Konzept Praxisanleitung in der Altenpflege

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Konzept Praxisanleitung in der Altenpflege
Berufspädagogische Weiterbildung
zur Praxisanleitung in der
Altenpflege
Caritas Bildungswerk Ahaus
Wesheimstraße 41
D - 48683 Ahaus-Wessum
: 025 61 / 93 62 25
: 025 61 / 93 62 40
: [email protected]
: www.caritas-bildungswerk.de
Stand: 19.02.2014
1
Inhaltsverzeichnis
1.
Gedanken zu Berufsbild und Zielsetzung
1.1
Zielgruppe und Zielsetzung der Weiterbildung
3
1.2
Konzeptionelle und didaktische Überlegungen
4
1.3
Das Berufsbild der PA
5
2.
Aufbau und Beschreibung der Weiterbildung
2.1
Inhaltliche Schwerpunkte
6
2.2
Anforderungen
7
2.3
Aufbau und Termine
7
2.4
Abschluss und Bewertungskriterien
8
2.5
Bedeutung der Bewertung
9
Stand: 19.02.2014
2
1.
Gedanken zu Berufsbild und Zielsetzung
1.1
Zielgruppe und Zielsetzung der Weiterbildung
Aus
dem
Bundesaltenpflege-Gesetz
Ausbildungs-
und
vom
Prüfungsverordnung
01.081.2003
für
und
der
in
der
Berufe
Altenpflege vom 26.11.2002 ergibt sich die Notwendigkeit der
berufspädagogischen
Qualifizierung
Praxisanleiter/innen.
Das
Gesetz
von
Pflegefachkräften
fordert
eine
Dualität
zu
der
Lernorte und legt damit die praktische Ausbildung in die Hand
der
ausbildenden
Einrichtungen.
Für
diese
ist
es
wichtig,
Bedingungen zu schaffen, die eine systematische Planung und
Strukturierung des Anleitungsprozesses gewährleisten.
Mit
der
Neuregelung
der
Altenpfleger/in
sind
verpflichtet,
die
Ausbildung
die
für
den
ausbildenden
praktische
Altenpflegeschüler/innen
Beruf
des/der
Einrichtungen
Ausbildung
ordnungsgemäß
der
durchzuführen.
Hierzu
schreibt der Gesetzgeber vor, dass die Praxisanleitung durch
eine geeignete Fachkraft
wer
eine
mindestens
Altenpflege,
die
sichergestellt
zweijährige
Fähigkeit
zur
wird. Geeignet ist,
Berufserfahrung
Praxisanleitung
in
und
der
eine
berufspädagogische Weiterbildung entsprechend dem NRW-Standard
zur berufspädagogischen Weiterbildung zur Praxisanleitung in
der Altenpflege nachweisen kann.
Zielgruppe
sind
für
die
Weiterbildung
Altenpfleger/innen
Krankenpfleger/innen
Teilnehmer/innen
mit
sollen
zum/zur
und
Gesundheits-
staatlicher
neben
der
Praxisanleiter/in
Anerkennung.
fachlichen
und
Die
Qualifikation
Verantwortungsbewusstsein, berufliche Motivation, Interesse an
beruflichen
Fort-
und
Weiterbildungen,
Fähigkeiten
zur
Kommunikation in Wort und Schrift, Beziehungsfähigkeit zeigen
und ein Interesse an der Förderung des beruflichen Nachwuchses
haben.
Stand: 19.02.2014
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Die berufspädagogische Weiterbildung zur Praxisanleitung soll:

die Bedeutung der Praxisanleitung in der Aus-, Fort- und
Weiterbildung deutlich hervorheben.

kontinuierlich
den
aktuellen
Entwicklungen
angepasst
werden.

einen
vergleichbaren
Rahmen
der
berufspädagogischen
Weiterbildungen in Bildungseinrichtungen in NRW schaffen
und

zur Qualifizierung des Lernortes
1.2
„Praxis“ beitragen.
Konzeptionelle und didaktische Überlegungen
Inhalte und methodisch-didaktische Ansätze der Weiterbildung
begründen
sich
in
Qualitätssicherung
den
und
Zielen
und
Grundsätzen
zur
Qualitätsentwicklung.
Die
übergreifenden pädagogischen Prinzipien sind:
 Teilnehmerorientierung
 Praxisorientierung
 Problemorientierung
 Handlungsorientierung.
Aufgabe der Fachreferenten ist es, aus diesen Prinzipien und
den jeweiligen Lernzielen die inhaltlichen Schwerpunkte und
angemessenen Methoden zu entwickeln. Dies bedeutet, dass die
Teilnehmer/innen
jeweiligen
mit
Praxisfeld
ihren
die
Erfahrungen
Ausgangspunkte
und
für
Aufgaben
die
im
Lehr-
/Lernprozesse sind.
Stand: 19.02.2014
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Folgende
Arbeitsformen
bzw.
Lehr-/Lernmethoden
finden
Berücksichtigung:
 Themenzentriertes Gespräch
 Diskussion
 Kleingruppenarbeit
 Vortrag
 Praktische Unterweisung
 Demonstration
 Fallmethoden
 Rollenspiele und Übungen
 Selbststudium.
Die
angewandten
Methoden
sollen
den
Teilnehmer/innen
ermöglichen:

ihre
eigenen
Erfahrungen
einzubringen
und
zu
reflektieren

berufsbezogene Erfahrungen zu machen

neue Verhaltensweisen zu entwickeln, auszuprobieren
und einzuüben

den Kurs als exemplarisches Lernfeld zu erleben und
aktiv mitzugestalten.
Angelehnt an den Aufbau des praktischen Rahmenlehrplans für
die
Altenpflegeausbildung
Qualifizierung
der
soll
Logik
des
auch
die
berufspädagogische
Lernfeldkonzeptes
und
der
Entwicklung der Handlungskompetenz folgen.
Der
Lehrgang
zusammen
wird
mit
Fachreferenten
von
den
einführt
einem
Kursleiter
Teilnehmern/innen
und
unterstützt
begleitet,
der
gestaltet,
sowie
durch
ihn
die
das
Verfolgen fachübergreifender Ziele und Fragestellungen einer
Aufsplitterung der Weiterbildungsinhalte entgegenwirkt.
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1.3
Das Berufsbild der PA
Der/die Praxisanleiter/in nimmt ihre Aufgabe als pädagogischen
Prozess
wahr,
den
Rahmenlehrplans
für
sie
die
unter
Berücksichtigung
praktische
Ausbildung
des
selbständig
plant, gestaltet, anwendet und beurteilt. Sie ist fähig, die
Auszubildenden
an
die
eigenständige
Wahrnehmung
der
beruflichen Aufgaben heranzuführen.
Der/die Praxisanleiter/in ist sich seiner/ihrer Wirkung als
Vorbild für die Entwicklung einer beruflichen Haltung auf der
Basis des jeweiligen Tätigkeitsfeldes bewusst.
Aufgaben einer Praxisanleitung sind:

die Erstellung, Ausgestaltung und Weiterentwicklung des
Ausbildungsplanes der praktischen Ausbildungsstätte.

Ansprechpartner zu sein für die Fragen der praktischen
Ausbildung.
Lernziele
Um
Ausbildungsziele
und
Lerninhalte
zu
erreichen,
abgesprochen,
werden
sowie
die
internen und externen Einsätze koordiniert.

er/sie
ist
geplante
verantwortlich
und
für
zielgerichtete
Bewertung
und
Beurteilung
erstellt
er/sie
jeweils
die
Strukturierung,
Anleitung
der
und
für
Auszubildenden;
ein
Zeugnis
über
die
die
dabei
die
durchgeführten Ausbildungsabschnitte.

er/sie soll den/die Auszubildende/n schrittweise an die
eigenständige
Wahrnehmung
der
beruflichen
Aufgaben
heranführen.

er/sie fördert die Verzahnung der Lernorte Theorie und
Praxis.

er/sie
ist
verantwortlich
für
die
Vorbereitung
der
praktischen Abschlussprüfung in der Einrichtung und nimmt
in beratender Funktion an der Prüfung teil.
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Das
Erreichen
der
Ausbildungsziele
in
der
Altenpflege
und
damit die Berufsfähigkeit kann erst durch ein Zusammenspiel
der Lernorte „Fachseminar für Altenpflege“ und „Pflegerische
Dienste und Einrichtungen“ garantiert werden. Praxisanleitung
bedeutet hier vor allem auch Schnittstelle zu sein zwischen
den beiden Lernorten. Praxisanleiter/innen halten während der
praktischen
Ausbildung
Kontakt
mit
dem
Fachseminar,
um
Lernziele und -inhalte abzusprechen und zu koordinieren. Sie
sind
umgekehrt
die
ständigen
Ansprechpartner
für
das
Fachseminar.
2. Aufbau und Beschreibung der Weiterbildung
2.1
Inhaltliche Schwerpunkte
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Weiterbildung basieren auf
den im NRW-Standard zur berufspädagogischen Weiterbildung zur
Praxisanleitung in der Altenpflege vorgegebenen Lernfelder:
1. Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen in der
Ausbildung berücksichtigen (20 Std.)
2. Berufliches
Selbstverständnis
als
Praxisanleiter/in
entwickeln (20 Std.)
3. Individuelles
Lernen
ermöglichen
und
den
Anleitungsprozess durchführen (70 Std.)
4. Beurteilen und Bewerten des Ausbildungsgeschehens und der
Auszubildenden (50 Std.)
5. Praktische
Anleitung
vorbereiten,
durchführen
und
evaluieren (40 Std.)
(Die vollständigen Lernfelder befinden sich im Anhang dieses
Konzeptes.)
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Ziel
der
Weiterbildung
ist
insbesondere
die
Verzahnung
der
theoretischen und praktischen Ausbildung und die verbesserte
Zusammenarbeit
zwischen
den
Praxisanleitern
in
der
Pflegeeinrichtung und den Praxisbegleitern des Fachseminars.
Die Weiterbildung befähigt zu:

pflegerisches
Wissen
und
Können
nach
dem
Stand
pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse zu vermitteln,

den
Lernstand
der
Auszubildenden
zu
analysieren,
zu
beurteilen und weiter zu fördern,

lerntheoretische
Zusammenhänge
für
die
individuelle
Anleitungssituation zu nutzen,

komplexe pflegerische Handlungsabläufe zu analysieren und
lernwirksam aufzubereiten,

mit Lehrplänen, bzw. curricularen Vorgaben aus der Aus/Weiterbildungsstätte zu arbeiten,

den
Ausbildungsplan
der
praktischen
Einrichtung
zu
erstellen, auszugestalten und weiterzuentwickeln,

Diskrepanzen zwischen den Lern- und Arbeitserfordernissen
wahrzunehmen und in Abstimmung mit den verantwortlichen
Vorgesetzten und dem/der Auszubildenden zu steuern,

die
pädagogische
Auszubildenden
und
Beziehung
dem/der
zwischen
Praxisanleiter/in
dem/der
in
den
Kontext der pflegerischen Beziehung zwischen Pflegenden
und Bewohner/Patient einordnen,

den/die Auszubildende abschließend zu beurteilen und zu
bewerten,

Kontakte mit anderen praktischen Kooperationspartnern zu
unterhalten und
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
das
berufspädagogische
Konzept
der
Lernfeldorientierung
für die praktische Ausbildung in der Einrichtung nutzen
können.
2.2
Anforderungen
Von den Lehrgangsteilnehmer/innen wird erwartet, dass sie sich
aktiv in den Lern- und Gruppenprozess einbringen.
Zur
Erlangung
des
Erarbeitung
Zertifikates
einer
Anleitersituation
ist
die
Projektaufgabe
und
das
in
Anfertigen
eigenständige
Form
einer
einer
schriftlichen
Hausarbeit über die Vorbereitung, Durchführung und Evaluation
erforderlich (gem. LF 5).
Das
Zertifikat
Teilnahme
erhalten
mit
die
mindestens
Teilnehmer
90%
nach
erfolgreicher
Präsenznachweis
in
den
Seminarabschnitten.
2.3
Aufbau und Termine
Der Lehrgang umfasst 160 Stunden Theorie, die in Blockform
durchgeführt werden. Zusätzlich werden 40 Stunden praktische
Umsetzung in den Einrichtungen der Altenhilfe geleistet, die
an
zwei
Reflexionstagen
durch
die
Kursleitung
begleitet
werden.
Die beiden Reflexionstage finden jeweils zwischen dem 2. und
3. Block und zwischen dem 3. und 4. Block statt. Die Termine
werden
zu
Beginn
der
Weiterbildung
mit
der
Kursleitung
abgesprochen.
2.4
Die
Abschluss und Bewertungskriterien
Weiterbildung
Voraussetzung
für
Stand: 19.02.2014
schließt
die
mit
Zertifizierung
dem
und
Kolloquium
den
ab.
erfolgreichen
9
Abschluss
der
Maßnahme
ist
die
Bewertung
der
schriftlichen
Ausarbeitung, der praktischen Prüfung und der Präsentation im
Kolloquium.
Jede/r Teilnehmer/in hat in seinem/ihrem Arbeitsbereich eine
didaktische Facharbeit zu erstellen. Diese muss 10 Tage vor
der
praktischen
Prüfung
eingereicht
werden
und
umfasst
die
Inhalte aus Lernfeld 5 der Weiterbildung.
Die praktische Prüfung in Form einer praktischen Anleitung in
der Einrichtung findet zwischen dem 3. und 4. Block statt.
Im letzen Block der Weiterbildung findet das Kolloquium statt.
Die Abschlussnote ergibt sich aus folgenden Anteilen:

Praktische Prüfung 40%

Projektarbeit
40%

Kolloquium
20%
Das Zertifikat der Caritas Bildungswerk GmbH gibt durch den
Inhaltsnachweis
der
Fachwissen
Teilnehmers,
des
belegten
Seminareinheiten
der
Teilnehmerin
das
in
erworbene
Form
einer
Benotung wieder.
Die
zur
Benotung
führenden
Leistungsmerkmale
sine
den
Teilnehmern bekannt; die von ihnen erbrachten Einzelleistungen
werden
–
begründet
wie
und
auch
die
belegt.
Gesamtbeurteilung
Die
Leistungen
–
werden
individuell
mit
dem/der
Teilnehmer/in besprochen und die Note festgelegt.
Die Beurteilung wird anhand der Leistungen und im Vergleich
mit anderen Kursteilnehmer/innen, anderen gleichartigen Kursen
und
anderen
Ausarbeitungen
pflegewissenschaftlicher
Themen
fachpraktischer
anhand
von
und
Kriterien
vorgenommen.
Stand: 19.02.2014
10
2.5
Bedeutungen der Bewertung:
1. Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung mit sehr großem Erfolg
teilgenommen:
Die
durch
den
Leistungsmerkmale
Teilnehmer
entsprechen
vertretenen
den
fachlichen
Anforderungen
in
überdurchschnittlichem Maße.
2. Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung mit großem Erfolg teilgenommen:
Die
durch
den
Teilnehmer
vertretenen
fachlichen
Leistungsmerkmale entsprechen den Anforderungen in besonderem
Maße.
3. Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung mit Erfolg teilgenommen:
Die
durch
den
Teilnehmer
vertretenen
fachlichen
Leistungsmerkmale entsprechen voll den Anforderungen.
4. Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung teilgenommen:
Die
durch
den
Teilnehmer
vertretenen
fachlichen
Leistungsmerkmale weisen Mängel auf. Es ist jedoch erkennbar,
dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind.
5. Der Teilnehmer hat an der Weiterbildung ohne Zertifikat mit einer
Teilnahmebescheinigung teilgenommen:
Die
durch
den
Leistungsmerkmale
Teilnehmer
entsprechen
nicht
vertretenen
den
fachlichen
Anforderungen.
Die
Grundkenntnisse sind lückenhaft und in absehbarer Zeit nicht
zu beheben.
Stand: 19.02.2014
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