One term in Cardiff – the capital of Wales
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One term in Cardiff – the capital of Wales
One term in Cardiff – the capital of Wales an exciting period of my life… Cardiff ist in South Wales gelegen und die bevölkerungsreichste Stadt in ganz Wales. Nichts desto trotz ist Cardiff mit seinen 319.700 Einwohnern ungefähr nur halb so groß wie Bremen. Doch irrt euch nicht - das Nachtleben pulsiert in dieser Studentenstadt. Die Cardiff University ist eine Campus Uni nahe dem City Centre und hat fast 27.000 Studierende. Die Gebäude sind im alten Stil und trotzdem relativ modern. Internetzugang hat man in jeder Bibliothek. Zu Anfang kommt man sich ein bisschen verloren vor. Deswegen sollte man schon zur Freshers Week anreisen. In dieser Woche ist besonders der Society Fair und Sports Fair wichtig. Dort könnt ihr euch in Sportgruppen (Rugby, Volleyball, Fechten, Wandern,…) und Hobbies (Zeichnen, Musik, Theater,…) eintragen gegen eine Gebühr (5 bis 15 Pfund). Die Angebote laufen immer ein Jahr, jedoch ist es kein Problem nur ein halbes Jahr daran teilzunehmen. Beim Society Fair solltet ihr euch auch unbedingt in die Erasmus Initiative einschreiben. Dort werden Parties und Trips wie zum Beispiel zu Städten wie London mit anderen Erasmus Studenten geplant. Die Sportveranstaltungen finden in den Talybont Sporthalls statt. Wenn man lieber Sport in einem Fitnessstudio betreibt, ist man sehr gut im Park Place Sports Centre (direkt neben der Students Union) aufgehoben. In der Freshers Week findet zudem eine Campus Tour und die International Disco in der Students Union statt, wo man schon erste Kontakte knüpfen kann. Ich und eine Kommilitonin (die auch in Cardiff war) sind eine Woche vor der Freshers Week mit dem Auto angereist und haben nach einer Unterkunft für uns gesucht. Für die lange Fahrt, aber auch Vorort ist es vorteilhaft ein Navigationsgerät zu besitzen. Man fährt von Bremen, wenn alles gut läuft etwa 14h nach Cardiff. Wir haben die Norfolkline zur Überquerung des Kanals genommen. Bei der Hinfahrt haben wir unsere gebuchte Fähre verpasst, aber es war kein Problem vor Ort umzubuchen und die nächste Fähre zu nehmen. Wir haben auch das Hostel Nömad im Voraus gebucht. Nicht das beste Hostel, aber für die ersten Tage reicht es. Durch unsere verpasste Fähre sind wir erst nachts angekommen und trotzdem konnten wir noch einchecken. Weiterhin empfängt man WLAN in den Zimmern und wenn man eine Unterkunft gefunden hat, kann man auschecken ohne die restlich gebuchten Tage in Anspruch zu nehmen. Die britischen Wohnungen entsprechen nicht dem deutschen Standard von Sauberkeit und Ordentlichkeit. An Studentenwohnheime ist ziemlich schwierig ranzukommen, wenn man nur ein halbes Jahr bleibt. Man kann versuchen über die Private Sector Accomodation Listen (http://www.cardiff.ac.uk/for/prospective/residences/privatesector/index.html) eine Wohnung zu finden, doch meist bleibt nur der Weg über die Wohnungsagenturen, die man in der City Road, Albany Road und Crwys Road findet. Für Studenten ist es günstig in Cathays oder Roath zu suchen. Cathays ist nahe der Uni, aber nicht so schön wie Roath. Bei den Agencies sollte man sich auf der Karte zeigen lassen, wo das zu besichtigende Haus liegt. Die Agenturleute sind nicht immer ehrlich was die Entfernung zwischen Haus und Uni betrifft. Die Verträge für die Wohnungen werden immer auf mindestens 6 Monate festgelegt. Ich bin früher ausgezogen und hatte das Glück, dass ein Freund von mir dort noch für einen Monat eine Wohnung gesucht hat, der dann die letzte Miete für mich übernommen hat. Ich kann nur empfehlen in eine größere WG zu gehen, weil man doch eher mal Englisch auch zu „Hause“ spricht. Ich wohnte in einer WG mit 8 internationalen Leuten (Pakistaner, Franzose, Portugiese,…). Schade ist, dass man eher mit Erasmus Leuten zusammen ist als mit britischen Bürgern. Doch davon sollte man sich nicht beirren lassen. Englisch lernt man auch so! Ich habe in Cardiff einen kostenlosen Englisch Kurs besucht, der von der Coleg Glan Hafren angeboten wurde. Dieser Kurs ist kostenlos, weil da Lehrer unterrichten, die noch keine Lehrer sind und da üben wollen. Zur Vorbereitung auf Cardiff sollte man sich auf jeden Fall das Vorlesungsverzeichnis einmal anschauen und für sich interessante Fächer heraussuchen. Vorwiegend sollen Fächer aus dem Final Year gewählt werden, aber wenn euch auch eine Vorlesung aus dem Second Year gefällt, ist das kein Problem. Fristen für die Einreichung von Unterlagen werden euch früh genug gesagt. Ich empfehle mindestens 4 Vorlesungen zu hören. Die Vorlesungen gehen 50 Minuten und Vorlesungsbeginn ist morgens um 9 oder später. Die Vorlesungen haben den Umfang von 20 bis 100 Leuten und sind relativ entspannt im Gegensatz zum deutschen Mathematik-Studium. Es gibt angewandte wie auch theoretische Fächer. Nach Weihnachten beginnt die zweiwöchige Prüfungszeit in Cardiff. Ich habe in einer Turnhalle mit 600 Studenten und 13 verschiedenen Klausuren geschrieben. Die Anerkennung von Kursen ist schwierig, weil sie nicht dem deutschen Standard entsprechen. Vorwiegend jedoch war ich wegen der Sprache da, sodass mir das relativ egal war. Versuchen kann man die Anerkennung natürlich. Da Wales zweisprachig ist (Englisch und Walisisch) sind alle offiziellen Unterlagen (Uni Briefe, Strafzettel) und auch die Verkehrsschilder zweisprachig. Ich habe mich nicht an Walisisch heran getraut, aber ein Sprachkurs ist sicherlich interessant. Wenn ihr auch mit Auto fahrt, müsst ihr Unleaded 95 tanken. Tankstellen sind mit Service ausgezeichnet. Um eventuelle Strafzettel muss man sich bisher keine Sorgen machen, weil kein Vertrag zwischen der UK und Deutschland besteht. Daher kann Großbritannien das Kennzeichen nicht fahnden. Parken in weiß umstrichelnden Plätzen ist nur für Anwohner, dafür benötigt man eine Plakette. Ich habe immer außerhalb geparkt. Was manchmal ärgerlich war, weil die gekennzeichneten Flächen meist frei sind und die restlichen Parkplätze voll. Aber letztendlich findet man doch immer noch einen Parkplatz. Über Weihnachten bin ich mit dem Flugzeug gereist. Von Bremen kommt man mit Ryanair günstig nach London Stansted. Von dort nimmt man den Terravision Coach zur Victoria Station. Das Praktische ist, dass zwischen London und Cardiff der Megabus und der National Express täglich fast stündlich pendelt. Überlandbusse in Wales sind eh günstig im Gegensatz zu den Stadtbussen in Cardiff. Bei den Stadtbussen muss man darauf achten immer passend zu zahlen. Im Ganzen braucht man ungefähr 6 bis 8 h per Flugzeug von Bremen nach Cardiff. Ich musste kein Giro-Konto in der UK einrichten. Ich habe ein Konto bei der Deutschen Bank und die hat einen Vertrag mit Barclays, so dass man kostenlos Geld an allen BarcleysAutomaten abheben kann. Automaten gibt es viele, z.B. gleich vorne an der Students Union direkt in der Uni. Cardiff ist sehr hübsch mit seinem Castle und den Arkaden. Zum Millenium Stadium (74.500 Plätze) sollte man unbedingt mal zu einem Rugby Spiel gehen. Museen sind kostenlos und in der Adventszeit wird das Winter Wonderland direkt vor der City Hall aufgebaut. Auch noch zu erwähnen ist die sogenannte Silent Party in „The Point“ in Cardiff Bay. Dort hört man die Musik nur über Kopfhörer mit zwei verschiedenen Kanälen. Ein Erlebnis wert!!! Weiterhin sind auch Kostüm- und Houseparties voll im Trend. Wales bietet viele Sehenswürdigkeiten und eine wunderschöne Landschaft. Viele Castles wie Castle Coch und Castle Caerphilly sind in der Umgebung von Cardiff. Der „waterfall trail“ im Brecon Beacon National Park, die Strände auf Barry Island (unweit von Cardiff), Mumbles und die Three Cliffs Bay (unweit von Swansea) sind gut von Cardiff aus erreichbar und einen Besuch wert. Eine weitere Attraktion ist noch die Kohlemine Big Pit. Dort kann man kostenlos an einer einstündigen Führung Untertage im Kohlebergwerk teilnehmen. Sehr gut!!! Außerhalb von Wales aber nicht weit von Cardiff entfernt liegt Bath. Diese Stadt ist bekannt für ihre römischen Bäder mit den heißen Quellen. Beim Essen sollte man unter anderem Crumpets, Pancakes und im Pub Burger mit Beer ausprobieren. Sehr praktisch finde ich auch die abgepackten Sandwichs. Man bekommt sie überall, auch in den Shops an der Universität. Zudem bietet die Uni auch eine Mensa im Main Building, diese habe ich nie ausprobiert und auch nichts darüber gehört. Allerdings hörte ich nur Gutes über das Cafe CF10 an der Rückseite der Students Union. Eine für mich sonderbare Angewohnheit in Großbritannien ist es alles mit Essig zu essen von Pommes Frites bis Chips. Man sollte im Auslandssemester für neue Bekanntschaften offen sein, egal aus welchen Ländern sie kommen. Bei mir hat sich gezeigt, dass man an möglichst vielen Aktivitäten teilnehmen sollte, denn nur dadurch kommt man ins Gespräch und lernt Englisch. Für mich war es auf jeden Fall eine prägende und sehr positive Zeit. Man sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen, weil sich so ein Auslandsaufenthalt doch mit relativ wenig Organisationsaufwand mit Hilfe der Erasmus Organisation realisieren lässt.