Community Edition dieser Ausgabe
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easy LINUX! COMMUNITY-EDITION Titel: LINUX-VIDEOREKORDER DVD: Knoppix 7.7 und Mint 17.3 easy LINUX! Frei kopieren und beliebig weiter verteilen ! einfach – klar – benutzerfreundlich Mint 17.3 KDE Knoppix 7.7.0 Long Term Support (LTS) Live-Linux-Distribution –64-Bit-Version – basiert auf Ubuntu 14.04 – KDE 4.14 – Linux-Kernel 3.19 + 4.2.0 – LibreOffice 5 – verbesserter Treibermanager – mit Sicherheitsupdates bis 2019 – 32- und 64-Bit-Version – KDE Plasma 5.4 Beide Linux-Versionen mit Installationsanleitung ab S. 102 Service Kit 02/2016 Updates für (K)Ubuntu 15.10 und OpenSuse 42.1 (je 64 Bit) LINUX ALS VIDEOREKORDER Auftakt: Mit Linux zum Smart-TV S. 28 MythTV macht den Linux-PC zum Mediencenter der Extraklasse S. 29 yaVDR kombiniert den Klassiker VDR mit dem Universaltalent Kodi S. 38 Hard- & Software-Test Grundlagen Label-Drucker Brother QL-710W S. 52 Mini Metro (Simulations-/Taktikspiel) S. 98 Koflers Linux-Buch in der 14. Auflage S. 101 Mitmachen: Freie Projekte unterstützen Eigene Shell-Skripte schreiben S. 110 Gimp Shell S. 79 S. 90 LibreOffice S. 74 Ubuntu/Mint S. 82 Kurztests/DVD-Inhalt SMPlayer 16.1.0 (12), Scribus 1.5.1 (13), Clonezilla 2.4.5 (14), Darktable 2.0.1 (15), KeePassX 2.0.2 (18), Qtractor 0.7.4 (19), Fotoxx 16.02.1 (20) u. v. m. Malen und Zeichnen mit MyPaint S. 63 Einfaches Homebanking mit MoneyPlex S. 46 E-Book-Sammlung mit Calibre verwalten S. 57 € 9,80 02 KDE S. 66 Gnome S. 70 Workshop Österreich € 10,80 Schweiz sfr 19,60 BeNeLux € 11,25 Italien € 12,75 Spanien € 12,75 4 196177 309803 24 Seiten Tipps & Tricks S. 93 easy LINUX! EDITORIAL Hans-Georg Eßer Chefredakteur Trojaner? Nicht mit uns. Liebe Leserinnen und Leser, Troja hat’s mal wieder in die Hauptnachrichten geschafft, genauer: das Wort „Erpressungs-Trojaner“. Gemeint sind damit Dateien, die als Anhang in E-Mails verschickt werden, von Empfängern unter Windows geöffnet werden und sich dann als bösartige Software entpuppen, die zahlreiche Dateien auf der Festplatte verschlüsselt und das erst – wenn überhaupt – nach Zahlung eines „Lösegelds“ rückgängig macht. Stichworte sind hier aktuell Locky [1] und allgemeiner Ransomware [2]. Locky verbreitet sich als Makro in einer Microsoft-Word-Datei. Für Privatanwender ohne vertiefte PCKenntnisse, die auf ihrem Aldi- oder LidlPC das vorinstallierte Windows einsetzen und es halt nicht besser wissen, ist ein solcher Angriff tragisch. Von Unternehmen bis hin zu ganzen Stadtverwaltungen [3] zu hören, bei denen ein einzelner Mitarbeiter dank Netzwerkzugriff nicht nur seinen Arbeitsplatzrechner, sondern den ganzen Datenbestand der Firma oder Behörde zerstört, lässt mich allerdings nur den Kopf schütteln. Hat es sich im Jahr 2016 noch nicht herumgesprochen, dass Windows prinzipiell unsicher ist? Wenn man Windows-Programme einsetzen möchte, dann nur in einer abgesicherten Umgebung ohne Netzwerk: wo keine Mails reinkommen und auch sonst kein Zugriff auf das Internet möglich ist. Diese Maximalabschottung kann man in Einzelfällen kontrolliert lockern, aber in keinem Fall darf ein Windows-Rechner Zugriff auf das lokale Netzwerk erhalten. Wer als IT-Verantwortlicher etwas anderes zu- EasyLinux 02/2016 lässt, handelt nicht verantwortlich; Clients müssen mit einem sicher konfigurierten Linux (oder anderem Unix-System) laufen, für das normale Anwender keine Root-Rechte haben. Klar: Die obigen Ausführungen sind reines Wunschdenken. Wenn der Bürgermeister von Hintertupfingen sagt: „Ich benutze zu Hause Windows, also läuft auch in meiner Verwaltung Windows“, dann hat er gute Chancen, das auch durchzusetzen – auch gegen besseres Wissen der angestellten (und ihm direkt oder über mehrere Stufen unterstellten) IT-Mitarbeiter. Aber vielleicht ist schon etwas gewonnen, wenn sich rumspricht, dass die Schuld für die Misere bei der Person liegt, die den Windows-Einsatz angeordnet hat. „No one ever got fired for buying IBM“ (Niemand wurde jemals gefeuert, weil er bei IBM gekauft hat) sagte man (erst zurecht, später irrtümlich) in der 80ern [4]; für Windows bedarf die analoge Aussage dringend einer Überprüfung. Alles sauber bei Linux Und sitzen wir als Linux-Anwender auf einem zu hohen Ross, wenn wir sagen, dass das mit Linux nicht passieren könnte? Nein. Auf Linux-Rechner sind auch Angriffe denkbar, und ich kann mühelos innerhalb von zehn Minuten einen Linux-PC so kaputt konfigurieren, dass er zum Ziel für gleich mehrere Angriffsarten wird. Aber es ist für (ausreichend geschulte) Linux-Administratoren kein Problem, einen Linux-PC so aufzusetzen, dass keine www.easylinux.de Fremdsoftware ausgeführt werden kann – egal, ob der Benutzer sie aus dem Internet herunterlädt oder auf einem USB-Stick von zu Hause mitbringt. Das ist nicht komfortabel und dürfte von Betroffenen als Gängelei empfunden werden, doch das gilt genauso für das Tragen von Schutzhelmen und Schutzkleidung: lästig aber nötig, und wir haben uns daran gewöhnt, dass es Abmahnungen hagelt, wenn wir uns der Vernunft verweigern. Wenn die IT-Infrastruktur zusammenbricht, ist das ein Desaster – in kritischen Umgebungen wie etwa Krankenhäusern sogar mit Risiken für Gesundheit und Leben verbunden; in anderen Fällen geht es nur um Geld. Darum sollten IT-Verantwortliche nicht länger auf ein Betriebssystem für Spielefreaks und andere Hobbyanwender setzen. Wenigstens in steuergeldfinanzierten öffentlichen Einrichtungen gehört das gefährliche System verboten. Dass man mit der Umtellung auf Linux auch viel Geld sparen kann, ist zweitrangig, aber ein zusätzlicher Anreiz. [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Locky (http://ezlx.de/g2r1) [2] https://de.wikipedia.org/wiki/ Ransomware (http://ezlx.de/g2r2) [3] http://www.br.de/nachrichten/ u nterfranken/inhalt/trojaner‑angriff‑ dettelbach‑reaktion‑stadt‑100.html (http://ezlx.de/g2r3) [4] http://corporatevisions.com/blog/2007/ 06/11/no‑one‑ever‑got‑fired‑for‑buying‑ ibm/ (http://ezlx.de/g2r4) 3 ÜBERBLICK RUBRIK Schlagwort 29 38 MythTV könnte die Basis Ihres neuen Linux-basierten DVR (Digitaler Videorekorder) sein, oder … AKTUELL … Sie setzen stattdessen auf yaVDR, das VDR und Kodi kombiniert. WORKSHOP Editorial...........................................................................................3 DVD-Inhalt......................................................................................6 Leserbriefe......................................................................................7 Nachrichten....................................................................................8 Neue Software.............................................................................12 Angetestet: SMPlayer 16.1.0, Scribus 1.4.6/1.5.1, Clonezilla 2.4.5, Darktable 2.0.1, KeePassX 2.0.2, Qtractor 0.7.4, Fotoxx 16.02.1, EasyTAG 2.4.2, HandBrake 0.10.3, Sylpheed 3.5.0 Webseiten.....................................................................................27 VIDEOREKORDER Linux als Videorekorder.............................................................28 Fernseher heißen heute nicht mehr Fernseher, sondern SmartTVs. Sie sind smart, weil sie nicht nur das TV-Programm anzeigen, sondern auch durch Apps in ihrer Funktionalität erweiterbar sind. Ein älteres Gerät machen Sie über einen Linux-PC mit DVB-Stick auch „smart“. MythTV..........................................................................................29 Mit flexiblen Suchregeln pickt der Software-Videorekorder MythTV die Rosinen aus dem oft drögen Fernsehprogramm. Eine Streamingfunktion kommt dank der Backend-/FrontendArchitektur der Anwendung frei Haus dazu. yaVDR............................................................................................38 VDR (Video Disk Recorder) ist der Klassiker unter den DigitalTV-Rekordern für Linux. Seine Einrichtung auf einem normalen Linux-System ist aber schwierig – hier hilft der Wechsel zur spezialisierten Linux-Distribution yaVDR. Portables Linux............................................................................43 Statt Linux auf der Platte zu installieren, können Sie auch einen USB-Stick verwenden. Von dem läuft Linux oft flott genug, wenn Stick und Rechner USB 3 unterstützen, und der Stick lässt sich auf mehreren PCs nutzen. Wir zeigen, was Sie beachten müssen, damit das Stick-Linux auch Ihre privaten Dateien und Einstellungen speichert. Homebanking mit MoneyPlex...................................................46 Wer Konten bei mehreren Banken hat, schlägt sich beim Homebanking mit verschiedenen Websites herum. MoneyPlex bietet einen Ausweg: Es vereint viele Konten unter einer einheitlichen Oberfläche. Labels und Briefmarken drucken.............................................52 Ein Labeldrucker ist ein praktisches Gerät: Er druckt nicht nur Labels, mit denen sich im Haushalt praktisch alles beschriften lässt, sondern spuckt bei Bedarf auch echte Briefmarken aus, die den Weg zur Post ersparen. Virtuelle Bibliothek: Calibre......................................................57 E-Book-Reader kommen immer mehr in Mode. Wer seine digitale Bibliothek effektiv verwalten möchte, nutzt dafür am besten Calibre: Das Programm schafft nicht nur lokal Ordnung, sondern kümmert sich auch um Kindle, Tolino & Co. Malen und zeichnen mit MyPaint 1.2.0....................................63 Schnell ein paar einfache Skizzen stricheln, bunte Comics zeichnen oder Landschaften malen, die sich als Cover für Fantasybücher eignen? Mit einem Grafiktablett und der richtigen Software gelingen auch unter Linux wahre Kunstwerke. 63 www.easylinux.de Einfach drauflosmalen – dazu lädt das Programm MyPaint ein, das ganz leicht zu bedienen ist. EasyLinux 02/2016 93 108 Mitmachen: Softwareprojekte aus der Linux-Welt suchen Unterstützer. TIPPS & TRICKS Schnellstart: Mit Virtual Appliances installieren Sie Betriebssysteme in zwei Minuten. HEFT-DVD Tipps & Tricks zu KDE.................................................................66 Gnome-Tipps................................................................................70 LibreOffice....................................................................................74 Anwendertipps und Kniffe zu Gimp..........................................79 Knoppix, Ubuntu, Mint................................................................82 Linux-Tipps...................................................................................86 Know-how für die Kommandozeile..........................................90 BASICS Mitmachen....................................................................................93 Linux und die große Palette an kostenloser und freier oder quelloffener Software leben davon, dass sich viele Entwickler an den Projekten beteiligen. Das können auch Sie – sogar ohne Programmierkenntnisse. TEST Mint 17.3 KDE..............................................................................104 Im Januar 2016 ist Linux Mint 17.3 KDE, Codename „Rosa“, erschienen. Auf unserer Heft-DVD finden Sie die 64-Bit-Version der eng mit Ubuntu verwandten und populären Linux-Distribution. Knoppix 7.7 CeBIT 2016 Edition...............................................106 Knoppix ist ein Live-Linux, das Sie zum Testen verwenden und bei Bedarf auch fest auf der Platte installieren können. Zur Computermesse CeBIT ist Version 7.7.0 erschienen. Fertige VirtualBox-VMs installieren......................................108 Ein Linux-System zu installieren, gelingt oft in 20 bis 30 Minuten, wenn der PC die Dateien fix von DVD oder Stick lesen kann. Schneller klappt es in einer virtuellen Maschine, wenn Sie ein DVD-Image nutzen. Doch es geht noch rasanter: Eine Virtual Appliance ist in zwei Minuten startklar. GURU-TRAINING Mini Metro: Simulations- und Taktikspiel..............................98 Der Liniennetzplan der Londoner U-Bahn ist Ihnen zu langweilig? Dann entwerfen Sie doch kurzerhand Ihren eigenen! Genau das ermöglicht ein pfiffiges Spiel von Dinosaur Polo Club. Die vielen bunten U-Bahn-Linien fordern dabei nicht nur Ihre kleinen grauen Zellen, sondern machen auch leicht süchtig. Koflers Linux-Buch in 14. Auflage..........................................101 Scripted Reality: Shell-Skripte...............................................110 Aus den Shell-Tipps und dem Guru-Training kennen Sie viele nützliche Kommandozeilentools. Die können Sie in kleinen Shell-Skripten zu leistungsfähigen Miniprogrammen bündeln. Im einfachsten Fall lassen Sie damit mehrere Befehle automatisch nacheinander ablaufen, doch Skripte haben noch mehr zu bieten. Unter den vielen allgemeinen Linux-Büchern sticht eines heraus: „Der Kofler“ feiert 20-jähriges Jubiläum und ist in der 14. Auflage mit 1 400 Seiten beim Rheinwerk-Verlag erschienen. SERVICE HEFT-DVD Linux User Groups............................................................... 117 Aktuell auf DVD..........................................................................102 Impressum............................................................................ 120 Auf den Heft-DVDs finden Sie mit Linux Mint 17.3 und Knoppix 7.7 zwei aktuelle Systeme, die Sie ausprobieren und – bei Gefallen – dauerhaft nutzen können. Hardware- u. Bücherservice............................................. 121 EasyLinux 02/2016 Vorschau............................................................................... 122 www.easylinux.de 5 Fotoxx 16.02.1 HEFT-DVD Mit diesem Tool verwalten Sie bequem Ihre Bilder. Die integrierte Bearbeitungsfunktion erlaubt auch das Nachbearbeiten. HandBrake 0.10 Clonezilla 2.4.5 Wenn es ums Konvertieren von Videos geht, spielt Handbrake unter Linux mit seinem mächtigen Funktionsumfang die erste Geige. Clonezilla klont ganze Partitionen oder Festplatten und speichert die Abbilder optional auf lokalen Laufwerken oder auf Servern. Das Live-System eignet sich auch zum Sichern von Windows- oder OS-X-Partitionen. KeePassX 2.0.2 Mit dieser Software verwalten Sie problemlos Ihre verschiedenen Logindaten und speichern sie verschlüsselt ab. MyPaint 1.2.0 Calibre 2.49 Das Malprogramm punktet nicht nur mit seinem Funktionsreichtum, sondern auch mit einer Grafik-Tablet-Unterstützung. Das E-Book-Verwaltungsprogramm katalogisiert digitale Bücher und synchronisiert sie mit Readern wie dem Kindle. Sylpheed 3.5.0 Darktable 2.0.1 Das überaus schlanke E-Mail-Programm eignet sich vorzüglich zum Betrieb auf älterer Hardware. Kostenfreie, quelloffene und dabei funktionsreiche Alternative zu digitalen Dunkelkammern wie Adobe Lightroom AUSSERDEM AUF DVD: EasyTAG 2.4.2 Dieses Tool erlaubt es Ihnen, im Handumdrehen die ID3-Tags von Musikdateien zu bearbeiten oder zu ergänzen. SERVICE KIT Das Service Kit enthält alle relevanten Sicherheits- und Programm-Aktualisierungen für OpenSuse Leap 42.1 und Kubuntu 15.10 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade älterer Versionen (beispielsweise von OpenSuse 13.2 auf OpenSuse Leap 42.1) ermöglicht das Service Kit nicht. Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete stammen aus den Original-Downloadquellen von Novell und Canonical. Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD identisch mit einem Onlineupdate. Durch die zeitliche Differenz zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers und dem Erscheinen des Heftes können jedoch neue Updates auf den Servern der Distributoren bereitstehen. 6 • JFamily 0.4.0: Erstellt Familienstammbäume Qtractor 0.7.4: Leicht bedienbarer Sequenzer • Scribus 1.5.1: Funktionsreiches Layoutprogramm • SMPlayer 16.1.0: Schlanke Alternative zum VLC-Player • KNOPPIX 7.7.0 Die Version 7.7.0 der beliebten Live-Distribution erstellte Klaus Knopper im Auftrag unseres Verlags anlässlich der CeBIT. Sie mixt Debian Stable (Jessie) mit etlichen Paketen (in erster Linie neue Grafiktreiber und Desktopprogramme) aus Testing (Stretch) und Unstable (Sid). Um möglichst viel aktuelle Hardware zur Mitarbeit zu bewegen, kommt der aktuelle Linux-Kernel 4.4 sowie X.Org 7.7 Core 1.17.3 und als Aufsatz zur sehr flott startenden Desktopoberfläche LXDE die komfortable 3-D-Erweiterung Compiz 0.9.12.2 zum Einsatz. Diverse Cheatcodes erlauben es, Knoppix in verschiedenen Modi, etwa mit KDE oder Gnome als Desktop, zu starten. www.easylinux.de LINUX MINT 17.3 Linux Mint aktualisier t zahlreiche Softwarepakete, wobei das System nach wie vor Ubuntu 14.04 LTS als Grundlage ver wendet. Der Linux-Kernel meldet sich in Version 3.19; wer möchte, kann auf eigene Gefahr den Kernel 4.2.0 einspielen. LibreOffice liegt in Version 5 bei; der Screenreader Orca und OpenVPN-Suppor t sind zudem jetzt standardmäßig an Bord. Die auf der DVD enthaltene Variante installier t KDE 4.14. Im Gegensatz zum ebenfalls auf Ubuntu basierenden Kubuntu stiegen die Mint-Entwickler noch nicht auf das aktuellere KDE Plasma 5 um. (Thomas n Leichtenstern/tle) EasyLinux 02/2016 “Lis AKTUELL Neue Software NEUE SOFTWARE Peter Kreußel Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden Pakete und Installationshinweise. SMPlayer 16.1.0 – übersichtlicher Videoplayer Der Geheimtipp SMPlayer ist eine performante, übersichtliche Alternative zum allgegenwärtigen Programm VLC. Wir schätzen die Anwendung, weil sie auch im Vollbildmodus heranzoomen kann. ★★★★★ Die Entwickler des Medienspielers VLC [1] nennen ihre Software sendungsbewusst „den besten freien Mediaplayer“. Doch manchen Anwendern gefällt der ebenfalls freie und ähnlich leistungsfähige SMPlayer (Abbildung 1) [2] besser – so auch dem Autor dieser Besprechung. Bewährte Basis SMPlayer ist ein grafisches Frontend für das etablierte Kommandozeilenprogramm MPlayer [3] oder das aus MPlayer entstandene Programm Mpv [4]. Diese Oberfläche bildet fast alle der zahlreichen MPlayer-/Mpv-Funktionen ab und bleibt dennoch übersichtlich. MPlayer unterstützt praktisch alle gängigen Video- und Audioformate – allerdings nicht in der aus lizenzrechtlichen Gründen beschnittenen OpenSuse-Variante. Das Paket mpv aus dem Community-Repository Packman rüstet die umfassende Formatunterstützung auch für das Frontend SMPlayer nach. Dann spielt SMPlayer die allermeisten Videodateien und DVDs sowie nicht kopiergeschützte Blu-ray-Discs ab. Die Kompatibilität mit dem brandneuen Video-Codec H.265 hat sich in der neuen Version 16.1.0 noch einmal verbessert. Außer Dateien gibt SMPlayer auch Audio- und Video-Webstreams wieder. Sogar zum Fernsehen mit einer Linux-tauglichen Fernsehkarte (sieh Artikel zu MythTV ab Seite 29) taugt das Programm. Es kennt Playlists, einen Loop- und einen Zufallswiedergabemodus. Bildhelligkeit und ‑kontrastregler sind ebenso vorhanden wie ein Equalizer für den Klang. Ranzoomen Abb. 1: Der Videoplayer SMPlayer gibt sich handlich und unauffällig, skaliert aber die Wiedergabe anders als VLC auf Wunsch auch im Vollbildmodus. 12 Doch all diese Funktionen sind bei VLC ebenfalls an Bord. Was ist an SMPlayer besonders? SMPlayer zoomt die Wiedergabe auch im Vollbildmodus mit den Tasten [E] und [W]. So bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie bei Videos mit einem nicht zum Bildschirm passenden Seitenverhältnis schwarze Balken ertragen oder stattdessen lieber die Ränder des Videos beschneiden möchten. Es ist schon seltsam, dass das www.easylinux.de insgesamt umfangreichere Programm VLC diese naheliegende Funktion immer noch nicht beherrscht. Dafür bietet VLC viele, teils verfremdende Videofilter und einen eingebauten Streaming-Server. All dies bläht den Einstellungen-Dialog von VLC auf. Wer einfach nur Videos oder DVDs abspielen möchte, ist mit dem simplen SMPlayer besser bedient. Da kommerzielle DVDs immer noch mit einem archaischen Abspielschutz versehen sind, installieren OpenSuse-Anwender libdvdcss2 aus dem CommunityRepository Libdvdcss-Repository, UbuntuAnwender folgen der Anleitung im Ubunn tuusers-Wiki [5]. INFOS [1]VLC: https://www.videolan.org/vlc/ (http://ezlx.de/g2e16) [2]SMPlayer: http://www.smplayer.eu/ (http://ezlx.de/g2e17) [3]MPlayer: http://www.mplayerhq.hu/ (http://ezlx.de/g2e18) [4]Mpv: https://mpv.io/ (http://ezlx.de/g2e19) [5]Libdvdcss unter Ubuntu: https://wiki. u buntuusers.de/DVD‑Wiedergabe/# Libdvdcss (http://ezlx.de/g2e20) SOFTWARE AUF DVD: SMPlayer 16.1.0 DIE REDAKTION MEINT Da SMPlayer die Wiedergabe auch im Vollbildmodus frei zoomt, eignet sich das Programm besser zum Betrachten von nicht zum Monitorformat passenden DVDs. EasyLinux 02/2016 Neue Software AKTUELL Scribus 1.4.6 und 1.5.1 – freies DTP-Programm Komplexe Seitenlayouts gelingen mit rahmenbasierten Layoutprogrammen wie Scribus leichter als in Textverarbeitungen. Die weitgehend stabile Entwicklerversion 1.5.1 kennt endlich Fußnoten und ordentliche Tabellen. ★★★★★ Textverarbeitungsprogramme sind wie geschaffen für Briefe, nicht aber für professionelle Druckerzeugnisse wie das vor Ihnen liegende EasyLinux-Heft: Das haben unserer Grafiker im kommerziellen Programm InDesign von Adobe gesetzt. In Ausgabe 04/2014 hat jedoch das freie Programm Scribus (Abbildung 2) [6] schon bewiesen, dass es den originalgetreuen Nachbau eines EasyLinuxArtikels schafft [7]. Millimetergenau zweig 1.5 zuarbeitet, nicht mehr fern ist, bezeichnen die Entwickler Version 1.5.1 als „bereits robust“. Im 2012 begonnenen stabilen Release-Zweig 1.4 präsentiert sich Scribus schon als rundes Programm, das den Grundanforderungen bei der Druckprodukterzeugung genügt: Der Text in den Textrahmen umfließt Bilder genau wie vom Grafiker vorgegeben. Für glatt fließenden Blocksatz staucht oder dehnt die Software die Buchstaben- und Wortabstände minimal. Lediglich die automatische Silbentrennung kann mit kommerziellen Programmen nicht mithalten – ein Problem, das sich auf Basis freier Software wohl nicht so schnell lösen lassen wird. Die im Januar erschienene Scribus-Version 1.4.6 bügelt im Wesentlichen Bugs aus und bringt kleine Verbesserungen: So wurden der SVG- und der PDF-Import optimiert. Auch Fuß- und Endnoten sowie Textverweise sind nun verfügbar, die statt einer eingetippten Referenz „Seite 5“ immer die richtige Seitenzahl liefern. Die auch im Vergleich zur kommerziellen Konkurrenz üppigen Zeichenfunktionen wurden noch weiter ausgebaut: Scribus zeichnet nun auch Bogensegmente und Spiralen. Viele Grafiken lassen sich so ohne Abstriche direkt in Scribus zeichnen; der Wechsel zu Inkscape wird seltener nötig. Auch rasten nun Elemente auf Wunsch ein, sobald sich ihre Umrisse berühren. DIE REDAKTION MEINT Für komplexe Layouts in mehrseitigen Dokumenten ist das freie Programm Scribus unter Linux konkurrenzlos. Das Programm erleichtert das Einfügen von Bildern nun mit einem BildWie jedes DTP-Programm legt Scribus das Luft nach oben browser. Außerdem unterstützt Scribus Hauptgewicht auf die millimetergenaue mehr Bildformate. Für den Export, also Platzierung der Elemente. Deshalb könIm Vergleich zu Profiprogrammen wie Inden Datenaustausch mit der Druckerei, Design oder QuarkXPress fehlen allernen Sie nicht einfach lostippen wie in steht nun das PDF-X4-Format zur Verfüdings noch Funktionen: Tabellen sind nur LibreOffice. Vielmehr gilt es, zunächst eihalbherzig umgesetzt. Fußnoten oder nen Textrahmen aufziehen, in den Sie gung, das auch transparente Objekte dann den Text eingeben. Grafiken platzieTextverweise fehlen ganz. Hier bessert kennt. Dies ermöglicht unter anderem die 1.5-er Reihe spürbar nach [8]. Endlich ren Sie analog in Bildrahmen. den Export der ebenfalls in Version 1.5 lassen sich Tabellen (ebenfalls AbbilDies mag auf den ersten Blick umneu hinzugekommenen Schlagschatten für Rahmen und Grafiken (ebenfalls in ständlich wirken. Doch da es im Druck dung 2) wie von einer Textverarbeitung der Abbildung zu sehen). auf genaue, über die Seiten hin konsisgewohnt bearbeiten und formatieren. Leider sind die Dateiformate tente Platzierung der Elemente zwischen 1.5- und 1.4-Versioankommt, bedeuten in alle vier Richtungen abgeschlosnen nicht rückwärts kompatibel: Mit der neueren Version sene Rahmen für den Layouter erzeugte Dateien lassen sich in eine Erleichterung: Sie definieren die Position von Elemender älteren nicht öffnen. Umgeten nachvollziehbar und ren kehrt klappt es aber. produzierbar. Seitenvorlagen und eine Objektbibliothek sorINFOS gen dafür, dass Layouter wie[6] Scribus: http://www.scribus. derkehrende Objekte nur einnet/ (http://ezlx.de/g2e1) mal „bauen“ müssen und sie [7] Scribus-Artikel: Peter immer exakt gleich ausfallen. Kreußel, „Freier Publizist“, Die Scribus-Entwickler EasyLinux 04/2014, S. 48 ff., veröffentlichen eine stabile http://linux‑community.de/ Versionsreihe mit geradzahli33205 (http://ezlx.de/g2e2) ger zweiter Stelle und einen [8] Scribus 1.5: http://wiki. weniger stabilen Entwicklerscribus.net/canvas/ zweig mit ungerader Ziffer: Scribus_1.5.0_Readme Mitte Januar ist die stabile Abb. 2: Für Druckprodukte gibt es unter Linux kaum eine Alter(http://ezlx.de/g2e3) Ausgabe 1.4.6 erschienen, native zu Scribus. Rahmen definieren die exakten Größen aller Mitte Februar die EntwicklerElemente, auch des Seitentexts (dünne rote Linie). Das GrundliSOFTWARE AUF DVD: version 1.5.1. Da Release nienraster hält die Textzeilen von Vorder- und Rückseite sowie Scribus 1.4.6 (stabil) und 1.6.0, auf die der Entwicklervon mehreren Spalten auf gleicher Höhe. 1.5.1 (Entwicklerversion) EasyLinux 02/2016 www.easylinux.de 13 AKTUELL Neue Software Clonezilla 2.4.5 – Software zum Klonen von Festplatten Zwar ist es immer noch einfacher, ein kaputtes Linux-System neu zu installieren, als verlorene Daten in der Home-Partition wiederzubeschaffen. Doch mit Clonezilla kostet es wenig Aufwand, auch die RootPartition mit dem installierten Betriebssystem alle paar Monate zu sichern. ★★★★★ Eigentlich ist es vermeidbar, dass immer wieder Benutzer verzweifelt vor einem nicht mehr startenden System stehen: Das Sichern einer Ubuntu-Systempartition mit Clonezilla (Abbildung 3) [9] hat im Test keine fünf Minuten gedauert. Ebenso schnell lässt sich damit ein funktionierender Systemzustand zurückspielen. Clonezilla ist ein auf das Klonen von Festplatten spezialisiertes Linux-Live-System. Es setzt dabei auf das Kommandozeilentool partclone [10], um das es eine minimalistische Benutzeroberfläche strickt. Clonezilla basiert auf Debian, doch es ist auch für das Sichern von Windows-Systemen ausgelegt. Alles live Das System ist als ISO-Image erhältlich, das Sie zum Beispiel mit K3b [11] auf eine CD brennen. Für die Installation auf einem USB-Stick empfehlen wir das Programm Unetbootin [12]. Zwar raten die Clonezilla-Entwickler wegen der veränderten Optik des Startmenüs davon ab, doch dies ist eher eine ästhetische Frage. Leider funktioniert unter Ubuntu wegen eines Bugs in Syslinux weder Unetbootin noch der von den ClonezillaEntwicklern beschriebene konsolenbasierte Weg [13]. DIE REDAKTION MEINT Man muss eine Linux-Systempartition nicht so regelmäßig sichern wie die Daten im Home-Verzeichnis. Doch ein Backup mit partclone, das Sie z. B. vor größeren Systemaktualisierungen durchführen, ist keine verschwendete Zeit. Das Übertragen von fertig eingerichteten Systemen auf andere Rechner spart Zeit und führt unter Linux selten zu Problemen. Voraussetzung ist lediglich, dass die Ziel-Root-Partition mindestens so groß wie die Ausgangspartition ist. 14 Nach jedem Start sind bei einem LiveSystem einige Fragen zu Sprache und Tastaturlayout zu beantworten. In den konsolenbasierten Dialogen wechseln Sie mit [Tab] zwischen den Schaltflächen, die Optionen wählen Sie mit [Pfeil nach oben] und [Pfeil nach unten]. Clonezilla kennt die zwei Hauptarbeitsmodi device-image und device-device. Normalerweise ist die erste Option gefragt: Sie sichert den Inhalt einer Plattenpartition als Datei in einem gewöhnlichen Dateisystem. Die Größe dieses Images entspricht lediglich dem belegten Platz in der der zu sichernden Partition, nicht der ganzen Partition. Nützliche Klone des Programms hakelig vorkommen. Auch ist äußerste Vorsicht bei der Auswahl von Backup-Quelle und ‑Ziel geboten: Sie ist auf Basis der Linux-Gerätenamen zu treffen; den Inhalt des Dateisystems sieht man dabei nicht. Wir empfehlen deshalb, dass Sie vor dem Einsatz von Clonezilla Ihre Festplatten mit GParted (Abbildung 4) [14] analysieren und ein nen Screenshot davon ausdrucken. INFOS [9]Clonezilla: http://clonezilla.org/ (http://ezlx.de/g2e4) [10]partclone: http://partclone.org/ (http://ezlx.de/g2e5) [11]K3b: http://www.k3b.org/ (http://ezlx.de/g2e6) [12]Unetbootin: https://unetbootin.github.io/ Mit device-device übertragen Sie Partitionen ohne Zwischenschritt über ein Image (http://ezlx.de/g2e7) auf eine zweite Festplatte. Eine fertige Li[13]GParted: http://gparted.org/ nux-Installation lässt sich damit auf einen (http://ezlx.de/g2e8) anderen Rechner übertragen, statt sie neu [14]Manuelle Clonezilla-Installation: zu installieren – etwas, das mit Windows http://clonezilla.org/liveusb.php# nicht funktionieren würde. linux‑method‑b (http://ezlx.de/g2e9) Ein Backup-Image legen Sie mit deviceimage in einem bestehenden Dateisystem SOFTWARE AUF DVD: auf einer Festplatte oder einem USB-Stick Clonezilla 2.4.5 ab. Clonezilla erkennt die vorhandenen Dateisysteme automatisch. Wer sich damit auskennt, kann die Daten auch per SSH oder NFS über das Netz auf einen anderen Rechner übertragen. Nach der Auswahl von Quelle und Ziel wählen Sie, welche Operation die Software durchführen soll: Sichern einer Partition (saveparts), der ganzen Platte Abb. 3: In gerade einmal zwei Minuten hat Clonezilla inklusive Partitionstabelle die 7,5 GByte einer Standard-Ubuntu-Installation in ein (savedisk) oder die zugehöRecovery-Image verpackt. rigen Wiederherstellungsoperationen restoreparts und restordisks. Dann startet der eigentliche Datentransfer (Abbildung 3). Dank partclone geht das Sichern schnell: Die Software überspringt nicht belegte Sektoren der Partition. Auf Wunsch prüft Clonezilla das gesicherte Image Abb. 4 Die für den Anwender gewöhnlich unwichtigen oder das Quelldateisystem. Linux-Gerätedateinamen, die Clonezilla zur Auswahl Einsteigern mag die konder zu sichernden Partition nutzt, finden Sie mit GParted leicht heraus. solenbasierte Oberfläche www.easylinux.de EasyLinux 02/2016 Neue Software AKTUELL Darktable 2.0.1 – professionelle Fotoaufbereitung Darktable ist seit Langem ein Glanzpunkt des Linux-Software-Portfolios, das manchen Fotografen zum Wechsel vom teuren Apple-Rechner bewogen hat. Die neue Major-Version hat durch den Umstieg auf die Bibliothek GTK+3 viele Entwicklerressourcen gebunden, wartet aber trotzdem mit ein paar Neuerungen auf. sierten Gimp gegenübergestellt: In Darktable bewirken wenige Reglereinstellungen große Verbesserungen im Farbund Helligkeitsverlauf. Die Farbkorrektur in Abbildung 5, welche die blasse, überbelichtete Aufnahme ansehnlich einfärbt, kostet nur ein Verschieben des in der Abbildung hervorgehobenen weißen Griffs. ★★★★★ Die führende Linux-Fotoaufbereitung Darktable (Abbildung 5) [15] war erst vor knapp einem Jahr in Version 1.6.3 Thema der Software-News. Da wir das Programm für eines der Highlights des Linux-Desktops halten, waren wir neugierig, wie sich das Programm mit dem Major-Versionssprung auf 2.0 weiterentwickelt hat. Spezialist In der letzten Besprechung haben wir Darktable als Spezialsoftware zum Aufpeppen von Fotos dem weniger speziali- Abb. 5: Die Stärke von Darktable liegt in äußerst wirkungsvollen Filtern mit oft nur wenigen Einstellungen: Ein Ziehen eines Anfassers in Richtung Rottöne bessert die blassen Bildfarben nach. AKTUELL Neue Software Diese Spezialisierung erkauft sich das Programm mit einem im Vergleich zum Allrounder Gimp enger geschnittenen Einsatzbereich. So fehlen künstlerische Effekte wie der Ölgemälde-Filter in Gimp (Abbildung 6). An dieser Grundausrichtung hält Darktable fest. Und um es gleich vorwegzunehmen: Allzu viel hat sich nicht geändert. Etwa eine Hand voll neuer Bearbeitungsfunktionen sind hinzugekommen. Der Hauptgrund für das Hochzählen der Major-Version war vermutlich die Portierung des GUI auf GTK+3; ältere Versionen verwendeten GTK+2. Diese Umstellung mag auf den ersten Blick nicht auffallen, bringt aber Erleichterungen auf großen Bildschirmen mit sich: GTK+3-Oberflächen bleiben dort besser lesbar. Kerngeschäft Die wesentlichste Neuerung liegt im Kern des Programms, nicht in seiner Oberfläche: Die Software behält nun die gesamte Bearbeitungshistorie, wenn Sie den Bearbeitungsmodus für ein Bild schließen. Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil Darktable anders als Gimp immer nur ein Bild zum Bearbeiten öffnen kann. In der aktuellen Version spielt diese Einschränkung nun praktisch keine Rolle mehr: Das Öffnen eines anderen Bilds geht mit der eingebauten Thumbnail-Ansicht (Leuchttisch) schnell. Wenn Sie wieder zum ursprünglichen Bild zurückkehren, stellt die Software den gesamten Arbeitsbereich inklusive des Verlaufs wieder her. Abb. 6: Verfremdende Spielereien wie der hier zu sehende Gimp-Ölgemälde-Filter sind das Metier eines Allzweckprogramms, nicht aber von Darktable. Endlich kann Darktable auch drucken und die Bilder in das plattformübergreifende PDF-Format exportieren. Wesentlich für hochqualitative Bildbearbeitung im RAW-Format ist auch die Aktualisierung der unterstützten Kameramodelle. Die Thumbnail-Ansicht zeigt die Bilder nun zügiger an und lässt Sie mit den Pfeiltasten blättern, wie viele Anwender es erwarten. Farbrekonstruktion Als Beispiel für die neu hinzugekommenen Bearbeitungsfunktionen soll die Farbrekonstruktion dienen: In überbelichteten Bildbereichen nimmt der Kamerasensor keine oder – noch schlimmer – verfälschte Farbinformationen wahr. Das neue Darktable-Modul erkennt solche hellen Stellen im Bild und färbt sie passend zur Umgebung ein (Abbildung 7). So manches fehlbelichtete Foto ist so noch zu retten. Hinzugekommen sind auch eine verbesserte Weißpunkt-Anpassung gegen den Farbstich in Kunstlichtaufnahmen und eine Funktion zum Einfügen textbasierter Wasserzeichen. Bei gewichtigen Änderungen wie dem Umstieg auf die Bibliothek GTK+3 sind Fehler nie ganz zu vermeiden. Deswegen haben die Entwickler Anfang Februar für die 2.0er-Reihe bereits eine Bugfix-Version (2.0.1) nachgeschoben, die rund 30 Fehler ausbügelt. n INFOS [15]Darktable: https://www.darktable.org/ (http://ezlx.de/g2e10) SOFTWARE AUF DVD: Darktable 2.0.1 DIE REDAKTION MEINT Abb. 7: Die neue Funktion „Farbrekonstruktion“ dämpft störende Überbelichtungen durch intelligentes Übermalen mit der aus der Umgebung abgeleiteten Farbe. 16 www.easylinux.de Die Entwickler des schon lange hervorragenden Fotoretuscheprogramms Darktable haben es bei der Portierung auf die neue Grafikbibliothek GTK+3 geschafft, nicht nur alle bisherigen Funktionen zu erhalten, sondern sogar ein paar neue draufzupacken. Besonders seit der Bugfix-Ausgabe 2.0.1 steht einem Upgrade daher nichts mehr im Weg. EasyLinux 02/2016 AKTUELL Neue Software KeePassX 2.0.2 – leistungsfähiger Passwortmanager Wer im Internet unsichere Passwörter oder immer dasselbe Kennwort benutzt, wird früher oder später Angreifern zum Opfer fallen. Als Alternative zum hack-resistenten Notizzettel bieten sich Programme wie KeePassX an, die Logindaten verschlüsselt auf dem Rechner speichern. ★★★★★ Rechnen Sie immer damit, dass einer der Internetdienste, die Sie benutzen, einmal gehackt wird. Vielleicht handelt es sich dabei um einen Account, den Sie längst vergessen haben. Probiert ein Angreifer das erbeutete Passwort bei Ihrem GoogleKonto, kann er großen Schaden anrichten, falls es auch dort passt. Für mehrere Onlineshops oder sonstige Webseiten dasselbe Passwort zu benutzen, stellt also ein Risiko dar; für Passwörter aus Bestandteilen, die im Wörterbuch zu finden sind, gilt das auch. Auch davon, die Passwörter im Klartext auf der Festplatte zu speichern, raten Sicherheitsexperten ab. Den besten Kompromiss aus Datensicherheit und Bequemlichkeit bietet ein Passwortmanager wie KeePassX (Abbildung 8) [16]: Er speichert die Passwörter verschlüsselt. Außerdem erzeugt er mit wenigen Mausklicks sichere Passwörter, die kein An- greifer erraten kann. So fällt es auch leichter, die Kennwörter aus Sicherheitsgründen regelmäßig zu wechseln. Sichere Bank Nach dem ersten Start von KeePassX legen Sie mit Datenbank / neue Datenbank ein neues KeePassX-Dokument an. Das dabei eingegebene Passwort ist das einzige, das Sie sich von jetzt an merken müssen. Sie können nun Gruppen (= Rubriken, Abbildung 8) erstellen, um die Passwortdatenbank übersichtlicher zu gestalten. Mit [Strg-N] erzeugen Sie einen neuen Passworteintrag. Er enthält die Felder Titel (= Name des Eintrags), Benutzername und Passwort. Über die Logindaten hinausgehende Informationen speichern die Felder URL sowie Notizen; in letzterem Feld können Sie zum Beispiel die Bestellungen in einem Webshop festhalten. In der Rubrik Fortgeschritten definieren Sie beliebig viele eigene Textfelder. Sogar Dateien von der Festplatte können Sie anhängen. Unter Verlauf sehen Sie, wann Sie die Zugangsdaten zum Einloggen benutzt haben. Sie können auch selbst ein Passwort per Hand eintippen. Das Feld Wiederholen zur erneuten Eingabe schließt Tippfehler aus. Viel praktischer ist es jedoch, sichere Passwörter per Klick auf Gen. (engl. generate, dt. erzeugen) von KeePassX erstellen zu lassen. Dabei wählen Sie eine Länge und die Zeichenarten, die im Passwort vorkommen sollen. Ein Zufallsmix aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen sorgt für nicht erratbare Passwörter. Sie müssen diese ja nicht eintippen, sondern kopieren Sie in Zukunft über die Zwischenablage. Für Passwörter, die Sie per Hand auf Ihr Smartphone übertragen oder die Sie sich merken möchten, lässt sich die Option Sonderzeichen deaktivieren. Die Option Gleich aussehende Zeichen ausschließen stellt außerdem sicher, dass keine leicht verwechselbaren Zeichen aufeinander folgen. Ein Klick auf das Auge-Symbol macht das vorgeschlagene Passwort sichtbar. Mit dem Pfeil-nach-unten-Button des Passwort-Felds wählen Sie eine Variante, die Ihrem Gedächtnis entgegenkommt. Aufgeschlossen Um sich mit einem in KeePassX gespeicherten Passwort anzumelden, aktivieren Sie dessen Eintrag im Programmfenster. Falls Sie ihn nicht gleich finden, hilft die Suchfunktion (Lupe-Icon in der Buttonleiste). [Strg-B] überträgt den Benutzernamen in die Zwischenablage, [Strg-C] das Passwort. Noch schneller geht das Anmelden mit der Autotype-Funktion, die für die meisten Loginformulare auf Webseiten ohne Konfiguration funktioniert: Öffnen Sie die Loginseite und setzen Sie den Cursor in das Feld für den Benutzernamen. Wechseln Sie dann zum KeePassX-Fenster und drücken Sie [Strg-V]. Das Programm überträgt dann die Daten und betätigt auch gleich den Login-Button. n INFOS [16]KeePassX: https://www.keepassx.org/ (http://ezlx.de/g2e11) SOFTWARE AUF DVD: KeePassX 2.0.2 DIE REDAKTION MEINT Abb. 8: KeePassX legt Benutzername-Passwort-Paare in Rubriken ab. Es erzeugt automatisch nicht zu erratende Passwörter. [Strg-V] startet das bequeme automatische Login für ein im Browser geöffnetes Anmeldeformular. 18 www.easylinux.de KeePassX verschlüsselt die Daten mit 256 Bit Tiefe, ist übersichtlich und bringt alle wünschenswerten Funktionen mit. EasyLinux 02/2016 Neue Software AKTUELL Qtractor 0.7.4 – handlicher Sequenzer Der Sequenzer Qtractor ist ein Einmannprojekt. Den Funktionsumfang professioneller Gegenstücke wie Cakewalk Sonar wird er sicher nie erreichen. Doch alle wirklich wichtigen Funktionen für den Produktiveinsatz sind vorhanden. Dabei bleibt das Programm handlich und besticht durch einige gute Ideen. ★★★★★ Die Gattungsbezeichnung Sequenzer des Programms Qtractor (Abbildung 9) [17] rührt daher, dass es Töne sequenziell abspielt. Das klingt denkbar simpel, doch es bleibt nicht beim Abspielen: Vielmehr lassen sich in Sequenzern Zeitpunkt, Dauer oder Lautstärke jeder Note oder jedes Samples feintunen. Zusätzlich fügen Sie Effekte wie Hall oder Flanger hinzu. Im Grunde ersetzen Sie so ein komplettes analoges Aufnahmestudio. Moderne Sequenzer wie Qtractor verarbeiten MIDI-Noten (auf einem MIDI-fähigen Instrument gespielte Töne) und Audio-Aufzeichnungen vom Audioausgang eines elektronischen Instruments oder einem Mikrofon. MIDI-Noten lassen sich auch direkt in Qtractor eingeben. Das dauert viel länger als das Einspielen per Keyboard, doch die Bearbeitungsfunktion ist beim Ausbügeln kleiner Spielfehler hilfreich. Klaviatur In einer so genannten Klavierwalzen-Ansicht könenn Sie MIDI-Noten (den obersten Track in Abbildung 9) bearbeiten. Mit ihrer Lage und Länge symbolisieren die farbigen Balken im oberen Teilfenster Anschläge auf den links eingeblendeten Klaviertasten. Das untere Teilfenster zeigt die Anschlagstärke. Alle Notenparameter (Dauer, Tonhöhe, Anschlagstärke) verändern Sie durch Ziehen mit der Maus. Sie können auch neue Notenbalken zeichnen oder falsche Töne löschen. Eine Notendarstellung, wie sie pro fessionelle Programme oder das ebenfalls freie Rosegarden bieten, fehlt. Dafür können Sie in der aktuellen Version wählen, ob Qtractor die Balken nach Tonhöhe, Anschlagstärke oder weiteren MIDI-Parametern einfärbt. Die Noten spielt Qtractor entweder auf ange schlossenen MIDI-Instrumenten (Keyboard, Hardware-Synthesizer) oder mit systemweit installierten SynthesizerPlug-ins ab. Bei den Tracks 2 und 3 in Abbildung 9 handelt es sich um Audioaufnahmen von einem E-Piano und per Mikrofon aufgezeichneten Gesang. Die Spuransicht zeigt hier statt der verkleinerten Klavierwalzen-Ansicht die Lautstärkekurve. Statt der Gesamtaufnahmen eines ganzen Songs wie in der Abbildung kommen oft kurze, mehrfach wiederholte Klang-Samples (Loops) zum Einsatz. Die aktuelle Version von Qtractor erleichtert den Umgang mit Loops: Normal beschneiden oder dehnen Sie Samples durch Verschieben der Enden mit der Maus. Halten Sie dabei aber [Strg] gedrückt, füllt das Programm jetzt den per Abb. 9: Wie ein Mehrspurtonband montiert Qtractor MIDI- und Audioaufzeichnungen zu einem Musikstück. Die Spuren lassen sich abmischen (Mischpult links). Die Intensität hinzugefügter Effekte kann sich im Zeitverlauf verändern (rote Kurve). EasyLinux 02/2016 www.easylinux.de Maus gewählten Bereich mit Wiederholungen eines Loops. Effektvoll Direkt vom Instrument abgenommenen Aufnahmen und MIDI-Klängen fehlt es an Raumakustik. Diese und weitere Effekte fügen Sie mithilfe von Plug-ins hinzu. Qtractor unterstützt LADSPA-, DSSI- VSTund LV2-Plug-ins. Veränderungen der Einstellungen eines Effekts (z. B. der Nachhalldauer) zeichnet Qtractor auf. Sie formen die Einstellungskurve in der Spuransicht mit der Maus: Ein Doppelklick auf einen Fixpunkt öffnet ein Textfeld zur Eingabe eines Zahlenwerts. Mit [Umschalt-Strg-Plus] vergrößern Sie die Spur für ein bequemeres Arbeiten. Alternativ verschieben Sie während des Abspielens einen Regler in den Effekteinstellungen, zum Beispiel Decay (= Halldauer). Diese Änderungen sind später ebenfalls als mit der Maus veränderbare Kurve zu sehen. Das gilt auch für die Lautstärke-Einstellungen im Mixerfenster links in Abbildung 9. n INFOS [17]Qtractor: http://qtractor.sourceforge.net/ (http://ezlx.de/g2e21) [18]Cakewalk Sonar: http://cakewalk.com/ Products/SONAR (http://ezlx.de/g2e22) SOFTWARE AUF DVD: Qtractor 0.7.4 DIE REDAKTION MEINT Das Einmannprojekt Qtractor kann vom Funktionsumfang bei Weitem nicht mit bis zu 500 Euro teuren professionellen Musikprogrammen wie Cakewalk Sonar [18] mithalten: Diese bieten ein Komplettpaket an hochwertigen Effekten und Synthesizern, außerdem viele Werkzeuge, die über die einfache Effektautomation (die Aufzeichnung wechselnder Effektparameter) hinausgehen. Der beschränkte Umfang von Qtractor muss kein Nachteil sein: Das auf den ersten Blick schlichte Programm mischt immerhin Audio- und MIDI-Aufzeichnungen und fügt Effekte in im Verlauf wechselnder Intensität hinzu. Damit hat es einen Funktionsumfang, der für das Heimstudio völlig ausreicht. 19 Webseiten AKTUELL Yu , 12 3 RF Angeklickt g en ©F Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an [email protected] mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite. Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Mini-Abo eines Magazins aus unserem Verlag. (Thomas Leichtenstern/tle/hge) � BITblokes � Linux-Latein � Da schau her Der Ex-Administrator und ehemalige TecChannel-Redakteur Jürgen Donauer informiert seine Besucher fachlich kompetent in einem erfrischenden Schreibstil über Neuigkeiten rund um Linux. Da der Blogger nicht an einen Verlag gebunden ist, berichtet er in erster Linie über Themen, die ihn persönlich interessieren – sei es die Besprechung einer aktuellen Distribution oder die Dokumentation seiner wechselhaften Erfahrungen mit OwnCloud. Das Spektrum der Beiträge deckt dabei aber nicht nur Linux ab, sondern erstreckt sich auch auf den Minirechner Raspberry Pi und Donauers spezielle Steckenpferde (Tauchen und Fotografieren). In der Vergangenheit erwies sich das Blog speziell zu Linux-Themen als topaktuell und oft als schneller als die Konkurrenz. Sicherlich haben sich die meisten von Ihnen schon einmal gefragt, was diese oder jene Begrifflichkeit rund um Linux eigentlich zu bedeuten hat. Aufschluss darüber gibt ein umfangreiches Debian-Wiki namens WhyTheName. Die mehrere Hundert Einträge umfassende Seite erklärt zum Beispiel, dass Apache nichts mit Indianern zu tun hat, sondern eine etwas verulkte Abkürzung von „A Patchy Server“ darstellt. Und wer glaubt, der Begriff „Ping“ stamme von den U-Booten, der liegt goldrichtig: Das Wort wurde tatsächlich von der Sonarerfassung abgeleitet, mit denen sich U-Boote aufspüren lassen. Leider ist die Seite nur auf Englisch verfügbar; entsprechende Sprachkenntnisse vorausgesetzt, finden sich hier aber viele Antworten. Jedem Internetnutzer sollte inzwischen bewusst sein, dass er beim Surfen im Web Spuren hinterlässt und damit eine ganze Menge an Informationen über seinen Rechner (und sich) preisgibt, die es etwa Werbetreibenden erlauben, anhand der Übereinstimmungen Nutzerprofile zu erstellen. Welche Informationen dabei zwischen dem Server und dem Client (also dem Browser) kursieren, zeigt die Seite IPCheck vom Anonymous-Proxy-Projekt JonDonym, heute unter dem Namen JonDo bekannt. Ein Klick auf den Link Start Test bzw. Test starten (wenn Sie die Sprache auf Deutsch umstellen) führt den Scan durch und dürfte den einen oder anderen Anwender ob der Masse an Informationen, welche die Seite herausfinden kann, zum Staunen bringen. EasyLinux meint: Informatives und lesenswertes Blog rund um technische Themen wie Linux, Raspberry Pi und freie Software. n INFOS EasyLinux meint: Interessante und zuweilen auch amüsante Zusammenstellung über die Herkunft vien ler Linux-Begriffe. INFOS Website:https://wiki.debian.org/ Website:https://www.bitblokes.de/ (http://ezlx.de/g2w1) WhyTheName (http://ezlx.de/g2w2) EasyLinux meint: Wer wissen möchte, wie effizient Proxy und Werbefilter arbeiten, der findet es auf dieser Seite heraus. n INFOS Website: http://ip‑check.info/ (http://ezlx.de/g2w3) Sprache: Deutsch Sprache: Englisch Sprache:Deutsch Thema: News und Infos rund um Linux Thema: Linux-Begriffe erklärt Thema: Sicheres Surfen EasyLinux 02/2016 www.easylinux.de 27 Portables Linux erhalten damit aber einen flexibler einsetzbaren Linux-Stick. OpenSuse gibt es seit Leap 42.1 nur noch als regulären Installations-Datenträger und nicht mehr als Live-Variante. Wenn Sie keinen Wert auf den Einsatz der aktuellen Version legen, können Sie die KDE-Live-Version von OpenSuse 13.2 (openSUSE-13.2-KDE-Live-x86_64. iso) verwenden [1]. Eine weitere Alternative heißt Argon [2] und bietet ein Leap-basiertes Live-System mit einem brandaktuellen KDE an – hier ist allerdings die Stabilität der KDE-Pakete nicht gewährleistet. Wir beschreiben in diesem Artikel, wie Sie Linux Mint 17.3, Kubuntu 15.10 oder OpenSuse Leap 42.1 regulär installieren – nur eben auf einem USB-Stick. Im Netz finden Sie bei der Suche nach USB-Installation diverse Anleitungen, die vorschlagen, einfach eine DVD-Image-Datei „roh“ auf den Stick zu schreiben. Dieser Ansatz ist geeignet, um den Stick anschließend zur Installation auf Platte zu verwenden – das ist z. B. dann nötig, wenn der PC kein DVD-Laufwerk hat. Ein so konfigurierter Stick verhält sich aber im Wesentlichen wie die Original-DVD und erlaubt (auch bei Live-Systemen) nicht, eigene Dateien auf dem Stick zu speichern. Deswegen raten wir von diesen Varianten ab. Der Stick sollte mindestens 32 GByte groß sein, damit Sie 16 GByte für das Betriebssystem und den Rest für Benutzerdaten verwenden können; für unsere Tests haben wir einen 128 GByte großen Stick verwendet. Mit USB 3 sind solche Sticks ab 30 Euro erhältlich; einfachere USB-2-Sticks kosten weniger. Um die Installation zu beginnen, benötigen Sie neben dem Stick eine Installations-DVD. Booten Sie den Rechner mit eingelegter DVD und eingestecktem USBStick und starten Sie dabei von der DVD. Gelingt das nicht auf Anhieb, lesen Sie im allgemeinen Installationsartikel nach, wie Sie die Bootreihenfolge im BIOS bzw. in den UEFI-Einstellungen ändern können; Sie finden den Artikel als PDF-Datei auf der Heft-DVD dieser Ausgabe. “Lisa” Linux auf USB-Sticks installieren Linux am Stiel Statt Linux auf der Platte zu installieren, können Sie auch einen USBStick verwenden. Von dem läuft Linux oft flott genug, wenn Stick und Rechner USB 3 unterstützen, und der Stick lässt sich auf mehreren PCs nutzen. Wir zeigen, was Sie beachten müssen, damit das Stick-Linux auch Ihre privaten Dateien und Einstellungen speichert. Hans-Georg Eßer B ei der Installation von Linux denken die meisten Anwender daran, das System auf die eingebaute Festplatte des Rechners zu kopieren, denn das ist die Standardvorgehensweise. Wollen Sie die Umpartitionierung der Platte vermeiden, gibt es aber noch eine Alternative: Linux kann auch von einem USB-Stick starten, und wenn der schnell genug ist, lässt sich damit gut arbeiten. Das gilt vor allem, wenn der Rechner einen USB-3-Port hat und auch der Stick USB 3 unterstützt, denn damit sind höhere Datenübertragungsraten möglich. Der Einsatz eines USB-Sticks bietet noch einen weiteren Vorteil: Sie sind damit nicht an einen festen Rechner gebunden, sondern können den Stick auf mehreren Maschinen nutzen. Wenn Sie z. B. EasyLinux 02/2016 daheim und am Arbeitsplatz Zugriff auf mehrere Windows-Rechner haben, machen Sie jeden davon kurzfristig zum Linux-PC, indem Sie vom USB-Stick booten. Live-System oder regulär? Die erste Frage, die es zu klären gilt, ist: Wollen Sie ein Live-System (wie etwa Knoppix) auf den Stick kopieren oder ein „normales“ Linux-System (wie OpenSuse, Linux Mint oder Kubuntu) nutzen? lDer Vorteil des Live-Systems ist, dass Sie dieses in der Regel durch einfaches Schreiben der DVD-Image-Datei auf den Stick einrichten können, ohne eine Installationsroutine zu durchlaufen. Dafür fehlt aber anschließend die Möglicheit, auch persönliche Daten auf dem Stick zu sichern oder weitere Software nachzuinstallieren. lDie Installation eines normalen LinuxSystems ist etwas komplizierter; Sie www.easylinux.de WORKSHOP 12 OpenSuse Leap 42.1 Nach dem Booten und der Auswahl der Sprache analysiert der OpenSuse-Installer den Rechner und schlägt dann meist vor, auf Festplatte zu installieren – das gilt es zu verhindern. Wenn der Dialog Vorschlag zur Partitionierung erscheint, klicken Sie 43 WORKSHOP Portables Linux onen den jeweiligen Vorschlag auf Partitions-Setup erstellen (/ bzw. /home) und bestätigen und kreuzen bei der nächsten Auswahl die Option Benutzerdie Angaben mit einem Klick auf Beenden. definierte Partitionierung (für Sind diese Schritte abgeExperten) an. Es erscheint dann eine Liste aller erkannten Partischlossen, sollten Sie in der Partitionsübersicht unterhalb Abb. 1: Den Stick erkennen Sie an der Datenträgergröße – tionen – auch solche auf dem des Sticks zwei Partitionen seUSB-Stick. Meist enthält ein OpenSuse zeigt zudem noch den Gerätetyp an. USB-Stick genau eine Partition, hen (z. B. /dev/sdb1 und /dev/ Legen Sie nun zwei neue Partitionen die der Hersteller im Windows-FAT32sdb2, wenn der Stick selbst als /dev/sdb an. Die Vorgehensweise ist in beiden FälFormat vorbereitet hat. Löschen Sie zuaufgeführt wird), beide vom Typ Linux native mit Dateisystem Ext2 und den nächst diese Partition. Sie erkennen den len gleich: Einhängepunkten / und /home (AbbilStick meist an der Größe und an der BeNach einem Rechtsklick auf den Einzeichnung, die in der Spalte Typ aufdung 3). Ist das der Fall, schließen Sie trag für den Stick (im Beispiel /dev/ die Partitionierung mit Klicks auf Übersdb) wählen Sie im Kontextmenü Partitaucht. Im Beispiel ist das der 115 GByte tion hinzufügen. nehmen und (in der folgenden Zusamgroße Datenträger mit der Typangabe Sanmenfassung) Weiter ab. Disk Ultra Fit (Abbildung 1). Stellen Sie Bei der Auswahl des Partitionstyps bestätigen Sie die Vorgabe Primäre sicher, dass Sie nicht versehentlich die Sie erzeugen auf dem Stick keine (!) Partition. eingebaute Platte umpartitionieren! Swap-Partition, der Installer wird aber auf Zum Löschen der Windows-Partition der Festplatte liegende Swap-Partitionen Im nächsten Schritt legen Sie die Partiauf dem Stick klicken Sie diese mit der einbinden: Das ist in Ordnung. Wenn er tionsgröße fest. Für die erste Partition rechten Maustaste an, wählen aus dem dort keine findet, erscheint ein Warnhinstellen Sie hier unter Benutzerdefinierte Kontextmenü Löschen und bestätigen die Größe den Wert 16 GiB (für 16 GByte) ein, weis, den Sie bestätigen müssen. Sicherheitsabfrage. bei der zweiten Partition übernehmen Sie Die restlichen Einstellungen laufen wie die Vorgabe (und verbrauchen damit den bei jeder OpenSuse-Installation ab. In der restlichen Platz auf dem Stick). abschließenden Installationsübersicht steht ganz oben bei Systemstart: Bootcode Im folgenden Dialog fragt der Installer nicht in MBR installieren – klicken Sie nach der Rolle. Wählen Sie hier für rechts daneben auf installieren, um diese die erste Partition Betriebssystem und für Abb. 2: Bei den Formatierungsoptionen Einstellung zu ändern. Abschließend klidie zweite Daten und ISV-Anwendungen. (OpenSuse) stellen Sie „Ext2“ ein und cken Sie rechts unten auf Installieren und wählen den richtigen Einhängepunkt. Weiter geht es mit den Formatiebei der Nachfrage erneut auf Installieren, rungsoptionen (Abdann beginnt die Einrichtung. Ist diese bildung 2). Stellen abgeschlossen, lesen Sie im Abschnitt AbSie hier das Dateisysschließende Arbeiten weiter. tem von der Vorgabe Kubuntu 15.10 (BtrFS bzw. XFS) auf Ext2 um. Als EinhänKubuntu 15.10, das Sie z. B. auf der HeftDVD aus EasyLinux 01/2016 finden, booAbb. 3: Das Ziel: zwei neue Partitionen auf dem Stick, eine gepunkt übernehmen tet in ein Live-System. Im ersten angezeigSie bei beiden Partitifürs System und eine für private Dateien. ten Fenster stellen Sie die Sprache auf Deutsch um und klicken dann auf KuDATEISYSTEME buntu installieren. Bei der Einrichtung der gende Punkt: Jeder Schreibzugriff auf eiIn diesem Artikel empfehlen wir, das Festplatten lehnen Sie den Installationsvornen Flash-Speicher (wie USB-Sticks ihn veraltete Ext2-Dateisystem zu benutzen. schlag ab, indem Sie die Option Manuell nutzen) verkürzt die Lebenszeit des Das hat den Nachteil, dass Linux es geauswählen und auf Weiter klicken. Es erSpeichers. Darum ist eines der Ziele unlegentlich beim Booten auf Fehler unterscheint eine Liste aller gefundenen Partitiserer Anleitung, dass das auf dem Stick sucht, was je nach Größe des Systems onen, in der Sie auch Ihren USB-Stick mit installierte Linux-System möglichst weeinige Minuten dauern kann. Modernere (in der Regel) einer Windows-FAT32-Parnig Schreibzugriffe verursacht. Dateisysteme arbeiten mit Journaling, tition finden. Sie erkennen diese an der einer Technik, die u. a. genau solche Wenn Sie gelegentliche Wartezeiten Größe in MByte. Klicken Sie die WinDateisystem-Überprüfungen überflüssig beim Booten des Sticks vermeiden woldows-Partition an und dann auf Löschen. macht – aber zum Preis, dass mehr len und mit einer geringen Verkürzung Anschließend erstellen Sie zwei neue ParSchreiboperationen auf die Platte stattder Lebenserwartung des Mediums eintitionen auf dem Stick, jeweils wie folgt: finden. verstanden sind, können Sie in der AnKlicken Sie unterhalb der Zeile für leitung zur Stick-Partitionierung überall USB-Sticks sind langsamer als Festplatden USB-Stick (im Beispiel /dev/sdb) Ext3 statt Ext2 verwenden: Ext3 ist der ten, so dass zusätzliche Schreibvorauf den Eintrag Freier Speicherplatz. Nachfolger von Ext2 und arbeitet mit gänge einen Performance-Nachteil beEs öffnet sich ein Dialog zum AnleJournaling. deuten. Noch wichtiger ist aber der folgen einer neuen Partition. Wählen 1 2 3 4 5 1 2 44 www.easylinux.de EasyLinux 02/2016 Portables Linux WORKSHOP Abb. 4: Unter Kubuntu und Mint geben Sie Partitionsgrößen in MByte an. Sie als Partitionstyp jeweils Primär und ändern Sie das Dateisystem von Ext4 auf Ext2. Als Größe geben Sie für die erste Partition 16000 (MByte) an (Abbildung 4); bei der zweiten Partition übernehmen Sie die Vorgabe, um den restlichen Platz zu verbrauchen. Unten bei Mount Point wählen Sie im ersten Durchgang / und im zweiten /home aus dem Dropdown-Menü. Ein Klick auf OK fügt die neue Partition zur Liste hinzu. Nun sollten Sie in der Partitionsübersicht unterhalb des Sticks zwei Partitionen sehen (z. B. /dev/sdb1 und /dev/ sdb2, wenn der Stick selbst als /dev/sdb aufgeführt wird), beide mit Dateisystem ext2 und mit den Einhängepunkten / und /home. Ist das der Fall, stellen Sie noch unten im Bereich Boot loader das Gerät für die Bootloader-Installation auf die Gerätedatei um, die zum Stick gehört – im Beispiel /dev/sdb (Abbildung 5) – wenn Sie das vergessen, ist der Stick später nicht bootfähig. Klicken Sie schließlich auf Jetzt installieren, akzeptieren Sie die eventuell erscheinende Warnung, dass es keine Swap-Partition gibt, und bestätigen Sie die Übersicht der Änderungen am Stick – nachdem Sie nochmals kontrolliert haben, dass der Installer Ihre Festplatte(n) 3 in Ruhe lässt und nur den Stick verwendet. Dass in der Liste eine eventuell auf Abb. 5: Die neue Aufteilung des Sticks (hier unter Kuder Platte gefundene buntu): zwei Ext2-Partitionen für Linux und die Daten. Swap-Partition erwähnt wird, ist in Ordnung; verschiedene Lilation heißt es auf Englisch Device for boot loader installation. nux-Systeme können dieselbe Swap-Partition verwenden. Abschließende Arbeiten Ist die Installation abgeschlossen, booten Sie das System (jetzt vom Stick) und Egal, welche Distribution Sie ausgewählt lesen beim übernächsten Absatz (Abhaben, am Schluss steht noch ein Schritt, schließende Arbeiten) weiter. der die Langlebigkeit Ihres USB-Sticks verlängern wird. Es geht darum, dass LiLinux Mint 17.3 KDE nux im Normalfall auch bei jedem Lesezugriff auf eine Datei auf dem Datenträger Die Mint-Installation läuft im Wesentlivermerkt, dass dieser stattgefunden hat. chen so ab, wie wir es für Kubuntu beschrieben haben, so dass wir hier auf eine Diese Aktualisierung der so genannten Wiederholung verzichten. Nach dem Boo„access time“ (atime) der Datei ist ein Schreibvorgang, und das Ziel ist, die Zahl ten läuft das Live-System, und Sie starten solcher Schreibvorgänge zu reduzieren die Einrichtung per Doppelklick auf das (weil USB-Sticks dadurch altern). Desktop-Icon Install Linux Mint. Der Sie müssen dazu die Datei /etc/fstab in wichtigste Schritt (die Partitionierung des einem Editor mit Root-Rechten bearbeiUSB-Sticks) ist identisch, weil der MintInstaller dasselbe Partitionierungstool ten. Den starten Sie, abhängig von der verwendet; nur fehlen hier einige deutDistribution, indem Sie [Alt-F2] drücken und dann in einem Schnellstartfenster eische Übersetzungen, so dass Sie bei der Partitionierung die Schaltflächen Delete nen der folgenden Befehle eingeben: lOpenSuse: kdesu kwrite /etc/fstab zum Löschen und Add zum Neuanlegen lKubuntu oder Linux Mint: von Partitionen finden. Neue Partitionen erzeugen Sie per Doppel- statt Einfachkdesudo kate /etc/fstab klick auf Freier Speicherbereich, und anSuchen Sie die beiden Zeilen zu den Linuxstelle von Gerät für die Bootloader-InstalPartitionen und stellen Sie den Einhänge optionen jeweils noatime, (mit einem Komma, aber ohne Leerzeichen) voran. Abbildung 6 zeigt, wie die Datei anschließend unter OpenSuse, Kubuntu und Mint aussieht. Speichern Sie die Datei und booten Sie Linux dann neu vom Stick – jetzt ist Ihr neues System einsatzbereit. Probieren Sie doch als nächsten Schritt, das Stick-Linux auf einem anderen PC zu nutzen. (hge) n INFOS [1]OpenSuse 13.2: http://download. opensuse.org/distribution/13.2/iso/ (http://ezlx.de/g2B1) [2]Argon (Leap 42.1 mit KDE): http://down Abb. 6: Ergänzen Sie Einträge in „/etc/fstab“ um die Mount-Option „noatime“ (oben: OpenSuse, unten: Kubuntu oder Mint). EasyLinux 02/2016 www.easylinux.de load.opensuse.org/repositories/KDE:/ Medias/images/iso/ (http://ezlx.de/g2B2) 45 WORKSHOP ©Richard Thomas, 123RF MyPaint Malen und zeichnen mit MyPaint 1.2.0 Digitale Kunstwerke Heike Jurzik Schnell ein paar einfache Skizzen stricheln, bunte Comics zeichnen oder Landschaften malen, die sich als Cover für Fantasybücher eignen? Mit einem Grafiktablett und der richtigen Software gelingen auch unter Linux wahre Kunstwerke. M yPaint [1] ist ein freies und plattformübergreifendes Programm, mit dem Sie malen und zeichnen können. Anders als Bildverarbeitungen wie etwa Gimp, die neben einfachen Malwerkzeugen vor allem Funktionen zum Verändern und Verbessern digitaler Bilder und Fotos enthalten, richtet sich MyPaint an Anwender, die am Rechner malen möchten. Das Programm enthält hauptsächlich künstlerische Funktionen, z. B. verschiedene Pinsel und Stifte, einen Notizblock zum Vorzeichnen, komfortable Farbpaletten und so weiter. Das Arbeiten mit MyPaint macht vor allem dann Spaß, wenn Sie ein Grafiktablett (siehe Kasten Grafiktabletts und Li- EasyLinux 02/2016 nux) einsetzen. Natürlich können Sie das Malprogramm mit der Maus bedienen und erste Striche ziehen, ein paar Kleckse setzen oder kleine Skizzen erstellen – mit einem Grafiktablett erfahren Sie aber die Druckempfindlichkeit des Stiftes und malen wie auf Leinwand oder Papier. Das Programm erschien zum ersten Mal vor rund zehn Jahren, und seitdem hat sich viel getan. Im Januar veröffentlichten die Entwickler die neue stabile Version 1.2.0 mit einem neuen Look, mit vielen verbesserten Funktionen, neuen Pinseln und Filtern. Dieser Workshop zeigt, wie Sie die Anwendung unter Ubuntu 15.10 und OpenSuse 13.2/42.1 installieren. Außerdem helfen wir bei www.easylinux.de den ersten Schritten auf der digitalen Leinwand und zeigen, wie Sie mit Farben und Pinseln experimentieren. MyPaint installieren Die Mal- und Zeichensoftware ist schnell installiert. Bei Ubuntu befindet sie sich in einer älteren Version (1.1.0) im universeRepository. Um die aktuelle Ausgabe 1.2.0 einzuspielen, können Sie auf ein PPA zurückgreifen. Am schnellsten binden Sie die externe Quelle auf der Kommandozeile ein. Öffnen Sie dazu ein Terminalfenster und geben Sie nacheinander die folgenden Befehle ein, um das Repository hinzuzufügen, die Paketliste zu aktualisieren und MyPaint mitsamt Abhängigkeiten zu installieren: 63 WORKSHOP MyPaint sudo apt‑add‑repository ppa:achadwick/ U mypaint‑testing sudo apt‑get update sudo apt‑get install mypaint Auch unter OpenSuse benötigen Sie eine externe Paketquelle. Da die aktuelle MyPaint-Version noch nicht in den offiziellen Repositorys angekommen ist, hat Marcus Meißner (Projectmanager Security bei der SUSE Linux GmbH) Pakete für uns gebaut. Zuerst binden Sie seine Quelle aus dem Open Build Service in YaST ein; danach installieren Sie die Software: Starten Sie YaST und geben Sie auf Aufforderung das Root-Passwort ein. Klicken Sie dann auf den Eintrag Software-Repositories. Betätigen Sie danach die Schaltfläche Hinzufügen, entscheiden Sie sich für URL angeben und klicken Sie auf Weiter. Ins Feld URL tragen Sie die folgende Adresse ein, wenn Sie OpenSuse 42.1 benutzen: 1 2 http://download.opensuse.org/repositoriesU /home:/msmeissn/openSUSE_Leap_42.1/ Verwenden Sie hingegen OpenSuse 13.2, dann heißt die Adresse so: http://download.opensuse.org/repositoriesU /home:/msmeissn/openSUSE_13.2/ Klicken Sie auf Weiter, dann auf OK und bestätigen Sie, dass Sie der Quelle vertrauen wollen. Im YaST-Hauptfenster wählen Sie nun Software installieren oder löschen. Geben Sie ins Suchfeld oben links mypaint ein. Unterhalb der Trefferliste auf der rechten Seite klicken Sie auf den Reiter Versionen und aktivieren die Variante mit 1.2.0 im Namen; für 64-Bit-Rechner ist das z. B. mypaint-1.2.0-9.2.x86_64.rpm. Als Abhängigkeit wandert automatisch das Paket mypaint-lang mit der deutschen Oberfläche auf die Platte. Suchen Sie zusätzlich nach den beiden Paketen python-gobject und py- 3 4 GLOSSAR PPA: Ein Personal Package Archive, kurz PPA, ist ein Service der Plattform Launchpad [4]. Hier bieten Entwickler inoffizielle Pakete für Ubuntu an. So erhalten Sie als Benutzer oft brandaktuelle Programme fertig gepackt, die noch nicht in der Distribution enthalten sind. 64 thon-gobject-cairo; auch hier stellen Sie über den Reiter Versionen sicher, dass Sie jeweils die neueste Fassung aus dem msmeissn-Repository (bei Redaktionsschluss: 3.16.2-9.1) haben. 5 Klicken Sie auf Akzeptieren und Fortfahren und bestätigen Sie die Auswahl der zusätzlichen Pakete. Als Abhängigkeit zu den python-gobject-Komponenten wandern einige ältere Bibliotheken auf die Platte. Nach der Installation können Sie YaST beenden und sich nun den ersten Schritten in MyPaint zuwenden. Auf die Leinwand Starten Sie MyPaint über die Abteilung Anwendungen / Grafik des K-Menüs. Sie sehen zunächst eine ziemlich leere Leinwand, und unter dem Menü finden Sie eine Leiste mit Symbolen für oft genutzte Funktionen, wie Öffnen, Speichern, Radieren, Freihandzeichnen usw. Fahren Sie mit der Maus über ein Icon, zeigt ein Tooltip an, was es kann. Als Erstes richten Sie die Oberfläche ein – die Entwickler lassen Ihnen freie Hand beim Gestalten der Arbeitsumgebung. Über das Fenster-Menü blenden Sie verschiedene Dialoge ein und aus. Dazu gehören die Einstellungen für das aktive Werkzeug, Ebenen, der Notizblock und die Vorschaufunktion, aber auch die Pinselgruppen und die Farbwähler (Paletten, Farbkreise, Tönungen usw.). Eingeblendete Dialoge sind aber keineswegs fest fixiert: Sie können diese am Icon ganz oben anfassen und mit der Maus an einen anderen Ort ziehen. Sobald Sie loslassen, dockt der Dialog an. Mehrere Dialoge, die thematisch zusammenpassen, können Sie stapeln; sie sind dann über Reiter erreichbar (Abbildung 2). Die MyPaint-Leinwand ist unendlich groß, Sie können Ihre Kunstwerke also beliebig ausdehnen. Eine Zoomfunktion erlaubt unterschiedliche Ansichten, und eine Funktion zum Verschieben des Bildes ist auch dabei. Wenn Sie möchten, können Sie über das Symbol mit dem Bilderrahmen Ihre Zeichnungen begrenzen. Mit der Maus ziehen Sie den sichtbaren Bereich auf der Leinwand dann zurecht. Pinsel, Pinsel, Pinsel MyPaint bringt bereits von Haus aus zahlreiche Pinsel mit – von einfachen Blei-, Kohle- oder Filzstiften, über Federn, Messer und Sprühdosen bis hin zu Pastell-, Öl- und Wasserfarben. Am besten probieren Sie alle Malwerkzeuge in Ruhe aus, bis Sie ein Gefühl für das Programm und das Grafiktablett bekom- GRAFIKTABLETTS UND LINUX Grafiktabletts, auch Digitizer oder Pen Tablets genannt, sind praktische Geräte zum Zeichnen und Malen am Computer. Über die Tablett-Oberfläche bewegen Sie einen Stylus (Stift), und dieser schickt Impulse an die Hardware, die interpretiert, wo sich der Stift befindet, wie stark Sie diesen aufdrücken usw. Moderne Grafiktabletts erkennen auch Informationen zur Stylus-Neigung oder ‑Drehung. Am Stift befinden sich oft Knöpfe, welche die Maustasten nachbilden – Sie können ein Tablett also auch als Mausersatz benutzen. Einer der führenden Hersteller von Grafiktabletts ist Wacom [2]. Auch wenn die Firma keine offizielle Unterstützung für Linux bietet, gibt es für viele Wacom-Modelle Treiber. Das Linux-WacomProjekt [3] listet in seinem Wiki auf, welche Treiber im Linux-Kernel und im X.Org-Ser ver ver fügbar sind. Wenn Sie www.easylinux.de die Anschaffung eines neuen Grafiktabletts planen, sollten Sie in jedem Fall vorher recherchieren, ob sich das Gerät mit Ihrem Betriebssystem versteht. Auf unseren Testrechnern (Kubuntu 15.10, OpenSuse 13.2/42.1) haben wir mit dem Wacom Intuos5 touch S (Abbildung 1) gearbeitet. Abb. 1: Das Wacom Intuos5 touch S ist eines von vielen Linux-kompa tiblen Grafiktabletts. EasyLinux 02/2016 MyPaint hen, können Sie den men haben. Tipp: Schichten aussagekräfBlenden Sie den Dialog Werkzeugeinsteltige Namen geben, was lungen unter der Liste gerade in komplexen der Pinsel ein, um beZeichnungen mit sehr vielen Ebenen eine quem per Schiebereggute Idee ist. Im ler die Größe, Deckgleichnamigen Menü kraft, Stärke usw. zu finden Sie umfangreijustieren. Finden Sie, dass ein che Funktionen zum bestimmter Pinsel sich Arbeiten mit Ebenen. grundsätzlich anders Über einen Schiebeverhalten sollte, öffnen regler im Dialog regeln Sie aus dem Menü PinSie die Deckkraft der Ebene, und im Dropsel den KonfigurationsAbb. 2: Dialoge ziehen Sie per down-Menü Modus findialog. In zahlreichen Maus an einen neuen Ort; mehUnterabteilungen stelden Sie über 20 tolle Efrere davon können Sie stapeln. len Sie über Regler fekte, welche die Farsämtliche Eigenschaften zu den Werkzeuben oder Helligkeitswerte beeinflussen. Zudem ist es möglich, mehrere Ebenen zu gen ein, z. B. den Radius, die Härte, ein Gruppen zusammenzufassen, was besonZittern, die Deckkraft, die Geschwindigkeit beim Verwischen und vieles mehr. Um das ders dann hilfreich ist, wenn Sie eine beOriginal nicht zu überschreiben, können stimmte Aktion auf mehrere Schichten Sie eine Kopie speichern. Wählen Sie dann anwenden wollen. am besten auch ein neues Symbol, um den Für die Ewigkeit? eigenen Pinsel schnell wiederzufinden. Im Netz finden Sie etliche weitere PinselMyPaint speichert Ihre Bilder in der Vorsammlungen. Eine gute erste Anlaufstelle einstellung im OpenRaster-Format (Dateiist das GitHub-Repository von MyPaint [5], endung .ora), das sich ideal für den Ausdas einige Pakete auflistet. Auch eine Suchtausch mit anderen Programmen eignet. Es unterstützt Ebenen, Gruppierungen somaschine fördert interessante Kollektionen wie verschiedene Farbtiefen. Programme zutage. Am besten suchen Sie nach wie Krita und Gimp verstehen diese Infor„mypaint brushes“, denn gerade im engmationen und öffnen die Dateien prolischsprachigen Bereich gibt es viele Künstblemlos. Über Datei / Exportieren können ler und Fans, die ihre eigenen Pinselkreationen unter eine freie Lizenz stellen und teiSie Ihre Werke zusätzlich im JPEG- oder len. Pinsel erhalten Sie als .zip-Archive; über Pinsel / Pinsel importieren fügen Sie solche Pinseldefinitionen hinzu. WORKSHOP PNG-Format speichern – für den Fall, dass Sie die Bilder mit anderen teilen wollen. MyPaint öffnet und importiert ebenfalls alle drei genannten Formate. Im Netz gibt es eine rege Community. Im englischsprachigen Forum [6] besprechen sich andere Anwender und veröffentlichen ihre mit MyPaint erstellten Bilder. So manch einer postet hier wertvolle Tipps oder Links zu Online-Tutorials. Auch ein Besuch auf Videoplattformen lohnt sich für angehende Künstler. Wer hier nach Anleitungen zum Zeichnen von Comics, Landschaften oder Portraits sucht, entdeckt einen wahren Schatz von detaillierten Anleitungen, die Schritt für Schritt zu malerischen Ergebnissen führen. (hge) n INFOS [1]MyPaint: http://mypaint.org/ (http://ezlx.de/g2q1) [2]Wacom: http://www.wacom.com/de‑de (http://ezlx.de/g2q2) [3]Linux-Wacom-Projekt: http://linuxwacom.sourceforge.net/wiki/ (http://ezlx.de/g2q3) [4]Launchpad: https://launchpad.net/ (http://ezlx.de/g2q4) [5]MyPaint-Pinsel: https://github.com/ m ypaint/mypaint/wiki/Brush‑Packages (http://ezlx.de/g2q5) [6]MyPaint-Community: http://community. m ypaint.org/ (http://ezlx.de/g2q6) SOFTWARE AUF DVD: MyPaint 1.2.0 Große Kunst Gerade wenn Sie aufwendigere Projekte planen, sollten Sie sich mit einem weiteren praktischen MyPaint-Feature vertraut machen: Ebenen. Falls Sie regelmäßig unsere Gimp-Tipps lesen, ist Ihnen das Konzept schon vertraut. Im Prinzip teilen Sie Ihre Bilder damit in mehrere Schichten ein, die wie Folien übereinander liegen. Jede Ebene können Sie ein- und ausblenden oder ganz löschen. Einzelne Schichten lassen sich auch zur Bearbeitung sperren, womit Sie versehentliche Änderungen vermeiden. Abbildung 3 zeigt unten links den Ebenenstapel als Dialog im MyPaintHauptfenster. Die untersten drei Ebenen haben wir über Klicks auf das Vorhängeschloss temporär gesperrt. Wie Sie se- EasyLinux 02/2016 Abb. 3: Diesen Sketch haben wir in mehreren Schritten erzeugt und dazu mit Ebenen gearbeitet. Die Hilfslinien blenden wir später per Klick auf das Auge aus. www.easylinux.de 65 TIPPS & TRICKS KDE-Tipps KDE-Tipps Besser arbeiten mit KDE Karin Mühlenberg, Heike Jurzik In den KDE-Tipps dieser Ausgabe zeigen wir unter anderem, wie Sie die Arbeitsfläche und Aktivitäten einrichten. Außerdem erfahren Sie, was ein Hamburger-Menü ist und wie Sie dieses entfernen. Tipps zum Startmenü und zu KRunner runden die Tipps ab. Erscheinungsbild der Arbeitsfläche einrichten nicht mehr. Im Kontextmenü wählen Sie dann den Eintrag Einstellungen für ArMit einem sympathischen Hintergrundbeitsfläche aus (Abbildung 1). In der Abbild geht die Arbeit am Computer oft viel teilung Hintergrundbild geht es weiter. Im schneller voran, und wenn Sie auf mehDrop-down-Menü Layout ist der Eintrag Arbeitsfläche voreingereren Arbeitsflächen unterwegs sind (siehe stellt. Im Menü Hinternächster Tipp), haben grund-Bild suchen Sie unterschiedlich gestalein passendes Bild aus. Ist wie bei Kubuntu tete Hintergründe auch 15.10 nur eine Grafik im einen guten WiedererAngebot (Abbildung 2), kennungswert. Unter fügen Sie einfach neue KDE richten Sie alle virBilder zur Auswahl tuellen Desktops gesonAbb. 1: Um den KDE-Plasmahinzu – sie können beidert ein – ob Sie eine 5-Desktop zu konfigurieren, ruhige, einfarbige Fläspielsweise aus dem eiklicken Sie mit der rechten genen Fotoschatz stamche, ein farbenprächtiMaustaste auf eine freie Stelle men. Dazu klicken Sie ges Kunstwerk oder der Arbeitsfläche. auf Öffnen, und ein Dawechselnde Bilder seteiauswahldialog bringt Sie in den Ordner hen, bestimmen Sie selbst. Bilder im eigenen Home-Verzeichnis. AlUm den Hintergrund zu gestalten, kliternativ führt Neue Hintergrundbilder hercken Sie im neuen Plasma-Desktop mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle unterladen zu einer Onlinesammlung. der Arbeitsfläche; die Cashew-Nuss, die noch in der KDE-4er-Reihe den Werkzeugkasten öffnete, gibt es 01 66 www.easylinux.de Was hier angeboten wird, steht unter einer freien Lizenz, so dass Sie die Bilder auf Ihrem Desktop nutzen dürfen. Eine dritte Möglichkeit bietet der Paketmanager Ihrer Distribution: Suchen Sie dort nach Paketen mit wallpaper im Namen, um neue Sammlungen schmucker Hintergrundbilder zu installieren. Als Alternative zum einfachen Bild können Sie über das Drop-down-Menü neben Hintergrundbild-Typ auch eine Diaschau aus mehreren Fotos zusammenstellen; der Dialog zeigt nach der Auswahl der Option weitere Regler an, über die Sie den Bildwechsel konfigurieren. Wird Ihnen das alles zu bunt, entscheiden Sie sich besser für Einfarbig und bestimmen per Mausklick auf die farbige Fläche die passende Nuance. 02 Mehr Übersicht dank virtueller Arbeitsflächen Der eigene Schreibtisch ist selten groß genug, und so manch einer wünscht sich EasyLinux 02/2016 KDE-Tipps Abb. 2: Kubuntu 15.10 liefert in der Voreinstellung lediglich ein Hintergrundbild für das Plasma-Theme Breeze aus. Über „Öffnen“ erreichen Sie einen Dateiauswahldialog. nicht nur bei umfangreichen Projekten mehr Platz, um alle Materialien und Werkzeuge auszubreiten. Am Computer haben Sie da mehr Spielraum, und mit nur einem Klick oder Tastaturshortcut wechseln Sie zu einer anderen, leeren Arbeitsfläche. Bereiten Sie diese virtuellen Desktops richtig vor, arrangieren Sie dort bereits alle Werkzeuge und Programme, die Sie für eine bestimmte Aufgabe benötigen, und können direkt mit der Arbeit beginnen. Die voreingestellte Anzahl der virtuellen Arbeitsflächen variiert je nach Distribution. Unter OpenSuse 42.1 sind zwei solche Desktops verfügbar, wie Sie am Arbeitsflächen-Umschalter erkennen. Dieser befindet sich neben dem Startmenü in der Kontrollleiste. Das Symbol eignet sich nicht nur zum Umschalten, sondern bietet eine stark verkleinerte Vorschau auf die Programmfenster, die auf den jeweiligen Desktops liegen. Abb. 3: Der Umschalter für die virtuellen Arbeitsflächen nimmt in diesem Beispiel sechs virtuelle Desktops auf und ordnet diese in zwei Reihen an. die Zeilenanzahl für das Symbol in der Kontrollleiste ein. Wenn Sie den Wert auf 1 setzen, erscheinen die Desktops im Umschalter in der Kontrollleiste alle nebeneinander; geben Sie die Zahl 2 ein, um die Arbeitsflächen in zwei Reihen anzuordnen (Abbildung 3). 04 TIPPS & TRICKS Namen für die virtuellen Arbeitsflächen setzen Option Symbole aktivieren, zeigt der Umschalter anstelle der einfachen Vorschau der Programmfenster ein Miniatur-Icon der Anwendung. Das ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn Sie genug Platz in der Anzeige haben; sonst ist nur ein wildes Durcheinander zu sehen. 05 Arbeiten mit KDEs Aktivitäten Abbildung 3 zeigt ein weiteres praktiVerschiedene Aufgaben und Arbeitsbereisches Feature für den Umschalter: Sie che können Sie thematisch sortieren und können den virtuellen Arbeitsflächen Nadann in einer so genannten Aktivität zumen zuweisen. Um diese auch sammenfassen. Stellen Sie sich im Umschalter anzuzeigen, klidas wie eine Art Regal auf Rollcken Sie wieder mit der rechten brettern vor – je nach Bedarf Maustaste auf das Symbol und schieben Sie ein anderes vor wählen diesmal Einstellungen den Schreibtisch und haben für Arbeitsflächen-Umschalter. dann direkt Zugriff auf alle dort In diesem Dialog können Sie abgelegten Werkzeuge. die Darstellung festlegen (AbJede Aktivität hat eine eiAbb. 5: Über den gleichnamibildung 4). Klicken Sie dazu gene Arbeitsoberfläche und entweder auf Arbeitsflächenwirkt damit fast wie eine eigen Menüpunkt Anzahl virtueller nummer, Arbeitsflächenname gene Desktopsitzung. Diese richten Sie KDEArbeitsflächen festlegen sind per Klick auf das Hamburoder Kein Text. Wenn Sie die Aktivitäten ein. ger-Menü links oben mit Klicken Sie mit der rechten den drei waagerechten LiMaustaste auf den Umschalter und wählen Sie nien und den Eintrag Aktiaus dem Kontextmenü den vitäten (Abbildung 5) über Eintrag Arbeitsflächen eineine Randleiste zugänglich. In der Leiste ist in der richten. Es öffnet sich das Voreinstellung lediglich die Dialogfenster Virtuelle ArAktivität Standard zu sebeitsflächen – KDE-Kon hen. Über die Schaltfläche trollmodul. Auf dem ersten Aktivität erstellen legen Sie Reiter erhöhen Sie die Anneue Container an, z. B. für Abb. 4: Möchten Sie Nummern, Namen oder keinen Text im Umschalzahl auf bis zu 20 Deskdie Bildbearbeitung, für tops; darunter stellen Sie ter sehen? Hier stellen Sie das ein. 03 EasyLinux 02/2016 www.easylinux.de 67 TIPPS & TRICKS KDE-Tipps Abb. 6: Die auf dem Test-PC eingerichtete Aktivität „Audio“ hat nicht nur eigene Programme, sondern auch einen individuellen Look. einzelnen Abteilungen müssen Sie nicht zwingend anklicken; es reicht aus, mit der Maus darüber zu fahren – dann wechselt die Ansicht. Zwei Alternativen stehen für den Anwendungs-Starter zur Verfügung, die Sie ausprobieren können, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das „K“ klicken und den gleichnamigen Menüeintrag auswählen. Das klassische Anwendungsmenü klappt nach rechts auf und zeigt dann Neuer Look für die Abteilungen und Unterabteilungen Das Hamburger-Menü das Startmenü an. Die linke Spalte für die Favoriten ist entfernen schmaler und genauso groß wie die ProWenn Sie mit der linken Maustaste auf grammsymbole. Hier liegen bereits Icons das „K“ unten in der Kontrollleiste kliAuf jeder Arbeitsfläche finden Sie in der für den Browser Firefox, das Mailprocken, öffnet sich sowohl bei OpenSuse linken oberen Bildschirmecke das so geals auch bei Kubuntu der so genannte nannte Hamburger-Menü, ein Symbol mit gramm Kontact, die Systemeinstellungen drei waagerechten Linien. Eigentlich solund den Dateimanager Dolphin. AußerAnwendungs-Starter. Er zeigt die fünf Kategorien Favoriten, Anwendungen, len die drei Linien eine Menüliste symbodem finden Sie am unteren Rand drei Rechner, Verlauf und Verlassen an. Die lisieren; viele Benutzer nennen es aber Knöpfe, um den aktuellen Benutzer abHamburger-Menü, weil es zumelden, den Rechner neu zu starten oder herunterzusie an ein doppelt belegtes Brötchen erinnert. Wenn Sie fahren. Weitere Shortcuts das Symbol mit der linken für die Favoriten erstellen Maustaste anfassen und an Sie, indem Sie einen Proeine andere Stelle ziehen, grammnamen im Menü mit verändert es seine Form zu der rechten Maustaste aneinem rechteckigen Knopf, klicken und Zu Favoriten der außer den drei Linien hinzufügen wählen. auch den Namen der AktiviDie zweite Alternative ist die Anwendungsübersicht, tät anzeigt. Abbildung 7 die es nur im transparenten zeigt das langgezogene Vollbildmodus gibt (AbbilMenü bei einem Linksklick Abb. 7: So sieht das Hamburger-Menü aus, wenn Sie mit der linken (links) und einem Rechtsbzw. rechten Maustaste darauf klicken. Hier haben wir es mit der dung 8). In großen weißen klick (rechts) an. Buchstaben erscheinen drei Maus an eine andere Stelle auf dem Desktop gezogen. Multimediales oder für Büroarbeiten. Ordnen Sie denen dann jeweils nützliche Programme, Miniprogramme (auch als Plasmoide bezeichnet), Ordner und Dateien zu. Optional definieren Sie für jede Aktivität einen eigenen Look (Abbildung 6). Über die Aktivitäten-Leiste am linken Bildschirmrand können Sie Aktivitäten auch anhalten und löschen. Beachten Sie, dass Sie nur gestoppte Aktivitäten entfernen können. 06 68 Möchten Sie das Hamburger-Menü vom Desktop entfernen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Icon und wählen dann Einstellungen für Arbeitsfläche. Klicken Sie im folgenden Dialog in der linken Spalte auf den untersten Punkt Optimierungen. Entfernen Sie auf der rechten Seite die Markierung bei Anzeige des Werkzeugkastens für die Arbeitsfläche und bestätigen Sie die Entscheidung mit OK. 07 www.easylinux.de EasyLinux 02/2016 Abb. 8: In der so genannten „Anwendungsübersicht“, die als alternatives K-Menü zur Verfügung steht, überdeckt ein transparentes Menü den ganzen Bildschirm. den oberen Bildschirmrand. Den unter dem Namen KRunner bekannten Schnellstarter aktivieren Sie alternativ, indem Sie [Alt-F2] oder [Alt-Leertaste] KRunner: Schnelle Suchdrücken. Geben Sie das gesuchte Profunktion mit Komfort gramm oder den Anfang eines Dateibzw. Ordnernamens ein, tauchen sofort Über einen Rechtsklick auf eine freie in einer nach unten aufklappenden Liste Stelle des Desktops und Befehl ausführen erste Treffer auf. Sie enthalten Einträge zaubern Sie ein schmales Eingabefeld an zu gestarteten Programmen, zu den zuletzt geöffneten Dokumenten, zu Anwendungskategorien und Modulen aus den Systemeinstellungen sowie passende Datei- und Verzeichnisnamen (Abbildung 9). Klicken Sie im Suchfeld links auf das unscheinbare Icon mit dem Schraubenschlüssel (OpenSuse) bzw. mit zwei Linien (Kubuntu), können Sie die Suchmodule festlegen, die KRunner im Hintergrund nutzt. Den Dialog finden Sie auch in den KDE-Systemeinstellungen in der Abteilung Arbeitsbereich / Suchen / Plasma-Suche. In der Voreinstellung sind alle Module aktiviert; per Mausklick in die jeweilige Checkbox Abb. 9: Der Schnellstarter macht schon nach drei nehmen Sie eines aus der Buchstaben Vorschläge zu möglichen Treffern. Suchfunktion heraus. Wenn Sie in der recht langen Liste nach unten blättern, finden Sie auch ausgefallene Module, wie etwa den Taschenrechner (AbAbb. 10: KRunner zeigt gleichzeitig die Rechenopebildung 10). (hej) ration und das Ergebnis an. n Spalten, die Programmnamen und ‑symbole auflisten. Prominent am oberen Rand befindet sich das Suchfeld. 08 EasyLinux 02/2016 www.easylinux.de TEST Mini Metro Mini Metro mischt Simulations- und Taktikspiel Knifflige Linienführung Tim Schürmann Der Liniennetzplan der Londoner U-Bahn ist Ihnen zu langweilig? Dann entwerfen Sie doch kurzerhand Ihren eigenen! Genau das ermöglicht ein pfiffiges Spiel von Dinosaur Polo Club. Die vielen bunten U-Bahn-Linien fordern dabei nicht nur Ihre kleinen grauen Zellen, sondern machen sogar ganz leicht süchtig. K ann diese Stadt nicht etwas langsamer wachsen? Jetzt wurde am Stadtrand schon wieder eine neue U-Bahn-Station errichtet. Auf dem Bahnsteig stehen sogar schon zwei Passagiere. Um die nicht warten zu lassen, könnte man die neue Station einfach an die rote U-Bahn-Linie anschließen. Damit würden sich auf ihrer Strecke aber auch die Fahrtzeiten erhöhen, die man wiederum mit einem zusätzlichen Zug kompensieren müsste. Die kurze gelbe Linie liegt hingegen auf der anderen Flussseite. Um sie bis zum neuen Bahnhof zu verlängern, müsste man erst einen kostbaren Tunnel graben. Punkt, Punkt, Komma, Strich Derartige Entscheidungen verlangt Ihnen das Simulationsspiel Mini Metro [1] ab: Sie bauen ein eigenes funktionierendes UBahn-Netz auf und erweitern es schrittweise. Das gelingt zunächst noch recht leicht: Auf einer Landkarte erscheinen mehrere Symbole, die jeweils einzelne Bahnhöfe repräsentieren. Zwischen ihnen zeichnen Sie mit der Maus U-Bahn-Linien ein, auf denen automatisch jeweils ein Zug in gemütlichem Tempo alle Stationen abfährt (Abbildung 1). Die Linien dürfen sich dabei an den Stationen treffen, nicht aber auf offener Strecke kreuzen. Im Lauf der Zeit tauchen weitere Stationen im Umland auf (Abbildung 2). Diese binden Sie an das bestehende Netz an, indem Sie das Ende einer U-Bahn-Linie mit der Maus zur entsprechenden Station ziehen. Wenn Sie sich verplant haben, können Sie die einzelnen Strecken komplett oder etappenweise vom Ende her auflösen und dann neu verlegen. Die Anzahl der möglichen Linien ist allerdings zunächst auf drei Stück begrenzt. An den Haltestellen treffen nach und nach Fahrgäste ein. Sie stellt das Spiel Abb. 1: Hier fahren in Berlin drei Linien. Der grüne Zug bringt gerade einen dreieckigen Passagier zum nächsten dreieckigen Bahnhof. Das große Dreieck steht für einen „Intersection Point”. 98 ebenfalls als Symbole dar, die gleichzeitig die Fahrtziele der Kunden repräsentieren. Ein dreieckiger Passagier möchte beispielsweise zur nächsten dreieckigen Station. Falls die U-Bahn einen solchen Bahnhof nicht direkt anfährt, steigt der Passagier selbständig an einem Kreuzungspunkt um. Damit erhöht sich an solchen Stationen aber auch das Passagieraufkommen. Sollten an einem Bahnhof zu viele Passagiere warten, schließt ihn das Spiel wegen Überfüllung. Ihnen bleiben dann nur noch wenige Sekunden Zeit, um den Stau zu behe- Abb. 2: Mit der Zeit wächst das Liniennetz. Hier ist gerade rechts oben (rot markiert) eine neue Station hinzugekommen. Um sie einzubinden, könnten Sie die lilafarbene Linie verlegen. www.easylinux.de EasyLinux 02/2016 Mini Metro Abb. 3: Die Station mit dem zunehmenden, schwarzen Kreis steht kurz vor der Schließung. Wie kann man sie entlasten? ben (Abbildung 3). Schaffen Sie das nicht, ist das Spiel umgehend beendet. Sie sollten daher die Linien möglichst an mehreren Stationen kreuzen lassen und besonders stark frequentierte Teilstrecken mit mehreren Linien befahren. Für jeden korrekt transportierten Fahrgast erhalten Sie einen Punkt. Ziel ist es, das Netz möglichst lange zu betreiben und dabei möglichst viele Fahrgäste zu befördern. Flotter Bergbau Mit zunehmender Spieldauer ändert sich hin und wieder das Symbol einer bestehenden Station. Ein Kreis mutiert dann etwa plötzlich zu einem Stern – zu dem natürlich Passagiere aus allen Ecken der Stadt wollen. Des Weiteren durchzieht jede Stadt mindestens ein Fluss. Diese Gewässer müssen die Bahnen in Tunneln unterqueren, die wiederum nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen. Als wäre das noch nicht genug, wächst auch langsam das Fahrgastaufkommen. Wer sein U-Bahn-Netz erfolgreich betreibt, den belohnt Mini Metro in regelmäßigen Abständen mit einem neuen Zug. Den können Sie jederzeit auf einer der vorhandenen Linien zur Entlastung der dort bereits fahrenden Züge einsetzen. Zusätzlich können Sie sich einen von zwei Bonusgegenständen aussuchen (Abbildung 4), z. B. einen weiteren Tunnel, eine neue Linie oder einen Waggon. Letztgenannter erhöht die Kapazität eines ausgewählten Zuges. Ebenfalls zu den Boni gehören die so genannten Intersection Points, mit denen sich eine Station zu einem Knotenpunkt ausbauen lässt. An ihm können nicht nur mehr Fahrgäste warten, Züge passieren die Station auch wesentlich flotter. Sie sollten allerdings gut abwägen, welchen Bonusgegenstand Sie wählen: Müssen Sie eine neue EasyLinux 02/2016 TEST Abb. 4: Es gibt einen Bonus: Hier haben Sie die Wahl zwischen einem neuen Anhänger und einem Tunnel. Station auf der anderen Seite des Flusses anbinden, bietet sich der Tunnel an. Andererseits ließe sich vielleicht mit einem weiteren Wagen der Stau an einer wichtigen Station schneller abbauen. Verlockend ist auch eine zusätzliche Linie, die jedoch immer auch einen verfügbaren Zug kostet. Städtereisen Zu Beginn eines neuen Spiels entscheiden Sie sich für eine von mehreren bekannten Städten, darunter Tokyo, Melbourne und Berlin. Die Stationen tauchen allerdings nicht an ihren realen, sondern an zufällig gewählten Orten auf. Jede Stadt besitzt neben einer individuellen Farbgebung ihre eigenen Vor- und Nachteile. So hat beispielsweise Berlin viele verästelte Nebenflüsse. Wer zum ersten Mal Mini Metro spielt, hat zudem nur die Wahl zwischen London (Abbildung 5), Paris und New York. Die anderen Städte können Sie durch besonders gut funktionierende U- Bahn-Netze freispielen. Wenn Ihnen Mini Metro zu leicht oder zu schwierig erscheint, können Sie in den Einstellungen auf zwei andere Spielmodi umschalten. Im härtesten Extreme-Modus kann man einmal gelegte Strecken nicht wieder zurückbauen, während sich im einfachsten Endless-Modus keine langen Schlangen mehr an den U-Bahn-Stationen bilden. Darüber hinaus bietet das Spiel täglich eine neue Herausforderung an. Die Ursprünge von Mini Metro reichen bis in das Jahr 2013 zurück: Für die 26. Ausgabe des Programmierwettbewerbs Ludum Dare entwickelten die Neuseeländer Peter und Robert Curry in nur 48 Stunden das Spiel Mind the Gap [5]. Die Reaktionen waren derart positiv, dass die beiden umgehend eine verbesserte Version in Angriff nahmen. Zunächst werkelten sie nur in ihrer Freizeit an ihrem Spiel, Robert Curry später dann sogar in Vollzeit. Nach einer extrem langen öffentli- Abb. 5: Obwohl in London nur ein Fluss die Landschaft durchschneidet, kann schon eine falsch verlegte Linie zu einem verknoteten und erfolglosen U-Bahn-Netz führen. www.easylinux.de 99 TEST Mini Metro chen Testphase und mehreren Verschiebungen erschien die erste offizielle Version schließlich im November 2015. Die Entwickler verkaufen Mini Metro über Steam für rund 10 Euro [2], im Humble Store für 9,50 Euro [3] und über den Onlineshop Gog.com für 9 Euro [4]. Im Humble Store und bei Gog.com erhalten Käufer kopierschutzfreie Versionen des Spiels. Wer im Humble Store ordert, darf Mini Metro nicht nur zusätzlich auf Steam freischalten, ein Teil des Kaufpreises fließt auch an eine gemeinnützige Organisation. Fazit Das Spielprinzip von Mini Metro wirkt auf den ersten Blick recht simpel, fordert aber schon nach ein paar Sekunden taktisches Geschick und schnelle Entscheidungen. Mini Metro ködert dabei den Spieler mit raschen Erfolgen: Zwei funktionierende U-Bahn-Linien sind mit der Maus fix erstellt, die wenigen Fahrgäste schnell an ihrem Ziel. Mit jeder neuen Station und jedem weiteren Fahrgast steigt jedoch der Druck auf den Spieler. Diese sehr gute Mischung aus Erfolgserlebnis und langsam ansteigendem Schwierigkeitsgrad macht sogar leicht süchtig. Abb. 6: Gleich mehrere Statistiken geben Auskunft über den Zustand des U-Bahn-Netzes und die Zufriedenheit der Fahrgäste. Die Grafik beschränkt sich auf Symbole und bunte Linien. Auf Dauer wirkt das zwar etwas karg, lenkt aber auch den Blick auf das Wesentliche. Obwohl sich die Entwickler bemüht haben, mit den Bonusgegenständen etwas Abwechslung ins Geschehen zu bringen, spielen sich die einzelnen Städte allesamt recht ähnlich. Durch das immer gleiche Spielprinzip sackt zudem nach einer beendeten Runde die Motivation in den Keller – bis man nach einer Weile eine neue Partie startet, denn die 1 700 Passagiere müssen doch irgendwie zu schaffen sein. Mini Metro ist somit das ideale Spiel für zwischendurch, das man immer mal wieder gerne hervorkramt. Der Preis zwischen 9 und 10 Euro ist dafür gerade noch vertretbar. (hge) n INFOS [1]Mini Metro: http://dinopoloclub.com/ m inimetro/ (http://ezlx.de/g2a1) [2]… bei Steam: http://store. s teampowered.com/app/287980/? l =german (http://ezlx.de/g2a2) MINI METRO [3]… im Humble Store: https://www. Entwickler Dinosaur Polo Club/Codepoint Limited Lizenz kommerziell Preis Gog.com: 9 Euro, Humble Store: 9,50 Euro, Steam: 10 Euro Voraussetzungen h umblebundle.com/store/p/minimetro_ storefront (http://ezlx.de/g2a3) [4]… bei Gog.com: http://www.gog.com/ aktivierte 3-D-Grafik, Grafikkarte und ‑treiber müssen das Shader Model 2.0 unterstützen, Prozessor ab 2 GHz, mind. 1 GByte RAM game/mini_metro (http://ezlx.de/g2a4) [5]Mind the Gap: http://ludumdare.com/ compo/ludum‑dare‑26/?action=pre view&uid=21881 (http://ezlx.de/g2a5) INBETRIEBNAHME Die Installation von Mini Metro läuft je nach Onlineshop unterschiedlich ab. Im Fall von Steam übernimmt die SteamSoftware alles Notwendige. Nach einem Kauf im Humble Store erhalten Sie ein .tar.gz-Archiv. Dieses klicken Sie unter OpenSuse mit der rechten Maustaste an und wählen dann Entpacken / Archiv hierher auspacken, Unterordner selbstständig ermitteln. Als Kubuntu-Anwender klicken Sie das Archiv mit der linken Maustaste an, rufen im folgenden Fenster Aktion / Entpacken / Entpacken nach auf, aktivieren Entpacken und schließen das Fenster Ark. In jedem Fall star ten Sie das Spiel, indem Sie in das neu entstandene Verzeichnis wechseln 100 und das Programm MiniMetro.x86_64 anklicken. Wenn Sie Mini Metro bei Gog.com erworben haben, erhalten Sie eine Datei mit der Endung .sh. Klicken Sie diese mit der rechten Maustaste an, wählen Sie Eigenschaften und wechseln Sie auf das Register Berechtigungen. Das Kästchen vor Ausführbar muss unter OpenSuse 13.2 einen Haken, unter OpenSuse Leap und Kubuntu ein blaues Rechteck enthalten. Fehlen Haken oder Rechteck, ändern Sie dies mit einem Klick in das leere Kästchen. Schließen Sie das Fenster mit OK und klicken Sie die Datei mit der Endung .sh an. Wählen Sie dann Ausführen. Es startet jetzt ein Installationsassistent, in dem Sie auf Weiter klicken. Akzeptieren Sie die Li- www.easylinux.de zenz mit Weiter und Ja (oder Yes). Wählen Sie ein Verzeichnis aus, in dem der Assistent Mini Metro installieren soll – im Zweifel können Sie die Vorgabe übernehmen. Klicken Sie auf Weiter und stoßen Sie die Installation mit Weiter an. Schließen Sie den Assistenten via Fertig stellen. Mini Metro finden Sie ab sofort im Startmenü in der Gruppe Spiele. Im Spiel kommen Sie immer wieder zum Hauptmenü zurück, indem Sie den Pfeil in der linken oberen Ecke anklicken oder [Esc] drücken. Tipp: In den Einstellungen des Spiels können Farbenblinde auf eine andere Farbpalette umschalten. Ergänzend lässt sich dort auch ein so genannter Nachtmodus mit schwarzem Hintergrund aktivieren. EasyLinux 02/2016 HEFT-DVD Vorkonfigurierte VMs und dessen Variante OVA (Open Virtualization Archive) – einer Zusammenfassung aller OFV-Dateien in einer einzelnen Archivdatei. Der Vorteil von OVA-Dateien (mit Dateiendung .ova) ist, dass Sie hier sämtliche nötigen Dateien kompakt in einer Datei finden – dadurch eignet sich das Format besonders für die Weitergabe über Datenträger oder auf Downloadseiten. In diesem Artikel beschreiben wir, wie Sie OVA-Dateien im Netz finden und unter VirtualBox [2] installieren – auf einem Rechner, der wahlweise unter Linux, Windows oder OS X läuft. Auf der HeftDVD finden Sie auch eine solche OVADatei mit einer vorkonfigurierten OpenSuse-13.2-Installation. ©Glen Gaffney, 123RF l Fertige VirtualBox-VMs installieren Startklar VirtualBox installieren Linux zu installieren, gelingt oft in 20 bis 30 Minuten, wenn der PC die Dateien fix von DVD oder Stick lesen kann – schneller klappt es in einer virtuellen Maschine, wenn Sie ein DVD-Image nutzen. Doch es geht noch schneller: Eine Virtual Appliance ist in zwei Minuten startklar. Hans-Georg Eßer D dere Anwender weitergeben zu können, haben sich verschiedene Austauschformate etabliert, darunter lOVF (Open Virtualization Format) – Appliances in diesem Format bestehen aus mehreren Dateien und einer Beschreibung der Maschine VirtualBox selbst spielen Sie unter Linux aus den Standardquellen oder von der Heft-DVD dieser Ausgabe ein (dort finden Sie für OpenSuse die Version 5.0.16 und für Ubuntu die Version 5.0.14); Windows- und Mac-Anwender laden das Programmpaket von der VirtualBox-Webseite herunter [2]. Wenn Sie das offizielle Paket vom VirtualBox-Server nutzen, empfiehlt es sich, außerdem das VirtualBox 5.0.x Oracle VM VirtualBox Extension Pack in passender Version herunterzuladen: Nach der Installation von VirtualBox können Sie die Zusatzdatei (mit Dateiendung .vbox-extpack) per Klick bzw. Doppelklick im Dateimanager einspielen. Läuft VirtualBox, packen Sie OVA-Dateien aus, indem Sie im VirtualBox-Menü den Eintrag Datei / Appliance importieren aufrufen und eine OVA-Datei auswählen. Es erscheint dann ein kleiner Dialog, der Informationen über diese Appliance anzeigt (Abbildung 1). Nach einem Klick auf Importieren erstellt das Programm automatisch die virtuelle Maschine, die anschließend links in der Liste der Maschinen auftaucht. Ein Doppelklick auf den neuen Eintrag startet die virtuelle Maschine. er englische Begriff „Virtual Appliance“ lässt sich als „virtuelles Gerät“ oder „virtuelle Anwendung“ übersetzen, doch beides trifft es nicht. Die deutsche WikipediaSeite [1] schlägt keine Übersetzung vor, sondern nutzt stattdessen durchgehend das Wort Appliance und erklärt: „Virtual Appliances sind vorinstallierte, vorkonfigurierte und sofort einsetzbare Anwendungen und Softwarelösungen, die bereits mit einem Betriebssystem in der virtuellen Maschine zusammengestellt sind.“ Technisch handelt es sich um eine virtuelle Maschine, die bereits vorkonfiguriert wurde, also ein Betriebssystem und eine Auswahl von Programmen auf der virtuellen Platte enthält. Abb. 1: VirtualBox (hier unter Windows 10) zeigt vor dem ImUm solche Appliances an anportieren einer Appliance Informationen über das System an. 108 www.easylinux.de OpenSuse 13.2 auf DVD Für erste Tests des Features haben wir eine OVA-Datei für Sie vorbereitet: Die Heft-DVD enthält eine stark abgespeckte In stallation von OpenSuse 13.2, die Sie in der Datei programme/ EasyLinux 02/2016 Vorkonfigurierte VMs HEFT-DVD andere/vm/OpenSuse_13.2_Mini.ova finden. Wenn Sie diese unter VirtualBox einrichten und booten, können Sie sich mit dem Benutzernamen easy und dem Passwort easy anmelden; auch das Root-Passwort haben wir auf easy gesetzt. Das OpenSuse-System sollte automatisch ins Netz kommen (wenn der Rechner selbst online ist), und Sie können aus dem Menü z. B. Firefox starten. Auf einen komfortablen Desktop mussten wir aus Platzgründen verzichten, die Maschine nutzt den schlanken Windowmanager IceWM [3, 4] (Abbildung 2). Appliances aus dem Netz Ist Ihr Interesse nun geweckt und möchten Sie weitere Appliances testen, finden Sie gleich mehrere Anbieter im Netz, die passende OVA-Dateien bereit halten [5, 6, 7]. Darüber können Sie auch exotischere Linux-Distributionen oder ganz andere freie Betriebssysteme (wie etwa FreeBSD oder OpenBSD) ausprobieren (Abbildung 3), ohne sich in die Details der Installation einzuarbeiten – die wurde ja bereits von der Person erledigt, welche die OVA-Datei erstellt hat. Voraussetzung ist aber eine ausreichend schnelle Internetanbindung, weil OVA-Dateien oft mehrere GByte groß sind. Achten Sie vor dem Download darauf, dass auch die Zugangsdaten (Benutzer und Passwort) angegeben sind; sonst können Sie die Maschine nicht nutzen. Stellen Sie nach einem Test fest, dass Sie mit einer Appliance nichts anfangen können, entfernen Sie die Maschine per Rechtsklick auf den Eintrag in der Maschinenliste und Auswahl von Entfernen aus dem Kontextmenü. Es erscheint ein Dialog, in dem Sie Alle Dateien löschen Abb. 2: OpenSuse 13.2 mit dem Windowmanager IceWM installieren Sie über die ca. 700 MByte große OVA-Datei auf der Heft-DVD. anklicken: Das gibt den ganzen genutzten Plattenplatz wieder frei. Die Alternative Nur löschen würde die Appliance nur aus der Maschinenliste austragen, die große Festplatten-Image-Datei aber auf der Platte belassen. Sicherheitshinweise VirtualBox bietet die Möglichkeit, gemeinsame Ordner für den Datenaustausch zwischen der virtuellen Maschine und dem echten Rechner einzurichten. Darauf sollten Sie unbedingt verzichten, wenn Sie eine OVA-Datei unbekannter Herkunft verwenden, denn falls sich – absichtlich oder versehentlich – bösartige Software in das OVA-Image eingeschlichen hat, erhält es über Ordnerfreigaben Zugriff auf Teile Ihres echten Systems. Ein möglicher Schaden lässt sich zwar begrenzen, indem Sie einen neuen (leeren) Ordner für diesen Austausch einrichten und dort keine wichtigen Dateien ablegen, aber wir raten generell davon ab. Auch die Option, eine gemeinsame Zwischenablage zwischen VM und PC zu nutzen, sollten Sie deaktiviert lassen. Eigene Appliances erstellen Abb. 3: Mehrere Webseiten bieten Sammlungen von OVA-Dateien. Hier sehen Sie die Übersicht der Appliances beim Anbieter „virtualboximages.com“. EasyLinux 02/2016 Durch die VM-In stallation aus einer OVA-Datei sparen www.easylinux.de Sie im Vergleich zu einer regulären Linux-Installation viel Zeit. Sie können auch selbst OVA-Dateien erstellen – dazu richten Sie eine virtuelle Maschine nach den eigenen Vorstellungen ein, fahren sie regulär herunter und erzeugen dann über Datei / Appliance exportieren eine OVA-Datei. Die kopieren Sie anschließend z. B. auf einen zweiten Rechner und importieren sie: Schon haben Sie auf der zweiten Maschine einen Klon der Appliance und müssen nicht erneut die Einrichtung durchlaufen. (hge) n INFOS [1]Wikipedia-Seite zu Virtual Appliance: https://de.wikipedia.org/wiki/Virtual_ Appliance (http://ezlx.de/g2x1) [2]VirtualBox: https://www.virtualbox.org/ (http://ezlx.de/g2x2) [3]IceWM: http://www.icewm.org/ (http://ezlx.de/g2x3) [4]Artikel zu IceWM: Tim Schürmann, „Eiszeit“, LinuxUser 10/2009, S. 30 ff., http://linux‑community.de/19374 (http://ezlx.de/g2x4) [5]Appliances (#1): https://virtualboximages.com/ (http://ezlx.de/g2x5) [6]Appliances (#2): https://sourceforge.net/ p rojects/virtualappliances/files/ (http://ezlx.de/g2x6) [7]Appliances (#3): http://virtualboxes.org/ images/ (http://ezlx.de/g2x7) SOFTWARE AUF DVD: Virtual Appliance mit OpenSuse 13.2, VirtualBox 5.0.x 109 SERVICE Impressum, Autoren-/Inserentenverzeichnis Autoren Ein Unternehmen der Marquard Media International AG Verleger Jürg Marquard Redaktion / VerlagRedaktionsanschrift: Redaktion EasyLinux Putzbrunner Straße 71, 81739 München Telefon: 0911 2872-110 Telefax: 0911 2872-399 E-Mail: [email protected] www.easylinux.de Geschäftsführer V erlagsanschrift: Computec Media GmbH Dr.-Mack-Str. 83, 90762 Fürth Telefon: 0911 2872-100 Telefax: 0911 2872-200 Rainer Rosenbusch, Hans Ippisch Chefredakteur Dr. Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), [email protected] Redaktion Thomas Leichtenstern (tle), [email protected] (auch Heft-DVDs) Heike Jurzik (hej), [email protected] (auch Schlussredaktion) Feste freie Mitarbeiter Claudia Meindl, Martin Loschwitz Kristina Fleischer Layout Titel Kristina Fleischer, Ausgangsmaterial für Titelillustration: xander wiersma, 123RF ProduktionJörg Gleichmar (Ltg.) [email protected] Vertrieb, Abonnement Werner Spachmüller (Ltg) [email protected] Anzeigen Verantwortlich für den Anzeigenteil: Judith Gratias-Klamt Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2015. 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Festnetz, max.42 Cent/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz) Österreich, Schweiz und weitere Länder: E-Mail: [email protected] Tel: +49 911 993 990-98 Fax: +49 1805 861 8002 Support: Montag 07:00–20:00 Uhr, Dienstag–Freitag 07:30–20:00 Uhr, Samstag 09:00–14:00 Uhr http://shop.computec.de Abo-Infoseite Abo-Bestellung http://shop.easylinux.de/ Pressevertrieb Druck Artikel (Seiten) Claudia Meindl Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommen, die auf einen defekten Daten träger schließen lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung an [email protected]. Abonnement Mini-Abo (1 Ausgabe testen) EasyLinux Deutschland 8,00 E Österreich 8,00 E Ausland 8,00 E Jahres-Abo (4 Ausgaben) Deutschland Österreich Ausland EasyLinux 33,30 E 36,70 E 40,10 E 6,70 E 6,70 E Jahres-DVD zum Abo1 Preise Digital Deutschland Österreich 6,70 E Ausland Heft-PDF Einzelausgaben Digital 9,80 E 9,80 E 9,80 E Digital-Abo (4 Ausgaben) 29,95 E 29,95 E 29,95 E Kombi Digital + Print (4 Ausgaben) 37,30 E 37,30 E 37,30 E 1 Nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Print-Ausgabe von EasyLinux Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen. Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage Adressänderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften gelten. 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Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt. Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manuskripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden. www.easylinux.de EasyLinux 02/2016 EasyLinux 03/2016 erscheint am 21. Juli 2016 VORSCHAU Linux an der Uni Schlanke Alternativen ©Reinhard Eisele An Universitäten und Fachhochschulen hat Linux einen festen Platz: nicht nur als Server für die Hochschul-IT, sondern auch in der Lehre. Das gilt offensichtlich für Informatiker, die im Studium neben Windows in der Regel auch Linux kennenlernen – auch Lehrende und Studierende vieler anderer Fachrichtungen können von Linux profitieren. Wir geben einen Überblick und starten damit eine neue Serie zu Linux an Hochschulen. LibreOffice, Firefox, Gimp – viele Standardprogramme in der Linux-Welt und auch die Desktops KDE und Gnome sind sehr ressourcenhungrig, brauchen also viel Hauptspeicher und Festplattenplatz sowie einen schnellen Prozessor. Wenn Ihr Rechner all das nicht bieten kann, sind Alternativen gefragt; die stellen wir vor. Einführung in Gimp Linux oder (Mac) OS X? Seit vielen Jahren stellt EasyLinux in den Gimp-Tipps praktische Features des beliebten Grafikprogramms vor, doch was tun, wenn man Gimp noch nie verwendet hat und die Programmoberfläche ungewohnt ist? Dann hilft unser Einsteigerworkshop, in dem wir bei Null anfangen und Ihnen die wichtigsten Grundlagen von Gimp zeigen. Danach gelingt auch die Umsetzung aller Gimp-Tipps. Die schicken MacBooks und iMacs von Apple arbeiten mit dem Betriebssystem OS X, das wie Linux zur Familie der Unix-Systeme gehört. Ein Blick auf die grafischen Oberflächen zeigt aber deutliche Unterschiede. In einem Grundlagenartikel erklären wir, was OS X anders macht als ein Linux-PC, zeigen aber auch das Verbindende: OS X ist viel Linux-ähn licher als Windows. Vorschau Moderne Dateisysteme auf 05/2016 Das Dateisystem bildet die Grundlage für den reibungslosen Betrieb eines Rechners. Dabei leisten moderne Filesystem-Varianten wie Btrfs oder ZFS heute weitaus mehr als ihre Urahnen. Mit den aktuellen Technologien gehen aber oft auch neue Probleme einher. Daher gilt es, beim Anlegen eines neuen Speichermediums genau zu überlegen, welcher Typ die größten Vorteile bringt. Wir helfen bei der Entscheidung. LU 05/2016 erscheint am 21. April 2016. Pinguy OS Einmal von allem etwas und das Ganze gut durchgeschüttelt – mit einem speziellen Builder wollen die Entwickler des Projekts Pinguy OS Komponenten aus der aktuellen Ubuntu-Version in ein neues System gießen. Dabei bietet die Software mehr Features als Remastersys. © Yong Hian Lim, 123RF Themes anpassen Um dem Desktop den letzten Schliff zu verpassen, legen Sie Hand bei den Themes an. Mit Bordmitteln stellen Sie Farben, Schriften und Grafiken um. Noch mehr Kontrolle haben Sie aber beim Einsatz auf der Kommandozeile. Änderungen der Themen vorbehalten EasyLinux 02/2016