Referenteninfos Lisa und die Frösche

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Referenteninfos Lisa und die Frösche
 Lisa und die Frösche F. Katt / A. Lauber / F. Schindlecker Quakalaquak. Aufregung am Froschteich! Alle bereiten sich auf das große Sommernachtskon‐
zert vor: Während Lady Quaqua, Quarnold, Quaggi und die anderen ihre Stimmen trainieren, der schlaue Quisi seinen Studien nachgeht und Bürger‐
meister Quapek ein neues Lied komponiert, verirrt sich die kleine Lisa an den Froschteich. Sie träumt davon, den Frosch zu finden, hinter dem sich ein verwunschener Prinz verbirgt. Schade nur, dass man verwunschene Prinzen erst einmal wach küs‐
sen muss – aber wer will schon einen Frosch küssen und welcher Frosch will sich überhaupt küssen las‐
sen? Buch und Musik: Friedemann Katt und Arthur Lau‐
ber ~ Liedtexte: Fritz Schindlecker ~ Inszenierung: Michael Schilhan ~ Ausstattung: Alexia Redl ~ Cho‐
reographie: Bettina Rebel ~ Musikalische Leitung: Maurizio Nobili ~ Regieassistenz: Pia Weisi ~ Zau‐
bertricks: Alexander Gappmaier ~ Dramaturgie: Dagmar Stehring MIT Lisa, ein Menschenmädchen Ana Purwa Quisi Felix Rank Quapek Michael Rutz Quaggi Susanne Zöllinger Lady Quaqua Florentina Klein Quarnold Martin Niederbrunner Quopa / GuruFrosch / Trippel Trappel Helmut Pu‐
cher Die alte Unke / Die Postschnecke Eva Saly Bühnenmusik: Reinhold Kogler, Maurizio Nobili Eines Tages wird es ganz ungemütlich am Teich, der Wasserspiegel sinkt und nichts ist mehr so wie frü‐
her. Ohne die Hilfe des Menschenkindes ist das wohl nicht wieder hinzubekommen, also wird alles daran gesetzt, Lisa zu finden. Gar nicht so einfach, denn bekanntlich verstehen die Menschen das Qua‐
kalaquak der Frösche nicht. Doch die weise alte Unke kennt einen Weg, wie Lisas Traum in Erfüllung gehen und der Teich doch noch gerettet werden kann … »Lisa und die Frösche« ist ein erfrischender Musical‐
spaß für die ganze Familie – gerade richtig zum Frühlingsbeginn. Frühlingshaft‐frech ab 6! PREMIERE am 6. 03. 2010, 17 Uhr im Next Liberty Weitere Termine: 10.30 Uhr März: 11, 17, 18, 23 Apr: 8, 28 Mai: 11 15.30 Uhr März: 10, 11, 17, 20, 26, 27 Apr: 8, 27, 28 Mai: 7, 8, 11 www.nextliberty.com
I. BILD FÜR BILD 1. Bild Die weise alte Unke erzählt von einem wunderbaren dunkelgrünen Teich, in dessen Nähe ein kleines Mäd‐
chen wohnt, das Lisa heißt. Sie liebt Musik und Poesie und träumt sich kraft ihrer Phantasie immer wieder aus ihrem Städtchen heraus. 2. Bild Während des Liedes haben sich die Frösche im Schilf rund um den Teich versteckt, jetzt werden langsam der starke Quarnold und der schlaue Quakademiker Quisi sichtbar. Vertieft in seine Studien hat Quisi den heranna‐
henden Quarnold nicht bemerkt. Als er nun an Quarnold vorbeispaziert, stolpert er und fällt hin, was wiederum die anderen, nun verärgerten Frösche weckt. Sie ma‐
chen sich über den tollpatschigen Froschprofessor lustig und ziehen ihn auf. Plötzlich taucht Lisa am Teich auf und die Frösche gehen wieder in Deckung. Das Mädchen singt ein Lied und träumt davon, eine echte Prinzessin zu sein. Aber sie ekelt sich vor den neugierig näher kom‐
menden Fröschen und läuft davon. Quisi übersetzt den anderen Lisas Träume, woraufhin alle männlichen Frösche singend erklären, warum gera‐
de sie der ideale Prinzenkandidat wären. Die Diskussion wird von einer Rede des Bürger‐ und Kapellmeisters Quapek unterbrochen, der zu den Proben für das alljähr‐
liche Sommernachtskonzert – dem kulturellen Höhe‐
punkt für alle Tiere des Waldes – ruft. Das diesjährige Thema lautet: „Frosch zu sein bedarf es wenig und wer Frosch ist, ist ein König.“ Er präsentiert auch seine neu‐
este Komposition von Quakalaquak, die bei der Frosch‐
gemeinde auf wenig Gegenliebe stößt. Dementspre‐
chend unproduktiv verlaufen auch die Proben – die Frö‐
sche treffen weder beim „Frö“ noch beim „Qua“ den richtigen Ton und auch Lady Quaqua und ihre Quak’n’‐
Roll‐Band können Quapek nicht wirklich überzeugen. Wütend und enttäuscht scheucht er alle Frosch‐
Banausen von der Probe. 3. Bild Lady Quaqua versucht den Bürgermeister aufzumuntern und rät dazu, eine Quakeuse von internationalem For‐
mat für den Chor zu engagieren. Doch ihr Plan, geht nicht auf – Quepek denkt bei einer herausragenden Sän‐
gerin nicht an Lady Quaqua, sondern an seine Frau Quaggi, die daraufhin eine Kostprobe ihres, ähm, inte‐
ressanten Gesangstalents gibt und alle das Weite suchen lässt. 4. Bild Es wird Abend am Teich und der Trippel Trappel Käfer zündet die Laternen am Teich an, während er sein Gute Nacht‐Lied singt. Die Unke erzählt indessen von Lisas Traum. 5. Bild Lisa träumt von einem orientalischen Gefolge, in dessen Mitte sich auch ein Prinz befindet, der auffallende Ähn‐
lichkeit mit dem Froschprofessor Quisi besitzt. Dieser reicht ihr mit den folgenden Worten eine goldene Kugel: „Lisa, den goldenen Ball hier will ich dir schenken. Gebrauche ihn wohl, denn sein Zauber ist mächtig und rein. Die Kraft deines Herzens nur soll seine Zaubermacht len‐
ken, dann magst du verlieren und wirst doch Gewinnerin sein!“ Während Lisa fasziniert die Kugel betrachtet, verschwin‐
det das Gefolge wieder im Hintergrund. 6. Bild Doch was soll sie jetzt mit der Kugel anfangen? Das Mädchen wünscht sich lauter Dinge, die sie schon im‐
mer haben wollte – aber nichts passiert. Zornig wirft sie die Kugel weg, verwünscht die Blumen, die Gräser, die Bäume und den Teich und läuft davon. 7. Bild Die Frösche beginnen ihr Tagwerk, sie laufen geschäftig durcheinander, begrüßen freundlich den Morgen und die anderen Frösche und treffen eifrig Vorbereitungen für das bevorstehende Waldfest. Ein lautes „Qualarm!“ von Quisi unterbricht die gute Stimmung – es ist etwas Furchtbares geschehen, der Wasserspiegel des Teichs sinkt! 8. Bild Die Teichlandschaft ist kaum wiederzuerkennen, alles ist welk und trist. Die Unke singt ein Lied über die heranna‐
hende Gefahr. www.nextliberty.com
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9. Bild Die Frösche sind deprimiert und demonstrieren mit Schildern gegen das bevorstehende Unheil. Dann hat der schlaue Quisi DIE Idee: Sie müssen das Menschen‐
mädchen Lisa bitten, ihnen zu helfen. Als Froschprofes‐
sor kennt Quisi alle Sprachen und schreibt eine Nach‐
richt an das kleine Mädchen: „Lisa komm!“. 10. Bild Doch wie soll der Brief ins Menschenreich gelangen? Dem starken Quarnold geht der übliche Transport mit der gemütlichen Postschecke viel zu langsam und er macht sich selbst auf den Weg. Aber er kommt nicht weit – auf der Straße begegnet er einem Ungeheuer, einem furchtbaren Drachen, den Quisi als Motorrad identifiziert. Wieder macht sich Resignation breit. 11. Bild Plötzlich taucht der Gurufrosch auf und zieht mit seinem beeindruckenden Gequake und vielen Zaubertricks die Frösche in seinen Bann. Er verspricht, Lisa an den Teich zu zaubern, wenn sie ihm dafür ihren Schmuck geben. Doch kaum hat er all die schönen Orden und Broschen eingesammelt, macht sich der Scharlatan aus dem Staub. 12. Bild Die alte Unke taucht auf und erklärt den Fröschen, was zu tun ist: „Lasst Euch von faulem Zauber nicht verführen glaubt an Euch selbst, an eure eig’ne Kraft Die Stille müsst ihr hör’n, um sie zu spüren die Kraft des Herzens, die den Zauber schafft. Lasst reine Töne in euch selbst erklingen in eurer Seele liegen sie versteckt von Liebe und von Hoffnung sollt ihr singen weil dieses Lied die Kraft des Herzens weckt!“ Quapek und Quaggi, Lady Quaqua und ihre Quak’n’Roll‐
Band versuchen ihr Bestes, um mit ihrem Gesang die kleine Lisa an den Teich zu bringen. Doch erst als sich der schüchtere Quisi traut, ein Lied zu singen, gelingt der Zauber. 13. Bild Lisa taucht am Teich auf und sieht, was aus der schönen Landschaft ihrer Träume geworden ist. Als ihr die Zau‐
berkugel wieder einfällt, weiß sie, was zu tun ist: Sie wünscht sich nichts für sich, sondern etwas für die Frö‐
sche! Der Teich soll wieder so werden, wie er früher einmal war. Und es funktioniert: Sofort beginnt es zu tropfen und die Frösche sind gerettet! 14. Bild Die Frösche ernennen Lisa zur Prinzessin des Frosch‐
teichs! Na, wenn das mal kein Grund zum Feiern ist! II. ZU DEN FIGUREN Lisa träumt wie alle kleinen Menschenmädchen davon, eine Prinzessin zu sein. Als ihr das trotz der Zauberkugel nicht gelingt, wird sie wütend und verwünscht den Frosch‐
teich. Wird es ihr gelingen, das wieder gut zu machen und ihren Prinzen zu finden? Quisi ist ein sehr schlauer Froschprofessor und wird deshalb von den anderen Fröschen immer geärgert. Erst als es um die Rettung des Teichs geht, bemerken alle, was wirklich in dem Quakademiker steckt! Quapek, der Bürgermeister und Kapellmeister, ist immer um das Wohl der Froschgemeinde und einen reibungslosen Ab‐
lauf des Sommernachtskonzerts bemüht und scheut dafür weder Proben noch Mühen – strebt er doch sei‐
nem großen Vorbild Quakhoven nach. Quaggi, auch „Schnäuzelchen“ genannt, sieht ihr Talent als Frau des Bürgermeisters vor allem in ihrem Aussehen und ihrem, ähm, interessanten Gesang – von Zweiterem ist außer ihrem angetrauten „Fröschekater“ jedoch nie‐
mand wirklich überzeugt. Lady Quaqua ist die Rockröhre am Teich und kann es nicht erwarten, mit ihrer Quak’n’Roll‐Band endlich den großen Durch‐
bruch zu schaffen. Dabei möchte sie nicht nur die Her‐
zen zahlreicher Fans, sondern vor allem das vom „schönen Quarnold“ erobern. Quarnold hält als „richtiger Froschmann“ viel auf seine Muskeln www.nextliberty.com
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und nichts von langem Nachdenken oder Herumquaken. Doch als er auf seiner Mission, Lisa zu holen, einem aus‐
gewachsenen Drachen begegnet, rutscht auch ihm das Herz in die Turnhose. Quopa hat auf seine alten Froschtage und während der Gefan‐
genschaft bei den Menschen schon viel erlebt und gese‐
hen. Aber einen ausgetrockneten Teich hätt’s früher nicht gegeben … Der Gurufrosch scheut nicht davor zurück, die gutgläubigen Teichbe‐
wohner in ihrer Sorge um ihr Zuhause noch mit faulem Zauber und falsch gequakten Versprechungen auszu‐
tricksen. Die weise alte Unke weiß über alle Bewohner des Teichs bestens Bescheid und beobachtet das Geschehen aus der Ferne. Erst als der Guru den guten Ausgang der Geschichte gefährdet, taucht sie auf, um den Fröschen den rechten Weg und denjenigen zu zeigen, der den Teich retten kann. III. ZUM LEITUNGSTEAM Friedemann Katt (Buch und Musik) Friedemann Katt, Jahrgang 1945, wohnhaft in Oberös‐
terreich. Studium der Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. Alf‐
red Uhl. Organist im Stift Heiligenkreuz. Langjährige Lehrtätigkeit als Musikerzieher im Bundesinstitut für Heimerziehung in Baden. Seit 1989 hauptberuflich als Komponist tätig. Zahlreiche Kompositionen unter dem Pseudonym Franz Xaver Frenzel: Kammermusik, Sinfo‐
nien, Konzerte. Ein Wiegenlied für das japanische Kaiser‐
haus, Violinkonzert in A für Clemens Hellsberg, Rieder Symphonie mit Dennis Russel Davies u.v.m. Eigene No‐
ten‐Edition: www.fxfrenzel.at Arthur Lauber (Buch und Musik) Arthur Lauber wurde 1944 in Wien geboren und studier‐
te klassische Komposition an der Musikhochschule Wien. Danach war er drei Jahre als Musiklehrer an ei‐
nem Gymnasium und als Produzent bei CBS‐Österreich tätig. Seit 1975 arbeitet er als freischaffender Kompo‐
nist. Seine größeren Produktionen im Überblick: Kompo‐
sition von zwei Musicals („Schabernack“ und „Valerie“) und zwei Kindermusicals („Lisa und die Frösche“ und „Aufruhr in Krampanien“) sowie für die Theaterproduk‐
tionen „Das Glas Wasser“, „Alles Walzer“ und „Loriot“ (Kammerspiele Wien) etc. Außerdem zahlreiche Tonträgerproduktionen, Werbejingleproduktionen und Kabarettmusiken für alle Wiener Kabarettbühnen sowie die Münchner Lach‐ und Schießgesellschaft und das Kommödchen Düsseldorf. Weiters Bühnenpartner von Erwin Steinhauer bei allen Soloprogrammen und zahlrei‐
che Film‐ und Fernsehmusiken („Kaisermühlen Blues“, „Universum“, „Ein fast perfekter Seitensprung“, „Andreas Hofer“ u.v.m.). Fritz Schindlecker (Liedtexte) Fritz Schindelecker wurde 1953 in Tulln geboren und lebt heute in Langenlebarn (NÖ) und Lasberg (OÖ). E ist seit 1983 als freier Autor tätig. Zu seinen aktuellen Ar‐
beiten als Dramatiker gehören die Posse mit Gesang „ 4 nach 40“, die Farce „Der Hypochonder“, die Komödie „Menstrip“ und das Opernlibretto „Nimmerland“. Als Fernsehautor zeigte er sich u.a. bereits für die Comedy‐
serien „Montagskipferl“, „Novotny und Maroudi“, „Die Lottosieger“ (Drehbeginn 2010) und „Burgenland ist überall“ verantwortlich. Michael Schilhan (Regie) Michael Schilhan wurde 1964 in Judenburg geboren und ist in Wartberg/Mürztal aufgewachsen. Kulturmanage‐
ment‐Studium an der Johannes Kepler Universität Linz. Studienaufenthalte In Moskau (GITIS‐Institut). An die 60 Inszenierungen, im Schauspiel und Musiktheater u. a. für das Festival steirischer herbst 99, das Volkstheater Wien, das Internationale Haydn Festival in Eisenstadt, das Salzburger Landestheater, das Festspielhaus St. Pöl‐
ten, das Klagenfurter Ensemble, Volksoper Wien, Thea‐
ter im hof, Landestheater Niederösterreich, Oper Graz u.a.m. 1998 erhielt Michael Schilhan beim europäischen Wettbewerb für Regie und Bühnenbild des Wagner Fo‐
rum Graz den Publikumspreis und den Förderungspreis. Vortragstätigkeiten, ICCM Salzburg, National University Taipeh und National University Kaohsiung, Tokio Voice Academy, in Osaka, Kyoto, Nagoya und Hiroshima. Teatr „Ratscho Stojanov“,Gabrovo Bulgarien u.a.m. Michael Schilhan ist seit der Saison 2001/ 2002 Künstle‐
rischer Leiter des Grazer Jugendtheaters Next Liberty, seit 1. September 2004 dessen Geschäftsführender In‐
tendant. Maurizio Nobili (Musikalische Leitung) Maurizio Nobili wurde in Rom geboren und studierte an der Jazzabteilung der Grazer Kunstuniversität bei Jay Clayton, Andy Bey, Mark Murphy und Sheila Jordan. 1997 schloss er mit Auszeichnung ab. Er trat bisher in Italien, Österreich, Deutschland, der Schweiz, England, Slowenien und Kroatien bei zahlreichen Konzerten, TV‐ www.nextliberty.com
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Shows, Festivals und Studioaufnahmen auf. 1999 be‐
gann er, Theater‐ und Filmmusik zu komponieren. Ne‐
ben seinen Auftritten als Vokalist arbeitete Nobili seit‐
dem als Korrepetitor, Sänger, Arrangeur, Pianist und Komponist für mehr als 60 Theaterproduktionen in Graz, Klagenfurt, Salzburg (u.a. am Landestheater) und Wien (u.a. am Volkstheater). Seit der Spielzeit 2008/2009 ist Maurizio Nobili Musikalischer Leiter des Next Liberty. Alexia Redl (Ausstattung – Bühnenbild und Kostüm) Alexia Redl wurde in Mödling geboren und lebt heute in Maria Enzersdorf bei Wien. Diplom an der Hochschule für Bühnenbild und Kostümentwurf am Mozarteum Salz‐
burg (1989), Thema: „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus. Praktika bei den Salzburger Festspielen, Bundestheater Wien (Kostümabteilung). Staatlich ge‐
prüfte Bühnenmeisterin. Assistenzen am Volkstheater Wien, Theater im Bauturm Köln, bei Prof. Hermann Nitsch, Festspielhaus St. Pölten u.a.m. Über 50 eigene Arbeiten für Oper, Musical und Sprech‐
theater u.a. für die Haydnfestspiele Eisenstadt, Jura Soy‐
fer Theater Wien, Elisabethbühne Salzburg, Bühne im Hof St. Pölten, Klagenfurter Ensemble, Volksoper Wien (Kostümbild für „Der Vogelhändler“), Opernhaus Graz (Bühnenbild für „In 80 Tagen um die Welt“), Next Liberty u.a.m. IV. ZUM INHALT – Sei ein Frosch! „Sei kein Frosch!“ – an wen dieser Appell geht, ist aufge‐
fordert, sich nicht ängstlich oder feige wie ein Frosch zu verhalten. Die Redewendung geht darauf zurück, dass Frösche extrem schreckhafte Fluchttiere sind, die sich bei der geringsten Bewegung in ihrer Nähe sofort hüp‐
fend aus dem Staub machen. Auch andere Zuschreibun‐
gen fallen nicht viel positiver aus, Frösche gelten oft nicht nur als ängstlich, sondern auch als eklig, glitschig, kaltherzig und wenig liebenswert. In vielen Sagen, Mär‐
chen und Erzählungen repräsentieren Frösche, Kröten und Unken untere animalische Entwicklungsstufen und (sexuelle Fruchtbarkeit), sie begleiten Hexen und Zaube‐
rer und werden nicht selten als Bestanteile von diversen Zaubertränken genannt. Auch im bekannten Märchen „Der Froschkönig“ von den Gebrüdern Grimm ist der verzauberte Frosch keine sympathische Figur: Zu Beginn des Märchens erpresst er die junge Prinzessin, indem er ihr die goldene Kugel nur unter der Bedingung aus dem Brunnen holt, dass sie ihn an ihrer Seite schlafen lässt. Als sie dieses Versprechen nicht einhalten will, bleibt er hartnäckig, folgt ihr ins Schloss und zwingt sie dazu, ih‐
ren Teil der Abmachung zu erfüllen. Im „Froschkönig“ wird der Frosch als „garstig“, mit einem „dicken, hässli‐
chen Kopf“ beschrieben, als ekliges Tier also, mit dem man auf keinen Fall das Bett teilen möchte. Man ver‐
spürt Mitleid mit der jungen, hübschen Prinzessin und hat ein Nachsehen mit ihr, würde man doch angesichts dieses Tieres vermutlich auch sein Versprechen brechen und die lästige Kreatur an die Wand werfen. Auch wenn sich das Märchenmusical „Lisa und die Frö‐
sche“ einiger bekannter Märchenmotive bedient (u.a. die Prinzessin, die goldene Kugel, die zauberhaften Ele‐
mente, die sprechenden Tiere), weicht die Geschichte gerade in Bezug auf die Darstellung der Frösche von dem bekanntesten aller Froschmärchen ab: In „Lisa und die Frösche“ werden die Frösche von Anfang an in ein sehr positives Licht gestellt. Hier sind sie nicht nur lästi‐
ge Nebenfiguren oder verzauberte Prinzen, die auf Erlö‐
sung warten, sondern die Protagonisten und Sympathie‐
träger der Geschichte. Im Gegensatz zum „Froschkönig“ liegt der Geschichte nicht der Spruch „Der ein Frosch war, ist jetzt König“ zugrunde, sondern der zufrieden‐
stellende status quo wird betont; nicht zufällig lautet das alljährliche Motto für das Sommernachtskonzert „Froh zu sein bedarf es wenig und wer Frosch ist, ist ein König.“ In dem Musical von Friedemann Katt, Arthur Lauber und Fritz Schindlecker müssen die Frösche keine Verwandlung mehr in menschliche Wesen durchma‐
chen, sie haben schon alles, um zufrieden zu sein: einen schönen Teich, eine skurrile aber äußerst liebenswerte Froschfamilie, das gemeinsame Musizieren, das alljährli‐
che Waldfest und eine Fliegenstelze hie und da – Frosch bedarf nicht mehr, um glücklich zu sein. Quisi, der Schlaue, Quarnold, der Starke, Quapek, der Bestimmte, Lady Quaqua, die Innovative, Quaggi, die Schöne, Quopa, der Erfahrene – sie alle haben menschli‐
che Züge und Talente, die sie einzigartig und so liebens‐
wert machen, dass man Lisas Ekel („Doch ach! O weh! Habt ihr schon mal einen Frosch geküsst?! Igitt!! BÄ‐
ÄÄHHH!“) nicht nachvollziehen kann. Genau genom‐
men, ist das Menschenmädchen Lisa zu Beginn diejeni‐
ge, die mit wenig positiven Eigenschaften besetzt ist: Vor den Fröschen am Teich ekelt sie sich, ohne richtig hinzusehen. Sie ist nur mit sich selbst beschäftigt und möchte die sein, die alles bestimmen kann: eine Prinzes‐
sin. Als sie dann sogar eine goldene Zauberkugel be‐
kommt, wünscht sie sich nur Dinge für sich selbst und wird, als das nicht funktioniert, so wütend, dass sie den Teich und damit alle seine Bewohner verflucht. In dieser Hinsicht ähnelt „Lisa und die Frösche“ den Motiven des „Froschkönigs“ wieder stärker: Auch bei den Gebrüdern Grimm ist die Prinzessin zu Beginn weder liebevoll noch gütig, sie denkt nur an ihren eigenen Vorteil, bricht ihr Versprechen und belügt diesbezüglich sogar ihren Vater. www.nextliberty.com
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Doch ohne diese Ausgangssituation wäre das Märchen vom „Froschkönig“ nicht das, was es ist, das Paradebei‐
spiel für einen Reifungsprozess: Die Prinzessin muss sich überwinden, zu ihrem Versprechen stehen und be‐
kommt am Ende den Prinzen zum Ehemann; der Frosch wird vom verwunschenen Tier zum schönen Prinzen und darf die Prinzessin heiraten. Auch diesbezüglich setzt sich die Handlung bei „Lisa und die Frösche“ ähnlich fort: Der schüchtere Frosch Quisi, der ängstliche Profes‐
sor, der zwar sehr schlau ist, aber von niemandem ernst genommen wird, überwindet sich und ist letztlich derje‐
nige, der Lisa mit seinem Lied herbeizaubert und somit den Teich rettet. Und auch Lisa lernt in dieser Geschich‐
te einiges dazu; indem sie mit ihrem Wunsch den Teich zuerst verflucht und dann rettet, findet sie heraus, dass man nicht immer nur seinen eigenen Vorteil im Auge haben und genau überlegen sollte, bevor man etwas sagt, was man später bereuen könnte. Lisa erfährt auch, dass oft mehr hinter den Dingen steckt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat, denn die Frösche sind liebenswert und gar nicht eklig, sobald man ihnen mit Respekt und Freundschaft begegnet. Auch die Froschfamilie, die gemeinsam um die Rettung des Teichs bemüht ist, muss lernen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Der Gurufrosch, der sie mit raffinierten aber faulen Zaubertricks an der Nase herum‐
führt, missbraucht ihr schnell geschenktes Vertrauen und macht sich mit ihren Wertsachen aus dem Staub; Quisi wurde hingegen nie Großes zugetraut und siehe da – er ist der mutigste Frosch von allen und rettet schließ‐
lich ihr Zuhause. V. UNTERRICHTSVORSCHLÄGE 1.) Unser Teich Die Frösche fühlen sich sehr wohl an ihrem Teich, inmit‐
ten der Tiere, Gräser und Blumen können sie ihren quak‐
täglichen Dingen nachgehen. Auch die kleine Lisa träumt von der schönen Landschaft und der Ruhe dort. Wie würde der Teich deiner Träume aussehen? Benutze die Vorlage von der letzten Seite und male, zeichne, bastle deine eigene, quaktastische Teichlandschaft! 2.) Mach den Frosch! a.) Was ist typisch für einen Frosch? Das Springen! Die Kinder tun so, als seien sie Frösche und springen in ei‐
nem großen Raum um die Wette. Wer springt am wei‐
testen? Wer hat die lustigste Technik? Aus grünem Buntpapier können Seerosenformen ausgeschnitten und im Raum verteilt werden. Wer schafft es, den „Teich“ auf diesen Blättern zu überqueren, ohne nass zu wer‐
den? b.) In der Froschfamilie von „Lisa und die Frösche“ gibt es viele lustige Charaktere: Den Bürgermeister Quapek, der alles bestimmen möchte und immer herumschreit, seine Frau Quaggi, die immer versucht, die hübscheste Froschdame von allen zu sein, den starken und schönen Quarnold, die rockige Lady Quaqua, den Opa‐Frosch Quopa, der schon schlecht hört, den schlauen Quisi, der alle Sprachen kann. Fallen dir noch andere Frösche ein, die gut in diese Familie passen würden? Einen lustigen Onkel aus Quamerika, der immer niesen muss, eine di‐
cke Tante aus Quafrika, die immer alle umarmen will? Oder würdest du vielleicht gut in diese Froschfamilie passen? Beschreibe oder zeichne deine Ideen auf einem Blatt Papier! Hat dein fantasifrosch auch eigene Art zu springen? Zeig es den anderen! 3.) Mein schönstes Lied Die schönen Lieder spielen in „Lisa und die Frösche“ eine wichtige Rolle – die Frösche singen, wenn sie glück‐
lich sind, wenn sie sich sorgen machen oder wenn sie einander eine Freude machen wollen. Am Ende rettet Quisi sogar den Teich, indem er die kleine Lisa mit sei‐
nem schönsten Lied herbeirufen kann. Was ist dein schönste Melodie? Mit welcher Melodie würde es dir auf jeden Fall gelingen, Lisa herbeizuzaubern? Möchtest du es den anderen vorsingen oder ihnen davon erzäh‐
len? 4.) Ich wünsche mir … a.) Lisa träumt davon, einen Tag Prinzessin zu sein und auch die Fröschinnen und Frösche fänden es schön, Prin‐
zen und Prinzessinnen sein zu können. Das kleine Mäd‐
chen bekommt mit der Zauberkugel ja sogar die Gele‐
genheit, sich für sich und andere alles zu wünschen, was sie möchte, wie eine richtige Prinzessin. Wenn du einen Tag Prinz/Prinzessin sein dürfest, was würdest du dir wünschen? b.) Als die Zauberkugel nicht funktioniert, wird Lisa sehr, sehr wütend, sie wirft die Kugel verärgert weg und ver‐
flucht den Teich ohne zu ahnen, welche Folgen das für dessen Bewohner hat. Hast du dir vielleicht schon ein‐
mal im Streit etwas gewünscht, was du gar nicht so ge‐
meint hast? Ist es vielleicht sogar in Erfüllung gegangen und du hast es dann bereut? Überlege dir, warum man in der Aufregung verletzende Dinge sagt, die man gar www.nextliberty.com
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nicht so meint und was man tun kann, um das in Zukunft zu vermeiden! VI. LITERATURHINWEISE Andere Froschgeschichten y Gebrüder Grimm: Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich. Online unter: http://gutenberg.spiegel.de/?
id=5&xid=969&kapitel=98&cHash=b2042df08bfrosch#g
b_found. y Die Froschkönigin. Ein Volksmärchen aus Russland. Online unter: http://www.hekaya.de/txt.hx/die‐
froschkoenigin‐‐maerchen‐‐europa_356. y Die Froschprinzessin. Ein Märchen. Online unter: http://maerchenbasar.de/die‐froschprinzessin‐
3903.html. Der Frosch im Märchen y Hirschberg, Walter: Frosch und Kröte in Mythos und Brauch. Mit einem Nachwort von Otto Koenig. Wien; Köln; Graz: Böhlau 1988. y Newall, Venetia: Frosch. In: Enzyklopädie des Mär‐
chens. Handwörterbuch zur historischen und verglei‐
chenden Erzählforschung. Band 5. Berlin, New York: de Gruyter 1987, Sp. 393‐401. y Röhrich, Lutz: Wage es, den Frosch zu küssen. Das Grimmsche Märchen Nummer Eins in seinen Wandlun‐
gen. Köln: Diederichs 1987. REDAKTION & KONTAKT: Bakk. Dagmar Stehring 0316‐8008‐1129 [email protected] www.nextliberty.com
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Quelle: http://www.freeprintablecoloringpages.net/samples/Landscapes/Pond.png www.nextliberty.com
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