Web Services - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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Web Services - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
Web Services IT-Nachrichten für die Berliner V erwaltung Nr Verwaltung Nr.. 1/2003 - 13. Jahrgang IN DIESER AUSGABE: Schwerpunkt “Web Services“ Online = Infos = CD-ROM = Projekte & Verfahren = Tipps & Tricks = Literatur ... 2 1/03 2 1 7 Haben Web Services eine strategische Bedeutung ? Web Services sind verteilte Softwarebausteine E ine wahre Flut von Abkürzungen bricht seit einiger Zeit über aufmerksame Beobachter der Internetszene herein: WSDL, XML, SOAP, XMLP, HTTP* . . . sind Elemente von Webservices. Vereinfacht definiert, handelt es sich bei Web Services um Softwarebausteine, die auf verschiedenen Computern im Netzwerk laufen und über das Inter-/Intranet zu einer Anwendung verknüpft werden können. Mit Web Services sind Teile des (alten) Client/Server–Konzeptes wieder aktuell. Nicht verwunderlich, dass sich hier die Großen der IT-Branche, wie z. B. IBM, HP, SUN, BEA tummeln, um die Kunden von den Vorzügen (Integration der verschiedenen Applikationen in Unternehmen oder Verwaltung) der Web Services zu überzeugen. Auch Microsoft will natürlich mit .NET ein großes Stück vom Kuchen. Die neue Technik wirft Sicherheitsfragen auf Beispiele für Web Services in Berlin Eine interessante Technik, keine Frage: Mehr als die Hälfte aller europäischen Entwickler arbeiten an Applikationen, die Web Services nutzen sollen, ergab eine Umfrage des Softwareunternehmens Borland. Für 55 Prozent der Unternehmen in Belgien, Deutschland und Großbritannien, meldete die Computer-Zeitschrift c’t in Heft 5/2003, haben Web Services eine strategische Bedeutung. Als größtes Problem wird dabei von 70 Prozent die Sicherheit angesehen. Die neue Technik wirft also Sicherheitsfragen auf, da sie die (meist) vorhandene Sicherheitsinfrastruktur trotz Firewalls aushebeln kann. Hier wird man ein waches Auge auf die künftige Entwicklung haben müssen. Es wird den einen oder anderen Leser vielleicht erstaunen, auch in der (Berliner) Verwaltung spielt die Architektur der web Services eine Rolle. Beispiele dafür finden Sie in dieser SPLITTER-Ausgabe ab Seite 9. Wie immer berichtet der SPLITTER über Entwicklungen im Bereich von eGovernment und berichtet, wie in Berlin mit dem Computer Verbrecher gejagt werden (Seite 20). Er stellt die neueste Dienstleistung des Landesbetriebes für Informationstechnik (LIT), Beschaffung, Service und Wartung im LAN-Bereich, und die daran beteiligten Firmen vor (Seite 29). * WSDL= Web Services Description Language XML= Extensible Markup Language SOAP= Simple Object Access Protocol XMLP= XML Protocol HTTP= HyperText Transfer Protocol 2 Interessant dürfte auch der Bericht über ein mobiles Fahrtenbuch und die Einführung der Voice-Over-IP Technik in der ostfriesischen Stadt Norden (Seite 34) sein. Ferner wird das Berliner Wissenschaftsnetz (Seite 36) vorgestellt und der Frage nachgegangen, ob PowerPoint XP Fortschritt oder „Updateritis“ ist (Seite 48). In der Rubrik Literatur sei diesmal die Autobiografie des LINUX–Erfinders Linus Torvalds wärmstens empfohlen: „Just for Fun“ (Seite 60). In diesem Sinne hoffen wir, dass Sie, liebe SPLITTER–Leser wiederum eine Ausgabe in den Händen halten, die Ihr Interesse finden wird. Ihr Michael Brodersen 1/03 2 2 Editorial Haben Web Services eine strategische Bedeutung ? 2 Schwerpunktthema Web Services im eGovernment Web Services fordern E-Business-Integratoren heraus Web Services als Basis für modernes und kostengünstiges E-Government Portaltechnologie für Intranet und Internet Entwicklung des Standards XMeld Neue Online-Dienstleistungen des Zentralen Mahngerichts im Amtsgericht Wedding Web-Services werden geschäftsfähig: SAP präsentiert neue Enterprise Services Architecture BizTalk Server 2OO2 bereit für Web Services Erfolgreiche Services im Web: CM4all WebsiteCreator & Co. Web Services: Neuer Megatrend löst Investitionsschub aus Studie lüftet Geheimnis um Softwarebausteine Novell Nsure UDDI Server Sicherheits-Spezifikationen für Web Services veröffentlicht Schnellere Entwicklung von Web Services 4 5 6 7 9 1O 1O 11 12 16 16 17 17 18 Parlament & Senat Verbrecherjagd mit dem Computer 2O E-Government & Verwaltung IBM konzentriert E-Government-Kompetenz Informationen aus erster Hand Schily zufrieden mit der Entwicklung von BundOnline 2OO5 Stärkere Vernetzung mit Ländern und Kommunen Studie „Transfer von Innovationen“ online Bayern bringt Online-Vergabe von Bauleistungen auf den Weg Bürgerbeteiligung online Internet-Portal von Mecklenburg-Vorpommern T-Systems macht E-Government flexibel und finanzierbar Einfach und ohne Medienbruch zum elektronischen Rechtsverkehr Digitales Bauamt im Landkreis Kelheim Im Bauamt des Landratsamts Kelheim hat das Zeitalter des eGovernment begonnen Gewinner des Wettbewerbs eCommunity Bürgernah auch im Internet 21 21 22 22 22 23 25 25 25 26 26 26 27 28 Berichte & Infos Optimierung für Beschaffung, Service und Wartung für die LANs der Berliner Verwaltung Erfolgreiche Implementierung von SAP R/3 im Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin Werkstatt und Flottenmanagement mit mobilem Fahrtenbuch Mehr Bürgernähe und geringere Servicekosten Das Berliner Wissenschaftsnetz secunet sichert Kommunikation der deutschen Botschaften weltweit MATERNA bietet Groupware-Alternative zu Microsoft auf LINUX-Basis Open-Source-Software in Behörden: Linux-Markt wächst 2OO3 konstant aber unspektakulär Fujitsu Siemens Computers Wissensmanagement schafft Wettbewerbsvorteile Europäischer Software-Preis für Institut der Freien Universität Berlin Neuer Arbeitskreis entwickelt Notfall-Strategien auf der Basis von Geo-Daten T-Systems und Polizei Bremen starten Pilotprojekt Mobile Fahndungskraft für Einsatzfahrzeuge Microsoft seit 20 Jahren in Deutschland Programm ermöglicht stabile Sicherheitsüberwachung der Windows-Plattform Microsoft kündigt Sicherheits-Initiative für Behörden an Intranet Web Administration Neues Mitglied der Microsoft Office-Familie erscheint Mitte 2OO3 Microsoft OneNote - eigene, Notizen produktiver nutzen PowerPoint XP - Fortschritt oder Updateritis? Durchbruch für Linux auf dem Desktop 43 43 43 45 46 46 47 47 47 48 51 Online Portal www.quartiersmanagement-berlin.de ist online Online-Angebot der Berliner Volkshochschulen aus einer Hand Landesamt für Gesundheit und Soziales Ins Internet - mit Sicherheit! Neues Sicherheitsportal für Jedermann - Tipps und Tricks Internet-Sicherheits-Bericht für das 4. Quartal 2OO2 Unternehmen unterschätzen Kostenreduktion durch „barrierefreie“ und behindertengerechte Websites Kfz – Zulassungen in Landsberg erstmals online möglich 53 53 53 54 54 54 55 56 Tipps & Tricks Spam-Seuche: 1O Tipps gegen unerwünschte E-Mails Unerbetene SMS-Werbung IT-Entscheider haften bei Fahrlässigkeit für Virenschäden 57 57 58 Veranstaltungen Mobile World 2OO3 - Mobile Business mit Zukunft Initiative zur Steigerung des Bewußtseins für IT-Sicherheit 59 59 Literatur Linus Torvalds Autobiografie - in deutscher Sprache bei Hanser E-Government Publikation Shops oder Flops? 4. Werkstattbericht „E-Shopping und Kommunen“ 6O 6O 6O 6O CD- & DVD-ROM 29 31 32 34 36 38 4O 4O 41 41 41 42 klickWeb: Neues Web-Branchenbuch auf CD-ROM Einkommenssteuer für 2OO2 elektronisch anfertigen 61 61 Dies & Das Errata 1/03 2 3 61 Impressum 62 7 Web Services im eGovernment • Definition Web Services sind wohldefinierte, Funktionen, angeboten über standardisierte Protokolle, zur entfernten Ausführung von BusinessFunktionen oder Teilen davon in offenen Netzen. Die Details der Implementierung von Web Services bleiben hinter offengelegten Schnittstellen verborgen. • Klassifikation An dieser Stelle werden ausgewählte Klassifikationsmerkmale zur Beschreibung von Web Services aufgeführt. Dazu gehören die Einbettung in übergeordnete Applikationsarchitekturen genauso wie Überlegungen hinsichtlich der Bezugs- und Lizenzierungsformen und damit möglicher Geschäftsmodelle. • Anforderungen an Webservices Um den sinnvollen, interoperablen und zuverlässigen Einsatz von Web Services im eGovernment zu erreichen, müssen eine Reihe von geschäftsrelevanten Anforderungen erfüllt sein. Diese Anforderungen werden in diesem Kapitel beschrieben. • Architektur und Plattform Im Markt der Entwicklung von Web Services haben sich zwei Lager herausgebildet. Dabei handelt es sich einerseits um die Gemeinde, welche sich um eine plattform-unabhängige Lösung bemüht und andererseits um die Firma Microsoft, die mit .NET einen Alleingang bestreitet. A ktuelle Untersuchungen der Europäischen Union zeigen, dass eine stark ausgeprägte Führungsrolle der Verwaltung die Triebkraft für erfolgreiches eGovernment ist. Bezogen auf das Erbringen von Serviceleistungen wurden in diesen Untersuchungen insbesondere die integrierte Unterstützung traditioneller Kommunikationsmittel sowie die Bündelung aller Leistungen an einer einzigen Eintrittsstelle hervorgehoben. Derartige Serviceorientierung, kombiniert mit der nötigen Integration traditioneller Kommunikationsmittel, fordert die öffentliche Verwaltung nicht nur in technischer, sondern insbesondere auch in organisatorischer, finanzieller und betriebskultureller Hinsicht. Für kleinere und mittlere Verwaltungseinheiten, insbesondere für die rund 3.000 Gemeindeverwaltungen der Schweiz, dürfte die gänzlich eigenständige Leistungserbringung weder ökonomisch sinnvoll noch finanzierbar sein. Der Fremdbezug von Leistungen kann gerade beim Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien in dieser Situation nicht nur die Rettung, sondern sogar die Stärkung des politisch breit abgestützten Föderalismus sein, indem die föderalen Strukturelemente durch Konzentration auf deren Kernkompetenzen, durch sinnvolle Zusammenarbeit und Kooperation in sich gestärkt werden. Gegenstand ist nicht etwa der Fremdbezug von Informatik-Leistungen, sondern der informatikgestützte Bezug betrieblicher Teilleistungen. In den letzten Jahren hat sich einerseits die Vernetzung öffentlicher Verwaltungseinheiten dank dem Internet sowie verwaltungsinterner Vernetzung massiv verbessert. Andererseits befinden sich im Moment neue Standards in Entwicklung, welche über diese technische Vernetzung hinaus auch die Vernetzung von Anwendungen, sowie die Bereitstellung und gemeinsame Nutzung elektronischer Dienstleistungen als Bestandteile übergeordneter Applikationen vereinfachen. Solche über das Internet angebotenen Leistungen werden als Web Services bezeichnet. Das CC eGovernment des Instituts für Wirtschaft und Verwaltung hat im Rahmen des Forschungsprogramms einen Arbeitsbericht zum Thema Webservices verfasst. Dieser aktuelle Arbeitsbericht kann im Shop bestellt werden. Competence-Center CC eGov des Instituts für Wirtschaft und Verwaltung IWV der Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung HSW in Bern http://www.webservice.iwv.ch/ 2 1/03 2 4 INSTITUT FÜR WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG IWV DER HOCHSCHULE FÜR WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG HSW, SCHWEIZ u Web Services fordern E-BusinessIntegratoren heraus B erlin - Web Services haben das Potenzial, den Markt für Integrationssoftware kräftig umzukrempeln. Laut einer Studie von Berlecon Research eröffnen Web Services neue Chancen für Anbieter mit Kenntnissen in der Geschäftsprozessmodellierung. Durchsetzen werden sich die neuen Standards aber nur langsam. Web Services sorgen derzeit im Integrationsmarkt für großen Wirbel. Hinter diesem Begriff verbergen sich neue, Internet-basierte Standards, auf deren Basis Software einen Teil ihrer Funktionalität anderen Anwendungen zur Verfügung stellen kann. Ein wichtiges Einsatzgebiet für Web Services wird, so Berlecon Research, die E-BusinessIntegration sein. Diese Verbindung von zwei oder mehr bisher allein stehenden E-Business-Anwendungen oder -Datenbeständen zur Abbildung von Geschäftsprozessen kann sowohl unternehmensintern (Enterprise Application Integration) oder zwischen Unternehmen (Business-to-Business-Integration) erfolgen. Basis dieser neuen Standards ein Unternehmen aufbauen wollen, dürfen ihr Geschäft deshalb nicht auf Web Services an sich stützen, sondern müssen Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die ohne Web Services nicht, nur in sehr viel schlechterer Qualität oder nur zu einem sehr viel höheren Preis angeboten werden können. Diese sollten sich außerdem in mehr als nur in der Unterstützung von Web Services von den Angeboten ihrer Mitbewerber unterscheiden“, warnt Wichmann. Auch wenn der Hype um Web Services gegenwärtig sehr groß ist, wird die Entwicklung eher langsam vonstatten gehen. Berlecon geht davon aus, dass 2003 weiterhin von Hype und Neugier bestimmt bleiben wird. Erwachsen werden Web Services erst ab 2004, um dann 2005 im Markt akzeptiert zu sein. Bis dahin müssen sich die Anbieter aber noch einigen Herausforderungen stellen: Neben der Lösung von Sicherheitsproblemen stehen auch Transaktionssicherheit, Skalierbarkeit und verlässliche Messaging-Standards auf der Agenda. Berlecon Research hat von November 2001 bis April 2002 den deutschen Markt für Integrationsprodukte und die Bedeutung von Web Services für diesen Markt analysiert. Die Ergebnisse intensiver Marktbeobachtung und detaillierter Gespräche mit Marktakteuren sind in der aktuellen Studie „Web Services und E-BusinessIntegration: Chancen und Perspektiven im deutschen Markt“ zusammengefasst. Qualifizierte Kurzprofile von 71 Anbietern ergänzen die strategische Analyse. Zielgruppe der Studie sind neben Unternehmen mit Integrationsbedarf Anbieter von Integrationslösungen, Systemintegratoren und IT-Berater. Berlecon Research ist ein führendes Wirtschaftsforschungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen analysiert die ökonomischen Auswirkungen neuer Informations- und Kommunikationstechnologien und evaluiert potenzielle Märkte. Berlecon Research forscht auf der Grundlage intensiver Marktbeobachtung sowie exklusiv erhobener Marktdaten und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung und Realisierung ihrer Geschäftsstrategien. Weitere Informationen zur Studie sind unter www.berlecon.de/studien/ verfügbar. u Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research: „Mit Web Services wird die Integration nicht neu erfunden, aber die technische Seite wird entschieden einfacher und rückt damit in den Hintergrund. Gefragt sind jetzt Kenntnisse in der Modellierung und dem Management von Geschäftsprozessen. Damit eröffnen sich für Technologieanbieter mit Geschäftsprozesshintergrund, wie z.B. Softwareanbieter für den B2BE-Commerce, interessante Chancen den klassischen EAI-Anbietern Marktanteile streitig zu machen.“ Für rein auf Web Services fokussierte Startups sehen die Berliner Wirtschaftsforscher derzeit eher geringe Marktchancen: „Web Services sind offene Standards und bieten langfristig keine Alleinstellungsmerkmale. Startups, die auf der Erste Anlaufstelle im Web zum Schwerpunktthema: das World Wide Web Consortium http://www.w3.org/2002/ws/ 1/03 2 5 7 Web Services als Basis für modernes und kostengünstiges EGovernment N eue IT-Projekte in der Öffentlichen Verwaltung setzen heute fast ausnahmslos die Integration mit bestehenden Systemen voraus, und zwar sowohl innerhalb einer Behörde als auch extern, mit Dienststellen anderer Organisationen, mit Bürgern und Unternehmen. Es geht um die Verknüpfung der bestehenden IT mit Web-Anwendungen, den Informationsaustausch zwischen Standardpaketen und selbst geschriebenen Anwendungen, oder den Austausch und die gemeinsame Nutzung elektronischer Dokumente mit Partnern. Mit einer Reihe von Intiativen - wie die E-Government-Initiative BundOnline2005 - hat sich die Öffentliche Verwaltung verpflichtet, internetfähige Dienstleistungen online bereitzustellen. So wird BundOnline 2005 dafür sorgen, dass Bürger und Wirtschaft die Dienstleistungen der Bundesverwaltung einfacher, schneller und kostengünstiger in Anspruch nehmen können. Dadurch wird die Zufriedenheit mit Politik und Verwaltung ebenso gefördert wie der Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Realisierung von E-Government-Projekten setzt in der Regel die Integration der bestehenden IT-Landschaft mit neuen Web-Front-Ends und damit den Einsatz von Tools für EAI (Enterprise Application Integration) voraus. Werkzeuge für EAI, die bei der Überwindung von Kommunikationshürden helfen, gibt es schon lange. Das grundsätzliche Problem haben die meisten jedoch nicht lösen können, denn Anwendungen müssen so gestaltet werden, dass sie sich einfacher integrieren lassen. Das größte Manko herkömmlicher EAILösungen ist, dass Änderungen an den Anwendungen, beispielsweise die Einführung neuer Releases, häufig hohen 2 Programmieraufwand an der EAI-Lösung nach sich ziehen. Für Behörden, die flexibel auf neue Anforderungen des E-Government reagieren wollen, ist diese Form der Integration zu schwerfällig und zu teuer. Wie lässt sich Integration erreichen, ohne die Nachteile herkömmlicher Methoden in Kauf nehmen zu müssen? Zunächst gilt es, die Anwendungen integrationsfähig zu machen. Dies gelingt über eine interne Service-Architektur, die Anwendungen in Prozesse oder Services zerlegt. Das Ergebnis ist eine service-orientierte Architektur (SOA) der Anwendung. Die so entstandenen Dienste einer bereits existierenden Anwendung können mit einer Standardschnittstelle gekapselt und danach von einer Vielzahl sowohl neuer als auch bestehender Anwendungen genutzt werden. Ist eine solche service-orientierte Architektur erst vorhanden, können neue Web Services für Bürger und andere Dienststellen schnell und kostengünstig bereitgestellt werden. Web Services sind Dienste, die über Internettechnologie einfach und standardisiert mit anderen Anwendungen kommunizieren. Da Web Services auf der Web-Technologie aufbauen, sind bei einer bestehenden Infrastruktur, wie einem Web Server, einer Firewall sowie den Browsern für die Endbenutzer keine weiteren Investitionen erforderlich. Möglich wurde diese Entwicklung durch XML (eXtensible Markup Language), das auf offenen Standards basiert und die Grundlage für Web Services ist. Während HTML, die Beschreibungssprache für die Darstellung von Informationen im Browser, also für das Layout verantwortlich ist, hat XML die Aufgabe, die Information an sich zu beschreiben. XML bietet eine für Anwendungen allgemeinverständliche Syntax, die beschreibt welche Daten und Informationen ausgetauscht werden. Dank XML ist es nicht erforderlich, dass bei der Integration von Systemen die Schnittstellen in einem zeit- und kostenintensivem Prozess exakt aufeinander abgestimmt werden müssen. è Beispiel Landeshauptstadt München: Sie stellt eine Reihe von Web Services für ihre Bürger bereit. 1/03 2 6 ç Mit XML lassen sich insbesondere die Kosten der Systemintegration erheblich senken. Hier bietet XML insbesondere die folgenden Vorteile: • • • • Es vereinfacht den Informations- bzw. den Datenaustausch. Es verringert die Kosten für die interne und externe Bereitstellung von Daten. Es erleichtert die Zusammenarbeit mit Partnern, Zulieferern und Kunden. Es ist anbieterunabhängig, denn es verwendet offene und branchenweite Standards. Web Services in der Praxis Moderne Web-Technologien wie Web Services bieten der öffentlichen Verwaltung die Chance, innovative, bürgerfreundliche Dienste anzubieten und auch die eigenen Sachbearbeiter besser bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Auch die Landeshauptstadt München stellt eine Reihe von Web Services für ihre Bürger bereit. So haben die Bürger der Stadt von ihrem heimischen PC aus die Möglichkeit, sich das Wunschkennzeichen bei der Zulassung für ihren Pkw zu sichern oder bei Wahlen, z.B. bei der Bundestagswahl, die Wahlergebnisse einzusehen oder die Option, den Bearbeitungsstatus eines beantragten Reisepasses zu prüfen. Für Firmen, die täglich eine große Anzahl von Kraftfahrzeugen zulassen, gibt es eine „Händlerzulassung“. Die Daten der zuzulassenden Fahrzeuge müssen jetzt nicht mehr persönlich in die Zulassungsstelle gebracht werden, sondern werden über einen von der Stadt München bereitgestellten Web Service per Internet in die Zulassungsstelle übertragen. Dort können nach entsprechender Plausibilitätsprüfung die erforderlichen Fahrzeugpapiere erstellt werden. Für die Verschlüsselung der Daten bieten sich die Security-Mechanismen des Internets an: SSL bzw. HTTPS. Auch die Mitarbeiter der Verwaltung profitieren von den neuen Web Ser- vices. Über komfortable, neu erstellte Benutzeroberflächen greifen sie heute schnell auf alle benötigen Daten zu, um beispielsweise über Anträge auf Einbürgerung und Reisegewerbekarten zu entscheiden. Hinter diesen neuen Benutzeroberflächen liegen selbstverständlich die bisher genutzen Host-Anwendungen mit ihren zeichenbasierten Bildschirmen. Und in einem Großprojekt verlagert die Stadt München derzeit alle Prozesse auf das Intranet, die bei der Verwaltung des sozialen Wohnungsbaus eine Rolle spielen. Auf diesem Weg ins E-Government hat sich die Landeshauptstadt für EntireX, der leistungsstarken und zuverlässigen Integrationslösung der Software AG entschieden. EntireX steuert als zentraler Integration-Server den Dialog zwischen den neuen Web-Applikationen und den bestehenden Mainframe-Anwendungen. Um die bestehenden Systeme Web-fähig zu machen, mussten die Mainframe-Anwendungen nicht geändert werden. Der Integration-Server EntireX vermittelt alle Anfragen von Sachbearbeitern und Internet-Besuchern über RPCs (Remote Procedure Calls) an die Mainframe-Applikation, um dort die entsprechenden Services aufzurufen. EntireX ist der Server für die Integration von Anwendungen innerhalb einer Behörde und über das Internet zu anderen Organisationen. EntireX bietet einen service-orientierten Integrationsansatz, unterstützt XML-basierte Standards und Web Services. Die ideale Ergänzung zu EntireX ist Tamino XML-Server. Tamino ermöglicht die Speicherung von XML-Dokumenten und das Content-Management, das beim Austausch von Daten über Web Services benötigt wird. EntireX und Tamino von der Software AG bieten einen kosteneffizienten, pragmatischen Weg zur Anwendungsintegration und zur Verwaltung des Informationsaustauschs sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit externen Partnern. Kunden der Software AG erzielen einen höheren RoI (Re1/03 2 7 turn on Investment) und erreichen auch langfristig die Flexibilität, die sie sich wünschen. Zusätzlich zu den Tools bietet die Software AG auch Professional Services, die bei der Umsetzung von Integrationsprojekten kompetent beraten und die Implementierung unterstützen oder auch komplett durchführen. Weitere Informationen zu Web Services erhalten Sie unter www.softwareag.com/ germany. CHRISTIAN ZIMMERMANN Marketing Manager EAI, Software AG, Email: [email protected] Die Daten sollen laufen... Portaltechnologie für Intranet und Internet D ie Damen und Herren von der JPW AG - Name frei erfunden - waren zufrieden. Mit einem Dossier über den Standort Berlin ausgestattet, können sie ihre Investitionsentscheidung für ihre neue Geschäftsstelle in Tegel gut begründen. Innerhalb kürzester Zeit hatte ein Berater der Wirtschaftsförderung Berlin alle wichtigen Informationen aus dem Intranet zusammengestellt. Im multimedialen Showroom wurde ihnen das Mietobjekt und das Umland in einer 3D-VirtualReality-Umgebung gezeigt. Diese Intranet-Anwendung hat sie besonders beeindruckt. Wieder zu Hause im Hauptsitz ihres Unternehmens angekommen, konnten sie im Internet die Recherche nochmals nachvollziehen. Weite Wege in Berlin mussten sie nicht zurücklegen, denn das Informationsangebot der Wirtschaftsförderung Berlin war äußerst komplett und aktuell. Eine gelungene Kombination aus Intranet- und Internetportal mit der Integration aller für die Standortbeschreibung wichtigen Datenbanken und Links machte das möglich. è 7 ç Uns Bürgern sollen zukünftig ebenfalls weite Wege erspart werden, wenn wir eine veränderte Lebenslage bei Behörden und anderen Institutionen melden müssen. Die Technologie für den elektronischen Behördengang ist da. Auf dem Weg zur Informations- und Wissensgesellschaft bilden Internet und Intranet dazu die technischen Grundvoraussetzungen. Der Ausbau der elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Behörden und anderen an den Verwaltungsvorgängen beteiligten Institutionen kann Kostensenkungspotentiale freisetzen und Verwaltungsvorgänge beschleunigen. Das Intranet, gesichert vor unbefugten Zugriffen Dritter, ist dafür die ideale Plattform. Die Brauchbarkeit dieses Werkzeugs am Arbeitsplatz hängt entscheidend vom Umfang des „Self Service“ -Angebots für den Aufgabenbereich des Mitarbeiters ab. Mit Web Services wurde eine neue Möglichkeit geschaffen, Systeme miteinander standardisiert zu koppeln und den Datenaustausch online zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist, dass alle beteiligten Anwendungen dafür eingerichtet werden, was nicht immer problemlos möglich ist oder Performanceprobleme mit sich bringen kann. Wie immer steckt der Teufel im Detail. Altsysteme sind schwer zugänglich, Schnittstellen müssen angepasst sein, um Prozesse wirklich zu unterstützen und nicht zuletzt müssen Verwaltungsvorschriften eingehalten werden. Eine Aufgabe für Spezialisten, die die Portaltechnologie beherrschen, Integrationen beliebiger Systeme vornehmen können und die Prozesse in der öffentlichen Verwaltung kennen. Innovative Portaltechnologie im Business Location Center (BLC) in Berlin Wir haben bei der Realisierung des Portals für die Wirtschaftsförderung Berlin zur Anwerbung potentieller Investoren - dem Business Location Center - alle Register der modernen Kommunikationsmethodik gezogen, um eine optimale Integration aller beteiligten öffentlichen und privaten Dienstleister gewährleisten zu können. Angefangen bei der einfachen Verlinkung von Webseiten auf oberster Ebene, über die Syndikation auf CMS- und Replikation auf Datenbank-Ebene bis hin zum Einsatz von Web Services werden sämtliche Register einer modularen Integrationsarchitektur gezogen. Mit dem Business Location Center wurde für die Bundeshauptstadt ein weltweit einzigartiges Instrument geschaffen, welches höchste Ansprüche an modernes Standortmarketing und Informationsqualität in einem multimedialen Informations- und Präsentationssystem vereint und dem Investor einen persönlichen Zugang zum Investitionsstandort Berlin eröffnet. Es werden Informationen, Präsentationen, Beratung und Betreuung angeboten. Dabei stehen alle modernen Kommunikationsmedien einschließlich einer 3D-Virtual-RealityUmgebung zur Verfügung. Mit dem Portal ist eine universelle Plattform geschaffen, welche auch langfristig die flexible Anbindung aller relevanten Datenquellen, die Zusammenstellung individueller Show-Cases und die Echtzeit-Präsentation zur Investorenberatung ermöglicht. Alles ist möglich: Internet-Zugang über www.blc.berlin.de, Intranet-Plattform für Präsentationen und Ausstattung der Berater-Arbeitsplätze der Wirtschaftsförderung Berlin sowie die mobile Nutzung über Notebook-Replikation. Bei den Beratern der Wirtschaftsförderung Berlin hat sich der Beratungsprozess für potentielle Investoren wegen der permanenten Verfügbarkeit von komplettem und aktuellem Datenmaterial auf dem Mitarbeiterportal enorm verkürzt. Damit wurde auch die Attraktivität der Beratung verbessert, denn ein Investor will wenig Zeit mit der Beschaffung von Informationen verbringen, wenn er viele Standorte miteinander vergleichen muss. Zuletzt soll nicht unerwähnt bleiben, dass das Business Location Center bisher mit vier Preisen ausgezeichnet wurde: Platz 1 im bundesweiten Vergleich der Wirtschaftswoche 06/2001, Platz 1 vom ProfNet Institut für Internet-Marketing 02/2002, Goldmedaille European City Award in der Kategorie Unternehmen 09/2002 und Platz 3 im weltweiten Vergleich des Business Facilities Magazine (Economic Development Award). LUTZ PAWLIK Leiter Marketing, UBIS AG, eMail: [email protected] u 2 1/03 2 8 Entwicklung des Standards XMeld führt zu Entwicklungsschüben im deutschen eGovernment D ie PSI AG, Berlin, ist - gemeinsam mit dem Landeseinwohneramt Berlin - engagiert beim Standardisierungsprozess des eGovernment-Formats XMeld. Die Partner pilotieren darüberhiaus derzeit gemeinsam die aktuelle XMeld-Version bei der Realisierung des neuen eGovernmentAuskunftsportals des Landeseinwohneramtes Berlin, welches vom Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin als Zertifizierungsdiensteanbieter (TrustCenter) und als Infrastrukturbetreiber betreut wird. Der XML-basierte Standard XMeld definiert die Struktur von Fachdaten-Schnittstellen für IT-Verfahren des Meldewesens. Er macht die überregionale elektronische Integration von Meldebehörden möglich – eines der wichtigsten Erfordernisse für Fortschritte im eGovernment in Deutschland. Wie ist ämter- und gemeindeübergreifendes eGovernment in Deutschland möglich, wenn jedes Amt (a) seine Fachvorgänge eigenständig organisiert und (b) zu deren Unterstützung seine IT-Landschaft nach den jeweils aktuellen und lokalen Präferenzen gestaltet? Die beiden Aspekte zusammen führen zu so viel technischer und fachlicher Heterogenität, dass in der Vergangenheit vielerorts die Hoffnung auf elektronische Abwicklung selbst von Routinevorgängen zu schwinden drohte, sobald mehrere Ämter dabei zu kooperieren hatten. Die Lösung liegt in der richtigen Mischung aus Standardisierung (heißt hier Einheitlichkeit) und Autonomie (also Eigenständigkeit und Vielfalt): Die Fachautonomie der Ämter lässt sich ohne weiteres wahren, wenn für ihre elektronische Kommunikation von den fachli- chen und technischen Details der internen Verarbeitung abstrahiert wird. Die elektronische Kommunikation zwischen den Ämtern muss dabei auf standardisierten Schnittstellen von Fachdaten basieren, damit bilaterale Abstimmungsprozesse vermieden werden können. Solche standardisierten externen Schnittstellen statten im eGovernment die Teilnehmer mit einer gemeinsamen Sprache aus, mit der sie kommunizieren können, ohne ihre Fachautonomie aufzugeben. Der erste solcher Schnittstellen-Standards für Fachdaten des deutschen eGovernments liegt jetzt – gemeinsam entwickelt in einem bundesweiten Gremium unter der Federführung der OSCILeitstelle Bremen - unter dem Namen XMeld vor. Beim Standardisierungsprozess engagiert sich von Berliner Seite das Landeseinwohneramt unterstützt durch die 1969 gegründete PSI AG. Mit Vertretern weiterer Bundesländer und Firmen wurde im Standardisierungsgremium monatelang Methodik und Inhalt der XMeldSpezifikation ausgearbeitet. Als Auftraggeber verlieh der IT-Koordinierungsausschuss Bund/Länder (KoopA-ADV) der im April 2002 vorgelegten ersten XMeld-Version Autorität. Eine zweite, erweiterte XMeld-Version ist seitdem in Arbeit. Der Standard XMeld macht die bundesweite und medienbruchfreie Abwicklung elektronischer Geschäftsprozesse des Meldewesens über das Internet möglich. Verbindlichkeit erhält er durch den Umstand, dass er als Formatvorgabe für das eGovernment im Meldewesen auf der Agenda bei der Novellierung der Datenübermittlungsverordnung für das überregionale Meldewesen (1.BMeldDÜV) durch das BMI steht. Behörden”. Zu diesem Projekt trägt der LIT als Anbieter von Zertifizierungsdiensten bei (Ausstellung von Zertifikaten, Online-Überprüfung derselben) und wird den Infrastrukturbetrieb des Wirksystems übernehmen. Dieses Portal wird zunächst alle vorgeschriebenen Auskunftsdienste von Meldebehörden abdecken können (einfache und erweiterte Meldeauskunft; die entsprechenden weiteren Auskunftsarten mit Recherchemöglichkeiten für Sicherheitsbehörden; Auskunft über Regionalattribue von Adressen) und bietet – basierend auf der interoperablen Infrastruktur des Protokolls OSCI-Transport (www.osci.de) – gesicherten, kontrollierten und abrechnungsfähigen Zugriff auf die Daten des Melderegisters über Internet-Technologien. Inbetriebnahme ist noch im 1.Halbjahr 2003 geplant. Das Portal ist ausbaufähig. Es bietet die Basis für die sukzessive Integration aller Prozesse des Meldewesens, die externe Schnittstellen mit Massenverkehr haben. Bei einer solchen Integration werden stets Kommunikationsvorgänge umgestellt von papierbasierter Verarbeitung auf automatisierte elektronische Verarbeitung. Geplant ist für die nähere Zukunft, das XMeld-Portal zu erweitern um Funktionalitäten für den Empfang von Mitteilungen von einerseits auswärtigen Meldebehörden (z.B. Rückmeldung) und andererseits Standesämtern an die Meldebehörde. Das implementierte Portalkonzept lässt auch den Ausbau für andere Register wie z.B. Führerschein oder Kraftfahrzeuge zu. Weitere eGovernment-Projekte, die auf XMeld setzen, finden in Niedersachsen und Baden-Württemberg statt. YORCK RABENSTEIN PSI AG, Berlin u Auf diese Entwicklung hatte man im Landeseinwohneramt Berlin schon lange gewartet und war froh, gemeinsam mit der PSI AG zu ihr beigetragen zu haben. Die beiden Partner erproben XMeld seit Juni 2002 im Pilotprojekt “Entwicklung eines eGovernment-Portals für Auskünfte des Meldewesens an 1/03 2 9 7 Neue OnlineDienstleistungen des Zentralen Mahngerichts im Amtsgericht Wedding in verschlüsselter Form über das Internet zum Mahngericht. Hierzu werden vom Antragsteller eine Signaturkarte und ein Kartenleser benötigt. Die dv-technische Übermittlung der Daten soll in Zusammenarbeit mit dem LIT realisiert werden (WEB- und Intermedia-Server sowie Oracle-Datenbankserver im LIT). I Mit dem weiteren Verfahren „ProfiMahn“ wird Antragstellern ermöglicht, die über eine eigene Mahnsoftware verfügen (bisherige Antragsteller mit Diskette bzw. Magnetbandkassette), die gesamte Kommunikation mit dem Mahngericht in elektronischer Form über das Internet abzuwickeln. m automatisierten gerichtlichen Mahnverfahren besteht die Möglichkeit neben der Antragstellung auf dafür vorgeschriebenen Vordrucken, Anträge auch in einer maschinell lesbaren Aufzeichnung einzureichen bzw. zu übermitteln und Mitteilungen des Gerichts in derselben Form zu erhalten (Elektronischer Datenaustausch -EDA). Gegenwärtig werden fast 50 % aller Anträge im Mahnverfahren per Diskette bzw. Magnetbandkassette gestellt (im Jahr 2002 = 227.000 Anträge von rd. 458.000 insgesamt eingegangenen Anträgen). Im Rahmen eines Verwaltungsabkommens mit dem Senator für Justiz und Verfassung der Freien und Hansestadt Bremen hat nunmehr das Land Berlin die Übernahme des Online-Mahnverfahrens „OptiMahn / ProfiMahn“ (Ersteller: bremen online services GmbH & Co KG; phinware GmbH) beschlossen. Mit dem Verfahren „OptMahn“ wird ein interaktives Formular für den Antrag auf Erlass eines Mahnbescheides mit umfassenden Plausibilitätsprüfungen und Hilfefunktionen für jede und jeden unentgeltlich zugänglich im Internet über die Homepage des Amtsgerichts Wedding www.berlin.de/ag-wedding angeboten, um auch Antragstellern ohne eigene „Mahnsoftware“ eine fehlerfreie Antragstellung in elektronischer Form zu ermöglichen. Dabei können zunächst die Angaben in dem vom Antragsteller online ausgefüllten Formular mit einem handelsüblichen Drucker in dem amtlichen Vordruck ausgedruckt und auf konventionellem Wege verschickt werden. In Vorbereitung ist die Übermittlung der Daten elektronisch signiert und 2 „ProfiMahn“ bietet insbesondere sog. Großkunden eine Reihe von Vorteilen (kostengünstiger, schnellere Bearbeitung, signaturgesetzeskonform, keine Zeitbeschränkungen bei der Datenübermittlung u.a.). „ProfiMahn“ basiert im Übrigen auf den gleichen technischen Prinzipien wie „OptiMahn“. Für die webbasierte Lösung wird die Sicherheitsinfrastruktur „Online Services Computer Interface (OSCI)“ verwendet, ein offener, XML-basierter Protokollstandard für sichere und rechtsverbindliche Kommunikation. OSCINachrichten sind nach dem Prinzip des doppelten Umschlages aufgebaut: Der Intermediär kann grundsätzlich nur den äußeren Umschlag öffnen. Darin findet er alle Informationen, die er für seine Aufgaben benötigt. Die eigentlichen Inhaltsdaten (z.B. die EDA-Daten) stecken sicher in einem inneren Umschlag. Die Rolle des Intermediär soll der LIT als Provider übernehmen. OSCI beinhaltet eine integrierte Signier- und Chiffrierinfrastruktur, ist signaturgesetzkonform und unterstützt alle gängigen Signaturkarten. Verwendet werden aktuelle WebTechnologien: • • für den Transport von OSCINachrichten SOAP via HTTP, für die Bereitstellung, Installation u. Aktualisierung der OSCI1/03 2 10 • • Anwendungen HTML, Java, JNPL, signierte Java Web StartApplikationen, genutzt werden außerdem, so weit möglich, offene Standards und Open Source-Produkte für die Implementierung des Intermediärs und der OSCIKernel wie JCA/JCE, OCF; Apache, Tomcat, Xerces, Xalan... Test’s mit ausgewählten Antragstellern werden in Kürze beginnen. Der Echtbetrieb soll noch im Halbjahr 2003 realisiert werden. DETLEF BADING Gruppenleiter des Zentralen Mahngerichts beim AG Wedding, e-mail: [email protected] u Web-Services werden geschäftsfähig: SAP präsentiert neue Enterprise Services Architecture N ew York City - Die SAP AG hat Mitte Januar ihre neue Enterprise Services Architecture (ESA) vorgestellt, die als Referenzarchitektur für zukünftige Geschäftsanwendungen gelten wird. Die SAP spezifiziert damit ihre Entwicklungsplanung für eine vollständig integrierte Anwendungsumgebung für Geschäftsapplikationen, die auf Web-Services aufbauen, sowie existierende Anwendungslösungen einbindet. Damit bietet die Enterprise Services Architecture bestmöglichen Investitionsschutz. ESA liefert Unternehmen eine Vorlage, wie sie auf Basis einer Services-basierten Architektur IT-Umgebungen schaffen können, die system- und unternehmensübergreifend arbeiten. Dabei stellt SAP erstmals dar, wie Web-Services zukünftig als flexible Basis für Geschäftsanwendungen einsetzbar sind. Gleichzeitig hat die SAP mit SAP NetWeaver è ç die Weiterentwicklung von mySAP Technology, der offenen und flexiblen Technologie-Plattform, präsentiert und stellt damit die technische Grundlage von ESA vor. Die neue Enterprise Services Architecture (ESA) beschreibt, wie eine Integrations- und Applikationsplattform genutzt werden kann, um Geschäftsprozesse schnell und flexibel abzubilden und aufeinander abzustimmen. So ermöglicht ESA das Design zusammengesetzter Lösungen (composite applications), die auf bestehenden Systemen aufsetzen und Web-Services nutzen, um spezielle Geschäftsprobleme oder -aufgaben schnell und effizient zu bearbeiten. ESA erreicht eine neue Dimension von Flexibilität, da alle Aspekte eines Geschäftsprozesses inklusive aller eingebundenen Personen, Systeme und Informationen gesteuert werden können; das umfasst SAP- und SAPfremde Anwendungen sowie strukturierte und unstrukturierte Daten - also beispielsweise Datenbanken und Dokumente - entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In der Enterprise Services Architecture werden alle Funktionalitäten als Service behandelt. Services-basierte Architekturen gelten als Lösungsansatz für den steigenden Integrationsbedarf in ITUmgebungen, da sie universell einsetzbar sind. Als technische Grundlage des ESA-Modells bildet SAP NetWeaver die integrierende Applikationsplattform der SAP. Sie liefert die Werkzeuge, Vorlagen, Methoden und Parameter, mit denen SAP und ihre Partner in der Lage sind, schnell neue Geschäftsprozesse zu entwickeln, die auf bereits bestehenden aufsetzen. Die darunter liegenden Systeme bleiben dabei die gleichen. Die dritte Generation von Geschäftsanwendungen Mit der Enterprise Services Architecture definiert SAP die neue und dritte Architekturgeneration für Geschäftsanwendungen. „Die heutige Ankündigung ist für SAP genau so bedeutend wie seinerzeit die Einführung der dreistufigen, dezentralen Client-/ServerArchitektur’“ erklärte Hasso Plattner, Mitgründer und Vorstandssprecher der SAP AG. „SAPs anhaltender Erfolg basiert auf unserer Fähigkeit, Kundenbedürfnisse und -anforderungen, die sich immer wieder ändern, in umfassende Geschäftslösungen abzubilden. Dabei hat es SAP stets verstanden, neue Technologien zu nutzen. Die jüngsten Markterfolge von mySAP Technology und der SAP xApps haben uns angespornt, die dort verwirklichten Konzepte in allen Lösungen anzuwenden. Mit der Einführung von ESA schaffen wir in IT-Umgebungen die Voraussetzungen für Anpassungsfähigkeit und Interoperabilität. Firmen werden zukünftig in der Lage sein, aktuelle Technologien zu nutzen, um ihren Geschäftsprozess systemübergreifend mit Kunden, Partnern und Lieferanten zusammenzuführen und eine homogene Wertschöpfungskette aufzubauen“.’ SAPs dreistufige Server-Architektur wurde schnell zum de-facto-Standard. So liefert sie die Basis für Client-/Server-Systeme, um Informationen und Prozesse auf Anwender-, Applikationssowie Datenebene zu integrieren. Diese dreistufige Architektur bildet die Grundlage aller SAP-Lösungen, die heute bei mehr als 19.000 Unternehmen weltweit im Einsatz sind. Während die dreistufige Client-/ServerArchitektur vorhandene Mainframe-Systeme ersetzte, eröffnet ESA Unternehmen die Chance, durch den Einsatz von Web-Services die Flexibilität ihrer ITUmgebung zu erhöhen und dabei auf bestehenden Lösungen aufzubauen. Das ESA-Konzept ebnet den Weg für die Integration heterogener Anwendungen. In dieser Services-basierten Architektur werden alle Applikationen als Service behandelt, die Anwender jederzeit und problemlos nutzen können. Dabei setzt die SAP auf die Vorteile offener, standard- und webbasierter Technologien und sorgt gleichzeitig für den Schutz bestehender Investitionen. 1/03 2 11 Die neue ESA-Architektur bildet bereits die Basis für die ersten ausgelieferten SAP xApps. Dabei handelt es sich um vorgefertigte, bereichsübergreifende Applikationen, die auf bestehenden Systemen aufsetzen. Außerdem liefert ESA das Konzept für die Entwicklung und Bereitstellung neuer Funktionen für SAP-Lösungen in der Zukunft. Geplant sind beispielsweise neue Integrationsszenarien für SAP-Anwendungslösungen, neue Funktionen für Branchenanwendungen und Funktionserweiterungen für SAPs ERP-Lösung (Enterprise Resource Planning) sowie mehr Flexibilität für kundenspezifische Entwicklungsprojekte. „Web-Services werden heute primär genutzt, um existierende Systeme einzukapseln,“ erläuterte Yvonne Genovese, Research Director bei der Gartner Group. „‘Die permanente und sofortige Informationsverarbeitung im Sinne der ‘Real-time Enterprise’ erfordert jedoch Geschäftsprozesse, die auf einer Services-basierten Infrastruktur aufbauen und in der Web-Services integraler Bestandteil zusammengesetzter Applikationen sind“. u Neuer Adapter unterstützt zahlreiche Integrationsszenarien BizTalk Server 2002 bereit für Web Services D er Microsoft BizTalk Adapter für Web Services ist ab sofort verfügbar: Mit dieser Erweiterung für Microsoft BizTalk Server 2002 können Entwickler und Administratoren synchrone BizTalk Server-Anwendungen auch als XML Web Services bereitstellen. Der Adapter bietet Wizardgestützte Verfahren für die Metadatensammlung und die Veröffentlichung von Applikationen. Darüber hinaus ermöglicht er Verbindungen zu ERP-, CRMund Line-of-Business-Applikationen im Back-End und unterstützt è 7 ç den SharePoint Portal Server Single Sign-On. Der BizTalk Adapter für Web Services steht ab sofort auf der Webseite http://www.microsoft.com/biztalk/ webservices zum Download bereit. Microsoft erweitert mit dem Adapter für Web Services die Fähigkeiten von BizTalk Server 2002, Geschäftsprozesse mit geringem Aufwand zu integrieren. Durch die Unterstützung von SharePoint Portal Server Single Sign-On können künftig Aufrufe aus dem Internet über die Portaltechnologie von Microsoft direkt an eine BizTalk Server 2002-Instanz geleitet werden. Dieses Feature des BizTalk-Adapters ist für alle Unternehmen interessant, die mit einem Portal eine einheitliche Schnittstelle für den Zugriff auf die Unternehmensumgebung realisieren wollen. Die Web Service-Aufrufe über HTTP und SOAP 1.1 ermöglichen unzählige Integrations-Szenarien im Back-End. So wird es nun einfacher, Verbindungen zwischen bestehenden und neuen Technologien im Unternehmen zu schaffen und beispielsweise Host- oder Midrange-basierte Systeme, wie CICS, IMS oder DB2, mit Web Services zu integrieren, die über BizTalk Server 2002 bereitgestellt werden. Die Integration im Mainframe- und Midrange-Bereich wird durch den Einsatz von Host Integration Server 2000 unterstützt. Für Entwickler von Web Services bietet der BizTalk-Adapter eine WSDL-Schnittstelle, mit der sie ihre Projekte als Grundlage für größere und komplexere Anwendungen verwenden können, die die Messaging- und Prozessautoma-tisierungsServices von BizTalk Server 2002 nutzen. Der BizTalk-Adapter setzt konsequent auf XML-Standards, was die Entwicklung von Anwendungen vereinfacht und den administrativen Aufwand für die Integration von zwei oder mehr heterogenen Systemen reduziert. Mit dem BizTalk-Adapter lassen sich zudem die .NET-Entwicklung und der 2 Middleware-Bereich zusammenführen: Entwickler werden künftig Visual Studio NET und das .NET-Framework nutzen, um in kürzester Zeit erste Versionen von Applikationen zu entwickeln. Dieser Ansatz funktioniert sehr gut für eine Anwendung, die in kleineren Arbeitsgruppen zum Einsatz kommt. Sobald die Zugriffe auf die Anwendung, die als Web Service zur Verfügung gestellt wird, aber steigen, muss die Anwendung skaliert werden - und hier sind die Messaging-Funktionen des BizTalk Server gefragt. Neben dem BizTalk-Adapter für Web Services hat Microsoft vor kurzem auch eine neue branchenspezifische Erweiterung für den BizTalk Server 2002 vorgestellt: Der BizTalk Accelerator for Financial Services ermöglicht es, finanzspezifische Prozesse nahtlos in bestehende Geschäftsanwendungen einzubinden. Die XML-basierte Integrationsplattform unterstützt bestehende und neue Standards der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT), wie ISO15022 und ISO7775, und hilft damit Finanzdienstleistern, SWIFT-kompatible Applikationen anzubieten. Auf der Grundlage des BizTalk Accelerator for Financial Services entwickeln Microsoft und seine Partnerunternehmen künftig den Support für weitere Branchenstandards, wie FIX, IFX, OFX und ACCORD. u Erfolgreiche Services im Web: CM4all WebsiteCreator & Co. C M4all WebsiteCreator ist eine Software der Kölner Firma Content Management AG (CM-AG) zur einfachen Erstellung von Homepages. Sie bietet zudem die Möglichkeit, über einen „Word“ ähnlichen Editor jederzeit Texte, Bilder und Aussehen einer Website zu ändern. Das Besondere an CM4all WebsiteCreator ist jedoch weniger der Funktionsumfang der Software, sondern das Betreibermodell, das dahinter steckt: CM4all WebsiteCreator wird nicht auf den Rechnern der jeweiligen Anwender installiert, sondern online über das Internet als „Webservice“ genutzt. Der Anwender zahlt statt eines einmaligen Kaufpreises eine geringe monatliche Miete für die Software, um seine Homepage regelmäßig bearbeiten und aktualisieren zu können. Zur Zeit wird dieser Service aktiv von mehreren hunderttausend zahlenden Anwendern genutzt. Die Idee zu der Software wurde 1999 geboren: Die beiden CM-AG Firmengründer Rovert Schovenberg und Cornel Schnietz hatten in den Jahren zuvor bereits wertvolle Erfahrungen sammeln können. Zum einen hatten sie professionelle Content Management Software zur Webseitenpflege größerer Unternehmen erstellt. Zum anderen Internet-Börsenspiele entwickelt, die mit hohen Benutzerzahlen online bedienbar waren (u.a. für www.focus.de, www.sportschau.de, www.wiwo.de, www.dm-online.de). Die auf dieser Basis konzipierte CM4all Technologie (CM4all = Content Management für alle) vereint beide Kompetenzen. Das System ermöglicht Content Management für Webseiten auf Basis einer hochskalierbaren Servertechnologie. Die Software wird beispielsweise auf einem Linux-Server in einem zentralen Rechenzentrum installiert und kann von jedem x-beliebigen Rechner standortunabhängig über den Internetbrowser gestartet werden. Bis zu 50.000 Anwender können pro Linux-Server mit der Software verwaltet werden. Die Kosten für eine Serverinstallation können dadurch auf sehr viele Anwender verteilt werden. Anbieter von CM4all-Services (z.B. 1&1 Internet AG) können dies zu einem sehr günstigen Preis pro Nutzer (je nach Anbieter ab ca. 3-5 Euro / Monat). è 1/03 2 12 Daten im Browser gemeinsam angezeigt werden können, werden XML und XSLTDaten zur Laufzeit in HTML umgewandelt.) Alle Bilder, die auf der Homepage dargestellt werden sollen, werden einmalig in eine CM4all Mediadatenbank geladen. Dort werden alle Bilder eines Anwenders verwaltet und können sogar mit einigen Funktionen wie Rote-Augen-Entfernen, Farbfiltern, Skalieren, etc. bearbeitet werden. ç Die CM4all Technologie basiert auf einer strengen Trennung von Inhalt und Layout. Durch den Einsatz von Templates (Design-Vorlagen) können Texte und Layout unabhängig voneinander gepflegt werden. Über 160 verschiedene HomepageDesigns haben die Grafiker der CM-AG bereits entworfen, jedes davon bis zu 1000fach individualisierbar durch Farbgebung, Stil, unterschiedliche Hauptgrafiken. Als Anwender des CM4all WebsiteCreator können Sie durch die Angabe einer Branche die Design-Auswahl vereinfachen, auch Vorschläge für eine Hauptnavigation werden branchenspezifisch angezeigt. Sobald eine Seitenstruktur für den Internetauftritt angelegt ist, kann mit dem eigentlichen Füllen der Seiten mit Inhalten begonnen werden: Der Internetexplorer verwandelt sich in einen komfortablen Editor, der stark an die Oberfläche von „Word“ erinnert. Texte können hier eingegeben oder aus anderen Anwendungen kopiert werden. Die Darstellung erfolgt im gewählten Design - das heißt die Seite sieht bereits bei der Bearbeitung so aus, wie sie später unter einer www-Adresse veröffentlicht sein wird. (Für die technisch Interessierten: Im Hintergrund werden die erfassten Inhalte als XML-Daten auf dem CM4all Server in einer objektorientierten Datenbank gespeichert. Die DesignTemplates liegen als XSLT-Stylesheets ebenfalls in dieser Datenbank. Damit die Damit der Webauftritt nicht langweilig wird, bietet der CM4all WebsiteCreator - je nach Konfiguration und Anbieter noch einige Extras an, die mit in eine Homepage integriert werden können. Dies sind z.B. individualisierbare FlashIntros, ein Gästebuch, Forum oder ein Votingtool, mit dem man regelmäßige Umfragen auf seiner Seite durchführen kann. Interessant ist auch die Möglichkeit Online-Fotoalben zu integrieren. Dafür gibt es ebenfalls wieder verschiedene Design-Vorlagen, die die Fotos z.B. alle mit einer bunten Büroklammer versehen oder das Album wie eine Pinnwand aussehen lassen. Durch die Nutzung und Berücksichtigung verschiedener Standards wie SOAP; .NET, XML, J2EE bei der Entwicklung der CM4all Technologie, kann der CM4all Server auch als Plattform für weitere, externe Webservices genutzt werden. Zum Beispiel gibt es seit kurzem eine Integration von Microsofts erstem kommerziellem .NET Service MapPoint .NET, zur Einbindung von Lageplänen auf einer Homepage. Wenn eine Website fertig erstellt oder editiert wurde, so folgt im Anschluß daran die Veröffentlichung auf eine vorher festgelegte www-Adresse. Per FTP werden die Daten als HTML-Code (der zuvor aus dem XML des Inhalts und dem XSLT des Designs generiert wurde) an die gemietete www-Adresse übertragen und sind ab sofort öffentlich zugänglich. Werden zu einem späteren Zeitpunkt Änderungen vorgenommen, so werden nur die betroffenen Seiten neu übertragen. è 1/03 2 13 7 2 1/03 2 14 Design-Vorlagen können diese z.B. in CM4all WebsiteCreator Pro importiert werden. CM4all WebsiteCreator Pro und CM4all Business basieren auf der gleichen Technologie wie CM4all WebsiteCreator und funktionieren ebenfalls nach dem Prinzip der Onlinenutzung. Nur zum Vergleich: Produkte, die der Leistungsstärke und dem Umfang nach mit CM4all Business vergleichbar sind, kosten ab ca. 25.000 Euro (Lizenzkosten ohne Implementierung), die Mietkosten für CM4all Business liegen im unteren dreistelligen Eurobereich. ç Die Oberfläche von CM4all WebsiteCreator ist so gestaltet, dass sich jedermann und insbesondere Nicht-Techniker darin zurechtfinden. Wem das nicht genügt, der kann weitergehende CM4all Produkte mieten oder auf diese upgraden: • • CM4all WebsiteCreator Pro ermöglicht die Bearbeitung der Homepage mit mehreren Benutzern, die unterschiedliche Berechtigungen zur Bearbeitung, Freigabe und Veröffentlichung von Seiten haben können. Außerdem können vorgefertigte Seitenvorlagen für News, Presse, Jobs, Produktbeschreibungen und dergleichen definiert und eingebunden werden. Auch der Import individueller Design-Vorlagen ist möglich. CM4all Business ist die Profivariante der Software und ermöglicht die Programmierung eigener Designtemplates und Seitenvorlagen in XSLT mit Hilfe eines professionellen XML-Editors. Durch die Exportfunktion von 1/03 2 15 Angeboten werden die CM4all Produkte über Partnerunternehmen der CMAG, die die CM4all Serversoftware in ihren Rechenzentren installiert haben und als Service vermieten. Dies sind z.B. in Deutschland 1&1 Internet AG, Schlund + Partner AG, handwerk.de/ AG, in der Schweiz Bluewin AG (Swisscom-Tochter), sunrise / TDC Switzerland AG oder in England One and One UK. Die CM4all Software wird von der CMAG jeweils an das Design der Partner angepasst, so dass sich z.B. der CM4all WebsiteCreator unter www.livingnet.de anders präsentiert als unter www.einsundeins.de, www.handwerk.de oder www.bluewin.ch. Dort kann die Software auch überall kostenlos getestet werden – nur eine Veröffentlichung ist nicht ohne Anmeldung möglich. Aktuell nutzen zur Zeit europaweit mehrere hunderttausend zahlende Kunden CM4all Produkte zur Erstellung und Verwaltung ihrer Internetauftritte. u 7 Web Services: Neuer Megatrend löst Investitionsschub aus Studie lüftet Geheimnis um Softwarebausteine V on der Nische zum Megatrend im Internet entwickelt sich derzeit das Thema Web-Services. Es handelt sich um Softwarebausteine, die auf verschiedenen Netzwerkrechnern laufen und über das Internet zu einer Anwendung verknüpft werden. Zu relativ geringen Kosten können so verschiedene Geschäftsprozesse über Unternehmensgrenzen hinweg verbunden werden. Auf Grund der technischen Einfachheit und eines hohen Standardisierungsgrads können WebServices von Partnern, Zulieferern oder Kunden verknüpft werden. Rund ein Drittel der deutschen Unternehmen (30 Prozent) haben bereits eine Strategie zum Einsatz der neuen Technologie entwickelt und fast genau so viele (25 Prozent) betrachten Web-Services als bedeutsames oder sehr bedeutsames Thema. Dieses ergab eine Studie der Management- und IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young nach Befragung von 170 deutschen Unternehmen. Web-Services unaufhaltsam auf dem Vormarsch Noch steckt knapp die Hälfte (49 Prozent) der Studienteilnehmer in der Initialphase. Während sich knapp ein Drittel (29 Prozent) mit dem Aufbau einzelner Web-Services beschäftigen, sind bereits 15 Prozent konkret beim Ausbau. Bei drei Prozent sind Web-Services bereits Realität und werden im Unternehmen breit genutzt. „Wer jetzt die Zeichen der Zeit verschläft, könnte leicht von der Entwicklung überholt werden“, warnt Heinz Brommundt, Vice President und Chief Technology Officer bei Cap Gemini Ernst & Young in Zentraleuropa. „Hier 2 kommt kein neuer Hype auf uns zu, sondern ein Thema, das sowohl die ITAbteilungen als auch das obere Management ernsthaft verfolgen.“ Die Zahl derer, die Web-Services auf breiter Front einführen werden, wird vermutlich schnell steigen: 32 Prozent der Befragten glauben die neuen Softwarebausteine innerhalb der nächsten zwei Jahre und 44 Prozent in zwei bis höchstens vier Jahren auf breiter Basis in ihrem Unternehmen einzusetzen. Hindernisse bei Standardisierung und Sicherheit Die drei Softwarehersteller Microsoft (26 Prozent), IBM und Sun (jeweils 11 Prozent) haben den höchsten Bekanntheitsgrad bei Web-Services. Insgesamt verbinden knapp die Hälfte der Befragten einen der großen Drei mit dem Thema. Doch es bleibt genügend Raum für Nischenanbieter: 36 Prozent nannten sonstige Anbieter. Ein wichtiger Aspekt für den Erfolg wird die Standardisierung sein: hier geht die Meinung der IT-Direktoren und CIOs auseinander. Bei den 49,1 Prozent, die von einer Einigung ausgehen, rechnet die Mehrheit damit, dass es eine Standardisierung bei Transaktionen und bei Sicherheitsaspekten innerhalb der nächsten zwei bis vier Jahre geben wird. Ein Viertel geht sogar von einem Zeitraum von nur zwei Jahren aus. Wie wichtig das Thema Sicherheit ist, sieht man bei der Frage nach den Hindernissen: 60 Prozent der Befragten befürchten Sicherheitslücken durch den Einsatz der neuen Technologie. Für 44 Prozent ist das Marktmodell noch nicht klar. 34 Prozent halten den Umsetzungsaufwand für zu groß. Hier ist Aufklärungsarbeit dringend erforderlich. Kundenbeziehungsmanagement ist Haupteinsatzbereich Am häufigsten (87 Prozent) werden Web-Services im Marketing und Vertrieb sowie beim Customer Relationship Management (CRM) eingesetzt. Mehr 1/03 2 16 als die Hälfte (53 Prozent) beabsichtigt, innerhalb der nächsten 24 Monate WebServices einzusetzen. Doch jede Branche hat andere Bedürfnisse: Im Handel wird außer auf CRM besonderer Wert auf Aftersales, Service, Ersatzteilvertrieb und e?Procurement (69 Prozent) gelegt. Die Industrie sieht es für die vier erstgenannten Bereiche ähnlich. Doch statt auf e-Procurment setzt man hier auf Supply Chain Management. Bei Dienstleistern stehen neben CRM besonders Finanzen und Controlling (63 Prozent) auf der Projektliste. Großprojekte für kommende Jahre erwartet Für das laufende Jahr bewegt sich das finanzielle Volumen bei der Mehrzahl der Projekte noch unter einer Million Euro, was als Indiz zu deuten ist, dass viele noch vorsichtig mit der neuen Technologie umgehen. Rund zehn Prozent liegen zwischen einer und fünf Millionen Euro. Doch ein Prozent der Projekte hat bereits die stattliche Größe von zehn bis 50 Millionen Euro erreicht. „Wer heute Web-Services strategisch einsetzt, gibt nicht nur mehr Geld aus, sondern baut auch mehr auf Großprojekte. Klar, dass dann das Thema zur Chefsache wird“, stellt Heinz Brommundt fest. Die Studie ergab, dass bei 57 Prozent der Unternehmen der Vorstand beziehungsweise die Geschäftsführung das Thema Web-Services vorantreibt. Bei 55 Prozent ist es die ITAbteilung. Trotz einer noch instabilen Marktsituation handelt es sich bei Web-Services um eine zukunftsträchtige neue Technologie, die die Konzepte komponentenbasierter Software fortsetzt. Mit fortschreitender Standardisierung und Eliminierung von Sicherheitslücken wird das Trendthema schnell an Bedeutung gewinnen. Der große Stellenwert ist schon jetzt erkannt. Mit zunächst internen Anwendungen und Piloten mit vertrauten Partnern können die Unternehmen ihr Risiko minimieren und sich trotzdem einen wettbewerbsrelevanten Vorsprung sichern u Novell Nsure UDDI Server D üsseldorf - Novell stellt Entwicklern kostenlos den Novell Nsure UDDI Server zur Verfügung. Der Server ergänzt den Web Services Standard UDDI (Universal Description, Discovery and Integration) um bisher fehlende Sicherheits- und Management-Funktionen. Der Novell Nsure UDDI Server basiert auf dem Verzeichnisdienst Novell eDirectory, der mit 734 Millionen ausgelieferten Lizenzen der weltweit führende Verzeichnisdienst ist. Funktionen des Novell Nsure UDDI Servers Der Novell Nsure UDDI Server ermöglicht es Unternehmen, Web Services zu registrieren und sie internen und externen Usern zur Verfügung zu stellen. Novell eDirectory steuert die notwendigen Management- und Sicherheitsfunktionen bei. Anwender, die Web Services registrieren oder nutzen möchten, müssen sich erst gegenüber dem Directory authentifizieren. Die User, ihre Zugriffsrechte und die registrierten Web Services werden über das eDirectory mit Tools wie Novell iManager zentral verwaltet. Seit der Einführung von UDDI im Jahr 2000 wurde der Standard bisher nur zögerlich angenommen. Einer der Gründe hierfür ist, dass die Anzahl von Web ServicesImplementierungen bisher relativ gering ist. Ebenso spielt es aber eine Rolle, dass dem Standard noch verlässliche Management- und Sicherheits-Funktionen für registrierte Services fehlen. Mit dem UDDI-Server auf Basis des Novell eDirectory füllt Novell nun diese Lücken. Verfügbarkeit Der Novell Nsure UDDI Server steht zum freien Download zur Verfügung. Weitere Informationen finden sich im Internet unter http://developer.novell.com/uddi. u Sicherheits-Spezifikationen für Web Services veröffentlicht S un Microsystems veröffentlicht gemeinsam mit den führenden IT-Unternehmen Fujitsu, Hitachi, NEC, Oracle und Sonic Software ein Arbeitspapier mit Sicherheits-Spezifikationen für Web Services. Ziel der Zusammenarbeit ist die Schaffung von lizenzfreien Web Service Sicherheit-Standards. Die Web Service Sicherheits-Funktionen sollen durch die Erweiterung des Simple Object Access Protocols (SOAP) den sicheren Datentransfer zwischen Web Services gewährleisten und nicht nur eine Anbindung an das darunter liegende Transport-Protokol darstellen. Dadurch gewährleisten die Spezifikationen die sichere, plattform- und anbieterunabhängige Interoperabilität der Systeme. Die Spezifikationen sollen die Einführung von Web Services in Unternehmen beschleunigen und die Technologie für eine Vielzahl von Unternehmens-Anwendungen und Integrationsaufgaben erschließen. Das Arbeitspapier steht unter folgender Adresse zum Download bereit: http://sunoneedev.sun.com/platform/technologies/technologies_mv.html u Die UDDI Registry Ein zentrales Element einer Web Services-Infrastruktur sind die UDDIRegistries, die auf dem UDDI-Standard aufbauen. Die UDDI-Registries erfassen und organisieren die verfügbaren Web-Services. Unternehmen und Service Provider tragen sich selber in die Registries ein und veröffentlichen ihre angebotenen Web Services. Ebenso können Unternehmen und Konsumenten benötigte Services über das Verzeichnis suchen, mit den anbietenden Unternehmen direkt Kontakt aufnehmen und auf Services zugreifen. UDDI-Registries funktionieren somit wie die “Gelben Seiten” des Internets. Das XML & Web Services Magazin: http://www.xmlmagazin.de/ 1/03 2 17 7 Schnellere Entwicklung von Web Services Mit OptimalJ bietet Compuware ein Produkt an, das die MDA mit Patterns kombiniert und so die Vorteile eines solchen Vorgehens zur Verfügung stellt. OptimalJ ist eine durchgängige Lösung für die MDA basierte Entwicklung von Anwendungen auf der J2EE Plattform, die Web Services unterstützt. Wie Patterns und die MDA helfen Bei der Betrachtung von Web Services müssen wir zwei Anwendungsfälle unterscheiden: 1) die Anwendung soll bestehende Web Services nutzen; 2) die Anwendung soll Web Services zur Verfügung stellen. Zuerst soll der Fall 1) diskutiert werden. Mit OptimalJ wird die WDSL des bestehenden Service importiert. Damit liegt eine Definition auf Ebene des PSM (Connector Model) vor. Aus dieser Information erzeugt OptimalJ dann die notwendigen Informationen für das PIM (Domain Model). Nun können alle für den Einsatz des Web Services notwendigen Informationen für das PSM und anschließend der notwendige Java Code der Anwendung erzeugt werden. Dabei erstellt OptimalJ auch Java Server Pages, die es dem Entwickler erlauben den Web Service zu testen. N achdem sich die Web Service Technologie zunehmend etabliert, stehen die Software Entwickler immer mehr vor der Herausforderung, so schnell wie möglich Anwendungen zu erstellen, die diese Technologie nutzen. Plant man die Entwicklung von Web Services auf der Basis von Java, kommt ein weiterer KomplexitätsGrad hinzu. Die J2EE Architektur muss beherrscht werden! Leider lässt sich eine relevante Abnahme der Produktivität beobachten, wenn J2EE konforme Anwendungen erstellt werden sollen. Dies ist im wesentlichen durch die steigende Anzahl von Plattformen und durch die technologischen Aufwände für die Kommunikation zwischen diesen Plattformen bedingt. Die Web Services Technologie bedeutet eine weitere Komplexitäts-Zunahme der zu erstellenden Anwendungen. Der Einsatz von Patterns stellt hier einen ersten Verbesserungsansatz dar. In den frühen neunziger Jahren wurden die ersten Patterns entwickelt. Jedoch sind die meisten heutigen Patterns eher Code Templates, für einen jeweils sehr speziellen Einsatzbereich. Daher gibt es viele Ansätze, die Leistungsfähigkeit der Patterns zu verbessern. Ein Ansatz, die Leistung zu steigern, ist, Modelle und Patterns zu kombinieren. Die OMG (Object Management Goup) hat mit der MDA (Model Driven Architecture) einen neuen Standard geschaffen, der ein großes Potential für die Zukunft hat. Das Ziel der MDA ist es, Modelle automatisch in eine entsprechende Technologie und dann eventuell sogar in lauffähige Anwendungen zu überführen. Dafür definiert die MDA 3 Modell Ebenen: das Platform Independend Model (PSM), das Platform Specific Model (PIM) und das Code Model. 2 Bild 1 Schritte bei der Integration eines Web Services Im Fall 2) wird zunächst das PIM (Domain Model) mit einem UML basierten, grafischen Werkzeug aufgebaut. Ein Generator, der Patterns für die Transformation des PIM in ein J2EE spezifisches PSM benutzt, erzeugt das PSM vollautomatisch. Selbstverständlich kann der Entwickler mit grafischen Werkzeugen im PSM weitere Aspekte seiner Anwendung modellieren. Für die J2EE spezifischen Schichten EJB, Datenzugriff und Präsentation werden eigene Modelle auf Ebene des PSM angelegt. Nun wird aus dem erzeugten EJB Modell das für den Web Service notwendige Connector Model erzeugt. Da die Datenzugriffschicht generiert wird, muss man sich keine Gedanken über ein objekt–relationales Mapping machen. Dies wird von den Transformation Patterns übernommen. Auch die Umsetzung der fachlichen Klassen auf die Schichten einer J2EE Architektur wird durch die Patterns erledigt. Die Patterns implementieren die „Best Practices“ für den Aufbau einer J2EE Anwendung und befreien so von vielen Architektur Fragen. Aus dem PSM wird dann der vollständige Java Code für die modellierte Anwendung generiert. Im Fall von Web Services bedeutet dies, dass alle notwendigen WDSL Beschreibungen hergestellt werden und der Web Service sofort publiziert werden kann. Für die Generierung kommen wieder Patterns zum Einsatz, die den Übergang vom PSM zum Code vollständig beschreiben. So ist ein standardisierter Code garantiert, der schnell verstanden wird und Ergänzungen wesentlich erleichtert. Im Fall der WDSL Generierung kommt das AXIS Toolkit vom Apache zum Einsatz. è 1/03 2 18 ç Um auch die Inbetriebnahme der Anwendungen zu erleichtern, werden alle notwendigen Deployment Descriptoren für die marktgängigen J2EE Application Server generiert. Mit der integrierten Testumgebung, bestehend aus einem J2EE Server, einem WebServer und einer JDBC fähigen Datenbank, wird die Anwendung sofort nach dem Compilieren innerhalb der OptimalJ Umgebung getestet. Bild 2 Schritte beim Erstellen von Web Services Eine wichtige Frage, die sich bisher immer bei dem Einsatz von Modellierungswerkzeugen und Code Generatoren stellte, ist die Frage, was passiert bei Änderungen, die durch Wartungsmaßnahmen notwendig werden? Mit Hilfe der Active Synchronisation sorgt OptimalJ dafür, dass der Code die aktuellen Modellinformationen wiederspiegelt. Das bedeutet, dass jede Änderung im Modell, egal, ob sie auf Ebene des PIM oder des PSM durchgeführt wurde, sofort im Code eingepflegt wird. Natürlich kann das Entwicklungsteam im generierten Code eigene Ergänzungen einfügen. OptimalJ stellt dafür, an jeder Stelle im Code, sogenannte „Freeblocks“ zur Verfügung. Der Code der sich in diesen Freeblocks befindet, wird beim Generieren nicht überschrieben, so bleiben die eigenen Ergänzungen bei Wartungsmaßnahmen, die eine Änderung auf Ebene des PIM oder PSM notwendig machten, immer erhalten. Um auch die Integration bestehender Mainframe Transaktionen effektiv zu unterstützen, bietet OptimalJ die Möglichkeit, auch Cobol Sourcen zu importieren und daraus alle notwendigen Modellinformationen für das PIM und PSM zu generieren. ANDREAS HERZIG Manager PreSales Development & Integration Compuware GmbH, An der Trift 65, 63303 Dreieich, Tel: 06103/9488-0, E-Mail: [email protected] Komplizierte Materie verständlich dargestellt: Unter der Überschrift „Web Services verstehen und nutzen“ erklären Michael Nickles & Thomas Wölfer das Thema http://www.nickles.de/c/s/21-0014-283-1.htm 1/03 2 19 7 Verbrecherjagd mit dem Computer D ie Staatsanwaltschaft in Berlin verfügt seit Anfang Februar über eine vollständige Ausstattung mit Informationstechnik und die neuen technischen Möglichkeiten bei der Verbrechensbekämpfung. Justizsenatorin Karin Schubert stellte dazu fest: „Viele Ermittlungen werden deutlich schneller, weil die Zusammenarbeit innerhalb der Staatsanwaltschaft aber vor allem auch mit der Polizei online erfolgen kann. Berlins Kriminelle werden sich zukünftig warm anziehen müssen. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, gerade auch in Zeiten knapper Kassen diese wichtigen Voraussetzungen für eine effiziente und erfolgreiche Verbrechensbekämpfung zu schaffen. Damit haben wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Modernisierung der Berliner Justiz gesetzt“. Die Justizsenatorin ergänzte, dass damit zugleich ein erster Schritt in Richtung elektronische Akte getan werde. Als nächstes gelte es, auch die Gerichte mit IT-Technik auszustatten, damit die schnelle Kommunikation dort weitergehe. Dann müssten bald nicht mehr Tausende von Akten kilometerlang durch Flure hin und her getragen werden, bevor es zu einem Gerichtsverfahren komme. In Berlin ermittelt Europas größte Strafverfolgungsbehörde. Gemeinsam mit Amtsanwaltschaft und Generalstaatsanwaltschaft Berlin sind jetzt 1.200 elektronische Arbeitsplätze für Berlins Amts- und Staatsanwälte, Rechtspfleger, Geschäftsstellenbeamte und Schreibkräfte ausgestattet. Die miteinander vernetzten Bildschirmarbeitsplätze bieten verschiedene automatisierte Nutzungsmöglichkeiten: • Mit dem Auskunftssystem ASTA hat nun jeder Sachbearbeiter die Möglichkeit vom eigenen Arbeitsplatz aus bundesweit Auskünfte über Ermittlungsverfah- 2 • • • • ren anderer Staatsanwaltschaften einzuholen, Abfragen zu Vorstrafen von Verdächtigen aus dem Bundeszentralregister oder aus dem Verkehrszentralregister online abzurufen. Über ein automatisiertes Verfahren werden Meldungen von und an die Ausländerbehörde - auch über den Aufenthalt von Verdächtigen ermöglicht. Damit kann länderübergreifende organisierte Kriminalität besser bekämpft werden. Dieses Auskunftssystem bewältigt unglaubliche Mengen Datensätze: vier Millionen Ermittlungsverfahren, 4,4 Millionen Beschuldigte, 2,6 Millionen Geschädigte/Anzeigeerstatter. Das es wirklich genutzt wird, zeigen täglich rund sieben Millionen Datenbankzugriffe. Es besteht eine Schnittstelle zum Statistischen Landesamt Durch eine optimale Verbindung zum polizeilichen Informationssystem zur Verbrechensbekämpfung (ISVB) können die von der Polizei erfassten Personendaten bei Übergabe des Ermittlungsverfahren an die Staatsanwaltschaft automatisch in ASTA aufgenommen werden. Mit dem weiteren Anwendungssystem JUKOS wird die Vollstreckung von Geldstrafen und Verfahrenskosten unterstützt. Hierunter verbergen sich 97.000 Verurteilte, es sind über 1,1 Mio. Dokumente gespeichert, für über 43.500 Kostenrechnungen werden Zahlungen kontrolliert, 166.000 Zahlungen werden gebucht und quittiert. Jeder Staatsanwalt hat nun Zugang zum Intranet der Staatsanwaltschaften und der Berliner Landesverwaltung, Zugang zu Juris, (dem bundesweitern juristischen Informationssystem) sowie ein Zugang zu IStA, dem Informationssystem der Berliner Staatsanwaltschaften. Jeder Staatsanwalt kann damit am Arbeitsplatz einschlägige Gesetze und Verordnungen, Telefonverzeichnisse, Geschäfts1/03 2 20 • • verteilungspläne etc. elektronisch abrufen. Alle Mitarbeiter können über interne E-mail schnell Dokumente und Informationen austauschen Bei Bedarf steht den Ermittlern ein weltweiter Internetzugang zur Verfügung. Dieses Technikkonzept setzt für das Land Berlin Innovationsimpulse. Das hier bereits verwirklichte Konzept des Serverbased Computing ist von der Innenverwaltung und dem Landesbetrieb für Informationstechnik übernommen worden. Damit wird für die Zukunft eine wichtige Weiche gestellt für eine gemeinsame Entwicklung aller Behörden Berlins vom Bezirksamt bis zur den Senatsverwaltungen aller Bereiche. Gemeinsam mit einem externen Beratungsunternehmen wurde das hochmoderne Technikkonzept „Serverbased Computing“ realisiert. Dabei wird die herkömmlich auf vernetzten PC vorhandene Rechnerleistung von einer zentralen „Serverfarm“ übernommen. Am Arbeitsplatz wird die Funktionalität eines PC über einen „thin Client“ abgebildet. Dieses technisch anspruchsvolle Konzept ist deutlich weniger wartungsintensiv. Es bietet ein zusätzliches sehr hohes Maß an Sicherheit und ist gegenüber dem herkömmlichen „Client-Server-Computing“ sogar wartungsärmer. Mit der jetzt flächendeckend vorhandenen modernen informationstechnischen Infrastruktur ist die Grundlage für nächste technische Innovationen geschaffen. So wird bereits dieses Jahr ein Pilotbetrieb mit einem umfassenden Bürokommunikationssystems nach dem DOMEA-Standard des Bundesinnenministeriums aufgenommen werden (DOMEA = Dokumentenmanagement und elektronische Archivierung). Damit wird eine weitere erhebliche Verbesserung der Struktur der Geschäftsabläufe sowie die Aufnahme des elektronischen Rechtsverkehrs mit Polizei und Gerichten einschließlich des Zugriffs auf elektronische Ermittlungsakten der Polizei ermöglicht werden. u IBM konzentriert eGovernmentKompetenz B erlin/Stuttgart - IBM eröffnete Ende Dezember vergangenen Jahres sein eGovernment Center in Berlin. Hier stellt das Unternehmen zusammen mit seinen Geschäftspartnern und unabhängigen SoftwareAnbietern IT-Lösungen vor, die speziell für den öffentlichen Sektor entwickelt wurden. Diese Lösungen sollen Verwaltungsprozesse optimieren und sie so effizienter und kostengünstiger gestalten. Mit dem eGovernment Center erfüllt IBM einen weiteren Bestandteil des gemeinsamen Bundesrahmenvertrags zwischen dem Unternehmen und dem Bundesministerium des Innern. Das Bundesinnenministerium will mit diesem Vertrag die IT-Sicherheit erhöhen, die Abhängigkeit von einzelnen Software-Anbietern vermeiden und so beim Kauf von IT-Leistungen Kosten für die Öffentliche Hand sparen. „Mit dem neuen IBM eGovernment Center positionieren wir uns als ganzheitlicher Lösungsanbieter mit Anwendungen für Behörden, Kommunen, Länder und den Bund“, sagte Jochen Moll, Vice President, IBM Software Group und Sponsor des Centers. „Ein Schwerpunkt der Center-Aktivitäten sind Linux und Sicherheitsanwendungen wie zum Beispiel die digitale Signatur sowie Bürger-Portale im E-Government-Umfeld.“ In dem direkt am Spreebogen in der Nähe des Bundesinnenministeriums gelegenen Center werden diverse EGovernment-Lösungen gezeigt. So präsentiert IBM gemeinsam mit seinen Partnern E-Procurement-Lösungen, die Beschaffungsprozesse transparenter und effektiver gestalten. Darüber hinaus können sich die Besucher aus den Öffentlichen Verwaltungen über BürgerPortale, mittels derer Bürger Zugriff auf digitalisierte Formulare erhalten und mit denen sich zahlreiche Vorgänge schon heute am heimischen PC online tätigen lassen, informieren. Die Stadt Dortmund beispielsweise realisiert gemeinsam mit IBM die digitale Bürgermappe „doMap“ und macht ihren Bürgern behördliche Dienstleistungen schnell und unkompliziert zugänglich. „Das IBM eGovernment Center ist ein Expertise-Zentrum für Lösungen und bündelt organisatorisch unsere Kompetenz in diesem Bereich“, sagte Michael Woydich, Director Public Sector. „Hier stellen wir gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern Lösungen vor, die die Prozesse in der öffentlichen Verwaltung optimieren. Dadurch lassen sich Verwaltungskosten senken und behördliche Vorgänge transparenter gestalten.“ Mit dieser Einrichtung erfüllt IBM einen weiteren Bestandteil des gemeinsamen Bundesrahmenvertrags zwischen dem Unternehmen und dem Bundesministerium des Innern. Das Bundesinnenministerium will mit diesem Vertrag die IT-Sicherheit erhöhen, die Abhängigkeit von einzelnen Software-Anbietern vermeiden und so beim Kauf von IT-Leistungen Kosten für die Öffentliche Hand sparen. u Informationen aus erster Hand M icrosoft bietet auf einem Portal für die öffentliche Verwaltung einen Überblick zu ganzheitlichen E-Government-Konzepten. Das Unterneh men und seine Partner stellen vielfältige Informationen und Lösungen für ein modernes E-Government zur Verfügung. Neben aktuellen Nachrichten zum Thema werden auch informationen in den Rubriken • • • • • • Initiativen und Strategien Praxisbeispiele Microsoft-Dienstleistungen Sicherheit und Datenschutz Lösungs- und Leistungswegweiser Lizenzierung und Lizenzmanagement è Weiter Infos: http://www.microsoft.com/germany/ms/business/government/ 1/03 2 21 7 ç zur Verfügung gestellt. Ein kostenloser Government E-Mail Newsletter in deutsch, der alle vier Wochen schnell, einfach und umfassend über neue Lösungen und Dienstleistungen von Microsoft und Microsoft-Partnern für die öffentlichen Verwaltungen informiert, rundet das Angebot ab. u Schily zufrieden mit der Entwicklung von BundOnline 2005 Stärkere Vernetzung mit Ländern und Kommunen B undesinnenminister Otto Schily hat am 11. Dezember 2002 in Berlin dem Bundeskabinett einen Bericht über die Entwicklung der eGovernment-Initiative BundOnline 2005 vorgelegt. Mit der Jahresbilanz wird der Umsetzungsplan fortgeschrieben, den das Kabinett im November 2001 verabschiedet hatte. Der Plan legt fest, in welcher Reihenfolge die mehr als 350 internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung realisiert werden. Schily äußerte sich zufrieden über die Entwicklung des eGovernment-Projekts: „Ende dieses Jahres bieten die Bundesbehörden bereits mehr als 160 Dienstleistungen im Internet an. Damit haben wir das im Umsetzungsplan festgelegte Ziel für 2002 erreicht. Wir sind auf einem guten Weg, Bürgerinnen und Bürgern Verwaltungsdienstleistungen einfacher, schneller und kostengünstiger anzubieten. Unabhängige Studien bescheinigen der deutschen eGovernmentInitiative deutliche Verbesserungen und einen Platz unter den Top Ten“, sagte Schily nach der Kabinettssitzung. Nach den Erfolgen auf Bundesebene wird der Bund nun verstärkt eGovernment-Projekte gemeinsam mit Ländern und Gemeinden in Angriff nehmen. Dazu erteilte das Kabinett dem Bundesinnenministerium den Auftrag. 2 „Länder und Kommunen sollen von unseren Erfahrungen profitieren können. Wir treten jetzt in eine neue Phase des eGovernment ein, indem wir die erfolgreiche Initiative des Bundes mit den Aktivitäten der anderen Verwaltungsebenen in Ländern und Kommunen verbinden. Für die Bürgerinnen und Bürger ist es unerheblich, wer eine Dienstleistung im Internet erbringt. Sie möchten ihre Verwaltungsangelegenheiten schnell und unkompliziert erledigen, unabhängig davon, ob der Bund, ein Land oder eine Kommune ihr Ansprechpartner ist. Deshalb wollen wir die Verwaltungs- und Zuständigkeitsgrenzen schnell überwinden. Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger“, so der Bundesinnenminister. BundOnline 2005 ist eine Initiative von Bundeskanzler Schröder, die im September 2000 auf der CeBIT gestartet wurde. Durch sie hat sich die Bundesregierung verpflichtet, alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung bis zum Jahr 2005 online bereit zu stellen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 1,6 Milliarden Euro. Dem steht nach der Umsetzung ein jährliches Einsparpotenzial von rund 400 Millionen Euro gegenüber. Zu den 160 bereits verfügbaren OnlineDienstleistungen gehören zum Beispiel die elektronische Beschaffung für die öffentliche Hand (Beschaffungsamt des BMI), die Zollauktion (Bundeszollverwaltung), die Bafög-Rückzahlung (Bundesverwaltungsamt) und die Online-Meldung von Blutkonserven nach dem Transfusionsgesetz (PaulEhrlich-Institut). Weitere Informationen unter: www.bmi.bund.de www.bundonline2005.de www.bund.de www.bva.bund.de/aufgaben/bafoeg/ index.html www.e-vergabe.bund.de www.zoll-d.de/auktion/index.html www.tfg.pei.de/tfg/index.html u 1/03 2 22 Studie „Transfer von Innovationen“ online D ie Studie „Balanced EGovernment. Transfer von Innovationen“ steht ab sofort auf der Website www.begix.de als Download zur Verfügung. Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage nach dem Transfer der Erkenntnisse aus den EGovernment-Projekten von Bund und Ländern in die deutschen Städte und Gemeinden. Wie viel des aufwendig generierten Wissens aus Modellinitiativen erreicht die Bürgermeister? Rechtzeitig zur Verlängerung von MEDIA@Komm und zu Beginn der heissen Phase von BundOnline 2005 wurde überprüft, ob die kostspieligen Entwicklungen sich auszahlen. Das Fazit: In Deutschland gibt es kein Erkenntnisdefizit im EGovernment sondern ein Transferproblem. Teilnehmer von Bundes- und Landesinitiativen und Best-Practice Kommunen besitzen einen Wissensvorsprung der sich dadurch ausdrückt, dass sie informiert, aktiv, selbstbewusst und miteinander vernetzt sind. Aber es zeigt sich auch, dass nicht die Fördersumme das entscheidende ist, sondern die persönliche Motivation der politischen Entscheidungsträger. 104 Kommunen aus ganz Deutschland wurden gemeinsam von der Bertelsmann Stiftung und PLS Ramboll Management nach ihrer Selbsteinschätzung im Bereich E-Government, der Wichtigkeit von Qualifizierung, der Bekanntheit von E-Government-Initiativen und -Themen telefonisch befragt. Zur Validierung der quantitativen Ergebnisse wurden zusätzlich persönliche Interviews mit EGovernment-Experten aus Wissenschaft und Praxis geführt. Ein Set von Empfehlungen für eine bessere Wissensdiffusion aus den Modellprojekten in die Kommunen rundet diese Studie ab. u Bayern bringt Online-Vergabe von Bauleistungen auf den Weg D ie Hochbauverwaltung des Freistaats Bayern wird ab September 2003 Vergabeverfahren für Bauaufträge nach der „Verdingungsordnung für Bauleistungen“ (VOB) elektronisch über das Internet abwickeln, kündigt Innenminister Dr. Günther Beckstein an: „ Die „Digitale Vergabe“ im Baubereich kommt damit bundesweit erstmalig zum Einsatz. Die neue Lösung für die digitale Ausschreibung und Vergabe vereinfacht und verkürzt die Arbeitsabläufe bei Vergabeverfahren erheblich“. Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern hat T-Systems beauftragt, das internetbasierte Verfahren zur Abwicklung der digitalen Vergabe von Bauleistungen bereit zu stellen und zu betreiben. Die Software zur Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung namens AVA-Online bringt der Subunternehmer Ventasoft GmbH ein. Die Bayerische Hochbauverwaltung bearbeitet im Zusammenhang mit der Ausschreibung und Vergabe von Bauvorhaben des Freistaates jährlich zirka 20.000 Leistungsverzeichnisse. Diese sind oft jeweils mehrere hundert Seiten dick. In Zukunft laden Baufirmen die Vergabeunterlagen in digitaler Form vom T-Systems-Rechenzentrum über das Internet auf ihre Rechner am Arbeitsplatz im Unternehmen und bearbeiten die Leistungsverzeichnisse mit ihren Kalkulationsprogrammen. Kleine und mittlere Firmen können dies auch ohne Kalkulationsprogramm tun und dennoch die Vorteile des neuen Verfahrens uneingeschränkt nutzen. Ihre verbindlichen Angebote senden die Firmen dann per Internet an das Rechenzentrum zurück, wobei sie die Dateien mit Hilfe einer persönlich auf sie ausgestellten Chipkarte digital unterschreiben und verschlüsseln. Das zuständige Hochbau- amt ruft zum Eröffnungstermin alle digitalen Angebote vom Rechenzentrum ab. Bei diesem Arbeitsablauf werden die oft voluminösen Ausdrucke auf Papier nicht mehr benötigt. Das herkömmliche Verfahren bleibt dennoch daneben erhalten, damit Firmen nicht benachteiligt werden, die noch keinen Anschluss an das Internet haben. Die Anwender des digitalen Vergabeprozesses profitieren über einen verbesserten Service durch einfachere und einheitlichere Arbeitsabläufe. Die ständige Protokollierung des elektronischen Ablaufs macht die Verfahren transparent und nachvollziehbar. Der Zugriff ist nur von autorisierten Anwendern möglich. Die „Digitale Vergabe“ ermöglicht den durchgängigen Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung in allen Schritten des Vergabeverfahrens. Die Arbeitsabläufe werden dadurch einfacher und schneller. Damit lassen sich Kosteneinsparungen nicht nur in der Verwaltung sondern auch bei den Baufirmen erzielen. Für letztere ergeben sich geringe einmalige Kosten für die Einrichtung eines Zugangs zum Rechenzentrum sowie die Hardware-Ausstattung am Arbeitsplatz (z.B. Chipkarte mit Lesegerät). Eine Gebühr für die Nutzung des Systems wird nicht erhoben. Der Freistaat Bayern investiert in die Bereitstellung und Pflege der Software, die Einführung des Systems sowie den zunächst 2-jährigen Betrieb im Rechenzentrum rund 650.000 Euro. Der Auftrag für das digitale Vergabesystem umfasst eine ganzheitliche Lösung. T-Systems betreibt die Lösung und stellt im Rechenzentrum die Softwarelösung bereit. Das Rechenzentrum ist mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Neben besonderen Sicherheitsstandards (BS7799) sorgen ein zweistufiges Firewallkonzept, spezielle Datensicherung, Überwachung und die digitale Signatur für den sicheren Betrieb. Die Ventasoft GmbH schult die Anwender und leistet Support. be befasst und schon mit einem früheren Pilotprojekt bundesweite Beachtung gefunden. Mit dem jetzt laufenden Projekt „Digitale Vergabe“ fördert die Oberste Baubehörde nun innovative Anwendungen und Technologien, die weit über den Bereich der elektronischen Datenverarbeitung hinausreichen. Es revolutioniert die Arbeitsweise der Bauwirtschaft und stellt die Kommunikation zwischen Bauämtern und Baufirmen im Rahmen von Vergabeverfahren nach VOB auf eine moderne elektronische Basis. Diesem Projekt kommt deshalb innerhalb der Initiative „E-Government“ der Bayerischen Staatsregierung eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Signaturgesetz und der Änderung der VOB im Juni 2000 wurden die rechtlichen Voraussetzungen für die „Digitale Vergabe“ geschaffen. Nachdem verschiedene Firmen mit der rechtsverbindlichen elektronischen Signatur die schwierigste Vorgabe erfolgreich in Datenverarbeitungsverfahren umgesetzt hatten, veröffentlichte die Oberste Baubehörde im Mai 2002 eine europaweite Bekanntmachung für ein Nichtoffenes Verfahren mit Teilnahmewettbewerb nach der „Verdingungsordnung für Leistungen“ (VOL). Acht Bewerber erfüllten die Voraussetzungen für eine Teilnahme am Verfahren. T-Systems setzte sich als Generalunternehmer letztlich durch. Anmerkung der Redaktion: In Berlin findet bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auch ein Pilotprojekt zur eVergabe - VOB mit Ventasoft statt (siehe SPLITTER-Ausgabe 3-2002, Seite 47), weitere Infos dazu über Herrn Jahn eMail: [email protected] u Die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern hat sich bereits seit 1997 mit der digitalen Verga1/03 2 23 7 Vorsorge ist besser als Nachsorge. Eine neue Generation geschäftlicher Anwendungsprogramme und Technologien mit höherer Leistungsfähigkeit zeichnen sich ab. Darauf können Sie sich heute schon einstellen – durch einen PC mit Intel® Pentium® 4 Prozessor. Geliefert und eingerichtet von Ihrem Intel Premier Provider. Als Mitglieder des Intel® e-Business Network, einer weltweiten Plattform unterschiedlicher Anbieter, sind Intel Premier Provider als Technologiepartner in besonderer Weise qualifiziert. Besuchen Sie www.esotronic-computer.de, um sich genauer über den Intel Pentium 4 Prozessor für Ihr Unternehmen zu informieren. ESO INTEL SERVER IHRE PARTNER IN BERLIN: Esotronic Computer GmbH Koernerstrasse 19-21, 10785 Berlin Fon: 030 25 45 93 0, Fax: 030 25 45 93 40 Landesbetrieb für Informationstechnik Berliner Strasse 112-115, 10713 Berlin Fon: 030 90 12 62 78, Fax: 90 12 39 08 http://www.lit.berlin.de http://www.esotronic-computer.de ©2002 Intel Corporation. Intel, das Intel Inside Logo und Pentium sind Marken der Intel Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den USA oder anderen Ländern. Alle Rechte vorbehalten. 2 1/03 2 24 Bürgerbeteiligung online E ine Schildkröte könne niemals überholt werden, behauptete der altgriechische Philosoph Zenon von Elea. Denn der Verfolger muss erst einmal den Punkt erreicht haben, an dem die Schildkröte gestartet war. Dies setzt sich ständig fort und das Kriechtier behält einen abnehmenden, doch nie zu Null werdenden Vorsprung. Viel wurde über das Problem diskutiert. Auch wenn die Infinitesimalrechnung solche Paradoxa längst lösen konnte, so tritt ein ähnliches Problem auch heute noch auf. Beispiel: Eine Kommune plant Baumaßnahmen und schreitet wie die Schildkröte von einer Stufe der Genehmigung zur nächsten. Anwohner, die dieses Projekt ablehnen, organisieren sich und versuchen die Gemeinde einzuholen oder gar zu stoppen. „Unsere Erfahrung ist, dass solche Konflikte meist unstrukturiert bis chaotisch verlaufen“, sagt Dr. Angi Voß, die am Fraunhofer-Institut für Autonome Intelligente Systeme AIS-Lösungen bereithält. „Mit der Mediationsplattform Zeno kann der Diskurs zwischen Stadtplanern, Auftraggebern und -nehmern sowie betroffenen Bürgern organisiert werden.“ Wie das Team Mediation Systems vorgeht, zeigte der Fall Esslingen. In einem Stadtteil der schwäbischen Stadt sollten Anfang 2001 nach dem Willen des Oberbürgermeisters und großer Parteien neue Wohngebiete mit Einfamilienhäusern entstehen. Die betroffenen Anwohner waren mit den Plänen nicht einverstanden. Sie gründeten eine Bürgerinitiative, richteten eine Homepage mit ihren Forderungen ein und wandten sich mehrmals an die Lokalpresse. Als sich die Fronten verhärteten, regte die Stadtverwaltung an, die Bürgerbeteiligung mit einer Internetplattform zu organisieren. Über Zeno diskutierten rund 30 Personen vier Wochen lang - etwa hundert weitere beobachteten sie und riefen in der virtuellen Bibliothek Pläne, Skizzen und Texte auf. Moderatoren sammelten und ordneten die Beiträge und Fakten. Schließlich legten sie den Gemeinderatsmitgliedern kommentierte Zusammenfassungen vor, die in die weiteren Planungen einflossen. Der Fall Esslingen hat zu wichtigen Erkenntnissen geführt, die Teamleiterin Voß so zusammenfasst: „Ob eine elektronische Bürgerbeteiligung nicht selbst zur Schildkröte wird, hängt wesentlich von drei Fragen ab: Wie hoch ist die Relevanz für die Betroffenen? Ist die eingesetzte Software einfach zu bedienen und kann der Diskussionsverlauf übersichtlich nachvollzogen werden? Und wie gut ist die Moderation?“ u Internet-Portal von MecklenburgVorpommern bietet elektronische Dienste zum Mieten an T-Systems macht eGovernment flexibel und finanzierbar F rankfurt am Main (ots) - Für Mecklenburg-Vorpommern hat T-Systems zusammen mit weiteren Partnern ein neues Internet-Angebot entwickelt: Das so genannte BürgerKontakt-System (BKS) bietet allen öffentlichen Verwaltungen technische Infrastruktur, Software-Anwendungen und elektronische Dienstleistungen als Mietmodell. Diese Lösung ermöglicht es Landkreisen, Kommunen und künftig den Landesbehörden, umfangreiche elektronische Dienste für Bürger, Unternehmen und für die Verwaltung einfach, flexibel und kostengünstig zu nutzen. Ziel des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist es, seine Verwaltungen so bürgernah und kundenfreundlich wie möglich zu gestalten. Hierzu werden ganz neue Wege beschritten. Das BKSPortal setzt auf ein konsequentes 1/03 2 25 Application-Service-Providing-Modell (ASP). Dazu stellt die neu gegründete DVZ (Datenverarbeitungszentrum) Solution GmbH als Anbieter und Betreiber mit dem Bürger-Kontakt-System allen öffentlichen Verwaltungen des Landes die notwendige Infrastruktur wie Hardund Software und bereits vom BKS realisierte elektronische Dienstleistungen zu präzise definierten Kosten zur Verfügung. Die öffentlichen Verwaltungen wählen nur genau die Leistungen aus einem modularen Baukasten aus, die sie brauchen. Mit ASP bietet das BKS weiterhin den Vorteil, dass die öffentlichen Verwaltungen die jeweils aktuellste Infrastruktur erhalten, ohne selbst kaufen und pflegen zu müssen. Eine zentrale Infrastruktur bedeutet aber keineswegs ein Vereinheitlichen der Portale: Die Verwaltungen können ihren Internet-Auftritt graphisch individuell gestalten. Die DVZ Solution verknüpft die elektronischen Dienstleistungen einzelner Verwaltungen. In der ersten Ausbaustufe enthält das BKS Basis-Dienste wie Behördenführer, Veranstaltungsdatenbank, Suchmaschine, Pressemodul und ein Content-Managementsystem zum Einstellen von Texten und Bildern. Darüber hinaus können in ausgewählten Regionen Bürgerinnen und Bürger mit Hilfe des Bürger-Kontakt-Systems eine ganze Reihe von elektronischen Diensten nutzen wie Online-Informationen und Formulare zu Parkausweisen und zur Abfallentsorgung. Außerdem will das E-Government-System der Wirtschaft die Zusammenarbeit mit den Behörden weiter erleichtern. Dazu stellt das BKS Firmen per Internet beispielsweise Informationen und Formulare für die Genehmigung zur Personenbeförderung und für die Transporterlaubnis im Güterkraftverkehr zur Verfügung. Weitere Online-Dienste wie Bauanträge, Internet-Fundbüros, Immobilien- und Jobbörsen, Chatrooms und Internet-Foren sollen noch 2003 integriert werden. Um beispielsweise Bezahlfunktionen als sichere und rechtsgültige Transaktionen über das Internet abzuwickeln, führt die DVZ Solution è 7 ç noch in diesem Jahr elektronische Unterschriften mit digitalen Signaturkarten ein. Auch die Verwaltungen selbst profitieren von dem neuen BKS. Für die individuellen Fachverfahren in den Kommunen bildet das neue E- Government-System eine Schnittstelle. Zieht beispielsweise ein Bürger innerhalb des Landes um, kann er, sofern sein neuer Wohnort an das BKS angeschlossen ist, ohne Probleme den elektronischen Dienst „Umzug“ nutzen. „Stellvertretend für eine Reihe von weiteren Modellpartnern wie der Landeshauptstadt Schwerin und der Hansestadt Stralsund freue ich mich sehr, dass der Startschuss für die Freischaltung des Bürger-Portals im Landkreis Parchim stattfindet“, sagt der Landrat des Landkreises Parchim, Klaus-Jürgen Iredi, und fügt hinzu: „Mit dem Bürger-Kontakt-System schaffen wir ein kostengünstiges und flexibles Angebot von Online-Diensten und verbessern die Effizienz von Verwaltungsdienstleistungen. Unsere Definition des BKS heißt B wie bürgerfreundlich, K wie Kreisverwaltung und S wie serviceorientiert.“ Das BKS haben gemeinsam entwickelt das Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern, die TelekomTochter T-Systems, die Universität Rostock, die Fraunhofer IDG, das zur Fraunhofer Gesellschaft gehörende ZGDV (Zentrum für Grafische Datenverarbeitung) und Planet internet commerce. Entscheidend für die Finanzierung war die Multimedia-Initiative zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Deutschen Telekom. Dazu Hermann Caffier, Leiter des Geschäftsbereichs Public bei T-Systems: „Wir sind ganz sicher, dass dem Bürger-Kontakt-System weitere erfolgreiche EGovernment-Projekte mit dem Land folgen werden.“ Staatssekretär Reinhard Meyer aus dem Wirtschaftsministerium ergänzt: „Unternehmen der Wirtschaft erwarten zu Recht, dass Behörden schnell und flexibel reagieren, z. B. wenn es um Investitionen geht. Mit dem Bürger-Kontakt-System machen wir einen Schritt in diese Richtung.“ u 2 Einfach und ohne Medienbruch zum elektronischen Rechtsverkehr M ünchen/Dortmund - Die elektronische Akte wird Realität. Um den medienbruchfreien Dokumenten- und Aktentransfer zu ermöglichen, haben sich die vier Firmen AM-SoFT, DIE AKTE, Fujitsu Siemens Computers und MATERNA zusammengeschlossen und bieten mit ERVKompakt eine neue Lösung für den elektronischen Rechtsverkehr (ERV). Mit ERV-Kompakt können sowohl Dokumente als auch ganze Akten schnell, sicher und rechtsverbindlich verschickt und empfangen werden. Die Lösung kombiniert die Funktionen des elektronischen Gerichtsfachs und der elektronischen Akte. Sie ermöglicht einen schnelleren und gesicherten Zugang zur Verwaltung, ist flexibel erweiterbar und erfüllt damit die Kriterien, die die Initiative Bund Online 2005 für den elektronischen Rechtsverkehr formuliert hat. ERV-Kompakt legt besonderen Stellenwert auf den einfachen Zugang zum elektronischen Rechtsverkehr. Die Lösung setzt auf vorhandene Infrastrukturen auf, sie zeichnet sich durch geringe Kosten und leichte Handhabung aus. Bestehende Justizfachverfahren wie Eureka-Fach oder Lisa wurden bereits integriert. Basis von ERV-Kompakt ist ein elektronisches Gerichtsfach mit einer XML-Justizdaten-Schnittstelle. Dort werden sämtliche ankommenden und ausgehenden Daten (XML, OSCI etc.) gefiltert und überprüft. Die Daten werden dann über XML an die Fachverfahren weitergegeben bzw. ins Archiv geleitet. Rechtsverbindlichkeit und Sicherheit haben Priorität Besonders wichtig sind die Themen rechtliche und technische Sicherheit. Die 1/03 2 26 eingehenden Akten unterliegen einer Signaturprüfung. Sie werden anschließend in einem Archivierungssystem (ERV Data-Center) hochverfügbar gespeichert. Um größtmögliche Datensicherheit zu gewährleisten, bietet ERVKompakt Lösungen zu Speicherkonsolidierung und Backup-Systemen, die speziell auf die hohen Sicherheitsbedürfnisse der Justiz zugeschnitten sind. Das elektronische Gerichtsfach und die elektronische Justizakte ermöglichen im Rahmen von ERV-Kompakt die medienbruchfreie Kommunikation. Schriftformäquivalenz durch digitale Signatur und zielgerichtetes Einbringen der Dokumente in den Workflow der Behörde zeichnen das elektronische Gerichtsfach aus. In der elektronischen Justizakte werden die branchenüblichen Akten- und Vorgangsstrukturen vollumfänglich abgedeckt. Nähere Informationen finden Sie im Internet unter: www.erv-kompakt.de; Kontakt: Zentrale Hotline: 0800 378 5567258 (ERV KOMPAKT) [email protected] u Digitales Bauamt im Landkreis Kelheim Im Bauamt des Landratsamts Kelheim hat das Zeitalter des eGovernment begonnen D as Landratsamt Kelheim ist erfolgreich dabei, die Bearbeitung von Baugenehmigungs- und anderen bauaufsichtlichen Verfahren auf eine neue Qualität der digitalen Bearbeitung umzustellen. Nachdem im Bauamt des niederbayerischen Kreises bereits seit knapp drei Jahren das Baugenehmigungsverfahren OTS BAU der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung (AKDB) im Einsatz ist, werden seit diesem Jahr weitere Software-Komponenten eingesetzt, mit denen eine ämterübergreifende Vorgangsè ç bearbeitung im kommunalen Behördennetz möglich wird. Auch in den Kreisgemeinden wurden neue DVVerfahren der AKDB eingeführt, um medienbruchfrei mit dem Landratsamt zu kommunizieren. Nach Einreichung eines Antrags bei der zuständigen Gemeinde werden die Daten dort in dem Fachverfahren TERAwin BAN erfasst und geprüft. Danach erfolgt die Weitergabe der Antragsdaten auf elektronischem Weg an das Landratsamt zur Genehmigung des betreffenden Vorhabens. Mit einem speziellen Einleseprogramm werden die Daten im Landratsamt in den dortigen Datenbestand integriert und schließlich – wie bisher – im Anwendungsverfahren OTS BAU weiter bearbeitet. Der Vorteil dieser Verbundlösung auf Kreisebene liegt darin, dass Daten nur einmal digitalisiert werden. Somit wird ein Arbeitsgang eingespart und Fehlerquellen werden verringert. Außerdem gelangen die Daten schneller als bisher in das Kreisbauamt nämlich auf Knopfdruck. Die Gemeinden haben während der gesamten Bearbeitungszeit mit Hilfe eines internetfähigen Software-Moduls die Möglichkeit, den aktuellen Sachstand der Vorgangsbearbeitung im Landratsamt einzusehen. Hieraus ergibt sich ein neuer Service der Gemeindeverwaltungen für die Bauherren, die direkt bei ihrer Gemeinde entsprechende Auskünfte einholen können. Ähnliche Recherchemöglichkeiten im Rahmen des kommunalen Behördennetzes stehen den Mitarbeitern des Kreisbauamtes zur Verfügung. Da die Informationen in Sekunden abrufbar sind, entsteht auch hier ein Zeitgewinn bei den umfangreichen Prüfungsabläufen. Eine weitere Programmfunktion ermöglicht es auch den anzuhörenden Fachstellen innerhalb des Landratsamts, ihre Stellungnahmen zu den Vorhaben in elektronischer Form sofort über das Netz an das Bauamt zu geben. Auch hier wird das Papier nach und nach verdrängt. Dadurch erfolgt eine Beschleunigung des gesamten Verfahrens. Ziel ist es, dem Bürger noch schneller als bisher seine Genehmigungen erteilen zu können. Neben der Einführung der neuen Bauantrags- und Baugenehmigungssoftware TERAwin BAN bzw. OTS BAUweb wurde auch ein landkreisweites Geographisches Informationssystem installiert. In dem Verfahren w³GIS stehen nun sowohl den Mitarbeitern in den kreisangehörigen Gemeinden und Zweckverbänden als auch dem Landratsamt umfassende digitale Karten und orthographische Fotos zur Verfügung. Schnittstellen zwischen den Verfahren sorgen für einen schnellen und bequemen Wechsel zwischen der Bausoftware und dem GIS. Zum Einsatz kommen neben der flächendeckenden digitalen Flurkarte (DFK vom Vermessungsamt) die unterschiedlichsten topographischen Karten TK 25 bis UEK 500 sowie thematischen Karten (Satellitenbilder, Umweltkarten, Wasserschutz- und Naturschutzgebiete, Raumordnungskataster, Bauleitpläne inkl. Festsetzungen etc.). Nach und nach sollen auch die ca. 1.200 analogen Bebauungspläne in den zentralen Geodatenserver am Landratsamt Kelheim integriert werden, auf die dann die kreisangehörigen Gemeinden via kommunales Behördennetz Zugriff haben. Besonderes Merkmal von w³GIS ist, dass es sich bei dem Verfahren um eine vom Auskunftsarbeitsplatz bis hin zum Expertenarbeitsplatz durchgängige WEB-Lösung handelt. So können lokale Daten, z. B. Kanalhaltungsdaten, die in der Gemeinde vorliegen, über das w³GEOportal mit Daten (z. B. Überschwemmungsgebiete) vom Geodatenserver am Landratsamt beliebig überlagert werden. Langfristig werden auch die Bürger auf den Web-Seiten des Landkreises digitale Karten und Informationen z. B. über freie Bauplätze oder Gewerbegebiete mit entsprechenden baulichen Festsetzungen, deren Erschließung und 1/03 2 27 Verkehrsanbindung (ÖPNV) etc. abrufen können. Mit diesen neuen internetfähigen Anwendungsverfahren ist ein erster Schritt hin zur praktischen Einführung von eGovernment im Bauamt getan worden. Ein weiterer Ausbau, der die kommunale Ebene der Kommunikation sinnvoll ergänzt, ist geplant. Dann sollen sich auch die Behörden des Freistaates, die in das Genehmigungsverfahren einzubeziehen sind, über Internet mit dem Kreisbauamt austauschen. Ganz besonders wichtig im Projekt ist, dass auch die heimischen Architekten und Bauingenieure künftig ihre Anträge online einreichen und Auskünfte einholen können. Und der dazu berechtigte Bürger selbst kann dann vom heimischen PC über die Internetseiten des Landratsamts jederzeit Einblick in den Sachstand seines Vorhabens nehmen. Hierfür sind jedoch noch entsprechende rechtlichen Vorgaben und Regelungen von nöten, um auf einem einheitlichen Standard zu operieren und größtmögliche Sicherheit zu garantieren. u Gewinner des Wettbewerbs eCommunity M ünster, Parchim, Schwerin und Zossen sind die Preisträger des mit 100.000 Euro dotierten Wettbewerbs eCommunity. Die vier Städte wurden Anfang Februar in Berlin ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich 62 Städte und Kommunen um die Auszeichnung beworben. Bundesinnenminister Otto Schily hatte den Preis im Juli 2002 ausgelobt. Alle deutschen Kommunen waren aufgefordert, Konzepte, Ideen und Vorschläge für eine direkte Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungen via Internet einzureichen. Mit den Preisgeldern sollen die ausgezeichneten Kommunen jetzt ihre Projekte umsetzen. è 7 ç „Unsere Demokratie lebt davon, dass Bürgerinnen und Bürger sich aktiv an politischen Entscheidungsprozessen beteiligen. Deshalb fördern wir InternetProjekte, bei denen die Menschen nicht mit den Ergebnissen von politischen Entscheidungen konfrontiert werden, sondern schon im Vorfeld in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Die Kommunen sind die Keimzellen der Demokratie, denn dort werden Entscheidungen getroffen, die den Alltag und das Umfeld der Menschen besonders spürbar verändern. An diesen politischen Prozessen sollen die Bürger beteiligt sein. Dazu bietet das Internet neue Möglichkeiten. Die kreativen Ideen und Konzepte aus Münster, Parchim, Schwerin und Zossen sind in diesem Sinne besonders vorbildlich,“ so Dr. Göttrik Wewer, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, bei der Preisverleihung im Berliner Sony-Center. Die Stadt Münster belegte den ersten Platz und erhält 50.000 Euro, um ihr Konzept eines Bürgerportals für ehrenamtliches Engagement umzusetzen. Die Stadt in Nordrhein-Westfalen will eine Freiwilligenagentur im Internet anbieten, die Informationen und Angebote zu freiwilliger Bürgerarbeit zusammenfasst. Dazu wird Münster eine OnlineBörse ins Netz stellen, in der Bürgerinnen und Bürger ehrenamtliche Tätigkeiten anbieten und nachfragen können. Ein Förderpreis für ehrenamtliches Engagement soll zukünftig regelmäßig durch eVoting vergeben werden. Das Projekt organisiert somit die Freiwilligenarbeit in Münster neu. Die Plätze zwei und drei gingen an Städte aus Mecklenburg-Vorpommern Die 30.000 Euro Preisgeld kann Parchim nutzen, um seine Bürgerinnen und Bürger an kommunalpolitischen Entscheidungen über die Entwicklung der Innenstadt zu beteiligen. Politik, Wirtschaft und Bürger sollen sich mit verschiedenen Online-Verfahren auf ein Konzept zur Gestaltung der City als Einkaufsund Erlebnisstadt einigen. 2 Den dritten, mit 20.000 Euro dotierten Preis, erhielt die Landeshauptstadt Schwerin, die ein Online-Netzwerk für Jugendliche einrichten will. Schwerin versteht sich bei diesem Konzept als „aktivierende Kommune“, die Informationen mit partizipatorischen Elementen verknüpft. Das Jugendnetzwerk soll als Internetplattform Eigeninitiative fördern, Rat in allen Lebenslagen anbieten und entsprechende Kontakte vermitteln. Für einen Sonderpreis stellte Bundesinnenminister Schily kurzfristig zusätzliche 5.000 Euro zur Verfügung. Dieser Preis ging an die Stadt Zossen in Brandenburg, die bislang noch keinen Internetauftritt hat. Zur Vorbereitung des Webauftritts erarbeiten Jugendliche und Erwachsene ehrenamtlich eine Konzeption, die die unterschiedlichen Interessen verschiedener Gruppen der Stadt berücksichtigt. Ziel ist dabei eine Vernetzung von Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Bildung. Das außergewöhnlich große Engagement der beteiligten Jugendlichen beeindruckte die Jury so, dass sie eine zusätzliche Würdigung des Konzepts empfahl. Wewer lobte die vorbildlichen Konzepte für elektronische Bürgerbeteiligung: „Jedes der eingereichten Konzepte ist auf seine Art vorbildlich, weil es zu einer lebendigen Demokratie beitragen und Reformprozesse kreativ gestalten wird. Auch die Bundesverwaltung nutzt den Einsatz von Informationstechnik für mehr Transparenz und Beteiligung. Ein Beispiel dafür ist das SAGA-Dokument auf www.bund.de, mit dem das Bundesinnenministerium zurzeit die zukünftigen Standards für eGovernmentAnwendungen im Dialog mit Expertinnen und Experten online erarbeitet“, so Wewer. u Bürgernah auch im Internet E ine neue PAS (Publicly Available Specification) soll helfen, E-GovernmentAnwendungen benutzerfreundlicher zu machen. In der PAS 1020 "Designrichtlinien und Formulierungsstandards für E-Government-Applikationen" sind Gestaltungsrichtlinien und Formulierungsstandards für das Benutzerinterface von internetbasierten E-Government-Anwendungen beschrieben. Festgelegt werden Gestaltungsregeln für Online-Formulare und ihre Steuerungselemente sowie Formulierungen für die Navigation und Eingabefelder. Die in der PAS beschriebenen Grundsätze werden durch entsprechende Grafiken veranschaulicht. Die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien zur Optimierung von Geschäftsprozessen ist ein unverzichtbares Instrument, um die Leistungsfähigkeit und Akzeptanz der Verwaltung weiter zu verbessern. Das wird eher gelingen, wenn die Verwaltung in ihren inneren Abläufen und im Kontakt mit internen und externen Kunden die gleichen Standards anwendet, wie sie im privaten und kommerziellen Umfeld üblich sind. Mittels der in der PAS vorgeschlagenen Vereinheitlichung der Strukturen und Prozesse wird eine einfache Dialogführung und höhere Kompatibilität erreicht. Damit wird den Bürgern sowie den Beschäftigten der Verwaltung ein einfach zu bedienender und übersichtlicher Zugang zu E-Government-Anwendungen ermöglicht. Mit der PAS 1020 werden zugleich wesentliche Aspekte der international und europäisch vereinbarten und in der DIN EN ISO 9241-10 "Grundsätze der Dialoggestaltung" niedergeschriebenen Regeln der Ergonomie umgesetzt. PAS 1020 wurde von der Curiavant Internet GmbH, Projektgesellschaft MEDIA@Komm-Region Nürnberg erarbeitet und vom DIN Deutsches Institut für Normung e.V. betreut. u 1/03 2 28 Optimierung für Beschaffung, Service und Wartung für die LANs der Berliner Verwaltung Bereich fortsetzen wird. Die Chance besteht dabei, für die jeweiligen Verwaltungsbereiche die Servicedienstleistungen neu zu strukturieren und damit insgesamt zu optimieren. Bei Migration, Neubeschaffung und Wartung können zukünftig erhebliche Kostenvorteile erzielt werden. D Sehr gute Konditionen durch Abschluss von Rahmenverträgen er Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT) erweitert sein Leistungsportfolio und bietet seinen Kunden in der öffentlichen Verwaltung ab sofort Dienstleistungen für Beschaffung, Service und Wartung im LAN-Bereich an. Durch die Bindung kompetenter Servicepartner erhalten die Kunden des LIT damit einen umfassenden und kostengünstigen Service auch für den LAN-Bereich. Homogenisierung im LAN Die Senats- und Bezirksverwaltungen und nachgeordneten Ämter des Landes Berlin betreiben in unterschiedlicher Form insgesamt ca. 1.000 lokale Datennetze (LAN). Die TEKO Ingenieurbüro GmbH hat im Jahr 2000/2001 im Auftrag des LIT eine Machbarkeitsanalyse über den zentralen Betrieb und Support dieser lokalen Datennetze (LAN) des Landes Berlin durchgeführt. Im Rahmen der Machbarkeitsanalyse wurde eine IST-Analyse durchgeführt, die insgesamt 150 LANs in 28 Einrichtungen der Berliner Verwaltung umfasste. Die Analyse kam u.a. zu dem Ergebnis, dass bei den verwendeten Netzwerkkomponenten im LAN-Bereich sich die Vielfalt der eingesetzten Hersteller durch die Marktbereinigung im Telekommunikationsbereich erheblich verkleinert. Als Anbieter für Telekommunikationstechnik haben sich mittlerweile vier Hersteller im Bereich der Berliner Verwaltung etabliert. Im Wesentlichen teilen sich den Markt die vier Hersteller 3Com, Cisco Systems, Enterasys und Nortel Networks, wobei sich die Homogenisierung aus Kosten- und markttechnischen Gründen im LAN- Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden durch den LIT die Servicedienstleistungen im LAN-Bereich für Beschaffung, Service und Wartung ausgeschrieben, um optimale Konditionen zu erhalten. Die Dienstleister Arktis, Netfox und Pan Dacom (siehe Infoboxen auf Seite 30) wurden über Rahmenverträge gebunden und damit die erforderlichen Rahmenbedingungen für umfassende Serviceleistungen durch den LIT für die LANs der Berliner Verwaltung geschaffen. Dadurch ist es dem LIT möglich, seinen Kunden sehr gute Konditionen für Beschaffung und Serviceleistungen auch für den LANBereich zu bieten. Vorteile ergeben sich zusätzlich daraus, dass individuelle Ausschreibung von Serviceleistungen für die LANs der öffentlichen Verwaltung durch den Abschluss der Rahmenverträge nicht mehr notwendig sind. Flexible Dienstleistungsverträge Welche Serviceleistungen für das jeweilige LAN in Anspruch genommen wird, bestimmt der Kunde des LIT. Von der einfachen Basis- bis zur umfassenden Netzwerkbetreuung kann der Kunde über flexible Dienstleistungverträge die Serviceleistungen des LIT in Anspruch nehmen. Innerhalb von Serviceklassen kann zwischen Komfort- und Standardleistungen und optimalen Servicezeiten für das jeweilige LAN gewählt werden. Dem LIT ist es hierdurch möglich, seinen Kunden die passende Leistung und die somit jeweils kostengünstigste Lösung anzubieten. Die Preise richten sich dabei insgesamt nach den Wünschen der Kunden und den Verfügbarkeitszeiten der Serviceleistungen. 1/03 2 29 Darüber hinaus können Standardkomponenten für den LAN-Bereich über das elektronische Beschaffungssystem „ELBE“ bestellt werden. Der LIT bietet damit seinen Kunden mittels dieser Plattform die Möglichkeit, Angebots-, Bestell- und Gewährleistungsvorgänge im Intranet der Berliner Verwaltung abzuwickeln. Der Bestellvorgang ist dabei denkbar einfach. Sämtliche Funktionalitäten des Systems können plattformunabhängig über einen StandardBrowser genutzt werden. Kompetenz und Service im Verbund durch beteiligte Partnerfirmen Durch den Verbund mit den Partnerfirmen Arktis, Netfox und Pan Dacom kann der LIT seinen Kunden nunmehr umfassende und kompetente Leistungen für Beschaffung, Service und Wartung auch für den LAN-Bereich offerieren. Die Besonderheiten dieser Konstellation bietet den Kunden der öffentlichen Verwaltung insgesamt folgende Vorteile: • • • • • Qualifizierte Unterstützung und Beratung durch den LIT und seine Partnerfirmen Realisierungssicherheit bei LANProjekten Gewährleistung technisch ausgereifter und erprobter Lösungen Umfassender Kundenservice und Zuverlässigkeit bei der Betreuung Optimales Leistungs-/Preisverhältnis durch Service-Level Der LIT ist damit der kompetente Ansprechpartner für alle LAN-Fragestellungen. Für weitere Informationen zu unseren Serviceleitungen für den LAN-Bereich steht Ihnen das Vertriebsteam unter 030 - 9012 8090 bzw. [email protected] gerne zur Verfügung. u 7 NETFOX AG Mit über zehn Jahren Erfahrung als Netzwerk-Systemintegrator hat sich die NETFOX AG im Raum Berlin-Brandenburg zu einem führenden Dienstleister für unternehmenswichtige IT-Lösungen entwickelt. Als Cisco-Silver-Partner erwarb sich NETFOX dabei auch beachtliche Referenzen und Fachkenntnisse für zukunftsfördernde IT-Lösungen im Bereich der Öffentlichen Verwaltungen. Mit diesen Lösungen schafft NETFOX seinen Kunden eine Grundlage für die Nutzung von intelligenten IT-Infrastrukturen, die sowohl Sprache, als auch Daten und Video über ein leistungsfähiges und sicheres Netz transportiert. NETFOX ist eines von sieben Unternehmen in Deutschland mit Cisco-Silber-Zertifizierung. Das Unternehmen mit Sitz in Kleinmachnow/Berlin entwickelt mit Cisco-Komponenten kundenspezifische Konzepte für Netzwerk-Betriebssysteme in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber. Der Kunde gewinnt durch die qualifizierten Beratungs- und Integrationsleistungen der NETFOX AG erhebliche interne Ressourcen. Mit einem von NETFOX-Beratern erstellten IT-Konzept werden dem Kunden alle erforderlichen Leistungen geboten, die die Bedürfnisse der Zukunft erkennen und einbeziehen. Neben größerer Sicherheit und Hochverfügbarkeit profitiert der Kunde auch von der kürzeren Einrichtungs- und Implementierungszeit in seinem Unternehmen. Umfangreiche Serviceleistungen in Kombination mit leistungsstarken Cisco-Garantien gewährleisten Stabilität. Die Flexibilität und Effizienz eines mittelständischen IT-Dienstleisters sorgen darüber hinaus für langanhaltene und zufriedene Kundenbeziehungen. NETFOX AG · Heinrich-Herz-Strasse 1b · 14532 Kleinmachnow · Tel: 33203 290 600 · www.netfox.de ARKTIS GmbH Die ARKTIS GmbH ist als Berliner Systemhaus seit 1988 und mit über 100 Mitarbeitern sehr erfolgreich in den Bereichen Informationstechnik, Kommunikationstechnik und der Melde- / Sicherheitstechnik tätig. Unser Fokus liegt in der Beratung, Projektierung und Migration von IT- und Kommunikationssystemen für die Berliner Behörden, Verwaltungen und die Industrie. Zahlreiche Lösungen wurden bereits in vertrauensvoller Zusammenarbeit entwickelt und auf hohem technischen Niveau realisiert. Eine umfassende und am Bedarf des Kunden orientierte Multi-Service-Angebotspalette rundet das Portfolio der ARKTIS GmbH ab. Auch bundesweit ist die ARKTIS GmbH mit ihren Standorten in Köln, Frankfurt und München ein gesuchter, zuverlässiger und kompetenter Lösungsanbieter für die Industrie und Verwaltung. Partnerschaften u.a. mit Herstellern wie Nortel Networks, 3COM, Avaya, CISCO und HP verbürgen zukunftsorientierte und leistungsbezogene Lösungen für anspruchsvolle Kundenprojekte jeglicher Art, Größe und Anforderung. ARKTIS GmbH · Schwedenstrasse 9 · 13359 Berlin · Tel: 030 499 782 -0 · www.arktis-gmbh.de Pan Dacom Networking AG Pan Dacom, gegründet 1981 ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Dienstleistung, Systemintegration und Entwicklung in der Netzwerktechnologie. Pan Dacom verfügt über internationale Präsens durch eigene Unternehmen in der Schweiz und in Griechenland sowie durch Partner und Kooperationen in 60 Ländern weltweit. Pan Dacom beschäftigt heute über 270 Mitarbeiter, die mit überdurchschnittlichem Know-how kundenorientierte Technologielösungen entwickeln, designen sowie realisieren und die über Erfahrungen eines realisierten Installationsvolumens von rund 1,5 Milliarden Euro verfügen. Der Kundenstamm spiegelt sich im Bereich der „Top 1000 Unternehmen“, Carrier, Behörden, Internetprovider und Unternehmen des Mittelstandes wider. Pan Dacom als Partner des LIT realisiert Behördennetzwerke. Ob IP-Netzwerke, angefangen bei Wireless LAN bis hin zu 10 Gigabit Ethernet Lösungen, intelligente Storage- und Datenmanagement-Lösungen mit der erforderlichen Netzwerk-Security, auf Basis der führenden Netzwerkequipmenthersteller oder auch unserer in Deutschland entwickelten Produkte - wir lösen es! Dies alles in Verbindung mit unseren Professional Services im Bereich der Planung, Integration Wartung und Betrieb von Netzwerken. Pan Dacom Networking AG · Germaniastraße 18-20 · 12099 Berlin · Tel. 030 75 08 35 00 · www.pandacom.de 2 1/03 2 30 Erfolgreiche Implementierung von SAP R/3 im Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin Der öffentliche Sektor im Wandel D ie Veränderungen in der öffentlichen Verwaltung, die prekäre Finanzlage des Bundes bzw. der Länder, der Reform- und Innovationsdruck, sowie die zunehmende Privatisierung führen langfristig zu einem Umbruch des gesamten öffentlichen Sektors. Frühzeitig die Weichen stellen Schon frühzeitig hat man beim Landesbetrieb für Informationstechnik diese Entwicklung erkannt und Maßnahmen zur Bewältigung der sich ändernden Situation ergriffen. So wurde mit der Betriebsgründung Anfang 1998 ein IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung Berlins geschaffen, der sich auch im Wettbewerb zu Unternehmen der freien Wirtschaft befindet. Im Zuge der zunehmenden Wettbewerbssituation des LIT haben sich die Anforderungen an ein kaufmännisches System geändert. Es hat sich gezeigt, dass es erforderlich wird, alle kommerziellen Geschäftsprozesse in einem System durchgängig und transparent darstellen zu können. Aus dieser Überlegung heraus wurde beschlossen, eine IT-Umgebung einzuführen, die alle anfallenden Geschäftsprozesse optimal abbilden kann und gleichzeitig offen für zukünftige Erweiterungen ist. Bei der Suche nach dem geeigneten Implementierungspartner setzte der LIT die Branchenerfahrung als ein wichtiges Kriterium an. Außerdem war ein Komplettangebot aller IT-Dienstleistungen - angefangen von Konzepterstellung über Implementierung bis hin zu Schulungen und Customizing gewünscht. Implementierung in weniger als sechs Monaten Als kompetenter Partner für die Implementierung von SAP, ist nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma BTC AG (Business Technology Consulting AG) im Sommer 2001 ausgewählt worden. Das SAP R/3-Einführungsprojekt stellte dabei den wesentlichen und richtungsweisenden Schritt der Umsetzung dar. Die Anforderungen auf der funktionalen Ebene bestanden darin, die Geschäftsprozesse in ein Kostencontrollingmodell zu integrieren. Der Projektstart für die Einführung des SAPSystems war Mitte Januar 2002. Der Produktivstart erfolgte am 1.7.2002. Der Betrieb funktioniert seitdem weitgehend reibungslos. Zunächst galt es die Geschäftsprozesse zu analysieren, um sie dann zu optimieren und damit die Prozesskosten zu reduzieren. Das Konzept sah die Implementierung folgender SAP-Komponenten vor: Finanz- und Anlagenbuchhaltung, Gemeinkostencontrolling, Vertrieb und Verkauf, Materialwirtschaft sowie Projektsystem. Die gemeinsam durchgeführten Tätigkeiten umfassten neben regelmäßigen Projektbesprechungen die unterschiedlichsten Themengebieten: wie Customizing durchführen (Einstellen des Grundsystems); Datenübernahme vorbereiten, testen und durchführen; Massentest; Integrationstest planen und durchführen; Schnittstellen überprüfen und ggf. anpassen; R/3-Integration sicherstellen; Berechtigungskonzept erstellen und im R/3 umsetzen sowie Schulung der Key-User in den unterschiedlichen Modulen. 1/03 2 31 Perspektive für die Zukunft Innerhalb des Marktes ist der Landesbetrieb für Informationstechnik für die Entwicklung zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen nun sehr gut positioniert. Die Veränderung gibt dem LIT die Möglichkeit in den nächsten Jahren verstärkt sein Dienstleistungsspektrum und seine Kompetenzen auszubauen. Daten und Fakten und weitere Zusammenarbeit Die BTC Business Technology Consulting AG bietet mit 350 Mitarbeitern bundesweit sowie in angrenzenden Ländern Beratungsdienstleistungen aus einer Hand an. Sie ist an den Standorten Oldenburg (Hauptsitz), Bremen, Gütersloh, Hamburg, Berlin, Dortmund, Wiesbaden, Würzburg, Bern, Zürich und Bratislava vertreten. Das Leistungsspektrum der BTC reicht von Consulting über Systemintegration bis hin zum Systemmanagement. Auf Grundlage der gemeinsamen guten Erfahrung und Zusammenarbeit wird die BTC AG in den kommenden Monaten die Einführung der SAP-unterstützten Inventarisierung sowie die Verbesserung des Vertriebscontrollings durch Einführung der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung beim LIT begleiten. BIRGIT DICKMANN (Projektleiterin zur Einführung von SAP R/3 beim Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin), HARALD EDERER (Senior Consultant bei der BTC Business Technologie Consulting AG, Oldenburg) und Robin Schneider (Consultant bei der BTC Business Technologie Consulting AG, Oldenburg) u 7 Werkstatt und Flottenmanagement mit mobilem Fahrtenbuch A uf der Basis von SAP R/3® hat die Berliner Condat Informationssysteme AG eine Komplettlösung für das Management einer Fahrzeugflotte - von der Beschaffung bis zur Aussonderung - entwickelt. Mit der Automatisierung der betreffenden Abläufe sparen Anwender Zeit und Kosten. Eine Besonderheit dieser Lösung stellt das „Elektronische Fahrtenbuch“ dar , das den Nachweis von Dienstfahrten stark vereinfacht. Die Lösung ist bei der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz bereits im produktiven Betrieb. Beim Stichwort SAP R/3® denkt man gewöhnlich zuerst an das Rechnungswesen. Neben der Verwaltung des kaufmännischen Anlagevermögens bietet die Instandhaltungs- und Service-Komponente des R/3-Systems auch die Möglichkeit, den gesamten Lebenszyklus technischer Anlagen abzubilden. Diese kleine und relativ neue Komponente kann die Prozesse der technischen Anlagenbewirtschaftung, d.h. störungsbedingte Instandhaltung (Instandsetzung) genauso wie geplante Instandhaltung (Wartung), Aufbereitung von Reserveteilen und Abwicklung von Fremddienstleistungen unterstützen. Der Anwender plant und überwacht damit Instandhaltungsvorgänge, verwaltet Ersatzteilbestände und wickelt Ersatzteilbeschaffungen ab. Daneben lie- Abb. 1: Mobiles Fahrtenbuch (3 Handy-Screenshots) 2 1/03 2 32 fert sie wichtige Informationen für das Kostenmanagement. Die speziellen Anforderungen eines Fuhrparkmanagements sollten nicht ausschließlich durch kundenspezifische Anpassungen im Rahmen des Customizing abgedeckt werden. Die Aufgabe bestand vielmehr darin, hochintegrativ zu arbeiten, das System offen zu halten, um es später um andere Werkstattbetriebe sowie um weitere Funktionen bzw. Anlagen erweitern zu können: PC-Technik, Funkgeräte, Bekleidung, Waffen u.a. Die Lösung verwaltet alle Fahrzeuge verschiedenster Typen, stellt fest, wann HU, AU und Inspektionen fällig sind, koordiniert eigene und fremde Werkstattaufträge, überwacht die è ç Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge und ermittelt schließlich den Zeitpunkt der Aussonderung. Auch die Abwicklung von Fahrzeugleasing wird berücksichtigt. Das System verwaltet die Beziehungen zu Geschäftspartnern – Werkstätten, Lieferanten, Leasinggeber – bereitet Aktionen automatisch vor, rechnet sie ab und wertet sie aus. Die Leasing-Komponente begleitet den Beschaffungsprozess, berechnet erste und letzte Rate sowie die Leasingdauer und überwacht die Zahlungen. Dabei unterscheidet es Verträge nach Kilometerzahl und nach Nutzungsdauer. Das System beinhaltet darüber hinaus eine Schnittstelle zu Tankscheckkarten, die speziell für UTA bereits umgesetzt ist. Zur Minimierung der manuellen Datenpflege wurde eine weitere Schnittstelle geschaffen, über die die Zulassungsdaten aller Kfz der Fahrzeugflotte von der Zulassungsstelle an das SAP R/3 gesendet werden. Damit sind die Fahrzeugdaten im R/3-System stets auf dem aktuellen Stand. Elektronisches Fahrtenbuch auch mobil Das elektronische Fahrtenbuch, eine Zusatzlösung zum Flotten- und Werkstatt-Managementsystem, macht Schluss mit handschriftlich geführten Fahrtenbüchern, den damit verbundenen Ungenauigkeiten und dem großen Aufwand für die Auswertung. Die Fahrer haben drei Möglichkeiten, die Daten des Fahrtenbuches zu erfassen. Erstens natürlich direkt auf einer SAP-Maske, zweitens über eine web-basierte Portal-Anwendung auf einer Browser-Oberfläche (z.B. in einem Intranet) oder drittens direkt von unterwegs über ihr WAP-fähiges Dienst-Handy. Dies macht die Lösung auch außerhalb des SAP-R/3-Systems nutzbar und gewährleistet dennoch, dass die Fahrtenbuch-Daten unmittelbar in das R/3-System gelangen, das seinerseits automatisch Rückflüsse zum Werkstattmanagement liefert - Benzinverbrauch, gefahrene Kilometer - und, daraus abgeleitet, u.a. Fälligkeit der nächsten Inspektion oder Zeitpunkt der Aussonderung. Bei Nutzung des mobilen Fahrtenbuches bekommt der Fahrer bei Dienstantritt neben dem Schlüssel zu einem Einsatzfahrzeug jetzt auch ein WAP-Handy bzw. WAP-fähiges Endgerät. Er authentifiziert sich und wählt sein aktuelles Fahrzeug-Kennzeichen aus der Liste auf dem Display aus. Daraufhin erhält er aus dem R/3-System den letzten eingetragenen Kilometerstand angezeigt. Er vergleicht mit dem Stand auf dem Tacho und bestätigt oder korrigiert ihn. Außerdem macht er Angaben über den Zustand des Fahrzeuges. Wenn er tankt, gibt er Kilometerstand und Tankmenge ein, bei Dienstende dann ein letztes Mal den aktuellen Kilometerstand. Skyware® vermittelt zwischen Handy und SAP R/3 Mobile Endgeräte und SAP-System benutzen unterschiedliche Datenformate und verstehen sich deshalb nicht ohne weiteres. Außerdem stellt das SAP-System einen „Hochsicherheitstrakt“ bei der Polizei dar. Skyware®, die M-Business-Plattform von Condat, vermittelt Informationen zwischen festen Systemen und mobilen Endgeräten und bereitet sie entsprechend individuellen Nutzerprofilen auf - unter Berücksichtigung des momentanen Standortes des Benutzers und der speziellen Eigenschaften und Möglichkeiten des von ihm benutzten Endgerätes. Vom Handy gelangen die Daten zum WAP-Gateway des jeweiligen Netzbetreibers und werden von dort an Skyware weitergeschickt. Skyware authentifiziert den Benutzer durch die Abfrage einer eigenen SQL-Datenbank. Skyware empfängt die ankommenden Daten, konstruiert ein XML-Dokument und schickt es dann via Internet an den Business Connector des SAP-Systems, der seinerseits jetzt die Daten mittels RFC (Remote Function Call) direkt in das R/3-System sendet. Als Antwort empfängt der Business Connector Daten vom R/3-System, die er in ein XMLDokument umwandelt und über Internet Skyware schickt. Dort wird nun ein WML-Dokument erzeugt, das an è Abb. 2: Kostenanalyse nach Leistungsart im SAP-System 1/03 2 33 7 ç die Eigenschaften des verwendeten Endgerätes angepasst ist (Optimierung). Das WML-Dokument gelangt jetzt über das WAP-Gateway zum Handy des Fahrers. Firewalls schützen das System vor unerlaubten Zugriffen. CLAUDIA SCHULZ Condat Informationssysteme AG, Berlin u Mehr Bürgernähe und geringere Servicekosten D ie ostfriesische Stadt Norden nutzt die Voice-over-IP Technologie von Cisco, um die Sprachkommunikation innerhalb der Verwaltung, aber auch mit den Bürgern deutlich zu verbessern. Der Cisco CallManager - eine Software, die in Norden auf einem ausfallsicheren Servercluster läuft - ersetzt die alten Telefonanlagen und stellt den städtischen Mitarbeitern völlig neue Funktionen zur Verfügung. Problemlos arbeitet die neue Lösung mit der Spezialsoftware für einen blindengerechten Vermittlungsarbeitsplatz zusammen. Dasselbe gilt für die vorhandenen Netzwerkkomponenten, die von Drittanbietern stammen. Das Datennetz der Stadtverwaltung musste für die neue Lösung also nicht verändert werden. Voice-over-IP senkt in Norden außerdem die Servicekosten und erspart der Stadt die sonst erforderlichen Investitionen in die Telefonverkabelung. Die Küstenstadt Norden beweist, dass eine bürgerfreundliche Verwaltung und die allgemeine Kostensenkung im öffentlichen Sektor keinen Widerspruch bilden. Sie entschied sich dafür, ihre bisher getrennte Sprach- und Datenkommunikation auf eine einheitliche Netzbasis zu stellen. Traditionelle Telekommunikationstechnik wird in Norden schrittweise abgelöst. Mehr Effizienz in der telefonischen Bürgerbetreuung „Unser oberstes Ziel war es, mit Voice-over-IP die Möglichkeiten der Sprachkommunikation für die Mitarbeiter deutlich zu verbessern“, sagt Helmut Kramer, Systemadministrator in der Stadtverwaltung. Dabei ging es zum einen darum, den Mitarbeitern zusätzliche Informationen zur Verfügung zu stellen, die ihnen eine zielgerichtete und effiziente Gesprächsplanung ermöglichen. Zum anderen legte Voice-over-IP den Grundstein für eine bruchlose Integration von Telefon und Computer. Dadurch können Anrufe - beispielsweise unter Microsoft Outlook – bequem aus den Kontaktdaten heraus gestartet werden. Alle Fakten über den bisherigen Verlauf eines Vorgangs erscheinen zeitgleich mit dem Anruf auf dem Bildschirm. Keine Information muss doppelt abgefragt werden. So sparen die Mitarbeiter Zeit, und Bürger fühlen sich besser betreut. Seit September 2002 ist die Grundinstallation abgeschlossen; alle 140 Nebenstellen sind erfolgreich integriert. „Voice-over-IP ist damit unsere alleinige Kommunikationsplattform“, konstatiert Siebold Fischer, ebenfalls Systemadministrator in Norden. Telefongespräche werden jetzt ausschließlich über das leistungsfähige, gut strukturierte Datennetz der Stadtverwaltung übertragen. Das Rathaus und die sieben Nebengebäude der Verwaltung sind untereinander mit Glasfaser verbunden. Innerhalb der Gebäude werden die Arbeitsplätze über eine sternförmige Twisted-PairKupferverkabelung mit einer Übertragungskapazität von jeweils 100 Megabit pro Sekunde versorgt. Für die Systemadministratoren bedeutet die einheitliche Sprach- und Datenkommunikation in erster Linie, dass in Norden nur noch ein Netzwerk zu verwalten ist. Die Administration der gesamten IP-Lösung ist somit zentral von einem einzigen Arbeitsplatz aus möglich. Zeit und Kosten für Vor-OrtEinsätze fallen also nicht mehr an. Pro Einsatzjahr spart die Stadt rund 8.500 Euro Servicekosten, rechnet Siebold Fischer vor. Außerdem entfallen künftig alle Investitionen in das alte, historisch bedingt unstrukturierte Telefonnetz der Verwaltung. Systemoffenheit hat überzeugt Foto: Cisco - Altes Rathaus mit moderner Technik in der ostfriesische Stadt Norden 2 1/03 2 34 Das hocheffiziente Systemmanagement war aber nur ein Argument bei der è Das Screen-Reading übernimmt hierbei JAWS, eine Software, die jede Microsoft basierte Applikation um eine blindengerechte Benutzerschnittstelle erweitert. Alle sichtbaren Bildschirminhalte - zum Beispiel eine Excel-Tabelle oder Outlook-Kontakte - werden von JAWS akustisch über Lautsprecher oder auf einer Braillezeile in Blindenschrift ausgegeben. In gleicher Weise sorgt JAWS für das sehbehindertengerechte Interface zur Vermittlungssoftware NOW der schwedischen Firma Netwise. NOW arbeitet reibungslos mit dem Call Manager zusammen, und der sehbehinderte Kollege kann seinen PC-Arbeitsplatz praktisch ohne jede Einschränkung benutzen. Übrigens stammt die gesamte blindengerechte Ausstattung, inklusive JAWS-Software, von dem spezialisierten Unternehmen IPD aus Hannover. Foto: Cisco - ein Voice-over-IP Telefon ç Entscheidung für die innovative Voice-over-IP-Technologie auf der Basis von Cisco AVVID (Architecture for Voice, Video and Integrated Data). „Cisco hat sich durch das attraktivste Angebot von den Mitbewerbern unterschieden. Die Technologie ist absolut ausgereift und in der Praxis vielfach bewährt. Zudem erfüllt sie das Kriterium der Offenheit, so dass vorhandene Lösungskomponenten von Drittanbietern nahtlos integriert werden konnten“, berichtet Helmut Kramer. Ohne Einschränkungen arbeitet die neue Voice-over-IP Lösung beispielsweise mit den vorhandenen 3Com Switches zusammen. Der gesamte Sprachverkehr wird heute von zwei Cisco Call Manager Systemen 7825 geregelt, die in Norden zu einem ausfallsicheren Cluster zusammengeschlossen sind. Als Gateway zum öffentlichen Telefonnetz der Deutschen Telekom dient ein Cisco Router 2600. Die 140 Arbeitsplätze in den diversen Dienststellen der Verwaltung sind mit Cisco IP-Telefonen 7940 und 7960 ausgestattet, denn diese Modelle verfügen über ein hinreichend großes Display. Insgesamt sieben vorhandene Faxgeräte sind mit Tiptel Innovaphones in die Lösung eingebunden. Einen nicht unerheblichen Beitrag zum Projekterfolg leistete ein Cisco-Partner, die net Stemmer GmbH aus Olching, mit der termingerechten Lieferung von Komponenten sowie mit der kompetenten Unterstützung bei der Konfiguration des Call Manager Systems. Behinderte Menschen besser in die Arbeitswelt integrieren Ein wichtiges Anliegen des Projektes war zudem die blindengerechte Ausstattung eines Arbeitsplatzes für einen stark sehbehinderten Kollegen in der Gesprächsvermittlung. Ziel war es, dem Mitarbeiter einen adäquaten Zugriff auf Microsoft Office Applikationen, die Infokonsole des Zeiterfassungssystems und selbstverständlich auch den Umgang mit der neuen IP-Lösung zu ermöglichen. Für Helmut Kramer war dieses Anliegen ein K.o.-Kriterium der Produktentscheidung. Realisiert werden konnte die Individuallösung für den sehbehinderten Mitarbeiter dank der Kombination des Cisco Call Manager mit einschlägiger Spezialsoftware. 1/03 2 35 Kurze Time to Value und zusätzliche Effekte für früher geleistete Investitionen Der Grundausbau der neuen Plattform folgte einem stringenten Projektplan, der seinerseits auf eindeutigen Zielbestimmungen basierte. Das zugehörige Pflichtenheft formulierte als wichtigste Anforderung den möglichst schnellen Übergang zu ausschließlich IP-basierter Kommunikation im vorhanden Datennetz. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht heißt dies zweierlei: Zum einen generieren früher geleistete Investitionen zusätzliche Effekte – mit positivem Einfluss auf deren Return on Investment. Zum anderen sollte die Time to Value der aktuellen Investitionen möglichst kurz gehalten werden. Ein praktischer Aspekt kommt hier hinzu, nämlich der, dass ein störungsanfälliger Parallelbetrieb von Alt- und Neusystem vermieden werden sollte. Das Votum für ausgereifte, in der Praxis bewährte Technologie – ebenfalls ein wichtiger Punkt des Nordener Anforderungskatalogs – minimiert das Risiko der Investitionsentscheidung. Zugleich forderte das Pflichtenheft Zukunftssicherheit und Offenheit der einzusetzenden Technologie. Denn è 7 ç die Kommunikationsplattform in Norden wird weiterentwickelt. Als nächste Punkte stehen unter anderem Unified Messaging und Voice Mail-Anwendungen auf der Agenda. Die Partnerschaft mit Cisco wird auch auf dem Infrastrukturlevel fortgesetzt, zum Beispiel wenn es um die Modernisierung des Backbone mit Cisco Switches und den Aufbau eines Virtual Private Network gehen wird. u Das Berliner Wissenschaftsnetz B erlin gilt zusammen mit seinem Umland als die größte Wissenschaftsregion Deutschlands. Hier sind außerordentlich viele renommierte Wissenschaftseinrichtungen angesiedelt: fünf Universitäten, zwölf Fachhochschulen und über 100 weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Alle großen wissenschaftlichen Gesellschaften - wie HelmholtzGesellschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft oder LeibnizGesellschaft - sind in der Region Berlin/ Potsdam mit hochrangigen Forschungsinstituten vertreten. 2 Das Berliner Wissenschaftsnetz BRAIN (Berlin Research Area Information Network) verbindet diese Wissenschaftseinrichtungen - und darüber hinaus zahlreiche kulturelle Einrichtungen in der Stadt - und stellt für die meisten von ihnen auch den Anschluss an das Internet her. Von der Funktion her gesehen ist BRAIN ein selbständiges Netz; netztopologisch ist es jedoch ein Teil des vom LIT betriebenen Berliner MAN (Metropolitan Area Network), dem Lichtwellenleiter-Netz der Berliner Verwaltung. Auf den Kabelstrecken des Kernnetzes und auf einigen weiteren Stich- und Verbindungsstrecken des MAN ist eine gewisse Anzahl von LWLFasern für BRAIN reserviert. Die Idee Die Anfänge von BRAIN reichen bis zum Beginn der 90er Jahre zurück, als es für wissenschaftliche Einrichtungen sehr schwierig war, zu bezahlbaren Preisen ausreichend Datenübertragungskapazitäten zu erhalten. In Berlin - das zusätzlich vor der Aufgabe stand, für die nunmehr geeinte Stadt neue Infrastrukturen aufzubauen - entstand damals ein Projekt der drei Universitäten und des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik (ZIB) mit dem Ziel, zusammen mit dem damaligen Landesamt 1/03 2 36 für Informationstechnik (LIT) über eine Mitnutzung von Teilen des Berliner MAN die erforderlichen Kapazitäten zu beschaffen. Die dahinter stehende Idee war im Grunde eine sehr einfache - und sie sollte allen Vorteile bringen: auf der einen Seite stellte das LIT auf seinen schon vorhandenen LWL-Strecken Fasern für die wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung, auf der anderen Seite übernahmen die wissenschaftlichen Einrichtungen die vollen Herstellungskosten für ihre Einzelanschlüsse und leisteten dadurch einen Beitrag zur Erweiterung des MAN. Um die Zusammenarbeit der Beteiligten auf eine sichere Rechtsgrundlage zu stellen, wurde 1995 - in Ausführung eines entsprechenden Beschlusses des Berliner Senats von 1994 - zwischen der Senatsverwaltung für Inneres und der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung eine Verwaltungsvereinbarung „für eine effektive und kostengünstige Kommunikationsstruktur zur Förderung von Bildung und Wissenschaft“ geschlossen. Als zentrales Steuerungsorgan für das Berliner Wissenschaftsnetz wurde die BRAINPlanungsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern der è ç Rechenzentren der drei Universitäten und des ZIB, gebildet, und im ZIB wurde eine eigene Geschäftsstelle für BRAIN eingerichtet. Nach der Verwaltungsvereinbarung steht BRAIN grundsätzlich allen aus öffentlichen Mitteln geförderten Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen im Land Berlin und sonstigen Einrichtungen, an denen das Land Berlin finanziell beteiligt ist, als Hochgeschwindigkeitsdatennetz zur Verfügung. In diesem Sinne wurde das Netz in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut und konnte seit 1996 um ca. 170 Kilometer Kabel erweitert werden. Neben den zahlreichen Einzelanschlüssen seien hier vor allem auch die drei wichtigsten Baumaßnahmen erwähnt, durch die das Netz nicht nur in quantitativer sondern auch in qualitativer Hinsicht sehr gewonnen hat. Im Jahr 1997 wurde durch den sog. ‘Dahlemer Ausbau’ eine direkte Verbindung zwischen dem ZIB und dem Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz geschaffen. Hierdurch wurde es möglich, eine zweite - redundante - Verbindung zwischen den Wissenschaftsstandorten in Dahlem und dem Kernnetz herzustellen. Der Bau einer Verbindungsstrecke zwischen Rathaus Wannsee und der Universität Potsdam in Babelsberg (verbunden mit Fasererweiterungen in Richtung Hahn-Meitner-Institut und nach Zehlendorf Mitte) ermöglichte 1999 die Koppelung mit dem Wissenschaftsnetz der Universität Potsdam. Schließlich verhalf der 2001 fertiggestellte Bau der sog. ‘Südschiene’ zwischen Zehlendorf und Adlershof dem Netz und insbesondere den Wissenschaftsstandorten auf dem WISTA-Campus zu einer größeren Ausfallsicherheit. Das LWL-Netz BRAIN nutzt als Übertragungswege die vom LIT im öffentlichen Straßenraum verlegten Lichtwellenleiter (LWL) des Berliner MAN. Nach der inzwischen bis zum Jahre 2010 verlängerten Verwaltungsvereinbarung steht aus dem gesamten LWLNetz des MAN ein festes Kontingent von 1000 km Doppelfasern zur Vernetzung der an BRAIN angeschlossenen wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen zur Verfügung. Dieses Kontingent wird von BRAIN selbständig verwaltet, d.h. der Einsatz aller aktiven Komponenten und der gesamte Datenverkehr auf diesem Netz liegen in der Verantwortung des BRAIN bzw. der an BRAIN angeschlossenen wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Zuständigkeit des LIT (das mittlerweile zum Landesbetrieb für Informationstechnik umgewandelt worden ist) zur Betreuung und Verwaltung der LWL in technischer Hinsicht bleibt davon unberührt. Auch alle Maßnahmen etwa bei der Neuerrichtung von LWL-Strecken werden vom LIT getroffen - natürlich in enger Abstimmung mit BRAIN. So konnten bis heute 40 wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen mit insgesamt 67 Standorten an BRAIN angeschlossen werden. Als bislang letzter ‘großer’ Teilnehmer wurde im vergangenen Jahr die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit ihren zahlreichen Museums- und Bibliotheksstandorten an das LWL-Netz angebunden. Die enge Kooperation zwischen LIT und BRAIN beschränkt sich jedoch nicht auf die Planung und Herstellung neuer Anschlüsse, sondern ist auch für das Funktionieren des Netzbetriebs eine wesentliche Voraussetzung und muss sich - vor allem bei Netzstörungen immer wieder aufs Neue bewähren. Ist die Störung durch einen echten Kabelschaden verursacht, versteht es sich von selbst, dass alle Informationen von der für die LWL zuständigen Instanz (nämlich dem LIT) bereitgehalten und weitergegeben werden. Aber selbst wenn die Ursachen ganz woanders zu suchen sind, können die Auskünfte des LIT und der zum Glück ständig erreichbaren Hotline („im Kabelnetz und bei den von uns direkt betreuten Standorten der Verwaltung gibt es keine Anzeichen für eine Unterbrechung“) sehr hilfreich sein, um eine Störungsquelle aufzuspüren. Die Dienste Über BRAIN laufen diverse von den wissenschaftlichen Einrichtungen benötigte Dienste und Anwendungen, wobei dank der 1999 geschaffenen physikalischen Koppelung der beiden MAN von Berlin und Potsdam alle Dienste sich immer auch auf die Region erstrecken können und nicht auf das Stadtgebiet von Berlin beschränkt sein müssen. So wird z.B. ein Viertel der BRAIN-Leitungen für die Internetanschlüsse der Berliner und der Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen verwendet, so dass z.B. die Universitäten über das G-WiN è 1/03 2 37 7 ç des DFN Bandbreiten von 622 Mbit/s beziehen können. Der zentrale 2,4 Gbit/s-Kernnetzknoten für das GWiN befindet sich im ZIB. Ca. 35 % der BRAIN-LWL werden für ein regionales Verbundnetz eingesetzt. Der ursprünglich einmal von einzelnen Einrichtungen in Teilbereichen aufgebaute und mit eigener ATM-Technik betriebene Rechnerverbund wird gegenwärtig modernisiert und durch ein solides Verkehrsnetz - mit Backbone und zentralem Management - ersetzt. Es soll im zweiten Quartal 2003 in Betrieb gehen. Über das regionale Verbundnetz werden den wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen vor allem solche Dienste angeboten, die entweder nicht zu den Regelleistungen des DFN-Vereins gehören (z.B. ATM-Technik), oder die über ein lokales Netz erheblich günstiger erbracht werden können, wie z.B. Vorlesungen zwischen den Hochschulen. Der zur Zeit noch größte Anteil von ca. 40 % der BRAIN-LWL wird von den Wissenschaftseinrichtungen genutzt, um ihre verteilten Standorte in Berlin und in der Region untereinander zu vernetzen. Vor allem an der FU und an der FHTW mit ihren in Dahlem, bzw. im Falle der FHTW im ganzen östlichen Stadtgebiet, verstreut liegenden Standorten, ist man darauf angewiesen, dass trotz der räumlichen Entfernung die internen Netze einwandfrei und leistungsfähig funktionieren. In dem Maße, in dem das gemeinsame Verbundnetz ausgebaut wird, werden die Wissenschaftseinrichtungen in der Lage sein, ihre jeweils nur einer einzigen Einrichtung dienenden Strecken aufzugeben. Mit Hilfe sog. VLANs, also virtueller lokaler Netze, die von der jeweiligen Einrichtung autonom betrieben und die in fast beliebiger Anzahl auf das Verbundnetz aufgesetzt werden können, werden sie denselben Effekt wie bei einer individuellen Vernetzung erreichen, nur sehr viel sparsamer in Bezug auf den Faserverbrauch. 2 Ein Ausblick Beim Ausbau von BRAIN ist zwar jetzt ein guter Standard erreicht; abgeschlossen ist er jedoch noch nicht. Besonders vordringlich wird in nächster Zeit die Anbindung des biomedizinischen Campus in Buch sein. Wie vor zwei Jahren bei der Herstellung der sog. Südschiene zwischen Zehlendorf und Adlershof werden BRAIN und LIT auch bei dieser Erweiterung des Netzes nach Norden bestrebt sein, den Bedarf der Verwaltungsstandorte und der Wissenschaftsstandorte so zu bündeln, dass ein für beide Seiten optimales und kostengünstiges Ergebnis erzielt wird. RENATE WEIDINGER Berliner Wissenschaftsnetz BRAIN Geschäftsstelle c/o Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB), eMail: [email protected] u secunet sichert Kommunikation der deutschen Botschaften weltweit E ssen - Die sichere Vernetzung aller deutschen Botschaften und Auslandsvertretungen weltweit durch die secunet Security Networks AG schreitet planmäßig voran. Knapp ein Jahr nach der Auftragserteilung durch das Auswärtige Amt steht das gesamte Sicherheitskonzept, und die ersten Vertretungen sind erfolgreich über die Sichere Inter-Netzwerk-Architektur SINA angebunden. Darüber hinaus werden die Server sämtlicher Auslandsvertretungen modernisiert und auf das kosteneffiziente und für eGovernment favorisierte Betriebssystem Linux umgestellt. Bis zum Ende des Jahres 2003 wird die komplette Vernetzung auf höchstem Sicherheitsniveau abgeschlossen sein. Die moderne Vernetzung der Auslandsvertretungen zeichnet sich durch den Einsatz der Sicheren Inter-Netzwerk Architektur SINA von secunet aus, die 1/03 2 38 höchsten Ansprüchen an die Sicherheit genügt. Im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik BSI hat secunet die Lösungsfamilie SINA speziell für besonders hohe Sicherheitsanforderungen entwickelt. Die Sicherheit ist durch Zulassungen des BSI für die IP-basierte Übermittlung von Verschlusssachen bis zur Schutzklasse VS-Vertraulich dokumentiert. Umstellung auf Linux gewährleistet Kosteneffizienz und Zukunftssicherheit Über die Implementierung von SINA hinaus erstellt secunet für das Auswärtige Amt ein Sicherheitskonzept, das insbesondere die Umstellung der Server auf das Betriebssystem Linux umfasst. Damit wird parallel zu Erhöhung der Sicherheit vor allem auch dem Aspekt der Kosteneffizienz Rechnung getragen. „Die Vernetzung der deutschen Auslandsvertretungen stellt für secunet eine besondere Verpflichtung dar“, erläutert Dr. Rainer Baumgart, Vorstandsvorsitzender von secunet. „Internationale Diplomatie ist für uns geradezu ein Synonym für die vertrauliche Behandlung sensibler Informationen. Wir sind stolz darauf, durch den Einsatz unserer Sicheren Inter-Netzwerk-Architektur SINA und unsere Beratungskompetenz die hohen Anforderungen des Auswärtigen Amtes erfüllen zu können. Die begleitende Umstellung der Server auf Linux gewährleistet darüber hinaus eine hohe Kosteneffizienz“. Die Sichere Inter-Netzwerk-Architektur SINA Mit SINA lassen sich hochsichere Virtuelle Private Netzwerke, kurz: VPN, gestalten. Dabei wird die gesamte Kommunikation zwischen Standorten bzw. bis zum individuellen Arbeitsplatz durchgehend verschlüsselt, d.h. ein unbefugtes Lesen oder Ändern der Informationen ist nicht möglich. Das System ist damit eine starke Basis für alle Sicherheitsanwendungen. Sämtliche SINA-Komponenten basieren auf einer speziell minimalisierten, gehärteten und sicherheitsanalysierten (SINA-) LinuxPlattform. u 6SOLWWHU [4;' 8KU 6HLWH Sprache und Daten fließen zusammen. Die Kosten sinken. Die Effizienz steigt. Sie beginnen zu lächeln. Entdecken Sie, was im Internet alles möglich ist. Cisco Systems ist Partner des Landesbetriebes für Informationstechnik Berlin. © 2002 Cisco Systems Inc. Alle Rechte vorbehalten. Cisco, Cisco Systems, das Cisco Systems Logo, Empowering the Internet Generation, Cisco Powered Network und AVVID sind eingetragene Markenzeichen oder Markenzeichen von Cisco Systems Inc. www.cisco.de Glauben Sie nicht auch, dass es an der Zeit ist, Ihre unterschiedlichen Kommunikationsnetze zu einem gemeinsamen Netzwerk zusammenzufassen? Mit Cisco IP-Telefonie senken Sie die Kosten und steigern die Produktivität durch verbesserte Kommunikation. Dabei sorgt Cisco AVVID (Architecture for Voice, Video and Integrated Data) für ein reibungsloses und störungsfreies Zusammenspiel und die nahtlose Integration von Sprach-, Video-, Daten- und drahtlosen Anwendungen in ein gemeinsames, skalierbares Netzwerk. Um mehr darüber zu erfahren, wie Sie problemlos zu Cisco IP-Telefonie migrieren und gleichzeitig Ihre bestehenden Investitionen schützen können, besuchen Sie www.cisco.de/iptelefonie IP Phone Demo Anwenderbeispiele Systemdesign Lösungen 1/03 1/03 2 2 39 39 White Paper Cisco Powered Network 7 7 MATERNA bietet Groupware-Alternative zu Microsoft auf LINUX-Basis D as Open-Source-Betriebssys-tem Linux steht bei vielen öffentlichen Verwaltungen hoch im Kurs. Das gilt auch für das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern (BMI). Daher hat das Beschaffungsamt des BMI den IT-Systemintegrator MATERNA GmbH mit der Einführung des Groupware-Servers Samsung Contact auf Linux-Basis beauftragt. Interessant dabei ist, dass die 250 Anwender beim Beschaffungsamt des BMI das Fehlen des bisherigen Microsoft Exchange-Servers gar nicht bemerkt haben. Die Anwender arbeiten mit ihrer üblichen Microsoft Outlook Umgebung, nutzen das globale Adressbuch, die elektronische Post und die bekannte Termin- und Aufgabenplanung: Für den Anwender unmerklich erledigt der neue Linux-Server im Hintergrund alle Dienste. Als eine der wenigen verfügt die Lösung von Samsung über eine hochintegrierte MAPI-Anbindung des Microsoft Outlook-Clients an den LinuxGroupware-Server. Der Auftrag an MATERNA umfasst die Lieferung von 250 Software-Lizenzen sowie deren Installation und Integration in die bestehende Systemlandschaft des Beschaffungsamtes. Samsung Contact ist eine moderne E-Mail-Anwendung, die geringe Gesamtkosten in der Organisation oder im Unternehmen verursacht. Die Lösung ist ebenso gut geeignet für Application Service Provider (ASP), die ein Microsoft-kompatibles aber von Microsoft unabhängiges Unternehmens-Hosting bereitstellen wollen, sowie für Service Provider, die ihren Kunden größere Skalierbarkeit, höhere Zuverlässigkeit und geringere Kosten als bisher anbieten möchten. Die Software basiert auf der Open-Mail-Technologie von Hewlett Packard und ist als E-Mail- und allgemeine Kommunikationslösung unter den Betriebssystemen HPUX, IBM AIX, Solaris und Linux lauffähig. Sie unterstützt Microsoft Outlook und ermöglicht den gleichzeitigen Zugriff über das Web sowie über Windows- und Linux-Clients. Zusätzlich beinhaltet die Server-Komponente einen Kalender- und PIM-Zugriff. Die Kommunikation zwischen Microsoft Outlook und Samsung Contact erfolgt über die MAPI-Schnittstelle (Messaging Application Programming Interface), über die die Programme miteinander kommunizieren können Weitere Informationen: http://www.materna.de/Internet/de/de.jsp und http:// www.samsungcontact.com/en/ u Open-Source-Software in Behörden: Staatssekretärin Vogt begrüßt Linux-Einführung in Schwäbisch-Hall D ie Stadtverwaltung von Schwäbisch-Hall wird ihre IT-Infrastruktur vom Betriebssystem Microsoft Windows auf Linux umstellen. Damit zählt die Gemeinde zu den ersten, die die Möglichkeiten des Open-Source-Rahmenvertrags nutzt. Bundesinnenminister Otto Schily hatte im Juni dieses Jahres mit IBM Deutschland einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der Bund, Länder und Gemeinden den Um- 2 1/03 2 40 stieg von Windows- auf Linux-Systemen erleichtert. Der Vertrag sichert der gesamten öffentlichen Verwaltung in Deutschland die Möglichkeit, zu besonders vorteilhaften Bedingungen Open-Source-Software kaufen zu können. Schwäbisch-Hall macht jetzt von den Möglichkeiten des Vertrages Gebrauch und stellt sowohl Server als auch Arbeitsplatz-PCs (Clients) auf Linux um. Schwäbisch-Hall wird bis zu 400 PC umstellen. Dafür ist ein Zeitraum bis Ende 2004 vorgesehen. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Ute Vogt, begrüßte die Vorreiterrolle der Gemeinde: „Schwäbisch-Hall zeigt uns, dass die öffentliche Verwaltung auf dem Weg aus der Software-Monokultur ein gutes Stück voran gekommen ist. Die Bundesregierung verfolgt mit dem Rahmenvertrag drei Ziele: eine Stärkung der Softwarevielfalt, eine Verbesserung der Computersicherheit und die Senkung der Lizenz-Kosten. Durch eine größere Softwarevielfalt vermindert sich nicht nur die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern, sondern es verbessert sich gleichzeitig die Computersicherheit. Software-Monokulturen sind anfälliger für Schädlinge, das gilt für den Bereich der IT genauso wie für die Landwirtschaft. Schwäbisch-Hall begründet seine Entscheidung für Open-Source-Software auch damit, dass die Gemeinde durch die Umstellung Software-Lizenzgebühren sparen will. Das zeigt, dass die Gemeinden die Chancen, die ihnen der Rahmenvertrag des Bundes eröffnet, konsequent nutzen.“ Staatssekretärin Vogt: „Die Strategie des Bundes für mehr Softwarevielfalt in der öffentlichen Verwaltung geht auf. Freie und offene Software erobert signifikante Marktanteile. Die Verwaltung übernimmt dabei eine Vorreiterrolle, Schwäbisch-Hall ist dafür ein gutes Beispiel.“ u Linux-Markt wächst 2003 konstant aber unspektakulär Fujitsu Siemens Computers mit Stärken bei der Integration von Linux in bestehende ITInfrastrukturen M ünchen - Fujitsu Siemens Computers und TechConsult haben Anfang Februar auf einer Presseveranstaltung in München ihre Einschätzung für den Linux-Markt 2003 vorgestellt. Beide Unternehmen erwarten, dass sich Linux als feste Größe im Server-Markt weiter etablieren wird. Bei den Clients kommt die Entwicklung etwas langsamer voran, gewinnt aber insbesondere durch die Initiative der öffentlichen Hand zunehmend an Bedeutung. Als Gründe für die freundliche Stimmung zugunsten von Linux nennen Kunden die Lizenzkostenfreiheit, stark zunehmende Verfügbarkeit von Applikationen und Zukunftssicherheit. Der Marktanteil von Linux im Intelbasierten Volumensegment kleiner Server soll 2003 in Deutschland von 12,5 auf 13,4% Prozent steigen. Wie im vergangenen Jahr wird auch 2003 jeder vierte in Deutschland verkaufte Server dieses Marktsegments ein PRIMERGYServer von Fujitsu Siemens Computers sein. Das Unternehmen kann seine gute Marktposition vor allem deshalb behaupten, weil die jahrzehntelange Enterprise Erfahrung und das Engagement für das innovative Linux sich aus Kundensicht sinnvoll ergänzen. Auf dem Desktop wird Linux vor allem im öffentlichen Bereich erfolgreich sein. Ansonsten steigt der Anteil von Linux im Desktop Bereich 2003 nur leicht und erreicht in Deutschland insgesamt einen Anteil von drei Prozent. Unzureichende Kompatibilität zu den Microsoft Standards, fehlende Applikationen und hohe Migrationskosten hemmen das weitere Wachstum, so die Analyse von TechConsult. Gewinner im Linux Markt werden ITAnbieter mit hoher Integrationskompetenz sein. „Reine“ Linux-Umgebungen wird es in den wenigsten Fällen geben - also sind saubere Schnittstellen, übergreifendes Systemmanagement und Systemintegration extrem erfolgskritisch. Anbieter wie Fujitsu Siemens Computers, deren Stärken in der Integration von Linux1/03 2 41 und Microsoft-Umgebungen liegen, werden profitieren. Auch mittelfristig wird LINUX über 2003 hinaus kontinuierlich weiter wachsen. Für einen kräftigen Schub wird Ende 2005 das Vordringen von Linux in die oberste Leistungsklasse des Business Critical Computings sorgen. Zu diesem Zeitpunkt plant Fujitsu Siemens Computers, mit großen Multiprozessor-Systemen mit bis zu 128 Itanium-Prozessoren in den Bereich der Mainframe-Klasse vorzustoßen. u Wissensmanagement schafft Wettbewerbsvorteile D as Wissen der Menschheit wächst exponentiell, die Informationsflut wird immer unüberschaubarer. Allein die technischen Entwicklungen in der eigenen Branche mitzuverfolgen, ist heute eine Lebensaufgabe. Ein Einzelner kann sie kaum bewältigen. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, brauchen Unternehmen ein gezieltes Wissensmanagement. è 7 ç Deutsche Unternehmen investieren zu wenig Zeit und Geld in Wissensmanagement. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die die Medienakademie Köln - ein Unternehmen, das spezialisiert ist auf berufliche Fortbildung - zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft durchgeführt hat. 600 Entscheider in Personalabteilungen wurden befragt, welche Methoden sie zur Informationsbeschaffung und Weiterbildung nutzen, welche Strategien sie einsetzen, um die Informationsexplosion zu bewältigen und welche Hindernisse sie auf dem Weg zum lebenslangen Lernen sehen. Ergebnis: Die Möglichkeiten eines gezielten Wissensmanagements werden zu wenig genutzt. „Unter dem Begriff Wissensmanagement werden verschiedene Formen der Informationsbeschaffung, -aufbereitung und -bewahrung zusammengefasst“, erklärt Dr. Mathias Kirsten, Projektkoordinator vom Fraunhofer-Vorstandsbüro Ergebnisverwertung und Wissensmanagement in St. Augustin. „Ziel ist es,alles Wissen, das in Datenbanken, in den Köpfen der Mitarbeiter und in den Organisationsstrukturen liegt, auszuschöpfen und weiterzuentwickeln. Spezielle Wissensmanagementsysteme stellen die dafür notwenige technische Basis - beispielsweise in Form intelligenter Dateiablagen und Suchfunktionen - zur Verfügung. Fazit: Noch ist die Forderung nach lebenslangem Lernen ein Lippenbekenntnis und Wissensmanagement zu wenig in den Arbeitsalltag integriert. Die Studie empfiehlt, die Vorteile von Wissenserwerb und -management bekannt zu machen, Wissensarbeit zunehmend in den normalen Berufsalltag zu integrieren und Hemmschwellen gegenüber neuen, IT-gestützten Formen des Lernens abzubauen. u Europäischer SoftwarePreis für Institut der Freien Universität Berlin B Foto: Materna GmbH Bisher nutzen Unternehmen vor allem Mitarbeitergespräche, Internet, Fachliteratur und Seminare für die Informationsbeschaffung. E-Learning, computer- oder netzbasierte Trainings spielen nur eine untergeordnete Rolle. Bei 45 Prozent der befragten Unternehmen wurden Wissensmanagementsysteme bereits eingeführt und von den Entscheidern überwiegend positiv bewertet. In der Praxis setzen die Mitarbeiter sie jedoch nicht in dem Umfang ein, wie dies möglich wäre: Nur knapp 23 Prozent gaben an, die Systeme, die ihnen zur Verfügung stehen, auch häufig zu nutzen. Auch neue Fortbildungsmethoden wie „hochfrequentes Lernen“, bei dem der Stoff durch kurzes wiederholtes Üben einstudiert wird, und E-Learning bekamen gute Noten, in der Praxis kommen jedoch auch sie eher selten zum Einsatz. „Als entscheidendes Hindernis zur Verbesserung des beruflichen Wissenserwerbs und -managements geht aus der Untersuchung der Faktor Zeit hervor“, erklärt Lucia Linsinger, Koordinatorin des Projekts an der Medienakademie Köln. „Für 91 Prozent der Befragten ist Zeitmangel - zumindest teilweise - ein Hinderungsgrund für die Weiterbildung, obwohl sie dazu motiviert wären. 2 1/03 2 42 erlin (ots) - Das Institut für Informatik der Freien Universität Berlin (FU) ist mit seinem Projekt „Elektronische Kreide“ (EU-Kreide) am 25. November 2002 im schwedischen Ronneby mit dem European Academic Software Award (EASA) 2002 ausgezeichnet worden. Das Institut für Informatik der FU Berlin gewinnt damit zum dritten Mal in Folge den renommierten Europäischen Software-Wettbewerb. Die elektronische Kreide, kurz E-Kreide, ist eine Multimedia-Tafel, die die Vorteile der klassischen Kreidetafel mit den multimedialen Möglichkeiten eines Teleteaching-Systems vereint. Sie ist in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und in Schulen überall in Europa einsetzbar. Schaubilder lassen sich ebenso einfügen wie Bookmarks ablegen, mathematische Berechnungen durchführen oder mit dem Internet arbeiten. Die Vorträge können live im Internet verfolgt und archiviert werden. E-Kreide wird bereits in zahlreichen Einrichtungen eingesetzt. Die Gesellschaft für Informatik (GI) wählte den E-Kreide-Editor als beste studentische Diplomarbeit bei der GITagung 2002 aus. Weitere Informationen unter www.e-kreide.de sowie über den Software-Wettbewerb unter www.easa-award.net. u Neuer Arbeitskreis entwickelt NotfallStrategien auf der Basis von Geo-Daten W enn auf der Autobahn ein Gefahrgut-Transporter in einen Unfall verwickelt wird, spielen plötzlich sehr viele Faktoren für die Helfer eine Rolle: Die Feuerwehr wird alarmiert, eventuell auslaufende Flüssigkeit muss entfernt werden und vielleicht sind sogar konkret Personen in Gefahr. Tritt ein solches Szenario ein, benötigen die Helfer zahlreiche geografische Daten und andere Fachdaten, etwa zu den Stoffen am Unfallort, um schnell und gut handeln zu können - hier zum Beispiel zum Leitungs- und Abwasserkataster oder auch eine topologische Karte. In solchen Situationen die Helfer besser mit Informationen zu versorgen, stand im Mittelpunkt des Informationslogistik Round Tables zum Thema „Informationslogistik für das Notfallmanagement“. Aus diesem Workshop bildete sich Ende letzten Jahres am Dortmunder Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST ein Arbeitskreis aus IT-Spezialisten und Vertretern von Verbänden, Feuerwehren und Behörden. „Unser Ziel ist es, ganz im Sinne der Informationslogistik-Philosophie zu bleiben: die richtige Information am richtigen Ort zur richtigen Zeit“, betont Dr. Bernhard Holtkamp, Leiter der Abteilung Informationsmanagement am Fraunhofer ISST und Initiator des Arbeitskreises. „In Notfallsituationen müssen innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen getroffen werden. Je besser die Qualität der Informationsgrundlage, desto besser die Entscheidung.“ Nachdem bereits im Juni in einem ersten Workshop Visionen über ein besseres Notfallmanagement auf der Basis von Geo-Daten ausgetauscht wurden, beschlossen die Teilnehmer jetzt, konkret an verschiedenen Szenarien zu arbeiten und sich regelmäßig als Arbeitsgruppe zusammen zu finden. „Oft haben die Beteiligten ganz unterschiedliche Bedürfnisse“, meint Holtkamp weiter. „Wir können mit unseren informationslogistischen Ansätzen diesen individuellen Bedarf abdecken.“ Um die genauen Ansprüche der einzelnen Beteiligten zu filtern, steht für die Fachleute jetzt eine Bedarfsanalyse an. Dabei soll der Prozess- und Informationsfluss in einem großen Szenario wie einer Gasexplosion in einer Firma, und einem kleinen Szenario, etwa einem Zimmerbrand, in einen Vergleich gestellt werden. So ist geplant, dass die Experten des Fraunhofer ISST an einer Übung der Feuerwehr teilnehmen, um in der Praxis die Probleme kennen zu lernen, die sie später aus IT-Sicht aufbereiten. Dabei sollen der Informationsbedarf und die Informationslücken im Zentrum der Analyse stehen, die sowohl die bestehende Situation darstellen als auch Vorschläge zur Optimierung des Notfallmanagements umfassen soll. Erklärtes Ziel aller Beteiligten ist die Entwicklung fester Standards für den Informationsfluss. Zudem sollen die Informationen direkt den Personen vor Ort zugänglich gemacht werden. Im März wollen die Teilnehmer erneut eine Zwischenbilanz ziehen und die Ergebnisse ihrer Analysen präsentieren. Unter anderem haben die Deutsche Bahn, das Technische Hilfswerk und das Bundesverkehrsministerium bereits Interesse an den Aktivitäten angekündigt. Weitere Informationen zu dem Round Table erhalten Sie von Dr. Bernhard Holtkamp (Telefon: +49 (0) 2 31/9 76 77-3 00 oder E-Mail: [email protected]) und auf der Homepage www.informationslogistik.org. u T-Systems und Polizei Bremen starten Pilotprojekt Mobile Fahndungskraft für Einsatzfahrzeuge B remen (ots) - T-Systems stattet die Polizei in Bremen im Rahmen eines Pilotprojektes mit neuer mobiler Informationstechnologie aus. Die für den Polizeidienst entwickelten IT-Systeme sollen künftig zum Beispiel Fahndungsabfragen vereinfachen. Die Systeme basieren auf der Mobilfunktechnologie GPRS und lassen sich künftig auch via UMTS betreiben. Mit dem Pilotprojekt „PolMobil“ beschreitet die Bremer Polizei neue Wege in der modernen Kommunikationstechnologie. Nach einer Entwicklungsphase von sechs Monaten wird das erste Polizeifahrzeug mit der neuen Technik auf Bremer Straßen zu sehen sein. Die Lösung erleichtert es Polizisten, nach Personen zu fahnden, die Daten von Fahrzeughaltern abzufragen und Verkehrsunfälle aufzunehmen. Die IT-Systeme sind so gestaltet, dass Polizeibeamte die Informationen mit verschiedenen digitalen Geräten abrufen können. Zu diesen zählen tragbare Computer (Notebook), Auto-Computer und Taschen-Computer (Handheld). Ein besonderer Vorteil der Lösung liegt darin, dass die Kommunikationskosten nicht von der Verbindungsdauer abhängen. Kosten entstehen nur dann, wenn die mobilen Geräte tatsächlich Daten empfangen oder versenden. Deshalb können die Polizisten permanent online bleiben. Sie nutzen quasi eine mobile Standleitung. Der Bremer Innensenator Kuno Böse freut sich über die neuen mobilen Möglichkeiten: „Mit PolMobil sind unsere Polizistinnen und Polizisten technisch auf der Höhe der Zeit. Künftig könnte man sagen: die Polizei, Dein mobiler Freund und Helfer.“ Willi R. Breuer, Leiter des beauftragten Entwicklungszentrums von T-Systems, sagt: è 1/03 2 43 7 2 1/03 2 44 ç „Das Beispiel „PolMobil“ zeigt, wie Informationstechnologie und Telekommunikation zusammenwachsen. Man merkt keinen Übergang mehr von Handy auf Computer oder Internet.“ „PolMobil“ ist eine webbasierte Lösung, bei der die vor Ort eingesetzten Geräte ihre Informationen über die schnellen mobilen Übertragungswege GPRS und künftig UMTS austauschen. Die mobilen Geräte erhalten eine eigene IP-Nummer und sind Teil des Intranets der Polizei. Die Geräte erlauben Beamten Zugriff auf alle polizeilichen Auskunftssysteme der Länder und des Bundes. Wegen der hohen Übertragungsraten arbeitet das mobile Gerät dabei wie ein stationärer Rechner. u Microsoft seit 20 Jahren in Deutschland D ie Microsoft Deutschland GmbH feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Firmenjubiläum. Seit seiner Gründung am 25. Januar 1983 hat das Unternehmen die deutsche IT-Branche maßgeblich beeinflusst und den Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft aktiv mitgestaltet. Microsoft beschäftigt heute in Deutschland ca. 1.500 Mitarbeiter und verzeichnet trotz allgemein schwieriger Marktbedingungen eine kontinuierliche Umsatzsteigerung. „Unsere über alle Jahre ungebremste Innovationskraft hat diese Erfolgsgeschichte erst möglich gemacht“, erklärt Jürgen Gallmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH.“ Mit Produkten wie dem Tablet-PC, der Xbox und dem Windows-Server 2003 sowie einem starken Fokus auf die Entwicklung neuer Technologien sind wir bestens gerüstet, diesen Erfolgskurs auch in Zukunft fortzusetzen.’ Von der Softwareschmiede bis zur Marktführerschaft Als Bill Gates und Paul Allen 1975 das Unternehmen Microsoft gründeten, lösten sie mit ihrer Vision „Ein PC auf jedem Schreibtisch“ eine Revolution in der von Mainframe-Lösungen und Spezialsoftware dominierten Branche aus. Seitdem war der Siegeszug des Personal Computers unaufhaltsam. Millionen von Kunden erkannten die Vorteile des PCs und setzten auf die Anwendungssoftware und die Betriebssysteme von Microsoft. Nachdem sich der PC weltweit als Standardmedium für Datenverarbeitung und Kommunikation etabliert hatte, ging Microsoft noch einen Schritt weiter: In den Mittelpunkt der Geschäftsaktivitäten rückten speziell für den Einsatz im Internet optimierte Lösungen. Auf diese Weise will Microsoft seine Vision verwirklichen, Informationen jederzeit, an jedem Ort und über jedes beliebige Endgerät verfügbar zu machen. Beispiele dafür sind eine Reihe neuer WindowsVersionen für kleine und mobile Endgeräte. Dazu gehören auch der PocketPC und der Tablet-PC. In den letzten Jahren hat sich das Produktspektrum von Microsoft nachhaltig verändert. Bis 1995 hatte sich das Unternehmen in erster Linie auf zwei Bereiche konzentiert: Produktivitätsanwendungen wie Microsoft Office und Betriebssysteme. Heute spielt die Bereitstellung von Software für kleine und mittlere Unternehmen eine zunehmend wichtigere Rolle für Microsoft. Durch das umfangreiche Angebot an leistungsstarken Plattformen, Anwendungen und Serverlösungen für Unternehmenskunden tritt Microsoft in direkte Konkurrenz zu anderen führenden Anbietern entsprechender Lösungen. Entwicklung innnovativer Plattformen Microsoft GmbH in Unterschleißheim (Foto: Microsoft GmbH) 1/03 2 45 Ein weiterer Schritt auf dem Weg in die Zukunft ist die .NET-Architektur. Die auf dem XML-Standard basierende Technologie beschreitet neue Wege bei der Speicherung und Bereitstellung von Informationen im Internet. Neben einer neuen Infrastruktur stellt die .NET-Plattform Entwickler-Tools zur Verfügung, die für die Internet-Dienste der nächsten Generation erforderlich sind. Sie bietet zudem neue è 7 ç Vernetzungslösungen für verschiedene Geräte und optimiert die Kommunikation zwischen Benutzer und PC. Integrität und Sicherheit Trustworthy Computing - Um den erhöhten Sicherheitsanforderungen von Unternehmen Rechnung zu tragen und vertrauenswürdige, sichere IT-Umgebungen zu schaffen, hat Microsoft die Initiative „Trustworthy Computing“ ins Leben gerufen. Bei der Software-Entwicklung werden nun Aspekte wie Sicherheit, Integrität und Schutz von Daten in den Vordergrund gestellt. Im Rahmen dieser Initiative hat Microsoft bereits zahlreiche seiner Produkte einer umfangreichen Sicherheitsprüfung unterzogen. Mit der im aktuellen Geschäftsjahr erfolgten Neugliederung seines Produktangebots trägt Microsoft den sich ständig verändernden Marktanforderungen Rechnung. Das Portfolio ist nunmehr in sieben neue Sparten gegliedert: Client, Server Platforms, Information Worker, Business Solutions, MSN, CE/Mobility sowie Home and Entertainment. u Programm ermöglicht stabile Sicherheitsüberwachung der Windows-Plattform Microsoft kündigt Sicherheits-Initiative für Behörden an B ehörden sind Sicherheitsbedrohungen in noch höherem Maße ausgesetzt als andere Technologie-Kunden. Ob Landesverteidigung oder Datenschutz, die Sicherheit der IT-Infrastruktur hat bei Behörden oberste Priorität. Microsoft hat daher das Government Security Program (GSP) ins Leben gerufen, eine weltweite Initiative, mit der nationale Behörden 2 einen kontrollierten Zugriff auf den Quellcode des Betriebssystems Microsoft Windows erhalten. Darüber hinaus werden technische Informationen zur Verfügung gestellt, mit denen die erweiterten Sicherheitsfunktionen der Windows-Plattform in vollem Umfang genutzt werden können. Das GSP spielt eine wichtige Rolle im Rahmen des Engagements von Microsoft, den besonderen Sicherheitsanforderungen von Behörden und internationalen Organisationen Rechnung zu tragen. Russland und die NATO haben bereits entsprechende Vereinbarungen mit Microsoft unterzeichnet. Derzeit befindet sich Microsoft mit mehr als 20 interessierten Ländern in Verhandlungen. Die Teilnahme am GSP wird nach Ermessen des entsprechenden Landes offengelegt. Microsoft sichert hier absolute Vertraulichkeit zu. Boris Girichev, General Director von Atlas, der von der Federal Agency for Governmental Communication and Information (FAGVCI) mit der Unterzeichnung der GSP-Vereinbarung beauftragt wurde, erläutert: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, den Sicherheitsanforderungen unserer IT nachzukommen. Die Behörden der Russischen Föderation sind damit optimal gerüstet, sichere Computerinfrastrukturen zu implementieren und zu betreiben.“ Einblick in den Quellcode von Microsoft Windows Während einige Microsoft QuellcodeLizenzierungsprogramme für jedermann offen stehen, wurde das Government Security Program auf die speziellen Sicherheitsanforderungen von Behörden zugeschnitten. Im Rahmen der kostenfreien Initiative erhalten die Teilnehmer unter Berücksichtigung bestimmer Lizenzbeschränkungen Einblick in den Quellcode von Windows. Neben dem Quellcode werden technische Informationen über die Windows Plattform offen gelegt. Damit sind Behörden in der Lage, ihre IT-Infrastruk1/03 2 46 turen mit umfangreichen Sicherheitstechnologien auszustatten. Im Rahmen der Initiative erfolgt eine enge Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsexperten von Microsoft und den Teilnehmern des Programms. So haben die Teilnehmer Gelegenheit, die Entwicklungslabors von Microsoft in Redmond zu besuchen und dort Einblicke in die Entwicklung des WindowsQuellcodes sowie in Test- und Entwicklungsprozesse zu bekommen. Diskussionen mit den Sicherheitsexperten über bestehende und zukünftige Projekte sind ebenfalls möglich. Das Government Security Program trägt dem Bestreben von Microsoft Rechnung, die besonderen Anforderungen von Behörden weltweit zu berücksichtigen. Um ausgewählten Partnern und Kunden den Windows Quellcode transparenter zu machen, hat Microsoft im Jahr 2001 die Shared Source Initiative ins Leben gerufen. Die im Jahr 2002 gestartete Initiative Trustworthy Computing stellt den Faktor Sicherheit in den Mittelpunkt sämtlicher WindowsEntwicklungen. Unterstützung des Common Criteria Konzepts Das Government Security Program unterstützt auch die Common-CriteriaZertifizierung (CC), ein weltweit akzeptierter Standard für die Bewertung der Sicherheitseigenschaften von IT-Produkten. Das Betriebssystem Windows 2000 hat die CC-Zertifizierung im Oktober letzten Jahres erhalten. Windows 2000 hat seine Fähigkeiten auch in den anspruchsvollsten Real-World-Szenarien unter Beweis gestellt. Die Bewertung erfolgte nach den offiziellen Kriterien für die Prüfung und Bewertung der Sicherheit von Informationssystemen. Während das Konzept Common Criteria Anwendern einen objektiven Maßstab für die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit von IT-Produkten und -Systemen liefert, geht das GSP noch einen Schritt weiter: Es stellt nationalen è ç Behörden die Informationen zur Verfügung, die für eine stabile Sicherheitsanalyse und -überwachung der Microsoft Windows-Produkte erforderlich sind. Craig Mundie, Chief Technology Officer und Senior Vice President for Advanced Strategies and Policy bei Microsoft, erläutert: „Wir betrachten Behörden, die unsere Software einsetzen, als vertrauenswürdige Partner. Das Government Security Program bietet Behörden die Möglichkeit, die Sicherheit und Integrität ihrer Microsoft Produkte zu überprüfen. In Gesprächen mit Kunden hat sich herausgestellt, dass dies eine sehr wichtige Anforderung ist, auf die wir entsprechend reagiert haben. Neben dem Zugang zum Quellcode stellen wir technische Dokumentationen zur Verfügung, Methoden für die Fehlersuche sowie kryptographische Tools. Außerdem unterstützen unsere Support-Techniker die Behörden dabei, den Quellcode sinnvoll zu nutzen.“ u Intranet Web Administration bildet Workflow von Unternehmensprozessen ab Microsoft und TÜV NORD GRUPPE entwickeln Lösung für webbasierte Administration I n Zusammenarbeit mit der TÜV NORD GRUPPE hat Microsoft eine Softwarelösung entwickelt, die die Verwaltung komplexer Microsoft Windows-2000/Active-DirectoryUmgebungen vereinfacht. Mit der Browser-basierten Intranet Web Administration-Lösung (IWA) lassen sich Mitarbeiter und Ressourcen im Active Directory und im Unternehmensnetzwerk dezentral verwalten. Dadurch können Unternehmen den Aufwand für die Administration und die Betriebskosten erheblich senken. IWA zeichnet sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus und kann daher problemlos an die spezifischen Kundenanforderungen angepasst werden. Die Lösung ist bereits beim Axel-Springer-Verlag und der Deutschen Telekom im Einsatz. Die von Microsoft und der TÜV NORD GRUPPE gemeinsam entwickelte Lösung erleichtert die Einrichtung und die Änderung von Benutzern, Gruppen und Computern im Active Directory, dem zentralen Verzeichnisdienst für die Ressourcen im Unternehmensnetz. Routinetätigkeiten und Standardprozesse, die heute vielfach noch manuell durchgeführt werden, lassen sich mit Hilfe von IWA automatisieren. Auf diese Weise können aufwendige Administrationsaufgaben schneller, einfacher und kosteneffizienter erledigt werden. Der Zugriff auf IWA erfolgt über einen Web-Browser und steht damit allen Mitarbeitern im Unternehmen über das Intranet zur Verfügung. Über Gruppenzugehörigkeiten wird festgelegt, welcher Benutzer zu welchen Aktionen berechtigt ist und welche Informationen er angezeigt bekommt. Jeder Nutzer erhält dabei nur die Rechte, die er unbedingt benötigt. Die Lösung besteht aus mehreren Komponenten und einer Datenbank. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt über den XML-Standard. Die Verwendung von XML und die offene Architektur ermöglicht die Anbindung fremder Systeme. Gabriele Hantschel, Practice Managerin Services bei Microsoft Deutschland, erläutert: „Mit IWA ist es Microsoft und der TÜV NORD GRUPPE gelungen, gemeinsam eine Lösung zu entwickeln, die den Workflow allgemeiner Unternehmensprozesse abbildet. Die Software ist aber so konzipiert, dass sie sich an den Prozessen der IT-Abteilungen in den Unternehmen ausrichtet. Dies ermöglicht den Unternehmen einen sehr schnellen Return on Investement.“ 1/03 2 47 Dazu Gunnar Thaden, Leiter IT der TÜV NORD GRUPPE: „Mit einem gewissen Stolz konnten wir dem weltweit größten Softwareanbieter einiges aus der täglichen IT-Praxis erklären. Dies ist nicht zuletzt auf die konsequente Modernisierung unserer IT-Infrastruktur zurückzuführen, die auf der Software von Microsoft aufbaut. IWA hat sich bei uns im jahrelangen Praxiseinsatz bestens bewährt. Diese neue Art der Softwareentwicklung, bei der Microsoft Ideen und Anregungen aus der Praxis in Software umsetzt, ermöglicht den sofortigen Einsatz der Lösung beim Kunden. Die Kunden wiederum können ihre Erfahrungen an Microsoft zurückgeben.“ u Neues Mitglied der Microsoft Office-Familie erscheint Mitte 2003 Microsoft OneNote eigene Notizen produktiver nutzen B ill Gates, Microsoft Chairman und Chief Software Architect, hatte in einer Keynote am 17. November auf der Comdex Fall 2002 in Las Vegas die neue Office-Applikation Microsoft OneNote angekündigt. - Mit Microsoft OneNote sollen Anwender Notizen effizienter erfassen, organisieren und weiterverarbeiten können. Mit OneNote werden sowohl eingetippten Notizen an Notebooks oder DesktopPCs als auch handgeschriebenen Aufzeichnungen, Skizzen und Diagramme an Tablet PCs genutzt. OneNote wird voraussichtlich Mitte 2003 erscheinen. Mit der neuen Anwendung lassen sich Notizen besser organisieren, wiederfinden und mit anderen austauschen. OneNote basiert auf den einfach zu bedienenden Werkzeugen und Funktionen von Microsoft Office und wird die Art und Weise, wie Anwender Notizen erstellen - oft der erste Schritt bei der Erstellung eines Dokuments è 7 Auf der tabellarisch aufgebauten Benutzeroberfläche können Anwender mehrere Notizbücher gleichzeitig anlegen und verwalten, was es einfach macht, verschiedene Informationen zu gruppieren und zu organisieren. Dank der Auto-Save-Funktion von OneNote gehen Notizen nicht mehr verloren. Die intuitive Anwendung öffnet sich immer auf der Seite des zuletzt bearbeiteten Textes. OneNote nimmt es Anwendern auch ab, sich durch Berge von Papier zu arbeiten, um eine bestimmte Information wieder zu finden: Die Suchfunktion durchforstet alle Notizen und hilft damit, Zeit zu sparen. Foto: Microsoft Corporation ç wesentlich effizienter machen. OneNote ist damit die zweite neue Anwendung für die Microsoft Office-Familie, die innerhalb eines Monats angekündigt wurde. Eine flexible und effiziente Methode, Ideen zu organisieren 91 Prozent der Büroanwender machen sich regelmäßig Notizen, so ergab eine kürzlich von Microsoft Research durchgeführte Studie. 26 Prozent von ihnen übertragen diese handschriftlichen Aufzeichnungen in E-Mails, 23 Prozent finden diese Informationen oft nicht mehr. 36 Prozent würden ein besseres System für ihre Notizensammlung befürworten. In der Regel verwenden Menschen eine Vielzahl an Hilfsmitteln – vom Papiernotizblock bis zum Notebook – um ihre Gedanken zu organisieren. Keines dieser Mittel verfügt jedoch über alle Funktionen und Möglichkeiten, auf die Anwender Wert legen. Mit Papier haben sie zwar die Möglichkeit, überall Notizen und Skizzen zu erstellen, sind aber beim Durchsuchen und Wiederverwenden der Informationen eingeschränkt. Außerdem lassen sich handgeschriebene Texte nicht ohne weiteres verändern oder neu anordnen: Meist entsteht dabei schnell ein unübersichtliches und schwer lesbares Dokument. OneNote ist die Anwendung für alle, die ihre Notizen effektiv erfassen, organisieren, durchsuchen und wieder verwenden wollen. Die einzigartigen Werkzeuge und Funktionen bilden zusammen eine umfassende Lösung, um diese Aufgaben zu erledigen - am DesktopComputer, am Notebook und am Tablet-PC. u PowerPoint XP – Fortschritt oder Updateritis? D Notizen auf persönliche Art verwalten er Gattungsbegriff XP aus dem Hause Microsoft wird von den Anwendern kritisch gesehen. Beim Betriebssystem Windows XP ist man sich immer noch nicht ganz im Klaren, welche vertraulichen Informationen die Zwangsregistrierung denn ausspäht, und bei Office XP machen auf den ersten Blick zahlreiche neue Verspieltheiten den überwiegenden Anteil der Neuerungen aus. Nachdem ich mich allerdings ausführlich mit PowerPoint XP beschäftigt habe, möchte ich hier mal eine Lanze für das Update brechen – allerdings auch nicht ganz unkritisch. OneNote sammelt Ideen, Ergebnisse und Notizen und soll es Anwendern erlauben, Informationen schnell zu notieren, ohne sich dabei Gedanken machen zu müssen, wo sie gespeichert und wie sie wieder gefunden werden. Gewiss, die Entwickler bei Microsoft bestätigen auch hier wieder die bekannten Vorurteile. So sind wie bei è Am Desktop Computer oder Notebook können Anwender ihre Gedanken zwar elektronisch austauschen, die Notizen aber nicht so frei gestalten und nicht immer so organisieren, wie es ihnen am sinnvollsten erscheint. Microsoft OneNote ermöglicht es Anwendern, Notizen in freier Form einzugeben und überall auf der Seite zu schreiben oder zu zeichnen – genau wie bei einem Notizblock aus Papier. Gleichzeitig bietet OneNote die einfachen Zugriffs-, Organisations- und Suchfunktionen einer digitalen Anwendung. 2 1/03 2 48 net, sondern als buntes Sammelsurium „Weitere Autoformen“ im Menü unten angehängt. Auch sind rund 90% der neuen Grafiken überhaupt keine Autoformen im klassischen Sinne, denn die internen Proportionen lassen sich nicht verändern. Lediglich die Möglichkeit des Texteintrags unterscheidet sie von als Cliparts importierten Vektorgrafiken. Erfreulicher Aspekt der neuen Autoformen: Darunter sind auch einige Wunschformen wie Kreissektoren und Segmente. Wertung hier: Guter Ansatz, aber etwas mehr Ordnungsliebe hätte gut getan. Die neuen Features kosten Platz – aber nur wenn sie benötigt werden. ç jedem Versionswechsel einige Befehle in der Menüstruktur umgesiedelt worden, andere haben neue Namen erhalten, die teilweise treffender sind als die bisherigen, teilweise aber auch noch mehr irritieren. Die von allen Anwendern dringend gewünschte Kontinuität der Benutzerführung bringen die Kollegen in Redmond wohl auch in diesem Jahrtausend nicht mehr auf die Reihe. Besonders für ForumsMitarbeiter ist es immer wieder nervend, wenn eine Anfrage ohne Versionsangabe kommt, man dazu Hinweise gibt und vom Anfragenden dann zurückkommt: „Den Befehl hab ich aber nicht!“ Die Bildschirmaufteilung der neuen Version ist wieder einmal verändert worden, denn wie bei allen Office-XP-Produkten kommt auch bei PowerPoint der so genannte Aufgabenbereich hinzu, der ¼ der Arbeitsfläche einnimmt. Links wurde die schon von PowerPoint 2000 bekannte Gliederung um ein zweites Register mit einem Ausschnitt aus der Folienübersicht ergänzt, was weiteren Platz kostet. Zum Gestalten der Folien lassen sich aber all diese Ergänzungen wie auch der Notizenbereich an der Unterkante ausblenden, sodass dann eine große Arbeitsfläche wie in PowerPoint 97 zur Verfügung steht. Großer Jubel herrscht bei langjährigen PowerPoint-Nutzern darüber, dass das unsägliche OrgChart-Modul nun endlich in den Orkus der IT-Geschichte gestampft wurde. Als Ersatz gibt es die „Schematische Darstellung“ mit sechs verschiedenen Struktogrammen, darunter auch ein Organigramm-Generator, der weniger störungsanfällig ist als sein seltsamer Vorgänger und sich auch etwas flexibler bedienen lässt. Dennoch greifen Profis weiterhin zu den Verbindungen aus den Autoformen, weil man damit einfach völlig ungebunden ist und nicht ins Schwitzen kommt, wenn die darzustellende Organisationsform nicht den Standards der Schematischen Darstellungen entspricht. Beim Arbeiten mit dem neuen Modul bemerkt man auch deutlich, dass das ein zugekauftes und mit heißer Nadel eingepasstes è Dabei ist der „Aufgabenbereich“ eine äußerst nützliche Einrichtung, denn damit hat MS nun endlich die Abkehr von den immer wieder verschwindenden Einstellungsfenstern vollzogen, die bei Nichtgefallen der neuen Einstellung meist via Menühangelei neu aufgerufen werden mussten. Es gibt zwar noch nicht für alle Einstellungen diese Erleichterung, aber es ist doch schon mal ein sinnvoller Ansatz. Die Verkleinerung der Arbeitsfläche nimmt man dafür gern in Kauf, denn wenn Einstellungen zum Design oder zur Folienanimation vorgenommen werden, sollten inhaltliche Bearbeitung und Detailgestaltung ja schon abgeschlossen sein. Ergo: Ein Pluspunkt mit Wunsch nach mehr für den „Aufgabenbereich“. Andere Neuerungen fielen eher halbherzig aus, zum Beispiel die zusätzlichen Autoformen. Zwar ist es erfreulich, dass diese vorgefertigten Grafiken Ergänzungen erfahren haben, doch sieht man ihnen die Flickschusterei auf den ersten Blick an. So wurden sie nicht den bereits bekannten und weiter bestehenden Kategorien zugeord1/03 2 49 Sehr erfreulich: ein neues, funktionierendes Organigramm-Modul. 7 ç Modul ist, denn die Bearbeitungsweisen liegen teilweise heftig neben dem MS-Office-Standard. Aber immerhin wird der gute Wille deutlich, was bei Microsoft ja eher selten festzustellen ist. Kommen wir nun zur spektakulärsten Neuerung in der XP-Version von PowerPoint, den Animationen. Hier hat man wirklich in die Vollen gegriffen und beschert den Nutzern eine gewaltige Auswahl an Möglichkeiten, die virtuel- len Folien Aufmerksamkeit heischend zu beleben. Ein ganz erheblicher Anteil der Animationen ist für seriöse Zwecke wenig zu gebrauchen, doch im Zusammenspiel mit anderen Effekten lassen sich viele davon doch noch verwenden, ohne aus der Vortragsunterstützung eine psychedelische Orgie werden zu lassen. Jahrelang erwartet und nun wirklich realisiert ist die Ausgangsanimation; ein Objekt kann nicht nur ins Bild hinein bewegt werden, um dort stehen zu bleiben oder schlagartig zu erlöschen, sondern es kann auch gemächlich verblassen oder aus dem Bild hinaus fliegen. Die meisten Ausgangseffekte korrespondieren mit ähnlichen Eingangseffekten, nur wird das in vielen Fällen an den Namen nicht deutlich. Ach ja, die Bezeichnungen … ein Treppenwitz der PowerPoint-Geschichte. Zwar hat man sich ja schon in Version 2000 von dem irritierenden „Text von links“ und seinen Konsorten verabschiedet, aber dafür tauchen für die neuen Animationen abenteuerliche Namen auf. Eine kleine Auswahl: „Verblassen“ für einen Eingangs(!)Effekt, bei dem das Objekt immer kräftiger wird; „Beruhigen“ für das Einschieben eines Objektes am Platz; „Zentriert auflösen“ für das Abfahren eines Halbkreises oder „Schnipser“ für die Simulation des berühmten HerbstlaubVirus. Weitere neue Kategorien der Animation sind die Hervorhebungen und die Animationspfade. Mit den Hervorhebungen lassen sich in Textelementen, die komplett auf dem Bild zu sehen sind, aktuelle Absätze in unterschiedlicher Weise umfärben. Auch hier ist bei eini- Das Regiezentrum für Animationen … 2 … mit vielen neuen Funktionen. 1/03 2 50 Die vorgegebenen Animationspfade kann man vergessen. gen Bezeichnung Schmunzeln oder Kopfschütteln angesagt, erklärend sind sie jedenfalls nicht. Der gewaltigste Klops ist die Übersetzung von „Brush by color“ in „Brush bei Farbe“. Wenn man allerdings erst einmal die Logik der verschiedenen Hervorhebungen erkannt hat, lassen sie sich recht gut in Präsentationen einsetzen. Nur was ich mit einem verblassenden Text als Hervorhebung anfangen sollte, erschließt sich mir nicht. Die Animationspfade sind eine Kombination aus 90% Verspieltheit und 10% Nutzen. Es ist damit möglich, ein Element auf der Folie von einer Stelle zu einer anderen zu schieben. Dazu können vorgegebene Richtungen oder selbst gezeichnete Bézierkurven verwendet werden. Beides ist etwas hakelig in der Anwendung, weil zu wenig Unterstützung beim Zeichnen gewährt wird und auch das Übertragen eines Pfades auf ein anderes Element nicht möglich ist. Microsoft verweist da gern auf die vielen, vielen mitgelieferten Animationspfade, doch die können Sie getrost vergessen, denn gerade die sind für keinen seriösen Vortrag zu gebrauchen. Zwar lassen sie sich mit dem Bézierwerkzeug umarbeiten, doch das ist genauso umständlich wie das Neuzeichnen. è Durchbruch für Linux auf dem Desktop H Gute Vortragsunterstützung auf Monitor (links) und Beamer (rechts). ç Die wohl nützlichste Eigenschaft der neuen Animationen ist die Möglichkeit, mehrere davon parallel ablaufen zu lassen. Damit können wahlweise mehrere Elemente gleichzeitig bewegt werden, zum Beispiel verblasst ein nicht mehr benötigtes Element, während das nächste bereits einfliegt. Oder sie kombinieren mehrere Effekte auf einem Element. Damit gewinnen dann manche albernen Animationen doch noch an Nutzwert. Gesamtbewertung der neuen Animationen deshalb sehr gut, solange man auf den diversen Unfug verzichtet. Ein paar Highlights sollen zum Schluss noch erwähnt werden: Mit „Glatt ausbleichen“ gibt es nun endlich einen weich überblendenden Folienübergang. Einer Präsentation können mehrere Masterdesigns zugeordnet werden, was bei längeren Vorträgen mit unterschiedlichen Themenstellungen recht sinnvoll ist. Und last not least wird der ZweiBildschirme-Modus jetzt wirklich gut unterstützt. Ein Assistent bereitet die technischen Optionen vor und verzweigt dabei sogar in die Systemsteuerung mit dem Ergebnis, dass der Beamer nur die zu präsentierende Folie zeigt, während der Vortragende auf seinem Monitor eine Folienvorschau, die Notizen und einige Steuerelemente sieht. Auch diese Neuerungen weiß man als aktiver PowerPoint-Nutzer sehr zu schätzen. Fazit dieser Rezension: Auch wenn noch immer nicht alle Wünsche erfüllt sind und auch wenn weiterhin diverse Albernheiten und Gedankenlosigkeiten bei der Codierung und Lokalisierung auf den Geist gehen, kann ich den Umstieg von älteren PowerPointVersionen auf die Version XP (auch 2002 genannt) guten Gewissens empfehlen. Als Betriebssystem muss mindestens Windows 98 SR 2 darunter liegen, dann läuft es problemlos; die Qualität der Effekte ist natürlich nach wie vor von der Hardware abhängig. Ein Notebook mit 800 MHz, 128 MB RAM und 64 MB Grafik sind nach meiner Erfahrung das Mindeste, um einen flüssigen Ablauf zu erzielen. Wer mehr über PowerPoint XP erfahren möchte, kann sich im Internet unter http:/ /www.lit.berlin.de/BVC/splitter/sp1-2003/powerpointxp.pdf und im Intranet unter http://www.lit.verwalt-berlin.de/BVC/splitter/sp1-2003/powerpointxp.pdf ein Schulungsskript herunterladen. BURKHARD OERTTEL Senatsverwaltung für Stadtentwicklung u 1/03 2 51 annover - In diesem Jahr dürfte das Betriebssystem Linux den großen Durchbruch auf dem PC- Desktop schaffen. Der WindowsKonkurrent mit einem Pinguin als Symbol glänzt durch einfache Bedienbarkeit und eine große Auswahl an zumeist kostenlos erhältlicher Software, schreibt das Computermagazin c’t in der Ausgabe 4/03. „Wow, das ist ja kinderleicht.“ - Die Redaktionsassistentin Elfie K. staunte nicht schlecht über die erste Begegnung mit Linux auf ihrem Arbeitsplatz-PC. Was sie früher einmal gehört hatte über das Open-Source-Betriebssystem, nämlich dass es nur für PC-Nerds taugt, und dass der Neuling womöglich schon an der Installation scheitert, gilt für ein modernes Linux mit grafischer Bedienoberfläche längst nicht mehr. „Jeder, der schon einmal mit einem WindowsPC oder Mac gearbeitet hat, kommt mit dem Desktop-Linux zurecht“, verspricht c’t-Redakteur Dr. Oliver Diedrich. Die meisten Nachteile gegenüber Windows hat die Linux-Gemeinde mittlerweile ausgeräumt, wobei ihr die Vorteile des freien Betriebssystems nicht abhanden gekommen sind: Linux-Nutzer müssen sich kaum Sorgen um Viren, Trojaner oder 0190-Dialer machen. Ärgernisse wie Zwangsregistrierung und Digital Rights Management bleiben ihnen erspart. Lizenzfesseln gibt es nicht, was Linux auch für Unternehmen und Behörden besonders interessant macht. Interessenten, die nicht gleich zu einer „großen“ Linux-Lösung wie SuSE oder Red Hat greifen wollen, können kostenlos, risikofrei und im besten Sinne unverbindlich eine spezielle Linux-Version namens „Knoppix“ ausprobieren. Zusammen mit dem Entwickler Klaus Knopper hat die c’t-Redaktion die aktuelle Knoppix-Version optimiert und als CD-ROM der Ausgabe 4/03 beigelegt. u 7 2 1/03 2 52 Portal www.quartiersmanagement-berlin.de ist online S eit 1999 gibt es das Programm “Die soziale Stadt“. In 17 Quartiersmanagementgebieten werden mit den Bewohner(inne)n Projekte entwickelt, die das Wohnumfeld attraktiver werden lassen, die zur sozialen und ethnischen Integration beitragen, die nachbarschaftliche Zusammenarbeit und nachbarschaftliche Verbindungen fördern und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bereits aus dem normalen Bildungs- und Arbeitsmarkt verdrängt sind, Zugangsmöglichkeiten in Ausbildungs- und Arbeitsbereiche eröffnen. Denn die „Kieze“ sollen gemeinsam von und mit allen Betroffenen so gestaltet werden, dass man überall gern in ihnen lebt. Bildungssenator Klaus Böger: „Wir setzen auf bürgerfreundlichen Service und ein vielseitiges, erstklassiges Angebot in der Fort- und Weiterbildung. Lebensbegleitendes Lernen wird den Bürgerinnen und Bürgern auf diese Weise leicht gemacht.“ Bisher waren fast alle Berliner Volkshochschulen mit ihren jeweiligen Angeboten im Internet vorhanden. Jetzt werden die 7.000 Kurse an einem Ort zusammengefasst. Sie können mit stets aktuellen Daten recherchiert werden. Eine neue Suchmaschine macht’s möglich: Sie bietet aktuellen Zugriff auf alle Kurse mit allen Informationen in allen Bezirken. Die Informationen stammen aus der zentralen Datenbank der Berliner Volkshochschulen, die mit dem Schweizer Unternehmen De Simone Osswald AG verwirklicht wurde. Die Suche kann berlinweit geführt oder auf einen oder mehrere Bezirke begrenzt werden. Nutzer können jederzeit abfragen, ob noch freie Plätze für den gewünschten Kurs vorhanden sind. Weitere Informationen: Geschäftsstelle VHS-IT Bernd R. Müller c/o Otto-SuhrVolkshochschule Neukölln Tel.: 6809 3310 / -2237 / -3957 Fax: 6809 4102 EMail: [email protected] u Bereits über die Internetadresse www.stadtentwicklung.berlin.de gab es bisher Informationen über das Quartiersmanagement. Um die Bewohnerinnen und Bewohner auch in Zukunft zu aktivieren, an der Quartiersentwicklung selbst mitzuwirken, wird das Portal www.quartiersmanagement-berlin.de eingerichtet. Es gibt eine Orientierung über das Geschehen in Berlin, erleichtert den Zugang zu den verschiedenen Gebietsauftritten und bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Möglichkeit der Mitwirkung. u Online-Angebot der Berliner Volkshochschulen aus einer Hand D as Kursangebot der Berliner Volkshochschulen (VHS) gibt es aus einer Hand im Internet. In Zusammenarbeit mit berlin.de, dem Internetauftritt des Landes Berlin, präsentiert die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport die VHS-Kurse in ihrem Internetauftritt. Unter www.senbjs.berlin.de finden Bürgerinnen und Bürger per Mausklick alle Informationen rund um das VHSAngebot im Land Berlin. Den eiligen Internetnutzer führt die Adresse www.vhs.berlin.de direkt zur Kurs-Datenbank der Volkshochschulen. 1/03 2 53 Landesamt für Gesundheit und Soziales mit nutzerfreundlicherem Internetauftritt D as Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), u. a. zuständig für Menschen mit Behinderungen, Spätaussiedler und Asylbewerber sowie für Teile des öffentlichen Gesundheitsdienstes, hat seine Internetseiten erweitert und präsentiert sich mit neuem Layout. Unter www.lageso.de können sich Betroffene und Interessierte z. B. darüber informieren, wie sie einen Schwerbehindertenausweis beantragen können und welche Leistungen damit è 7 ç verbunden sind. Der Wegweiser für Spätaussiedler in deutscher und russischer Sprache kann ebenso heruntergeladen werden wie der Wegweiser AIDS. Informationen zur Insolvenzberatung und zur Entschädigung für Opfer von Gewalttaten sind per Mausklick abrufbar. Die Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben und Angelegenheiten der Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen sind weitere Themen aus der breiten Palette der Aufgaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. Um den Internetnutzern die Navigation zu den gesuchten Inhalten zu erleichtern, wurden die Informationsangebote des Landesamtes für Gesundheit und Soziales thematisch sortiert. Das LAGeSo sieht in dem neugestalteten Internetangebot einen weiteren Schritt auf dem Weg zur bürgerfreundlichen Verwaltung der Zukunft. u Ins Internet - mit Sicherheit! Neues Sicherheitsportal für Jedermann - Tipps und Tricks B onn - Unter der Internetadresse www.bsi-fuer-buerger.de stehen seit Ende Januar Informationen rund um die IT-Sicherheit zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an eher unerfahrene IT-Anwender - vom Schüler bis zum Senioren. Herausgeber der Seiten ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Ziel des Internetauftritts ist es, die Internetnutzer mit leicht verständlichen Texten und kurzweiligen Illustrationen für das Thema „IT-Sicherheit“ zu sensibilisieren. Die Inhalte sind in zwei Bereiche unterteilt: die allgemeine Aufklärung über IT-Sicherheit und Informationen über spezielle Themen, wie zum Beispiel E-Government oder Online-Banking. Dabei werden Gefahren aufgezeigt, die der Umgang mit dem Internet birgt. Einfache Tipps, wie sich mögliche Sicherheitslücken schließen lassen, runden das Angebot ab. „Mit diesem Internetauftritt möchten wir Informationen anbieten, mit denen gerade der Computerlaie seine Sicherheit beim Surfen im Internet verbessern kann. Die meisten Internetnutzer haben zwar schon oft von Gefahren gehört, wissen aber selten, wie sie diesen begegnen können.“ sagt Michael Hange, Vizepräsident des BSI. Auf den Internetseiten finden die Benutzer aber noch mehr: Neben allgemeinen Informationen über das Internet gibt es auch Anleitungen zur Datensicherung und ausgewählte Programme zum kostenlosen Download. In der so genannten Toolbox ist beispielsweise Software, die unerwünschte Webangebote filtert oder EMails sicher verschlüsselt. Der Internetauftritt www.bsi-fuerbuerger.de ist eine Weiterentwicklung der CD-ROM „Ins Internet - mit Sicherheit!“. Diese wurde vom Bundesinnenminister Otto Schily beim BSI in Auftrag gegeben und auf der CeBIT 2002 vorgestellt. Das BSI hat die CDROM über 650.000 Mal kostenlos an Bürgerinnen und Bürger verteilt. u Internet-SicherheitsBericht für das 4. Quartal 2002 16,6 Millionen Security-Events in drei Monaten S tuttgart/Atlanta (ots) - Internet Security Systems (ISS) hat im vierten Quartal 2002 weltweit 16.601.734 sicherheitsrelevante Ereignisse beobachtet. Etwa zehn Prozent davon (1.610.557) verzeichneten die Experten alleine für die Tage zwischen Weihnachten und Silvester. Damit ist die Zahl der Vorfälle im Vergleich zum dritten Quartal leicht gestiegen, als 259.114 weniger registriert wurden. Das geht aus dem „Internet Risk Impact Summary“ (IRIS) hervor, das die XForce von ISS in Atlanta veröffentlicht hat. Die Anzahl neu aufgespürter è 2 1/03 2 54 ç Computer-Würmer und hybrider Gefahren lag bei 101, ein Rückgang um 28 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal. Das bedeutet nach Ansicht von ISS jedoch keine Verringerung des Risiko-Potenzials. Denn die komplexen Angriffsformen zeigen eine immer längere Lebens- und Wirkungsdauer. 179 Schwachstellen mit hoher Risiko-Stufe Diesen Angriffen standen im vierten Quartal 644 neue Schwachstellen gegenüber. 347 davon betreffen kommerzielle und 291 so genannte OpensourceSoftware. Insgesamt haben die ISS-Experten 179 Lecks mit dem Risiko-Faktor „Hoch“ eingestuft. Die meisten waren Buffer Overflows, mit deren Hilfe Angreifer unerlaubten Zugriff auf attackierte Systeme erhalten. Die allgemeine Sicherheitslage im Internet hat die X-Force veranlasst den AlertCon, das täglich aktualisierte Security-Barometer, an 79 Tagen auf dem untersten Level eins und 16 Tage auf AlertCon zwei einzustufen. Die beiden höchsten Level mussten an keinem Tag vergeben werden. Anlass für eine 24-stündige Anhebung auf Stufe zwei war zuletzt eine Schwachstelle im X Window Font Service (XFS) von Sun Microsystems. Immer mehr Exploits für kritische Systeme Einige generelle Tendenzen für das gesamte Jahr 2002 sind aus dem IRISReport ebenfalls abzulesen. Dazu gehören die hybriden Gefahren mit ihrer extremen Verbreitungsgeschwindigkeit und langen Lebensdauer. Außerdem ist zu beobachten, dass die Autoren von Würmern deren Source Code häufiger veröffentlichen. Damit wird die Gefahr von Varianten-Programmierungen durch andere Hacker vergrößert. So existierten beispielsweise innerhalb von nur 20 Tagen bereits vier verschiedene Varianten des Slapper-Wurms. Und schließlich zeigt der Report, dass ver- mehrt Exploits für kritische Systeme entwickelt werden. Die Attacke auf 13 Server des Domain Name Service (DNS) am 23. Oktober hatte das Potenzial, einen beträchtlichen Teil des InternetVerkehrs stillzulegen. „Im Laufe der letzten zwei Quartale hat die X-Force beträchtliche Veränderungen in der Form der Angriffe bemerkt. Diese sind nicht mehr auf einzelne Punkte gerichtet, sondern zielen großflächig auf kritische Systeme. Ohne effektive Sicherheitslösungen bei Unternehmen, Regierungsbehörden und Home Usern können sich so Würmer oder andere hybride Bedrohungen leicht vermehren und ihre Lebensdauer erhöhen,“ so Chris Rouland, Director der X-Force Forschungsabteilung. Der komplette IRIS-Report, der auch eine Zusammenfassung des Jahres 2002 sowie erstmals eine Rubrik über politisch oder weltanschaulich motiviertes Hacking („Hacktivism“) enthält, steht unter http://www.ffpress.net/Kunden/ ISS/Downloads/ISS2820.pdf als PDF zum Download bereit. u Unternehmen unterschätzen Kostenreduktion durch „barrierefreie“ und behindertengerechte Websites B erlin (ots) - Webauftritte deutscher Unternehmen sind für viele Behinderte nicht nutzbar, so eine Studie der Berliner Leonhardt Multimedia GmbH. Dadurch wird nicht nur eine wichtige Zielgruppe vernachlässigt - Unternehmen verschenken sogar bares Geld! Mangelhafte technische Umsetzungen der Internet-Auftritte deutscher Unternehmen schließen eine große Anzahl von Nutzern von vornherein aus. Davon 1/03 2 55 betroffen sind vor allem Sehbehinderte, die mit speziellen „Vorlese-Browsern“ arbeiten. Aber auch Linux-Anwender oder die Nutzer der immer beliebter werdenden mobilen Endgeräte wie Pocket-PCs können die Websites deutscher Unternehmen oft nicht nutzen. Damit verschenken Unternehmen die Möglichkeit, wirtschaftlich interessante Zielgruppen zu erreichen. Wie eine aktuelle Studie der Berliner Leonhardt Multimedia GmbH zum Thema „Barrierefreiheit von UnternehmensWebsites“ zeigt, ist es um die Zukunftsfähigkeit von Webpräsenzen deutscher Unternehmen schlecht bestellt: diese erreichen hinsichtlich ihrer „Barrierefreiheit“ oft nur unterdurchschnittliche Werte. In dieser Studie wurden jeweils Webangebote führender Unternehmen aus den Branchen Medien, Versicherungen, Finanzen, Handel, Telekommunikation und Reisen untersucht. Der Tenor der Studie lautet: Egal, ob es sich um Versicherer, Finanzdienstleister, Handels- oder Medienunternehmen handelt, die Barrierefreiheit von Websites ist bei den meisten Unternehmen dieser Branchen noch ein Fremdwort. Fast kein Unternehmen aus den untersuchten Branchen kann von sich behaupten, dass deren Online-Angebote auf Behinderte oder Nutzer mobiler Endgeräte Rücksicht nehmen. Barrierefreies Webdesign - auch Zugänglichkeit oder Accessibility genannt - ist der Ansatz, Websites so zu gestalten, dass jeder sie aufrufen und lesen kann. Dabei geht es für die Unternehmen nicht nur darum, gesetzliche Normen wie z. B. das BehindertenGleichstellungsgesetz für Online-Medien zu erfüllen. Wichtig ist zudem die Erkenntnis, dass man potentielle Nutzergruppen nicht von seinem Angebot ausschließen darf oder anders herum: mit relativ einfachen Mitteln können wichtige Zielgruppen besser erreicht und angesprochen werden. Beim Erstellen von Websites wird oft nicht berücksichtigt, dass è 7 ç zahlreiche Menschen in ihrer sinnlichen Wahrnehmung eingeschränkt sind oder auch motorische Behinderungen haben. Dann bilden bestimmte Gestaltungsformen „Barrieren“ für deren Zugang zum Internet. Dies können fehlende Texte zur Beschreibung von Grafiken, eine unglückliche Auswahl der Farbkombinationen, unklar strukturierte Websites, nicht bedienbare Navigationsmechanismen u. a. sein. Für sehbehinderte User, die auf Vorlese-Browser angewiesen sind, wird ein scheinbar harmloses Defizit zu einer unüberbrückbaren Schwelle. Ist eine Seite nicht für eine reine Textausgabe vorbereitet, dann gibt der sogenannte „Screen-Reader“ nur Kauderwelsch von sich. Damit werden rund 700.000 potentielle User in der Zielgruppe der Sehbehinderten von der Nutzung ausgeschlossen. Wenn aber Webdesigner auf eine gute Programmierung achten, erleichtern sie Menschen mit Behinderungen das Surfen im Netz. Der logische Schluss daraus lautet: wer bereits jetzt unterschiedlichste technische Nutzungsformen bei der WebsiteKonzipierung berücksichtigt, braucht später keine notwendigen AnpassungsInvestitionen mehr zu tätigen. „Die Vorteile des barrierefreien Internets liegen auf der Hand“, so der Herausgeber der Studie, Roland Leonhardt, Geschäftsführer der Leonhardt Multimedia GmbH. „Unternehmen, die jetzt handeln, sparen bares Geld, denn sie haben ihre Internet-Angebote bereits auf kommende technische Entwicklungen vorbereitet“, ermutigt Leonhardt deutsche Firmen, ihren Internet-Auftritt auf Accessibility zu überprüfen. Auch in Bezug auf nichtbehinderte Nutzer wird die Reichweite deutlich erhöht. Zum Beispiel durch die bessere Platzierung in Suchmaschinen aufgrund der klaren Strukturierung der Seiten. Oder durch die Tatsache, dass die Seiten dann auf sämtlichen Plattformen problemlos darstellbar sind. „Barrierefreiheit“-Experte Leonhardt empfiehlt Unternehmen, die ihre 2 Websites für die Nutzung auf unterschiedlichsten Ausgabegeräten vorbereiten und somit zukunftsfähig machen wollen, eine Überprüfung durch einen Fachmann und entsprechende Überarbeitung ihrer Internet-Angebote. Bei graphisch anspruchsvollen Websites kann z. B. eine parallele Version eingerichtet werden, die von allen Endgeräten problemlos dargestellt werden kann. Dass ein Accessibility-Check für Unternehmen Sinn macht, zeigt die Rechtssprechung in den USA. Dort ist man schon einen Schritt weiter: Unternehmen, die keinen barrierefreien Zugang ermöglichen, müssen schon heute mit Klagen und empfindlichen Schadensersatzansprüchen rechnen. In der Europäischen Union sind entsprechende Gesetzesvorhaben bereits in Planung. Es ist also höchste Zeit, aktiv zu werden. Die vollständige Studie zur „Barrierefreiheit von Unternehmens-Websites“ sowie Facts und Hintergründe zum Thema sind unter www.leonhardt.de abrufbar. Leonhardt Multimedia GmbH bietet zudem einen „Accessibility Quick Check“ für interessierte Unternehmen an. u Kfz-Zulassungen in Landsberg erstmals online möglich M ünchen - Bereits seit März letzten Jahres bietet die Kfz-Zulassungsstelle am Landratsamt Landsberg am Lech KfZ-Händlern die Möglichkeit, Neuzulassungen über das Internet vorbereiten zu können. Jeder Bürger konnte auch bisher schon online sein Wunschkennzeichen kostenlos reservieren. Die Erweiterung der Zulassungsmöglichkeiten über Internet, realisiert mit dem Software-Partner AKDB (Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern), ist nun abgeschlossen. Land1/03 2 56 rat Walter Eichner gab am 24.1.2003 den Startschuss für die sogenannte Bürgerzulassung, so dass seit Freitag Mittag das Programm für die Homepage des Landkreises www.LandkreisLandsberg.de freigeschaltet ist. Ab sofort ist nun für jedermann auch schon fast alles für das Zulassungsgeschäft möglich. Der Anwender ist also nicht wie bisher nur auf Neuzulassungen und Wunschkennzeichen beschränkt. Der Kreis der Anwender wurde auf jeden Bürger erweitert. Die „Bürgerzulassung Online“ ist somit bundesweit einmalig was Einfachheit des Zugangs, Nutzerkreis und Umfang der Zulassungsvorgänge angeht. Der Benutzer benötigt weder ein Passwort noch sonstige Zugangscodes oder Schlüsselgeräte etc. Evtl. muss ein Zertifikat unseres Sicherheitspartners (TC Trust GmbH) auf dem Rechner installiert werden, wenn der Internetbrowser älteren Datums ist. Dadurch „weiß“ der Rechner, dass er tatsächlich mit dem Landratsamt verbunden ist. Zwingend ist das jedoch nicht. Es empfiehlt sich jedoch, um folgenlosen Fehlermeldungen vorzubeugen. Bei den moderneren Browsern ist das Zertifikat bereits vorinstalliert. Selbstverständlich sind umfangreiche Erläuterungen zu den einzelnen Zulassungsvorgängen und Hilfestellungen im Onlineverfahren vorhanden. Wie bisher auch wird die Zulassungsstelle Landsberg die Internetzulassungen soweit als möglich vorbereiten und flexibel an Internetschaltern abfertigen. Mit der programmgesteuerten Terminanzeige kann der Nutzer einen Termin zur Abholung buchen und auch feststellen, zu welcher Uhrzeit noch keine Internetzulassung eingetragen ist. Zusätzlich können die (Original-)Unterlagen außerhalb der Öffnungs- bzw. Dienstzeiten durch Einwurf in den Außentresor der Zulassungsstelle oder bei nicht eiligen Zulassungsvorgängen durch Post oder Boten übermittelt werden. u Spam-Seuche: 10 Tipps gegen unerwünschte E-Mails P oing (ots) - Statt: „Sie haben Post!“ müsste es immer häufiger heißen: „Sie haben Müll!“ Unverlangte Werbung per E-Mail macht rund ein Viertel aller Mails aus - Tendenz steigend. Spam werden die Mails genannt, die von international operierenden Spezialfirmen gleichzeitig an Millionen Mail-Adressen geschickt werden. Sie versprechen dicken Menschen schnelle Gewichtsabnahme, Armen goldene Kreditkarten und risikofreie Nebenverdienste und Neugierigen den Zugriff auf dubiose Porno-Websites. Immer mehr Online-Werbefirmen nutzen das preiswerte Kommunikationsmittel E-Mail dazu, die elektronischen Postfächer der Internet-Nutzer zu verstopfen - zuhause und im Büro. Die Abkürzung Spam steht für „Send Phenomenal Amounts Of Mail“. Vorsicht ist geboten! Wie man sich gegen die unerwünschte E-Mail-Flut wehren kann, berichtet die Computerzeitschrift MACup in der Ausgabe 03/03: 1. Antworten Sie niemals auf Spam. Jegliche Reaktion zeigt dem Absender nur, dass die Mail-Adresse tatsächlich existiert. Sie gewinnt dadurch an Wert und landet auf Adress-CDs, die in SpammerKreisen gehandelt werden. 2. Klicken Sie nicht auf die Links in einer Spam-Mail. Auch der Link, mit dem man sich angeblich aus der Verteilerliste streichen lassen kann, ist tabu. Sonst bestätigen Sie die Gültigkeit Ihrer Adresse. 3. Benutzen Sie für (Zwangs-)Produktregistrierungen Wegwerf-Adressen, wie sie beispielsweise von www.Mailshell.com oder von www.Spamex.com angeboten werden. Mails an diese Adressen werden unmittelbar an ihren eigentlichen MailAccount weitergeleitet, so dass ein benötigtes Login-Passwort Sie schnell er- reicht. Sobald die Wegwerfadresse von Spammern missbraucht wird, schalten Sie sie einfach ab. 4. Legen Sie sich bei einem Freemailer wie Web.de, GMX oder Hotmail einen Account für bestimmte Aktivitäten zu, etwa das Posten von Mitteilungen im Usenet. Sollte sich ein Spammer diese Adresse aus den Newsgroups herausfischen, geben Sie den Account auf und nehmen einen neuen. 5. Halten Sie Ihre Haupt-E-Mail-Adresse geheim oder geben Sie sie zumindest nicht an jedermann. Auch bei Gewinnspielen und Werbeaktionen sollten Sie Ihre eigentliche Mail-Adresse geheim halten und auf einen Neben-Account ausweichen. 6. Kaufen Sie niemals ein Produkt oder eine Dienstleistung, die mit Spam beworben wird. Spam wird erst dann verschwinden, wenn es sich für die Absender finanziell nicht mehr lohnt. 7. Beschweren Sie sich bei ihrem InternetProvider, wenn Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Spam erhalten. Manche ISPs bieten ihren Kunden auch eine SpamReportfunktion um Spam abzufangen. 8. Setzen Sie auf Ihrem Mail-Client einen Spam-Schutz ein. In Apples „Mail“ ist er bereits eingebaut, für Entourage und andere Mac-Mail-Clients gibt es Schutzprogramme wie Spam Sieve. Auch Windows-PC gibt es entsprechende Programme. Selbst bei Webmail-Accounts wie Yahoo lassen sich Spam-Filter vom Benutzer einrichten. 9. Für E-Mail-Accouts von Kindern stellen Sie die Darstellung von Bildern ab. Sollte sich mal eine üble Schmuddel-SpamMail in das Mailfach verirren, dann kann man so die Kinder vor Porno-Bildern und anderem Schmutz schützen. 10. Ermutigen Sie die Politik, wirklich gegen Spam vorzugehen. Schreiben Sie an das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, 11055 Berlin, E-Mail: [email protected] u 1/03 2 57 Unerbetene SMSWerbung löst Unterlassungsanspruch des Empfängers aus D as Landgericht Berlin hat mit Urteil vom 14.01.2003 einen Internetdiensteanbieter, der seinen Kunden den kostenlosen Versand von SMS anbietet, verurteilt, es zu unterlassen, dem Nutzer dieser Dienstleistung fortan eigene oder fremde Werbung per SMS zuzusenden. Der Nutzer der Gratis-SMS hatte sich auf den Internetseiten mit seiner Mobilfunknummer registrieren lassen und daraufhin eine kostenlose SMS versandt. In der Folgezeit erhielt er von einem Kooperationspartner der Beklagten Werbung per SMS auf sein Mobiltelefon. Zwar hatte der Nutzer bei der Registrierung auf den Seiten des Internetanbieters die Allgemeinen Geschäftsbedingungen per Mausklick akzeptiert. In diesen AGB war jedoch nur unzureichend, nämlich schwer auffindbar an versteckter Stelle und vor allem verklausuliert formuliert auf die Weitergabe der Rufnummer zu Werbezwecken hingewiesen worden. Ein Einverständnis des Nutzers mit dem Erhalt von Werbe-SMS lag somit nicht vor. Eine unerwünschte Werbe-SMS ist nach Auffassung des Landgerichts der unerbetenen E-Mail- bzw. Faxwerbung gleichzusetzen mit der Folge, dass eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts vorliegt. Wie im Falle der E-Mail- und Faxwerbung könne der Inhaber eines Mobiltelefons dem erstmaligen Zugang von Werbung per SMS nicht entgegenwirken. Insofern ergebe sich auch hier der maßgebliche Unterschied zur Briefkastenwerbung. Zwar würden dem Empfänger keinerlei Kosten durch den Erhalt der Werbe-SMS entstehen, jedoch sei auch das Kostenargument im Falle der E-Mail- und Faxwerbung sekundär, da – wie Gerichte bereits festgestellt haben - die Kosten einer einzelnen empfangenen E-Mail verschwindend gering sind. u 7 IT-Entscheider haften bei Fahrlässigkeit für Virenschäden W ir haben uns inzwischen an elektronische Viren gewöhnt. Die einschlägigen Sicherheitsumfragen zeigen jedes Jahr, dass das Wettrennen um die IT-Sicherheit noch nicht entschieden ist und auch so bald nicht entschieden sein wird. Immer ausgefuchster werden Viren und damit auch die Programme, die vor ihnen schützen sollen. Das Beispiel SQL-Slammer zeigen den Ideenreichtum, den Virenentwickler mittlerweile entwickelt haben – und den Schaden, den selbst einfache Reproduktionsmechanismen in Firmennetzen anrichten können. SQL-Slammer ist ein sich selbst vervielfältigendes Programm, das in ein einzelnes Datenpaket passt – eine programmiertechnische Meisterleistung, wenn auch nicht zum Guten der Entwicklerzunft. Vielleicht liegt es auch daran, dass der SQL-Wurm, der sich am vorletzten Januarwochenende weltweit durch die Unternehmensnetze fraß, einen Programmierfehler im Microsoft SQL-Server ausnutzend, im Verhältnis zu anderen schadensstiftenden Kandidaten eher geringen Schaden anrichtete: es blieb einfach kein Platz für einen wirklich schadensstiftenden Anteil. Die Schäden durch SQL-Slammer gehen in die Millionen: Unternehmensweite Netzwerke waren blockiert, Produktionsbänder standen still. fen werden, Grund genug ist die persönliche Haftung allemal, die IT-Sicherheit im eigenen Hause auf den Prüfstand zu stellen. Hilfreiche Orientierung hierzu liefert unter anderem das Gesetz für Kontrolle und Transparenz im Unternehmen, kurz KonTraG. Es fordert die Umsetzung konkreter Maßnahmen wie die vollständige Erfassung aller Risiken als Teil eines regelmäßigen Konzernlageberichts (§§ 298, 315 HGB) sowie den Aufbau eines unternehmensweiten Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystems (§ 91 AktG und § 317 HGB). Das IT-Sicherheitsmanagement steht somit mehr denn je vor der Herausforderung, die mit dem IT-Betrieb verbundenen Risiken rechtzeitig zu erkennen und auf ein erträgliches, d.h. für die Geschäftsleitung tragbares, Maß zu reduzieren. Denn es gilt die goldene Regel der ITSicherheit:„100% Sicherheit gibt es nicht!“. Sicher, es gibt im Alltag viele Gründe, auf Gefährdungsanalysen und externe Sicherheitsberater zu verzichten: zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu wenig Gehör in den Projekten. Da bleibt nur, Anti-Virensoftware einzusetzen, um sich an den Schnittstellen nach außen vor schadensstiftenden Informationsinhalten zu schützen. Dabei können diese Systeme nur sehr bedingt vor neuen Viren schützen - wie etwa SQL-Slammer. Es ist daher erforderlich, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um die möglichen Auswirkungen von Virenangriffen systematisch zu reduzieren. Auch wenn Virenschäden wie höhere Gewalt aussehen, ganz schutzlos ist man ihnen nicht ausgesetzt. Die Gesetzeslage in Deutschland, Europa und in vielen anderen Ländern ist eindeutig: Geschäftsführung und leitende Angestellte haften gegenüber dem Unternehmen für Schäden, bei fahrlässigen Versäumnissen auch mit ihrem privaten Vermögen. „Logische Netzwerktrennung“ ist eine der effektivsten Möglichkeiten: Man schottet die einzelnen IT-Systeme dadurch voneinander ab, dass man auf Netzwerkebene nur die unbedingt erforderlichen Datenpakete zwischen ihnen passieren lässt. Pakete, die Viren zur Verbreitung verwenden, können so fast immer abgefangen werden. Auch wenn die Unternehmen nicht ohne Weiteres auf die begrenzten Barmittel ihrer leitenden Mitarbeiter zurückgrei- Diese sehr simple und verhältnismäßig preiswerte Maßnahme findet in jedem der einschlägig bekannten internationa- 2 1/03 2 58 len Maßnahmenkataloge zur IT-Sicherheit, etwa in BS7799, bzw. ISO/ IEC17799 (Unterpunkt A9.4.6) oder im IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (Gefährdung G3.29 „Mangelnde Netztrennung durch menschliches Versagen“, sowie Maßnahmen M5.61 und M5.62). Bleibt die Frage, warum Viren so große Schäden anrichten können, wenn doch die Gefährdungen und die richtigen Maßnahmen bereits seit Jahren bekannt sind. Mangelnde Zeit und Kosten können es im Falle von SQL-Slammer nicht sein, denn die Abschottung der Server bedarf lediglich der Konfiguration der Netzwerkrouter, bzw. des Einsatzes eines Netzwerkfilters auf den Servern. Beides kostet nur Minuten an Arbeit und meist nicht einmal Lizenzgebühren. Was kostet im Vergleich eine Virenschutzsoftware pro Jahr? Rausgeschmissenes Geld ohne die richtigen, begleitenden Konzepte und Schutzmaßnahmen! Links: Informationen zu SQLSlammer im Heise-Newsticker, z.B. http://www.heise.de/newsticker/ result.xhtml?url=/newsticker/data/ pab-27.01.03-000/ default.shtml&words=SQLSlammer IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik: www.bsi.de/gshb DR. RER NAT MARKUS SCHÄFFTER secaron AG in Hallbergmoos D ie g a n z e W e lt ... ...d e s In te r n e t: L IT B e r lin : (0 3 0 ) 9 0 1 2 6 0 0 1 u Mobile World 2003 Mobile Business mit Zukunft M ünchen (ots) - Die kontinuierliche Verbindung zwischen dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern bildet den entscheidenden Wettbewerbsvorteil in Service und Marketing. Deshalb werden die Investitionen für mobile Lösungen im B2B Bereich weiter steigen. Zu diesem Schluss kommen die Analysten von Gartner Research in ihrer aktuellen Studie „The Wireless and Mobile Market Starts to Mature“. Erfolgreiche Anwendungen von mobilen Technologien präsentiert die Fachmesse Mobile World auch 2003 und ist damit als einzige unabhängige Veranstaltung die ideale Plattform für Entscheider in diesem Marktumfeld. Die Mobile World 2003 bietet vom 24. 26. Juni parallel zur Internet World Germany den kompletten Überblick zu mobil nutzbaren Business-Applikationen für die Geschäftsbereiche Vertrieb, Marketing und Service. Der Einsatz dieser Lösungen ist dabei nicht auf bestimmte Branchen beschränkt. So erhalten zum Beispiel Vertriebsteams über mobile Geräte eine gezielte Unterstützung bei ihrer Tätigkeit im Außendienst. Aktuelle Angebote und wichtige Informationen zum Kunden sind schneller als auf herkömmlichen Wegen bei ihnen. Auch im Service-Bereich rentieren sich mobile Lösungen durch mehr Kundenzufriedenheit: Bei fehlenden Ersatzteilen können die Produkte über das Handy von den Herstellern direkt angesehen und bestellt werden. Ein weiterer Messe-Schwerpunkt - das Mobile Marketing - beinhaltet weit mehr als nur das Versenden von Kurzmitteilungen: Mobile Zahlungssysteme, Content Management, Daten-Sicherheit und vieles mehr müssen untereinander funktionieren und mit der unternehmensweiten Marketing-Strategie in Einklang gebracht werden. Darüber hinaus informieren drei Sonderzonen auf der Mobile World gezielt über neue Soft- und Hardware. Der Bereich Mobile Devices zeigt unter anderem Handys, PDA´s, mobile Computer. Telematik informiert über mobile Anwendungen für das Auto und LKW´s. Im Mittelpunkt der Mobile-Content-Area steht die Informationsbereitstellung und -abrechnung auf mobilen Geräten. Neben der Messe präsentiert auch der begleitende Kongress zur Mobile World erfolgreiche Anwendungen sowie Zukunftslösungen von und für Netzbetreiber, Softwareanbieter sowie Endgerätehersteller. u Initiative zur Steigerung des Bewußtseins für ITSicherheit in Europa (eAWARe) I nformations- und Kommunikationstechnologien spielen eine immer bedeutendere Rolle in unserer modernen Gesellschaft. Es ist schwer, einen Bereich zu finden, der nicht von entsprechenden Anwendungen beeinflusst ist. Im Zeitalter der Wissensgesellschaft wird die Bevölkerung zunehmend abhängig von Informationsstrukturen und -dienstleistungen. Während ein Teil die neuen Technologien schnell annimmt, ist sich die Mehrheit der Bevölkerung über die Risiken von Netzwerkausfällen, Datenverlust, Internet-Kriminalität und Hackerangriffen nicht bewusst. eAWARe ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Projekt. Es unterstützt die Verbreitung der OECD-Richtlinien zur Sicherheit von Netzen und Informationen, die darauf zielen, eine „Informationssicherheits-Kultur“ zu etablieren. Jedes Partnerland veranstaltet im Zeitraum Mai/Juni 2003 einen nationalen Event zum Thema IT-Sicherheit. In diesem Zusammenhang findet am 10. Juni 2003 ein Sicherheits-Forum für Studenten und Erwerbstätige in der Humboldt Universität in Berlin statt. Unterstützt wird diese Veranstaltung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Den Höhepunkt von eAWARe bildet die „International Conference on IT-Security“, die während der European Science Week Anfang November in Rom (Italien) stattfinden wird. Weitere Informationen sind unter www.timekontor.de und www.eaware.org verfügbar. u 7. FACHMESSE + KONGRESS PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE MODERNE UND EFFIZIENTE VERWALTUNG - 25. + 26. NOVEMBER 2003 IN DEN MESSEHALLEN AM FUNKTURM DER LANDESBETRIEB FÜR INFORMATIONSTECHNIK BERLIN IST WIEDER IN DER HALLE 7.2 STAND 47 ALS SYSTEMHAUS FÜR DIE BERLINER VERWALTUNG MIT AKTUELLEN IT-ANWENDUNGEN VERTRETEN. NÄHERE INFORMATIONEN 6080 (FRAU HAHN) 1/03 2 59 ZUR LIT-TEILNAHME ERHALTEN SIE UNTER 030 9012 7 Just for Fun Linus Torvalds Autobiografie - in deutscher Sprache bei Hanser L inux hat die Computerwelt revolutioniert - ohne dass sein Erfinder das je beabsichtigt hätte. Linus Torvalds war 1991 ein junger Computerfreak in Finnland, der vergeblich nach einem Betriebssystem suchte, das seinen Bedürfnissen entsprach und das er sich leisten konnte. Also programmierte er sich einfach selbst eins. Und als er es Freunden zum Überprüfen und Ergänzen gab, trat er eine Lawine los. Heute läuft Linux weltweit auf 12 Millionen Rechnern sowohl im Server- als auch im Anwenderbereich. Es gibt Zeitschriften, Messen und Konferenzen zum Thema Linux. Linus Torvalds ist zur Symbolgestalt der Open-Source-Bewegung geworden. In seiner Autobiografie schildert er, unterstützt von dem Journalisten David Diamond, nicht nur die technische Entwicklung des Systems und die Folgen, die das für ihn und für die Computerwelt hatte. Er beschreibt auch seine Kindheit in Finnland, wo der verschrobene Junge auf dem VIC-20-Rechner seines Großvaters die ersten Programmierversuche unternahm, schildert, wie er mit seiner plötzlichen Berühmtheit umzugehen lernte, und erklärt seine persönliche Philosophie nicht nur für die Computerwelt. Kein reines Computerbuch also, sondern die spannende Geschichte eines jungen Mannes, der aus Versehen eine Revolution auslöste. Wer sich ernsthaft mit LINUX und mit dem Open Source-Gedanken beschäftigen will, muss dieses Buch gelesen haben. Linus Torvalds gewährt in bemerkenswert lockerer Form Einblicke in die Szene der Entwickler, in die der Bosse von multinationalen IT-Unternehmen und - erstaunlich - in seine ganz private Welt. Ein lustiges und nachdenkliches Buch, das sicherlich nicht nur für SourceCode-Hacker lesenswert ist. Linus Torvalds und David Diamond, Just for Fun, Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte, Aus dem Amerikanischen von Doris Märtin, 295 Seiten, Paperback, 19,90 EUR, ISBN 3446-21684-7. u E-GovernmentPublikation I m Verlag Bertelsmann Stiftung ist „E-Government. Effizient verwalten - demokratisch regieren“ von Thomas Hart, Stefan Friedrichs und Oliver Schmidt (Hrsg.) erschienen. Der Band stellt die ausführlichen Ergebnisse der internationalen Recherche zu „Balanced E-Government“ vor: Wie kann administrative Effizienz mit Transparenz und Bürger-Partizipation in Einklang gebracht werden? Wo finden sich bereits hervorragende E-GovernmentBeispiele, die diesem Anspruch genügen? Was können Entscheidungsträger in Deutschland aus diesen Beispielen lernen? Daneben bietet das Buch flankierende Beiträge herausragender internationaler 2 1/03 2 60 Experten und Entscheidungsträger aus den Bereichen Wissenschaft und Politik. Das Votum von Erkki Liikanen, Claus Leggewie, Franz-Reinhard Habbel, Ann Macintosh und Stephen Coleman unterstreicht: Die Verwirklichung der digitalen Bürgergesellschaft ist keine Zukunftsmusik von übermorgen, sondern eine Aufgabe, der sich Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung heute stellen müssen. „E-Government. Effizient verwalten demokratisch regieren“ kann für 18 EUR direkt beim Verlag Bertelsmann Stiftung (www.bertelsmann-stiftung.de/ verlag) oder über den regulären Buchhandel bestellt werden. Informationen und Bestellschein unter http:// www.begix.de. u Shops oder Flops? 4. Werkstattbericht „E-Shopping und Kommunen“ I m Projekt „Online-Shopping und Dienstleistungen - Kommunale Handlungsspielräume“ diskutieren Vertreter aus 21 Städten und Regionen gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik und externen Experten aus Forschung und Praxis den Themenkomplex E-Shopping und Stadtentwicklung. Im Mittelpunkt des sechsteiligen Veranstaltungszyklus stehen die Fragen, ob technikinduzierten Tendenzen der „Enträumlichung“ von Handels- und Dienstleistungsfunktionen auf lokaler Ebene entgegengewirkt und ob die Energie und Dynamik, die zurzeit die Bereiche Telematik und Multimedia kennzeichnen, auch für Ziele einer nachhaltigen und menschengerechten Stadtentwicklung nutzbar gemacht werden kann. Der vorliegende Band dokumentiert die vierte Projektwerkstatt „Shops oder Flops? Virtuelle lokale und regionale Marktplätze“, die im März 2002 in Stuttgart stattfand. Trotz è ç der Globalisierungswirkung des Internet finden sich - analog zum „Virtuellen Rathaus“ - auch im Bereich des Electronic Commerce Initiativen und Angebote, die die Idee der umfassenden Präsenz auch des Lokalen und Regionalen im virtuellen Raum und der Entwicklung der Informationsgesellschaft auch auf lokaler und regionaler Ebene verfolgen. Das Entstehen virtueller lokaler und regionaler Marktplätze ist ein Resultat dieser Entwicklungen. Trotz der zweifellos vorhandenen Chancen und Potenziale warnen die meisten Autoren des Bandes vor übertriebenem Optimismus bei der Beurteilung der Bedeutung dieser Marktplätze für die lokale und regionale Entwicklung. Gerade die offene Darstellung - auch von Hindernissen und Fehlschlägen - durch die Praktiker ermöglicht es, aus diesen Erfahrungen zu lernen. Die Beiträge zeigen aber auch erfolgreiche Beispiele für die Umsetzung solcher Online-Angebote und benennen Erfolgsfaktoren für deren Aufbau und Betrieb. Hrsg. von Holger Floeting, Bd. 1/2003, 272 S., Schutzgebühr Euro 26,-,ISBN 388118-335-3. Der Titel ist im Buchhandel oder beim Deutschen Institut für Urbanistik - Vertrieb zu erhalten. u klickWeb: Neues WebBranchenbuch auf CDROM U nter dem Namen klickWeb hat die Firma klickTel ihr erstes Webseiten-Branchenbuch für Deutschland auf CD-ROM herausgebracht. Mit der auskunftsfreudigen Silberscheibe für 14,99 EUR hat man mehr als 185.000 Webadressen von Firmen aus ganz Deutschland im Zugriff. Die Einträge sind übersichtlich unterteilt in rund 1000 Branchen, von A wie Abbeizarbeiten bis Z wie Zweithaar. Der Clou: klickWeb erlaubt die gezielte Suche nach Läden und Firmen in der eigenen Stadt bzw. im Landkreis. Mit klickWeb spart man sich viel Zeit, Ärger und Geld, weil die Suche viel schneller und zielgerichteter ist als im Internet. Wer jemals im Internet nach einem Rechtsanwalt oder einem Partyservice in seiner Nähe gesucht hat, weiß, wie mühsam das ist. Die gängigen Internet-Suchmaschinen spucken Tausende von Webadressen aus – es bleibt einem selbst überlassen, sich daraus die passenden Seiten herauszusuchen. Anders bei klickWeb: Nach Ortsname, Postleitzahl und Branche wählt man gezielt aus, wonach man sucht – und erhält eine Auflistung von beispielsweise 25 oder mehr qualifizierten Einträgen. nem sonst verborgen geblieben wäre. Besonders raffiniert ist die sog. „Fuzzy“Funktion. Das auf den ersten Blick irritierende Wort ist englisch und heißt „fehlertolerant“. Fuzzy verzeiht Fehler bei der Suche nach einem bestimmten Geschäft, so dass man die Firma selbst dann gezielt findet, wenn man den Namen, die Straße oder den Ort nicht genau kennt. Weitere Informationen: klickTel GmbH, Hervester Straße 36, D-46286 Dorsten, Tel.: (0 23 69) 91 67 - 1 00, Fax: (0 23 69) 91 67 - 9 99, Internet: http:// www.klicktel.de. u Einkommenssteuer für 2002 elektronisch anfertigen D Hinter jeder Webadresse steht ein Unternehmen der Branche aus der betreffenden Region. Mit einem Klick ist man auf der Webseite gelandet und kann sich dort genauer über das Angebot informieren. Wer zum Beispiel per klickWeb in München nach Kindermoden sucht, erhält exakt 23 qualifizierte Einträge mit Webseite und vollständiger Adresse. Die gleiche Anfrage bei einer Internet-Suchmaschine fördert weit über 1000 Weblinks zu Tage, vom örtlichen Stadtmagazin („Kino, Party, Bars, Erotik, Singles...“) bis zur Kindermoden-Messe in München. klickTel, bekannt durch die gleichnamige Telefon-CD-ROM, hat auch beim neuen Internet-Branchenverzeichnis viel Wert auf „intelligente“ Suchfunktionen gelegt. So kann man beispielsweise im Umkreis um einen bestimmten Ort suchen, etwa alle Städte einer Gemeinde oder eines Landkreises oder alle Firmen, die nicht weiter als 50 Kilometer entfernt sind. Damit findet man manches Angebot aus dem Nachbarort, das ei1/03 2 61 ie Einkommensteuererklärung für 2002 kann einfach elektro nisch angefertigt werden. Das neue „ElsterFormular 2002“ ist da - sowohl im Internet als auch kostenlos auf CD-Rom. Bundesweit haben bereits im vergangenen Jahr 545.000 Bürger von diesem Service bereits Gebrauch gemacht. Unter www.elsterformular.de steht nun kostenlos ein komplettes Erklärungsprogramm für das Veranlagungsjahr 2002 zur Verfügung. Zudem ist das Programm kostenlos auf CD-Rom in allen Finanzämtern erhältlich. Für den Nutzer der ELektronischen STeuerERklärung ( ELSTER ) ergeben sich klare Vorteile: Wer ELSTER nutzt, kann mit kürzeren Bearbeitungszeiten und damit auch mit schnelleren Steuererstattungen rechnen, denn bei der digitalen Steuererklärung entfällt die manuelle Dateneingabe beim Finanzamt. u Errata Die Adresse des Informationsportals zu Fragen der kommerziellen Internetnutzung im letzen SPLITTER (s. S. 40) war falsch. Hier der richtige URL: www.berliner-internet.info u 7 wenden Sie sich bitte telefonisch oder schriftlich an die Redaktion des SPLITTER, Telefon 90 12 (912) 6080 Nr Nr.. 1 / 2003 Raum für Versandetikett Wenn sich Ihre Anschrift ändert, Liebe SPLITTER-Leser, möchten Sie nicht einmal selber zur „Feder“ greifen? Der SPLITTER lebt von seinen Autoren und aktuellen Mitteilungen direkt aus den Verwaltungen. Wir freuen uns jederzeit über Themenvorschläge und Artikel aus Ihren Reihen. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2003. Der Redaktionsschluss ist am 11. April 2003. Faxen Sie uns einfach Ihre Texte, mailen sie uns oder rufen Sie an: Frau Hahn Herr Brodersen Fax Der LIT Berlin präsentiert sich als Infrastrukturdienstleister der Berliner Verwaltung auf seinem Messestand B 14 in der Brandenburghalle. Wir freuen uns auf Ihren Besuch, der für Behördenmitarbeiter kostenfrei ist. Nähere Informationen erhalten Sie im LIT unter 030 9012 6080 (Frau Hahn). Infos: www.effizienter-staat.de 90 12 (912) 6080 90 12 (912) 6014 90 12 (912) 3908 Ihre SPLITTER-Redaktion IMPRESSUM Herausgeber: Gabriele Hahn: Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT) Berlin, Berliner Straße 112-115, 1O713 Berlin Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 39 O8, Internet: http://www.lit.berlin.de/ und im Intranet: http://www.lit.verwalt-berlin.de/ E-Mail: [email protected] (auch Grafik und Layout), Tel: 9O 12 (912) 6O 14, E-Mail: [email protected] oder [email protected] Tel: 9O 12 (912) 6O 8O, E-Mail: [email protected] Druck: LIT Berlin, Geschäftsbereich III, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.6OO Gastautoren: Institut für Wirtschaft und Verwaltung IWV, Bern Christian Zimmermann, Softeware AG, Darmstadt Lutz Pawlik, UBIS AG, Berlin York Rabenstein, PSI AG, Berlin Detlef Bading, Amtsgericht Wedding, Berlin Andreas Herzig, Compuware GmbH, Dreieich Harald Ederer, BTC AG, Oldenburg Claudia Schulz, Condat Informationssysteme AG, Berlin Renate Weidinger, BRAIN, Berlin Burkhard Oerttel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Dr. rer. nat. Markus Schäffler, secaron AG, Hallbergmoos Redaktion: Michael Brodersen: SPLITTER Nr. 2/2OO3 erscheint voraussichtlich im Juni 2OO3 2 1/03 2 62