Psychologie aktuell: Jürgen Margraf ist neuer Präsident der DGPs

Transcription

Psychologie aktuell: Jürgen Margraf ist neuer Präsident der DGPs
Psychologie aktuell: Jürgen Margraf ist neuer Präsident der DGPs: Psychologenverband wählt Forscher der Ruhr-Universität
02-10-12
Jürgen Margraf ist neuer Präsident der DGPs: Psychologenverband wählt Forscher der Ruhr-Universität
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs) hat am 26. September 2012 den
Bochumer Wissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Margraf zu ihrem neuen Präsidenten und
Nachfolger von Prof. Dr. Peter A. Frensch gewählt. Neue Vizepräsidentin wurde Prof. Dr.
Andrea Abele-Brehm (Universität Erlangen-Nürnberg). Als zweiter Vizepräsident wurde Prof.
Dr. Gerhard Stemmler (Philipps-Universität Marburg) im Amt bestätigt.
Unser Hauptanliegen ist der Mensch
Jürgen Margraf ist seit März 2010 Alexander-von-Humboldt-Professor für Klinische Psychologie und
Psychotherapie an der Ruhr-Universität Bochum. Er leitet dort zusammen mit Prof. Dr. Silvia
Schneider das neu etablierte Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit.
Margraf ist ein weltweit führender Experte für Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten psychischer
Störungen. Prof. Margraf war Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates Psychotherapie der
Bundesrepublik Deutschland und Präsident des europäischen Dachverbandes für Verhaltenstherapie
(European Association for Behavioural and Cognitive Therapies). Er ist Mitglied der Akademie der
Naturforscher Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften) und erhielt mit der
Humboldt-Professur als erster Psychologe den höchstdotierten deutschen Forschungspreis. Ich
möchte auf der Arbeit des bisherigen Vorstandes aufbauen und damit dazu beitragen, dass der
Einfluss der wissenschaftlichen Psychologie auf die öffentliche Wahrnehmung und Gestaltung
unseres Fachgebietes weiter gestärkt wird , sagte der Klinische Psychologe und Psychotherapeut
Margraf nach seiner Wahl. Die Psychologie ist ein faszinierendes Fach an der Schnittstelle von
Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Dabei verlangt das enorm gewachsene Interesse an
psychologischen Themen eine aktivere Rolle in der Kommunikation des Beitrags der Psychologie zur
den drängenden Fragen unserer Gesellschaft. Margraf skizzierte auch die wissenschaftspolitische
Aufgabenstellung des Vorstandes: Unser Ziel ist, ein fundiertes Psychologiestudium auch im
aktuellen hochschulpolitischen Umfeld der ständigen Reformen sicherzustellen. Zudem wollen wir
unseren Einfluss in der Forschungsförderung auch im Verbund mit Nachbardisziplinen zum Wohle
der Menschen einsetzen. Denn unser Hauptanliegen ist der Mensch.
Gesellschaftliche Probleme bewältigen
Die neue Vizepräsidentin der DGPs Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm (Lehrstuhl für Sozialpsychologie
der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) will ebenfalls an die erfolgreiche Arbeit des
bisherigen Vorstandes anknüpfen. Die Psychologie ist als wissenschaftliches Fach stark, wenn sie
die Einheit in der Vielfalt bewahrt, das heißt Teildisziplinen fördert, aber das Ganze im Auge behält
und nicht der Gefahr des Schachteldenkens erliegt , sagte sie bei ihrer Bewerbung. Dies gilt für
Masterstudienprogramme genauso wie für Graduiertenschulen. Ich halte wissenschaftlich fundierte
Kompetenz zur Bewältigung gesellschaftlicher Probleme für eine wesentliche Zielsetzung der
Psychologieausbildung. Abele-Brehm will sich darüber hinaus für ein neues Bewertungssystem
einsetzen. Wir sollten über die Währung der wissenschaftlichen Leistung nachdenken , sagte sie.
Zusätzlich zu quantitativen Indikatoren müssen wir weitere Parameter bestimmen, die bei der
Graduiertenausbildung, bei Berufungsverfahren oder bei Preisvergaben Berücksichtigung finden
Seite 1 von 2
Psychologie aktuell: Jürgen Margraf ist neuer Präsident der DGPs: Psychologenverband wählt Forscher der Ruhr-Universität
können.
DGPs Kongresses 2014 in Bochum
Neuer Beisitzer und gleichzeitig Ausrichter des in Bochum stattfindenden 49. DGPs Kongresses 2014
ist der Biopsychologe Prof. Dr. Onur Güntürkün (Institut für Kognitive Neurowissenschaft,
RUB-Fakultät für Psychologie). Die Psychologie in Deutschland steht sehr gut da , erklärte
Güntürkün auf der Hauptversammlung der DGPs. An verschiedenen Standorten entstehen
international eng verflochtene Forschungsschwerpunkte. Sie bilden die kritische Masse für große
Forschungsverbünde. Er forderte außerdem: Wir sollten dafür sorgen, dass ein einheitlicher Kanon
der Psychologie im Bachelor gelehrt wird. Im Masterstudium können dann standortspezifische Profile
dazu beitragen, dass wir weiter auf internationalem Spitzenniveau forschen. Gleichzeitig bleiben wir
für Studenten und Wissenschaftler attraktiv.
Über die DGPs
Der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Andreas Frey von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und
der Sozialpsychologe Prof. Dr. Roland Deutsch von der Technischen Universität Dresden
vervollständigen als Schatzmeister und Schriftführer das sechsköpfige Führungsgremium der DGPs.
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs) ist die Vereinigung der in Forschung und
Lehre arbeitenden Psychologinnen und Psychologen, ein rechtsfähiger, gemeinnütziger Verein. Über
3.000 Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind in der DGPs
zusammengeschlossen; ihr gemeinsames Ziel ist es, mit den Resultaten ihrer Arbeit Stellung zu
beziehen in der Welt der Universitäten, der Forschung und dem Alltag. Psychologische Erkenntnis da
zu verbreiten, wo sie nützlich ist und helfen kann. Dazu will auch die DGPs beitragen: durch die
Bündelung und Verbreitung relevanter Information, durch Anstöße zur Verbesserung der Lehre, durch
Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und anderen Ländern, durch kluge Förderung von
wissenschaftlichem Nachwuchs und durch Information einer interessierten Öffentlichkeit.
idw-online.de/pages/de/news498535
Riemann, Rainer (Hrsg.): 48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
Pabst, Lengerich/Berlin/Wien, 680 Seiten, DIN A4, ISBN 978-3-89967-829-1
Seite 2 von 2