PE-Magazine 1_05 d - Porsche Engineering

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PE-Magazine 1_05 d - Porsche Engineering
Ausgabe 01/2005
Porsche Engineering Magazine
Berührungslos messen
Das dynamische Verhalten
der Ventiltriebe wird per
Laser-Vibrometrie gemessen
Gutes Gefühl
Ein Simulator macht die
Schaltkraft eines Getriebes
bereits in der Konzeptphase
spürbar
Rauhes Klima
Im Klimazentrum von Porsche
kann der Allwetter-Test absolviert werden
Inhalt
Porsche Engineering ist die Kunden-
und Durchführung von Gesamtfahr-
Sie benötigen für Ihr Projekt einen
entwicklung des Porsche-Konzerns.
zeugentwicklungen einschließlich
Automobilentwickler? Oder ziehen
Wir entwickeln im Auftrag von Auto-
Serienanlaufmanagement. Das
Sie einen spezialisierten System-
mobilherstellern und Zulieferern –
Besondere daran: All das geschieht
entwickler vor? Wir bieten beides –
von der Konzeption einzelner Kom-
mit dem Know-how eines Serien-
weil Porsche Engineering an der
ponenten über die Auslegung kom-
herstellers.
Schnittstelle beider Bereiche arbeitet.
plexer Module bis hin zur Planung
Editorial
Seite 4
Complete Vehicle
Chassis
Drivetrain
Electrics & Electronics
Styling
Schaltkraft
wird spürbar
Seite 8
Cayenne
im Maßstab 1:2
Seite 10
Elfer im Doppel
Seite 5
Unser ganzes Wissen läuft in
Wenn Sie mehr über Porsche
Weissach, im Forschungs- und
Engineering erfahren möchten,
Entwicklungszentrum von Porsche,
dann fordern Sie unsere Image-
zusammen. Und ist doch weltweit
broschüre per E-mail an:
verfügbar: etwa in Troy, USA. Oder
[email protected]
Insights
in Prag, Tschechien. Oder direkt bei
Einsatz neuer Werkstoffe
Ihnen vor Ort. Aber egal, wo wir
prämiert – Auszeichnung
arbeiten – wir bringen stets ein
für Carrera GT
Stück Porsche Engineering mit.
Seite 19
Sportlicher, kraftvoller
und selbstbewusster –
der neue Boxster
Seite 20
Frischluft-Faszination –
das neue 911 Cabriolet
Seite 21
Body & Safety
Testing
Production Engineering
Engine
Industrial Engineering
Ventiltriebdynamik:
Messung per Laser
Seite 16
Special
Porsche – zu Land
Reizklima im
Forschungs- und
Entwicklungszentrum
Seite 12
und zu Wasser
Seite 22
Editorial
Liebe Leser,
Im Klimazentrum des Unternehmens
Um Dynamik geht es auch bei
wird mittels Simulation untersucht,
einem weiteren Thema: Per Laser-
wie sich Fahrzeuge, Bauteile oder
Vibrometrie untersucht Porsche
Materialien verhalten, wenn sie
Engineering im Rahmen der Motoren-
unterschiedlichster Witterung ausge-
entwicklung das dynamische Verhal-
setzt sind.
ten der Ventiltriebe. Denn nur ein
optimal abgestimmter Motor garan-
dass im Forschungs- und Entwicklungs-
tiert höchste Leistung bei optima-
zentrum von Porsche auch ausgiebig
lem Kraftstoffverbrauch – und das
Klimaforschung betrieben wird, wissen
nur wenige.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Auch diese Dienstleistung kann über
Porsche Engineering in Anspruch
genommen werden.
Der aktuelle 911 absolvierte vor
seinem Serienanlauf ebenfalls die
obligatorischen Hitze- und Kältetests. Modernste Technik verhilft
dem neuen Carrera zu einer überragenden Fahrleistung und Dynamik.
Einige technische Highlights des
Sportwagens stellen wir Ihnen in
dieser Ausgabe vor.
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gilt nicht nur für Sportwagen.
Porsche Engineering Magazine 01/2005
Ihre Redaktion
Highlights 911 Carrera
Complete Vehicle
Elfer im Doppel
Der aktuelle 911 zeichnet sich durch überragende Fahrleistung und Dynamik aus.
Der Porsche 911 hat sich in über 40 Jahren zum weltweit erfolgreichsten
Sportwagen entwickelt. Die sechste Generation setzt diese langjährige
Tradition fort. Modernste Technik verhilft dem aktuellen 911 zu einer
überragenden Fahrleistung und Dynamik.
Der Porsche 911 wird in zwei
Leistungsvarianten mit unterschiedlichen Hubräumen angeboten: der
Carrera als Basisvariante mit
3,6-Liter-Hubraum und einer
Leistung von 239 kW (325 PS) bei
6.800 Umdrehungen pro Minute
und der Carrera S mit 3,8-LiterHubraum und einer Leistung von
261 kW (355 PS) bei 6.600/min.
Der neue 3,8-Liter-Boxermotor
erreicht sein maximales Drehmoment von 400 Newtonmeter bei
4.600/min. Mit diesem leistungsstarken Aggregat beschleunigt der
Der 3,8-Liter-Motor leistet bei 6.600 Umdrehungen pro Minute 355 PS (261 kW). Damit
erreicht er eine Spitzengeschwindigkeit von 293 km/h. Von 0 auf 100 km/h sprintet der
Carrera S in 4,8 Sekunden.
Porsche Engineering Magazine 01/2005
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Complete Vehicle
Highlights 911 Carrera
Carrera S in 4,8 Sekunden von
Neues Sechsganggetriebe
0 auf 100 Stundenkilometer. Die
Aufgrund der Mehrleistung des
Höchstgeschwindigkeit beträgt
Carrera S erhielten beide 911
293 km/h.
Coupés ein neues SechsgangSchaltgetriebe, das höhere Dreh-
Aerodynamik-Beiwerte
momente übertragen kann, mit ver-
verbessert
kürzten Wegen zu schalten ist und
Die neue Form des Porsche 911 ist
dennoch kein Mehrgewicht auf die
nicht nur in ihrem Design, sondern
Waage bringt. Als Alternative zum
auch in ihrer Aerodynamik ein evolu-
neuen Sechsgang-Schaltgetriebe
tionärer Fortschritt: Alle Beiwerte
steht die Tiptronic S zur Wahl,
wurden im Vergleich zum Vorgänger
deren Schaltprogramm und -qualität
nochmals deutlich verbessert. So
weiter optimiert wurde.
sank der Luftwiderstandsbeiwert
Die Kühlluft-Führung im Bereich des
Vorderwagens wurde weiter optimiert, so
dass Strömungsverluste reduziert werden.
reichen Strecken. Im Stadtverkehr
des Carrera von cw = 0,30 auf
0,28. Noch wichtiger sind die Auf-
Zahnstangenlenkung
verbessert sich die Handlichkeit bei-
mit variabler Übersetzung
spielsweise beim Einparken und
triebsbeiwerte, die an der Vorder-
Das Basisfahrwerk des neuen 911
Abbiegen, da die Lenkung wesent-
achse bei 0,05 und an der Hinter-
wurde um 30 Millimeter verbreitert
lich spontaner reagiert.
achse bei 0,02 liegen. Damit nimmt
und neu abgestimmt. Erstmals
der Carrera im internationalen Wett-
überträgt beim 911 Carrera eine
Aktives PASM-Fahrwerk
bewerb eine Spitzenstellung ein.
Zahnstangenlenkung mit variabler
Auf der Basis des überarbeiteten
Übersetzung die Lenkbefehle des
Fahrwerks gibt es erstmals beim
Kühlluftverluste verringert
Fahrers und steigert damit insbe-
911 ein aktives Dämpfungssystem.
Die Kühlluftverluste konnten primär
sondere die Agilität auf kurven-
Das für den 911 Carrera S serien-
durch ein verändertes Abströmkonzept reduziert werden. Wurde
beim Vorgängermodell der Abluftstrom senkrecht nach unten vor die
Vorderräder ausgeblasen, so wird
er nun direkt in die Radhausschale
eingeleitet und durch Lamellen in
Richtung Fahrzeugaußenseite
gerichtet. Insgesamt konnte der
Kühlluftdurchsatz um 20 Prozent
gesteigert werden, ohne dass der
Kühlluftwiderstand, der mit rund
1,5 Prozent bereits auf einem im
Vergleich zum Wettbewerb äußerst
geringen Niveau lag, erhöht wurde.
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Der 911 besitzt erstmals ein aktives Dämpfungssystem. Das PASM besteht aus kennfeldgesteuerten Dämpfern, einem Steuergerät und zwei Beschleunigungssensoren.
Porsche Engineering Magazine 01/2005
Highlights 911 Carrera
Complete Vehicle
In der Brüstung des Seitenfensters sitzt ein neuer Kopfairbag.
Er sorgt zusammen mit dem Thorax-Airbag in der Vordersitzlehne für einen hohen Schutz bei seitlichen Kollisionen.
mäßige PASM (Porsche Active
Das PASM kann sowohl im Normal-
garantieren extreme Bremsleistun-
Suspension Management) verbindet
als auch im Sportprogramm aus je
gen selbst bei hoher Belastung.
zwei Fahrwerke in einem: ein sport-
einem genau abgestimmten Kenn-
lich komfortables für die Lang-
linienfeld die gewünschte Dämpfer-
Kopfairbag unterhalb des
strecke und ein betont sportliches
härte getrennt für jedes einzelne
Seitenfensters
für die Rundstrecke.
Rad auswählen. Die möglichen
Der neue 911 Carrera erfüllt alle
Dämpferkennungen reichen von
Voraussetzungen im Bereich der
Das PASM-System besteht aus
komfortabel bis betont sportlich.
passiven Fahrzeugsicherheit und
kennfeldgesteuerten Dämpfern mit
Damit wird ein Zugewinn an aktiver
bietet einen beispielhaften Seiten-
kontinuierlich verstellbarer Dämpfer-
Fahrsicherheit in allen Situationen
aufprallschutz: Ein neuer Kopf-
härte, einem Steuergerät und zwei
bei spürbarer Anhebung des Kom-
airbag versteckt sich in der Brüs-
Beschleunigungssensoren, die die
fortniveaus erreicht.
tung des Seitenfensters und sorgt
zusammen mit dem Thorax-Airbag
Karosserievertikalbewegungen
ermitteln. Weitere Signale wie
Mustergültige Bremsen
in der Vordersitzlehne für einen
Querbeschleunigung, Lenkwinkel,
Verstärkte Vier-Kolben-Festsättel
hohen Schutz bei seitlichen Kollisio-
Fahrgeschwindigkeit, Bremsdruck
sowie gelochte und innenbelüftete
nen. Zusammen mit dem Fahrer und
und Motormoment werden über den
Bremsscheiben in der Größe 318
Beifahrer-Airbag sind insgesamt
CAN-Bus eingelesen. Über einen
Millimeter an der Vorderachse und
sechs Airbags an Bord des neuen
Taster im Bedienfeld der Mittel-
299 Millimeter an der Hinterachse
Elfers.
konsole wird das gewünschte Pro-
beim Carrera sowie 330 Millimeter
gramm (Normal oder Sport) ausge-
an allen vier Rädern beim Carrera S
I
wählt.
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Drivetrain
Schaltkraftsimulation
Schaltkraft wird spürbar
Per Simulations-Software werden die Schaltkräfte in Echtzeit berechnet und über Servomotoren am Schalthebel fühlbar gemacht.
Im Rahmen der Getriebe-Entwicklung bemüht sich jeder Fahrzeughersteller,
den Schaltkomfort zu optimieren. Porsche Engineering hat einen Simulator
entwickelt, der die Schaltkraft eines beliebigen Getriebes bereits in der
Konzeptphase fühlbar macht.
In der Vergangenheit nutzten
Ingenieure bei der Definition der
Fahrzeugschaltung im frühen Entwicklungsstadium fast ausschließlich ihre Erfahrung aus vorangegangen Projekten und ganz vereinzelt
die Berechnung. Fühlen konnte man
die Charakteristik des Schaltens so
allerdings nicht. Dies war dann erst
bei einem Prototypen möglich.
Die Testperson kann in einer maßstabsgetreuen Sitzkiste Platz nehmen, die fahrzeugspezifisch die Fahrerumgebung, hier am Beispiel des 911 Carrera, nachbildet.
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Porsche Engineering Magazine 01/2005
Schaltkraftsimulation
Drivetrain
Eine spezielle Simulations-Software
Entspricht die Charakteristik nicht
bildet die Getriebeschaltung ab.
den Wünschen, können die Kräfte
Dabei berücksichtigt man neben
und Wege der Schaltung per Maus-
schaltspezifischen Parametern auch
klick neu definiert und optimiert
die Einflüsse des Fahrzeugs, zum
werden.
Beispiel durch Aggregatelager oder
Der Schaltkraftsimulator: Die mobile Box
mit Handschalthebel, Leistungs- und
Steuerelektronik kann für verschiedene
Fahrzeugtypen eingesetzt werden.
Vor diesem Hintergrund entwickelte
Seitenwellen, auf das Getriebe. Die
Das von Porsche Engineering ent-
Schaltkräfte werden in Echtzeit be-
wickelte System unterstützt Fahr-
rechnet und durch zwei Servomoto-
zeug-Ingenieure bereits in der Kon-
ren am Schalthebel fühlbar
zeptphase bei der Definition der
gemacht. Dabei erzeugt ein Linear-
Kräfte und Wege der Schaltung. So
motor die durch den Rechner vorge-
lässt sich der Schaltkomfort objek-
gebene Schaltrichtungskraft. Ein
tiv und reproduzierbar bewerten.
rotatorischer Motor simuliert die
Darüber hinaus kann in jeder Ent-
Kraft, die bei der Gangwahl wirken
wicklungsphase unter gleichen Rah-
soll.
menbedingungen überprüft werden,
Porsche Engineering eine virtuelle
ob die gewünschte Schaltcharakte-
Getriebeschaltung, einen so ge-
So erzeugen die per PC eingestell-
ristik noch gehalten werden kann,
nannten Schaltkraftsimulator. In die-
ten Parameter eine am Handschalt-
ohne dass man einen Getriebe-Pro-
sem Simulator kann man mit allen
hebel fühlbare Schaltcharakteristik.
totypen einsetzen muss.
I
charakteristischen Eigenschaften
schalten, ohne dass ein reales Ge-
Host-PC
triebe vorhanden ist.
Stromsollwert
dSpace-Echtzeithardware
Ist-Position
Ist-Position
In einer maßstabsgetreuen Sitz-
Stromsollwert
kiste, mit der die Fahrerumgebung
fahrzeugspezifisch nachgebildet
Ist-Kraft
Schaltebene
wird, nimmt die Testperson ihre tatsächliche Position im Fahrzeug ein.
Messverstärker
Der Schaltkraftsimulator – eine
mobile Box mit Handschalthebel,
Leistungs- und Steuerelektronik –
Ist-Kraft
Wählebene
Endstufe
ReferenzEndlagenschalter
ReferenzEndlagenschalter
Endstufe
wird in diese Umgebung eingepasst
und kann so für beliebige
Fahrzeugtypen eingesetzt werden.
Antrieb
„Wählen“
Antrieb
„Schalten“
Wenn die Schaltcharakteristik nicht den Wünschen entspricht, können die Kräfte und Wege
der Schaltung per Mausklick neu definiert werden.
Porsche Engineering Magazine 01/2005
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Styling
Golf-Car
Cayenne im Maßstab 1:2
Das Golf-Car bietet neben zwei
bequemen Sitzplätzen ausreichend
Platz für zwei Golfbags. Aufgrund
der offenen Ladefläche konnten die
optischen Merkmale des Cayenne
im Heckbereich nicht vollständig
wiedergegeben werden. Aber mit
den ovalen Abgas-Endrohren, den
Rückleuchten und der OriginalLadekante aus Edelstahl wurden
markante Design-Elemente übernommen, so dass das Golf-Car
auch von hinten als Mini-Cayenne
leicht zu identifizieren ist.
Der kleine Cayenne für den Golfplatz.
Die Porsche Engineering Group hat zwei Fahrzeuge vom Typ
“Offener Zweisitzer“ nach einer Entwicklungszeit von nur
vier Monaten fertiggestellt. Die Prototypen sind speziell für
den Einsatz auf Golfplätzen konzipiert.
Das bisher einzigartige Golf-Car
trägt auf der Fronthaube nicht nur
das Porsche-Wappen, sondern
erinnert in vielen weiteren Details
an den sportlichen Geländewagen
Cayenne – allerdings im Maßstab
1:2. Für die 2,7 Meter langen und
1,25 Meter breiten Fahrzeuge wurden die Motorhaube, die vorderen
Kotflügel, die Scheinwerfer, das
Bugteil und die 20-Zoll-Felgen absolut detailgetreu nachgebildet.
Mit dem Golf-Car wurde die für alle Porsche-Prototypen obligatorische Testfahrt auf der
Prüfstrecke im Forschungs- und Entwicklungszentrum absolviert.
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Porsche Engineering Magazine 01/2005
Golf-Car
Die Cayenne-Scheinwerfer wurden für das Golf-Car detailgetreu nachgebildet.
Styling
Auch Motorhaube und Kotflügel sehen aus wie beim Original – allerdings im Maßstab 1:2.
Die Abgas-Endrohre dienen beim
Golf-Car lediglich als Design-Merk-
Technische Daten
mal, denn zum Fahren wird ein
Motor
Elektro, 48 Volt, Gleichstrom
3,2 PS starker Elektromotor einge-
Leistung
3,2 PS
setzt, der über ein Direktgetriebe
Getriebe-Einheit
voll synchronisiert
die Hinterräder antreibt. Die
Länge
2,70 Meter
Antriebstechnik und das Fahrwerk
Breite
1,25 Meter
wurde von den Porsche-Ingenieuren
Höhe
1,75 Meter
nicht verändert, sondern stammen
Leergewicht
24 Kilogramm
vom Basis-Fahrzeug der Divaco
mit Batterien
404 Kilogramm
GmbH in Essen. Die Höchstge-
Zuladung
ca. 200 Kilogramm
schwindigkeit liegt bei 24 Stunden-
Reichweite
ca. 30 Kilometer (ohne Licht)
kilometer, die bei voller Beschleuni-
Beschleunigung
24 km/h nach 10 Metern
gung nach zehn Metern erreicht
wird. Die Reichweite beträgt rund
30 Kilometer – ohne eingeschaltete
unterziehen. Erst nachdem die
Golfplatz Alcanada einsetzen. Eine
Scheinwerfer.
Entwicklungsingenieure mit ihren
Entscheidung, ob die Porsche
außergewöhnlichen Testkandidaten
Engineering Group noch weitere
Bevor die beiden Golf-Cars im
zufrieden waren, durften sie auf die
Golf-Cars bauen wird und damit der
Cayenne-Look ausgeliefert wurden,
Reise nach Mallorca gehen. Dort
Mini-Cayenne auch für andere
mussten sie sich einer Testfahrt auf
wird sie Hans-Peter Porsche, der
Golfplätze auf der Welt angeboten
der Prüfstrecke des Porsche-Ent-
den Fahrzeug-Umbau in Auftrag
werden kann, ist bisher noch nicht
wicklungszentrums in Weissach
gab, ab Frühjahr 2005 auf dem
gefallen.
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I
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Testing
Klimazentrum
Reizklima im Forschungs- und Entwicklungszentrum
Wie lange ein Fahrzeug, einzelne Komponenten oder neue Materialien
je nach Klimazone den täglichen Belastungen durch Hitze, Kälte, Sonne
oder Regen standhalten, kann im Klimazentrum von Porsche ausgiebig
getestet werden.
Die Sonne brennt auf den 911 Targa,
das Thermometer klettert Richtung
60 Grad Celsius. Luftfeuchtigkeit:
nur 10 Prozent. Auch wenn dies so
klingt, als ob der Sportwagen im
Death Valley, dem tiefsten Punkt
Nordamerikas stünde, so weilt der
Targa doch nur in Weissach.
Genauer gesagt im Klimazentrum
des Forschungs- und Entwicklungszentrums von Porsche. Hier wird
untersucht, wie sich Fahrzeuge, einzelne Bauteile und Werkstoffe verhalten, wenn sie im Alltag extremen
Witterungsverhältnissen ausgesetzt
sind.
Das Klimazentrum ist für Simulationen in der Automobil- und Zulieferindustrie speziell ausgerüstet.
Neben einer einfachen Klimakammer stehen insgesamt drei Prüfkammern mit unterschiedlichen
Sondereinbauten sowie ein Klimakanal zur Verfügung.
Durch die Solarsimulation wird im Klimakanal der Innenraum des Targa zusätzlich aufgeheizt.
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Klimazentrum
Sonnenschein auf Knopfdruck
Testing
2.500
Brenner in der Klimakammer
CIE 85 Tab. 4
Sonne 25.08. 13.00 Uhr
In der Klimakammer mit Solarsimulation können Temperaturen
2.000
Celsius erzeugt werden. Durch ein
der Sonne ähnliches, aber viel
intensiveres UV-Spektrum lässt sich
Strahlungsintensität
von minus 40 bis zu plus 70 Grad
1.500
1.000
das Verhalten und der Alterungsprozess von Fahrzeugen oder Bau-
500
teilen im Zeitraffer beobachten.
Hier sind auch Prüfungen nach
0
220
260
300
340
380
420
460
500
540
580
620
660
700
740
780
Wellenlänge
DIN 75220 „Alterung von Kfz-Bauteilen in Sonnensimulationsanlagen“
möglich.
Die Klimakammer mit Solarsimulation kann die Sonneneinstrahlung realitätsgetreu nachbilden
und orientiert sich gleichzeitig an den Normwerten (CIE85).
Um einzelne Bauteile zu untersu-
zu 80 Grad Celsius und einer Luft-
Ingenieure bei einer Schalttafel in
chen, können in diesem Prüfstand
feuchtigkeit bis zu 95 Prozent wird
25 Tagen, wie sich Leder und
auch spezielle Klimakästen – so
zum Beispiel das Materialverhalten
Verklebung unter der Sonne von
genannte Solarclimatics – einge-
unter einer Windschutzscheibe
Arizona und Florida in ein bis zwei
setzt werden. Bei Temperaturen bis
getestet. So simulieren die Porsche-
Jahren verändern können.
Kammer für Hitzewallungen
In der Hochtemperatur-Klimakammer geht es beinahe bis zum Siedepunkt: Es können Tests bei Temperaturen bis zu 90 Grad Celsius
durchgeführt werden. So wird hier
zum Beispiel das Verhalten von
befüllten Kraftstoffanlagen bei verschiedenen und vor allem hohen
Temperaturen simuliert. Aus diesem
Grund ist diese Klimakammer explosionsgeschützt ausgeführt.
Bei Fahr-Simulationen oder wie hier Kaltstartversuchen saugt eine spezielle Anlage die
Abgase auf.
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Testing
Klimazentrum
Der 911 Carrera S unter einer Eisschicht: In den Klimakammern können Tests bei bis zu minus 40 Grad Celsius durchgeführt werden.
Klimakammer mit Einachs-Rolle
Das Verhalten von Motor und Motorkomponenten bei einem Kalt- oder
Heißstart mit anschließender Fahrt
kann in der Klimakammer (minus 40
bis plus 70 Grad Celsius) mit Einachs-Rolle untersucht werden. Der
Doppelrollensatz lässt sich auf
front- und heckgetriebene Fahrzeuge einstellen und kann bis zu
einer Geschwindigkeit von 200 km/h
betrieben werden. Den Fahrtwind
bis zu 160 km/h simuliert dabei ein
Gebläse, das entweder konstant
oder proportional zur RollengeEin Prototyp des Carrera GT im Klimakanal beim Test der Klimaanlage.
14
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schwindigkeit arbeitet.
Klimazentrum
Testing
Aber auch der Verdeckdauerlauf
cken, wie zum Beispiel der Townes
Im Klimakanal können auch die
eines Cabriolets bei verschiedenen
Pass in den USA oder die Groß-
Scheibenwischer geprüft werden.
Temperaturen, mit mehreren
glockner-Hochalpenstraße in der
Die simulierte Regenfahrt zeigt, wie
Tausend Öffnungen und Schließun-
Schweiz, mit Zwei- und Allrad-getrie-
schnell und sauber die Wischer bei
gen, findet in dieser Kammer statt.
benen Fahrzeugen nachgefahren
Nieselregen oder Wolkenbruch
werden.
arbeiten. Um dann auch gleich deut-
Klimakanal mit
sches April-Wetter testen zu kön-
Allrad-Rollenprüfstand
Die Simulation des Fahrtwindes (bis
nen, besitzt der Prüfstand ebenfalls
Um beispielsweise die Leistung
zu 200 km/h) wird entweder ent-
eine Solarsimulation.
eines Fahrzeugs, das Abkühlverhal-
sprechend der Rollengeschwindig-
ten der Bremsen oder Klimaanlage
keit gesteuert oder frei geregelt.
Erfassung und Auswertung
und Heizung bei Temperaturen von
Man kann aber auch nach Standard-
Die Daten einer jeden Klimakammer
minus 40 bis plus 55 Grad Celsius
programmen, wie Stadtverkehr
und des Prüflings werden über ein
zu testen, bietet sich der Klima-
oder Bergfahrten, testen. Weiterhin
von Porsche entwickeltes modula-
kanal mit Allrad-Rollenprüfstand an.
wird die Idle-Simulation, wie bei-
res Mess-System erfasst und aus-
spielsweise Stop-and-go-Verkehr,
gewertet. Dabei kann man die
auf diesem Prüfstand durchgeführt.
Werte am Bildschirm online nume-
Die eingesetzten Allrad-Rollen leisten bis zu 750 kW und sind für Ge-
risch oder grafisch beobachten.
I
schwindigkeiten bis zu 400 km/h
ausgelegt. Dort können reale Stre-
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Engine
Laser-Vibrometrie
Ventiltriebdynamik: Messung per Laser
Die Ergebnisse der Ventiltriebmessung macht eine spezielle Software am PC sichtbar. So ist eine schnelle Analyse der Daten möglich.
Die Laser-Vibrometrie hat in den letzten Jahren in der Automobilbranche einen
festen Platz eingenommen. Bei Porsche Engineering wird dieses berührungslose Messverfahren eingesetzt, um im Rahmen der Motorenentwicklung das
dynamische Verhalten der Ventiltriebe zu untersuchen und zu verbessern.
16
Höchste Leistung bei optimalem
nungsquerschnitte bei kürzester
Ob ein Ventiltrieb nun die im Lasten-
Kraftstoffverbrauch setzt einen per-
Öffnungsdauer der Ventile und
heft festgelegten Eigenschaften
fekt abgestimmten Motor voraus.
gleichzeitig hohen Motordrehzahlen
erfüllt und die dadurch entstehen-
Gerade der Ventiltrieb bietet dabei
notwendig sind. Deshalb bemühen
den Belastungen aushält, kann
immer wieder Verbesserungspoten-
sich die Entwickler in diesem
bereits in einem frühen Entwick-
zial. Besonders bei Sportwagen-
Bereich ständig, die dynamischen
lungsstadium auf dem Prüfstand
motoren werden diese Bauteile sehr
Eigenschaften von Ventil- und
ermittelt werden. Die Ingenieure von
stark beansprucht, weil große Öff-
Steuertrieb weiter zu optimieren.
Porsche Engineering setzen dazu
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Laser-Vibrometrie
Engine
Zur Messung wird der Laserstrahl
nun so positioniert, dass er senkrecht auf den Ventilteller trifft. Einen
zweiten Laserstrahl positioniert
man als Referenz-Mess-Strahl parallel zum ersten in der Nähe des
Ventilsitzes. Gemessen wird nun,
durch sofortige Differenzbildung,
die Relativbewegung zwischen den
beiden Mess-Stellen und damit die
reine Bewegung des Ventils, ohne
den Einfluss von Aufbauschwingungen. Auf diese Weise können Ventilhub und Ventilgeschwindigkeit
Der Laser wird so positioniert, dass er senkrecht auf den Ventilteller trifft.
genau erfasst werden.
spezielle Laser ein, mit denen die
Ventiltriebdynamik berührungslos
und damit rückwirkungsfrei untersucht werden kann. Dabei wird das
Verhalten des Ventils bei unterschiedlichen Drehzahlen gemessen.
Für die Messung wird der Zylinderkopf auf einem so genannten
Attrappen-Prüfstand wie im realen
Betrieb mit Öldruck versorgt. Auch
die entsprechende Öltemperatur
und Ölverschäumung werden eingestellt. Diese Parameter werden
online vorgegeben und überwacht.
Ein leistungsstarker Elektro-Asyn-
Mit Hilfe eines zweiten Mess-Strahles, den man parallel zum ersten in der Nähe des Ventilsitzes positioniert, wird die Relativbewegung des Ventils gemessen.
chronmotor treibt den kompletten
So kann die Dynamik des Ventil-
Porsche Engineering setzt einen
Steuertrieb an und simuliert so den
triebs mit allen äußeren Einflüssen
Laser ein, der speziell für Messun-
realen Betrieb.
und deren Rückwirkungen – wie
gen bei Hochleistungsmotoren, wie
zum Beispiel Polygoneffekt der
sie auch in der Formel 1 eingesetzt
Der Kettentrieb ist mit allen
Kette, Dämpfungseinfluss des
werden, entwickelt wurde. Er ist in
Zwischenräder, Führungs- und
hydraulischen Kettenspanners und
der Lage, Geschwindigkeiten von
Spannschienen sowie dem Ketten-
Nockenwellenwechselmomente –
bis zu 30 m/s sowie Wege (Hübe)
spanner vollständig nachgebildet.
untersucht werden.
bis zu 160 mm zu erfassen.
Porsche Engineering Magazine 01/2005
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Engine
Laser-Vibrometrie
Auf diese Weise können zum Beispiel die Auswirkungen verschiedener Nockenkonturen, Federsteifigkeiten, Federprogressionen oder
Ventiltriebsmassen untersucht werden. Der Einfluss dieser Modifikationen kann dann anhand von
Ventilaufsetzgeschwindigkeiten,
Ventilbeschleunigungen sowie hieraus berechneter Kontaktkraftverläufe und Hertz’scher Pressungen bewertet werden. Gleichzeitig
Bereits in einem frühen Entwicklungsstadium kann man mit Hilfe der Laser-Vibrometrie den
Ventiltrieb hinsichtlich Kinematik, Dynamik und Belastung in verschiedenen Drehzahlbereichen
messen.
können Drehschwingungsanalysen
weitere Informationen über das
Betriebsverhalten liefern.
Gerade im Hinblick auf immer komplexer werdende Ventiltriebe bei
gleichzeitig immer kürzeren Entwicklungszeiten gewinnt die Ventiltriebanalyse immer mehr an Bedeutung.
Mit der bei Porsche Engineering
eingesetzten Laser-Vibrometrie
untersucht man bereits in einem
frühen Entwicklungsstadium den
Ventiltrieb hinsichtlich Kinematik,
Dynamik und Belastung im gewünschten Drehzahlbereich. So
Die bei der Messung gewonnen
Drehzahlsignale können bis zu einer
konnten zum Beispiel auch beim
Daten werden zeitsynchron erfasst
Frequenz von 1 MHz und einer
V-10-Motor des Porsche Carrera GT
und gespeichert. Das dabei von
Auflösung von 40-Bit aufgenommen
durch die Ventiltriebanalyse ganz
Porsche Engineering verwendete
werden. Eine integrierte Software
gezielt notwendige Modifikationen
rotec RAS System kann Analog-
zur Auswertung macht eine schnelle
eingeleitet und so kosten- und zeit-
signale mit einer Auflösung von
Analyse der gemessenen Daten
intensive Entwicklungsschleifen ver-
16-Bit und einer Abtastrate von
möglich.
mieden werden.
400 kHz aufzeichnen.
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I
Auszeichnung für Carrera GT
Insights
Einsatz neuer Werkstoffe prämiert
Die Society of Plastic Engineers, eine der angesehensten Vereinigungen für
Werkstofftechnik, hat dem Porsche Carrera GT den Engineering Excellence Award
verliehen.
auch besonders sicher: Er erreicht
eine für offene Serienfahrzeuge
maximale Biege- sowie
Torsionssteifigkeit und damit eine
herausragende Gesamtsteifigkeit.
Die PCCC wurde von PorscheIngenieuren komplett neu konstruiert und erfüllt durch ihre Kompaktheit alle Anforderungen im Rennsport: Der Durchmesser der Kupplungsscheiben beträgt nur 169 Millimeter, was einen sehr tiefen
Schwerpunkt für Motor und Getriebe erlaubt. Ein weiterer Vorteil ist
Der Carrera GT wurde mit dem Engineering Excellence Award ausgezeichnet.
die geringe Masse, die sich positiv
auf die Motordynamik auswirkt. Die
Mit dem im Jahr 2004 erstmals ver-
Fahrdynamik mit minimalem Ge-
Keramik-Kupplung zeichnet sich
gebenen Preis zeichnen die Auto-
wicht bei maximaler Steifigkeit zu
weiterhin in puncto Alltagstauglich-
motive-Experten den Carrera GT für
verbinden. Durch den Einsatz von
keit durch ihre lange Lebensdauer
den weltweit ersten Serien-Einsatz
CfK ist der Carrera GT deshalb
aus.
I
von Kohlefaser verstärktem Kunststoff (CfK) bei Chassis und Aggregateträger sowie bei der KeramikKupplung PCCC (Porsche Ceramic
Composite Clutch) aus.
CfK besteht im Wesentlichen aus
Kohlenstoff-Fasern, wie sie im Flugzeugbau und der Raumfahrtindustrie eingesetzt werden. Porsche hat
sich bei den Hochleistungsbauteilen
für diesen Werkstoff entschieden,
da nur er alle Voraussetzungen bietet, um höchste Fahrleistungen und
Sowohl das Monocoque als auch der gesamte Aggregateträger bestehen aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CfK).
Porsche Engineering Magazine 01/2005
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Insights
Der neue Boxster
Sportlicher, kraftvoller und selbstbewusster
Der 2,7-Liter-Sechszylinder-Motor
Die Kraftübertragung beim neuen
Weltweit als erster Roadster sichert
des Boxster leistet 176 kW (240 PS).
Boxster übernimmt ein überarbeite-
der Boxster die Insassen mit einem
Der Boxster S, der zeitgleich einge-
tes Fünfgang-Schaltgetriebe und
Kopfairbag gegen Seitenkollisionen.
führt wurde, schöpft aus 3,2 Liter
beim S-Modell eine neue Schaltbox
Der Airbag schnellt unterstützt von
einem Thorax-Airbag, der sich in
Generationswechsel: Nach über acht Produktions-
der Außenseite der Sitzlehne verbirgt, aus der Seitenscheiben-
jahren und mehr als 160.000 gebauten Fahrzeugen
Brüstung der Tür und entfaltet eine
gibt es den neuen Boxster gleich in zwei Versionen.
sehr hohe Schutzwirkung für den
Kopf.
Hubraum 206 kW (280 PS). Von 0
auf 100 Stundenkilometer spurten
der Boxster in 6,2 und der Boxster S
in 5,5 Sekunden. Das Basis-Modell
erreicht Tempo 256 und verbraucht
nach EU-Norm 9,6 Liter Super Plus.
Die Höchstgeschwindigkeit der
S-Variante liegt bei 268 km/h, der
Durchschnittsverbrauch beträgt hier
10,4 Liter (EU-Norm).
In der Seitenansicht dominieren die
vergrößerten Lufteinlässe vor der
Hinterachse, der prägnante Schweller, die größere Fensterfläche im
Übergang von der B-Säule zum
Der Boxster S ist mit seinen 280 PS besonders kraftvoll und erreicht bei 268 km/h seine
Höchstgeschwindigkeit.
Dach und die neu gestalteten, größeren Felgen. Die 2,7-Liter-Version
mit sechs Gängen. Die Schaltbetäti-
erhält jetzt serienmäßig 17-Zoll-
gung wurde bei beiden Getriebe-
Räder, der Boxster S rollt ab Werk
Varianten so überarbeitet, dass die
auf 18 Zoll großen Rädern.
Schaltwege nun deutlich kürzer
ausfallen. Als Option steht die Fünf-
Charakteristisch für die Front-
gang-Tiptronic S für beide Fahr-
ansicht ist das neue Lichtkonzept
zeuge zur Verfügung.
mit der Trennung von Hauptscheinwerfer und Bugleuchte mit
integriertem Nebelscheinwerfer.
20
Porsche Engineering Magazine 01/2005
I
911 Cabriolet
Insights
Frischluft-Faszination – das neue 911 Cabriolet
Seit April 2005 steht dem 911 Coupé das neue Cabriolet als Alternative
zur Seite. Auch der offene Elfer bietet zwei Motor-Varianten: den 239 kW
(325 PS) starken 3,6-Liter-Boxermotor und das S-Modell mit 3,8-Liter-Motor
und 261 kW (355 PS).
Die überragende Fahrdynamik, die
Management), das für den 3,6-Liter-
automatisch öffnen beziehungsweise
bereits die Coupés auszeichnet,
Carrera optional lieferbar ist, völlig
schließen und wird dabei nach der
besitzen auch die Cabriolets. Dank
neue Standards.
Z-Faltung so im Verdeckkasten ab-
herausragender Leichtbaukonzepte
gelegt, dass die Verdeckaußenseite
bringt die Basis-Version ein Leer-
Beide Modelle erreichen exakt die
nach dem Öffnen oben liegt. Das
gewicht von lediglich 1.480 Kilo-
Höchstgeschwindigkeiten der
Öffnen und Schließen ist während
gramm (S-Variante: 1.505 Kilo-
Coupés – 285 km/h beziehungs-
der Fahrt bis zu einer Geschwindig-
gramm) auf die Waage und nimmt
weise 293 km/h – und beweisen
keit von 50 km/h möglich.
damit in seinem Marktsegment eine
damit gleichzeitig ihre vorbildliche
Spitzenposition ein. Beide Cabriolets
Aerodynamik. Sie haben einen cW-
wiegen nur 85 Kilogramm mehr als
Wert von 0,29 und nehmen damit
die entsprechenden Coupé-Versio-
im internationalen Wettbewerb eine
nen. In Verbindung mit dem daraus
Spitzenstellung ein. Mit dem 3,6-
resultierenden günstigen Leistungs-
Liter-Motor spurtet der offene
gewicht und dem Porsche-typischen
Carrera (mit Schaltgetriebe) in 5,2
Fahrwerk glänzen die zwei offenen
Sekunden aus dem Stand auf
Sportwagen mit vorbildlicher Agilität
Tempo 100, das Carrera S
und Kurvendynamik. Das Carrera S
Cabriolet benötigt 4,9 Sekunden.
I
Cabriolet setzt dabei mit dem
serienmäßigen PASM-Fahrwerk
Das Stoffverdeck lässt sich in nur
(Porsche Active Suspension
20 Sekunden auf Knopfdruck voll-
Das vollautomatische Stoffverdeck des
911 Carrera Cabriolet öffnet sich in nur
20 Sekunden.
Porsche Engineering Magazine 01/2005
21
Special
Bootsmotor
Porsche – zu Land und zu Wasser
Mitte der 50er Jahre wagte sich
Porsche erstmals auch aufs
Wasser: Mit einem Boot, das von
einem gedrosselten 356-Motor
angetrieben wurde, drehte man
erste schnelle Erprobungsrunden
auf dem Stuttgarter Max-Eyth-See.
Erste Erprobungsrunden auf dem Max-Eyth-See bei Stuttgart.
Weil der Porsche 356 so erfolgreich war,
setzte man seinen Motor leicht modifiziert
auch als Bootsantrieb ein.
Der Motor des Porsche 356 wurde für
den Einsatz zu Wasser modifiziert.
Im Jahr 1959 wurde dann ein von
60 auf 52 PS gedrosselter 356Motor mit der Bezeichnung Typ 729
der Öffentlichkeit als Bootsmotor
vorgestellt. Ein besonderes Merkmal der Konstruktion war das spezielle Blechgehäuse des Motors. Es
sorgte für die Kühlluftführung und
schützte den Antrieb vor Überhitzung. Außerdem nutzte ein Wärmetauscher die Abluft des Motors,
damit das Boot bei Bedarf auch
beheizt werden konnte. Bei einer
Spitzengeschwindigkeit von 46 km/h
kann der Fahrtwind ganz schön kühl
sein ...
I
1959 wurde das erste Boot mit Porsche-Motor der Öffentlichkeit vorgestellt.
22
Porsche Engineering Magazine 01/2005
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