Ausgabe 19 (05.05.2015) - Der Deutsche Olympische Sportbund

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Ausgabe 19 (05.05.2015) - Der Deutsche Olympische Sportbund
DOSB-PRESSE
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes
Nr. 19, 05. Mai 2015
Impressum:
Verantwortlich für den Inhalt: Jörg Stratmann • Redaktion: Dr. Stefan Volknant, Markus Böcker, Michael Schirp •
Deutscher Olympischer Sportbund e.V. • Otto-Fleck-Schneise 12 • 60528 Frankfurt am Main • Tel. +49 69 6700-236 •
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Nachdruck der Beiträge honorarfrei unter Quellenangabe DOSB-PRESSE, Beleg erbeten. Mit Namen gezeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.
Inhaltsverzeichnis
KOMMENTAR ...................................................................................................................... 3
Sport und Gesundheit geht jeden an ................................................................................................. 3
PRESSE AKTUELL .............................................................................................................. 4
Gesundheit und Prävention: Der Sport ist Impulsgeber der Politik .................................................... 4
Der Grundstein für die neue DOSB-Zentrale ist gelegt ...................................................................... 6
DOSB begrüßt BGH-Urteil zu Kinderlärm .......................................................................................... 7
DOSB-Vorstand benennt Kommissionen zur Beratung ..................................................................... 7
Weiterqualifizierung und Austausch beim UNOSDP-Jugendcamp .................................................... 8
Die GlücksSpirale unterstützt die deutsche Olympiabewerbung ........................................................ 9
Rekordschwimmer Thomas Lurz beendet die Karriere .................................................................... 11
Degen-Juniorenweltmeister sind „Sportler des Monats“ April ........................................................... 11
Jan Holze ist neuer Vize-Präsident von ENGSO ............................................................................. 12
AUS DEN MITGLIEDSORGANISATIONEN ....................................................................... 13
DJK-Ethik-Preis des Sports 2015 an Thomas Hitzlsperger verliehen .............................................. 13
Golfclubs bewerten die wirtschaftliche Lage insgesamt positiv ....................................................... 14
Deutscher Schützentag: Delegierte beschließen Beitragserhöhung ab 2017 .................................. 15
Kurzfilm zeigt, wie die Tischtennis-Trainerausbildung funktioniert ................................................... 15
Handballer wollen ihren Sport alkoholfrei genießen ......................................................................... 16
Der Deutsche Sportlehrerverband hat einen neuen Präsidenten ..................................................... 17
Sportjugend NRW wirbt für zusätzliche Freiräume fürs Ehrenamt ................................................... 18
TIPPS UND TERMINE ........................................................................................................ 19
Terminübersicht auf www.dosb.de ................................................................................................... 19
50 Tage bis zum Olympic Day ......................................................................................................... 19
„Zwischen Erfolg und Verfolgung“: Ausstellung zeigt jüdische Sportstars ........................................ 20
VBG erweitert Kriterien zur Beurteilung der Versicherungsverhältnisse .......................................... 21
Der neue Stiftungs-Report beleuchtet Engagement für den Sport ................................................... 21
Wahl zum Sportmoment des Monats April ....................................................................................... 22
Museum in Bad Zwischenahn informiert über „Klootschießen“ und „Boßeln“ .................................. 22
HINTERGRUND UND DOKUMENTATION ......................................................................... 23
Mentoring-Projekt: Erfahrungen, Einschätzungen und Entscheidungen .......................................... 23
DOSB-Vorstand benennt Kommissionen zur Beratung ................................................................... 25
Kommission Leistungssportförderung ............................................................................................. 25
Nr. 19 • 05. Mai 2015
Trainerkommission .......................................................................................................................... 26
Medizinische Kommission ............................................................................................................... 26
Umweltkommission ......................................................................................................................... 27
Gesundheitskommission ................................................................................................................. 28
Bildungskommission ........................................................................................................................ 30
Finanzkommission ........................................................................................................................... 31
Athletenkommission ........................................................................................................................ 32
Volunteers und ihre Bedeutung für die Spiele .................................................................................. 32
LESETIPPS ........................................................................................................................ 36
Aktuelle „Leistungsport“-Ausgabe hat Schwerpunkt Bewegungskoordination ................................. 36
Nr. 19 • 05. Mai 2015
KOMMENTAR
Sport und Gesundheit geht jeden an
Zehn Jahre und vier Anläufe hat es gedauert, und nun scheinen die Parlamentarier mit dem
„Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ kurz vor dem Ziel zu sein.
Es wird noch gebastelt und auch gemäkelt, weil der Entwurf manchem immer noch nicht weit
genug geht. Aber: Der Sport kann sich freuen – er ist nun ein gesetzlich verankerter Partner, der
mit seinen spezifischen Angeboten zur Lösung der gesamtgesellschaftlichen Aufgaben Gesundheitsförderung und Prävention beitragen soll. Was er ja schon seit Jahrzehnten erfolgreich tut,
wobei er sich aber manchmal von der Politik oder anderen Gruppierungen nicht ganz ernst genommen fühlte.
Also, egal ob nun späte Anerkennung für den Sport, der oft als Reparaturwerkstatt und soziale
Tankstelle herhalten musste, oder Einsicht, dass man nur gemeinsam die Probleme stemmen
kann: Der Sport ist hier ein wichtiger Impulsgeber. „Sport und Gesundheit geht jeden an“: Das
Motto der Trimm-Kampagne aus den 1970er Jahren ist aktueller denn je. Man könnte es als
Aufforderung zur Teambildung verstehen, die dann dem Gesetz zur erfolgreichen lebensnahen
Umsetzung verhilft. Kooperation, Koordination und Vernetzung sollen in der täglichen Arbeit zwischen den Ministerien und ihren Partnern zu Taten werden.
Da gibt es viel zu tun angesichts wachsender Risiken und Krankheitsbilder, die durch Bewegungsmangel und ungesunden Lebensstil, veränderte Schul- und Arbeitswelt mit ständiger Verfügbarkeit mit verursacht werden. Aber auch der demographische Wandel – mit immer weniger
Geburten und steigender Lebenserwartung – , oder mediale Freizeitgestaltung zwingen zu einer
umfassenden und planvollen Gesundheitsförderung.
Bildungspolitiker zum Beispiel sollten nun wirklich für regelmäßige Bewegungsangebote und gesundes Essen in Kitas sorgen. Und endlich den Sportunterricht qualitativ stärken. Dazu gehört
auch, Kinder und Jugendliche in der Schule nicht nur über Suchtprobleme aufzuklären, sondern
über richtiges Essverhalten oder die Folgen von Übergewicht.
Die Aufnahme in dieses Gesetz bedeutet aber auch für den organisierten Sport und seine Mitglieder, dass sie sich selbst verpflichten, gegen alles Gesundheitsschädliche einzuschreiten: Das
heißt nicht nur, über Medikamentenmissbrauch oder Doping aufzuklären, sondern auch zu sanktionieren. Überehrgeizige Senioren/innen mal zu einer Trainingspause überreden, Jugendliche
davon überzeugen, dass intensives Lauf- oder Krafttraining und ein Salatblatt als Mittagessen
auf Dauer keine gute Kombination sind, auch wenn das Supermodels oder Athleten in Castingshows oder Büchern verbreiten. Das sind die falschen Vorbilder.
Gesund sein - dafür ist jeder erst einmal selbst verantwortlich. Gesund bleiben ist eine Lebensaufgabe, die man manchmal schwer alleine schafft. Um so besser, wenn es bald sogar gesetzliche Schützenhilfe und Bewegungsanimation gibt, um den inneren Schweinehund zu überlisten.
Bianka Schreiber-Rietig
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PRESSE AKTUELL
Gesundheit und Prävention: Der Sport ist Impulsgeber der Politik
Von Bianka Schreiber-Rietig
(DOSB-PRESSE) Der zweite „Gesundheits- und präventionspolitische Abend“ des DOSB am
vorigen Mittwoch (29. April) in Berlin präsentierte erfolgreiche Nebenwirkungen des ersten
Treffens vor zwei Jahren. Damals war es eine gelungene Premiere. Und das Publikum erhoffte
sich eine dauerhafte, erfolgreiche Fortsetzung des „Gesundheits- und präventionspolitischen
Abends“, den der DOSB erstmals eingerichtet hatte. Nun gab es die zweite Veranstaltung –
wieder in Berlin –, die vor allem zeigte, dass sich harte Arbeit und intensiver Dialog lohnen.
Was sich beim ersten Abend während der Podiumsdiskussion zwischen gesundheitspolitischen
Sprechern und den Sportvertretern anbahnte, trägt jetzt Früchte: Damals versprachen u.a. Jens
Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD), dass man dem Sport zur Anhörung des Präventionsgesetzes Gelegenheit geben werde, und nun ist der Sport als Partner im Gesetzentwurf aufgenommen. Das Gesetz, so die Parlamentarier, soll noch dieses Jahr verabschiedet werden und in
Kraft treten.
Damit ist der erste Schritt getan, der schon in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung
unter dem Titel „Deutschlands Zukunft gestalten“ angekündigt wurde. DOSB-Präsident Alfons
Hörmann zitierte in seinem Grußwort den betreffenden Satz: „Sport wollen wir in eine ressortübergreifende, bewegungsförderliche Gesamtpolitik einbinden, weil Sport, Gesundheitsförderung
und Prävention zusammen gehören.“
DOSB ein Eckpfeiler der Prävention
Zwar wurden in den letzten Jahrzehnten zwischen Bundesgesundheitsministerium und DSB/
DOSB viele erfolgreiche Einzelprojekte umgesetzt, aber die Bedeutung des Sports im Bereich
Gesundheitspolitik und Prävention von Seiten der Politik oft doch eher unterschätzt. Aber, so
betonte Regina Kraushaar, Abteilungsleiterin für Pflegeversicherung und Prävention im Bundesgesundheitsministerium, die kurzfristig für ihren verhinderten Minister Herrmann Gröhe eingesprungen war: „Der Sport ist nicht nur ein wichtiger und zuverlässiger Partner, sondern auch ein
wichtiger Impulsgeber der Politik geworden. Der DOSB ist das Aushängeschild für Bewegung
und unbestritten ein Eckpfeiler in der Prävention.“
Über den Sport, so Kraushaar, könne man viele Menschen erreichen, die man sonst nicht erreichen würde. Und viele haben es mehr denn je nötig, ihren unbewegten oder mässig bewegten
und auch ernährungstechnisch ungesunden Lebensstil zu verändern, das belegten jedenfalls
viele Untersuchungen. Kraushaar verwies darauf, dass es lebensstilbedingte Erkrankungen ja
nicht nur in der zweiten Lebenshälfte, also bei Älteren gibt, sondern dass erschreckender Weise
schon viele Kinder und Jugendliche mit Zivilisationserkrankungen zu tun haben, weil sie sich zu
wenig bewegen und viel Falsches essen. Auch bei älteren Menschen könne man mit
entsprechenden vorbeugenden Maßnahmen dazu beitragen, dass sie auch im hohen Alter noch
gesund und selbstbestimmt ihren Alltag bewältigen.
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Bewegung ist das beste Medikament
Um erfolgreich Prävention umsetzen zu können, müsse man Lebenswirklichkeit und Lebenswelten der Bürger und Bürgerinnen berücksichtigen und dorthin gehen, wo sich die Menschen
die meiste Zeit aufhalten: Kitas, Schulen, Quartiere, Arbeitsplatz oder Pflegeheim, empfahl
Regina Kraushaar. Sie setzt auf Kooperation aller, vor allem auch der Ärzte, die mit dem Opens
external link in new window„Rezept für Bewegung“ Patienten überzeugen können, dass für sie
das beste Medikament Bewegung an der frischen Luft ist.
DOSB-Präsident Hörmann hatte einen von ihnen zitiert, nämlich Professor Wildor Hollmann. Er
hat schon vor Jahrzehnten über die Vorzüge von regelmäßigem Sporttreiben gesagt: „Es gibt
kein Medikament und keine Maßnahme, die einen vergleichbaren Effekt hat wie das körperliche
Training. Gäbe es ein Medikament mit solchen hervorragenden Wirkungen und quasi ohne Nebenwirkungen, wäre jeder Arzt gehalten, es zu verschreiben.“
Fast jeder dritte Sportverein bietet gesundheitsfördernde Programme an
Hörmann verwies stolz darauf, dass rund 30 Prozent der Sportvereine heute Programme im
Bereich Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation anbieten. Oder dass in 98 DOSBMitgliedsorganisationen 660 Ausbildungsgänge und Zusatzausbildungen zur Auswahl stehen
und über 80.000 Übungsleiter-Lizenzen im Bereich Prävention und Rehabilitation abgelegt wurden. Und natürlich mit „SPORT PRO GESUNDHEIT“ und „SPORT PRO FITNESS“ zwei anerkannte Qualitätssiegel garantieren, dass man im Verein in guten Händen ist.
Im Laufe der Jahre sind immer mehr Aufgaben auf den Sportverein zugekommen. Er hat sich
ihrer mehr oder weniger freiwillig angenommen. Das Thema dieses Abends lautete: „Vereinssport im Spagat zwischen Sport und Gesundheitspolitik“. Darüber diskutierte dann eine Podiumsrunde, die von Franziska Schenk, der ehemaligen Eisschnellläuferin, geleitet wurde. Neben dem
für Sportentwicklung verantwortlichen DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch saßen die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer, die u.a. auch für Sport zuständig und zur Zeit
Vorsitzende der Sportministerkonferenz ist, die Hamburger Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz Cornelia Prüfer-Storcks und Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz und
der CDU- Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger, Mitglied der Ausschüsse Sport und Gesundheit in der Runde.
Ein Präventionsgesetz ist der richtige Schritt
Auch in der Diskussion ging es in erster Linie um das Präventionsgesetz, das Senatorin PrüferStorcks als „riesigen Schritt in die richtige Richtung“ sah und man sich „vier Anläufe für dieses
Gesetz hätte gar nicht leisten dürfen.“ Die Senatorin wie auch Ministerin Schäfer waren sich
einig, dass man endlich auch ressortübergreifend arbeiten müsse. Schäfer: „Da sind Gesundheitspolitik, Sportpolitik, Stadtentwicklungspolitik und Bildungspolitik gefragt“. Das Präventionsgesetz und die Länderrahmenvereinbarung seien eine gute Grundlage, um das umzusetzen. Der
Wille ist da, aber, so gab Steiniger zu bedenken, in der Praxis ist oft vieles anders. Beispiel:
Sportunterricht, der immer noch unterbewertet wird. Der werde als erstes gestrichen, wenn mal
wieder Lehrer fehlten. Schneeloch ergänzte, dass hier auch die Qualität des Unterrichts nach
wie vor zu bemängeln sei – ein Ärgernis seit Jahrzehnten, das sich sicher auch nicht von jetzt auf
gleich beheben lässt.
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Walter Schneeloch kam dann doch noch auf das eigentliche Thema, als er anmerkte, dass die
Vereine in den letzten Jahrzehnten mit Aufgaben überfrachtet wurden, die mit ihrem eigentlichen
Bereich – Sport treiben - nichts zu tun haben. Der Sportverein wird immer wieder als „Problemlöser“ gesucht. Wenn nichts mehr geht, ist er eine Art Reparaturwerkstatt für alles. Überfordert,
so Schneeloch, fühlen sich da schnell die Ehrenamtlichen, nicht nur zeitlich, sondern auch durch
die zusätzlichen Aufgaben. Da müsse man schon das richtige Maß im Auge haben, und die Vernetzung muss klappen, dass alle ihren Part übernehmen.
Ehrenamtliche in den Sportvereinen nicht überfordern
Übrigens: Zwei Argumente, warum der Deutsche Sportbund vor 65 Jahren gegründet wurde,
waren die Verbesserung und der Erhalt der Volksgesundheit. Nach den Kriegsjahren stand es
um die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen nicht zum Besten. Wer in die DSB-Archive
steigt, hat ein déjà-vu-Erlebnis. Viele Diskussionen könnten auch heute stattfinden.
Man hätte noch gerne mehr über den Spagat des Vereins zwischen Sport und Gesundheitspolitik
erfahren. Das passiert sicher spätestens bei der dritten Folge des Gesundheits- und
präventionspolitischen Abends mit einer hoffentlich weiteren Erfolgsgeschichte.
Die neue Broschüre „Sport und Gesundheit“ zu diesem Thema können Interessierte über
[email protected] beziehen.
Der Grundstein für die neue DOSB-Zentrale ist gelegt
(DOSB-PRESSE) Das neue Haus des deutschen Sports in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise
nimmt Gestalt an. Am Mittwoch (29. April) lud Bauherr DOSB zur Grundsteinlegung.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann begrüßte unter den rund 80 geladenen Gästen der Zeremonie
insbesondere den hessischen Innenminister Peter Beuth, Frankfurts Oberbürgermeister Peter
Feldmann, Karl-Peter Arnolds, Geschäftsführer des Generalunternehmers nesseler grünzig bau
und Vertreter der Nachbarn, Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes,
Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes, und Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen.
Hörmann sprach von einem „besonderen Tag und Moment“ und dankte vor allem dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt, die das Bauvorhaben fördern. Die Baukosten für die neue Geschäftsstelle der Dachorganisation des deutschen Sports liegen bei etwa 25 Millionen Euro; das
Land Hessen beteiligt sich mit 8 Millionen, Frankfurt mit 4 Millionen Euro.
Beuth erklärte, er nehme an der Feier „mit Freude, Dankbarkeit und Stolz“ teil, weil es ein weiteres Zeichen dafür sei, dass sich „die Sportfamilie hier seit Jahrzehnten sehr wohl fühlt“. Der auch
für Sport zuständige Minister nannte den Neubau ein „Aufbruchsignal für den deutschen Sport“
und auch „ein gutes Omen für die Olympiabewerbung 2024“. Er erinnerte daran, dass sich die
DOSB-Vorgängerverbände DSB und NOK in der Vorbereitung auf die Spiele 1972 in München
Ende der sechziger Jahre entschlossen hätten, in Frankfurt ihre Zentrale zu errichten.
Oberbürgermeister Feldmann sprach von der „Schlossallee des deutschen Sports“, die nun „ein
neues Aushängeschild für die Stadt Frankfurt“ erhalte.
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Seit fast einem Jahr residiert der DOSB in einem Übergangsquartier im benachbarten NeuIsenburg. Im Sommer 2016 sollen die neuen Räumlichkeiten in Frankfurt bezogen werden. Der
Neubau wächst zügig. Das Kellergeschoss steht bereits, auch erste Konturen des Erdgeschosses sind schon zu erkennen. Der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper kündigte das
Richtfest für den 3. Juli 2015 an. Dann beginnt auch die Sanierung des erhalten gebliebenen
Gebäudeteils.
DOSB begrüßt BGH-Urteil zu Kinderlärm
(DOSB-PRESSE) Der DOSB hat das Urteil begrüßt, mit dem der Bundesgerichtshof in der
vorigen Woche (29. April) das Toleranzgebot zu Kinderlärm von einem Bolzplatz gestärkt hat.
Das Urteil sei "ein wichtiges und richtiges Signal für den Sport und für sportaktive Kinder", sagte
Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung.
Die BGH-Entscheidung stärke die Rechtsposition von Sportaktivitäten im öffentlichen Raum,
ergänzte Schneeloch. Nun gelte es, das Kinderlärm-Privileg zu sichern und auszuweiten, auf
Jugendliche, die älter als 14 Jahre sind, und vor allem auf Sportanlagen. Deshalb sehe der Sport
im Karlsruher Urteil auch ein Signal dafür, nun endlich die Sportanlagenlärmschutzverordnung
auf Bundesebene sportfreundlich weiterzuentwickeln, sagte der Vizepräsident.
Der BGH hatte in seinem Spruch zugunsten eines klagenden Vermieters entschieden, dass
Mieter nicht ohne weiteres Mieten wegen Lärms vom Bolzplatz einer benachbarten Schule mindern können. Die Karlsruher Richter hoben damit eine gegenteilige Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamburg auf und wiesen den Fall zur weiteren Sachaufklärung an die Vorinstanz
zurück. Zur Begründung hieß es, Kinderlärm sei laut Gesetz hinzunehmen (Aktenzeichen: VIII
ZR 197/14).
Auch das Deutsche Kinderhilfswerk hatte das Urteil begrüßt, aber ebenfalls darauf hingewiesen,
dass der Fall mit der Zurückverweisung an das Landgericht noch nicht ausgestanden sei. "Denn
der Bundesgerichtshof hat auch die Frage aufgeworfen, ob die Lärmbelästigungen eventuell von
Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ausgehen", heißt es in einer Mitteilung.
Schon jetzt sei zu beobachten, dass Kinder- und Jugendeinrichtungen an die Stadtränder oder in
unattraktive Stadtgebiete gedrängt oder von Lärmschutzwänden eingemauert würden. Das
werde insbesondere Investoren von Wohnanlagen dazu verleiten, präventiv gegen Bolzplätze
und Skateranlagen vorzugehen, um das Risiko möglicher Mietminderungen zu minimieren. “Das
ist nicht im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention, die seit 1992 in Deutschland geltendes Recht
ist und eine Vorrangstellung des Kindeswohls bei allen Kindern betreffenden Entscheidungen
normiert”, heißt es.
DOSB-Vorstand benennt Kommissionen zur Beratung
(DOSB-PRESSE) Der Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat im
Einvernehmen mit dem Präsidium sieben Kommissionen zu seiner Beratung in verschiedenen
Themenkreisen eingesetzt.
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Damit nutzt der Vorstand eine Möglichkeit, die ihm die neue, im vorigen Dezember
verabschiedete Satzung des DOSB gewährt. Die Beratungsgremien werden auf diesen Gebieten
arbeiten: Leistungssportförderung (Vorsitz Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand
Leistungsport), Trainer (Vorsitz Schimmelpfennig), Medizin (Vorsitz Prof. Dr. Bernd Wolfarth),
Umwelt (Vorsitz, Karin Fehres, DOSB-Vorstand Sportentwicklung), Gesundheit (Vorsitz Fehres),
Bildung (Vorsitz Fehres) und Finanzen (Vorsitz Thomas Arnold, DOSB-Vorstand Finanzen).
Hinzu kommt die Athletenkommission unter Vorsitz von Christian Schreiber, die von der
Vollversammlung der Athletinnen und Athleten gewählt wird.
"Die Auswahl war nicht immer einfach", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper.
Es verstehe sich von selbst, dass im DOSB zu nahezu allen Themenbereichen weitere
kompetente Persönlichkeiten zur Verfügung stünden. "Letztlich sind wir überzeugt, hoch
kompetente Beratungsgremien gewonnen zu haben, die uns allen eine wertvolle Unterstützung
bei der Weiterentwicklung des DOSB geben werden."
Bei der Zusammensetzung der Kommissionen habe der Vorstand mehrere Kriterien
zugrundegelegt: dem Auftrag der Satzung gemäß das Kriterium der fachlichen Kompetenz, die
Erwartung, dass die Kommissionsmitglieder aufgrund ihrer jeweiligen Tätigkeitsbereiche wichtige
Hinweise und Anregungen geben können, und natürlich die Quotierungsbestimmung der
Satzung. Auch eine angemessene regionale Vertretung habe der Vorstand angestrebt, sagte
Vesper.
Die Zusammensetzung und eine kurze Aufgabenbeschreibung der Kommissionen finden sich
unter HINTERGRUND UND DOKUMENTATION.
Weiterqualifizierung und Austausch beim UNOSDP-Jugendcamp
(DOSB-PRESSE) DOSB-Vizepräsident Stephan Abel hat engagierte junge Menschen beim
UNOSDP-Jugendcamp in Berlin begrüßt und die Bedeutung des Sports in der internationalen
Entwicklungszusammenarbeit unterstrichen.
Am 22. April trafen in Berlin engagierte junge Menschen aus aller Welt im Rahmen eines
zwölftägigen Jugendcamps im Kontext der sportbezogenen Entwicklungszusammenarbeit auf
hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Sport, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Zivilgesellschaft.
Bei der Abendveranstaltung in Berlin tauschten sie sich über ihr Engagement in ihrer Heimat, im
Camp neu Erlerntes und zukünftige gemeinsame Projekte aus, begleitet durch ein musikalisch
und sportlich-artistisches Abendprogramm.
Zum gemeinsamen Austausch im Camp und beim Dinner hatten das Büro der Vereinten Nationen für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden (UNOSDP) und das Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingeladen.
Zum High Level Dinner, das zum zweiten Mal in Berlin stattfand, trafen unter anderem der
parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn (BMZ) und Willi Lemke, UN-Sonderberater
für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden, auf die engagierten jungen Teilnehmerinnen
8 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
und Teilnehmer. Einige Botschafter der Herkunftsländer der am Camp teilnehmenden jungen
Sportlerinnen und Sportler waren ebenso anwesend, wie Vertreter des Bundesministerium des
Innern (BMI) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
(BMUB).
Sportdeutschland war durch den Vizepräsidenten Finanzen des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB), Stephan Abel, sowie durch weitere Präsidenten deutscher Sportverbände
vertreten. In seiner Rede an die teilnehmenden Mädchen und Jungen unterstrich Abel den
vereinigenden Charakter des Sports, der über individuelle Erfolge hinausgehe und ein wichtiges
Mittel sei, Konflikte in der Welt zu lösen.
Der Abend endete mit Berichten über die Erfahrungen einiger Camp-Teilnehmerinnen und
Teilnehmer und vielen persönlichen Gesprächen zwischen den eingeladenen Gästen.
Das Youth Leadership Camp in Berlin ist das 15. Camp im Kontext des weltweit durchgeführten
"UNOSDP Youth Leadership"-Programms und wurde im Auftrag des BMZ durch die Deutsche
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Zusammenarbeit mit UNOSDP
und der britischen Nichtregierungsorganisation Youth Sport Trust durchgeführt.
Ziel des Programms ist es, junge Frauen und Männer aus Afrika, Asien, dem Nahen Osten und
Europa im Bereich Sport für Entwicklung weiter zu qualifizieren. Im Mittelpunkt der Workshops,
Vorträge und praktischen Einheiten auf dem Sportplatz stand somit, wie der Sport genutzt werden kann, um entwicklungspolitische Ziele zu unterstützen.
Shabana Saldali, eine afghanische Campteilnehmerin, schlussfolgerte während der Abendveranstaltung: „Durch den Austausch mit inspirierenden Gleichgesinnten aus der ganzen Welt
und dem Aufenthalt im friedlichen Deutschland ist mir bewusst geworden, wie wichtig es ist,
Sport als Instrument zu nutzen. Ich möchte mit dem Sport einen Beitrag dazu leisten, Menschen
zu sensibilisieren und Konflikte zu lösen. Auch liegt mir am Herzen, die Rolle der Frau über den
Sport zu stärken."
Die GlücksSpirale unterstützt die deutsche Olympiabewerbung
(DOSB-PRESSE) Erwin Horak, Vorsitzender des Sonderausschusses GlücksSpirale im Deutschen Lotto-und Totoblock, hat in der vorigen Woche (29. April) anlässlich des 45. Jubiläums der
Rentenlotterie die Förderung der GlücksSpirale-Destinatäre bekräftigt. Zur Unterstützung der
Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele 2024 plant er, den Gewinnplan der GlücksSpirale für ihre Spielteilnehmer noch attraktiver zu gestalten.
„Die GlücksSpirale wurde ins Leben gerufen, um die Bauten für die Olympischen Spiele in München und Kiel 1972 zu finanzieren. Da ist es nur konsequent, auch die Bewerbung Hamburgs zu
unterstützen“, sagte Horak im Münchener Olympiastadion. Die GlücksSpirale solle, so der Präsident von LOTTO Bayern, mit zusätzlichen Gewinnchancen aufgewertet werden.
Dass die Rentenlotterie ein breites Publikum findet, hat sie seit ihrer Einführung 1970 bewiesen.
„Knapp 1,9 Milliarden Euro an Zuwendungen für die Destinatäre und 2,5 Milliarden Euro an
Gewinnausschüttung für die Spielteilnehmer sind eine stolze Bilanz“, sagte Horak. Er freue sich
9 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
über beeindruckende Zahlen der Lotterie, die jeden Samstag zwei Renten von je 7.500 Euro
ausspielt. Sie werden in dieser Höhe an die Gewinner ab sofort, Monat für Monat, ein Leben lang
ausgezahlt. Damit ist sie die Lotterie mit den höchsten Rentengewinnen in Deutschland.
Horak machte deutlich, dass die GlücksSpirale seit mittlerweile viereinhalb Jahrzehnten ein
durchgehend verlässlicher Partner des Breiten- und Spitzensports ist. „Bis zu 15 Millionen Euro
jährlich hat der Deutsche Olympische Sportbund in den letzten Jahren als Zweckertrag von der
GlücksSpirale erhalten. 25 Prozent davon gehen allein an die Stiftung Deutsche Sporthilfe. In 45
Jahren stellte die GlücksSpirale für den Breiten- und Spitzensport in Deutschland so rund 670
Millionen Euro zur Verfügung. „Damit ist die GlücksSpirale einer der zuverlässigsten Förderer
des Sports in Deutschland.“, betonte der bayerische Lottochef und versicherte: „Die GlücksSpirale wird auch in Zukunft ein zuverlässiger Partner sein.“
Horak sprach sich zugleich für die weitere Partnerschaft der GlücksSpirale mit allen langjährigen
Destinatären aus. „Wir von Lotto sind genauso darauf stolz, zahlreiche Projekte des Denkmalund Umweltschutzes sowie der Wohlfahrt fördern zu können“, sagte er. 430 Millionen Euro, so
teilte er mit, flossen im Lauf der letzten 45 Jahre an den Denkmalschutz, 540 Millionen Euro an
die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Weitere Organisationen, die auf
Länderebene in den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Suchtbekämpfung und Kirche gemeinnützige wertvolle Arbeit leisten, erhielten von der GlücksSpirale bisher zirka 245 Millionen Euro
an Fördergeldern.
Um die Höhe der Fördergelder weiter zu gewährleisten, werde die GlücksSpirale immer weiter
entwickelt. Von den vielen Veränderungen und Neuerungen sei vor allem die in den letzten
Jahren erfolgte Einführung der GlücksSpirale auf dem Lottoschein zu nennen. Die Spielbarkeit
über den Lottoschein brachte der GlücksSpirale einen deutlichen Zuwachs an Spielteilnehmern.
Bis zu 70 Prozent aller Spielteilnehmer nehmen auf diese Art an der Rentenlotterie teil. Auch
jüngere Zielgruppen hätten die GlücksSpirale für sich entdeckt, heißt es in der Mitteilung der
GlücksSpirale. Aktuell melde sie vergleichsweise hohe Umsatzanteile, die im Internet generiert
werden. Der Kontakt zu jüngeren Zielgruppen werde deshalb weiter intensiviert.
Für mobile Endgeräte gibt es seit 2014 auch eine mobile Website, die die Ansicht automatisiert
an das Endgerät anpasst und damit eine Spielteilnahme und das Handling für den Kunden vereinfachen. Demnächst biete die GlücksSpirale auch eine App, Emoticons im GlücksSpiraleDesign und die Möglichkeit, E-Cards zu versenden, heißt es weiter.
Im November des vergangenen Jahres hat die GlücksSpirale auf Facebook eine GlücksSpiraleFanpage eingerichtet, um einen interaktiven Kommunikationskanal in den sozialen Netzwerken
zu öffnen. Mit dem „GlücksSpirale Film Award 2015“, der bis Oktober dieses Jahres läuft, sucht
die GlücksSpirale talentierte Regisseure, die in den Kategorien Publikumspreis und Hochschulpreis bis zu 7500 Euro gewinnen können. Gesucht werden die besten Webclips zu den Themen
Glück, Gewinnen und GlücksSpirale.
Anlässlich der GlücksSpirale-Ziehung am 9. Mai feiert die Rentenlotterie ihr Jubiläum mit ihren
Spielteilnehmern. Ohne Mehreinsatz erhalten drei Gewinner lebenslang eine jährliche Zahlung
von je 25.000 Euro. 200 Gewinner können sich über eine Einmalzahlung von je 10.000 Euro
freuen.
10 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
Rekordschwimmer Thomas Lurz beendet die Karriere
(DOSB-PRESSE) Eine der erfolgreichsten Karrieren der deutschen Sportgeschichte ist zu Ende
gegangen: Am 1. Mai verkündete Thomas Lurz vom SV 05 Würzburg seinen Rückzug vom aktiven internationalen Schwimmsport. Der 35-jährige Diplom-Sozialpädagoge gewann in seiner
Laufbahn 33 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften, 27-mal
wurde er Deutscher Meister. Die Mitgliederversammlung des DOSB im Jahre 2010 in München
wählte ihn für vier Jahre zum Persönlichen Mitglied.
Im Freiwasser gilt der Würzburger mit zwölf WM-Titeln als erfolgreichster Athlet der Geschichte.
Dreimal gewann er den Gesamt-Weltcup der Freiwasserschwimmer. Seit seiner ersten WMTeilnahme 2001 im japanischen Fukuoka gehörte Lurz dem A-Kader des Deutschen SchwimmVerbandes an, bei den Olympischen Spielen 2012 in London war seine Silbermedaille über zehn
Kilometer die einzige Medaille des DSV.
„Ich schaue dankbar auf diese lange Zeit zurück“, sagte Lurz in einer Mitteilung auf seiner
Homepage. „Meine Motivation war immer der Sieg. Jetzt habe ich erkannt, dass ich meinen
hohen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden kann. Deshalb habe ich mich ein Jahr vor den
Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zu diesem Schritt entschieden und werde auch bereits bei
der Weltmeisterschaft in diesem Sommer in Kasan nicht mehr schwimmen. Meine volle
Konzentration gilt nun meiner beruflichen Karriere.“
Thomas Lurz arbeitet bereits seit 2013 beim Modeunternehmen s. Oliver als Sportbotschafter
und hat sich zudem mit Motivationsvorträgen bundesweit einen Namen gemacht. „Der deutsche
Schwimmsport verliert einen Leitwolf und ein Vorbild“, sagte sein Bruder, der FreiwasserBundestrainer Stefan Lurz. „Aber ich habe großes Verständnis für seine Entscheidung.“
Degen-Juniorenweltmeister sind „Sportler des Monats“ April
(DOSB-PRESSE) An einem Tag, an dem laut Junioren-Bundestrainer Mario Böttcher „alles
stimmte“, war für die deutschen Nachwuchs-Degenfechter tatsächlich alles möglich: Die zwischen 17 und 20 Jahre alten deutschen Team-Starter Lukas Bellmann, Samuel Unterhauser,
Rico Braun und Peter Bitsch setzten sie sich im usbekischen Taschkent in einem hochspannenden Halbfinale gegen die an eins gesetzten Spanier mit 45:41 durch, besiegten Frankreich im
Finale souverän mit 45:36 und krönten sich als erstes deutsches Degen-Team zu Juniorenweltmeistern. Damit gewannen sie auch die von der Sporthilfe geförderten Athleten für sich – dieser
Kreis wählte sie als „Sportler des Monats“ April.
Radprofi John Degenkolb siegte mit Paris-Roubaix nach Mailand-Sanremo bereits bei seinem
zweiten Radsport-Klassiker in diesem Jahr. Er landet auf Rang zwei der Abstimmung, Platz drei
geht nach zwei Turniersiegen sowie elf siegreichen Partien in Serie an Tennisprofi Angelique
Kerber.
Für die Degen-Junioren (Fechten) stimmten 37,9 Prozent der Athletinnen und Athleten. Auf John
Degenkolb (Radsport) entfielen 34,9 Prozent. Für Angelique Kerber (Tennis) gaben 27,2 Prozent
ihre Stimmen ab.
11 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
Jan Holze ist neuer Vize-Präsident von ENGSO
(DOSB-PRESSE) Der Dachverband der Europäischen Nichtregierungssportorganisationen
(ENGSO) und dessen Jugendorganisation ENGSO Jugend haben bei der Generalversammlung
vom 28. bis 30. April in Lissabon jeweils neue Vorstandsgremien gewählt. Jan Holze, 2.
Vorsitzen-der der Deutschen Sportjugend (dsj) gab mit seinem Bericht zur vergangenen Amtszeit
2013-2015 nach nun zehn Jahren den Vorsitz der ENGSO Jugend ab und wurde von den
Delegierten der ENGSO-Mitgliedsorganisationen einstimmig zum Vize-Präsidenten im
Exekutivkomitee gewählt.
Neuer Vorsitzender des ENGSO-Jugend-Komitees ist der Italiener Paolo Adami. Die deutsche
Vertretung in der „europäischen Sportjugend“ ist auch weiterhin gesichert: Michael Leyendecker,
Bundesjugendleiter der DJK Sportjugend, wurde als neues Mitglied in das Komitee 2015-2017
gewählt.
Zu diesem Anlass hat die Deutsche Sportjugend das Generalsekretariat der ENGSO Jugend an
das Serbische Nationale Olympische Komitee übergeben. Mit Generalsekretärin Rebekka
Kemmler-Müller habe sie den Aufbau seit Gründung inhaltlich und strukturell wesentlich vorangetrieben, erklärte die dsj. Die Funktion wurde an Nevena Vukasinovic in Belgrad übergeben.
Erreicht wurde, so die dsj, eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen europäischen Institutionen
und Vereinigungen mit dem Ziel, die Politikbereiche Sport und Jugend weiter zu verknüpfen. Dazu zähle die erlangte Mitgliedschaft im Europäischen Jugendforum (YFJ) als einzige Sportorganisation. Das YFJ sei als Vertretungsorgan im Namen aller europäischen Jugendlichen von Bedeutung, da es offiziell anerkannt und von der Europäischen Union, dem Europarat und den Vereinten Nationen konsultiert wird.
Mit dem Fokus auf die Bereiche Kinderschutz und Förderung von Bewegung und Sport verbindet
ENGSO Jugend seine Mitgliedschaft in Eurochild, einem europäischen Netzwerk zur Vertretung
der Rechte von Kindern. Die ENGSO Jugend hat sich ebenso mit durch die Partnerschaften in
den EU-Projekten im Bereich der vorbereitenden Maßnahmen im Sport und ERASMUS+ Sport
bzw. Jugend fachlich in der europäischen Jugendarbeit positioniert.
Im letzten Jahr standen die Themen Jugendarbeitslosigkeit, Prävention sexualisierter Gewalt und
Engagementförderung im Vordergrund. Partizipation von jungen Menschen, Gesundheitsförderung im europäischen Kontext sowie Dopingprävention sind darüber hinaus laufend Prioritäten.
12 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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AUS DEN MITGLIEDSORGANISATIONEN
DJK-Ethik-Preis des Sports 2015 an Thomas Hitzlsperger verliehen
(DOSB-PRESSE) In einem bewegenden Festakt ist am Samstag (2. Mai) in München der DJKEthik-Preis des Sports an den ehemaligen deutschen Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger verliehen worden. DJK-Präsident Volker Monnerjahn wies auf die Bedeutung der Ehrung
des bisher jüngsten DJK-Ethik-Preisträgers hin. „Auch mit der diesjährigen Verleihung möchten
das Kuratorium und der DJK-Sportverband eine Botschaft in den deutschen Sport, die Gesellschaft und auch in die Kirche hineintragen, die nicht nur Impuls sein soll, sondern nachhaltige
Veränderungen herbeiführen will“, sagte er.
Der diesjährige Preisträger Thomas Hitzlsperger wurde ausgezeichnet für sein Engagement im
Kampf gegen Homophobie im Fußball, für sein soziales Engagement für verschiedene soziale
Projekte mit antirassistischem Schwerpunkt sowie für die Unterstützung des Projekts UBUNTU
Africa, das sich um HIV-positive Kinder in Südafrika kümmert. „Der Umstand, dass mich die Jury
des DJK dieses Jahr mit dem Ethik-Preis des Sports bedacht hat, zeigt, wie dialogbereit die katholische Kirche geworden ist, und erfüllt mich zudem mit Stolz und stellt eine Herausforderung
und eine Verpflichtung dar, der ich bereit bin mich zu stellen“, sagte Thomas Hitzlsperger bei der
Preisverleihung in der Ratstrinkstube, einem Festsaal im Neuen Rathaus von München.
Die Bürgermeisterin und Schirmherrin der Veranstaltung Christine Strobl lobte den Preisträger
als eine „herausragende Persönlichkeit, die heute ausgezeichnet wird“. Strobl weiter: „Ich bin der
Meinung wir brauchen mehr echte Kerle wie Thomas Hitzlsperger, der sich ja nicht nur geoutet
hat“, sondern der sich in vielfältiger Weise in der Gesellschaft engagiere. Gäbe es mehr solcher
echten Kerle wie Thomas Hitzlsperger, würde sich auch die Gesellschaft verändern, „nämlich
noch toleranter, solidarischer und gerechter“ sein. Unter den 86 geladenen Gästen waren Domkapitular Monsignore Thomas Schlichting in Vertretung von Erzbischof der Erzdiözese München
und Freising, Kardinal Reinhard Marx, Weihbischof Jörg Michael Peters, Mitglied der Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und Weihbischof von Trier, die Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Professor Gudrun Doll-Tepper und der Leiter des Fachbereichs Tourismus und Sport des Erzbistums München und Freising, Robert Hintereder.
Paul Jakobi, Domprobst im Ruhestand und Laudator des Ethik-Preis-Preisträgers, würdigte in
seiner Laudatio Thomas Hitzlspergers Bescheidenheit im Umgang mit der Öffentlichkeit zum
Zeitpunkt seines Outings. „Ein Volk braucht Menschen, die bereit und in der Lage sind, nicht einfach der allgemeinen Meinung nachzulaufen, sondern ihr eigenes Ich zu leben und ihrem Gewissen zu folgen, um lebensfähig zu bleiben“, sagte Paul Jakobi. Er rief dazu auf, dass Kirche und
Gesellschaft dazu beitragen müssen, „ein Klima zu bilden, in dem auch naturgegebenes Anderssein Annahme und Anerkennung findet.“ Thomas Hitzlsperger habe einen wichtigen Beitrag dazu
geleistet, jedem Menschen mit Respekt und Erfurcht zu begegnen.
Der katholische DJK-Sportverband verleiht den DJK-Ethik-Preis des Sports seit 1992 an Personen, die sich durch besonderes Vorbild, durch besondere Förderung sportlich fairen Verhaltens
oder durch Aussagen und Arbeiten in der christlich orientierten Sportethik auszeichnen.
13 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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Golfclubs bewerten die wirtschaftliche Lage insgesamt positiv
(DOSB-PRESSE) Die positive Stimmung auf deutschen Golfanlagen setzt sich fort. Laut des
vom Deutschen Golf Verband (DGV) gemeinsam mit dem Institut für Handelsforschung (IFH) erhobenen DGV-Golfbarometer schätzen die deutschen Golfclubs und Golfanlagen die wirtschaftliche Lage zum Saisonstart 2015 nochmals positiver ein als im Vorjahr. Die Geschäftserwartungen sind allerdings weniger optimistisch als 2014.
„Trotz einer schwierigen Marktlage schauen die Golfanlagen durchaus positiv in die Saison 2015.
Den Schwung, den das Golfbarometer ausdrückt, wollen wir mitnehmen und sind überzeugt mit
der gerade gestarteten Werbekampagne ‘Golf. Mitten ins Glück‘ neue Interessenten für den
Golfsport zu gewinnen“, schätzt Klaus Dallmeyer, Kaufmännischer Vorstand des DGV, die aktuelle Situation ein.
Der durch einen Index ausgedrückte Saldowert des Golfbarometers liege in den zentralen Kategorien wirtschaftliche Lage, Geschäftserwartungen und Mitgliederentwicklung im positiven Bereich, heißt es. Mit einem Saldo von +28,4 werde die aktuelle wirtschaftliche Lage im Vergleich
zum Vorjahr auf einem höheren Niveau bewertet.
Die 217 am Golfbarometer teilnehmenden Anlagen schätzen auch ihre Geschäftserwartungen
weitestgehend positiv ein, wenngleich der Indexwert von +17,4 geringer ist als im Vorjahr. Auch
im Bereich Mitgliederentwicklung wird ein Wachstum erwartet. Die Mehrzahl der deutschen Golfclubs und Golfanlagen rechne im Jahr 2015 mit einer wachsenden Mitgliederzahl, heißt es weiter. Der Index liegt mit einem Saldowert von +35,3 nochmals höher als im Frühjahr 2014.
Neben einem Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Golfanlagen werden im Golfbarometer auch die aktuelle Situation in den Bereichen Mitgliedschaften, Beitragsformen und Greenfeekosten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Vollmitgliedschaft weiterhin die am meisten angebotene Mitgliedschaftsform ist. 92,2 Prozent der Anlagen bieten die klassische Mitgliedschaftsform an. Es folgen Jahresmitgliedschaften (75 Prozent) und Schnuppermitgliedschaften
(52,9 Prozent). Greenfee- und Werktagsmitgliedschaften werden nur von weniger als jedem
fünften Club angeboten.
Bei Greenfee und Mitgliedsbeiträgen gehen die Clubs vermehrt von steigenden Preisen aus. Daraus folge, dass auch auf Einnahmenseite in diesen Bereichen größere Gewinne erwartet werden. Demgegenüber steht eine in allen Bereichen prognostizierte ansteigende Kostenentwicklung.
Seit 2005 veröffentlicht der DGV das Golfbarometer. Seit diesem Jahr wird dieser Service in Zusammenarbeit mit dem IFH Institut für Handelsforschung angeboten, mit dem der DGV bereits
seit 2010 gemeinsam den DGV-Betriebsvergleich durchführt. Ziel des zweimal jährlich angebotenen Golfbarometers ist es, „die Entwicklungen im Golfmarkt besser und aktueller einschätzen zu
können, da schnell ändernde Marktbedingungen die Golfanlagen zwingen, flexibel und effizient
zu reagieren“.
Weitere Informationen finden sich unter www.golf.de/dgv/betriebswirtschaft.
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Deutscher Schützentag: Delegierte beschließen Beitragserhöhung ab 2017
(DOSB-PRESSE) Mit einem Festumzug mit mehr als 3.000 Schützen aus ganz Deutschland,
einem ökumenischen Gottesdienst im Michel und dem Bundesschützenball ist am Samstag der
59. Deutsche Schützentag in Hamburg zu Ende gegangen.
Am Vormittag hatte die Delegiertenversammlung des Deutschen Schützenbundes (DSB) im Congress Center Hamburg den Präsidenten des Weltverbandes (ISSF), Olegario Vázquez Raña aus
Mexiko, zum DSB-Ehrenmitglied ernannt. Es sei das erste Mal in der mehr als 150-jährigen Geschichte des Schützenbundes, dass diese höchste Ehrung an einen Ausländer gehe, teilte der
DSB mit.
Mit einem besonders prominent besetzten Festakt war der Deutsche Schützentag eröffnet worden: Neben Vazquez Raña sprachen auch Hamburgs Innensenator Michael Neumann und
DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der dem DSB im Namen des gesamten Sports in Deutschland
die volle Unterstützung des DOSB versicherte.
In der Delegiertenversammlung sprachen die Rechnungsprüfer Präsidium und Geschäftsleitung
eine sparsame und wirtschaftliche Verbandsführung zu und empfahlen, den vom Präsidium ins
Plenum eingebrachten Beschlussvorschlag von einem Euro Beitragserhöhung ab dem Jahr 2017
zuzustimmen, um dem Verband und dem Präsidium die notwendigen finanziellen Sicherheiten zu
belassen.
Nach der einstimmigen Entlastung des Präsidiums begründete der Vizepräsident Finanzen, Gerd
Hamm, diesen Vorschlag noch einmal ausführlich den Vorschlag: „Die finanzielle Flexibilität des
Verbandes muss gewährleistet sein, das Geld ist zur Bildung von Rücklagen bei der Planung des
neuen Bundesleistungszentrum essentiell und wir wollen natürlich auch nicht, dass es ansonsten
eventuell zu Streichungen von bisher erbrachten Leistungen oder aber im Sport kommen kann.“
Der Bayerische Sportschützenbund schlug als Alternative eine Erhöhung um 50 Cent vor: Die
eingebrachten Zahlen seien sehr konservativ gerechnet, und der Verband komme auch mit 50
Cent ab 2017 aus, „um eine vollumfängliche Arbeit im DSB zu gewährleisten“. In einer ersten
schriftlichen Abstimmung lehnten die Delegierten den Vorschlag von einem Euro mit 371 Neinzu 155 Ja-Stimmen ab, stimmten der Erhöhung um 50 Cent aber in einem zweiten Wahlgang
dann mit 381 Ja- und 148 Nein-Stimmen zu.
Weitere Informationen finden sich online.
Kurzfilm zeigt, wie die Tischtennis-Trainerausbildung funktioniert
(DOSB-PRESSE) Mit einem kurzen Erklärfilm zeigt der Deutsche Tischtennis Bund, wie
kurzweilig und effizient die Trainerausbildung heute im deutschen Tischtennis funktioniert.
Der Clip erzählt die Geschichte von Jenny und Carsten, die Trainer werden möchten. Mit klaren
Schwarz-Weiß-Zeichnungen und punktgenauen Kommentaren erklärt das Kurz-Video, welche
Schritte Jenny und Carsten in ihrer Ausbildung absolvieren und wie dabei auf Blended Learning
zurückgegriffen wird. Ziel des Videoclips ist es, das Ausbildungsprogramm unter den Spielern
und (künftigen) Trainern bekannt zu machen.
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Beim sogenannten Blended Learning (integratives Lernen) werden Online- und Präsenzphasen
miteinander verknüpft. Der zukünftige Trainer wird nicht nur in der Halle geschult, sondern lernt
und reflektiert mithilfe von „Social Video Training“ auf der Online-Lernumgebung edubreak
CAMPUS.
Das Besonderes dabei ist: Nicht nur die Dozenten, sondern auch die Lehrgangsteilnehmer können selbstproduzierte Videos einstellen, teilen und untereinander kommentieren. Eine VorhandTopspin-Bewegung kann beispielsweise vom Dozent und sämtlichen Teilnehmern analysiert und
punktgenau bewertet werden. Die angehenden Trainer/innen erhalten ein direktes Feedback.
Bereits seit 2007 arbeiten der DTTB und die Firma Ghostthinker an dem Projekt „Blended
Learning im gesamtdeutschen Tischtennis". Im Februar wurden die Projektpartner auf der
didacta mit dem E-Learning-Award 2015 in der Kategorie „Social Video Training“ ausgezeichnet.
Das „Blended Learning“-Projekt des DTTB ist Teilprojekt von SALTO (Sport, Ausbildung, Lernen,
Technologie, Organisation), einem innovativen Projekt unter der Leitung des Deutschen
Olympischen Sportbundes. Es hat zum Ziel, die Aus-, Fort- und Weiterbildung des organisierten
Sports durch den gezielten Einsatz digitaler Medien zu verbessern. SALTO, gefördert vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung, ist im Spätsommer 2012 gestartet und läuft bis
Juli 2015. Insgesamt besteht das Projekt aus sechs Teilprojekten.
Handballer wollen ihren Sport alkoholfrei genießen
(DOSB-PRESSE) Die Mitmachaktion des Deutschen Handballbundes (DHB) „Alkoholfrei Sport
genießen“ ist erfolgreich zu Ende gegangen. Das hat der Verband in der vorigen Woche bekanntgegeben.
Vor gut einem Jahr riefen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der
DHB mit Unterstützung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Handballvereine auf,
sich an der Aktion zu beteiligen. Rund 200 Handballvereine nutzten die Mitmachaktion und stellten ihre Sportveranstaltungen unter das Aktionsmotto. Die BZgA stellte den Vereinen kostenlose
Aktionsboxen „Alkoholfrei Sport genießen“ mit Infomaterialien, Bannern, T-Shirts und GiveAways zur Verfügung. Im Fokus der Aktion stand das Vorbildverhalten von Erwachsenen und das
Engagement der Vereine. Die Handball-Nationalspieler Dominik Klein und Anne Hubinger
unterstützten die Aktion.
Zum Abschluss der Mitmachaktion unterstrich die Leiterin der BZgA, Dr. Heidrun Thaiss, das Engagement des Sportverbandes. „Es zeichnet den DHB aus, dass er sich für dieses wichtige gesellschaftliche Thema einsetzt“, sagte sie. „So werden Handballvereine zu Partnern unserer Präventionsarbeit. Wir erreichen über sie nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch die
Eltern und die Verantwortlichen in den Vereinen. Unser Ziel ist es, jungen Menschen frühzeitig
die Risiken von Alkohol aufzuzeigen und Ihnen Alternativen zu bieten. Denn genau diese Risiken
– insbesondere für Kinder und Jugendliche – werden nach wie vor unterschätzt.“
Georg Clarke, DHB-Vizepräsident Jugend, Schule und Bildung, betonte die Verantwortung, die
Vereine für ihre Kinder und Jugendlichen tragen. „Mit der Aktion ,Alkoholfrei Sport genießen'
schützen wir unsere Kinder und Jugendlichen“, sagte er. „Die Vereine bekennen sich zu ihrer
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besonderen, über den Sport weit hinausgehende Verantwortung für die jüngeren Mitglieder. Der
DHB wird auch weiterhin mit der BZgA zusammenarbeiten und für einen verantwortungsvollen
Umgang mit Alkohol im Verein eintreten.“
Unter den Teilnehmern der Mitmachaktion hatte die HSG Rodenstein aus Hessen besonderes
Losglück: Sie war am vorigen Mittwoch (29. April), in Mannheim beim EURO-Qualifikationsspiel
Deutschland gegen Spanien vertreten. Die Ehrung nahmen DHB-Vizepräsident Andreas Michelmann und Peter Lang als stellvertretender Leiter der BZgA vor. Weitere vier Vereine erhalten von
der BZgA für ihr besonderes Engagement Gutscheine für Sportausrüstungen: SpVgg Renningen
(Baden), HSG Menden-Lendringsen (Westfalen), Elsflether TB (Niedersachsen) und HCD Gröbenzell (Bayern).
Weitere Informationen zu der Aktion finden sich online unter www.alkoholfrei-sport-geniessen.de.
Der Deutsche Sportlehrerverband hat einen neuen Präsidenten
(DOSB-PRESSE) Der Deutsche Sportlehrerverband (DSLV) hat einen neuen Präsidenten: Bei
der Bundesversammlung des DSLV Ende April in Soltau wurde Michael Fahlenbock (Wuppertal)
zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt damit Prof. Udo Hanke (Berlin), der die nationale Berufsvereinigung für Sportlehrkräfte neun Jahre lang geleitet und nach insgesamt drei Legislaturperioden nicht mehr kandidiert hatte.
Der neue Präsident, im Hauptberuf Akademischer Direktor in der Betriebseinheit „Integrative
Theorie und Praxis des Sports“ in der Fachgruppe Sportwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal, war zuvor bereits DSLV-Vizepräsident für Schule – Hochschule. Dieses Amt hat
jetzt Martin Holzweg (Berlin) übernommen.
Weiter gehören dem neuen DSLV-Präsidium an: Kerstin Natter (Quierscheid) als Vizepräsidentin
für Finanzen, Thomas Niewöhner (Baunatal) als Vizepräsident für Fachsport, Dr. Daniel Möllenbeck (Hannover) als Vizepräsident für Öffentlichkeitsarbeit sowie Helge Streubel (Quedlinburg)
als Vizepräsident für den Schulsport. Der DSLV als Mitgliedsorganisation des DOSB in der Gruppe der Verbände mit besonderen Aufgaben versteht sich als Interessenvertretung von Sportlehrkräften an Schulen und im außerschulischen (Fach-)Sport. Aktuell sind die rund 10.000 Mitglieder in 16 Landesverbänden in den jeweiligen Bundesländern und in sechs Fachsportlehrerverbänden organisiert.
In seiner Antrittsrede stellte Michael Fahlenbock, der auch Vorsitzender des DSLV-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen ist, mit seiner „Agenda 2020“ bereits konkrete Arbeitsschwerpunkte
für die nächsten Monate und Jahre im Präsidium und für den Bundesverband vor. Neben dem
Thema „Inklusion im Sportunterricht“ wird auch die weitere Verbesserung und Absicherung des
Sportunterrichts in der Primarstufe (Grundschule) verfolgt; der DLSV wird sich ferner um den
Ausbau der Kooperation mit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) bemühen
und die Service-Leistungen für die DSLV-Mitglieder intensivieren.
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Sportjugend NRW wirbt für zusätzliche Freiräume fürs Ehrenamt
(DOSB-PRESSE) Mehr Zeit für aktive Mitbestimmung: Unter dem Motto „Freiräume für jeden!
Freiräume für dich?“ hat die Sportjugend des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB)
ihre groß angelegte „Freiräumer-Tour“ durchs Bundesland begonnen.
Auf den rund 50 Stationen – die der auffällig gestaltete Tourbus von Gütersloh über Oberhausen
bis Herford und Düsseldorf bis Ende Juni anfährt – werde mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen
auf die Problematik der veränderten Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen hingewiesen,
heißt es in einer Mitteilung der Sportjugend. Diese Veränderungen machten ein ehrenamtliches
Arbeiten – gerade im Sport – immer schwieriger.
Entscheidungsträger aus der lokalen Politik werden sich vor Ort, wie zum Beispiel beim „Moonlight-Shopping“ in Soest oder beim „Tag des Paderborner Sports“, mit den engagierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen austauschen.
„Bildungspolitische Reformen wie das Thema Ganztag als große Herausforderung, das verkürzte
Abitur oder die veränderten Bachelor- und Masterstudiengänge wirken sich spürbar auf die zeitlichen Ressourcen junger Menschen aus“, sagte LSB-Präsident Walter Schneeloch, unterstützt
vom Sportjugend-Vorsitzenden Rainer Ruth.
Ausgangspunkt dieser ungewöhnlichen Kampagne war das Jugendevent der Sportjugend NRW
im Herbst 2014. Die Verantwortlichen hatten sich zunächst das Ziel gesetzt, mindestens 15.000
Unterstützer/innen für eine partizipierende Jugendpolitik in NRW zu gewinnen sowie den Sport
vor Ort als Bildungsakteur zu präsentieren und zu platzieren. Als sichtbare Maßnahme wurden
aber bereits rund 17.300 (Stand 1. Mai) unterschriebene handliche Spielzeug-Bausteine erfolgreich gesammelt.
„Schon vor Tour-Beginn ist es uns im letzten halben Jahr gelungen, das eigentliche Ziel weit zu
übertreffen und viele Unterstützerinnen und Unterstützer für diese wichtige Kampagne zu gewinnen. Die Steine werden sinnbildlich für die jugendpolitischen Visionen genutzt und auch weiterhin
auf den kommenden Etappen gesammelt – um letztlich damit an der eigenen Zukunft erfolgreich
zu bauen,“ erläuterte LSB-Vorstand Martin Wonik.
Informationen zu den einzelnen Tour-Daten gibt es unter Telefon 0203 7381-930 oder 0203
7381-852.
18 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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TIPPS UND TERMINE
Terminübersicht auf www.dosb.de
(DOSB-PRESSE) Eine Übersicht über weitere Termine findet sich auf der DOSB-Homepage
unter dem Stichwort Termine und Tagungen. In dieser Rubrik veröffentlichen wir Veranstaltungen des DOSB und seiner Mitgliedsorganisationen von überregionaler Bedeutung. In den Kalender aufgenommen werden darüber hinaus internationale Sport-Events (Welt- und Europameisterschaften). Außerdem sind Veranstaltungen verzeichnet, die nicht für alle zugänglich sind.
Die Teilnehmer/innen solcher Veranstaltungen erhalten eine persönliche Einladung.
50 Tage bis zum Olympic Day
(DOSB-PRESSE) In 50 Tagen erleben zahlreiche Kinder und Jugendliche beim Olympic Day am
23. Juni erneut die Faszination Olympia. Die Anmeldung musste wegen großer Nachfrage bereits
geschlossen werden.
Mehr als 20 Kooperationspartner wie der Deutsche Olympische Sportbund, der Deutsche
Behindertensportverband, zahlreiche Spitzenverbände sowie lokale Sportvereine, beteiligen sich
unter dem Motto „Move – Learn – Discover“ mit verschiedenen Sport- und Bewegungsstationen
und Mitmach-Aktionen bei der Veranstaltung im Deutschen Sport & Olympia Museum in Köln.
Für besondere Momente sorgen außerdem deutsche Athletinnen und Athleten, die spannende
Einblicke in die Welt des olympischen und paralympischen Sports geben.
Maximal Besucherkapazität ist schon erreicht
„Wir sind begeistert, dass der Olympic Day in Deutschland so toll angenommen wird, und freuen
uns über die große Zahl der angemeldeten Schulklassen“, sagte Tobias Knoch, Direktor der
Deutschen Olympischen Akademie, die den Olympic Day in Deutschland organisiert. Aufgrund
der hohen Nachfrage musste das Anmeldefenster nun geschlossen werden, da die maximale
Besucherkapazität bereits gut sieben Wochen vor dem Olympic Day erreicht ist.
„Diese Tatsache belegt den hohen Stellenwert der Veranstaltung in Sportdeutschland. Umso
wichtiger ist es uns, gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern im Deutschen Sport & Olympia
Museum in Köln wieder ein attraktives Programm anzubieten“, sagte Knoch.
Hierzu gehören u. a. das Ausprobieren verschiedener Sportarten an Bewegungsstationen, AktivProgramme und Talkrunden mit deutschen Sportstars, ein „Olympic Day Run“, Fotoaktionen mit
einer Olympischen Fackel und viele weitere jugendgerechte Angebote rund um die Faszination
des Sports. Alle Angebote werden von Sportverbänden, regionalen Sportvereinen oder sportnahen Organisationen professionell betreut.
Weitere Informationen zur Veranstaltung unter www.olympicday.de.
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„Zwischen Erfolg und Verfolgung“: Ausstellung zeigt jüdische Sportstars
(DOSB-PRESSE) Das Zentrum deutsche Sportgeschichte e.V. und die Universitäten Potsdam
und Hannover zeigen vom 23. Juli bis zum 16. August auf dem Washington-Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof die Freiluft-Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im
deutschen Sport bis 1933 und danach".
In einer großformatigen skulpturalen Präsentation würdigt die Ausstellung den großen Verdienst
jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland
und weist anhand ausgewählter Porträts auf ihr Schicksal hin.
Die Freiluft-Ausstellung ist Teil des Kulturprogramms der zeitgleich in Berlin veranstalteten European Maccabi Games, „deren diesjährige erstmalige Austragung in Deutschland eine hohe
symbolische Bedeutung besitzt,“ wie es in der Einladung heißt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung werden sechzehn herausragende deutsch-jüdische Sportlerpersönlichkeiten stehen, die nach 1933 verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. In überlebensgroßen Silhouettendarstellungen wird anhand von Fotos und Texten an das Leben der Akteure,
ihre sportlichen Erfolge und ihr weiteres Schicksal erinnert.
Die Ausstellung vereint namhafte Größen aus vielen populären Sportarten. Die jüdischen Sportler wurden während der NS-Zeit aus ihren Sportverbänden ausgegrenzt, Titel wurden aberkannt.
Dem deutschen Fußballpionier Walther Bensemann, der Mitbegründer des Deutschen Fußballbundes ist, blieb wie vielen anderen nur die Emigration. Nicht wenige Sportler, wie der Fußballnationalspieler Julius Hirsch oder die zehnmalige Deutsche Leichtathletikmeisterin Lilli Henoch
wurden deportiert und ermordet. Ralph Klein wurde 1941 nach Auschwitz deportiert und nach
dem Krieg zunächst israelischer und später deutscher Basketball-Nationaltrainer.
In der Ausstellung werden ebenfalls Leben und Schicksal der Fechtolympiasiegerin Helene Mayer, des Schachweltmeisters Emanuel Lasker, des Meisterboxers Erich Seelig, der Deutschen
Tennismeisterin Nelly Neppach, der Deutschen Speerwurfmeisterin Martha Jacob, der Leichtathletin Gretel Bergmann, der Turnolympiasieger Alfred und Gustav Flatow, der Ringeuropameister
Julius und Hermann Baruch, des Eishockeyspielers Rudi Ball und des deutschen Fußballnationalspielers Gottfried Fuchs vorgestellt.
Die Ausstellung bietet aber auch einen Ausblick und stellt eine wichtige Verbindung zur Gegenwart her. Die Schwimmerin Sarah Poewe gewann als erste jüdische Athletin nach Ende des
Zweiten Weltkrieges für Deutschland eine olympische Bronze-Medaille 2004 in Athen.
Gefördert wird die Ausstellung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
(BKM), die DFB-Kulturstiftung und die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ)
Autoren der Ausstellung sind die Sportwissenschaftler Dr. Berno Bahro (Potsdam) und Dr. Henry
Wahlig (Hannover), die durch einen wissenschaftlichen Beirat bestehend aus den beiden Professoren Lorenz Peiffer (Hannover) und Hans Joachim Teichler (Potsdam) unterstützt wurden.
Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch) und verfügt über QR-Codes für ausführliche
Informationen. Für weitere Informationen wird von Ende Juni an die Website www.juedischesportstars.de zur Verfügung stehen.
20 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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VBG erweitert Kriterien zur Beurteilung der Versicherungsverhältnisse
(DOSB-PRESSE) Die Berufsgenossenschaft VBG wird künftig zur Beurteilung der Versicherungsverhältnisse im bezahlten Sport neben einer Mindestvergütung von 200 Euro netto / monatlich das weitere Kriterium der „angemessenen Bezahlung“ pro Stunde heranziehen. Anhaltspunkt
für die Angemessenheit soll ein Richtwert von 8,50 Euro / Stunde sein, der nicht mit dem Mindestlohn verwechselt werden darf, aber auf vergleichbaren Erwägungen beruht.
Das heißt, immer dann, wenn ein Sportler beim umgerechneten Zeitaufwand für Training und
Wettkampf auf einen Betrag von unter 8,50 Euro /Stunde kommt, liegt ein wichtiges Indiz für
Freizeitsport vor, der Sportler ist dann nicht bei der VBG versichert (gegebenenfalls aber über die
Gruppenversicherungsverträge der Landessportbünde). Dies ist auch sachgerecht, weil Sport in
erster Linie Spaß bei der Ausübung vermittelt und nur dann mit beruflicher Beschäftigung vergleichbar ist, wenn zumindest die Bezahlmaßstäbe ebenfalls in diese Richtung gehen.
Näheres regelt eine Verlautbarung der VBG, die auf deren Internetpräsenz (www.vbg.de)
eingesehen werden kann.
Der VBG-Vorstand hat zudem beschlossen, die Beitragssätze zu senken. Konkret geht es um
den sogenannten Beitragsfuß, einen der Multiplikatoren in der Beitragsrechnung, der von 4,50
Euro auf 4,30 Euro abgesenkt worden ist. Hiermit geht eine Beitragsersparnis von rund 4,5
Prozent einher.
Der neue Stiftungs-Report beleuchtet Engagement für den Sport
(DOSB-PRESSE) Mehr als 2.000 Stiftungen engagieren sich in Deutschland für Sport und Bewegung – der neue StiftungsReport „Stark im Geben: Stiftungen im Sport“ des Bundesverbandes
Deutscher Stiftungen (BDS) beleuchtet ihre vielfältigen Aktivitäten und liefert erstmals Zahlen
und Fakten. Wie fördern und nutzen Stiftungen Sport? Wie stiften Sportlerinnen und Sportler,
Vereine und Verbände? Im Boxring des durch die Stiftung Berliner Leben geförderten Vereins
Isigym Boxsport Berlin gibt der Verband am 1. Juni Einblick in die Stiftungsförderpraxis. Im
Anschluss werden zentrale Thesen des Reports in kurzen Gesprächsrunden vorgestellt.
Unter der Moderation von Prof. Hans Fleisch (BDS) werden die folgenden Themen diskutiert:
1. Runde: Sport fördern vs. Sport als Medium
Thomas Kempf (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung) und Barbara Müller
(BMW Stiftung Herbert Quandt)
2. Runde: Stifterisches Engagement aus dem Sport heraus
Eugen Gehlenborg (Deutscher Fußball-Bund) und Kathrin Boron (Stiftung Deutsche
Sporthilfe)
3. Runde: Förderung des organisierten Sports vs. Informelle Bewegungsangebote
Volker Anneken (Gold-Kraemer-Stiftung) und Willi Lenz (Ahorn-Sportpark)
Die zweistündige Veranstaltung im Isigym Boxsport Berlin e.V., Potsdamer Str. 152 in 10783
Berlin beginnt um 12.00 Uhr. Medienvertreter können sich bis zum 22. Mai online anmelden.
21 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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Wahl zum Sportmoment des Monats April
(DOSB-PRESSE) Die deutsche Athletinnen und Athleten bescheren ihren Fans Monat für Monat
tolle sportliche Momente, an die sich gerne zurückerinnert wird. Die Deutsche Olympiamannschaft ruft nun alle Sportbegeisterten dazu auf, den emotionalsten Sportmoment des vergangenen Monats zu wählen.
Zur Auswahl stehen für den Monat April der Sieg von Angelique Kerber beim Tennis-Turnier in
Stuttgart, der Triumph von John Degenkolb beim Radklassiker Paris-Roubaix, die Silbermedaille
von Gewichtheberin Julia Schwarzbach bei der EM in Tiflis, der überraschende Erfolg des
Beachvolleyball-Duos Böckermann/Flüggen beim World Tour Auftakt in Fuzhou und der Sieg von
Philipp Buhl beim Segel-Klassiker Trofeo Princesa Sofia
Als Hauptpreis winkt jeden Monat ein Canvas-Druck (40 mal 60 Zentimeter) des Sportmoments
des Monats für Zuhause, den der Premiumpapier-Partner der Deutschen Olympiamannschaft
Felix Schoeller Group mit hochwertigen Papiermedien unterstützt. Diesen Monat warten zudem
eine Trainingsjacke der Deutschen Olympiamannschaft Sotschi 2014 und ein Trikot der Frauen
Eishockey-Nationalmannschaft auf die glücklichen Gewinner.
Zur Wahl des Sportmoments des Monats geht es online.
Museum in Bad Zwischenahn informiert über „Klootschießen“ und „Boßeln“
(DOSB-PRESSE) Wer am Wochenende auf den Nebenstraßen in Norddeutschland mit dem
Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs ist, begegnet immer wieder Gruppen von Männern, Frauen und Jugendlichen, die mit viel Schwung und unter begeisternden Anfeuerungsrufen eine Kugel über die Straße rollen. Manchmal hat man den Eindruck, ganze Dörfer sind unterwegs.
Boßeln ist in dieser Region nicht nur Freizeitvergnügen, sondern auch harter Wettkampfsport,
der bei Wind und Wetter im Freien ausgetragen wird. So sind im Friesischen KlootschießerVerband, der die Regionen Ostfriesland und Oldenburg umfasst, mehr als 40.000 Mitglieder in
über 260 Vereinen organisiert! Neben dem Boßeln, das in der Regel auf der Straße ausgetragen
wird, wo zwei Mannschaften versuchen, eine Kugel über eine möglichst lange Wegstrecke zu
werfen, ist das Klootschießen die zweite Sportart der Ostfriesen und Oldenburger – ein fester
Bestandteil ihres Brauchtums und Wettkampfsports. Klootschießen wird mit kleinen Kugeln aus
Holz, durchbohrt und mit Blei ausgegossen, in der Regel als Feldkampf ausgeführt, bei der die
Kugel durch die Luft geschleudert wird. Dabei werden Weiten von über 100 Metern erzielt.
Jetzt haben diese norddeutschen ‚Heimatspiele‘ im „Museum für Klootschießen und Boßeln“ in
Specken – einem Ortsteil von Bad Zwischenahn im Ammerland – ein Zuhause gefunden. In langjähriger Arbeit hat „Boßel-Professor“, wie er liebevoll genannt wird, Jonny Agena unzählige Exponate – Boßelkugeln, Kloots, Fotos, Medaillen, Bücher und weitere Dokumente – zusammengetragen. Darunter auch die „Borbecker Kugel von 1905/06“ und ein Kloot aus dem Jahre 1735.
Das Museum ist geöffnet dienstags von 10.30 bis 16.30 Uhr, freitags von 11.00 bis 17.30 Uhr
sowie sonnabends auf Anfrage (Telefon 04488/3774). Für den Besuch sollte der Besucher Zeit
einplanen. Die Führungen dauern etwa 90 Minuten. Jonny Agena ist ein wandelndes Lexikon. LP
22 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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HINTERGRUND UND DOKUMENTATION
Mentoring-Projekt: Erfahrungen, Einschätzungen und Entscheidungen
In puncto Karriereleiter-Know-how gibt es beim Mentoring selbst für Olympiasiegerinnen und
Medaillen-Gewinnerinnen viel zu lernen. Der DOSB stellte in seinem Programm „Mit dem
gemischten Doppel an die Spitze!“ neun ehemaligen Spitzensportlerinnen ein Jahr lang eine
erfahrene Mentorin oder einen erfahrenen Mentor an die Seite, um sie für ehrenamtliche
oder hauptberufliche Führungsaufgaben im organisierten Sport zu gewinnen. In unserer
Interview-Serie lassen wir die neun Mentoring-Teams zu Wort kommen. Diesmal: Rekord-Nationalspielerin und Hockey-Olympiasiegerin Natascha Keller und Medien-Profi Gerd Graus.
DOSB-PRESSE: Sie beide haben die Olympia-Bewerbung unterstützt – inwieweit war das Thema in Ihrer Zusammenarbeit?
GERD GRAUS: Zu Beginn unserer Zusammenarbeit stand dieser Fakt noch nicht fest. Im Laufe
des Mentoring-Jahres wurde aber klar, dass die Bewerbungsphase unsere Zusammenarbeit
prägen wird.
DOSB-PRESSE: Kurioserweise haben Sie sich nicht für dieselbe Stadt engagiert.
NATASCHA KELLER: Das war schon etwas schwierig, da ich selber als Botschafterin in Berlin
unterwegs war. Das größte Projekt meines Mentors war aber die Beratung für die Bewerbung
Hamburgs für Olympische und Paralympische Spiele.
DOSB-PRESSE: Entstand dabei keine sportliche Konkurrenz?
GRAUS: Nein, ein Konkurrenzkampf ist daraus nicht entstanden. Ganz im Gegenteil, wir haben
uns bei unseren Treffen über die Themen der Bewerbung austauschen können.
DOSB-PRESSE: Und worüber noch?
KELLER: Gerd Graus hat schon viele große Sport-Events und Projekte begleitet – ich kann sehr
viel von seinen Erfahrungen lernen. Zudem hat er mir Einblick in einige seiner aktuellen Projekte
wie zum Beispiel beim Thema „Jugend trainiert für Olympia“ ermöglicht.
DOSB-PRESSE: Und dann kam Ihnen die Hamburg-oder-Berlin-Frage ein bisschen in die
Quere?
GRAUS: Meine ursprüngliche Idee, Natascha Keller anhand eines Bewerbungsverfahrens Themen der Sportpolitik, Lobbyarbeit und damit natürlich auch Aspekte der Wirkung von ehrenamtlich tätigen Sportfunktionären näher zu bringen, war in dem Moment auf Eis gelegt, als sie in die
Berliner Bewerbung eingespannt wurde. Dies hatte natürlich auch Auswirkung auf die Gestaltung
unserer Zusammenarbeit.
DOSB-PRESSE: Auf Eis gelegt? Das klingt nach einer Fortsetzung...
KELLER: Ich bin mir sicher, dass wir uns über das Mentoring-Programm hinaus weiterhin austauschen werden. Über den Kontakt zu meinem Mentor Gerd Graus bin ich sehr glücklich.
23 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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GRAUS: Wir werden auch zukünftig Sparrings-Partner bleiben, da ich nun meine ursprüngliche
Intention wieder aufnehmen kann.
DOSB-PRESSE: Welche Intentionen verfolgen Sie als Mentor?
GRAUS: In dem speziellen Fall Natascha Keller, die bereits bestens im Sport vernetzt ist, geht es
mir vor allem darum, sie noch intensiver mit den Themenfeldern vertraut zu machen, in denen sie
sich bereits seit Jahren bewegt und Fragen zu beantworten, die sich ihr in diesem Zusammenhang stellen. Mit erscheint es wichtig, Erfahrungen weiter zu geben, bei Entscheidungsfindungen
an der Seite zu stehen, Einschätzungen zu vermitteln.
DOSB-PRESSE: Welche Erfahrungen wollten Sie im Mentoring-Programm sammeln, Frau
Keller?
KELLER: Ich wollte meinen Horizont erweitern und mein Netzwerk ausbauen.
DOSB-PRESSE: Und ist das Ziel – ein Jahr später – noch dasselbe?
KELLER: Da hat sich nichts verändert.
DOSB-PRESSE: Warum ist Netzwerken so enorm wichtig?
GRAUS: Wenn die Zielsetzung ist, als Sportler sein berufliches Leben weiter im Sport zu verbringen und auch die Vorstellung weiter zu entwickeln, ehrenamtlich tätig zu werden, ist ein gutes
Netzwerk unumgänglich. Den richtigen Ansprechpartner zu finden, um Fragen klären und Expertise zu bekommen ohne Zeit zu verlieren, ist extrem wichtig. Da hilft ein Netzwerk enorm. Als
ehemaliger Sportjournalist, als Medienverantwortlicher der FIFA Fußball-WM 2006 und als Pressesprecher des DOSB kann ich Natascha Keller dabei durchaus Tipps geben und selbst sie noch
mit einigen Menschen bekannt machen.
DOSB-PRESSE: Ihr eigenes sportliches Netzwerk ist gar nicht so klein – Sie haben sich nach
Ihrem leistungssportlichen Karriere-Ende längst Ihrer beruflichen Karriere gewidmet. Was machen Sie genau?
KELLER: Seit über einem Jahr bin ich Geschäftsführerin der Management-Agentur Vollpension
Medien GmbH. Wir betreuen Sportler, Schauspieler und Moderatoren. Ich habe schon in meiner
aktiven Hockeyzeit neben dem Sport ein BWL-Studium abgeschlossen und viele Berufserfahrungen gesammelt.
DOSB-PRESSE: Apropos Erfahrung: Was hat das Mentoren-Dasein Ihnen persönlich gebracht,
Herr Graus?
GRAUS: Die erste Phase unserer Zusammenarbeit hat mir gezeigt, wie sehr ein solch intensives
Thema wie die Olympia-Bewerbung auch eine im Sport bewanderte Person wie Natascha Keller
noch überraschen kann. Mir persönlich hat diese Zusammenarbeit gezeigt, wie wichtig in diesem
speziellen Fall des Mentorings einer bekannten Sportlerin der detailtreue Austausch ist, um ihr
z.B. Zusammenhänge und Strategien zu erklären und als Rüstzeug für kommende Aufgaben mitzugeben.
Mehr Informationen finden sich online unter www.dosb.de/mentoring.
24 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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DOSB-Vorstand benennt Kommissionen zur Beratung
Der Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat im Einvernehmen mit
dem Präsidium sieben Kommissionen zu seiner Beratung in verschiedenen Themen eingesetzt; hinzu kommt die Athletenkommission, die von der Vollversammlung der Athletinnen
und Athleten gewählt wird (siehe auch eigene Meldung). Die DOSB-PRESSE dokumentiert
im folgenden die Zusammensetzung und Aufgaben der acht Beratungsgremien.
Kommission Leistungssportförderung
Vorsitz:
Dirk Schimmelpfennig (DOSB)
Geschäftsführung: Dirk Schimmelpfennig (DOSB)
Mitglieder
•
Dr. Harry Bähr
OSP Berlin
•
Ulrich Derad
Landessportverband Baden-Württemberg
•
Heidi Estler
Deutscher Tanzsportverband
•
Dr. Jens Kahl
Deutscher Kanu-Verband
•
Thomas Kurschilgen
Deutscher Leichtathletik-Verband
•
Dr. Christoph Niessen
Landessportbund Nordrhein-Westfalen
•
Kaweh Niromaand
Berlin Volleys
•
Karin Orgeldinger
Deutscher Skiverband
•
Bernhard Peters
Hamburger Sportverein
•
Harald Schaale
Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten
•
Tina Theune
Deutscher Fußball-Bund
•
Dr. Ulf Tippelt
Institut für Angewandte Trainingswissenschaft
•
Ingrid Unkelbach
OSP Hamburg/Schleswig-Holstein
Aufgabe
Die Kommission soll den Vorstand im Themenbereich Leistungssportförderung beraten und ihn
dabei unterstützen, diesen Themenbereich strategisch und strukturell aufzustellen:
•
Unterstützung des DOSB bei seiner strategischen bzw. strukturellen Neuausrichtung des
Leistungssports
•
Sportfachliche Beratung in allen Themenfeldern des Spitzen- und
Nachwuchsleistungssports
25 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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Trainerkommission
Vorsitz:
Dirk Schimmelpfennig (DOSB)
Geschäftsführung: Dr. Jörg Bügner (DOSB, Ressortleiter Olympischer Wintersport, Trainer/
innen im Leistungssport)
Mitglieder
•
Andreas Bauer
Deutscher Skiverband
•
Dafni Bouzikou
Berufsverband der Trainer/innen im Deutschen Sport
•
Cheick-Idriss Gonschinska
Deutscher Leichtathletik-Verband
•
Ulla Koch
Deutscher Turner-Bund
•
Norbert Loch
Bob- und Schlittenverband für Deutschland
•
Beate Ludewig
Deutscher Schwimm-Verband
•
Barbara Rittner
Deutscher Tennis-Bund
•
Markus Weise
Deutscher Hockey-Bund
•
Frank Wieneke
Trainerakademie
•
Ralf Holtmeyer
Deutscher Ruderverband
Aufgabe
Die Kommission soll den Vorstand im Themenbereich Trainer im Leistungssport beraten und ihn
dabei unterstützen, diesen Themenbereich strategisch und strukturell aufzustellen:
•
Kritische Analyse des Spitzen- und Nachwuchsleistungssports aus sportpraktischer
Trainersicht
•
Sportfachliche Beratung in allen Themenfeldern des Spitzen- und
Nachwuchsleistungssports
Medizinische Kommission
Vorsitz:
Prof. Dr. Bernd Wolfarth (Charité Berlin/IAT Leipzig)
Geschäftsführung: Olav Spahl (DOSB, Ressortleiter Olympiastützpunkte, Nachwuchsleistungssport, Wissenschaftsmanagement)
Mitglieder
•
Prof. Dr. Martin Engelhardt
Klinikum Osnabrück
•
Prof. Dr. Birgit Friedmann-Bette
Universitätsklinikum Heidelberg
•
Priv.-Doz. Dr. Anja Hirschmüller
Universitätsklinikum Freiburg
26 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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•
Prof. Dr. Tim Meyer
Universität des Saarlandes, Saarbrücken
•
Prof. Dr. Frank Mayer
Universität Potsdam
•
Dr. Christian Schneider
Schön-Klinik, München-Harlaching
Aufgabe
Die Kommission soll den Vorstand sportmedizinisch beraten, insbesondere in leistungssportlichen Fragen.
Hierzu zählen insbesondere:
•
Lizenzierung der sportmedizinischen Untersuchungszentren zur Untersuchung deutscher
Bundeskader (Budget: 840.000 Euro); Qualitätssicherung
•
Vorbereitung und Durchführung der medizinischen Betreuung von Olympischen Spielen
etc.
•
Medizinische Aspekte im Bereich Anti-Doping
•
Inhaltliche Vorbereitung und Durchführung der Dopingpräventionsveranstaltungen für Verbandsärzte
•
Strategische Planung von interdisziplinären, sportmedizinischen, praxisnahen Forschungsvorhaben im WVL
•
Medizinische Leitung der Weiterbildung zur DOSB-Lizenz Sportphysiotherapie
Umweltkommission
Vorsitz:
Dr. Karin Fehres (DOSB)
Geschäftsführung: Andreas Klages (DOSB, Ressortleiter Breitensport, Sporträume)
Mitglieder
•
Dr. Elke Baranek
Europarc Deutschland
•
Prof. Dr. Franz Brümmer
Kuratorium Sport und Natur
•
Prof. Dr. Markus Große Ophoff
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
•
Helga Inden-Heinrich
Deutscher Naturschutzring
•
Hanspeter Mair
Deutscher Alpenverein
•
Dr. Stefanie Pfahl
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit – angefragt
•
Jens Prüller
Landessportbund Hessen
•
Michael Pütsch
ehem. Beirat Sportentwicklung des DOSB
27 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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•
Prof. Dr. Ralf Roth
Deutsche Sporthochschule Köln
•
Dr. Christiane Schell
Bundesamt für Naturschutz – angefragt
•
Dr. Hartmut Stahl
Öko-Institut
•
Thomas Wilken
Sport mit Einsicht
•
Helmut Opitz
NABU
Aufgabe
Der Vorstand beauftragt die Kommission, den DOSB-Vorstand im Themenbereich „Sport und
Um-welt“, insbesondere zu relevanten politischen bzw. rechtlichen Vorgängen, zu beraten, ihn
dabei zu unterstützen, diesen Themenbereich strategisch aufzustellen, die politische Kommunikation zu begleiten und eigeninitiativ bedeutsame Themen und Vorhaben anzuregen.
•
Unterstützung des DOSB bei seiner strategischen bzw. programmatischen Ausrichtung
und bei der Identifizierung zukunftsorientierter Themen sowie des Unterstützungsbedarfs
der Mitgliedsorganisationen
•
Fachpolitische Beratung sowie Unterstützung der politischen und rechtlichen Initiativen
so-wie der politischen Kommunikation im Handlungsfeld Sport und Umwelt
•
Monitoring umweltpolitischer und -rechtlicher Entwicklungen im Hinblick auf Auswirkungen
auf den Sport
•
Kontakt- und Netzwerkplattform
Themen- und Handlungsfelder:
•
Umweltschutz, Klimaschutz, Naturschutz sowie biologische Vielfalt durch und im Sport
•
Umweltrecht und Sport
•
Umweltfreundliche Sportveranstaltungen
•
Olympiabewerbung 2024 bzw. Olympische Spiele und Umwel
Gesundheitskommission
Vorsitz:
Dr. Karin Fehres (DOSB)
Geschäftsführung: Dr. Mischa Kläber (DOSB, Ressortleiter Präventionspolitik, Gesundheitsmanagement)
Mitglieder
•
Thomas Altgeld
Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen,
Präventions- politischer Netzwerker
•
Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer
Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und
Prävention, international verankerter Mediziner
28 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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•
Prof. Dr. Walter Brehm
Deutscher Turner-Bund, Gesundheitswissenschaft
•
Uwe Dresel
management / Prävention
DAK-Gesundheit, Gesundheits- und Versorgungs-
•
Dr. Beate Grossmann
Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung
•
Anne Janz
Deutscher Städtetag, Fachausschuss Gesundheit,
kommunale Gesundheitspolitik
•
Dr. Monika Köster
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
•
Dr. Wilfried Kunstmann
Bundesärztekammer, verantwortlich für SPORT PRO
GESUNDHEIT und Rezept für Bewegung
•
Prof. Dr. Klaus Pfeifer
Deutscher Verband für Gesundheitssport und
Sporttherapie, Gesundheitsexperte
•
Dr. Ute Winkler
Bundesministerium für Gesundheit
•
Dr. Jürgen Wismach
LSB Berlin, niedergelassener Sportarzt
Aufgabe
Die Funktion der Gesundheitskommission liegt in einer fachlich-inhaltlichen Begleitung zur sportspe-zifischen Umsetzung des Präventionsgesetzes („Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der
Gesund-heitsförderung und der Prävention“), welches bereits am 17. Dezember 2014 vom
Bundestag beschlossen wurde und sich nun im weiteren parlamentarischen Verfahren befindet
(weiterer Zeitplan: 16. Januer 2015: erste Beratung im Bundesrat; 6. Februar 2015 zweite Beratung im Bundsrat). Da sowohl der DOSB als auch die gesundheitsorientierten Bewegungsangebote in Sportvereinen im Gesetzestext wie auch im Begründungsteil des Gesetzesentwurfs genannt sind und im Begründungsteil zudem explizit auf das Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT und auf das Rezept für Bewegung verwiesen wird, ist eine externe Beratung zu den
sich daraus ergebenden Chancen, Grenzen und Herausforderungen für den organisierten Sport
notwendig.
Die Gesundheitskommission soll helfen, die Anschlussmöglichkeiten des organisierten Sports in
der Gesundheitsförderung und Prävention zu eruieren und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen zu empfehlen. Die konkreten Themenfelder und Aufgaben lassen sich wie folgt skizzieren:
•
Absicherung und Stärkung der Strategie des Qualitätssiegels SPORT PRO GESUNDHEIT sowie die Unterstützung bei seiner strukturellen Verankerung im Gesundheitswesen
•
Implementierung des Rezepts für Bewegung in die gesetzlich angedachten Optimierungsprozesse der (betriebs)ärztlichen Präventionsberatung
•
Bestimmung konzeptioneller und strategischer Andockmöglichkeiten im Bereich der
Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF)
29 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
•
Etablierung eines Konzepts zur Vernetzung und Kooperation im Bereich der Gesundheitsförderung in Lebenswelten (Stichwort: Sportverein als gesundheitsfördernde Lebenswelt
und Netzwerkpartner für andere Lebenswelten)
Bildungskommission
Vorsitz:
Dr. Karin Fehres (DOSB)
Geschäftsführung: Gudrun Schwind-Gick (DOSB, Ressortleiterin Bildung, Olymp. Erziehung)
Mitglieder
•
Thomas Behr
Landessportverband Schleswig-Holstein – angefragt
•
Jürgen Heimbach
Landessportverband Baden-Württemberg
•
Ines Hellner
Landessportbund Sachsen-Anhalt
•
Karin Bertram
LandesSportBund Niedersachsen
•
Pia Pauly
Deutscher Turner-Bund
•
Jürgen Wolf
Deutscher Skiverband
•
Wolfang Möbius
Deutscher Fußball-Bund
•
Dr. Olaf Tabor
Deutscher Alpenverein
•
Michaela Röhrbein
Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband
•
Dirk Loßack
Kultusministerkonferenz; Ministerium für Schule und Berufsbildung
des Landes Schleswig-Holstein – angefragt
•
Henning Schreiber
Sportreferentenkonferenz; Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,
Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen – angefragt
•
Torsten Weiden
Bundesministerium des Innern – angefragt
•
Prof. Ralf Sygusch
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, FAU
Aufgabe
Der Vorstand beauftragt die Kommission, den DOSB-Vorstand im Themenbereich „Bildung“ zu
beraten. Hierbei stehen Fragen der politischen Kommunikation mit dem Ziel der politischen und
gesell-schaftlichen Anerkennung der DOSB-Lizenzausbildung im Vordergrund.
•
Unterstützung des DOSB bei seinen Bemühungen um Transparenz und Akzeptanz der in
der DOSB-Lizenzausbildung erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen, sowie deren
Anerkennung für weiterführende Bildungskarrieren
•
Beratung bei der Identifikation von Hilfestellungen für die DOSB-Mitgliedsorganisationen
als Träger der DOSB-Lizenzausbildung
30 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
•
Fachpolitische Beratung und Unterstützung der politischen Initiativen sowie der
politischen Kommunikation im Handlungsfeld Bildung, insbesondere im Hinblick auf die
Entwicklungen rund um den DQR und den EQR
•
Beobachtung bildungspolitischer Entwicklungen im Hinblick auf Auswirklungen auf den
Sport.
•
Kontakt- und Netzwerkplattform.
Themen- und Handlungsfelder:
•
Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen – DQR / European Qualifikation
Framework – EQR
•
Kompetenzen von Engagierten mit DOSB-Lizenzausbildung
•
Sportverein als Bildungspartner (von Schulen)
•
Trainer-Beruf
Finanzkommission
Vorsitz:
Thomas Arnold (DOSB)
Geschäftsführung: Thomas Arnold (DOSB)
Mitglieder
•
Gabriele Freytag
Führungsakademie des DOSB
•
Sigrid Berner
Deutscher Aero Club
•
Hans-Peter Krämer
DOSB-Ehrenmitglied
•
Thomas K. Scheffold
Droege & Comp. GmbH
•
Reinhard Rawe
LandesSportBund Niedersachsen
•
Siegfried Kaidel
Deutscher Ruderverband
•
Jörg Ammon
Bayerischer Landes-Sportverband
•
Dr. Annette Rosenkötter
Rechtsanwältin
Aufgabe
Gemäß § 24 (1) der Satzung des DOSB ist eine Finanzkommission einzuberufen. Aufgabe der
Finanzkommission ist gemäß § 7 der Finanzordnung des DOSB die Beratung des Vorstands in
allen Fragen der Wirtschafts- und Finanzführung, der Beteiligungsverwaltung, der Führung der
dem DOSB gehörenden Gesellschaften und der Rücklagen-Politik. Die Finanzkommission wird
vom für Finanzen zuständigen Vorstandsmitglied einberufen und geleitet. Für den Fall eines
Nachtrages zum Wirtschaftsplan ist ihre Einberufung und Beschluss-fassung zwingend. Dies gilt
ebenso für den Fall einer Kreditaufnahme.
31 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
Athletenkommission
Vorsitz:
Christian Schreiber (Deutscher Ruderverband)
Geschäftsführung: Dr. Sven Baumgarten (DOSB)
Mitglieder
•
Max Hartung
Deutscher Fechter-Bund
•
Daniel Herrmann
Deutsche Eislauf-Union
•
Silke Kassner
Deutscher Kanu-Verband
•
Felix Rijhnen
Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft
•
Manuela Schmermund
Deutscher Behindertensportverband
•
Karina Winter
Deutscher Schützenbund
Aufgabe
Die Athletenkommission wird gemäß § 24 Abs. 2 der Satzung nicht vom Vorstand berufen, sondern von der Vollversammlung der Athleten/innen gewählt. Die letzte Wahl fand am 14. September 2014 statt, die Dauer der Amtszeit beträgt vier Jahre. Gemäß § 2 Abs. 1 der Geschäftsordnung der Athletenkommission berät die Kommission den Vorstand und vertritt dabei die Interessen der Athletinnen und Athleten im DOSB.
Volunteers und ihre Bedeutung für die Spiele
DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat in einem Gastbeitrag im Newsletter des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagements über den unermüdlichen Einsatz freiwilliger Helfer
bei Sportveranstaltungen geschrieben. Die DOSB-PRESSE dokumentiert den Text.
Von Alfons Hörmann
Sie lenken Besucherströme, harken Sand oder befestigen Slalomstangen und weisen Medienvertretern den richtigen Weg. Sie kümmern sich um ausgeschiedene Sportler und ziehen Plastikplanen über die Sportplätze, wenn der große Regen kommt. Sie sind Schüler oder Rentner,
Arbeitslose und Manager. Und sie sind vor allem eines: hochmotiviert, hilfsbereit und freundlich.
Für die meisten von ihnen geht ein Traum in Erfüllung, denn für sie gilt das olympische Motto:
„Dabei sein ist alles“.
Die Rede ist von den freiwilligen Helfern, den Volunteers, die bei vielen kleinen nationalen Sportveranstaltungen über Deutsche Meisterschaften, europäische Events bis hin zu Weltmeisterschaften und großen Multisportveranstaltungen wie Olympischen und Paralympischen Spielen
unermüdlich im Einsatz sind.
32 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
Mehr als 400.000 haben sich 2012 bei den Olympischen Spielen in London für 70.000 Plätze
beworben. In ihren beigefarbenen Hosen und lila-roten Oberteilen und mit ihrer einnehmend
guten Laune prägten sie dort das Bild des Olympiaparks und der Sportstätten genauso eindrucksvoll, wie die 25.000 buntgewandeten ehrenamtlichen Helfer bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi im Jahr 2014.
Was aber tragen Freiwillige zur Durchführung von Sportveranstaltungen bei? Wären Olympische
und Paralympische Spiele ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen überhaupt denkbar? Welche
Aufgaben übernehmen die Helfer und welcher Mehrwert generiert sich aus einer Teilnahme für
den organisierten Sport?
Die Freiwilligen stehen nachhaltig und symbolträchtig für bürgerschaftliches Engagement
Von den höchsten Repräsentanten der Olympischen Familie regelmäßig als „true olympians“,
echte Olympiateilnehmer, gewürdigt, sind die Volunteers über die Olympiaden hinweg zum wesentlichen Bestandteil der Olympischen Spiele geworden.
Als bedeutsamer Teil ihres kulturellen Erbes repräsentierten die Freiwilligen nachhaltig und symbolträchtig bürgerschaftliches Engagement im Sport, ohne das auch der Alltag an der Basis des
Sports in Vereinen und Klubs unmöglich wäre. Freiwilligkeit, Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches Engagement sind es, die zum weltweiten Erfolg der Sportbewegung geführt haben. Ende
des 19. Jahrhunderts war auch Pierre de Coubertin von diesen Werten beseelt, als er das Internationale Olympische Komitee (IOC) gründete und mit ihm die Olympischen Spiele der Neuzeit auf den Weg brachte.
Die Bedeutung der Freiwilligen lässt sich an der Entwicklung Olympischer Spiele im 20. Jahrhundert gut verfolgen. Mit dem Anwachsen des Olympischen Programms, der Anzahl der Teilnehmer, der Offiziellen, Journalisten und Zuschauer wurde der Bedarf an freiwilligen Helfern mit
vielfältigen Fähigkeiten und entsprechender Erfahrung immer größer. Gleichzeitig stiegen auch
die Anforderungen an Qualifikation, Auswahl und Trainingsprozesse.
In dem IOC-Dokument „Die Entwicklung der Ehrenamtlichen bei den Olympischen Spielen“ aus
dem Jahr 1999 wird die Geschichte der Volunteers nachgezeichnet. Folgt man dieser „Evolution
of the volunteers at the Olympic Games“, so gehen die Anfänge auf die Olympischen Spiele in
Stockholm (1912), Antwerpen (1920), Paris (1924) und Amsterdam (1928) zurück, für die die
Helfer zunächst noch aus sportfernen Organisationen, insbesondere der Pfadfinder-Bewegung,
rekrutiert wurden. Sie überbrachten Botschaften, hissten Fahnen und sorgten für Sicherheit und
Ordnung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Teilnahme der Pfadfinder als ehrenamtliche Helfer bei den
Olympischen Spielen immer weiter an, und sie übernahmen immer anspruchsvollere Aufgaben,
arbeiteten etwa als Übersetzer und Logistik-Manager oder beim Transport von Teilnehmern.
In Rom wurden erstmals 155 ehrenamtliche Helfer zur Betreuung der Presse eingesetzt, eine
Aufgabe, die spätestens ab den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts immer wichtiger wurde. Mehr
und mehr wuchsen ehrenamtliche Helfer aus einer Nebenrolle in eine Schlüsselfunktion bei der
Durchführung der Olympischen Spiele. So waren es im Jahr 1984 schon fast 30.000 Volunteers,
die einer ganzen Bandbreite von Aufgaben nachgingen und z.B. auch bei der Organisation von
33 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
Kulturveranstaltungen mitwirkten. Seit Lillehammer 1994 führten die Aufrufe der Organisationskomitees bei allen Olympischen Spielen zu mehr Bewerbungen als Plätze zur Verfügung stehen.
So ist innerhalb der olympischen Bewegung etwas zusammengekommen, das zusammen gehört: Das sportliche Großevent und die gleichzeitige Unterstützung durch tausende freiwillige
Helferinnen und Helfer. Ohne Ihre wertvolle Arbeit wären Olympische und Paralympische Spiele
heutzutage nicht mehr durchführbar. Dabei haben sich die Verantwortungsbereiche und Arbeitsfelder stetig ausdifferenziert. In Rio de Janeiro 2016 werden Volunteers in rund 500 verschiedenen Bereichen eingesetzt.
Volunteers leisten enormen Beitrag zur Kosteneinsparung
Volunteers arbeiten als Techniker innerhalb der Veranstaltungslogistik, helfen Bühnen, Zelte und
Pavillons aufstellen und sind bereits vor der Eröffnungsfeier in die Vorbereitungen eingebunden.Während der Spiele unterstützen sie die Medien-und Presseteams, helfen Informationen für
die Pressevertreter bereitzustellen. In organisierten Fahrteams leisten sie Shuttledienste für das
Organisationskomitee, bringen Gäste von A nach B und sind zuständig für die VIP-Betreuung. Im
Organisationsbüro helfen Sie mit, die Akkreditierungen auszugeben und übernehmen Bürotätigkeiten. Nicht zuletzt sind sie während der Wettkämpfe als Sicherheitspersonal im Einsatz oder
lenken die Zuschauerströme im Stadion auf die richtigen Plätze.
Bereits bei den 30-minütigen Telefon-Interviews im Rahmen der Bewerbungsphase, werden die
Interessen und Fähigkeiten der Freiwilligen abgefragt und somit mögliche Einsatzfelder gefunden. Neben umfangreichen sprachlichen Voraussetzungen, speziell für das jeweilige Gastgeberland, sind in einigen Arbeitsbereichen Vorkenntnisse erforderlich oder es gelten besondere Einschränkungen,wie z. B. der Nachweis über eine gültige Fahrerlaubnis. Eine finale Einteilung
erfolgt durch das jeweilige Organisationskomitee.
Eine Aufwandsentschädigung erhalten die Volunteers für Ihre Tätigkeiten allerdings nicht. Wer
beispielsweise in Brasilien dabei sein will, muss sogar für seine An-und Abreise von und nach Rio
de Janeiro sowie die Unterkunft selbst sorgen. Vor Ort gibt es aber kostenlose Mahlzeiten.
Übernommen wird der Transport zu und von den Einsatzorten. Ferner erhalten alle Volunteers
eine entsprechende Einkleidung und am Ende als besonderen Dank eine Teilnehmerurkunde.
Rein ökonomisch betrachtet, leisten die freiwilligen Helfer einen enormen Beitrag zur Kosteneinsparung. Darüber hinaus jedoch verkörpern und leben sie universelle Werte der Olympischen
Bewegung und des Sports. Zu ihnen zählen Friedfertigkeit, Solidarität, Freundschaft, gegenseitige Achtung sowie ein erfolgreiches multikulturelles Miteinander.
Für die Helfer selbst birgt ihr freiwilliges Engagement die Möglichkeit, an unvergesslichen Erlebnissen teilzuhaben, neue Fertigkeiten zu erlernen, Berufserfahrung zu sammeln, Menschen aus
aller Welt zu treffen, den Hochleistungssport und seine Protagonisten hautnah zu erleben und
ein Teil der Sportgeschichte zu sein.
Für viele ehrenamtliche Helfer werden Olympische Spiele auf diese Weise deshalb zu einem
Schlüsselerlebnis. So zeigen auch die vielfältigen Erfahrungsberichte von Teilnehmern, dass der
Einsatz und die Mitarbeit einen unschätzbaren Gewinn für die eigene Persönlichkeitsentwicklung
mit sich bringen können.
34 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
„Die Teilnahme an Olympischen Spielen hat mein Leben verändert“, ist eine nicht untypische
Aussage. So werden durch die Tätigkeiten nicht nur neue Freundschaften und Netzwerke geschlossen sondern oftmals auch berufliche Interessen entdeckt oder weiterentwickelt.
Bereits jetzt werden Volunteers für Hamburg 2024 gesucht
Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und seine rund 90.000 ehrenamtlich geführten Sportvereine sind die Volunteers ein fester Bestandteil der Engagementförderung und
des Freiwilligenmanagements im organisierten Sport. Zwar sind die Rahmenbedingungen des
Volunteering logischerweise nicht mit einer traditionellen ehrenamtlichen Rolle im Vereinswesen
vergleichbar (z. B. als Vorstandsmitglied oder Jugendwart), aber die bei einer großen nationalen
oder internationalen Sportveranstaltung gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse sind eine gute
Voraussetzung und Motivation, sich auch im Sportverein freiwillig und/oder ehrenamtlich zu
engagieren.
Nicht selten besteht sogar ein enger Bezug zwischen dem ehrenamtlichen oder freiwilligen Engagement im Sportverein und der Arbeit als Volunteer. Diese Synergieeffekte gilt es innerhalb der
Engagementpolitik zu schärfen, zu fördern und weiter auszubauen.
Mit seiner Entscheidung, mit der Hansestadt Hamburg für die Olympischen und Paralympischen
Spiele 2024 ins Rennen zu gehen, haben der DOSB und seine Sportverbände ein klares Signal
und einen Wunsch formuliert, der auch richtungsweisend für eine aktive und freiwillige Bürgerbeteiligung steht.
Zum einen wird die Entscheidung ja bekanntlich erst zur tatsächlichen Entscheidung, wenn auch
die Bürger der Stadt beim Referendum im Herbst ihre mehrheitliche Zustimmung für die Bewerbung geben.
Zum anderen wird Olympia in Hamburg nur dann erfolgreich sein, wenn sich auch hier wieder
tausende Freiwillige melden und die Spiele mitgestalten.
Der Hamburger Sportbund (HSB) hat übrigens bereits das erste Volunteer-Programm für Olympische und Paralympische Spiele 2024 in Hamburg gestartet. Schon jetzt kann jeder seine
Unterstützung anbieten –es ist nie zu früh, um dabei zu sein. Packen wir es gemeinsam an!
BBE-Newsletter Nr. 9 vom 28.04.2015
35 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
LESETIPPS
Aktuelle „Leistungsport“-Ausgabe hat Schwerpunkt Bewegungskoordination
Die aktuelle Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport ist erschienen. Sie widmet sich dem
thematischen Schwerpunkt Bewegungskoordination.
Dass in einer systematischen koordinativen Ausbildung noch nicht alle Potenziale ausge-schöpft
sind, hat mehrere Gründe: Zum einen kann die Erforschung koordinativer Prozesse auf eine erst
kurze Tradition zurückblicken. Zum anderen sind koordinative Prozesse auf-grund ihrer hohen
Komplexität vergleichsweise schwieriger zu untersuchen als energetische Prozesse im Rahmen
der konditionellen Vorbereitung.
Ein Grund für die Redaktion, die Thematik Koordination mit ihren vielfältigen Facetten in den
Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe zu stellen. Aus folgenden Perspektiven wird sich der Thematik
angenähert:
•
Aus Trainersicht
Gerätturnen ist die Paradedisziplin aus der Gruppe der technisch-kompositorischen
Sportarten. Topleistungen lassen sich nur auf einem exzellenten koordinativen Fundament entwickeln. Was also liegt näher, als einen Blick in den Trainings- und Wettkampfaufbau des seit über einem Jahrzehnt dominierenden Ausnahmeathleten Fabian Hambüchen zu richten.
Sein Trainer und Vater Wolfgang Hambüchen gibt Einblicke in seine Trainingsphilosophie,
u. a. wie es gelungen ist, das erforderliche koordinative Fundament für internationale
Spitzenleistungen herauszubilden – und das über einen langen Zeit-raum. Sein Credo:
„Die Gunst der Stunde erfassen und dem Zufall auf die Sprünge helfen!“
•
Aus Trainingswissenschaftlicher Sicht
Geichermaßen bedeutsam ist eine stärkere Akzentuierung einer fundierten koordinativen
Ausbildung in den Spielsportarten. Nach bereits in dieser Zeitschrift publizierten Praxisbeiträgen zum systematischen Koordinationstraining im Basketball, Fußball und Volleyball werden im aktuellen Heft trainingsmethodische Orientierungen und Handlungsempfehlungen im Handball präsentiert. Lothar Nieber plädiert für ein „Systematischen
Koordinationstraining im Nachwuchshandball“.
•
Aus Trainingspädagogische Sicht
Dass letztlich im Zuge der Gestaltung der Präsentationsform der Leistung alles eine
Frage der Koordination ist, ist das Credo des Beitrags von Arturo Hotz. In seinem Beitrag „Das Herz ist mein Auge!“ vermittelt eine zeitgeist-bedingte Neu-Konzeption relevanter Ausbildungsinhalte, wobei vier verschiedene (Teil-)Modelle in einem Pädagogischmotorischen Handlungsmodell intergrativ zusammengefasst werden.
Die weiteren Beiträge in dieser Ausgabe greifen folgende Themenstellungen auf:
36 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
 Zum Inhaltsverzeichnis
„Die Wahrnehmung von Trainerfeedback aus Sicht der Athleten - Eine explorative Studie
im Kon-text sportmotorischer Lernprozesse im Schwimmsport (Alexander Bechthold/Birte
Schölermann): Im Rahmen einer explorativen Studie werden leistungs-sportlich aktive
Schwimmer zum Feed-backverhalten ihrer Trainer im Rahmen des Techniktrainings interviewt.
Im Rückgriff auf ihre Erlebensweisen und Wahrnehmungen wird herausgearbeitet, welche
Aspekte des Feedbacks für diese Sportler im motorischen Lern-prozess besonders bedeutsam
sind. Kenntnisse hierüber sollen den Fachdiskurs um neue Aspekte bereichern. Gleichzeitig
versprechen die aufgezeigten Ergebnisse ein potenziell stärker an den Bedürfnissen der Sportler
orientiertes Feedback im Trainingsprozess.
„Die Beurteilung des Eintauchverhaltens im Wasserspringen“ (Niklas Noth/Thomas
Köthe/Ilka Seidel): Wettkampfanalysen belegen, dass das spritzerarme gerade Eintauchen eine
notwendige Voraussetzung für höchste Punktrichterwertungen darstellt. Hierzu hat sich in der
Praxis eine merkmalsbezogene Einschätzung des Eintauchverhaltens etabliert. Dieses Verfahren
wird in der vorliegenden Studie analysiert, um es für neue Anwendungs-felder (z. B.
vergleichende Analy-sen) zu erschließen. Die Analyseergebnisse belegen, dass die
merkmalsbezogene Eintauch-einschätzung mit der hier vorgestellten und bereits in der
Trainingspraxis etablierten Methode ausreichend objektiv und reliabel ist.
„Testbatterie zur Messung des „kurzen Spiels“ im Amateurgolf“ (Stefan Letzelter/Juan
Scarpa): Im Profigolf und unter den leistungsstärksten Amateuren sorgen die „scrambles“, das
kurze Spiel, für die Rettung des Pars. Die dabei eingesetzten Schlagtechniken sind der Bunkershot, der Pitch, der Chip und der Putt. Die hier vorgestellte und testtheoretisch überprüfte Batterie besteht aus vier Tests, die zugleich Trainings- und Wettkampfübungen sind.
„Sonifikation im Rennrudern – ihre Wirkung auf die Bootsgeschwindigkeit und Mannschaftssynchronisation“ (Klaus Mattes/Nina Schaffert): Die Studie geht den Fragen nach,
welche Ansteuerungseffekte in der individuellen Ruderleistung und -technik sowie der
Mannschaftssynchronisation durch die Sonifikation in Mittel- und Großbooten erzielt werden und
ob sich dabei die physiologische Belastung verändert. Die Stichprobe setzte sich aus 30
Kaderathleten in acht Booten verschiedener Klassen zusammen. Die Messungen mit dem
akustischen Feedbacksystem Sofirow sowie dem Mobilen Messsystem 2012 beinhalteten einen
Belastungstest über 4 x 2000 bzw. 1000 m mit und ohne Sonifikation plus eine Baseline in zwei
Belastungsstufen der extensiven Ausdauer mit anschließender Laktatab-nahme und
Herzfrequenzbestimmung. Zudem wurde die Wirkung der Sonifikation standar-disiert erfragt.
Von koordinationsübergreifender Relevanz ist „Die Trainerkommission des DOSB“ (Christian
Witusch). Am 20. April 2015 hat die berufene Trainerkommission des Deutschen Olympischen
Sportbunds (DOSB) ihre Arbeit aufgenommen. Das in der jüngeren Vergan-genheit in verschiedenen Zusammenhängen häufiger angeführte „Umsetzungsproblem“ im deutschen Sport will der
Vorstand des DOSB im Fall der Trainerkommission mit denjenigen diskutiert wissen, die letztendlich für die Umsetzung von Konzepten und Programmen die Verantwortung tragen: den
hauptamtlichen Bundestrainer/innen aus Sommer- und Wintersport, der Sportspiele und der
Mannschaftssportarten.
37 • Nr. 19 • 05. Mai 2015
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