Makebas Einstellung zu ihrem größten Hit

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Makebas Einstellung zu ihrem größten Hit
Makebas Einstellung zu ihrem größten Hit „Pata Pata war ambivalent: "Für mich ist es nicht
mein bedeutendster Song, und es hat mich überrascht, dass er so erfolgreich wurde", sagte
Makeba, die sich eigentlich gewünscht hätte, dass eines ihrer Lieder, das sich mit dem Leid
ihrer Landsleute auseinandersetzt, so populär wurde.
Das von ihr gesungene „Malaika “ (Suaheli: »Guter Geist«) wurde zur heimlichen Hymne
Afrikas. Hergeleitet ist der Titel von einem sehr bekannten Volkslied Ostafrikas aus Tansania. Auch im kleinsten und abgelegensten Dorf Ostafrikas wird man niemanden finden, der
dieses Lied nicht kennt. Mit Harry Belafonte wurde es 1965 ein Hit.
Zu ihren weiteren bekannten Liedern zählen
• „Soweto Blues“ sowie
• eine Version von „Mbube“ (The Lion Sleeps Tonight) einem Lied von der
Löwenjagd der Zulu., die sie unter anderem auf der Feier zum 45. Geburtstag
John F. Kennedys im Madison Square Garden am 19. Mai 1962 sang.
Zu ihren bekannten Liedern gehört auch
• „The Click Song,” ein Xhosanisches Hochzeitslied und
• „When I've Passed On“ (Wenn ich gestorben bin)
Miriam Makeba war das Kind einer Haushaltshilfe und eines Lehrers und hatte fünf Geschwister. Als sie erst 18 Tage alt war, musste sie mit ihrer Mutter für sechs Monate ins
Gefängnis – die Mutter hatte, um das kümmerliche Familieneinkommen aufzubessern, illegal
selbstgebrautes Bier verkauft. Ihr Vater starb, als sie fünf Jahre alt war. Danach lebte sie
längere Zeit bei ihrer Großmutter in Pretoria.
Makeba verließ Missionsschule, um als ein Dienstmädchen, Kinderpflegerin und Wäscherin
zu arbeiten. Als Makeba mit siebzehn schwanger mit ihrer Tochter Bongi war, heiratete sie
den Vater, James Kubay, einen Polizistenausbilder, der sie prügelte und mit einer ihrer
Schwester betrog. Die Ehe dauerte zwei Jahre.
Die traditionellen afrikanischen Lieder lernte Zenzi in der Familie, Jazz hörte sie im Radio.
Schon als sie achtzehn wurde, konnten ihre schwarzen Landsleute ihre Stimme bewundern.
Mit ihrer Band Cuban Brothers und ab 1954 mit den Manhattan Brothers tingelte sie durch
afrikanische Großstädte.
1958 gründet Miriam Makeba das legendäre Frauen-Trio The Skylarks und nimmt die erste
Single unter eigenem Namen auf. Die Titelrolle in dem Township-Musical "King Kong", bei
dem sie ihren späteren Ehemann, den Trompeter Hugh Masekela kennen lernt, beschert ihr
weitere Popularität. Als ihre weibliche Hauptrolle in dem afrikanischen Musical »King Kong«
sie weithin bekannt machte, wurde Makeba nach England eingeladen. Dort sang sie auch
zwei Lieder in einem Dokumentarfilm, der über das Leiden der Minenarbeiter in ihrer Heimat
berichtete. Als sie dafür beim Filmfestival in Venedig geehrt wurde, war eine Rückkehr in ihre
Heimat unmöglich. So untersagte ihr das Regime in Südafrika die Einreise zum Begräbnis
der 1960 gestorbenen Mutter. Es folgten 31 Jahre im Exil.
Es war der Sänger Harry Belafonte, der sie dann in die USA einlud und ihr zu neuer Aufmerksamkeit verhalf. Harry Belafonte –nannte Makeba gerne “Big Brother”.
1963 sprach sie erstmals vor der UNO und verlangte den Boykott des südafrikanischen
Apartheid-Regimes.
Die großen Demokratien der westlichen kapitalistischen Welt lehnten es jahrelang ab, in der
UNO und im Handel, auch im Waffenhandel, gegen die Herren von Gold und Diamanten in
Johannesburg ablehnend aufzutreten. Und die Leute vom African National Congress galten
als Terroristen? Zwei besondere Stimmen widersetzten sich solchen Ansichten.
• Nelson Mandela ( war im südafrikanischen Kerker) und
• Miriam Makeba die Lieder des Leidens und des Widerstandes in alle Welt trug.
Niemals gelang es diesen hohen „demokratisch gewählten“ Herren, sie völlig
daran zu hindern.
Nach ihrer Scheidung von Hugh Masekela heiratet 1968 Makeba den den schwarzen Aktivisten und Führer der Black Panther Partei Stokeley Carmichel. Es dauert nicht lange, da
wird Makeba rund um die Uhr beschattet, ihr Plattenvertrag wird gekündigt und ihre Tourneen werden gecancelt.
Schließlich nahm Miriam Makeba die Einladung des Präsidenten von Guinea, Sekou Touré,
an, dort zu wohnen und mit einem Diplomatenpass frei reisen zu dürfen. Makeba wird UNODelegierte des Landes und erhält eine Vielzahl von Auszeichnungen und Ehrenbürgerschaften afrikanischer Staaten,
1972 überreicht ihr Fidel Castro persönlich einen kubanischen Pass.
Sie besuchte viele Länder Afrikas, auch Westeuropa und Kuba, und sang 1973 bei den
Weltfestspielen der Jugend in Berlin, Hauptstadt der DDR vor Tausenden Festivalteilnehmern. Die Veranstaltung wurde damals in alle sozialistischen Ländern im Rahmen der
Intervision übertragen
In der DDR war Miriam Makeba Anfang der 70-ziger Jahre relativ wenig bekannt. Deshalb
wurde im Vorfeld durch den damaligen Afrikakorrespondeten der DDR Peter Spacek für eine
Chanson-Serie im Abendprogramm von Radio DDR eine zweistündige Sendung mit vielen
Lieder von Miriam Makeba geschrieben. Die Sendung hatte eine große Resonanz und es
wurden seitdem viele ihrer Lieder im DDR-Rundfunk gesendet. Ihr "Pata Pata" wurde zu
einem regelrechten Ohrwurm. Diejenigen, die sie während des Besuchs in Berlin kennenlernten, stellten fest, dass sie trotz aller Berühmtheit eine freundliche, bescheidene Frau
geblieben war, die wie jede Oma begeistert Bilder von ihrer Tochter und ihrer kleinen Enkelin
zeigte. Leider starb ihre 1950 geborene, einzige Tochter Bongi Makeba schon 1985.
Im Herbst 1974 trat sie mit James Brown, B. B. King, The Spinners und The Crusaders auf
einem Großkonzert in Afrika auf. Es war Teil des Rahmenprogramms für den von Don King
veranstalteten historischen Boxkampf (Rumble in the Jungle, dt.: „Der Kampf im Dschungel“)
zwischen dem damaligen Schwergewichts-Weltmeister George Foreman und dem ExWeltmeister Muhammad Ali, der am 30. Oktober 1974 in Kinshasa (Zaire, heute:
Demokratische Republik Kongo) stattfand.
Nach der Scheidung von Carmichael 1978 blieb Makeba in Guinea und arbeitete als UNOBotschafterin des Landes.
1981 gab Miriam Makeba ein triumphales Comeback-Konzert in der New Yorker Carnegie
Hall; am Kampf gegen die Apartheid waren inzwischen Millionen interessiert.
Nach dem Tode Sekou Tourés 1984 brach eine neue Ära in Guinea an, und Makeba wanderte wieder aus, und zog nach Brüssel.
1986 sang sie ein Duett mit Paul Simon auf dessen Konzert. 1987 begleitete sie ihn auf
dessen Graceland-Tour.
Auf einer neuen Platte allerdings, »Sangoma« – was etwa »Heilerin« bedeutet – 1988, ließ
sie die Verbindungen mit Jazz, Soul und Pop fallen und erinnerte sich wieder der alten Liedtraditionen ihrer Heimat.
Erst 1990 als Nelson Mandela nach mehr als 30 Jahren in Gefängnissen des Apartheid-Regimes in Freiheit war, machte er es möglich, sie zurück in die Heimat zu bitten. Sie zog
zurück und setzte sich in den darauffolgenden Jahren für die Armen, besonders die Frauen,
die Kinder, die AIDS-Kranken ein.
1997 spielte sie in dem Film »Mama«, der sie als »Mama Afrika« in der Welt weiter bekannt
machte.
Am 26. September 2005 erklärte Miriam Makeba ihren Abschied von der Bühne. Eine letzte
Welttournee führte sie noch durch die USA, Kuba, Brasilien, Venezuela, Skandinavien und
Deutschland. Am 25. Mai 2006 gab Miriam Makeba auf dem 18. Afrika Festival in Würzburg
ihr letztes Konzert in Deutschland.