Helena Petrovna Blavatsky - Neues Denken, neues Leben

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Helena Petrovna Blavatsky
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Helena Petrovna Blavatsky (gebürtig Helena von
Hahn; nach erster Verehelichung russisch
, Jelena Petrowna
Blawatskaja, moderne engl. Transkription Yelena
Petrovna Blavatskaya; nach zweiter Verehelichung
Helena Betanelly; * 31. Julijul./ 12. August 1831greg.
in Jekaterinoslaw, heute Dnipropetrowsk, Ukraine; †
8. Mai 1891 in London), war eine russische
Okkultistin und Schriftstellerin deutsch-russischer
Herkunft, die vor allem als Mitgründerin der
Theosophischen Gesellschaft bekannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Helena Blavatsky
1 Leben
1.1 Kindheit und Jugend
1.2 Erste Ehe und erste Reisen
1.3 Weitere Reisen und Kontakte zu
Mystikern
1.4 Private Beziehungen und Rätsel
über ein Kind
1.5 Gründung der Theosophischen
Gesellschaft, zweite Ehe und
Aktivitäten in Indien
1.6 Letzte Jahre und Tod
1.7 Weltanschauung und Rezeption
2 Werke
3 Literatur
4 Weblinks
4.1 Deutschsprachige Weblinks
4.2 Englischsprachige Weblinks
4.3 Siegel
5 Einzelnachweise
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Leben
Kindheit und Jugend
Blavatskys Vater war Peter von Hahn, ein deutscher Offizier in russischen Diensten;
ihre Mutter Helena de Fadeyev entstammte alteingesessenem russischem Adel und war
eine bekannte Romanautorin.
Blavatskys Kindheit und Jugend verlief zunächst typisch für eine Adelige. Als Kind
lebte sie mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern bei den Großeltern: Der
Vater war als Mitglied der Russischen Armee in ständig wechselnden Garnisonen im
Kaukasus stationiert, den sich das Zarenreich zu dieser Zeit einzuverleiben begann.
Die kleine Helena besuchte ihn dort häufig und geriet so zum ersten Mal in Kontakt zu
tatarisch-schamanischem und buddhistischem Gedankengut; ein Kalmücke soll ihr
einen Talisman geschenkt haben, den sie immer bei sich trug. Zu Hause lebte sie in
einer anderen Welt: auf der einen Seite die Rituale der Russisch-Orthodoxen Kirche,
andererseits der alte heidnische Volksglaube mit Werwölfen, bösen und guten
Geistern, wie ihn ihr das Gesinde vermittelte. Das junge Mädchen sog alles wie ein
Schwamm auf und wusste später im Leben daraus Nutzen zu ziehen.
Als sie elf Jahre alt war, starb ihre Mutter, und Helena verbrachte den Rest ihrer
Kindheit bei den Großeltern, lebte auch zeitweise in Saratow, Odessa und in Sankt
Petersburg: Der Großvater war hoher Regierungsbeamter in den neu entstandenen
Provinzen des russischen Großreichs und wechselte öfters den Standort.
Als Heranwachsende zeichnete sie, spielte Klavier und galt als ausgezeichnete
Reiterin, die gerne halbwilde Pferde zuritt. Sie soll aufbrausend und rebellisch
gewesen sein und fügte sich nur schwer in die Konventionen ihres gesellschaftlichen
Standes. Einmal, so erzählte sie selbst, soll sie, um der Teilnahme an einer verhassten
Ballveranstaltung zu entgehen, sich eigenhändig die Beine mit kochendem Wasser
verbrüht haben, um zu Hause bleiben zu dürfen. Zeitgenossen beschreiben sie als vom
Typ her eher maskulin.
Blavatsky verkehrte früh in russischen Bohème-Kreisen und kam in Kontakt mit
okkulten Praktiken des Mesmerismus. Auch mit spiritistischen Sitzungen - gerade bei
der russischen Schickeria in Mode - machte sie erste Bekanntschaft. Inzwischen war
die Familie nach Tiflis gezogen, wo der Großvater einen hohen Verwaltungsposten
beim russischen Gouverneur innehatte.
Erste Ehe und erste Reisen
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Mit siebzehn Jahren heiratete sie, um der Enge ihres Umfeldes zu entgehen und aus
Enttäuschung über eine unglücklich verlaufende Liebesgeschichte, den rund dreißig
Jahre älteren Nikifor Blavatsky, Offizier und Vizegouverneur der russischen Provinz
Armenien. Sie zog mit ihm nach Eriwan; einige Monate später verließ sie ihn wieder
und floh über Odessa mit einem englischen Schiff Richtung Konstantinopel; Reisen
durch Europa und Afrika folgten. Die Ehe bedeutete ihr nach eigenen Angaben nichts
und soll nie vollzogen worden sein.
Weitere Reisen und Kontakte zu Mystikern
Die folgenden Jahre Blavatskys liegen weitgehend im Dunkeln. Bis heute ist der
Wahrheitsgehalt der Berichte darüber umstritten. Selber bezeichnete sie später die
Jahre zwischen 1848 und 1858 als ihre Wanderjahre.
Sie will in Kairo bei einem Kopten, Paulos Metamon, studiert und Kontakt zu Drusen
aus dem Libanon und Mystikern aufgenommen haben, so auch der "Hermetischen
Bruderschaft von Luxor". 1851 traf sie nach eigenen Angaben an ihrem zwanzigsten
Geburtstag in London den „Meister Morya“, den sie schon in Visionen in ihrer
Kindheit gesehen haben will. Blavatsky erklärt die Meister der Weisheit als Menschen,
die auf dem spirituellen Pfad sehr weit fortgeschritten sind und die geistige Welt zu
beherrschen, bemeistern gelernt haben. Sie sollen eine Bruderschaft von Individuen
bilden (die "Gemeinschaft der Heiligen"), die für das spirituelle, intellektuelle,
psychische und ethische Wohl der Menschheit sorgen und manchmal mit Menschen
öffentlich in Kontakt treten, um sie mit ihren Lehren zu inspirieren. 1856 will sie in
Tibet sogar an einer Reinkarnationszeremonie des Dalai Lama teilgenommen haben.
Sie bereiste angeblich weiterhin ausgiebig und auf abenteuerlichen Wegen Europa,
Afrika, Nord- und Südamerika und Asien. In Kanada soll sie Medizinmänner getroffen
haben, und auch auf ihren anderen Reisen soll sie häufig in Kontakt mit Mystikern und
so genannten Meistern gekommen sein, u. a. auch mit Voodoo-Schamanen in New
Orleans. Diese Reisen seien von ihrem Vater und Großvater finanziert worden.
Private Beziehungen und Rätsel über ein Kind
Ende der 1850er Jahre war sie wieder in Tiflis und interessierte sich für Séancen, die
gerade in Mode waren. Zwei Männer traten in ihr Leben: der estnische Adlige
Nicholas Meyendorff, der mit ihr die Liebe für alles Übersinnliche teilte, und der
verheiratete russische Sänger Arkadi Metrovitsch.
Um 1860 herum - genau lässt sich das Datum nicht mehr bestimmen - brachte sie ein
Kind zur Welt, einen schwerstbehinderten Knaben namens Juri. Blavatsky lebte mit
ihm an einem abgeschiedenen Ort und widmete sich ganz dessen Pflege; Metrovitsch
unterstützte sie dabei. Unklar bleibt, wer der Vater und ob Blavatsky überhaupt die
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Mutter war, da sie darüber in späteren Jahren wechselnde und widersprüchliche
Angaben machte. Es existiert allerdings ein ärztliches Bulletin, aus dem hervorgeht,
dass Blavatsky infolge anatomischer Besonderheiten ihres Körpers nicht in der Lage
war, ein Kind zu empfangen. Moderne Biografen gehen heute davon aus, dass Juri der
uneheliche Sohn Metrovitschs und ihrer Schwester war.
Gesichert ist, dass sie mit Metrovitsch und dem mittlerweile etwa fünfjährigen Juri
nach Bologna in Italien reiste, wo sie sich Heilung für die Skelett-Deformierungen des
Jungen versprach. Das Kind starb jedoch auf der Reise und wurde unter Metrovitschs
Namen in Südrussland beigesetzt. Juri, schreibt sie in einem Brief an eine Kusine, sei
die große Liebe ihres Lebens gewesen, und über seinen Tod habe sie endgültig den
Glauben an das Christentum verloren.
1868 reiste sie nach eigenen Angaben erneut nach Tibet, wo sie zum ersten Mal den
„Meister Koot Hoomi“ getroffen haben will. Diese Tibet-Reise, für Privatreisende aus
Europa zu dieser Zeit ein nahezu unmögliches Unterfangen, gilt außerhalb der
Theosophischen Bewegung als fiktiv. In Griechenland will sie den „Meister Hilarion“
getroffen haben. 1871 versuchte sie in Kairo die Société Spirite („Spirituelle
Gesellschaft“) zu gründen, was aber infolge unzuverlässiger Mitarbeiter misslang.
Inzwischen starb ihr Großvater, und Blavatsky zog mit Metrovitsch zunächst wieder
nach Odessa; von da aus wollten sie zu Schiff nach Kairo, wo der Freund ein
Engagement an der Oper in Aussicht hatte. Während der Überfahrt explodierte eine
Schiffsladung mit Feuerwerkskörpern und Schießpulver - von 400 Menschen
überlebten nur siebzehn, darunter Blavatsky, der Freund nicht. Sie beerdigte ihn in
Alexandria, reiste weiter nach Kairo und arbeitete dort mit einer Landsmännin im
Team als Medium.
Von nun an nannte sie sich „Madame“ Blavatsky, eine damals für Medien gängige
Bezeichnung. Auch in Kairo hielt es sie nicht lange, und nach kurzer Rückkehr nach
Odessa und einem Intermezzo in Paris, schiffte sie sich 1873 von Le Havre aus nach
New York ein.
Hier kam sie zunächst in einem Heim für alleinstehende Emigrantinnen unter, lebte
von Gelegenheitsjobs und Geldüberweisungen ihrer Familie und vom russischen
Konsulat; abends hielt sie im Wohnheim Séancen ab, wodurch sie zunehmend bekannt
wurde. Zeitweilig lebte sie mit drei Journalisten - einer Frau und zwei Männern - in
einer Art Wohngemeinschaft. Zeitungen über sie berichten von spiritistischen
Mogeleien und Haschisch- und Opium-Konsum, was Blavatsky aber dementierte, da
Drogenkonsum ein Hindernis für spirituelle Entwicklung sei.
Gründung der Theosophischen Gesellschaft, zweite Ehe und
Aktivitäten in Indien
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Ende 1875 gründete sie mit Henry Steel Olcott, William Quan Judge und anderen in
New York die Theosophische Gesellschaft. Anders als gelegentlich behauptet, war
diese keine Umwandlung des kurzlebigen „Miracle Club“, den der Jurist Olcott
gegründet hatte. Ihn hatte Blavatsky ein Jahr zuvor bei den spektakulären Séancen der
Brüder Eddy, zwei populären Medien, kennen gelernt. Blavatsky besuchte diese
Séancen, um die Spiritisten über die ihres Erachtens „wahren“ Zusammenhänge der
spiritistischen Phänomene aufzuklären, außerdem suchte sie gemäß einer
Vereinbarung mit dem St. Petersburger Professor Aksakov geeignete Medien zwecks
wissenschaftlicher Untersuchung (B:CW I).
Blavatskys Versuch, mit der Gründung der Theosophischen Gesellschaft auch von
seriösen Intellektuellen akzeptiert zu werden, war zwar erfolgreich, aber auch ständig
begleitet von Auseinandersetzungen mit Kritikern, die die Echtheit ihrer
Behauptungen anzweifelten.
Am 8. Juli 1878 erhielt Blavatsky die amerikanische Staatsbürgerschaft. Drei Jahre
zuvor, am 3. April 1875, hatte sie den wesentlich jüngeren Michael Betanelly
geheiratet, einen gemeinsamen Freund von Olcott und ihr.
1877 veröffentlichte Blavatsky mit Isis Unveiled ihr erstes größeres Werk, das erst
1909 unter dem Titel "Die entschleierte Isis" auf Deutsch erschien; die aktuelle
Ausgabe ist korrekter mit "Isis entschleiert" betitelt. Beeindruckt von diesem Werk,
überreichte ihr John Yarker, ein Hochgradfreimaurer, nebenstehendes Patent, das sie
unterschrieb, auf das sie später allerdings wenig Wert gelegt zu haben schien: „Soweit
es uns betrifft, die Schüler der Meister des Orients, haben wir nichts zu tun mit
moderner Maurerei.“ (B:CW XI:181)
1879 reiste sie wieder nach Indien. 1879 erschien mit The Theosophist ihre erste
theosophische Zeitschrift.
1880 bekannten sich Helena Blavatsky und Olcott in Sri Lanka zum Buddhismus.
1882 wurde der Hauptsitz der Theosophischen Gesellschaft nach Adyar, nahe Madras,
verlegt. In Indien konnte sie sich zunächst etablieren, fand Zustimmung bei Politikern
wie Allen O. Hume, einheimischen Indern der obersten Kasten und hohen
Verwaltungsoffizieren.
Fälschungsgerüchte um angeblich authentische Briefe hatte es zu Lebzeiten
Blavatskys und auch später immer gegeben. 1884 wurde Blavatsky in einem
umstrittenen Fall von dem Ehepaar Coulomb, christlichen Missionaren und von
Richard Hodgson, Mitglied der Society for Psychical Research (SPR), der Fälschung
von Briefen bezichtigt (Coulomb-Affäre). 1885 kam der junge, unerfahrene Richard
Hodgson in einem Bericht (es war seine erste "Untersuchung"; Blavatsky hat er
allerdings vergessen zu befragen) zu dem Schluss, Blavatsky habe die von Herrn
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Coulomb gefälschten Briefe, wie er gegenüber Franz Hartmann zugab, selbst
gefälscht, was gleichzeitig bedeutet hätte, sie habe paranormale Phänomene
vorgespiegelt. Erst 1986 veröffentlichte die SPR eine Studie des bekannten
Fälschungs-Experten Vernon Harrison, die den Hodgson Report als zweifelhaft
bezeichnete und feststellte, dass die vorgelegten Briefe nicht aus der Feder von Frau
Blavatsky stammen, so dass die SPR sich veranlasst sah, sich posthum bei Frau
Blavatsky für den Fälschungsvorwurf zu entschuldigen: „In dieser Ausgabe unseres
Journals, das fast einhundert Jahre nach der Publikation des Hodgson-Berichts
erscheint, freuen wir uns – im Interesse der Wahrheit und Fairness und um jegliche
zugefügte Beleidigung zurückzunehmen –, hier eine solche kritische Analyse eines
Sachverständigen zu publizieren... Und wir hoffen, dass in Zukunft Theosophen und
wahrlich alle, denen der Ruf von Helena Petrovna Blavatsky am Herzen liegt, uns in
einem etwas freundlicheren Lichte sehen werden.“ Der Herausgeber des SPR-Journals,
John Beloff, in der Ausgabe April 1986.
http://www.theosophischer-verlag.de/online/pdf/HPB_SPR.pdf Diese Briefe, die sich
seit 1939 im Britischen Museum (jetzt: British Library) befinden, sind als
Mahatma-Letters oder Meister-Briefe seit 1923 in Buchform veröffentlicht. Sie bilden
neben Blavatskys Hauptwerken die lehrinhaltliche Basis der modernen Theosophie.
Letzte Jahre und Tod
Blavatsky konnte sich in Indien nicht mehr halten und verließ 1885 das Land auch
wegen gesundheitlicher Probleme. Sie bereiste Europa und ließ sich in Elberfeld und
Würzburg nieder. 1887 erschien die erste Ausgabe ihrer Zeitschrift Lucifer. 1888
veröffentlichte sie ihr wichtigstes Werk, The Secret Doctrine (deutsch: Die
Geheimlehre), das die Grundlagen der Theosophie erläutert. Unterstützt wurde sie
dabei von der französisch-schwedischen Gräfin Constance Wachtmeister, die zu ihr
nach Würzburg zog und der bereits schwer Nierenleidenden bei der Abfassung des
Werkes half. Ebenfalls 1888 gründete sie die Esoterische Sektion der Theosophischen
Gesellschaft. 1889 veröffentlichte sie Die Stimme der Stille, das sie in Fontainebleau,
nahe Paris, geschrieben hatte.
1891 starb Helena Blavatsky in London. An ihrem Todestag am 8. Mai feiern ihre
Anhänger jedes Jahr den "Weißen-Lotus-Tag".
Blavatskys enge Freundin Annie Besant und William Quan Judge, Mitbegründer der
Theosophischen Gesellschaft, setzten ihr Werk unter organisatorischer Aufspaltung
fort.
Weltanschauung und Rezeption
Blavatskys Lehre, die Theosophie, besteht aus einer
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Mischung okkultistischer Vorstellungen mit Ideen vor allen des Hinduismus,
Buddhismus und der Gnosis. Aus diesen Elementen sollte das eine, universelle Prinzip
einer von ihr postulierten Ur-Religion rekonstruiert werden, das die Gegensätze
zwischen Spiritualität, vernunftgeleiteter Philosophie und Naturwissenschaften
aufheben und eine universelle Brüderlichkeit aller Menschen ermöglichen sollte,
gleich welcher Rasse, Kaste, Hautfarbe oder welchen Geschlechts, ähnlich der
hermetischen "Kosmischen Philosophie" Max Theons, der wie sie ein Schüler des
Kopten Paulos Metamon war. Als Quelle diente ihr angeblich ein apokryphes „Buch
Dzyan“, das an geheimer Stätte in Tibet aufbewahrt würde. Es wird allgemein
angenommen, dass es sich um eine Fiktion Blavatskys handelt.
Blavatskys Weltanschauung nimmt unter anderem an, dass der Mensch vor allen
anderen Lebewesen entstand, dass er einen Astralkörper habe, der ursprünglicher sei
als sein materieller Leib, und dass sich die Menschheit in sieben aufeinanderfolgenden
„Wurzelrassen“ auf sieben Kontinenten entwickele. Diese werden zwar als prinzipiell
gleichwertig angesehen, innerhalb der einzelnen Wurzelrassen werden aber deutlich
wertende Unterschiede gemacht, je nach dem Entwicklungsgrad, auf dem sich die
Angehörigen vermeintlich befinden. Als Abkömmlinge der Arier werden auch die
Semiten gezählt, allerdings seien sie entartet in Geistigkeit und vervollkommnet in
Stofflichkeit. Zu diesen gehören alle Juden und Araber“ [1]. Ähnlich rassistisch sind
ihre Bemerkungen über die australischen Ureinwohner, die Blavatsky als
„halb-animalische Kreaturen“ verächtlich macht.
Diese Vorstellungen machten Blavatskys Lehre anschlussfähig für rassenideologische
Interpretationen, wie die Ariosophie Guido von Lists oder das antisemitische
Denkgebäude eines Jörg Lanz von Liebenfels. Ihr Gedankengut prägte diese
ideologischen Vorläufer des Nationalsozialismus Anfang der 1930er Jahre, deren
mitunter behauptete Bedeutung als Wegbereiter der Nazi-Ideologie allerdings fraglich
ist.
Erheblichen Einfluss hatte Blavatsky auch auf Rudolf Steiner, der von 1902 bis 1913
die deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft (Adyar) leitete und dabei
anfangs stark auf Blavatskys Lehren Bezug nahm (siehe Aus der Akasha-Chronik).
Parallel dazu entwickelte Steiner jedoch eine eigene, überwiegend an abendländischen
Quellen orientierte Variante der Theosophie. Das führte zu zunehmenden Differenzen
mit Annie Besant, Blavatskys Nachfolgerin in der Organisationsleitung, die deshalb
1913 die von Steiner geleitete Sektion auflöste. Steiner benannte daraufhin seine
Theosophie in Anthroposophie um.
Eine weiter von Blavatsky beeinflusste Esoterikerin ist Alice Bailey, die zeitweise
ebenfalls der Theosophischen Gesellschaft angehört hatte.
In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren wurde die Gedankenwelt Blavatskys
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von den Anhängern der New-Age-Bewegung wiederentdeckt.
Werke
Isis entschleiert (Isis Unveiled, 1877)
Die Geheimlehre (The Secret Doctrine, 1888)
Die Stimme der Stille (The Voice of the Silence, 1889)
Der Schlüssel zur Theosophie (The Key to Theosophy, 1889)
Gesammelte Werke in 15 Bänden. Herausgegeben von Boris de Zirkoff
(Collected Writings)
Literatur
W. P. Schelichowskaja: "H. P. Blavatsky - Ihr Leben und ihr Wirken", aus dem
Russischen übersetzt von Alexander von Schäfer, Schweidnitz (Schlesien),
Verlag von Paul Frömsdorf 1905, 78+2 S., 8 Porträits führender Theosophen.
Richard Wefers: "Eine edle Frau und ihre Widersacher", Schmiedeberg o.J. [ca.
1910]
Annie Besant: "H. P. Blavatsky und die Meister der Weisheit", Leipzig,
Theosophisches Verlagshaus Hugo Vollrath o.J. [ca. 1910], 71 + 1 S.
Hans Freimark: "Helena Petrovna Blavatsky - Eine Studie - Mit vier Portraits
und einem Faksimile der Handschrift", Leipzig, Th. Grieben's Verlag (L.
Fernau) o.J. [ca. 1905], 114 S.
Hans Freimark: Helena Petrovna Blavatzky - ein weiblicher Ahasver
(http://www.omofonie.it/maggio2006/blavatzky1.pdf) , in "Jahrbuch für sexuelle
Zwischenstufen", 1906 1 und Hans Freimark: Helena Petrovna Blavatzky - ein
weiblicher Ahasver (http://www.omofonie.it/giugno2006/blavatzky2.pdf) , in
"Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen", 1906 2.
Björn Seidel-Dreffke: "Die russische Literatur Ende des 19. und zu Beginn des
20. Jahrhunderts und die Theosophie E. P. Blavatskajas. Exemplarische
Untersuchungen. (A. Belyj, M. A. Vološin, V. I. Kryžanovskaja, Vs. S.
Solov'ev)", Haag + Herchen Verlag, Frankfurt a. M. 2004.
"H. P. Blavatsky und ihr literarisches Erbe", zusammengestellt und
herausgegeben vom Theosophischen Arbeitskreis Unterlengenhardt,
Unterlengenhardt 1975, 35 S.
Ludwig Ruge [irrtümlich für: Gertrud Bäzner, Hrsg.]: "Zum Gedächtnis an H. P.
Blavatsky (1831-1891)", Den Haag, Verlag J. Couvreur o.J. [ca. 1975], 64 S.
[Zusammenstellung von Artikeln aus der Z. "Theosophische Kultur"]
Franz Hartmann: "Helene Petrowna Blavatsky, die Sphinx des 19.
Jahrhunderts", Calw, Schatzkammer-Verlag o.J. [ca. 1960], 14 + 1 S.
Victor B. Fedjuschin: "Russlands Sehnsucht nach Spiritualität. Theosophie,
Anthroposophie und die Russen", Schaffhausen, Novalis 1988, 338 S.
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Jean-Michel Thibaux: "Die 7 Geister der Revolte. Historischer Roman über die
Abenteuer der Helena Blavatsky", Zürich, Benziger Verlag 1993, TB-Ausgabe
Bergisch-Gladbach, Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe 1996, 558 S.
Von ihren Schülern: "H. P. Blavatsky, die Botin des Neuen Zeitalters",
München, Hirthammer Verlag 1994, 239 S.
Björn Seidel-Dreffke: "E. P. Blavatskaja. Erzählungen und Reiseberichte",
Fichtenwalde, Verlag F. K. Göpfert 1999, 216 S.
Björn Seidel-Dreffke: "A. Belyi und die Theosophie E. P. Blavatskajas.
Wirkung und polemische Auseinandersetzung im Roman "Miskva" (1926)", in:
Wiener Slavistisches Jahrbuch, Band 44, Wien, Verlag der österreichischen
Akademie der Wissenschaften 1998, SS. 164-180.
F.K. Steinberger [d.i. Hans Fändrich]: "Frau Blavatsky und ihre Zeit", in:
"Esoteriker des Westens. Führer zu neuem Menschentum", Lorch,
Karl-Rohm-Verlag 1953.
Norbert Klatt: "Der Nachlaß von Wilhelm Hübbe-Schleiden in der
Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Verzeichnis
der Materialien und Korrespondenten mit bio-bibliographischen Angaben",
Göttingen, Eigenverlag 1996, 423 S.
Norbert Klatt: "Theosophie und Anthroposophie. Neue Aspekte zu ihrer
Geschichte", Göttingen, Eigenverlag 1993, 303 S.
Sylvia Botheroyd: "Helena Petrowna Blavatsky: Theosophie und
Geheimwissenschaft. Ausgewählte Werke", München, Eugen Diederichs Verlag
1995, 320 S.
Gerhard Wehr: "Helena Petrovna Blavatsky. Eine moderne Sphinx", Dornach,
Pforte 2005, 271 S.
Björn Seidel-Dreffke: "Von der Heiligen zur Hexe. Frauengestalten in den
Werken von Vsevolod S. Solov'ev", in: Anzeiger für Slavische Philologie, Band
XXV, Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1998 [erschienen 1999],
SS. 129-146.
Sylvia Cranston: HPB: The Extraordinary Life and Influence of Helena
Blavatsky
Silvia [sic] Cranston & Carey Williams: "Leben und Werk der Helena
Blavatsky. Begründerin der modernen Theosophie" [sic], Satteldorf,
Adyar-Verlag 1995, 2. A. Grafing, Edition Adyar [Aquamarin-Verlag] 2001,
715 S.
Katherine Tingley (Hrsg.): "Helena Petrowna Blavatsky. Ein Genius verändert
die Welt", Hannover, Die Theosophische Gesellschaft Point Loma-Covina 1992,
326 S.
Daniel H. Caldwell: The Esoteric World of Madame Blavatsky Dieses Buch
enthält eine Sammlung von Beschreibungen über Blavatsky verfasst von über
siebzig Zeitgenossen Blavatsky's.
Vernon Harrison: H.P. Blavatksy und die SPR [1]
(http://www.theosophischer-verlag.de/online/pdf/HPB_SPR.pdf)
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Charles Ryan: H.P. Blavatsky and the Theosophical Movement [2]
(http://www.theosociety.org/pasadena/hpb-tm/hpbtm-hp.htm)
Marion Meade: Madame Blavatsky - The Woman behind the Myth. G.P.
Putman´s Sons, New York, 1980
George Bernard Shaw: A Life of Madame Blavatzky, Pall Mall Gazette XLV, 6.
Januar 1887, S. 4
Gertrude Marvin Williams: Priestess of the Occult - Madame Blavatsky. Alfred
A. Knopf, New York, 1946
Guénon, René: Theosophy: History of a Pseudo-Religion. (Collected Works of
René Guénon), Sophia Perennis/TRSP Publications, New York 2003 (orig.
1921); ISBN 0-900-58879-9
Weblinks
(http://commons.wikimedia.org/wiki/%D0%95%D0%BB%D0%B5%D0%BD%D0%B
Bilder, Videos und Audiodateien
Deutschsprachige Weblinks
Literatur von und über Helena Petrovna Blavatsky
(http://d-nb.info/gnd/118511629) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Geheimlehre von Blavatsky online: Band I (PDF, 3,6 Mb)
(http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/theosophie/
und Band II (PDF, 4,8 Mb)
(http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/theosophie/
Die Geheimlehre: http://www.geheimlehre.de
Geheimlehre-Kommentar von Geoffrey A. Barborka
(http://www.dergoettlicheplan.de)
Geheimlehre-Kommentar
(http://www.purucker.de/verlag/Buch_GrundlagenEP.shtml) von Gottfried de
Purucker
Theosophie.de (http://www.theosophie.de)
H.P. Blavatsky - Eine Lebensskizze
(http://www.geheimlehre.de/die_autorin.htm)
Englischsprachige Weblinks
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Werke von Helena Petrovna Blavatsky
(http://www.gutenberg.org/browse/authors/b#a2154) als Online-Texte beim
Project Gutenberg
Links zum Thema Helena Petrovna Blavatsky
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Helena Petrovna Blavatsky – Wikipedia
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(http://www.dmoz.org/Society/Religion_and_Spirituality/Esoteric_and_Occult/Persona
im Open Directory Project
Blavatsky Study Center (http://www.blavatskyarchives.com/) (Mit
Foto-Galerie)
Blavatsky Net (http://www.blavatsky.net)
Bücher von H.P. Blavatsky bei Theosophical University Press
(http://www.theosociety.org/pasadena/tup-onl.htm#blavatsky)
Links zu Büchern von H.P. Blavatsky
(http://www.austheos.org.au/clibrary/bindex-2.html)
Biografische Annäherung
(http://www.themystica.com/mystica/articles/b/blavatsky_helena_petrovna.html)
Sammlung von Artikeln über H.P. Blavatsky
(http://www.theosophy-nw.org/theosnw/theos/hpb-selc.htm)
Siegel
http://www.blavatsky.websiteportal.de/siegel.htm
http://home.pacbell.net/amsec/theoseal.html
http://www.theosophical.ca/TSSeal.htm
http://www.theosophicalsociety.gr/TSsymbol/index.htm
http://www.theosociety.org/pasadena/hpb-tm/hpbtm-5a.gif
http://www.theosociety.org/pasadena/hpb-tm/hpbtm-5b.gif
http://www.theosociety.org/pasadena/hpb-tm/hpbtm-6.htm
http://www.ts-adyar.org/emblem.html
http://www.theosophy-nw.org/theosnw/theos/ts-seal.htm
http://www.theosophical.org/theosophy/views/emblem/index.html
Einzelnachweise
1. http://www.cardifftheosophy.uku.co.uk/Die%20Geheimlehre%20Band%20II.htm
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Helena_Petrovna_Blavatsky“
Kategorien: Autor | Theosoph (Theosophische Gesellschaft) | Literatur (19.
Jahrhundert) | Literatur (Russisch) | Person des Buddhismus | Freimaurer (19.
Jahrhundert) | Russe | US-Amerikaner | Geboren 1831 | Gestorben 1891 | Frau
Wartungskategorie: Wikipedia:Quellen fehlen
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11.05.2009 10:53