Penthouse Germany

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PENTHOUSE REISE
Inselhopping
in der Karibik
TEIL 1
Ab in die
KARIBIK!
Endlos weiße Sandstrände, Wassertemperaturen um die 30 Grad und traumhafte
Landschaften – das alles und noch viel mehr bieten die Inseln der Karibik. Und weil man
mehr als eine dieser zahlreichen Eilande genießen sollte, gibt es das Insel-Hopping. Egal
ob per Boot oder Flugzeug, Penthouse kann ganz klar bestätigen: Das Hüpfen lohnt
sich! Im ersten Teil unserer Reise-Serie geht es auf die Französischen Antillen.
Von Tanja Schwichtenberg
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PENTHOUSE REISE
INSELHÜPFEN
auf Französisch:
Martinique, Dominica & Guadeloupe
DIE BLUMENINSEL
Alle großen deutschen Flughäfen
liegen den Hauptstadtlughafen
Fort-de-France auf Martinique an, mit
einer Gesamtlugdauer von circa 15
Stunden muss man aber rechnen. Ein
verkraftbarer Weg, wenn man sieht,
was einen erwartet. Die wunderschöne
Natur von Martinique ruft verlockend
nach einer Erkundungstour, denn wie
oft im Leben bekommt man schon
einen echten Tropenwald zu sehen?
Entlang der Westküste warten interessante Städte wie das einstige „Paris der
Karibik“ Saint-Pierre. Die Stadt war
Bilder: Geoplan Reisen, Fotolia
MARTINIQUE
die Kulturmetropole auf Martinique,
bevor sie Anfang des 20. Jahrhunderts
durch den Ausbruch des Vulkans Mont
Pelée vollkommen zerstört wurde. Ein
vulkanologisches Museum und historische Überreste geben Aufschluss
über das verheerende Unglück. Historisches gibt es auf der gesamten Insel
zuhauf. 1502 von Christoph Kolumbus
entdeckt, ist sie fast konstant in französischem Besitz, seit die Franzosen sie
1635 kolonialisierten. Auch Napoleons
Ehefrau, Kaiserin Joséphine, wurde auf
Martinique geboren. Ihre Eltern hatten
eine Zuckerrohrplantage, auf der das
Geburtshaus steht. Heute fungiert es als
Museum und ist eine weitere lohnens-
werte Attraktion. Das Entspannen und
Genießen darf natürlich nicht zu kurz
kommen. Die kreolische Küche besteht
insbesondere aus Fisch, Schalentieren
und Hülsenfrüchten und ist gern feurig
scharf.
Auch die Ost-/Atlantikküste von
Martinique hat beeindruckende Natur
zu bieten. Die Bananenplantagen gehören zum Gesamtbild natürlich dazu,
schließlich machen die gelben Energielieferanten 40 Prozent der Exporterlöse aus – neben Rohrzucker, Rum
und Ananas. Naturliebhaber sollten
sich auf keinen Fall das Naturreservat
auf der Halbinsel Caravelle entgehen
lassen: Beeindruckende Felsenküste,
dichtbewachsene Mangrovenwälder
und allerlei verschiedene Tierarten gibt
es zu bewundern. Wer sich für Architektur begeistert, kann in Le Francois
das „Habitacion Clément“, ein altes
Herrenhaus im Kolonialstil, besichtigen.
Seit 1996 ein Museum, ist es original
möbliert und gibt einen Einblick in das
Leben der ehemaligen Gutsbesitzer.
Es war Ende des 19. Jahrhunderts eine
Rumdestillerie. Sämtliche Gerätschaften wurden restauriert, sind zwar nicht
funktionsfähig, aber geben Aufschluss
über die Herstellung von Rum. Natürlich darf bei so vielen Informationen
über die Herstellung des lüssigen
Goldes eine Verköstigung des „Rhum
Clément“ nicht fehlen. Tausende Liter
MARTINIQUE
Wunderschöne
Landschaften und
ausgezeichneten
Rum gibt’s auf
Martinique.
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PENTHOUSE REISE
des edlen Rums werden in Eichenfässern auf dem Gelände gelagert und in
die ganze Welt verschift. Am Salines-Strand lädt derweil türkis-blaues
Wasser zum Baden ein – Wassertemperaturen von mindestens 26 Grad Celsius
(im Februar!) überzeugen auch den
letzten Bademufel.
DOMINICA
Üppige,
verwegene Natur
und ein Whirlpool
mitten im Meer –
Dominica hat’s.
DOMINICA
INFO
DIE NATURINSEL
Vom Hafen in Fort-de-France geht
es per Schnellboot innerhalb von
zwei Stunden nach Dominica. Diese
Karibikinsel gehört nicht zu den französischen Übersee-Départements, wie
Martinique und Guadeloupe, sondern
zum Commonwealth of Nations, daher
ist die Amtssprache auch Englisch.
Dominica ist geprägt von unberührter,
verwegener Natur, heißen Quellen
und Regenwäldern. Ein Großteil der
Insel ist nicht erschlossen und auch
nur schwer zugänglich, also am besten
nicht mit dem Mietwagen umherfahren,
sondern sich lieber von den zahlreichen
Taxen zu den Sehenswürdigkeiten
kutschieren lassen. Ein Auslug in
die kleine Hauptstadt Roseau sollte
auf jeden Fall eingeplant werden. Mit
bunt gemischter Architektur bietet
Roseau jede Menge Reize fürs Auge,
auch ein Marktbesuch sollte da nicht
fehlen. Die einzigartige Tier- und
Planzenwelt lässt sich besonders gut
bei Wanderungen durch das hügelige
Terrain des Nationalparks Morne Trois
Pitons erkunden. Das 6.900 Hektar
große Schutzgebiet wurde 1997 zum
UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.
Wanderwege führen zum Freshwater
Lake und zum Boeri Lake. Besonders
mutige Abenteurer begeben sich ins
Individuelle Reiseplanung
www.geoplan-reisen.de/karibik/
16 Tage schon ab 4.320 Euro
Lust auf karibischen Rum aus
Martinique?
www.rhum-clement.com/en/
Infos zu den französischen
Überseegebieten
http://de.france.fr/de/frankreichsueberseegebiete/list/atlantischer-ozean
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lebensfeindliche Valley of Desolation,
das mit blubbernden Schlammlöchern
und der zweitgrößten hermalquelle der
Welt – dem Boiling Lake mit 60 Metern Durchmesser – aufwartet. Auch die
im Regenwald beindlichen Wasserfälle
„Trafalgar Falls“, die mit dem Auto ungefähr 20 Minuten von Roseau entfernt
sind, sollten auf der Besichtigungsliste
ganz oben stehen.
Aber auch Wasserratten kommen auf
ihre Kosten, denn südlich von Roseau
liegt das Champagne Reef, einer von
Dominicas beliebtesten Tauchplätzen.
Flach genug, um von Schnorchlern und
Tauchern gleichermaßen genossen zu
werden, kann die Wassertemperatur
über den Riföfnungen bis zu 90 Grad
erreichen. Durch die ständige Blasenbildung fühlt man sich wie in einem
Whirlpool, nur eben in der Mitte des
Ozeans. Portsmouth, im Norden der
Insel gelegen, ist ebenfalls einen Auslug
wert. Dort bieten sich vor allem Kanufahrten an, die durch die Mangroven
des Indian River führen.
GUADELOUPE
INSEL DER
SCHÖNEN WASSER
Weiter geht es wieder mit dem Schnellboot, dieses Mal nach Guadeloupe,
die ebenso einen reichen historischen
Hintergrund hat wie Martinique. Von
Kolumbus 1493 entdeckt, wurde sie
1635 von den Franzosen kolonisiert.
Traumhafte
Buchten und
weiße Strände auf
Guadeloupe –
und natürlich
Bananen!
Sie besteht aus acht bewohnten und
vielen kleinen unbewohnten Inseln. Die
beiden Hauptinseln Grand-Terre und
Basse-Terre sind durch eine schmale
Meerenge voneinander getrennt, über
die aber eine verbindende Brücke führt.
Sehenswürdigkeiten hat auch die größte
der Französischen Antillen zu bieten,
zum Beispiel den Terrassen-Friedhof
in Morne-à-l’Eau, der größtenteils aus
schwarz-weiß gekachelten Grabmälern/
Mausoleen besteht.
Zuckerrohr spielt auch für Guadeloupe
eine wichtige wirtschaftliche Rolle, genau wie der Bananenanbau. Daher gibt
es auch Rumdestillerien zu besichtigen
– und natürlich Rum zum Probieren.
In Port Louis, im Nordwesten von
Grand-Terre, liegt der wunderschöne
weiße Sandstrand Le Souleur. Mit
mindestens 20 Grad Wassertemperatur
im Februar und März (danach stetig
steigend) lädt das türkisblaue Meer
nicht nur zum Schwimmen ein. Wassersportler kommen voll auf ihre Kosten: Surfen, Segeln, Tauchen, Wasserski,
Kanu- und Kajakfahrten und Hochseeischen können fast überall ausgeübt
GUADELOUPE
werden. Beeindruckendes
gibt es am nördlichsten
Punkt der Insel zu sehen –
die Klippen der Pointe de la
Grande Vigie. Nur wenige
Kilometer entfernt kann man Porte
d’Enfer – das Höllentor – bewundern,
wo der Atlantik mit seinen mächtigen
Wellen Grotten ausgewaschen hat.
Faszinierende Felsformationen auch im
östlichsten Zipfel von Grand-Terre. Am
Pointe des Châteaux ragen zerklüftete
Felsen wie ein schlafender Leguan aus
dem Meer. Von diesem Punkt aus hat
man einen wundervollen Blick auf die
Nachbarinseln wie La Désirade oder
Marie-Galante. Guadeloupe hat ebenfalls wunderschöne Landschaften zu
bieten – und auf Basse-Terre den höchsten Berg der kleinen Antillen, den aktiven (!) Vulkan La Soufrière. Seit Ende
der 1970er kam es allerdings zu keinen
Aktivitäten mehr, deswegen sollte man
sich eine Besteigung des 1.467 Meter
hohen Berges nicht entgehen lassen.
Wer sich nicht in der Rolle des Reinhold Messners von Guadeloupe sieht,
kann seine Zeit auch im umliegenden
17.300 Hektar großen Nationalpark der
Insel vertreiben. Allein 300 Baumarten
sowie 270 Farn- und 100 Orchideenarten wachsen dort. Auch 38 Vogel- und
17 Säugetierarten sind zu beobachten.
Baden lässt es sich auf Basse-Terre natürlich hervorragend, zum Beispiel am
Plage de Grande-Anse oder am Plage
de la Perle, die beide mit makellosem
weißen Sand und türkisblauem Meer
zum Verweilen einladen. Rücklüge
nach Deutschland sind ab Guadeloupe
ohne Probleme möglich, der internationale Flughafen Pole Caraibes ist fünf
Kilometer nördlich von Pointe-à-Pitre
gelegen.
Ein wirklich riesiges Plus der Französischen Antillen ist, dass man dort
mit dem Euro bezahlen kann. Nur auf
Dominica sollte man Ostkaribische
oder Amerikanische Dollar dabei haben.
Also, lassen Sie sich von der äußerst
reizvollen Mischung aus französischem Savoir-vivre, britischem Stil und
karibischer Leichtigkeit verführen und
vergessen Sie nicht, die Badehose und
Spiegelrelex einzupacken – und dann:
AB IN DIE KARIBIK!
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