Yacht Versicherungsspezial Winterlager
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Yacht Versicherungsspezial Winterlager
W W W .Y A C H T. D E EU ROPA S GR Ö SS T E S S EGE L M AGA Z IN Präsentiert von: RATGEBER WINTERLAGER ARBEITEN NACH PLAN Wie Sie Ihr Schiff fit für die neue Saison machen. Mit Checklisten für Rumpf, Deck und Kajüte SEITE –– 10 AUSWÄHLEN AUSTAUSCHEN ABSICHERN AUSLAGERN Pro & contra: Halle, Hof oder im Wasser bleiben? Luft rein, Nässe raus! So hat Spak keine Chance Schutzmaßnahmen für Mensch und Boot Ausrüstung zu Hause stauen: Tipps & Tricks S EIT E –– 4 A B SE ITE –– 16 S E IT E –– 18 S E IT E –– 20 Erstattung ohne Abzüge Wir vereinbaren mit Ihnen eine feste Versicherungssumme, die bei Totalverlust ohne Zeitwertabzug ersetzt wird, damit Sie ein gleichwertiges Schiff erneut finanzieren können. Schnelle Pannenhilfe Für Hilfe in Notfallsituationen, z. B. Schleppen zur nächsten Werft oder die Lieferung von Treibstoff und Ersatzteilen, werden die Kosten bis zu einer Höhe von 5.000 Euro übernommen. Keine Selbstbeteiligung für Sie Bei Totalverlust, Einbruchdiebstahl, Transportschäden, Brand, Blitzschlag, Beschädigung von persönlichen Effekten und vielen anderen Ereignissen wird keine Selbstbeteiligung angerechnet. Schutz für den Skipper Mit unseren Yachthaftpflichtbedingungen sind Sie automatisch auch als Skipper einer geliehenen oder gecharterten Motor- oder Segelyacht versichert. Bergung? Kein Problem! Im Fall einer Bergung oder Wrackbeseitigung werden die Kosten ohne Summenbegrenzung und Selbstbeteiligung übernommen. Transport und Lager Land- und Flusstransporte Ihrer Yacht sind versichert. Ebenso Slipund Kranvorgänge, Winterlager-, Werft- und Reparaturaufenthalte. Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark · Österreich · Spanien · Schweden · USA · Australien pantaenius.de www.hqhh.de 12/2013 Ihr Plus bei der Yachtversicherung GER13018 Das gibt es so nur bei Pantaenius WINTERLAGER-SPE ZIAL • EDITORIAL 3 INHALT F O TO S : YA C H T / M . -S. K R E P L I N ( O. M . ) , YA C H T / H . - G. K I E S E L ( O. R . ) , YA C H T / K . A N D R E W S ( M . L . ) , YA C H T / M . S T R AU C H ( 2, ) , YA C H T / M . -S. K R E P L I N ( L . U. ) NACH DER SAISON IST VOR DER SAISON Für viele Eigner ist sie so etwas wie die fünfte Jahreszeit: jene Spanne von Mitte Herbst bis zum nächsten Frühling, in der das Boot auf dem Trockenen steht. Das anfängliche Be dauern über die wie immer viel zu schnell verflogene Segelsaison weicht rasch einem nervösen Kribbeln im Bauch. Die Finger zu cken, die Gedanken wandern übers Schiff. Was ist zu tun? Was gilt es zu reparieren, zu überholen, zu erneuern? Mögen manche der anstehenden Arbeiten auch mühsam sein. Mögen andere ein ho hes Maß an Geduld, Akribie oder auch tech nischem Geschick erfordern. Das Winter lager bietet Gelegenheit, sich intensiv mit seinem Boot zu befassen, Hand anzulegen, lange geplante Vorhaben umzusetzen. Vieles muss dabei bedacht und beachtet werden. Angefangen bei der Auswahl des Lagers über die Planung der Arbeitsgänge bis hin zu Fragen des Versicherungsschut zes. In diesem Ratgeber haben wir das Wich tigste zusammengetragen – damit Sie und Ihr Schiff gut durch den Winter kommen. IHR 4 7 10 18 20 23 HALLE ODER HOF? Tipps für die Wahl des passenden Winterlagerplatzes SEITE –– 4 PA SCAL SCHÜRMANN TEXTCHEF WINTER IM WA SSER ARBEITSPLAN SEITE –– 7 Wartung, Reparatur, Reinigung: Jobs, die zu erledigen sind SEITE –– 10 FEUCHTES KLIMA Das Titelfoto von Michael Amme entstand in der Winterlagerhalle von Henningsen & Steckmest in Kappeln Wie das Boot am Liegeplatz Eis und Schnee trotzt Die besten Mittel im Kampf gegen Schimmel und Spak S E IT E –– 16 SEITE –– 18 SICHERHEIT Arbeitsunfällen vorbeugen, Schäden am Schiff vermeiden AUSLAGERN Segel, Außenborder, Ölzeug: So überwintert die Ausrüstung SEITE –– 20 NULL RISIKO Fragen rund um den Versicherungsschutz im Winterlager SEITE –– 22 CHECKLISTE Zum Ankreuzen und Abhaken: alle Arbeiten im Überblick SEITE –– 23 4 WINTERLAGER-SPE ZIAL • BLINDTE X T Mit dem Auskranen der Yacht im Herbst beginnt die zweite Halbzeit des Segeljahres DRINNEN ODER DRAUSSEN Halle oder Freilager – Boote können den WINTER über auf verschiedene Art und Weise untergebracht werden. Die Vor- und Nachteile der günstigen und teuren Varianten im Überblick. Außerdem: Tipps zu LAGERUNG, SICHERHEIT und TROCKNUNG WINTERLAGER-SPE ZIAL • HALLE ODER FREILAGER 5 UNTER DACH UND FACH F ür die einen ist die Winter saison eine erzwungene Pause, eine nicht endenwollende, trostlose Abstinenz vom Se geln. Für die anderen ist es die Zeit des Tüftelns, Bastelns, der Verwirklichung im Sommer gesponnener Träume. Und mancher bezeichnet den Win ter schlicht als Vereinszeit. Denn niemals sonst sind die Beziehungen zu Mitgliedern des eigenen Clubs oder zu Nachbarn enger als im Winterlager, vor allem in der Halle. Dort sind sie fast jedes Wochenende anzu treffen, während im Sommer die Begegnun gen durch unterschiedliche Törnziele und Liegezeiten eher zufällig erfolgen und von ungewisser Dauer sind. So ist die Wahl der Art des Winterlagers oft nicht nur von praktischen Gesichtspunk ten geprägt. Auch die sozialen Aspekte kön nen eine Rolle spielen. Bestens geschützt vor Wind und Wetter: Ein Platz in einer WINTERLAGERHALLE bietet die meisten Vorteile F O TO S : YA C H T / K . A N D R E W S ( L . ) , YA C H T / M . A M M E ( R . ) BEDARF ERMITTELN Für langjährige Eigner, die ihre Yacht viel leicht sogar mit Hallenplatz übernommen haben, wird sich die Frage nach dem bevor zugten Winterlager kaum stellen. Zumindest nicht, solange die Hallengebühr gezahlt wer den kann und keine größeren Umbauten anstehen. Und solange kein Bedarf für eine Horizonterweiterung im Wortsinne besteht. Denn das Winterlager ist auch ein limi tierender Faktor, was die Größe des Reviers betrifft. Viele Anbieter haben feste Kran und Slipzeiten. Dann ist es egal, ob man im Ruhestand ist und alle Zeit der Welt hat. Das Boot muss raus, der Zeitpunkt der Heimkehr ist quasi vertraglich festgelegt. Im kommen den Frühjahr beginnt der Törn wieder an derselben Stelle wie zuvor. Wer neue Reviere mit der eigenen Yacht erkunden will, sollte die Vor und Nachteile der Überwinterungsmöglichkeiten erneut abwägen. Denn bleibt das Boot den Winter über dort liegen, wo der Sommertörn ende te, kann dieser im kommenden Jahr fortge setzt werden. Ein Platz im Freilager ist auch im Ausland fast immer zu bekommen, und handelt es sich um eine Kunststoffyacht, die nicht viel mehr als einen Ölwechsel und neues Antifouling braucht, können ein oder zwei Jahre an einem anderen Platz ganz neue Perspektiven eröffnen. Sind dazu noch umfangreichere Um bauten oder Erneuerungen geplant, etwa ein Teakdeck, kann sich ein langer Törn gen Osten GUT GESCHÜTZT Eine moderne Halle ist das beste Winterlager für eine Kunststoffyacht. Darin ist sie weder Temperaturschwan kungen noch Wind oder gar Sturm und auch keiner UV Strahlung ausgesetzt. So al tert das Boot deutlich lang samer als unter freiem Him mel. Zudem werden viele Ar beiten deutlich vereinfacht. Als Staubschutz genügt oft eine dünne Folie oder Plane – wenn überhaupt. In vielen Hallen sind Schleifarbeiten am Schiff nur mit Absaug anlagen an den Schleif maschinen gestattet. Die Edelvariante sind be heizte Hallen. Anstriche aller Art oder auch Laminier und Klebearbeiten können unab hängig von der Außentem peratur den ganzen Winter über erfolgen. Doch Achtung beim Studium des Kleinge druckten. „Frostsicher“ be deutet zwar meist beheizt, jedoch nicht warm. Es wird nur sichergestellt, dass die Temperatur in der Halle nicht unter den Gefrierpunkt sinkt. Dann muss etwa die Motorkühlung nicht frost sicher eingewintert werden. Zweistellige Werte, wie sie für das Abbinden vieler Far ben und Lacke oder für das sichere Vernetzen von Epo xid nötig sind, dürfen nicht zwingend erwartet werden. T E U E R B E Z A H LT Das größte Manko beim be heizten Hallenlager ist der Preis. Da kommen für eine ZehnMeterYacht schnell 1500 bis 2000 Euro zusam men. Unbeheizt ist es etwa 25 Prozent billiger, das Frei lager kostet nur etwa die Hälfte. Doch es gibt auch andere Nachteile: Einige Hallenbetreiber sind hin sichtlich der Arbeitszeiten sehr restriktiv, verbieten gar Eigenleistungen ganz. Außerdem werden die Boote oft extrem dicht gestellt, was manchen Arbeitsgang wie das Polieren auf Deckshöhe unmöglich machen kann. Zudem sind unbeheizte Hallen im Frühjahr wahre Kühlschränke. Die Eisen kiele kühlen nachts stark ab und verhindern am Tag die Erwärmung. Auf ihnen kon densiert auch Luftfeuchtig keit, sodass Anstriche meist lange warten müssen. Und: Für Holzboote sind sehr trockene Hallen, außer zum Lackieren, nicht zu empfehlen. Das Holz will „atmen“, es benötigt eine gewisse Luftfeuchtigkeit. WINTERLAGER-SPE ZIAL • HALLE ODER FREILAGER 6 UNTER FREIEM HIMMEL lohnen, um diese Arbeiten in Polen oder im Baltikum ausführen zu lassen und die Werft zeit mit dem Winterlager zu kombinieren. Wer sich erstmals mit der Frage beschäf tigt, welches Winterlager gewählt werden soll – sei es als Neueigner oder beim Wechsel der Yacht –, oder wer das Budget für das Hob by kürzen muss, steht vor einer schwierigen Entscheidung: In der Halle, beim professio nellen Anbieter oder beim Bauern in der Scheune überwintern? Das Boot im Freilager, im Wasser oder auf dem eigenen Grund stück über die dunklen Monate bringen? Dabei spielen nicht nur die Kosten eine Rol le, sondern auch praktische Erwägungen. Deshalb ist zunächst einmal wichtig, den tatsächlichen Bedarf, völlig unabhängig vom Budget, zu ermitteln. Was soll, was muss am Boot gemacht werden? Sind es größere Maß nahmen, die auch durch Fremdfirmen er ledigt werden oder die bestimmte Tempera turen erfordern? Stellplätze im FREILAGER sind fast überall zu bekommen – und günstig sind sie noch dazu. Dafür steht die Yacht ungeschützt KOSTENFALLEN VERFÜGBAR Nur mithilfe einer gründlichen Bedarfsana lyse können die Kosten genau kalkuliert wer den. Dafür die verschiedenen Angebote ver gleichen: Gibt es versteckte Nebenkosten oder Restriktionen wie Müllgebühren, Kosten für die Rumpfwäsche, den Lagerbock oder das Mastlager? Dürfen überhaupt Fremd firmen angeheuert werden oder nur solche, mit denen der Betreiber Verträge hat? Was ist, wenn die Lagerzeit wegen verzögerter Arbei ten überschritten wird? Und: Wie sieht es mit der Versicherung aus? Drückt sich der Hal lenbetreiber per Vertrag vor jeglicher Haftung im Falle eines Falles? Dies ist heute fast schon üblich. Daher: um Überraschungen vorzu beugen, die eigene Bootskasko noch einmal auf Winterlagerausschlüsse durchsehen. Zur Analyse gehört ferner die Berück sichtigung von Fahrzeiten und kosten. Das vermeintlich günstigere, aber entferntere Scheunenlager beim Bauern kann auf die Dauer teurer werden als die Halle direkt am Hafen und in Wohnungsnähe. Auch die im Winter reduzierte Tages lichtzeit spielt eine Rolle. Unter Bootsplanen und unter Rümpfen, auch in der Halle, ist es meist schummrig. Fehlt es an ausreichender Beleuchtung, verkürzen sich mit den gege benenfalls langen Anfahrten zum Lagerplatz die Arbeitszeiten zusätzlich. Ein Platz im Freilager ist wesentlich leichter zu bekommen als einer in der Halle. Zudem kostet er nur rund die Hälfte einer vergleichbaren Fläche unterm Dach. Doch damit müssen einige Nachteile in Kauf genommen werden. LARS BOLLE EXPONIERT Bei Kunststoffyachten ist ein Schutz vor der Witterung zwar nicht zwingend nötig, für den Werterhalt und gegen Verschmutzen aber zu empfehlen. Das Beste ist ein richtiges Zelt mit fester PVCPlane, da es den Winddruck vom Rumpf nimmt. Das kostet aber schnell einen vierstelligen Betrag. Eine Plane direkt über dem Boot reicht auch, sie bietet jedoch eine enorme Windangriffsfläche. Droht ein Sturm, muss sie weggnommen werden. Generell sollte eine Plane möglichst über ein eigenes, an Deck errichtetes solides Gestell gespannt werden. Gegenüber dem Hallenlager erfordert das Freilager zudem häufigere Kontrollen – ob etwa die Plane noch richtig sitzt und ob das Schiff nicht von Langfingern heimgesucht worden ist. Freilager sind für Diebe einfacher zugänglich als abschließbare Hallen. Zwecks Belüftung sollte das Schiff aber auch nicht zu sehr verrammelt werden. Arbeitsgemeinschaften wie in der Halle bilden sich im Freilager nicht so schnell. MASTLEGEN Die Windlast ist einer der Hauptgründe, die gegen ein Überwintern mit stehendem Mast sprechen. Das ständige Arbeiten gegen die Leestützen des Lagerbocks kann zu Delaminationen an den Auflageflächen oder zu Bruch führen. Außerdem lässt sich ein stehendes Rigg nicht so gründlich auf Schäden kontrollieren. Kommt es deshalb zu Bruch, relativieren sich die gesparte Gebühr für den Mastenkran und die Zeitersparnis schnell. Außerdem ist eine passende Plane bei stehendem Rigg aufwändiger herzustellen und teurer. Und nicht zuletzt verkürzt sich die Lebensdauer der Drähte. Sie dehnen sich unter Last auch im Winter, müssen im Frühjahr nachgespannt werden, also doppelt so oft wie sonst, was die empfohlenen 15 Jahre nahezu halbiert. WINTERLAGER-SPE ZIAL • BLINDTE X T 7 Auch wenn es anders anmutet: Eis und Schnee müssen einem Boot nicht gefährlich werden F O TO S : YA C H T / H . - G. K I E S E L ( L . ) , YA C H T / N. K R AU S S ( R . ) ; Z E I C H N U N G : YA C H T / N. C A M P E ÜBERWINTERN IM WASSER Yachten auszukranen, nur weil es draußen allmählich NASS, KALT UND DUNKEL wird, ist nicht zwingend nötig. Im Gegenteil kann es von Vorteil sein, das Boot im Wasser zu lassen. Dann aber muss es darauf VORBEREITET sein J eden Herbst beginnt in den Marinas ein emsiges Treiben, wenn es darum geht, die Flotte ins Winterlager an Land zu be fördern. Meist bleiben nur we nige Yachten im Wasser zu rück – und deren Eigner geraten schnell in den Ruf, sich nicht hinreichend um ihr Schiff zu kümmern. Bei manchem Skipper hingegen ist das Überwintern im Wasser Folge einer wohl überlegten Entscheidung: Warum das Boot aufs Trockene holen, das teure Auskranen und den Lagerbock bezahlen, wenn das An tifouling auch im Frühjahr im Travellift ge strichen werden kann? Tatsächlich ist der herbstliche Krantermin wohl eher eine na tionale Tradition. In Holland überwintern etwa 70 Prozent der Schiffe im Wasser, das ist dort ganz normal. Warum es also nicht auch einmal ausprobieren? Längst nicht jeder Hafen ist jedoch zum Überwintern geeignet. Der Liegeplatz sollte Wasserlinie P Eisdicke H P Grundlagenphysik: Gefriert das Wasser, dehnt es sich aus. Dabei entstehen Kräfte am Rumpf, deren Resultierende das Schiff leicht anhebt sich in einem ruhigen Gewässer befinden, damit möglicherweise entstehendes Eis nicht ins Treiben gerät – oder aber alternativ in ei nem Bereich mit dauerhafter Strömung, die das Boot eisfrei hält. Das Liegen in Gezeiten revieren oder Gegenden mit sich ändern dem Wasserstand birgt die Gefahr, dass die feste Eisdecke in Schollen bricht, die sich dann überlappen und eine Presswirkung auf das Schiff ausüben. Nicht nur Stahl oder Aluminiumyachten eignen sich. Die Presswirkung des Eises (P, siehe Skizze), die beim Einfrieren des Boots von der Seite auf den Rumpf wirkt, resultiert durch die Form des SSpantes in einer Hub wirkung (H). Das Schiff entweicht also nach oben, anstatt vom Eis zerquetscht zu wer den. Geraten hingegen Eisschollen in Be 8 wegung, verkanten mit ihren brüchigen Ecken am Rumpf und pressen das Boot, dann kann es sich möglicherweise nicht nach oben bewegen. Weniger der Rumpf an sich ist dann gefährdet, sondern vielmehr die Schwachstellen Ruderblatt, Saildrive, Welle oder Rumpfdurchlässe. Das Schaufelrad des in der Kälte spröde gewordenen LogGebers kann herausbrechen. Deshalb durch einen Blindstopfen ersetzen. Infolge von Eisbildung sind außerdem die Kugelhähne gefährdet, in deren Kugel- verschlüssen sich für gewöhnlich Wasser befindet, das sich bei Kälte ausdehnt. Sie sollten so lange von innen mit Frostschutz befüllt werden, bis sicher ist, dass alles Wasser aus dem Schlauch verdrängt wurde. Dann wird der Hahn geschlossen. Die Kugelhähne der Cockpitlenzer müssen jedoch auch während des Winters geöffnet bleiben, damit das Cockpit bei Regen und Tauwetter weiterhin selbst lenzt. Damit sich das Wasser, das im Lenzschlauch oder -rohr steht, beim Gefrieren ausdehnen kann, ist es üblich, einen oben und unten geschlossenen Gartenschlauch durch den Cockpitlenzer nach außenbords zu führen, der sich bei Frost zusammendrückt. Selbstverständlich ähnelt die Aufgabenliste der Arbeiten zur Vorbereitung des Winterlagers ansonsten der eines Lagers an Land (siehe Checkliste rechts): Die Maschine wird eingewintert, die Segel abgeschlagen und mitsamt Polstern von Bord genommen und vieles weitere mehr. Um das Boot vor dem Einfrieren zu bewahren, gibt es diverse Möglichkeiten. Die älteste dürfte darin bestehen, Styroporplatten rund um den Rumpf zu binden, denn unter den Platten gefriert Wasser nicht. Eine weitere Methode ist ein De-Icer der amerikanischen Firma Kasco Marine (www.deicer.com). Das Gerät ähnelt einer Tonne mit Propeller, die entweder mithilfe einer Stange unter einem Steg oder mit Leinen unter einem Boot montiert werden kann. Die drei Modelle mit Leistungen zwischen 0,5 und 1 PS sind für 1160 bis 2240 Euro erhältlich. Der De-Icer arbeitet mit Landstrom und schaufelt das am Grund des Gewässers befindliche wärmere Wasser an die Oberfläche. Alternativ kann ein ähnliches System auch mithilfe einer Tauchpumpe und eini- Alte Technik, aber immer noch bewährt: Styroporplatten werden rund um den Rumpf ausgebracht, um Eisbildung zu verhindern Clevere Technik zum Selberbauen: Ein Kompressor bläst Luft durch ein gelöchertes Schlauchsystem, das rings um den Rumpf ausgebracht wird1 2 Neue Technik aus den USA: Der De-Icer hängt unter dem Schiff und wirbelt wärmeres Wasser aus der Tiefe an die Wasseroberfläche EISSCHUTZ Auch Yachten, die im Wasser bleiben, lassen sich mit einer großen Plane überspannen EISDRUCK Nicht nur das Schiff winterfest machen, sondern auch prüfen, ob der Hafen eisfest ist 1 2 1 2 ger Schläuche mit wenig Aufwand selbst an gefertigt werden. Die dritte Methode sind Sprudelanlagen. Je nach Schiffsgröße benötigt man eine Teichluftpumpe oder einen Kompressor so wie einen Gartenschlauch. In den mit einer Lochzange alle 50 Zentimeter ein Loch pres sen und ihn mit Leinen rund ums Schiff in einem halben Meter Tiefe befestigen. Die Luftblasen, die durch die Löcher an die Ober fläche steigen, verhindern eine Eis WINTERLAGER-SPE ZIAL • IM WA SSER 9 bildung (siehe mittlere Skizze unten links). In einigen Häfen ist dieses System sogar vom Betreiber installiert, wie im Regattaverein Rendsburg. Dort können Winterlieger gegen eine Grundgebühr inklusive einiger Kilowatt stunden Stromverbrauch am Sprudelservice teilnehmen und stegseitig ihren Schlauch anschließen. In der Winterzeit sind vor allem an den Küsten vermehrt Stürme zu erwarten, wes halb das Schiff jeweils mit zwei zusätzlichen Bug und Heckleinen gesichert werden soll te. Vollpersenninge sollten flach geschnitten sein, um dem Wind möglichst wenig An griffsfläche zu bieten. Bei Teak oder Stahl decks ist eine Plane unumgänglich, da an Deck liegender Schnee Rost und Gammel zur Folge hat. Wichtig ist zudem, wie auch beim Winterlager an Land, eine gute Belüf tung unter der Plane und auch unter Deck. JOHANNES ERDMANN CHECKLISTE Wenn das Schiff im Wasser bleiben soll, sind besondere VORKEHRUNGEN zu treffen, damit es nicht nur wetter-, sondern auch eisfest wird • Versicherung prüfen, ob Aus schlüsse fürs Überwintern im Wasser bestehen • Prüfen, ob die Garantie für Osmosefreiheit vorsieht, dass das Schiff einige Monate im Jahr aus dem Wasser muss F O TO S : YA C H T / H . - G. K I E S E L ( L . O. ) , H E R S T E L L E R ( L . U. ) ; Z E I C H N U N G E N : YA C H T / N. C A M P E • Prüfen, ob der Hafen im Win ter eisfrei ist und ob Strömung herrscht in einem Kopfkissenbezug in der Waschmaschine waschen • Sprayhood, Relingskleider und andere Textilien demontie ren und trocken lagern • Aufräumen und aussortieren, • Nach dem letzten Törn: Segel zustand der Batterien achten • Überflüssige Dinge wie Wind generator, Kuchenbude oder Ähnliches demontieren • Laufendes Gut gegen Pilot leinen tauschen und die Leinen • Maschine einwintern • Schiff gut festmachen: Vor spring, Achterspring, Vor und Heckleinen doppelt ausführen. Das Schiff muss jederzeit bereit für einen Wintersturm sein • Dieseltanks bis zum Rand • Holzteile wie Grätinge, Pinne füllen, da ansonsten die Gefahr von Kondenswasser und auch von Algenbildung besteht und Ähnliches demontieren Plane Stange Haken Lochleiste abschlagen • Auf einen stets vollen Lade • Blindstopfen für den Log geber einstecken vor allem in der Pantry • Ist ein Kran vorhanden? Er stellt die einzige Chance im Fal le einer Notfallflucht dar • Cockpitlenzer eisfest ma chen: Wasserschlauch oben und unten schließen und an schließend durch die Lenzrohre nach außen führen • Eine Plane möglichst übers gesamte Deck aufziehen. Und zwar flach und glatt verzurren, damit sich keine Wassersäcke bilden und damit der Wind widerstand gering gehalten wird. Lüftungsöffnungen sollten in der Plane vorhanden sein • Polster von Bord nehmen • Bilge leeren. Gefrierendes Bilgewasser im tiefen Kiel kann die Seitenwände des Kiel kastens auseinandertreiben • Kugelhähne, Schläuche und die Bordtoilette mit Frostschutz befüllen • Wassertanks und die Schläu che sowie Kupferrohre leeren. Darauf achten, dass nirgends Wasser stehen bleibt, da die Leitungen sonst platzen können • Alle Türen und Schapps unter Deck öffnen • Regelmäßige Sichtprüfung aller Festmacher und der Lenz schläuche • Lackierte und ebene Flächen werden durch den Schnee sehr glatt. Daher beim Übersteigen auf den Steg vorsichtig sein • Eventuell einen Kältewächter installieren, der das Schiff auf einige Grad Celsius plus hält • Eventuell Heizschläuche, Sprudler oder andere Geräte einsetzen, um zu starkes Ein frieren des Rumpfs zu verhindern WINTERLAGER-SPE ZIAL • BLINDTE X T 10 Fertig zum Auskranen: Gleich danach sollte man die ersten Arbeiten in Angriff nehmen ÜBERHOLUNG UND WARTUNG NACH PLAN Wer systematisch vorgeht, verliert angesichts der Vielzahl zu erledigender ARBEITEN nicht so schnell den Überblick. Bevor man daher vorschnell zu Pinsel oder Schleifmaschine greift, ist es ratsam, eine möglichst lückenlose TO-DO-LISTE zu erstellen WINTERLAGER-SPE ZIAL • ARBEITSPLAN D ie Yacht ist aus dem Wasser und unter Planen oder in der Halle verschwunden, die Tage werden kürzer und kälter. Mit Wehmut sieht mancher Eigner den Wintermonaten entgegen. Klar, dass jetzt kaum jemand Lust hat, in den Blaumann zu springen, zu schlei fen und den Pinsel zu schwingen. Doch von der Gemütslage einmal ab gesehen, gibt es viele gute Gründe, den in neren Schweinehund zu überwinden und schon im Herbst ranzuklotzen. Einer davon ist die Temperatur. Auch wenn es kühler wird, sind die Spätherbsttage wesentlich F O TO : YA C H T / B . S C H E U R E R ; Z E I C H N U N G : A . H O P P E N H AU S DEN ORIGINALZUSTAND DOKUMENTIEREN Wenn entgegen der ursprünglichen Ent scheidung, nichts ersetzen zu wollen, im Winter plötzlich doch der Wunsch nach einer neuen Genua, Sprayhood oder Ku chenbude aufkommt, ist guter Rat teuer. Denn um abschätzen zu können, ob die Bordkasse den Wunsch zulässt, muss ein Kostenvoranschlag her. Je exakter dabei die angegebenen Maße, desto ge nauer die Kalkulation. Deshalb vor dem Mastziehen alle eventuell benötigten Werte notieren, wie die Lieklängen der Segel oder den Abstand zwischen Groß baum und Deck. Aber Achtung: nicht anhand dieser Maße etwas verbindlich bestellen. Denn passt das Teil nicht – ist beispielsweise das Unterliek zu kurz –, haftet der Segelmacher nicht, er kann sich auf die Angaben berufen. Deshalb die tatsächlichen Produktionsdaten im mer den Handwerker selbst abnehmen lassen. Ein weiterer bewährter Trick ist, Fotos vom Deckslayout und dem Verlauf der Fallen und Leinen zu schießen. So lässt sich im Frühjahr sicher rekapitulie ren, welches Ende wohinein gehört. wärmer als die Tage im Frühjahr, wenn ge rade der erste Frost vorbei ist. Und wer kennt nicht die innerliche Unruhe, wenn es Ende März noch immer nicht warm genug ist, um Antifouling zu streichen oder zu lackieren? Wer das schon im Herbst erledigt hat, kann im Frühjahr vielleicht endlich die letz ten kleinen, manchmal unwichtig erschei nenden Dinge erledigen, die sonst liegen bleiben, aber immer wieder auffallen: wie der Augspleiß in der Fenderleine. Außerdem können bei rechtzeitiger Kon trolle und Wartung sämtlicher Systeme Feh ler früh erkannt werden. Wird für deren Be 11 seitigung ein Fachmann benötigt, wie der Segelmacher, kann man sicher sein, das Aus rüstungsteil rechtzeitig zur Saison zurück zubekommen. Außerdem lässt sich im Herbst eventuell ein besserer Preis erzielen, wenn der Handwerker noch nicht so ausgelastet ist wie im Frühjahr. Wichtig bei alledem ist, die anstehenden Arbeiten einigermaßen systematisch anzu gehen. Andernfalls läuft man Gefahr, Wich tiges zu übersehen oder aber sich zu verzet teln. Ein Plan kommt da wie gerufen. LARS BOLLE ALLE MÄNGEL AKRIBISCH NOTIEREN Aus den Augen, aus dem Sinn – das gilt besonders für die kleinen Macken am Boot. Ein sorgfältig geführtes Arbeitsblatt ist gut gegen das Vergessen Besser als eine fortlaufende Auflistung der Arbeiten oder Schäden ist eine Art Arbeits blatt in Form eines beschrif teten Risses. Dabei erübrigen sich die meisten ge nauen Lageangaben für einen Schaden. So muss, wie im Bild, beispielsweise nicht geschrieben werden „Oberste Lattentasche im Großsegel durch Achterstag auf gescheuert“, sondern es reicht ein kurzer Vermerk, der Rest er klärt sich von selbst. Eine solche Skizze sollte am besten über die gesamte Saison an Bord sein, um Schäden sofort notieren zu können. Einen Riss vom eigenen Boot bekommt man auf den Internetseiten der YACHT (www.yacht.de). Dort sind in der Rubrik „Yachten + Jol len“ die Testberichte der meisten am Markt gängigen Yachten zu finden. Sie kön nen kostenpflichtig herun tergeladen werden. Diese Tests enthalten in der Regel auch eine Risszeichnung der Yacht, die man aus dem Dokument herauskopieren und beispielsweise in ei ne Textverarbeitung übertragen und aus drucken kann. Zu dem finden sich zu fast jedem Schiff über eine Suche im Internet Zeichnun gen. Natürlich reicht auch eine selbst an gefertigte Skizze vom eigenen Boot. Sie sollte auch den In nenraum umfassen. 12 1 RUDERANLAGE 2 Sind keine Mängel bekannt, genügt die optische Kontrolle aller Teile auf Risse oder mechanische Abnutzung sowie ein wenig Wartung • Koker auf Risse im Winkellaminat prüfen • Ruderwellenlager mit Süßwasser spülen • Skeglager fetten • Auf Beschädigungen, speziell an der Unterkante, kontrollieren • Leichtgängigkeit der Mechanik prüfen • Spiel der Seilzüge checken, bei Bedarf PROPELLER 3 Spezielle Antifoulings haben sich gegen Pockenbewuchs bewährt. Auch Hochglanzpolieren hilft STEVENROHR Nach dem Zuwasserlassen im Frühjahr unbedingt kontrollieren, ob die Wellendichtung bewässert ist • Bestehende Beschädigungen vom Fachmann begutachten lassen • Verbindung zur Welle prüfen, sie darf kein Spiel haben • Verzahnungen demontieren, fetten • Klappmechanismus fetten • Verschraubungen kontrollieren • Lager wechseln, wenn es zu stark ausgeschlagen ist • Bei Leckagen an einer alten Stopfbuchse den Wechsel zu einer zuverlässigen Lippendichtung erwägen AUSSEN nachstellen • Festen Sitz des Quadranten auf der Welle prüfen 4 1 9 5 6 ZINKANODEN Sie verhindern Elektrolyse an den Metallteilen unter Wasser. Gebrauchte Anoden in Essig oder Zitronensäure reinigen. Wenn sie zur Hälfte abgenutzt sind, sollten sie gewechselt werden. Die üblichen Stellen zur Anbringung: • Am Propeller • Am Rumpf • An der Welle • Am Saildrive • Am Ruderblatt • Im Motor 2 7 6 3 8 7 SAILDRIVE Achtung bei der Antifoulingwahl für den Schaft: Dieser ist aus Aluminium! Keinen kupferhaltigen Anstrich verwenden, das könnte zu schweren Elektrolyseschäden führen • Saildrive-Schaft reinigen, solange er nass ist • Gummimanschette auf Risse prüfen • Wassereintritt und Sieb auf Verstopfungen kontrollieren 8 KIEL Feinen Rissen, ob zwischen Flosse und Bombe oder Wurzel und Rumpf, muss besondere Aufmerksamkeit zukommen. Folgende Stellen kontrollieren: • Kiel-Rumpf-Verbindung außen • Kielbolzen innen • Kielsohle • Farbhaftung • Insgesamt auf Korrosion achten WINTERLAGER-SPE ZIAL • ARBEITSPLAN 4 RIGG 5 Die Edelstahlwanten dürfen im Mastlager nicht am Aluminiumrohr scheuern, das könnte zu Lochfraß führen. Sorgleinen für Lazyjacks und Flaggenleinen einfädeln 13 AUSSENHAUT UND UNTERWASSERSCHIFF Eine der umfangreichsten und wichtigsten Arbeiten im Winterlager ist die Wiederherstellung der Rumpf-Außenfläche. Doch muss man damit, anders als früher, nicht mehr bis zum Frühjahr warten. Alle modernen Antifoulings können mindestens drei Monate vor dem Zuwasserlassen aufgetragen werden. Sie trocknen an Land zwar aus, erlangen ihre Wirkung aber bei Wasserkontakt wieder. Viele Anstriche vertragen sogar längere Standzeiten, sodass der Neuaufbau heute schon im Herbst, nach dem Abkärchern und der gründlichen Reinigung des Rumpfes, erfolgen kann. Das Unterwasserschiff sollte dann nur vor dem Einwassern noch einmal abgespült werden, um eventuell haftenden fettigen Staub zu entfernen. Dasselbe gilt für den Bereich über dem Wasserpass. Wer schon im Herbst poliert, muss allerdings im Frühjahr einmal den Staub abspülen, der sich den Winter über abgesetzt hat. Wer den Rumpf mit einer Folie schützt, erspart sich den Spülgang. • Segel schon beim letzten Törn selbst kontrollieren und danach bei Bedarf zum Segelmacher bringen • Rollanlagen mit Süßwasser spülen, Drahtstag kontrollieren • Mast/Mastfuß/Masttopp auf Korrosionsstellen prüfen • Spiel der Salinge checken • Laufendes Gut reinigen, Sichtkontrolle des stehenden Gutes vornehmen • Persenninge, Sprayhood, Kuchenbude reinigen, sorgfältig trocknen und trocken einlagern • Beschädigungen ausbessern • Polieren und wachsen • Pocken und Algen entfernen, solange sie nass sind • Auf Osmose prüfen • Antifouling-Neuauftrag 11 Sichtprüfung, Funktionsprüfung, Reinigung, Wartung, Pflege – auch moderne Materialien freuen sich über ein wenig Aufmerksamkeit. Folgende Punkte sind zu beachten: 11 YA C H T / K . A N D R E W S ( M . U. ) ; Z E I C H N U N G : W E R F T F O TO S : YA C H T / M . -S. K R E P L I N ( 2, R . ) , YA C H T / M . NAU J O K ( 2, L . ) , 10 9 PÜTTINGE Besonders hier, aber auch an allen anderen stark belasteten Beschlägen auf Haarrisse kontrollieren • Dichtigkeit und festen Sitz der Verschraubungen prüfen DECK/BESCHLÄGE 10 BUGSTRAHLRUDER Bei Tunnel-Anlagen das Rohr sehr sorgfältig reinigen und mit neuem Anstrich versehen • Noch vor dem Kranen im Wasser auf Laufgeräusche prüfen • Propeller und Tunnel gründlich reinigen • Ausfahrmechanik an Land kontrollieren, schmieren • Klampen • Stevenbeschlag • Klüsen • Lüfter/Luken/Fenster • Einfüllventile (Wasser/Diesel) • Decksbeläge • Teakdeck • Backskisten/-deckel • Lenzrohre • Winschen • Klemmen • Traveller • Umlenkrollen • Handläufe • Fußreling/Verschraubungen • Relingstützen/-spanner/-drähte • Anker/-kette/-leine/-winde 14 1 GASANLAGE Die Gasflaschen müssen auf jeden Fall von Bord und daheim sicher gelagert werden. Leere Flaschen austauschen • Das Verfallsdatum auf den Schläuchen kontrollieren, nach Ablauf diese austauschen • Verschraubungen zweijährlich abnehmen und kontrollieren • Lenzung des Flaschenfachs nach außen auf Verstopfungen prüfen • Funktionsprüfung von E-Fernschalter und Gaswarnmelder; wenn Melder nicht am Bordnetz hängt, Batterie wechseln • Herd und Backofen reinigen 2 WASSER/SANITÄR Falls es in der Saison Probleme mit der Wasserqualität gab, das System gründlich reinigen • Schläuche und Schellen auf festen Sitz kontrollieren • Lenzpumpe auf Risse prüfen • Fäkalientank entleeren, gründlich spülen, bei hartnäckigen Ablagerungen WC-Reiniger zu Hilfe nehmen • Pump-WC mit Frostschutzmittel befüllen • Wassertank und Wasserleitungssystem vollständig entleeren 3 SEEVENTILE Bei Kugelventilen ist es bei Frost gefahr am sichersten, sie geschlossen zu lassen. Ein sattes Tränken mit Frostschutzmittel verringert zudem die Gefahr von Schäden durch sich ausdehnende Wasserreste • Festen Sitz prüfen • Auszinkung beobachten, RotVerfärbung bedeutet Gefahr • Schlauchanschlüsse/Schläuche auf Risse kontrollieren, Zustand der Schellen überprüfen 2 1 5 4 3 6 6 ELEKTRIK/ELEKTRONIK Teure, leicht demontierbare Geräte mit von Bord nach Hause nehmen, das ist der beste Diebstahlschutz • Wasserstand in den Batterien kontrollieren, bei Bedarf auffüllen. Säurebatterien während des Winters öfter nachladen, im Frühjahr Ladezustand der Starterbatterie erneut prüfen • Polklemmen lösen, fetten • Sicherungen auf Korrosion kontrollieren • Alle Steckkontakte mit Silikonfett behandeln • Funktionsprüfung des Fehlerschutzschalters • Innenbeleuchtung checken • Decks- und Positionslichter auf Funktion und Korrosion prüfen, vor Beschädigung schützen • Speedo-Geber von Bewuchs reinigen, nur das Rädchen mit Antifouling behandeln, nicht die Kunststofffassung • Echolot reinigen • Windmessanlage demontieren, sicher lagern, sie bricht meist leicht • Kühlfach säubern und im Winter offen lassen • Sichtkontrolle der Bordheizung • Mastkabelstecker und -dose reinigen, fetten und abkleben WINTERLAGER-SPE ZIAL • ARBEITSPLAN STECKSCHOTT, SCHIEBELUK UND NIEDERGANG 4 Wer einen Einbruchschutz er wägt, sollte jetzt die Maße für eventuell zu bestellende Be schläge nehmen • Lack kontrollieren, nachzubessernde Stellen notieren • Festen Sitz der Führungen überprüfen • Trittstufen dürfen nicht wackeln • Handlauf muss fest sitzen • Schloss fetten 5 15 MOTORPFLEGE Die Maschine lässt sich recht einfach einwintern, ein halber Tag Arbeit reicht meist. Wer sich den allerdings spart, riskiert einen Motorschaden. Bootsmotoren sind zwar relativ robuste Maschi nen und für den harten Einsatz auf See konzipiert, dennoch be nötigen auch sie ein gewisses Maß an Wartung. Es sprechen einige Gründe dafür, diese schon im Herbst vor zunehmen. So können durch die Arbeiten Schäden sichtbar werden, die eine größere Reparatur erfordern. Erst im Frühjahr entdeckt, könnte das eine Verzögerung des Saisonbeginns be deuten. So weist beispielsweise ein schwarzer Kraftstofffilter auf verdreckten Diesel hin, eine Komplettreinigung des Kraftstoff systems kann nötig sein. Außerdem ist die lange Standzeit im Winter Gift für den Motor, er neigt ver stärkt zu Korrosion. In neuem Öl sind jedoch auch die Additive noch frisch; im Herbst eingefüllt, konser viert es die Maschine für die Folge monate. Außerdem lässt es sich leichter ablassen, wenn die Maschi ne warm ist, was im Herbst kurz nach dem Kranen meist der Fall ist. JÄHRLICH • Ölwechsel Motor • Ölwechsel Getriebe • Ölfilterwechsel • Impeller • Keilriemen • Frostschutzmittel in den Seewasserkreislauf • Glykolstand im Frischwasserkreislauf • Kraftstofffilter und Vorfilterwechsel • Vakuumventil reinigen • Bowdenzug-Befestigungen prüfen • Schaltbox fetten • Elektrik konservieren • Seewasserfilter reinigen ALLE ZWEI JAHRE • Neues Kühlmittel im Frischwasserkreislauf • Wärmetauscher reinigen • Ventilspiel einstellen 7 FOTOS: YACHT/M.-S. KREPLIN; ZEICHNUNG: BAVARIA YACHTBAU INNEN 7 SALON/KAJÜTEN Wenn keine größeren, schmutzigen Reparaturen oder Umbauten an stehen, kann der „Frühjahrsputz“ auch schon im Herbst erfolgen. Vor der Saison muss dann allerdings noch einmal staubgewischt werden • Bodenbretter hochnehmen und trocknen, bei Bedarf neu versiegeln. Am Niedergang einen Hinweis auf die fehlenden Bretter anbringen, sonst droht Verletzungsgefahr! • Sichtkontrolle der Blitzableiter • Bilge reinigen, trocknen, eventuell neu mit Topcoat versiegeln • Holz-/Kunststoffoberflächen auf auszubessernde Stellen kontrollieren • Schließsysteme und Scharniere auf Fehlfunktionen testen • Polsterstoffe wenn möglich abziehen und reinigen • Polster trocknen und lagern, in allen Räumen für eine ausreichende Belüftung sorgen WINTERLAGER-SPE ZIAL • TROCKNUNG 16 Verspakte Polster sind meist Folge einer falschen Lagerung PRIMA KLIMA Richtig einwintern bedeutet auch, während der kalten Monate die LUFTFEUCHTIGKEIT im Schiff zu regulieren, um Spak und Muff zu vermeiden. Zwei Systeme eignen sich zur Trocknung W ährend der Sommermonate ist in der Regel durch den Ge brauch des Schiffes für genü gend Luftaustausch gesorgt. Der verhindert den übermäßigen Anstieg der Luftfeuchtigkeit und begrenzt so deren zerstörerischen Einfluss. Im Winterlager je doch sollte sie mit Hilfsmitteln so niedrig wie möglich gehalten werden. Andernfalls kann die Feuchtigkeit über Monate in aller Stille für unkontrollierbaren Spak sorgen, der überallhin kriecht und für Muffgeruch sorgt. Hinter Einbauten und Verkleidungen ist er nur schwer wieder zu beseitigen. Auch Textilien jeglicher Art sind gefähr det. In einem mit Ölzeug vollgestopften Schrank kann selbst unter besten Vorausset zungen kein Luftaustausch erfolgen, sogar im Sommer nicht. Total verspaktes Regen zeug kann die Folge sein. Teile aus Leder sind im Frühjahr unter Umständen nur noch Schimmelklumpen. Durch das Senkrecht stellen von Kojenauflagen und Sitzpolstern lassen sich zwar eventuelle Schäden an deren Unterseiten vermeiden, aber nicht an den Kanten, mit denen sie nun allein aufliegen. Ob im Frühjahr derlei Probleme offenbar werden, ist eine Frage des Klimas. Das lässt sich relativ einfach beeinflussen. Sobald das Schiff an Land steht und alle Reinigungs arbeiten mit Wasser am und im Rumpf ab geschlossen sind, müssen sämtliche Was serreste aus dem Schiff entfernt werden. Und zwar nicht nur aus allen Bilgensektionen, der Motorbilge und, wenn konstruktionsbedingt vorhanden, dem Wellentunnel, sondern auch aus allen Stauräumen und sonstigen möglichen versteckten Winkeln. Schwäm me, Saugtücher und Küchenpapierrollen sind dabei von Nutzen. Bei dieser Gelegenheit sollte zugleich untersucht werden, wo sich überall Nässe bilden und stehenbleiben konnte, und wenn es nur die tropfenförmige Kondensfeuchtig keit ist, die innen an den Bordwänden unbe merkt herabläuft. Auch unter Kühlschrän ken oder boxen kann es unbemerkt zu Näs seansammlungen kommen. Ursache dafür sind schlecht oder gar nicht isolierte Lei tungsübergänge in die Kühlbox, an denen sich Eis bilden kann. Dieses sorgt perma nent für Schmelzwasser, nicht nur, wenn der Kühlschrank nach dem Wochenendtörn au ßer Betrieb genommen wird, sondern auch 17 LUFTENTFEUCHTER beim Abtauen. Bleibt es unentdeckt, kann es obendrein in aller Stille für Rott sorgen, so bald es unbehandelte Holzteile in einer Dauerfeuchte hält. Auch an den Außenwän den von Wassertanks, besonders denen aus Metall, können sich überraschend große Mengen Kondenswasser bilden. Erst wenn alles aufnehmbare Wasser entfernt ist, können Luftentfeuchter wirk sam zur Erhaltung einer möglichst niedrigen Luftfeuchtigkeit eingesetzt werden. Die PHYSIKALISCHEN PRINZIPIEN unterscheiden sich bei den Trocknungsmethoden grundlegend F O TO S : L . B O L L E ( L . ) , H E R S T E L L E R DIE LUFT TROCKNEN Wasserentzug oder genauer gesagt Luft trocknung lässt sich auf physikalischem oder elektrischem Wege erreichen. Bei ersterer Methode kommen hygroskopische Granu late zum Einsatz, die die Wassermoleküle binden und zur Reaktion verleiten. Die da bei entstehende Flüssigkeit muss aufgefan gen werden. Bei der elektrischen Methode wird die feuchte Luft wie in einer Klima anlage abgekühlt und das dabei entstehende Kondenswasser ebenfalls aufgefangen. Die hygroskopische Methode ist die ein fachste und preiswerteste. Je nach Größe und Ausstattung des Auffangsystems gibt es die unterschiedlichsten Marken und Pro dukte, einige schon für weniger als fünf Eu ro. Das Bindemittel, ein Granulat im luft durchlässigen Beutel oder in Tablettenform, wird luftdicht eingeschweißt zusammen mit dem meist raumsparend ineinander ver schachtelten Auffangbehälter geliefert. Es beginnt unmittelbar nach Öffnen und Ein legen in den Behälter zu wirken. Die Granu late gibt es preisgünstig als Nachfüllpack. Die Gefäße sind in der Regel so dimen sioniert, dass sie für die gesamte Wasser menge bis zur vollständigen Auflösung des Granulats ausreichen. Sie können also sich selbst überlassen bleiben. Lediglich eine Kontrolle, ob das Bindemittel aufgebraucht ist, wird in Abständen nötig. Diese Luftent feuchter werden von vielen Yachtausrüstern angeboten, sind aber auch in Baumärkten erhältlich. Ein Preisvergleich mithilfe des In ternets lohnt sich immer. Eine Sonderform dieser eher passiven Lufttrocknung sind sogenannte Dry Bags. Sie enthalten Granulate aus Silicagel, die eben falls der Umgebungsluft Feuchtigkeit ent ziehen, sich dabei aber nicht selbst auflösen. Sie können daher mehrfach verwendet wer den, indem man sie unter Hitzezufuhr re generiert, beispielsweise bei 175 Grad im Backofen. Diese Methode ist ebenso im All tag in Form von kleinen Trocknungspäck HYGROMETER Zeigt die relative Luftfeuch tigkeit an. Liegt diese unter 98 Prozent, besteht bei kon stanter Temperatur kaum Kondensationsgefahr GRANULAT TROCKNER Bindet die Feuchte. In Be hältern löst es sich auf, das Wasser wird gesammelt. In Säckchen saugt es sich voll und muss getrocknet werden Kühlt die Luft. Diese gibt die Feuchtigkeit ab, die im Gerät kondensiert und gesammelt wird. Das Gerät benötigt permanent Strom chen verbreitet, die in der Verpackung feuch tigkeitsempfindlicher Produkte mitgeliefert werden. Manche Entfeuchter enthalten als Tro ckenmedium Gesteinsgranulate, deren Re generierung auch in der Mikrowelle erfolgen kann. Derartige Dry Bags können bis zu 80 Prozent ihres Eigengewichts an Wassermen ge aufnehmen. Sie kommen ohne Auffang behälter aus. Ihre Restkapazität lässt sich jedoch optisch nur feststellen, wenn soge nannte Farbindikatoren enthalten sind, oder mithilfe einer genauen Küchenwaage. Sie sind etwas teurer als die sich auflösenden Granulate. Die elektrische Methode ist der effektivste Weg, um der Feuchtigkeit Herr zu werden. Einfachere Geräte gibt es schon für weniger als 50 Euro. Diese Kleingeräte sind zwar recht leistungsstark, haben aber bauartbedingt ih re Grenzen im Fassungsvermögen. Ist diese erreicht, schalten sie aus Sicherheitsgründen selbstständig ab. Das tun auch die größeren, leistungsfähigeren mit größeren Tankkapa zitäten. Einige bieten jedoch als Alternative zum Sammeltank die Möglichkeit einer Per manentabführung der Kondensflüssigkeit mithilfe eines Schlauchanschlusses nach außen. Wer sich im Internet unter dem Be griff elektrische Luftentfeuchter umschaut, findet eine riesige Auswahl der unterschied lichsten Leistungsstufen und Preisklassen. Dieser aktive Weg der Lufttrocknung er fordert jedoch permanente Stromzufuhr und hat zur Folge, dass auf Dauer ein elektrisches Gerät ohne Aufsicht im Boot betrieben wird. Beides ist in der Regel aber in professionellen Winterlagern aus Sicherheitsgründen unter sagt. Was also tun? Nach gründlichster ma nueller Austrocknung sollte die Yacht kurz fristig mittels eines elektrischen Entfeuch ters bei geöffneten Schränken und Stauräu men weiter getrocknet werden. Danach die passive Form der Zustandserhaltung des so erzeugten optimalen Raumklimas anwen den. Schimmel und Spak haben dann keine Chance mehr. Wer sein Schiff derart versorgt hat, muss übrigens nicht für eine Permanentbelüftung sorgen. Im Gegenteil, man sollte sogar alle Luken gut verschließen, damit keine Luft feuchtigkeit von außen nachfließen kann. MEINERT MATZEK WINTERLAGER-SPE ZIAL • SICHERHEIT 18 AUF NUMMER SICHER Im Winterlager macht sich kaum jemand Gedanken über Arbeitsschutz oder generelle VORSICHTSMASSNAHMEN. Worauf es ankommt, damit keine unnötigen Risiken entstehen D ie besten Seeleute stehen an Land. Das gilt offenbar auch für das Winterlager. Kaum eine Halle, kaum ein Freilager ohne eklatante Sicherheitslücken, verursacht von Eignern, die es eigentlich besser wissen sollten. Oder von Betreibern, die Geld sparen wollen. Was sie alle gern verdrängen: Kommt durch eigenes Verschulden ein Schaden zu stande, hat das meist ein teures Nachspiel. Denn fast immer ist in Hallenordnungen, Versicherungsbedingungen, Brandschutz verordnungen und ähnlichen Vorschriften festgelegt, was aus Sicherheitsgründen zu beachten ist. Ein Verstoß setzt den Betref fenden dann schnell ins Unrecht. 4 BATTERIELADEGERÄTE Batterien dürfen nur in ausreichend belüf teten Räumen geladen werden. Dazu zählen Winterlagerhallen nicht. Zum Laden müs sen die Batterien ausgebaut und mit nach Hause genommen werden. 5 FARBEN UND HARZE Reste von Farben und Klebern jedweder Art müssen nach getaner Arbeit entsorgt oder zur Aufbewahrung mitgenommen werden. Insbesondere Reste von Zweikomponenten lacken und harzen können miteinander reagieren und zu Brandquellen werden. 6 ABFÄLLE „Das Rauchen und der Umgang mit Feuer ist in der Halle untersagt“ – so steht es fast im mer deutlich sichtbar angeschlagen. Aus gutem Grund. Offene Flammen sind häufige Brandursache. Müll lockt Ungeziefer an, verbreitet Schim mel und üblen Geruch. Er kann sogar zur Feuergefahr werden, etwa wenn feuchte Putzlappen aus Baumwolle weggeworfen werden. Abfallbehälter müssen verschließ bar sein, im Idealfall mit selbst verschlie ßenden Deckeln. 2 BRENNBARE STOFFE 7 PLANEN Entflammbare Flüssigkeiten, auch Brand beschleuniger genannt, dürfen nicht im Schiff oder sonst irgendwo in der Halle gelagert werden. Also: Petroleum, Außenborder benzin, Spiritus etc. von Bord. Verdunsten des Benzin und Gas sind über die Brennbar keit hinaus außerdem hoch explosiv. Ob der Treibstofftank entleert werden muss, ist mit dem Betreiber des Winterlagers zu klären. Leicht entflammbare Planen haben im Win terlager nichts zu suchen. Denn bei einem Brand kann sich das Feuer schnell über die abgedeckten Boote ausweiten. 1 RAUCHEN 3 HEIZGERÄTE Der Betrieb von Gasstrahlern, Heizlüftern und strahlern, Ölöfen und Bootsheizungen ist im Winterlager untersagt. Auch das Hei zen mit Ölradiatoren zählt dazu. 1 8 STROMVERSORGUNG Große Aufmerksamkeit ist Leitungen und Steckdosen zu widmen. Kommen viele Ver braucher zum Einsatz, ist das Netz schnell überlastet. Handelt es sich nicht um eine gut gesicherte Stromversorgung, droht Kabel brand. Stark strapazierte Werkzeuge weisen außerdem oft beschädigte Isolierungen auf, die umgehend repariert werden müssen. Nach den festgelegten Arbeitszeiten sollte 13 22 die Stromversorgung der Halle automatisch unterbrochen werden. Ist das nicht der Fall, muss sie von Hand abgeschaltet werden. Ist auch das nicht möglich, sind die Stecker von allen elektrischen Geräten zu ziehen. 9 FEUERLÖSCHER An die Hallenwände gehört pro 150 Qua dratmeter ein SechsKilogrammPulver löscher an gut zugängliche Stellen. Außer dem sollte jeder Eigner seinen Feuerlöscher gut erreichbar platzieren, beispielsweise, indem er ihn über Bord hängt – dabei darauf achten, dass er Fluchtwege nicht einengt. 19 14 9 7 3 10 5 11 1 4 8 6 12 Die typische Bastleridylle. Doch auf Baustellen wie dieser bestehen erhebliche Risiken F O TO : YA C H T / M . S T R AU C H 10 ARBEITSBÜHNEN Wackelige Gerüste der Marke Eigenbau ha ben schon Bänderrisse und Knochenbrüche verursacht. Der Handel hält erschwingliche Bühnen bereit, deren Sicherheit durch ent sprechende Zertifikate wie zum Beispiel vom TÜV nachgewiesen ist. merksamkeit ist der Standfestigkeit zu wid men. Keile und Holzklötze erhöhen das Risi ko des Wegrutschens, anstatt es zu mindern. Gute Leitern haben breite Auflagen. Dar über hinaus sind sie am Schiff zu sichern, beispielsweise mit einem Bändsel an der Fußreling oder am Wantenpütting. 11 LEITERN 12 ALTÖL Gleiches gilt für Leitern. Hier kommt er schwerend hinzu, dass die Sprossenabstän de eine ergonomische Nutzung ermöglichen müssen, was bei selbstgebastelten Leitern nicht unbedingt der Fall ist. Besondere Auf Wer ausgetauschtes Öl nicht umgehend fachgerecht entsorgt, läuft immer Gefahr, sich wegen eines Umweltdeliktes strafbar zu machen, wenn der Behälter umgestoßen wird oder aus sonstigen Gründen ausläuft. 13 FLUCHTWEGE Die Lagerplätze müssen deutlich Flucht wege erkennen lassen, die nicht verstellt werden dürfen. Das gilt auch für die Feuer wehrzufahrt. 14 BELEUCHTUNG Sowohl die Halle als auch das Freilager müs sen ausreichend beleuchtet sein. Dazu zählt beim Hallenlager auch das Außengelände. Die Beleuchtung muss sich bei Dunkelheit automatisch einschalten. LASSE JOHANNSEN WINTERLAGER-SPE ZIAL • AUSRÜSTUNG 20 Trocknen, rollen oder falten und dann nach ganz oben ins Regal: das beste Winterlager fürs Tuch GARAGE, KELLER & CO. Segel, Batterien, Ölzeug, Außenborder, Polster und mehr – BOOTSZUBEHÖR lässt man besser nicht an Bord. Zumal das ein oder andere Ausrüstungsstück gewartet oder gereinigt werden sollte. Tipps fürs richtige Einlagern daheim J edes Jahr das Gleiche: Alles raus aus dem Boot, ins mal wieder viel zu kleine Auto und dann ab in den Kel ler damit. Doch bitte nicht aus den Augen, aus dem Sinn! Im Laufe des Winters sollte man sich diverser Dinge annehmen: Leinen waschen, Polsterbezüge reinigen, den Außenborder warten oder zum Service betrieb bringen und anderes mehr. Doch wie wird das Zubehör eigentlich fern vom Boot idealerweise gelagert, damit es den Winter gut übersteht? Den Außen border beispielsweise mit oder ohne Benzin in Tank und Vergaser belassen? Vertragen die Leinen einen Waschmaschinengang? Wie imprägniert man das Ölzeug fachgerecht? Und was tun mit dem gewaltigen Stapel Ko jenpolster? Fragen über Fragen. Zum Glück muss man nicht alles selbst erledigen. Etliche Segelmacher bieten etwa an, sich ums gute Tuch zu kümmern: Ab holung im Herbst am Schiff, durchsehen, einlagern, reinigen oder regenerieren, und im Frühjahr dann wieder alles zurück an Bord liefern. Der Eigner braucht sich nahezu um nichts zu kümmern, der Platz im Keller kann anderweitig genutzt werden, und zu Saisonbeginn ist alles wieder so, wie es sein soll. Wie für die Segel offerieren viele Firmen auch einen Service für den Außenborder. Neben der reinen Lagerung wird dann gleich eine Inspektion und Konservierung des Hilfsantriebs vorgenommen. Einziger Nachteil: Je nach gewünschtem Umfang geht so viel Dienstleistung ins Geld. Wer das nicht investieren kann oder will oder generell lieber selbst die Arbeiten er ledigt, wird Motor, Leinen, Segel und Polster in der Regel daheim einlagern. Dabei sollte man verschiedene Aspekte beachten. SEGEL Das A und O ist, dass die Segel trocken sind. Egal ob Laminat oder Dacron, Feuchtigkeit schadet enorm. Es bilden sich Spak und Schimmel, bei Laminaten zwischen den La gen, wodurch die Tücher zunächst unan sehnlich werden und schließlich delaminie ren beziehungsweise, im Fall von Dacron, an Festigkeit verlieren. Gelingt es nicht, die Se gel trocken von Bord zu bekommen, müssen sie zunächst getrocknet werden. Anschlie ßend werden sie gefaltet oder gerollt, Letz teres besonders, wenn es sich um Laminate 21 KNIFFE FÜR DEN KELLER handelt. Die Latten werden zuvor entspannt oder am besten gleich ganz herausgenommen. Dabei sollte dann auch sofort eine Sichtkontrolle auf Beschädigungen erfolgen. Die Tücher dürfen keinesfalls gequetscht werden, müssen also im Regal obenauf liegen. Der Lagerplatz sollte dunkel, frostfrei und trocken sein. Dann haben die Segel im nächsten Jahr noch die gleiche Form wie am Ende der Saison. Sorgfältig gelagert, übersteht die AUSRÜSTUNG den Winter ohne Verschleiß. Profitipps für richtiges Stauen F O TO S : YA C H T / M . S T R AU C H ( 2 ) , YA C H T / A . W O R M S ( R . U. L . ) , YA C H T / O. S C H M I D T ( R . O. L . ) , L . B O L L E ( R . U. R . ) AUSSENBORDER Obwohl zumeist feuerpolizeilich und per Hausordnung verboten, finden viele Außenborder den Weg in den Keller. Dazu zunächst den restlichen Sprit mit einem Konservierer versehen (etwa Desolit K der Firma Autol), dann den Motor etwa 15 bis 20 Minuten in Süßwasser laufen lassen, sodass der Thermostat sicher geöffnet hat und somit alle Kühlkanäle durchspült und von Salzkristallen befreit werden. Auf diese Weise wird zudem der Kraftstoffkonservierer im System verteilt. Dabei den Vergaser leerfahren, bis der Motor von selbst abstirbt. Zuletzt noch die Zündkerzen entfernen und Motor-Innenkonservierer (etwa von Liqui Moly) in den Brennraum sprühen. Um den zu verteilen, den Motor einmal mit dem Startseil durchstarten. Es ist wichtig, dass dabei der Quickstop gezogen ist, sonst geht die Zündung kaputt. Die Vorbereitungen zur Einlagerung sind damit bereits abgeschlossen. Eine darüber hinausgehende Inspektion muss gesondert erfolgen und sollte je nach Betriebsstunden alle zwei Jahre geschehen. GELADEN GESTAPELT Moderne Akkus haben nur eine geringe Selbstentladung. Voll eingelagert, reicht das Nachladen im Frühjahr aus. Bei BleisäureAkkus hilft regelmäßiges Auffrischen Durch geschicktes Aufeinanderlegen entstehen Zwischenräume, durch die die Luft zirkuliert. So wird Muff vermieden. In feuchten Räumen die Polster in Plastiktüten lagern GEWARTET GEWASCHEN Die Wandhalterung im Keller ist ideal, um den Motor zu lagern. Für Arbeiten ist die Maschine bestens zugänglich. Viertakter werden zudem optimal aufrecht gestaut Die große Verknotung vermeidet, wer jede Leine in einen extra Kissenbezug packt. Niedrige Temperatur und Feinwaschmittel sind Pflicht. Keinesfalls schleudern sern so sehr anschwellen, dass sie später nicht mehr durch Klemmen oder Blöcke passen. Leinen, die untrennbar mit Beschlägen versehen sind, müssen per Hand gewaschen werden. ter auf Schimmelbefall geprüft werden. Schaumstoffe dürfen keinesfalls gewaschen werden: Die Nässe würde so tief eindringen, dass eine anschließende Trocknung so gut wie unmöglich wäre. POLSTER ÖLZEUG Auch die Kojenauflagen müssen vor allem trocken sein. Daher ebenfalls nicht den Winter über auf dem Schiff lassen. Die Feuchtigkeit setzt sich sonst im Schaum fest, und es beginnt zu schimmeln. Das sieht sehr unschön aus und birgt sogar Gesundheitsgefahren. Zudem sollten die Bezüge entfernt, separat gewaschen und dabei die Pols- Wenig gebrauchte Segeljacken und -hosen mit klarem Wasser abspülen und zum Trocknen aufhängen. Älteres und intensiv beanspruchtes Ölzeug gemäß Anleitung waschen und mit speziell dafür geeigneten Produkten neu imprägnieren. LEINEN Auch beim laufenden Gut ist es wichtig, dass es möglichst trocken den Winter verbringt. Wird es sauber aufgeschossen und aufgehängt, trocknet es während der Lagerung von selbst. Achtlos in einen Sack oder eine Tüte gestopft, setzt es jedoch Muff an. Der kann sogar zum Absinken der Bruchlast führen. Werden die Leinen offen gelagert, sollten sie möglichst vor UV-Strahlung geschützt sein, denn auch die setzt dem Tauwerk zu. Große Radien beim Aufschießen kommen den Fasern ebenfalls zugute. Im Laufe der kalten Jahreszeit können die Leinen gewaschen werden. Dazu je eine in einem Kopfkissenbezug in die Waschmaschine geben, das verhindert ein Verknoten. Waschen mit Feinwaschmittel bei maximal 30 Grad. Nicht schleudern, und bloß keinen Weichspüler verwenden – der lässt die Fa- ALEXANDER WORMS 22 WINTERLAGER-SPE ZIAL • VERSICHERUNG »SCHON BEIM KRANEN WIRD ES KNIFFLIG« Die wichtigsten Fragen rund um Risiken im Winterlager sowie zum optimalen VERSICHERUNGSSCHUTZ beantwortet Pantaenius-Schadensexperte AXEL ZU PUTLITZ-LÜRMANN YACHT: Welche Schäden treten im Winterlager am häufigsten auf? Zu PutlitzLürmann: Im Freilager sind es Schä- Bootskasko abgedeckt sind, sollte man zuvor sorgfältig prüfen. den infolge von Regen, Schnee und Sturm. Außerdem Einbruchdiebstahl sowie generell Transport- und Lagerungsschäden. In der Halle kommen Brandschäden hinzu. Kann man sich die Kaskoprämie im Winter nicht sparen? Gegen Schäden am Schiff müsste doch der Lagerbetreiber versichert sein, oder? Der Kranbetreiber oder der Transporteur. Aber Achtung, eine Erstattung von Schäden erfolgt nur in Höhe der gesetzlichen Haftpflicht. Daher ist auch im Winterlager eine Kaskopolice angeraten. Nur dann bleibt man nicht auf Kosten sitzen, wenn etwa der Mast beim Kranen derart beschädigt wird, dass ein neuer angeschafft werden muss, der Haftpflichtversicherer des Kranbetreibers aber nur den Zeitwert des alten Mastes erstattet. Wenn überhaupt. Denn beim Kranen gibt es enge Erstattungsgrenzen, die sich nach dem Gewicht des Krangutes bemessen. Ist das Rigg im Mastenlager mitversichert? Ja. Und wer haftet, wenn in Eigenregie oder im Verein gekrant und transportiert wird? Und die unter Deck verstaute Ausrüstung wie Segel, Polster, Ölzeug oder der Kartenplotter? Jeder Verein ist über den Landessportbund haftpflichtversichert. Aber nicht alle Sportbünde decken über ihre Versicherung auch das Kranen ab. Und wenn, dann wird im Schadensfall wieder nur der Zeitwert ersetzt. Wer selber krant und transportiert, ist auch selbst für Schäden verantwortlich, die dabei entstehen. Ob die dann von der eigenen Die ist in der verschlossenen Kajüte ebenfalls versichert. Ob es Sinn macht, Ausrüstung an Bord zu lassen, ist eine andere Frage. »OHNE KASKOPOLICE BLEIBT MAN IM ZWEIFEL AUF SEINEM SCHADEN SITZEN« Eine gute Bootskaskopolice deckt auch solche Schäden. Was müssen Segler tun, deren Schiffe im Freilager stehen, wenn sich ein schwerer Sturm ankündigt, um ihren Versicherungsschutz nicht zu gefährden? In Fällen höherer Gewalt ist zunächst einmal das Schiff grundsätzlich versichert. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte allerdings jeder Eigner stets Maßnahmen ergreifen, die selbstverständlich sind, um einen drohenden Schaden abzuwehren oder zu mindern. Und wie müssen Schiffe im Winterlager vor Ein bruch und Diebstahl gesichert werden? Versicherungsschutz besteht stets für alle Fälle, in denen sich Einbrecher gewaltsam Zugang zum Diebesgut verschaffen. Also etwa die Hallentüren oder die Bootsluken aufbrechen. Deshalb alle Luken, auch wenn sie zur Lüftung auf Spalt stehen, gegen komplettes Öffnen von außen sichern. Das Niedergangsluk abschließen. Und keine Ausrüstung an Deck, im Cockpit oder unter dem Schiff lagern. Zudem stets darauf achten, dass Türen und Tore zur Halle oder zum Freilager verschlossen sind. INTERVIEW: PASCAL SCHÜRMANN Gilt das auch für teures Werkzeug, wie Schleif maschinen oder Industriestaubsauger, die eigens für die Arbeiten mit ins Winterlager gebracht werden und die dort längere Zeit bleiben sollen? Nein. Versicherungsschutz besteht allein für das Schiff, dessen Ausrüstung und Zubehör. Dazu gehört nur das, was zur Nutzung des Bootes erforderlich ist, also sich das ganze Jahr über üblicherweise an Bord befindet. Und was ist mit Ausrüstung, die Eigner im Keller oder in der Garage einlagern und die von dort ge IMPRESSUM Redaktion YACHT, ABC-Straße 21, 20354 Hamburg, Telefon 040/339 666-0, [email protected] Chefredaktion: Jochen Rieker, Mitarbeiter dieser Ausgabe: Lars Bolle, Nils Campe, Johannes Erdmann, Lasse Johannsen, Meinert Matzek, Rolf Schanzenbach, Pascal Schürmann, Alexander Worms. Vorstufe: Mohn Media, Gütersloh, Druck: Gieselmann, Bielefeld F O TO : P R I VAT Wer haftet für Schäden, die beim Kranen oder beim Transport einer Yacht zum Lagerplatz entstehen? Abgesehen davon, dass viele Lagerbetreiber nur ihre Halle, aber nicht den Inhalt, sprich, die Schiffe versichert haben, ist ein anderer Punkt von größerer Bedeutung: Die meisten Schäden entstehen durch Brände, und die gehen in der Regel von anderen Booten aus. Dann kommt es darauf an, ob der Schadensverursacher überhaupt versichert ist und auch, ob ihm ein Verschulden nachgewiesen werden kann. Das gelingt selten. Falls doch, würde wieder nur der Zeitwert ersetzt. Einer dadurch im Zweifel entstehenden Deckungslücke kann man nur mithilfe einer eigenen Kaskoversicherung vorbeugen. stohlen werden oder einem Brand zum Opfer fallen? WINTERLAGER-SPE ZIAL • ENDKONTROLLE 23 CHECKLISTE Welche Aufgaben im Winter erledigt und was vor dem Einwassern ÜBERPRÜFT werden sollte UNTERWASSERSCHIFF Pocken- und Algenbewuchs Beschädigungen Osmose Antifoulinghaftung/-anstrich AUSSENHAUT Verunreinigungen/Schäden Zustand Wasserpass Polieren/Konservieren KIEL Kiel-Rumpf-Verbindung außen Kielbolzen innen Kielsohle Farbhaftung/Korrosion RUDERANLAGE Wasserdichtigkeit Ruderwellen- und -skeglager Farbhaftung Beschädigungen/Unterkante Mechanik/Leichtgängigkeit Seilzüge/Spiel Quadrant Verschraubungen PROPELLER Beschädigungen Verbindung zur Welle Oberfläche/Beschichtung Verzahnungen Klappmechanismus Verschraubungen An der Welle Am Saildrive Am Ruderblatt DECK/BESCHLÄGE Klampen und Klüsen Stevenbeschlag Lüfter Luken und Fenster Einfüllventile (Wasser/Diesel) Decksbeläge/Teakdeck Backskisten/-deckel Lenzrohre Winschen/Klemmen Traveller Umlenkrollen Handläufe Fußreling/Verschraubungen Reling (Stützen/Spanner/Draht) Anker (Kette/Leine/Winde) PÜTTINGE Verschraubungen Rumpfverbindungen Wasserdichtigkeit RIGG Segel Rollanlagen Mast/Mastfuß/Masttopp Salinge Laufendes/stehendes Gut Spi-/Gennakerbaum Persenninge/Kuchenbude SAILDRIVE Saildrive-Schaft Gummimanschette Wassereintritt/Sieb MOTOR Ölwechsel Motor und Getriebe Filterwechsel Impeller Keilriemen Wasserabscheider Treibstoffsystem Kühlsystem/Zweikreis/Seekreis Abgasanlage Verschraubungen Flansch/Kupplung Schwingelemente Motorraumbelüftung Schallisolierung ZINKANODEN Am Propeller Am Rumpf ELEKTRIK/ELEKTRONIK Batteriespannung Säuredichte BUGSTRAHLRUDER Rundlauf Laufgeräusche Propellerzustand Ausfahrmechanik STEVENROHR Lagerspiel/-befestigung Wassereintritt/-dichtigkeit in Ordnung nachbessern Polklemmen Sicherungen Fehlerschutzschalter Innenbeleuchtung Decks-/Positionslichter Funk-/Navigationsgeräte Speedogeber Echolot Windmessanlage Kühlfach Bordheizung GASANLAGE Dichtigkeit/Schaum Verschraubungen Lenzung nach außen E-Fernschalter Zündsicherung Hauptschalter Gaswarnmelder Herd/Backofen SEEVENTILE Fester Sitz Auszinkung Leichtgängigkeit Wasserdichtigkeit Schlauchanschlüsse WASSER/SANITÄR Schläuche und Schellen Lenzpumpe Fäkalientank Pump-WC Wassertank Wasserleitungssystem STECKSCHOTT/NIEDERGANG Lackhaftung Beschädigungen Führungen Trittstufen Handlauf SALON/KAJÜTEN Bodenbretter Blitzableiter Bilge Handläufe Holz-/Kunststoffoberflächen Innenräume Schränke/Schapps Schließsysteme Türen/Schapps Polsterstoffe Pantaenius – da kann kommen, was will. www.pantaenius.de/sturm Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark · Österreich · Spanien · Schweden · USA · Australien pantaenius.de … GER13272 www.hqhh.de 12/2013 Kyrill, Christian, Xaver