Programm herunterladen - 16. Fachsymposium
Transcription
Programm herunterladen - 16. Fachsymposium
HA UP TP RO G RA M .org logie io ikrob lm mitte ens w.leb ww M Hohenheim Stuttgart . März – . April . FACHSYMPOSIUM LEBENSMITTEL MIKROBIOLOGIE Inhaltsverzeichnis Informationen Wissenschaftliches Programm Abstracts Übersichtspläne Verzeichnis 4 Grußwort 5 Organisation und Ansprechpartner 6 Sponsoren 7 Für Referenten und Vorsitzende 8 Für Aussteller 9 Nützliches von A bis Z 12 Exkursionen 14 Programmübersicht 15 Mittwoch, 30. März 2016 17 Donnerstag, 31. März 2016 20 Freitag, 1. April 2016 22 Posterausstellung 26 Abstracts der Vorträge 51 Abstracts der Poster 69 Anfahrt 70 Standplan der Industrieausstellung 73 Index der Referenten und Vorsitzenden . FACHSYMPOSIUM LEBENSMITTEL MIKROBIOLOGIE 3 Informationen Grußwort Informationen Organisation und Ansprechpartner Foto: © Hotel Geno Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der Fachgruppe Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene, zu unserem diesjährigen 16. Fachsymposium Lebensmittelmikrobiologie heiße ich Sie in Stuttgart herzlich willkommen. Als gemeinsame Veranstaltung der Fachgruppen der DGHM und VAAM hat das Symposium bereits eine lange Tradition. Diese Tradition wollen wir nun als fusionierte Fachgruppe beider Fachgesellschaften umso erfolgreicher fortsetzen. In diesem Jahr umfasst das Fachsymposium folgende aktuelle Themen und Forschungsergebnisse aus der Lebensmittelmikrobiologie: ♦ Mikrobiota von Milchprodukten und von pflanzlichen Lebensmitteln ♦ Starterkulturen für verschiedene pflanzliche und tierische Lebensmittel ♦ Gram-negative und Gram-positive Pathogene ♦ Lebensmittelhygiene sowie Nachweis und Identifizierung von Bakterien und Viren Ich freue mich sehr auf Ihre aktive Beteiligung, sei es ein Vortrag oder ein Poster mit Ihren aktuellen Forschungsergebnissen, eine Präsentation Ihrer Firma in unserer Industrieausstellung oder Ihre rege Teilnahme an Diskussionen in den Sessions, der Posterausstellung, der Industrieausstellung oder an den Netzwerkabenden. Uns allen wünsche ich somit eine interessante, anregende und gewinnbringende Tagung. Mit den besten Grüßen DI Dr. Agnes Weiß im Namen des Vorstandes der Fachgruppe Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene 4 Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e. V. (DGHM) Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover Wissenschaftliche Leitung Frau Dr. Agnes Weiß FG Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene, Institut für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie Universität Hohenheim Garbenstr. 28, 70599 Stuttgart Veranstaltungsort Hotel Geno Steckfeldstr. 2 70599 Stuttgart-Hohenheim Tel.: +49 711 45813262 Veranstalter & Kongressorganisation MCI Deutschland GmbH Markgrafenstr. 56 10117 Berlin, Deutschland Tel.: +49 30 204590 Fax: +49 30 2045950 [email protected] Vor Ort Projektleitung Astrid Wilch Tel.: +49 175 5750529 Projektkoordination Antonia de Vigan Kongresstelefon: +49 151 42654431 5 Informationen Wir danken allen Sponsoren sehr herzlich für ihre Unterstützung. Sponsoren Informationen Mediencheck Der Mediencheck befindet sich bei der Registratur im 1. Obergeschoss. Bitte stellen Sie Ihre Präsentation als MS PowerPointDatei im Format 4:3 zur Verfügung. Alle Referenten werden gebeten, ihre Vorträge mindestens zwei Stunden vor Sitzungsbeginn beim Mediencheck einzureichen. Vorträge für die erste Session am Vormittag bitte bereits am Vorabend einreichen. Die Präsentationen können auf CD, DVD oder USB-Stick abgegeben werden. Alle zur Verfügung gestellten Dateien werden unverzüglich nach Ende des Kongresses gelöscht. Technische Anforderungen Der Vortragsraum ist mit einem Beamer, einer Leinwand, einem Flipchart, zwei Pinnwänden und einem Moderationswagen ausgestattet. Das Präsentationsformat ist 4:3. Der Anschluss eigener Notebooks sowie das Aufspielen von Daten in den Vortragsräumen sind nicht möglich. Präsentationen, die Videos oder Animationen enthalten, bedürfen einer Prüfung vorab. Für Mac-Nutzer Bitte konvertieren Sie Ihre Keynote Präsentation vorab in eine Windows PPT-Präsentation. Bitte vermeiden Sie Mac-spezifische Fonts und Animationen, da es zu Darstellungsveränderungen beim Abspielen über den Presenter-Laptop kommen kann. Für Refeferenten und Vorsitzende Posterausstellung Zeiten für Auf- und Abhängen Die Posterausstellung befindet sich in der Industrieausstellung im Tagungsraum A11-13 sowie in den oberen und unteren Foyers des Gebäudeteils A. Die Posterautoren werden gebeten, ihr Poster bis zum Beginn der Tagung, Mittwoch, den 30.03.2016, 14:00 Uhr aufzuhängen und es während der gesamten Tagung hängen zu lassen. Befestigungsmaterial ist im Tagungsbüro erhältlich. Am Freitag, den 01.04.2016 zwischen 13:00 und 15:00 Uhr sind die Poster wieder abzunehmen. Alle Poster, die am Ende der Tagung nicht entfernt worden sind, werden anschließend vernichtet. Posterpreise Die Autoren der drei besten Poster werden am Donnerstag, den 31.03.2016 zwischen 18:00–18:20 Uhr ausgezeichnet. Die drei besten Poster werden wie folgt dotiert: 1. Platz: € 300 2. Platz: € 200 3. Platz: € 100 Zugelassene Dateiformate ♦ Microsoft Office: PowerPoint, Word, Excel (.ppt, .pptx, .doc, .docx, .xls, .xlsx) ♦ Adobe Acrobat (.pdf) ♦ Sonstige (.wmv, .mpg, .avi, .swf, .wav, .mov, .mp3) 6 7 Informationen Für Aussteller Die Industrieausstellung befindet sich in den folgenden Räumlichkeiten des Hotel Geno: ♦ im unteren Foyer (EG des Gebäudeteils A) ♦ im oberen Foyer (1. OG des Gebäudeteils A) ♦ im Tagungsraum A11-13 (1. OG des Gebäudeteils A) Öffnungszeiten der Industrieausstellung Die Industrieausstellung wird offiziell am 30.03.2016 ab 14:00 Uhr eröffnet. Mittwoch, 30.03.2016 14:00–19:00 Uhr Donnerstag, 31.03.2016 08:30–19:00 Uhr Freitag, 01.04.2016 08:30–13:00 Uhr Informationen Nützliches von A bis Z Anmeldung Sollten Sie noch nicht zum Kongress angemeldet sein, können Sie sich vor Ort am Tagungsbüro anmelden. Es werden Barzahlungen in Euro, EC-Karte und Kreditkarten (VISA, MasterCard, American Express) akzeptiert. Teilnahmegebühren Gesamtveranstaltung € 265 Ausstellerausweise Ausstellerausweise sind personalisiert und nicht übertragbar. Sie berechtigen zum Zutritt in die Industrieausstellung und zum wissenschaftlichen Programm. Aussteller sind von der Zertifizierung ausgeschlossen. Tageskarten MI, 30.03.2016 (nachmittags) DO, 31.03.2016 (ganztags) FR, 01.04.2016 (vormittags) € 100 € 180 € 100 Ihr Ansprechpartner MCI Deutschland GmbH Martina Antolovic Markgrafenstr. 56 10117 Berlin, Deutschland Tel.: +49 30 20 45 9330 Fax: +49 30 20 45 950 [email protected] Die Tagungsgebühren beinhalten folgende Leistungen ♦ Zutritt zum wissenschaftlichen Programm ♦ Zutritt zur Industrieausstellung ♦ Tagungsunterlagen ♦ Besuch der Posterausstellung ♦ Exkursion ♦ Pausenversorgung Anreise Hotel Geno Steckfeldstr. 2 70599 Stuttgart-Hohenheim Tel.: +49 711 45810 www.hotel-geno.de Mit dem Auto Autobahn-Ausfahrt Stuttgart-Flughafen, durch Plieningen in Richtung Birkach. Fahren Sie nach dem Kreisverkehr die zweite Straße rechts in die Osumstraße. Biegen Sie dann am Ende der Straße rechts ab in die Steckfeldstraße. 8 Mit Bahn und Bus ♦ Ab Hbf. mit der Stadtbahn U5 Richtung Leinfelden oder U6 Richtung Vaihingen bis nach Degerloch und von dort mit dem Bus Linie 74 Richtung Nürtingen oder 76 Richtung Stetten bis zur Haltestelle Genossenschaftsakademie. (Fahrzeit ca. 30 Minuten) ♦ Ab Hbf. mit der Stadtbahn U7 Richtung Ostfildern bis zur Haltestelle Ruhbank Fernsehturm und von dort mit dem Bus Linie 70 Richtung Plieningen bis zur Haltestelle Genossenschaftsakademie. (Fahrzeit ca. 26 Minuten) ♦ Ab Hbf. mit der S-Bahn bis Vaihingen und von dort mit der Stadtbahn U3 Richtung Plieningen bis zur Endstation „Plieningen (Universität Hohenheim)“, von da mit dem Bus Linie 74 Richtung Degerloch oder 76 Richtung Degerloch bis zur Haltestelle Genossenschaftsakademie. (Fahrzeit ca. 34 Minuten) Force Majeure Dem Veranstalter gegenüber können keine Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden, wenn die Durchführung der Tagung oder Teile davon durch unvorhergesehene politische oder wirtschaftliche Ereignisse oder durch höhere Gewalt erschwert oder unmöglich gemacht werden, oder wenn Programmänderungen aufgrund von Absagen durch Referenten o. ä. erfolgen müssen. Fundbüro Gefundene Gegenstände können Sie im Tagungsbüro abgeben beziehungsweise abholen. FR, 01.04.2016 08:00–13:00 Uhr 9 Informationen Nützliches von A bis Z Foto: © Universität Hohenheim/Oskar Eyb Informationen Foto: © Universität Hohenheim/Oskar Eyb Nützliches von A bis Z Geldautomaten Geldautomaten befinden sich in unmittelbarer Umgebung des Hotel Geno. Für genauere Informationen wenden Sie sich bitte an das Tagungsbüro. Handynutzung, Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen Bitte schalten Sie Ihre Handys während der Vorträge auf lautlos. Fotos, Ton- und/oder Videoaufzeichnungen sind während der Vorträge und der Posterausstellung ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Tagungsleitung und der einzelnen aufgezeichneten Personen aus urheberrechtlichen Gründen untersagt. Internetzugang In den Räumen steht Ihnen WLAN kostenfrei zur Verfügung. 10 Namensschild Mit ihrem Namensschild erhalten Sie Zutritt zum wissenschaftlichen Programm und der Industrieausstellung. Bitte tragen Sie es gut sichtbar während der gesamten Veranstaltung. Für verlorene oder vergessene Namensschilder wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von € 10 erhoben. Nützliche Telefonnummern Taxi: +49 711 5510000 Polizei: 110 Feuerwehr/Notarzt: 112 Mediencheck Der Mediencheck Tagungsbüro. befindet sich im Öffnungszeiten Mediencheck MI, 30.03.2016 DO, 31.03.2016 FR, 01.04.2016 12:00–19:00 Uhr 08:30–19:00 Uhr 08:00–10:00 Uhr Parkmöglichkeiten Sie können rechts am Haus entlang in der Tiefgarage des Hotel Geno parken. Es stehen 80 kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Posterausstellung Die Posterausstellung befindet sich in der Industrieausstellung im Tagungsraum A11-13, sowie im unteren und oberen Foyer des Gebäudeteils A. Rauchverbot Bitte beachten Sie das Rauchverbot im gesamten Tagungszentrum und in der Ausstellung. Sprache Der Kongress wird in deutscher Sprache gehalten. Eine Simultanübersetzung wird nicht angeboten. Zertifizierung Diese Veranstaltung wurde unter der Nummer 012101409 mit 20 Fortbildungspunkten durch die Zertifizierungsstelle für die Fortbildung von Lebensmittelchemikern zertifiziert. Tagungsbüro/Registratur Das Tagungsbüro befindet sich im Foyer des 1. Obergeschosses im Gebäudeteil A. Öffnungszeiten MI, 30.03.2016 12:00–19:00 Uhr DO, 31.03.2016 08:00–19:00 Uhr FR, 01.04.2016 08:00–13:00 Uhr Verpflegung Die Catering-Stationen befinden sich im unteren und oberen Foyer des Gebäudeteils A. Teilnahmebescheinigung Sie erhalten Ihre Teilnahmebescheinigung zusammen mit Ihren Kongressunterlagen vor Ort. 11 Foto: © Universität Hohenheim/Jan Winkler Exkursionen Foto: © xrender/Shutterstock.com Informationen s e h Exkursion 1 Exkursion 2 Hohenheimer Gärten Forschungs- und Lehrbrennerei der Universität Hohenheim 31. März 2016 von 13:30–14:30 Uhr Kostenfreie Anmeldung über das Tagungsbüro bis zum 31.03.2016, 12:00 Uhr erforderlich Die Hohenheimer Gärten erstrecken sich südlich des Schlosses Hohenheim und gehen teilweise noch auf einen Englischen Garten aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Im exotischen Garten und im Landschaftsgarten des Landesarboretums befinden sich tausende verschiedene Gehölze und Stauden, die auch für die Lehre genutzt werden. Höhepunkte des botanischen Gartens sind ein mittelalterlicher Arzneigarten sowie die systematische Abteilung, die für die Forschung genutzt wird. Der Schlosspark beeindruckt durch über 350 verschiedene europäische und nordamerikanische Gehölzarten. 31. März 2016 von 13:30–14:30 Uhr Kostenfreie Anmeldung über das Tagungsbüro bis zum 31.03.2016, 12:00 Uhr erforderlich* Die Forschungs- und Lehrbrennerei ist Teil des Instituts für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie. In einem Bereich werden aus Früchten und Getreide zu Forschungs- und Lehrzwecken Destillate hergestellt. Hier werden auch regelmäßig Brennereikurse für Externe abgehalten. Die von der Forschungs- und Lehrbrennerei hergestellten Destillate werden regelmäßig durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft prämiert. In einem anderen Bereich wird an der Bioethanolerzeugung durch Vergärung von cellulosehaltigen Rohstoffen geforscht, im dritten Bereich erfolgt an einer Mikro-Brauerei Forschung zur Erzeugung von Bier aus alternativen Getreiden und Pseudocerealien. ic l t af h c s n e m s is ra W og Pr * Bitte beachten Sie die räumlich bedingte Beschränkung der Teilnehmerzahl. 12 13 Wissenschaftliches Programm Mittwoch, 30. März 2016 Mittwoch, 30. März 2016 Donnerstag, 31. März 2016 Freitag, 1. April 2016 09:30–10:10 10:00 Kaffeepause 11:00 O04 Gram-positive Pathogene 11:00–12:40 12:00 Begrüßung 14:00–14:15 O01 Mikrobiota von Milchprodukten Industrie-/Posterausstellung 15:00 14:15–15:35 Vorsitz: Dr. Horst Neve 14:15–14:35 O01-1 » ANALYSE VON ROHMILCHMIKROBIOTA MITTELS HOCHDURCHSATZ-SEQUENZIERUNG Wenning, Mareike 14:35–14:55 O01-2 » STABILITÄT UND VARIABILITÄT VON ROHMILCHMIKROBIOTA Breitenwieser, Franziska 14:55–15:15 O01-3 » MIKROBIELLER VERDERB VON MIKROFILTRIERTER ESL-MILCH – VERDERBSPOTENTIAL UND EINTRAGSROUTEN RELEVANTER MIKROORGANISMEN Doll, Etienne 15:15–15:35 O01-4 » KÄSEREISCHÄDLICHE CLOSTRIDIEN NEUE LÖSUNGSANSÄTZE ZUR IDENTIFIZIERUNG UND CHARAKTERISIERUNG Brändle, Johanna Kaffeepause O08 Nachweis und Identifizierung von Bakterien 10:45–12:05 12:05–12:15 Mittagspause Mikrobiota von Milchprodukten Exkursion/Netzwerken 13:30–15:00 15:35–16:30 Kaffeepause im Foyer Pause O05 Mikrobiota von pflanzlichen Lebensmitteln Kaffeepause Kaffeepause O02 Starterkulturen für Fleischerzeugnisse Mitgliederversammlung 18:00–18:45 Pause 14 O01 15:00–16:00 16:30–17:50 19:00 Industrie-/Posterausstellung Registrierung 14:00 18:00 Begrüßung Ankündigungen/ Ende der Tagung 13:00 17:00 14:15–15:35 08:30–10:10 Industrie-/Posterausstellung O03 Pathogene E. coli 16:00 O07 Lebensmittelhygiene 08:30–09:30 Mittwoch, 30. März 2016 Mittwoch, 30. März 2016 14:00–14:15 KN01 Keynote Lecture 09:00 Wissenschaftliches Programm O06 Fermentierte pflanzliche Lebensmittel 17:00–18:00 Posterpreisverleihung 18:00–18:20 Pause Netzwerkabend Netzwerkabend 19:00–21:30 19:00–21:30 O: Vorträge 15 Wissenschaftliches Programm 16:30–17:50 16:30–16:50 16:50–17:10 17:10–17:30 Starterkulturen für Fleischerzeugnisse Vorsitz: Dr. Sophia Johler O02-1 » IN-SITU EXOPOLYSACCHARID-BILDUNG VON MILCHSÄUREBAKTERIEN IN EINEM ROHWURST-MODELL Velasco, Lina O02-2 O02-3 » PHÄNOTYPISCHE CHARAKTERISIERUNG UND VERGLEICHENDE GENOMIK ALS SELEKTIONSKRITERIUM FÜR INDUSTRIELLE STARTERKULTUREN Inglin, Raffael C. » SICHERHEITSBEWERTUNG AUSGEWÄHLTER STAPHYLOCOCCUS CARNOSUS STÄMME FÜR DIE ANWENDUNG ALS STARTERKULTUREN IN FLEISCHWAREN Müller, Anne Wissenschaftliches Programm 08:30–09:30 Keynote Vortrag » EIN FRISCHER BLICK AUF DAS GASTROINTESTINALE MIKROBIOM 09:30–10:10 O03 Pathogene E. coli Vorsitz: Dr. Agnes Weiß 09:30–09:50 O03-1 » UNTERSUCHUNGEN ZUM SUBTILASE ZYTOTOXIN LEBENSMITTELASSOZIIERTER SHIGA TOXINPRODUZIERENDER ESCHERICHIA COLI Schmidt, Herbert 09:50–10:10 O03-2 » FUNKTIONELLE UNTERSUCHUNGEN ZU HOMOLOGEN DER E. COLI O157:H7 5-N-ACETYL-9O-ACETYL-NEURAMINSÄURE-ESTERASE 933WP42 Saile, Nadja 18:00–18:45 Mitgliederversammlung 11:00–12:40 18:45–19:00 Pause 19:00–21:30 KN01 Prof. Dr. W. Florian Fricke 10:10–11:00 O02-4 Donnerstag, 31. März 2016 Donnerstag, 31. März 2016 » EINFLUSS VON STAPHYLOCOCCUS CARNOSUS AUF DIE FARB- UND AROMABILDUNG IN ROHSCHINKEN Bosse (geb. Danz), Ramona 17:30–17:50 16 O02 Mittwoch, 30. März 2016 Kaffeepause im Foyer O04 Gram-positive Pathogene Vorsitz: Dr. Mareike Wenning 11:00–11:20 O04-1 » STAPHYLOCOCCUS AUREUS AUS MILCHPROBEN DES KLEINEN WIEDERKÄUERS SIND STARK WIRTSADAPTIERT UND WEISEN HÄUFIG ENTEROTOXINGENE AUF Johler, Sophia 11:20–11:40 O04-2 » EFFEKT LEBENSMITTEL-ASSOZIIERTER STRESSOREN UND REGULATORISCHER MUTATIONEN AUF DIE EXPRESSION DES STAPHYLOKOKKEN ENTEROTOXINS D Sihto, Henna-Maria 11:40–12:00 O04-3 » ANWENDUNG DER LC-ESI-MS/MS MASSENSPEKTROMETRIE ZUR UNTERSCHEIDUNG VON VERTRETERN DER BACILLUS CEREUSGRUPPE ANHAND VON TYPSTAMMSPEZIFISCHEN DIAGNOSTISCHEN PEPTIDEN Drissner, David Netzwerkabend im Foyer 17 Wissenschaftliches Programm 12:00–12:20 12:20–12:40 O04-5 » PHYLOGENETISCHE UND TRANSKRIPTIONELLE ANALYSE DER BACILLUS CEREUS SENSU LATO ENTEROTOXIN-GENE NHE, HBL UND CYTK Böhm, Maria-Elisabeth » CEREULIDBIOSYNTHESE IN EMETISCHEN BACILLUS CEREUS – EINFLUSS EXTRINSISCHER FAKTOREN AUF TOXINPRODUKTION UND CEREULIDVARIANTEN Ehling-Schulz, Monika 12:40–13:30 Mittagspause im Foyer 13:30–15:00 Exkursionen/Netzwerken 15:00–16:00 15:00–15:20 O05 Wissenschaftliches Programm 17:00–18:00 Vorsitz: Dr. David Drissner O05-1 » BESTANDSAUFNAHME DER MIKROBIOLOGISCHEN QUALITÄT UND DES VORKOMMENS DER WICHTIGSTEN PATHOGENEN KEIME IN PFLANZLICHEN ERZEUGNISSEN Schulz, Patrick O05-2 » MIKROBIOLOGISCHE QUALITÄT VON FRISCHGEMÜSE IN NORDDEUTSCHLAND Fiedler, Gregor 15:40–16:00 O05-3 » ANTIBIOTIKARESISTENTE BAKTERIEN AUF MINIMAL PROZESSIERTEN PRODUKTEN AUS SCHWEIZER SUPERMÄRKTEN UND SCREENING EINES MODELLGEWÄCHSHAUSES Gekenidis, Maria-Theresia O06 Donnerstag, 31. März 2016 Fermentierte pflanzliche Lebensmittel Vorsitz: Dr. Ulrich Busch 17:00–17:20 O06-1 » FERMENTATION VON SONNENBLUMENSUBSTRATEN – MIKROBIELLER CHLOROGENSÄUREABBAU UND MECHANISMUS Fritsch, Caroline 17:20–17:40 O06-2 » EXOPOLYSACCHARIDE VON MILCHSÄUREBAKTERIEN: EINFLUSS AUF DIE TEXTUR VON LUPINENJOGHURT Hickisch, Andrea 17:40–18:00 O06-3 » FERMENTATION VON RAPSPRESSKUCHEN MIT RHIZOPUS Lücke, Friedrich-Karl Mikrobiota von pflanzlichen Lebensmitteln 15:20–15:40 16:00–17:00 18 O04-4 Donnerstag, 31. März 2016 18:00–18:20 Posterpreisverleihung 18:20–19:00 Pause 19:00–21:30 Netzwerkabend im Foyer Kaffeepause im Foyer 19 Wissenschaftliches Programm Freitag, 1. April 2016 Freitag, 1. April 2016 08:30–10:10 10:45–12:05 O07 Lebensmittelhygiene Vorsitz: Prof. Dr. Barbara Becker 08:30–08:50 O07-1 » WIRKUNG VON MIKROBIZIDEN AUF LISTERIA MONOCYTOGENES Szendy, Maik 08:50–09:10 O07-2 » ENTEROBACTERIACEAE – COLIFORME – E. COLI Hüfner, Josef 09:10–09:30 O07-3 » HERSTELLUNG SUBLETHAL GESCHÄDIGTER MIKROORGANISMEN DURCH TROCKNUNG IN LAKTOSE ZUM EINSATZ IN DER VALIDIERUNG VON NÄHRMEDIEN Lindner, Sabine 09:30–09:50 O07-4 » ATP-MESSUNGEN AN BEDARFSGEGENSTÄNDEN IM ZUGE VON BETRIEBSKONTROLLEN IN DER GASTRONOMIE Bauer, Andreas 09:50–10:10 O07-5 » HYGIENEKONTROLLE VON GETRÄNKESCHANKANLAGEN Eckert, Sabine 10:10–10:45 Wissenschaftliches Programm Nachweis und Identifizierung von Bakterien Vorsitz: Prof. Dr. Herbert Schmidt 10:45–11:05 O08-1 » VIBRIO-NACHWEISSYSTEM ZUR IDENTIFIKATION DER RELEVANTEN SPEZIES UND DER ASSOZIIERTEN TOXIN-GENE MIT HILFE DER REAL-TIME PCR Murra, Gido 11:05–11:25 O08-2 » IDENTIFIZIERUNG VON PRÄBIOTIKAFERMENTIERENDEN BAKTERIEN IM VERDAUUNGSTRAKT VON MÄUSEN MITTELS RNA-BASIERTER STABILER ISOTOPENBEPROBUNG (RNA-SIP) Egert, Markus 11:25–11:45 O08-3 » MIKROBIOMANALYSE UND GESAMTGENOMSEQUENZIERUNG: DIE ZUKÜNFTIGEN STANDARDS FÜR DIE DNA-BASIERTE ANALYSE ZUR LEBENSMITTELSICHERHEIT Janke, Tobias 11:45–12:05 O08-4 » ERGEBNISSE DER LABORVERGLEICHSUNTERSUCHUNG ZUR IDENTIFIZIERUNG VON LEBENSMITTELRELEVANTEN MIKROORGANISMEN MIT MALDI-TOF MS Pavlovic, Melanie Kaffeepause im Foyer 12:05–12:15 20 O08 Freitag, 1. April 2016 Ankündigungen/Ende der Tagung 21 Wissenschaftliches Programm Posterausstellung Die Posterausstellung befindet sich in der Industrieausstellung im Tagungsraum A11-13 im 1. Obergeschoss sowie in den oberen und unteren Foyers des Gebäudeteils A. Posterausstellung Posterausstellung P-10 » DIVERSITÄT DES HUMANEN (BAKTERIOPHAGEN-) VIROMS IN FAECESPROBEN NACH OPTIMIERUNG DER EXTRAKTIONSSCHRITTE Neve, Horst P-01 » PRÄVALENZ VON CAMPYLOBACTER SPP. IN DEUTSCHEN PUTENBESTÄNDEN Ludewig, Martina P-11 » HYGIENISCHER STATUS VON SPEISEN AUS DER GASTRONOMIE – „A NEVER ENDING STORY“? Messelhäußer, Ute P-02 » CHARAKTERISIERUNG UND IDENTIFIZIERUNG VON ENTEROBAKTERIEN STÄMMEN ISOLIERT AUS READY-TO-EAT SALATEN Schulz, Patrick P-12 » CHARAKTERISIERUNG VON BAKTERIOPHAGEN ZUR BIOKONTROLLE VON ANTIBIOTIKARESISTENTEN BAKTERIEN AUS LEBENSMITTELN Neve, Horst P-03 » SALMONELLA BOVISMORBIFICANS IN SPROSSEN: GRENZÜBERSCHREITENDER AUSBRUCH SOMMER 2014 – ANALYSE VON ISOLATEN PER FTIR-SPEKTROSKOPIE – Oberreuter, Helene P-13 » STRUKTUR-AKTIVITÄTS-ANALYSE ANTIBAKTERIELLER EIGENSCHAFTEN VON IONISCHEN FLÜSSIGKEITEN AUF LEBENSMITTELRELEVANTE BAKTERIEN Weyhing-Zerrer, Nadine P-04 » SIMULTANER REAL-TIME PCR NACHWEIS DER SALMONELLA ENTERICA SUBSP. ENTERICA SEROVARE (S.) ENTERITIDIS UND TYPHIMURIUM MITTELS SUREFAST® SALMONELLA SEROTYPE 3PLEX Beutlich, Janine P-14 » VERBESSERTE VIABILITÄT TEMPERATURADAPTIERTER LACTOBACILLUS ACIDOPHILUS KULTUREN IN SPEISEEISERZEUGNISSEN Atamer, Zeynep P-05 » SALMONELLA SPP. IM BIOFILM: WIRKUNG VON DESINFEKTIONSMITTELN Böhnlein, Christina P-06 » FLUORESZENZ-IN-SITU-HYBRIDISIERUNG ZUM NACHWEIS DES VBNC-ZUSTANDES VON PSEUDOMONAS AERUGINOSA Werlein, Hans-Dieter P-07 » NACHWEIS VON PSEUDOMONAS AERUGINOSA IM VBNC-ZUSTAND MITTELS DER Q-PCR Vatanparast, Raha P-08 » ENTWICKLUNG EINES MOLEKULARBIOLOGISCHEN NACHWEISSYSTEMS FÜR LEGIONELLA SPP. IN WASSERPROBEN IN KORRELATION ZU DEM IN DER TRINKWASSERVERORDNUNG FESTGELEGTEN MIKROBIOLOGISCHEN MASSNAHMEWERT Beutlich, Janine P-09 » AUFBAU EINER MALDI-TOF MS DATENBANK ZUR IDENTIFIZIERUNG VON BIER UND LEBENSMITTEL RELEVANTEN MIKROORGANISMEN Awad, Marian 22 Wissenschaftliches Programm P-15 » WACHSTUM VON PSEUDOMONAS SPP. IN ROHMILCH: URSACHE EINER VERRINGERTEN HALTBARKEIT VON UHT-MILCH? Stoeckel, Marina P-16 » PEPTIDASEAKTIVITÄT VON PSEUDOMONAS IN MILCH Lücking, Genia P-17 » VERBREITUNG VON O157 UND NON-O157 PATHOGENEN STEC (pSTEC) IN ROHMILCHPROBEN Gerhards, Daniel P-18 » QUANTIFIZIERUNG THERMOPHILER SPORENBILDNER IN MILCH UND MILCHPULVER Wenning, Mareike P-19 » VERGLEICH ZWEIER NACHWEISMETHODEN VON LISTERIA MONOCYTOGENES IN ARTIFIZIELL KONTAMINIERTEM, NISIN BEHANDELTEN SAUERMILCHKÄSE Szendy, Maik P-20 » BAKTERIOPHAGEN IN MOLKE: MÖGLICHKEITEN DER REDUKTION FÜR EINE ERHÖHTE PROZESSSICHERHEIT Samtlebe, Meike P-21 » PHAGENINFEKTION EINER LEUCONOSTOC KULTUR UND DEREN EINFLUSS AUF DAS AROMAPROFIL FERMENTIERTER PRODUKTE Neve, Horst 23 Posterausstellung P-22 » HERSTELLUNG VON FRISCHKÄSE AUS MIT FSME-VIREN BELASTETER ROHMILCH: EFFEKT DES GESÄUERTEN PRODUKTS AUF DIE VIRUSKONZENTRATION Saier, Regine P-23 » MASSIVER HORIZONTALER GENTRANSFER, STRIKT VERTIKALE VERERBUNG UND ALTERTÜMLICHE DUPLIKATIONEN BEEINFLUSSEN DIE EVOLUTION DER BACILLUS CEREUS ENTEROTOXIN-OPERONS HBL, CYTK AND NHE Böhm, Maria-Elisabeth Foto: © decade3d - anatomy online/Shutterstock.com Wissenschaftliches Programm ts c a r t s Ab 24 25 Abstracts Abstracts der Vorträge O01-1 ANALYSE VON ROHMILCHMIKROBIOTA MITTELS HOCHDURCHSATZSEQUENZIERUNG Wenning, Mareike; Schreiner, Manuela; Doll, Etienne; Scherer, Siegfried Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL), Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, 85354 Freising, Deutschland Rohmilchmikrobiota sind komplexe Gemeinschaften, die durch viele unterschiedliche Faktoren wie die Haltung und Fütterung der Herde oder auch die hygienischen Bedingungen beim Melkvorgang und vom Melkgeschirr beeinflusst werden. Die Hochdurchsatz-Sequenzierung mittels Next Generation Sequencing (NGS) ist eine sehr leistungsfähige und vielversprechende Technik für die Analyse solch komplexer Mikrobiota. Allerdings sind die Keimzahlen in frischer Rohmilch vergleichsweise gering und die Milch enthält sehr hohe Mengen an eukaryotischer DNA, die aus den somatischen Zellen der Kuh stammt. Die Extraktion ausreichender Mengen bakterieller DNA aus Rohmilch ist daher eine Herausforderung. Ziel der Arbeit war die Optimierung der Ausbeute an bakterieller DNA aus Rohmilch und die Anwendung der Technik auf die Analyse der Veränderung von Rohmilchmikrobiota im Verlauf der Kühllagerung. Frische Rohmilch von vier Einzelhöfen wurde bei 6 °C sieben Tage gelagert und jeden Tag die DNA der Mikrobiota extrahiert. Für jeden Hof wurde drei Mal Milch untersucht. Insgesamt wurden so 96 Proben analysiert, die insgesamt 1,7 Mio. Einzelsequenzen im Sequenzierlauf ergaben. Die Sequenzen wurden 1.877 operational taxonomic units (OTU) zugeordnet, von denen nur 239 einen Anteil von mindestens 0,5 % in 26 Vorträge mindestens einer Probe hatten. Die Zahl der detektierten OTUs pro Probe variierte von 7 (in länger gelagerter Milch) bis 396 (in frischer Milch). Die meisten Proben frischer Milch waren dominiert von gram-positiven Bakterien, die zumeist den Actinobacteria oder Clostridiales zuzuordnen waren. In der zweiten Hälfte der Lagerung hingegen verschwanden diese meist und wurden von gram-negativen Organismen (Pseudomonas, Acinetobacter, Serratia) sowie teilweise Milchsäurebakterien (Lactococcus) verdrängt. Die Daten zeigen, dass mit kultivierungsunabhängigen Techniken viele Spezies gefunden werden, die in kultivierungsabhängigen Ansätzen nicht erfasst werden. Allerdings werden im Verlauf der Lagerung genau jene Gattungen dominant, die man bereits aus Untersuchungen mit klassischen Methoden kennt. NGS ermöglicht Biodiversitätsanalysen mit erheblich weniger Arbeitsaufwand als über kulturelle Ansätze und deutlich mehr Tiefe als mit weniger sensitiven DNA-basierten Techniken wie DGGE und ist daher gut für die Bearbeitung vieler paralleler Proben geeignet. Das eröffnet neue Möglichkeiten in der Analyse von Populationsstrukturen und deren Einflussfaktoren. O01-2 STABILITÄT UND VARIABILITÄT VON ROHMILCHMIKROBIOTA Breitenwieser, Franziska1; Scherer, Siegfried2; Wenning, Mareike2 Milchprüfring Baden-Württemberg e. V., Marie-Curie-Str. 19, D-73230 Kirchheim unter Teck; Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL), Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, D-85354 Freising 1 2 Die mikrobiologische Qualität von Rohmilch hat einen erheblichen Einfluss auf die Qualität und Haltbarkeit der daraus hergestellten Produkte. Um wirksame Strategien zur Verbesserung der Abstracts Qualität der Rohmilch zu entwickeln, ist mehr Wissen über die Zusammensetzung sowie die Variabilität und Stabilität von Rohmilchmikrobiota von Nöten. Daher wurde von November 2009 bis Februar 2013 die Tankmilch von 21 Betrieben aus Baden-Württemberg auf die Zusammensetzung ihrer Mikrobiota in einem Kultivierungs-abhängigen Ansatz analysiert. Jeder Betrieb wurde fünf Mal mit je einer Stichprobengröße von 50 Isolaten beprobt. Insgesamt wurden 4839 Isolaten mittels FT-IR-Spektroskopie identifiziert. 101 Gattungen, darunter auch bis dato unbekannte Gattungen, wurden insgesamt gefunden, wobei 73 % aller Isolate allein von den zehn am häufigsten vorkommenden Gattungen repräsentiert wurden. Pseudomonas war die eindeutig dominierende Gattung und stellte 22 % aller Isolate. Zwischen der Biodiversität und der Gesamtkeimzahl konnte eine Korrelation festgestellt werden, da Proben mit einer hohen Keimzahl eine geringere Artenvielfalt hatten. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass der Anteil der Gramnegativer, obligat aerober Bakterien und Milchsäurebakterien mit zunehmender Keimzahl anstieg, während er sich für Gram-positive Bakterien mit hohem GC-Gehalt verringerte. Ein saisonaler Einfluss auf die Zusammensetzung der Mikrobiota war nicht eindeutig erkennbar, obwohl für den Anteil der Gram-negativen, obligat aeroben Bakterien ein Trend sichtbar war. Sie erreichten ihr Maximum in den Sommermonaten. Die Unterschiede der Mikrobiota von Proben des gleichen Betriebes, aber auch zwischen verschieden Betrieben lassen darauf schließen, dass es Hofspezifische Eigenschaften gibt, die sich sowohl in der mikrobiologischen Vielfalt, als auch in der Keimzahl oder dem Auftreten von spezifischen Gattungen zeigen. Es gab Betriebe mit einer stabilen Mikroflora, die überwiegend von Gram-positiven Gattungen dominiert Vorträge wurden. Bei den meisten Betrieben waren die Schwankungen zwischen den verschiedenen Proben jedoch groß. Die Daten zeigen, dass es möglich ist, eine stabile Flora mit einer niedrigen Zahl an Gram-negativen Bakterien zu erreichen. Dies wäre wünschenswert, da so die Minimierung von bakteriell erzeugten Hitze-stabilen Enzymen gewährleistet werden kann. Es scheint daher, dass das individuelle Betriebsmanagement eine viel größere Wirkung hat als andere Faktoren, wie z. B. saisonale Effekte. O01-3 MIKROBIELLER VERDERB VON MIKROFILTRIERTER ESL-MILCH – VERDERBSPOTENTIAL UND EINTRAGSROUTEN RELEVANTER MIKROORGANISMEN Doll, Etienne; Scherer, Siegfried; Wenning, Mareike Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, 85354 Freising, Deutschland Entscheidend für die Haltbarkeit mikrofiltrierter ESL-Milch ist die mikrobielle Florazusammensetzung im Endprodukt, die einerseits durch die Rohmilchmikrobiota und andererseits durch den Herstellungsprozess beeinflusst wird. Mikroorganismen mit ausgeprägter Psychrotoleranz oder hoher enzymatischer Aktivität stellen dabei besondere Risikofaktoren für den frühzeitigen Verderb dar. Um Anhaltspunkte zur Verbesserung der Milchqualität zu gewinnen, ist es elementar die verderbsrelevanten Keimgruppen zu identifizieren und ihre Eintragsrouten zu bestimmen. Im Rahmen dieses Projekts wurden dafür über 160 Packungen mikrofiltrierter und pasteurisierter ESL-Milch am Ende des MHD auf ihre Keimzahlen und die vornehmliche Mikrobiota untersucht. Dabei wiesen 15 % der Packungen mit Keimzahlen über 106 KbE/mL mikrobiellen 27 Abstracts Verderb auf. Verantwortliche Keimgruppen waren neben thermoduren Mikrobakterien und gram-negativen Rekontaminanten vor allem psychrotolerante Sporenbildner der Gattung Paenibacillus und der B. cereus-Gruppe. Während sich der Eintrag gram-negativer Keime wie Pseudomonas oder Acinetobacter durch Optimierung der Anlagenhygiene vermeiden lässt, können psychrotolerante Sporenbildner und thermodure Keime aufgrund ihrer Hitzeresistenz technologisch nicht vollständig eliminiert werden. Weitergehende Analysen sollen daher klären, in welchem Maße eine Transmission aus der Rohmilch in das Endprodukt stattfindet. Der Gehalt psychrotoleranter Sporenbildner in Rohmilch ist mit 0,6 Sporen/mL (n=312) sehr gering. Ein Vergleich von Prävalenzen in Rohund ESL-Milch zeigt außerdem, dass Sporen während des Herstellungsprozesses effizient abgetrennt werden. So konnte P. xylanexedens, der bei Biodiversitätsanalysen mit 45 % als häufigster Vertreter in Rohmilch identifiziert wurde, im Endprodukt kein einziges Mal detektiert werden. B. cereus dagegen, die vorherrschende Spezies von Sporen in ESL-Milch (40 %), machte in der Rohware nur 0,5 % der Isolate aus. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass es sich hierbei um eine Rekontamination bei der Milchverarbeitung handelt. Aufgrund des großen Verderbspotentials psychrotoleranter Sporen stellt die sorgfältige Anlagenhygiene deshalb eine wichtige Stellschraube zur Aufrechterhaltung der Milchqualität bis zum Ende des MHD dar. 28 Vorträge O01-4 KÄSEREISCHÄDLICHE CLOSTRIDIEN NEUE LÖSUNGSANSÄTZE ZUR IDENTIFIZIERUNG UND CHARAKTERISIERUNG Brändle, Johanna; Domig, Konrad J.; Kneifel, Wolfgang BOKU – Universität für Bodenkultur Wien, Department für Lebensmittelwissenschaften und -technologie, Institut für Lebensmittelwissenschaften, Muthgasse 18, 1190 Wien, Österreich Seit geraumer Zeit sind Clostridien in der Milchwirtschaft wegen ihrer Fähigkeit zur Buttersäure- und Gasbildung als Schadkeime bekannt. Bei Halbhart- und Hartkäse führt ihre Fermentation während der Reifung zur sogenannten Spätblähung. Das Resultat sind praktisch unverkäufliche, qualitativ minderwertige Produkte. Trotz intensiver Forschung gestaltet sich die Analyse von käsereischädlichen Clostridien jedoch als äußerst schwierig. Das Fehlen eines selektiven Nährmediums, strikte Anforderungen an die Anaerobiose und gleichzeitig vorhandene fakultativ anaerobe Sporenbildner, aber auch taxonomische Neuerungen erschweren die Kultivierung und eine zuverlässige Identifizierung. Ziel dieser Studie war die Optimierung einer Isolationsmethode von käsereischädlichen Clostridien aus Käse, die Identifizierung und Charakterisierung der Verderbserreger sowie eine zusätzliche nichtkulturelle Analyse der bakteriellen Gesamt-DNS. Als Proben dienten 48 Käse mit erhöhten Buttersäurewerten oder anderen Symptomen der Spätblähung. Wie bei den meisten vergleichbaren Studien wurde Clostridium tyrobutyricum als Hauptursache der Spätblähung identifiziert. Des Weiteren konnte auch eine Spezies isoliert werden, die dem Genus Lachnoclostridium anzugehören scheint und in der Literatur als Verderbserreger von Käse bislang nicht behandelt wurde. Mittels rep-PCR-Typing wurden ca. Abstracts 100 Käseisolate in Gruppen geclustert und mit Referenzstämmen aus Stammsammlungen sowie weiteren Isolaten aus Milch und Käse verglichen. Zudem konnten die kulturellen Ergebnisse mittels kulturunabhängiger Real-Time PCR größtenteils bestätigt werden. O02-1 IN-SITU EXOPOLYSACCHARID-BILDUNG VON MILCHSÄUREBAKTERIEN IN EINEM ROHWURST-MODELL Velasco, Lina; Loeffler, Myriam; Kerimkulova, Madina; Grunewald, Saskia; Hermann, Kurt; Weiss, Jochen FG Lebensmittelphysik und Fleischwissenschaft, Universität Hohenheim, Garbenstrasse 25, 70599 Stuttgart, Deutschland In den letzten Jahren ist die Verbrauchernachfrage nach Produkten mit einem reduzierten Fettgehalt im Bereich der Wurstwaren stetig gestiegen. Ein neuer Ansatz zur partiellen Fettsubstitution bei Rohwürsten könnte der Einsatz in-situ gebildeter Exopolysaccharide (EPS) sein. In der vorliegenden Arbeit wurden die Kulturen Lactobacillus plantarum TMW 1.1478 (Heteropolysaccharid-Bildung) und Lactobacillus curvatus TMW 1.624 (Homopolysaccharid-Bildung) auf die Fähigkeit zur EPS Bildung in einem Rohwurst – Modell (Zusammensetzung: 25 % Speck, 75 % Fleisch, 2,8 % Nitritpökelsalz, 0,5 g/kg Ascorbinsäure, 2,5–10 g/Kg Zucker sowie die entsprechende Starterkultur) untersucht, welches über einen Zeitraum von 48 h bei 25 °C gelagert wurde. Die qualitative Detektion der EPS erfolgte über konfokale Lasermikroskopie (Vergrößerung 600fach) nach Anfärben der EPS mit Concanavalain A 488 und der Proteine mit Calcofluor White. Darüber hinaus wurde in Abhängigkeit der eingesetzten Zuckerkonzentrationen (2,5– 10 g/kg Dextrose oder Saccharose) der Säuerungsverlauf innerhalb der Rohwurst-Modelle und das Wachstumsverhalten der eingesetzten Vorträge Kulturen über Lebendkeimzahlbestimmung auf MRS Agar (Inkubation: 48 h, 30 °C, anaerob) verfolgt. Die initiale Inokulationskonzentration der Rohwurstmodelle betrug in den Modellen mit Dextrose und L. plantarum ~ 3,5*106 KbE/g und in jenen mit Saccharose und L. curvatus ~ 1,2*106 KbE/g. Der für Rohwurst angestrebte pH-Wert von 4,9– 5,3 konnte in den Modellsystemen nach einer Lagerung von 48 h bei 25 °C nur beim Einsatz von 5 g/kg Dextrose oder Saccharose und der entsprechenden Starterkultur erzielt werden. In diesen Modellsystemen erreichten die Kulturen nach etwa 24–30 h die stationäre Wachstumsphase (L. plantarum nach 24 h: ~ 1,5*1010 KbE/g; L. curvatus nach 30 h: ~ 3,9*109 KbE/g). Darüber hinaus konnte in den entsprechenden Proben eine EPS-Bildung nachgewiesen werden. Beide Starterkulturen zeigen vielversprechende Eigenschaften für den zukünftigen Einsatz in der Rohwurstproduktion. Aus diesem Grund wird in Folgestudien der Einfluss der EPS-Bildung auf die Produkttextur untersucht werden. O02-2 PHÄNOTYPISCHE CHARAKTERISIERUNG UND VERGLEICHENDE GENOMIK ALS SELEKTIONSKRITERIUM FÜR INDUSTRIELLE STARTERKULTUREN Inglin, Raffael C.; Meile, Leo; Stevens, Marc J. A. Labor für Lebensmittelbiotechnologie, ETH Zürich, Schmelzbergstrasse 7, 8092, Zürich, Schweiz Verderb durch Bakterien oder Pilze ist ein aktuelles Problem in der Lebensmittelindustrie. Bei fermentierten Lebensmitteln kann mit Starter- und Schutzkulturen eine längere Haltbarkeit erreicht werden durch Absenkung des pHs oder spezifischer Inhibierung von Verderbniserregern. Die Wahl von solchen Kulturen hat meist historische Gründe, z. B. Zugehörigkeit zur 29 Abstracts Gruppe von bewährten „Lebensmittel-sicheren“ Milchsäurebakterien. Das Ziel der Studie war es, Methoden zur phänotypischen Charakterisierung von ausgewählten Kulturen zu entwickeln, um optimale und sichere Starter- und Schutzkulturen zu finden. Durch die Verwendung von Mikrotiterplatten war es uns möglich, bis zu 10‘000 Interaktionen pro Tag zu messen für Bedingungen wie Wachstumsfähigkeit bei hohem Salzgehalt, tiefem pH, hoher oder tiefer Temperatur, Verwertung verschiedener Kohlenhydrate oder Toleranz gegen Hemmstoffe inklusive organische Säuren. Eine weitere Methode, ebenfalls im Mikrotiterplatten-Ansatz, misst 5‘000 antibakterielle und 3‘000 antifungale Interaktionen pro Tag. Mit diesem Methodenpaket haben wir über 500 Lactobacillus-Stämme in unserer Sammlung phänotypisch charakterisiert. Wir konnten so statistisch abgesichert, ein grosses „Cluster“ erstellen und Stämme selektieren, die sich nur in wenigen Merkmalen unterscheiden. Von 504 Isolaten waren 65 antibakteriell und 154 antifungal. Es wurde Wachstum bei unter 4 °C und über 47 °C sowie bei pH 3.5, nach Zugabe von 7.5 % NaCl oder 10 % Gallensalzen gemessen. Die Genome von 50 Lactobacillus Stämmen wurde sequenziert und mittels vergleichender Algorithmen (BLAST) haben wir ein Core- und Pangenom für Lactobacillus plantarum ermittelt. Die einzelnen Isolate von Lactobacillus plantarum unterscheiden sich im Schnitt um 50–80 Gene. Diese grosse Variabilität erschliesst sich aus dem breiten Lebensmittelspektrum, in welchem L. plantarum wachsen kann. Einzelne KandidatenGene für phänotypische Eigenschaften, wie antifungale Aktivität oder Adaption auf Lebensmittel, wurden bestimmt und deren Funktion mit homologer Rekombination in den betreffenden Stämmen ausgeschaltet und der mutierte Phänotyp erneut getestet. 30 Vorträge Mit dieser Kombination aus optimierter klassischer Laborarbeit und modernen DNA-Sequenzierungsmethoden ist es uns möglich, industriell ausgelegten Fermentationen ideale Starter- und Schutzkulturen bereitzustellen, welche effizienter arbeiten können. Somit kann das brachliegende Potential von Labor-Stammsammlungen weltweit besser erschlossen werden, um Lebensmittelsicherheit zu steigern und Lebensmittelverlust durch Verderbniserreger zu vermindern. O02-3 SICHERHEITSBEWERTUNG AUSGEWÄHLTER STAPHYLOCOCCUS CARNOSUS STÄMME FÜR DIE ANWENDUNG ALS STARTERKULTUREN IN FLEISCHWAREN Müller, Anne1; Reichhardt, Regina1; Fogarassy, Grit1; Bosse, Ramona2; Gibis, Monika2; Weiss, Jochen2; Schmidt, Herbert1; Weiss, Agnes1 FG Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene, Universität Hohenheim, Garbenstrasse 28, 70599 Stuttgart, Deutschland; 2 FG Lebensmittelphysik und Fleischwissenschaft, Universität Hohenheim, Garbenstrasse 25, 70599 Stuttgart, Deutschland 1 Stämme der Spezies Staphylococcus carnosus werden häufig als Starterkulturen in Fleischwaren eingesetzt. Da sie den Produkten in hohen Keimzahlen zugesetzt werden, sollten diese Stämme gesundheitlich unbedenklich für den Konsumenten sein. In Europa wird dabei das Konzept der „Qualified Presumption of Safety“ (QPS) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als allgemeine Richtlinie verwendet. Für Stämme der Gattung Staphylococcus beinhaltet dies neben dem Prüfen auf übertragbare Antibiotikaresistenzen auch die Überprüfung auf eventuell vorhandene Toxingene. In dieser Studie wurden 40 S. carnosus Stämme hinsichtlich ihrer Resistenz gegenüber 17 Antibiotika getestet. Dafür wurde ein Plättchendiffusionstest nach den Leitlinien des Clinical and Abstracts Laboratory Standards Institute (CLSI) durchgeführt. Zehn Stämme wurden als resistent oder intermediär resistent gegen die Antibiotika Cefotaxim, Chloramphenicol, Oxacilin oder Trimethoprim/Sulfamethoxazol eingestuft. Nur 2 dieser 10 Stämme zeigten eine Resistenz gegen mehrere Antibiotika. Zusätzlich wurden alle 40 Stämme mittels Polymerasekettenreaktion auf die Anwesenheit der Antibiotikaresistenzgene blaZ und mecA untersucht. Dabei konnte das blaZ Gen in 4 Stämmen und mecA in keinem der Stämme nachgewiesen werden. Das Vorhandensein der Staphylococcus Enterotoxingene sea-see, seh, sowie des exfoliativen Toxingens eta und des Toxischen Schock Syndrom Toxingenes tst-1 wurde ebenfalls mit PCR überprüft. Keiner der getesteten Stämme zeigte ein positives Ergebnis. Hingegen zeigten 2 Stämme eine β-Hämolyse auf Humanblutplatten. Diese beiden Stämme wurden als Starterkulturen ausgeschlossen. Die 26 Stämme, die weder Antibiotikaresistenzen noch Hämolyse zeigten, wurden weiterhin auf die Produktion der biogenen Amine Cadaverin, Putrescin, 2-Phenethylamin und Histamin getestet. Die HPLC-Untersuchung zeigte, dass 11 Stämme 2-Phenethylamin in Konzentrationen von 2,6–15,0 μg/ml bildeten. Keiner der 26 Stämme bildete unter den Testbedingungen Cadaverin, Putrescin oder Histamin. Obwohl die Spezies S. carnosus generell als apathogen beschrieben wird, zeigen diese Ergebnisse, dass Antibiotikaresistenzen und die Produktion von biogenen Aminen, nachzuweisen sind, und diese Art nicht pauschal als Starterkultur eingesetzt werden sollte. Vielmehr sollte jeder Stamm individuell auf bestimmte Sicherheitsaspekte getestet werden, bevor er im Lebensmittel Einsatz findet. Vorträge O02-4 EINFLUSS VON STAPHYLOCOCCUS CARNOSUS AUF DIE FARB- UND AROMABILDUNG IN ROHSCHINKEN Bosse (geb. Danz), Ramona; Gibis, Monika; Jochen, Weiss FG Lebensmittelphysik und Fleischwissenschaft, Universität Hohenheim, Garbenstrasse 25, 70599 Stuttgart, Deutschland Generell kann die Qualität und Haltbarkeit von Fleischwaren durch Fermentation mit Hilfe von Starterkulturen verbessert werden. Im Fleischwarensektor gehören Rohwürste zu den wichtigsten fermentierten Produkten, bei denen Staphylokokken zur kontrollierten Bildung des Aromas und einer reproduzierbaren Farbe eingesetzt werden. Im Gegensatz zu fermentierten Rohwürsten werden Starterkulturen allerdings nur selten oder gar nicht bei der Produktion von Rohschinken eingesetzt. Zur Untersuchungen des Einflusses von Staphylococcus carnosus auf die Aroma- und Farbbildung von Rohschinken wurden S. carnosus LTH 7036 und LTH 3838 anhand von in vitro Studien (Müller et al., 2015; doi: 10.1007/s13213-015-1133-y) als Starterkulturen ausgewählt. S. carnosus LTH 7036 zeichnet sich durch eine hohe Nitratreduktase-Aktivität aus. Der zweite Stamm LTH 3838 verfügt über eine niedrige Nitratreduktase-Aktivität und besitzt die Fähigkeit zur Proteolyse von sarkoplasmatischen Proteinen. Die Stämme wurden in den Versuchen einzeln und in Kombination mit Hilfe eines Injektionsverfahrens in das Innere des Muskels (Musculus longissimus dorsi) eingebracht (10 % Nitritpökelsalz oder NitratSalzmischung und ca. 7 log KBE/ml Lake). Die Rohschinken wurden während der Herstellung und Reifung zum einen auf die Nitrit- und Nitratgehalte, sowie die Farbentwicklung und zum anderen mittels Gaschromatografie (GC) und sensorischer Analyse auf die Bildung von 31 Abstracts rohschinkentypischen Aroma-Metaboliten untersucht. Die Starterkulturen konnten über den gesamten Herstellungs- und Reifeprozess mit 6–7 log KBE/g Probe mittels Keimzahlbestimmung nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigten, dass S. carnosus LTH 7036 das eingesetzte Nitrat schneller als LTH 3838 zu Nitrit reduzieren konnte. Im Gegensatz dazu zeigten Rohschinken, die mit S. carnosus LTH 3838 gepökelt wurden, hohe Restnitrat-Werte (276±24.6 mg/kg Probe). Die Farbbildung im Inneren des Schinkens mit S. carnosus LTH 3838 wurde verzögert, wohingegen die Umrötung mit S. carnosus LTH 7036 vollständig erfolgte. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass durch den Einsatz von Starterkulturen in Rohschinken, Geruch und Geschmack nach einer Lagerung von 4 Wochen signifikant im Vergleich zu einer Kontrolle ohne Starterkultur erhöht wurden konnten. Die Aroma-Analyse mit Headspace-Trap-GC ergab signifikante Steigerungen aromarelevanter Komponenten, wie Butanon, 3-Methylbutanal oder Nonanon. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz von ausgewählten Staphylococcus carnosus Stämmen in Rohschinken zu einer Verbesserung der Farbbildung und des Aromas beitragen kann. 32 Vorträge O03-1 UNTERSUCHUNGEN ZUM SUBTI LASE ZYTOTOXIN LEBENSMITTELASSOZIIERTER SHIGA TOXIN-PRODUZIERENDER ESCHERICHIA COLI Lerner, Joschua1; Biber, Nadja2; Barth, Holger2; Slanec, Tina1; Brüderle, Matthias1; Reich, Carolin2; Hauser, Elisabeth1; Schmidt, Herbert1 Institut für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie, Fachgebiet Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene, Universität Hohenheim, Garbenstr. 28, 70599 Stuttgart, Deutschland; 2 Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm, Deutschland 1 Shiga Toxin-produzierende E. coli (STEC) sind wichtige Krankheitserreger und bestimmte Stämme können beim Menschen eine hämorrhagische Kolitis und ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) verursachen. Sie kolonisieren den Gastrointestinaltrakt verschiedener Tiere und werden häufig über tierische und pflanzliche Lebensmittel auf den Menschen übertragen. Als wichtigster Pathogenitätsfaktor wird die Bildung eines oder mehrerer Shiga Toxine (Stx) angesehen. Im Rahmen des BMBF-Projekts „Foodborne Zoonotic Infections of Humans (FBI-ZOO)“ wurden 75 STEC, die aus Risikolebensmitteln isoliert wurden, mit phänotypischen und DNA-basierten Methoden untersucht. Insgesamt 71 der 75 Stämme waren negativ für das Markergen eae der Pathogenitätsinsel Locus of enterocyte effacement (LEE). Bei diesen LEE-negativen Stämmen wurden die Gene für Stx2a, EHECHämolysin (E-Hly), das Adhäsin Iha und ein Genfragment des Subtilase Zytotoxingens (subAB) am häufigsten nachgewiesen. Das Subtilase Zytotoxin von E. coli ist ein AB5 Toxin, welches in eukaryontischen Zellen intrazellulär das Chaperon GRP78 spaltet und so einen „unfolded stress response“ verursacht. Die Untersuchung der genetischen Information für das Subtilase Zy- Abstracts totoxin zeigte, dass in allen 18 subAB-positiven Stämmen ein vollständiges subAB Gen vorlag. Solche Stämme wurden vor allem aus Ziegenund Wildwiederkäuerfleisch isoliert. Durch molekularbiologische Analysen konnte die neue Genvariante subAB2-2 charakterisiert werden. Durch eine Transkriptionsanalyse konnte gezeigt werden, dass in dem STEC-Stamm TS18/08, der die drei Toxingene subAB1, cdt-V und stx2a enthält, alle Gene transkribiert werden, durch Deletionsmutagenese konnte weiterhin gezeigt werden, dass SubAB an der Zytotoxizität des Stammes beteiligt ist. Die Analyse von rekombinant hergestellten SubAB-Toxinen zeigte, dass alle untersuchten Varianten zytotoxisch für Verozellen sind und durch Kombination der Untereinheiten neue Toxine entstehen können. Zusammenfassend deuten die Untersuchungen der Stämme daraufhin, dass einige der STECLebensmittelisolate als potentiell human-pathogen anzusehen sind, obgleich sie nicht dem typischen Virulenz- und Serotypmuster klinischer STEC entsprechen. Die zell- und molekularbiologische Charakterisierung der Subtilase Zytotoxine ist für die Bewertung der Stämme von Bedeutung. O03-2 FUNKTIONELLE UNTERSUCHUNGEN ZU HOMOLOGEN DER E. COLI O157:H7 5-N-ACETYL-9-O-ACETYLNEURAMINSÄURE-ESTERASE 933WP42 Saile, Nadja1; Voigt, Anja1; Nübling, Simone1; Kessler, Sarah1; Fischer, Lutz2; Schmidt, Herbert1 1 Fachgebiet Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene, Universität Hohenheim, Garbenstr. 28, 70599 Stuttgart, Deutschland; 2 Fachgebiet Biotechnologie und Enzymwissenschaft, Universität Hohenheim, Garbenstr. 25, 70599 Stuttgart, Deutschland Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) können durch kontaminierte Lebensmittel in den Gastrointestinaltrakt des Menschen gelan- Vorträge gen und lebensbedrohliche Erkrankungen, wie das hämolytisch-urämische Syndrom, auslösen. Die Shiga Toxine der EHEC spielen dabei eine zentrale Rolle. Im E. coli O157:H7 Stamm EDL933 ist direkt stromabwärts des Shiga Toxin 2a Gens (stx2a) ein Gen (z1466) für die 5-N-Acetyl-9-OAcetyl-Neuraminsäure (Neu5,9Ac2)-Esterase 933Wp42 lokalisiert. Dieses Enzym deacetyliert Neu5,9Ac2 zu Neu5Ac. Mithilfe des nanOperons kann Neu5Ac schließlich von E. coli als Energiequelle genutzt werden. Wie Neu5Ac ist auch Neu5,9Ac2 ein wesentlicher Bestandteil des humanen Mukus. In EDL933 sind, zusätzlich zu Z1466 und dem chromosomalen nanS, das in allen E. coli Stämmen vorkommt, weitere neun homologe, prophagenkodierte putative Neu5,9Ac2-Esterase Gene vorhanden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen, ob die weiteren putativen Neu5,9Ac2-Esterasen funktionell sind, inwieweit sie sich in ihren Eigenschaften unterscheiden und ob sie Wachstum von E. coli unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen. Hierzu wurden drei der homologen Neu5,9Ac2-Esterase Gene kloniert, die Enzyme rekombinant hergestellt, ihre Eigenschaften charakterisiert und mit 933Wp42 verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass die rekombinant hergestellten putativen Neu5,9Ac2-Esterasen funktionell sind, sich jedoch in ihrem pH- und Temperaturoptimum unterscheiden. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass das Wachstumsdefizit einer E. coli C600ΔnanS Mutante in M9Minimalmedium mit Neu5,9Ac2 als C-Quelle durch extern zugegeben Neu5,9Ac2-Esterasen komplementiert werden kann. Diese Ergebnisse zeigen, dass EHEC Bakterien, neben dem chromosomal codierten NanS weitere Neu5,9Ac2-Esterasen besitzen, deren Funktion in der Bereitstellung von Wachstumssubtrat unter bestimmten Umweltbedingungen, z. B. im 33 Abstracts Kolon, liegen könnte. Weitere Untersuchungen sind notwendig um diese Hypothese zu belegen. O04-1 STAPHYLOCOCCUS AUREUS AUS MILCHPROBEN DES KLEINEN WIEDERKÄUERS SIND STARK WIRTSADAPTIERT UND WEISEN HÄUFIG ENTEROTOXINGENE AUF Merz, Axel; Stephan, Roger; Johler, Sophia Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, Universität Zürich, Winterthurerstrasse 270, 8057 Zürich, Schweiz Staphylokokken sind die häufigste Ursache von Euterentzündungen beim kleinen Wiederkäuer, wobei Staphylococcus (S.) aureus das Pathogen darstellt, das am häufigsten mit klinischen Mastitiden in Verbindung gebracht wird. S. aureus verursacht dadurch nicht nur massive finanzielle Verluste für die Landwirtschaft, sondern ist insbesondere auch als Lebensmittel-assoziierter Erreger von Bedeutung. Der Organismus kann verschiedenste Enterotoxine bilden, deren orale Aufnahme zu Lebensmittel-assoziierten Vergiftungen führt. Patienten leiden unter den Symptomen akuter Gastroenteritis mit massivem Erbrechen, Diarrhoe, Krämpfen und Fieber. Obwohl Staphylokokken-bedingte Lebensmittelvergiftungen durch Schaf- oder Ziegenmilchprodukte beschrieben wurden, wurde S. aureus beim kleinen Wiederkäuer bis anhin nur unzureichend erforscht. Das Ziel unserer Studie war daher, S. aureus kleiner Wiederkäuer zu charakterisieren, Resistenz- und Enterotoxingenprofile zu detektieren und die Populationsstruktur dieser Isolate aufzuzeigen. Hierzu wurden 162 Einzelgemelksproben und 104 Tankmilchproben von 47 Schafbetrieben und 57 Ziegenbetrieben gesammelt und auf S. aureus untersucht. Anschließend wurde durch spa Typing und einen 34 Vorträge DNA Microarray Ansatz die Klonalität der Isolate und die Anwesenheit einer Vielzahl von Resistenz- und Virulenzgenen bestimmt. S. aureus wurde in 2 % der Einzeltiergemelke und in 46 % der Tankmilchproben nachgewiesen. Die Isolate konnten elf verschiedenen klonalen Komplexen und 22 spa Typen zugeordnet werden, wobei die Schafisolate nur drei verschiedenen CCs und 10 spa Typen und die Ziegenisolate zehn verschiedenen CCs und 18 spa Typen zugeordnet wurden. Die beiden häufigsten klonalen Komplexe – CC130 und CC133 – konnten sowohl beim Schaf als auch bei der Ziege detektiert werden. Die identifizierten spa Typen und klonalen Komplexe weisen darauf hin, dass S. aureus beim kleinen Wiederkäuer stark an ihren Wirt adaptiert sind und sich deutlich von humanen oder bovinen Stämmen unterscheiden. Obwohl nur 5 % der untersuchten Betriebe Antibiotika einsetzten, trugen viele der untersuchten Isolate Resistenzgene (blaZ/I/R: 14 %, tetK: 8 %, tetM: 2 %, ermA/B/C: 2 %). Eine Vielzahl der Isolate wies zudem Enterotoxingene auf. Die häufigsten Enterotoxingene waren sec und sel, die bei 55 % der Isolate nachgewiesen werden konnten. Das Enterotoxingen sea wurde ausschließlich bei Ziegenisolaten nachgewiesen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass S. aureus beim kleinen Wiederkäuer stark wirtsadaptiert sind und häufig Enterotoxingene aufweisen. Insbesondere der Verzehr von Rohmilch oder Rohmilchprodukten von Schaf oder Ziege birgt daher das Risiko an einer Staphylokokken-assoziierten Lebensmittelvergiftung zu erkranken. Abstracts O04-2 EFFEKT LEBENSMITTEL-ASSOZIIERTER STRESSOREN UND REGULATORISCHER MUTATIONEN AUF DIE EXPRESSION DES STAPHYLOKOKKEN ENTEROTOXINS D Sihto, Henna-Maria1; Susilo, Yusak Budi2; Tasara, Taurai1; Rådström, Peter2; Stephan, Roger1; Schelin, Jenny2; Johler, Sophia1 1 Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, Universität Zürich, Winterthurerstrasse 270, 8057 Zürich, Schweiz; 2 Applied Microbiology, Department of Chemistry, Lund Universität, Lund, Schweden Die orale Aufnahme des Staphylokokken Enterotoxins D (SED) ist weltweit der häufigste Grund für Lebensmittel-assoziierte Vergiftungen. Betroffene leiden unter den Symptomen akuter Gastroenteritis mit massivem Erbrechen, Diarrhoe, Krämpfen und Fieber. SED wird während des Wachstums durch Staphylococcus (S.) aureus direkt im Lebensmittel gebildet. Während das Wachstum dieses Organismus in den meisten Lebensmitteln durch Konkurrenzflora unterdrückt wird, verfügt S. aureus über einen entscheidenden Wachstumsvorteil in Lebensmitteln mit hohem Salz- oder Zuckergehalt. Bis anhin sind sowohl der Einfluss dieser Stressoren auf die Enterotoxinexpression, als auch die Regulation der Enterotoxinexpression unter Stressbedingungen nur unzureichend erforscht worden. Wir haben es uns daher zum Ziel gesetzt i) den Effekt von NaCl-, Milchsäure-, Nitrit- und Glucosestress und ii) die Auswirkungen regulatorischer Elemente (Agr, SarA, SigB) auf die SED Expression unter Stress Bedingungen zu eruieren. Hierzu wurde ein quantitativer RealTime PCR Ansatz herangezogen um sed mRNA in vier verschiedenen Wachstumsphasen unter NaCl-, Milchsäure-, Glucose- und Nitritstress zu quantifizieren. Zusätzlich wurde die Menge extrazellulären SED Proteins unter Nitritstress durch immunologische Methoden quantifiziert (ELISA). Die SED Expression wurde über die Vorträge Wachstumskurve hinweg unter Kontroll- und Stressbedingungen und zwischen Wiltypstämmen und den isogenen ∆agr, ∆sarA und ∆sigB Mutanten verglichen. Im Allgemeinen führen NaCl und Glucosestress zu verminderter sed Expression. Interessanterweise war eine Tendenz zu gesteigerter sed Expression unter Milchsäurestress erkennbar und die sed Expression wurde durch Nitritstress signifikant erhöht. Jedoch wurde die SED Expression auf Proteinebene durch Nitritstress herabgesetzt. In den regulatorischen Mutanten war SED in ∆sigB Mutanten signifikant erhöht und in ∆sarA Mutanten reduziert, wohingegen in ∆agr Mutanten kein signifikanter Effekt detektierbar war. Die SED Expression unterlag deutlichen Stamm-spezifischen Schwankungen bezüglich der Auswirkung der Stressoren und der regulatorischen Mutationen. Unsere Ergebnisse verdeutlichen den Effekt wichtiger Lebensmittel-assoziierter Stressoren und regulatorischer Elemente auf das Wachstum und die Enterotoxinexpression in S. aureus, und können zur Risikoabschätzung herangezogen werden. O04-3 ANWENDUNG DER LC-ESI-MS/MS MASSENSPEKTROMETRIE ZUR UNTERSCHEIDUNG VON VERTRETERN DER BACILLUS CEREUS-GRUPPE ANHAND VON TYPSTAMM-SPEZIFISCHEN DIAGNOSTISCHEN PEPTIDEN Pfrunder, Stefanie1; Grossmann, Jonas2; Hunziker, Peter2; Brunisholz, René2; Gekenidis, Maria-Theresia1,3; Drissner, David1 1 Institut für Lebensmittelwissenschaften, Agroscope, Schloss 1, 8820 Wädenswil, Schweiz; 2 Functional Genomics Center Zurich, Universität Zürich und ETH Zürich, Winterthurerstrasse 190, 8057 Zürich, Schweiz; 3 Institut für Lebensmittelwissenschaften, Ernährung und Gesundheit, ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz Die schnelle Identifikation von Bakterien mittels Matrix-Assisted Laser Desorption/Ionization 35 Abstracts Time-Of-Flight Massenspektrometrie (MALDITOF MS), auch MALDI Biotyping genannt, hat sich in den letzten Jahren zu einer weit verbreiteten, robusten und kosteneffizienten Technologie entwickelt. Dies gründet auf der kurzen Analysenzeit und gut etablierten, einfach zu handhabenden Probenaufbereitungsprotokollen. Eine Herausforderung beim MALDI Biotyping stellen schwer zu unterscheidende Spezies (Beispiel Bacillus cereus-Gruppe) oder Subspezies (Beispiel Salmonella enterica subsp.) dar, welche aufgrund ihrer grossen Proteinähnlichkeiten nicht zuverlässig unterschieden werden können. Wir haben unlängst eine neue MALDI-TOF/ TOF MS-basierte Methode beschrieben, mit welcher Subspezies anhand von Subspeziesspezifischen tryptischen Peptiden unterschieden werden können1. In einer Folgestudie haben wir Typstammspezifische diagnostische Peptide für Vertreter der B. cereus-Gruppe identifiziert. Proteinextrakte, wie sie beim klassischen MALDI Biotyping zur Anwendung kommen, wurden mit Trypsin unter high-intensity focused ultrasound (HIFU) innerhalb von 15 Minuten generiert und mittels LC-ESI-MS/MS analysiert. Jene Peptide, die experimentell reproduzierbar und exklusiv in nur einem Typstamm detektiert wurden, wurden als diagnostische Kandidatenpeptide nominiert und anschliessend anhand der Daten der Universal Protein Resource (UniProt, www.uniprot. org) validiert. Für jeden untersuchten Typstamm (B. cereus, B. cytotoxicus, B. mycoides, B. pseudomycoides, B. thuringiensis, B. toyonensis und B. weihenstephanensis) konnten diagnostische Peptide identifiziert werden, welche diversen Proteinen zugeordnet werden, die in der Zelle unterschiedliche biologische Funktionen wahrnehmen (u. a. Zellhülle, Energiemetabolismus). Diese Peptide stellen in Kombination mit weiteren charakteristischen, phänotypischen Eigenschaften der acht Spezies die Basis für die 36 Vorträge Entwicklung eines diagnostischen Verfahrens dar, das der zuverlässigen Unterscheidung und Identifizierung von Vertretern der B. cereusGruppe dient. 1 Gekenidis, M.-T., Studer, P., Wüthrich, S., Brunisholz, R., Drissner, D. (2014) AEM 80 (14): 4234–4241. O04-4 PHYLOGENETISCHE UND TRANSKRIPTIONELLE ANALYSE DER BACILLUS CEREUS SENSU LATO ENTEROTOXINGENE NHE, HBL UND CYTK Böhm, Maria-Elisabeth; Krey, Viktoria Magdalena; Huptas, Christopher; Scherer, Siegfried Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL), Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, TU München, 85354 Freising, Deutschland Bacillus cereus sensu lato umfasst acht Spezies, unter anderen die humanpathogenen Arten B. cereus und B. anthracis. Obwohl bekannt ist, dass phänotypische Charakteristika und morphologische Auffälligkeiten oft auf mobilen genetischen Elementen codiert und damit nicht ausreichend für eine Spezieszuordnung sind, beruht die Taxonomie der B. cereus Gruppe aus historischen und medizinischen Gründen nach wie vor auf der althergebrachten Einteilung. B. cereus tritt häufig als Verunreinigung in Lebensmitteln in Erscheinung und verfügt über ein stark variierendes enteropathogenes Potential, obwohl alle bekannten Stämme die Gene für mindestens eines der drei Enterotoxine Nhe, Hbl und CytK besitzen. 30 B. cereus Genome wurden de novo sequenziert und assembliert. Die Spezieszugehörigkeit wurde durch MLSA (Multilocus Sequenz Analyse) von 142 Stämmen begutachtet und durch genomweite ANI – (average nucleotide identity) und SNP (single nucleotide polymorphism) – Analysen validiert. B. cereus sensu lato kann in Abstracts sieben phylogenetische Gruppen unterteilt werden. Während die Gruppen I, V und VII B. pseudomycoides, B. toyonensis und B. cytotoxicus repräsentieren (ANI ≥ 96 %), können die restlichen fünf Spezies keinen phylo-genetischen Gruppen zugeordnet werden. Die chromosomalen Enterotoxin-Operons nheABC (100 %) und hblCDAB (63 %) sind sehr häufig in B. cereus sensu lato zu finden. Duplikate von hbl (22 %) und nhe (0.02 %) könnten Ausgangspunkte für die Evolution neuer Enterotoxine sein. Vergleiche der Spezies-Phylogenie mit der Phylogenie einzelner Enterotoxine zeigten zahlreiche Hinweise auf horizontalen Transfer von hbl, cytK und plcR. Im Gegensatz dazu wurde aus den Daten auf eine rein vertikale Vererbung des nhe Operons geschlossen. Somit dürften die Deletion oder horizontaler Transfer von nhe mit Fitnessverlusten verbunden sein. Die Promotorregionen der nhe und hbl Operons besitzen außergewöhnlich lange 5’UTRs, die Erkennungsstellen für eine ganze Reihe von Transkriptionsregulatoren akkumuliert haben. Biolumineszente Promotorfusionen zeigten, dass die gesamte 331 bp lange nhe 5’UTR für eine volle Promotoraktivität nötig ist, während die 606 bp lange hbl 5’UTR die Promotoraktivität hemmt. Eine spezifische Interaktion zwischen dem Nährstoff-sensitiven Regulator CodY und der hbl Promotorregion konnte erstmals nachgewiesen werden. Freie Aminosäuren, Nährstoffknappheit und geringer Sauerstoffgehalt – wie unter darmsimulierenden Bedingungen – stimulieren die Promotoraktivität der Enterotoxingene. Insgesamt ist das enteropathogene Potential von B. cereus Stämmen variabel und stark von den Wachstumsbedingungen abhängig, was eine verlässliche Risikoabschätzung zusätzlich zu der Möglichkeit eines horizontalen Transfers von Virulenzgenen erschwert. Vorträge O04-5 CEREULIDBIOSYNTHESE IN EMETISCHEN BACILLUS CEREUS: EINFLUSS EXTRINSISCHER FAKTOREN AUF TOXINPRODUKTION UND CEREULIDVARIANTEN Kranzler, Markus1; Marxen, Sandra2; Stollewerk, Katharina1; Sulyok, Michael3; Rouzeau-Szynalski, Katia4; Stark, Timo2; Hoffmann, Thomas2; Ehling-Schulz, Monika1 1 Institute of Microbiology, Department of Pathobiology, University of Veterinary Medicine Vienna, Austria; 2Chair of Food Chemistry and Molecular Sensory Science, Technical University of Munich, Germany; 3Center for Analytical Chemistry, Department of Agrobiotechnology (IFA Tulln), University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna, Austria; 4Food Safety Microbiology, Nestec Ltd, Nestlé Research Center, Lausanne, Switzerland In den letzten Jahren ist ein signifikanter Anstieg von Lebensmittelvergiftungsfällen zu verzeichnen, die durch bakterielle Toxine ausgelöst werden. Besonders die Bedeutung des emetischen B. cereus Toxins Cereulid wird zunehmend erkannt. Berichte über schwerwiegende Intoxikationen, die klinische Komplikationen, wie akutes Leberversagen, nach sich ziehen bzw. im Einzelfall auch tödlich enden, häufen sich. Cereulid ist ein Depsipeptid, das aus alternierenden α-Aminosäuren und α-Hydroxysäuren (D-O-Leu–D-Ala–L-O-Val–L-Val)3 aufgebaut ist. Dieses Toxin wird intrazellulär mittels eines Enzymkomplexes, der eine sehr ungewöhnliche Struktur aufweist, synthetisiert (Ces NRPS) [1,2]. Die Gene, die die nicht-ribosomale Cereulidsynthetase (Ces NRPS) kodieren, sind auf einem Megaplasmid lokalisiert, das hohe Ähnlichkeiten zu dem Virulenzplasmid pXO1 von Bacillus anthracis aufweist. Kürzlich haben wir im Rahmen eines umfassenden Screenings von emetischen Stämmen eine völlig unerwartete Vielfalt an chemischen Toxinvarianten mit sehr unterschiedlichem toxigenen Potential entdeckt. 37 Abstracts Alle Cereulidvarianten werden von einer einzigen Synthetase, der Cereulidsynthetase CES NRPS, gleichzeitig in einem Stamm synthetisiert [3,4]. Die Biosynthese der Cereulide wird durch ein komplexes und strikt reguliertes transkriptionelles Netzwerk kontrolliert, das das exakte Timing der ces Genexpression im Lebenszyklus des Bakteriums überwacht [5,6]. Im Laufe der letzten Jahre konnten wir eine Reihe von bakteriellen intrinsischen Faktoren identifizieren, die eine intensive Kontrolle der Cereulidsynthese auf transkriptioneller Ebene bewirken. Unsere jüngsten Arbeiten zeigen jedoch, dass extrinsischer Faktoren, wie z. B. Temperatur, die Cereulidbiosynthese primär auf post-transkriptioneller und post-translationeller Ebene regulieren und einen signifikanten Einfluss auf die Zusammensetzung der Isocereulidvarianten haben. Ergebnisse laufender Arbeiten werden präsentiert und im Kontext von Strategien zur Vermeidung einer Toxinbildung in der Lebensmittelproduktion, Lebensmittelverarbeitung und -lagerung diskutiert. [1] [2] [3,4] [5] [6] Ehling-Schulz et al., Front Microbiol 2015. Magarvey et al., JACS 2006. Marxen et al., ABC 2015; Sci Rep 2015. Frenzel et al., Mol Mic 2013. Lücking et al., Front Microbiol 2015. O05-1 BESTANDSAUFNAHME DER MIKROBIOLOGISCHEN QUALITÄT UND DES VORKOMMENS DER WICHTIGSTEN PATHOGENEN KEIME IN PFLANZLICHEN ERZEUGNISSEN Schulz, Patrick; Huch, Melanie; Becker, Biserka Max Rubner-Institut, Institut für Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse, Haid-und-NeuStraße 9, 76131 Karlsruhe, Deutschland Pflanzliche Erzeugnisse können auf verschiedenen Stufen der Lebensmittelkette, vom Anbau über den Transport bis hin zum Privathaushalt, 38 Vorträge Abstracts mit Mikroorganismen in Kontakt kommen. Eine besondere Gefahr geht dabei von humanpathogenen Bakterien, wie Salmonellen, shigatoxinbildenden Escherichia coli und Listeria monocytogenes aus. In den letzten 20 Jahren gerieten Blattsalate und verpackte Schnittsalate vermehrt in den Focus von Ausbruchsgeschehen. Da diese Produktgruppe hauptsächlich roh verzehrt wird, ist eine strikte Einhaltung der Hygieneregeln deshalb besonders wichtig. Innerhalb eines Projekts wurde der mikrobiologische Status von pflanzlichen Produkten (Kräuter, Kopfsalate, Blattsalate und verpackte geschnittene Mischsalate) nach §64 LFGB bestimmt und umfasste die aerobe Gesamtkeimzahl, die Anzahl an Enterobakterien, an präsumtiven Bacillus cereus, Hefen und Schimmelpilzen. Parallel dazu wurde die Belastung von Produkten aus dem Lebensmitteleinzelhandel mit Salmonella spp. und Listeria monocytogenes erfasst. Die gewonnenen suspekten pathogenen Isolate wurden biochemisch charakterisiert und molekularbiologisch bestätigt. Die aerobe Gesamtkeimzahl bei verschiedenen Kräutersorten lag zwischen 1,1 × 105 und 4,2 × 109 KbE/g. Die dominante mit Keimzahlen über 108 KbE/g. In sieben der 114 Proben wurde E. coli in einer KbE/g von über 102 gefunden. Listeria monocytogenes konn- Mikrobiota waren Enterobakterien und Pseudomonaden mit Keimzahlen zwischen 1,4 × 104 und 1,5 × 109 KbE/g. 40 % der Proben waren mit Hefen von über 105 KbE/g und 48 % der Proben mit Schimmelpilzen von über 1 × 103 KbE/g belastet. In 14 von 75 Proben konnten E. coli in Keimzahlen über 1 × 103 KbE/g gefunden werden. Präsumtive B. cereus kamen bei 63 % der Proben in Keimzahlen von über 1 × 103 KbE/g vor. Listeria monocytogenes konnte in keiner der untersuchten Proben nachgewiesen werden. Acht suspekte Salmonella-positive Proben erwiesen sich Frischgemüse ist gesund und wird vom Verbraucher als sicheres Lebensmittel angesehen. Veränderte Ernährungsgewohnheiten erhöhen die Nachfrage an prozessiertem Gemüse wie readytoeat Salaten, welche erhöhte Keimgehalte gegenüber intaktem Gemüse aufweisen können. Bei steigender Auswahl und Verfügbarkeit von verzehrfertig angebotenen Produkten ist eine Prävalenz von humanpathogenen Bakterien in pflanzlichen Erzeugnissen in Deutschland nur schwierig festzustellen. Zu den aktuell bedeutendsten humanpathogenen Bakterien auf pflanzlichen Lebensmitteln zählen sowohl Salmonella Serovare, Listeria monocytogenes und Shigatoxin produzierende Escherichia coli nach biochemischer Identifizierung als negativ. Bei allen Salaten konnten Gesamtkeimzahlen zwischen 1,5 × 106 und 7,5 × 108 KbE/g detektiert werden. Besonders belastet war Romanasalat te nur aus einer Probe nach der Anreicherung isoliert werden. Von acht suspekten Salmonellapositiven Proben steht eine weitere Identifizierung der gewonnen Isolate noch aus. Mit Hefen und Schimmelpilzen waren besonders Readyto-Eat Salate belastet. In 24 von 25 Proben überstieg die Hefenkeimzahl den empfohlenen DGHM-Richtwert von 105 KbE/g. Bei fünf RTESalaten wurde der DGHM-Warnwert für Schimmelpilze von 104 KbE/g überschritten. 39 % der geschnittenen, verpackten Salaten, 22,5 % der Kopf- und Blattsalate und 20 % der RTE-Salate konnten den DGHM-Warnwert für präsumtive B. cereus nicht einhalten. O05-2 MIKROBIOLOGISCHE QUALITÄT VON FRISCHGEMÜSE IN NORDDEUTSCHLAND Fiedler, Gregor; Kabisch, Jan; Böhnlein, Christina; Franz, Charles Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie (MBT), Max Rubner-Institut (MRI), HermannWeigmann-Str. 1, 24103 Kiel, Deutschland Vorträge (STEC), als auch Toxin-bildende Bacillus cereus und Staphylococcus aureus. Angesichts der aktuellen „One Health“ Strategie wird auch Gemüse als Eintragsweg von potentiell pathogenen, antibiotikaresistenten Bakterien diskutiert. Häufig verzehrte Gemüsesorten aus konventionellen und biologischen Anbau wurden im Jahr 2015 innerhalb eines BMEL geförderten Projektes untersucht. Auf Grundlage der Untersuchungsvorschriften (§64 LFGB/ISO) kamen klassische mikrobiologische und moderne molekularbiologische Techniken zum Einsatz, bzw. wurden an pflanzliche Produkte z. B. aufgrund des Vorkommens einer hohen Begleitmikrobiota angepasst. Insgesamt 207 Proben aus norddeutschen Supermärkten, Wochenmärkten und dem Einzelhandel wurden auf ihren mikrobiologischen Status hin untersucht. Dafür wurden die Keimgehalte (aerobe mesophile Koloniezahl, Milchsäurebakterien, Enterobacteriaceae, E. coli, präsumtive Bacillus cereus, Staphylococcus aureus, Hefen und Schimmelpilze) von Blattsalaten (n=40), Gurken (n=40), Kräutern (n=40), Möhren (n=40), ready-to-eat Mischsalaten (n=40) und Sprossen (n=7) mittels quantitativer Methoden bestimmt. Das Vorkommen von Salmonella Serovaren, Listeria monocytogenes, Shigatoxin produzierende E. coli (STEC) wurde qualitativ ermittelt. Eine hohe mikrobielle Belastung konnte bei ready-to-eat Mischsalaten und Sprossen bestätigt werden (mesophile Gesamtkeimzahlen von 107–109 KbE/g). Aus den 207 Proben wurde in nur einer Probe ein Salmonella Serovar (0,48 % der untersuchten Proben), in zwei Proben Listeria monocytogenes (0,97 %) und in einer Probe STEC (0,48 %) mittels qualitativer Verfahren detektiert. Durch quantitative Verfahren wurden insgesamt >200 präsumtive Bacillus cereus Isolate gesichert und aus vier Proben Staphylococcus aureus (1,93 %) isoliert. Aus allen Produktgruppen wurden Tetrazyklin resistente 39 Abstracts Enterobakterien gewonnen, häufig mehrfach resistente. High-Level-Cefotaxim resistente Enterobakterien mit erweiterter β-Lactamase (ESBL) konnten vor allem in Sprossen (4 von 7) gefunden werden. Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung zeigen eine geringe Belastung mit pathogenen Bakterien, jedoch aber eine weite Verbreitung von mehrfachresistenten Mikroorganismen. Eine Exposition des Verbrauchers mit antibiotikaresistenten fakultativ pathogenen Enterobakterien ist somit über pflanzliche Lebensmittel wahrscheinlich. O05-3 ANTIBIOTIKARESISTENTE BAKTERIEN AUF MINIMAL PROZESSIERTEN PRODUKTEN AUS SCHWEIZER SUPERMÄRKTEN UND SCREENING EINES MODELLGEWÄCHSHAUSES Gekenidis, Maria-Theresia1,2; Marcel, Thoma1; Zbinden, Reinhard3; Walsh, Fiona4; Drissner, David1 Institut für Lebensmittelwissenschaften, Agroscope, Schloss 1, 8820 Wädenswil, Schweiz; 2 Institut für Lebensmittelwissenschaften, Ernährung und Gesundheit, ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz; 3 Institut für Medizinische Mikrobiologie, Universität Zürich, Gloriastrasse 30/32, 8006 Zürich, Schweiz; 4 Department of Biology, Maynooth University, Co. Kildare, Maynooth, Ireland 1 Frischkräuter werden oft minimal prozessiert oder roh verzehrt, wodurch sie ideale Vektoren für antibiotikaresistente Bakterien (ARB) aus der Umwelt zum Konsumenten darstellen. Die Zahl an ARB in der Umwelt nimmt aufgrund anthropogener Faktoren kontinuierlich zu. Um abzuschätzen in welchem Ausmass ARB den Konsumenten über minimal prozessierte Produkte erreichen können, haben wir 74 Produkte aus Schweizer Super- und Wochenmärkten analysiert mit Fokus auf antibiotikaresistente Escherichia coli und Enterokokken, welche in der Lebensmittelproduktion als Fäkalindikatorkeime 40 Vorträge überwacht werden. E. coli und Enterokokken wurden auf ampicillin- bzw. ciprofloxacin- und erythromycinhaltigen Selektivmedien isoliert und in Agardiffusionstests (ADT) auf weitere klinisch relevante Resistenzen untersucht (32 bzw. 10 für E. coli bzw. Enterkokken). Auf 8 Produkten (11 %) wurden ampicillinresistente E. coli detektiert, auf 8 Produkten (11 %) erythromycinresistente Enterokokken und auf 6 Produkten (8 %) ciprofloxacinresistente Enterokokken. Im ADT konnten weitere Resistenzen detektiert werden. Alle isolierten E. coli trugen weitere Resistenzen und Enterokokken mit min. 2 Resistenzen wurden von 8 Produkten isoliert. Ein E. coli Isolat wurde als ESBL bestätigt. Da ARB über die Umwelt und das Produktionsumfeld auf die Lebensmittel gelangen, führten wir ein Screening in einem Modellsystem durch, um aufzuzeigen, inwiefern Bewässerungswasser eine potentielle Quelle von ARB darstellt. Dazu wurden zwei Schnittlauchgewächshäuser analysiert, die mit Leitungswasser bzw. Wasser aus einem Freilandreservoir bewässert werden. Wasserproben wurden an verschiedenen Stellen des Bewässerungssystems entnommen sowie Schnittlauchproben aus beiden Gewächshäusern. Auf antibiotikahaltigen Medien wurden heterotrophe ARB sowie resistente E. coli und Enterokokken kultiviert. Identifizierung mittels MALDI Biotyping zeigte auf, dass gleiche Bakterien-Antibiotikaresistenz-Kombinationen im Bewässerungswasser und auf Schnittlauch detektiert werden konnten. So waren z. B. E. coli mit Resistenzen gegen Ciprofloxacin, Sulfamethoxazol/ Trimethoprim und Tetracyclin sowohl auf dem Schnittlauch als auch in verschiedenen Wasserproben nachweisbar. In weiteren Experimenten soll mittels Stammtypisierung getestet werden, ob es sich bei den Wasser- und Schnittlauchisolaten um dieselben Stämme handelt, wodurch Abstracts das Wasser als Quelle der getesteten ARB auf der Pflanze bestätigt wäre. O06-1 FERMENTATION VON SONNENBLUMENSUBSTRATEN – MIKROBIELLER CHLOROGENSÄUREABBAU UND MECHANISMUS Fritsch, Caroline1; Heinrich, Veronika1; Ehrmann, Matthias A.2; Vogel, Rudi F.2; Toelstede, Simone1 1 Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV), Giggenhauser Str. 35, 85354 Freising, Deutschland; 2 Technische Universität München, Lehrstuhl für Technische Mikrobiologie, Gregor-Mendel-Str. 4, 85354 Freising, Deutschland Sonnenblumenkerne sind ein vielversprechendes Substrat für die Herstellung von Milch- und Fleischalternativen, da sie regional angebaut werden können, wertvolle Inhaltsstoffe sowie einen hohen Proteingehalt aufweisen. Einziger Nachteil ist der hohe Gehalt an Phenolsäuren, hauptsächlich Chlorogensäure, der unter alkalischen Bedingungen zu unerwünschten Farbveränderungen des Produktes führen kann. Eine Fermentation mit geeigneten Mikroorganismen kann dem entgegenwirken, da einige Bakterien aufgrund ihrer Enzymausstattung fähig sind, Chlorogensäure abzubauen. In dieser Studie wurden vier verschiedene Bakterien (Lactobacillus (Lb.) plantarum, Lb. gasseri, Pediococcus pentosaceus, Bifidobacterium (Bif.) animalis subsp. lactis) hinsichtlich Ihrer Eignung zur Fermentation von Sonnenblumenmehl und -proteinkonzentrat untersucht und auf die Verstoffwechselung von Chlorogensäure getestet. Lb. gasseri und Bif. animalis subsp. lactis zeigten im Sonnenblumenmehl Abbauraten von 11–20 %, im Proteinkonzentrat noch deutlich höhere (51–96 %). Der Abbau durch Bif. animalis subsp. lactis wurde mit Hilfe heterologer Genexpression, Proteinextraktion und -aufreinigung Vorträge untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass der offene Leserahmen (orf) balat_0669 eine Zimtsäureesterase exprimiert, die für die Spaltung der Esterbindung in Chlorogensäure verantwortlich ist. Das aufgereinigte Enzym wurde biochemisch charakterisiert um die Temperatur-, pH- und Seitenkettenlängen-abhängige Aktivität sowie die Substratspezifität zu bestimmen. Zusammenfassend hat die Studie gezeigt, dass Lb. gasseri und Bif. animalis subsp. lactis geeignet sind den Chlorogensäuregehalt in Sonnenblumensubstraten zu reduzieren, wodurch nachteilige Farbveränderungen eventuell verhindert werden können. Der Abbaumechanismus wurde anhand Bif. animalis subsp. lactis aufgeklärt. O06-2 EXOPOLYSACCHARIDE VON MILCHSÄUREBAKTERIEN: EINFLUSS AUF DIE TEXTUR VON LUPINENJOGHURT Hickisch, Andrea1; Vogel, Rudi F.2; Toelstede, Simone1 1 Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, Giggenhauser Str. 35, 85354 Freising, Deutschland; 2 Lehrstuhl für Technische Mikrobiologie, Technische Universität München, Gregor-MendelStr. 4, 85354 Freising, Deutschland Für die Milchindustrie sind Exopolysaccharid (EPS) bildende Milchsäurebakterien (MSB) als Starterkulturen v.a. im Joghurtbereich von großer Bedeutung, weil sie die Textur fermentierter Produkte verbessern können. Die in situ gebildeten Hydrokolloide erhöhen die Viskosität, binden Wasser und verbessern sensorische Attribute wie die Cremigkeit und das Mundgefühl (1). Zahlreiche Studien zur Wirkung von strukturgebenden EPS in Kuhmilchjoghurt wurden bereits veröffentlicht. Hinsichtlich pflanzlicher Alternativen zu konventionellen Milchprodukten ist der Wissensstand jedoch sehr gering bis nicht vorhanden. 41 Abstracts In dieser Studie wurden ausgewählte EPS-bildende MSB (Lactobacillus (L.) plantarum TMW 1.460 und 1.1468, Pediococcus (P.) pentosaceus B34 und L. brevis L150) zur Herstellung eines joghurtähnlichen Produktes unter Anwendung unterschiedlich erhitzter Lupinenmilch verwendet. In der stärker erhitzten Lupinenmilch (ultrahocherhitzt (UHT), 140 °C, 10 s) benötigten die MSB mit 25–35 h signifikant länger um den pHWert auf 4.5 zu reduzieren, als in einer pasteurisierten Lupinenmilch (80 °C, 60 s) mit 14–24 h. In den Produkten die mit UHT-Lupinenmilch hergestellt wurde war die EPS-Ausbeute zudem leicht erhöht (ca. 0.5–0.9 g/L im Vergleich zu ca. 0.4–0.7 g/L in pasteurisierter Milch). Eine mögliche Korrelation zu der erhöhten Ausbeute zeigte sich in Bezug auf die Textur und die Wasserhalte-Kapazität: diese war in denjenigen Joghurtgelen besser, in denen der Gehalt an EPS höher war. Die Ergebnisse zeigen, dass die Intensität der Erhitzung und die Auswahl an geeigneten EPSBildnern die Textur des Lupinenjoghurts maßgeblich beeinflusst. Diese Studie liefert erste Erkenntnisse über den Beitrag von strukturgebenden EPS an der Textur von pflanzlichem Lupinenjoghurt. (1) Folkenberg et al. (2006) Int Dairy J 16: 111–118. O06-3 FERMENTATION VON RAPSPRESSKUCHEN MIT RHIZOPUS Lücke, Friedrich-Karl; Fritz, Viktoria; Ahlert, Burkhard Fachbereich Oecotrophologie, Hochschule Fulda, Leipziger Str. 123, 36037 Fulda, Deutschland Rapsproteine haben eine hohe biologische Wertigkeit, und das Interesse an einer verstärkten Nutzung pflanzlicher Proteine in der Ernährung steigt. Begleitstoffe im Raps-Endosperm 42 Vorträge senken jedoch die ernährungsphysiologische und sensorische Qualität. Wir versuchten daher, durch Fermentation von Raps-Presskuchen mit dem „Tempeh-Pilz“ Rhizopus microsporus var. oligosporus, den Gehalt an Glucosinolaten und anderer unerwünschter Stoffe zu senken, sodass sich das fermentierte Produkt (FRP) als Zusatz zu vegetarischen Brotaufstrichen eignet. Dazu wurde ein patentiertes Verfahren (Ahlert et al., EP1611800) optimiert. Rapspresskuchen (Rest-Ölgehalt ca. 14 %) aus geschälter Rapssaat wurde mit Essig und Wasser auf einen pH-Wert von 4.0 und eine Wasseraktivität von ca. 0,96 eingestellt, pasteurisiert und in 1 cm Schichtdicke auf perforierte AluminiumGrillschalen aufgetragen. Nach Beimpfung der Oberfläche mit kommerziellen Präparaten von Rhizopus microsporus var. oligosporus wurde bei 32 °C und 90–95 % relativer Feuchte über 30–42 Stunden fermentiert. Die Fermentation wurde über Bildanalyse und Bestimmung des CO2- und O2-Gehalts der Atmosphäre in der Klimakammer verfolgt und bei Erreichen von Schwellenwerten, die einem pH-Wert von ca. 6.0 im Produkt entsprachen, durch Pasteurisation beendet. Das Produkt (FRP) wurde auf die Ausgangsfeuchte des Presskuchens (ca. 9 %) getrocknet, mikrobiologisch analysiert und u. a. in pflanzlichen Brotaufstrichen eingesetzt, die dann durch ein Sensorik-Panel beurteilt wurden. Durch die Fermentation konnten die Glucosinolate fast vollständig und die pflanzlichen Gerüstsubstanzen (NDF) zu etwa 50 % abgebaut werden. Die Fermentation musste jedoch zum richtigen Zeitpunkt gestoppt werden, um einen zu starken Anstieg des pH-Werts und daraus resultierende mikrobiologische und sensorische Abweichungen zu verhindern. Dieser Zeitpunkt konnte mit bild- und/oder gasanalytischen Methoden ermittelt werden. In pflanzlichen Brotaufstrichen konnten zwischen 3 und 9 % FRP Abstracts eingesetzt werden. Begrenzend für die sensorische Akzeptanz war ein Bittergeschmack, der vermutlich auf das Sinapin zurückgeht. O07-1 WIRKUNG VON MIKROBIZIDEN AUF LISTERIA MONOCYTOGENES Szendy, Maik1; Dieckmann, Ralf2; Al Dahouk, Sascha2; Westhäuser, Florian1; Noll, Matthias1 1 Hochschule Coburg, Bioanalytik – Fakultät Angewandte Naturwissenschaften, Friedrich-StreibStr. 2, 96450 Coburg, Deutschland; 2 Bundesinstitut für Risikobewertung, Fachgruppe Produkthygiene und Desinfektions-strategien, Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin, Deutschland Konservierungsstoffe werden Lebensmitteln zum Schutz vor pathogenen Keimen hinzugegeben. Bakterien der Spezies Listeria monocytogenes können Toleranzen sowohl gegenüber klassischen Konservierungverfahren als auch gegenüber modernen Konservierungsstoffen (Mikrobiziden) entwickeln. Dies stellt ein potentielles Gesundheitsrisiko für den Verbraucher dar und kann zur Verbreitung von Antibiotikaresistenzen betragen, falls Mikrobizidtoleranzen und Antibiotikaresistenzen genetisch gemeinsam determiniert sind (Ko-Resistenz) oder auf denselben Mechanismen beruhen (KreuzResistenz). Das Ziel unserer Studie ist es, den wachstumshemmenden Effekt von Konservierungsmitteln und Mikrobiziden auf L. monocytogenes zu evaluieren. Insgesamt wurden 42 L. monocytogenes Stämme untersucht, darunter 30 Referenzstämme und 12 klinische Feldisolate. Empfindlichkeitstests wurden mit den Konservierungsmitteln Natriumchlorid (NaCl), Natriumnitrit (NaNO2) und Citral sowie den Mikrobiziden Natriumhypochlorit (NaOCl) und Benzalkoniumchlorid (BAC) mit steigenden Konzentrationen der Chemikalien durchgeführt. Die Bakterien wurden zudem unterschiedlichen pH-Werten als Stressfaktor ausgesetzt. Außer- Vorträge dem wurde der Effluxpumpen-Inhibitor Reserpin (20 μg/ml) zu den Stressfaktoren NaCl, NaNO2 und BAC hinzugefügt. Die meisten Listerien konnten bei pH-Werten über 4,4 wachsen. Erst hohe NaCl- und NaNO2Konzentrationen (NaCl 6–12 % (w/v); NaNO2 2000–4000 μg/ml) führten zur Wachstumshemmung. Citral hemmte bereits ab einer Konzentration von 1,25 μl/ml das Wachstum von über 20 % der Isolate. Die Feldisolate zeigten ab 7,81 μg/ml NaOCl kein Wachstum mehr, wohingegen die Referenzstämme erst bei 500 μg/ ml gehemmt wurden. Bei einer BAC-Konzentration von 2 μg/ml zeigten 50 % der getesteten L. monocytogenes Isolate kein Wachstum. Durch Zugabe von Reserpin konnte die minimale Hemmkonzentration gegenüber NaCl und NaNO2, aber nicht gegenüber BAC herabgesetzt werden. Im Falle des NaNO2 zeigte sich der stärkste Effekt des Reserpins. Zusammengefasst eignen sich weder NaCl noch NaNO2 als alleiniges Konservierungsmittel in Lebensmitteln zum Schutz vor L. monocytogenes. Mögliche Resistenzmechanismen, welche Listerien vor der Wirkung dieser Salze schützen, könnten auf Effluxpumpen beruhen. O07-2 ENTEROBACTERICEAE – COLIFORME – E. COLI HYGIENEINDIKATOREN BEI DER KÄSEHERSTELLUNG, RELEVANZ VON PATHOGENEN E. COLI (STEC), GRENZWERTE, MACHBARKEIT UND GRENZEN Hüfner, Josef MIH, Milchwirtschaftliches Institut Dr. Hüfner, Bahnhofstaße 1, 88145 Hergatz, Deutschland Bei der Käsefabrikation überdauern sowohl Enterobakterien als auch Hefen die üblichen Pasteurisierungsmaßnahmen. Die Anwesenheit dieser Keime zeigt somit möglicherweise eine ungenügende Erhitzung der Milch hin. 43 Abstracts Ansonsten weisen diese Keimgruppen auf Hygienemängel (nicht sachgemäß durchgeführte Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen) und anlagetechnische Schwachstellen hin. Weder Enterobakterien noch die Untergruppe der Coliformen stehen somit, zumindest bei der Verarbeitung von wärmebehandelter Milch, in einem unmittelbaren Zusammenhang zu Hygienemängeln im klassischen Sinne (= Hinweis auf fäkale Kontaminationen). Die bei der industriellen Käsefabrikation nachgewiesenen Enterobakterien sind in einem hohen Maße Bestandteil der Anlage-/Betriebsflora. Ein Rückschluss auf eine potentielle fäkale Kontamination ist daher nur schwer ableitbar, zumal es sich in der Regel um geschlossene Tank- und Leitungssysteme handelt. Gerne reichern sich diese Keime in Austauscher-/Kühlerabteilungen – je nach Beschaffenheit und Standzeit der Anlage – an. Da dem so ist, sind die Stand-/Betriebszeiten von Anlagen (Entrahmer, Entkeimer, Erhitzer), Käsebearbeitungsanlagen und Portioniersystemen begrenzt. Es wird kaum möglich sein, die Anlagen gänzlich „Enterobakterienfrei“ zu reinigen und zu desinfizieren. Ähnlich wie bei Listerien (L.m.) ist EHEC/STEC verursachten LM-Erkrankungen eine Zunahme zu beobachten. Was nun den Bereich Käse anbelangt, so kann – zumindest für die Käseherstellung aus pasteurisierter Milch – Entwarnung gegeben werden. Bis dato liegen nur von Rohmilchkäsen positive EHEC Befunde vor. Der Gesetzgeber hat für Käse aus past. Milch sehr niedrige („m“ = 100 kbE/g und „M“ = 1000 kbE/g) E. coli-Grenzwerte festgelegt. Die Einhaltung dieser Grenzwerte ist vor allem bei Mehrchargenfabrikationen nicht einfach. Somit spielt heute Reinigbarkeit von Bruchbearbeitungsund Portioniersystemen die alles entscheidende Rolle. So fordern bestimmte Handelsketten und Weiterverarbeiter zwischenzeitlich E. coli Werte von < 10 kbEg Käse. Die Situation ist vergleich- 44 Vorträge bar mit dem Hefengrenzwert von < 10 kbE/g für Salzlaken-Käse. Es ist durchaus möglich, Schnittkäse (bei Weichkäse sind wir eher skeptisch) mit diesem hohen E. coli Standard zu fabrizieren. Dieser E. coli Standard kann jedoch von keiner Seite (Käsereianlagenbauer, Milchverarbeiter) mit guten Gewissen dem Handel, der Industrie zugesichert werden, da es nicht möglich ist, komplette Chargen (> 95 %) auf diesem hohen Standard zu fabrizieren. Wesentlich ist, dass die auf der Basis der VO (EG) Nr. 2073/2005 geforderten E. coli Gehalte von „m“ = 100 kbE/g bzw. „M“ = 1000 kbE/g nicht wesentlich überschritten werden bzw. im Käse, im Endprodukt keine weitere E. coli Vermehrung erfolgen kann. Dies ist bei Schnitt- und Hartkäse, und stärker gesalzenen Weichkäsen durchwegs der Fall, wie umfangreiche Lagerversuche – am MIH Institut, in Zusammenarbeit mit der Industrie – gezeigt haben. O07-3 HERSTELLUNG VON SUBLETHAL GESCHÄDIGTEN MIKROORGANISMEN DURCH TROCKNUNG IN LAKTOSE ZUM EINSATZ IN DER VALIDIERUNG VON NÄHRMEDIEN Lindner, Sabine Merck KGaA, Frankfurter Str. 250, 64293 Darmstadt, Deutschland Für die Validierung von Nährmedien und anderen Nachweissystemen zur Detektion von Bakterien in Lebensmitteln müssen geschädigte Bakterien mit berücksichtigt werden. Dabei ist der Aufwand zur Herstellung geschädigter Keime oft sehr groß, weswegen es von Vorteil ist diese lagern zu können. Hierfür wurde ein Protokoll zur Trockenschädigung von Bakterien in Laktose entwickelt. Die geschädigten Bakterien wurden für insgesamt ein Jahr gelagert um deren Stabilität zu untersuchen. Abstracts Das Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines Protokolls zur Schädigung von Bakterien, welches die realen Bedingungen im Lebensmittel am besten wiedergibt und für unterschiedliche Bakterien geeignet ist. Die geschädigten Bakterien sollten bei einer möglichst stabilen Keimzahl und konstanter Schädigungsrate gelagert werden können. Es wurden 24 h – Kulturen der Bakterienstämme angesetzt und je 2 ml der Kultur mit 40 g Laktose vermischt. Die Trocknung erfolgte nach ausreichender Durchmischung des Materials im Brutschrank bei 41 °C bis zur vollständigen Trocknung der Laktose. Die getrockneten Proben wurden anschließend im Exsikkator auf Kieselgel bei Raumtemperatur gelagert. Verschiedene Bakterien wurden für die Trocknung eingesetzt, unter anderem Salmonella, Staphylococcus und Cronobacter. Die in Laktose getrockneten Kulturen konnten insgesamt über ein Jahr gelagert werden. Über die Dauer der Lagerung konnte bei allen getesteten Bakterien eine stetige Abnahme der Keimzahl beobachtet werden. Ein Unterschied der Stabilität und Schädigungsrate verschiedener Stämme nach der Trocknung wurde bei den Untersuchungen deutlich. Geschädigte Bakterien kommen in sämtlichen Lebensmitteln vor und sind durch die Verwendung von Selektivmedien häufig nicht mehr nachweisbar. Bei der Validierung von Nährmedien und Testsystemen zum Nachweis von Bakterien sollten deshalb geschädigte Bakterien eingesetzt werden. Die in Laktose getrockneten Bakterien eignen sich zum Einsatz bei Validierungen von Nährmedien, da sie den tatsächlichen Bedingungen im Lebensmittel möglichst nahekommen. Dabei können die getrockneten Bakterien über eine längere Periode bei langsam abnehmender Keimzahl gelagert werden. Vorträge O07-4 ATP-MESSUNGEN AN BEDARFSGEGENSTÄNDEN IM ZUGE VON BETRIEBSKONTROLLEN IN DER GASTRONOMIE Bauer, Andreas; Thiel, Susanne; Messelhäußer, Ute; Eckert, Sabine; Jüngling, Axel Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit (SE 3), Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Veterinärstr. 2, 85764 Oberschleißheim, Deutschland Die Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) führte im Zuge ihrer bayernweiten Beteiligung an Gastronomiekontrollen ATP-Messungen an definierten Bedarfsgegenständen (mit und ohne Lebensmittelkontakt) durch. Zentrale Fragenstellung war, inwieweit sich aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf den Hygienestatus der beprobten Gegenstände ziehen lassen. Zudem sollte an Getränkeschankanlagen ein möglicher Zusammenhang zu gleichzeitig gezogenen mikrobiologischen Tupferproben analysiert und abschließend die Nutzbarkeit der Messmethodik für die Lebensmittelüberwachung bewertet werden. Die Testreihen wurden mittels eines ATPSchnelltestgeräts (Lumitester PD-20, LuciPac Pen) basierend auf der Messung von ATPBiolumineszenz durchgeführt. Standardmäßig wurden pro Betrieb ein gespültes Trinkglas, ein Teller, ein Schneidebrett, der Handbrausekopf am Spülbecken, ein Spülmaschinen-Wascharm und, soweit vorhanden, die Eis(würfel)maschine und ein Schankanlagen-Zapfhahn beprobt. An diesen wurden zeitgleich Tupferproben zur Ermittlung der Gesamtkeimzahl genommen und ausgewertet. Insgesamt wurde bei 962 Messungen in 133 gastronomischen Betrieben nicht nur beobachtet, sondern auch messbar erfasst, dass bei den 45 Abstracts Eis(würfel)maschinen und Schankanlagen erhebliche Defizite hinsichtlich des Hygienestatus bestehen. Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen bestätigten dies größtenteils, ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen ATP-Messwerthöhe und Keimzahl wurde allerdings nicht beobachtet. Weiterhin zeigte sich an der Spültechnik, dass sich hohe Messwerte im unreinen Bereich der Spülmaschine bei ansonsten ordnungsgemäßer Funktion des Spülprozesses nicht auf dem Spülgut wiederfanden. Bei den Schneidebrettern wurde abschließend veranschaulicht, dass der Verschleißzustand maßgeblichen Einfluss auf die Reinigbarkeit hat und sich stark abgenutzte Bretter auch durch intensive Reinigung nicht mehr in einen hygienisch akzeptablen Zustand versetzen lassen. Zusammenfassend lässt sich die angewandte Messmethode als gute und schnelle Möglichkeit zum Hygiene-Monitoring bewerten, auch zur Unterstützung der Lebensmittelüberwachung vor Ort. Optische Sauberkeit bedeutet noch nicht zwangsläufig akzeptable ATP-Messwerte und damit verbunden echte, hygienische Reinheit. Rückschlüsse auf den mikrobiologischen Status einer Oberfläche können aus der Messung allerdings nur bedingt und nicht durchgängig gezogen werden. O07-5 HYGIENEKONTROLLE VON GETRÄNKESCHANKANLAGEN Eckert, Sabine; Bauer, Andreas; Thiel, Susanne; Messelhäußer, Ute; Jüngling, Axel Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit (SE 3), Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Veterinärstr. 3, 85764 Oberschleißheim, Deutschland Die Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) beteiligte sich in den Jahren 2014 und 2015 an bayernweiten Gas- 46 Vorträge tronomiekontrollen. Bei den durchgeführten Betriebskontrollen wurde ein besonderes Augenmerk auf die Reinigung und den Hygienestatus von Schankanlagen gelegt. Neben der Inaugenscheinnahme der Anlagen vor Ort wurden an den Zapfhähnen Tupferproben zur Ermittlung des mikrobiologischen Status entnommen. Bei den Kontrollen wurden jeweils die Gefährdungsbeurteilungen der Schankanlagen, die Reinigungsintervalle der gesamten Anlage sowie die täglichen Reinigungsarbeiten überprüft. Routinemäßig wurden die Zapfköpfe und die Zapfhähne optisch begutachtet und eine Tupferprobe entnommen. Eine Zerlegung der Zapfhähne während der Kontrolle, um einen besseren Einblick über den hygienischen Zustand zu erlangen, erfolgte im Bedarfsfall. Im Weiteren wurde geprüft inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem aktuellen Hygienestatus der Schankanlage und der zuletzt durchgeführten professionellen Schankanlagenreinigung hergestellt werden konnte. Hierbei wurde das Augenmerk auch auf die Reinigung von Tafelwasserführenden Zapfhähnen gelegt. Hier war neben dem Hygienestatus von besonderer Bedeutung in welchem Turnus es zu einer Reinigung der Zapfhähne durch den Schankanlagenreinigern kam. Darüber hinaus wurden die zur täglichen Reinigung verwendeten Gerätschaften wie Spülbälle, Bürsten und Tücher mit in die Gesamtbetrachtung einbezogen. Insgesamt wurden 100 Betriebskontrollen im Rahmen dieses Projektes durchgeführt. Dabei konnten 55 mikrobiologische Tupferproben entnommen werden. Die Ergebnisse der Tupferproben, 28 beanstandet mit einem Hygienehinweis, und die durchgeführten Sichtkontrollen, welche in ca. 80 % der Fällen zu Beanstandungen führten, zeigen deutlich, dass die Reinigung der Schankanlagen nicht ausreichend beachtet wird. Abstracts Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Reinigung der Schankanlagen im Gastronomiebereich keine ausreichende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die technisch relativ komplexen Anlagen bedürfen genauer Kenntnisse des Anwenders über die durchzuführenden Reinigungsarbeiten sowie der Demontage einzelner, luftberührender Bauteile wie beispielsweise dem Zapfhahn. Auch die routinemäßige Reinigung der gesamten Schankanlagen muss in ausreichenden Intervallen erfolgen und korrekt durchgeführt werden, um Verunreinigungen im System zu verhindern. O08-1 VIBRIO-NACHWEISSYSTEM ZUR IDENTIFIKATION DER RELEVANTEN SPEZIES UND DER ASSOZIIERTEN TOXINGENE MIT HILFE DER REAL-TIME PCR Priller, Florian; Murra, Gido; MeierWiedenbach, Ivo; Grönewald, Cordt; Berghof-Jäger, Kornelia 1BIOTECON Diagnostics GmbH, Hermannswerder 17, 14473 Potsdam, Deutschland Vibrio parahaemolyticus, Vibrio vulnificus und Vibrio cholerae sind marine, weltweit vorkommende natürliche Kontaminanten von Fisch und Meeresfrüchten, welche lebensmittelassoziierte Vergiftungen und Infektionen verursachen. Im Gegensatz zu traditionellen Methoden, die zeitaufwendig und fehlerbehaftet sind, kann mit Hilfe des foodproof® Vibrio Detection LyoKit eine genaue Analyse in weniger als 24 Stunden mit hoher Sensitivität und 100 % Spezifität (Inklusivität/ Exklusivität) durchgeführt werden. In nur einem einzigen PCR-Test detektiert und unterscheidet der Assay zwischen V. parahaemolyticus, V. vulnificus und V. cholerae und bestimmt zusätzlich die Anwesenheit der Pathogenitätsfaktoren ctx, tdh, trh1 und trh2 durch Schmelzkurvenanalytik mit sequenzspezifischen Sonden. Die Real-Time Vorträge PCR ist das präziseste und gleichzeitig schnellste Nachweisverfahren von Vibrio und der Toxingene im Vergleich mit anderen Methoden. Durch Verwendung neuer Targets anstelle bekannter und häufig genutzter Sequenzen, wie z. B. tlh (V. parahaemolyticus, kommt auch in anderen Spezies vor) oder hlyA (V. cholerae, nur in 60–80 % der Isolate zu finden), werden falsch-positive bzw. falsch-negative Ergebnisse vermieden. Die Inklusivität wurde mit 149 Stämme (74 V. parahaemolyticus, 26 V. vulnificus and 49 V. cholerae) überprüft, die Exklusivität mit 54 non-Target Mikroorganismen (verwandte Vibrionen, typische marine Mikroorganismen, sowie andere Lebensmittelpathogene). Der Assay hat dabei eine Inklusivität von 100 %, sowohl bei der Identifikation der Spezies, als auch für den Nachweis der Pathogenitätsfaktoren. Die Exklusivität beträgt ebenfalls 100 %. Die Sensitivität des Assays liegt bei 1 genomischen Equivalent (GE) pro Reaktion für die Detektion der Spezies und bei 10–25 GE pro Reaktion für den Nachweis des Toxingens. Das foodproof® Vibrio Detection LyoKit ist mit allen relevanten Matrizes, wie z. B. Fisch und Meeresfrüchte, kompatibel. Es konnte gezeigt werden, dass das LyoKit auf allen im Markt üblichen Real-Time PCR Geräten verwendet werden kann. Die schnelle und einfache Probenvorbereitung umfasst einen Schritt zur lebend/tot-Unterscheidung unter Verwendung von Reagent D, wodurch falsch-positive Ergebnisse durch tote Vibrionen ausgeschlossen werden. 47 Abstracts O08-2 IDENTIFIZIERUNG VON PRÄBIOTIKAFERMENTIERENDEN BAKTERIEN IM VERDAUUNGS-TRAKT VON MÄUSEN MITTELS RNA-BASIERTER STABILER ISOTOPENBEPROBUNG (RNA-SIP) Herrmann, Elena1; Young, Wayne2; Grimm, Verena3; Riedel, Christian3; Claus, Peter4; Conrad, Ralf4; Egert, Markus1 Institut für Precision Medicine, Hochschule Furtwangen, Jakob-Kienzle-Str. 17, 78054 VillingenSchwenningen, Deutschland; 2 AgResearch Ltd, Food Nutrition & Health Team, Food & Bio-based Products Group, Grasslands Research Centre, Private Bag 11008, Palmerston North 4442, New Zealand; 3 Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie, Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm, Deutschland; 4 Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, Abteilung Biogeochemie, Karl-von-Frisch-Str. 10, 35043 Marburg, Deutschland 1 Eine ausbalancierte Darmflora ist wichtig für menschliche Gesundheit und Wohlbefinden. Die Fermentation präbiotischer Kohlenhydraten soll Zusammensetzung und Aktivitätsprofil des intestinalen Ökosystems für den Wirt positiv beeinflussen. Über den genauen mikrobiellen Abbau solcher Kohlenhydrate in einem komplexen intestinalen System ist allerdings nur wenig bekannt. In dieser Pilot-Studie wurde die Technik der 16S rRNA-basierten stabilen Isotopen Beprobung (RNA-SIP) eingesetzt, um zunächst Glucose-verstoffwechselnde Bakterien im Verdauungstrakt von Mäusen als Modellorganismen zu identifizieren. Mäuse-Fäzes wurde 7,5 %ig mit 40 mM [U13C]-Glucose bzw. nativer Glucose (12C-Kontrolle) unter anaeroben Bedingungen inkubiert. RNA wurde nach 0, 2 und 4 h aus dem Fäzesbrei isoliert und mittels Ultrazentrifugation der Dichte nach aufgetrennt. Anschließende Fraktionierung der Gradienten und 16S rRNA Gen-Analysen von isotopisch markierter und unmarkierter rRNA konnten Arten der Gattungen Allobaculum (A) und Bacteroides (B) als die aktivsten Glucose-Verwerter 48 Vorträge identifizieren. Phylogenetische Analysen zeigten bereits nach 2 h Inkubation eine signifikant erhöhte Häufigkeit dieser Arten in den schweren im Vergleich zu den korrespondierenden leichten Fraktionen (A: 13C-schwer 34,4 % ± 0,28 SEM, C-leicht 9,1 % ± 0,76 %, p = 0.02; B: 13C-schwer 1,9 % ± 0,01 SEM, 13C-leicht 0,6 % ± 0,04 %, p = 0,02, jeweils) unter gleichzeitiger Reduktion von Akkermansia (13C-schwer 0.02 % ± 0.00 SEM, 13C-leicht 0,2 % ± 0,00 %, p = 0,01) und unklassifizierten Lachnospiraceae (13C-schwer 21,9 % ± 0,17 SEM, 13C-leicht 38,3 % ± 0,51 %, p = 0.02). HPLC-IRMS Analysen aus den Kulturüberständen konnten passend dazu Laktat, Acetat, Propionat und Butyrat als die überwiegend gebildeten Metabolite ermitteln, die bis zu 71 % des 13C-Pools darstellten. Metabolitenanalyse und 16S-Genanalysen legen „cross-feeding“ im System nahe. Nach 4 h Inkubation zeigten bereits mehr Arten eine größere relative Häufigkeit in den schweren Fraktionen. In dieser Studie konnten mittels RNA-SIP Methodik differenzierte Einblicke in die physiologischen Stoffwechselprozesse des Darmmikrobioms von Mäusen bei der Fermentation von Glucose gewonnen werden. Folgestudien mit isotopisch markierter resistenter Stärke in-vitro und als kontrollierte Fütterungsversuche mit Mäusen sind in Arbeit. 13 O08-3 MIKROBIOMANALYSE UND GESAMTGENOMSEQUENZIERUNG: DIE ZUKÜNFTIGEN STANDARDS FÜR DIE DNA-BASIERTE ANALYSE ZUR LEBENSMITTELSICHERHEIT Janke, Tobias; Haase, Ilka; Käppel, Christine; Juling, Katrin; Schubbert, Rainer Eurofins Genomics, Anzinger Str. 7a, 85560 Ebersberg, Deutschland Der Einsatz von DNA-basierten Methoden für die Analyse mikrobieller Spezies in Lebens- und Abstracts Futtermitteln ist nicht erst seit den kürzlich aufgedeckten Skandalen in aller Munde. Die Sanger-Sequenzierung der bakteriellen 16S Region sowie die Genotypisierung von Stämmen mittels Multi-Lokus Variantanalysen (MLVA) sind immer noch der goldene Standard für die Identifizierung und Typisierung von bakteriellen Spezies. Allerdings können beide traditionellen Verfahren nur auf bereits vorkultivierte Bakterien in Reinkultur angewendet werden, sodass auch die Detektion auf kultivierbare Spezies beschränkt und eine Analyse der eigentlichen Ausgangsmatrix nicht möglich ist. Zudem stehen nur für eine begrenzte Zahl von Bakterienspezies Marker für eine MLVA Analyse zur Verfügung. Next Generation Sequencing (NGS) Methoden erlauben hingegen durch eine parallele aber dennoch individuelle Sequenzierung aller PCR Produkte einer Probe eine Speziesidentifizierung auch in Multimischungen und damit direkt im Ausgangsmaterial, dem Lebensmittel. Darüber hinaus kann mittels Gesamtgenomsequenzierung (Whole Genome Sequencing, WGS) via NGS in einem Ausbruchsfall schnell und kostengünstig eine Genotypisierung und Identifizierung des verantwortlichen Stammes erfolgen und damit die Kontaminationsquelle eindeutig identifiziert werden. WGS erlaubt dabei durch die Betrachtung des gesamten Genoms zudem eine höhere Auflösung als die klassischen MLVA Methoden zur Subtypisierung. Sie ist universell bei allen Bakterienspezies einsetzbar. Daher stellen alle NGS-Methoden eine attraktive und innovative Alternative zu den traditionellen Verfahren besonders für die komplexe Matrix der Lebens- und Futtermittel dar. Der Vortrag gibt einen Überblick über die neuesten Entwicklungen bei Eurofins Genomics in diesem Bereich. Vorträge O08-4 ERGEBNISSE DER LABOR VERGLEICHSUNTERSUCHUNG ZUR IDENTIFIZIERUNG VON LEBENSMITTELRELEVANTEN MIKROORGANISMEN MIT MALDITOF MS Pavlovic, Melanie; Maggipinto, Marzena; Busch, Ulrich; Huber, Ingrid Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Veterinärstr. 2, 85764 Oberschleißheim, Deutschland Die Matrix-unterstützte Laser-Desorption/Ionisation Flugzeitmassenspektrometrie (MALDITOF MS) hat die Identifizierung von Mikroorganismen revolutioniert. Sie gilt als schnelle, akkurate und mit vergleichsweise niedrigen Kosten verbundene Methode, deren Einsatz auch in der mikrobiologischen Qualitätssicherung von Lebensmitteln vielversprechend ist. Für alle in der Lebensmittelüberwachung arbeitenden Laboratorien ist laut VO (EG) Nr. 882/2004 eine Akkreditierung vorgeschrieben. Die Akkreditierung ist mit der Verpflichtung verbunden, validierte Methoden zu verwenden und diese regelmäßig in Ringversuchen bzw. Laborvergleichsuntersuchungen zu bestätigen. Die VO (EG) Nr. 2073/2005 der Kommission über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel schränkt die zugelassenen Untersuchungsmethoden weiter ein. Für nicht in Anhang I dieser Verordnung als Referenzmethode genannte Methoden, wie die MALDI-TOF MS basierte Identifizierung von Mikroorganismen, muss die Gleichwertigkeit zu den gelisteten Referenzverfahren nachgewiesen werden, beziehungsweise sollte das Verfahren nach anderen international anerkannten Normen validiert sein (z. B. Norm EN/ISO16140). Dieser Nachweis ist für die einzelnen Untersuchungslabore mit einem hohen Aufwand verbunden. Bislang wurden für lebensmittelassozi- 49 Abstracts ierte Mikroorganismen keine Ringversuche bzw. Laborvergleichsuntersuchungen, die Informationen über die Gleichwertigkeit der MALDI-TOF MS basierten Analytik zu den Referenzmethoden aufzeigen, durchgeführt. Daher hat sich das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bereiterklärt, die Organisation einer entsprechenden Laborvergleichsuntersuchung zu übernehmen. Insgesamt haben an der Laborvergleichsuntersuchung 16 Labore, darunter neun Behörden, 5 Unternehmen und zwei universitäre Labore mit unterschiedlichen MALDI-TOF MS Plattformen und Datenbanken teilgenommen. Die Ergebnisse dieser MALDI-TOF MS Laborvergleichsuntersuchung werden präsentiert. 50 Vorträge Abstracts Abstracts der Poster P-01 PRÄVALENZ VON CAMPYLOBACTER SPP. IN DEUTSCHEN PUTENBESTÄNDEN Ludewig, Martina; Seelbach, Sarah; Hamedy, Ahmad; Fehlhaber, Karsten; Braun, Peggy G. Institut für Lebensmittelhygiene, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig, An den Tierkliniken 1, 04103 Leipzig, Deutschland Seit Jahren ist die Zahl der humanen Campylobacter-Enteritiden in Deutschland sehr hoch. Im Jahr 2014 wurde mit 70.972 Erkrankungsfällen eine Zunahme im Vergleich zu den Jahren 2012 und 2013 registriert. Am häufigsten ist die Spezies Campylobacter (C.) jejuni, seltener C. coli beteiligt (RKI, 2014). Nach Angaben der EFSA (European Food Safety Authority) stehen mindestens 30 % der humanen Campylobakteriosen mit dem Verzehr von Hähnchenfleisch im Zusammenhang (EFSA Journal 2011; 9(4):2105). In Deutschland wurden im Jahr 2013 11,7 kg Hähnchen- und 5,7 kg Putenfleisch pro Kopf verbraucht (Marktinfo Geflügel & Eier, 25.03.2014). Ziel der Untersuchungen war es, das Vorkommen und die Keimzahl von Campylobacter spp. in Putenhalshaut und in Faeces von Mastputen aus verschiedenen deutschen Beständen zu ermitteln. Faeces, die während des Schlachtprozesses austritt wird als eine wesentliche Ursache für die Kontamination von Geflügelschlachttierkörpern diskutiert. Die 570 Halshaut- und 562 Faecesproben stammten von 19 Mastputenherden aus 15 Betrieben. Die Isolation und Zählung auf Campylobacter spp. erfolgte nach ISO 10272-1:2006-01 bzw. ISO/TS 10272-2:2006-01. Von 400 Isolaten wurde mittels Multiplex-PCR nach Wang et al. (2002) eine Speziesdifferenzierung durchgeführt. Die Resistenz gegenüber Antibiotika wurde von 54 C. jejuni- und 43 C. coli-Stämmen Poster unter Anwendung des Mikrodilutionsverfahrens geprüft. In allen Beständen konnten Campylobacter spp. nachgewiesen werden. Bezogen auf die einzelnen Schlachtdurchgänge lagen die Nachweisraten in der Halshaut zwischen 23,3 und 100 %, in Faeces zwischen 13,3 und 100 %. In der Halshaut wurde eine mittlere Campylobacter-Keimzahl von log 1,7 KbE/g und in Faeces von log 6,3 KbE/g nachgewiesen. Die Isolate aus Hautproben waren zu 34,0 % C. coli und zu 66,0 % C. jejuni, während die Isolate aus Faecesproben zu 56,5 % als C. coli und zu 43,5 % als C. jejuni identifiziert wurden. Alle geprüften Isolate zeigten gegen mindestens zwei der 12 getesteten Antibiotika Resistenzen, 60,8 % gegen mindestens fünf der Antibiotika. Putenfleisch ist ähnlich wie das Fleisch von Hähnchen mit potenziell humanpathogenen Campylobacter-Spezies belastet und kann somit auch für die Übertragung des Zoonoseerregers auf den Menschen verantwortlich sein. P-02 CHARAKTERISIERUNG UND IDENTIFIZIERUNG VON ENTEROBAKTERIEN STÄMMEN ISOLIERT AUS READY-TO-EAT SALATEN Zant, Esther; Schulz, Patrick; Becker, Biserka; Huch, Melanie Institut für Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse, Max Rubner-Institut, Haid-und-Neu-Str. 9, 79131 Karlsruhe, Deutschland Ready-to-eat Salate sind Lebensmittel, welche direkt für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind. Da weitere Verarbeitungsschritte wie z. B. Erhitzen nicht stattfinden, werden auch die auf dem Produkt vorhandenen Mikroorganismen nicht reduziert. Die Bedeutung von Ready-toeat Salaten hat in den letzten Jahren zugenommen, zum einen durch die wachsende Nachfra- 51 Abstracts ge der Verbraucher nach mehr Produkten und einer größeren Vielfalt, zum anderen auch im Hinblick auf ihre mikrobielle Belastung. Readyto-eat Salate können sowohl mit Verderbs- als auch mit für den Menschen pathogenen Mikroorganismen besiedelt sein. In dieser Studie wurden 220 Gram-negative Bakterienstämme aus insgesamt 25 verschiedenen Ready-to-eat Salat-Proben von VRBD Agar isoliert. Eine phänotypische Unterscheidung von Pseudomonaden (69,1 % der Isolate) und Enterobakterien (30,9 % der Isolate) erfolgte aufgrund einer positiven Katalase- und negativen Oxidase-Reaktion. In dieser Studie wurden insgesamt 68 Enterobakterien-Stämme mittels biochemischer und molekularer Methoden näher charakterisiert und identifiziert. Zunächst wurde eine RAPD-PCR mit dem Primer M13 durchgeführt, um klonal verwandte Stämme zu detektieren. Unter den 68 isolierten Enterobakterien-Stämmen wurden fünf Stämme als Klone identifiziert. Die Charakterisierung der Enterobakterien-Isolate auf Speziesebene erfolgte sowohl phänotypisch mittels API®/ID32E und BIOLOG GENIII-Systems, als auch molekularbiologisch mittels rep-PCR mit dem Primer GTG5. Weiterhin wurden auch die Housekeeping Gene atpD (codiert für F-ATPase β-Untereinheit) und 16S rRNA sequenziert. Aufgrund dieses polyphasischen Ansatzes konnte der Großteil der Isolate (85,3 %) der Gattung Rahnella zugeordnet werden, insbesondere der Spezies Rahnella aquatilis. Weitere Isolate (11,8 %) wurden als Erwinia aphidicola, Erwinia persicina und Erwinia rhapontici identifiziert. Nur 2 Stämme (2,9 %) wurden als Pantoea agglomerans identifiziert. Rahnella spp. und Pantoea spp. sind opportunistische Krankheitserreger beim Menschen und können insbesondere bei immunsupprimierten Personen zu Krankheiten führen. 52 Poster P-03 SALMONELLA BOVISMORBIFICANS IN SPROSSEN: GRENZÜBERSCHREITENDER AUSBRUCH SOMMER 2014 – ANALYSE VON ISOLATEN PER FTIR-SPEKTROSKOPIE – Oberreuter, Helene1; Aichinger, Elisabeth2; Adam, Maja2; Rau, Jörg1 Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart, Schaflandstr. 3/2, 70736 Fellbach, Deutschland; 2Landesgesundheitsamt BadenWürttemberg im Regierungspräsidium Stuttgart (LGA), Nordbahnhofstr. 135, 70191 Stuttgart, Deutschland 1 Ende Juli 2014 wurde durch süddeutsche Überwachungsämter ein Salmonellose-Ausbruch verursacht durch Salmonella enterica ssp. enterica Serovar Bovismorbificans mit mindestens 63 Erkrankten beobachtet. Auch in der Schweiz kam es in den Folgewochen zu mindestens 23 Erkrankungen. Durch die Zusammenarbeit der jeweiligen Gesundheitsämter, dem LGA und den Lebensmittelüberwachungsbehörden konnten als gemeinsame Ausbruchsursache kontaminierte Sprossen identifiziert werden, die von einem Großhändler vertrieben und in mehreren Restaurants vor allem in den Landkreisen Konstanz und Friedrichshafen zur Dekoration von frischen Salaten verwendet worden waren. Die Erstgewinnung der Salmonellenisolate aus den kontaminierten Lebensmitteln erfolgte am CVUA Stuttgart. Die Proben wurden gemäß der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsmethoden nach §64 LFGB mit anschließender Serotypisierung analysiert. Die Bestätigung des Genus wurde zusätzlich per MALDI-TOF Massenspektrometrie durchgeführt. In Kooperation mit dem LGA lag uns zum Vergleich auch ein Humanisolat aus dem Erkrankungsgeschehen vor. Die Isolate wurden nun per Fourier-Transform Infrarot (FTIR) Spektroskopie im Umfeld anderer Isolate, u. a. auch desselben Serotyps, evaluiert. Im spektroskopischen Abgleich konn- Abstracts ten die aufgrund der Übereinstimmung zwischen den Lebensmittel- und Humanisolaten anhand der Verzehrsanamnesen bereits vermuteten Sprossen als Infektionsquelle bestätigt werden. Wie in der Vergangenheit bereits demonstriert, eignet sich die FTIR-Spektroskopie gut für einen schnellen Abgleich unterschiedlicher Isolate im Fall eines lebensmittelbedingten Erkrankungsausbruchs. P-04 SIMULTANER REAL-TIME PCR NACHWEIS DER SALMONELLA ENTERICA SUBSP. ENTERICA SEROVARE – (S.) ENTERITIDIS UND TYPHIMURIUM MITTELS SUREFAST® SALMONELLA SEROTYPE 3PLEX Beutlich, Janine; Geister, Jennifer; Mergemeier, Steffen CONGEN Biotechnologie GmbH, Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin, Deutschland Alle Salmonella Spezies und Serotypen werden als grundsätzlich pathogen für Mensch und Tier angesehen. Nichttyphoidale Salmonellen gehören aufgrund der Häufigkeit ihres Auftretens zu den weltweit bedeutendsten Verursachern von infektiöser Gastroenteritis, auch bekannt als Salmonellose. Als primäre Infektionsquelle gelten dabei vor allem landwirtschaftliche Nutztiere wie Geflügel, Rinder und Schweine sowie die daraus produzierten Lebensmittel. In den meisten Industrieländern sind die endemisch vorkommenden, nicht wirtsadaptierte Serovare S. Enteritidis und S. Typhimurium die Hauptursachen humaner Salmonellosen und können unter anderem zu seuchenhaften, enteritischen Infektionen bei Mensch und Tier führen. In 2013, wie auch in den Vorjahren, waren Salmonellosen insbesondere auf den Verzehr von kontaminiertem Geflügelfleisch zurückzuführen. Um das Risiko für die öffentliche Gesundheit zu senken, legt die EU-Verordnung Nr. Poster 1086/2011 die routinemäßige Untersuchung von frischem Geflügelfleisch auf S. Enteritidis und S. Typhimurium fest. SureFast® Salmonella Serotype 3plex (CONGEN, Berlin) ist eine real-time PCR, die den qualitativen Nachweis und eine gleichzeitige Differenzierung von S. Enteritidis und S. Typhimurium erlaubt. Der Test ist mit einer internen Amplifikationskontrolle ausgestattet und kann auf allen gängigen real-time PCR Geräten angewendet werden, die mindestens drei Reporterfarbstoffe gleichzeitig bei 522 nm, 553 nm und 670 nm (FAM, VIC und Cy5) detektieren können. Die Validierung des Systems wurde an folgenden Geräten durchgeführt: Agilent Mx3005P, BioRad CFX 96, Roche LightCycler® 480 II, Applied Biosystems 7500, Qiagen RotorGene Q, Cepheid SmartCycler®). Abhängig von Probenmatrix, Prozessierungsgrad, DNA-Präparation und DNA-Gehalt hat das Verfahren eine Nachweisgrenze von £ 5 DNA-Kopien. Die Untersuchung von 78 verschiedenen Salmonella Serotypen der Spezies S. bongori und S. enterica, einschließlich Vertretern der Subspezies I, II, III, IV und VI, und 43 non-Salmonella Stämmen zeigte, dass das Testsystem S. Enteritidis und S. Typhimurium erfolgreich spezifisch nachweisen konnte. Die Anwendung von SureFast® Salmonella Serotype 3plex bietet Lebensmittelunternehmern eine zuverlässige Möglichkeit, auf allen Stufen der Lebensmittelproduktion frühzeitig adäquate Maßnahmen zu treffen, die zu einer Verringerung des Salmonellose-Risikos für den Verbraucher beitragen. 53 Abstracts P-05 SALMONELLA SPP. IM BIOFILM: WIRKUNG VON DESINFEKTIONSMITTELN Böhnlein, Christina; Pichner, Rohtraud Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie (MBT), Max Rubner-Institut (MRI), HermannWeigmannStraße 1, 24103 Kiel, Deutschland Laut Zoonosentrendbericht der EFSA gehören Salmonellosen zu den am häufigsten gemeldeten Zoonosen in der EU. Dabei ist Geflügelfleisch, insbesondere Hähnchenfleisch, häufig mit Salmonella spp. belastet. Neben den Serovaren S. Enteriditis und S. Typhimurium gehörten die Serovare S. Infantis und S. Paratyphi B im Jahr 2013 zu den zehn am häufigsten in Hähnchenfleisch gemeldeten Serovaren in der EU. Kenntnisse über Kontaminationsrisikofaktoren während der Broilerschlachtung, wie zum Beispiel die Persistenz von Biofilmen, sind von Bedeutung, um gezielte Interventionsmaßnahmen einleiten zu können. Die Biofilmbildung von Salmonella spp. wurde unter verschiedenen Bedingungen im Mikrotiterplatten-Test untersucht. Dabei wurden Isolate von Salmonella Infantis (n=7) und Salmonella Paratyphi B (n=12) verwendet, welche nach verschiedenen Prozessschritten der Geflügelschlachtung über vier Probennahmen vorab isoliert wurden. Alle Isolate verfügten über die Fähigkeit zur Biofilmbildung, während die S. Paratyphi B-Isolate eine stärkere Biofilmbildung als die S. Infantis-Isolate aufwiesen. Um die Effizienz von Desinfektionsmitteln gegen Salmonella spp. im Biofilm zu überprüfen, wurden häufig in Geflügelschlachthöfen eingesetzte Desinfektionsmittel (tolo 550® und tolo sterisol super®), sowie 45 % iger Ethanol und Triclosan Lösung (25 mg/l) verwendet. Tolo sterisol super® zeigte dabei die höchste Effizienz bei der Elimination der Biofilme beider Serovare. Eine Behandlung 54 Poster mit dem Desinfektionsmittel tolo 550® erzielte keine Reduktion der Biofilme. Die Desinfektion mit 45 % igem Ethanol führte zu einer höheren Biofim-Reduktion als eine Behandlung mit Triclosan Lösung (25 mg/l). Alle Desinfektionsmittel wurden mit drei verschiedenen Einwirkzeiten, 5 Minuten, 30 Minuten und 60 Minuten eingesetzt. Dabei hatte eine längere Einwirkzeit keinen Einfluss auf die Reduktionsrate des Biofilms. Zudem wurde die Effizienz der Desinfektionsmittel tolo 550® und tolo sterisol super® gegen Salmonella spp. Biofilme auf Edelstahl- und Plastikplättchen auf eine keimreduzierende Wirkung untersucht. Hierbei wurden nach einer Exposition der Biofilme mit tolo 550® eine höhere Keimzahlreduktionen nachgewiesen als mit tolo sterisol super®. Eine Dekontamination von Salmonella spp. im Biofilm auf Edelstahl- und Plastikplättchen konnte durch die verwendeten Desinfektionsmitteln nicht erreicht werden. P-06 FLUORESZENZ-IN-SITU-HYBRIDISIERUNG ZUM NACHWEIS DES VBNCZUSTANDES VON PSEUDOMONAS AERUGINOSA Herrmann , Madeleine; Kolbeck, Luisa Maren; Werlein, Hans-Dieter Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Am Kleinen Felde 30, 30167 Hannover, Deutschland Pseudomonas aeruginosa kann in Wassersystemen wie Wasserzählern, im VBNC-Zustand vorkommen. Gekennzeichnet ist dieser Zustand durch eine verlangsamte metabolische Aktivität, wodurch konventionelle Nachweismethoden erfolglos bleiben. Durch den Einsatz des VITVerfahrens der Firma vermicon, welches auf dem Prinzip der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) basiert, konnten die VBNC-Zellen nachgewiesen werden. Eine Markierung mit fluo- Abstracts reszenzmarkierten Gensonden sowie eine unterschiedliche Lichtanregung der Zellen, ließen eine Differenzierung zwischen lebenden und toten Zellen zu. Die Initiierung der VBNC-Zellen von P. aeruginosa (ATCC 15422) erfolgte mittels einer 10 μM Kupferlösung für 48 Stunden. 20 ml wurden durch einen Carbonatfilter filtriert. Der Filter wurde in ein Einmalreaktionsgefäß überführt und mit 1 ml isotonischer Lösung für 30 min bei 37 °C auf dem Thermomixer geschüttelt und dann zentrifugiert. Das Pellet wurde in 80 μl VE-Wasser gelöst und mit einer vorgefertigten Lösung („Solution B2“) vermischt. 5 μl der entstandenen Lösung wurden auf einen Objektträger (OT) pipettiert und 20 Minuten lang bei 46 °C getrocknet. Nach der Trocknung wurde eine Wanne mit einer zweiten Lösung („Solution C2“) gefüllt und in den Reaktor geschoben. Der getrocknete OT wurde ebenfalls in den Reaktor eingesetzt, nachdem ein Tropfen der „VIT (Pae)“Lösung zugetropft wurde. Danach erfolgte eine 90-minütige Inkubation des OT’s bei 46 °C. Abschließend wurde eine Waschung mit einem zuvor hergestellten Waschpuffer („Solution D2“ + VE-Wasser) durchgeführt. Die Anregung und Auswertung erfolgte mit dem Fluoreszenzmikroskops BX 41 Olympus. Parallel wurde die Bakteriensuspension zur Resuscitation mit 10 μM DDTC-Lösung behandelt und mittels Spatelverfahren bzw. Membranfiltration überprüft. Innerhalb dieser Studie konnte ein Fluoreszieren der VBNC-Zellen von P. aeruginosa bei beiden Anregungen beobachtet werden, sodass diese Zellen als Lebende identifiziert werden konnten. Anhand dieser Methode konnten die VBNCZellen von P. aeruginosa quantitativ nachgewiesen werden. Analog wurde dieses Vorgehen zur Beprobung von Wasserzählern, die mit unterschiedlichen Desinfektionslösungen behandelt Poster wurden übertragen, um die kulturell erzielten Ergebnisse zu verifizieren. P-07 NACHWEIS VON PSEUDOMONAS AERUGINOSA IM VBNC-ZUSTAND MITTELS DER Q-PCR Vatanparast, Raha; Steckhan, Markus; Werlein, Hans-Dieter Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Am Kleinen Felde 30, 30167 Hannover, Deutschland Pseudomonas aeruginosa (P. aeruginosa) Bakterien kommen häufig in technischen Wassersystemen im VBNC-Zustand vor. Besonders charakteristisch dabei ist eine sehr geringe metabolische Aktivität. Dies hat zur Folge, dass konventionelle mikrobiologische Nachweismethoden ineffektiv sind. Hierfür wurde ein RealTime qPCR Protokoll entwickelt, welches eine Amplifikation von P. aeruginosa ermöglicht. Eine Unterscheidung von lebenden und toten Bakterien ist mit der qPCR jedoch nicht möglich. Mit Hilfe von Propidium monoazid (PMA), das bei der DNA-Extraktion den Membranfiltern direkt hinzugefügt wurde, konnte eine PCR-basierende Quantifizierung (PMA-qPCR) von lebenden P. aeruginosa erzielt werden. Der VBNC-Zustand für P. aeruginosa aus Reinkulturen wurde mit einer Kupferlösung (10 μmol) induziert. Die Filtration erfolgte mit Polykarbonat Membranfiltern. Diese wurden mit Propidium Monoazid bei einer Konzentration von 6,25 μM vorbehandelt, für 5 Minuten im Dunkeln inkubiert und mit einer Halogenlampe fotoaktiviert. Die anschließende DNA-Extraktion erfolgte mit einem kommerziellen Kit. Die dadurch extrahierten DNA-Isolate stammen aus einer P. aeruginosa Verdünnungsreihe von 101 bis 106 KbE/ml. Zusätzlich wurden 5 mit Wasserstoffperoxid plus Silber gespülte Wasserzähler beprobt und mit- 55 Abstracts tels der PMA-qPCR auf P. aeruginosa untersucht. Zur Detektion wurden sequenzspezifische Oligonukleotide und FAM-Hybridisierungssonden verwendet. Als Positivkontrolle dienten DNATemplates von P. aeruginosa aus Reinkulturen. Zur Negativkontrolle wurden DNA-Templates von DNA-freiem Wasser eingesetzt. Alle DNAIsolate wurden mit der Chromo4TM Software analysiert und quantifiziert. Es konnte erfolgreich P. aeruginosa im VBNCZustand mit Konzentrationen von 102–106 KbE/ ml amplifiziert werden. Die gleichzeitige Kultivierung auf CN-Agar wies dabei kein Wachstum auf. Durch die Behandlung mit PMA konnte eine Amplifizierung von toter DNA verhindert werden, was sich durch einen deutlichen Anstieg der C(t)-Werte zeigte. Die aus Wasserzählern, die mit Sanosil (H2O2, Ag) behandelt wurden, isolierten VBNC-Zellen zeigten bei der qPCR unterschiedliche Ergebnisse. So erzielten 4 von 5 Wasserzählern keinen Anstieg über den Threshold. Jedoch konnte bei allen Wasserzählern ein tendenzielles Vorhandensein von P. aeruginosa in sehr geringen Konzentrationen beobachtet werden. Mit dem entwickelten PMAqPCR System lassen sich P. aeruginosa Bakterien im VBNC-Zustand nachweisen. Das entwickelte Protokoll lässt sich auf die Beprobung von Wasserzählern übertragen. Poster P-08 ENTWICKLUNG EINES MOLEKULARBIOLOGISCHEN NACHWEISSYSTEMS FÜR LEGIONELLA SPP. IN WASSERPROBEN IN KORRELATION ZU DEM IN DER TRINK WASSERVERORDNUNG FESTGELEGTEN MIKROBIOLOGISCHEN MASSNAHMEWERT Beutlich, Janine; Geister, Jennifer; Mergemeier, Steffen CONGEN Biotechnologie GmbH, Robert-Rössle-Str. 10, 13125 Berlin, Deutschland Legionellen sind in der Umwelt in zahlreichen Arten verbreitete Bakterien, die vor allem in Wasser vorkommen. Sie proliferieren bevorzugt in einem Temperaturbereich von 25–45 °C. Insbesondere längere Verweilzeiten in technischen Systemen wie Warmwasserverteilungsanlagen, Klimaanlagen, Luftbefeuchtern, Badebecken und sonstigen technischen Apparaten (z. B. für die Mundhygiene oder zur Behandlung von Atemwegserkrankungen) bieten Legionellen optimale Wachstumsbedingungen. Mit einem Anteil von ca. 90 % ist Legionella pneumophila als Hauptursache der Legionellose (auch Legionärskrankheit) bekannt. Potentiell können jedoch alle derzeit bekannten 57 Legionella Spezies Erkrankungen beim Menschen hervorrufen. Das Spektrum der klinischen Symptomatik reicht von asymptomatischen Infektionen bis zu schweren Pneumonien, die in 10–15 % der Fälle tödlich enden. In dieser Studie wird die Untersuchung von Trinkwasser-, Oberflächenwasser- und Brunnenwasserproben mit dem real-time PCR basierten Nachweissystem SureFast® Legionella Screen PLUS (CONGEN, Berlin) beschrieben. Nach der DNA-Isolierung mit dem Extraktionskit SureFast® PREP Aqua (CONGEN, Berlin) erfolgt die sequenz-spezifische Amplifikation der Legionella-DNA in der PCR. Diese Methode ermöglicht 56 Abstracts den sensitiven Nachweis von Legionella spp. entsprechend DIN EN ISO 20837, DIN EN ISO 20838 und ISO/TS 12869. Zusätzlich enthält das Kit eine Positivkontrolle, die dem in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) angegebenen technischen Maßnahmewert einer LegionellaKonzentration von 100 KBE/100 ml entspricht. Dadurch kann die Konzentration von Legionella spp. in der Probe bewertet werden. (CpWert [Probe] < Cp-Wert [Positivkontrolle] = die Konzentration der Proben-DNA liegt über dem zulässigen Grenzwert; Cp-Wert [Probe] > CpWert [Positivkontrolle] = die Konzentration der Proben-DNA liegt im zulässigen Bereich). Das Nachweissystem ist zusätzlich mit einer internen Amplifikationskontrolle (PLUS) ausgestattet und kann auf allen gängigen real-time PCR Cyclern angewendet werden, die gleichzeitig zwei Reporterfarbstoffe im FAM- und VIC/HEX-Kanal detektieren können. Der Test wurde erfolgreich im Ringversuchsprogramm INSTAND Nr. 536 Legionella pneumophila zur externen Qualitätssicherung überprüft. Das real-time PCR Testsystem SureFast® Legionella Screen PLUS bietet eine schnelle, zuverlässige Alternative zu den klassischen mikrobiologischen Verfahren in der Überwachung der mikrobiologischen Wasser- bzw. Trinkwasserqualität. Poster macht die Technologie zu einem wichtigen Instrument für die Identifizierung von Mikroorganismen in der Lebensmittelverarbeitung, Qualitätskontrolle wie auch für die schnell Diagnose von Krankheiten. Um die Identifizierung Lebensmittel relevanter Mikroorganismen weiter zu verbessern, wird beim weiteren Aufbau der MALDI-TOF MS Datenbank des MALDI Biotyper an der Optimierung der Identifizierung von Bier – Lebensmittelverderbern und Fermentierenden Bakterien und Schimmelpilzen gearbeitet. Eine erste spezialisierte Bibliothek enthält z. B. verschiedenen Verderbniserreger für Brauereien zur Bestimmung von bakteriellen Bierverderbern, etwa aus den Gattungen Lactobacillus, Pectinatus, Pediococcus und Megasphaera. Zusätzlich enthält diese Datenbank auch Schadhefen, wie z. B. Saccharomyces cerevisiae var. diastaticus in Bier, Dekkera in Wein und Bier etc. MALDI TOF MS erleichtert und beschleunigt die Identifizierung von Bier und Lebensmittel relevanten Mikroorganismen und erzielt dabei Ergebnisse von hoher Genauigkeit. Somit kann die Technologie in der Lebensmittelmikrobiologie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. P-09 AUFBAU EINER MALDI-TOF MS DATENBANK ZUR IDENTIFIZIERUNG VON BIER UND LEBENSMITTEL RELEVANTEN MIKROORGANISMEN Awad, Marian; Kostrzewa, Markus R&D, Bruker Daltonik GmbH, Fahrenheitstr. 4, 28359 Bremen, Deutschland Die Identifizierung und Differenzierung von Mikroorganismen kann schnell und mit hoher Genauigkeit mittels MALDI- TOF MS erfolgen. Das 57 Abstracts P-10 DIVERSITÄT DES HUMANEN (BAKTERIOPHAGEN-) VIROMS IN FAECESPROBEN NACH OPTIMIERUNG DER EXTRAKTIONSSCHRITTE Castro-Mejia, Josue1; Muhammed, Musemma1; Kot, Witold2,3; Neve, Horst4; Franz, Charles4; Hansen, Lars3; Vogensen, Finn1; Nielsen, Dennis1 Department of Food Science, University of Copenhagen, Roligshedvej 26, Frederiksberg, Dänemark; 2 Department of Biology, University of Copenhagen, Universitetsparken 15, Copenhagen, Dänemark; 3 Department of Environmental Science, Aarhus University, Frederiksborgvej 399, Roskilde, Dänemark; 4 Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie, Max Rubner-Institut, HermannWeigmann-Str. 1, 24103 Kiel, Deutschland 1 Der humane Darmtrakt ist dicht besiedelt mit Archaebakterien, Eukaryoten, Eubakterien und deren Viren. Das Virom dieses Ökosystems besteht somit vorwiegend aus Bakteriophagen. Die bisher angewandte Methodik zur Phagenpräparation für Metagenom-Analysen basiert auf den Schritten (i) Resuspendierung, (ii) Zentrifugation, (iii) mehrstufige Filtration und (iv) CsCl-Gradientenzentrifugation (Nature Protocols 4, 470–483, 2009). Dieses LIT-Protokoll (Literatur-adaptiertes Protokoll) wurde weiter optimiert durch Ergänzung eines Tangentialfluss-Filtrations- (TFF) oder eines Polyethylenglycol-Sedimentationsschrittes (PEG). Mit den beiden optimierten TFFund PEG-Protokollen (Castro-Mejia et al. 2015, Microbiome 3:64) wurden signifikant höhere Wiederfindungsraten für gespikte Referenzphagen erzielt und deutlich höhere PhagenDNA-Mengen gewonnen. Damit sollte es auch möglich sein, „seltene“ Phagen mit zu erfassen, die nur einen geringen Anteil an der Gesamtpopulation aufweisen. Mit der LIT- und mit der optimierten TFF- und PEG-Methodik wurden die Gesamt-Phagenpartikel (PPs) aus Faecesproben zweier Personen isoliert und Metagenomanalysen durchgeführt. Dazu wurden umfangreiche 58 Poster elektronenmikroskopische Analysen mit den PP-Fraktionen durchgeführt. Erwartungsgemäß zeigten die Metagenomanalysen hohe Anteile der weit verbreiteten dsDNA Phagenfamilien (Myoviridae, Podoviridae und Siphoviridae). Im Vergleich zu den LIT-basierten Daten zeigten die optimierten TFF- und PEG-basierten Metagenome eine größere Biodiversität, d.h. höhere Anteile an Podoviridae-, Siphoviridae- und bemerkenswerterweise auch an bisher unklassifizierten und damit unbekannten Phagen (ohne Einträge in den Phagengenom-Datenbanken). Die elektronenmikroskopischen Aufnahmen zeigten eine große morphologische Vielfalt der isolierten Phagen. Bemerkenswert waren die Größenunterschiede zwischen ungewöhnlich großen Myoviridae-Phagen und sehr kleinen Podoviridae-Phagen. Letztere waren nur in PEGAufarbeitungen zu finden, die sich somit besser für die Extraktion sehr kleiner PPs zu eignen scheinen. Atypische Phagen mit langen Fiberfortsätzen an den Köpfen sind vermutlich den bisher nicht klassifizierbaren Phagen zuzuordnen. Die untersuchten Faecesproben der beiden Personen zeigten unterscheidbare charakteristische Phagenprofile. P-11 HYGIENISCHER STATUS VON SPEISEN AUS DER GASTRONOMIE – „A NEVER ENDING STORY“? Messelhäußer, Ute; Thiel, Susanne; Pudich, Ursula; Fella, Christiane; Schreiner, Hermann; Bauer, Andreas; Eckert, Sabine; Jüngling, Axel Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Standorte: Veterinärstr. 3, 85764 Oberschleißheim, und Eggenreuther Weg 43, 91058 Erlangen, Deutschland Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung spielt die Außer-Haus-Verpflegung in Deutschland eine immer bedeutendere Rolle. Speisen Abstracts aus der Gastronomie sollten daher nicht nur einen kulinarischen Genuss darstellen, sondern auch von einwandfreier hygienischer Beschaffenheit sein. Aus diesem Grund kontrolliert das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in den letzten Jahren verstärkt die mikrobiologisch-hygienische Beschaffenheit von zubereiteten Speisen, die in der Gastronomie an den Verbraucher abgegeben werden. Bei Probenahmen in mehr als 60 bayerischen Hotel-, Restaurant- und Pensionsbetrieben, die im Rahmen von Schwerpunktkontrollen der Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit in den Jahren 2014 und 2015 erfolgten, wurde der Fokus auf Sättigungsbeilagen (u. a. gegarter Reis, Nudeln, Spätzle) und auf Lebensmittel, die in Buffetform angeboten werden (u. a. Wurstaufschnitt, Lachs, vorgeschnittenes Obst und Desserts/feine Backwaren mit nicht durchgebackener Füllung), gelegt. Beide Speisenarten können aus fachlicher Sicht als Indikatoren für ein einwandfreies Hygiene- und insbesondere Temperaturmanagement in dem jeweiligen Betrieb herangezogen werden. Das Untersuchungsspektrum umfasste zum einen Keime, die bei diesen Produktgruppen als klassische Hygieneparameter einzustufen sind, wie beispielsweise Enterobacteriaceae (und speziell Escherichia coli), Pseudomonas spp., Hefen und Schimmelpilze, aber auch potentiell humanpathogene Mikroorganismen bzw. Toxinbildner, wie Staphylococcus aureus und Bakterien der Bacillus cereus-Gruppe. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen der Proben sowie die in den Betrieben vorgefundenen hygienischen Gegebenheiten wurden anschließend vergleichend ausgewertet. Insbesondere bei Sättigungsbeilagen konnten, neben vielfach hohen Gehalten an Enterobacteriaceae und Pseudomonas spp., teilweise auch Erreger der B. cereus-Gruppe mit entspre- Poster chendem Toxinbildungsvermögen in Keimzahlen von > 105 KbE/g detektiert werden. Aber auch bei Speisen vom Buffet deuteten die mikrobiologischen Befunde in einigen Fällen auf deutliche Mängel bei der Zubereitung und/oder Lagerung hin. Insgesamt lassen die mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus den Betriebskontrollen, auch im Vergleich zu Erkenntnissen aus den vergangenen Jahren, nach wie vor auf erhebliches Verbesserungspotential hinsichtlich des hygienischen Umgangs und des Temperaturmanagements bei Speisen in der Gastronomie schließen. P-12 CHARAKTERISIERUNG VON BAKTERIOPHAGEN ZUR BIOKONTROLLE VON ANTIBIOTIKARESISTENTEN BAKTERIEN AUS LEBENSMITTELN Koberg, Sabrina; Hüsing, Christina; Back, Angela; Franz, Charles; Neve, Horst Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie, Max Rubner-Institut, Hermann-Weigmann-Str. 1, 24103 Kiel, Deutschland Ein effektiver Schutz der Verbraucher vor Krankheitserregern, die durch Lebensmittel übertragen werden können, hat einen hohen Stellenwert. Aufgrund des vermehrten Auftretens von antibiotikaresistenten Pathogenen in Lebensmitteln müssen Alternativen zu Antibiotika gefunden werden. Lytische Bakteriophagen könnten als natürliche Bakterienfresser zur gezielten Minimierung dieser Problemkeime in Lebensmitteln (Biokontrolle) eingesetzt werden. Eine Vielfalt an Bakteriophagen mit lytischer Aktivität wurde gegen pathogene Bakterienstämme mit und ohne Antibiotikaresistenz aus Klärwerk-, Kuh- und Schweinegülleproben isoliert und charakterisiert. Für die Isolierung der Phagen wurde ein Panel an unterschiedlichen 59 Abstracts E. coli-, Klebsiella- und Enterococcus-Stämmen eingesetzt. Es wurden über 40 unterschiedliche Phagen isoliert und mit Hilfe von Elektronenmikroskopie, SDS-PAGE, RAPD-PCR, Restriktionsanalysen und Wirtsspektren charakterisiert. Die Phagen wurden morphologisch in die Myoviridae-, Siphoviridae- und Podoviridae-Phagenfamilien eingruppiert und zeigten unterschiedlich breite Wirtsspektren: Einer der lytisch aktivsten Phagen infizierte alle getesteten EHEC-Stämme. Ein anderer Phage lysierte lediglich E. coli O157:H- und O157:H7-Stämme und war somit sehr spezifisch für gerade diese Serotypen. Ein weiterer Phage zeigte eine speziesübergreifende, lytische Wirkung auf verschiedene E. coliStämme und auf Salmonella Szentes. Die Untersuchungen zeigten, dass Umweltproben eine Vielfalt an Phagen bergen, die sich für weitere Versuche zur Biokontrolle pathogener Bakterienstämme anbieten. P-13 STRUKTUR-AKTIVITÄTS-ANALYSE ANTIBAKTERIELLER EIGENSCHAFTEN VON IONISCHEN FLÜSSIGKEITEN AUF LEBENSMITTELRELEVANTE BAKTERIEN Weyhing-Zerrer, Nadine1,2; Mester, Patrick3; Rossmanith, Peter3,4 FG Lebensmittelmikrobiologie, Universität Hohenheim, Garbenstr. 28, 70599 Stuttgart, Deutschland; 2 Merck KGaA, Frankfurter Str. 250, 64293 Darmstadt, Deutschland; 3 Christian Doppler Labor für Monitoring mikrobieller Kontaminanten, Veterinärmedizinische Universität, Veterinärplatz 1, 1210 Wien, Österreich; 4 Institut für Milchhygiene, Veterinärmedizinische Universität, Veterinärplatz 1, 1210 Wien, Österreich 1 Ionische Flüssigkeiten (ILs) sind definiert als Salze, meist bestehend aus organischen Kationen und organischen/anorganischen Anionen, deren Schmelzpunkt unter 100 °C liegt. Durch die freie Kombinierbarkeit von verschiedenen Kationen und Anionen ergeben sich theoretisch 1018 60 Poster verschiedene ILs mit einzigartigen chemischphysikalischen Eigenschaften. Die chemische Industrie zeigt großes Interesse an den ILs, die erst in den letzten zwei Jahrzenten aufgekommen sind, da diese anforderungsspezifisch modifiziert bzw. designt werden können. Zu den allgemeinen besonderen Eigenschaften von ILs zählen ein vernachlässigbarer Dampfdruck, gute Thermostabilität sowie die schwere Entzündbarkeit. Zu den veränderlichen Eigenschaften durch die Struktur der IL gehört eine einstellbare elektrische Leitfähigkeit und eine Variierung der Toxizität. Erst seit einigen Jahren liegt die Toxizität der ILs im Fokus um Strukturzusammenhänge zu untersuchen, wobei die Untersuchungen meist auf 2–3 Bakterienstämme beschränkt sind. Aus diesem Grund wurden 12 Teststämme anhand der DIN EN ISO 11133 für Mikrobiologie von Lebensmitteln, Futtermitteln und Wasser ausgewählt, mit dem Fokus auf möglichst viele Klassen, Ordnungen und Familien miteinander zu vergleichen. Zur Untersuchung der Toxizität der ILs wurden die minimale inhibierende Konzentration (MIC) und die minimale bakterizide Konzentration (MBC) nach 24 Stunden bestimmt. Im ersten Teil der Arbeit wurden aufgestellte Hypothesen wie die Zusammenhänge des Alkyl-Seitenketteneffektes [Cnmim]Cl, die Toxizität von fluorinierten Anionen und die Lipophilizität überprüft. Die bisherigen Hypothesen konnten allerdings nicht auf alle 12 Teststämme übertragen und bestätigt werden. Allgemein sind grampositive Bakterien sensitiver gegenüber ILs als Gramnegative und weisen eine höhere Abweichung untereinander auf. Die Ergebnisse sind jedoch eine gute Grundlage für die gezielte Identifizierung selektiver ILs und für die Untersuchung der Toxizitätsmechanismen. Abstracts P-14 VERBESSERTE VIABILITÄT TEMPERATURADAPTIERTER LACTOBACILLUS ACIDOPHILUS KULTUREN IN SPEISEEISERZEUGNISSEN Ergin, Firuze1; Atamer, Zeynep2; Asci Arslan, Ayse1; Comak Gocer, Emine Mine1; Demir, uammer1; Samtlebe, Meike2; Hinrichs, Joerg2; Kücükcetin, Ahmet1 1 FG Lebensmittelverfahrenstechnik, Universität Akdeniz, Dumlupinar Boulevard, Campus, 07058 Antalya, Türkei; 2 FG Milchwissenschaft und -technologie, Universität Hohenheim, Garbenstr. 21, 70599 Stuttgart, Deutschland Speiseeis ist unter den Milchprodukten aufgrund des neutralen pH-Werts eine ideale Matrix für den Transport von Probiotika in den Körper. Die Milchsäurebakterien müssen jedoch während des Herstellungsprozesses zunächst das Einfrieren als auch die Lagerung bei ca. –20 °C überstehen. Es wird angenommen, dass eine Stressvorbehandlung die Überlebensrate von Bakterienzellen im Endprodukt verbessern kann. Das Ziel dieser Arbeit war es probiotische Bakterien (Lactobacillus acidophilus), die einer Temperaturstressvorbehandlung ausgesetzt waren, für die Speiseeisherstellung zu nutzen und den Einfluss der Stressbehandlung auf das Überleben während der Lagerung zu untersuchen. Zur Bestimmung der optimalen Stressbedingung wurden Temperatur-/Zeitkombinationen von 4 °C für 18 h und 45 °C für 15 min ausgewählt, die unter- bzw. oberhalb der optimalen Wachstumsbedingung (37 °C) von L. acidophilus Kulturen liegen. Das Speiseeis wurde mittels zweier unterschiedlicher Technologien hergestellt: i) der Speiseeismix wurde mit den kaltund warmadaptierten L. acidophilus Kulturen vor der Eisherstellung fermentiert (Methode 1), ii) kalt- und warmadaptierte L. acidophilus Kulturen wurden direkt zum Speiseeismix gegeben Poster und die anschließende Eisherstellung erfolgte ohne vorherige Fermentation (Methode 2). Die Viabilität der L. acidophilus Kulturen sowie die physikochemischen Eigenschaften der Speiseeisproben wurden direkt nach der Herstellung (Tag 0) und während der Lagerung (Tag 1, 15, 30, 60 und 90) bestimmt. Es wurde gezeigt, dass eine Kalt- als auch Warmadaption der Zellen die Viabilität von L. acidophilus in Speiseeis signifikant verbessert. Der ausgewählte L. acidophilus Stamm konnte nach einer Lagerzeit von 90 Tagen in den Speiseeisproben noch in erforderlicher Keimzahl (106 KbE mL-1) detektiert werden. Die höchste Viabilität wurde in den Proben, die mit Methode 1 mit den kaltadaptierten L. acidophilus (4 °C, 18 h) Kulturen hergestellt worden waren, detektiert. P-15 WACHSTUM VON PSEUDOMONAS SPP. IN ROHMILCH: URSACHE EINER VERRINGERTEN HALTBARKEIT VON UHT-MILCH? Stoeckel, Marina1; Lidolt, Melanie1; Stressler, Timo2; Wenning, Mareike3; Hinrichs, Jörg1 1 FG Milchwissenschaft und -technologie, Universität Hohenheim, Garbenstr. 21, 70599 Stuttgart, Deutschland; 2 FG Biotechnologie und Enzymwissenschaft, Universität Hohenheim, Garbenstr. 25, 70599 Stuttgart, Deutschland; 3 Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, 85354 Freising, Deutschland Pseudomonas spp. sind ein natürlicher Bestandteil der Rohmilchmikrobiota und entwickeln sich während der Kühllagerung der Rohmilch vor der weiteren Verarbeitung zur dominierenden Bakteriengattung. In dieser Zeit sekretieren Pseudomonaden bei ausreichend hohen Zellzahlen extrazelluläre Enzyme, insbesondere Peptidasen und Lipasen. Die Enzyme sind sehr hitzetolerant und zeigen auch nach UHT (Ultra High Tempe- 61 Abstracts rature) Erhitzungen noch Aktivität. Diese Restaktivität kann UHT-Milch während der Lagerung durch Protein- und Lipidabbau verderben. Das Ziel dieser Arbeit war die Beschreibung von Produktfehlern, die in UHT-Milch während der Lagerung aufgrund proteolytischer Enzyme auftreten, sowie die Korrelation von proteolytischer Aktivität mit dem Zeitpunkt des Auftretens von Produktfehlern. In drei Ansätzen wurde thermisierte Milch mit Pseudomonas sp. W15a, Pseudomonas weihenstephanensis und Pseudomonas proteolytica beimpft und bei 6 °C für 4–5 Tage bis zum Erreichen der stationären Wachstumsphase inkubiert. Die daraus produzierte UHT-Milch wurde bei 20 °C für 4 Monate gelagert, und monatlich hinsichtlich des Auftretens von Produktfehlern analysiert. Zusätzlich wurde die thermische Inaktivierung der Enzyme untersucht. Die Peptidasen wiesen eine sehr hohe Hitzestabilität in den Versuchen im Labormaßstab auf, und wurden während der UHT-Milch-Produktionen im Pilotmaßstab nicht inaktiviert. Produktfehler verursacht durch proteolytische Enzyme traten in der UHT-Milch in der Reihenfolge Bitterkeit – Partikel – Aufrahmen – Sediment – Gelierung ab einer apparenten Enzymaktivität ≥ 0.03 pkat mL-1 auf. Ein linearer Zusammenhang zwischen der Enzymaktivität und dem Auftreten der Produktfehler wurde bei Bitterkeit und Partikelbildung, jedoch nicht bei der Gelierung festgestellt. 62 Poster P-16 PEPTIDASEAKTIVITÄT VON PSEUDOMONAS IN MILCH Lücking, Genia; von Neubeck, Mario; Huptas, Christopher; Scherer, Siegfried; Wenning, Mareike Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, 85354 Freising, Deutschland Das Vorhandensein hitzeresistenter bakterieller Peptidasen in Rohmilch stellt ein Problem für die Qualität länger haltbarer Produkte wie z. B. H-Milch oder Milchpulver dar. Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojektes AiF-FV 16588 ergaben, dass Pseudomonas die häufigste Gattung in Rohmilch ist und diese im Vergleich zu anderen detektierten Organismen mit Abstand die stärkste Peptidaseproduktion in Milch zeigt. Dabei waren am häufigsten Isolate der Spezies P. proteolytica, P. lundensis und P. fragi detektiert worden. Auffallend war, dass sich die Enzymbildung der verschiedenen Pseudomonas-Stämme, die mittels Agardiffusionstest ermittelt wurde, erheblich voneinander unterschied. Zwar ist bekannt, dass die Peptidaseaktivität bei einigen Pseudomonas-Spezies durch Umweltfaktoren wie z. B. Temperatur, Eisenkonzentration und Quorum Sensing stark beeinflusst wird, allerdings sind die zugrundeliegenden molekularen Regulationsmechanismen meist unklar. Bislang wurde bei Pseudomonas nur ein Peptidase-Gen beschrieben, welches für eine alkalische Metallopeptidase kodiert und zusammen mit fünf bis sieben weiteren Genen (u. a. einem für eine Lipase) auf dem sog. aprA-Operon lokalisiert ist. Die Struktur und Regulation dieser Operon-Gene könnten folglich wichtige Faktoren zur Aufklärung der stammspezifischen Peptidaseproduktion bei Pseudomonas sein. Um dies genauer zu untersuchen, wurde von ca. Abstracts 30 Isolaten, die acht milchrelevanten Pseudomonas-Arten angehören, die aprA-Operonsequenz mittels Next-Generation Sequencing bestimmt. Zudem wurde die Peptidaseaktivität der Isolate mit Hilfe eines Azocasein-Assays unter verschiedenen Wachstumsbedingungen quantifiziert. Schwerpunkt war hierbei die Enzymbildung im Wachstumsverlauf bei 6 °C in TSB Medium mit 10 % Milch sowie in 100 %iger H-Milch zu bestimmen. Erste Daten weisen darauf hin, dass Unterschiede im Peptidase-Phänotyp mit einem bestimmten Operonaufbau korrelieren könnten und die Inkubation in reiner Milch die Peptidaseaktivität erhöht. P-17 VERBREITUNG VON O157 UND NON-O157 PATHOGENEN STEC (PSTEC) IN ROHMILCHPROBEN Hallier-Soulier, Sylvie1; Dunglas, Sandrine2; Nahuet, Cristelle1; Besson, Aurore1; Jemmal, Sarah1; Montagnac, Dany2; Delannoy, Sabine3; Ganet, Sarah4; Bouton, Sébastien1; Fach, Patrick3; Loukiadis, Estelle4 1 Pall GeneDisc Technologies, Centre CICEA, 1 rue du Courtil, 35170 Bruz, Frankreich; 2 Sodiaal Union, La Chataigneraie, 15220 St Mamet la Salvetat, Frankreich; 3 Anses, 14, rue P. et M. Curie, 94706 Maison-Alfort cedex, Frankreich; 4 VetAgroSup, 1 Avenue Bourgelat, 69280 Marcy l’Etoile, Frankreich Molekularbiologische Methoden zur Detektion von pathogenen Shigatoxin-produzierenden Escherichia coli (pSTEC) basieren typischerweise auf zwei aufeinanderfolgenden PCR Screening Schritten, welche in der ISO/TS 13136 (EU) bzw. in der MLG 5B (US) beschrieben sind. Während des ersten Screenings kommt es zum Nachweis von stx und eae, gefolgt von der Detektion der Top5 pSTEC Serogruppen. Um die Rate von sowohl mutmaßlich positiven PCR Ergebnissen in heterogenen bakteriellen Anreicherungen, als auch die Zeit bis zum Ergebnis zu reduzieren, Poster entwickelten wir eine one-step multiplex PCRMethode basierend auf der GeneDisc® Technology der Pall Corporation. Diese PCR wird zum ersten Screening von angereicherten Proben verwendet. Im Falle von mutmaßlich positiven Ergebnissen kommt es mit Hilfe der immunomagnetischen Separation (IMS) zum zweiten Screening der O-Gruppen bevor Kolonien von spezifischen Agarplatten isoliert werden. 4073 Rohmilchproben aus Frankreich, welche sowohl Kuhmilch- als auch Schafsmilchproben beinhalteten, wurden nach der ISO/TS 13136 Standardmethode analysiert. Die Ergebnisse wurden mit denen der GeneDisc multiplex PCR verglichen. Diese Studie berücksichtigte überwiegend die Verbreitung von pSTEC in Rohmilch Produkten beim Vergleich beider Methoden. Es zeigte sich eine hohe Diskriminierungsrate der alternativen Methode. Demnach lag die Rate von mutmaßlich positiven Proben bei lediglich 3 % (117 Proben) mit der GeneDisc Technologie im Vergleich zu 14 % (580 Proben) mit der ISO-Methode, was somit zu einer deutlichen Reduzierung der Bestätigungsrate von 86 % führte und demnach die Analysenkosten drastisch senkt. Zudem wurden keine falsch negativen PCR-Ergebnisse nach der IMS im Vergleich zum ISO-Standard festgestellt. Da viele Proben mit multiplen Serogruppen kontaminiert waren, mussten 1050 Bestätigungen nach der ISO Methode durchgeführt werden im Vergleich zu 142 mit der GeneDisc Technologie. Die Bestätigungsmethode detektierte lediglich 16 pSTEC Stämme durch die ISO Methode und 19 mittels der GeneDisc Technologie. Eine Dominanz der Serogruppe O26 wurde sowohl in Kuhmilch als auch Schafsmilch festgestellt. Die Genauigkeit der GeneDisc Screening Methode liefert eine niedrigere Rate von mutmaßlich positiven pSTEC Proben nach dem ersten Screening und eignet sich somit in Verbindung mit der kurzen 63 Abstracts Zeit bis zum Ergebnis für Routineuntersuchungen. P-18 QUANTIFIZIERUNG THERMOPHILER SPORENBILDNER IN MILCH UND MILCHPULVER Wenning, Mareike1; Doll, Etienne1; Reich, Carolin2; Hinrichs, Jörg2; Scherer, Siegfried1 Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittel-forschung (ZIEL), Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, 85354 Freising, Deutschland; 2 FG Milchwissenschaft und -technologie, Universität Hohenheim, Garbenstr. 21, 70599 Stuttgart, Deutschland 1 Pulverförmige Milch- und Molkederivate, die u. a. mittels Membran- und Eindampfungsverfahren hergestellt werden, sind technisch aufwendige, aber auch hochwertige Exportprodukte, an die mittlerweile sehr hohe Ansprüche im Hinblick auf die vorhandenen Sporenzahlen gestellt werden. Kritisch sind insbesondere thermophile Sporenbildner, da sie ihr Wachstumsoptimum im Temperaturbereich von 50–70 °C haben, in dem viele Prozesse der Konzentratherstellung ablaufen. Hier kann es durch ein Wachstum während der Konzentrierung zu einer starken Erhöhung der Keim- und Sporenzahlen kommen. Im Rahmen des AiF-FV 18356N sollen daher technologische Strategien zur Reduktion der Sporenzahlen erarbeitet werden. Zunächst muss die optimale Methode zur Quantifizierung thermophiler Sporenbildner festgelegt werden, da hierfür keine offiziell anerkannte Methode existiert und in der Literatur sehr verschiedene Temperatur/Zeit-Kombinationen zur Inaktivierung der vegetativen Zellen genannt werden. Dazu wurden vegetative Zellen und Sporen von Stämmen der Gattungen Geobacillus und Anoxybacillus bei unterschiedlichen Temperatur/Zeit-Kombinationen (80 °C, 90 °C, 95 °C für 5–30 min) erhitzt, um zu 64 Poster erfassen, wo vegetative Zellen sicher inaktiviert, Sporen hingegen noch nicht beeinträchtigt werden. Zudem wurden auch Proben aus der Praxis (Milch, Molke, Milch- und Molkepulver) für die Erhitzungsversuche verwendet, da nicht sichergestellt werden kann, dass im Labor angezogene Modellkeime eine mit Praxisproben vergleichbare Hitzeresistenz aufweisen. Es zeigte sich, dass eine Erhitzung bei 80 °C für 10 min vegetative Zellen sicher inaktiviert, was zu Beginn nicht unbedingt zu erwarten war, da die Temperatur nur geringfügig über der oberen Grenze des Wachstumsbereichs liegt. Für die Inaktivierung der Sporen ergaben sich Diskrepanzen zwischen Laborstämmen und Praxisproben. Die Sporensuspensionen der Laborstämme waren hitzeresistenter und wurden auch durch 30 min bei 95 °C kaum in ihrer Zahl vermindert. Bei den Praxisproben hingegen kam es zu einer Reduktion der Keimzahl um teilweise mehr als eine Log10-Stufe. Die Temperatur für die Inakti- vierung der vegetativen Zellen bei der Quantifizierung thermophiler Sporen sollte daher nicht zu hoch gewählt werden, da sonst die Gefahr einer Unterschätzung der vorhandenen Sporenzahl besteht. P-19 VERGLEICH ZWEIER NACHWEISMETHODEN VON LISTERIA MONOCYTOGENES IN ARTIFIZIELL KONTAMINIERTEM, NISIN BEHANDELTEN SAUERMILCHKÄSE Szendy, Maik; Westhäuser, Florian; Noll, Matthias Bioanalytik, University of Applied Sciences, Friedrich-Streib-Str. 2, 96450 Coburg, Deutschland Konservierungsstoffe wie Nisin werden international zum Schutz vor pathogenen Keimen Milch- und Käseprodukten hinzugegeben. Die bakteriostatische Wirkung von Nisin auf unter- Abstracts schiedliche Listerien Spezies wurde in vitro ausgiebig dokumentiert. Aus diesem Grund war das Ziel dieser Studie das bioverfügbare Nisin und den wachstumshemmenden Effekt von Nisin auf Listeria monocytogenes in artifiziell kontaminierten Sauermilchkäse (SMK) zu evaluieren. Unterschiedliche Nisinkonzentrationen wurden zunächst in Homogenisaten aus fertigen SMK-Produkten an einer Mischung aus 8 unterschiedlichen Milchsäurebakterien (LAB) und einem L. monocytogenes Isolat getestet. Zum SMK, welchen wir nachfolgend in unserem Labor herstellten, wurde 150 Internationale Units Nisin pro Gramm Käse (IU/g) oder kein Nisin hinzugegeben. Artifiziell wurde der SMK mit 105 KBE/g L. monocytogenes kontaminiert und für 2 Tage bei 30 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 99 % inkubiert. Nach der Reifung wurde das Wachstum der LAB und L. monocytogenes mit konventionellen Kultivierungsmethoden und Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) bestimmt. Das Wachstum der LAB wurde von 150 IU Nisin/g nicht eingeschränkt. Hohe Nisinkonzentrationen (2000 IU Nisin/g) mussten eingesetzt werden, um eine Reduktion von 1 log KBE/ml zu erreichen. Im Gegensatz dazu wurde das Wachstum von L. monocytogenes bei 150 IU Nisin/g inhibiert. Nach der Käseherstellung wurde die aerobe Gesamtzellzahl, unabhängig davon ob L. monocytogenes, Nisin oder wenn beides in Kombination anwesend war, mit 108 KBE/g bestimmt. Die gezählten Zellen von LAB und L. monocytogenes aus FISH waren in Übereinstimmung mit der kultivierungsbasierenden Methode. Des Weiteren zeigte die FISH Analyse die antilisteriale Eigenschaft des Nisins in kontaminierten Käseproben. In artifiziell kontaminierten SMK hatte L. monocytogenes einen geringen Einfluss auf die Käsekulturen nach der vom Käsehersteller ange- Poster wandten Reifezeit. Unsere Ergebnisse stehen in Korrelation zu ersten Sequenzierungsdaten der Käsegemeinschaft. Während kein Effekt des Nisins auf die LAB beobachtet wurde, hatte das antimikrobielle Peptid in vivo das Wachstum der Listeria Population beeinflusst. P-20 BAKTERIOPHAGEN IN MOLKE: MÖGLICHKEITEN DER REDUKTION FÜR EINE ERHÖHTE PROZESSSICHERHEIT Samtlebe, Meike1; Wagner, Natalia2; Brinks, Erik2; Neve, Horst2; Heller, Knut J.2; Hinrichs, Jörg1; Atamer, Zeynep1 1 FG Milchwissenschaft und -technologie, Universität Hohenheim, Garbenstr. 21, 70599 Stuttgart, Deutschland; 2 Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie, Max Rubner-Institut, HermannWeigmann-Str. 1, 24103 Kiel, Germany Lytische Bakteriophagen stellen für die Milchindustrie eine der häufigsten Ursachen für Fermentationsstörungen dar, insbesondere bei der Produktion von Käse und Joghurt. Somit sind Schwankungen in der Produktqualität und – im schlimmsten Fall – der Verlust ganzer Chargen als Konsequenzen zu erwarten. Die Inhaltsstoffe aus der Käsemolke werden aus Gründen der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit entweder direkt in den Käsungsprozess zurückgeführt oder zu verschiedensten Molkenpulvern verarbeitet. Damit können auch Phagen in den Prozess recycelt werden und unerwartet Fermentationsstörungen verursachen. Nachdem Käsemolke mit bis zu 109 Plaque-bildende Einheiten (PbE) mL-1 belastet sein kann und diese den Trocknungsprozess überstehen, sind zum einen Methoden gefragt, mit denen der Phagentiter in der Molke schnell bestimmt werden kann und zum anderen Technologien notwendig, mit denen die Phagenbelastung zuverlässig minimiert werden kann. 65 Abstracts In drei erfolgreich durchgeführten IGF-Projekten (14339 N, 2007; AiF 15886 N, 2010; AiF 16714 N, 2015) wurden verschiedene Technologien zur Phagenminimierung experimentell untersucht. Die Hitzeinaktivierung ist technologisch am einfachsten umsetzbar; es wurde aber auch das Potenzial der Hochdruckinaktivierung oder der UV-C-Behandlung getestet. Bemerkenswert ist, dass die meisten Phagen eine Kurzzeiterhitzung (Pasteurisation) überstehen. Somit gelangen einerseits Phagen über die Rohmilch in die Produktion, andererseits schafft die Pasteurisation von Molke keine Sicherheit für den Käseprozess bei recycelten Molkeninhaltsstoffen, z. B. Molkenrahm. Weiterhin überstehen Phagen den Trocknungsprozess und sind in Molkenpulver mit Titern bis zu 107 PbE g-1 über mehrere Jahre stabil. Prinzipiell lassen sich Temperatur-ZeitKombinationen finden, um selbst thermo-resistente Phagen zu inaktiveren, allerdings werden damit die funktionellen Molkenproteine denaturiert. Insofern gilt es verschiedene Technologien zu kombinieren (orthogonale Prozessführung) oder neue zu entwickeln, um eine zuverlässige Reduktion der Phagenbelastung zu garantieren. In der Studie sollen die neusten Erkenntnisse und Potenziale zur Phagenreduktion in Molke mittels verschiedenen Technologien aufgezeigt und verglichen werden. Ergänzung findet dies durch ein neues nicht-thermisches Membranfiltrationsverfahren, mit dem der Phagentiter in Molke reduziert werden kann. 66 Poster P-21 PHAGENINFEKTION EINER LEUCONOSTOC KULTUR UND DEREN EINFLUSS AUF DAS AROMAPROFIL FERMENTIERTER PRODUKTE Wagner, Natalia1; Walte, Hans-Georg2; Hoffmann, Wolfgang2; Neve, Horst1; Heller, Knut J.1; Franz, Charles M.A.P.1 Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie, Max Rubner-Institut, Hermann-Weigmann-Str. 1, 24103 Kiel, Deutschland; 2 Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch, Max Rubner-Institut, HermannWeigmann-Str. 1, 24103 Kiel, Deutschland 1 Leuconostoc-Aromastämme sind in L-, DL- und undefinierten Vielstammkulturen vertreten. Letztere werden insbesondere in Deutschland und in Dänemark noch oft verwendet, meist in kleineren Unternehmen. Mit diesen komplexen Kulturen kann ein großes Spektrum an Käsespezialitäten (u. a. oberflächengereifte Käse und Edelschimmel-Käse) hergestellt werden. Dabei sind die Leuconostoc-Aromastämme in den komplexen Kulturen in der Minderzahl (1–10 % aller Stämme). Infektionen der LeuconostocStämme mit Phagen sollten sich daher nicht auf die Säuerung, sondern lediglich auf das Aromaprofil der fermentierten Produkte negativ auswirken. Zur besseren Beschreibung dieser negativen Effekte wurden Fermentationsversuche mit definierten Starterkulturen und Bakteriophagen durchgeführt und die Aromaprofile dieser fermentierten Milchproben mit Hilfe einer elektronischen Nase untersucht. Dabei wurden die sog. PCA (principal component analysis)-Plots von verschiedenen Fermentationsansätzen, bestehend aus jeweils einem Lactococcus lactis Stamm (abwechselnd ein Lactococcus lactis ssp. lactis-, L. lactis ssp. cremoris- oder ein L. lactis ssp. lactis biovar. diacetylactis-Stamm) und einem mit dem Phagen P793 infizierten Leuconostoc pseudomesenteroides Stamm, erstellt. Mittels Abstracts PCA konnte stets eine Differenzierung zwischen dem Kontrollansatz (ohne Phageninfektion) und dem Testansatz (mit Phageninfektion) – bei einer erklärten Varianz von > 90 % – aufzeigt werden. Weiterhin wurden Käsereiversuche im kleinen Maßstab durchgeführt, um einen möglichen Einfluss einer Leuconostoc Phageninfektion auf die Aromaentwicklung während der Käsereifung zu erfassen. Mittels einer Sensorikstudie wurde das organoleptische Profil der Käse untersucht. Es konnte sensorisch nachgewiesen werden, dass eine Phageninfektion der Leuconostoc Kultur zu Aromadefiziten im Endprodukt führt. Für die mangelnde Aromaausbildung spricht auch die Abnahme des Leuconostoc pseudomesenteroides Keimgehalts während der Reifung von 1 × 107 auf 5 × 105 Koloniebildende Einheiten pro ml (KbE/ml) in Verbindung mit dem Anstieg der Phagenkonzentration von 1x106 auf 1x107 Plaquebildende Einheiten pro ml (PbE/ml). P-22 HERSTELLUNG VON FRISCHKÄSE AUS MIT FSME-VIREN BELASTETER ROHMILCH: EFFEKT DES GESÄUERTEN PRODUKTS AUF DIE VIRUSKONZENTRATION Saier, Regine1; Kömpf, Daniela2; Hinrichs, Jörg1 FG Milchwissenschaft und -technologie, Universität Hohenheim, Garbenstr. 21, 70599 Stuttgart, Deutschland; 2 Landesgesundheitsamt BadenWürttemberg, Regierungspräsidium Stuttgart, Ruppmannstr. 21, 70565 Stuttgart, Deutschland 1 Die Milch von mit FSME-Viren infizierten Tieren (Ziege, Schaf und Kuh) kann während der Erkrankung des Tieres über mehrere Tage mit den Krankheitserregern belastet sein. Menschen können sich beim Genuss der Milch und daraus hergestellter Produkte infizieren, wenn durch die Prozesse (beispielsweise Erhitzung und Säuerung) die FSME-Viren nicht vollständig inaktiviert wurden. Der bei der Herstellung von Poster Frischkäse auftretende Effekt bezüglich der Infektiosität von FSME-Viren war das Ziel dieser Untersuchungen. Rohe Kuhmilch vom Meiereihof, einer Untereinrichtung der Versuchsstation Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim, wurde nach Fettabtrennung mit Viren des FSME-Stamms Hypr versetzt. Eine Säuerung und Gelbildung der Milch wurde mit Starterkulturen und Lab induziert und die Masse über Nacht im Wasserbad bei 22 °C inkubiert. Nach Säuerung auf pH-Werte zwischen 4,6 und 4,8 wurde die Frischkäsemasse abzentrifugiert und bei 5 °C im Kühlschrank gelagert. Die Veränderung der Infektiosität des FSME-Virus in Frischkäse und in der Serumphase wurde mittels Zellkultur über die Dauer von 14 d untersucht. Erste Ergebnisse zeigten, dass es zu einer Abnahme der Konzentration an in Zellkultur infektiösen Viren des FSME-Virusstamms Hypr bei der Frischkäseherstellung über den Untersuchungszeitraum kommt. Die Viren waren jedoch auch nach 14 d im Frischkäse noch nachweisbar. Weitere Resultate dieser Frischkäsestudie werden präsentiert und diskutiert. P-23 MASSIVER HORIZONTALER GENTRANSFER, STRIKT VERTIKALE VERERBUNG UND ALTERTÜMLICHE DUPLIKATIONEN BEEINFLUSSEN DIE EVOLUTION DER BACILLUS CEREUS ENTEROTOXIN-OPERONS HBL, CYTK AND NHE Böhm, Maria-Elisabeth; Krey, Viktoria Magdalena; Huptas, Christopher; Scherer, Siegfried Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung (ZIEL), Lehrstuhl für Mikrobielle Ökologie, TU München, 85354 Freising, Deutschland Bacillus cereus sensu lato beinhaltet acht sehr nah verwandte Spezies, unter anderem die 67 Abstracts humanpathogenen Bacillus anthracis und Bacillus cereus. Sowohl chromosomale, als auch Plasmid-codierte Toxine existieren in B. cereus sensu lato. Während horizontaler Transfer des emetischen Toxins, der Anthrax-Toxine und der insektiziden Toxine über Plasmide bekannt ist, wurde die Evolution der Enterotoxin-Gene dieser Gruppe noch nicht untersucht. In dieser Arbeit wurden 25 Genome assembliert, ein phylogenetisches Netzwerk von 142 Stämmen basierend auf genomweiten ANIVergleichen und eine Phylogenie auf der Basis einer Genom-weiten SNP-Analyse erstellt. Ein phylogenetischer Baum der B. cereus Spezies basierend auf der Sequenz von sieben konkatenierten Housekeeping-Genen stellt die Speziesverwandtschaft ebenso exakt dar wie Vergleiche gesamter Genome. Die Daten unterstützen die Unterteilung von B. cereus sensu lato in sieben phylogenetische Gruppen. Während die Gruppen I, V und VII B. pseudomycoides, B. toyonensis und B. cytotoxicus repräsentieren, welche auf Speziesebene unterscheidbar sind (ANI ≥ 96 %), können die übrigen fünf Spezies nicht den phylogenetischen Gruppen zugeordnet werden. Die chromosomalen Enterotoxin-Operons nheABC und hblCDAB treten häufig in Infektionsund Umweltisolaten auf. Während das hbl Duplikat hbla in 22 % aller untersuchten Stämme Poster Übersichtspläne Anfahrt bisher unbekannten Gründen überraschend unterschiedlich. Häufiger Austausch der Pathogenitätsfaktoren hbl, cytK und plcR in B. cereus sensu lato scheint ein wichtiger Evolutionsmechanismus der B. cereus Virulenz zu sein und betrifft auch die sogenannten probiotischen oder nicht-pathogenen Spezies mit Konsequenzen für die Risikoeinschätzung. Im Gegensatz dazu wurde die strikt vertikale Übertragung von nhe beobachtet. Außerdem sind Stämme ohne nhe äußerst selten. Wir vermuten daher, dass ein FitnessVerlust mit der Deletion oder dem horizontalen Transfer von nhe verbunden ist. Diese Ergebnisse wurden in Böhm et al. 2015 BMC Evol. Biol. 15:246 publiziert. präsent ist, kommt das Duplikat von nheABC extrem selten vor (2,2 %) und scheint phylogenetisch instabil zu sein. Die Enterotoxin-Gene sind ungleichmäßig innerhalb der Spezies verteilt. Vergleiche der Enterotoxin-Gen-Phylogenie mit der Spezies-Phylogenie zeigen Hinweise auf häufigen horizontalen Transfer von hbl, cytK und plcR. Deletionen der beiden Toxine und das Duplikat von hbl treten ebenfalls häufig auf. Es wurden keine Anzeichen für eine Deletion oder horizontalen Transfer von nhe gefunden. Die Evolution der B. cereus Enterotoxine verläuft aus 68 69 Übersichtspläne Erdgeschoss Standplan der Industrieausstellung Für Ihre Notizen 1. OG Catering Re gis trie run g Poster Kaffee Po ste r Poster Plenarraum Ausstellerverzeichnis Numerisch Alphabetisch Nr. Aussteller Aussteller Nr. A1 AID GmbH AID GmbH A1 A2 INTEGRA Biosciences Analytik Jena AG A8 A3 Axon Lab AG Axon Lab AG A3 A4 sifin diagnostics gmbh bioMerieux Deutschland GmbH B2 A5 Pall GmbH I & L Biosystems GmbH A9 A6 VWR International GmbH Pall GmbH A5 A7 SY-LAB Geräte GmbH R-Biopharm AG B1 A8 Analytik Jena AG sifin Diagnostics gmbh A4 A9 I & L Biosystems GmbH SY-LAB Geräte GmbH A7 B1 R-Biopharm AG VWR International GmbH A6 B2 bioMerieux Deutschland GmbH INTEGRA Biosciences A2 70 71 Für Ihre Notizen Verzeichnis A L Atamer, Z. P-14 Awad, M. Lindner, S. P-09 B Bauer, A. O07-4 Becker, B. O07 Beutlich, J. O07-3 Lücke, F.-K. O06-3 Lücking, G. P-16 Ludewig, M. P-01 M P-04, P-08 Messelhäußer, U. P-11 Böhm, M.-E. O04-4, P-23 Müller, A. O02-3 Böhnlein, C. P-05 Murra, G. O08-1 Bosse (geb. Danz), R. Brändle, J. O02-4 O01-4 Breitenwieser, F. Busch, U. O01-2 O06 Doll, E. O01-3 O04-3, O05 E Eckert, S. O07-5, O08-2 Ehling-Schulz, M. O04-5 O01, P-10, P-12, P-21 P-03 P Pavlovic, M. O08-4 S Saier, R. P-22 Saile, N. O03-2 Samtlebe, M. F Fiedler, G. O05-2 Fricke, W. F. Fritsch, C. KN01 O06-1 G Schmidt, H. Schulz, P. Gerhards, D. O05-3 P-17 H O05-1, P-02 Sihto, H.-M. O04-2 Stoeckel, M. P-15 O06-2 O07-2 I O07-1, P-19 V Vatanparast, R. Velasco, L. Hickisch, A. P-20 O03-1, O08 Szendy, M. Gekenidis, M.-T. Inglin, R. Neve, H. Oberreuter, H. Drissner, D. Hüfner, J. N O D C. O02-2 P-07 O02-1 W Weiß, A. O03 Wenning, M. Werlein, H.-D. O01-1, O04, P-18 P-06 Weyhing-Zerrer, N. J 72 Index der Referenten und Vorsitzenden Janke, T. O08-3 Johler, S. O02, O04-1 P-13 73 Impressum Veranstalter/Herausgeber MCI Deutschland GmbH Markgrafenstr. 56 10117 Berlin Tel.: +49 30 204590 Fax: +49 30 2045950 www.mci-group.com Projektmanagement Astrid Wilch/Antonia de Vigan [email protected] MCI Deutschland GmbH, UID-Nr.: DE 114406202 Amtsgericht Charlottenburg, HRB 100620B Geschäftsführer: Gunda Stickan, Gerrit Jessen, Andreas Laube Wissenschaftliche Organisation Dr. Agnes Weiß Fachgebiet Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene Institut für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie Universität Hohenheim Garbenstr. 28, 70599 Stuttgart Webseite www.lebensmittelmikrobiologie.org Layout & Satz MCI Deutschland GmbH Stand bei Drucklegung 4. März 2016 Alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten. 74 www.lebensmittelmikrobiologie.org