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Ausgabe 11 • 25.11.2002
Inhalt
AIDS-Gefahr rückt aus dem Blick:
Das tödliche Risiko bleibt
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Den Körper fit halten:
Gesund durch Vitamine
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psg-Grafik:
ABC für die Gesundheit
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Silvesterböller und die Folgen:
So lassen Sie es „richtig“ knallen
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psg-Foto:
Der große Silvester-Knall und die Folgen
15
Frauengesundheit (11)
Schönheitsfehler Zellulitis:
Wenn die Haut sich wölbt
16
AOK-Radio-Service
Der Gesundheitstipp ab Mittwoch, 27. November, beim
AOK-Radioservice im Internet: „Depressionen – wenn
trübe Stimmungen den Alltag begleiten“. Der direkte
Klick:
www.aok.de/bundesverband/presse/o_ton_aktuell.html
Herausgeber: Pressestelle des
AOK-Bundesverbandes, Bonn
Redaktion: AOK-Mediendienst
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Dr. Barbara Marnach (verantwortlich)
Susanne Beniers (verantwortlich)
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Ausgabe 11 • 25.11.2002
AIDS-Gefahr rückt aus dem Blick
Das tödliche Risiko bleibt
25.11.02 (psg). Die Zahlen sind erschreckend: Jeden Tag stecken sich weltweit rund 14.000 Menschen mit dem HIVVirus an, darunter 6.000 Jugendliche. Das
Virus führt zur tödlichen Immunschwächekrankheit AIDS. Nach Angaben des Robert
Koch Institutes (RKI) kommen allein in
Deutschland jedes Jahr rund 2.000 Neuinfektionen hinzu. „Doch die Themen ,AIDS’
und ,AIDS-Prävention’ sind in der letzten
Zeit wieder in Vergessenheit geraten“, sagt
Dr. Barbara Marnach, Ärztin beim AOKBundesverband.
AIDS ist keinesfalls nur ein Problem von
Schwulen, Prostituierten und Drogenabhängigen.
Nach Schätzungen des RKI waren im Jahr 2001
von den 2.000 Neuinfektionen etwa 18 Prozent
über heterosexuelle Kontakte übertragen worden. Infizierte Drogenbestecke waren in zehn
Prozent der Fälle der Grund für eine HIV-Infektion.
HIV wird in den meisten Fällen durch Geschlechtsverkehr ohne Kondom übertragen.
Barbara Marnach: „Wer über die Krankheit aufgeklärt ist und Vorsichtsmaßnahmen einhält, kann
sich und andere vor der Ansteckung am besten
schützen.“ Eine Ansteckung ist möglich, wenn
Blut, Samen- oder Scheidenflüssigkeit eines HIVinfizierten Menschen in den Blutkreislauf eines
anderen gelangen. Das Virus kann ins Blut gelangen, wenn zum Beispiel Drogenabhängige die
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selbe Spritze benutzen oder über die Schleimhäute, vor allem beim ungeschützten Sex ohne
Kondom. In vielen Ländern sind AIDS und andere
sexuell übertragbare Krankheiten erheblich stärker verbreitet als in Deutschland.
Kein Grund zur Entwarnung
In Deutschland starben im Jahr 2001 circa 600
Menschen an AIDS. „Da sich die Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren verbessert haben, ist zwar die Lebenserwartung von
HIV-Infizierten gestiegen, ein Grund zur Entwarnung ist das jedoch nicht“, so AOK-Ärztin
Marnach. Es gibt bislang kein Heilmittel gegen
AIDS oder einen Impfstoff gegen HIV. Deshalb gilt
auch weiterhin: Der beste Schutz vor AIDS ist die
Vermeidung der Ansteckung mit HIV.
Ausgrenzung ist der falsche Weg
Niemand schützt sich aber, indem er HIV-Infizierte
ausgrenzt. „HIV wird nicht über Tröpfcheninfektionen verbreitet, wie beispielsweise Tuberkulose oder Grippe“, so AOK-Expertin Dr. Barbara
Marnach. „Außerhalb des Körpers überlebt das
Virus nicht lange. AIDS bekommt man also nicht,
weil man jemandem die Hand gibt oder die selbe
Toilette benutzt.“
Nach einer Infektion kann eine medikamentöse
Behandlung die Vermehrung von HIV im Körper
für einige Zeit aufhalten. Doch meist wird das
Virus irgendwann unempfindlich (resistent).
Kombinationen moderner Medikamente können
Nebenwirkungen mindern, auch die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von HIV von der Mutter
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auf das ungeborene Kind lässt sich reduzieren.
HIV (Humanes Immundefekt Virus) ist ein Virus,
das vor allem die Zellen des Abwehrsystems
befällt. Ärztin Dr. Barbara Marnach: „Es vermehrt
sich in den Zellen, setzt sie außer Funktion und
zerstört sie schließlich. Das körpereigene Abwehrsystem kann – anders als bei vielen anderen
Infektionen – HIV nicht aus dem Körper entfernen,
obwohl der Körper einige Wochen nach der
Infektion Abwehrstoffe gegen das eingedrungene
Virus bildet.“
Erste Anzeichen der Infektion
Erste Anzeichen einer HIV-Infektion kann es
schon wenige Wochen nach der Ansteckung
geben. Anzeichen sind zum Beispiel kurz andauerndes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen,
Hautausschlag und Lymphknoten-Schwellungen.
Dieses vorübergehende Krankheitsbild, die so
genannte akute HIV-Erkrankung, ist nicht das
selbe wie die Krankheit AIDS („Vollbild“).
Tödliche Erkrankung
Im Verlauf mehrerer Jahre entwickelt sich durch
HIV eine Schwächung des Immunsystems, die
schließlich zur tödlichen Erkrankung AIDS führt.
AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome,
erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom) macht
den Körper wehrlos gegen viele Krankheitserreger, die ein gesunder Mensch ohne Probleme
abwehrt. AIDS ist das Endstadium der HIVInfektion.
Die meisten Menschen mit HIV bleiben über viele
Jahre beschwerdefrei. Die Infektion wirkt sich in
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dieser Zeit nicht spürbar aus. „Man sieht es den
Menschen nicht an, dass sie sich mit HIV infiziert
haben“, so Dr. Barbara Marnach. „Doch mit der
Ausbreitung des Virus im Körper können Infizierte
andere anstecken und das sogar schon einige
Tage bevor Antikörper im HIV-Test nachweisbar
sind.“ Sogar wenn das Virus wegen einer
Behandlung mit Medikamenten im Blut nicht mehr
nachweisbar sein sollte, ist eine Übertragung des
Virus auf andere möglich. „Eine HIV-Infektion lässt
sich nur durch Blutuntersuchungen nachweisen“,
so AOK-Ärztin Marnach. „Eine AIDS-Erkrankung
kann nur ein Arzt feststellen. Viele Symptome, die
bei AIDS auftreten, kommen nämlich auch bei
anderen Erkrankungen vor.“
Persönliche Beratung vor einem Test
Wer befürchtet, sich mit HIV angesteckt zu
haben, sollte sich vor dem Test unbedingt ausführlich persönlich bei einem Arzt, dem
Gesundheitsamt oder in einer AIDS-Beratungsstelle informieren.
Auch bei Bluttransfusionen besteht ein geringes
Ansteckungsrisiko, denn in den ersten Wochen
nach einer Infektion des Spenders sind HIVAntikörper oder Virusbestandteile noch nicht
sicher nachweisbar. Wer weiß, dass eine
Operation geplant ist, kann mit seinem Arzt über
eine Eigenblutspende reden.
Weitere Infos zum Thema AIDS gibt es auf der
Internet-Homepage der AOK unter www.aok.de
(erst „Jugendliche“ anklicken, dann „heartbeat“
und „lovelessons“); bei der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung unter www.bzga.de
und unter www. aidsberatung.de.
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Den Körper fit halten:
Gesund durch Vitamine
25.11.02 (psg). Wer sich oft müde und
schlapp fühlt und häufiger unter Erkältungen
leidet, dem fehlen möglicherweise Vitamine.
Sie stärken das Immunsystem und organisieren zusammen mit anderen Nährstoffen
den menschlichen Stoffwechsel. „Für das
Wachstum von Haut, Haaren und Zähnen
braucht der Körper unbedingt ausreichend
Vitamine. Dasselbe gilt für gesunde Augen
und Knochen“, erklärt Anita Zilliken, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK.
„Am besten funktioniert die Vitaminversorgung
über die Nahrung. Vitaminpräparate sind kein
gleichwertiger Ersatz“, so die AOK-Expertin. Wer
sich ausgewogen ernährt, muss keine Mangelerscheinungen befürchten: Gemüse und Obst, Kartoffeln, Reis, Nudeln und Getreideprodukte sollten
etwa zwei Drittel der Nahrungsmittel ausmachen.
Die Hälfte der Obst- und Gemüseportion sollte am
besten roh gegessen werden. Auch Milch und
Milchprodukte gehören täglich auf den Speiseplan. „Wir brauchen pro Tag etwa ein Glas Milch
plus eine Scheibe Käse oder Milch und einen Joghurt“, sagt Anita Zilliken.
Auch in Ölen und Fetten sind Vitamine enthalten.
Sie sollten als Brotaufstrich oder zum Braten und
Backen aber nur sparsam verwendet werden.
Dabei sind pflanzliche Fette für den Menschen
besser als tierische. Vitamine werden in zwei
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Gruppen eingeteilt: In wasserlösliche und fettlösliche. Wasserlösliche Vitamine sind zum Beispiel
Vitamin C (Ascorbinsäure) und die B-Vitamine.
Anita Zilliken: „Wasserlösliche Vitamine braucht
der Körper täglich neu, denn der Körper kann sie
nicht lange speichern, sondern scheidet das, was
er nicht braucht, über die Nieren aus. Es nützt
also nichts, viele Orangen oder Kiwis auf einmal
zu essen. Besser ist es, sich täglich neu damit zu
versorgen.“ Vitamin C steckt zum Beispiel in
Zitrusfrüchten wie Orangen oder Zitronen und in
Kiwis. Menschen, die zu wenig Vitamin C bekommen, sind anfälliger für Infektionen und haben eine
schlechte Wundheilung. Auch allgemeine
Müdigkeit kann ein erstes Zeichen sein.
Vitamine der B-Gruppe
B-Vitamine kommen in Vollkornprodukten und
Fleisch vor. „Sie werden vor allem für viele Funktionen der Nervenzellen und die Herstellung von
Blutzellen gebraucht“, so Zilliken. Zur B-Gruppe
gehören auch die nicht so bekannten Vitamine
Biotin (vor allem in Nüssen, Haferflocken und Soja
enthalten) und Folsäure, die vor allem für schwangere Frauen wichtig ist (in Vollkorn, Soja, grünem
Gemüse, Salat und Weizenkeimen enthalten).
Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen A, D, E und
K. Ernährungswissenschaftlerin Anita Zilliken: „A
und D stecken zum Beispiel in Fisch. Die Vorstufe
zum Vitamin A, die Carotine, sind in fast allen
pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. In pflanzlichen Fetten finden wir Vitamin E, K in Kartoffeln,
Tomaten und grünem Gemüse. Die Vitamine A
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und E sind zum Beispiel wichtig für eine gesunde
Haut und ein intaktes Immunsystem.“ Zu wenig
Vitamin K verursacht Nasen- und Zahnfleischbluten; Wunden heilen schlecht. Ein Mangel an Vitamin K kommt allerdings selten vor; überwiegend
bei Säuglingen.
Überdosierung ist selten
Fettlösliche Vitamine kann der menschliche
Körper – anders als wasserlösliche Vitamine –
speichern: Zu viele solcher Vitamine können krank
machen. „Eine Überdosierung tritt erst ab der
fünffachen Menge der empfohlenen Tagesdosis
auf und ist nicht sehr wahrscheinlich. Sie wird
meistens durch die Einnahme von Vitaminpillen
verursacht“, so Zilliken.
Erhöhter Vitaminbedarf
Einen erhöhten Vitaminbedarf haben zum Beispiel
Sportler, Raucher, Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, Schwangere, Stillende und Frauen,
die die Pille nehmen. „Manchmal ist es sinnvoll,
die Ernährung durch Vitaminpräparate zu ergänzen. Das sollte immer in Absprache mit einem
Arzt geschehen.“ Wer sich ausgewogen ernährt
und gesund ist, braucht keine zusätzlichen Pillen
und Pülverchen.
Neben der Auswahl der Lebensmittel kommt es
aber auch auf die Zubereitung an. Denn nur wer
ein paar Regeln beachtet, kann sicher sein, dass
in Salat und Gemüse noch Vitamine stecken,
wenn das Essen serviert wird:
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- Rohes Gemüse erst nach dem Waschen zerkleinern.
- Wer kein frisches Gemüse servieren kann, sollte
Tiefkühlkost nehmen. Das Gemüse kommt
frisch vom Feld in den Kälteschlaf.
- Je länger ein Lebensmittel gelagert, gewässert
oder gekocht wird, desto mehr Vitamine gehen
verloren.
- Vitamine scheuen das Licht und vertragen auch
keine Hitze und keinen Sauerstoff. Beim Kochen
nicht zu oft umrühren.
- Vitamin schonend ist das Garen, Dämpfen oder
Dünsten bei mäßiger Hitze, am besten in einem
geschlossenen Topf, damit die Vitamine nicht
über den Wasserdampf entweichen können.
- Ein Teil der Nährstoffe geht ins Wasser über.
Man kann sie retten, wenn man das
Kochwasser für eine Brühe oder die Soße verwendet.
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Vitamine halten den Körper fit
Wer sich oft müde fühlt und häufig erkältet ist, dem fehlen möglicherweise
Vitamine. Sie stärken das Immunsystem und sind wichtig für das Wachstum
von Haut, Haaren und Zähnen. Das gilt auch für gesunde Augen und
Knochen. Vitamine werden in wasserlösliche und fettlösliche eingeteilt.
Wasserlösliche Vitamine kann der Körper nicht speichern; fettlösliche dagegen schon. Wer sich ausgewogen ernährt, muss keine Mangelerscheinungen befürchten: Gemüse und Obst, Kartoffeln, Reis, Nudeln und
Getreideprodukte sollten zwei Drittel der Nahrungsmittel ausmachen. Die
Hälfte der Obst- und Gemüseportion sollte roh gegessen werden. Auch
Milch und Milchprodukte gehören täglich auf den Speiseplan.
Grafik: AOK-Mediendienst
Die Grafik kann bei Quellenangabe kostenfrei verwendet werden. Sie können sie aus der
AOK-Bilddatenbank im Internet herunterladen: www.aok-presse.de („Bilddatenbank“ /
Auswahlmenü: Presseservice Gesundheit / psg-Ratgeber)
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Silvesterböller und die Folgen:
So lassen Sie es „richtig“ knallen
25.11.02 (psg). Silvester ohne Böller und
Raketen? Ein Jahreswechsel ohne Knaller ist
für viele wie Weihnachten ohne Geschenke
und Festtagsbraten. Nach Angaben des Verbandes der pyrotechnischen Industrie fliegen zu jedem Jahreswechsel Feuerwerkskörper im Wert von etwa 100 Millionen Euro
in die Luft. Doch der große Knall zu Silvester
kann böse Folgen haben. Tausende Menschen erleiden in der Neujahrsnacht akute
Hörschäden durch Silvesterknaller. „Etwa
zehn Prozent der durch Feuerwerk Geschädigten behalten ihr Leben lang einen Hörschaden“, sagt Dr. Michael Held, Hals-Nasen-Ohren-Arzt beim AOK-Bundesverband.
Der Lärm eines explodierenden Böllers kann ein
Knall-Trauma mit Schädigung der Haarzellen im
Innenohr hervorrufen. Manchmal kommt es sogar
zu einem Explosions-Trauma mit Zerreißung des
Trommelfells. Vor allem in der Woche nach
Silvester ist in den Praxen der Hals-Nasen-Ohren
(HNO)-Ärzte ein rasanter Anstieg an Patienten zu
verzeichnen. Diese klagen dann oft über ein
Pfeifen im Ohr sowie über eingeschränktes
Hörvermögen. So ergab etwa eine von der HNOKlinik der Uni Tübingen durchgeführte Befragung
aller deutschen Kliniken, dass allein an
Silvester/Neujahr 98/99 deutschlandweit über
1.000 Menschen wegen eines Knalltraumas (also
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wegen einer in der Hörprüfung nachweisbaren
Schwerhörigkeit) in Krankenhäuser aufgenommen werden mussten.
Hohe Dunkelziffer
„Die Dunkelziffer wird wohl um ein vielfaches
höher liegen“, so AOK-Experte Held. „Viele
Betroffene gehen gar nicht oder nicht frühzeitig
genug zum Arzt, da sich die Gehörschädigung
nicht immer durch einen kompletten Hörverlust
bemerkbar macht.“ Oft äußert sich ein Hörschaden nach der Knallerei auch durch
Symptome wie einen dumpfen Höreindruck,
Ohrgeräusche sowie die Tatsache, dass Nebenund Hintergrundgeräusche schlechter verstanden
werden.
Schutz durch großen Abstand
„Wer sich schützen will, sollte großen Abstand zu
der Knallerei halten und das Feuerwerk am besten
durch die Fenster beobachten. Dies gilt besonders für jene, die bereits an einer Hörschädigung
leiden“, so Dr. Held. Wegen der kurzen Dauer der
Schallwirkung nehmen die meisten Menschen
den Lärm von Krachern und Böllern leiser wahr,
als er tatsächlich ist. Doch wenn Böller in unmittelbarer Nähe des Trommelfells gezündet werden,
können Schallpegel von über 160 Dezibel (dB)
erzeugt werden. Damit sind sie lauter als der Lärm
eines Presslufthammers. „Die Schmerzgrenze von
120 Dezibel wird dabei deutlich überschritten“, so
HNO-Arzt Held.
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Wer trotzdem auf die Knallerei nicht verzichten
möchte, sollte unbedingt Vorsichtsmaßnahmen
treffen. Feuerwerkskörper enthalten explosionsgefährliche Stoffe, die bei unsachgemäßer Anwendung neben den Ohren auch die Augen schädigen sowie zu Verbrennungen führen können.
Feuerwerkskörper unterliegen deshalb der
Zulassungspflicht durch die Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung (BAM).
Nur zugelassene Knaller kaufen
„Beim Kauf sollte unbedingt auf geprüfte und
zugelassene Feuerwerkskörper geachtet werden“, so Held. Sie sind an der Kennzeichnung
BAM P I oder P II und einer laufenden Nummer
erkennbar, zum Beispiel: BAM – P II – 1912.
Feuerwerkskörper der Klasse (P I) sind weniger
gefährlich als solche der Klasse II (P II).
Feuerwerkskörper der Klasse II dürfen nur zu
Silvester und nur an Menschen über 18 Jahre verkauft werden.
Hinweise in deutscher Sprache
Nicht zugelassen sind außerdem Feuerwerkskörper, die keine Verwendungshinweise in deutscher Sprache haben. Die Zulassung durch die
BAM bedeutet aber nicht, dass die Feuerwerkskörper ungefährlich sind, sondern nur, dass
sie bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als
sicher in der Handhabung gelten. Wer
Feuerwerkskörper ohne amtliche Prüfnummer
kauft und benutzt, riskiert seine Gesundheit.
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Solche Böller oder Raketen zu verkaufen ist
zudem verboten.
Doch auch bei Feuerwerkskörper aus
Deutschland gilt:
- Die Anleitung muss immer sorgfältig möglichst
bei Tageslicht gelesen und vor allen Dingen auch
beachtet werden.
- Zum Abfeuern sollte ein Platz abseits von Menschenmengen gesucht werden. Niemals darf auf
andere gezielt werden. Der Abfeuernde sollte
zudem nicht alkoholisiert sein.
- Aus Sicherheitsgründen sollte vor dem Abfeuern
ein Eimer mit Wasser oder ein Feuerlöscher
bereit stehen.
- Auf keinen Fall sollten Basteleien an den
Knallern vorgenommen werden.
- Böller und Raketen gehören nicht in
Kinderhände.
- Blindgänger dürfen nie zum zweiten Mal gezündet werden, sondern müssen entsorgt werden.
- Zur eigenen Sicherheit sollte jeder Betrunkenen
aus dem Weg gehen, die mit Knaller werfen.
Übrigens: Wer sein Geld lieber für einen gemeinnützigen Zweck spenden will, statt es in der
Neujahrsnacht zu verpulvern, findet im Internet
unter www.brot-statt-boeller.de Anregungen.
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Der große Silvester-Knall und die Folgen
Silvester ohne Böller und Raketen ist für viele Menschen undenkbar. Feuerwerkskörper
im Wert von etwa 100 Millionen Euro fliegen zu jedem Jahreswechsel in die Luft. Doch
die Knallerei hat oft böse Folgen: Tausende Menschen erleiden in der Neujahrsnacht
akute Hörschäden. „Etwa zehn Prozent der durch Feuerwerk Geschädigten behalten
einen solchen Hörschaden ihr Leben lang“, sagt Dr. Michael Held, Hals-Nasen-OhrenArzt beim AOK-Bundesverband. Wer sich schützen will, sollte großen Abstand zu der
Knallerei halten und das Feuerwerk am besten vom Fenster aus beobachten. Beim Kauf
von Böllern unbedingt darauf achten, dass sie von der Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung (BAM) geprüft und zugelassen wurden. Wer ein Feuerwerk zünden will, muss immer sorgfältig und in Ruhe die Anleitung lesen und sie auch
beachten. Außerdem gilt: Böller und Rakten gehören nicht in Kinderhände und nicht in
die Hände alkoholisierter Erwachsener!
Foto: AOK-Mediendienst
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Frauengesundheit (11)
Schönheitsfehler Zellulitis:
Wenn die Haut sich wölbt
25.11.02 (psg). Orangenhaut, Zellulitis oder
Cellulite – drei Begriffe für ein und dasselbe
typisch weibliche Problem. 80 Prozent aller
Frauen sind davon betroffen. Zellulitis, das
sind Wölbungen und Dellen auf der Haut, die
vor allem an Bauch, Po, Oberschenkeln und
Hüften auftreten. „Zellulitis ist keine
Krankheit im klassischen Sinn, sondern ein
ästhetisches Problem“, erklärt Dr. Kirsten
Reinhard, Ärztin beim AOK-Bundesverband.
Zellulitis ist eine Veränderung der Zellen des
Bindegewebes, die aufgrund ihres Aussehens
auch „Orangenhaut“ genannt wird. Durch den
speziellen Aufbau des weiblichen Bindegewebes
in der Unterhaut entsteht eine Hautstruktur, die
der Schale einer Apfelsine ähnelt. Anfangs ist
diese Hautveränderung, die vor allem an den
Oberschenkeln und am Po auftritt, nur dann sichtbar, wenn man die Haut zusammendrückt. Mit
zunehmendem Alter sowie durch Übergewicht
tritt die Orangenhaut stärker hervor. Ein
Schönheitsproblem, das den betroffenen Frauen
von zahlreichen Zeitschriften und der
Kosmetikindustrie immer wieder vor Augen
geführt wird.
Die Zellulitis lässt sich nicht mit Cremes und
Salben bekämpfen. Dr. Kirsten Reinhard: „Der
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Ursprung des Problems liegt in den unteren
Hautschichten. Salben oder Cremes dringen nur
oberflächlich ein.“
Regelmäßige Bewegung
Allerdings lassen sich die Symptome lindern.
Effektivste Maßnahme ist bei Übergewicht die
Fettreduzierung durch Gewichtsabnahme und der
Aufbau von Muskeln durch
regelmäßige
Bewegung. Gymnastik, Radfahren, Schwimmen
oder Wandern – solche Aktivitäten kräftigen
außerdem das Bindegewebe. AOK-Ärztin Reinhard: „Entscheidend ist nicht die Sportart, sondern dass regelmäßig trainiert wird: Zwei- bis dreimal die Woche eine halbe Stunde ist besser als
einmal eine oder zwei Stunden.“
Ausgewogene Ernährung
Auch regelmäßige Massagen und Wechselduschen fördern die Durchblutung der Haut.
Durch eine ausgewogene Ernährung können
Frauen zusätzlich verhindern, dass ihr Körper Fett
ansetzt. „Vollkornprodukte, Obst und Gemüse
sollten bevorzugt gegessen, Salz, Zucker und
Fleisch reduziert werden. Außerdem sollten täglich zwei bis drei Liter ungezuckerte Flüssigkeit
getrunken werden“, rät Dr. Kirsten Reinhard.
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