Community Edition dieser Ausgabe

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Community Edition dieser Ausgabe
easy LINUX!
COMMUNITY-EDITION
Titel: LINUX-VIDEOREKORDER
DVD: Knoppix 7.7 und Mint 17.3
easy LINUX!
Frei kopieren und beliebig weiter verteilen !
einfach – klar – benutzerfreundlich
Mint 17.3 KDE
Knoppix 7.7.0
Long Term Support (LTS)
Live-Linux-Distribution
–64-Bit-Version
– basiert auf Ubuntu 14.04
– KDE 4.14
– Linux-Kernel 3.19 + 4.2.0
– LibreOffice 5
– verbesserter Treibermanager
– mit Sicherheitsupdates
bis 2019
– 32- und 64-Bit-Version
– KDE Plasma 5.4
Beide Linux-Versionen mit
Installationsanleitung ab S. 102
Service Kit 02/2016
Updates für (K)Ubuntu 15.10
und OpenSuse 42.1 (je 64 Bit)
LINUX ALS
VIDEOREKORDER
Auftakt: Mit Linux zum Smart-TV
S. 28
MythTV macht den Linux-PC zum
Mediencenter der Extraklasse S. 29
yaVDR kombiniert den Klassiker VDR
mit dem Universaltalent Kodi S. 38
Hard- & Software-Test
Grundlagen
Label-Drucker Brother QL-710W S. 52
Mini Metro (Simulations-/Taktikspiel) S. 98
Koflers Linux-Buch in der 14. Auflage S. 101
Mitmachen: Freie Projekte unterstützen
Eigene Shell-Skripte schreiben S. 110
Gimp
Shell
S. 79
S. 90
LibreOffice S. 74
Ubuntu/Mint S. 82
Kurztests/DVD-Inhalt
SMPlayer 16.1.0 (12), Scribus 1.5.1 (13), Clonezilla
2.4.5 (14), Darktable 2.0.1 (15), KeePassX 2.0.2 (18),
Qtractor 0.7.4 (19), Fotoxx 16.02.1 (20) u. v. m.
Malen und Zeichnen mit MyPaint S. 63
Einfaches Homebanking mit MoneyPlex S. 46
E-Book-Sammlung mit Calibre verwalten S. 57
€ 9,80
02
KDE S. 66
Gnome S. 70
Workshop
Österreich € 10,80
Schweiz sfr 19,60
BeNeLux € 11,25
Italien € 12,75
Spanien € 12,75
4 196177 309803
24 Seiten Tipps & Tricks
S. 93
easy LINUX!
EDITORIAL
Hans-Georg Eßer
Chefredakteur
Trojaner? Nicht mit uns.
Liebe Leserinnen und Leser,
Troja hat’s mal wieder in die Hauptnachrichten geschafft, genauer: das Wort
„Erpressungs-Trojaner“. Gemeint sind
damit Dateien, die als Anhang in E-Mails
verschickt werden, von Empfängern unter Windows geöffnet werden und sich
dann als bösartige Software entpuppen,
die zahlreiche Dateien auf der Festplatte
verschlüsselt und das erst – wenn überhaupt – nach Zahlung eines „Lösegelds“
rückgängig macht. Stichworte sind hier
aktuell Locky [1] und allgemeiner Ransomware [2]. Locky verbreitet sich als
Makro in einer Microsoft-Word-Datei.
Für Privatanwender ohne vertiefte PCKenntnisse, die auf ihrem Aldi- oder LidlPC das vorinstallierte Windows einsetzen
und es halt nicht besser wissen, ist ein
solcher Angriff tragisch. Von Unternehmen bis hin zu ganzen Stadtverwaltungen
[3] zu hören, bei denen ein einzelner Mitarbeiter dank Netzwerkzugriff nicht nur
seinen Arbeitsplatzrechner, sondern den
ganzen Datenbestand der Firma oder Behörde zerstört, lässt mich allerdings nur
den Kopf schütteln. Hat es sich im Jahr
2016 noch nicht herumgesprochen, dass
Windows prinzipiell unsicher ist? Wenn
man Windows-Programme einsetzen
möchte, dann nur in einer abgesicherten
Umgebung ohne Netzwerk: wo keine
Mails reinkommen und auch sonst kein
Zugriff auf das Internet möglich ist. Diese
Maximalabschottung kann man in Einzelfällen kontrolliert lockern, aber in keinem
Fall darf ein Windows-Rechner Zugriff
auf das lokale Netzwerk erhalten. Wer als
IT-Verantwortlicher etwas anderes zu-
EasyLinux 02/2016
lässt, handelt nicht verantwortlich; Clients
müssen mit einem sicher konfigurierten
Linux (oder anderem Unix-System) laufen, für das normale Anwender keine
Root-Rechte haben.
Klar: Die obigen Ausführungen sind
reines Wunschdenken. Wenn der Bürgermeister von Hintertupfingen sagt: „Ich benutze zu Hause Windows, also läuft auch
in meiner Verwaltung Windows“, dann
hat er gute Chancen, das auch durchzusetzen – auch gegen besseres Wissen der
angestellten (und ihm direkt oder über
mehrere Stufen unterstellten) IT-Mitarbeiter. Aber vielleicht ist schon etwas gewonnen, wenn sich rumspricht, dass die
Schuld für die Misere bei der Person liegt,
die den Windows-Einsatz angeordnet hat.
„No one ever got fired for buying IBM“
(Niemand wurde jemals gefeuert, weil er
bei IBM gekauft hat) sagte man (erst zurecht, später irrtümlich) in der 80ern [4];
für Windows bedarf die analoge Aussage
dringend einer Überprüfung.
Alles sauber bei Linux
Und sitzen wir als Linux-Anwender auf
einem zu hohen Ross, wenn wir sagen,
dass das mit Linux nicht passieren
könnte? Nein. Auf Linux-Rechner sind
auch Angriffe denkbar, und ich kann
mühelos innerhalb von zehn Minuten einen Linux-PC so kaputt konfigurieren,
dass er zum Ziel für gleich mehrere Angriffsarten wird.
Aber es ist für (ausreichend geschulte)
Linux-Administratoren kein Problem, einen Linux-PC so aufzusetzen, dass keine
www.easylinux.de
Fremdsoftware ausgeführt werden kann –
egal, ob der Benutzer sie aus dem Internet herunterlädt oder auf einem USB-Stick
von zu Hause mitbringt. Das ist nicht
komfortabel und dürfte von Betroffenen
als Gängelei empfunden werden, doch
das gilt genauso für das Tragen von
Schutzhelmen und Schutzkleidung: lästig
aber nötig, und wir haben uns daran gewöhnt, dass es Abmahnungen hagelt,
wenn wir uns der Vernunft verweigern.
Wenn die IT-Infrastruktur zusammenbricht, ist das ein Desaster – in kritischen Umgebungen wie etwa Krankenhäusern sogar mit Risiken für Gesundheit und Leben verbunden; in anderen
Fällen geht es nur um Geld. Darum sollten IT-Verantwortliche nicht länger auf
ein Betriebssystem für Spielefreaks und
andere Hobbyanwender setzen. Wenigstens in steuergeldfinanzierten öffentlichen Einrichtungen gehört das gefährliche System verboten. Dass man mit der
Umtellung auf Linux auch viel Geld sparen kann, ist zweitrangig, aber ein zusätzlicher Anreiz.
[1]
https://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­Locky
(http://​­ezlx.​­de/​­g2r1)
[2]
https://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​
­Ransomware (http://​­ezlx.​­de/​­g2r2)
[3]
http://​­www.​­br.​­de/​­nachrichten/​
u
­ nterfranken/​­inhalt/​­trojaner‑angriff‑
dettelbach‑reaktion‑stadt‑100.​­html
(http://​­ezlx.​­de/​­g2r3)
[4]
http://​­corporatevisions.​­com/​­blog/​­2007/​
­06/​­11/​­no‑one‑ever‑got‑fired‑for‑buying‑
ibm/ (http://​­ezlx.​­de/​­g2r4)
3
ÜBERBLICK
RUBRIK
Schlagwort
29
38
MythTV könnte die Basis
Ihres neuen Linux-basierten DVR (Digitaler Videorekorder) sein, oder …
AKTUELL
… Sie setzen stattdessen auf yaVDR,
das VDR und Kodi
kombiniert.
WORKSHOP
Editorial...........................................................................................3
DVD-Inhalt......................................................................................6
Leserbriefe......................................................................................7
Nachrichten....................................................................................8
Neue Software.............................................................................12
Angetestet: SMPlayer 16.1.0, Scribus 1.4.6/1.5.1, Clonezilla
2.4.5, Darktable 2.0.1, KeePassX 2.0.2, Qtractor 0.7.4, Fotoxx
16.02.1, EasyTAG 2.4.2, HandBrake 0.10.3, Sylpheed 3.5.0
Webseiten.....................................................................................27
VIDEOREKORDER
Linux als Videorekorder.............................................................28
Fernseher heißen heute nicht mehr Fernseher, sondern SmartTVs. Sie sind smart, weil sie nicht nur das TV-Programm anzeigen, sondern auch durch Apps in ihrer Funktionalität erweiterbar sind. Ein älteres Gerät machen Sie über einen Linux-PC mit
DVB-Stick auch „smart“.
MythTV..........................................................................................29
Mit flexiblen Suchregeln pickt der Software-Videorekorder
Myth­TV die Rosinen aus dem oft drögen Fernsehprogramm.
Eine Streamingfunktion kommt dank der Backend-/FrontendArchitektur der Anwendung frei Haus dazu.
yaVDR............................................................................................38
VDR (Video Disk Recorder) ist der Klassiker unter den DigitalTV-Rekordern für Linux. Seine Einrichtung auf einem normalen
Linux-System ist aber schwierig – hier hilft der Wechsel zur spezialisierten Linux-Distribution yaVDR.
Portables Linux............................................................................43
Statt Linux auf der Platte zu installieren, können Sie auch einen
USB-Stick verwenden. Von dem läuft Linux oft flott genug, wenn
Stick und Rechner USB 3 unterstützen, und der Stick lässt
sich auf mehreren PCs nutzen. Wir zeigen, was Sie beachten
müssen, damit das Stick-Linux auch Ihre privaten Dateien und
Einstellungen speichert.
Homebanking mit MoneyPlex...................................................46
Wer Konten bei mehreren Banken hat, schlägt sich beim Homebanking mit verschiedenen Websites herum. MoneyPlex bietet
einen Ausweg: Es vereint viele Konten unter einer einheitlichen
Oberfläche.
Labels und Briefmarken drucken.............................................52
Ein Labeldrucker ist ein praktisches Gerät: Er druckt nicht nur
Labels, mit denen sich im Haushalt praktisch alles beschriften
lässt, sondern spuckt bei Bedarf auch echte Briefmarken aus,
die den Weg zur Post ersparen.
Virtuelle Bibliothek: Calibre......................................................57
E-Book-Reader kommen immer mehr in Mode. Wer seine digitale Bibliothek effektiv verwalten möchte, nutzt dafür am
besten Calibre: Das Programm schafft nicht nur lokal Ordnung,
sondern kümmert sich auch um Kindle, Tolino & Co.
Malen und zeichnen mit MyPaint 1.2.0....................................63
Schnell ein paar einfache Skizzen stricheln, bunte Comics
zeichnen oder Landschaften malen, die sich als Cover für Fantasybücher eignen? Mit einem Grafiktablett und der richtigen
Software gelingen auch unter Linux wahre Kunstwerke.
63
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Einfach drauflosmalen – dazu lädt das
Programm MyPaint ein, das ganz
leicht zu bedienen ist.
EasyLinux 02/2016
93
108
Mitmachen: Softwareprojekte aus
der Linux-Welt suchen Unterstützer.
TIPPS & TRICKS
Schnellstart: Mit Virtual
Appliances installieren
Sie Betriebssysteme in
zwei Minuten.
HEFT-DVD
Tipps & Tricks zu KDE.................................................................66
Gnome-Tipps................................................................................70
LibreOffice....................................................................................74
Anwendertipps und Kniffe zu Gimp..........................................79
Knoppix, Ubuntu, Mint................................................................82
Linux-Tipps...................................................................................86
Know-how für die Kommandozeile..........................................90
BASICS
Mitmachen....................................................................................93
Linux und die große Palette an kostenloser und freier oder
quelloffener Software leben davon, dass sich viele Entwickler
an den Projekten beteiligen. Das können auch Sie – sogar ohne
Programmierkenntnisse.
TEST
Mint 17.3 KDE..............................................................................104
Im Januar 2016 ist Linux Mint 17.3 KDE, Codename „Rosa“, erschienen. Auf unserer Heft-DVD finden Sie die 64-Bit-Version der
eng mit Ubuntu verwandten und populären Linux-Distribution.
Knoppix 7.7 CeBIT 2016 Edition...............................................106
Knoppix ist ein Live-Linux, das Sie zum Testen verwenden und
bei Bedarf auch fest auf der Platte installieren können. Zur
Computermesse CeBIT ist Version 7.7.0 erschienen.
Fertige VirtualBox-VMs installieren......................................108
Ein Linux-System zu installieren, gelingt oft in 20 bis 30 Minuten, wenn der PC die Dateien fix von DVD oder Stick lesen kann.
Schneller klappt es in einer virtuellen Maschine, wenn Sie ein
DVD-Image nutzen. Doch es geht noch rasanter: Eine Virtual
Appliance ist in zwei Minuten startklar.
GURU-TRAINING
Mini Metro: Simulations- und Taktikspiel..............................98
Der Liniennetzplan der Londoner U-Bahn ist Ihnen zu langweilig? Dann entwerfen Sie doch kurzerhand Ihren eigenen! Genau das ermöglicht ein pfiffiges Spiel von Dinosaur Polo Club.
Die vielen bunten U-Bahn-Linien fordern dabei nicht nur Ihre
kleinen grauen Zellen, sondern machen auch leicht süchtig.
Koflers Linux-Buch in 14. Auflage..........................................101
Scripted Reality: Shell-Skripte...............................................110
Aus den Shell-Tipps und dem Guru-Training kennen Sie viele
nützliche Kommandozeilentools. Die können Sie in kleinen
Shell-Skripten zu leistungsfähigen Miniprogrammen bündeln.
Im einfachsten Fall lassen Sie damit mehrere Befehle automatisch nacheinander ablaufen, doch Skripte haben noch
mehr zu bieten.
Unter den vielen allgemeinen Linux-Büchern sticht eines heraus: „Der Kofler“ feiert 20-jähriges Jubiläum und ist in der 14.
Auflage mit 1 400 Seiten beim Rheinwerk-Verlag erschienen.
SERVICE
HEFT-DVD
Linux User Groups............................................................... 117
Aktuell auf DVD..........................................................................102
Impressum............................................................................ 120
Auf den Heft-DVDs finden Sie mit Linux Mint 17.3 und Knoppix
7.7 zwei aktuelle Systeme, die Sie ausprobieren und – bei Gefallen – dauerhaft nutzen können.
Hardware- u. Bücherservice............................................. 121
EasyLinux 02/2016
Vorschau............................................................................... 122
www.easylinux.de
5
Fotoxx 16.02.1
HEFT-DVD
Mit diesem Tool verwalten Sie bequem Ihre
Bilder. Die integrierte Bearbeitungsfunktion
erlaubt auch das Nachbearbeiten.
HandBrake 0.10
Clonezilla 2.4.5
Wenn es ums Konvertieren von Videos geht,
spielt Handbrake unter Linux mit seinem
mächtigen Funktionsumfang die erste Geige.
Clonezilla klont ganze Partitionen
oder Festplatten und speichert die
Abbilder optional auf lokalen
Laufwerken oder auf Servern.
Das Live-System eignet sich auch
zum Sichern von Windows- oder
OS-X-Partitionen.
KeePassX 2.0.2
Mit dieser Software verwalten Sie problemlos Ihre verschiedenen Logindaten und
speichern sie verschlüsselt ab.
MyPaint 1.2.0
Calibre 2.49
Das Malprogramm punktet nicht nur mit
seinem Funktionsreichtum, sondern auch
mit einer Grafik-Tablet-Unterstützung.
Das E-Book-Verwaltungsprogramm katalogisiert digitale Bücher und synchronisiert sie mit Readern wie dem Kindle.
Sylpheed 3.5.0
Darktable 2.0.1
Das überaus schlanke E-Mail-Programm
eignet sich vorzüglich zum Betrieb auf
älterer Hardware.
Kostenfreie, quelloffene und dabei funktionsreiche Alternative zu digitalen Dunkelkammern wie Adobe Lightroom
AUSSERDEM AUF DVD:
EasyTAG 2.4.2
Dieses Tool erlaubt es Ihnen, im Handumdrehen die ID3-Tags von Musikdateien zu
bearbeiten oder zu ergänzen.
SERVICE KIT
Das Service Kit enthält alle relevanten Sicherheits- und Programm-Aktualisierungen für OpenSuse Leap 42.1 und Kubuntu 15.10 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade älterer Versionen (beispielsweise
von OpenSuse 13.2 auf OpenSuse Leap
42.1) ermöglicht das Service Kit nicht.
Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete stammen aus den Original-Downloadquellen von Novell und Canonical.
Damit ist die Aktualisierung über die
Service-Kit-DVD identisch mit einem Onlineupdate. Durch die zeitliche Differenz
zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers und dem Erscheinen des Heftes
können jedoch neue Updates auf den
Servern der Distributoren bereitstehen.
6
• JFamily
0.4.0: Erstellt Familienstammbäume
Qtractor 0.7.4: Leicht bedienbarer Sequenzer
• Scribus 1.5.1: Funktionsreiches Layoutprogramm
• SMPlayer 16.1.0: Schlanke Alternative zum VLC-Player
•
KNOPPIX 7.7.0
Die Version 7.7.0 der beliebten Live-Distribution erstellte Klaus Knopper im Auftrag
unseres Verlags anlässlich der CeBIT. Sie
mixt Debian Stable (Jessie) mit etlichen
Paketen (in erster Linie neue Grafiktreiber
und Desktopprogramme) aus Testing
(Stretch) und Unstable (Sid).
Um möglichst viel aktuelle Hardware zur
Mitarbeit zu bewegen, kommt der aktuelle
Linux-Kernel 4.4 sowie X.Org 7.7 Core
1.17.3 und als Aufsatz zur sehr flott startenden Desktopoberfläche LXDE die komfortable 3-D-Erweiterung Compiz 0.9.12.2
zum Einsatz. Diverse Cheatcodes erlauben es, Knoppix
in verschiedenen Modi,
etwa mit KDE oder Gnome
als Desktop, zu starten.
www.easylinux.de
LINUX MINT 17.3
Linux Mint aktualisier t zahlreiche
Softwarepakete, wobei das System
nach wie vor Ubuntu 14.04 LTS als
Grundlage ver wendet.
Der Linux-Kernel meldet sich in Version 3.19; wer möchte, kann auf eigene Gefahr den Kernel 4.2.0 einspielen. LibreOffice liegt in Version 5
bei; der Screenreader Orca und
OpenVPN-Suppor t sind zudem jetzt
standardmäßig an Bord. Die auf der
DVD enthaltene Variante installier t
KDE 4.14. Im Gegensatz zum ebenfalls auf Ubuntu basierenden Kubuntu stiegen die
Mint-Entwickler noch nicht
auf das aktuellere KDE
Plasma 5 um. (Thomas
n
Leichtenstern/tle)
EasyLinux 02/2016
“Lis
AKTUELL
Neue Software
NEUE SOFTWARE
Peter Kreußel
Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme
in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden
Pakete und Installationshinweise.
SMPlayer 16.1.0 – übersichtlicher Videoplayer
Der Geheimtipp SMPlayer ist eine performante, übersichtliche Alternative zum allgegenwärtigen Programm VLC. Wir schätzen die Anwendung, weil sie auch im
Vollbildmodus heranzoomen kann.
★★★★★
Die Entwickler des Medienspielers VLC
[1] nennen ihre Software sendungsbewusst „den besten freien Mediaplayer“.
Doch manchen Anwendern gefällt der
ebenfalls freie und ähnlich leistungsfähige
SMPlayer (Abbildung 1) [2] besser – so
auch dem Autor dieser Besprechung.
Bewährte Basis
SMPlayer ist ein grafisches Frontend für
das etablierte Kommandozeilenprogramm
MPlayer [3] oder das aus MPlayer entstandene Programm Mpv [4]. Diese Oberfläche bildet fast alle der zahlreichen
MPlayer-/​Mpv-Funktionen ab und bleibt
dennoch übersichtlich. MPlayer unterstützt praktisch alle gängigen Video- und
Audioformate – allerdings nicht in der
aus lizenzrechtlichen Gründen beschnittenen OpenSuse-Variante. Das Paket mpv
aus dem Community-Repository Packman
rüstet die umfassende Formatunterstützung auch für das Frontend SMPlayer
nach. Dann spielt SMPlayer die allermeisten Videodateien und DVDs sowie nicht
kopiergeschützte Blu-ray-Discs ab. Die
Kompatibilität mit dem brandneuen Video-Codec H.265 hat sich in der neuen
Version 16.1.0 noch einmal verbessert.
Außer Dateien gibt SMPlayer auch Audio- und Video-Webstreams wieder. Sogar zum Fernsehen mit einer Linux-tauglichen Fernsehkarte (sieh Artikel zu
MythTV ab Seite 29) taugt das Programm.
Es kennt Playlists, einen Loop- und einen
Zufallswiedergabemodus. Bildhelligkeit
und ‑kontrastregler sind ebenso vorhanden wie ein Equalizer für den Klang.
Ranzoomen
Abb. 1: Der Videoplayer SMPlayer gibt sich handlich
und unauffällig, skaliert aber die Wiedergabe anders als
VLC auf Wunsch auch im Vollbildmodus.
12
Doch all diese Funktionen
sind bei VLC ebenfalls an
Bord. Was ist an SMPlayer
besonders? SMPlayer
zoomt die Wiedergabe
auch im Vollbildmodus mit
den Tasten [E] und [W]. So
bleibt es Ihnen überlassen,
ob Sie bei Videos mit einem nicht zum Bildschirm
passenden Seitenverhältnis
schwarze Balken ertragen
oder stattdessen lieber die
Ränder des Videos beschneiden möchten. Es ist
schon seltsam, dass das
www.easylinux.de
insgesamt umfangreichere Programm
VLC diese naheliegende Funktion immer
noch nicht beherrscht.
Dafür bietet VLC viele, teils verfremdende Videofilter und einen eingebauten
Streaming-Server. All dies bläht den Einstellungen-Dialog von VLC auf. Wer einfach nur Videos oder DVDs abspielen
möchte, ist mit dem simplen SMPlayer
besser bedient.
Da kommerzielle DVDs immer noch
mit einem archaischen Abspielschutz versehen sind, installieren OpenSuse-Anwender libdvdcss2 aus dem CommunityRepository Libdvdcss-Repository, UbuntuAnwender folgen der Anleitung im Ubunn
tuusers-Wiki [5].
INFOS
[1]VLC: https://​­www.​­videolan.​­org/​­vlc/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e16)
[2]SMPlayer: http://​­www.​­smplayer.​­eu/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e17)
[3]MPlayer: http://​­www.​­mplayerhq.​­hu/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e18)
[4]Mpv: https://​­mpv.​­io/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e19)
[5]Libdvdcss unter Ubuntu: https://​­wiki.​
u
­ buntuusers.​­de/​­DVD‑Wiedergabe/​­#​
­Libdvdcss (http://​­ezlx.​­de/​­g2e20)
SOFTWARE AUF DVD:
SMPlayer 16.1.0
DIE REDAKTION MEINT
Da SMPlayer die Wiedergabe auch im
Vollbildmodus frei zoomt, eignet sich
das Programm besser zum Betrachten
von nicht zum Monitorformat passenden DVDs.
EasyLinux 02/2016
Neue Software
AKTUELL
Scribus 1.4.6 und 1.5.1 – freies DTP-Programm
Komplexe Seitenlayouts gelingen mit rahmenbasierten Layoutprogrammen wie
Scribus leichter als in Textverarbeitungen.
Die weitgehend stabile Entwicklerversion
1.5.1 kennt endlich Fußnoten und ordentliche Tabellen.
★★★★★
Textverarbeitungsprogramme sind wie
geschaffen für Briefe, nicht aber für professionelle Druckerzeugnisse wie das
vor Ihnen liegende EasyLinux-Heft: Das
haben unserer Grafiker im kommerziellen Programm InDesign von Adobe gesetzt. In Ausgabe 04/​2014 hat jedoch
das freie Programm Scribus (Abbildung
2) [6] schon bewiesen, dass es den originalgetreuen Nachbau eines EasyLinuxArtikels schafft [7].
Millimetergenau
zweig 1.5 zuarbeitet, nicht mehr fern ist,
bezeichnen die Entwickler Version 1.5.1
als „bereits robust“.
Im 2012 begonnenen stabilen Release-Zweig 1.4 präsentiert sich Scribus
schon als rundes Programm, das den
Grundanforderungen bei der Druckprodukterzeugung genügt: Der Text in den
Textrahmen umfließt Bilder genau wie
vom Grafiker vorgegeben. Für glatt fließenden Blocksatz staucht oder dehnt
die Software die Buchstaben- und Wortabstände minimal. Lediglich die automatische Silbentrennung kann mit kommerziellen Programmen nicht mithalten
– ein Problem, das sich auf Basis freier
Software wohl nicht so schnell lösen
lassen wird. Die im Januar erschienene
Scribus-Version 1.4.6 bügelt im Wesentlichen Bugs aus und bringt kleine Verbesserungen: So wurden der SVG- und
der PDF-Import optimiert.
Auch Fuß- und Endnoten sowie Textverweise sind nun verfügbar, die statt einer
eingetippten Referenz „Seite 5“ immer die
richtige Seitenzahl liefern.
Die auch im Vergleich zur kommerziellen Konkurrenz üppigen Zeichenfunktionen wurden noch weiter ausgebaut: Scribus zeichnet nun auch Bogensegmente und Spiralen. Viele Grafiken
lassen sich so ohne Abstriche direkt in
Scribus zeichnen; der Wechsel zu Inkscape wird seltener nötig. Auch rasten
nun Elemente auf Wunsch ein, sobald
sich ihre Umrisse berühren.
DIE REDAKTION MEINT
Für komplexe Layouts in mehrseitigen
Dokumenten ist das freie Programm
Scribus unter Linux konkurrenzlos.
Das Programm erleichtert das Einfügen von Bildern nun mit einem BildWie jedes DTP-Programm legt Scribus das
Luft nach oben
browser. Außerdem unterstützt Scribus
Hauptgewicht auf die millimetergenaue
mehr Bildformate. Für den Export, also
Platzierung der Elemente. Deshalb könIm Vergleich zu Profiprogrammen wie Inden Datenaustausch mit der Druckerei,
Design oder QuarkXPress fehlen allernen Sie nicht einfach lostippen wie in
steht nun das PDF-X4-Format zur Verfüdings noch Funktionen: Tabellen sind nur
LibreOffice. Vielmehr gilt es, zunächst eihalbherzig umgesetzt. Fußnoten oder
nen Textrahmen aufziehen, in den Sie
gung, das auch transparente Objekte
dann den Text eingeben. Grafiken platzieTextverweise fehlen ganz. Hier bessert
kennt. Dies ermöglicht unter anderem
die 1.5-er Reihe spürbar nach [8]. Endlich
ren Sie analog in Bildrahmen.
den Export der ebenfalls in Version 1.5
lassen sich Tabellen (ebenfalls AbbilDies mag auf den ersten Blick umneu hinzugekommenen Schlagschatten
für Rahmen und Grafiken (ebenfalls in
ständlich wirken. Doch da es im Druck
dung 2) wie von einer Textverarbeitung
der Abbildung zu sehen).
auf genaue, über die Seiten hin konsisgewohnt bearbeiten und formatieren.
Leider sind die Dateiformate
tente Platzierung der Elemente
zwischen 1.5- und 1.4-Versioankommt, bedeuten in alle
vier Richtungen abgeschlosnen nicht rückwärts kompatibel: Mit der neueren Version
sene Rahmen für den Layouter
erzeugte Dateien lassen sich in
eine Erleichterung: Sie definieren die Position von Elemender älteren nicht öffnen. Umgeten nachvollziehbar und ren
kehrt klappt es aber.
produzierbar. Seitenvorlagen
und eine Objektbibliothek sorINFOS
gen dafür, dass Layouter wie[6] Scribus: http://​­www.​­scribus.​
derkehrende Objekte nur ein­net/ (http://​­ezlx.​­de/​­g2e1)
mal „bauen“ müssen und sie
[7] Scribus-Artikel: Peter
immer exakt gleich ausfallen.
Kreußel, „Freier Publizist“,
Die Scribus-Entwickler
EasyLinux 04/​2014, S. 48 ff.,
veröffentlichen eine stabile
http://​­linux‑community.​­de/​
Versionsreihe mit geradzahli­33205 (http://​­ezlx.​­de/​­g2e2)
ger zweiter Stelle und einen
[8] Scribus 1.5: http://​­wiki.​
weniger stabilen Entwickler­scribus.​­net/​­canvas/​­
zweig mit ungerader Ziffer:
Scribus_1.​­5.​­0_Readme
Mitte Januar ist die stabile
Abb. 2: Für Druckprodukte gibt es unter Linux kaum eine Alter(http://​­ezlx.​­de/​­g2e3)
Ausgabe 1.4.6 erschienen,
native zu Scribus. Rahmen definieren die exakten Größen aller
Mitte Februar die EntwicklerElemente, auch des Seitentexts (dünne rote Linie). Das GrundliSOFTWARE AUF DVD:
version 1.5.1. Da Release
nienraster hält die Textzeilen von Vorder- und Rückseite sowie
Scribus 1.4.6 (stabil) und
1.6.0, auf die der Entwicklervon mehreren Spalten auf gleicher Höhe.
1.5.1 (Entwicklerversion)
EasyLinux 02/2016
www.easylinux.de
13
AKTUELL
Neue Software
Clonezilla 2.4.5 – Software zum Klonen von Festplatten
Zwar ist es immer noch einfacher, ein kaputtes Linux-System neu zu installieren,
als verlorene Daten in der Home-Partition
wiederzubeschaffen. Doch mit Clonezilla
kostet es wenig Aufwand, auch die RootPartition mit dem installierten Betriebssystem alle paar Monate zu sichern.
★★★★★
Eigentlich ist es vermeidbar, dass immer
wieder Benutzer verzweifelt vor einem
nicht mehr startenden System stehen: Das
Sichern einer Ubuntu-Systempartition mit
Clonezilla (Abbildung 3) [9] hat im Test
keine fünf Minuten gedauert. Ebenso
schnell lässt sich damit ein funktionierender Systemzustand zurückspielen.
Clonezilla ist ein auf das Klonen von
Festplatten spezialisiertes Linux-Live-System. Es setzt dabei auf das Kommandozeilentool partclone [10], um das es eine
minimalistische Benutzeroberfläche
strickt. Clonezilla basiert auf Debian,
doch es ist auch für das Sichern von Windows-Systemen ausgelegt.
Alles live
Das System ist als ISO-Image erhältlich,
das Sie zum Beispiel mit K3b [11] auf
eine CD brennen. Für die Installation
auf einem USB-Stick empfehlen wir das
Programm Unetbootin [12]. Zwar raten
die Clonezilla-Entwickler wegen der veränderten Optik des Startmenüs davon
ab, doch dies ist eher eine ästhetische
Frage. Leider funktioniert unter Ubuntu
wegen eines Bugs in Syslinux weder
Unetbootin noch der von den ClonezillaEntwicklern beschriebene konsolenbasierte Weg [13].
DIE REDAKTION MEINT
Man muss eine Linux-Systempartition
nicht so regelmäßig sichern wie die
Daten im Home-Verzeichnis. Doch ein
Backup mit partclone, das Sie z. B. vor
größeren Systemaktualisierungen
durchführen, ist keine verschwendete
Zeit. Das Übertragen von fertig eingerichteten Systemen auf andere Rechner spart Zeit und führt unter Linux
selten zu Problemen. Voraussetzung
ist lediglich, dass die Ziel-Root-Partition mindestens so groß wie die Ausgangspartition ist.
14
Nach jedem Start sind bei einem LiveSystem einige Fragen zu Sprache und
Tastaturlayout zu beantworten. In den
konsolenbasierten Dialogen wechseln Sie
mit [Tab] zwischen den Schaltflächen,
die Optionen wählen Sie mit [Pfeil nach
oben] und [Pfeil nach unten].
Clonezilla kennt die zwei Hauptarbeitsmodi device-image und device-device. Normalerweise ist die erste Option
gefragt: Sie sichert den Inhalt einer Plattenpartition als Datei in einem gewöhnlichen Dateisystem. Die Größe dieses Images entspricht lediglich dem belegten
Platz in der der zu sichernden Partition,
nicht der ganzen Partition.
Nützliche Klone
des Programms hakelig vorkommen.
Auch ist äußerste Vorsicht bei der Auswahl von Backup-Quelle und ‑Ziel geboten: Sie ist auf Basis der Linux-Gerätenamen zu treffen; den Inhalt des Dateisystems sieht man dabei nicht. Wir empfehlen deshalb, dass Sie vor dem Einsatz von
Clonezilla Ihre Festplatten mit GParted
(Abbildung 4) [14] analysieren und ein
nen Screenshot davon ausdrucken.
INFOS
[9]Clonezilla: http://​­clonezilla.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e4)
[10]partclone: http://​­partclone.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e5)
[11]K3b: http://​­www.​­k3b.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e6)
[12]Unetbootin: https://​­unetbootin.​­github.​­io/
Mit device-device übertragen Sie Partitionen ohne Zwischenschritt über ein Image
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e7)
auf eine zweite Festplatte. Eine fertige Li[13]GParted: http://​­gparted.​­org/
nux-Installation lässt sich damit auf einen
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e8)
anderen Rechner übertragen, statt sie neu
[14]Manuelle Clonezilla-Installation:
zu installieren – etwas, das mit Windows
http://​­clonezilla.​­org/​­liveusb.​­php#​
nicht funktionieren würde.
­linux‑method‑b (http://​­ezlx.​­de/​­g2e9)
Ein Backup-Image legen Sie mit deviceimage in einem bestehenden Dateisystem
SOFTWARE AUF DVD:
auf einer Festplatte oder einem USB-Stick
Clonezilla 2.4.5
ab. Clonezilla erkennt die
vorhandenen Dateisysteme
automatisch. Wer sich damit auskennt, kann die Daten auch per SSH oder NFS
über das Netz auf einen anderen Rechner übertragen.
Nach der Auswahl von
Quelle und Ziel wählen Sie,
welche Operation die Software durchführen soll: Sichern einer Partition (saveparts), der ganzen Platte
Abb. 3: In gerade einmal zwei Minuten hat Clonezilla
inklusive Partitionstabelle
die 7,5 GByte einer Standard-Ubuntu-Installation in ein
(savedisk) oder die zugehöRecovery-Image verpackt.
rigen Wiederherstellungsoperationen restoreparts
und restordisks. Dann startet der eigentliche Datentransfer (Abbildung 3).
Dank partclone geht das
Sichern schnell: Die Software überspringt nicht belegte Sektoren der Partition.
Auf Wunsch prüft Clonezilla das gesicherte Image
Abb. 4 Die für den Anwender gewöhnlich unwichtigen
oder das Quelldateisystem.
Linux-Gerätedateinamen, die Clonezilla zur Auswahl
Einsteigern mag die konder zu sichernden Partition nutzt, finden Sie mit
GParted leicht heraus.
solenbasierte Oberfläche
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EasyLinux 02/2016
Neue Software
AKTUELL
Darktable 2.0.1 – professionelle Fotoaufbereitung
Darktable ist seit Langem ein Glanzpunkt
des Linux-Software-Portfolios, das manchen Fotografen zum Wechsel vom teuren
Apple-Rechner bewogen hat. Die neue Major-Version hat durch den Umstieg auf die
Bibliothek GTK+3 viele Entwicklerressourcen gebunden, wartet aber trotzdem mit ein paar Neuerungen auf.
sierten Gimp gegenübergestellt: In
Darktable bewirken wenige Reglereinstellungen große Verbesserungen im Farbund Helligkeitsverlauf. Die Farbkorrektur
in Abbildung 5, welche die blasse, überbelichtete Aufnahme ansehnlich einfärbt,
kostet nur ein Verschieben des in der Abbildung hervorgehobenen weißen Griffs.
★★★★★
Die führende Linux-Fotoaufbereitung
Darktable (Abbildung 5) [15] war erst
vor knapp einem Jahr in Version 1.6.3
Thema der Software-News. Da wir das
Programm für eines der Highlights des
Linux-Desktops halten, waren wir neugierig, wie sich das Programm mit dem Major-Versionssprung auf 2.0 weiterentwickelt hat.
Spezialist
In der letzten Besprechung haben wir
Darktable als Spezialsoftware zum Aufpeppen von Fotos dem weniger speziali-
Abb. 5: Die Stärke von Darktable liegt in äußerst wirkungsvollen Filtern mit oft nur wenigen Einstellungen: Ein Ziehen eines Anfassers in Richtung Rottöne bessert die blassen Bildfarben nach.
AKTUELL
Neue Software
Diese Spezialisierung erkauft sich das
Programm mit einem im Vergleich zum
Allrounder Gimp enger geschnittenen
Einsatzbereich. So fehlen künstlerische
Effekte wie der Ölgemälde-Filter in Gimp
(Abbildung 6).
An dieser Grundausrichtung hält
Darktable fest. Und um es gleich vorwegzunehmen: Allzu viel hat sich nicht
geändert. Etwa eine Hand voll neuer
Bearbeitungsfunktionen sind hinzugekommen. Der Hauptgrund für das Hochzählen der Major-Version war vermutlich die Portierung des GUI auf GTK+3;
ältere Versionen verwendeten GTK+2.
Diese Umstellung mag auf den ersten
Blick nicht auffallen, bringt aber Erleichterungen auf großen Bildschirmen
mit sich: GTK+3-Oberflächen bleiben
dort besser lesbar.
Kerngeschäft
Die wesentlichste Neuerung liegt im
Kern des Programms, nicht in seiner
Oberfläche: Die Software behält nun die
gesamte Bearbeitungshistorie, wenn Sie
den Bearbeitungsmodus für ein Bild
schließen. Das ist insbesondere deshalb
wichtig, weil Darktable anders als Gimp
immer nur ein Bild zum Bearbeiten öffnen kann. In der aktuellen Version spielt
diese Einschränkung nun praktisch
keine Rolle mehr: Das Öffnen eines anderen Bilds geht mit der eingebauten
Thumbnail-Ansicht (Leuchttisch)
schnell. Wenn Sie wieder zum ursprünglichen Bild zurückkehren, stellt die Software den gesamten Arbeitsbereich inklusive des Verlaufs wieder her.
Abb. 6: Verfremdende Spielereien wie der hier zu sehende Gimp-Ölgemälde-Filter sind
das Metier eines Allzweckprogramms, nicht aber von Darktable.
Endlich kann Darktable auch drucken
und die Bilder in das plattformübergreifende PDF-Format exportieren. Wesentlich für hochqualitative Bildbearbeitung
im RAW-Format ist auch die Aktualisierung der unterstützten Kameramodelle.
Die Thumbnail-Ansicht zeigt die Bilder
nun zügiger an und lässt Sie mit den
Pfeiltasten blättern, wie viele Anwender
es erwarten.
Farbrekonstruktion
Als Beispiel für die neu hinzugekommenen Bearbeitungsfunktionen soll die
Farbrekonstruktion dienen: In überbelichteten Bildbereichen nimmt der Kamerasensor keine oder – noch schlimmer –
verfälschte Farbinformationen wahr. Das
neue Darktable-Modul erkennt solche
hellen Stellen im Bild und färbt sie passend zur Umgebung ein (Abbildung 7).
So manches fehlbelichtete Foto ist so
noch zu retten.
Hinzugekommen sind auch eine verbesserte Weißpunkt-Anpassung gegen
den Farbstich in Kunstlichtaufnahmen
und eine Funktion zum Einfügen textbasierter Wasserzeichen.
Bei gewichtigen Änderungen wie dem
Umstieg auf die Bibliothek GTK+3 sind
Fehler nie ganz zu vermeiden. Deswegen
haben die Entwickler Anfang Februar für
die 2.0er-Reihe bereits eine Bugfix-Version (2.0.1) nachgeschoben, die rund 30
Fehler ausbügelt.
n
INFOS
[15]Darktable: https://​­www.​­darktable.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e10)
SOFTWARE AUF DVD:
Darktable 2.0.1
DIE REDAKTION MEINT
Abb. 7: Die neue Funktion „Farbrekonstruktion“ dämpft störende Überbelichtungen
durch intelligentes Übermalen mit der aus der Umgebung abgeleiteten Farbe.
16
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Die Entwickler des schon lange hervorragenden Fotoretuscheprogramms
Dark­table haben es bei der Portierung
auf die neue Grafikbibliothek GTK+3 geschafft, nicht nur alle bisherigen Funktionen zu erhalten, sondern sogar ein paar
neue draufzupacken. Besonders seit
der Bugfix-Ausgabe 2.0.1 steht einem
Up­grade daher nichts mehr im Weg.
EasyLinux 02/2016
AKTUELL
Neue Software
KeePassX 2.0.2 – leistungsfähiger Passwortmanager
Wer im Internet unsichere Passwörter oder
immer dasselbe Kennwort benutzt, wird
früher oder später Angreifern zum Opfer
fallen. Als Alternative zum hack-resistenten Notizzettel bieten sich Programme wie
KeePassX an, die Logindaten verschlüsselt
auf dem Rechner speichern.
★★★★★
Rechnen Sie immer damit, dass einer der
Internetdienste, die Sie benutzen, einmal
gehackt wird. Vielleicht handelt es sich
dabei um einen Account, den Sie längst
vergessen haben. Probiert ein Angreifer
das erbeutete Passwort bei Ihrem GoogleKonto, kann er großen Schaden anrichten, falls es auch dort passt. Für mehrere
Onlineshops oder sonstige Webseiten
dasselbe Passwort zu benutzen, stellt also
ein Risiko dar; für Passwörter aus Bestandteilen, die im Wörterbuch zu finden
sind, gilt das auch.
Auch davon, die Passwörter im Klartext auf der Festplatte zu speichern, raten
Sicherheitsexperten ab. Den besten Kompromiss aus Datensicherheit und Bequemlichkeit bietet ein Passwortmanager
wie KeePassX (Abbildung 8) [16]: Er
speichert die Passwörter verschlüsselt.
Außerdem erzeugt er mit wenigen Mausklicks sichere Passwörter, die kein An-
greifer erraten kann. So fällt es auch
leichter, die Kennwörter aus Sicherheitsgründen regelmäßig zu wechseln.
Sichere Bank
Nach dem ersten Start von KeePassX legen Sie mit Datenbank / neue Datenbank ein neues KeePassX-Dokument an.
Das dabei eingegebene Passwort ist das
einzige, das Sie sich von jetzt an merken
müssen. Sie können nun Gruppen
(= Rubriken, Abbildung 8) erstellen,
um die Passwortdatenbank übersichtlicher zu gestalten.
Mit [Strg-N] erzeugen Sie einen neuen
Passworteintrag. Er enthält die Felder Titel (= Name des Eintrags), Benutzername
und Passwort. Über die Logindaten hinausgehende Informationen speichern die
Felder URL sowie Notizen; in letzterem
Feld können Sie zum Beispiel die Bestellungen in einem Webshop festhalten.
In der Rubrik Fortgeschritten definieren Sie beliebig viele eigene Textfelder.
Sogar Dateien von der Festplatte können
Sie anhängen. Unter Verlauf sehen Sie,
wann Sie die Zugangsdaten zum Einloggen benutzt haben.
Sie können auch selbst ein Passwort
per Hand eintippen. Das Feld Wiederholen zur erneuten Eingabe schließt Tippfehler aus. Viel praktischer ist es jedoch,
sichere Passwörter per Klick auf Gen.
(engl. generate, dt. erzeugen) von KeePassX erstellen zu lassen. Dabei wählen
Sie eine Länge und die Zeichenarten, die
im Passwort vorkommen sollen. Ein Zufallsmix aus Groß- und Kleinbuchstaben,
Zahlen und Sonderzeichen sorgt für nicht
erratbare Passwörter. Sie müssen diese ja
nicht eintippen, sondern kopieren Sie in
Zukunft über die Zwischenablage.
Für Passwörter, die Sie per Hand auf
Ihr Smartphone übertragen oder die Sie
sich merken möchten, lässt sich die Option Sonderzeichen deaktivieren. Die Option Gleich aussehende Zeichen ausschließen stellt außerdem sicher, dass keine
leicht verwechselbaren Zeichen aufeinander folgen.
Ein Klick auf das Auge-Symbol macht
das vorgeschlagene Passwort sichtbar.
Mit dem Pfeil-nach-unten-Button des
Passwort-Felds wählen Sie eine Variante,
die Ihrem Gedächtnis entgegenkommt.
Aufgeschlossen
Um sich mit einem in KeePassX gespeicherten Passwort anzumelden, aktivieren
Sie dessen Eintrag im Programmfenster.
Falls Sie ihn nicht gleich finden, hilft die
Suchfunktion (Lupe-Icon in der Buttonleiste). [Strg-B] überträgt den Benutzernamen in die Zwischenablage, [Strg-C] das
Passwort.
Noch schneller geht das Anmelden mit
der Autotype-Funktion, die für die meisten Loginformulare auf Webseiten ohne
Konfiguration funktioniert: Öffnen Sie die
Loginseite und setzen Sie den Cursor in
das Feld für den Benutzernamen. Wechseln Sie dann zum KeePassX-Fenster und
drücken Sie [Strg-V]. Das Programm
überträgt dann die Daten und betätigt
auch gleich den Login-Button.
n
INFOS
[16]KeePassX: https://​­www.​­keepassx.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e11)
SOFTWARE AUF DVD:
KeePassX 2.0.2
DIE REDAKTION MEINT
Abb. 8: KeePassX legt Benutzername-Passwort-Paare in Rubriken ab. Es erzeugt automatisch nicht zu erratende Passwörter. [Strg-V] startet das bequeme automatische
Login für ein im Browser geöffnetes Anmeldeformular.
18
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KeePassX verschlüsselt die Daten mit
256 Bit Tiefe, ist übersichtlich und
bringt alle wünschenswerten Funktionen mit.
EasyLinux 02/2016
Neue Software
AKTUELL
Qtractor 0.7.4 – handlicher Sequenzer
Der Sequenzer Qtractor ist ein Einmannprojekt. Den Funktionsumfang professioneller Gegenstücke wie Cakewalk Sonar
wird er sicher nie erreichen. Doch alle
wirklich wichtigen Funktionen für den
Produktiveinsatz sind vorhanden. Dabei
bleibt das Programm handlich und besticht durch einige gute Ideen.
★★★★★
Die Gattungsbezeichnung Sequenzer des
Programms Qtractor (Abbildung 9) [17]
rührt daher, dass es Töne sequenziell abspielt. Das klingt denkbar simpel, doch es
bleibt nicht beim Abspielen: Vielmehr lassen sich in Sequenzern Zeitpunkt, Dauer
oder Lautstärke jeder Note oder jedes
Samples feintunen. Zusätzlich fügen Sie
Effekte wie Hall oder Flanger hinzu. Im
Grunde ersetzen Sie so ein komplettes
analoges Aufnahmestudio.
Moderne Sequenzer wie Qtractor verarbeiten MIDI-Noten (auf einem MIDI-fähigen Instrument gespielte Töne) und
Audio-Aufzeichnungen vom Audioausgang eines elektronischen Instruments
oder einem Mikrofon. MIDI-Noten lassen
sich auch direkt in Qtractor eingeben.
Das dauert viel länger als das Einspielen
per Keyboard, doch die Bearbeitungsfunktion ist beim Ausbügeln kleiner
Spielfehler hilfreich.
Klaviatur
In einer so genannten Klavierwalzen-Ansicht könenn Sie MIDI-Noten (den obersten Track in Abbildung 9) bearbeiten.
Mit ihrer Lage und Länge symbolisieren
die farbigen Balken im oberen Teilfenster Anschläge auf den links eingeblendeten Klaviertasten. Das untere Teilfenster
zeigt die Anschlagstärke. Alle Notenparameter (Dauer, Tonhöhe, Anschlagstärke) verändern Sie durch Ziehen mit der Maus. Sie können auch neue
Notenbalken zeichnen oder falsche Töne
löschen.
Eine Notendarstellung, wie sie pro­
fessionelle Programme oder das ebenfalls freie Rosegarden bieten, fehlt. Dafür können Sie in der aktuellen Version
wählen, ob Qtractor die Balken nach
Tonhöhe, Anschlagstärke oder weiteren
MIDI-Parametern einfärbt. Die Noten
spielt Qtractor entweder auf ange­
schlossenen MIDI-Instrumenten (Keyboard, Hardware-Synthesizer) oder mit
systemweit installierten SynthesizerPlug-ins ab.
Bei den Tracks 2 und 3 in Abbildung 9
handelt es sich um Audioaufnahmen von
einem E-Piano und per Mikrofon aufgezeichneten Gesang. Die Spuransicht zeigt
hier statt der verkleinerten Klavierwalzen-Ansicht die Lautstärkekurve. Statt der
Gesamtaufnahmen eines ganzen Songs
wie in der Abbildung kommen oft kurze,
mehrfach wiederholte Klang-Samples
(Loops) zum Einsatz.
Die aktuelle Version von Qtractor erleichtert den Umgang mit Loops: Normal
beschneiden oder dehnen Sie Samples
durch Verschieben der Enden mit der
Maus. Halten Sie dabei aber [Strg] gedrückt, füllt das Programm jetzt den per
Abb. 9: Wie ein Mehrspurtonband montiert Qtractor MIDI- und Audioaufzeichnungen
zu einem Musikstück. Die Spuren lassen sich abmischen (Mischpult links). Die Intensität hinzugefügter Effekte kann sich im Zeitverlauf verändern (rote Kurve).
EasyLinux 02/2016
www.easylinux.de
Maus gewählten Bereich mit Wiederholungen eines Loops.
Effektvoll
Direkt vom Instrument abgenommenen
Aufnahmen und MIDI-Klängen fehlt es an
Raumakustik. Diese und weitere Effekte
fügen Sie mithilfe von Plug-ins hinzu.
Qtractor unterstützt LADSPA-, DSSI- VSTund LV2-Plug-ins. Veränderungen der
Einstellungen eines Effekts (z. B. der
Nachhalldauer) zeichnet Qtractor auf.
Sie formen die Einstellungskurve in der
Spuransicht mit der Maus: Ein Doppelklick auf einen Fixpunkt öffnet ein Textfeld zur Eingabe eines Zahlenwerts. Mit
[Umschalt-Strg-Plus] vergrößern Sie die
Spur für ein bequemeres Arbeiten. Alternativ verschieben Sie während des Abspielens einen Regler in den Effekteinstellungen, zum Beispiel Decay (= Halldauer). Diese Änderungen sind später
ebenfalls als mit der Maus veränderbare
Kurve zu sehen. Das gilt auch für die
Lautstärke-Einstellungen im Mixerfenster
links in Abbildung 9.
n
INFOS
[17]Qtractor: http://​­qtractor.​­sourceforge.​­net/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2e21)
[18]Cakewalk Sonar: http://​­cakewalk.​­com/​
­Products/​­SONAR (http://​­ezlx.​­de/​­g2e22)
SOFTWARE AUF DVD:
Qtractor 0.7.4
DIE REDAKTION MEINT
Das Einmannprojekt Qtractor kann
vom Funktionsumfang bei Weitem
nicht mit bis zu 500 Euro teuren professionellen Musikprogrammen wie
Cakewalk Sonar [18] mithalten: Diese
bieten ein Komplettpaket an hochwertigen Effekten und Synthesizern, außerdem viele Werkzeuge, die über die
einfache Effektautomation (die Aufzeichnung wechselnder Effektparameter) hinausgehen.
Der beschränkte Umfang von Qtractor
muss kein Nachteil sein: Das auf den
ersten Blick schlichte Programm mischt
immerhin Audio- und MIDI-Aufzeichnungen und fügt Effekte in im Verlauf wechselnder Intensität hinzu. Damit hat es
einen Funktionsumfang, der für das
Heimstudio völlig ausreicht.
19
Webseiten
AKTUELL
Yu
,
12 3
RF
Angeklickt
g
en
©F
Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen
nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie
auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an [email protected] mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite.
Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Mini-Abo eines
Magazins aus unserem Verlag. (Thomas Leichtenstern/tle/hge)
� BITblokes
� Linux-Latein
� Da schau her
Der Ex-Administrator und ehemalige
TecChannel-Redakteur Jürgen Donauer
informiert seine Besucher fachlich kompetent in einem erfrischenden Schreibstil über Neuigkeiten rund um Linux. Da
der Blogger nicht an einen Verlag gebunden ist, berichtet er in erster Linie
über Themen, die ihn persönlich interessieren – sei es die Besprechung einer aktuellen Distribution oder die Dokumentation seiner wechselhaften Erfahrungen
mit OwnCloud.
Das Spektrum der Beiträge deckt dabei aber nicht nur Linux ab, sondern erstreckt sich auch auf den Minirechner
Raspberry Pi und Donauers spezielle
Steckenpferde (Tauchen und Fotografieren). In der Vergangenheit erwies sich
das Blog speziell zu Linux-Themen als
topaktuell und oft als schneller als die
Konkurrenz.
Sicherlich haben sich die meisten von Ihnen schon einmal gefragt, was diese oder
jene Begrifflichkeit rund um Linux eigentlich zu bedeuten hat. Aufschluss darüber
gibt ein umfangreiches Debian-Wiki namens WhyTheName.
Die mehrere Hundert Einträge umfassende Seite erklärt zum Beispiel, dass
Apache nichts mit Indianern zu tun hat,
sondern eine etwas verulkte Abkürzung
von „A Patchy Server“ darstellt. Und wer
glaubt, der Begriff „Ping“ stamme von
den U-Booten, der liegt goldrichtig: Das
Wort wurde tatsächlich von der Sonarerfassung abgeleitet, mit denen sich
U-Boote aufspüren lassen.
Leider ist die Seite nur auf Englisch
verfügbar; entsprechende Sprachkenntnisse vorausgesetzt, finden sich hier aber
viele Antworten.
Jedem Internetnutzer sollte inzwischen
bewusst sein, dass er beim Surfen im
Web Spuren hinterlässt und damit eine
ganze Menge an Informationen über
seinen Rechner (und sich) preisgibt, die
es etwa Werbetreibenden erlauben, anhand der Übereinstimmungen Nutzerprofile zu erstellen.
Welche Informationen dabei zwischen
dem Server und dem Client (also dem
Browser) kursieren, zeigt die Seite IPCheck vom Anonymous-Proxy-Projekt
JonDonym, heute unter dem Namen
JonDo bekannt.
Ein Klick auf den Link Start Test bzw.
Test starten (wenn Sie die Sprache auf
Deutsch umstellen) führt den Scan durch
und dürfte den einen oder anderen Anwender ob der Masse an Informationen,
welche die Seite herausfinden kann, zum
Staunen bringen.
EasyLinux meint:
Informatives und lesenswertes Blog rund
um technische Themen wie Linux,
Raspberry Pi und freie Software.
n
INFOS
EasyLinux meint:
Interessante und zuweilen auch amüsante
Zusammenstellung über die Herkunft vien
ler Linux-Begriffe.
INFOS
Website:https://​­wiki.​­debian.​­org/​
Website:https://​­www.​­bitblokes.​­de/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2w1)
­WhyTheName
(http://​­ezlx.​­de/​­g2w2)
EasyLinux meint:
Wer wissen möchte, wie effizient Proxy
und Werbefilter arbeiten, der findet es auf
dieser Seite heraus.
n
INFOS
Website: http://​­ip‑check.​­info/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2w3)
Sprache: Deutsch
Sprache: Englisch
Sprache:Deutsch
Thema: News und Infos rund um Linux
Thema: Linux-Begriffe erklärt
Thema: Sicheres Surfen
EasyLinux 02/2016
www.easylinux.de
27
Portables Linux
erhalten damit aber einen flexibler
einsetzbaren Linux-Stick.
OpenSuse gibt es seit Leap 42.1 nur
noch als regulären Installations-Datenträger und nicht mehr als Live-Variante.
Wenn Sie keinen Wert auf den Einsatz
der aktuellen Version legen, können Sie
die KDE-Live-Version von OpenSuse
13.2 (openSUSE-13.2-KDE-Live-x86_64.
iso) verwenden [1]. Eine weitere Alternative heißt Argon [2] und bietet ein
Leap-basiertes Live-System mit einem
brandaktuellen KDE an – hier ist allerdings die Stabilität der KDE-Pakete nicht
gewährleistet.
Wir beschreiben in diesem Artikel, wie
Sie Linux Mint 17.3, Kubuntu 15.10 oder
OpenSuse Leap 42.1 regulär installieren –
nur eben auf einem USB-Stick. Im Netz
finden Sie bei der Suche nach USB-Installation diverse Anleitungen, die vorschlagen, einfach eine DVD-Image-Datei „roh“
auf den Stick zu schreiben. Dieser Ansatz
ist geeignet, um den Stick anschließend
zur Installation auf Platte zu verwenden –
das ist z. B. dann nötig, wenn der PC kein
DVD-Laufwerk hat. Ein so konfigurierter
Stick verhält sich aber im Wesentlichen
wie die Original-DVD und erlaubt (auch
bei Live-Systemen) nicht, eigene Dateien
auf dem Stick zu speichern. Deswegen raten wir von diesen Varianten ab.
Der Stick sollte mindestens 32 GByte
groß sein, damit Sie 16 GByte für das Betriebssystem und den Rest für Benutzerdaten verwenden können; für unsere
Tests haben wir einen 128 GByte großen
Stick verwendet. Mit USB 3 sind solche
Sticks ab 30 Euro erhältlich; einfachere
USB-2-Sticks kosten weniger.
Um die Installation zu beginnen, benötigen Sie neben dem Stick eine Installations-DVD. Booten Sie den Rechner mit
eingelegter DVD und eingestecktem USBStick und starten Sie dabei von der DVD.
Gelingt das nicht auf Anhieb, lesen Sie im
allgemeinen Installationsartikel nach, wie
Sie die Bootreihenfolge im BIOS bzw. in
den UEFI-Einstellungen ändern können;
Sie finden den Artikel als PDF-Datei auf
der Heft-DVD dieser Ausgabe.
“Lisa”
Linux auf USB-Sticks installieren
Linux am Stiel
Statt Linux auf der Platte zu installieren, können Sie auch einen USBStick verwenden. Von dem läuft Linux oft flott genug, wenn Stick und
Rechner USB 3 unterstützen, und der Stick lässt sich auf mehreren PCs
nutzen. Wir zeigen, was Sie beachten müssen, damit das Stick-Linux
auch Ihre privaten Dateien und Einstellungen speichert.
Hans-Georg Eßer
B
ei der Installation von Linux denken die meisten Anwender daran,
das System auf die eingebaute
Festplatte des Rechners zu kopieren,
denn das ist die Standardvorgehensweise.
Wollen Sie die Umpartitionierung der
Platte vermeiden, gibt es aber noch eine
Alternative: Linux kann auch von einem
USB-Stick starten, und wenn der schnell
genug ist, lässt sich damit gut arbeiten.
Das gilt vor allem, wenn der Rechner einen USB-3-Port hat und auch der Stick
USB 3 unterstützt, denn damit sind höhere Datenübertragungsraten möglich.
Der Einsatz eines USB-Sticks bietet
noch einen weiteren Vorteil: Sie sind damit nicht an einen festen Rechner gebunden, sondern können den Stick auf mehreren Maschinen nutzen. Wenn Sie z. B.
EasyLinux 02/2016
daheim und am Arbeitsplatz Zugriff auf
mehrere Windows-Rechner haben, machen Sie jeden davon kurzfristig zum Linux-PC, indem Sie vom USB-Stick booten.
Live-System oder regulär?
Die erste Frage, die es zu klären gilt, ist:
Wollen Sie ein Live-System (wie etwa
Knoppix) auf den Stick kopieren oder ein
„normales“ Linux-System (wie OpenSuse,
Linux Mint oder Kubuntu) nutzen?
lDer Vorteil des Live-Systems ist, dass
Sie dieses in der Regel durch einfaches Schreiben der DVD-Image-Datei
auf den Stick einrichten können, ohne
eine Installationsroutine zu durchlaufen. Dafür fehlt aber anschließend die
Möglicheit, auch persönliche Daten
auf dem Stick zu sichern oder weitere
Software nachzuinstallieren.
lDie Installation eines normalen LinuxSystems ist etwas komplizierter; Sie
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WORKSHOP
12
OpenSuse Leap 42.1
Nach dem Booten und der Auswahl der
Sprache analysiert der OpenSuse-Installer
den Rechner und schlägt dann meist vor,
auf Festplatte zu installieren – das gilt es
zu verhindern. Wenn der Dialog Vorschlag
zur Partitionierung erscheint, klicken Sie
43
WORKSHOP
Portables Linux
onen den jeweiligen Vorschlag
auf Partitions-Setup erstellen
(/ bzw. /home) und bestätigen
und kreuzen bei der nächsten
Auswahl die Option Benutzerdie Angaben mit einem Klick
auf Beenden.
definierte Partitionierung (für
Sind diese Schritte abgeExperten) an. Es erscheint dann
eine Liste aller erkannten Partischlossen, sollten Sie in der
Partitionsübersicht unterhalb
Abb. 1: Den Stick erkennen Sie an der Datenträgergröße –
tionen – auch solche auf dem
des Sticks zwei Partitionen seUSB-Stick. Meist enthält ein
OpenSuse zeigt zudem noch den Gerätetyp an.
USB-Stick genau eine Partition,
hen (z. B. /dev/​sdb1 und /dev/​
Legen Sie nun zwei neue Partitionen
die der Hersteller im Windows-FAT32sdb2, wenn der Stick selbst als /dev/​sdb
an. Die Vorgehensweise ist in beiden FälFormat vorbereitet hat. Löschen Sie zuaufgeführt wird), beide vom Typ Linux
native mit Dateisystem Ext2 und den
nächst diese Partition. Sie erkennen den
len gleich:
Einhängepunkten / und /home (AbbilStick meist an der Größe und an der BeNach einem Rechtsklick auf den Einzeichnung, die in der Spalte Typ aufdung 3). Ist das der Fall, schließen Sie
trag für den Stick (im Beispiel /dev/​
die Partitionierung mit Klicks auf Übersdb) wählen Sie im Kontextmenü Partitaucht. Im Beispiel ist das der 115 GByte
tion hinzufügen.
nehmen und (in der folgenden Zusamgroße Datenträger mit der Typangabe Sanmenfassung) Weiter ab.
Disk Ultra Fit (Abbildung 1). Stellen Sie
Bei der Auswahl des Partitionstyps
bestätigen Sie die Vorgabe Primäre
sicher, dass Sie nicht versehentlich die
Sie erzeugen auf dem Stick keine (!)
Partition.
eingebaute Platte umpartitionieren!
Swap-Partition, der Installer wird aber auf
Zum Löschen der Windows-Partition
der Festplatte liegende Swap-Partitionen
Im nächsten Schritt legen Sie die Partiauf dem Stick klicken Sie diese mit der
einbinden: Das ist in Ordnung. Wenn er
tionsgröße fest. Für die erste Partition
rechten Maustaste an, wählen aus dem
dort keine findet, erscheint ein Warnhinstellen Sie hier unter Benutzerdefinierte
Kontextmenü Löschen und bestätigen die
Größe den Wert 16 GiB (für 16 GByte) ein,
weis, den Sie bestätigen müssen.
Sicherheitsabfrage.
bei der zweiten Partition übernehmen Sie
Die restlichen Einstellungen laufen wie
die Vorgabe (und verbrauchen damit den
bei jeder OpenSuse-Installation ab. In der
restlichen Platz auf dem Stick).
abschließenden Installationsübersicht
steht ganz oben bei Systemstart: Bootcode
Im folgenden Dialog fragt der Installer
nicht in MBR installieren – klicken Sie
nach der Rolle. Wählen Sie hier für
rechts daneben auf installieren, um diese
die erste Partition Betriebssystem und für
Abb. 2: Bei den Formatierungsoptionen
Einstellung zu ändern. Abschließend klidie zweite Daten und ISV-Anwendungen.
(OpenSuse) stellen Sie „Ext2“ ein und
cken Sie rechts unten auf Installieren und
wählen den richtigen Einhängepunkt.
Weiter geht es
mit den Formatiebei der Nachfrage erneut auf Installieren,
rungsoptionen (Abdann beginnt die Einrichtung. Ist diese
bildung 2). Stellen
abgeschlossen, lesen Sie im Abschnitt AbSie hier das Dateisysschließende Arbeiten weiter.
tem von der Vorgabe
Kubuntu 15.10
(BtrFS bzw. XFS) auf
Ext2 um. Als EinhänKubuntu 15.10, das Sie z. B. auf der HeftDVD aus EasyLinux 01/​2016 finden, booAbb. 3: Das Ziel: zwei neue Partitionen auf dem Stick, eine
gepunkt übernehmen
tet in ein Live-System. Im ersten angezeigSie bei beiden Partitifürs System und eine für private Dateien.
ten Fenster stellen Sie die Sprache auf
Deutsch um und klicken dann auf KuDATEISYSTEME
buntu installieren. Bei der Einrichtung der
gende Punkt: Jeder Schreibzugriff auf eiIn diesem Artikel empfehlen wir, das
Festplatten lehnen Sie den Installationsvornen Flash-Speicher (wie USB-Sticks ihn
veraltete Ext2-Dateisystem zu benutzen.
schlag ab, indem Sie die Option Manuell
nutzen) verkürzt die Lebenszeit des
Das hat den Nachteil, dass Linux es geauswählen und auf Weiter klicken. Es erSpeichers. Darum ist eines der Ziele unlegentlich beim Booten auf Fehler unterscheint eine Liste aller gefundenen Partitiserer Anleitung, dass das auf dem Stick
sucht, was je nach Größe des Systems
onen, in der Sie auch Ihren USB-Stick mit
installierte Linux-System möglichst weeinige Minuten dauern kann. Modernere
(in der Regel) einer Windows-FAT32-Parnig Schreibzugriffe verursacht.
Dateisysteme arbeiten mit Journaling,
tition finden. Sie erkennen diese an der
einer Technik, die u. a. genau solche
Wenn Sie gelegentliche Wartezeiten
Größe in MByte. Klicken Sie die WinDateisystem-Überprüfungen überflüssig
beim Booten des Sticks vermeiden woldows-Partition an und dann auf Löschen.
macht – aber zum Preis, dass mehr
len und mit einer geringen Verkürzung
Anschließend erstellen Sie zwei neue ParSchreiboperationen auf die Platte stattder Lebenserwartung des Mediums eintitionen auf dem Stick, jeweils wie folgt:
finden.
verstanden sind, können Sie in der AnKlicken Sie unterhalb der Zeile für
leitung zur Stick-Partitionierung überall
USB-Sticks sind langsamer als Festplatden USB-Stick (im Beispiel /dev/​sdb)
Ext3 statt Ext2 verwenden: Ext3 ist der
ten, so dass zusätzliche Schreibvorauf
den Eintrag Freier Speicherplatz.
Nachfolger von Ext2 und arbeitet mit
gänge einen Performance-Nachteil beEs
öffnet sich ein Dialog zum AnleJournaling.
deuten. Noch wichtiger ist aber der folgen einer neuen Partition. Wählen
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EasyLinux 02/2016
Portables Linux
WORKSHOP
Abb. 4: Unter Kubuntu und Mint geben Sie Partitionsgrößen in MByte an.
Sie als Partitionstyp jeweils Primär und
ändern Sie das Dateisystem von Ext4 auf
Ext2. Als Größe geben Sie für die erste
Partition 16000 (MByte) an (Abbildung
4); bei der zweiten Partition übernehmen Sie die Vorgabe, um den restlichen
Platz zu verbrauchen. Unten bei Mount
Point wählen Sie im ersten Durchgang /
und im zweiten /home aus dem Dropdown-Menü.
Ein Klick auf OK fügt die neue Partition zur Liste hinzu.
Nun sollten Sie in der Partitionsübersicht unterhalb des Sticks zwei Partitionen sehen (z. B. /dev/​sdb1 und /dev/​
sdb2, wenn der Stick selbst als /dev/​sdb
aufgeführt wird), beide mit Dateisystem
ext2 und mit den Einhängepunkten / und
/home. Ist das der Fall, stellen Sie noch
unten im Bereich Boot loader das Gerät
für die Bootloader-Installation auf die Gerätedatei um, die zum Stick gehört – im
Beispiel /dev/​sdb (Abbildung 5) – wenn
Sie das vergessen, ist der Stick später
nicht bootfähig.
Klicken Sie schließlich auf Jetzt installieren, akzeptieren Sie die eventuell erscheinende Warnung, dass es keine
Swap-Partition gibt, und bestätigen Sie
die Übersicht der Änderungen am Stick –
nachdem Sie nochmals kontrolliert haben, dass der Installer Ihre Festplatte(n)
3
in Ruhe lässt und nur den
Stick verwendet. Dass in
der Liste eine eventuell auf
Abb. 5: Die neue Aufteilung des Sticks (hier unter Kuder Platte gefundene
buntu): zwei Ext2-Partitionen für Linux und die Daten.
Swap-Partition erwähnt
wird, ist in Ordnung; verschiedene Lilation heißt es auf Englisch Device for
boot loader installation.
nux-Systeme können dieselbe Swap-Partition verwenden.
Abschließende Arbeiten
Ist die Installation abgeschlossen, booten Sie das System (jetzt vom Stick) und
Egal, welche Distribution Sie ausgewählt
lesen beim übernächsten Absatz (Abhaben, am Schluss steht noch ein Schritt,
schließende Arbeiten) weiter.
der die Langlebigkeit Ihres USB-Sticks
verlängern wird. Es geht darum, dass LiLinux Mint 17.3 KDE
nux im Normalfall auch bei jedem Lesezugriff auf eine Datei auf dem Datenträger
Die Mint-Installation läuft im Wesentlivermerkt, dass dieser stattgefunden hat.
chen so ab, wie wir es für Kubuntu beschrieben haben, so dass wir hier auf eine
Diese Aktualisierung der so genannten
Wiederholung verzichten. Nach dem Boo„access time“ (atime) der Datei ist ein
Schreibvorgang, und das Ziel ist, die Zahl
ten läuft das Live-System, und Sie starten
solcher Schreibvorgänge zu reduzieren
die Einrichtung per Doppelklick auf das
(weil USB-Sticks dadurch altern).
Desktop-Icon Install Linux Mint. Der
Sie müssen dazu die Datei /etc/​fstab in
wichtigste Schritt (die Partitionierung des
einem Editor mit Root-Rechten bearbeiUSB-Sticks) ist identisch, weil der MintInstaller dasselbe Partitionierungstool
ten. Den starten Sie, abhängig von der
verwendet; nur fehlen hier einige deutDistribution, indem Sie [Alt-F2] drücken
und dann in einem Schnellstartfenster eische Übersetzungen, so dass Sie bei der
Partitionierung die Schaltflächen Delete
nen der folgenden Befehle eingeben:
lOpenSuse: kdesu kwrite /etc/fstab
zum Löschen und Add zum Neuanlegen
lKubuntu oder Linux Mint:
von Partitionen finden. Neue Partitionen
erzeugen Sie per Doppel- statt Einfachkdesudo kate /etc/fstab
klick auf Freier Speicherbereich, und anSuchen Sie die beiden Zeilen zu den Linuxstelle von Gerät für die Bootloader-InstalPartitionen und stellen Sie den Einhänge­
optionen jeweils noatime, (mit einem Komma, aber ohne Leerzeichen) voran. Abbildung 6 zeigt, wie die Datei anschließend
unter OpenSuse, Kubuntu und Mint aussieht. Speichern Sie die Datei und booten
Sie Linux dann neu vom Stick – jetzt ist Ihr
neues System einsatzbereit. Probieren Sie
doch als nächsten Schritt, das Stick-Linux
auf einem anderen PC zu nutzen. (hge) n
INFOS
[1]OpenSuse 13.2: http://​­download.​
­opensuse.​­org/​­distribution/​­13.​­2/​­iso/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2B1)
[2]Argon (Leap 42.1 mit KDE): http://​­down
Abb. 6: Ergänzen Sie Einträge in „/​etc/​fstab“ um die Mount-Option „noatime“ (oben:
OpenSuse, unten: Kubuntu oder Mint).
EasyLinux 02/2016
www.easylinux.de
load.​­opensuse.​­org/​­repositories/​­KDE:/​
­Medias/​­images/​­iso/ (http://​­ezlx.​­de/​­g2B2)
45
WORKSHOP
©Richard Thomas, 123RF
MyPaint
Malen und zeichnen mit MyPaint 1.2.0
Digitale Kunstwerke
Heike Jurzik
Schnell ein paar einfache Skizzen stricheln, bunte Comics zeichnen oder Landschaften
malen, die sich als Cover für Fantasybücher eignen? Mit einem Grafiktablett und der
richtigen Software gelingen auch unter Linux wahre Kunstwerke.
M
yPaint [1] ist ein freies und
plattformübergreifendes Programm, mit dem Sie malen
und zeichnen können. Anders als Bildverarbeitungen wie etwa Gimp, die neben einfachen Malwerkzeugen vor allem
Funktionen zum Verändern und Verbessern digitaler Bilder und Fotos enthalten,
richtet sich MyPaint an Anwender, die
am Rechner malen möchten. Das Programm enthält hauptsächlich künstlerische Funktionen, z. B. verschiedene Pinsel und Stifte, einen Notizblock zum
Vorzeichnen, komfortable Farbpaletten
und so weiter.
Das Arbeiten mit MyPaint macht vor
allem dann Spaß, wenn Sie ein Grafiktablett (siehe Kasten Grafiktabletts und Li-
EasyLinux 02/2016
nux) einsetzen. Natürlich können Sie
das Malprogramm mit der Maus bedienen und erste Striche ziehen, ein paar
Kleckse setzen oder kleine Skizzen erstellen – mit einem Grafiktablett erfahren Sie aber die Druckempfindlichkeit
des Stiftes und malen wie auf Leinwand
oder Papier.
Das Programm erschien zum ersten
Mal vor rund zehn Jahren, und seitdem
hat sich viel getan. Im Januar veröffentlichten die Entwickler die neue stabile
Version 1.2.0 mit einem neuen Look, mit
vielen verbesserten Funktionen, neuen
Pinseln und Filtern. Dieser Workshop
zeigt, wie Sie die Anwendung unter
Ubuntu 15.10 und OpenSuse 13.2/​42.1
installieren. Außerdem helfen wir bei
www.easylinux.de
den ersten Schritten auf der digitalen
Leinwand und zeigen, wie Sie mit Farben und Pinseln experimentieren.
MyPaint installieren
Die Mal- und Zeichensoftware ist schnell
installiert. Bei Ubuntu befindet sie sich in
einer älteren Version (1.1.0) im universeRepository. Um die aktuelle Ausgabe
1.2.0 einzuspielen, können Sie auf ein
PPA zurückgreifen. Am schnellsten binden Sie die externe Quelle auf der Kommandozeile ein. Öffnen Sie dazu ein Terminalfenster und geben Sie nacheinander
die folgenden Befehle ein, um das Repository hinzuzufügen, die Paketliste zu aktualisieren und MyPaint mitsamt Abhängigkeiten zu installieren:
63
WORKSHOP
MyPaint
sudo apt‑add‑repository ppa:achadwick/ U
mypaint‑testing
sudo apt‑get update
sudo apt‑get install mypaint
Auch unter OpenSuse benötigen Sie
eine externe Paketquelle. Da die aktuelle
MyPaint-Version noch nicht in den offiziellen Repositorys angekommen ist, hat
Marcus Meißner (Projectmanager Security bei der SUSE Linux GmbH) Pakete
für uns gebaut. Zuerst binden Sie seine
Quelle aus dem Open Build Service in
YaST ein; danach installieren Sie die
Software:
Starten Sie YaST und geben Sie auf
Aufforderung das Root-Passwort ein.
Klicken Sie dann auf den Eintrag Software-Repositories. Betätigen Sie danach
die Schaltfläche Hinzufügen, entscheiden
Sie sich für URL angeben und klicken Sie
auf Weiter.
Ins Feld URL tragen Sie die folgende
Adresse ein, wenn Sie OpenSuse 42.1
benutzen:
1
2
http://download.opensuse.org/repositoriesU
/home:/msmeissn/openSUSE_Leap_42.1/
Verwenden Sie hingegen OpenSuse 13.2,
dann heißt die Adresse so:
http://download.opensuse.org/repositoriesU
/home:/msmeissn/openSUSE_13.2/
Klicken Sie auf Weiter, dann auf OK und
bestätigen Sie, dass Sie der Quelle vertrauen wollen.
Im YaST-Hauptfenster wählen Sie nun
Software installieren oder löschen. Geben Sie ins Suchfeld oben links mypaint
ein. Unterhalb der Trefferliste auf der
rechten Seite klicken Sie auf den Reiter
Versionen und aktivieren die Variante mit
1.2.0 im Namen; für 64-Bit-Rechner ist
das z. B. mypaint-1.2.0-9.2.x86_64.rpm.
Als Abhängigkeit wandert automatisch
das Paket mypaint-lang mit der deutschen
Oberfläche auf die Platte.
Suchen Sie zusätzlich nach den beiden Paketen python-gobject und py-
3
4
GLOSSAR
PPA: Ein Personal Package Archive, kurz
PPA, ist ein Service der Plattform Launchpad [4]. Hier bieten Entwickler inoffizielle Pakete für Ubuntu an. So erhalten
Sie als Benutzer oft brandaktuelle Programme fertig gepackt, die noch nicht in
der Distribution enthalten sind.
64
thon-gobject-cairo; auch hier stellen Sie
über den Reiter Versionen sicher, dass
Sie jeweils die neueste Fassung aus dem
msmeissn-Repository (bei Redaktionsschluss: 3.16.2-9.1) haben.
5
Klicken Sie auf Akzeptieren und Fortfahren und bestätigen Sie die Auswahl der zusätzlichen Pakete. Als Abhängigkeit zu den python-gobject-Komponenten wandern einige ältere Bibliotheken
auf die Platte.
Nach der Installation können Sie YaST
beenden und sich nun den ersten Schritten in MyPaint zuwenden.
Auf die Leinwand
Starten Sie MyPaint über die Abteilung
Anwendungen / Grafik des K-Menüs. Sie
sehen zunächst eine ziemlich leere Leinwand, und unter dem Menü finden Sie
eine Leiste mit Symbolen für oft genutzte
Funktionen, wie Öffnen, Speichern, Radieren, Freihandzeichnen usw. Fahren Sie
mit der Maus über ein Icon, zeigt ein
Tooltip an, was es kann. Als Erstes richten Sie die Oberfläche ein – die Entwickler lassen Ihnen freie Hand beim Gestalten der Arbeitsumgebung.
Über das Fenster-Menü blenden Sie
verschiedene Dialoge ein und aus. Dazu
gehören die Einstellungen für das aktive
Werkzeug, Ebenen, der Notizblock und
die Vorschaufunktion, aber auch die Pinselgruppen und die Farbwähler (Paletten, Farbkreise, Tönungen usw.). Eingeblendete Dialoge sind aber keineswegs
fest fixiert: Sie können diese am Icon
ganz oben anfassen und mit der Maus an
einen anderen Ort ziehen. Sobald Sie loslassen, dockt der Dialog an. Mehrere Dialoge, die thematisch zusammenpassen,
können Sie stapeln; sie sind dann über
Reiter erreichbar (Abbildung 2).
Die MyPaint-Leinwand ist unendlich
groß, Sie können Ihre Kunstwerke also
beliebig ausdehnen. Eine Zoomfunktion
erlaubt unterschiedliche Ansichten, und
eine Funktion zum Verschieben des Bildes ist auch dabei. Wenn Sie möchten,
können Sie über das Symbol mit dem
Bilderrahmen Ihre Zeichnungen begrenzen. Mit der Maus ziehen Sie den sichtbaren Bereich auf der Leinwand dann
zurecht.
Pinsel, Pinsel, Pinsel
MyPaint bringt bereits von Haus aus
zahlreiche Pinsel mit – von einfachen
Blei-, Kohle- oder Filzstiften, über Federn, Messer und Sprühdosen bis hin zu
Pastell-, Öl- und Wasserfarben. Am besten probieren Sie alle Malwerkzeuge in
Ruhe aus, bis Sie ein Gefühl für das Programm und das Grafiktablett bekom-
GRAFIKTABLETTS UND LINUX
Grafiktabletts, auch Digitizer oder Pen
Tablets genannt, sind praktische Geräte
zum Zeichnen und Malen am Computer.
Über die Tablett-Oberfläche bewegen
Sie einen Stylus (Stift), und dieser
schickt Impulse an die Hardware, die interpretiert, wo sich der Stift befindet,
wie stark Sie diesen aufdrücken usw.
Moderne Grafiktabletts erkennen auch
Informationen zur Stylus-Neigung oder
‑Drehung. Am Stift befinden sich oft
Knöpfe, welche die Maustasten nachbilden – Sie können ein Tablett also auch
als Mausersatz benutzen.
Einer der führenden Hersteller von Grafiktabletts ist Wacom [2]. Auch wenn
die Firma keine offizielle Unterstützung
für Linux bietet, gibt es für viele Wacom-Modelle Treiber. Das Linux-WacomProjekt [3] listet in seinem Wiki auf,
welche Treiber im Linux-Kernel und im
X.Org-Ser ver ver fügbar sind. Wenn Sie
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die Anschaffung eines neuen Grafiktabletts planen, sollten Sie in jedem
Fall vorher recherchieren, ob sich das
Gerät mit Ihrem Betriebssystem versteht. Auf unseren Testrechnern (Kubuntu 15.10, OpenSuse 13.2/​42.1)
haben wir mit dem Wacom Intuos5
touch S (Abbildung 1) gearbeitet.
Abb. 1: Das Wacom Intuos5 touch S
ist eines von vielen Linux-kompa­
tiblen Grafiktabletts.
EasyLinux 02/2016
MyPaint
hen, können Sie den
men haben. Tipp:
Schichten aussagekräfBlenden Sie den Dialog Werkzeugeinsteltige Namen geben, was
lungen unter der Liste
gerade in komplexen
der Pinsel ein, um beZeichnungen mit sehr
vielen Ebenen eine
quem per Schiebereggute Idee ist. Im
ler die Größe, Deckgleichnamigen Menü
kraft, Stärke usw. zu
finden Sie umfangreijustieren.
Finden Sie, dass ein
che Funktionen zum
bestimmter Pinsel sich
Arbeiten mit Ebenen.
grundsätzlich anders
Über einen Schiebeverhalten sollte, öffnen
regler im Dialog regeln
Sie aus dem Menü PinSie die Deckkraft der
Ebene, und im Dropsel den KonfigurationsAbb. 2: Dialoge ziehen Sie per
down-Menü Modus findialog. In zahlreichen
Maus an einen neuen Ort; mehUnterabteilungen stelden Sie über 20 tolle Efrere davon können Sie stapeln.
len Sie über Regler
fekte, welche die Farsämtliche Eigenschaften zu den Werkzeuben oder Helligkeitswerte beeinflussen.
Zudem ist es möglich, mehrere Ebenen zu
gen ein, z. B. den Radius, die Härte, ein
Gruppen zusammenzufassen, was besonZittern, die Deckkraft, die Geschwindigkeit
beim Verwischen und vieles mehr. Um das
ders dann hilfreich ist, wenn Sie eine beOriginal nicht zu überschreiben, können
stimmte Aktion auf mehrere Schichten
Sie eine Kopie speichern. Wählen Sie dann
anwenden wollen.
am besten auch ein neues Symbol, um den
Für die Ewigkeit?
eigenen Pinsel schnell wiederzufinden.
Im Netz finden Sie etliche weitere PinselMyPaint speichert Ihre Bilder in der Vorsammlungen. Eine gute erste Anlaufstelle
einstellung im OpenRaster-Format (Dateiist das GitHub-Repository von MyPaint [5],
endung .ora), das sich ideal für den Ausdas einige Pakete auflistet. Auch eine Suchtausch mit anderen Programmen eignet.
Es unterstützt Ebenen, Gruppierungen somaschine fördert interessante Kollektionen
wie verschiedene Farbtiefen. Programme
zutage. Am besten suchen Sie nach
wie Krita und Gimp verstehen diese Infor„mypaint brushes“, denn gerade im engmationen und öffnen die Dateien prolischsprachigen Bereich gibt es viele Künstblemlos. Über Datei / Exportieren können
ler und Fans, die ihre eigenen Pinselkreationen unter eine freie Lizenz stellen und teiSie Ihre Werke zusätzlich im JPEG- oder
len. Pinsel erhalten Sie als .zip-Archive;
über Pinsel / Pinsel importieren fügen Sie
solche Pinseldefinitionen hinzu.
WORKSHOP
PNG-Format speichern – für den Fall,
dass Sie die Bilder mit anderen teilen wollen. MyPaint öffnet und importiert ebenfalls alle drei genannten Formate.
Im Netz gibt es eine rege Community.
Im englischsprachigen Forum [6] besprechen sich andere Anwender und veröffentlichen ihre mit MyPaint erstellten Bilder.
So manch einer postet hier wertvolle Tipps
oder Links zu Online-Tutorials. Auch ein
Besuch auf Videoplattformen lohnt sich
für angehende Künstler. Wer hier nach
Anleitungen zum Zeichnen von Comics,
Landschaften oder Portraits sucht, entdeckt einen wahren Schatz von detaillierten Anleitungen, die Schritt für Schritt zu
malerischen Ergebnissen führen. (hge) n
INFOS
[1]MyPaint: http://​­mypaint.​­org/
(http://ezlx.de/g2q1)
[2]Wacom: http://​­www.​­wacom.​­com/​­de‑de
(http://ezlx.de/g2q2)
[3]Linux-Wacom-Projekt:
http://​­linuxwacom.​­sourceforge.​­net/​­wiki/
(http://ezlx.de/g2q3)
[4]Launchpad: https://​­launchpad.​­net/
(http://ezlx.de/g2q4)
[5]MyPaint-Pinsel: https://​­github.​­com/​
m
­ ypaint/​­mypaint/​­wiki/​­Brush‑Packages
(http://ezlx.de/g2q5)
[6]MyPaint-Community: http://​­community.​
m
­ ypaint.​­org/ (http://ezlx.de/g2q6)
SOFTWARE AUF DVD:
MyPaint 1.2.0
Große Kunst
Gerade wenn Sie aufwendigere Projekte
planen, sollten Sie sich mit einem weiteren praktischen MyPaint-Feature vertraut
machen: Ebenen. Falls Sie regelmäßig unsere Gimp-Tipps lesen, ist Ihnen das Konzept schon vertraut. Im Prinzip teilen Sie
Ihre Bilder damit in mehrere Schichten
ein, die wie Folien übereinander liegen.
Jede Ebene können Sie ein- und ausblenden oder ganz löschen. Einzelne Schichten lassen sich auch zur Bearbeitung
sperren, womit Sie versehentliche Änderungen vermeiden.
Abbildung 3 zeigt unten links den
Ebenenstapel als Dialog im MyPaintHauptfenster. Die untersten drei Ebenen
haben wir über Klicks auf das Vorhängeschloss temporär gesperrt. Wie Sie se-
EasyLinux 02/2016
Abb. 3: Diesen Sketch haben wir in mehreren Schritten erzeugt und dazu mit Ebenen
gearbeitet. Die Hilfslinien blenden wir später per Klick auf das Auge aus.
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65
TIPPS & TRICKS
KDE-Tipps
KDE-Tipps
Besser arbeiten mit KDE
Karin Mühlenberg,
Heike Jurzik
In den KDE-Tipps dieser Ausgabe zeigen wir unter anderem, wie Sie die Arbeitsfläche und
Aktivitäten einrichten. Außerdem erfahren Sie, was ein Hamburger-Menü ist und wie Sie
dieses entfernen. Tipps zum Startmenü und zu KRunner runden die Tipps ab.
Erscheinungsbild der
Arbeitsfläche einrichten
nicht mehr. Im Kontextmenü wählen Sie
dann den Eintrag Einstellungen für ArMit einem sympathischen Hintergrundbeitsfläche aus (Abbildung 1). In der Abbild geht die Arbeit am Computer oft viel
teilung Hintergrundbild geht es weiter. Im
schneller voran, und wenn Sie auf mehDrop-down-Menü Layout ist der Eintrag
Arbeitsfläche voreingereren Arbeitsflächen
unterwegs sind (siehe
stellt. Im Menü Hinternächster Tipp), haben
grund-Bild suchen Sie
unterschiedlich gestalein passendes Bild aus.
Ist wie bei Kubuntu
tete Hintergründe auch
15.10 nur eine Grafik im
einen guten WiedererAngebot (Abbildung 2),
kennungswert. Unter
fügen Sie einfach neue
KDE richten Sie alle virBilder zur Auswahl
tuellen Desktops gesonAbb. 1: Um den KDE-Plasmahinzu – sie können beidert ein – ob Sie eine
5-Desktop zu konfigurieren,
ruhige, einfarbige Fläspielsweise aus dem eiklicken Sie mit der rechten
genen Fotoschatz stamche, ein farbenprächtiMaustaste auf eine freie Stelle
men. Dazu klicken Sie
ges Kunstwerk oder
der Arbeitsfläche.
auf Öffnen, und ein Dawechselnde Bilder seteiauswahldialog bringt Sie in den Ordner
hen, bestimmen Sie selbst.
Bilder im eigenen Home-Verzeichnis. AlUm den Hintergrund zu gestalten, kliternativ führt Neue Hintergrundbilder hercken Sie im neuen Plasma-Desktop mit
der rechten Maustaste auf eine freie Stelle
unterladen zu einer Onlinesammlung.
der Arbeitsfläche; die Cashew-Nuss, die
noch in der KDE-4er-Reihe den
Werkzeugkasten öffnete, gibt es
01
66
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Was hier angeboten wird, steht unter einer freien Lizenz, so dass Sie die Bilder
auf Ihrem Desktop nutzen dürfen. Eine
dritte Möglichkeit bietet der Paketmanager Ihrer Distribution: Suchen Sie dort
nach Paketen mit wallpaper im Namen,
um neue Sammlungen schmucker Hintergrundbilder zu installieren.
Als Alternative zum einfachen Bild
können Sie über das Drop-down-Menü
neben Hintergrundbild-Typ auch eine
Diaschau aus mehreren Fotos zusammenstellen; der Dialog zeigt nach der Auswahl der Option weitere Regler an, über
die Sie den Bildwechsel konfigurieren.
Wird Ihnen das alles zu bunt, entscheiden Sie sich besser für Einfarbig und bestimmen per Mausklick auf die farbige
Fläche die passende Nuance.
02
Mehr Übersicht dank
virtueller Arbeitsflächen
Der eigene Schreibtisch ist selten groß genug, und so manch einer wünscht sich
EasyLinux 02/2016
KDE-Tipps
Abb. 2: Kubuntu 15.10 liefert in der Voreinstellung lediglich ein Hintergrundbild für das Plasma-Theme Breeze aus. Über „Öffnen“ erreichen Sie einen Dateiauswahldialog.
nicht nur bei umfangreichen Projekten
mehr Platz, um alle Materialien und Werkzeuge auszubreiten. Am Computer haben
Sie da mehr Spielraum, und mit nur einem
Klick oder Tastaturshortcut wechseln Sie
zu einer anderen, leeren Arbeitsfläche. Bereiten Sie diese virtuellen Desktops richtig
vor, arrangieren Sie dort bereits alle Werkzeuge und Programme, die Sie für eine bestimmte Aufgabe benötigen, und können
direkt mit der Arbeit beginnen.
Die voreingestellte Anzahl der virtuellen Arbeitsflächen variiert je nach Distribution. Unter OpenSuse 42.1 sind zwei
solche Desktops verfügbar, wie Sie am
Arbeitsflächen-Umschalter erkennen. Dieser befindet sich neben dem Startmenü in
der Kontrollleiste. Das Symbol eignet sich
nicht nur zum Umschalten, sondern bietet eine stark verkleinerte Vorschau auf
die Programmfenster, die auf den jeweiligen Desktops liegen.
Abb. 3: Der Umschalter für die virtuellen Arbeitsflächen
nimmt in diesem Beispiel sechs virtuelle Desktops auf und
ordnet diese in zwei Reihen an.
die Zeilenanzahl für das Symbol in der
Kontrollleiste ein. Wenn Sie den Wert auf
1 setzen, erscheinen die Desktops im Umschalter in der Kontrollleiste alle nebeneinander; geben Sie die Zahl 2 ein, um die
Arbeitsflächen in zwei Reihen anzuordnen (Abbildung 3).
04
TIPPS & TRICKS
Namen für die virtuellen
Arbeitsflächen setzen
Option Symbole aktivieren, zeigt der Umschalter anstelle der einfachen Vorschau
der Programmfenster ein Miniatur-Icon
der Anwendung. Das ist allerdings nur
dann sinnvoll, wenn Sie genug Platz in
der Anzeige haben; sonst ist nur ein wildes Durcheinander zu sehen.
05
Arbeiten mit
KDEs Aktivitäten
Abbildung 3 zeigt ein weiteres praktiVerschiedene Aufgaben und Arbeitsbereisches Feature für den Umschalter: Sie
che können Sie thematisch sortieren und
können den virtuellen Arbeitsflächen Nadann in einer so genannten Aktivität zumen zuweisen. Um diese auch
sammenfassen. Stellen Sie sich
im Umschalter anzuzeigen, klidas wie eine Art Regal auf Rollcken Sie wieder mit der rechten
brettern vor – je nach Bedarf
Maustaste auf das Symbol und
schieben Sie ein anderes vor
wählen diesmal Einstellungen
den Schreibtisch und haben
für Arbeitsflächen-Umschalter.
dann direkt Zugriff auf alle dort
In diesem Dialog können Sie
abgelegten Werkzeuge.
die Darstellung festlegen (AbJede Aktivität hat eine eiAbb. 5: Über
den gleichnamibildung 4). Klicken Sie dazu
gene Arbeitsoberfläche und
entweder auf Arbeitsflächenwirkt damit fast wie eine eigen Menüpunkt
Anzahl virtueller
nummer, Arbeitsflächenname
gene Desktopsitzung. Diese
richten Sie KDEArbeitsflächen festlegen
sind per Klick auf das Hamburoder Kein Text. Wenn Sie die
Aktivitäten ein.
ger-Menü links oben mit
Klicken Sie mit der rechten
den drei waagerechten LiMaustaste auf den Umschalter und wählen Sie
nien und den Eintrag Aktiaus dem Kontextmenü den
vitäten (Abbildung 5) über
Eintrag Arbeitsflächen eineine Randleiste zugänglich.
In der Leiste ist in der
richten. Es öffnet sich das
Voreinstellung lediglich die
Dialogfenster Virtuelle ArAktivität Standard zu sebeitsflächen – KDE-Kon­
hen. Über die Schaltfläche
trollmodul. Auf dem ersten
Aktivität erstellen legen Sie
Reiter erhöhen Sie die Anneue Container an, z. B. für
Abb. 4: Möchten Sie Nummern, Namen oder keinen Text im Umschalzahl auf bis zu 20 Deskdie Bildbearbeitung, für
tops; darunter stellen Sie
ter sehen? Hier stellen Sie das ein.
03
EasyLinux 02/2016
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67
TIPPS & TRICKS
KDE-Tipps
Abb. 6: Die auf dem Test-PC eingerichtete Aktivität „Audio“ hat nicht nur eigene Programme, sondern auch einen individuellen Look.
einzelnen Abteilungen müssen Sie nicht
zwingend anklicken; es reicht aus, mit
der Maus darüber zu fahren – dann
wechselt die Ansicht. Zwei Alternativen
stehen für den Anwendungs-Starter zur
Verfügung, die Sie ausprobieren können,
indem Sie mit der rechten Maustaste auf
das „K“ klicken und den gleichnamigen
Menüeintrag auswählen.
Das klassische Anwendungsmenü
klappt nach rechts auf und zeigt dann
Neuer Look für
die Abteilungen und Unterabteilungen
Das Hamburger-Menü
das Startmenü
an. Die linke Spalte für die Favoriten ist
entfernen
schmaler und genauso groß wie die ProWenn Sie mit der linken Maustaste auf
grammsymbole. Hier liegen bereits Icons
das „K“ unten in der Kontrollleiste kliAuf jeder Arbeitsfläche finden Sie in der
für den Browser Firefox, das Mailprocken, öffnet sich sowohl bei OpenSuse
linken oberen Bildschirmecke das so geals auch bei Kubuntu der so genannte
nannte Hamburger-Menü, ein Symbol mit
gramm Kontact, die Systemeinstellungen
drei waagerechten Linien. Eigentlich solund den Dateimanager Dolphin. AußerAnwendungs-Starter. Er zeigt die fünf
Kategorien Favoriten, Anwendungen,
len die drei Linien eine Menüliste symbodem finden Sie am unteren Rand drei
Rechner, Verlauf und Verlassen an. Die
lisieren; viele Benutzer nennen es aber
Knöpfe, um den aktuellen Benutzer abHamburger-Menü, weil es
zumelden, den Rechner neu
zu starten oder herunterzusie an ein doppelt belegtes
Brötchen erinnert. Wenn Sie
fahren. Weitere Shortcuts
das Symbol mit der linken
für die Favoriten erstellen
Maustaste anfassen und an
Sie, indem Sie einen Proeine andere Stelle ziehen,
grammnamen im Menü mit
verändert es seine Form zu
der rechten Maustaste aneinem rechteckigen Knopf,
klicken und Zu Favoriten
der außer den drei Linien
hinzufügen wählen.
auch den Namen der AktiviDie zweite Alternative ist
die Anwendungsübersicht,
tät anzeigt. Abbildung 7
die es nur im transparenten
zeigt das langgezogene
Vollbildmodus gibt (AbbilMenü bei einem Linksklick
Abb. 7: So sieht das Hamburger-Menü aus, wenn Sie mit der linken
(links) und einem Rechtsbzw. rechten Maustaste darauf klicken. Hier haben wir es mit der
dung 8). In großen weißen
klick (rechts) an.
Buchstaben erscheinen drei
Maus an eine andere Stelle auf dem Desktop gezogen.
Multimediales oder für Büroarbeiten. Ordnen Sie denen dann jeweils nützliche Programme, Miniprogramme (auch als Plasmoide bezeichnet), Ordner und Dateien
zu. Optional definieren Sie für jede Aktivität einen eigenen Look (Abbildung 6).
Über die Aktivitäten-Leiste am linken
Bildschirmrand können Sie Aktivitäten
auch anhalten und löschen. Beachten Sie,
dass Sie nur gestoppte Aktivitäten entfernen können.
06
68
Möchten Sie das Hamburger-Menü vom
Desktop entfernen, klicken Sie mit der
rechten Maustaste auf das Icon und wählen dann Einstellungen für Arbeitsfläche.
Klicken Sie im folgenden Dialog in der linken Spalte auf den untersten Punkt Optimierungen. Entfernen Sie auf der rechten
Seite die Markierung bei Anzeige des
Werkzeugkastens für die Arbeitsfläche und
bestätigen Sie die Entscheidung mit OK.
07
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Abb. 8: In der so genannten „Anwendungsübersicht“, die als alternatives K-Menü zur
Verfügung steht, überdeckt ein transparentes Menü den ganzen Bildschirm.
den oberen Bildschirmrand. Den unter
dem Namen KRunner bekannten
Schnellstarter aktivieren Sie alternativ,
indem Sie [Alt-F2] oder [Alt-Leertaste]
KRunner: Schnelle Suchdrücken. Geben Sie das gesuchte Profunktion mit Komfort
gramm oder den Anfang eines Dateibzw. Ordnernamens ein, tauchen sofort
Über einen Rechtsklick auf eine freie
in einer nach unten aufklappenden Liste
Stelle des Desktops und Befehl ausführen
erste Treffer auf. Sie enthalten Einträge
zaubern Sie ein schmales Eingabefeld an
zu gestarteten Programmen,
zu den zuletzt geöffneten Dokumenten, zu Anwendungskategorien und Modulen aus den
Systemeinstellungen sowie
passende Datei- und Verzeichnisnamen (Abbildung 9).
Klicken Sie im Suchfeld
links auf das unscheinbare
Icon mit dem Schraubenschlüssel (OpenSuse) bzw. mit zwei
Linien (Kubuntu), können Sie
die Suchmodule festlegen, die
KRunner im Hintergrund nutzt.
Den Dialog finden Sie auch in
den KDE-Systemeinstellungen
in der Abteilung Arbeitsbereich
/ Suchen / Plasma-Suche. In
der Voreinstellung sind alle
Module aktiviert; per Mausklick in die jeweilige Checkbox
Abb. 9: Der Schnellstarter macht schon nach drei
nehmen Sie eines aus der
Buchstaben Vorschläge zu möglichen Treffern.
Suchfunktion heraus. Wenn
Sie in der recht langen Liste
nach unten blättern, finden Sie
auch ausgefallene Module, wie
etwa den Taschenrechner (AbAbb. 10: KRunner zeigt gleichzeitig die Rechenopebildung 10). (hej)
ration und das Ergebnis an.
n
Spalten, die Programmnamen und ‑symbole auflisten. Prominent am oberen
Rand befindet sich das Suchfeld.
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TEST
Mini Metro
Mini Metro mischt Simulations- und Taktikspiel
Knifflige Linienführung
Tim Schürmann
Der Liniennetzplan der Londoner U-Bahn ist Ihnen zu langweilig? Dann entwerfen Sie doch kurzerhand Ihren eigenen! Genau das ermöglicht ein pfiffiges Spiel von
Dinosaur Polo Club. Die vielen bunten U-Bahn-Linien fordern dabei nicht nur Ihre kleinen grauen Zellen, sondern
machen sogar ganz leicht süchtig.
K
ann diese Stadt nicht etwas langsamer wachsen? Jetzt wurde am
Stadtrand schon wieder eine neue
U-Bahn-Station errichtet. Auf dem Bahnsteig stehen sogar schon zwei Passagiere.
Um die nicht warten zu lassen, könnte
man die neue Station einfach an die rote
U-Bahn-Linie anschließen. Damit würden
sich auf ihrer Strecke aber auch die Fahrtzeiten erhöhen, die man wiederum mit einem zusätzlichen Zug kompensieren
müsste. Die kurze gelbe Linie liegt hingegen auf der anderen Flussseite. Um sie bis
zum neuen Bahnhof zu verlängern, müsste
man erst einen kostbaren Tunnel graben.
Punkt, Punkt, Komma, Strich
Derartige Entscheidungen verlangt Ihnen
das Simulationsspiel Mini Metro [1] ab:
Sie bauen ein eigenes funktionierendes UBahn-Netz auf und erweitern es schrittweise. Das gelingt zunächst noch recht
leicht: Auf einer Landkarte erscheinen
mehrere Symbole, die jeweils einzelne
Bahnhöfe repräsentieren. Zwischen ihnen
zeichnen Sie mit der Maus U-Bahn-Linien
ein, auf denen automatisch jeweils ein
Zug in gemütlichem Tempo alle Stationen
abfährt (Abbildung 1). Die Linien dürfen
sich dabei an den Stationen treffen, nicht
aber auf offener Strecke kreuzen.
Im Lauf der Zeit tauchen weitere Stationen im Umland auf (Abbildung 2).
Diese binden Sie an das bestehende Netz
an, indem Sie das Ende einer U-Bahn-Linie mit der Maus zur entsprechenden Station ziehen. Wenn Sie sich verplant haben, können Sie die einzelnen Strecken
komplett oder etappenweise vom Ende
her auflösen und dann neu verlegen. Die
Anzahl der möglichen Linien ist allerdings zunächst auf drei Stück begrenzt.
An den Haltestellen treffen nach und
nach Fahrgäste ein. Sie stellt das Spiel
Abb. 1: Hier fahren in Berlin drei Linien. Der grüne Zug bringt gerade einen dreieckigen Passagier zum nächsten dreieckigen
Bahnhof. Das große Dreieck steht für einen „Intersection Point”.
98
ebenfalls als Symbole dar, die gleichzeitig
die Fahrtziele der Kunden repräsentieren.
Ein dreieckiger Passagier möchte beispielsweise zur nächsten dreieckigen Station.
Falls die U-Bahn einen solchen Bahnhof
nicht direkt anfährt, steigt der Passagier
selbständig an einem Kreuzungspunkt um.
Damit erhöht sich an solchen Stationen
aber auch das Passagieraufkommen. Sollten an einem Bahnhof zu viele Passagiere
warten, schließt ihn das Spiel wegen Überfüllung. Ihnen bleiben dann nur noch wenige Sekunden Zeit, um den Stau zu behe-
Abb. 2: Mit der Zeit wächst das Liniennetz. Hier ist gerade rechts
oben (rot markiert) eine neue Station hinzugekommen. Um sie
einzubinden, könnten Sie die lilafarbene Linie verlegen.
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EasyLinux 02/2016
Mini Metro
Abb. 3: Die Station mit dem zunehmenden, schwarzen Kreis
steht kurz vor der Schließung. Wie kann man sie entlasten?
ben (Abbildung 3). Schaffen Sie das nicht,
ist das Spiel umgehend beendet. Sie sollten daher die Linien möglichst an mehreren Stationen kreuzen lassen und besonders stark frequentierte Teilstrecken mit
mehreren Linien befahren. Für jeden korrekt transportierten Fahrgast erhalten Sie
einen Punkt. Ziel ist es, das Netz möglichst
lange zu betreiben und dabei möglichst
viele Fahrgäste zu befördern.
Flotter Bergbau
Mit zunehmender Spieldauer ändert sich
hin und wieder das Symbol einer bestehenden Station. Ein Kreis mutiert dann
etwa plötzlich zu einem Stern – zu dem
natürlich Passagiere aus allen Ecken der
Stadt wollen. Des Weiteren durchzieht
jede Stadt mindestens ein Fluss. Diese Gewässer müssen die Bahnen in Tunneln
unterqueren, die wiederum nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen.
Als wäre das noch nicht genug, wächst
auch langsam das Fahrgastaufkommen.
Wer sein U-Bahn-Netz erfolgreich betreibt, den belohnt Mini Metro in regelmäßigen Abständen mit einem neuen Zug.
Den können Sie jederzeit auf einer der vorhandenen Linien zur Entlastung der dort
bereits fahrenden Züge einsetzen. Zusätzlich können Sie sich einen von zwei Bonusgegenständen aussuchen (Abbildung 4),
z. B. einen weiteren Tunnel, eine neue Linie oder einen Waggon. Letztgenannter erhöht die Kapazität eines ausgewählten Zuges. Ebenfalls zu den Boni gehören die so
genannten Intersection Points, mit denen
sich eine Station zu einem Knotenpunkt
ausbauen lässt. An ihm können nicht nur
mehr Fahrgäste warten, Züge passieren die
Station auch wesentlich flotter. Sie sollten
allerdings gut abwägen, welchen Bonusgegenstand Sie wählen: Müssen Sie eine neue
EasyLinux 02/2016
TEST
Abb. 4: Es gibt einen Bonus: Hier haben Sie die Wahl zwischen
einem neuen Anhänger und einem Tunnel.
Station auf der anderen Seite des Flusses
anbinden, bietet sich der Tunnel an. Andererseits ließe sich vielleicht mit einem weiteren Wagen der Stau an einer wichtigen
Station schneller abbauen. Verlockend ist
auch eine zusätzliche Linie, die jedoch immer auch einen verfügbaren Zug kostet.
Städtereisen
Zu Beginn eines neuen Spiels entscheiden
Sie sich für eine von mehreren bekannten
Städten, darunter Tokyo, Melbourne und
Berlin. Die Stationen tauchen allerdings
nicht an ihren realen, sondern an zufällig
gewählten Orten auf. Jede Stadt besitzt
neben einer individuellen Farbgebung
ihre eigenen Vor- und Nachteile. So hat
beispielsweise Berlin viele verästelte Nebenflüsse. Wer zum ersten Mal Mini Metro spielt, hat zudem nur die Wahl zwischen London (Abbildung 5), Paris und
New York. Die anderen Städte können Sie
durch besonders gut funktionierende U-
Bahn-Netze freispielen. Wenn Ihnen Mini
Metro zu leicht oder zu schwierig erscheint, können Sie in den Einstellungen
auf zwei andere Spielmodi umschalten.
Im härtesten Extreme-Modus kann man
einmal gelegte Strecken nicht wieder zurückbauen, während sich im einfachsten
Endless-Modus keine langen Schlangen
mehr an den U-Bahn-Stationen bilden.
Darüber hinaus bietet das Spiel täglich
eine neue Herausforderung an.
Die Ursprünge von Mini Metro reichen
bis in das Jahr 2013 zurück: Für die 26.
Ausgabe des Programmierwettbewerbs
Ludum Dare entwickelten die Neuseeländer Peter und Robert Curry in nur 48
Stunden das Spiel Mind the Gap [5]. Die
Reaktionen waren derart positiv, dass die
beiden umgehend eine verbesserte Version in Angriff nahmen. Zunächst werkelten sie nur in ihrer Freizeit an ihrem Spiel,
Robert Curry später dann sogar in Vollzeit. Nach einer extrem langen öffentli-
Abb. 5: Obwohl in London nur ein Fluss die Landschaft durchschneidet, kann schon
eine falsch verlegte Linie zu einem verknoteten und erfolglosen U-Bahn-Netz führen.
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99
TEST
Mini Metro
chen Testphase und mehreren Verschiebungen erschien die erste offizielle Version schließlich im November 2015.
Die Entwickler verkaufen Mini Metro
über Steam für rund 10 Euro [2], im Humble Store für 9,50 Euro [3] und über den
Onlineshop Gog.com für 9 Euro [4]. Im
Humble Store und bei Gog.com erhalten
Käufer kopierschutzfreie Versionen des
Spiels. Wer im Humble Store ordert, darf
Mini Metro nicht nur zusätzlich auf Steam
freischalten, ein Teil des Kaufpreises fließt
auch an eine gemeinnützige Organisation.
Fazit
Das Spielprinzip von Mini Metro wirkt
auf den ersten Blick recht simpel, fordert
aber schon nach ein paar Sekunden taktisches Geschick und schnelle Entscheidungen. Mini Metro ködert dabei den Spieler
mit raschen Erfolgen: Zwei funktionierende U-Bahn-Linien sind mit der Maus
fix erstellt, die wenigen Fahrgäste schnell
an ihrem Ziel. Mit jeder neuen Station
und jedem weiteren Fahrgast steigt jedoch der Druck auf den Spieler. Diese
sehr gute Mischung aus Erfolgserlebnis
und langsam ansteigendem Schwierigkeitsgrad macht sogar leicht süchtig.
Abb. 6: Gleich mehrere Statistiken geben Auskunft über den Zustand des U-Bahn-Netzes und die Zufriedenheit der Fahrgäste.
Die Grafik beschränkt sich auf Symbole
und bunte Linien. Auf Dauer wirkt das
zwar etwas karg, lenkt aber auch den
Blick auf das Wesentliche. Obwohl sich
die Entwickler bemüht haben, mit den Bonusgegenständen etwas Abwechslung ins
Geschehen zu bringen, spielen sich die
einzelnen Städte allesamt recht ähnlich.
Durch das immer gleiche Spielprinzip
sackt zudem nach einer beendeten Runde
die Motivation in den Keller – bis man
nach einer Weile eine neue Partie startet,
denn die 1 700 Passagiere müssen doch irgendwie zu schaffen sein. Mini Metro ist
somit das ideale Spiel für zwischendurch,
das man immer mal wieder gerne hervorkramt. Der Preis zwischen 9 und 10 Euro
ist dafür gerade noch vertretbar. (hge) n
INFOS
[1]Mini Metro: http://​­dinopoloclub.​­com/​
m
­ inimetro/ (http://​­ezlx.​­de/​­g2a1)
[2]… bei Steam: http://​­store.​
s­ teampowered.​­com/​­app/​­287980/​­?​
l­ =german (http://​­ezlx.​­de/​­g2a2)
MINI METRO
[3]… im Humble Store: https://​­www.​
Entwickler
Dinosaur Polo Club/Codepoint Limited
Lizenz
kommerziell
Preis
Gog.com: 9 Euro, Humble Store: 9,50 Euro, Steam: 10 Euro
Voraussetzungen
h
­ umblebundle.​­com/​­store/​­p/​­minimetro_
storefront (http://​­ezlx.​­de/​­g2a3)
[4]… bei Gog.com: http://​­www.​­gog.​­com/​
aktivierte 3-D-Grafik, Grafikkarte und ‑treiber müssen das Shader
Model 2.0 unterstützen, Prozessor ab 2 GHz, mind. 1 GByte RAM
­game/​­mini_metro (http://​­ezlx.​­de/​­g2a4)
[5]Mind the Gap: http://​­ludumdare.​­com/​
­compo/​­ludum‑dare‑26/​­?​­action=pre
view&​­uid=21881 (http://​­ezlx.​­de/​­g2a5)
INBETRIEBNAHME
Die Installation von Mini Metro läuft je
nach Onlineshop unterschiedlich ab. Im
Fall von Steam übernimmt die SteamSoftware alles Notwendige.
Nach einem Kauf im Humble Store erhalten Sie ein .tar.gz-Archiv. Dieses klicken Sie unter OpenSuse mit der rechten Maustaste an und wählen dann
Entpacken / Archiv hierher auspacken,
Unterordner selbstständig ermitteln.
Als Kubuntu-Anwender klicken Sie das
Archiv mit der linken Maustaste an,
rufen im folgenden Fenster Aktion /
Entpacken / Entpacken nach auf,
aktivieren Entpacken und schließen
das Fenster Ark. In jedem Fall star ten
Sie das Spiel, indem Sie in das neu
entstandene Verzeichnis wechseln
100
und das Programm MiniMetro.x86_64
anklicken.
Wenn Sie Mini Metro bei Gog.com erworben haben, erhalten Sie eine Datei mit der
Endung .sh. Klicken Sie diese mit der
rechten Maustaste an, wählen Sie Eigenschaften und wechseln Sie auf das Register Berechtigungen. Das Kästchen vor
Ausführbar muss unter OpenSuse 13.2 einen Haken, unter OpenSuse Leap und Kubuntu ein blaues Rechteck enthalten. Fehlen Haken oder Rechteck, ändern Sie dies
mit einem Klick in das leere Kästchen.
Schließen Sie das Fenster mit OK und klicken Sie die Datei mit der Endung .sh an.
Wählen Sie dann Ausführen. Es startet
jetzt ein Installationsassistent, in dem Sie
auf Weiter klicken. Akzeptieren Sie die Li-
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zenz mit Weiter und Ja (oder Yes). Wählen
Sie ein Verzeichnis aus, in dem der Assistent Mini Metro in­stallieren soll – im Zweifel können Sie die Vorgabe übernehmen.
Klicken Sie auf Weiter und stoßen Sie die
Installation mit Weiter an. Schließen Sie
den Assistenten via Fertig stellen. Mini
Metro finden Sie ab sofort im Startmenü
in der Gruppe Spiele.
Im Spiel kommen Sie immer wieder zum
Hauptmenü zurück, indem Sie den Pfeil
in der linken oberen Ecke anklicken oder
[Esc] drücken.
Tipp: In den Einstellungen des Spiels können Farbenblinde auf eine andere Farbpalette umschalten. Ergänzend lässt sich
dort auch ein so genannter Nachtmodus
mit schwarzem Hintergrund aktivieren.
EasyLinux 02/2016
HEFT-DVD
Vorkonfigurierte VMs
und dessen Variante OVA (Open
Virtualization Archive) – einer Zusammenfassung aller OFV-Dateien in
einer einzelnen Archivdatei.
Der Vorteil von OVA-Dateien (mit Dateiendung .ova) ist, dass Sie hier sämtliche
nötigen Dateien kompakt in einer Datei
finden – dadurch eignet sich das Format
besonders für die Weitergabe über Datenträger oder auf Downloadseiten.
In diesem Artikel beschreiben wir, wie
Sie OVA-Dateien im Netz finden und unter VirtualBox [2] installieren – auf einem
Rechner, der wahlweise unter Linux,
Windows oder OS X läuft. Auf der HeftDVD finden Sie auch eine solche OVADatei mit einer vorkonfigurierten OpenSuse-13.2-Installation.
©Glen Gaffney, 123RF
l
Fertige VirtualBox-VMs installieren
Startklar
VirtualBox installieren
Linux zu installieren, gelingt oft in 20 bis 30 Minuten, wenn der PC die
Dateien fix von DVD oder Stick lesen kann – schneller klappt es in einer
virtuellen Maschine, wenn Sie ein DVD-Image nutzen. Doch es geht
noch schneller: Eine Virtual Appliance ist in zwei Minuten startklar.
Hans-Georg Eßer
D
dere Anwender weitergeben zu können,
haben sich verschiedene Austauschformate etabliert, darunter
lOVF (Open Virtualization Format) –
Appliances in diesem Format bestehen aus mehreren Dateien und einer
Beschreibung der Maschine
VirtualBox selbst spielen Sie unter Linux
aus den Standardquellen oder von der
Heft-DVD dieser Ausgabe ein (dort finden
Sie für OpenSuse die Version 5.0.16 und
für Ubuntu die Version 5.0.14); Windows- und Mac-Anwender laden das Programmpaket von der VirtualBox-Webseite
herunter [2]. Wenn Sie das offizielle Paket vom VirtualBox-Server nutzen, empfiehlt es sich, außerdem das VirtualBox
5.0.x Oracle VM VirtualBox Extension
Pack in passender Version herunterzuladen: Nach der Installation von VirtualBox
können Sie die Zusatzdatei (mit Dateiendung .vbox-extpack) per Klick bzw. Doppelklick im Dateimanager einspielen.
Läuft VirtualBox, packen Sie OVA-Dateien aus, indem Sie im VirtualBox-Menü
den Eintrag Datei / Appliance importieren
aufrufen und eine OVA-Datei auswählen.
Es erscheint dann ein kleiner
Dialog, der Informationen über
diese Appliance anzeigt (Abbildung 1). Nach einem Klick auf
Importieren erstellt das Programm automatisch die virtuelle Maschine, die anschließend
links in der Liste der Maschinen auftaucht. Ein Doppelklick
auf den neuen Eintrag startet
die virtuelle Maschine.
er englische Begriff „Virtual Appliance“ lässt sich als „virtuelles
Gerät“ oder „virtuelle Anwendung“ übersetzen, doch beides trifft es
nicht. Die deutsche WikipediaSeite [1] schlägt keine Übersetzung vor, sondern nutzt stattdessen durchgehend das Wort
Appliance und erklärt: „Virtual
Appliances sind vorinstallierte,
vorkonfigurierte und sofort einsetzbare Anwendungen und
Softwarelösungen, die bereits
mit einem Betriebssystem in der
virtuellen Maschine zusammengestellt sind.“
Technisch handelt es sich
um eine virtuelle Maschine, die
bereits vorkonfiguriert wurde,
also ein Betriebssystem und
eine Auswahl von Programmen
auf der virtuellen Platte enthält.
Abb. 1: VirtualBox (hier unter Windows 10) zeigt vor dem ImUm solche Appliances an anportieren einer Appliance Informationen über das System an.
108
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OpenSuse 13.2 auf DVD
Für erste Tests des Features haben wir eine OVA-Datei für Sie
vorbereitet: Die Heft-DVD enthält eine stark abgespeckte In­
stallation von OpenSuse 13.2,
die Sie in der Datei programme/​
EasyLinux 02/2016
Vorkonfigurierte VMs
HEFT-DVD
andere/​vm/​OpenSuse_13.2_Mini.ova finden. Wenn Sie diese unter VirtualBox einrichten und booten, können Sie sich mit
dem Benutzernamen easy und dem Passwort easy anmelden; auch das Root-Passwort haben wir auf easy gesetzt. Das
OpenSuse-System sollte automatisch ins
Netz kommen (wenn der Rechner selbst
online ist), und Sie können aus dem
Menü z. B. Firefox starten. Auf einen
komfortablen Desktop mussten wir aus
Platzgründen verzichten, die Maschine
nutzt den schlanken Windowmanager
IceWM [3, 4] (Abbildung 2).
Appliances aus dem Netz
Ist Ihr Interesse nun geweckt und möchten
Sie weitere Appliances testen, finden Sie
gleich mehrere Anbieter im Netz, die passende OVA-Dateien bereit halten [5, 6, 7].
Darüber können Sie auch exotischere Linux-Distributionen oder ganz andere freie
Betriebssysteme (wie etwa FreeBSD oder
OpenBSD) ausprobieren (Abbildung 3),
ohne sich in die Details der Installation
einzuarbeiten – die wurde ja bereits von
der Person erledigt, welche die OVA-Datei
erstellt hat. Voraussetzung ist aber eine
ausreichend schnelle Internetanbindung,
weil OVA-Dateien oft mehrere GByte groß
sind. Achten Sie vor dem Download darauf, dass auch die Zugangsdaten (Benutzer und Passwort) angegeben sind; sonst
können Sie die Maschine nicht nutzen.
Stellen Sie nach einem Test fest, dass
Sie mit einer Appliance nichts anfangen
können, entfernen Sie die Maschine per
Rechtsklick auf den Eintrag in der Maschinenliste und Auswahl von Entfernen
aus dem Kontextmenü. Es erscheint ein
Dialog, in dem Sie Alle Dateien löschen
Abb. 2: OpenSuse 13.2 mit dem Windowmanager IceWM installieren Sie über die ca.
700 MByte große OVA-Datei auf der Heft-DVD.
anklicken: Das gibt den ganzen genutzten
Plattenplatz wieder frei. Die Alternative
Nur löschen würde die Appliance nur aus
der Maschinenliste austragen, die große
Festplatten-Image-Datei aber auf der
Platte belassen.
Sicherheitshinweise
VirtualBox bietet die Möglichkeit, gemeinsame Ordner für den Datenaustausch zwischen der virtuellen Maschine
und dem echten Rechner einzurichten.
Darauf sollten Sie unbedingt verzichten,
wenn Sie eine OVA-Datei unbekannter
Herkunft verwenden, denn falls sich – absichtlich oder versehentlich – bösartige
Software in das OVA-Image eingeschlichen hat, erhält es über Ordnerfreigaben
Zugriff auf Teile Ihres echten Systems.
Ein möglicher Schaden lässt sich zwar begrenzen, indem Sie einen neuen (leeren)
Ordner für diesen
Austausch einrichten
und dort keine wichtigen Dateien ablegen, aber wir raten
generell davon ab.
Auch die Option,
eine gemeinsame
Zwischenablage zwischen VM und PC zu
nutzen, sollten Sie
deaktiviert lassen.
Eigene Appliances
erstellen
Abb. 3: Mehrere Webseiten bieten Sammlungen von OVA-Dateien. Hier sehen Sie die Übersicht der Appliances beim Anbieter „virtualboximages.com“.
EasyLinux 02/2016
Durch die VM-In­
stallation aus einer
OVA-Datei sparen
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Sie im Vergleich zu einer regulären Linux-Installation viel Zeit.
Sie können auch selbst OVA-Dateien
erstellen – dazu richten Sie eine virtuelle
Maschine nach den eigenen Vorstellungen ein, fahren sie regulär herunter und
erzeugen dann über Datei / Appliance
exportieren eine OVA-Datei. Die kopieren Sie anschließend z. B. auf einen
zweiten Rechner und importieren sie:
Schon haben Sie auf der zweiten Maschine einen Klon der Appliance und
müssen nicht erneut die Einrichtung
durchlaufen. (hge)
n
INFOS
[1]Wikipedia-Seite zu Virtual Appliance:
https://​­de.​­wikipedia.​­org/​­wiki/​­Virtual_
Appliance (http://​­ezlx.​­de/​­g2x1)
[2]VirtualBox: https://​­www.​­virtualbox.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2x2)
[3]IceWM: http://​­www.​­icewm.​­org/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2x3)
[4]Artikel zu IceWM: Tim Schürmann,
„Eiszeit“, LinuxUser 10/​2009, S. 30 ff.,
http://​­linux‑community.​­de/​­19374
(http://​­ezlx.​­de/​­g2x4)
[5]Appliances (#1):
https://​­virtualboximages.​­com/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2x5)
[6]Appliances (#2): https://​­sourceforge.​­net/​
p
­ rojects/​­virtualappliances/​­files/
(http://​­ezlx.​­de/​­g2x6)
[7]Appliances (#3): http://​­virtualboxes.​­org/​
­images/ (http://​­ezlx.​­de/​­g2x7)
SOFTWARE AUF DVD:
Virtual Appliance mit OpenSuse 13.2,
VirtualBox 5.0.x
109
SERVICE
Impressum, Autoren-/Inserentenverzeichnis
Autoren Ein Unternehmen der Marquard Media International AG
Verleger Jürg Marquard
Redaktion / VerlagRedaktionsanschrift:
Redaktion EasyLinux
Putzbrunner Straße 71, 81739 München
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120
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EasyLinux 02/2016
EasyLinux 03/2016
erscheint am 21. Juli 2016
VORSCHAU
Linux an der Uni
Schlanke Alternativen
©Reinhard Eisele
An Universitäten und Fachhochschulen hat Linux einen festen Platz:
nicht nur als Server für die Hochschul-IT, sondern auch in der Lehre.
Das gilt offensichtlich für Informatiker, die im Studium neben Windows
in der Regel auch Linux kennenlernen – auch Lehrende und Studierende vieler anderer Fachrichtungen können
von Linux profitieren. Wir geben
einen Überblick
und starten damit eine neue Serie zu Linux an
Hochschulen.
LibreOffice, Firefox, Gimp – viele Standardprogramme in der Linux-Welt und auch die Desktops
KDE und Gnome sind sehr ressourcenhungrig, brauchen also viel Hauptspeicher und Festplattenplatz sowie einen schnellen Prozessor. Wenn Ihr
Rechner all das nicht
bieten kann, sind Alternativen gefragt;
die stellen wir vor.
Einführung in Gimp
Linux oder (Mac) OS X?
Seit vielen Jahren stellt EasyLinux in den Gimp-Tipps praktische Features des beliebten Grafikprogramms vor, doch was tun, wenn man
Gimp noch nie verwendet
hat und die Programmoberfläche ungewohnt ist?
Dann hilft unser Einsteigerworkshop, in dem wir bei
Null anfangen und Ihnen
die wichtigsten Grundlagen
von Gimp zeigen. Danach
gelingt auch die Umsetzung
aller Gimp-Tipps.
Die schicken MacBooks und iMacs von Apple arbeiten mit dem Betriebssystem OS X, das wie Linux zur
Familie der Unix-Systeme gehört. Ein Blick auf die
grafischen Oberflächen zeigt aber deutliche Unterschiede. In einem
Grundlagenartikel erklären wir, was OS X
anders macht als ein
Linux-PC, zeigen aber
auch das Verbindende:
OS X ist viel Linux-ähn­
licher als Windows.
Vorschau
Moderne Dateisysteme
auf 05/2016
Das Dateisystem bildet die Grundlage für den reibungslosen Betrieb eines Rechners. Dabei leisten moderne Filesystem-Varianten wie Btrfs oder ZFS heute weitaus mehr als
ihre Urahnen. Mit den aktuellen Technologien gehen aber
oft auch neue Probleme einher. ­Daher gilt es, beim Anlegen eines neuen Speichermediums genau zu überlegen,
welcher Typ die größten Vorteile bringt. Wir helfen bei der
Entscheidung.
LU 05/2016 erscheint am 21. April 2016.
Pinguy OS
Einmal von allem etwas und das Ganze gut durchgeschüttelt – mit einem speziellen Builder wollen die Entwickler
des Projekts Pinguy OS Komponenten aus der aktuellen
Ubuntu-Version in ein neues System gießen. Dabei bietet
die Software mehr Features als Remastersys.
© Yong Hian Lim, 123RF
Themes anpassen
Um dem Desktop den letzten Schliff zu verpassen, legen
Sie Hand bei den Themes an. Mit Bordmitteln stellen Sie
Farben, Schriften und Grafiken um. Noch mehr Kontrolle
haben Sie aber beim Einsatz auf der Kommandozeile.
Änderungen der Themen vorbehalten
EasyLinux 02/2016