Web Services - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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Web Services - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
Web Services
IT-Nachrichten für die Berliner V
erwaltung Nr
Verwaltung
Nr.. 1/2003 - 13. Jahrgang
IN DIESER AUSGABE:
Schwerpunkt “Web Services“
Online = Infos = CD-ROM = Projekte & Verfahren = Tipps & Tricks = Literatur ...
2
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Haben Web Services eine strategische
Bedeutung ?
Web Services sind verteilte Softwarebausteine
E
ine wahre Flut von Abkürzungen bricht seit einiger Zeit über aufmerksame
Beobachter der Internetszene herein: WSDL, XML, SOAP, XMLP, HTTP*
. . . sind Elemente von Webservices. Vereinfacht definiert, handelt es sich
bei Web Services um Softwarebausteine, die auf verschiedenen Computern im
Netzwerk laufen und über das Inter-/Intranet zu einer Anwendung verknüpft
werden können.
Mit Web Services sind Teile des (alten) Client/Server–Konzeptes wieder aktuell.
Nicht verwunderlich, dass sich hier die Großen der IT-Branche, wie z. B. IBM, HP,
SUN, BEA tummeln, um die Kunden von den Vorzügen (Integration der verschiedenen Applikationen in Unternehmen oder Verwaltung) der Web Services zu
überzeugen. Auch Microsoft will natürlich mit .NET ein großes Stück vom Kuchen.
Die neue Technik wirft Sicherheitsfragen
auf
Beispiele für Web Services in Berlin
Eine interessante Technik, keine Frage: Mehr als die Hälfte aller europäischen
Entwickler arbeiten an Applikationen, die Web Services nutzen sollen, ergab eine
Umfrage des Softwareunternehmens Borland. Für 55 Prozent der Unternehmen in
Belgien, Deutschland und Großbritannien, meldete die Computer-Zeitschrift c’t in
Heft 5/2003, haben Web Services eine strategische Bedeutung. Als größtes Problem
wird dabei von 70 Prozent die Sicherheit angesehen. Die neue Technik wirft also
Sicherheitsfragen auf, da sie die (meist) vorhandene Sicherheitsinfrastruktur trotz
Firewalls aushebeln kann. Hier wird man ein waches Auge auf die künftige Entwicklung haben müssen.
Es wird den einen oder anderen Leser vielleicht erstaunen, auch in der (Berliner)
Verwaltung spielt die Architektur der web Services eine Rolle. Beispiele dafür finden
Sie in dieser SPLITTER-Ausgabe ab Seite 9.
Wie immer berichtet der SPLITTER über Entwicklungen im Bereich von
eGovernment und berichtet, wie in Berlin mit dem Computer Verbrecher gejagt
werden (Seite 20). Er stellt die neueste Dienstleistung des Landesbetriebes für
Informationstechnik (LIT), Beschaffung, Service und Wartung im LAN-Bereich,
und die daran beteiligten Firmen vor (Seite 29).
* WSDL=
Web Services Description Language
XML=
Extensible Markup Language
SOAP=
Simple Object Access Protocol
XMLP=
XML Protocol
HTTP=
HyperText Transfer Protocol
2
Interessant dürfte auch der Bericht über ein mobiles Fahrtenbuch und die Einführung der Voice-Over-IP Technik in der ostfriesischen Stadt Norden (Seite 34) sein.
Ferner wird das Berliner Wissenschaftsnetz (Seite 36) vorgestellt und der Frage
nachgegangen, ob PowerPoint XP Fortschritt oder „Updateritis“ ist (Seite 48). In der
Rubrik Literatur sei diesmal die Autobiografie des LINUX–Erfinders Linus Torvalds
wärmstens empfohlen: „Just for Fun“ (Seite 60).
In diesem Sinne hoffen wir, dass Sie, liebe SPLITTER–Leser wiederum eine
Ausgabe in den Händen halten, die Ihr Interesse finden wird.
Ihr
Michael Brodersen
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Editorial
Haben Web Services eine strategische Bedeutung ?
2
Schwerpunktthema
Web Services im eGovernment
Web Services fordern E-Business-Integratoren heraus
Web Services als Basis für modernes und kostengünstiges E-Government
Portaltechnologie für Intranet und Internet
Entwicklung des Standards XMeld
Neue Online-Dienstleistungen des
Zentralen Mahngerichts im Amtsgericht Wedding
Web-Services werden geschäftsfähig:
SAP präsentiert neue Enterprise Services Architecture
BizTalk Server 2OO2 bereit für Web Services
Erfolgreiche Services im Web: CM4all WebsiteCreator & Co.
Web Services: Neuer Megatrend löst Investitionsschub aus
Studie lüftet Geheimnis um Softwarebausteine
Novell Nsure UDDI Server
Sicherheits-Spezifikationen für Web Services veröffentlicht
Schnellere Entwicklung von Web Services
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Parlament & Senat
Verbrecherjagd mit dem Computer
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E-Government & Verwaltung
IBM konzentriert E-Government-Kompetenz
Informationen aus erster Hand
Schily zufrieden mit der Entwicklung von BundOnline 2OO5
Stärkere Vernetzung mit Ländern und Kommunen
Studie „Transfer von Innovationen“ online
Bayern bringt Online-Vergabe von Bauleistungen auf den Weg
Bürgerbeteiligung online
Internet-Portal von Mecklenburg-Vorpommern
T-Systems macht E-Government flexibel und finanzierbar
Einfach und ohne Medienbruch zum elektronischen Rechtsverkehr
Digitales Bauamt im Landkreis Kelheim
Im Bauamt des Landratsamts Kelheim hat das
Zeitalter des eGovernment begonnen
Gewinner des Wettbewerbs eCommunity
Bürgernah auch im Internet
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Berichte & Infos
Optimierung für Beschaffung, Service und Wartung
für die LANs der Berliner Verwaltung
Erfolgreiche Implementierung von SAP R/3
im Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin
Werkstatt und Flottenmanagement mit mobilem Fahrtenbuch
Mehr Bürgernähe und geringere Servicekosten
Das Berliner Wissenschaftsnetz
secunet sichert Kommunikation der deutschen Botschaften weltweit
MATERNA bietet Groupware-Alternative zu Microsoft auf LINUX-Basis
Open-Source-Software in Behörden:
Linux-Markt wächst 2OO3 konstant aber unspektakulär
Fujitsu Siemens Computers
Wissensmanagement schafft Wettbewerbsvorteile
Europäischer Software-Preis für Institut der Freien Universität Berlin
Neuer Arbeitskreis entwickelt
Notfall-Strategien auf der Basis von Geo-Daten
T-Systems und Polizei Bremen starten Pilotprojekt
Mobile Fahndungskraft für Einsatzfahrzeuge
Microsoft seit 20 Jahren in Deutschland
Programm ermöglicht stabile
Sicherheitsüberwachung der Windows-Plattform
Microsoft kündigt Sicherheits-Initiative für Behörden an
Intranet Web Administration
Neues Mitglied der Microsoft Office-Familie erscheint Mitte 2OO3
Microsoft OneNote - eigene, Notizen produktiver nutzen
PowerPoint XP - Fortschritt oder Updateritis?
Durchbruch für Linux auf dem Desktop
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Online
Portal www.quartiersmanagement-berlin.de ist online
Online-Angebot der Berliner Volkshochschulen aus einer Hand
Landesamt für Gesundheit und Soziales
Ins Internet - mit Sicherheit!
Neues Sicherheitsportal für Jedermann - Tipps und Tricks
Internet-Sicherheits-Bericht für das 4. Quartal 2OO2
Unternehmen unterschätzen Kostenreduktion
durch „barrierefreie“ und behindertengerechte Websites
Kfz – Zulassungen in Landsberg erstmals online möglich
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Tipps & Tricks
Spam-Seuche: 1O Tipps gegen unerwünschte E-Mails
Unerbetene SMS-Werbung
IT-Entscheider haften bei Fahrlässigkeit für Virenschäden
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Veranstaltungen
Mobile World 2OO3 - Mobile Business mit Zukunft
Initiative zur Steigerung des Bewußtseins für IT-Sicherheit
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Literatur
Linus Torvalds Autobiografie - in deutscher Sprache bei Hanser
E-Government Publikation
Shops oder Flops?
4. Werkstattbericht „E-Shopping und Kommunen“
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CD- & DVD-ROM
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klickWeb: Neues Web-Branchenbuch auf CD-ROM
Einkommenssteuer für 2OO2 elektronisch anfertigen
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Dies & Das
Errata
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Impressum
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Web Services im eGovernment
•
Definition
Web Services sind wohldefinierte,
Funktionen, angeboten über standardisierte Protokolle, zur entfernten Ausführung von BusinessFunktionen oder Teilen davon in
offenen Netzen. Die Details der
Implementierung von Web Services bleiben hinter offengelegten
Schnittstellen verborgen.
•
Klassifikation
An dieser Stelle werden ausgewählte Klassifikationsmerkmale zur Beschreibung von Web Services aufgeführt. Dazu gehören die Einbettung in übergeordnete Applikationsarchitekturen genauso wie
Überlegungen hinsichtlich der Bezugs- und Lizenzierungsformen
und damit möglicher Geschäftsmodelle.
•
Anforderungen an Webservices
Um den sinnvollen, interoperablen
und zuverlässigen Einsatz von Web
Services im eGovernment zu erreichen, müssen eine Reihe von
geschäftsrelevanten Anforderungen erfüllt sein. Diese Anforderungen werden in diesem Kapitel
beschrieben.
•
Architektur und Plattform
Im Markt der Entwicklung von
Web Services haben sich zwei
Lager herausgebildet. Dabei handelt es sich einerseits um die Gemeinde, welche sich um eine
plattform-unabhängige Lösung
bemüht und andererseits um die
Firma Microsoft, die mit .NET
einen Alleingang bestreitet.
A
ktuelle Untersuchungen der Europäischen Union zeigen, dass eine stark
ausgeprägte Führungsrolle der Verwaltung die Triebkraft für erfolgreiches
eGovernment ist. Bezogen auf das Erbringen von Serviceleistungen wurden
in diesen Untersuchungen insbesondere die integrierte Unterstützung traditioneller
Kommunikationsmittel sowie die Bündelung aller Leistungen an einer einzigen
Eintrittsstelle hervorgehoben.
Derartige Serviceorientierung, kombiniert mit der nötigen Integration traditioneller
Kommunikationsmittel, fordert die öffentliche Verwaltung nicht nur in technischer,
sondern insbesondere auch in organisatorischer, finanzieller und betriebskultureller
Hinsicht. Für kleinere und mittlere Verwaltungseinheiten, insbesondere für die rund
3.000 Gemeindeverwaltungen der Schweiz, dürfte die gänzlich eigenständige
Leistungserbringung weder ökonomisch sinnvoll noch finanzierbar sein. Der Fremdbezug von Leistungen kann gerade beim Einsatz moderner Informations- und
Kommunikationstechnologien in dieser Situation nicht nur die Rettung, sondern
sogar die Stärkung des politisch breit abgestützten Föderalismus sein, indem die
föderalen Strukturelemente durch Konzentration auf deren Kernkompetenzen,
durch sinnvolle Zusammenarbeit und Kooperation in sich gestärkt werden.
Gegenstand ist nicht etwa der Fremdbezug von Informatik-Leistungen, sondern der
informatikgestützte Bezug betrieblicher Teilleistungen. In den letzten Jahren hat sich
einerseits die Vernetzung öffentlicher Verwaltungseinheiten dank dem Internet
sowie verwaltungsinterner Vernetzung massiv verbessert. Andererseits befinden sich
im Moment neue Standards in Entwicklung, welche über diese technische Vernetzung
hinaus auch die Vernetzung von Anwendungen, sowie die Bereitstellung und
gemeinsame Nutzung elektronischer Dienstleistungen als Bestandteile übergeordneter Applikationen vereinfachen. Solche über das Internet angebotenen Leistungen
werden als Web Services bezeichnet.
Das CC eGovernment des Instituts für
Wirtschaft und Verwaltung hat im Rahmen des Forschungsprogramms einen
Arbeitsbericht zum Thema Webservices
verfasst. Dieser aktuelle Arbeitsbericht
kann im Shop bestellt werden.
Competence-Center CC eGov des Instituts für Wirtschaft und Verwaltung IWV der
Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung HSW in Bern http://www.webservice.iwv.ch/
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INSTITUT FÜR WIRTSCHAFT UND
VERWALTUNG IWV DER HOCHSCHULE
FÜR WIRTSCHAFT UND VERWALTUNG
HSW, SCHWEIZ
u
Web Services fordern
E-BusinessIntegratoren heraus
B
erlin - Web Services haben das
Potenzial, den Markt für
Integrationssoftware kräftig umzukrempeln. Laut einer Studie von
Berlecon Research eröffnen Web Services neue Chancen für Anbieter mit
Kenntnissen in der Geschäftsprozessmodellierung. Durchsetzen werden sich
die neuen Standards aber nur langsam.
Web Services sorgen derzeit im
Integrationsmarkt für großen Wirbel.
Hinter diesem Begriff verbergen sich
neue, Internet-basierte Standards, auf
deren Basis Software einen Teil ihrer
Funktionalität anderen Anwendungen
zur Verfügung stellen kann. Ein wichtiges Einsatzgebiet für Web Services wird,
so Berlecon Research, die E-BusinessIntegration sein. Diese Verbindung von
zwei oder mehr bisher allein stehenden
E-Business-Anwendungen oder -Datenbeständen zur Abbildung von Geschäftsprozessen kann sowohl unternehmensintern (Enterprise Application Integration) oder zwischen Unternehmen (Business-to-Business-Integration) erfolgen.
Basis dieser neuen Standards ein Unternehmen aufbauen wollen, dürfen ihr Geschäft
deshalb nicht auf Web Services an sich stützen, sondern müssen Produkte oder
Dienstleistungen anbieten, die ohne Web Services nicht, nur in sehr viel schlechterer
Qualität oder nur zu einem sehr viel höheren Preis angeboten werden können. Diese
sollten sich außerdem in mehr als nur in der Unterstützung von Web Services von den
Angeboten ihrer Mitbewerber unterscheiden“, warnt Wichmann.
Auch wenn der Hype um Web Services gegenwärtig sehr groß ist, wird die Entwicklung eher langsam vonstatten gehen. Berlecon geht davon aus, dass 2003 weiterhin
von Hype und Neugier bestimmt bleiben wird. Erwachsen werden Web Services erst
ab 2004, um dann 2005 im Markt akzeptiert zu sein. Bis dahin müssen sich die
Anbieter aber noch einigen Herausforderungen stellen: Neben der Lösung von
Sicherheitsproblemen stehen auch Transaktionssicherheit, Skalierbarkeit und verlässliche Messaging-Standards auf der Agenda.
Berlecon Research hat von November 2001 bis April 2002 den deutschen Markt für
Integrationsprodukte und die Bedeutung von Web Services für diesen Markt
analysiert. Die Ergebnisse intensiver Marktbeobachtung und detaillierter Gespräche
mit Marktakteuren sind in der aktuellen Studie „Web Services und E-BusinessIntegration: Chancen und Perspektiven im deutschen Markt“ zusammengefasst.
Qualifizierte Kurzprofile von 71 Anbietern ergänzen die strategische Analyse.
Zielgruppe der Studie sind neben Unternehmen mit Integrationsbedarf Anbieter von
Integrationslösungen, Systemintegratoren und IT-Berater.
Berlecon Research ist ein führendes Wirtschaftsforschungsunternehmen mit Sitz in
Berlin. Das Unternehmen analysiert die ökonomischen Auswirkungen neuer Informations- und Kommunikationstechnologien und evaluiert potenzielle Märkte.
Berlecon Research forscht auf der Grundlage intensiver Marktbeobachtung sowie
exklusiv erhobener Marktdaten und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung
und Realisierung ihrer Geschäftsstrategien. Weitere Informationen zur Studie sind
unter www.berlecon.de/studien/ verfügbar.
u
Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research: „Mit Web
Services wird die Integration nicht neu
erfunden, aber die technische Seite wird
entschieden einfacher und rückt damit
in den Hintergrund. Gefragt sind jetzt
Kenntnisse in der Modellierung und dem
Management von Geschäftsprozessen.
Damit eröffnen sich für Technologieanbieter mit Geschäftsprozesshintergrund,
wie z.B. Softwareanbieter für den B2BE-Commerce, interessante Chancen den
klassischen EAI-Anbietern Marktanteile streitig zu machen.“
Für rein auf Web Services fokussierte
Startups sehen die Berliner Wirtschaftsforscher derzeit eher geringe Marktchancen: „Web Services sind offene Standards und bieten langfristig keine Alleinstellungsmerkmale. Startups, die auf der
Erste Anlaufstelle im Web zum Schwerpunktthema: das World Wide Web Consortium
http://www.w3.org/2002/ws/
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7
Web Services als Basis
für modernes und
kostengünstiges EGovernment
N
eue IT-Projekte in der Öffentlichen Verwaltung setzen heute fast ausnahmslos die Integration mit bestehenden Systemen voraus, und zwar sowohl innerhalb einer
Behörde als auch extern, mit Dienststellen anderer Organisationen, mit Bürgern und Unternehmen. Es geht um die
Verknüpfung der bestehenden IT mit
Web-Anwendungen, den Informationsaustausch zwischen Standardpaketen
und selbst geschriebenen Anwendungen, oder den Austausch und die gemeinsame Nutzung elektronischer Dokumente mit Partnern.
Mit einer Reihe von Intiativen - wie die
E-Government-Initiative
BundOnline2005 - hat sich die Öffentliche Verwaltung verpflichtet, internetfähige Dienstleistungen online bereitzustellen. So wird BundOnline 2005 dafür
sorgen, dass Bürger und Wirtschaft die
Dienstleistungen der Bundesverwaltung
einfacher, schneller und kostengünstiger
in Anspruch nehmen können. Dadurch
wird die Zufriedenheit mit Politik und
Verwaltung ebenso gefördert wie der
Wirtschaftsstandort Deutschland. Die
Realisierung von E-Government-Projekten setzt in der Regel die Integration
der bestehenden IT-Landschaft mit
neuen Web-Front-Ends und damit den
Einsatz von Tools für EAI (Enterprise
Application Integration) voraus.
Werkzeuge für EAI, die bei der Überwindung von Kommunikationshürden
helfen, gibt es schon lange. Das grundsätzliche Problem haben die meisten
jedoch nicht lösen können, denn Anwendungen müssen so gestaltet werden,
dass sie sich einfacher integrieren lassen.
Das größte Manko herkömmlicher EAILösungen ist, dass Änderungen an den
Anwendungen, beispielsweise die Einführung neuer Releases, häufig hohen
2
Programmieraufwand an der EAI-Lösung nach sich ziehen. Für Behörden, die
flexibel auf neue Anforderungen des E-Government reagieren wollen, ist diese Form
der Integration zu schwerfällig und zu teuer.
Wie lässt sich Integration erreichen, ohne die Nachteile herkömmlicher Methoden in
Kauf nehmen zu müssen? Zunächst gilt es, die Anwendungen integrationsfähig zu
machen. Dies gelingt über eine interne Service-Architektur, die Anwendungen in
Prozesse oder Services zerlegt. Das Ergebnis ist eine service-orientierte Architektur
(SOA) der Anwendung. Die so entstandenen Dienste einer bereits existierenden
Anwendung können mit einer Standardschnittstelle gekapselt und danach von einer
Vielzahl sowohl neuer als auch bestehender Anwendungen genutzt werden.
Ist eine solche service-orientierte Architektur erst vorhanden, können neue Web
Services für Bürger und andere Dienststellen schnell und kostengünstig bereitgestellt
werden. Web Services sind Dienste, die über Internettechnologie einfach und
standardisiert mit anderen Anwendungen kommunizieren. Da Web Services auf der
Web-Technologie aufbauen, sind bei einer bestehenden Infrastruktur, wie einem
Web Server, einer Firewall sowie den Browsern für die Endbenutzer keine weiteren
Investitionen erforderlich.
Möglich wurde diese Entwicklung durch XML (eXtensible Markup Language), das
auf offenen Standards basiert und die Grundlage für Web Services ist. Während
HTML, die Beschreibungssprache für die Darstellung von Informationen im Browser,
also für das Layout verantwortlich ist, hat XML die Aufgabe, die Information an sich
zu beschreiben. XML bietet eine für Anwendungen allgemeinverständliche Syntax,
die beschreibt welche Daten und Informationen ausgetauscht werden. Dank XML
ist es nicht erforderlich, dass bei der Integration von Systemen die Schnittstellen in
einem zeit- und kostenintensivem Prozess exakt aufeinander abgestimmt werden
müssen.
è
Beispiel Landeshauptstadt München: Sie stellt eine Reihe von Web Services für ihre
Bürger bereit.
1/03 2 6
ç Mit XML lassen sich insbesondere
die Kosten der Systemintegration erheblich senken. Hier bietet XML
insbesondere die folgenden Vorteile:
•
•
•
•
Es vereinfacht den Informations- bzw. den Datenaustausch.
Es verringert die Kosten für die
interne und externe Bereitstellung von Daten.
Es erleichtert die Zusammenarbeit mit Partnern, Zulieferern
und Kunden.
Es ist anbieterunabhängig, denn
es verwendet offene und
branchenweite Standards.
Web Services in der Praxis
Moderne Web-Technologien wie Web
Services bieten der öffentlichen Verwaltung die Chance, innovative, bürgerfreundliche Dienste anzubieten und auch
die eigenen Sachbearbeiter besser bei
ihren Aufgaben zu unterstützen. Auch
die Landeshauptstadt München stellt
eine Reihe von Web Services für ihre
Bürger bereit. So haben die Bürger der
Stadt von ihrem heimischen PC aus die
Möglichkeit, sich das Wunschkennzeichen bei der Zulassung für ihren
Pkw zu sichern oder bei Wahlen, z.B. bei
der Bundestagswahl, die Wahlergebnisse
einzusehen oder die Option, den
Bearbeitungsstatus eines beantragten
Reisepasses zu prüfen. Für Firmen, die
täglich eine große Anzahl von Kraftfahrzeugen zulassen, gibt es eine
„Händlerzulassung“. Die Daten der zuzulassenden Fahrzeuge müssen jetzt
nicht mehr persönlich in die Zulassungsstelle gebracht werden, sondern werden
über einen von der Stadt München bereitgestellten Web Service per Internet
in die Zulassungsstelle übertragen. Dort
können nach entsprechender Plausibilitätsprüfung die erforderlichen
Fahrzeugpapiere erstellt werden. Für die
Verschlüsselung der Daten bieten sich
die Security-Mechanismen des Internets
an: SSL bzw. HTTPS.
Auch die Mitarbeiter der Verwaltung
profitieren von den neuen Web Ser-
vices. Über komfortable, neu erstellte
Benutzeroberflächen greifen sie heute
schnell auf alle benötigen Daten zu, um
beispielsweise über Anträge auf Einbürgerung und Reisegewerbekarten zu entscheiden. Hinter diesen neuen Benutzeroberflächen liegen selbstverständlich die
bisher genutzen Host-Anwendungen mit
ihren zeichenbasierten Bildschirmen.
Und in einem Großprojekt verlagert die
Stadt München derzeit alle Prozesse auf
das Intranet, die bei der Verwaltung des
sozialen Wohnungsbaus eine Rolle spielen.
Auf diesem Weg ins E-Government hat
sich die Landeshauptstadt für EntireX,
der leistungsstarken und zuverlässigen
Integrationslösung der Software AG
entschieden. EntireX steuert als zentraler Integration-Server den Dialog zwischen den neuen Web-Applikationen
und den bestehenden Mainframe-Anwendungen. Um die bestehenden Systeme Web-fähig zu machen, mussten die
Mainframe-Anwendungen nicht geändert werden. Der Integration-Server
EntireX vermittelt alle Anfragen von
Sachbearbeitern und Internet-Besuchern
über RPCs (Remote Procedure Calls) an
die Mainframe-Applikation, um dort die
entsprechenden Services aufzurufen.
EntireX ist der Server für die Integration von Anwendungen innerhalb einer
Behörde und über das Internet zu anderen Organisationen. EntireX bietet einen service-orientierten Integrationsansatz, unterstützt XML-basierte Standards
und Web Services. Die ideale Ergänzung zu EntireX ist Tamino XML-Server. Tamino ermöglicht die Speicherung von XML-Dokumenten und das
Content-Management, das beim Austausch von Daten über Web Services
benötigt wird.
EntireX und Tamino von der Software
AG bieten einen kosteneffizienten, pragmatischen Weg zur Anwendungsintegration und zur Verwaltung des
Informationsaustauschs sowohl innerhalb des Unternehmens als auch mit
externen Partnern. Kunden der Software AG erzielen einen höheren RoI (Re1/03 2 7
turn on Investment) und erreichen auch
langfristig die Flexibilität, die sie sich
wünschen. Zusätzlich zu den Tools bietet die Software AG auch Professional
Services, die bei der Umsetzung von
Integrationsprojekten kompetent beraten und die Implementierung unterstützen oder auch komplett durchführen.
Weitere Informationen zu Web Services
erhalten Sie unter www.softwareag.com/
germany.
CHRISTIAN ZIMMERMANN
Marketing Manager EAI,
Software AG, Email:
[email protected]
Die Daten sollen laufen...
Portaltechnologie für
Intranet und Internet
D
ie Damen und Herren von der
JPW AG - Name frei erfunden
- waren zufrieden. Mit einem
Dossier über den Standort Berlin ausgestattet, können sie ihre Investitionsentscheidung für ihre neue Geschäftsstelle in Tegel gut begründen. Innerhalb
kürzester Zeit hatte ein Berater der
Wirtschaftsförderung Berlin alle wichtigen Informationen aus dem Intranet
zusammengestellt. Im multimedialen
Showroom wurde ihnen das Mietobjekt
und das Umland in einer 3D-VirtualReality-Umgebung gezeigt. Diese
Intranet-Anwendung hat sie besonders
beeindruckt. Wieder zu Hause im Hauptsitz ihres Unternehmens angekommen,
konnten sie im Internet die Recherche
nochmals nachvollziehen. Weite Wege
in Berlin mussten sie nicht zurücklegen,
denn das Informationsangebot der
Wirtschaftsförderung Berlin war äußerst
komplett und aktuell. Eine gelungene
Kombination aus Intranet- und
Internetportal mit der Integration aller
für die Standortbeschreibung wichtigen
Datenbanken und Links machte das
möglich.
è
7
ç Uns Bürgern sollen zukünftig ebenfalls weite Wege erspart werden, wenn wir
eine veränderte Lebenslage bei Behörden und anderen Institutionen melden müssen.
Die Technologie für den elektronischen Behördengang ist da. Auf dem Weg zur
Informations- und Wissensgesellschaft bilden Internet und Intranet dazu die technischen Grundvoraussetzungen. Der Ausbau der elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Behörden und anderen an den Verwaltungsvorgängen
beteiligten Institutionen kann Kostensenkungspotentiale freisetzen und Verwaltungsvorgänge beschleunigen.
Das Intranet, gesichert vor unbefugten Zugriffen Dritter, ist dafür die ideale
Plattform. Die Brauchbarkeit dieses Werkzeugs am Arbeitsplatz hängt entscheidend
vom Umfang des „Self Service“ -Angebots für den Aufgabenbereich des Mitarbeiters
ab. Mit Web Services wurde eine neue Möglichkeit geschaffen, Systeme miteinander
standardisiert zu koppeln und den Datenaustausch online zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist, dass alle beteiligten Anwendungen dafür eingerichtet werden, was nicht
immer problemlos möglich ist oder Performanceprobleme mit sich bringen kann.
Wie immer steckt der Teufel im Detail. Altsysteme sind schwer zugänglich, Schnittstellen müssen angepasst sein, um Prozesse wirklich zu unterstützen und nicht
zuletzt müssen Verwaltungsvorschriften eingehalten werden. Eine Aufgabe für
Spezialisten, die die Portaltechnologie beherrschen, Integrationen beliebiger Systeme vornehmen können und die Prozesse in der öffentlichen Verwaltung kennen.
Innovative Portaltechnologie im Business Location Center (BLC) in Berlin
Wir haben bei der Realisierung des Portals für die Wirtschaftsförderung Berlin zur
Anwerbung potentieller Investoren - dem Business Location Center - alle Register der
modernen Kommunikationsmethodik gezogen, um eine optimale Integration aller
beteiligten öffentlichen und privaten Dienstleister gewährleisten zu können.
Angefangen bei der einfachen Verlinkung von Webseiten auf oberster Ebene, über
die Syndikation auf CMS- und Replikation auf Datenbank-Ebene bis hin zum Einsatz
von Web Services werden sämtliche Register einer modularen Integrationsarchitektur
gezogen. Mit dem Business Location Center wurde für die Bundeshauptstadt ein weltweit
einzigartiges Instrument geschaffen,
welches höchste Ansprüche an modernes Standortmarketing und Informationsqualität in einem multimedialen
Informations- und Präsentationssystem
vereint und dem Investor einen persönlichen Zugang zum Investitionsstandort
Berlin eröffnet. Es werden Informationen, Präsentationen, Beratung und Betreuung angeboten. Dabei stehen alle
modernen Kommunikationsmedien einschließlich einer 3D-Virtual-RealityUmgebung zur Verfügung.
Mit dem Portal ist eine universelle Plattform geschaffen, welche auch langfristig die flexible Anbindung aller relevanten Datenquellen, die Zusammenstellung individueller Show-Cases und die
Echtzeit-Präsentation zur Investorenberatung ermöglicht. Alles ist möglich:
Internet-Zugang über www.blc.berlin.de,
Intranet-Plattform für Präsentationen
und Ausstattung der Berater-Arbeitsplätze der Wirtschaftsförderung Berlin
sowie die mobile Nutzung über
Notebook-Replikation.
Bei den Beratern der Wirtschaftsförderung
Berlin hat sich der Beratungsprozess für
potentielle Investoren wegen der permanenten Verfügbarkeit von komplettem und
aktuellem Datenmaterial auf dem Mitarbeiterportal enorm verkürzt. Damit
wurde auch die Attraktivität der Beratung
verbessert, denn ein Investor will wenig
Zeit mit der Beschaffung von Informationen verbringen, wenn er viele Standorte
miteinander vergleichen muss.
Zuletzt soll nicht unerwähnt bleiben,
dass das Business Location Center bisher
mit vier Preisen ausgezeichnet wurde:
Platz 1 im bundesweiten Vergleich der
Wirtschaftswoche 06/2001, Platz 1 vom
ProfNet Institut für Internet-Marketing
02/2002, Goldmedaille European City
Award in der Kategorie Unternehmen
09/2002 und Platz 3 im weltweiten Vergleich des Business Facilities Magazine
(Economic Development Award).
LUTZ PAWLIK
Leiter Marketing, UBIS AG, eMail:
[email protected]
u
2
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Entwicklung des
Standards XMeld führt
zu Entwicklungsschüben im deutschen
eGovernment
D
ie PSI AG, Berlin, ist - gemeinsam mit dem Landeseinwohneramt Berlin - engagiert beim
Standardisierungsprozess des eGovernment-Formats XMeld. Die Partner pilotieren darüberhiaus derzeit gemeinsam
die aktuelle XMeld-Version bei der Realisierung des neuen eGovernmentAuskunftsportals des Landeseinwohneramtes Berlin, welches vom Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin
als Zertifizierungsdiensteanbieter (TrustCenter) und als Infrastrukturbetreiber
betreut wird. Der XML-basierte Standard XMeld definiert die Struktur von
Fachdaten-Schnittstellen für IT-Verfahren des Meldewesens. Er macht die überregionale elektronische Integration von
Meldebehörden möglich – eines der
wichtigsten Erfordernisse für Fortschritte im eGovernment in Deutschland.
Wie ist ämter- und gemeindeübergreifendes eGovernment in Deutschland möglich, wenn jedes Amt (a) seine
Fachvorgänge eigenständig organisiert
und (b) zu deren Unterstützung seine
IT-Landschaft nach den jeweils aktuellen und lokalen Präferenzen gestaltet?
Die beiden Aspekte zusammen führen
zu so viel technischer und fachlicher
Heterogenität, dass in der Vergangenheit vielerorts die Hoffnung auf elektronische Abwicklung selbst von Routinevorgängen zu schwinden drohte, sobald
mehrere Ämter dabei zu kooperieren
hatten.
Die Lösung liegt in der richtigen Mischung aus Standardisierung (heißt hier
Einheitlichkeit) und Autonomie (also
Eigenständigkeit und Vielfalt): Die Fachautonomie der Ämter lässt sich ohne
weiteres wahren, wenn für ihre elektronische Kommunikation von den fachli-
chen und technischen Details der internen Verarbeitung abstrahiert wird. Die
elektronische Kommunikation zwischen
den Ämtern muss dabei auf standardisierten Schnittstellen von Fachdaten
basieren, damit bilaterale Abstimmungsprozesse vermieden werden können.
Solche standardisierten externen Schnittstellen statten im eGovernment die Teilnehmer mit einer gemeinsamen Sprache
aus, mit der sie kommunizieren können,
ohne ihre Fachautonomie aufzugeben.
Der erste solcher Schnittstellen-Standards für Fachdaten des deutschen
eGovernments liegt jetzt – gemeinsam
entwickelt in einem bundesweiten Gremium unter der Federführung der OSCILeitstelle Bremen - unter dem Namen
XMeld vor.
Beim Standardisierungsprozess engagiert
sich von Berliner Seite das Landeseinwohneramt unterstützt durch die 1969
gegründete PSI AG. Mit Vertretern weiterer Bundesländer und Firmen wurde
im Standardisierungsgremium monatelang Methodik und Inhalt der XMeldSpezifikation ausgearbeitet. Als Auftraggeber verlieh der IT-Koordinierungsausschuss Bund/Länder (KoopA-ADV)
der im April 2002 vorgelegten ersten
XMeld-Version Autorität. Eine zweite,
erweiterte XMeld-Version ist seitdem in
Arbeit.
Der Standard XMeld macht die bundesweite und medienbruchfreie Abwicklung elektronischer Geschäftsprozesse
des Meldewesens über das Internet
möglich. Verbindlichkeit erhält er durch
den Umstand, dass er als Formatvorgabe für das eGovernment im Meldewesen auf der Agenda bei der Novellierung
der Datenübermittlungsverordnung für
das überregionale Meldewesen
(1.BMeldDÜV) durch das BMI steht.
Behörden”. Zu diesem Projekt trägt der
LIT als Anbieter von Zertifizierungsdiensten bei (Ausstellung von Zertifikaten, Online-Überprüfung derselben) und
wird den Infrastrukturbetrieb des Wirksystems übernehmen. Dieses Portal wird
zunächst alle vorgeschriebenen
Auskunftsdienste von Meldebehörden
abdecken können (einfache und erweiterte Meldeauskunft; die entsprechenden weiteren Auskunftsarten mit
Recherchemöglichkeiten für Sicherheitsbehörden; Auskunft über Regionalattribue von Adressen) und bietet – basierend auf der interoperablen Infrastruktur des Protokolls OSCI-Transport
(www.osci.de) – gesicherten, kontrollierten und abrechnungsfähigen Zugriff
auf die Daten des Melderegisters über
Internet-Technologien. Inbetriebnahme
ist noch im 1.Halbjahr 2003 geplant.
Das Portal ist ausbaufähig. Es bietet die
Basis für die sukzessive Integration aller
Prozesse des Meldewesens, die externe
Schnittstellen mit Massenverkehr haben.
Bei einer solchen Integration werden
stets Kommunikationsvorgänge umgestellt von papierbasierter Verarbeitung
auf automatisierte elektronische Verarbeitung. Geplant ist für die nähere Zukunft, das XMeld-Portal zu erweitern
um Funktionalitäten für den Empfang
von Mitteilungen von einerseits auswärtigen Meldebehörden (z.B. Rückmeldung) und andererseits Standesämtern
an die Meldebehörde. Das implementierte Portalkonzept lässt auch den Ausbau für andere Register wie z.B. Führerschein oder Kraftfahrzeuge zu. Weitere
eGovernment-Projekte, die auf XMeld
setzen, finden in Niedersachsen und
Baden-Württemberg statt.
YORCK RABENSTEIN
PSI AG, Berlin
u
Auf diese Entwicklung hatte man im
Landeseinwohneramt Berlin schon lange gewartet und war froh, gemeinsam
mit der PSI AG zu ihr beigetragen zu
haben. Die beiden Partner erproben
XMeld seit Juni 2002 im Pilotprojekt
“Entwicklung eines eGovernment-Portals für Auskünfte des Meldewesens an
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7
Neue OnlineDienstleistungen des
Zentralen Mahngerichts
im Amtsgericht
Wedding
in verschlüsselter Form über das Internet
zum Mahngericht. Hierzu werden vom
Antragsteller eine Signaturkarte und ein
Kartenleser benötigt. Die dv-technische
Übermittlung der Daten soll in Zusammenarbeit mit dem LIT realisiert werden (WEB- und Intermedia-Server sowie Oracle-Datenbankserver im LIT).
I
Mit dem weiteren Verfahren
„ProfiMahn“ wird Antragstellern ermöglicht, die über eine eigene Mahnsoftware verfügen (bisherige Antragsteller mit Diskette bzw. Magnetbandkassette), die gesamte Kommunikation
mit dem Mahngericht in elektronischer
Form über das Internet abzuwickeln.
m automatisierten gerichtlichen
Mahnverfahren besteht die Möglichkeit neben der Antragstellung
auf dafür vorgeschriebenen Vordrucken,
Anträge auch in einer maschinell lesbaren Aufzeichnung einzureichen bzw.
zu übermitteln und Mitteilungen des
Gerichts in derselben Form zu erhalten
(Elektronischer Datenaustausch -EDA).
Gegenwärtig werden fast 50 % aller
Anträge im Mahnverfahren per Diskette bzw. Magnetbandkassette gestellt (im
Jahr 2002 = 227.000 Anträge von rd.
458.000 insgesamt eingegangenen Anträgen).
Im Rahmen eines Verwaltungsabkommens mit dem Senator für Justiz
und Verfassung der Freien und Hansestadt Bremen hat nunmehr das Land
Berlin die Übernahme des Online-Mahnverfahrens „OptiMahn / ProfiMahn“
(Ersteller: bremen online services GmbH
& Co KG; phinware GmbH) beschlossen.
Mit dem Verfahren „OptMahn“ wird
ein interaktives Formular für den Antrag auf Erlass eines Mahnbescheides
mit umfassenden Plausibilitätsprüfungen
und Hilfefunktionen für jede und jeden
unentgeltlich zugänglich im Internet über
die Homepage des Amtsgerichts
Wedding www.berlin.de/ag-wedding
angeboten, um auch Antragstellern ohne
eigene „Mahnsoftware“ eine fehlerfreie
Antragstellung in elektronischer Form
zu ermöglichen. Dabei können zunächst
die Angaben in dem vom Antragsteller
online ausgefüllten Formular mit einem
handelsüblichen Drucker in dem amtlichen Vordruck ausgedruckt und auf
konventionellem Wege verschickt werden. In Vorbereitung ist die Übermittlung der Daten elektronisch signiert und
2
„ProfiMahn“ bietet insbesondere sog.
Großkunden eine Reihe von Vorteilen
(kostengünstiger, schnellere Bearbeitung, signaturgesetzeskonform, keine
Zeitbeschränkungen bei der Datenübermittlung u.a.). „ProfiMahn“ basiert
im Übrigen auf den gleichen technischen Prinzipien wie „OptiMahn“.
Für die webbasierte Lösung wird die
Sicherheitsinfrastruktur „Online Services Computer Interface (OSCI)“ verwendet, ein offener, XML-basierter
Protokollstandard für sichere und rechtsverbindliche Kommunikation. OSCINachrichten sind nach dem Prinzip des
doppelten Umschlages aufgebaut: Der
Intermediär kann grundsätzlich nur den
äußeren Umschlag öffnen. Darin findet
er alle Informationen, die er für seine
Aufgaben benötigt. Die eigentlichen
Inhaltsdaten (z.B. die EDA-Daten) stecken sicher in einem inneren Umschlag.
Die Rolle des Intermediär soll der LIT
als Provider übernehmen. OSCI beinhaltet eine integrierte Signier- und
Chiffrierinfrastruktur, ist signaturgesetzkonform und unterstützt alle gängigen
Signaturkarten.
Verwendet werden aktuelle WebTechnologien:
•
•
für den Transport von OSCINachrichten SOAP via HTTP,
für die Bereitstellung, Installation u. Aktualisierung der OSCI1/03 2 10
•
•
Anwendungen HTML, Java,
JNPL, signierte Java Web StartApplikationen, genutzt werden
außerdem, so weit möglich, offene Standards und Open
Source-Produkte
für die Implementierung des
Intermediärs und der OSCIKernel wie JCA/JCE, OCF;
Apache, Tomcat, Xerces, Xalan...
Test’s mit ausgewählten Antragstellern
werden in Kürze beginnen. Der Echtbetrieb soll noch im Halbjahr 2003 realisiert werden.
DETLEF BADING
Gruppenleiter des Zentralen Mahngerichts beim AG Wedding, e-mail:
[email protected] u
Web-Services werden
geschäftsfähig: SAP
präsentiert neue
Enterprise Services
Architecture
N
ew York City - Die SAP AG hat
Mitte Januar ihre neue
Enterprise Services Architecture (ESA) vorgestellt, die als Referenzarchitektur für zukünftige Geschäftsanwendungen gelten wird. Die SAP spezifiziert damit ihre Entwicklungsplanung
für eine vollständig integrierte Anwendungsumgebung für Geschäftsapplikationen, die auf Web-Services aufbauen, sowie existierende Anwendungslösungen einbindet. Damit bietet die
Enterprise Services Architecture bestmöglichen Investitionsschutz. ESA liefert Unternehmen eine Vorlage, wie sie
auf Basis einer Services-basierten Architektur IT-Umgebungen schaffen können, die system- und unternehmensübergreifend arbeiten. Dabei stellt SAP
erstmals dar, wie Web-Services zukünftig als flexible Basis für Geschäftsanwendungen einsetzbar sind. Gleichzeitig hat die SAP mit SAP NetWeaver è
ç die Weiterentwicklung von mySAP
Technology, der offenen und flexiblen
Technologie-Plattform, präsentiert und
stellt damit die technische Grundlage
von ESA vor.
Die neue Enterprise Services
Architecture (ESA) beschreibt, wie eine
Integrations- und Applikationsplattform
genutzt werden kann, um Geschäftsprozesse schnell und flexibel abzubilden und aufeinander abzustimmen. So
ermöglicht ESA das Design zusammengesetzter Lösungen (composite
applications), die auf bestehenden Systemen aufsetzen und Web-Services nutzen, um spezielle Geschäftsprobleme
oder -aufgaben schnell und effizient zu
bearbeiten. ESA erreicht eine neue Dimension von Flexibilität, da alle Aspekte eines Geschäftsprozesses inklusive
aller eingebundenen Personen, Systeme
und Informationen gesteuert werden
können; das umfasst SAP- und SAPfremde Anwendungen sowie strukturierte und unstrukturierte Daten - also
beispielsweise Datenbanken und Dokumente - entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
In der Enterprise Services Architecture
werden alle Funktionalitäten als Service
behandelt. Services-basierte Architekturen gelten als Lösungsansatz für den
steigenden Integrationsbedarf in ITUmgebungen, da sie universell einsetzbar sind. Als technische Grundlage des
ESA-Modells bildet SAP NetWeaver die
integrierende Applikationsplattform der
SAP. Sie liefert die Werkzeuge, Vorlagen, Methoden und Parameter, mit denen SAP und ihre Partner in der Lage
sind, schnell neue Geschäftsprozesse zu
entwickeln, die auf bereits bestehenden
aufsetzen. Die darunter liegenden Systeme bleiben dabei die gleichen.
Die dritte Generation von Geschäftsanwendungen
Mit der Enterprise Services Architecture
definiert SAP die neue und dritte
Architekturgeneration für Geschäftsanwendungen. „Die heutige Ankündigung
ist für SAP genau so bedeutend wie
seinerzeit die Einführung der dreistufigen, dezentralen Client-/ServerArchitektur’“ erklärte Hasso Plattner,
Mitgründer und Vorstandssprecher der
SAP AG. „SAPs anhaltender Erfolg
basiert auf unserer Fähigkeit, Kundenbedürfnisse und -anforderungen, die sich
immer wieder ändern, in umfassende
Geschäftslösungen abzubilden. Dabei
hat es SAP stets verstanden, neue
Technologien zu nutzen. Die jüngsten
Markterfolge von mySAP Technology
und der SAP xApps haben uns angespornt, die dort verwirklichten Konzepte in allen Lösungen anzuwenden. Mit
der Einführung von ESA schaffen wir in
IT-Umgebungen die Voraussetzungen
für Anpassungsfähigkeit und Interoperabilität. Firmen werden zukünftig
in der Lage sein, aktuelle Technologien
zu nutzen, um ihren Geschäftsprozess
systemübergreifend mit Kunden, Partnern und Lieferanten zusammenzuführen und eine homogene Wertschöpfungskette aufzubauen“.’
SAPs dreistufige Server-Architektur
wurde schnell zum de-facto-Standard.
So liefert sie die Basis für Client-/Server-Systeme, um Informationen und
Prozesse auf Anwender-, Applikationssowie Datenebene zu integrieren. Diese
dreistufige Architektur bildet die Grundlage aller SAP-Lösungen, die heute bei
mehr als 19.000 Unternehmen weltweit
im Einsatz sind.
Während die dreistufige Client-/ServerArchitektur vorhandene Mainframe-Systeme ersetzte, eröffnet ESA Unternehmen die Chance, durch den Einsatz von
Web-Services die Flexibilität ihrer ITUmgebung zu erhöhen und dabei auf
bestehenden Lösungen aufzubauen. Das
ESA-Konzept ebnet den Weg für die
Integration heterogener Anwendungen.
In dieser Services-basierten Architektur
werden alle Applikationen als Service
behandelt, die Anwender jederzeit und
problemlos nutzen können. Dabei setzt
die SAP auf die Vorteile offener,
standard- und webbasierter Technologien und sorgt gleichzeitig für den
Schutz bestehender Investitionen.
1/03 2 11
Die neue ESA-Architektur bildet bereits
die Basis für die ersten ausgelieferten
SAP xApps. Dabei handelt es sich um
vorgefertigte, bereichsübergreifende Applikationen, die auf bestehenden Systemen aufsetzen. Außerdem liefert ESA
das Konzept für die Entwicklung und
Bereitstellung neuer Funktionen für
SAP-Lösungen in der Zukunft. Geplant
sind beispielsweise neue Integrationsszenarien für SAP-Anwendungslösungen, neue Funktionen für
Branchenanwendungen und Funktionserweiterungen für SAPs ERP-Lösung
(Enterprise Resource Planning) sowie
mehr Flexibilität für kundenspezifische
Entwicklungsprojekte.
„Web-Services werden heute primär
genutzt, um existierende Systeme einzukapseln,“ erläuterte Yvonne Genovese,
Research Director bei der Gartner
Group. „‘Die permanente und sofortige
Informationsverarbeitung im Sinne der
‘Real-time Enterprise’ erfordert jedoch
Geschäftsprozesse, die auf einer Services-basierten Infrastruktur aufbauen
und in der Web-Services integraler Bestandteil zusammengesetzter Applikationen sind“.
u
Neuer Adapter
unterstützt zahlreiche
Integrationsszenarien BizTalk Server 2002
bereit für Web Services
D
er Microsoft BizTalk Adapter
für Web Services ist ab sofort
verfügbar: Mit dieser Erweiterung für Microsoft BizTalk Server 2002
können Entwickler und Administratoren synchrone BizTalk Server-Anwendungen auch als XML Web Services
bereitstellen. Der Adapter bietet Wizardgestützte Verfahren für die Metadatensammlung und die Veröffentlichung von
Applikationen. Darüber hinaus ermöglicht er Verbindungen zu ERP-, CRMund Line-of-Business-Applikationen im
Back-End und unterstützt
è
7
ç den SharePoint Portal Server Single
Sign-On. Der BizTalk Adapter für Web
Services steht ab sofort auf der Webseite
http://www.microsoft.com/biztalk/
webservices zum Download bereit.
Microsoft erweitert mit dem Adapter
für Web Services die Fähigkeiten von
BizTalk Server 2002, Geschäftsprozesse
mit geringem Aufwand zu integrieren.
Durch die Unterstützung von SharePoint
Portal Server Single Sign-On können
künftig Aufrufe aus dem Internet über
die Portaltechnologie von Microsoft direkt an eine BizTalk Server 2002-Instanz geleitet werden. Dieses Feature
des BizTalk-Adapters ist für alle Unternehmen interessant, die mit einem Portal eine einheitliche Schnittstelle für den
Zugriff auf die Unternehmensumgebung
realisieren wollen.
Die Web Service-Aufrufe über HTTP
und SOAP 1.1 ermöglichen unzählige
Integrations-Szenarien im Back-End. So
wird es nun einfacher, Verbindungen
zwischen bestehenden und neuen
Technologien im Unternehmen zu schaffen und beispielsweise Host- oder
Midrange-basierte Systeme, wie CICS,
IMS oder DB2, mit Web Services zu
integrieren, die über BizTalk Server 2002
bereitgestellt werden. Die Integration
im Mainframe- und Midrange-Bereich
wird durch den Einsatz von Host Integration Server 2000 unterstützt.
Für Entwickler von Web Services bietet
der BizTalk-Adapter eine WSDL-Schnittstelle, mit der sie ihre Projekte als Grundlage für größere und komplexere Anwendungen verwenden können, die die
Messaging- und Prozessautoma-tisierungsServices von BizTalk Server 2002 nutzen.
Der BizTalk-Adapter setzt konsequent
auf XML-Standards, was die Entwicklung von Anwendungen vereinfacht und
den administrativen Aufwand für die
Integration von zwei oder mehr heterogenen Systemen reduziert.
Mit dem BizTalk-Adapter lassen sich
zudem die .NET-Entwicklung und der
2
Middleware-Bereich zusammenführen: Entwickler werden künftig Visual Studio
NET und das .NET-Framework nutzen, um in kürzester Zeit erste Versionen von
Applikationen zu entwickeln. Dieser Ansatz funktioniert sehr gut für eine Anwendung, die in kleineren Arbeitsgruppen zum Einsatz kommt. Sobald die Zugriffe auf
die Anwendung, die als Web Service zur Verfügung gestellt wird, aber steigen, muss
die Anwendung skaliert werden - und hier sind die Messaging-Funktionen des
BizTalk Server gefragt.
Neben dem BizTalk-Adapter für Web Services hat Microsoft vor kurzem auch eine
neue branchenspezifische Erweiterung für den BizTalk Server 2002 vorgestellt: Der
BizTalk Accelerator for Financial Services ermöglicht es, finanzspezifische Prozesse
nahtlos in bestehende Geschäftsanwendungen einzubinden. Die XML-basierte
Integrationsplattform unterstützt bestehende und neue Standards der Society for
Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT), wie ISO15022 und
ISO7775, und hilft damit Finanzdienstleistern, SWIFT-kompatible Applikationen
anzubieten. Auf der Grundlage des BizTalk Accelerator for Financial Services
entwickeln Microsoft und seine Partnerunternehmen künftig den Support für
weitere Branchenstandards, wie FIX, IFX, OFX und ACCORD.
u
Erfolgreiche Services im Web: CM4all
WebsiteCreator & Co.
C
M4all WebsiteCreator ist eine Software der Kölner Firma Content Management AG (CM-AG) zur einfachen Erstellung von Homepages. Sie bietet
zudem die Möglichkeit, über einen „Word“ ähnlichen Editor jederzeit Texte,
Bilder und Aussehen einer Website zu ändern. Das Besondere an CM4all
WebsiteCreator ist jedoch weniger der Funktionsumfang der Software, sondern das
Betreibermodell, das dahinter steckt: CM4all WebsiteCreator wird nicht auf den
Rechnern der jeweiligen Anwender installiert, sondern online über das Internet als
„Webservice“ genutzt. Der Anwender zahlt statt eines einmaligen Kaufpreises eine
geringe monatliche Miete für die Software, um seine Homepage regelmäßig bearbeiten und aktualisieren zu können. Zur Zeit wird dieser Service aktiv von mehreren
hunderttausend zahlenden Anwendern genutzt.
Die Idee zu der Software wurde 1999 geboren: Die beiden CM-AG Firmengründer
Rovert Schovenberg und Cornel Schnietz hatten in den Jahren zuvor bereits
wertvolle Erfahrungen sammeln können. Zum einen hatten sie professionelle
Content Management Software zur Webseitenpflege größerer Unternehmen erstellt.
Zum anderen Internet-Börsenspiele entwickelt, die mit hohen Benutzerzahlen
online bedienbar waren (u.a. für www.focus.de, www.sportschau.de, www.wiwo.de,
www.dm-online.de).
Die auf dieser Basis konzipierte CM4all Technologie (CM4all = Content Management für alle) vereint beide Kompetenzen. Das System ermöglicht Content Management für Webseiten auf Basis einer hochskalierbaren Servertechnologie. Die Software wird beispielsweise auf einem Linux-Server in einem zentralen Rechenzentrum
installiert und kann von jedem x-beliebigen Rechner standortunabhängig über den
Internetbrowser gestartet werden. Bis zu 50.000 Anwender können pro Linux-Server
mit der Software verwaltet werden. Die Kosten für eine Serverinstallation können
dadurch auf sehr viele Anwender verteilt werden. Anbieter von CM4all-Services (z.B.
1&1 Internet AG) können dies zu einem sehr günstigen Preis pro Nutzer (je nach
Anbieter ab ca. 3-5 Euro / Monat).
è
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Daten im Browser gemeinsam angezeigt
werden können, werden XML und XSLTDaten zur Laufzeit in HTML umgewandelt.)
Alle Bilder, die auf der Homepage dargestellt werden sollen, werden einmalig
in eine CM4all Mediadatenbank geladen. Dort werden alle Bilder eines Anwenders verwaltet und können sogar
mit einigen Funktionen wie Rote-Augen-Entfernen, Farbfiltern, Skalieren,
etc. bearbeitet werden.
ç Die CM4all Technologie basiert auf einer strengen Trennung von Inhalt und
Layout. Durch den Einsatz von Templates (Design-Vorlagen) können Texte und
Layout unabhängig voneinander gepflegt werden. Über 160 verschiedene HomepageDesigns haben die Grafiker der CM-AG bereits entworfen, jedes davon bis zu
1000fach individualisierbar durch Farbgebung, Stil, unterschiedliche Hauptgrafiken.
Als Anwender des CM4all WebsiteCreator können Sie durch die Angabe einer
Branche die Design-Auswahl vereinfachen, auch Vorschläge für eine Hauptnavigation
werden branchenspezifisch angezeigt. Sobald eine Seitenstruktur für den Internetauftritt angelegt ist, kann mit dem eigentlichen Füllen der Seiten mit Inhalten
begonnen werden: Der Internetexplorer verwandelt sich in einen komfortablen
Editor, der stark an die Oberfläche von „Word“ erinnert. Texte können hier
eingegeben oder aus anderen Anwendungen kopiert werden. Die Darstellung erfolgt
im gewählten Design - das heißt die Seite sieht bereits bei der Bearbeitung so aus, wie
sie später unter einer www-Adresse veröffentlicht sein wird. (Für die technisch
Interessierten: Im Hintergrund werden die erfassten Inhalte als XML-Daten auf dem
CM4all Server in einer objektorientierten Datenbank gespeichert. Die DesignTemplates liegen als XSLT-Stylesheets ebenfalls in dieser Datenbank. Damit die
Damit der Webauftritt nicht langweilig
wird, bietet der CM4all WebsiteCreator
- je nach Konfiguration und Anbieter noch einige Extras an, die mit in eine
Homepage integriert werden können.
Dies sind z.B. individualisierbare FlashIntros, ein Gästebuch, Forum oder ein
Votingtool, mit dem man regelmäßige
Umfragen auf seiner Seite durchführen
kann. Interessant ist auch die Möglichkeit Online-Fotoalben zu integrieren.
Dafür gibt es ebenfalls wieder verschiedene Design-Vorlagen, die die Fotos
z.B. alle mit einer bunten Büroklammer
versehen oder das Album wie eine Pinnwand aussehen lassen.
Durch die Nutzung und Berücksichtigung verschiedener Standards wie
SOAP; .NET, XML, J2EE bei der Entwicklung der CM4all Technologie, kann
der CM4all Server auch als Plattform für
weitere, externe Webservices genutzt
werden. Zum Beispiel gibt es seit kurzem eine Integration von Microsofts
erstem kommerziellem .NET Service
MapPoint .NET, zur Einbindung von
Lageplänen auf einer Homepage.
Wenn eine Website fertig erstellt oder
editiert wurde, so folgt im Anschluß
daran die Veröffentlichung auf eine
vorher festgelegte www-Adresse. Per
FTP werden die Daten als HTML-Code
(der zuvor aus dem XML des Inhalts
und dem XSLT des Designs generiert
wurde) an die gemietete www-Adresse
übertragen und sind ab sofort öffentlich
zugänglich. Werden zu einem späteren
Zeitpunkt Änderungen vorgenommen,
so werden nur die betroffenen Seiten
neu übertragen.
è
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7
2
1/03 2 14
Design-Vorlagen können diese
z.B. in CM4all WebsiteCreator
Pro importiert werden.
CM4all WebsiteCreator Pro und CM4all
Business basieren auf der gleichen Technologie wie CM4all WebsiteCreator und
funktionieren ebenfalls nach dem Prinzip der Onlinenutzung. Nur zum Vergleich: Produkte, die der Leistungsstärke
und dem Umfang nach mit CM4all Business vergleichbar sind, kosten ab ca.
25.000 Euro (Lizenzkosten ohne Implementierung), die Mietkosten für CM4all
Business liegen im unteren dreistelligen
Eurobereich.
ç Die Oberfläche von CM4all WebsiteCreator ist so gestaltet, dass sich jedermann
und insbesondere Nicht-Techniker darin zurechtfinden. Wem das nicht genügt, der
kann weitergehende CM4all Produkte mieten oder auf diese upgraden:
•
•
CM4all WebsiteCreator Pro ermöglicht die Bearbeitung der Homepage mit
mehreren Benutzern, die unterschiedliche Berechtigungen zur Bearbeitung,
Freigabe und Veröffentlichung von Seiten haben können. Außerdem können
vorgefertigte Seitenvorlagen für News, Presse, Jobs, Produktbeschreibungen
und dergleichen definiert und eingebunden werden. Auch der Import individueller Design-Vorlagen ist möglich.
CM4all Business ist die Profivariante der Software und ermöglicht die
Programmierung eigener Designtemplates und Seitenvorlagen in XSLT mit
Hilfe eines professionellen XML-Editors. Durch die Exportfunktion von
1/03 2 15
Angeboten werden die CM4all Produkte über Partnerunternehmen der CMAG, die die CM4all Serversoftware in
ihren Rechenzentren installiert haben
und als Service vermieten. Dies sind z.B.
in Deutschland 1&1 Internet AG,
Schlund + Partner AG, handwerk.de/
AG, in der Schweiz Bluewin AG
(Swisscom-Tochter), sunrise / TDC
Switzerland AG oder in England One
and One UK.
Die CM4all Software wird von der CMAG jeweils an das Design der Partner
angepasst, so dass sich z.B. der CM4all
WebsiteCreator unter www.livingnet.de
anders präsentiert als unter
www.einsundeins.de, www.handwerk.de
oder www.bluewin.ch. Dort kann die
Software auch überall kostenlos getestet
werden – nur eine Veröffentlichung ist
nicht ohne Anmeldung möglich. Aktuell nutzen zur Zeit europaweit mehrere
hunderttausend zahlende Kunden
CM4all Produkte zur Erstellung und
Verwaltung ihrer Internetauftritte. u
7
Web Services: Neuer
Megatrend löst
Investitionsschub aus
Studie lüftet Geheimnis um
Softwarebausteine
V
on der Nische zum Megatrend
im Internet entwickelt sich
derzeit das Thema Web-Services. Es handelt sich um Softwarebausteine, die auf verschiedenen
Netzwerkrechnern laufen und über das
Internet zu einer Anwendung verknüpft
werden. Zu relativ geringen Kosten können so verschiedene Geschäftsprozesse
über Unternehmensgrenzen hinweg verbunden werden. Auf Grund der technischen Einfachheit und eines hohen
Standardisierungsgrads können WebServices von Partnern, Zulieferern oder
Kunden verknüpft werden. Rund ein
Drittel der deutschen Unternehmen (30
Prozent) haben bereits eine Strategie
zum Einsatz der neuen Technologie
entwickelt und fast genau so viele (25
Prozent) betrachten Web-Services als
bedeutsames oder sehr bedeutsames
Thema. Dieses ergab eine Studie der
Management- und IT-Beratung Cap
Gemini Ernst & Young nach Befragung
von 170 deutschen Unternehmen.
Web-Services unaufhaltsam auf dem
Vormarsch
Noch steckt knapp die Hälfte (49 Prozent) der Studienteilnehmer in der Initialphase. Während sich knapp ein Drittel
(29 Prozent) mit dem Aufbau einzelner
Web-Services beschäftigen, sind bereits
15 Prozent konkret beim Ausbau. Bei
drei Prozent sind Web-Services bereits
Realität und werden im Unternehmen
breit genutzt.
„Wer jetzt die Zeichen der Zeit verschläft, könnte leicht von der Entwicklung überholt werden“, warnt Heinz
Brommundt, Vice President und Chief
Technology Officer bei Cap Gemini
Ernst & Young in Zentraleuropa. „Hier
2
kommt kein neuer Hype auf uns zu,
sondern ein Thema, das sowohl die ITAbteilungen als auch das obere Management ernsthaft verfolgen.“ Die Zahl derer, die Web-Services auf breiter Front
einführen werden, wird vermutlich
schnell steigen: 32 Prozent der Befragten glauben die neuen Softwarebausteine
innerhalb der nächsten zwei Jahre und
44 Prozent in zwei bis höchstens vier
Jahren auf breiter Basis in ihrem Unternehmen einzusetzen.
Hindernisse bei Standardisierung
und Sicherheit
Die drei Softwarehersteller Microsoft
(26 Prozent), IBM und Sun (jeweils 11
Prozent) haben den höchsten Bekanntheitsgrad bei Web-Services. Insgesamt
verbinden knapp die Hälfte der Befragten einen der großen Drei mit dem Thema. Doch es bleibt genügend Raum für
Nischenanbieter: 36 Prozent nannten
sonstige Anbieter.
Ein wichtiger Aspekt für den Erfolg
wird die Standardisierung sein: hier geht
die Meinung der IT-Direktoren und
CIOs auseinander. Bei den 49,1 Prozent, die von einer Einigung ausgehen,
rechnet die Mehrheit damit, dass es eine
Standardisierung bei Transaktionen und
bei Sicherheitsaspekten innerhalb der
nächsten zwei bis vier Jahre geben wird.
Ein Viertel geht sogar von einem Zeitraum von nur zwei Jahren aus.
Wie wichtig das Thema Sicherheit ist,
sieht man bei der Frage nach den Hindernissen: 60 Prozent der Befragten
befürchten Sicherheitslücken durch den
Einsatz der neuen Technologie. Für 44
Prozent ist das Marktmodell noch nicht
klar. 34 Prozent halten den Umsetzungsaufwand für zu groß. Hier ist Aufklärungsarbeit dringend erforderlich.
Kundenbeziehungsmanagement ist
Haupteinsatzbereich
Am häufigsten (87 Prozent) werden
Web-Services im Marketing und Vertrieb sowie beim Customer Relationship
Management (CRM) eingesetzt. Mehr
1/03 2 16
als die Hälfte (53 Prozent) beabsichtigt,
innerhalb der nächsten 24 Monate WebServices einzusetzen. Doch jede Branche hat andere Bedürfnisse: Im Handel
wird außer auf CRM besonderer Wert
auf Aftersales, Service, Ersatzteilvertrieb
und e?Procurement (69 Prozent) gelegt.
Die Industrie sieht es für die vier erstgenannten Bereiche ähnlich. Doch statt
auf e-Procurment setzt man hier auf
Supply Chain Management. Bei Dienstleistern stehen neben CRM besonders
Finanzen und Controlling (63 Prozent)
auf der Projektliste.
Großprojekte für kommende Jahre
erwartet
Für das laufende Jahr bewegt sich das
finanzielle Volumen bei der Mehrzahl
der Projekte noch unter einer Million
Euro, was als Indiz zu deuten ist, dass
viele noch vorsichtig mit der neuen Technologie umgehen. Rund zehn Prozent
liegen zwischen einer und fünf Millionen Euro. Doch ein Prozent der Projekte hat bereits die stattliche Größe von
zehn bis 50 Millionen Euro erreicht.
„Wer heute Web-Services strategisch
einsetzt, gibt nicht nur mehr Geld aus,
sondern baut auch mehr auf Großprojekte. Klar, dass dann das Thema zur
Chefsache wird“, stellt Heinz
Brommundt fest. Die Studie ergab, dass
bei 57 Prozent der Unternehmen der
Vorstand beziehungsweise die Geschäftsführung das Thema Web-Services
vorantreibt. Bei 55 Prozent ist es die ITAbteilung.
Trotz einer noch instabilen Marktsituation handelt es sich bei Web-Services um eine zukunftsträchtige neue
Technologie, die die Konzepte
komponentenbasierter Software fortsetzt. Mit fortschreitender Standardisierung und Eliminierung von Sicherheitslücken wird das Trendthema schnell an
Bedeutung gewinnen. Der große Stellenwert ist schon jetzt erkannt. Mit
zunächst internen Anwendungen und
Piloten mit vertrauten Partnern können
die Unternehmen ihr Risiko minimieren
und sich trotzdem einen wettbewerbsrelevanten Vorsprung sichern
u
Novell Nsure UDDI
Server
D
üsseldorf - Novell stellt Entwicklern kostenlos den Novell
Nsure UDDI Server zur Verfügung. Der Server ergänzt den Web
Services Standard UDDI (Universal
Description, Discovery and Integration) um bisher fehlende Sicherheits- und
Management-Funktionen. Der Novell
Nsure UDDI Server basiert auf dem
Verzeichnisdienst Novell eDirectory, der
mit 734 Millionen ausgelieferten Lizenzen der weltweit führende Verzeichnisdienst ist.
Funktionen des Novell Nsure UDDI
Servers
Der Novell Nsure UDDI Server ermöglicht es Unternehmen, Web Services zu
registrieren und sie internen und externen Usern zur Verfügung zu stellen.
Novell eDirectory steuert die notwendigen Management- und Sicherheitsfunktionen bei. Anwender, die Web Services registrieren oder nutzen möchten,
müssen sich erst gegenüber dem
Directory authentifizieren. Die User, ihre
Zugriffsrechte und die registrierten Web
Services werden über das eDirectory
mit Tools wie Novell iManager zentral
verwaltet.
Seit der Einführung von UDDI im Jahr 2000 wurde der Standard bisher nur zögerlich
angenommen. Einer der Gründe hierfür ist, dass die Anzahl von Web ServicesImplementierungen bisher relativ gering ist. Ebenso spielt es aber eine Rolle, dass
dem Standard noch verlässliche Management- und Sicherheits-Funktionen für
registrierte Services fehlen. Mit dem UDDI-Server auf Basis des Novell eDirectory
füllt Novell nun diese Lücken.
Verfügbarkeit
Der Novell Nsure UDDI Server steht zum freien Download zur Verfügung. Weitere
Informationen finden sich im Internet unter http://developer.novell.com/uddi. u
Sicherheits-Spezifikationen für Web Services
veröffentlicht
S
un Microsystems veröffentlicht gemeinsam mit den führenden IT-Unternehmen Fujitsu, Hitachi, NEC, Oracle und Sonic Software ein Arbeitspapier mit
Sicherheits-Spezifikationen für Web Services. Ziel der Zusammenarbeit ist die
Schaffung von lizenzfreien Web Service Sicherheit-Standards. Die Web Service
Sicherheits-Funktionen sollen durch die Erweiterung des Simple Object Access
Protocols (SOAP) den sicheren Datentransfer zwischen Web Services gewährleisten
und nicht nur eine Anbindung an das darunter liegende Transport-Protokol darstellen. Dadurch gewährleisten die Spezifikationen die sichere, plattform- und anbieterunabhängige Interoperabilität der Systeme. Die Spezifikationen sollen die Einführung von Web Services in Unternehmen beschleunigen und die Technologie für eine
Vielzahl von Unternehmens-Anwendungen und Integrationsaufgaben erschließen.
Das Arbeitspapier steht unter folgender Adresse zum Download bereit:
http://sunoneedev.sun.com/platform/technologies/technologies_mv.html
u
Die UDDI Registry
Ein zentrales Element einer Web Services-Infrastruktur sind die UDDIRegistries, die auf dem UDDI-Standard
aufbauen. Die UDDI-Registries erfassen und organisieren die verfügbaren
Web-Services. Unternehmen und Service Provider tragen sich selber in die
Registries ein und veröffentlichen ihre
angebotenen Web Services. Ebenso können Unternehmen und Konsumenten
benötigte Services über das Verzeichnis
suchen, mit den anbietenden Unternehmen direkt Kontakt aufnehmen und auf
Services zugreifen. UDDI-Registries
funktionieren somit wie die “Gelben
Seiten” des Internets.
Das XML & Web Services Magazin: http://www.xmlmagazin.de/
1/03 2 17
7
Schnellere Entwicklung
von Web Services
Mit OptimalJ bietet Compuware ein Produkt an, das die MDA mit Patterns
kombiniert und so die Vorteile eines solchen Vorgehens zur Verfügung stellt.
OptimalJ ist eine durchgängige Lösung für die MDA basierte Entwicklung von
Anwendungen auf der J2EE Plattform, die Web Services unterstützt.
Wie Patterns und die MDA helfen
Bei der Betrachtung von Web Services müssen wir zwei Anwendungsfälle unterscheiden: 1) die Anwendung soll bestehende Web Services nutzen; 2) die Anwendung soll
Web Services zur Verfügung stellen. Zuerst soll der Fall 1) diskutiert werden. Mit
OptimalJ wird die WDSL des bestehenden Service importiert. Damit liegt eine
Definition auf Ebene des PSM (Connector Model) vor. Aus dieser Information
erzeugt OptimalJ dann die notwendigen Informationen für das PIM (Domain
Model). Nun können alle für den Einsatz des Web Services notwendigen Informationen für das PSM und anschließend der notwendige Java Code der Anwendung
erzeugt werden. Dabei erstellt OptimalJ auch Java Server Pages, die es dem
Entwickler erlauben den Web Service zu testen.
N
achdem sich die Web Service
Technologie zunehmend etabliert, stehen die Software Entwickler immer mehr vor der Herausforderung, so schnell wie möglich Anwendungen zu erstellen, die diese Technologie nutzen. Plant man die Entwicklung
von Web Services auf der Basis von
Java, kommt ein weiterer KomplexitätsGrad hinzu. Die J2EE Architektur muss
beherrscht werden! Leider lässt sich eine
relevante Abnahme der Produktivität
beobachten, wenn J2EE konforme Anwendungen erstellt werden sollen. Dies
ist im wesentlichen durch die steigende
Anzahl von Plattformen und durch die
technologischen Aufwände für die Kommunikation zwischen diesen Plattformen bedingt. Die Web Services Technologie bedeutet eine weitere Komplexitäts-Zunahme der zu erstellenden
Anwendungen.
Der Einsatz von Patterns stellt hier einen ersten Verbesserungsansatz dar. In
den frühen neunziger Jahren wurden die
ersten Patterns entwickelt. Jedoch sind
die meisten heutigen Patterns eher Code
Templates, für einen jeweils sehr speziellen Einsatzbereich. Daher gibt es viele
Ansätze, die Leistungsfähigkeit der Patterns zu verbessern. Ein Ansatz, die
Leistung zu steigern, ist, Modelle und
Patterns zu kombinieren.
Die OMG (Object Management Goup)
hat mit der MDA (Model Driven
Architecture) einen neuen Standard geschaffen, der ein großes Potential für die
Zukunft hat. Das Ziel der MDA ist es,
Modelle automatisch in eine entsprechende Technologie und dann eventuell
sogar in lauffähige Anwendungen zu
überführen. Dafür definiert die MDA 3
Modell Ebenen: das Platform
Independend Model (PSM), das
Platform Specific Model (PIM) und das
Code Model.
2
Bild 1 Schritte bei der Integration eines Web Services
Im Fall 2) wird zunächst das PIM (Domain Model) mit einem UML basierten,
grafischen Werkzeug aufgebaut. Ein Generator, der Patterns für die Transformation
des PIM in ein J2EE spezifisches PSM benutzt, erzeugt das PSM vollautomatisch.
Selbstverständlich kann der Entwickler mit grafischen Werkzeugen im PSM weitere
Aspekte seiner Anwendung modellieren. Für die J2EE spezifischen Schichten EJB,
Datenzugriff und Präsentation werden eigene Modelle auf Ebene des PSM angelegt.
Nun wird aus dem erzeugten EJB Modell das für den Web Service notwendige
Connector Model erzeugt. Da die Datenzugriffschicht generiert wird, muss man sich
keine Gedanken über ein objekt–relationales Mapping machen. Dies wird von den
Transformation Patterns übernommen. Auch die Umsetzung der fachlichen Klassen
auf die Schichten einer J2EE Architektur wird durch die Patterns erledigt. Die
Patterns implementieren die „Best Practices“ für den Aufbau einer J2EE Anwendung und befreien so von vielen Architektur Fragen.
Aus dem PSM wird dann der vollständige Java Code für die modellierte Anwendung
generiert. Im Fall von Web Services bedeutet dies, dass alle notwendigen WDSL
Beschreibungen hergestellt werden und der Web Service sofort publiziert werden
kann. Für die Generierung kommen wieder Patterns zum Einsatz, die den Übergang
vom PSM zum Code vollständig beschreiben. So ist ein standardisierter Code
garantiert, der schnell verstanden wird und Ergänzungen wesentlich erleichtert. Im
Fall der WDSL Generierung kommt das AXIS Toolkit vom Apache zum Einsatz. è
1/03 2 18
ç
Um auch die Inbetriebnahme der Anwendungen zu erleichtern, werden alle
notwendigen Deployment Descriptoren
für die marktgängigen J2EE Application
Server generiert. Mit der integrierten
Testumgebung, bestehend aus einem
J2EE Server, einem WebServer und einer JDBC fähigen Datenbank, wird die
Anwendung sofort nach dem
Compilieren innerhalb der OptimalJ
Umgebung getestet.
Bild 2 Schritte beim Erstellen von Web Services
Eine wichtige Frage, die sich bisher immer bei dem Einsatz von
Modellierungswerkzeugen und Code Generatoren stellte, ist die Frage, was passiert
bei Änderungen, die durch Wartungsmaßnahmen notwendig werden? Mit Hilfe der
Active Synchronisation sorgt OptimalJ dafür, dass der Code die aktuellen Modellinformationen wiederspiegelt. Das bedeutet, dass jede Änderung im Modell, egal, ob
sie auf Ebene des PIM oder des PSM durchgeführt wurde, sofort im Code eingepflegt
wird. Natürlich kann das Entwicklungsteam im generierten Code eigene Ergänzungen einfügen. OptimalJ stellt dafür, an jeder Stelle im Code, sogenannte „Freeblocks“
zur Verfügung. Der Code der sich in diesen Freeblocks befindet, wird beim
Generieren nicht überschrieben, so bleiben die eigenen Ergänzungen bei Wartungsmaßnahmen, die eine Änderung auf Ebene des PIM oder PSM notwendig machten,
immer erhalten.
Um auch die Integration bestehender
Mainframe Transaktionen effektiv zu
unterstützen, bietet OptimalJ die Möglichkeit, auch Cobol Sourcen zu importieren und daraus alle notwendigen
Modellinformationen für das PIM und
PSM zu generieren.
ANDREAS HERZIG
Manager PreSales Development & Integration
Compuware GmbH, An der Trift 65,
63303 Dreieich, Tel: 06103/9488-0,
E-Mail:
[email protected]
Komplizierte Materie verständlich dargestellt: Unter der Überschrift „Web Services
verstehen und nutzen“ erklären Michael Nickles & Thomas Wölfer das Thema
http://www.nickles.de/c/s/21-0014-283-1.htm
1/03 2 19
7
Verbrecherjagd mit
dem Computer
D
ie Staatsanwaltschaft in Berlin
verfügt seit Anfang Februar
über eine vollständige Ausstattung mit Informationstechnik und die
neuen technischen Möglichkeiten bei
der Verbrechensbekämpfung. Justizsenatorin Karin Schubert stellte dazu
fest: „Viele Ermittlungen werden deutlich schneller, weil die Zusammenarbeit
innerhalb der Staatsanwaltschaft aber
vor allem auch mit der Polizei online
erfolgen kann. Berlins Kriminelle werden sich zukünftig warm anziehen müssen. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, gerade auch in Zeiten knapper
Kassen diese wichtigen Voraussetzungen für eine effiziente und erfolgreiche
Verbrechensbekämpfung zu schaffen.
Damit haben wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Modernisierung
der Berliner Justiz gesetzt“.
Die Justizsenatorin ergänzte, dass damit
zugleich ein erster Schritt in Richtung
elektronische Akte getan werde. Als
nächstes gelte es, auch die Gerichte mit
IT-Technik auszustatten, damit die
schnelle Kommunikation dort weitergehe. Dann müssten bald nicht mehr
Tausende von Akten kilometerlang
durch Flure hin und her getragen werden, bevor es zu einem Gerichtsverfahren komme.
In Berlin ermittelt Europas größte
Strafverfolgungsbehörde. Gemeinsam
mit Amtsanwaltschaft und Generalstaatsanwaltschaft Berlin sind jetzt 1.200
elektronische Arbeitsplätze für Berlins
Amts- und Staatsanwälte, Rechtspfleger,
Geschäftsstellenbeamte und Schreibkräfte ausgestattet. Die miteinander vernetzten Bildschirmarbeitsplätze bieten
verschiedene automatisierte Nutzungsmöglichkeiten:
•
Mit dem Auskunftssystem ASTA
hat nun jeder Sachbearbeiter die
Möglichkeit vom eigenen Arbeitsplatz aus bundesweit Auskünfte über Ermittlungsverfah-
2
•
•
•
•
ren anderer Staatsanwaltschaften einzuholen, Abfragen zu
Vorstrafen von Verdächtigen aus
dem Bundeszentralregister oder
aus dem Verkehrszentralregister
online abzurufen. Über ein automatisiertes Verfahren werden
Meldungen von und an die Ausländerbehörde - auch über den
Aufenthalt von Verdächtigen ermöglicht. Damit kann länderübergreifende organisierte Kriminalität besser bekämpft werden.
Dieses Auskunftssystem bewältigt unglaubliche Mengen Datensätze: vier Millionen Ermittlungsverfahren, 4,4 Millionen Beschuldigte, 2,6 Millionen Geschädigte/Anzeigeerstatter. Das es
wirklich genutzt wird, zeigen täglich rund sieben Millionen
Datenbankzugriffe.
Es besteht eine Schnittstelle zum
Statistischen Landesamt
Durch eine optimale Verbindung
zum polizeilichen Informationssystem zur Verbrechensbekämpfung (ISVB) können die
von der Polizei erfassten
Personendaten bei Übergabe des
Ermittlungsverfahren an die
Staatsanwaltschaft automatisch
in ASTA aufgenommen werden.
Mit dem weiteren Anwendungssystem JUKOS wird die Vollstreckung von Geldstrafen und
Verfahrenskosten unterstützt.
Hierunter verbergen sich 97.000
Verurteilte, es sind über 1,1 Mio.
Dokumente gespeichert, für über
43.500 Kostenrechnungen werden Zahlungen kontrolliert,
166.000 Zahlungen werden gebucht und quittiert.
Jeder Staatsanwalt hat nun Zugang zum Intranet der Staatsanwaltschaften und der Berliner
Landesverwaltung, Zugang zu
Juris, (dem bundesweitern juristischen Informationssystem) sowie ein Zugang zu IStA, dem
Informationssystem der Berliner
Staatsanwaltschaften. Jeder
Staatsanwalt kann damit am Arbeitsplatz einschlägige Gesetze
und Verordnungen, Telefonverzeichnisse, Geschäfts1/03 2 20
•
•
verteilungspläne etc. elektronisch
abrufen.
Alle Mitarbeiter können über
interne E-mail schnell Dokumente und Informationen austauschen
Bei Bedarf steht den Ermittlern
ein weltweiter Internetzugang zur
Verfügung.
Dieses Technikkonzept setzt für das
Land Berlin Innovationsimpulse. Das
hier bereits verwirklichte Konzept des
Serverbased Computing ist von der
Innenverwaltung und dem Landesbetrieb für Informationstechnik übernommen worden. Damit wird für die
Zukunft eine wichtige Weiche gestellt
für eine gemeinsame Entwicklung aller
Behörden Berlins vom Bezirksamt bis zur
den Senatsverwaltungen aller Bereiche.
Gemeinsam mit einem externen
Beratungsunternehmen wurde das hochmoderne Technikkonzept „Serverbased
Computing“ realisiert. Dabei wird die
herkömmlich auf vernetzten PC vorhandene Rechnerleistung von einer zentralen „Serverfarm“ übernommen. Am
Arbeitsplatz wird die Funktionalität eines PC über einen „thin Client“ abgebildet. Dieses technisch anspruchsvolle
Konzept ist deutlich weniger wartungsintensiv. Es bietet ein zusätzliches sehr
hohes Maß an Sicherheit und ist gegenüber dem herkömmlichen „Client-Server-Computing“ sogar wartungsärmer.
Mit der jetzt flächendeckend vorhandenen modernen informationstechnischen
Infrastruktur ist die Grundlage für nächste technische Innovationen geschaffen.
So wird bereits dieses Jahr ein Pilotbetrieb mit einem umfassenden Bürokommunikationssystems nach dem
DOMEA-Standard des Bundesinnenministeriums aufgenommen werden (DOMEA = Dokumentenmanagement und elektronische
Archivierung). Damit wird eine weitere
erhebliche Verbesserung der Struktur
der Geschäftsabläufe sowie die Aufnahme des elektronischen Rechtsverkehrs
mit Polizei und Gerichten einschließlich
des Zugriffs auf elektronische
Ermittlungsakten der Polizei ermöglicht
werden.
u
IBM konzentriert
eGovernmentKompetenz
B
erlin/Stuttgart - IBM eröffnete
Ende Dezember vergangenen
Jahres sein eGovernment Center in Berlin. Hier stellt das Unternehmen zusammen mit seinen Geschäftspartnern und unabhängigen SoftwareAnbietern IT-Lösungen vor, die speziell
für den öffentlichen Sektor entwickelt
wurden. Diese Lösungen sollen
Verwaltungsprozesse optimieren und sie
so effizienter und kostengünstiger gestalten. Mit dem eGovernment Center
erfüllt IBM einen weiteren Bestandteil
des gemeinsamen Bundesrahmenvertrags zwischen dem Unternehmen
und dem Bundesministerium des Innern.
Das Bundesinnenministerium will mit
diesem Vertrag die IT-Sicherheit erhöhen, die Abhängigkeit von einzelnen
Software-Anbietern vermeiden und so
beim Kauf von IT-Leistungen Kosten
für die Öffentliche Hand sparen.
„Mit dem neuen IBM eGovernment
Center positionieren wir uns als ganzheitlicher Lösungsanbieter mit Anwendungen für Behörden, Kommunen, Länder und den Bund“, sagte Jochen Moll,
Vice President, IBM Software Group
und Sponsor des Centers. „Ein Schwerpunkt der Center-Aktivitäten sind Linux
und Sicherheitsanwendungen wie zum
Beispiel die digitale Signatur sowie Bürger-Portale im E-Government-Umfeld.“
In dem direkt am Spreebogen in der
Nähe des Bundesinnenministeriums
gelegenen Center werden diverse EGovernment-Lösungen gezeigt. So präsentiert IBM gemeinsam mit seinen Partnern E-Procurement-Lösungen, die
Beschaffungsprozesse transparenter und
effektiver gestalten. Darüber hinaus
können sich die Besucher aus den Öffentlichen Verwaltungen über BürgerPortale, mittels derer Bürger Zugriff auf
digitalisierte Formulare erhalten und mit
denen sich zahlreiche Vorgänge schon
heute am heimischen PC online tätigen
lassen, informieren. Die Stadt Dortmund beispielsweise realisiert gemeinsam mit
IBM die digitale Bürgermappe „doMap“ und macht ihren Bürgern behördliche
Dienstleistungen schnell und unkompliziert zugänglich.
„Das IBM eGovernment Center ist ein Expertise-Zentrum für Lösungen und
bündelt organisatorisch unsere Kompetenz in diesem Bereich“, sagte Michael
Woydich, Director Public Sector. „Hier stellen wir gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern Lösungen vor, die die Prozesse in der öffentlichen Verwaltung
optimieren. Dadurch lassen sich Verwaltungskosten senken und behördliche Vorgänge transparenter gestalten.“
Mit dieser Einrichtung erfüllt IBM einen weiteren Bestandteil des gemeinsamen
Bundesrahmenvertrags zwischen dem Unternehmen und dem Bundesministerium
des Innern. Das Bundesinnenministerium will mit diesem Vertrag die IT-Sicherheit
erhöhen, die Abhängigkeit von einzelnen Software-Anbietern vermeiden und so
beim Kauf von IT-Leistungen Kosten für die Öffentliche Hand sparen.
u
Informationen aus erster Hand
M
icrosoft bietet auf einem Portal für die öffentliche Verwaltung einen
Überblick zu ganzheitlichen E-Government-Konzepten. Das Unterneh
men und seine Partner stellen vielfältige Informationen und Lösungen für
ein modernes E-Government zur Verfügung. Neben aktuellen Nachrichten zum
Thema werden auch informationen in den Rubriken
•
•
•
•
•
•
Initiativen und Strategien
Praxisbeispiele
Microsoft-Dienstleistungen
Sicherheit und Datenschutz
Lösungs- und Leistungswegweiser
Lizenzierung und Lizenzmanagement
è
Weiter Infos: http://www.microsoft.com/germany/ms/business/government/
1/03 2 21
7
ç zur Verfügung gestellt. Ein kostenloser Government E-Mail Newsletter in
deutsch, der alle vier Wochen schnell,
einfach und umfassend über neue Lösungen und Dienstleistungen von
Microsoft und Microsoft-Partnern für
die öffentlichen Verwaltungen informiert, rundet das Angebot ab.
u
Schily zufrieden mit der
Entwicklung von
BundOnline 2005
Stärkere Vernetzung mit Ländern
und Kommunen
B
undesinnenminister Otto Schily
hat am 11. Dezember 2002 in
Berlin dem Bundeskabinett einen Bericht über die Entwicklung der
eGovernment-Initiative BundOnline
2005 vorgelegt. Mit der Jahresbilanz wird
der Umsetzungsplan fortgeschrieben,
den das Kabinett im November 2001
verabschiedet hatte. Der Plan legt fest,
in welcher Reihenfolge die mehr als 350
internetfähigen Dienstleistungen der
Bundesverwaltung realisiert werden.
Schily äußerte sich zufrieden über die
Entwicklung des eGovernment-Projekts: „Ende dieses Jahres bieten die
Bundesbehörden bereits mehr als 160
Dienstleistungen im Internet an. Damit
haben wir das im Umsetzungsplan festgelegte Ziel für 2002 erreicht. Wir sind
auf einem guten Weg, Bürgerinnen und
Bürgern Verwaltungsdienstleistungen
einfacher, schneller und kostengünstiger
anzubieten. Unabhängige Studien bescheinigen der deutschen eGovernmentInitiative deutliche Verbesserungen und
einen Platz unter den Top Ten“, sagte
Schily nach der Kabinettssitzung.
Nach den Erfolgen auf Bundesebene
wird der Bund nun verstärkt
eGovernment-Projekte gemeinsam mit
Ländern und Gemeinden in Angriff
nehmen. Dazu erteilte das Kabinett dem
Bundesinnenministerium den Auftrag.
2
„Länder und Kommunen sollen von
unseren Erfahrungen profitieren können. Wir treten jetzt in eine neue Phase
des eGovernment ein, indem wir die
erfolgreiche Initiative des Bundes mit
den Aktivitäten der anderen
Verwaltungsebenen in Ländern und
Kommunen verbinden. Für die Bürgerinnen und Bürger ist es unerheblich,
wer eine Dienstleistung im Internet erbringt. Sie möchten ihre Verwaltungsangelegenheiten schnell und unkompliziert erledigen, unabhängig davon, ob
der Bund, ein Land oder eine Kommune
ihr Ansprechpartner ist. Deshalb wollen
wir die Verwaltungs- und Zuständigkeitsgrenzen schnell überwinden. Die Daten
sollen laufen, nicht die Bürger“, so der
Bundesinnenminister.
BundOnline 2005 ist eine Initiative von
Bundeskanzler Schröder, die im September 2000 auf der CeBIT gestartet
wurde. Durch sie hat sich die Bundesregierung verpflichtet, alle internetfähigen
Dienstleistungen der Bundesverwaltung
bis zum Jahr 2005 online bereit zu stellen. Das Investitionsvolumen beläuft sich
auf rund 1,6 Milliarden Euro. Dem steht
nach der Umsetzung ein jährliches Einsparpotenzial von rund 400 Millionen
Euro gegenüber.
Zu den 160 bereits verfügbaren OnlineDienstleistungen gehören zum Beispiel
die elektronische Beschaffung für die
öffentliche Hand (Beschaffungsamt des
BMI), die Zollauktion (Bundeszollverwaltung), die Bafög-Rückzahlung
(Bundesverwaltungsamt) und die
Online-Meldung von Blutkonserven
nach dem Transfusionsgesetz (PaulEhrlich-Institut).
Weitere Informationen unter:
www.bmi.bund.de
www.bundonline2005.de
www.bund.de
www.bva.bund.de/aufgaben/bafoeg/
index.html
www.e-vergabe.bund.de
www.zoll-d.de/auktion/index.html
www.tfg.pei.de/tfg/index.html
u
1/03 2 22
Studie „Transfer von
Innovationen“ online
D
ie Studie „Balanced EGovernment. Transfer von Innovationen“ steht ab sofort
auf der Website www.begix.de als Download zur Verfügung. Im Mittelpunkt der
Studie steht die Frage nach dem Transfer der Erkenntnisse aus den EGovernment-Projekten von Bund und
Ländern in die deutschen Städte und
Gemeinden. Wie viel des aufwendig generierten Wissens aus Modellinitiativen
erreicht die Bürgermeister? Rechtzeitig
zur Verlängerung von MEDIA@Komm
und zu Beginn der heissen Phase von
BundOnline 2005 wurde überprüft, ob
die kostspieligen Entwicklungen sich
auszahlen. Das Fazit: In Deutschland
gibt es kein Erkenntnisdefizit im EGovernment sondern ein Transferproblem.
Teilnehmer von Bundes- und Landesinitiativen und Best-Practice Kommunen besitzen einen Wissensvorsprung
der sich dadurch ausdrückt, dass sie
informiert, aktiv, selbstbewusst und
miteinander vernetzt sind. Aber es zeigt
sich auch, dass nicht die Fördersumme
das entscheidende ist, sondern die persönliche Motivation der politischen
Entscheidungsträger.
104 Kommunen aus ganz Deutschland
wurden gemeinsam von der Bertelsmann
Stiftung und PLS Ramboll Management
nach ihrer Selbsteinschätzung im Bereich E-Government, der Wichtigkeit
von Qualifizierung, der Bekanntheit von
E-Government-Initiativen und -Themen telefonisch befragt. Zur Validierung
der quantitativen Ergebnisse wurden
zusätzlich persönliche Interviews mit EGovernment-Experten aus Wissenschaft
und Praxis geführt. Ein Set von Empfehlungen für eine bessere Wissensdiffusion aus den Modellprojekten in die
Kommunen rundet diese Studie ab. u
Bayern bringt
Online-Vergabe von
Bauleistungen auf
den Weg
D
ie Hochbauverwaltung des Freistaats Bayern wird ab September 2003 Vergabeverfahren für
Bauaufträge nach der „Verdingungsordnung für Bauleistungen“ (VOB) elektronisch über das Internet abwickeln,
kündigt Innenminister Dr. Günther
Beckstein an: „ Die „Digitale Vergabe“
im Baubereich kommt damit bundesweit erstmalig zum Einsatz. Die neue
Lösung für die digitale Ausschreibung
und Vergabe vereinfacht und verkürzt
die Arbeitsabläufe bei Vergabeverfahren
erheblich“. Die Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des
Innern hat T-Systems beauftragt, das
internetbasierte Verfahren zur Abwicklung der digitalen Vergabe von Bauleistungen bereit zu stellen und zu betreiben. Die Software zur Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung namens
AVA-Online bringt der Subunternehmer Ventasoft GmbH ein.
Die Bayerische Hochbauverwaltung
bearbeitet im Zusammenhang mit der
Ausschreibung und Vergabe von Bauvorhaben des Freistaates jährlich zirka
20.000 Leistungsverzeichnisse. Diese
sind oft jeweils mehrere hundert Seiten
dick. In Zukunft laden Baufirmen die
Vergabeunterlagen in digitaler Form vom
T-Systems-Rechenzentrum über das
Internet auf ihre Rechner am Arbeitsplatz im Unternehmen und bearbeiten
die Leistungsverzeichnisse mit ihren
Kalkulationsprogrammen. Kleine und
mittlere Firmen können dies auch ohne
Kalkulationsprogramm tun und dennoch
die Vorteile des neuen Verfahrens uneingeschränkt nutzen. Ihre verbindlichen
Angebote senden die Firmen dann per
Internet an das Rechenzentrum zurück,
wobei sie die Dateien mit Hilfe einer
persönlich auf sie ausgestellten Chipkarte digital unterschreiben und verschlüsseln. Das zuständige Hochbau-
amt ruft zum Eröffnungstermin alle digitalen Angebote vom Rechenzentrum
ab. Bei diesem Arbeitsablauf werden die
oft voluminösen Ausdrucke auf Papier
nicht mehr benötigt. Das herkömmliche
Verfahren bleibt dennoch daneben erhalten, damit Firmen nicht benachteiligt
werden, die noch keinen Anschluss an
das Internet haben. Die Anwender des
digitalen Vergabeprozesses profitieren
über einen verbesserten Service durch
einfachere und einheitlichere Arbeitsabläufe. Die ständige Protokollierung
des elektronischen Ablaufs macht die
Verfahren transparent und nachvollziehbar. Der Zugriff ist nur von autorisierten Anwendern möglich.
Die „Digitale Vergabe“ ermöglicht den
durchgängigen Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung in allen Schritten des Vergabeverfahrens. Die Arbeitsabläufe werden dadurch einfacher und
schneller. Damit lassen sich Kosteneinsparungen nicht nur in der Verwaltung sondern auch bei den Baufirmen
erzielen. Für letztere ergeben sich geringe einmalige Kosten für die Einrichtung
eines Zugangs zum Rechenzentrum sowie die Hardware-Ausstattung am Arbeitsplatz (z.B. Chipkarte mit Lesegerät). Eine Gebühr für die Nutzung des
Systems wird nicht erhoben. Der Freistaat Bayern investiert in die Bereitstellung und Pflege der Software, die Einführung des Systems sowie den zunächst
2-jährigen Betrieb im Rechenzentrum
rund 650.000 Euro. Der Auftrag für das
digitale Vergabesystem umfasst eine
ganzheitliche Lösung. T-Systems betreibt
die Lösung und stellt im Rechenzentrum die Softwarelösung bereit. Das Rechenzentrum ist mit umfangreichen
Sicherheitsmaßnahmen geschützt. Neben besonderen Sicherheitsstandards
(BS7799) sorgen ein zweistufiges Firewallkonzept, spezielle Datensicherung,
Überwachung und die digitale Signatur
für den sicheren Betrieb. Die Ventasoft
GmbH schult die Anwender und leistet
Support.
be befasst und schon mit einem früheren Pilotprojekt bundesweite Beachtung
gefunden. Mit dem jetzt laufenden Projekt „Digitale Vergabe“ fördert die
Oberste Baubehörde nun innovative
Anwendungen und Technologien, die
weit über den Bereich der elektronischen Datenverarbeitung hinausreichen.
Es revolutioniert die Arbeitsweise der
Bauwirtschaft und stellt die Kommunikation zwischen Bauämtern und Baufirmen im Rahmen von Vergabeverfahren nach VOB auf eine moderne
elektronische Basis. Diesem Projekt
kommt deshalb innerhalb der Initiative
„E-Government“ der Bayerischen
Staatsregierung eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Signaturgesetz und der
Änderung der VOB im Juni 2000 wurden die rechtlichen Voraussetzungen für
die „Digitale Vergabe“ geschaffen.
Nachdem verschiedene Firmen mit der
rechtsverbindlichen elektronischen Signatur die schwierigste Vorgabe erfolgreich in Datenverarbeitungsverfahren
umgesetzt hatten, veröffentlichte die
Oberste Baubehörde im Mai 2002 eine
europaweite Bekanntmachung für ein
Nichtoffenes Verfahren mit Teilnahmewettbewerb nach der „Verdingungsordnung für Leistungen“ (VOL). Acht
Bewerber erfüllten die Voraussetzungen für eine Teilnahme am Verfahren.
T-Systems setzte sich als Generalunternehmer letztlich durch.
Anmerkung der Redaktion: In Berlin
findet bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auch ein Pilotprojekt zur
eVergabe - VOB mit Ventasoft statt
(siehe SPLITTER-Ausgabe 3-2002, Seite
47), weitere Infos dazu über Herrn Jahn
eMail: [email protected]
u
Die Oberste Baubehörde im Bayerischen
Staatsministerium des Innern hat sich
bereits seit 1997 mit der digitalen Verga1/03 2 23
7
Vorsorge ist
besser als
Nachsorge.
Eine neue Generation geschäftlicher Anwendungsprogramme und Technologien mit höherer
Leistungsfähigkeit zeichnen sich ab. Darauf können Sie sich heute schon einstellen – durch
einen PC mit Intel® Pentium® 4 Prozessor. Geliefert und eingerichtet von Ihrem Intel Premier
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©2002 Intel Corporation. Intel, das Intel Inside Logo und Pentium sind Marken der Intel Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den USA oder anderen Ländern. Alle Rechte vorbehalten.
2
1/03 2 24
Bürgerbeteiligung
online
E
ine Schildkröte könne niemals
überholt werden, behauptete der
altgriechische Philosoph Zenon
von Elea. Denn der Verfolger muss erst
einmal den Punkt erreicht haben, an
dem die Schildkröte gestartet war. Dies
setzt sich ständig fort und das Kriechtier
behält einen abnehmenden, doch nie zu
Null werdenden Vorsprung. Viel wurde
über das Problem diskutiert.
Auch wenn die Infinitesimalrechnung
solche Paradoxa längst lösen konnte, so
tritt ein ähnliches Problem auch heute
noch auf. Beispiel: Eine Kommune plant
Baumaßnahmen und schreitet wie die
Schildkröte von einer Stufe der Genehmigung zur nächsten. Anwohner, die
dieses Projekt ablehnen, organisieren
sich und versuchen die Gemeinde einzuholen oder gar zu stoppen. „Unsere
Erfahrung ist, dass solche Konflikte
meist unstrukturiert bis chaotisch verlaufen“, sagt Dr. Angi Voß, die am
Fraunhofer-Institut für Autonome Intelligente Systeme AIS-Lösungen bereithält. „Mit der Mediationsplattform Zeno
kann der Diskurs zwischen Stadtplanern,
Auftraggebern und -nehmern sowie betroffenen Bürgern organisiert werden.“
Wie das Team Mediation Systems vorgeht, zeigte der Fall Esslingen. In einem
Stadtteil der schwäbischen Stadt sollten
Anfang 2001 nach dem Willen des Oberbürgermeisters und großer Parteien neue
Wohngebiete mit Einfamilienhäusern
entstehen. Die betroffenen Anwohner
waren mit den Plänen nicht einverstanden. Sie gründeten eine Bürgerinitiative,
richteten eine Homepage mit ihren Forderungen ein und wandten sich
mehrmals an die Lokalpresse. Als sich
die Fronten verhärteten, regte die Stadtverwaltung an, die Bürgerbeteiligung mit
einer Internetplattform zu organisieren.
Über Zeno diskutierten rund 30 Personen vier Wochen lang - etwa hundert
weitere beobachteten sie und riefen in
der virtuellen Bibliothek Pläne, Skizzen
und Texte auf. Moderatoren sammelten
und ordneten die Beiträge und Fakten.
Schließlich legten sie den Gemeinderatsmitgliedern kommentierte Zusammenfassungen vor, die in die weiteren Planungen einflossen.
Der Fall Esslingen hat zu wichtigen Erkenntnissen geführt, die Teamleiterin
Voß so zusammenfasst: „Ob eine elektronische Bürgerbeteiligung nicht selbst
zur Schildkröte wird, hängt wesentlich
von drei Fragen ab: Wie hoch ist die
Relevanz für die Betroffenen? Ist die
eingesetzte Software einfach zu bedienen und kann der Diskussionsverlauf
übersichtlich nachvollzogen werden?
Und wie gut ist die Moderation?“
u
Internet-Portal von MecklenburgVorpommern bietet elektronische
Dienste zum Mieten an
T-Systems macht
eGovernment flexibel
und finanzierbar
F
rankfurt am Main (ots) - Für
Mecklenburg-Vorpommern hat
T-Systems zusammen mit weiteren Partnern ein neues Internet-Angebot entwickelt: Das so genannte BürgerKontakt-System (BKS) bietet allen öffentlichen Verwaltungen technische Infrastruktur, Software-Anwendungen und
elektronische Dienstleistungen als Mietmodell. Diese Lösung ermöglicht es
Landkreisen, Kommunen und künftig
den Landesbehörden, umfangreiche
elektronische Dienste für Bürger, Unternehmen und für die Verwaltung einfach, flexibel und kostengünstig zu nutzen.
Ziel des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist es, seine Verwaltungen so
bürgernah und kundenfreundlich wie
möglich zu gestalten. Hierzu werden
ganz neue Wege beschritten. Das BKSPortal setzt auf ein konsequentes
1/03 2 25
Application-Service-Providing-Modell
(ASP). Dazu stellt die neu gegründete
DVZ (Datenverarbeitungszentrum) Solution GmbH als Anbieter und Betreiber
mit dem Bürger-Kontakt-System allen
öffentlichen Verwaltungen des Landes
die notwendige Infrastruktur wie Hardund Software und bereits vom BKS realisierte elektronische Dienstleistungen
zu präzise definierten Kosten zur Verfügung. Die öffentlichen Verwaltungen
wählen nur genau die Leistungen aus
einem modularen Baukasten aus, die sie
brauchen. Mit ASP bietet das BKS
weiterhin den Vorteil, dass die öffentlichen Verwaltungen die jeweils aktuellste Infrastruktur erhalten, ohne selbst
kaufen und pflegen zu müssen. Eine
zentrale Infrastruktur bedeutet aber
keineswegs ein Vereinheitlichen der
Portale: Die Verwaltungen können ihren Internet-Auftritt graphisch individuell gestalten.
Die DVZ Solution verknüpft die elektronischen Dienstleistungen einzelner
Verwaltungen. In der ersten Ausbaustufe enthält das BKS Basis-Dienste wie
Behördenführer, Veranstaltungsdatenbank, Suchmaschine, Pressemodul
und ein Content-Managementsystem
zum Einstellen von Texten und Bildern.
Darüber hinaus können in ausgewählten Regionen Bürgerinnen und Bürger
mit Hilfe des Bürger-Kontakt-Systems
eine ganze Reihe von elektronischen
Diensten nutzen wie Online-Informationen und Formulare zu Parkausweisen
und zur Abfallentsorgung. Außerdem
will das E-Government-System der Wirtschaft die Zusammenarbeit mit den Behörden weiter erleichtern. Dazu stellt
das BKS Firmen per Internet beispielsweise Informationen und Formulare für die Genehmigung zur Personenbeförderung und für die Transporterlaubnis im Güterkraftverkehr zur Verfügung. Weitere Online-Dienste wie Bauanträge, Internet-Fundbüros, Immobilien- und Jobbörsen, Chatrooms und
Internet-Foren sollen noch 2003 integriert werden. Um beispielsweise Bezahlfunktionen als sichere und rechtsgültige
Transaktionen über das Internet abzuwickeln, führt die DVZ Solution è
7
ç noch in diesem Jahr elektronische
Unterschriften mit digitalen Signaturkarten ein.
Auch die Verwaltungen selbst profitieren
von dem neuen BKS. Für die individuellen Fachverfahren in den Kommunen bildet das neue E- Government-System eine
Schnittstelle. Zieht beispielsweise ein Bürger innerhalb des Landes um, kann er,
sofern sein neuer Wohnort an das BKS
angeschlossen ist, ohne Probleme den elektronischen Dienst „Umzug“ nutzen.
„Stellvertretend für eine Reihe von weiteren Modellpartnern wie der Landeshauptstadt Schwerin und der Hansestadt
Stralsund freue ich mich sehr, dass der
Startschuss für die Freischaltung des Bürger-Portals im Landkreis Parchim stattfindet“, sagt der Landrat des Landkreises
Parchim, Klaus-Jürgen Iredi, und fügt hinzu: „Mit dem Bürger-Kontakt-System
schaffen wir ein kostengünstiges und flexibles Angebot von Online-Diensten und
verbessern die Effizienz von Verwaltungsdienstleistungen. Unsere Definition des
BKS heißt B wie bürgerfreundlich, K wie
Kreisverwaltung und S wie serviceorientiert.“
Das BKS haben gemeinsam entwickelt
das
Datenverarbeitungszentrum
Mecklenburg-Vorpommern, die TelekomTochter T-Systems, die Universität
Rostock, die Fraunhofer IDG, das zur
Fraunhofer Gesellschaft gehörende
ZGDV (Zentrum für Grafische Datenverarbeitung) und Planet internet
commerce. Entscheidend für die Finanzierung war die Multimedia-Initiative zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Deutschen Telekom.
Dazu Hermann Caffier, Leiter des Geschäftsbereichs Public bei T-Systems: „Wir
sind ganz sicher, dass dem Bürger-Kontakt-System weitere erfolgreiche EGovernment-Projekte mit dem Land folgen werden.“
Staatssekretär Reinhard Meyer aus dem
Wirtschaftsministerium ergänzt: „Unternehmen der Wirtschaft erwarten zu Recht,
dass Behörden schnell und flexibel reagieren, z. B. wenn es um Investitionen geht.
Mit dem Bürger-Kontakt-System machen
wir einen Schritt in diese Richtung.“
u
2
Einfach und ohne
Medienbruch zum
elektronischen
Rechtsverkehr
M
ünchen/Dortmund - Die elektronische Akte wird Realität.
Um den medienbruchfreien
Dokumenten- und Aktentransfer zu ermöglichen, haben sich die vier Firmen
AM-SoFT, DIE AKTE, Fujitsu Siemens
Computers und MATERNA zusammengeschlossen und bieten mit ERVKompakt eine neue Lösung für den elektronischen Rechtsverkehr (ERV).
Mit ERV-Kompakt können sowohl
Dokumente als auch ganze Akten
schnell, sicher und rechtsverbindlich
verschickt und empfangen werden. Die
Lösung kombiniert die Funktionen des
elektronischen Gerichtsfachs und der
elektronischen Akte. Sie ermöglicht einen schnelleren und gesicherten Zugang zur Verwaltung, ist flexibel erweiterbar und erfüllt damit die Kriterien, die die
Initiative Bund Online 2005 für den elektronischen Rechtsverkehr formuliert hat.
ERV-Kompakt legt besonderen Stellenwert auf den einfachen Zugang zum
elektronischen Rechtsverkehr. Die Lösung setzt auf vorhandene Infrastrukturen auf, sie zeichnet sich durch geringe
Kosten und leichte Handhabung aus.
Bestehende Justizfachverfahren wie
Eureka-Fach oder Lisa wurden bereits
integriert. Basis von ERV-Kompakt ist
ein elektronisches Gerichtsfach mit einer XML-Justizdaten-Schnittstelle. Dort
werden sämtliche ankommenden und
ausgehenden Daten (XML, OSCI etc.)
gefiltert und überprüft. Die Daten werden dann über XML an die Fachverfahren weitergegeben bzw. ins Archiv geleitet.
Rechtsverbindlichkeit und Sicherheit
haben Priorität
Besonders wichtig sind die Themen
rechtliche und technische Sicherheit. Die
1/03 2 26
eingehenden Akten unterliegen einer
Signaturprüfung. Sie werden anschließend in einem Archivierungssystem
(ERV Data-Center) hochverfügbar gespeichert. Um größtmögliche Datensicherheit zu gewährleisten, bietet ERVKompakt Lösungen zu Speicherkonsolidierung und Backup-Systemen,
die speziell auf die hohen Sicherheitsbedürfnisse der Justiz zugeschnitten sind.
Das elektronische Gerichtsfach und die
elektronische Justizakte ermöglichen im
Rahmen von ERV-Kompakt die
medienbruchfreie Kommunikation.
Schriftformäquivalenz durch digitale
Signatur und zielgerichtetes Einbringen
der Dokumente in den Workflow der
Behörde zeichnen das elektronische
Gerichtsfach aus. In der elektronischen
Justizakte werden die branchenüblichen
Akten- und Vorgangsstrukturen vollumfänglich abgedeckt.
Nähere Informationen finden Sie im
Internet unter: www.erv-kompakt.de;
Kontakt: Zentrale Hotline: 0800 378
5567258 (ERV KOMPAKT) [email protected]
u
Digitales Bauamt im
Landkreis Kelheim
Im Bauamt des Landratsamts
Kelheim hat das Zeitalter des
eGovernment begonnen
D
as Landratsamt Kelheim ist erfolgreich dabei, die Bearbeitung
von Baugenehmigungs- und anderen bauaufsichtlichen Verfahren auf
eine neue Qualität der digitalen Bearbeitung umzustellen. Nachdem im Bauamt
des niederbayerischen Kreises bereits
seit knapp drei Jahren das Baugenehmigungsverfahren OTS BAU der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung
(AKDB) im Einsatz ist, werden seit diesem Jahr weitere Software-Komponenten eingesetzt, mit denen eine ämterübergreifende Vorgangsè
ç
bearbeitung im kommunalen
Behördennetz möglich wird. Auch in
den Kreisgemeinden wurden neue DVVerfahren der AKDB eingeführt, um
medienbruchfrei mit dem Landratsamt
zu kommunizieren.
Nach Einreichung eines Antrags bei der
zuständigen Gemeinde werden die Daten dort in dem Fachverfahren TERAwin
BAN erfasst und geprüft. Danach erfolgt die Weitergabe der Antragsdaten
auf elektronischem Weg an das Landratsamt zur Genehmigung des betreffenden
Vorhabens. Mit einem speziellen Einleseprogramm werden die Daten im
Landratsamt in den dortigen Datenbestand integriert und schließlich – wie
bisher – im Anwendungsverfahren OTS
BAU weiter bearbeitet. Der Vorteil dieser Verbundlösung auf Kreisebene liegt
darin, dass Daten nur einmal digitalisiert
werden. Somit wird ein Arbeitsgang eingespart und Fehlerquellen werden verringert. Außerdem gelangen die Daten
schneller als bisher in das Kreisbauamt nämlich auf Knopfdruck.
Die Gemeinden haben während der gesamten Bearbeitungszeit mit Hilfe eines
internetfähigen Software-Moduls die
Möglichkeit, den aktuellen Sachstand
der Vorgangsbearbeitung im Landratsamt einzusehen. Hieraus ergibt sich ein
neuer Service der Gemeindeverwaltungen für die Bauherren, die direkt bei
ihrer Gemeinde entsprechende Auskünfte einholen können. Ähnliche Recherchemöglichkeiten im Rahmen des kommunalen Behördennetzes stehen den
Mitarbeitern des Kreisbauamtes zur
Verfügung. Da die Informationen in
Sekunden abrufbar sind, entsteht auch
hier ein Zeitgewinn bei den umfangreichen Prüfungsabläufen.
Eine weitere Programmfunktion ermöglicht es auch den anzuhörenden Fachstellen innerhalb des Landratsamts, ihre
Stellungnahmen zu den Vorhaben in
elektronischer Form sofort über das Netz
an das Bauamt zu geben. Auch hier wird
das Papier nach und nach verdrängt.
Dadurch erfolgt eine Beschleunigung
des gesamten Verfahrens. Ziel ist es,
dem Bürger noch schneller als bisher
seine Genehmigungen erteilen zu können.
Neben der Einführung der neuen Bauantrags- und Baugenehmigungssoftware
TERAwin BAN bzw. OTS BAUweb
wurde auch ein landkreisweites Geographisches Informationssystem installiert.
In dem Verfahren w³GIS stehen nun
sowohl den Mitarbeitern in den kreisangehörigen Gemeinden und Zweckverbänden als auch dem Landratsamt umfassende digitale Karten und orthographische Fotos zur Verfügung. Schnittstellen zwischen den Verfahren sorgen
für einen schnellen und bequemen Wechsel zwischen der Bausoftware und dem
GIS.
Zum Einsatz kommen neben der
flächendeckenden digitalen Flurkarte
(DFK vom Vermessungsamt) die unterschiedlichsten topographischen Karten
TK 25 bis UEK 500 sowie thematischen
Karten (Satellitenbilder, Umweltkarten,
Wasserschutz- und Naturschutzgebiete,
Raumordnungskataster, Bauleitpläne
inkl. Festsetzungen etc.). Nach und nach
sollen auch die ca. 1.200 analogen
Bebauungspläne in den zentralen
Geodatenserver am Landratsamt
Kelheim integriert werden, auf die dann
die kreisangehörigen Gemeinden via
kommunales Behördennetz Zugriff haben.
Besonderes Merkmal von w³GIS ist,
dass es sich bei dem Verfahren um eine
vom Auskunftsarbeitsplatz bis hin zum
Expertenarbeitsplatz durchgängige
WEB-Lösung handelt. So können lokale Daten, z. B. Kanalhaltungsdaten, die
in der Gemeinde vorliegen, über das
w³GEOportal mit Daten (z. B.
Überschwemmungsgebiete) vom Geodatenserver am Landratsamt beliebig
überlagert werden.
Langfristig werden auch die Bürger auf
den Web-Seiten des Landkreises digitale
Karten und Informationen z. B. über
freie Bauplätze oder Gewerbegebiete
mit entsprechenden baulichen Festsetzungen, deren Erschließung und
1/03 2 27
Verkehrsanbindung (ÖPNV) etc. abrufen können.
Mit diesen neuen internetfähigen Anwendungsverfahren ist ein erster Schritt
hin zur praktischen Einführung von
eGovernment im Bauamt getan worden. Ein weiterer Ausbau, der die kommunale Ebene der Kommunikation sinnvoll ergänzt, ist geplant. Dann sollen
sich auch die Behörden des Freistaates,
die in das Genehmigungsverfahren einzubeziehen sind, über Internet mit dem
Kreisbauamt austauschen.
Ganz besonders wichtig im Projekt ist,
dass auch die heimischen Architekten
und Bauingenieure künftig ihre Anträge
online einreichen und Auskünfte einholen können. Und der dazu berechtigte
Bürger selbst kann dann vom heimischen PC über die Internetseiten des
Landratsamts jederzeit Einblick in den
Sachstand seines Vorhabens nehmen.
Hierfür sind jedoch noch entsprechende rechtlichen Vorgaben und Regelungen von nöten, um auf einem einheitlichen Standard zu operieren und größtmögliche Sicherheit zu garantieren. u
Gewinner des
Wettbewerbs
eCommunity
M
ünster, Parchim, Schwerin und
Zossen sind die Preisträger des
mit 100.000 Euro dotierten
Wettbewerbs eCommunity. Die vier
Städte wurden Anfang Februar in Berlin
ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich 62
Städte und Kommunen um die Auszeichnung beworben. Bundesinnenminister Otto Schily hatte den Preis im
Juli 2002 ausgelobt. Alle deutschen Kommunen waren aufgefordert, Konzepte,
Ideen und Vorschläge für eine direkte
Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungen via Internet einzureichen.
Mit den Preisgeldern sollen die ausgezeichneten Kommunen jetzt ihre Projekte umsetzen.
è
7
ç „Unsere Demokratie lebt davon,
dass Bürgerinnen und Bürger sich aktiv
an politischen Entscheidungsprozessen
beteiligen. Deshalb fördern wir InternetProjekte, bei denen die Menschen nicht
mit den Ergebnissen von politischen
Entscheidungen konfrontiert werden,
sondern schon im Vorfeld in die
Entscheidungsprozesse eingebunden
werden. Die Kommunen sind die Keimzellen der Demokratie, denn dort werden Entscheidungen getroffen, die den
Alltag und das Umfeld der Menschen
besonders spürbar verändern. An diesen politischen Prozessen sollen die
Bürger beteiligt sein. Dazu bietet das
Internet neue Möglichkeiten. Die kreativen Ideen und Konzepte aus Münster,
Parchim, Schwerin und Zossen sind in
diesem Sinne besonders vorbildlich,“ so
Dr. Göttrik Wewer, Staatssekretär im
Bundesinnenministerium, bei der Preisverleihung im Berliner Sony-Center.
Die Stadt Münster belegte den ersten
Platz und erhält 50.000 Euro, um ihr
Konzept eines Bürgerportals für ehrenamtliches Engagement umzusetzen. Die
Stadt in Nordrhein-Westfalen will eine
Freiwilligenagentur im Internet anbieten, die Informationen und Angebote
zu freiwilliger Bürgerarbeit zusammenfasst. Dazu wird Münster eine OnlineBörse ins Netz stellen, in der Bürgerinnen und Bürger ehrenamtliche Tätigkeiten anbieten und nachfragen können.
Ein Förderpreis für ehrenamtliches Engagement soll zukünftig regelmäßig
durch eVoting vergeben werden. Das
Projekt organisiert somit die Freiwilligenarbeit in Münster neu.
Die Plätze zwei und drei gingen an
Städte aus Mecklenburg-Vorpommern
Die 30.000 Euro Preisgeld kann Parchim
nutzen, um seine Bürgerinnen und Bürger an kommunalpolitischen Entscheidungen über die Entwicklung der Innenstadt zu beteiligen. Politik, Wirtschaft
und Bürger sollen sich mit verschiedenen Online-Verfahren auf ein Konzept
zur Gestaltung der City als Einkaufsund Erlebnisstadt einigen.
2
Den dritten, mit 20.000 Euro dotierten Preis, erhielt die Landeshauptstadt Schwerin,
die ein Online-Netzwerk für Jugendliche einrichten will. Schwerin versteht sich bei
diesem Konzept als „aktivierende Kommune“, die Informationen mit
partizipatorischen Elementen verknüpft. Das Jugendnetzwerk soll als
Internetplattform Eigeninitiative fördern, Rat in allen Lebenslagen anbieten und
entsprechende Kontakte vermitteln.
Für einen Sonderpreis stellte Bundesinnenminister Schily kurzfristig zusätzliche
5.000 Euro zur Verfügung. Dieser Preis ging an die Stadt Zossen in Brandenburg, die
bislang noch keinen Internetauftritt hat. Zur Vorbereitung des Webauftritts erarbeiten Jugendliche und Erwachsene ehrenamtlich eine Konzeption, die die unterschiedlichen Interessen verschiedener Gruppen der Stadt berücksichtigt. Ziel ist dabei eine
Vernetzung von Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und Bildung. Das außergewöhnlich große Engagement der beteiligten Jugendlichen beeindruckte die Jury so, dass sie
eine zusätzliche Würdigung des Konzepts empfahl.
Wewer lobte die vorbildlichen Konzepte für elektronische Bürgerbeteiligung: „Jedes
der eingereichten Konzepte ist auf seine Art vorbildlich, weil es zu einer lebendigen
Demokratie beitragen und Reformprozesse kreativ gestalten wird. Auch die Bundesverwaltung nutzt den Einsatz von Informationstechnik für mehr Transparenz und
Beteiligung. Ein Beispiel dafür ist das SAGA-Dokument auf www.bund.de, mit dem
das Bundesinnenministerium zurzeit die zukünftigen Standards für eGovernmentAnwendungen im Dialog mit Expertinnen und Experten online erarbeitet“, so
Wewer.
u
Bürgernah auch im Internet
E
ine neue PAS (Publicly Available Specification) soll helfen, E-GovernmentAnwendungen benutzerfreundlicher zu machen. In der PAS 1020 "Designrichtlinien und Formulierungsstandards für E-Government-Applikationen" sind Gestaltungsrichtlinien und Formulierungsstandards für das Benutzerinterface von internetbasierten E-Government-Anwendungen beschrieben. Festgelegt werden Gestaltungsregeln für Online-Formulare und ihre Steuerungselemente
sowie Formulierungen für die Navigation und Eingabefelder. Die in der PAS
beschriebenen Grundsätze werden durch entsprechende Grafiken veranschaulicht.
Die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien zur Optimierung von Geschäftsprozessen ist ein unverzichtbares Instrument, um die Leistungsfähigkeit und Akzeptanz der Verwaltung weiter zu verbessern. Das wird eher
gelingen, wenn die Verwaltung in ihren inneren Abläufen und im Kontakt mit
internen und externen Kunden die gleichen Standards anwendet, wie sie im privaten
und kommerziellen Umfeld üblich sind.
Mittels der in der PAS vorgeschlagenen Vereinheitlichung der Strukturen und
Prozesse wird eine einfache Dialogführung und höhere Kompatibilität erreicht.
Damit wird den Bürgern sowie den Beschäftigten der Verwaltung ein einfach zu
bedienender und übersichtlicher Zugang zu E-Government-Anwendungen ermöglicht. Mit der PAS 1020 werden zugleich wesentliche Aspekte der international und
europäisch vereinbarten und in der DIN EN ISO 9241-10 "Grundsätze der Dialoggestaltung" niedergeschriebenen Regeln der Ergonomie umgesetzt.
PAS 1020 wurde von der Curiavant Internet GmbH, Projektgesellschaft
MEDIA@Komm-Region Nürnberg erarbeitet und vom DIN Deutsches Institut für
Normung e.V. betreut.
u
1/03 2 28
Optimierung für
Beschaffung, Service
und Wartung für die
LANs der Berliner
Verwaltung
Bereich fortsetzen wird. Die Chance
besteht dabei, für die jeweiligen
Verwaltungsbereiche die Servicedienstleistungen neu zu strukturieren und
damit insgesamt zu optimieren. Bei Migration, Neubeschaffung und Wartung
können zukünftig erhebliche Kostenvorteile erzielt werden.
D
Sehr gute Konditionen durch Abschluss von Rahmenverträgen
er
Landesbetrieb
für
Informationstechnik (LIT) erweitert sein Leistungsportfolio
und bietet seinen Kunden in der öffentlichen Verwaltung ab sofort Dienstleistungen für Beschaffung, Service und
Wartung im LAN-Bereich an. Durch
die Bindung kompetenter Servicepartner
erhalten die Kunden des LIT damit einen umfassenden und kostengünstigen
Service auch für den LAN-Bereich.
Homogenisierung im LAN
Die Senats- und Bezirksverwaltungen
und nachgeordneten Ämter des Landes
Berlin betreiben in unterschiedlicher
Form insgesamt ca. 1.000 lokale Datennetze (LAN). Die TEKO Ingenieurbüro GmbH hat im Jahr 2000/2001 im
Auftrag des LIT eine Machbarkeitsanalyse über den zentralen Betrieb und
Support dieser lokalen Datennetze
(LAN) des Landes Berlin durchgeführt.
Im Rahmen der Machbarkeitsanalyse
wurde eine IST-Analyse durchgeführt,
die insgesamt 150 LANs in 28 Einrichtungen der Berliner Verwaltung umfasste.
Die Analyse kam u.a. zu dem Ergebnis,
dass bei den verwendeten Netzwerkkomponenten im LAN-Bereich sich die
Vielfalt der eingesetzten Hersteller durch
die Marktbereinigung im Telekommunikationsbereich erheblich verkleinert. Als Anbieter für Telekommunikationstechnik haben sich mittlerweile
vier Hersteller im Bereich der Berliner
Verwaltung etabliert. Im Wesentlichen
teilen sich den Markt die vier Hersteller
3Com, Cisco Systems, Enterasys und
Nortel Networks, wobei sich die
Homogenisierung aus Kosten- und
markttechnischen Gründen im LAN-
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse
wurden durch den LIT die Servicedienstleistungen im LAN-Bereich für
Beschaffung, Service und Wartung ausgeschrieben, um optimale Konditionen
zu erhalten. Die Dienstleister Arktis,
Netfox und Pan Dacom (siehe Infoboxen auf Seite 30) wurden über
Rahmenverträge gebunden und damit
die erforderlichen Rahmenbedingungen
für umfassende Serviceleistungen durch
den LIT für die LANs der Berliner Verwaltung geschaffen. Dadurch ist es dem
LIT möglich, seinen Kunden sehr gute
Konditionen für Beschaffung und
Serviceleistungen auch für den LANBereich zu bieten. Vorteile ergeben sich
zusätzlich daraus, dass individuelle Ausschreibung von Serviceleistungen für die
LANs der öffentlichen Verwaltung
durch den Abschluss der Rahmenverträge nicht mehr notwendig sind.
Flexible Dienstleistungsverträge
Welche Serviceleistungen für das jeweilige LAN in Anspruch genommen wird,
bestimmt der Kunde des LIT. Von der
einfachen Basis- bis zur umfassenden
Netzwerkbetreuung kann der Kunde
über flexible Dienstleistungverträge die
Serviceleistungen des LIT in Anspruch
nehmen. Innerhalb von Serviceklassen
kann zwischen Komfort- und Standardleistungen und optimalen Servicezeiten
für das jeweilige LAN gewählt werden.
Dem LIT ist es hierdurch möglich, seinen Kunden die passende Leistung und
die somit jeweils kostengünstigste Lösung anzubieten. Die Preise richten sich
dabei insgesamt nach den Wünschen
der Kunden und den Verfügbarkeitszeiten der Serviceleistungen.
1/03 2 29
Darüber hinaus können Standardkomponenten für den LAN-Bereich über
das elektronische Beschaffungssystem
„ELBE“ bestellt werden. Der LIT bietet
damit seinen Kunden mittels dieser Plattform die Möglichkeit, Angebots-, Bestell- und Gewährleistungsvorgänge im
Intranet der Berliner Verwaltung abzuwickeln. Der Bestellvorgang ist dabei
denkbar einfach. Sämtliche Funktionalitäten des Systems können plattformunabhängig über einen StandardBrowser genutzt werden.
Kompetenz und Service im Verbund
durch beteiligte Partnerfirmen
Durch den Verbund mit den Partnerfirmen Arktis, Netfox und Pan Dacom
kann der LIT seinen Kunden nunmehr
umfassende und kompetente Leistungen für Beschaffung, Service und Wartung auch für den LAN-Bereich offerieren. Die Besonderheiten dieser Konstellation bietet den Kunden der öffentlichen Verwaltung insgesamt folgende
Vorteile:
•
•
•
•
•
Qualifizierte Unterstützung und
Beratung durch den LIT und
seine Partnerfirmen
Realisierungssicherheit bei LANProjekten
Gewährleistung technisch ausgereifter und erprobter Lösungen
Umfassender Kundenservice
und Zuverlässigkeit bei der Betreuung
Optimales Leistungs-/Preisverhältnis durch Service-Level
Der LIT ist damit der kompetente
Ansprechpartner für alle LAN-Fragestellungen. Für weitere Informationen
zu unseren Serviceleitungen für den
LAN-Bereich steht Ihnen das Vertriebsteam unter 030 - 9012 8090 bzw.
[email protected] gerne zur
Verfügung.
u
7
NETFOX AG
Mit über zehn Jahren Erfahrung als Netzwerk-Systemintegrator hat sich die NETFOX AG im Raum Berlin-Brandenburg zu einem
führenden Dienstleister für unternehmenswichtige IT-Lösungen entwickelt. Als Cisco-Silver-Partner erwarb sich NETFOX dabei
auch beachtliche Referenzen und Fachkenntnisse für zukunftsfördernde IT-Lösungen im Bereich der Öffentlichen Verwaltungen.
Mit diesen Lösungen schafft NETFOX seinen Kunden eine Grundlage für die Nutzung von intelligenten IT-Infrastrukturen, die sowohl
Sprache, als auch Daten und Video über ein leistungsfähiges und sicheres Netz transportiert.
NETFOX ist eines von sieben Unternehmen in Deutschland mit Cisco-Silber-Zertifizierung. Das Unternehmen mit Sitz in
Kleinmachnow/Berlin entwickelt mit Cisco-Komponenten kundenspezifische Konzepte für Netzwerk-Betriebssysteme in enger
Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber. Der Kunde gewinnt durch die qualifizierten Beratungs- und Integrationsleistungen der
NETFOX AG erhebliche interne Ressourcen. Mit einem von NETFOX-Beratern erstellten IT-Konzept werden dem Kunden alle
erforderlichen Leistungen geboten, die die Bedürfnisse der Zukunft erkennen und einbeziehen. Neben größerer Sicherheit und
Hochverfügbarkeit profitiert der Kunde auch von der kürzeren Einrichtungs- und Implementierungszeit in seinem Unternehmen.
Umfangreiche Serviceleistungen in Kombination mit leistungsstarken Cisco-Garantien gewährleisten Stabilität. Die Flexibilität und
Effizienz eines mittelständischen IT-Dienstleisters sorgen darüber hinaus für langanhaltene und zufriedene Kundenbeziehungen.
NETFOX AG · Heinrich-Herz-Strasse 1b · 14532 Kleinmachnow · Tel: 33203 290 600 · www.netfox.de
ARKTIS GmbH
Die ARKTIS GmbH ist als Berliner Systemhaus seit 1988 und mit über 100 Mitarbeitern sehr erfolgreich in den Bereichen
Informationstechnik, Kommunikationstechnik und der Melde- / Sicherheitstechnik tätig. Unser Fokus liegt in der Beratung,
Projektierung und Migration von IT- und Kommunikationssystemen für die Berliner Behörden, Verwaltungen und die Industrie.
Zahlreiche Lösungen wurden bereits in vertrauensvoller Zusammenarbeit entwickelt und auf hohem technischen Niveau realisiert.
Eine umfassende und am Bedarf des Kunden orientierte Multi-Service-Angebotspalette rundet das Portfolio der ARKTIS GmbH ab.
Auch bundesweit ist die ARKTIS GmbH mit ihren Standorten in Köln, Frankfurt und München ein gesuchter, zuverlässiger und
kompetenter Lösungsanbieter für die Industrie und Verwaltung. Partnerschaften u.a. mit Herstellern wie Nortel Networks,
3COM, Avaya, CISCO und HP verbürgen zukunftsorientierte und leistungsbezogene Lösungen für anspruchsvolle Kundenprojekte jeglicher Art, Größe und Anforderung.
ARKTIS GmbH
·
Schwedenstrasse 9
·
13359 Berlin
·
Tel: 030 499 782 -0
·
www.arktis-gmbh.de
Pan Dacom Networking AG
Pan Dacom, gegründet 1981 ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Dienstleistung, Systemintegration und
Entwicklung in der Netzwerktechnologie. Pan Dacom verfügt über internationale Präsens durch eigene Unternehmen in der Schweiz
und in Griechenland sowie durch Partner und Kooperationen in 60 Ländern weltweit.
Pan Dacom beschäftigt heute über 270 Mitarbeiter, die mit überdurchschnittlichem Know-how kundenorientierte Technologielösungen entwickeln, designen sowie realisieren und die über Erfahrungen eines realisierten Installationsvolumens von rund 1,5
Milliarden Euro verfügen. Der Kundenstamm spiegelt sich im Bereich der „Top 1000 Unternehmen“, Carrier, Behörden, Internetprovider
und Unternehmen des Mittelstandes wider.
Pan Dacom als Partner des LIT realisiert Behördennetzwerke. Ob IP-Netzwerke, angefangen bei Wireless LAN bis hin zu 10 Gigabit
Ethernet Lösungen, intelligente Storage- und Datenmanagement-Lösungen mit der erforderlichen Netzwerk-Security, auf Basis der
führenden Netzwerkequipmenthersteller oder auch unserer in Deutschland entwickelten Produkte - wir lösen es! Dies alles in
Verbindung mit unseren Professional Services im Bereich der Planung, Integration Wartung und Betrieb von Netzwerken.
Pan Dacom Networking AG · Germaniastraße 18-20 · 12099 Berlin · Tel. 030 75 08 35 00 · www.pandacom.de
2
1/03 2 30
Erfolgreiche
Implementierung von
SAP R/3 im
Landesbetrieb für
Informationstechnik
Berlin
Der öffentliche Sektor im Wandel
D
ie Veränderungen in der öffentlichen Verwaltung, die prekäre Finanzlage des Bundes
bzw. der Länder, der Reform- und
Innovationsdruck, sowie die zunehmende Privatisierung führen langfristig zu
einem Umbruch des gesamten öffentlichen Sektors.
Frühzeitig die Weichen stellen
Schon frühzeitig hat man beim Landesbetrieb für Informationstechnik diese
Entwicklung erkannt und Maßnahmen
zur Bewältigung der sich ändernden Situation ergriffen.
So wurde mit der Betriebsgründung
Anfang 1998 ein IT-Dienstleister für die
öffentliche Verwaltung Berlins geschaffen, der sich auch im Wettbewerb zu
Unternehmen der freien Wirtschaft befindet.
Im Zuge der zunehmenden
Wettbewerbssituation des LIT haben
sich die Anforderungen an ein kaufmännisches System geändert. Es hat sich
gezeigt, dass es erforderlich wird, alle
kommerziellen Geschäftsprozesse in
einem System durchgängig und transparent darstellen zu können.
Aus dieser Überlegung heraus wurde
beschlossen, eine IT-Umgebung einzuführen, die alle anfallenden Geschäftsprozesse optimal abbilden kann und
gleichzeitig offen für zukünftige Erweiterungen ist.
Bei der Suche nach dem geeigneten
Implementierungspartner setzte der LIT
die Branchenerfahrung als ein wichtiges
Kriterium an. Außerdem war ein
Komplettangebot aller IT-Dienstleistungen - angefangen von Konzepterstellung
über Implementierung bis hin zu Schulungen und Customizing gewünscht.
Implementierung in weniger als
sechs Monaten
Als kompetenter Partner für die Implementierung von SAP, ist nach einer
europaweiten Ausschreibung die Firma
BTC AG (Business Technology
Consulting AG) im Sommer 2001 ausgewählt worden.
Das SAP R/3-Einführungsprojekt stellte dabei den wesentlichen und richtungsweisenden Schritt der Umsetzung dar.
Die Anforderungen auf der funktionalen Ebene bestanden darin, die
Geschäftsprozesse in ein Kostencontrollingmodell zu integrieren. Der
Projektstart für die Einführung des SAPSystems war Mitte Januar 2002. Der
Produktivstart erfolgte am 1.7.2002. Der
Betrieb funktioniert seitdem weitgehend
reibungslos.
Zunächst galt es die Geschäftsprozesse
zu analysieren, um sie dann zu optimieren und damit die Prozesskosten zu
reduzieren. Das Konzept sah die Implementierung folgender SAP-Komponenten vor: Finanz- und Anlagenbuchhaltung, Gemeinkostencontrolling,
Vertrieb und Verkauf, Materialwirtschaft
sowie Projektsystem.
Die gemeinsam durchgeführten Tätigkeiten umfassten neben regelmäßigen
Projektbesprechungen die unterschiedlichsten Themengebieten: wie
Customizing durchführen (Einstellen des
Grundsystems); Datenübernahme vorbereiten, testen und durchführen;
Massentest; Integrationstest planen und
durchführen; Schnittstellen überprüfen
und ggf. anpassen; R/3-Integration sicherstellen; Berechtigungskonzept erstellen und im R/3 umsetzen sowie Schulung der Key-User in den unterschiedlichen Modulen.
1/03 2 31
Perspektive für die Zukunft
Innerhalb des Marktes ist der Landesbetrieb für Informationstechnik für die
Entwicklung zu einem modernen
Dienstleistungsunternehmen nun sehr
gut positioniert. Die Veränderung gibt
dem LIT die Möglichkeit in den nächsten Jahren verstärkt sein Dienstleistungsspektrum und seine Kompetenzen auszubauen.
Daten und Fakten und weitere Zusammenarbeit
Die BTC Business Technology
Consulting AG bietet mit 350 Mitarbeitern bundesweit sowie in angrenzenden
Ländern Beratungsdienstleistungen aus
einer Hand an. Sie ist an den Standorten
Oldenburg (Hauptsitz), Bremen, Gütersloh, Hamburg, Berlin, Dortmund, Wiesbaden, Würzburg, Bern, Zürich und
Bratislava vertreten.
Das Leistungsspektrum der BTC reicht
von Consulting über Systemintegration
bis hin zum Systemmanagement. Auf
Grundlage der gemeinsamen guten Erfahrung und Zusammenarbeit wird die
BTC AG in den kommenden Monaten
die Einführung der SAP-unterstützten
Inventarisierung sowie die Verbesserung
des Vertriebscontrollings durch Einführung der Ergebnis- und Marktsegmentrechnung beim LIT begleiten.
BIRGIT DICKMANN
(Projektleiterin zur Einführung von SAP
R/3 beim Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin),
HARALD EDERER
(Senior Consultant bei der BTC Business Technologie Consulting AG,
Oldenburg) und Robin Schneider
(Consultant bei der BTC Business Technologie Consulting AG, Oldenburg) u
7
Werkstatt und
Flottenmanagement mit
mobilem Fahrtenbuch
A
uf der Basis von SAP R/3® hat
die Berliner Condat Informationssysteme AG eine Komplettlösung für das Management einer
Fahrzeugflotte - von der Beschaffung
bis zur Aussonderung - entwickelt. Mit
der Automatisierung der betreffenden
Abläufe sparen Anwender Zeit und Kosten. Eine Besonderheit dieser Lösung
stellt das „Elektronische Fahrtenbuch“
dar , das den Nachweis von Dienstfahrten stark vereinfacht. Die Lösung ist bei
der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz
bereits im produktiven Betrieb.
Beim Stichwort SAP R/3® denkt man
gewöhnlich zuerst an das Rechnungswesen. Neben der Verwaltung des kaufmännischen Anlagevermögens bietet die
Instandhaltungs- und Service-Komponente des R/3-Systems auch die Möglichkeit, den gesamten Lebenszyklus
technischer Anlagen abzubilden. Diese
kleine und relativ neue Komponente
kann die Prozesse der technischen Anlagenbewirtschaftung, d.h. störungsbedingte Instandhaltung (Instandsetzung) genauso wie geplante Instandhaltung (Wartung), Aufbereitung von
Reserveteilen und Abwicklung von
Fremddienstleistungen unterstützen.
Der Anwender plant und überwacht
damit Instandhaltungsvorgänge, verwaltet Ersatzteilbestände und wickelt Ersatzteilbeschaffungen ab. Daneben lie-
Abb. 1: Mobiles Fahrtenbuch (3 Handy-Screenshots)
2
1/03 2 32
fert sie wichtige Informationen für das
Kostenmanagement.
Die speziellen Anforderungen eines
Fuhrparkmanagements sollten nicht
ausschließlich durch kundenspezifische
Anpassungen im Rahmen des
Customizing abgedeckt werden. Die
Aufgabe bestand vielmehr darin,
hochintegrativ zu arbeiten, das System
offen zu halten, um es später um andere
Werkstattbetriebe sowie um weitere
Funktionen bzw. Anlagen erweitern zu
können: PC-Technik, Funkgeräte, Bekleidung, Waffen u.a.
Die Lösung verwaltet alle Fahrzeuge
verschiedenster Typen, stellt fest, wann
HU, AU und Inspektionen fällig sind,
koordiniert eigene und fremde
Werkstattaufträge, überwacht die è
ç Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge
und ermittelt schließlich den Zeitpunkt
der Aussonderung. Auch die Abwicklung von Fahrzeugleasing wird berücksichtigt. Das System verwaltet die Beziehungen zu Geschäftspartnern – Werkstätten, Lieferanten, Leasinggeber – bereitet Aktionen automatisch vor, rechnet sie ab und wertet sie aus. Die Leasing-Komponente begleitet den
Beschaffungsprozess, berechnet erste
und letzte Rate sowie die Leasingdauer
und überwacht die Zahlungen. Dabei
unterscheidet es Verträge nach Kilometerzahl und nach Nutzungsdauer. Das
System beinhaltet darüber hinaus eine
Schnittstelle zu Tankscheckkarten, die
speziell für UTA bereits umgesetzt ist.
Zur Minimierung der manuellen Datenpflege wurde eine weitere Schnittstelle
geschaffen, über die die Zulassungsdaten
aller Kfz der Fahrzeugflotte von der
Zulassungsstelle an das SAP R/3 gesendet werden. Damit sind die Fahrzeugdaten im R/3-System stets auf dem aktuellen Stand.
Elektronisches Fahrtenbuch auch
mobil
Das elektronische Fahrtenbuch, eine
Zusatzlösung zum Flotten- und Werkstatt-Managementsystem, macht Schluss
mit handschriftlich geführten Fahrtenbüchern, den damit verbundenen Ungenauigkeiten und dem großen Aufwand
für die Auswertung. Die Fahrer haben
drei Möglichkeiten, die Daten des Fahrtenbuches zu erfassen. Erstens natürlich
direkt auf einer SAP-Maske, zweitens
über eine web-basierte Portal-Anwendung auf einer Browser-Oberfläche (z.B.
in einem Intranet) oder drittens direkt
von unterwegs über ihr WAP-fähiges
Dienst-Handy. Dies macht die Lösung
auch außerhalb des SAP-R/3-Systems
nutzbar und gewährleistet dennoch, dass
die Fahrtenbuch-Daten unmittelbar in
das R/3-System gelangen, das seinerseits
automatisch Rückflüsse zum Werkstattmanagement liefert - Benzinverbrauch,
gefahrene Kilometer - und, daraus abgeleitet, u.a. Fälligkeit der nächsten Inspektion oder Zeitpunkt der Aussonderung.
Bei Nutzung des mobilen Fahrtenbuches bekommt der Fahrer bei Dienstantritt neben dem Schlüssel zu einem Einsatzfahrzeug jetzt auch ein WAP-Handy
bzw. WAP-fähiges Endgerät. Er authentifiziert sich und wählt sein aktuelles
Fahrzeug-Kennzeichen aus der Liste auf
dem Display aus. Daraufhin erhält er
aus dem R/3-System den letzten eingetragenen Kilometerstand angezeigt. Er
vergleicht mit dem Stand auf dem Tacho
und bestätigt oder korrigiert ihn. Außerdem macht er Angaben über den Zustand des Fahrzeuges. Wenn er tankt,
gibt er Kilometerstand und Tankmenge
ein, bei Dienstende dann ein letztes Mal
den aktuellen Kilometerstand.
Skyware® vermittelt zwischen Handy und SAP R/3
Mobile Endgeräte und SAP-System benutzen unterschiedliche Datenformate
und verstehen sich deshalb nicht ohne
weiteres. Außerdem stellt das SAP-System einen „Hochsicherheitstrakt“ bei
der Polizei dar. Skyware®, die M-Business-Plattform von Condat, vermittelt
Informationen zwischen festen Systemen und mobilen Endgeräten und bereitet sie entsprechend individuellen
Nutzerprofilen auf - unter Berücksichtigung des momentanen Standortes des
Benutzers und der speziellen Eigenschaften und Möglichkeiten des von ihm benutzten Endgerätes.
Vom Handy gelangen die Daten zum
WAP-Gateway des jeweiligen
Netzbetreibers und werden von dort an
Skyware weitergeschickt. Skyware authentifiziert den Benutzer durch die
Abfrage einer eigenen SQL-Datenbank.
Skyware empfängt die ankommenden
Daten, konstruiert ein XML-Dokument
und schickt es dann via Internet an den
Business Connector des SAP-Systems,
der seinerseits jetzt die Daten mittels
RFC (Remote Function Call) direkt in
das R/3-System sendet. Als Antwort
empfängt der Business Connector Daten vom R/3-System, die er in ein XMLDokument umwandelt und über Internet
Skyware schickt. Dort wird nun ein
WML-Dokument erzeugt, das an è
Abb. 2: Kostenanalyse nach Leistungsart im SAP-System
1/03 2 33
7
ç die Eigenschaften des verwendeten Endgerätes angepasst ist (Optimierung). Das
WML-Dokument gelangt jetzt über das WAP-Gateway zum Handy des Fahrers.
Firewalls schützen das System vor unerlaubten Zugriffen.
CLAUDIA SCHULZ
Condat Informationssysteme AG, Berlin
u
Mehr Bürgernähe und geringere Servicekosten
D
ie ostfriesische Stadt Norden nutzt die Voice-over-IP Technologie von
Cisco, um die Sprachkommunikation innerhalb der Verwaltung, aber auch
mit den Bürgern deutlich zu verbessern. Der Cisco CallManager - eine
Software, die in Norden auf einem ausfallsicheren Servercluster läuft - ersetzt die
alten Telefonanlagen und stellt den städtischen Mitarbeitern völlig neue Funktionen
zur Verfügung. Problemlos arbeitet die neue Lösung mit der Spezialsoftware für
einen blindengerechten Vermittlungsarbeitsplatz zusammen. Dasselbe gilt für die
vorhandenen Netzwerkkomponenten, die von Drittanbietern stammen. Das Datennetz der Stadtverwaltung musste für die neue Lösung also nicht verändert werden.
Voice-over-IP senkt in Norden außerdem die Servicekosten und erspart der Stadt die
sonst erforderlichen Investitionen in die Telefonverkabelung.
Die Küstenstadt Norden beweist, dass eine bürgerfreundliche Verwaltung und die
allgemeine Kostensenkung im öffentlichen Sektor keinen Widerspruch bilden. Sie
entschied sich dafür, ihre bisher getrennte Sprach- und Datenkommunikation auf
eine einheitliche Netzbasis zu stellen. Traditionelle Telekommunikationstechnik
wird in Norden schrittweise abgelöst.
Mehr Effizienz in der telefonischen Bürgerbetreuung
„Unser oberstes Ziel war es, mit Voice-over-IP die Möglichkeiten der Sprachkommunikation für die Mitarbeiter deutlich zu verbessern“, sagt Helmut Kramer,
Systemadministrator in der Stadtverwaltung. Dabei ging es zum einen darum, den
Mitarbeitern zusätzliche Informationen
zur Verfügung zu stellen, die ihnen eine
zielgerichtete und effiziente Gesprächsplanung ermöglichen. Zum anderen legte Voice-over-IP den Grundstein für
eine bruchlose Integration von Telefon
und Computer. Dadurch können Anrufe - beispielsweise unter Microsoft Outlook – bequem aus den Kontaktdaten
heraus gestartet werden. Alle Fakten
über den bisherigen Verlauf eines Vorgangs erscheinen zeitgleich mit dem
Anruf auf dem Bildschirm. Keine Information muss doppelt abgefragt werden.
So sparen die Mitarbeiter Zeit, und Bürger fühlen sich besser betreut.
Seit September 2002 ist die Grundinstallation abgeschlossen; alle 140 Nebenstellen sind erfolgreich integriert.
„Voice-over-IP ist damit unsere alleinige Kommunikationsplattform“, konstatiert Siebold Fischer, ebenfalls Systemadministrator in Norden. Telefongespräche werden jetzt ausschließlich über das
leistungsfähige, gut strukturierte Datennetz der Stadtverwaltung übertragen.
Das Rathaus und die sieben Nebengebäude der Verwaltung sind untereinander mit Glasfaser verbunden. Innerhalb
der Gebäude werden die Arbeitsplätze
über eine sternförmige Twisted-PairKupferverkabelung mit einer Übertragungskapazität von jeweils 100 Megabit pro Sekunde versorgt.
Für die Systemadministratoren bedeutet die einheitliche Sprach- und Datenkommunikation in erster Linie, dass in
Norden nur noch ein Netzwerk zu verwalten ist. Die Administration der gesamten IP-Lösung ist somit zentral von
einem einzigen Arbeitsplatz aus möglich. Zeit und Kosten für Vor-OrtEinsätze fallen also nicht mehr an. Pro
Einsatzjahr spart die Stadt rund 8.500
Euro Servicekosten, rechnet Siebold
Fischer vor. Außerdem entfallen künftig alle Investitionen in das alte, historisch bedingt unstrukturierte Telefonnetz der Verwaltung.
Systemoffenheit hat überzeugt
Foto: Cisco - Altes Rathaus mit moderner Technik in der ostfriesische Stadt Norden
2
1/03 2 34
Das hocheffiziente Systemmanagement
war aber nur ein Argument bei der è
Das Screen-Reading übernimmt hierbei
JAWS, eine Software, die jede Microsoft
basierte Applikation um eine blindengerechte Benutzerschnittstelle erweitert.
Alle sichtbaren Bildschirminhalte - zum
Beispiel eine Excel-Tabelle oder Outlook-Kontakte - werden von JAWS akustisch über Lautsprecher oder auf einer
Braillezeile in Blindenschrift ausgegeben. In gleicher Weise sorgt JAWS für
das sehbehindertengerechte Interface
zur Vermittlungssoftware NOW der
schwedischen Firma Netwise. NOW
arbeitet reibungslos mit dem Call Manager zusammen, und der sehbehinderte
Kollege kann seinen PC-Arbeitsplatz
praktisch ohne jede Einschränkung benutzen. Übrigens stammt die gesamte
blindengerechte Ausstattung, inklusive
JAWS-Software, von dem spezialisierten Unternehmen IPD aus Hannover.
Foto: Cisco - ein Voice-over-IP Telefon
ç Entscheidung für die innovative Voice-over-IP-Technologie auf der Basis von
Cisco AVVID (Architecture for Voice, Video and Integrated Data). „Cisco hat sich
durch das attraktivste Angebot von den Mitbewerbern unterschieden. Die Technologie ist absolut ausgereift und in der Praxis vielfach bewährt. Zudem erfüllt sie das
Kriterium der Offenheit, so dass vorhandene Lösungskomponenten von Drittanbietern nahtlos integriert werden konnten“, berichtet Helmut Kramer.
Ohne Einschränkungen arbeitet die neue Voice-over-IP Lösung beispielsweise mit
den vorhandenen 3Com Switches zusammen. Der gesamte Sprachverkehr wird
heute von zwei Cisco Call Manager Systemen 7825 geregelt, die in Norden zu einem
ausfallsicheren Cluster zusammengeschlossen sind. Als Gateway zum öffentlichen
Telefonnetz der Deutschen Telekom dient ein Cisco Router 2600. Die 140 Arbeitsplätze in den diversen Dienststellen der Verwaltung sind mit Cisco IP-Telefonen
7940 und 7960 ausgestattet, denn diese Modelle verfügen über ein hinreichend
großes Display. Insgesamt sieben vorhandene Faxgeräte sind mit Tiptel Innovaphones
in die Lösung eingebunden. Einen nicht unerheblichen Beitrag zum Projekterfolg
leistete ein Cisco-Partner, die net Stemmer GmbH aus Olching, mit der termingerechten Lieferung von Komponenten sowie mit der kompetenten Unterstützung bei
der Konfiguration des Call Manager Systems.
Behinderte Menschen besser in die Arbeitswelt integrieren
Ein wichtiges Anliegen des Projektes war zudem die blindengerechte Ausstattung
eines Arbeitsplatzes für einen stark sehbehinderten Kollegen in der Gesprächsvermittlung. Ziel war es, dem Mitarbeiter einen adäquaten Zugriff auf Microsoft
Office Applikationen, die Infokonsole des Zeiterfassungssystems und selbstverständlich auch den Umgang mit der neuen IP-Lösung zu ermöglichen. Für Helmut
Kramer war dieses Anliegen ein K.o.-Kriterium der Produktentscheidung.
Realisiert werden konnte die Individuallösung für den sehbehinderten Mitarbeiter
dank der Kombination des Cisco Call Manager mit einschlägiger Spezialsoftware.
1/03 2 35
Kurze Time to Value und zusätzliche
Effekte für früher geleistete Investitionen
Der Grundausbau der neuen Plattform
folgte einem stringenten Projektplan,
der seinerseits auf eindeutigen Zielbestimmungen basierte. Das zugehörige
Pflichtenheft formulierte als wichtigste
Anforderung den möglichst schnellen
Übergang zu ausschließlich IP-basierter
Kommunikation im vorhanden Datennetz. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht
heißt dies zweierlei: Zum einen generieren früher geleistete Investitionen zusätzliche Effekte – mit positivem Einfluss auf deren Return on Investment.
Zum anderen sollte die Time to Value
der aktuellen Investitionen möglichst
kurz gehalten werden. Ein praktischer
Aspekt kommt hier hinzu, nämlich der,
dass ein störungsanfälliger Parallelbetrieb von Alt- und Neusystem vermieden werden sollte.
Das Votum für ausgereifte, in der Praxis
bewährte Technologie – ebenfalls ein
wichtiger Punkt des Nordener Anforderungskatalogs – minimiert das Risiko der Investitionsentscheidung.
Zugleich forderte das Pflichtenheft
Zukunftssicherheit und Offenheit der
einzusetzenden Technologie. Denn è
7
ç die Kommunikationsplattform in
Norden wird weiterentwickelt. Als
nächste Punkte stehen unter anderem
Unified Messaging und Voice Mail-Anwendungen auf der Agenda. Die Partnerschaft mit Cisco wird auch auf dem
Infrastrukturlevel fortgesetzt, zum Beispiel wenn es um die Modernisierung
des Backbone mit Cisco Switches und
den Aufbau eines Virtual Private
Network gehen wird.
u
Das Berliner
Wissenschaftsnetz
B
erlin gilt zusammen mit seinem
Umland als die größte
Wissenschaftsregion Deutschlands. Hier sind außerordentlich viele
renommierte Wissenschaftseinrichtungen angesiedelt: fünf Universitäten,
zwölf Fachhochschulen und über 100
weitere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Alle großen wissenschaftlichen Gesellschaften - wie HelmholtzGesellschaft, Max-Planck-Gesellschaft,
Fraunhofer-Gesellschaft oder LeibnizGesellschaft - sind in der Region Berlin/
Potsdam mit hochrangigen Forschungsinstituten vertreten.
2
Das Berliner Wissenschaftsnetz BRAIN
(Berlin Research Area Information
Network) verbindet diese Wissenschaftseinrichtungen - und darüber hinaus zahlreiche kulturelle Einrichtungen in der
Stadt - und stellt für die meisten von
ihnen auch den Anschluss an das Internet
her. Von der Funktion her gesehen ist
BRAIN ein selbständiges Netz;
netztopologisch ist es jedoch ein Teil
des vom LIT betriebenen Berliner MAN
(Metropolitan Area Network), dem
Lichtwellenleiter-Netz der Berliner Verwaltung. Auf den Kabelstrecken des
Kernnetzes und auf einigen weiteren
Stich- und Verbindungsstrecken des
MAN ist eine gewisse Anzahl von LWLFasern für BRAIN reserviert.
Die Idee
Die Anfänge von BRAIN reichen bis
zum Beginn der 90er Jahre zurück, als es
für wissenschaftliche Einrichtungen sehr
schwierig war, zu bezahlbaren Preisen
ausreichend Datenübertragungskapazitäten zu erhalten. In Berlin - das
zusätzlich vor der Aufgabe stand, für die
nunmehr geeinte Stadt neue Infrastrukturen aufzubauen - entstand damals ein
Projekt der drei Universitäten und des
Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik (ZIB) mit dem Ziel, zusammen mit dem damaligen Landesamt
1/03 2 36
für Informationstechnik (LIT) über eine
Mitnutzung von Teilen des Berliner
MAN die erforderlichen Kapazitäten zu
beschaffen.
Die dahinter stehende Idee war im Grunde eine sehr einfache - und sie sollte
allen Vorteile bringen: auf der einen
Seite stellte das LIT auf seinen schon
vorhandenen LWL-Strecken Fasern für
die wissenschaftlichen Einrichtungen zur
Verfügung, auf der anderen Seite übernahmen die wissenschaftlichen Einrichtungen die vollen Herstellungskosten
für ihre Einzelanschlüsse und leisteten
dadurch einen Beitrag zur Erweiterung
des MAN.
Um die Zusammenarbeit der Beteiligten auf eine sichere Rechtsgrundlage zu
stellen, wurde 1995 - in Ausführung
eines entsprechenden Beschlusses des
Berliner Senats von 1994 - zwischen der
Senatsverwaltung für Inneres und der
Senatsverwaltung für Wissenschaft und
Forschung eine Verwaltungsvereinbarung „für eine effektive und
kostengünstige Kommunikationsstruktur zur Förderung von Bildung und
Wissenschaft“ geschlossen. Als zentrales Steuerungsorgan für das Berliner
Wissenschaftsnetz wurde die BRAINPlanungsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern der
è
ç Rechenzentren der drei Universitäten und des ZIB, gebildet, und im ZIB wurde
eine eigene Geschäftsstelle für BRAIN eingerichtet.
Nach der Verwaltungsvereinbarung steht BRAIN grundsätzlich allen aus öffentlichen Mitteln geförderten Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen im Land
Berlin und sonstigen Einrichtungen, an denen das Land Berlin finanziell beteiligt ist,
als Hochgeschwindigkeitsdatennetz zur Verfügung. In diesem Sinne wurde das Netz
in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut und konnte seit 1996 um ca. 170
Kilometer Kabel erweitert werden.
Neben den zahlreichen Einzelanschlüssen seien hier vor allem auch die drei wichtigsten Baumaßnahmen erwähnt, durch die das Netz nicht nur in quantitativer sondern
auch in qualitativer Hinsicht sehr gewonnen hat. Im Jahr 1997 wurde durch den sog.
‘Dahlemer Ausbau’ eine direkte Verbindung zwischen dem ZIB und dem Rathaus
Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz geschaffen. Hierdurch wurde es möglich, eine
zweite - redundante - Verbindung zwischen den Wissenschaftsstandorten in Dahlem
und dem Kernnetz herzustellen. Der Bau einer Verbindungsstrecke zwischen
Rathaus Wannsee und der Universität Potsdam in Babelsberg (verbunden mit
Fasererweiterungen in Richtung Hahn-Meitner-Institut und nach Zehlendorf Mitte)
ermöglichte 1999 die Koppelung mit dem Wissenschaftsnetz der Universität Potsdam.
Schließlich verhalf der 2001 fertiggestellte Bau der sog. ‘Südschiene’ zwischen
Zehlendorf und Adlershof dem Netz und insbesondere den Wissenschaftsstandorten
auf dem WISTA-Campus zu einer größeren Ausfallsicherheit.
Das LWL-Netz
BRAIN nutzt als Übertragungswege die vom LIT im öffentlichen Straßenraum
verlegten Lichtwellenleiter (LWL) des Berliner MAN. Nach der inzwischen bis zum
Jahre 2010 verlängerten Verwaltungsvereinbarung steht aus dem gesamten LWLNetz des MAN ein festes Kontingent von 1000 km Doppelfasern zur Vernetzung der
an BRAIN angeschlossenen wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen zur
Verfügung. Dieses Kontingent wird von BRAIN selbständig verwaltet, d.h. der
Einsatz aller aktiven Komponenten und der gesamte Datenverkehr auf diesem Netz
liegen in der Verantwortung des BRAIN bzw. der an BRAIN angeschlossenen
wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Zuständigkeit des LIT (das mittlerweile zum
Landesbetrieb für Informationstechnik umgewandelt worden ist) zur Betreuung und
Verwaltung der LWL in technischer
Hinsicht bleibt davon unberührt. Auch
alle Maßnahmen etwa bei der Neuerrichtung von LWL-Strecken werden vom
LIT getroffen - natürlich in enger Abstimmung mit BRAIN. So konnten bis
heute 40 wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen mit insgesamt 67 Standorten an BRAIN angeschlossen werden.
Als bislang letzter ‘großer’ Teilnehmer
wurde im vergangenen Jahr die Stiftung
Preußischer Kulturbesitz mit ihren zahlreichen Museums- und Bibliotheksstandorten an das LWL-Netz angebunden.
Die enge Kooperation zwischen LIT
und BRAIN beschränkt sich jedoch nicht
auf die Planung und Herstellung neuer
Anschlüsse, sondern ist auch für das
Funktionieren des Netzbetriebs eine
wesentliche Voraussetzung und muss
sich - vor allem bei Netzstörungen immer wieder aufs Neue bewähren. Ist
die Störung durch einen echten Kabelschaden verursacht, versteht es sich von
selbst, dass alle Informationen von der
für die LWL zuständigen Instanz (nämlich dem LIT) bereitgehalten und weitergegeben werden. Aber selbst wenn
die Ursachen ganz woanders zu suchen
sind, können die Auskünfte des LIT und
der zum Glück ständig erreichbaren
Hotline („im Kabelnetz und bei den von
uns direkt betreuten Standorten der
Verwaltung gibt es keine Anzeichen für
eine Unterbrechung“) sehr hilfreich sein,
um eine Störungsquelle aufzuspüren.
Die Dienste
Über BRAIN laufen diverse von den
wissenschaftlichen Einrichtungen benötigte Dienste und Anwendungen, wobei
dank der 1999 geschaffenen physikalischen Koppelung der beiden MAN von
Berlin und Potsdam alle Dienste sich
immer auch auf die Region erstrecken
können und nicht auf das Stadtgebiet
von Berlin beschränkt sein müssen. So
wird z.B. ein Viertel der BRAIN-Leitungen für die Internetanschlüsse der Berliner und der Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen verwendet, so dass z.B.
die Universitäten über das G-WiN è
1/03 2 37
7
ç des DFN Bandbreiten von 622
Mbit/s beziehen können. Der zentrale
2,4 Gbit/s-Kernnetzknoten für das GWiN befindet sich im ZIB.
Ca. 35 % der BRAIN-LWL werden für
ein regionales Verbundnetz eingesetzt.
Der ursprünglich einmal von einzelnen
Einrichtungen in Teilbereichen aufgebaute und mit eigener ATM-Technik
betriebene Rechnerverbund wird gegenwärtig modernisiert und durch ein solides Verkehrsnetz - mit Backbone und
zentralem Management - ersetzt. Es soll
im zweiten Quartal 2003 in Betrieb gehen.
Über das regionale Verbundnetz werden den wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen vor allem solche
Dienste angeboten, die entweder nicht
zu den Regelleistungen des DFN-Vereins gehören (z.B. ATM-Technik), oder
die über ein lokales Netz erheblich günstiger erbracht werden können, wie z.B.
Vorlesungen zwischen den Hochschulen.
Der zur Zeit noch größte Anteil von ca.
40 % der BRAIN-LWL wird von den
Wissenschaftseinrichtungen genutzt, um
ihre verteilten Standorte in Berlin und in
der Region untereinander zu vernetzen.
Vor allem an der FU und an der FHTW
mit ihren in Dahlem, bzw. im Falle der
FHTW im ganzen östlichen Stadtgebiet,
verstreut liegenden Standorten, ist man
darauf angewiesen, dass trotz der räumlichen Entfernung die internen Netze
einwandfrei und leistungsfähig funktionieren.
In dem Maße, in dem das gemeinsame
Verbundnetz ausgebaut wird, werden
die Wissenschaftseinrichtungen in der
Lage sein, ihre jeweils nur einer einzigen
Einrichtung dienenden Strecken aufzugeben. Mit Hilfe sog. VLANs, also virtueller lokaler Netze, die von der jeweiligen Einrichtung autonom betrieben und
die in fast beliebiger Anzahl auf das
Verbundnetz aufgesetzt werden können, werden sie denselben Effekt wie
bei einer individuellen Vernetzung erreichen, nur sehr viel sparsamer in Bezug auf den Faserverbrauch.
2
Ein Ausblick
Beim Ausbau von BRAIN ist zwar jetzt
ein guter Standard erreicht; abgeschlossen ist er jedoch noch nicht. Besonders
vordringlich wird in nächster Zeit die
Anbindung des biomedizinischen Campus in Buch sein. Wie vor zwei Jahren
bei der Herstellung der sog. Südschiene
zwischen Zehlendorf und Adlershof
werden BRAIN und LIT auch bei dieser
Erweiterung des Netzes nach Norden
bestrebt sein, den Bedarf der
Verwaltungsstandorte und der Wissenschaftsstandorte so zu bündeln, dass ein
für beide Seiten optimales und kostengünstiges Ergebnis erzielt wird.
RENATE WEIDINGER
Berliner Wissenschaftsnetz BRAIN Geschäftsstelle c/o Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin
(ZIB), eMail: [email protected]
u
secunet sichert
Kommunikation der
deutschen Botschaften
weltweit
E
ssen - Die sichere Vernetzung
aller deutschen Botschaften und
Auslandsvertretungen weltweit
durch die secunet Security Networks
AG schreitet planmäßig voran. Knapp
ein Jahr nach der Auftragserteilung durch
das Auswärtige Amt steht das gesamte
Sicherheitskonzept, und die ersten Vertretungen sind erfolgreich über die Sichere Inter-Netzwerk-Architektur SINA
angebunden. Darüber hinaus werden die
Server sämtlicher Auslandsvertretungen
modernisiert und auf das kosteneffiziente und für eGovernment favorisierte Betriebssystem Linux umgestellt.
Bis zum Ende des Jahres 2003 wird die
komplette Vernetzung auf höchstem
Sicherheitsniveau abgeschlossen sein.
Die moderne Vernetzung der Auslandsvertretungen zeichnet sich durch den
Einsatz der Sicheren Inter-Netzwerk Architektur SINA von secunet aus, die
1/03 2 38
höchsten Ansprüchen an die Sicherheit
genügt. Im Auftrag des Bundesamtes
für Sicherheit in der Informationstechnik
BSI hat secunet die Lösungsfamilie SINA
speziell für besonders hohe Sicherheitsanforderungen entwickelt. Die Sicherheit ist durch Zulassungen des BSI für
die IP-basierte Übermittlung von
Verschlusssachen bis zur Schutzklasse
VS-Vertraulich dokumentiert.
Umstellung auf Linux gewährleistet
Kosteneffizienz und Zukunftssicherheit
Über die Implementierung von SINA
hinaus erstellt secunet für das Auswärtige Amt ein Sicherheitskonzept, das
insbesondere die Umstellung der Server
auf das Betriebssystem Linux umfasst.
Damit wird parallel zu Erhöhung der
Sicherheit vor allem auch dem Aspekt
der Kosteneffizienz Rechnung getragen.
„Die Vernetzung der deutschen Auslandsvertretungen stellt für secunet eine
besondere Verpflichtung dar“, erläutert
Dr. Rainer Baumgart, Vorstandsvorsitzender von secunet. „Internationale
Diplomatie ist für uns geradezu ein Synonym für die vertrauliche Behandlung
sensibler Informationen. Wir sind stolz
darauf, durch den Einsatz unserer Sicheren Inter-Netzwerk-Architektur
SINA und unsere Beratungskompetenz
die hohen Anforderungen des Auswärtigen Amtes erfüllen zu können. Die
begleitende Umstellung der Server auf
Linux gewährleistet darüber hinaus eine
hohe Kosteneffizienz“.
Die Sichere Inter-Netzwerk-Architektur SINA
Mit SINA lassen sich hochsichere Virtuelle Private Netzwerke, kurz: VPN, gestalten. Dabei wird die gesamte Kommunikation zwischen Standorten bzw.
bis zum individuellen Arbeitsplatz durchgehend verschlüsselt, d.h. ein unbefugtes Lesen oder Ändern der Informationen ist nicht möglich. Das System ist
damit eine starke Basis für alle
Sicherheitsanwendungen. Sämtliche
SINA-Komponenten basieren auf einer
speziell minimalisierten, gehärteten und
sicherheitsanalysierten (SINA-) LinuxPlattform.
u
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Die Kosten sinken. Die Effizienz steigt.
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für Informationstechnik Berlin.
© 2002 Cisco Systems Inc. Alle Rechte vorbehalten. Cisco, Cisco Systems, das Cisco Systems Logo, Empowering the Internet
Generation, Cisco Powered Network und AVVID sind eingetragene Markenzeichen oder Markenzeichen von Cisco Systems Inc.
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sorgt Cisco AVVID (Architecture for Voice, Video and Integrated Data) für ein reibungsloses und
störungsfreies Zusammenspiel und die nahtlose Integration von Sprach-, Video-, Daten- und
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Investitionen schützen können, besuchen Sie www.cisco.de/iptelefonie
IP Phone Demo
Anwenderbeispiele
Systemdesign
Lösungen
1/03
1/03 2
2 39
39
White Paper
Cisco Powered Network
7
7
MATERNA bietet Groupware-Alternative zu
Microsoft auf LINUX-Basis
D
as Open-Source-Betriebssys-tem Linux steht bei vielen öffentlichen Verwaltungen hoch im Kurs. Das gilt auch für das Beschaffungsamt des
Bundesministeriums des Innern (BMI). Daher hat das Beschaffungsamt des
BMI den IT-Systemintegrator MATERNA GmbH mit der Einführung des
Groupware-Servers Samsung Contact auf Linux-Basis beauftragt. Interessant dabei
ist, dass die 250 Anwender beim Beschaffungsamt des BMI das Fehlen des bisherigen
Microsoft Exchange-Servers gar nicht bemerkt haben.
Die Anwender arbeiten mit ihrer üblichen Microsoft Outlook Umgebung, nutzen das
globale Adressbuch, die elektronische Post und die bekannte Termin- und Aufgabenplanung: Für den Anwender unmerklich erledigt der neue Linux-Server im Hintergrund alle Dienste. Als eine der wenigen verfügt die Lösung von Samsung über eine
hochintegrierte MAPI-Anbindung des Microsoft Outlook-Clients an den LinuxGroupware-Server.
Der Auftrag an MATERNA umfasst die Lieferung von 250 Software-Lizenzen sowie
deren Installation und Integration in die bestehende Systemlandschaft des
Beschaffungsamtes. Samsung Contact ist eine moderne E-Mail-Anwendung, die
geringe Gesamtkosten in der Organisation oder im Unternehmen verursacht. Die
Lösung ist ebenso gut geeignet für Application Service Provider (ASP), die ein
Microsoft-kompatibles aber von Microsoft unabhängiges Unternehmens-Hosting
bereitstellen wollen, sowie für Service Provider, die ihren Kunden größere
Skalierbarkeit, höhere Zuverlässigkeit und geringere Kosten als bisher anbieten
möchten.
Die Software basiert auf der Open-Mail-Technologie von Hewlett Packard und ist
als E-Mail- und allgemeine Kommunikationslösung unter den Betriebssystemen HPUX, IBM AIX, Solaris und Linux lauffähig. Sie unterstützt Microsoft Outlook und
ermöglicht den gleichzeitigen Zugriff über das Web sowie über Windows- und
Linux-Clients. Zusätzlich beinhaltet die Server-Komponente einen Kalender- und
PIM-Zugriff. Die Kommunikation zwischen Microsoft Outlook und Samsung
Contact erfolgt über die MAPI-Schnittstelle (Messaging Application Programming
Interface), über die die Programme miteinander kommunizieren können Weitere
Informationen: http://www.materna.de/Internet/de/de.jsp und http://
www.samsungcontact.com/en/
u
Open-Source-Software in Behörden:
Staatssekretärin Vogt begrüßt Linux-Einführung in
Schwäbisch-Hall
D
ie Stadtverwaltung von Schwäbisch-Hall wird ihre IT-Infrastruktur vom
Betriebssystem Microsoft Windows auf Linux umstellen. Damit zählt die
Gemeinde zu den ersten, die die Möglichkeiten des Open-Source-Rahmenvertrags nutzt.
Bundesinnenminister Otto Schily hatte im Juni dieses Jahres mit IBM Deutschland
einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der Bund, Länder und Gemeinden den Um-
2
1/03 2 40
stieg von Windows- auf Linux-Systemen erleichtert. Der Vertrag sichert der
gesamten öffentlichen Verwaltung in
Deutschland die Möglichkeit, zu
besonders vorteilhaften Bedingungen
Open-Source-Software kaufen zu können. Schwäbisch-Hall macht jetzt von
den Möglichkeiten des Vertrages Gebrauch und stellt sowohl Server als auch
Arbeitsplatz-PCs (Clients) auf Linux um.
Schwäbisch-Hall wird bis zu 400 PC
umstellen. Dafür ist ein Zeitraum bis
Ende 2004 vorgesehen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin
im Bundesministerium des Innern, Ute
Vogt, begrüßte die Vorreiterrolle der
Gemeinde: „Schwäbisch-Hall zeigt uns,
dass die öffentliche Verwaltung auf dem
Weg aus der Software-Monokultur ein
gutes Stück voran gekommen ist. Die
Bundesregierung verfolgt mit dem
Rahmenvertrag drei Ziele: eine Stärkung
der Softwarevielfalt, eine Verbesserung
der Computersicherheit und die Senkung der Lizenz-Kosten. Durch eine
größere Softwarevielfalt vermindert sich
nicht nur die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern, sondern es verbessert
sich gleichzeitig die Computersicherheit.
Software-Monokulturen sind anfälliger
für Schädlinge, das gilt für den Bereich
der IT genauso wie für die Landwirtschaft. Schwäbisch-Hall begründet seine Entscheidung für Open-Source-Software auch damit, dass die Gemeinde
durch die Umstellung Software-Lizenzgebühren sparen will. Das zeigt, dass die
Gemeinden die Chancen, die ihnen der
Rahmenvertrag des Bundes eröffnet,
konsequent nutzen.“
Staatssekretärin Vogt: „Die Strategie des
Bundes für mehr Softwarevielfalt in der
öffentlichen Verwaltung geht auf. Freie
und offene Software erobert signifikante Marktanteile. Die Verwaltung übernimmt dabei eine Vorreiterrolle, Schwäbisch-Hall ist dafür ein gutes Beispiel.“ u
Linux-Markt wächst
2003 konstant aber
unspektakulär
Fujitsu Siemens Computers mit
Stärken bei der Integration von
Linux in bestehende ITInfrastrukturen
M
ünchen - Fujitsu Siemens Computers und TechConsult haben Anfang Februar auf einer Presseveranstaltung in München ihre
Einschätzung für den Linux-Markt 2003
vorgestellt. Beide Unternehmen erwarten, dass sich Linux als feste Größe im
Server-Markt weiter etablieren wird. Bei
den Clients kommt die Entwicklung etwas langsamer voran, gewinnt aber
insbesondere durch die Initiative der
öffentlichen Hand zunehmend an Bedeutung. Als Gründe für die freundliche
Stimmung zugunsten von Linux nennen
Kunden die Lizenzkostenfreiheit, stark
zunehmende Verfügbarkeit von Applikationen und Zukunftssicherheit.
Der Marktanteil von Linux im Intelbasierten Volumensegment kleiner Server soll 2003 in Deutschland von 12,5
auf 13,4% Prozent steigen. Wie im
vergangenen Jahr wird auch 2003 jeder
vierte in Deutschland verkaufte Server
dieses Marktsegments ein PRIMERGYServer von Fujitsu Siemens Computers
sein. Das Unternehmen kann seine gute
Marktposition vor allem deshalb behaupten, weil die jahrzehntelange Enterprise
Erfahrung und das Engagement für das
innovative Linux sich aus Kundensicht
sinnvoll ergänzen.
Auf dem Desktop wird Linux vor allem
im öffentlichen Bereich erfolgreich sein.
Ansonsten steigt der Anteil von Linux
im Desktop Bereich 2003 nur leicht und
erreicht in Deutschland insgesamt einen
Anteil von drei Prozent. Unzureichende
Kompatibilität zu den Microsoft Standards, fehlende Applikationen und hohe
Migrationskosten hemmen das weitere
Wachstum, so die Analyse von
TechConsult.
Gewinner im Linux Markt werden ITAnbieter mit hoher Integrationskompetenz sein. „Reine“ Linux-Umgebungen wird es in den wenigsten Fällen
geben - also sind saubere Schnittstellen,
übergreifendes Systemmanagement und
Systemintegration extrem erfolgskritisch.
Anbieter wie Fujitsu Siemens Computers,
deren Stärken in der Integration von Linux1/03 2 41
und Microsoft-Umgebungen liegen, werden profitieren.
Auch mittelfristig wird LINUX über
2003 hinaus kontinuierlich weiter wachsen. Für einen kräftigen Schub wird Ende
2005 das Vordringen von Linux in die
oberste Leistungsklasse des Business
Critical Computings sorgen. Zu diesem
Zeitpunkt plant Fujitsu Siemens Computers, mit großen Multiprozessor-Systemen mit bis zu 128 Itanium-Prozessoren in den Bereich der Mainframe-Klasse vorzustoßen.
u
Wissensmanagement
schafft
Wettbewerbsvorteile
D
as Wissen der Menschheit
wächst exponentiell, die
Informationsflut wird immer
unüberschaubarer. Allein die technischen Entwicklungen in der eigenen
Branche mitzuverfolgen, ist heute eine
Lebensaufgabe. Ein Einzelner kann sie
kaum bewältigen. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, brauchen Unternehmen ein gezieltes Wissensmanagement.
è
7
ç
Deutsche Unternehmen investieren zu wenig Zeit und Geld in Wissensmanagement. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die die Medienakademie Köln
- ein Unternehmen, das spezialisiert ist auf berufliche Fortbildung - zusammen mit
der Fraunhofer-Gesellschaft durchgeführt hat. 600 Entscheider in Personalabteilungen wurden befragt, welche Methoden sie zur Informationsbeschaffung und Weiterbildung nutzen, welche Strategien sie einsetzen, um die Informationsexplosion zu
bewältigen und welche Hindernisse sie auf dem Weg zum lebenslangen Lernen
sehen.
Ergebnis: Die Möglichkeiten eines gezielten Wissensmanagements werden zu wenig
genutzt. „Unter dem Begriff Wissensmanagement werden verschiedene Formen der
Informationsbeschaffung, -aufbereitung und -bewahrung zusammengefasst“, erklärt Dr. Mathias Kirsten, Projektkoordinator vom Fraunhofer-Vorstandsbüro
Ergebnisverwertung und Wissensmanagement in St. Augustin. „Ziel ist es,alles
Wissen, das in Datenbanken, in den Köpfen der Mitarbeiter und in den Organisationsstrukturen liegt, auszuschöpfen und weiterzuentwickeln. Spezielle Wissensmanagementsysteme stellen die dafür notwenige technische Basis - beispielsweise in
Form intelligenter Dateiablagen und Suchfunktionen - zur Verfügung.
Fazit: Noch ist die Forderung nach
lebenslangem Lernen ein Lippenbekenntnis und Wissensmanagement zu
wenig in den Arbeitsalltag integriert. Die
Studie empfiehlt, die Vorteile von
Wissenserwerb und -management bekannt zu machen, Wissensarbeit zunehmend in den normalen Berufsalltag zu
integrieren und Hemmschwellen gegenüber neuen, IT-gestützten Formen des
Lernens abzubauen.
u
Europäischer SoftwarePreis für Institut der
Freien Universität
Berlin
B
Foto: Materna GmbH
Bisher nutzen Unternehmen vor allem Mitarbeitergespräche, Internet, Fachliteratur
und Seminare für die Informationsbeschaffung. E-Learning, computer- oder netzbasierte Trainings spielen nur eine untergeordnete Rolle. Bei 45 Prozent der
befragten Unternehmen wurden Wissensmanagementsysteme bereits eingeführt
und von den Entscheidern überwiegend positiv bewertet. In der Praxis setzen die
Mitarbeiter sie jedoch nicht in dem Umfang ein, wie dies möglich wäre: Nur knapp
23 Prozent gaben an, die Systeme, die ihnen zur Verfügung stehen, auch häufig zu
nutzen.
Auch neue Fortbildungsmethoden wie „hochfrequentes Lernen“, bei dem der Stoff
durch kurzes wiederholtes Üben einstudiert wird, und E-Learning bekamen gute
Noten, in der Praxis kommen jedoch auch sie eher selten zum Einsatz. „Als
entscheidendes Hindernis zur Verbesserung des beruflichen Wissenserwerbs und
-managements geht aus der Untersuchung der Faktor Zeit hervor“, erklärt Lucia
Linsinger, Koordinatorin des Projekts an der Medienakademie Köln. „Für 91
Prozent der Befragten ist Zeitmangel - zumindest teilweise - ein Hinderungsgrund für
die Weiterbildung, obwohl sie dazu motiviert wären.
2
1/03 2 42
erlin (ots) - Das Institut für Informatik der Freien Universität
Berlin (FU) ist mit seinem Projekt „Elektronische Kreide“ (EU-Kreide) am 25. November 2002 im schwedischen Ronneby mit dem European
Academic Software Award (EASA) 2002
ausgezeichnet worden. Das Institut für
Informatik der FU Berlin gewinnt damit
zum dritten Mal in Folge den renommierten Europäischen Software-Wettbewerb. Die elektronische Kreide, kurz
E-Kreide, ist eine Multimedia-Tafel, die
die Vorteile der klassischen Kreidetafel
mit den multimedialen Möglichkeiten
eines Teleteaching-Systems vereint. Sie
ist in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und in Schulen überall in
Europa einsetzbar.
Schaubilder lassen sich ebenso einfügen
wie Bookmarks ablegen, mathematische
Berechnungen durchführen oder mit
dem Internet arbeiten. Die Vorträge
können live im Internet verfolgt und
archiviert werden. E-Kreide wird bereits
in zahlreichen Einrichtungen eingesetzt.
Die Gesellschaft für Informatik (GI)
wählte den E-Kreide-Editor als beste
studentische Diplomarbeit bei der GITagung 2002 aus. Weitere Informationen unter www.e-kreide.de sowie über
den Software-Wettbewerb unter
www.easa-award.net.
u
Neuer Arbeitskreis
entwickelt NotfallStrategien auf der
Basis von Geo-Daten
W
enn auf der Autobahn ein
Gefahrgut-Transporter in einen Unfall verwickelt wird,
spielen plötzlich sehr viele Faktoren für
die Helfer eine Rolle: Die Feuerwehr
wird alarmiert, eventuell auslaufende
Flüssigkeit muss entfernt werden und
vielleicht sind sogar konkret Personen
in Gefahr. Tritt ein solches Szenario ein,
benötigen die Helfer zahlreiche geografische Daten und andere Fachdaten, etwa
zu den Stoffen am Unfallort, um schnell
und gut handeln zu können - hier zum
Beispiel zum Leitungs- und Abwasserkataster oder auch eine topologische
Karte. In solchen Situationen die Helfer
besser mit Informationen zu versorgen,
stand im Mittelpunkt des Informationslogistik Round Tables zum Thema
„Informationslogistik für das Notfallmanagement“. Aus diesem Workshop
bildete sich Ende letzten Jahres am Dortmunder Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST ein
Arbeitskreis aus IT-Spezialisten und
Vertretern von Verbänden, Feuerwehren und Behörden.
„Unser Ziel ist es, ganz im Sinne der
Informationslogistik-Philosophie zu
bleiben: die richtige Information am richtigen Ort zur richtigen Zeit“, betont Dr.
Bernhard Holtkamp, Leiter der Abteilung Informationsmanagement am
Fraunhofer ISST und Initiator des
Arbeitskreises. „In Notfallsituationen
müssen innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen getroffen werden. Je besser die Qualität der Informationsgrundlage, desto besser die Entscheidung.“ Nachdem bereits im Juni in einem ersten Workshop Visionen über
ein besseres Notfallmanagement auf der
Basis von Geo-Daten ausgetauscht wurden, beschlossen die Teilnehmer jetzt,
konkret an verschiedenen Szenarien zu
arbeiten und sich regelmäßig als Arbeitsgruppe zusammen zu finden.
„Oft haben die Beteiligten ganz unterschiedliche Bedürfnisse“, meint Holtkamp weiter. „Wir können mit unseren
informationslogistischen Ansätzen diesen individuellen Bedarf abdecken.“ Um
die genauen Ansprüche der einzelnen
Beteiligten zu filtern, steht für die Fachleute jetzt eine Bedarfsanalyse an. Dabei
soll der Prozess- und Informationsfluss
in einem großen Szenario wie einer Gasexplosion in einer Firma, und einem
kleinen Szenario, etwa einem Zimmerbrand, in einen Vergleich gestellt werden. So ist geplant, dass die Experten
des Fraunhofer ISST an einer Übung
der Feuerwehr teilnehmen, um in der
Praxis die Probleme kennen zu lernen,
die sie später aus IT-Sicht aufbereiten.
Dabei sollen der Informationsbedarf und
die Informationslücken im Zentrum der
Analyse stehen, die sowohl die bestehende Situation darstellen als auch Vorschläge zur Optimierung des Notfallmanagements umfassen soll.
Erklärtes Ziel aller Beteiligten ist die
Entwicklung fester Standards für den
Informationsfluss. Zudem sollen die
Informationen direkt den Personen vor
Ort zugänglich gemacht werden. Im
März wollen die Teilnehmer erneut eine
Zwischenbilanz ziehen und die Ergebnisse ihrer Analysen präsentieren. Unter
anderem haben die Deutsche Bahn, das
Technische Hilfswerk und das Bundesverkehrsministerium bereits Interesse an
den Aktivitäten angekündigt.
Weitere Informationen zu dem Round
Table erhalten Sie von Dr. Bernhard Holtkamp (Telefon: +49 (0) 2 31/9 76 77-3 00
oder E-Mail: [email protected])
und
auf
der
Homepage
www.informationslogistik.org.
u
T-Systems und Polizei Bremen
starten Pilotprojekt
Mobile Fahndungskraft
für Einsatzfahrzeuge
B
remen (ots) - T-Systems stattet
die Polizei in Bremen im Rahmen eines Pilotprojektes mit
neuer mobiler Informationstechnologie
aus. Die für den Polizeidienst entwickelten IT-Systeme sollen künftig zum Beispiel Fahndungsabfragen vereinfachen.
Die Systeme basieren auf der Mobilfunktechnologie GPRS und lassen sich
künftig auch via UMTS betreiben. Mit
dem Pilotprojekt „PolMobil“ beschreitet die Bremer Polizei neue Wege in der
modernen Kommunikationstechnologie. Nach einer Entwicklungsphase von
sechs Monaten wird das erste Polizeifahrzeug mit der neuen Technik auf
Bremer Straßen zu sehen sein. Die Lösung erleichtert es Polizisten, nach Personen zu fahnden, die Daten von Fahrzeughaltern abzufragen und Verkehrsunfälle aufzunehmen.
Die IT-Systeme sind so gestaltet, dass
Polizeibeamte die Informationen mit
verschiedenen digitalen Geräten abrufen können. Zu diesen zählen tragbare
Computer (Notebook), Auto-Computer und Taschen-Computer (Handheld).
Ein besonderer Vorteil der Lösung liegt
darin, dass die Kommunikationskosten
nicht von der Verbindungsdauer abhängen. Kosten entstehen nur dann, wenn
die mobilen Geräte tatsächlich Daten
empfangen oder versenden. Deshalb
können die Polizisten permanent online
bleiben. Sie nutzen quasi eine mobile
Standleitung.
Der Bremer Innensenator Kuno Böse
freut sich über die neuen mobilen Möglichkeiten: „Mit PolMobil sind unsere
Polizistinnen und Polizisten technisch
auf der Höhe der Zeit. Künftig könnte
man sagen: die Polizei, Dein mobiler
Freund und Helfer.“ Willi R. Breuer,
Leiter des beauftragten Entwicklungszentrums von T-Systems, sagt:
è
1/03 2 43
7
2
1/03 2 44
ç „Das Beispiel „PolMobil“ zeigt, wie Informationstechnologie und Telekommunikation zusammenwachsen. Man merkt keinen Übergang mehr von Handy auf
Computer oder Internet.“
„PolMobil“ ist eine webbasierte Lösung, bei der die vor Ort eingesetzten Geräte ihre
Informationen über die schnellen mobilen Übertragungswege GPRS und künftig
UMTS austauschen. Die mobilen Geräte erhalten eine eigene IP-Nummer und sind
Teil des Intranets der Polizei. Die Geräte erlauben Beamten Zugriff auf alle
polizeilichen Auskunftssysteme der Länder und des Bundes. Wegen der hohen
Übertragungsraten arbeitet das mobile Gerät dabei wie ein stationärer Rechner. u
Microsoft seit 20 Jahren in Deutschland
D
ie Microsoft Deutschland GmbH feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges
Firmenjubiläum. Seit seiner Gründung am 25. Januar 1983 hat das Unternehmen die deutsche IT-Branche maßgeblich beeinflusst und den Wandel
von der Industrie- zur Informationsgesellschaft aktiv mitgestaltet. Microsoft beschäftigt heute in Deutschland ca. 1.500 Mitarbeiter und verzeichnet trotz allgemein
schwieriger Marktbedingungen eine kontinuierliche Umsatzsteigerung.
„Unsere über alle Jahre ungebremste Innovationskraft hat diese Erfolgsgeschichte
erst möglich gemacht“, erklärt Jürgen Gallmann, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Microsoft Deutschland GmbH.“ Mit Produkten wie dem Tablet-PC, der Xbox
und dem Windows-Server 2003 sowie einem starken Fokus auf die Entwicklung
neuer Technologien sind wir bestens gerüstet, diesen Erfolgskurs auch in Zukunft
fortzusetzen.’
Von der Softwareschmiede bis zur Marktführerschaft
Als Bill Gates und Paul Allen 1975 das Unternehmen Microsoft gründeten, lösten sie
mit ihrer Vision „Ein PC auf jedem Schreibtisch“ eine Revolution in der von
Mainframe-Lösungen und Spezialsoftware dominierten Branche aus. Seitdem
war der Siegeszug des Personal Computers unaufhaltsam. Millionen von Kunden erkannten die Vorteile des PCs und
setzten auf die Anwendungssoftware und
die Betriebssysteme von Microsoft.
Nachdem sich der PC weltweit als
Standardmedium für Datenverarbeitung
und Kommunikation etabliert hatte, ging
Microsoft noch einen Schritt weiter: In
den Mittelpunkt der Geschäftsaktivitäten
rückten speziell für den Einsatz im
Internet optimierte Lösungen. Auf diese Weise will Microsoft seine Vision
verwirklichen, Informationen jederzeit,
an jedem Ort und über jedes beliebige
Endgerät verfügbar zu machen. Beispiele
dafür sind eine Reihe neuer WindowsVersionen für kleine und mobile Endgeräte. Dazu gehören auch der PocketPC und der Tablet-PC.
In den letzten Jahren hat sich das
Produktspektrum von Microsoft nachhaltig verändert. Bis 1995 hatte sich das
Unternehmen in erster Linie auf zwei
Bereiche konzentiert: Produktivitätsanwendungen wie Microsoft Office und
Betriebssysteme. Heute spielt die Bereitstellung von Software für kleine und
mittlere Unternehmen eine zunehmend
wichtigere Rolle für Microsoft. Durch
das umfangreiche Angebot an leistungsstarken Plattformen, Anwendungen und
Serverlösungen für Unternehmenskunden tritt Microsoft in direkte Konkurrenz zu anderen führenden Anbietern
entsprechender Lösungen.
Entwicklung innnovativer Plattformen
Microsoft GmbH in Unterschleißheim (Foto: Microsoft GmbH)
1/03 2 45
Ein weiterer Schritt auf dem Weg in die
Zukunft ist die .NET-Architektur. Die
auf dem XML-Standard basierende
Technologie beschreitet neue Wege bei
der Speicherung und Bereitstellung von
Informationen im Internet. Neben einer
neuen Infrastruktur stellt die .NET-Plattform Entwickler-Tools zur Verfügung,
die für die Internet-Dienste der nächsten Generation erforderlich sind. Sie
bietet zudem neue
è
7
ç Vernetzungslösungen für verschiedene Geräte und optimiert die Kommunikation zwischen Benutzer und PC.
Integrität und Sicherheit
Trustworthy Computing
-
Um den erhöhten Sicherheitsanforderungen von Unternehmen Rechnung zu tragen und vertrauenswürdige,
sichere IT-Umgebungen zu schaffen,
hat Microsoft die Initiative „Trustworthy
Computing“ ins Leben gerufen. Bei der
Software-Entwicklung werden nun Aspekte wie Sicherheit, Integrität und
Schutz von Daten in den Vordergrund
gestellt. Im Rahmen dieser Initiative hat
Microsoft bereits zahlreiche seiner Produkte einer umfangreichen Sicherheitsprüfung unterzogen.
Mit der im aktuellen Geschäftsjahr erfolgten Neugliederung seines Produktangebots trägt Microsoft den sich ständig verändernden Marktanforderungen
Rechnung. Das Portfolio ist nunmehr in
sieben neue Sparten gegliedert: Client,
Server Platforms, Information Worker,
Business Solutions, MSN, CE/Mobility
sowie Home and Entertainment.
u
Programm ermöglicht stabile
Sicherheitsüberwachung der
Windows-Plattform
Microsoft kündigt
Sicherheits-Initiative für
Behörden an
B
ehörden sind Sicherheitsbedrohungen in noch höherem
Maße ausgesetzt als andere Technologie-Kunden. Ob Landesverteidigung oder Datenschutz, die Sicherheit
der IT-Infrastruktur hat bei Behörden
oberste Priorität. Microsoft hat daher
das Government Security Program
(GSP) ins Leben gerufen, eine weltweite
Initiative, mit der nationale Behörden
2
einen kontrollierten Zugriff auf den
Quellcode des Betriebssystems
Microsoft Windows erhalten. Darüber
hinaus werden technische Informationen zur Verfügung gestellt, mit denen
die erweiterten Sicherheitsfunktionen
der Windows-Plattform in vollem Umfang genutzt werden können.
Das GSP spielt eine wichtige Rolle im
Rahmen des Engagements von
Microsoft, den besonderen Sicherheitsanforderungen von Behörden und internationalen Organisationen Rechnung
zu tragen. Russland und die NATO haben bereits entsprechende Vereinbarungen mit Microsoft unterzeichnet. Derzeit
befindet sich Microsoft mit mehr als 20
interessierten Ländern in Verhandlungen. Die Teilnahme am GSP wird nach
Ermessen des entsprechenden Landes
offengelegt. Microsoft sichert hier absolute Vertraulichkeit zu.
Boris Girichev, General Director von
Atlas, der von der Federal Agency for
Governmental Communication and Information (FAGVCI) mit der Unterzeichnung der GSP-Vereinbarung beauftragt wurde, erläutert: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, den
Sicherheitsanforderungen unserer IT
nachzukommen. Die Behörden der Russischen Föderation sind damit optimal
gerüstet, sichere Computerinfrastrukturen zu implementieren und zu
betreiben.“
Einblick in den Quellcode von
Microsoft Windows
Während einige Microsoft QuellcodeLizenzierungsprogramme für jedermann
offen stehen, wurde das Government
Security Program auf die speziellen
Sicherheitsanforderungen von Behörden zugeschnitten. Im Rahmen der
kostenfreien Initiative erhalten die Teilnehmer unter Berücksichtigung bestimmer Lizenzbeschränkungen Einblick in den Quellcode von Windows.
Neben dem Quellcode werden technische Informationen über die Windows
Plattform offen gelegt. Damit sind Behörden in der Lage, ihre IT-Infrastruk1/03 2 46
turen mit umfangreichen Sicherheitstechnologien auszustatten.
Im Rahmen der Initiative erfolgt eine
enge Zusammenarbeit zwischen den
Sicherheitsexperten von Microsoft und
den Teilnehmern des Programms. So
haben die Teilnehmer Gelegenheit, die
Entwicklungslabors von Microsoft in
Redmond zu besuchen und dort Einblicke in die Entwicklung des WindowsQuellcodes sowie in Test- und Entwicklungsprozesse zu bekommen. Diskussionen mit den Sicherheitsexperten über bestehende und zukünftige Projekte sind ebenfalls möglich.
Das Government Security Program trägt
dem Bestreben von Microsoft Rechnung, die besonderen Anforderungen
von Behörden weltweit zu berücksichtigen. Um ausgewählten Partnern und
Kunden den Windows Quellcode transparenter zu machen, hat Microsoft im
Jahr 2001 die Shared Source Initiative
ins Leben gerufen. Die im Jahr 2002
gestartete Initiative Trustworthy
Computing stellt den Faktor Sicherheit
in den Mittelpunkt sämtlicher WindowsEntwicklungen.
Unterstützung des
Common Criteria
Konzepts
Das Government Security Program unterstützt auch die Common-CriteriaZertifizierung (CC), ein weltweit akzeptierter Standard für die Bewertung der
Sicherheitseigenschaften von IT-Produkten. Das Betriebssystem Windows
2000 hat die CC-Zertifizierung im Oktober letzten Jahres erhalten. Windows
2000 hat seine Fähigkeiten auch in den
anspruchsvollsten Real-World-Szenarien unter Beweis gestellt. Die Bewertung
erfolgte nach den offiziellen Kriterien
für die Prüfung und Bewertung der Sicherheit von Informationssystemen.
Während das Konzept Common Criteria
Anwendern einen objektiven Maßstab
für die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit von IT-Produkten und -Systemen liefert, geht das GSP noch einen
Schritt weiter: Es stellt nationalen è
ç Behörden die Informationen zur
Verfügung, die für eine stabile
Sicherheitsanalyse und -überwachung
der Microsoft Windows-Produkte erforderlich sind.
Craig Mundie, Chief Technology Officer
und Senior Vice President for Advanced
Strategies and Policy bei Microsoft, erläutert: „Wir betrachten Behörden, die
unsere Software einsetzen, als vertrauenswürdige Partner. Das Government
Security Program bietet Behörden die
Möglichkeit, die Sicherheit und Integrität ihrer Microsoft Produkte zu überprüfen. In Gesprächen mit Kunden hat
sich herausgestellt, dass dies eine sehr
wichtige Anforderung ist, auf die wir
entsprechend reagiert haben. Neben dem
Zugang zum Quellcode stellen wir technische Dokumentationen zur Verfügung, Methoden für die Fehlersuche
sowie kryptographische Tools. Außerdem unterstützen unsere Support-Techniker die Behörden dabei, den Quellcode sinnvoll zu nutzen.“
u
Intranet Web
Administration bildet
Workflow von
Unternehmensprozessen ab
Microsoft und TÜV NORD
GRUPPE entwickeln Lösung für
webbasierte Administration
I
n Zusammenarbeit mit der TÜV
NORD GRUPPE hat Microsoft eine
Softwarelösung entwickelt, die die
Verwaltung komplexer Microsoft
Windows-2000/Active-DirectoryUmgebungen vereinfacht. Mit der
Browser-basierten Intranet Web Administration-Lösung (IWA) lassen sich Mitarbeiter und Ressourcen im Active
Directory und im Unternehmensnetzwerk dezentral verwalten. Dadurch
können Unternehmen den Aufwand für
die Administration und die Betriebskosten erheblich senken. IWA zeichnet sich
durch ein hohes Maß an Flexibilität aus
und kann daher problemlos an die spezifischen Kundenanforderungen angepasst werden. Die Lösung ist bereits
beim Axel-Springer-Verlag und der
Deutschen Telekom im Einsatz.
Die von Microsoft und der TÜV NORD
GRUPPE gemeinsam entwickelte Lösung erleichtert die Einrichtung und die
Änderung von Benutzern, Gruppen und
Computern im Active Directory, dem
zentralen Verzeichnisdienst für die Ressourcen im Unternehmensnetz. Routinetätigkeiten und Standardprozesse, die
heute vielfach noch manuell durchgeführt werden, lassen sich mit Hilfe von
IWA automatisieren. Auf diese Weise
können aufwendige Administrationsaufgaben schneller, einfacher und
kosteneffizienter erledigt werden.
Der Zugriff auf IWA erfolgt über einen
Web-Browser und steht damit allen Mitarbeitern im Unternehmen über das
Intranet zur Verfügung. Über
Gruppenzugehörigkeiten wird festgelegt,
welcher Benutzer zu welchen Aktionen
berechtigt ist und welche Informationen er angezeigt bekommt. Jeder Nutzer erhält dabei nur die Rechte, die er
unbedingt benötigt.
Die Lösung besteht aus mehreren Komponenten und einer Datenbank. Die
Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt über den
XML-Standard. Die Verwendung von
XML und die offene Architektur ermöglicht die Anbindung fremder Systeme.
Gabriele Hantschel, Practice Managerin
Services bei Microsoft Deutschland, erläutert: „Mit IWA ist es Microsoft und
der TÜV NORD GRUPPE gelungen,
gemeinsam eine Lösung zu entwickeln,
die den Workflow allgemeiner Unternehmensprozesse abbildet. Die Software ist aber so konzipiert, dass sie sich an
den Prozessen der IT-Abteilungen in
den Unternehmen ausrichtet. Dies ermöglicht den Unternehmen einen sehr
schnellen Return on Investement.“
1/03 2 47
Dazu Gunnar Thaden, Leiter IT der
TÜV NORD GRUPPE: „Mit einem
gewissen Stolz konnten wir dem weltweit größten Softwareanbieter einiges
aus der täglichen IT-Praxis erklären. Dies
ist nicht zuletzt auf die konsequente
Modernisierung unserer IT-Infrastruktur zurückzuführen, die auf der Software von Microsoft aufbaut. IWA hat sich
bei uns im jahrelangen Praxiseinsatz
bestens bewährt. Diese neue Art der
Softwareentwicklung, bei der Microsoft
Ideen und Anregungen aus der Praxis in
Software umsetzt, ermöglicht den sofortigen Einsatz der Lösung beim Kunden. Die Kunden wiederum können ihre
Erfahrungen an Microsoft zurückgeben.“
u
Neues Mitglied der Microsoft
Office-Familie erscheint Mitte 2003
Microsoft OneNote eigene Notizen
produktiver nutzen
B
ill Gates, Microsoft Chairman und
Chief Software Architect, hatte
in einer Keynote am 17. November auf der Comdex Fall 2002 in Las
Vegas die neue Office-Applikation
Microsoft OneNote angekündigt. - Mit
Microsoft OneNote sollen Anwender
Notizen effizienter erfassen, organisieren und weiterverarbeiten können. Mit
OneNote werden sowohl eingetippten
Notizen an Notebooks oder DesktopPCs als auch handgeschriebenen Aufzeichnungen, Skizzen und Diagramme
an Tablet PCs genutzt. OneNote wird
voraussichtlich Mitte 2003 erscheinen.
Mit der neuen Anwendung lassen sich
Notizen besser organisieren, wiederfinden und mit anderen austauschen.
OneNote basiert auf den einfach zu
bedienenden Werkzeugen und Funktionen von Microsoft Office und wird die
Art und Weise, wie Anwender Notizen
erstellen - oft der erste Schritt bei der
Erstellung eines Dokuments è
7
Auf der tabellarisch aufgebauten
Benutzeroberfläche können Anwender
mehrere Notizbücher gleichzeitig anlegen und verwalten, was es einfach macht,
verschiedene Informationen zu gruppieren und zu organisieren. Dank der
Auto-Save-Funktion von OneNote gehen Notizen nicht mehr verloren. Die
intuitive Anwendung öffnet sich immer
auf der Seite des zuletzt bearbeiteten
Textes. OneNote nimmt es Anwendern
auch ab, sich durch Berge von Papier zu
arbeiten, um eine bestimmte Information wieder zu finden: Die Suchfunktion
durchforstet alle Notizen und hilft damit, Zeit zu sparen.
Foto: Microsoft Corporation
ç wesentlich effizienter machen. OneNote ist damit die zweite neue Anwendung
für die Microsoft Office-Familie, die innerhalb eines Monats angekündigt wurde.
Eine flexible und effiziente Methode, Ideen zu organisieren
91 Prozent der Büroanwender machen sich regelmäßig Notizen, so ergab eine
kürzlich von Microsoft Research durchgeführte Studie. 26 Prozent von ihnen
übertragen diese handschriftlichen Aufzeichnungen in E-Mails, 23 Prozent finden
diese Informationen oft nicht mehr. 36 Prozent würden ein besseres System für ihre
Notizensammlung befürworten.
In der Regel verwenden Menschen eine Vielzahl an Hilfsmitteln – vom Papiernotizblock bis zum Notebook – um ihre Gedanken zu organisieren. Keines dieser
Mittel verfügt jedoch über alle Funktionen und Möglichkeiten, auf die Anwender
Wert legen. Mit Papier haben sie zwar die Möglichkeit, überall Notizen und Skizzen
zu erstellen, sind aber beim Durchsuchen und Wiederverwenden der Informationen
eingeschränkt. Außerdem lassen sich handgeschriebene Texte nicht ohne weiteres
verändern oder neu anordnen: Meist entsteht dabei schnell ein unübersichtliches und
schwer lesbares Dokument.
OneNote ist die Anwendung für alle, die
ihre Notizen effektiv erfassen, organisieren, durchsuchen und wieder verwenden wollen. Die einzigartigen Werkzeuge und Funktionen bilden zusammen eine umfassende Lösung, um diese
Aufgaben zu erledigen - am DesktopComputer, am Notebook und am Tablet-PC.
u
PowerPoint XP –
Fortschritt oder
Updateritis?
D
Notizen auf persönliche Art verwalten
er Gattungsbegriff XP aus dem
Hause Microsoft wird von den
Anwendern kritisch gesehen.
Beim Betriebssystem Windows XP ist
man sich immer noch nicht ganz im
Klaren, welche vertraulichen Informationen die Zwangsregistrierung denn ausspäht, und bei Office XP machen auf
den ersten Blick zahlreiche neue
Verspieltheiten den überwiegenden
Anteil der Neuerungen aus. Nachdem
ich mich allerdings ausführlich mit
PowerPoint XP beschäftigt habe, möchte
ich hier mal eine Lanze für das Update
brechen – allerdings auch nicht ganz
unkritisch.
OneNote sammelt Ideen, Ergebnisse und Notizen und soll es Anwendern erlauben,
Informationen schnell zu notieren, ohne sich dabei Gedanken machen zu müssen,
wo sie gespeichert und wie sie wieder gefunden werden.
Gewiss, die Entwickler bei Microsoft
bestätigen auch hier wieder die bekannten Vorurteile. So sind wie bei
è
Am Desktop Computer oder Notebook können Anwender ihre Gedanken zwar
elektronisch austauschen, die Notizen aber nicht so frei gestalten und nicht immer
so organisieren, wie es ihnen am sinnvollsten erscheint. Microsoft OneNote ermöglicht es Anwendern, Notizen in freier Form einzugeben und überall auf der Seite zu
schreiben oder zu zeichnen – genau wie bei einem Notizblock aus Papier. Gleichzeitig bietet OneNote die einfachen Zugriffs-, Organisations- und Suchfunktionen
einer digitalen Anwendung.
2
1/03 2 48
net, sondern als buntes Sammelsurium
„Weitere Autoformen“ im Menü unten
angehängt. Auch sind rund 90% der
neuen Grafiken überhaupt keine Autoformen im klassischen Sinne, denn die
internen Proportionen lassen sich nicht
verändern. Lediglich die Möglichkeit des
Texteintrags unterscheidet sie von als
Cliparts importierten Vektorgrafiken.
Erfreulicher Aspekt der neuen Autoformen: Darunter sind auch einige
Wunschformen wie Kreissektoren und
Segmente. Wertung hier: Guter Ansatz,
aber etwas mehr Ordnungsliebe hätte
gut getan.
Die neuen Features kosten Platz – aber nur wenn sie benötigt werden.
ç jedem Versionswechsel einige Befehle in der Menüstruktur umgesiedelt worden,
andere haben neue Namen erhalten, die teilweise treffender sind als die bisherigen,
teilweise aber auch noch mehr irritieren. Die von allen Anwendern dringend
gewünschte Kontinuität der Benutzerführung bringen die Kollegen in Redmond
wohl auch in diesem Jahrtausend nicht mehr auf die Reihe. Besonders für ForumsMitarbeiter ist es immer wieder nervend, wenn eine Anfrage ohne Versionsangabe
kommt, man dazu Hinweise gibt und vom Anfragenden dann zurückkommt: „Den
Befehl hab ich aber nicht!“
Die Bildschirmaufteilung der neuen Version ist wieder einmal verändert worden,
denn wie bei allen Office-XP-Produkten kommt auch bei PowerPoint der so
genannte Aufgabenbereich hinzu, der ¼ der Arbeitsfläche einnimmt. Links wurde
die schon von PowerPoint 2000 bekannte Gliederung um ein zweites Register mit
einem Ausschnitt aus der Folienübersicht ergänzt, was weiteren Platz kostet. Zum
Gestalten der Folien lassen sich aber all diese Ergänzungen wie auch der Notizenbereich an der Unterkante ausblenden, sodass dann eine große Arbeitsfläche wie in
PowerPoint 97 zur Verfügung steht.
Großer Jubel herrscht bei langjährigen
PowerPoint-Nutzern darüber, dass das
unsägliche OrgChart-Modul nun endlich in den Orkus der IT-Geschichte
gestampft wurde. Als Ersatz gibt es die
„Schematische Darstellung“ mit sechs
verschiedenen Struktogrammen,
darunter auch ein Organigramm-Generator, der weniger störungsanfällig ist als
sein seltsamer Vorgänger und sich auch
etwas flexibler bedienen lässt. Dennoch
greifen Profis weiterhin zu den Verbindungen aus den Autoformen, weil man
damit einfach völlig ungebunden ist und
nicht ins Schwitzen kommt, wenn die
darzustellende Organisationsform nicht
den Standards der Schematischen Darstellungen entspricht. Beim Arbeiten mit
dem neuen Modul bemerkt man auch
deutlich, dass das ein zugekauftes und
mit heißer Nadel eingepasstes
è
Dabei ist der „Aufgabenbereich“ eine äußerst nützliche Einrichtung, denn damit hat
MS nun endlich die Abkehr von den immer wieder verschwindenden Einstellungsfenstern vollzogen, die bei Nichtgefallen der neuen Einstellung meist via Menühangelei neu aufgerufen werden mussten. Es gibt zwar noch nicht für alle Einstellungen diese Erleichterung, aber es ist doch schon mal ein sinnvoller Ansatz. Die
Verkleinerung der Arbeitsfläche nimmt man dafür gern in Kauf, denn wenn
Einstellungen zum Design oder zur Folienanimation vorgenommen werden, sollten
inhaltliche Bearbeitung und Detailgestaltung ja schon abgeschlossen sein. Ergo: Ein
Pluspunkt mit Wunsch nach mehr für den „Aufgabenbereich“.
Andere Neuerungen fielen eher halbherzig aus, zum Beispiel die zusätzlichen
Autoformen. Zwar ist es erfreulich, dass diese vorgefertigten Grafiken Ergänzungen
erfahren haben, doch sieht man ihnen die Flickschusterei auf den ersten Blick an. So
wurden sie nicht den bereits bekannten und weiter bestehenden Kategorien zugeord1/03 2 49
Sehr erfreulich: ein neues,
funktionierendes Organigramm-Modul.
7
ç Modul ist, denn die Bearbeitungsweisen liegen teilweise heftig neben dem
MS-Office-Standard. Aber immerhin
wird der gute Wille deutlich, was bei
Microsoft ja eher selten festzustellen ist.
Kommen wir nun zur spektakulärsten
Neuerung in der XP-Version von
PowerPoint, den Animationen. Hier hat
man wirklich in die Vollen gegriffen und
beschert den Nutzern eine gewaltige
Auswahl an Möglichkeiten, die virtuel-
len Folien Aufmerksamkeit heischend
zu beleben. Ein ganz erheblicher Anteil
der Animationen ist für seriöse Zwecke
wenig zu gebrauchen, doch im Zusammenspiel mit anderen Effekten lassen
sich viele davon doch noch verwenden,
ohne aus der Vortragsunterstützung eine
psychedelische Orgie werden zu lassen.
Jahrelang erwartet und nun wirklich realisiert ist die Ausgangsanimation; ein
Objekt kann nicht nur ins Bild hinein
bewegt werden, um dort stehen zu bleiben oder schlagartig zu erlöschen, sondern es kann auch gemächlich verblassen oder aus dem Bild hinaus fliegen.
Die meisten Ausgangseffekte korrespondieren mit ähnlichen Eingangseffekten,
nur wird das in vielen Fällen an den
Namen nicht deutlich. Ach ja, die Bezeichnungen … ein Treppenwitz der
PowerPoint-Geschichte. Zwar hat man
sich ja schon in Version 2000 von dem
irritierenden „Text von links“ und seinen Konsorten verabschiedet, aber dafür
tauchen für die neuen Animationen abenteuerliche Namen auf. Eine kleine Auswahl: „Verblassen“ für einen Eingangs(!)Effekt, bei dem das Objekt immer kräftiger wird; „Beruhigen“ für das Einschieben eines Objektes am Platz; „Zentriert auflösen“ für das Abfahren eines
Halbkreises oder „Schnipser“ für die
Simulation des berühmten HerbstlaubVirus.
Weitere neue Kategorien der Animation
sind die Hervorhebungen und die
Animationspfade. Mit den Hervorhebungen lassen sich in Textelementen,
die komplett auf dem Bild zu sehen sind,
aktuelle Absätze in unterschiedlicher
Weise umfärben. Auch hier ist bei eini-
Das Regiezentrum für Animationen …
2
… mit vielen neuen Funktionen.
1/03 2 50
Die vorgegebenen Animationspfade
kann man vergessen.
gen Bezeichnung Schmunzeln oder
Kopfschütteln angesagt, erklärend sind
sie jedenfalls nicht.
Der gewaltigste Klops ist die Übersetzung von „Brush by color“ in „Brush bei
Farbe“. Wenn man allerdings erst einmal
die Logik der verschiedenen Hervorhebungen erkannt hat, lassen sie sich
recht gut in Präsentationen einsetzen.
Nur was ich mit einem verblassenden
Text als Hervorhebung anfangen sollte,
erschließt sich mir nicht.
Die Animationspfade sind eine Kombination aus 90% Verspieltheit und 10%
Nutzen. Es ist damit möglich, ein Element auf der Folie von einer Stelle zu
einer anderen zu schieben. Dazu können vorgegebene Richtungen oder selbst
gezeichnete Bézierkurven verwendet
werden. Beides ist etwas hakelig in der
Anwendung, weil zu wenig Unterstützung beim Zeichnen gewährt wird und
auch das Übertragen eines Pfades auf
ein anderes Element nicht möglich ist.
Microsoft verweist da gern auf die vielen, vielen mitgelieferten Animationspfade, doch die können Sie getrost vergessen, denn gerade die sind für keinen
seriösen Vortrag zu gebrauchen. Zwar
lassen sie sich mit dem Bézierwerkzeug
umarbeiten, doch das ist genauso umständlich wie das Neuzeichnen.
è
Durchbruch für Linux
auf dem Desktop
H
Gute Vortragsunterstützung auf Monitor (links) und Beamer (rechts).
ç Die wohl nützlichste Eigenschaft der neuen Animationen ist die Möglichkeit,
mehrere davon parallel ablaufen zu lassen. Damit können wahlweise mehrere
Elemente gleichzeitig bewegt werden, zum Beispiel verblasst ein nicht mehr benötigtes Element, während das nächste bereits einfliegt. Oder sie kombinieren mehrere
Effekte auf einem Element. Damit gewinnen dann manche albernen Animationen
doch noch an Nutzwert. Gesamtbewertung der neuen Animationen deshalb sehr gut,
solange man auf den diversen Unfug verzichtet.
Ein paar Highlights sollen zum Schluss noch erwähnt werden: Mit „Glatt ausbleichen“ gibt es nun endlich
einen weich überblendenden Folienübergang.
Einer Präsentation können mehrere Masterdesigns zugeordnet werden, was bei längeren Vorträgen mit unterschiedlichen Themenstellungen
recht sinnvoll ist. Und last
not least wird der ZweiBildschirme-Modus jetzt
wirklich gut unterstützt.
Ein Assistent bereitet die
technischen Optionen vor
und verzweigt dabei sogar
in die Systemsteuerung mit
dem Ergebnis, dass der
Beamer nur die zu präsentierende Folie zeigt, während der Vortragende auf
seinem Monitor eine
Folienvorschau, die Notizen und einige Steuerelemente sieht. Auch diese
Neuerungen weiß man als aktiver PowerPoint-Nutzer sehr zu schätzen.
Fazit dieser Rezension: Auch wenn noch immer nicht alle Wünsche erfüllt sind und
auch wenn weiterhin diverse Albernheiten und Gedankenlosigkeiten bei der Codierung
und Lokalisierung auf den Geist gehen, kann ich den Umstieg von älteren PowerPointVersionen auf die Version XP (auch 2002 genannt) guten Gewissens empfehlen. Als
Betriebssystem muss mindestens Windows 98 SR 2 darunter liegen, dann läuft es
problemlos; die Qualität der Effekte ist natürlich nach wie vor von der Hardware
abhängig. Ein Notebook mit 800 MHz, 128 MB RAM und 64 MB Grafik sind nach
meiner Erfahrung das Mindeste, um einen flüssigen Ablauf zu erzielen.
Wer mehr über PowerPoint XP erfahren möchte, kann sich im Internet unter http:/
/www.lit.berlin.de/BVC/splitter/sp1-2003/powerpointxp.pdf und im Intranet unter
http://www.lit.verwalt-berlin.de/BVC/splitter/sp1-2003/powerpointxp.pdf ein
Schulungsskript herunterladen.
BURKHARD OERTTEL
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
u
1/03 2 51
annover - In diesem Jahr dürfte
das Betriebssystem Linux den
großen Durchbruch auf dem
PC- Desktop schaffen. Der WindowsKonkurrent mit einem Pinguin als Symbol glänzt durch einfache Bedienbarkeit und eine große Auswahl
an zumeist kostenlos erhältlicher Software, schreibt das Computermagazin
c’t in der Ausgabe 4/03.
„Wow, das ist ja kinderleicht.“ - Die
Redaktionsassistentin Elfie K. staunte
nicht schlecht über die erste Begegnung
mit Linux auf ihrem Arbeitsplatz-PC.
Was sie früher einmal gehört hatte über
das Open-Source-Betriebssystem, nämlich dass es nur für PC-Nerds taugt, und
dass der Neuling womöglich schon an
der Installation scheitert, gilt für ein
modernes Linux mit grafischer Bedienoberfläche längst nicht mehr. „Jeder,
der schon einmal mit einem WindowsPC oder Mac gearbeitet hat, kommt mit
dem Desktop-Linux zurecht“, verspricht
c’t-Redakteur Dr. Oliver Diedrich.
Die meisten Nachteile gegenüber
Windows hat die Linux-Gemeinde
mittlerweile ausgeräumt, wobei ihr die
Vorteile des freien Betriebssystems nicht
abhanden gekommen sind: Linux-Nutzer müssen sich kaum Sorgen um Viren,
Trojaner oder 0190-Dialer machen. Ärgernisse wie Zwangsregistrierung und
Digital Rights Management bleiben ihnen erspart. Lizenzfesseln gibt es nicht,
was Linux auch für Unternehmen und
Behörden besonders interessant macht.
Interessenten, die nicht gleich zu einer
„großen“ Linux-Lösung wie SuSE oder
Red Hat greifen wollen, können kostenlos, risikofrei und im besten Sinne unverbindlich eine spezielle Linux-Version namens „Knoppix“ ausprobieren.
Zusammen mit dem Entwickler Klaus
Knopper hat die c’t-Redaktion die aktuelle Knoppix-Version optimiert und als
CD-ROM der Ausgabe 4/03 beigelegt. u
7
2
1/03 2 52
Portal www.quartiersmanagement-berlin.de
ist online
S
eit 1999 gibt es das Programm “Die soziale Stadt“. In 17 Quartiersmanagementgebieten werden mit den Bewohner(inne)n Projekte entwickelt, die das Wohnumfeld attraktiver werden lassen, die zur sozialen und ethnischen Integration
beitragen, die nachbarschaftliche Zusammenarbeit und nachbarschaftliche Verbindungen fördern und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bereits aus dem
normalen Bildungs- und Arbeitsmarkt verdrängt sind, Zugangsmöglichkeiten in Ausbildungs- und Arbeitsbereiche eröffnen. Denn die „Kieze“ sollen gemeinsam von und mit
allen Betroffenen so gestaltet werden, dass man überall gern in ihnen lebt.
Bildungssenator Klaus Böger: „Wir setzen auf bürgerfreundlichen Service und
ein vielseitiges, erstklassiges Angebot in
der Fort- und Weiterbildung. Lebensbegleitendes Lernen wird den Bürgerinnen und Bürgern auf diese Weise leicht
gemacht.“ Bisher waren fast alle Berliner Volkshochschulen mit ihren jeweiligen Angeboten im Internet vorhanden.
Jetzt werden die 7.000 Kurse an einem
Ort zusammengefasst. Sie können mit
stets aktuellen Daten recherchiert werden. Eine neue Suchmaschine macht’s
möglich: Sie bietet aktuellen Zugriff auf
alle Kurse mit allen Informationen in
allen Bezirken. Die Informationen stammen aus der zentralen Datenbank der
Berliner Volkshochschulen, die mit dem
Schweizer Unternehmen De Simone
Osswald AG verwirklicht wurde. Die
Suche kann berlinweit geführt oder auf
einen oder mehrere Bezirke begrenzt
werden. Nutzer können jederzeit abfragen, ob noch freie Plätze für den gewünschten Kurs vorhanden sind.
Weitere Informationen: Geschäftsstelle
VHS-IT Bernd R. Müller c/o Otto-SuhrVolkshochschule Neukölln Tel.: 6809 3310 / -2237 / -3957 Fax: 6809 4102 EMail: [email protected] u
Bereits über die Internetadresse www.stadtentwicklung.berlin.de gab es bisher
Informationen über das Quartiersmanagement. Um die Bewohnerinnen und Bewohner auch in Zukunft zu aktivieren, an der Quartiersentwicklung selbst mitzuwirken,
wird das Portal www.quartiersmanagement-berlin.de eingerichtet. Es gibt eine
Orientierung über das Geschehen in Berlin, erleichtert den Zugang zu den verschiedenen Gebietsauftritten und bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Möglichkeit der Mitwirkung.
u
Online-Angebot der Berliner Volkshochschulen
aus einer Hand
D
as Kursangebot der Berliner Volkshochschulen (VHS) gibt es aus einer
Hand im Internet. In Zusammenarbeit mit berlin.de, dem Internetauftritt
des Landes Berlin, präsentiert die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und
Sport die VHS-Kurse in ihrem Internetauftritt. Unter www.senbjs.berlin.de finden
Bürgerinnen und Bürger per Mausklick alle Informationen rund um das VHSAngebot im Land Berlin. Den eiligen Internetnutzer führt die Adresse
www.vhs.berlin.de direkt zur Kurs-Datenbank der Volkshochschulen.
1/03 2 53
Landesamt für
Gesundheit und
Soziales mit
nutzerfreundlicherem
Internetauftritt
D
as Landesamt für Gesundheit
und Soziales (LAGeSo), u. a.
zuständig für Menschen mit
Behinderungen, Spätaussiedler und Asylbewerber sowie für Teile des öffentlichen Gesundheitsdienstes, hat seine
Internetseiten erweitert und präsentiert
sich mit neuem Layout.
Unter www.lageso.de können sich Betroffene und Interessierte z. B. darüber
informieren, wie sie einen Schwerbehindertenausweis beantragen können
und welche Leistungen damit
è
7
ç verbunden sind. Der Wegweiser für Spätaussiedler in deutscher und russischer
Sprache kann ebenso heruntergeladen werden wie der Wegweiser AIDS. Informationen zur Insolvenzberatung und zur Entschädigung für Opfer von Gewalttaten sind
per Mausklick abrufbar. Die Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben
und Angelegenheiten der Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen sind weitere
Themen aus der breiten Palette der Aufgaben des Landesamtes für Gesundheit und
Soziales.
Um den Internetnutzern die Navigation zu den gesuchten Inhalten zu erleichtern,
wurden die Informationsangebote des Landesamtes für Gesundheit und Soziales
thematisch sortiert. Das LAGeSo sieht in dem neugestalteten Internetangebot einen
weiteren Schritt auf dem Weg zur bürgerfreundlichen Verwaltung der Zukunft. u
Ins Internet - mit Sicherheit!
Neues Sicherheitsportal für Jedermann - Tipps
und Tricks
B
onn - Unter der Internetadresse www.bsi-fuer-buerger.de stehen seit Ende
Januar Informationen rund um die IT-Sicherheit zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an eher unerfahrene IT-Anwender - vom Schüler bis zum
Senioren. Herausgeber der Seiten ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Ziel des Internetauftritts ist es, die Internetnutzer mit leicht verständlichen Texten
und kurzweiligen Illustrationen für das Thema „IT-Sicherheit“ zu sensibilisieren. Die
Inhalte sind in zwei Bereiche unterteilt: die allgemeine Aufklärung über IT-Sicherheit
und Informationen über spezielle Themen, wie zum Beispiel E-Government oder
Online-Banking. Dabei werden Gefahren aufgezeigt, die der Umgang mit dem
Internet birgt. Einfache Tipps, wie sich mögliche Sicherheitslücken schließen lassen,
runden das Angebot ab.
„Mit diesem Internetauftritt möchten
wir Informationen anbieten, mit denen
gerade der Computerlaie seine Sicherheit beim Surfen im Internet verbessern
kann. Die meisten Internetnutzer haben
zwar schon oft von Gefahren gehört,
wissen aber selten, wie sie diesen begegnen können.“ sagt Michael Hange, Vizepräsident des BSI. Auf den Internetseiten
finden die Benutzer aber noch mehr:
Neben allgemeinen Informationen über
das Internet gibt es auch Anleitungen
zur Datensicherung und ausgewählte
Programme zum kostenlosen Download.
In der so genannten Toolbox ist
beispielsweise Software, die unerwünschte Webangebote filtert oder EMails sicher verschlüsselt.
Der Internetauftritt www.bsi-fuerbuerger.de ist eine Weiterentwicklung
der CD-ROM „Ins Internet - mit Sicherheit!“. Diese wurde vom Bundesinnenminister Otto Schily beim BSI in
Auftrag gegeben und auf der CeBIT
2002 vorgestellt. Das BSI hat die CDROM über 650.000 Mal kostenlos an
Bürgerinnen und Bürger verteilt.
u
Internet-SicherheitsBericht für das 4.
Quartal 2002
16,6 Millionen Security-Events in
drei Monaten
S
tuttgart/Atlanta (ots) - Internet
Security Systems (ISS) hat im vierten Quartal 2002 weltweit
16.601.734 sicherheitsrelevante Ereignisse beobachtet. Etwa zehn Prozent
davon (1.610.557) verzeichneten die
Experten alleine für die Tage zwischen
Weihnachten und Silvester. Damit ist
die Zahl der Vorfälle im Vergleich zum
dritten Quartal leicht gestiegen, als
259.114 weniger registriert wurden. Das
geht aus dem „Internet Risk Impact
Summary“ (IRIS) hervor, das die XForce von ISS in Atlanta veröffentlicht
hat. Die Anzahl neu aufgespürter è
2
1/03 2 54
ç Computer-Würmer und hybrider
Gefahren lag bei 101, ein Rückgang um
28 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal. Das bedeutet nach
Ansicht von ISS jedoch keine Verringerung des Risiko-Potenzials. Denn die
komplexen Angriffsformen zeigen eine
immer längere Lebens- und Wirkungsdauer.
179 Schwachstellen mit hoher Risiko-Stufe
Diesen Angriffen standen im vierten
Quartal 644 neue Schwachstellen gegenüber. 347 davon betreffen kommerzielle und 291 so genannte OpensourceSoftware. Insgesamt haben die ISS-Experten 179 Lecks mit dem Risiko-Faktor „Hoch“ eingestuft. Die meisten waren Buffer Overflows, mit deren Hilfe
Angreifer unerlaubten Zugriff auf attackierte Systeme erhalten.
Die allgemeine Sicherheitslage im
Internet hat die X-Force veranlasst den
AlertCon, das täglich aktualisierte
Security-Barometer, an 79 Tagen auf
dem untersten Level eins und 16 Tage
auf AlertCon zwei einzustufen. Die
beiden höchsten Level mussten an keinem Tag vergeben werden. Anlass für
eine 24-stündige Anhebung auf Stufe
zwei war zuletzt eine Schwachstelle im
X Window Font Service (XFS) von Sun
Microsystems.
Immer mehr Exploits für kritische
Systeme
Einige generelle Tendenzen für das gesamte Jahr 2002 sind aus dem IRISReport ebenfalls abzulesen. Dazu gehören die hybriden Gefahren mit ihrer
extremen Verbreitungsgeschwindigkeit
und langen Lebensdauer. Außerdem ist
zu beobachten, dass die Autoren von
Würmern deren Source Code häufiger
veröffentlichen. Damit wird die Gefahr
von Varianten-Programmierungen
durch andere Hacker vergrößert. So
existierten beispielsweise innerhalb von
nur 20 Tagen bereits vier verschiedene
Varianten des Slapper-Wurms. Und
schließlich zeigt der Report, dass ver-
mehrt Exploits für kritische Systeme
entwickelt werden. Die Attacke auf 13
Server des Domain Name Service (DNS)
am 23. Oktober hatte das Potenzial,
einen beträchtlichen Teil des InternetVerkehrs stillzulegen.
„Im Laufe der letzten zwei Quartale hat
die X-Force beträchtliche Veränderungen in der Form der Angriffe bemerkt.
Diese sind nicht mehr auf einzelne Punkte gerichtet, sondern zielen großflächig
auf kritische Systeme. Ohne effektive
Sicherheitslösungen bei Unternehmen,
Regierungsbehörden und Home Usern
können sich so Würmer oder andere
hybride Bedrohungen leicht vermehren
und ihre Lebensdauer erhöhen,“ so Chris
Rouland, Director der X-Force
Forschungsabteilung.
Der komplette IRIS-Report, der auch
eine Zusammenfassung des Jahres 2002
sowie erstmals eine Rubrik über politisch oder weltanschaulich motiviertes
Hacking („Hacktivism“) enthält, steht
unter http://www.ffpress.net/Kunden/
ISS/Downloads/ISS2820.pdf als PDF
zum Download bereit.
u
Unternehmen
unterschätzen
Kostenreduktion durch
„barrierefreie“ und
behindertengerechte
Websites
B
erlin (ots) - Webauftritte deutscher Unternehmen sind für viele Behinderte nicht nutzbar, so
eine Studie der Berliner Leonhardt Multimedia GmbH. Dadurch wird nicht nur
eine wichtige Zielgruppe vernachlässigt
- Unternehmen verschenken sogar bares Geld!
Mangelhafte technische Umsetzungen
der Internet-Auftritte deutscher Unternehmen schließen eine große Anzahl
von Nutzern von vornherein aus. Davon
1/03 2 55
betroffen sind vor allem Sehbehinderte,
die mit speziellen „Vorlese-Browsern“
arbeiten. Aber auch Linux-Anwender
oder die Nutzer der immer beliebter
werdenden mobilen Endgeräte wie
Pocket-PCs können die Websites deutscher Unternehmen oft nicht nutzen.
Damit verschenken Unternehmen die
Möglichkeit, wirtschaftlich interessante
Zielgruppen zu erreichen.
Wie eine aktuelle Studie der Berliner
Leonhardt Multimedia GmbH zum Thema „Barrierefreiheit von UnternehmensWebsites“ zeigt, ist es um die Zukunftsfähigkeit von Webpräsenzen deutscher
Unternehmen schlecht bestellt: diese
erreichen hinsichtlich ihrer „Barrierefreiheit“ oft nur unterdurchschnittliche
Werte. In dieser Studie wurden jeweils
Webangebote führender Unternehmen
aus den Branchen Medien, Versicherungen, Finanzen, Handel, Telekommunikation und Reisen untersucht.
Der Tenor der Studie lautet: Egal, ob es
sich um Versicherer, Finanzdienstleister, Handels- oder Medienunternehmen
handelt, die Barrierefreiheit von Websites
ist bei den meisten Unternehmen dieser
Branchen noch ein Fremdwort. Fast kein
Unternehmen aus den untersuchten
Branchen kann von sich behaupten, dass
deren Online-Angebote auf Behinderte
oder Nutzer mobiler Endgeräte Rücksicht nehmen.
Barrierefreies Webdesign - auch
Zugänglichkeit oder Accessibility genannt - ist der Ansatz, Websites so zu
gestalten, dass jeder sie aufrufen und
lesen kann. Dabei geht es für die Unternehmen nicht nur darum, gesetzliche
Normen wie z. B. das BehindertenGleichstellungsgesetz für Online-Medien zu erfüllen. Wichtig ist zudem die
Erkenntnis, dass man potentielle Nutzergruppen nicht von seinem Angebot
ausschließen darf oder anders herum:
mit relativ einfachen Mitteln können
wichtige Zielgruppen besser erreicht und
angesprochen werden.
Beim Erstellen von Websites wird oft
nicht berücksichtigt, dass
è
7
ç zahlreiche Menschen in ihrer sinnlichen Wahrnehmung eingeschränkt sind
oder auch motorische Behinderungen
haben. Dann bilden bestimmte
Gestaltungsformen „Barrieren“ für deren Zugang zum Internet. Dies können
fehlende Texte zur Beschreibung von
Grafiken, eine unglückliche Auswahl der
Farbkombinationen, unklar strukturierte Websites, nicht bedienbare Navigationsmechanismen u. a. sein.
Für sehbehinderte User, die auf Vorlese-Browser angewiesen sind, wird ein
scheinbar harmloses Defizit zu einer
unüberbrückbaren Schwelle. Ist eine
Seite nicht für eine reine Textausgabe
vorbereitet, dann gibt der sogenannte
„Screen-Reader“ nur Kauderwelsch von
sich. Damit werden rund 700.000 potentielle User in der Zielgruppe der
Sehbehinderten von der Nutzung ausgeschlossen. Wenn aber Webdesigner
auf eine gute Programmierung achten,
erleichtern sie Menschen mit Behinderungen das Surfen im Netz.
Der logische Schluss daraus lautet: wer
bereits jetzt unterschiedlichste technische Nutzungsformen bei der WebsiteKonzipierung berücksichtigt, braucht
später keine notwendigen AnpassungsInvestitionen mehr zu tätigen.
„Die Vorteile des barrierefreien Internets
liegen auf der Hand“, so der Herausgeber der Studie, Roland Leonhardt, Geschäftsführer der Leonhardt Multimedia GmbH. „Unternehmen, die jetzt
handeln, sparen bares Geld, denn sie
haben ihre Internet-Angebote bereits
auf kommende technische Entwicklungen vorbereitet“, ermutigt Leonhardt
deutsche Firmen, ihren Internet-Auftritt auf Accessibility zu überprüfen.
Auch in Bezug auf nichtbehinderte Nutzer wird die Reichweite deutlich erhöht.
Zum Beispiel durch die bessere Platzierung in Suchmaschinen aufgrund der
klaren Strukturierung der Seiten. Oder
durch die Tatsache, dass die Seiten dann
auf sämtlichen Plattformen problemlos
darstellbar sind.
„Barrierefreiheit“-Experte Leonhardt
empfiehlt Unternehmen, die ihre
2
Websites für die Nutzung auf unterschiedlichsten Ausgabegeräten vorbereiten und somit zukunftsfähig machen
wollen, eine Überprüfung durch einen
Fachmann und entsprechende Überarbeitung ihrer Internet-Angebote. Bei
graphisch anspruchsvollen Websites
kann z. B. eine parallele Version eingerichtet werden, die von allen Endgeräten
problemlos dargestellt werden kann.
Dass ein Accessibility-Check für Unternehmen Sinn macht, zeigt die
Rechtssprechung in den USA. Dort ist
man schon einen Schritt weiter: Unternehmen, die keinen barrierefreien Zugang ermöglichen, müssen schon heute
mit Klagen und empfindlichen
Schadensersatzansprüchen rechnen. In
der Europäischen Union sind entsprechende Gesetzesvorhaben bereits in Planung. Es ist also höchste Zeit, aktiv zu
werden.
Die vollständige Studie zur „Barrierefreiheit von Unternehmens-Websites“
sowie Facts und Hintergründe zum Thema sind unter www.leonhardt.de abrufbar. Leonhardt Multimedia GmbH bietet zudem einen „Accessibility Quick
Check“ für interessierte Unternehmen
an.
u
Kfz-Zulassungen in
Landsberg erstmals
online möglich
M
ünchen - Bereits seit März letzten Jahres bietet die Kfz-Zulassungsstelle am Landratsamt Landsberg am Lech KfZ-Händlern
die Möglichkeit, Neuzulassungen über
das Internet vorbereiten zu können. Jeder Bürger konnte auch bisher schon
online sein Wunschkennzeichen kostenlos reservieren.
Die Erweiterung der Zulassungsmöglichkeiten über Internet, realisiert
mit dem Software-Partner AKDB (Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung
in Bayern), ist nun abgeschlossen. Land1/03 2 56
rat Walter Eichner gab am 24.1.2003
den Startschuss für die sogenannte
Bürgerzulassung, so dass seit Freitag
Mittag das Programm für die Homepage
des Landkreises www.LandkreisLandsberg.de freigeschaltet ist.
Ab sofort ist nun für jedermann auch
schon fast alles für das Zulassungsgeschäft möglich. Der Anwender ist also
nicht wie bisher nur auf Neuzulassungen
und Wunschkennzeichen beschränkt.
Der Kreis der Anwender wurde auf jeden Bürger erweitert. Die „Bürgerzulassung Online“ ist somit bundesweit
einmalig was Einfachheit des Zugangs,
Nutzerkreis und Umfang der
Zulassungsvorgänge angeht.
Der Benutzer benötigt weder ein Passwort noch sonstige Zugangscodes oder
Schlüsselgeräte etc. Evtl. muss ein Zertifikat unseres Sicherheitspartners (TC
Trust GmbH) auf dem Rechner installiert werden, wenn der Internetbrowser
älteren Datums ist. Dadurch „weiß“ der
Rechner, dass er tatsächlich mit dem
Landratsamt verbunden ist. Zwingend
ist das jedoch nicht. Es empfiehlt sich
jedoch, um folgenlosen Fehlermeldungen vorzubeugen. Bei den moderneren
Browsern ist das Zertifikat bereits vorinstalliert.
Selbstverständlich sind umfangreiche
Erläuterungen zu den einzelnen
Zulassungsvorgängen und Hilfestellungen im Onlineverfahren vorhanden. Wie bisher auch wird die Zulassungsstelle Landsberg die Internetzulassungen soweit als möglich vorbereiten und flexibel an Internetschaltern
abfertigen. Mit der programmgesteuerten Terminanzeige kann der Nutzer einen Termin zur Abholung buchen und
auch feststellen, zu welcher Uhrzeit noch
keine Internetzulassung eingetragen ist.
Zusätzlich können die (Original-)Unterlagen außerhalb der Öffnungs- bzw.
Dienstzeiten durch Einwurf in den
Außentresor der Zulassungsstelle oder
bei nicht eiligen Zulassungsvorgängen
durch Post oder Boten übermittelt werden.
u
Spam-Seuche: 10 Tipps
gegen unerwünschte
E-Mails
P
oing (ots) - Statt: „Sie haben Post!“
müsste es immer häufiger heißen:
„Sie haben Müll!“ Unverlangte
Werbung per E-Mail macht rund ein
Viertel aller Mails aus - Tendenz steigend. Spam werden die Mails genannt,
die von international operierenden
Spezialfirmen gleichzeitig an Millionen
Mail-Adressen geschickt werden. Sie
versprechen dicken Menschen schnelle
Gewichtsabnahme, Armen goldene Kreditkarten und risikofreie Nebenverdienste und Neugierigen den Zugriff auf dubiose Porno-Websites. Immer mehr
Online-Werbefirmen nutzen das preiswerte Kommunikationsmittel E-Mail
dazu, die elektronischen Postfächer der
Internet-Nutzer zu verstopfen - zuhause und im Büro. Die Abkürzung Spam
steht für „Send Phenomenal Amounts
Of Mail“. Vorsicht ist geboten!
Wie man sich gegen die unerwünschte
E-Mail-Flut wehren kann, berichtet die
Computerzeitschrift MACup in der
Ausgabe 03/03:
1. Antworten Sie niemals auf Spam. Jegliche Reaktion zeigt dem Absender nur,
dass die Mail-Adresse tatsächlich existiert. Sie gewinnt dadurch an Wert und
landet auf Adress-CDs, die in SpammerKreisen gehandelt werden.
2. Klicken Sie nicht auf die Links in einer
Spam-Mail. Auch der Link, mit dem
man sich angeblich aus der Verteilerliste
streichen lassen kann, ist tabu. Sonst bestätigen Sie die Gültigkeit Ihrer Adresse.
3. Benutzen Sie für (Zwangs-)Produktregistrierungen Wegwerf-Adressen, wie
sie
beispielsweise
von
www.Mailshell.com oder von
www.Spamex.com angeboten werden.
Mails an diese Adressen werden unmittelbar an ihren eigentlichen MailAccount weitergeleitet, so dass ein benötigtes Login-Passwort Sie schnell er-
reicht. Sobald die Wegwerfadresse von
Spammern missbraucht wird, schalten
Sie sie einfach ab.
4. Legen Sie sich bei einem Freemailer
wie Web.de, GMX oder Hotmail einen
Account für bestimmte Aktivitäten zu,
etwa das Posten von Mitteilungen im
Usenet. Sollte sich ein Spammer diese
Adresse aus den Newsgroups herausfischen, geben Sie den Account auf und
nehmen einen neuen.
5. Halten Sie Ihre Haupt-E-Mail-Adresse
geheim oder geben Sie sie zumindest nicht
an jedermann. Auch bei Gewinnspielen
und Werbeaktionen sollten Sie Ihre eigentliche Mail-Adresse geheim halten und
auf einen Neben-Account ausweichen.
6. Kaufen Sie niemals ein Produkt oder
eine Dienstleistung, die mit Spam beworben wird. Spam wird erst dann verschwinden, wenn es sich für die Absender finanziell nicht mehr lohnt.
7. Beschweren Sie sich bei ihrem InternetProvider, wenn Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Spam erhalten. Manche ISPs
bieten ihren Kunden auch eine SpamReportfunktion um Spam abzufangen.
8. Setzen Sie auf Ihrem Mail-Client einen Spam-Schutz ein. In Apples „Mail“
ist er bereits eingebaut, für Entourage
und andere Mac-Mail-Clients gibt es
Schutzprogramme wie Spam Sieve. Auch
Windows-PC gibt es entsprechende Programme. Selbst bei Webmail-Accounts
wie Yahoo lassen sich Spam-Filter vom
Benutzer einrichten.
9. Für E-Mail-Accouts von Kindern stellen Sie die Darstellung von Bildern ab.
Sollte sich mal eine üble Schmuddel-SpamMail in das Mailfach verirren, dann kann
man so die Kinder vor Porno-Bildern und
anderem Schmutz schützen.
10. Ermutigen Sie die Politik, wirklich
gegen Spam vorzugehen. Schreiben Sie
an das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, 11055 Berlin, E-Mail:
[email protected]
u
1/03 2 57
Unerbetene SMSWerbung löst
Unterlassungsanspruch
des Empfängers aus
D
as Landgericht Berlin hat mit
Urteil vom 14.01.2003 einen
Internetdiensteanbieter, der seinen Kunden den kostenlosen Versand
von SMS anbietet, verurteilt, es zu unterlassen, dem Nutzer dieser Dienstleistung fortan eigene oder fremde Werbung per SMS zuzusenden.
Der Nutzer der Gratis-SMS hatte sich
auf den Internetseiten mit seiner Mobilfunknummer registrieren lassen und
daraufhin eine kostenlose SMS versandt.
In der Folgezeit erhielt er von einem
Kooperationspartner der Beklagten
Werbung per SMS auf sein Mobiltelefon.
Zwar hatte der Nutzer bei der Registrierung auf den Seiten des Internetanbieters
die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
per Mausklick akzeptiert. In diesen AGB
war jedoch nur unzureichend, nämlich
schwer auffindbar an versteckter Stelle
und vor allem verklausuliert formuliert
auf die Weitergabe der Rufnummer zu
Werbezwecken hingewiesen worden. Ein
Einverständnis des Nutzers mit dem Erhalt von Werbe-SMS lag somit nicht vor.
Eine unerwünschte Werbe-SMS ist nach
Auffassung des Landgerichts der
unerbetenen E-Mail- bzw. Faxwerbung
gleichzusetzen mit der Folge, dass eine
Verletzung des Persönlichkeitsrechts
vorliegt. Wie im Falle der E-Mail- und
Faxwerbung könne der Inhaber eines
Mobiltelefons dem erstmaligen Zugang
von Werbung per SMS nicht entgegenwirken. Insofern ergebe sich auch hier
der maßgebliche Unterschied zur
Briefkastenwerbung. Zwar würden dem
Empfänger keinerlei Kosten durch den
Erhalt der Werbe-SMS entstehen, jedoch sei auch das Kostenargument im
Falle der E-Mail- und Faxwerbung sekundär, da – wie Gerichte bereits festgestellt haben - die Kosten einer einzelnen
empfangenen E-Mail verschwindend
gering sind.
u
7
IT-Entscheider haften
bei Fahrlässigkeit für
Virenschäden
W
ir haben uns inzwischen an
elektronische Viren gewöhnt.
Die einschlägigen Sicherheitsumfragen zeigen jedes Jahr, dass das
Wettrennen um die IT-Sicherheit noch
nicht entschieden ist und auch so bald
nicht entschieden sein wird. Immer ausgefuchster werden Viren und damit auch
die Programme, die vor ihnen schützen
sollen.
Das Beispiel SQL-Slammer zeigen den
Ideenreichtum, den Virenentwickler
mittlerweile entwickelt haben – und den
Schaden, den selbst einfache Reproduktionsmechanismen in Firmennetzen
anrichten können. SQL-Slammer ist ein
sich selbst vervielfältigendes Programm,
das in ein einzelnes Datenpaket passt –
eine programmiertechnische Meisterleistung, wenn auch nicht zum Guten der
Entwicklerzunft. Vielleicht liegt es auch
daran, dass der SQL-Wurm, der sich am
vorletzten Januarwochenende weltweit
durch die Unternehmensnetze fraß, einen Programmierfehler im Microsoft
SQL-Server ausnutzend, im Verhältnis
zu anderen schadensstiftenden Kandidaten eher geringen Schaden anrichtete:
es blieb einfach kein Platz für einen
wirklich schadensstiftenden Anteil.
Die Schäden durch SQL-Slammer gehen in die Millionen: Unternehmensweite Netzwerke waren blockiert,
Produktionsbänder standen still.
fen werden, Grund genug ist die persönliche Haftung allemal, die IT-Sicherheit
im eigenen Hause auf den Prüfstand zu
stellen.
Hilfreiche Orientierung hierzu liefert
unter anderem das Gesetz für Kontrolle
und Transparenz im Unternehmen, kurz
KonTraG. Es fordert die Umsetzung
konkreter Maßnahmen wie die vollständige Erfassung aller Risiken als Teil eines regelmäßigen Konzernlageberichts
(§§ 298, 315 HGB) sowie den Aufbau
eines unternehmensweiten Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystems (§ 91 AktG und § 317 HGB).
Das IT-Sicherheitsmanagement steht
somit mehr denn je vor der Herausforderung, die mit dem IT-Betrieb verbundenen Risiken rechtzeitig zu erkennen
und auf ein erträgliches, d.h. für die Geschäftsleitung tragbares, Maß zu reduzieren. Denn es gilt die goldene Regel der ITSicherheit:„100% Sicherheit gibt es nicht!“.
Sicher, es gibt im Alltag viele Gründe,
auf Gefährdungsanalysen und externe
Sicherheitsberater zu verzichten: zu
wenig Zeit, zu wenig Geld, zu wenig
Gehör in den Projekten. Da bleibt nur,
Anti-Virensoftware einzusetzen, um sich
an den Schnittstellen nach außen vor
schadensstiftenden Informationsinhalten zu schützen. Dabei können diese Systeme nur sehr bedingt vor neuen
Viren schützen - wie etwa SQL-Slammer.
Es ist daher erforderlich, zusätzliche
Maßnahmen zu ergreifen, um die möglichen Auswirkungen von Virenangriffen
systematisch zu reduzieren.
Auch wenn Virenschäden wie höhere
Gewalt aussehen, ganz schutzlos ist man
ihnen nicht ausgesetzt. Die Gesetzeslage in Deutschland, Europa und in vielen anderen Ländern ist eindeutig: Geschäftsführung und leitende Angestellte
haften gegenüber dem Unternehmen für
Schäden, bei fahrlässigen Versäumnissen auch mit ihrem privaten Vermögen.
„Logische Netzwerktrennung“ ist eine
der effektivsten Möglichkeiten: Man
schottet die einzelnen IT-Systeme
dadurch voneinander ab, dass man auf
Netzwerkebene nur die unbedingt erforderlichen Datenpakete zwischen ihnen passieren lässt. Pakete, die Viren zur
Verbreitung verwenden, können so fast
immer abgefangen werden.
Auch wenn die Unternehmen nicht ohne
Weiteres auf die begrenzten Barmittel
ihrer leitenden Mitarbeiter zurückgrei-
Diese sehr simple und verhältnismäßig
preiswerte Maßnahme findet in jedem
der einschlägig bekannten internationa-
2
1/03 2 58
len Maßnahmenkataloge zur IT-Sicherheit, etwa in BS7799, bzw. ISO/
IEC17799 (Unterpunkt A9.4.6) oder im
IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (Gefährdung G3.29 „Mangelnde Netztrennung durch menschliches
Versagen“, sowie Maßnahmen M5.61
und M5.62).
Bleibt die Frage, warum Viren so große
Schäden anrichten können, wenn doch
die Gefährdungen und die richtigen
Maßnahmen bereits seit Jahren bekannt
sind. Mangelnde Zeit und Kosten können es im Falle von SQL-Slammer nicht
sein, denn die Abschottung der Server
bedarf lediglich der Konfiguration der
Netzwerkrouter, bzw. des Einsatzes eines Netzwerkfilters auf den Servern.
Beides kostet nur Minuten an Arbeit
und meist nicht einmal Lizenzgebühren.
Was kostet im Vergleich eine Virenschutzsoftware pro Jahr? Rausgeschmissenes Geld ohne die richtigen,
begleitenden Konzepte und Schutzmaßnahmen!
Links: Informationen zu SQLSlammer im Heise-Newsticker, z.B.
http://www.heise.de/newsticker/
result.xhtml?url=/newsticker/data/
pab-27.01.03-000/
default.shtml&words=SQLSlammer
IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik: www.bsi.de/gshb
DR. RER NAT MARKUS SCHÄFFTER
secaron AG in Hallbergmoos
D ie g a n z e W e lt ...
...d e s In te r n e t:
L IT B e r lin :
(0 3 0 ) 9 0 1 2 6 0 0 1
u
Mobile World 2003 Mobile Business mit
Zukunft
M
ünchen (ots) - Die kontinuierliche Verbindung zwischen
dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern bildet den entscheidenden Wettbewerbsvorteil in Service
und Marketing. Deshalb werden die Investitionen für mobile Lösungen im B2B
Bereich weiter steigen. Zu diesem Schluss
kommen die Analysten von Gartner
Research in ihrer aktuellen Studie „The
Wireless and Mobile Market Starts to
Mature“. Erfolgreiche Anwendungen
von mobilen Technologien präsentiert
die Fachmesse Mobile World auch 2003
und ist damit als einzige unabhängige
Veranstaltung die ideale Plattform für
Entscheider in diesem Marktumfeld.
Die Mobile World 2003 bietet vom 24. 26. Juni parallel zur Internet World
Germany den kompletten Überblick zu
mobil nutzbaren Business-Applikationen für die Geschäftsbereiche Vertrieb,
Marketing und Service. Der Einsatz dieser Lösungen ist dabei nicht auf bestimmte Branchen beschränkt. So erhalten zum Beispiel Vertriebsteams über
mobile Geräte eine gezielte Unterstützung bei ihrer Tätigkeit im Außendienst.
Aktuelle Angebote und wichtige Informationen zum Kunden sind schneller
als auf herkömmlichen Wegen bei ihnen. Auch im Service-Bereich rentieren
sich mobile Lösungen durch mehr
Kundenzufriedenheit: Bei fehlenden
Ersatzteilen können die Produkte über
das Handy von den Herstellern direkt
angesehen und bestellt werden. Ein weiterer Messe-Schwerpunkt - das Mobile
Marketing - beinhaltet weit mehr als nur
das Versenden von Kurzmitteilungen:
Mobile Zahlungssysteme, Content Management, Daten-Sicherheit und vieles
mehr müssen untereinander funktionieren und mit der unternehmensweiten
Marketing-Strategie in Einklang gebracht
werden.
Darüber hinaus informieren drei Sonderzonen auf der Mobile World gezielt über
neue Soft- und Hardware. Der Bereich Mobile Devices zeigt unter anderem Handys,
PDA´s, mobile Computer. Telematik informiert über mobile Anwendungen für das
Auto und LKW´s. Im Mittelpunkt der Mobile-Content-Area steht die Informationsbereitstellung und -abrechnung auf mobilen Geräten. Neben der Messe präsentiert
auch der begleitende Kongress zur Mobile World erfolgreiche Anwendungen sowie
Zukunftslösungen von und für Netzbetreiber, Softwareanbieter sowie Endgerätehersteller.
u
Initiative zur Steigerung des Bewußtseins für ITSicherheit in Europa (eAWARe)
I
nformations- und Kommunikationstechnologien spielen eine immer bedeutendere Rolle in unserer modernen Gesellschaft. Es ist schwer, einen Bereich zu
finden, der nicht von entsprechenden Anwendungen beeinflusst ist. Im Zeitalter der Wissensgesellschaft wird die Bevölkerung zunehmend abhängig von
Informationsstrukturen und -dienstleistungen. Während ein Teil die neuen
Technologien schnell annimmt, ist sich die Mehrheit der Bevölkerung über die
Risiken von Netzwerkausfällen, Datenverlust, Internet-Kriminalität und Hackerangriffen nicht bewusst.
eAWARe ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Projekt. Es unterstützt die Verbreitung der OECD-Richtlinien zur Sicherheit von Netzen und Informationen, die darauf zielen, eine „Informationssicherheits-Kultur“ zu etablieren.
Jedes Partnerland veranstaltet im Zeitraum Mai/Juni 2003 einen nationalen Event
zum Thema IT-Sicherheit. In diesem Zusammenhang findet am 10. Juni 2003 ein
Sicherheits-Forum für Studenten und Erwerbstätige in der Humboldt Universität in Berlin statt. Unterstützt wird diese Veranstaltung durch das Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Den Höhepunkt von eAWARe bildet
die „International Conference on IT-Security“, die während der European Science
Week Anfang November in Rom (Italien) stattfinden wird.
Weitere Informationen sind unter www.timekontor.de und www.eaware.org verfügbar. u
7. FACHMESSE + KONGRESS
PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE MODERNE UND EFFIZIENTE VERWALTUNG - 25. + 26. NOVEMBER 2003 IN DEN MESSEHALLEN AM FUNKTURM
DER LANDESBETRIEB FÜR INFORMATIONSTECHNIK BERLIN IST WIEDER IN DER
HALLE 7.2 STAND 47 ALS SYSTEMHAUS FÜR DIE BERLINER VERWALTUNG MIT
AKTUELLEN IT-ANWENDUNGEN VERTRETEN.
NÄHERE INFORMATIONEN
6080 (FRAU HAHN)
1/03 2 59
ZUR
LIT-TEILNAHME
ERHALTEN
SIE
UNTER
030 9012
7
Just for Fun
Linus Torvalds Autobiografie - in
deutscher Sprache bei Hanser
L
inux hat die Computerwelt revolutioniert - ohne dass sein Erfinder das je beabsichtigt hätte.
Linus Torvalds war 1991 ein junger
Computerfreak in Finnland, der vergeblich nach einem Betriebssystem suchte,
das seinen Bedürfnissen entsprach und
das er sich leisten konnte. Also programmierte er sich einfach selbst eins.
Und als er es Freunden zum Überprüfen
und Ergänzen gab, trat er eine Lawine
los.
Heute läuft Linux weltweit auf 12 Millionen Rechnern sowohl im Server- als
auch im Anwenderbereich. Es gibt Zeitschriften, Messen und Konferenzen zum
Thema Linux. Linus Torvalds ist zur
Symbolgestalt der Open-Source-Bewegung geworden.
In seiner Autobiografie schildert er, unterstützt von dem Journalisten David
Diamond, nicht nur die technische Entwicklung des Systems und die Folgen,
die das für ihn und für die Computerwelt hatte. Er beschreibt auch seine Kindheit in Finnland, wo der verschrobene
Junge auf dem VIC-20-Rechner seines
Großvaters die ersten Programmierversuche unternahm, schildert, wie er
mit seiner plötzlichen Berühmtheit umzugehen lernte, und erklärt seine persönliche Philosophie nicht nur für die
Computerwelt. Kein reines Computerbuch also, sondern die spannende Geschichte eines jungen Mannes, der aus
Versehen eine Revolution auslöste.
Wer sich ernsthaft mit LINUX und mit
dem Open Source-Gedanken beschäftigen will, muss dieses Buch gelesen haben. Linus Torvalds gewährt in bemerkenswert lockerer Form Einblicke in die
Szene der Entwickler, in die der Bosse
von multinationalen IT-Unternehmen
und - erstaunlich - in seine ganz private
Welt. Ein lustiges und nachdenkliches
Buch, das sicherlich nicht nur für SourceCode-Hacker lesenswert ist.
Linus Torvalds und David Diamond,
Just for Fun, Wie ein Freak die
Computerwelt revolutionierte, Aus dem
Amerikanischen von Doris Märtin, 295
Seiten, Paperback, 19,90 EUR, ISBN 3446-21684-7.
u
E-GovernmentPublikation
I
m Verlag Bertelsmann Stiftung ist
„E-Government. Effizient verwalten - demokratisch regieren“ von
Thomas Hart, Stefan Friedrichs und
Oliver Schmidt (Hrsg.) erschienen. Der
Band stellt die ausführlichen Ergebnisse
der internationalen Recherche zu
„Balanced E-Government“ vor: Wie
kann administrative Effizienz mit Transparenz und Bürger-Partizipation in Einklang gebracht werden? Wo finden sich
bereits hervorragende E-GovernmentBeispiele, die diesem Anspruch genügen? Was können Entscheidungsträger
in Deutschland aus diesen Beispielen
lernen?
Daneben bietet das Buch flankierende
Beiträge herausragender internationaler
2
1/03 2 60
Experten und Entscheidungsträger aus
den Bereichen Wissenschaft und Politik. Das Votum von Erkki Liikanen,
Claus Leggewie, Franz-Reinhard Habbel, Ann Macintosh und Stephen
Coleman unterstreicht: Die Verwirklichung der digitalen Bürgergesellschaft
ist keine Zukunftsmusik von
übermorgen, sondern eine Aufgabe, der
sich Entscheidungsträger in Politik und
Verwaltung heute stellen müssen.
„E-Government. Effizient verwalten demokratisch regieren“ kann für 18 EUR
direkt beim Verlag Bertelsmann Stiftung (www.bertelsmann-stiftung.de/
verlag) oder über den regulären Buchhandel bestellt werden. Informationen
und Bestellschein unter http://
www.begix.de.
u
Shops oder Flops?
4. Werkstattbericht „E-Shopping
und Kommunen“
I
m Projekt „Online-Shopping und Dienstleistungen - Kommunale
Handlungsspielräume“ diskutieren
Vertreter aus 21 Städten und Regionen
gemeinsam mit dem Deutschen Institut
für Urbanistik und externen Experten
aus Forschung und Praxis den Themenkomplex E-Shopping und Stadtentwicklung. Im Mittelpunkt des
sechsteiligen Veranstaltungszyklus stehen die Fragen, ob technikinduzierten
Tendenzen der „Enträumlichung“ von
Handels- und Dienstleistungsfunktionen
auf lokaler Ebene entgegengewirkt und
ob die Energie und Dynamik, die zurzeit
die Bereiche Telematik und Multimedia
kennzeichnen, auch für Ziele einer nachhaltigen und menschengerechten Stadtentwicklung nutzbar gemacht werden
kann.
Der vorliegende Band dokumentiert die
vierte Projektwerkstatt „Shops oder
Flops? Virtuelle lokale und regionale
Marktplätze“, die im März 2002 in
Stuttgart stattfand. Trotz
è
ç der Globalisierungswirkung des
Internet finden sich - analog zum „Virtuellen Rathaus“ - auch im Bereich des
Electronic Commerce Initiativen und
Angebote, die die Idee der umfassenden
Präsenz auch des Lokalen und Regionalen im virtuellen Raum und der Entwicklung der Informationsgesellschaft
auch auf lokaler und regionaler Ebene
verfolgen. Das Entstehen virtueller lokaler und regionaler Marktplätze ist ein
Resultat dieser Entwicklungen.
Trotz der zweifellos vorhandenen Chancen und Potenziale warnen die meisten
Autoren des Bandes vor übertriebenem
Optimismus bei der Beurteilung der Bedeutung dieser Marktplätze für die lokale und regionale Entwicklung. Gerade
die offene Darstellung - auch von Hindernissen und Fehlschlägen - durch die
Praktiker ermöglicht es, aus diesen Erfahrungen zu lernen. Die Beiträge zeigen aber auch erfolgreiche Beispiele für
die Umsetzung solcher Online-Angebote und benennen Erfolgsfaktoren für
deren Aufbau und Betrieb.
Hrsg. von Holger Floeting, Bd. 1/2003,
272 S., Schutzgebühr Euro 26,-,ISBN 388118-335-3. Der Titel ist im Buchhandel oder beim Deutschen Institut für
Urbanistik - Vertrieb zu erhalten. u
klickWeb: Neues WebBranchenbuch auf CDROM
U
nter dem Namen klickWeb hat
die Firma klickTel ihr erstes
Webseiten-Branchenbuch für
Deutschland auf CD-ROM herausgebracht. Mit der auskunftsfreudigen
Silberscheibe für 14,99 EUR hat man
mehr als 185.000 Webadressen von Firmen aus ganz Deutschland im Zugriff.
Die Einträge sind übersichtlich unterteilt in rund 1000 Branchen, von A wie
Abbeizarbeiten bis Z wie Zweithaar.
Der Clou: klickWeb erlaubt die gezielte
Suche nach Läden und Firmen in der
eigenen Stadt bzw. im Landkreis.
Mit klickWeb spart man sich viel Zeit,
Ärger und Geld, weil die Suche viel
schneller und zielgerichteter ist als im
Internet. Wer jemals im Internet nach
einem Rechtsanwalt oder einem Partyservice in seiner Nähe gesucht hat, weiß,
wie mühsam das ist. Die gängigen
Internet-Suchmaschinen spucken Tausende von Webadressen aus – es bleibt
einem selbst überlassen, sich daraus die
passenden Seiten herauszusuchen.
Anders bei klickWeb: Nach Ortsname,
Postleitzahl und Branche wählt man
gezielt aus, wonach man sucht – und
erhält eine Auflistung von beispielsweise
25 oder mehr qualifizierten Einträgen.
nem sonst verborgen geblieben wäre.
Besonders raffiniert ist die sog. „Fuzzy“Funktion. Das auf den ersten Blick irritierende Wort ist englisch und heißt
„fehlertolerant“. Fuzzy verzeiht Fehler bei
der Suche nach einem bestimmten Geschäft, so dass man die Firma selbst dann
gezielt findet, wenn man den Namen, die
Straße oder den Ort nicht genau kennt.
Weitere Informationen: klickTel GmbH,
Hervester Straße 36, D-46286 Dorsten,
Tel.: (0 23 69) 91 67 - 1 00, Fax: (0 23 69)
91 67 - 9 99, Internet: http://
www.klicktel.de.
u
Einkommenssteuer für
2002 elektronisch
anfertigen
D
Hinter jeder Webadresse steht ein Unternehmen der Branche aus der betreffenden Region. Mit einem Klick ist man
auf der Webseite gelandet und kann sich
dort genauer über das Angebot informieren. Wer zum Beispiel per klickWeb
in München nach Kindermoden sucht,
erhält exakt 23 qualifizierte Einträge mit
Webseite und vollständiger Adresse. Die
gleiche Anfrage bei einer Internet-Suchmaschine fördert weit über 1000 Weblinks zu Tage, vom örtlichen Stadtmagazin („Kino, Party, Bars, Erotik, Singles...“) bis zur Kindermoden-Messe in
München.
klickTel, bekannt durch die gleichnamige Telefon-CD-ROM, hat auch beim
neuen Internet-Branchenverzeichnis viel
Wert auf „intelligente“ Suchfunktionen
gelegt. So kann man beispielsweise im
Umkreis um einen bestimmten Ort suchen, etwa alle Städte einer Gemeinde
oder eines Landkreises oder alle Firmen,
die nicht weiter als 50 Kilometer entfernt sind. Damit findet man manches
Angebot aus dem Nachbarort, das ei1/03 2 61
ie Einkommensteuererklärung
für 2002 kann einfach elektro
nisch angefertigt werden. Das
neue „ElsterFormular 2002“ ist da - sowohl im Internet als auch kostenlos auf
CD-Rom. Bundesweit haben bereits im
vergangenen Jahr 545.000 Bürger von diesem Service bereits Gebrauch gemacht.
Unter www.elsterformular.de steht nun
kostenlos ein komplettes Erklärungsprogramm für das Veranlagungsjahr 2002
zur Verfügung. Zudem ist das Programm
kostenlos auf CD-Rom in allen Finanzämtern erhältlich. Für den Nutzer der
ELektronischen STeuerERklärung
( ELSTER ) ergeben sich klare Vorteile:
Wer ELSTER nutzt, kann mit kürzeren
Bearbeitungszeiten und damit auch mit
schnelleren Steuererstattungen rechnen,
denn bei der digitalen Steuererklärung
entfällt die manuelle Dateneingabe beim
Finanzamt.
u
Errata
Die Adresse des Informationsportals zu
Fragen der kommerziellen Internetnutzung im letzen SPLITTER (s. S. 40)
war falsch. Hier der richtige URL:
www.berliner-internet.info
u
7
wenden Sie sich bitte telefonisch oder
schriftlich an die Redaktion des SPLITTER,
Telefon 90 12 (912) 6080
Nr
Nr.. 1 / 2003
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Juni 2003. Der Redaktionsschluss
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Druck:
LIT Berlin, Geschäftsbereich III, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 2.6OO
Gastautoren:
Institut für Wirtschaft und Verwaltung IWV, Bern
Christian Zimmermann, Softeware AG, Darmstadt
Lutz Pawlik, UBIS AG, Berlin
York Rabenstein, PSI AG, Berlin
Detlef Bading, Amtsgericht Wedding, Berlin
Andreas Herzig, Compuware GmbH, Dreieich
Harald Ederer, BTC AG, Oldenburg
Claudia Schulz, Condat Informationssysteme AG, Berlin
Renate Weidinger, BRAIN, Berlin
Burkhard Oerttel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin
Dr. rer. nat. Markus Schäffler, secaron AG, Hallbergmoos
Redaktion:
Michael Brodersen:
SPLITTER Nr. 2/2OO3 erscheint voraussichtlich im Juni 2OO3
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