ProgrammheftUnd ewig rauschen die Gelder
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ProgrammheftUnd ewig rauschen die Gelder
Programmheft Menschliche Abgründe... ...haben seit jeher die Autoren zu ihren Geschichten inspiriert. Dies nicht von ungefähr, denn wer möchte schon einen Roman über alltägliche Menschen lesen oder ein Theaterstück nur über ganz nette Leute sehen? Sehr schnell schlägt bei solcher Thematik die angestrebte Unterhaltung in Langeweile um, es sei denn, die Geschichte wird mit einem kleinem oder gar großen Unheil für den Protagonisten „gewürzt“. Und schon fiebern wir mit, und hoffen, dass die Hauptperson unbeschadet aus der Sache heraus und wieder in den vermeintlich langweiligen Alltag hinein kommt. So gehören Liebeskummer und Ehebruch ebenso zu unseren Lieblingsthemen wie Mord, Entführung und andere Verbrechen. Manche Straftaten wie Steuerhinterziehung und Sozialhilfebetrug schädigen keine einzelne Person, deren Schicksal man darstellen könnte, sondern die gesichtslose Allgemeinheit. Deshalb eignen sie sich eigentlich nicht so gut für einen dramatischen Stoff. Doch Michael Cooney schafft es in seinem Stück “Und ewig rauschen die Gelder”, um einen solchen Übeltäter eine höchst amüsante und rasante Geschichte zu weben. Ob unser „Held“ Eric Swan am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge dasteht, oder mit zwei weinenden, sei hier noch nicht verraten. Wir hoffen aber, dass es bei Ihnen, liebe Zuschauer, zwei lachende Augen sein werden. Viel Spaß wünscht Ihnen (Cash on Delivery) Eine Farce von Michael Cooney. Ins Deutsche übertragen von Paul Overhoff Aufführungsrechte: Vertriebsstelle, Norderstedt Auf der Bühne (in der Reihenfolge des Auftritts) : Im Verborgenen : Maske................ Tatjana Meyer, Kirstin Eric Swan.............................Jürgen Rechten Baumgarten Requisite.....Helga Baumgarten, Rosita Norman Besset.......................Giovanni Reusch Manconi Kulissenbau.......................................Harri Mr. Jenkins...................... Christian Schulz Baumgarten Kostüme und Onkel George............................ Jochen Ausstattung...................Ensemble Zachow Technik...Alexander Köpp, Torsten Sally Chessington....................... Tatjana Magdeburg Meyer, Kirstin Rechten Souffleuse..............................Helga Baumgarten Linda Swan...................................Rosita Reusch Regie................................ Christian Baumgarten Dr. Chapman...................................Anke Eggers Mr. Forbright...............................Michael Bischof Mistress Cowper............................Edith Steuber Michael Cooney Das Sprichwort „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ hätte durch ihn inspiriert sein können: der Brite beherrscht die Klaviatur der Farce ebenso perfekt wie sein Vater Ray Cooney, der mit Stücken wie „Außer Kontrolle“ große Erfolge feiern konnte. Geschickt verwebt Michael in dem 1993 entstandenen „Und ewig rauschen die Gelder“ die Elemente der Boulevardkomödie, und integriert dabei noch kleine liebevoll-ironische Reminiszenzen an Werke seines Vaters. Auch die Mutter - sie ist Artistin und Schauspielerin - legte Michael künstlerisches Talent mit in die Wiege. Doch erst, als er in den USA am renommierten Lee Strasberg Theater-Institut studierte, begann Michael zu schreiben. Er trat in eine Firma für Film- und Fernsehproduktionen ein. Hier reichte seine Bandbreite an Aktivitäten vom Dirigieren von 20 Badenixen am Malibu Beach bis hin zur Fabrikation von 300 Papierfliegern für einen Werbespot. Mit zwei Partnern gründete er 1995 die Produktionsgesellschaft „Story Teller Films“, die er seither mit Drehbüchern versorgt. Nach dem Verfassen zahlreicher Vorlagen für Film und Fernsehen, von Kinderbüchern und Schauspielen sowie Regiearbeiten am Theater und für das Kino ist Michael Cooney seinem Vater an Bekanntheit inzwischen ebenbürtig. Seine Theaterstücke, wie „Und ewig rauschen die Gelder“ oder der raffinierte Psycho-Mystery-Thriller „Die Hölle wartet nicht“ (Point of Death), werden erfolgreich auf vielen Bühnen der westlichen Welt gespielt. Ob Ray oder Michael: der Name „Cooney“ ist zu einem Qualitätssiegel auf dem Unterhaltungssektor geworden. Geld - das ewige Problem Eric Swan, unser Protagonist in diesem Stück, hat ein Problem, das wir alle kennen: er braucht Geld. Seine Lösung für dieses Problem ist recht ungewöhnlich, und - was wahrscheinlich noch wichtiger ist nicht legal. Allerdings steht er mit seiner Suche nach „unkonventionellen“ Geldquellen nicht allein dar. Seit das Geld den direkten Tauschhandel abgelöst hat, gibt es immer wieder Menschen, die versuchen, zu Reichtum zu kommen ohne dafür zu arbeiten. Immer wieder wurde versucht, durch kriminelle Machenschaften vermögend zu werden - jeder kennt Geschichten über berühmte Diebe und ihre Raubzüge. Daneben gab es aber auch Bestrebungen, sich zum Reichtum zu forschen. Seit dem Altertum versuchten Alchemisten, Gold herzustellen. Die Alchemie, Vorläufer der Chemie, war von der Anschauung beherrscht, dass ein Stoff in einen anderen überführt werden könnte. Weiter waren die Alchemisten auf der Suche nach dem Stein der Weisen und einem Elixier, das alle Krankheiten heilen und ewiges Leben schenken sollte. Von ständiger Geldnot bedrängt, bedienten sich die Mächtigen der alten Zeit gerne der Dienste von Alchemisten, um ihre Schatzkammern zu füllen. So ließ zum Beispiel auch der römische Kaiser Caligula Experimente zur Goldherstellung durchführen. Einen Erfolg konnte allerdings kein Alchimist auf diesem Gebiet verbuchen. Trotz unsystematischem Experimentierens wurde von den Alchemisten eine Reihe von wichtigen Entdeckungen und Erfindungen gemacht. So verdanken wir das Wissen zur Porzellanherstellung hier in Europa der Geldnot des sächsischen Fürsten und den Experimenten seines Hausalchimisten (bis dahin war man auf den teuren Import von Porzellan aus China angewiesen). Das eigentliche Ziel wurde hier zwar verfehlt, aber der Verkauf des „weißen Goldes“ füllte dennoch die leere Staatskasse. In der Vergangenheit konnte man also kein Gold machen. In heutiger Zeit ist es jedoch gelungen: in Teilchenbeschleunigern konnten Forscher Goldatome herstellen. Allerdings handelte es sich hierbei nur um astronomisch kleine Mengen, die nur für Sekundenbruchteile existierten - Reichtum ist eben vergänglich! So wird uns allen wohl auch in Zukunft nur übrig bleiben, für unseren Lebensunterhalt zu arbeiten... Christian Baumgarten