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PENTHOUSE REISE Inselhopping in der Karibik TEIL 1 Ab in die KARIBIK! Endlos weiße Sandstrände, Wassertemperaturen um die 30 Grad und traumhafte Landschaften – das alles und noch viel mehr bieten die Inseln der Karibik. Und weil man mehr als eine dieser zahlreichen Eilande genießen sollte, gibt es das Insel-Hopping. Egal ob per Boot oder Flugzeug, Penthouse kann ganz klar bestätigen: Das Hüpfen lohnt sich! Im ersten Teil unserer Reise-Serie geht es auf die Französischen Antillen. Von Tanja Schwichtenberg 78 PENTHOUSE 02 I 03 2016 PENTHOUSE REISE INSELHÜPFEN auf Französisch: Martinique, Dominica & Guadeloupe DIE BLUMENINSEL Alle großen deutschen Flughäfen liegen den Hauptstadtlughafen Fort-de-France auf Martinique an, mit einer Gesamtlugdauer von circa 15 Stunden muss man aber rechnen. Ein verkraftbarer Weg, wenn man sieht, was einen erwartet. Die wunderschöne Natur von Martinique ruft verlockend nach einer Erkundungstour, denn wie oft im Leben bekommt man schon einen echten Tropenwald zu sehen? Entlang der Westküste warten interessante Städte wie das einstige „Paris der Karibik“ Saint-Pierre. Die Stadt war Bilder: Geoplan Reisen, Fotolia MARTINIQUE die Kulturmetropole auf Martinique, bevor sie Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Ausbruch des Vulkans Mont Pelée vollkommen zerstört wurde. Ein vulkanologisches Museum und historische Überreste geben Aufschluss über das verheerende Unglück. Historisches gibt es auf der gesamten Insel zuhauf. 1502 von Christoph Kolumbus entdeckt, ist sie fast konstant in französischem Besitz, seit die Franzosen sie 1635 kolonialisierten. Auch Napoleons Ehefrau, Kaiserin Joséphine, wurde auf Martinique geboren. Ihre Eltern hatten eine Zuckerrohrplantage, auf der das Geburtshaus steht. Heute fungiert es als Museum und ist eine weitere lohnens- werte Attraktion. Das Entspannen und Genießen darf natürlich nicht zu kurz kommen. Die kreolische Küche besteht insbesondere aus Fisch, Schalentieren und Hülsenfrüchten und ist gern feurig scharf. Auch die Ost-/Atlantikküste von Martinique hat beeindruckende Natur zu bieten. Die Bananenplantagen gehören zum Gesamtbild natürlich dazu, schließlich machen die gelben Energielieferanten 40 Prozent der Exporterlöse aus – neben Rohrzucker, Rum und Ananas. Naturliebhaber sollten sich auf keinen Fall das Naturreservat auf der Halbinsel Caravelle entgehen lassen: Beeindruckende Felsenküste, dichtbewachsene Mangrovenwälder und allerlei verschiedene Tierarten gibt es zu bewundern. Wer sich für Architektur begeistert, kann in Le Francois das „Habitacion Clément“, ein altes Herrenhaus im Kolonialstil, besichtigen. Seit 1996 ein Museum, ist es original möbliert und gibt einen Einblick in das Leben der ehemaligen Gutsbesitzer. Es war Ende des 19. Jahrhunderts eine Rumdestillerie. Sämtliche Gerätschaften wurden restauriert, sind zwar nicht funktionsfähig, aber geben Aufschluss über die Herstellung von Rum. Natürlich darf bei so vielen Informationen über die Herstellung des lüssigen Goldes eine Verköstigung des „Rhum Clément“ nicht fehlen. Tausende Liter MARTINIQUE Wunderschöne Landschaften und ausgezeichneten Rum gibt’s auf Martinique. 02 I 03 2016 PENTHOUSE 79 PENTHOUSE REISE des edlen Rums werden in Eichenfässern auf dem Gelände gelagert und in die ganze Welt verschift. Am Salines-Strand lädt derweil türkis-blaues Wasser zum Baden ein – Wassertemperaturen von mindestens 26 Grad Celsius (im Februar!) überzeugen auch den letzten Bademufel. DOMINICA Üppige, verwegene Natur und ein Whirlpool mitten im Meer – Dominica hat’s. DOMINICA INFO DIE NATURINSEL Vom Hafen in Fort-de-France geht es per Schnellboot innerhalb von zwei Stunden nach Dominica. Diese Karibikinsel gehört nicht zu den französischen Übersee-Départements, wie Martinique und Guadeloupe, sondern zum Commonwealth of Nations, daher ist die Amtssprache auch Englisch. Dominica ist geprägt von unberührter, verwegener Natur, heißen Quellen und Regenwäldern. Ein Großteil der Insel ist nicht erschlossen und auch nur schwer zugänglich, also am besten nicht mit dem Mietwagen umherfahren, sondern sich lieber von den zahlreichen Taxen zu den Sehenswürdigkeiten kutschieren lassen. Ein Auslug in die kleine Hauptstadt Roseau sollte auf jeden Fall eingeplant werden. Mit bunt gemischter Architektur bietet Roseau jede Menge Reize fürs Auge, auch ein Marktbesuch sollte da nicht fehlen. Die einzigartige Tier- und Planzenwelt lässt sich besonders gut bei Wanderungen durch das hügelige Terrain des Nationalparks Morne Trois Pitons erkunden. Das 6.900 Hektar große Schutzgebiet wurde 1997 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Wanderwege führen zum Freshwater Lake und zum Boeri Lake. Besonders mutige Abenteurer begeben sich ins Individuelle Reiseplanung www.geoplan-reisen.de/karibik/ 16 Tage schon ab 4.320 Euro Lust auf karibischen Rum aus Martinique? www.rhum-clement.com/en/ Infos zu den französischen Überseegebieten http://de.france.fr/de/frankreichsueberseegebiete/list/atlantischer-ozean 80 PENTHOUSE 02 I 03 2016 lebensfeindliche Valley of Desolation, das mit blubbernden Schlammlöchern und der zweitgrößten hermalquelle der Welt – dem Boiling Lake mit 60 Metern Durchmesser – aufwartet. Auch die im Regenwald beindlichen Wasserfälle „Trafalgar Falls“, die mit dem Auto ungefähr 20 Minuten von Roseau entfernt sind, sollten auf der Besichtigungsliste ganz oben stehen. Aber auch Wasserratten kommen auf ihre Kosten, denn südlich von Roseau liegt das Champagne Reef, einer von Dominicas beliebtesten Tauchplätzen. Flach genug, um von Schnorchlern und Tauchern gleichermaßen genossen zu werden, kann die Wassertemperatur über den Riföfnungen bis zu 90 Grad erreichen. Durch die ständige Blasenbildung fühlt man sich wie in einem Whirlpool, nur eben in der Mitte des Ozeans. Portsmouth, im Norden der Insel gelegen, ist ebenfalls einen Auslug wert. Dort bieten sich vor allem Kanufahrten an, die durch die Mangroven des Indian River führen. GUADELOUPE INSEL DER SCHÖNEN WASSER Weiter geht es wieder mit dem Schnellboot, dieses Mal nach Guadeloupe, die ebenso einen reichen historischen Hintergrund hat wie Martinique. Von Kolumbus 1493 entdeckt, wurde sie 1635 von den Franzosen kolonisiert. Traumhafte Buchten und weiße Strände auf Guadeloupe – und natürlich Bananen! Sie besteht aus acht bewohnten und vielen kleinen unbewohnten Inseln. Die beiden Hauptinseln Grand-Terre und Basse-Terre sind durch eine schmale Meerenge voneinander getrennt, über die aber eine verbindende Brücke führt. Sehenswürdigkeiten hat auch die größte der Französischen Antillen zu bieten, zum Beispiel den Terrassen-Friedhof in Morne-à-l’Eau, der größtenteils aus schwarz-weiß gekachelten Grabmälern/ Mausoleen besteht. Zuckerrohr spielt auch für Guadeloupe eine wichtige wirtschaftliche Rolle, genau wie der Bananenanbau. Daher gibt es auch Rumdestillerien zu besichtigen – und natürlich Rum zum Probieren. In Port Louis, im Nordwesten von Grand-Terre, liegt der wunderschöne weiße Sandstrand Le Souleur. Mit mindestens 20 Grad Wassertemperatur im Februar und März (danach stetig steigend) lädt das türkisblaue Meer nicht nur zum Schwimmen ein. Wassersportler kommen voll auf ihre Kosten: Surfen, Segeln, Tauchen, Wasserski, Kanu- und Kajakfahrten und Hochseeischen können fast überall ausgeübt GUADELOUPE werden. Beeindruckendes gibt es am nördlichsten Punkt der Insel zu sehen – die Klippen der Pointe de la Grande Vigie. Nur wenige Kilometer entfernt kann man Porte d’Enfer – das Höllentor – bewundern, wo der Atlantik mit seinen mächtigen Wellen Grotten ausgewaschen hat. Faszinierende Felsformationen auch im östlichsten Zipfel von Grand-Terre. Am Pointe des Châteaux ragen zerklüftete Felsen wie ein schlafender Leguan aus dem Meer. Von diesem Punkt aus hat man einen wundervollen Blick auf die Nachbarinseln wie La Désirade oder Marie-Galante. Guadeloupe hat ebenfalls wunderschöne Landschaften zu bieten – und auf Basse-Terre den höchsten Berg der kleinen Antillen, den aktiven (!) Vulkan La Soufrière. Seit Ende der 1970er kam es allerdings zu keinen Aktivitäten mehr, deswegen sollte man sich eine Besteigung des 1.467 Meter hohen Berges nicht entgehen lassen. Wer sich nicht in der Rolle des Reinhold Messners von Guadeloupe sieht, kann seine Zeit auch im umliegenden 17.300 Hektar großen Nationalpark der Insel vertreiben. Allein 300 Baumarten sowie 270 Farn- und 100 Orchideenarten wachsen dort. Auch 38 Vogel- und 17 Säugetierarten sind zu beobachten. Baden lässt es sich auf Basse-Terre natürlich hervorragend, zum Beispiel am Plage de Grande-Anse oder am Plage de la Perle, die beide mit makellosem weißen Sand und türkisblauem Meer zum Verweilen einladen. Rücklüge nach Deutschland sind ab Guadeloupe ohne Probleme möglich, der internationale Flughafen Pole Caraibes ist fünf Kilometer nördlich von Pointe-à-Pitre gelegen. Ein wirklich riesiges Plus der Französischen Antillen ist, dass man dort mit dem Euro bezahlen kann. Nur auf Dominica sollte man Ostkaribische oder Amerikanische Dollar dabei haben. Also, lassen Sie sich von der äußerst reizvollen Mischung aus französischem Savoir-vivre, britischem Stil und karibischer Leichtigkeit verführen und vergessen Sie nicht, die Badehose und Spiegelrelex einzupacken – und dann: AB IN DIE KARIBIK! 02 I 03 2016 PENTHOUSE 81