Veranstaltung mit Matthias Wissmann im Audi Zentrum Reutlingen

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Veranstaltung mit Matthias Wissmann im Audi Zentrum Reutlingen
Veranstaltung mit Matthias Wissmann
im Audi Zentrum Reutlingen
Am 22. November 2012 veranstaltete stefan müller personalperspektiven
zusammen mit dem kooperierenden Verband „die Führungskräfte“ einen
ganz besonderen Abend im Audi Zentrum Reutlingen, dessen Kunden
ebenfalls eingeladen waren. Gast war Herr Matthias Wissmann, Präsident
des Verbandes der Automobilindustrie VDA und Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie BDI.
Matthias Wissmann hielt einen Vortrag unter dem Titel
Die deutsche Automobilindustrie – Herausforderungen für die Zukunft
Diese Begegnung bot Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion zu einem
Zeitpunkt, in dem die wirtschaftliche Entwicklung weltweit und nun auch für die
deutsche Automobilindustrie in eine schwächere Phase getreten ist. Während die
einen darin eine ganz normale Beruhigung des Marktes sehen, erwarten andere eine fundamentale Veränderung im Umgang mit dem Automobil an sich. Vor
wenigen Tagen meldete die Stuttgarter Zeitung, dass 64% der Stuttgarter zwischen 18 und 25 Jahren kein eigenes Auto besitzen und stattdessen öffentliche
Verkehrsmittel und ggf. Car Sharing nützen.
Entsprechend wurden die Ausführungen von Herrn Wissmann mit Spannung
erwartet, und er wurde nicht nur mit Fragen zur aktuellen Marktentwicklung national und international konfrontiert, sondern auch mit der Überlegung, ob das Auto
möglicherweise seine Bedeutung als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und
damit seinen herausragenden Stellenwert in unserer Gesellschaft verliert. Damit
verbunden war die Sorge, welche Auswirkungen das auf die deutsche Wirtschaft
hätte.
In seiner engagierten, mit neuesten Erhebungen und Marktstudien belegten
Rede zeigte Herr Wissmann die internationale Sonderstellung der deutschen
Automobil- und Zulieferindustrie und wies darauf hin, dass sich die PremiumStrategie der deutschen Unternehmen weltweit auszahlt. Verblüffend hohe Marktanteile der Marken Audi, BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen in fast allen
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wesentlichen Weltmärkten und eine hohe Marktdurchdringung der Zulieferer sind
die positiven Folgen.
Gleichzeitig wies Herr Wissmann darauf hin, dass uns diese Entwicklung zu
einem fairen, integrativen Umgang mit den europäischen und weltweiten Wettbewerbern verpflichtet, um Handelshemmnisse zu vermeiden und gerade in Europa
keine weiteren Recantiments zu schüren. Daneben bedarf es einer permanenten
Innovationsstrategie, um den Vorsprung zu halten und auszubauen. Alleine die
Automobil¬branche trägt zu den gesamten deutschen Forschungsaufwendungen
rund 25% bei.
Er zeigte aber auch auf, dass die Stärkung der produzierenden Industrie insgesamt ein wesentlicher Standortfaktor für den Erfolg der deutschen Wirtschaft ist.
Ohne Produktion würde es wesentlich weniger Dienstleistung geben, und gerade
die Idee, Produktion durch Dienstleistungen ersetzen zu können, hat in anderen
europäischen Ländern zu einer stark sinkenden Leistungsfähigkeit der gesamten
Wirtschaft geführt.
Die Frage des Bewusstseinswandels im Umgang mit dem Auto beantwortete
Herr Wissmann mit dem Hinweis, dass einerseits die Führerscheinquote bei den
18-35jährigen in den letzten Jahren von 90 auf 80% zurückgegangen ist, andererseits die anfänglich ausschließliche Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder
die Inanspruchnahme von Car Sharing Modellen häufig zum späteren Wunsch
führt, ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Dies hängt insbesondere auch mit der
Lebensphase und -situation des Einzelnen zusammen, aber auch mit seinem
Wohnumfeld: Im ländlichen Raum ist ein eigenes Fahrzeug praktisch unerlässlich, während der Individualverkehr in den großen Städten häufig stockt und die
Parkmöglichkeiten rar bzw. teuer sind.
Insgesamt zeichnete Herr Wissmann eine sehr positive und für alle Teilnehmer
motivierende Perspektive der deutschen Automobilbranche, und die Zuhörer
gingen mit neuer Begeisterung für das Auto und die Leistungen der gesamten
deutschen Industrie aus dieser Begegnung.
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