Thema der Woche : Página 4

Transcription

Thema der Woche : Página 4
▼
Mallorca Magazin 35/2014
Vlado und Peter aus der Slowakei: „Freies
öffentliches WLAN einzuführen, ist eine
prima Idee. Bei uns in der Slowakei ist das
schon viel verbreiteter als auf Mallorca.
Hier muss man noch fast überall dafür bezahlen.” Fotos: ecu
23
THEMA DER WOCHE
Dennis: „Ich fahre zur See, und wenn
ich mal drei Wochen keinen Internetzugang habe, macht mir das gar nichts.
Aber es ist doch angenehm, die Option
zu haben, und kostenloses WLAN finde
ich großartig.”
Familie Zeydecker: „Freies WLAN finden
wir natürlich super, weil wir unseren
Verwandten gerne Bilder vom Urlaub
und vom Meer schicken. Aber perfekt
funktioniert es noch nicht. Hier am
Strand kommt das Netz nur sporadisch.“
Bald die größte
WLAN-Zone der Welt?
Die Playa de Palma bietet seit Neuestem kostenlosen Internet-Zugang
in erster Meereslinie. Das System hat allerdings seine Tücken
VO N
EVA C A R O LI N U L M ER
iesen
Sommer
punktet die Playa
de Palma mit kostenlosem
WLAN
an
Strand und Beachpromenade:
„Großartig“,
„cool“, „prima“, „angenehm“, „eine tolle Idee“,
begeistern sich die Touristen. Der Grund liegt auf
der Hand. Smartphone
und Tablet sind selbst im
Badeurlaub zum täglichen Begleiter geworden.
Aber Urlaubsbilder auf
Facebook posten, Mails
checken oder im Internet
nach einem Restaurant
suchen – dafür fallen im
Ausland normalerweise
massive Roaming-Gebühren an.
Am Ballermann hingegen genügt jetzt ein Click,
und die Verbindung mit
einem der zahlreichen
gratis WLAN-Netze ist
hergestellt. Über sechs Kilometer erstreckt sich die
öffentliche WLAN-Zone,
vom Club Náutico von
Can Pastilla bis zum Club
Náutico von S’Arenal.
Neben dem Strand und
der ersten Meereslinie
umfasst sie auch einige
emblematische Punkte in
zweiter und dritter Linie
wie die Schinken- und die
Bierstraße, den Bierkönig
oder Mega-Park. „An
manchen Stellen stehen
bis zu fünfzehn Netze zur
Verfügung“, sagt Mauricio Socías von der Firma
D
Mallorcawifi.com, welche
die WLAN-Zone eingerichtet hat. Die Finanzierung erfolgt über Sponsoren, in erster Linie Hotels
und Gaststätten an der
Playa de Palma. Nach
den Sponsoren oder Produkten, die sie anbieten,
sind die Netze benannt
und oftmals in deren Facebook-Seite
integriert,
wobei der Internetbesuch
mit Bonuspunkten für
den Kauf eines Produkts
oder einer Dienstleistung
belohnt wird.
Wer das nicht weiß, ist
zunächst verwirrt, denn
unter den 268 WLANNetzen an der Playa de
Palma befinden sich auch
zahlreiche private Anbieter. „Ich sehe hier kein öffentliches WLAN, nur
Netze von Hotels“, meint
zum Beispiel Manuel Becker, der mit seiner
Freundin an der Playa
Urlaub macht, mit Blick
auf das Display seines
Smartphones.
Surfen an öffentlichen
Hotspots birgt Risiken,
weil vertrauliche Informationen leicht an Datendiebe geraten können.
Abgesehen von den üblichen Risiken im Internet,
wie etwa Viren oder
Schadprogrammen, bestehe bei ihren WLANNetzen jedoch wenig Gefahr, betont Mauricio Socías. „Unsere Internetplattform stammt von
dem amerikanischen Hersteller Cisco Meriaki. Sie
gilt als sicherste in der
Welt und verhindert, dass
sich Geräte untereinander
verbinden.“
Dennoch
speichere Mallorcawifi.
com für alle Fälle sämtliche Aktivitäten. Zurzeit
surften an der Playa de
Palma täglich 33.000 Personen gratis im Internet,
und weil sie sich bis zu
siebenmal am Tag einklickten, komme es in der
Hochsaison zu Spitzenwerten von 200.000 Nutzern, sagt Socías. Insgesamt rechneten sie dieses
Jahr mit 1,3 Millionen
Nutzern.
Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung
erhielt Mallorcawifi.com
letztes Jahr den Auftrag,
an der Playa eine kostenlose WLAN-Zone einzurichten. Die Installation
der technischen Geräte
habe bislang 300.000 Euro
gekostet und werde sich
bis 2020 fortsetzen, sagt
Socías. In den nächsten
Jahren solle die erste,
zweiten und dritten Meereslinie der Playa de Palma, eine Fläche von etwa
1000 Hektar, komplett mit
WLAN-Netzen ausgestattet werden.
Doch das Ziel geht weit
darüber hinaus. Ganz
Mallorca, Ibiza und Formentera sollen mit kostenlosem, hochwertigen
WLAN versorgt werden.
„Momentan sind wir die
zweitgrößte freie WLANZone der Welt. (An erster
Stelle steht eine 20 Kilometer lange Zone in Indien, Anm. d. Red.) Wir
wollen die größte werden.“