Questions and Answers Smart-TV
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Questions and Answers Smart-TV
Q&A zu Smart-TV Was macht einen Fernseher zu einem Smart-TV? Das Attribut „smart“ steht für die Fähigkeit, mehr als nur Fernsehen auf den Bildschirm zu bringen – so wie Smartphones mehr Funktionen bieten als nur Telefonieren. Ein Smart-TV kann mit dem Internet verbunden werden und sowohl Rundfunk- (d.h. „klassische“ Fernsehprogramme) als auch Internet-Dienste empfangen und darstellen. Synonym sind auch die Bezeichnungen Hybrid-TV oder Connected TV gebräuchlich. SmartTVs werden heute von vielen Herstellern angeboten. Einige Firmen verwenden Smart-TV auch als Produktname. Seit Mitte 2012 gibt es eine Smart-TV Allianz, die sich für ein Hersteller-übergreifendes System zur Entwicklung von Internet-basierten Funktionen (Apps) einsetzt (Smart-TV Alliance). Welche Vorteile hat ein Smart-TV gegenüber einem „normalen“ Fernseher? Während ein „normaler Fernseher“ nur die über Kabel, Satellit oder Antenne ausgestrahlten TV-Programme darstellt, kann ein Smart-TV auch auf Angebote zugreifen, die über das Internet geliefert werden. Dazu gehören zum Beispiel Hintergrundinformationen zum laufenden Programm, die einfach über die rote Taste der Fernbedienung abgerufen werden. Es gibt aber auch viele eigenständige (d.h. vom „klassischen“ Fernsehprogramm losgelöste) Angebote bzw. Funktionen, die sich in Form kleiner Zusatzprogramme, so genannten Apps, abrufen lassen. Apps zeigen sich auf dem Bildschirm in Form von „Kacheln“(in der Regel als rechteckige grafische Symbole). Schon heute gibt es ein sehr großes Angebot an Apps für TV-Geräte und ihre Anzahl wächst stetig weiter. Einige Apps beinhalten BewegtbildAngebote: So genügt zum Beispiel ein einziger Tastendruck, um die Mediathek eines Senders aufzurufen. Nur wenige weitere Bedienschritte führen dann zu einer verpassten Sendung, die der Programmanbieter zum Anschauen bereithält. Ein großer Vorteil von Smart-TVs ist also, dass man Sendungen unabhängig vom ursprünglichen Ausstrahlungstermin, auch mehrfach, anschauen kann. Ist das Angebot kostenfrei, beinhaltet es in der Regel Werbung, sofern es sich um ein Angebot von kommerziellen Unternehmen handelt. Smart-TVs ersetzen auch den Gang in die Videothek – mit Video-On-DemandDiensten, die Spielfilme über das Internet auf den Bildschirm bringen. Weitere Anwendungen sind der einfache Zugang zu sozialen Netzwerken, Wetterinformationen, Nachrichten und zu anderen Informationsdiensten. Auch auf elektronische Programmführer (EPG), können Smart-TVs bequem zugreifen. Schnell hat der Nutzer eine Übersicht über das TV-Programm und kann bei vielen Geräten auch direkt aus dem Programmführer heraus eine Aufnahme programmieren. Welche Internet-Dienste gibt es und wie kann sie der Zuschauer vom „normalen“ Fernsehprogramm unterscheiden? Die meisten Internet-Dienste sind als Apps in einer eigenen Galerie oder einem Portal dargestellt, und werden somit vollständig vom laufenden Fernsehprogramm getrennt dargestellt: in der Regel muss der Zuschauer aus dem Fernsehprogramm heraus auf das Portal schalten und kann dann einzelne Apps auswählen und im Angebot navigieren. Eine andere Kategorie von Internetdiensten ist dagegen enger mit dem TV-Programm verknüpft, weil diese Dienste durch die TV-Sender selber angeboten werden. Diese Dienste werden über den roten Knopf der Fernbedienung direkt aus dem laufenden Programm der TVSender aktiviert. Der Zuschauer muss sich aber über den Übertragungsweg eigentlich gar keine Gedanken machen. Gibt es auch andere Gerätearten mit Smart-TV-Funktionen? Smart-TV gibt es als digitale TV-Geräte mit eingebautem Tuner (iDTV) oder als PeripherieGeräte wie Digitalreceiver (Set-Top-Boxen). Alle TV-Bildschirme, die über einen HDMIEingang verfügen, werden mit einem Smart-TV Receiver ebenfalls zum Smart-TV. Wie sieht das Internetangebot auf dem Fernseher aus? Kann man mit einem Smart-TV genauso durch das Internet surfen wie mit einem Computer? Smart-TVs sind nicht darauf ausgelegt, den PC zu ersetzen. Vielmehr bringen sie zusätzliche Informations- und Unterhaltungsdienste auf den TV-Bildschirm und bieten somit mehr Auswahl bei der Mediennutzung. Manche Smart-TV-Modelle bieten einen InternetBrowser, der dem Browser auf dem PC ähnelt. Damit kann man im gesamten World Wide Web surfen. Allerdings ist nur bei Webseiten, die in bestimmten, an den Fernseher angepassten Formatierungen angelegt sind (zum Beispiel in CE-HTML), gewährleistet, dass sie auch passgerecht auf dem TV-Bildschirm erscheinen. Deshalb ist der Browser nicht die typische Art, wie Smart-TVs auf Internet-Inhalte zugreifen. Stets auf den TV-Bildschirm zugeschnitten sind dagegen Inhalte und Dienste, die sich mit Smart-TV-Apps öffnen, zum Beispiel Nachrichten, Wetterinformationen und Video-Applikationen. Wie schließt man den Fernseher ans Internet an? Über das Heimnetzwerk? Grundsätzlich muss der Smart-TV mit dem Internet-Router des Heimnetzwerks verbunden werden. Dies kann mit einem Netzwerk-Kabel (Ethernet), drahtlos über WLAN oder über so genannte Powerline-Adapter erfolgen. Manche Smart-TV-Modelle sind bereits für die drahtlose WLAN-Verbindung ausgestattet, in anderen Fällen ist es nötig, hierzu einen speziellen Funkadapter zu kaufen. Stehen das TV-Gerät und der Router in unterschiedlichen Räumen und können nicht einfach mit einem Kabel oder über WLAN verbunden werden, so hilft ein Powerline-Adapter weiter. Er wird einfach in die Steckdose gesteckt und überträgt die digitalen Informationen dann über die Stromleitung. Dafür ist jeweils ein Adapter in der Nähe des Routers und ein Adapter in der Nähe des TV-Gerätes erforderlich. Welche Internetverbindung ist erforderlich? Generell gilt: Je höher die Bandbreite (also die Geschwindigkeit der Datenübertragung), desto schneller reagieren die abgerufenen Dienste. Welche Bandbreite sinnvoll ist, hängt aber auch von der Art der Dienste ab. Für hochauflösende Inhalte aus dem Internet braucht man natürlich mehr Bandbreite als für niedrige Auflösungen. Videos brauchen mehr Bandbreite als Textnachrichten. Als Richtwert kann man sagen: Eine Verbindung von mindestens 6 Megabit je Sekunde ist ratsam, wenn Bewegtbild-Dienste wie Mediatheken und Video on Demand genutzt werden. Eine Flatrate ist ratsam, wenn die Dienste aus dem Internet regelmäßig genutzt werden. Viele Haushalte haben bereits eine Flatrate mit einem Internet-Dienstleister vereinbart. Zu beachten ist, dass die Flatrate nur die Internet- Verbindung betrifft. Einzelne Apps können ebenfalls Kosten auslösen, die unmittelbar durch die Diensteanbieter (etwa: Online-Videothek) in Rechnung gestellt werden. Wie gibt man beim Smart-TV Internetadressen oder Texte ein? Die Smart-TVs sind nicht primär darauf angelegt, im Internet zu "surfen", wie man es am PC gewohnt ist. Typisch ist eine andere Art des Web-Zugangs: der Zugriff auf speziell für den TV-Bildschirm optimierte Inhalte erfolgt über Apps, die Verknüpfungen zu den jeweiligen Diensten gewährleisten. Sie lassen sich mit der Fernbedienung ansteuern (entweder über die Pfeiltasten oder teilweise über ein Trackpad, das in viele neue Fernbedienungen integriert wird) und aufrufen. Deshalb ist es nicht unbedingt notwendig, eine Internetadresse einzutippen, um zu einem Webdienst zu gelangen. Trotzdem kann man bei vielen Smart-TVs auch eine Internetadresse eingeben oder ein Schlagwort suchen. Die Hersteller haben dafür verschiedene Lösungen entwickelt. Häufig erscheint auf dem Bildschirm eine Bildschirmtastatur. Über Steuertasten auf der Fernbedienung lassen sich so Buchstaben und Symbole ansteuern. Manchmal ist auch eine Tastatur in die Fernbedienung integriert oder eine externe drahtlose Tastatur kann mit dem TV verbunden werden. Die Eingabe kann auch über einen Tablet-PC oder ein Smartphone erfolgen. Einige Hersteller bieten spezielle Apps an, die Smartphones oder Tablet-PCs mit dem TV synchronisieren und sich so als Tastatur für das TV-Gerät nutzen lassen. Wie leiht man sich mit dem Fernseher Filme online aus? Wie wird abgerechnet? Mit der Fernbedienung kann der Nutzer Dienste (Apps) ansteuern und beispielsweise bei Video-On-Demand-Portalen Filme online ausleihen. Für die Nutzung von Bezahldiensten bedarf es zusätzlich eines Abrechnungssystems, das vom Dienstanbieter bereitgestellt wird. Dazu ist es meistens notwendig, Daten zu hinterlegen, etwa ein persönliches Passwort, das Alter des Nutzers (aus Gründen des Jugendschutzes) und Konto-Informationen. Gibt es Standards der Hersteller, damit App-Entwickler nicht für jedes Gerätemodell eine speziell angepasste Version entwickeln müssen? Wird es so etwas wie einen einheitlichen App-Store für Fernseher geben? Ob es einen einheitlichen „App-Store“ für alle Smart-TVs geben wird, kann heute noch niemand vorhersagen. Einzelne Hersteller setzen bereits auf Verbreitungsmodelle, die dem App-Store von Apple ähneln, sie bieten also viele verschiedenen Applikationen für die SmartTVs der jeweiligen Marke zur Auswahl an. LG, Philips und Sharp haben einen ersten Versuch in Richtung eines markenübergreifenden App-Standards gestartet (Smart-TV Alliance). Der übergreifende Ansatz erleichtert die Arbeit der Entwickler. Es ist zu erwarten, dass dadurch das Angebot an Apps sehr schnell weiter ansteigen wird. Kann ein Smart-TV auch mit dem Smartphone vernetzt werden? Ja, einige Hersteller bieten Apps an, mit denen sich Smartphones und auch Tablet-PCs mit dem TV synchronisieren lassen. Die mobilen Geräte lassen sich dann wie eine Fernbedienung oder eine Tastatur für das TV-Gerät nutzen oder auch bestimmte Gerätefunktionen ergänzen (Navigation im EPG statt am TV-Bildschirm auf dem Tablet-PC). Wer mit dem Computer ins Internet geht, kann sich Viren oder Trojaner einfangen. Besteht die Gefahr auch für den Fernseher? Und gibt es dagegen Antivirenprogramme? Je mehr sich Smart-TVs in den Haushalten durchsetzen, desto wichtiger dürfte dieses Thema werden. Denn alles, was aus dem "freien Internet" kommt, birgt das Risiko von Viren. Allerdings ist die Betriebssoftware von Fernsehgeräten weit weniger komplex als die Betriebssysteme von PCs. Folglich bleiben die Angriffsmöglichkeiten wesentlich geringer. Dennoch wird sich die Industrie künftig auch Gedanken um Abwehrstrategien machen müssen. Wie hoch ist der Aufpreis für einen Smart-TV gegenüber einem TV-Gerät ohne die Möglichkeit des Internet-Zugangs? Ab einer bestimmten Ausstattungsklasse ist die Smart-Funktion ohne Aufpreis im Gerät integriert. Smart-TV ist inzwischen eine Standardausstattung der Geräte in den mittleren und oberen Preisklassen. 2012 werden mehr als die Hälfte der in Deutschland verkauften Geräte die Smart-TV-Funktion integriert haben. Kann ich meinen vorhandenen Fernseher mit der Smart-TV-Funktion nachrüsten? Eine Nachrüstung eines Fernsehers ist durch den Anschluß eines Peripheriegerätes wie einer Set-Top-Box oder einem Blu-Ray-Player möglich, sofern das TV-Gerät eine HDMiSchnittstelle verfügt. Das ist bei allen Flachbildfernsehern der Fall. Ist die Smart-TV-Technik schon ausgereift, oder sollte ich mit dem Kauf eines SmartTVs lieber noch warten? Die Technik der Smart-TVs ist ausgereift und es gibt inzwischen allein in Deutschland mehrere Millionen zufriedene Smart-TV-Nutzer. Doch gibt es auch bei Smart-TVs – wie bei Computerprogrammen – immer wieder neue Entwicklungen. Ist der Smart-TV mit dem Internet verbunden, kann ein Software-Update oftmals einfach per Tastendruck auf der Fernbedienung gestartet werden, und die neue Entwicklung kommt in das Gerät. Damit ist der Smart-TV stets auf dem neuesten technischen Stand. Funktioniert ein Smart-TV nur mit bestimmten Komponenten eines Herstellers oder gibt es einen herstellerübergreifenden Standard? Grundsätzlich werden für die Nutzung der Smart-TV-Funktion außer dem Router (der für den Zugang zum Internet sorgt) keine weiteren Komponenten benötigt. Die Router arbeiten mit Standards, die für alle Geräte passen. Die Steuerung des Smart-TVs erfolgt über die Geräteeigene Fernbedienung. Diese ist – wie bei „normalen“ Fernsehgeräten – für das spezielle Fernsehgerät ausgelegt und funktioniert nicht mit Geräten anderer Marken. Das ist aber kein Problem, da jeder Smart-TV immer mit einer Fernbedienung ausgeliefert wird. Die „smarte Steuerung“ über ein Smartphone oder einen Tablet-PC ist in der Regel Herstellerübergreifend möglich, allerdings gibt es hier Ausnahmen. Manche Hersteller bieten nur Möglichkeiten zur Steuerung über iOS (Apple-Welt) oder Android (zweites, weit verbreitetes Betriebssystem für Smartphones) und nicht für beide Standards. Auch kann es bestimmte Sonderfunktionen geben, die komfortabler mit Geräten des gleichen Herstellers abzurufen sind. Im Zweifel hilft der Fachhändler. Was ist HbbTV und was hat es mit Smart-TV zu tun? HbbTV ist ein Europäischer Standard für interaktives Fernsehen, der Mitte 2010 vom Institut für Telekommunikationsnormen ETSI standardisiert wurde. HbbTV ermöglicht die Verknüpfung von TV- und Internetangeboten und ist in immer mehr Smart-TV Geräten implementiert. Der HbbTV-Standard weist der roten Farbtaste ('Red Button') der Fernbedienung eine besondere Funktion zu: Während des laufenden TV-Programms dient sie dazu, HTMLSeiten aufzurufen. Die Information, dass sogenannte Red-Button-Anwendungen zur Verfügung stehen, wird mit dem DVB-Datenstrom über den Rundfunkkanal übertragen. So setzt der TV-Sender die Verlinkung zur passenden Webseite. Technisch gesprochen, verlässt der Zuschauer bei Drücken auf den roten Knopf der Fernbedienung das Rundfunkprogramm und greift auf das Internet zu. Für die Nutzung der meisten HbbTVAnwendungen ist eine Internetverbindung von mindestens 2 Mbit/s notwendig. Der Standard HbbTV wird von den TV-Sendern unterschiedlich eingesetzt. Das Angebot an HbbTV-Diensten seitens der TV-Sender befindet sich gegenwärtig noch im Aufbau. Die meisten TV-Sender verlinken derzeit auf Grundlage von HbbTV auf ein Medienportal, das einen modern anmutenden, CE-HTML-basierten Videotext („HD Videotext“), interaktive Zusatzdienste wie programmbegleitende Informationen, interaktive Abstimmungsfelder und den Abruf von Videos umfasst.