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Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Inhalt AIDS-Gefahr rückt aus dem Blick: Das tödliche Risiko bleibt 2 Den Körper fit halten: Gesund durch Vitamine 6 psg-Grafik: ABC für die Gesundheit 10 Silvesterböller und die Folgen: So lassen Sie es „richtig“ knallen 11 psg-Foto: Der große Silvester-Knall und die Folgen 15 Frauengesundheit (11) Schönheitsfehler Zellulitis: Wenn die Haut sich wölbt 16 AOK-Radio-Service Der Gesundheitstipp ab Mittwoch, 27. November, beim AOK-Radioservice im Internet: „Depressionen – wenn trübe Stimmungen den Alltag begleiten“. Der direkte Klick: www.aok.de/bundesverband/presse/o_ton_aktuell.html Herausgeber: Pressestelle des AOK-Bundesverbandes, Bonn Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn Redaktion: Dr. Barbara Marnach (verantwortlich) Susanne Beniers (verantwortlich) Claudia Schmid E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honrarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 AIDS-Gefahr rückt aus dem Blick Das tödliche Risiko bleibt 25.11.02 (psg). Die Zahlen sind erschreckend: Jeden Tag stecken sich weltweit rund 14.000 Menschen mit dem HIVVirus an, darunter 6.000 Jugendliche. Das Virus führt zur tödlichen Immunschwächekrankheit AIDS. Nach Angaben des Robert Koch Institutes (RKI) kommen allein in Deutschland jedes Jahr rund 2.000 Neuinfektionen hinzu. „Doch die Themen ,AIDS’ und ,AIDS-Prävention’ sind in der letzten Zeit wieder in Vergessenheit geraten“, sagt Dr. Barbara Marnach, Ärztin beim AOKBundesverband. AIDS ist keinesfalls nur ein Problem von Schwulen, Prostituierten und Drogenabhängigen. Nach Schätzungen des RKI waren im Jahr 2001 von den 2.000 Neuinfektionen etwa 18 Prozent über heterosexuelle Kontakte übertragen worden. Infizierte Drogenbestecke waren in zehn Prozent der Fälle der Grund für eine HIV-Infektion. HIV wird in den meisten Fällen durch Geschlechtsverkehr ohne Kondom übertragen. Barbara Marnach: „Wer über die Krankheit aufgeklärt ist und Vorsichtsmaßnahmen einhält, kann sich und andere vor der Ansteckung am besten schützen.“ Eine Ansteckung ist möglich, wenn Blut, Samen- oder Scheidenflüssigkeit eines HIVinfizierten Menschen in den Blutkreislauf eines anderen gelangen. Das Virus kann ins Blut gelangen, wenn zum Beispiel Drogenabhängige die 2 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 selbe Spritze benutzen oder über die Schleimhäute, vor allem beim ungeschützten Sex ohne Kondom. In vielen Ländern sind AIDS und andere sexuell übertragbare Krankheiten erheblich stärker verbreitet als in Deutschland. Kein Grund zur Entwarnung In Deutschland starben im Jahr 2001 circa 600 Menschen an AIDS. „Da sich die Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren verbessert haben, ist zwar die Lebenserwartung von HIV-Infizierten gestiegen, ein Grund zur Entwarnung ist das jedoch nicht“, so AOK-Ärztin Marnach. Es gibt bislang kein Heilmittel gegen AIDS oder einen Impfstoff gegen HIV. Deshalb gilt auch weiterhin: Der beste Schutz vor AIDS ist die Vermeidung der Ansteckung mit HIV. Ausgrenzung ist der falsche Weg Niemand schützt sich aber, indem er HIV-Infizierte ausgrenzt. „HIV wird nicht über Tröpfcheninfektionen verbreitet, wie beispielsweise Tuberkulose oder Grippe“, so AOK-Expertin Dr. Barbara Marnach. „Außerhalb des Körpers überlebt das Virus nicht lange. AIDS bekommt man also nicht, weil man jemandem die Hand gibt oder die selbe Toilette benutzt.“ Nach einer Infektion kann eine medikamentöse Behandlung die Vermehrung von HIV im Körper für einige Zeit aufhalten. Doch meist wird das Virus irgendwann unempfindlich (resistent). Kombinationen moderner Medikamente können Nebenwirkungen mindern, auch die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von HIV von der Mutter 3 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 auf das ungeborene Kind lässt sich reduzieren. HIV (Humanes Immundefekt Virus) ist ein Virus, das vor allem die Zellen des Abwehrsystems befällt. Ärztin Dr. Barbara Marnach: „Es vermehrt sich in den Zellen, setzt sie außer Funktion und zerstört sie schließlich. Das körpereigene Abwehrsystem kann – anders als bei vielen anderen Infektionen – HIV nicht aus dem Körper entfernen, obwohl der Körper einige Wochen nach der Infektion Abwehrstoffe gegen das eingedrungene Virus bildet.“ Erste Anzeichen der Infektion Erste Anzeichen einer HIV-Infektion kann es schon wenige Wochen nach der Ansteckung geben. Anzeichen sind zum Beispiel kurz andauerndes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Hautausschlag und Lymphknoten-Schwellungen. Dieses vorübergehende Krankheitsbild, die so genannte akute HIV-Erkrankung, ist nicht das selbe wie die Krankheit AIDS („Vollbild“). Tödliche Erkrankung Im Verlauf mehrerer Jahre entwickelt sich durch HIV eine Schwächung des Immunsystems, die schließlich zur tödlichen Erkrankung AIDS führt. AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome, erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom) macht den Körper wehrlos gegen viele Krankheitserreger, die ein gesunder Mensch ohne Probleme abwehrt. AIDS ist das Endstadium der HIVInfektion. Die meisten Menschen mit HIV bleiben über viele Jahre beschwerdefrei. Die Infektion wirkt sich in 4 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 dieser Zeit nicht spürbar aus. „Man sieht es den Menschen nicht an, dass sie sich mit HIV infiziert haben“, so Dr. Barbara Marnach. „Doch mit der Ausbreitung des Virus im Körper können Infizierte andere anstecken und das sogar schon einige Tage bevor Antikörper im HIV-Test nachweisbar sind.“ Sogar wenn das Virus wegen einer Behandlung mit Medikamenten im Blut nicht mehr nachweisbar sein sollte, ist eine Übertragung des Virus auf andere möglich. „Eine HIV-Infektion lässt sich nur durch Blutuntersuchungen nachweisen“, so AOK-Ärztin Marnach. „Eine AIDS-Erkrankung kann nur ein Arzt feststellen. Viele Symptome, die bei AIDS auftreten, kommen nämlich auch bei anderen Erkrankungen vor.“ Persönliche Beratung vor einem Test Wer befürchtet, sich mit HIV angesteckt zu haben, sollte sich vor dem Test unbedingt ausführlich persönlich bei einem Arzt, dem Gesundheitsamt oder in einer AIDS-Beratungsstelle informieren. Auch bei Bluttransfusionen besteht ein geringes Ansteckungsrisiko, denn in den ersten Wochen nach einer Infektion des Spenders sind HIVAntikörper oder Virusbestandteile noch nicht sicher nachweisbar. Wer weiß, dass eine Operation geplant ist, kann mit seinem Arzt über eine Eigenblutspende reden. Weitere Infos zum Thema AIDS gibt es auf der Internet-Homepage der AOK unter www.aok.de (erst „Jugendliche“ anklicken, dann „heartbeat“ und „lovelessons“); bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.bzga.de und unter www. aidsberatung.de. 5 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honrarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Den Körper fit halten: Gesund durch Vitamine 25.11.02 (psg). Wer sich oft müde und schlapp fühlt und häufiger unter Erkältungen leidet, dem fehlen möglicherweise Vitamine. Sie stärken das Immunsystem und organisieren zusammen mit anderen Nährstoffen den menschlichen Stoffwechsel. „Für das Wachstum von Haut, Haaren und Zähnen braucht der Körper unbedingt ausreichend Vitamine. Dasselbe gilt für gesunde Augen und Knochen“, erklärt Anita Zilliken, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK. „Am besten funktioniert die Vitaminversorgung über die Nahrung. Vitaminpräparate sind kein gleichwertiger Ersatz“, so die AOK-Expertin. Wer sich ausgewogen ernährt, muss keine Mangelerscheinungen befürchten: Gemüse und Obst, Kartoffeln, Reis, Nudeln und Getreideprodukte sollten etwa zwei Drittel der Nahrungsmittel ausmachen. Die Hälfte der Obst- und Gemüseportion sollte am besten roh gegessen werden. Auch Milch und Milchprodukte gehören täglich auf den Speiseplan. „Wir brauchen pro Tag etwa ein Glas Milch plus eine Scheibe Käse oder Milch und einen Joghurt“, sagt Anita Zilliken. Auch in Ölen und Fetten sind Vitamine enthalten. Sie sollten als Brotaufstrich oder zum Braten und Backen aber nur sparsam verwendet werden. Dabei sind pflanzliche Fette für den Menschen besser als tierische. Vitamine werden in zwei 6 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Gruppen eingeteilt: In wasserlösliche und fettlösliche. Wasserlösliche Vitamine sind zum Beispiel Vitamin C (Ascorbinsäure) und die B-Vitamine. Anita Zilliken: „Wasserlösliche Vitamine braucht der Körper täglich neu, denn der Körper kann sie nicht lange speichern, sondern scheidet das, was er nicht braucht, über die Nieren aus. Es nützt also nichts, viele Orangen oder Kiwis auf einmal zu essen. Besser ist es, sich täglich neu damit zu versorgen.“ Vitamin C steckt zum Beispiel in Zitrusfrüchten wie Orangen oder Zitronen und in Kiwis. Menschen, die zu wenig Vitamin C bekommen, sind anfälliger für Infektionen und haben eine schlechte Wundheilung. Auch allgemeine Müdigkeit kann ein erstes Zeichen sein. Vitamine der B-Gruppe B-Vitamine kommen in Vollkornprodukten und Fleisch vor. „Sie werden vor allem für viele Funktionen der Nervenzellen und die Herstellung von Blutzellen gebraucht“, so Zilliken. Zur B-Gruppe gehören auch die nicht so bekannten Vitamine Biotin (vor allem in Nüssen, Haferflocken und Soja enthalten) und Folsäure, die vor allem für schwangere Frauen wichtig ist (in Vollkorn, Soja, grünem Gemüse, Salat und Weizenkeimen enthalten). Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen A, D, E und K. Ernährungswissenschaftlerin Anita Zilliken: „A und D stecken zum Beispiel in Fisch. Die Vorstufe zum Vitamin A, die Carotine, sind in fast allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. In pflanzlichen Fetten finden wir Vitamin E, K in Kartoffeln, Tomaten und grünem Gemüse. Die Vitamine A 7 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 und E sind zum Beispiel wichtig für eine gesunde Haut und ein intaktes Immunsystem.“ Zu wenig Vitamin K verursacht Nasen- und Zahnfleischbluten; Wunden heilen schlecht. Ein Mangel an Vitamin K kommt allerdings selten vor; überwiegend bei Säuglingen. Überdosierung ist selten Fettlösliche Vitamine kann der menschliche Körper – anders als wasserlösliche Vitamine – speichern: Zu viele solcher Vitamine können krank machen. „Eine Überdosierung tritt erst ab der fünffachen Menge der empfohlenen Tagesdosis auf und ist nicht sehr wahrscheinlich. Sie wird meistens durch die Einnahme von Vitaminpillen verursacht“, so Zilliken. Erhöhter Vitaminbedarf Einen erhöhten Vitaminbedarf haben zum Beispiel Sportler, Raucher, Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, Schwangere, Stillende und Frauen, die die Pille nehmen. „Manchmal ist es sinnvoll, die Ernährung durch Vitaminpräparate zu ergänzen. Das sollte immer in Absprache mit einem Arzt geschehen.“ Wer sich ausgewogen ernährt und gesund ist, braucht keine zusätzlichen Pillen und Pülverchen. Neben der Auswahl der Lebensmittel kommt es aber auch auf die Zubereitung an. Denn nur wer ein paar Regeln beachtet, kann sicher sein, dass in Salat und Gemüse noch Vitamine stecken, wenn das Essen serviert wird: 8 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 - Rohes Gemüse erst nach dem Waschen zerkleinern. - Wer kein frisches Gemüse servieren kann, sollte Tiefkühlkost nehmen. Das Gemüse kommt frisch vom Feld in den Kälteschlaf. - Je länger ein Lebensmittel gelagert, gewässert oder gekocht wird, desto mehr Vitamine gehen verloren. - Vitamine scheuen das Licht und vertragen auch keine Hitze und keinen Sauerstoff. Beim Kochen nicht zu oft umrühren. - Vitamin schonend ist das Garen, Dämpfen oder Dünsten bei mäßiger Hitze, am besten in einem geschlossenen Topf, damit die Vitamine nicht über den Wasserdampf entweichen können. - Ein Teil der Nährstoffe geht ins Wasser über. Man kann sie retten, wenn man das Kochwasser für eine Brühe oder die Soße verwendet. 9 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Vitamine halten den Körper fit Wer sich oft müde fühlt und häufig erkältet ist, dem fehlen möglicherweise Vitamine. Sie stärken das Immunsystem und sind wichtig für das Wachstum von Haut, Haaren und Zähnen. Das gilt auch für gesunde Augen und Knochen. Vitamine werden in wasserlösliche und fettlösliche eingeteilt. Wasserlösliche Vitamine kann der Körper nicht speichern; fettlösliche dagegen schon. Wer sich ausgewogen ernährt, muss keine Mangelerscheinungen befürchten: Gemüse und Obst, Kartoffeln, Reis, Nudeln und Getreideprodukte sollten zwei Drittel der Nahrungsmittel ausmachen. Die Hälfte der Obst- und Gemüseportion sollte roh gegessen werden. Auch Milch und Milchprodukte gehören täglich auf den Speiseplan. Grafik: AOK-Mediendienst Die Grafik kann bei Quellenangabe kostenfrei verwendet werden. Sie können sie aus der AOK-Bilddatenbank im Internet herunterladen: www.aok-presse.de („Bilddatenbank“ / Auswahlmenü: Presseservice Gesundheit / psg-Ratgeber) 10 Redaktion: AOK Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honrarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Silvesterböller und die Folgen: So lassen Sie es „richtig“ knallen 25.11.02 (psg). Silvester ohne Böller und Raketen? Ein Jahreswechsel ohne Knaller ist für viele wie Weihnachten ohne Geschenke und Festtagsbraten. Nach Angaben des Verbandes der pyrotechnischen Industrie fliegen zu jedem Jahreswechsel Feuerwerkskörper im Wert von etwa 100 Millionen Euro in die Luft. Doch der große Knall zu Silvester kann böse Folgen haben. Tausende Menschen erleiden in der Neujahrsnacht akute Hörschäden durch Silvesterknaller. „Etwa zehn Prozent der durch Feuerwerk Geschädigten behalten ihr Leben lang einen Hörschaden“, sagt Dr. Michael Held, Hals-Nasen-Ohren-Arzt beim AOK-Bundesverband. Der Lärm eines explodierenden Böllers kann ein Knall-Trauma mit Schädigung der Haarzellen im Innenohr hervorrufen. Manchmal kommt es sogar zu einem Explosions-Trauma mit Zerreißung des Trommelfells. Vor allem in der Woche nach Silvester ist in den Praxen der Hals-Nasen-Ohren (HNO)-Ärzte ein rasanter Anstieg an Patienten zu verzeichnen. Diese klagen dann oft über ein Pfeifen im Ohr sowie über eingeschränktes Hörvermögen. So ergab etwa eine von der HNOKlinik der Uni Tübingen durchgeführte Befragung aller deutschen Kliniken, dass allein an Silvester/Neujahr 98/99 deutschlandweit über 1.000 Menschen wegen eines Knalltraumas (also 11 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 wegen einer in der Hörprüfung nachweisbaren Schwerhörigkeit) in Krankenhäuser aufgenommen werden mussten. Hohe Dunkelziffer „Die Dunkelziffer wird wohl um ein vielfaches höher liegen“, so AOK-Experte Held. „Viele Betroffene gehen gar nicht oder nicht frühzeitig genug zum Arzt, da sich die Gehörschädigung nicht immer durch einen kompletten Hörverlust bemerkbar macht.“ Oft äußert sich ein Hörschaden nach der Knallerei auch durch Symptome wie einen dumpfen Höreindruck, Ohrgeräusche sowie die Tatsache, dass Nebenund Hintergrundgeräusche schlechter verstanden werden. Schutz durch großen Abstand „Wer sich schützen will, sollte großen Abstand zu der Knallerei halten und das Feuerwerk am besten durch die Fenster beobachten. Dies gilt besonders für jene, die bereits an einer Hörschädigung leiden“, so Dr. Held. Wegen der kurzen Dauer der Schallwirkung nehmen die meisten Menschen den Lärm von Krachern und Böllern leiser wahr, als er tatsächlich ist. Doch wenn Böller in unmittelbarer Nähe des Trommelfells gezündet werden, können Schallpegel von über 160 Dezibel (dB) erzeugt werden. Damit sind sie lauter als der Lärm eines Presslufthammers. „Die Schmerzgrenze von 120 Dezibel wird dabei deutlich überschritten“, so HNO-Arzt Held. 12 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Wer trotzdem auf die Knallerei nicht verzichten möchte, sollte unbedingt Vorsichtsmaßnahmen treffen. Feuerwerkskörper enthalten explosionsgefährliche Stoffe, die bei unsachgemäßer Anwendung neben den Ohren auch die Augen schädigen sowie zu Verbrennungen führen können. Feuerwerkskörper unterliegen deshalb der Zulassungspflicht durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Nur zugelassene Knaller kaufen „Beim Kauf sollte unbedingt auf geprüfte und zugelassene Feuerwerkskörper geachtet werden“, so Held. Sie sind an der Kennzeichnung BAM P I oder P II und einer laufenden Nummer erkennbar, zum Beispiel: BAM – P II – 1912. Feuerwerkskörper der Klasse (P I) sind weniger gefährlich als solche der Klasse II (P II). Feuerwerkskörper der Klasse II dürfen nur zu Silvester und nur an Menschen über 18 Jahre verkauft werden. Hinweise in deutscher Sprache Nicht zugelassen sind außerdem Feuerwerkskörper, die keine Verwendungshinweise in deutscher Sprache haben. Die Zulassung durch die BAM bedeutet aber nicht, dass die Feuerwerkskörper ungefährlich sind, sondern nur, dass sie bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als sicher in der Handhabung gelten. Wer Feuerwerkskörper ohne amtliche Prüfnummer kauft und benutzt, riskiert seine Gesundheit. 13 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Solche Böller oder Raketen zu verkaufen ist zudem verboten. Doch auch bei Feuerwerkskörper aus Deutschland gilt: - Die Anleitung muss immer sorgfältig möglichst bei Tageslicht gelesen und vor allen Dingen auch beachtet werden. - Zum Abfeuern sollte ein Platz abseits von Menschenmengen gesucht werden. Niemals darf auf andere gezielt werden. Der Abfeuernde sollte zudem nicht alkoholisiert sein. - Aus Sicherheitsgründen sollte vor dem Abfeuern ein Eimer mit Wasser oder ein Feuerlöscher bereit stehen. - Auf keinen Fall sollten Basteleien an den Knallern vorgenommen werden. - Böller und Raketen gehören nicht in Kinderhände. - Blindgänger dürfen nie zum zweiten Mal gezündet werden, sondern müssen entsorgt werden. - Zur eigenen Sicherheit sollte jeder Betrunkenen aus dem Weg gehen, die mit Knaller werfen. Übrigens: Wer sein Geld lieber für einen gemeinnützigen Zweck spenden will, statt es in der Neujahrsnacht zu verpulvern, findet im Internet unter www.brot-statt-boeller.de Anregungen. 14 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Der große Silvester-Knall und die Folgen Silvester ohne Böller und Raketen ist für viele Menschen undenkbar. Feuerwerkskörper im Wert von etwa 100 Millionen Euro fliegen zu jedem Jahreswechsel in die Luft. Doch die Knallerei hat oft böse Folgen: Tausende Menschen erleiden in der Neujahrsnacht akute Hörschäden. „Etwa zehn Prozent der durch Feuerwerk Geschädigten behalten einen solchen Hörschaden ihr Leben lang“, sagt Dr. Michael Held, Hals-Nasen-OhrenArzt beim AOK-Bundesverband. Wer sich schützen will, sollte großen Abstand zu der Knallerei halten und das Feuerwerk am besten vom Fenster aus beobachten. Beim Kauf von Böllern unbedingt darauf achten, dass sie von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) geprüft und zugelassen wurden. Wer ein Feuerwerk zünden will, muss immer sorgfältig und in Ruhe die Anleitung lesen und sie auch beachten. Außerdem gilt: Böller und Rakten gehören nicht in Kinderhände und nicht in die Hände alkoholisierter Erwachsener! Foto: AOK-Mediendienst Dieses Foto kann bei Quellenangabe kostenlos verwendet werden. Sie können es aus der AOK-Bilddatenbank im Internet direkt herunterladen: www.aok-presse.de („Bilddatenbank“ / Auswahlmenü: Presseservice Gesundheit / psg-Ratgeber) 15 Redaktion: AOK Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail:[email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honrarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Frauengesundheit (11) Schönheitsfehler Zellulitis: Wenn die Haut sich wölbt 25.11.02 (psg). Orangenhaut, Zellulitis oder Cellulite – drei Begriffe für ein und dasselbe typisch weibliche Problem. 80 Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Zellulitis, das sind Wölbungen und Dellen auf der Haut, die vor allem an Bauch, Po, Oberschenkeln und Hüften auftreten. „Zellulitis ist keine Krankheit im klassischen Sinn, sondern ein ästhetisches Problem“, erklärt Dr. Kirsten Reinhard, Ärztin beim AOK-Bundesverband. Zellulitis ist eine Veränderung der Zellen des Bindegewebes, die aufgrund ihres Aussehens auch „Orangenhaut“ genannt wird. Durch den speziellen Aufbau des weiblichen Bindegewebes in der Unterhaut entsteht eine Hautstruktur, die der Schale einer Apfelsine ähnelt. Anfangs ist diese Hautveränderung, die vor allem an den Oberschenkeln und am Po auftritt, nur dann sichtbar, wenn man die Haut zusammendrückt. Mit zunehmendem Alter sowie durch Übergewicht tritt die Orangenhaut stärker hervor. Ein Schönheitsproblem, das den betroffenen Frauen von zahlreichen Zeitschriften und der Kosmetikindustrie immer wieder vor Augen geführt wird. Die Zellulitis lässt sich nicht mit Cremes und Salben bekämpfen. Dr. Kirsten Reinhard: „Der 16 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de Mediendienst des AOK-Bundesverbandes • Verwendung honorarfrei • Beleg an die Redaktion erbeten Ausgabe 11 • 25.11.2002 Ursprung des Problems liegt in den unteren Hautschichten. Salben oder Cremes dringen nur oberflächlich ein.“ Regelmäßige Bewegung Allerdings lassen sich die Symptome lindern. Effektivste Maßnahme ist bei Übergewicht die Fettreduzierung durch Gewichtsabnahme und der Aufbau von Muskeln durch regelmäßige Bewegung. Gymnastik, Radfahren, Schwimmen oder Wandern – solche Aktivitäten kräftigen außerdem das Bindegewebe. AOK-Ärztin Reinhard: „Entscheidend ist nicht die Sportart, sondern dass regelmäßig trainiert wird: Zwei- bis dreimal die Woche eine halbe Stunde ist besser als einmal eine oder zwei Stunden.“ Ausgewogene Ernährung Auch regelmäßige Massagen und Wechselduschen fördern die Durchblutung der Haut. Durch eine ausgewogene Ernährung können Frauen zusätzlich verhindern, dass ihr Körper Fett ansetzt. „Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sollten bevorzugt gegessen, Salz, Zucker und Fleisch reduziert werden. Außerdem sollten täglich zwei bis drei Liter ungezuckerte Flüssigkeit getrunken werden“, rät Dr. Kirsten Reinhard. 17 Redaktion: AOK-Mediendienst Postfach 20 06 52 53 136 Bonn E-Mail: [email protected] Telefon: 0228/84900-13 Telefax: 0228/84900-20 Internet: www.aok-presse.de