hochgeschwindigkeitsscanner arbeitet zusammen mit dem Leica Laser Tracker, einem portablen Koordinatenmessgerät (PCMM), das für Mess- und Prüfanwendungen in der Industrieumgebung eingesetzt wird. Der Leica Laser Tracker bietet den schnellsten Messzyklus seiner Klasse mit einer Messrate von 3.000 Punkten/Sekunde. Die Messtechniker können hochgenaue Daten in einem Messvolumen von bis zu 30 Meter erfassen. Der Bediener kann den tragbaren Scanner verwenden, um große und kleine Gegenstände zu digitalisieren, und Millionen 3D-Punkte in wenigen Minuten mit einer Genauigkeit von unter 0,1mm erfassen. Mit Hilfe des Leica T-Scan reduzieren sich die Prozesse des Reverse Engineering und Bauteilprüfung, für das Einrichten sowie der Vorbereitung der Objekte oft bis zu 50%. Die neue Technologie von Leica Geosystems, die Laser Tracking Funktion mit der Mess- und Scan-Möglichkeit im größten Messvolumen zu verbinden, bietet vielfältige Vorteile in dieser Messumgebung. Diese Technologie wird von den wichtigsten Herstellern in der Luftfahrtund Automobilindustrie sowie im Ingenieurwesen verwendet, die Portabilität, höchste Genauigkeit und berührungsloses Messen benötigen. “Die Oberflächendaten, die während dieses Projekts erfasst worden sind, waren sehr umfassend … kein Messrauschen, kein Postprozessing; die Daten standen unmittelbar zur Verfügung”, erklärt Jack Shry, Verkaufsleiter von Leica Geosystems / Ostküste. “Tatsächlich mit 7.000 Punkten pro Sekunde erschien das Endresultat wie ein Bild. Wir brauchten nur drei Laser Tracker Standpunkte dank der Flexibilität des manuellen Scanners. Die vier Seiten des Scanners bieten meh- rere Scanpositionen zur Objektseite. Mit der Laser Tracking-Technologie konnte ein lokales Koordinatensystem eingerichtet werden und anschließend wurde der Laser Tracker so oft umgestellt, wie es der Prozess erforderte, ohne die Genauigkeit im Gesamtsystem zu verlieren. Die Datenerfassung wurde mit der spezialen Messsoftware, SpatialAnalyzer™ (New River Kinematics, Williamsburg, VA), durchgeführt. Die New River Kinematics hat eine robuste Bedieneroberfläche für die neuen Positionierungs Technologien von Leica entwickelt, den Leica T-Scan und der Leica T-Probe. Bruce Thomas, NRK Spezialist in Hardware-Software Schnittstellen, unterstütze das Messteam vor Ort während der zweitägigen Messphase. Das Bedienkonzept des Leica T-Scan ist so intuitiv, dass die Museumsmitarbeiter bei dem historischen Projekt selbst Hand anlegen konnten. Die hochgenaue Erfassung der Punktewolke auch in schwer zugänglichen Bereichen wurde durch die Möglichkeit des Trackers erleichtert, an verschiedenen Stellen neu zu positionieren, und damit sich überlappende Punktewolken im gleichen Koordinatensystem zu erfassen. “Den Leica T-Scan zu bedienen ist wie ein einen Pinsel in der Hand zu halten, und Abmessungen auf der Ankeroberfläche zu malen.” sagte Steve Hand. “Die Mitarbeiter des Museums konnten selbst daran teilnehmen und auch die Patrons des Museums waren an der Arbeit sehr interessiert. Es ist eine sehr aufschlussreiche Erfahrung, die Ergebnisse in Echtzeit auf dem Computer zu verfolgen. Das ganze Projekt benötigte achteinhalb Stunden Scanning-Aufwand. Die Genauigkeit war hervorragend“. Am Abschluß des Projekts kehrte Steve Hand zu MAGLEV mit den Ankerdaten zurück. Die Oberflächendaten, die in dem Scan-Job gesammelt wurden, bildeten die Basis für die sehr detaillierten 3D-Modelle, welche das MAGLEV Team erstellte und die für Messungs-, Dokumentations-, Animations- und Archivierungszwecke benutzt werden können. Dieser Anker-Datensatz kann auch dazu benutzt werden, um den Ankerzustand zu überwachen und physikalische Prototypen für Marketingund Präsentationszwecke zu reproduzieren. Hand sagte: “Bei MAGLEV haben wir mit einer Punktdichte von 0,5mm gearbeitet und die Punktewolke mit zirka 6,5 Millionen Dreiecke vermascht mit einem Speicherbedarf von 200MB. Das Rendering und die anfänglichen Animationen waren durch die Qualität der gescannten Daten außerordentlich. Man konnte wirklich die Schmiedekratzer auf dem Anker sehen.” Das Mariners’ Museum und die NOAA arbeiten gerade am Bau des neuen Monitor Center, das 30 Millionen Dollar kosten soll und am 9. März 2007 eröffnet wird. Die Nachbildung des Kriegsschiffes in Originalgröße wird den Schwerpunkt des Museums darstellen. Die Arbeit der Datenerfassung von Leica und andere Scanning-Projekte werden direkt zur Möglichkeit des Museums beitragen, hochinteressante Exponate und detailgetreue Visualisierungen dieser historischen Artefakte zu erstellen. Jack Shry folgert: “Aus einem historischen Standpunkt hat das Mariners’ Museum heute ein genaues CAD 3D Modell, das es ermöglicht, Best-Fit-Operationen durchzuführen, um festzustellen, ob der Anker beschädigt worden ist. Nun kann man die Daten bis zur 0,1 mm Schicht überprüfen, und dadurch kleinste Deformationen analysieren.” Das Mariners’ Museum Seit über siebzig Jahren wird die Geschichte des Ozeans und sein Verhältniss zum Menschen in einem der größten Schifffahrtsmuseen der Welt erzählt und ausgestellt. Das Mariners’ Museum, eine gemeinnützige Institution, die von der American Association of Museums anerkannt ist, pflegt und interpretiert die Schifffahrtsgeschichte über eine internationale Sammlung von Schiffsmodellen, Galionsfiguren, Gemälden und anderen maritimen Objekten. Das Museum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Es ist geschlossen zu Thanksgiving (4. Donnerstag im November) und am 25. Dezember. Weitere Informationen erhalten Sie unter den Telefonnummern (757) 596-2222 bzw. (800) 581-7245, unter der Adresse The Mariners’ Museum, 100 Museum Drive, Newport News, VA 23606 oder im Internet: www.mariner.org Leica T-Scan Seit der Einführung vor über einem Jahr wurde der Leica T-Scan begeistert von zahlreichen Kunden in der Automobil- und Luftfahrtindustrie aufgenommen. Die Erfolge des Leica T-Scan haben den Bereich Messtechnik von Leica Geosystems dazu ermutigt, Pro Bono-Aktivitäten für zahlreiche Museen und andere Anläße kostenlos durchzuführen. Das Museum der Opera di Santa Maria del Fiore in Florenz hat sich auf den Leica T-Scan gestützt, um einige seiner Kunstwerke masstabsgetreu zu replizieren und dadurch ihre Erhaltung für die zukünftigen Generationen zu garantieren. In Texas, USA, wurde das weltweit schnellste Vierzylinder-Flugzeug “Polen Special” vollständig digitalisiert, um seine Aerodyamik zu analysieren und verschiedene Motorteile zu scannen. VIII.2006 © Copyright 2006 - Leica Geosystems AG, Unterentfelden, Switzerland Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Ihr Hexagon Metrology Preciscion Center [email protected] Leica Geosystems AG Mönchmattweg 5 CH-5035 Unterentfelden Schweiz Telefon +41 62 737 67 67 [email protected] www.leica-geosystems.com/metrology