Dossier pédagogique

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Dossier pédagogique
Materialheft
Eine Inszenierung des Theater Marabu nach dem Bilderbuch
von Jutta Bauer
Theater Marabu
Kreuzstr. 16, 53225 Bonn
Tel.: 0228/ 4339759 Fax: 0228/ 433 58 08
[email protected]
www.theater-marabu.de
Liebe Erzieher_innen und Erzieher,
mit diesen Materialien wollen wir Ihren Theaterbesuch vom Klassenraum ins Theater
und zurück begleiten und bieten Anregungen und Spielvorschläge zu einzelnen
Themen des Stücks. So haben Sie die Möglichkeit im Vorfeld schon einzelne
Aspekte der Theateraufführung aufzugreifen und so den Theaterbesuch selbst
spielerisch vorzubereiten. Darüber hinaus finden Sie in diesm Materialheft
Vorschläge für die Nachbereitung, anregende Fragen für Nachgespräche und
Spielideen.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Freude und neue Entdeckungen!
Zum Stück:
Schreimutter
Eine Abenteuer- und Trostgeschichte
nach dem Bilderbuch von Jutta Bauer
ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2001
Konzept: Ensemble
Performance: Tina Jücker, Bene Neustein, Claus Overkamp,
Trickfilm / künstlerische Mitarbeit: Norman Grotegut
Theaterpädagogik: Kristin Grün
Spieldauer: ca. 40 Min
Foto: Ursula Kaufmann
Layout: Kristin Grün
Begleitet wurde die Produktion „Schreimutter“ von einer Premierenguppe aus dem
Städt. Kindergarten, Sozialpädagogische Übungsstätte Robert-Wetzlar-Berufskolleg.
Inhalt:
„Heute Morgen hat meine Mutter so geschrien, dass ich auseinander geflogen bin“,
sagt der kleine Pinguin. Der Kopf fliegt ins Weltall, der Körper ins Meer, die Flügel
verschwinden im Dschungel, der Schnabel landet in den Bergen und der Po in der
Stadt. Nur seine Füße sind übrig geblieben und jetzt laufen sie los und suchen die
anderen Einzelteile. Auf ihrer Reise durch die Welt erleben die Körperteile
fantastische Abenteuer, aber immer wenn es brenzlig wird, erscheint diese Hand, die
sie beschützt und behutsam wieder einsammelt. "Entschuldigung", sagt Schreimutter.
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Bunter Bilderbogen im Dunkel des Theaters
Poetischer und bildverliebter gibt sich da die zweite Hausproduktion des
Theater Marabu: Schreimutter für Kinder ab drei Jahren. Hier betritt man 40
Minuten eine andere Welt, in der sich Schein und kindliche Phantasie mühelos
verdichten und verflechten. So laut hat di eMutter geschrien, dass es den
kleinen (und so gerne furzenden) Pinguin geradezu zerreisßt. Seine
Gliedmaßen verlieren sich in der weiten Welt, ja sogar im Universum und führen
munter ihr Eigenleben angesichts dieser unendlichen Größe des Lebens, das
überall haust.
Tina Jücker, Bene Neustein und Claus Overkamp entführen ihr junges Publikum
un eine wundervolle Traumwelt. Mit clownesker Performance, fünf OverhadProjektoren und diversen Klanginstrumenten und -techniken folgen sie den
einzelnen Körperteilen in hanebüchene Abenteuer am Rande der Wirklichkeit.
Auf und zwischen den Leinwänden lassen sie phantastische Bilder auf Bergen,
im Hochhaus, Meer oder Dschungel entstehen und untermalen sie mit
betörender Klangkunst.
Jutta Bauers preisgekröntes Kinderbuch, das als Vorlage diente, wird so zu
einem audiovisuellen Kunstwerk, das alle Sinne umschwärmt und zum
Mitträumen verführt. Und von fern hallt der mütterliche Schrei des Schreckens
ungehört durch dieses Bühnenmärchen – wie das Dunkel des Theaters diesen
bunten Bilderbogen sanft umschließt. Besser und verspielter kann man wohl die
Geburt der Poesie aus dem Schrecken nicht inszenieren.
Schnüss – Das Bonner Stadtmagazin 2014
Ein Theaterbesuch ist immer etwas Besonderes. Mit Betreten des Theaterraums
werden die Zuscheuer_innen eingeladen in eine neue (unbekannte) Welt. Sie werden
eingeladen zuzuschauen und dabei zu sein, wo immer die Reise auch hingehen wird.
Die Aufführung lebt dabei von der Begegnung zwischen Spielenden und
Zuschauenden. Zwischen Bühne und Publikum findet eine Kommunikation statt und
führt dazu, dass jede Aufführung einzigartig ist und von jeder Person im Publikum
anders erlebt wird.
In „Schreimutter“ führen uns drei Spieler_innen durch das Stück. Mit Musik laden sie
uns in den Theaterraum ein und bieten uns dort eine bunte Bilderwelt. Unterstützt
von poetischen Projektionen und selbst produzierten Geräuschen erzählen sie uns
Geschichten über Vertrauen, das Verlorengehen und Wiederfinden.
Wir schauen zu, hören zu und sind dabei. Wie das Theatermachen ist auch das
Zuschauen ein Kunst. Die Kunst des zuschauens beherrscht jede_r, alles was man
dazu braucht, ist Aufmerksamkeit und Vertrauen in die eigene Phantasie.
Im folgenden Begleitmaterial finden Sie spielerische Übungen zu den Themen
Schreien, Fliegen, Aufmerksamkeit und Vertrauen, sowie Anregungen für Gespräche
und Spiele nach der Aufführung.
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Heute
morgen
hat
meine
Mutter
so
geschrien, dass ich auseinandergeflogen
bin.
Aus dem
Bilderbuch
„Schreimutter“
von Jutta Bauer
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Spielpraxis
Die folgenden Übungen sind als spielerischer Einstieg gedacht. Sie orientieren sich
inhaltlich and den Themen des Buches (Schreien – Auseinanderfliegen), behandeln
aber auch die Themen Vertrauen und genaue Beobachtung. Sie können sowohl zur
Vor- als auch zur Nachbereitung genutzt werden.
1. Vorstellungsrunde mit Lieblingstier
Alle sitzen im Kreis, das erste Kind nennt seinen Namen und sein Lieblingsteier und
macht eine Bewegung dazu (wenn es kein Tier/keine Bewegung weiß, dürfen die
anderen helfen). Die Bewegungen dürfen „typische“ Teirbewegungen sein, müssen
aber nicht. Alle Bewegungen (wenn gewünscht auch die Namen) werden von allen
wiederholt. Dann ist das nächste Kind an der Reihe. Am Schluss werden alle
Bewegungen noch einmal wiederholt, alle versuchen sich zu erinnern, wie die
Bewegungen von jeder/ jedem waren.
Die Gruppe kommt gemeinsam im Raum an, alle Kinder haben sich vorgestellt und
wurden von den anderen wahrgenommen.
2. Vormachen - Nachmachen im Raum
Jetzt stehen alle auf, ein Kind ist „Vormacher“ und darf eine Bewegungsart/einen
Laufstil vormachen (kann mit den Tieren/Bewegungen aus der vorherigen Runde
verknüpft werden), die anderen folgen in einer Reihe und ahmen die Bewegung
nach. Auf ein Signal von der Spielleitung hin, geht der „Vormacher“ nach hinten in die
Reihe und das Kind vorne ist neuer „Vormacher“.
Wichtig bei diesem Spiel ist, dass die vorgemachten Bewegungen möglichst gut
beobachtet und exakt nachgeahmt werden. Durch verschiedene Bewegungen von
unterschiedlichen Körperteilen (rennen, krabbeln, Krebsgang, Arme schwenken etc.)
wird der ganze Körper geweckt. Die erste Runde kann von der Spielleitung gestartet
werden, wenn die Kinder das Spielprinzip verstanden haben, können sie als
„Vormacher“ einsteigen..
3. Stimme wecken – Schreien
Alle stehen im Kreis und stellen sich vor
- ihr Gesicht wäre aus Knete (kneten, massieren)
- ihr Gesicht wäre aus Kaugummi (lang ziehen, Grimassen)
- sie hätten Pingpongbälle in den Wangen (einen Pingpongball von links nach rechts
geben/klopfen, sanft auf die Pingpongbälle trommeln)
- sie hätten einen riesigen Kaugummi im Mund
- sie hätten etwas sehr leckeres gegessen: „Mmmhhh.“
- sie hätten etwas ekliges gegessen: „Iiiiihhhhh!“ „Bäääh!“(Zunge rausstrecken)
Vor dem Schreien ist es wichtig, die Stimme aufzuwärmen, damit keine Überreizung
entsteht. Sollte ein Kind bereits einen gereizten Hals/ Halsschmerzen haben, kann
es alle Spiele mit lautlosem Schreien mitmachen.
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4. Schreichor
Auf Kommando darf einmal ganz laut geschrieen werden, auf Kommando ist es
wieder still.
Jetzt wird auf Kommando:
- Laut geschrieen
- Leiser geschrieen
- in Flüsterlautstärke geschrieen
- ganz lautlos geschrieen
Die Spielleitung kann einen Schreichor zusammenstellen, indem sie als Dirigent die
Einsätze für lautes, leises und lautloses Schreien aneinanderhängt.
Lautloses Schreien ist eine gute Alternative zum echten Schreien, wenn es nicht zu
laut werden darf, oder um Überreizugen im Hals vorzubeugen.
5. Körperteile fliegen
Nacheinander schmeißen wir alle unsere Körperteile weg von uns. Die linke Hand
z.B. wird in die rechte genommen und dann weggeworfen.
- die rechte Hand
- die linke Hand
- der rechte Fuß
- der linke Fuß
- der Po
- der Kopf (Vorsicht! Nicht zu heftig.)
Beim 2. Mal beginnen die Körperteile, die wir wegschmeißen, zu fliegen und führen
uns durch den Raum.
Als Partnerübung: Jeweils zwei Kinder spielen zusammen, ein Kind nimmt die Hand
des anderen und führt es über die Hand durch den Raum. Dabei ist wichtig, dass die
Hände die Bewegungsrichtung vorgeben (langsam bewegen). Für die zweite Hand
die Rollen wechseln. Dann die Füße führen.
Als Vertrauensübung:
Je nach Alter kann das Kind, das geführt wird, die Augen schließen.
Als Gruppenübung:
Alle Kinder fassen sich an den Händen, gehen eng zusammen und schauen in die
Mitte. Auf Kommando schreien alle in die Mitte und fliegen dabei auseinander. Es
sollte sich so lange an den Händen festgehalten werden, wie möglich, erst ganz am
Schluss bricht der Kreis auseinander und alle landen in unterschiedlichen Ecken des
Raumes.
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6. Eine Geschichte erspielen
In dieser Übung erspielen die Kinder gemeinsam eine Geschichte, die sich an der
Handlung des Stückes orientiert, aber nicht identisch sein muss. Die Spielleitung
übernimmt das Erzählen der Geschichte und leitet die Kinder so durch das Spiel.
Diese Übung eignet sich zur Nachbereitung des Stücks und sollte im Anschluss an
die obenstehenden Übungen gespielt werden, da diese hier teilweise weiterverwendet werden.
Alle gehen in der Mitte des Raumes zusammen und halten sich an den Händen.
SP:„Heute Morgen hat meine Mutter so geschrien, dass ich auseinandergeflogen bin.
Das machen wir jetzt. Sucht euch aus, welches Körperteil euch beim Fliegen leitet
und wenn ihr gelandet seid, dann bleibt erstmal da sitzen.“
Alle Schreien in die Mitte und fliegen dann auseinander (siehe Übung 5).
Jedes Kind fliegt als ein Körperteil weg (Wegfliegen kann mit Musik untermalt
werden).
Wenn alle Kinder gelandet sind, geht die Spielleitung herum und erfragt, welche
Körperteile in welchem Teil der Welt gelandet sind.
SP: „Der Bauch ist im Meer gelandet. Hier ist also das Meer.“
Sollten mehrere Kinder beim Wegfliegen die gleichen Körperteile gewählt haben,
können sie auch zusammen an einen Ort gesetzt werden, um das Spiel zeitlich zu
verkürzen.
Dann begeben sich alle gemeinsam auf die Suche nach den verlorenen Körperteilen,
dabei werden die einzelnen Stationen, die die Kinder genannt haben, gemeinsam
durchgespielt.
SP: „Wir suchen unseren Bauch im Meer. Wir stehen am Strand, wie klingt das Meer
vor uns? (Geräusche machen: Meeresrauschen, Möwen etc.)
Durch das Meer müssen wir schwimmen. (Schwimmbewegungen/ verschiedene
Schwimmarten: Rückenschwimmen etc.)
Im Meer begegnen uns Tiere, ein Hai kommt! (Alle schwimmen schneller) Wir
schwimmen mit einer Gruppe Delfine (springen) …“
Am Schluss wird der Bauch gefunden und wieder angesetzt. Und wir begeben uns
auf die Suche nach dem nächsten Körperteil.
In dieser Übung improvisiert die Gruppe eine eigene Geschichte. Diese kann festgehaltetn werden und dann entweder anderen Gruppen als Aufführung präsentiert,
oder mit ihnen als interaktive Aufführung durchgespielt werden.
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Ein Tintenfisch macht, oh Schreck,
einen riesen Tintenfleck.
Und wo grad das Walkind war,
sucht nun erschreckt die Walmama.
Doch auch eine Schreckenfleck
geht nach einer Weile wieder weg.
Da freut sich sehr die Walmama,
denn ihr Kleines, das ist wieder da.
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Das Nachgespräch
Im Nachgespräch bietet sich dür alle die Gelegenheit sich über das Gesehene und
Erlebte auszutauschen. Jede_r Zuschuauer_in hat die Aufführung etwas anders
erlebt und bekommt nurn den Raum, seine/ihre persönlichen Erlebnisse zu
beschreiben und Fragen zu stellen. Dabei ist wichtig, dass es kein richtig oder falsch
gibt, sondern, dass alle Beiträge gleichwertig in das Gespräch einfließen. Im
Folgenden sind ein paar Fragen gesammelt, die den Einstig in das Gespräch
erleichtern sollen.
Was habt ihr gesehen?
Was passiert mit dem kleinen Pinguin, als seine Mutter ihn anschreit?
Wohin sind die Körperteile alle geflogen?
Welches Körperteil und welche Szene hat euch am besten gefallen?
Was hat euch dabie besonders gut gefallen?
Waren die Füße wichtig? Warum?
Ist euch das mit dem Auseinanderfliegen auch schonmal passiert?
Geht das denn?
Können wir auch auseinaderfliegen, wenn uns jemand anschreit?
Wollen wir das mal ausprobieren?
(→ Übung 5 Körperteile fliegen zur Auflockerung)
Was kann noch alles mit anderen passieren, wenn wir sie anschreien?
(→ Ideen können spielerisch ausprobiert werden/ oder in Bildern aufgezeichnet)
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Nachbereitung mit Bildern in Collage-Technik
Eine schöne Art der Nachbereitung ist das Malen/Basteln von Bildern. Die Eindrücke
des Theaterstücks können dabei auf einer anderen Ebene zum Ausdruck gebracht
werden, als im Gespräch oder im Spiel. Die Bilder können allgemein zur Handlung
des Stücks, oder zu einer bestimmten Frage gemalt werden, die im Nachgespräch
aufgekommen ist (z.B. was könnte alles mit Menschen passieren, wenn sei
angeschireen werden).
Für das Stück Schreimutter bietet es sich besonders an, Bilder in Collage-Technik zu
basteln. Dabei werden die Bilder aus verschiedenen Materialien (z.B. Wellpappe,
verschiedene Stoffe, Transparentpapier etc.) zusammengeklebt oder gemalte Bilder
werden durch Materialflächen ergänzt.
Mit ensprechenden Stiften ist es auch möglich, direkt auf Folien zu malen und dann
Folienbilder in Collage-Technik zu basteln. Diese können dann auf einem OverheadProjektor angeschaut werden. Falls kein Projektor vorhanden ist, kann man die Bilder
auch ins Fenster hängen und bei nicht ausreichendem Tageslicht zusätzlich mit einer
Lampe beleuchten.
Auf diese Art entstandene Folienbilder können wiederum als Hintergrund für das
Erspielen einer Geschichte (siehe Übung 6) genutzt werden.
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Vielleicht hat er ja die Fische verjagt.
Vielleicht hat er seine Schwester ins Wasser geschubst
Vielleicht hat er jemandem einen Schneeball ins Gesicht geworfen.
Vielleicht hat er ja auch das ganze Eis aufgegessen
Vielleicht hat er den Kühlschrank offen gelassen
Vielleicht hat der die ganze Badeschaumflasche ins Wasser gekippt
Vielleicht ist er im Winter ohne Mütze raus gelaufen?
(Textausschnitt aus Schreimutter)
Warum könnte die Pinguinmutter geschrien haben?
Vielleicht ….
Vielleicht ….
Spielübung: Alle Kinder bewegen sich zu Musik durch den Raum, bei Musikstopp
stehen alle still. Ein Kind kommt nach vorne und nennt eine Grund für Schreien (wie
oben):
z.B: „Vielleicht hat er Blödsinn gemacht.“
-> alle Kinder bleiben stehen und machen gemeinsam Blödsinn
Die Musik geht wieder an und es geht weiter.
Meine Mutter hat mal geschrien, als ich bei rot über
die Ampel gelaufen bin.
Meine Mutter hat mal geschrien, als ich allein mit
meinem Schlauchboot auf den Fluß raus gepaddelt
bin.
Meine Mutter hat mal geschrien, als ich weg gelaufen
bin. [...]
Mein Vater hat mal geschrien, als er mich ganz hoch
oben im Baum sitzen sah.
Mein Vater hat mal geschrien, als ich an einem
Abgrund ganz nah an die Kante ging.
Ich hab mal geschrien, als ich auf einem hohen Berg
stand.
(Textausschnitt aus Schreimutter)
Warum haben deine Eltern schonmal geschrien?
Wann hast du schonmal geschrien?
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Zusatzmaterialien
Warum schreien Pinguine? - Um nicht verloren zu gehen!
Mitten in dem Trubel von gleich aussehenden Tieren und einem Gewirr von Nestern
müssen Pinguine zielsicher ihr Nest, ihr Küken und den Partner bzw. die Partnerin
wiederfinden. Nach bisherigen Erkenntnissen prägen sich Pinguine keine
Landschaftsmerkmale oder markante Pflanzen ein, sondern verlassen sich
ausschließlich auf eine andere, lang bewährte Methode - die Stimme.
Es musste eine Möglichkeit gefunden werden, wie man sein Küken oder den Partner
während der Brutsaison verlässlich wiederfindet, die Lösung waren individuelle
Laute.
Jede Pinguinart verfügt über ein gemeinsames Repertoire an Rufen und
Lautsequenzen, die jeder Pinguin dieser Art beherrscht, die aber von Kolonie zu
Kolonie
eine
spezielle
Klangfarbe
haben
können.
[...]
Diese kleinen Unterschiede im Ruf und ihr exzellentes Gehör ermöglichen es
Pinguinen, ihren Partner unter Tausenden wiederzufinden. Allerdings muss sich ein
Küken erst den Ruf der Eltern und ein Erwachsener erst den Ruf des Partners
einprägen, bevor er erkannt wird. [...] Deshalb kommt es oft vor, dass sie bei dem
falschen Pinguin um Futter betteln - was selten Erfolg hat und meistens mit einem
Flossen- oder Schnabelhieb quittiert wird.
Auch die Erwachsenen müssen sich erst den Ruf des Partners einprägen, bis Sie ihn
jederzeit wiedererkennen, denn ein Sonogramm eines Pinguinrufes ist wie ein
Fingerabdruck einzigartig.
Quelle: http://www.pinguine.net/pinguinlexikon/gehoer/auditivekommunikation
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Plitsch Platsch Pinguin – Frederik Vahle
Melodie: http://www.youtube.com/watch?v=qvJiGmQ2xFs
(Dieses Kreis-Sing-Spiel wurde für uns von unserer Premierengruppe nach ihrem
Theaterbesuch aufgeführt und hat uns so gut gefallen, dass es sogar seinen Weg ins
Stück gefunden hat.)
1.
Alle Kinder bilden einen Kreis
Ein kleiner Pinguin
Steht einsam auf dem Eis.
Pitsch, patsch, Pinguin,
Jetzt läuft er schon im Kreis.
Pitsch, patsch, Pinguin,
Jetzt läuft er schon im Kreis.
und singen,
ein Kind steht im Kreis
Läuft im Kreis herum
2.
Und der Nordwind weht
Übers weite Meer
Pitsch, patsch, Pinguin,
Da friert er aber sehr.
Pitsch, patsch, Pinguin,
da friert er aber sehr.
Alle Kinder machen NordwindGeräusche
Kind im Kreis friert
3.
Und er sucht sich einen
Andern Pinguin.
Pitsch, patsch, Pinguin,
Sie kitzeln sich am Kinn.
Pitsch, patsch, Pinguin,
Sie kitzeln sich am Kinn
Kind im Kreis zu einem anderen
Kind
Sie kitzeln sich am Kinn
4.
Zwei kleine Pinguine
Laufen übers Eis
Plitsch, platsch, Piguin
Sie watscheln schon im Kreis
Plitsch, platsch, Pinguin
Sie watscheln schon im Kreis
Das ausgesuchte Kind geht mit
in den Kreis
Sie laufen im Kreis
usw. ...
5.
Und der Nordwind weht
Übers weite Meer.
Pitsch, patsch, Pinguin
Da frier'n sie aber sehr.
Pitsch, patsch, Pinguin,
Da frier'n sie aber sehr.
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6.
Und jeder sucht sich einen
Andern Pinguin
Pitsch Patsch Pinguin
Sie kitzeln sich am Kinn
Pitsch Patsch Pinguin
Sie kitzeln sich am Kinn
7.
Vier kleine Pinguine
Laufen übers Eis.
Pitsch, patsch, Pinguin,
Sie watscheln schon im Kreis.
Pitsch, patsch, Pinguin,
Sie watscheln schon im Kreis.
8.
Horch, wer brummt denn da?
Das muss ein Eisbär sein!
Und sie ducken sich
Und machen sich ganz klein.
Und sie ducken sich
Und machen sich ganz klein.
Ein Kind brummt als Eisbär
Pinguine ducken sich
9.
Und der Eisbär tappt
Schon heran, oh Schreck!
Pitsch, patsch, Pinguin
Da watscheln alle weg
Pitsch, patsch Pinguin
Da watscheln alle weg.
Eisbär kommt in den Kreis
Pinguine laufen weg
Eisbär versucht, einen Pinguin
zu erwischen
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