Vollbild - eLiechtensteinensia
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Vollbild - eLiechtensteinensia
Unsere Vorfahren als Söldner in fremden Diensten Otto Seger Ein Dank Grosser Dank gebührt zwei Herren, ohne deren Vorarbeiten diese Abhandlung nicht hätte geschrieben werden k ö n n e n : Herr Pfarresignat Fridolin Tschugmell hat, seit er in seinen Forschungen auf dieses T h e m a gestossen ist, in den Jahren 1950 bis 1977 sorgfältig alle Akten durchgearbeitet und eine Liste verstorbener und gefallener Soldaten erstellt, die von mir noch ergänzt werden konnte. Die Quellen sind: Die Archive der Pfarreien (insbesondere die T o t e n b ü c h e r und auch die M a t r i k e n b ü c h e r ) , Erbschaftsabhandlungen aus dem Grundbuchamt, Rentenamtsrechnungen aus dem L a n desarchiv und Unterlagen aus Gemeindearchiven. Es braucht nicht betont zu werden, wie umfangreich und zeitraubend seine Studien gewesen sind. Herr Dr. Pierre J. A. Thöni aus Wierden in den Niederlanden ist Nachkomme des Vaduzers Johann Joseph T h ö n i , der als Achtzehnjähriger nach einem halben Jahr Militärdienst in Baden erster Liechtensteiner gewesen ist, der zum Regiment von Sprecher eingerückt ist. Herr D r . T h ö n i hat i m Reichsarchiv in Den Haag die S t a m m b ü cher der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften durchgearbeitet und i m B ü n d n e r Regiment die 92 Liechtensteiner mit n ä h e r e n Angaben gefunden, die seit 1814 in den Niederlanden gedient haben. E r hat auch sonst weiter geforscht und die Aquarelle der Soldaten gefunden, die hier abgebildet sind. Ferner danke ich Herrn V o n z u n des Staatsarchives Chur, der mir bei meinen häufigen Besuchen viel und stets bereitwillig geholfen hat. 9 Das Thema Diese Arbeit behandelt ein erschütterndes und ganz unbekanntes Kapitel unserer Geschichte, denn es ist bisher nirgends niedergelegt, dass sich eine riesige Z a h l von jungen M ä n n e r n anwerben Hess, um als Reisläufer zu dienen. Das Wort stammt aus dem allgemeinen Begriffe «reisen» und hat seit dem ausgehenden Mittelalter die Nebenbedeutung «in fremde Militärdienste oder in den Krieg ziehen» angenommen. W i r müssen uns die A r m u t vorstellen, in der unsere Vorfahren gelebt haben! Eine Kleinbauernfamilie mit mehreren Kindern konnte ihren Söhnen keine Existenz bieten, gab es doch auch keine Möglichkeit, ein Gewerbe zu betreiben. In dieser verzweifelten Lage blieb vielen nichts anderes übrig, als sich anwerben zu lassen. A l s längst Nachrichten vom Tode vieler Landsleute in die Heimat gelangt waren, riss er Zustrom zum Söldnerdienst nicht ab. M a n erhielt ein Taggeld ungefähr in H ö h e eines Hilfsarbeiters und dazu Kost und Quartier - und fiel der Familie nicht zur Last. Landauf und landab zogen die Werber und suchten « u n t e r T r o m m e l r ü h r e n » gewissermassen ihre Kundschaft zu gewinnen, tauchten vor allem bei J a h r m ä r k t e n und Festen und in W i r t s h ä u s e r n auf, wo immer junge Leute zu finden waren, versprachen ihnen das Blaue vom H i m m e l und gaben reichlich Handgeld - und schon waren ihre Opfer sozusagen Gefangene des Regiments. Sicher war es auch die Abenteuerlust der Jugend, mit der sie spekulierten. D i e Werber hatten einen einträglichen Beruf, denn die Prämien flössen f ü r sie sehr reichlich. A u s den Totenlisten ist erkennbar, dass sich in den Dörfern meistens G r u p p e n von jungen Leuten zusammentaten, um i m harten Dienst nicht allein und verlassen zu sein, so z u m Beispiel Triesner im 17. Jahrhundert, Schaaner in ein 1733 aufgestelltes Regiment und Balzner anschliessend daran, beide f ü r Dienste in Italien. Es folgten F u s s m ä r s c h e zu den Einsatzorten, manchmal drei oder vier Wochen lang und so voll von Strapazen, so dass einzelne ihnen nicht gewachsen waren und dabei schon starben. A u c h sonst lauerten Gefahren. Grosses Aufsehen erregte ein Flossunfall i m Jahre 1755 i m Rhein bei Balzers, bei dem ein G r a u 10 b ü n d n e r Rekrutendetachement unterging, das f ü r den Dienst i n den Niederlanden bestimmt war. A u c h wenn an den Standorten der Regimenter kein Krieg gewesen ist, waren die U n t e r k ü n f t e in Kasernen, verwahrlosten H ä u s e r n oder Zelten so elend, dass Seuchen und andere Krankheiten viele unserer Landsleute dahinrafften - wie wir aus den Totenmeldungen erkennen k ö n n e n , sicher viel mehr als in Schlachten! Fern der Heimat und ihren Lieben ereilte sie der T o d in furchtbarer Verlassenheit. M a n c h m a l kam nicht einmal eine Nachricht von ihrem Sterben in die Heimat. Die rechtliche Grundlage f ü r den Dienst waren die « M i l i t ä r k a p i t u l a t i o n e n » , Verträge, die der werbende Staat mit Schweizer K a n t o nen schloss und die eingehend alle Bestimmungen enthielten, unter denen sich der Dienst vollzog. D i e Gerichtsbarkeit war immer dem Regiment selbst übertragen, und sie war sehr streng, vor allem, was die Deserteure betraf. Es ist nicht zu verwundern, dass viele Söldner versuchten, sich dem ungewohnt harten Dienste und den Gefahren zu entziehen, aber sie kamen, der fremden Sprache nicht mächtig, niemals weit und wurden schwer bestraft, besonders i m Wiederholungsfalle. In einem B ü n d n e r Bericht werden die G r ü n d e genannt: «Die Tyrannerei der Offiziere und Unteroffiziere und das H e i m w e h . » Einige Beispiele schwerer Schicksale seien hier angeführt: D a zieht Leutnant Thomas von Kriss mit seinen beiden Söhnen in den T ü r kenkrieg Österreichs, und alle drei fallen in den K ä m p f e n ! 1733 lässt sich eine sicher recht grosse Z a h l von Schaanern anwerben, und in den beiden folgenden Jahren sind neun von ihnen i m Totenbuch der Pfarrei als gestorben oder gefallen eingetragen. E i n Ruggeller war nach Ableistung seines Dienstes auf dem Marsch in die Heimat - und er ertrank i m R h e i n . E i n siebzehnjähriger Eschner marschierte nach Holland und starb drei Wochen nach seiner A n k u n f t i m Spital. Unsere Hauptquellen sind die T o t e n b ü c h e r der Pfarreien, deren Eintragungen zu verschiedenen Zeiten beginnen: Triesen (bis 1769 mit Triesenberg) 1638, Mauren 1640, Schaan mit Planken (und bis 1842 mit Vaduz) 1647, Eschen 1650, Balzers 1717, Bendern (mit Ruggell und Schellenberg) 1735 und mit einer Lücke von 1804 bis 1813, Triesenberg 1769 und V a d u z 1842. Regimentslisten, die auch unsere Reisläufer enthalten, gibt es nur für das Schweizer Regiment N r 31 von Sprecher in den Niederlanden 11 und das Werberegister i m Staatsarchiv C h u r f ü r Regimenter unter Napoleon. W i r sehen, dass unsere Arbeit immer lückenhaft bleiben muss, nicht nur f ü r die A n f ä n g e der Kriegsdienste, sondern auch f ü r die gesamte Zeit. Naturgemäss sind die Namen der Heimkehrer nirgends erfasst, und wir k ö n n e n die Zahl unserer Vorfahren i m Solddienste höchstens a n n ä h e r n d schätzen. Tausend werden es wohl mindestens gewesen sein. Es ist eigenartig, dass sich eine m ü n d l i c h e Ü b e r l i e f e r u n g zu unserem Thema nicht erhalten hat. M i t wem immer ich d a r ü b e r sprach, auch mit historisch Interessierten, niemand wusste davon. Diese Arbeit möge nicht nur als eine Niederschrift geschichtlicher Fakten aufgefasst werden, sie hat auch einen tieferen Sinn: Sie erinnert an die unserer Generation unvorstellbare Not, die in unserem Lande geherrscht hat. W i r wollen auch der Tragik gedenken, die aus der Annahme fremder Militärdienste entstanden ist, und das A n d e n ken der Toten in Ehren halten. Die Toten Die Totentafeln enthalten die Namen von 176 unserer Landsleute, die zwischen 1674 und 1857 in fremden Diensten als Söldner gestorben oder gefallen sind, von Frankreich bis Ungarn und von den Niederlanden bis Sizilien, und zwar im 17. Jahrhundert 24 M a n n im 18. Jahrhundert 120 M a n n i m 19. Jahrhundert 32 M a n n . Soweit es ü b e r h a u p t feststellbar ist, haben sie mit Ausnahme der in Ungarn Verstorbenen und Gefallenen in B ü n d n e r Regimentern oder B ü n d n e r Einheiten von Schweizer Regimentern gedient. Die meisten Opfer forderten die Dienste in Italien, wo besonders i m 18. Jahrhundert immer wieder um die europäische Vorherrschaft gerungen wurde, n ä m l i c h 84, davon i m 18. Jahrhundert allein 68. Es folgen die Niederlande (auch Belgien und Luxemburg gehörten dazu) mit 32 Toten. 12 Balzers steht mit 55 Opfern an erster Stelle. Die N ä h e zu G r a u b ü n d e n mit dem engen Kontakt, der damals bestand, und speziell zu Maienfeld, das immer besonders viele Reisläufer gestellt hat, ist wohl ein G r u n d f ü r diese grosse Z a h l . Es folgt die Pfarrei Bendern, die damals Ruggell, G a m p r i n und Schellenberg umfasste, mit 32 Toten. N i c h t immer gibt das Totenbuch die Gemeinde an, aus der sie stammen, aber es ist erkennbar, dass sehr viele Ruggeller und Gampriner gedient haben. Es sei hier erwähnt, dass eine Totenliste, die Johann Baptist Büchel in seiner «Geschichte der Pfarrei Bendern» veröffentlicht hat, mir den Anstoss zur Behandlung des Themas gegeben hat. Das Totenbuch von Schaan weist 25 Namen auf. A u c h hier ist in einzelnen Fällen die Gemeinde nicht angegeben. Z u r Pfarrei gehört Planken, bis 1769 ein T e i l von Triesenberg und bis 1842 Vaduz. A u s Triesen stammen 19 Opfer, aus Triesenberg und Planken 10. 14, Vaduz 12 A m Ende stehen Eschen mit f ü n f und Mauren mit einem Toten, was aber einen klar erkennbaren G r u n d hat: W ä h r e n d die anderen Pfarrherren Gedenkmessen f ü r die Söldner hielten, wenn eine Todesnachricht kam, und die Namen i m Totenbuch eintrugen, wurde in diesen beiden Gemeinden nur eingetragen, wer auf dem Friedhof begraben wurde. E i n Vergleich mit der Pfarrei Bendern zeigt, welch grosse Lücke hier klafft. 13 Vorläufer Die ersten Namen von Söldnern aus unserem Lande habe ich i m Seckelamtsbuch (Stadtrechnung) des Jahres 1404 der Stadt St. Gallen gefunden. F ü r den Appenzellerkrieg lassen sich Hansli und Klaus Schuhmacher aus Vaduz anwerben, die ihren Sold erhalten und f ü r die eigens Harnische angefertigt werden. A u c h ein Hans Steiger aus Schaan ist darin verzeichnet. E i n Beweis, dass schon früh die Annahme fremder Dienste stattgefunden hat, ist aus dem Hohenemser U r b a r des Jahres 1613 zu erkennen, welches die Besitzungen, Rechte und E i n k ü n f t e vermerkt, die G r a f Kaspar von seinem Vorgänger, dem Grafen Carl Ludwig zu Sulz, ü b e r n o m m e n hat. Darin sind «Raisen, RaisgeldeD> enthalten. Es handelt sich wohl um G e b ü h r e n , entweder um solche, die von den Werbern zu zahlen waren, oder u m Taxen, die ähnlich den A u s w a n derungsgeldern an die Herrschaft zu entrichten gewesen sind. E i n konkretes Beispiel: Im Gemeindearchiv Triesenberg ist ein Abschiedsbrief unseres Landesherrn, des Grafen Carl Ludwig zu Sulz aufbewahrt, den dieser i m Jahre 1598 einem Jakob Frummelt ausstellt. Es war i m f ü n f z e h n j ä h r i g e n T ü r k e n k r i e g , i n dem der G r a f Inhaber eines Regimentes deutscher Knechte gewesen ist und später als General der Artillerie Ansehen erworben hat und als «langer Schwabe» b e r ü h m t geworden ist. Er bestätigt, dass der E m p f ä n g e r sich i m K a m p f gegen den Erbfeind der Christenheit in Wachten bei Tag und Nacht, in Stürmen und S ch armütz e ln bewährt hat und sich «zu jeder Zeit, wie es einem ehrliebenden Soldaten gebührt und wohl ansteht, aufrecht und redlich hat gebrauchen lassen.» Der Triesenberger hat also i m Regimente seines Landesherrn gedient und wird bei seiner Entlassung belobt. E r ist sicher nicht der einzige Söldner dieser f r ü h e n Zeit gewesen. 14 17. Jahrhundert Wie aus den Totenlisten festgestellt werden kann, kamen Söldner aus unserem Land in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an drei Kriegsschauplätzen zum Einsatz, in Ungarn, den Niederlanden (Flandern) und in Italien. Ungarn Nach der ersten Belagerung Wiens im Jahre 1529 wurden die Türken durch anderthalb Jahrhunderte Herren fast ganz Ungarns. Österreich musste sich darauf beschränken, im Westen Verteidigungsstellen zu halten. Es sei erwähnt, dass Fürst Maximilian von Liechtenstein 1643 als Feldmarschall und Kommandant der Grenfestung Raab gestorben ist. Die Schlacht von St. Gotthard an 1664 eine gewisse Entlastung, änderte ge nichts. der Raab brachte zwar aber an der Gesamtla- Die Niederlage der Türken bei der erfolglosen Belagerung von Wien im Jahre 1683 leitete die einmaligen Erfolge Österreichs ein. In den Schlachten von Salankamen (1691) und dem Siege des Prinzen Eugen bei Zenta (1698) wurde ganz Ungarn freigekämpß, das 1699 im Frieden von Karlowitz an Österreich fiel. Eine Auskunft von Herrn Dr. Winter vom Österreichischen Kriegsarchiv in Wien besagt, dass überall im Reiche Soldaten zum Kampfe gegen die Türken geworben wurden und erst 1691 ein Schweizer Regiment Bürkli, dem späteren Feldmarschall, aufgestellt wurde. Unsere Landsleute haben sich also direkt für Österreich anwerben lassen. Niederlande (Flandern) König Ludwig X I V . von Frankreich hatte 28000 Schweizer in seinem Diensten, 1696 allein aus G r a u b ü n d e n 4800 M a n n , und zwar ein Regiment v. Salis, sechs K o m p a n i e n Greder, Stuppa und Diesbach sowie eine Schweizer Garde und Freikorps. In den Militärverträgen war ausbedungen, dass diese Truppen nicht zu Angriffskriegen im Auslande verwendet werden dürfen, und als er sie zu Eroberungskriegen einsetzte, brach insbesondere in 15 den protestantischen Kantonen E m p ö r u n g aus, die unter anderem dazu führte, dass 1693 die erste Militärkapitualtion mit den Niederlanden abgeschlossen wurde. V o n 1772 bis 1778 führte der König von Frankreich den Feldzug gegen die Niederlande, der als Raubkrieg in die Geschichte eingegangen ist. D i e Todesjahre unserer Landsleute lassen darauf schliessen, dass sie in diesem Kriege gefallen sind, sei es unter den Fahnen Frankreichs oder i m Regimente des Obersten Salomon von Sprecher, das in spanischen Diensten stand - der Südteil der Niederlande, etwa dem heutigen Belgien entsprechend, stand damals unter spanischösterreichischer Herrschaft. Italien König Ludwig X I V . trachtete auch, die Vorherrschaft Spaniens in Italien zu brechen, brachte Savoyen unter seinen Einfluss und begann 1689 eine Offensive gegen das F ü r s t e n t u m Piemont. A m Ende des 17. Jahrhunderts war fast ganz Piemont von den Franzosen besetzt. In diesen K ä m p f e n starben unsere Vorfahren, vielleicht zum Teil i m B ü n d n e r Regiment Albertini, das in spanischen Diensten gestanden und ungeheuere Verluste erlitten hatte. 16 Totentafel 1QL'/"\1^ rFUIC i At l1 uf\/ 141 t Jctft.OL> L Ser* L Iril cP>I t* 1 f\l% PptprWalspr \ _ - l l l l M O p i l UCII Vaduz Qp Kl et Q n Plan k~pn 1784 Peter Negele 1685 L u z i u s S c h ü r t e 1886 Thomas von Kriss rf*iCIL f n11 IFrei 1 dnl lr 1M ridiiuci M r\IlUICdS r U C L S c n c I Johann Gantner 1679 Jakob T h ö n y 1680 Stefan Banzer 1682 Johann Negele PI O f \ f* r i d i i u c i Ii Itd A lnl i L aIil l C Planken Vaduz Triesen Planken Planken Triesen Triesen n u i i a 11U L H 111t AllgaUt U llgdl 11 in fnpnl^tadt ppstnrhfrl Ita i l a i 1I ipn LII T Ii Y P m r>iI vcj L UAClUL/ulg a l s L C U l l l a l l l III L J l l g a l i i c«rl g C l d l11ICH (ipfa 1687 H a n s R i g 1688 Jörg Negele 1689 Josef Walser Triesen Pfarre Schaan Schaan Triesen Triesen D o m i n i c u s Lantpert Thebus K i n d l e 1691 Joachim von Kriss (Sohn des Triesen Thomas) Vaduz Christoph H i l t y Vaduz Oswald Verling Triesen U l r i c h Lantpert Pfarre Schaan 1792 M a r t i n Gassner Schaan 1693 Hugo Walser 1694 Peter Negele 1699 T h o m a s von Kriss j u n . . Planken Triesen Unga rn «im Krieg g e s t o r b e n » Italien Budapest Alessandria in Ungarn gefallen «im Krieg gestorben» «im Krieg gestorben» Italien Italien Italien Italien in Ungarn gefallen 17 18. Jahrhundert Das 18. Jahrhundert war die Zeit grosser kriegerischer Auseinandersetzungen i n Europa, besonders in der ersten Hälfte in Italien, wo die europäischen G r o s s m ä c h t e Frankreich, das habsburgerische Österreich und Spanien ihre K ä m p f e um die Vorherrschaft austrugen. In G r a u b ü n d e n standen 1743, in der Zeit des österreichischen Erbfolgekrieges, bei einer Bevölkerungszahl von etwa 80'000 f ü r folgende Staaten 10'350 Söldner i m Dienst, was die jemals erreichte Höchstzahl bedeutet, davon Frankreich 2'850 Österreich 2'100 Niederlande 2'400 Piemont-Savoyen 2'100 Spanien (in Italien) 600 Rechnet man die ungefähre Z a h l von Ausländern in diesen B ü n d n e r Regimentern ab, so kommen wir auf etwa 8'000 Soldaten. Jeder dritte B ü n d n e r i m wehrfähigen Alter stand in fremden D i e n sten! A u c h in Liechtenstein ist z u dieser Zeit der H ö c h s t s t a n d der Reisläufer erreicht. In der Zeit der grössten K ä m p f e in Italien sind dort von 1734 bis 1746, also in einem kurzen Zeitraum 37 Landsleute gestorben oder gefallen, davon 22 aus Balzers und 12 aus Schaan! A u s der Totenliste des gesamten 18. Jahrhunderts k ö n n e n wir ablesen, dass mehr als zwei Drittel der Söldner, von denen wenigstens das Land bekannt ist, in dem sie der T o d ereilt hat, ihr Leben in Italien gelassen haben. Italien Es soll nun versucht werden, die politisch sehr komplizierten Verhältnisse des armen Landes, das zum grössten Teil unter Fremdherrschaft gelitten hat, so gut als möglich darzustellen. Österreich auf dem Höhepunkt der Macht Der Sieg des Prinzen Eugen bei T u r i n (1706) hatte zur Folge, dass Frankreich aus Oberitalien verdrängt wurde. 1708 wurde das Herzog18 tum M a n t u a österreichisch, 1714 folgten das Königreich Neapel und die Lombardei (dem Herzogtum M a i l a n d entsprechend) sowie Sardinien, 1720 Sizilien. Österreich stand auf dem H ö h e p u n k t seiner Macht in Italien, die es allerdings nicht lange bewahren konnte. N u n sollen die Einsatzgebiete unserer Söldner i m 18. Jahrhundert dargestellt werden. Viele unserer LaJidsleute haben im 18. Jahrhundert in B ü n d n e r Regimentern gedient, die von Österreich angeworben waren, die ersten wohl i m Bataillon des Obersten Johann A n t o n Freiherr Buol von Rietberg und Strassberg (1704-1714), das in Italien g e k ä m p f t hat. Bemerkenswert ist, dass das Haus Habsburg die Schweizer immer bald verabschiedet hat, wenn die K ä m p f e abgeflaut waren - es fehlte einfach bei den Einsätzen an den verschiedenen Fronten das G e l d . Im Haus-, H o f und Staatsarchiv in W i e n (Helvetica, Faszikel 223) gibt es ein Gutachten aus dem Jahre 1701, warum Werbungen in der Schweiz Aussicht auf Erfolg haben w ü r d e n . Die Begründung gilt auch f ü r unser L a n d : «Gleichwie i n der Schweiz eine grosse Menge von jungen Leuten, hingegen aber die Lebensmittel, welche das Land hergibt, zur Unterhaltung so vieler Leute nicht zulänglich sein und die wenige Beschäftigung, welche dieses V o l k in seinen Landen hat, alles dieses ist ein starker Antrieb und verursacht, dass die Schweizer fremde Dienste suchen und annehmen müssen.» Korsika Die Insel stand unter der Oberhoheit der Republik Genua, die ihrerseits unter französischem Einfluss war. Durch vierzig Jahre, von 1628 bis z u m Verkaufe an Frankreich i m Jahre 1768 tobten auf Korsika schwere A u f s t ä n d e der Inselbewohner, welche die Erringung der Selbständigkeit zum Ziele hatten. Schon am Ende des 17. Jahrhunderts stand das Regiment Paul Sprecher von Davos in genuesischen Diensten. Im österreichischen Erbfolgekrieg (1740 bis 1748) war Oberst Jost von Zizers K o m mandant eines Regimentes, und 1757 wurde das Regiment Janett aufgestellt und von Frankreich bezahlt. Die acht unserer Landsleute, deren T o d mit «Corsica» angegeben ist, haben sicher unter diesen B ü n d n e r Einheiten gedient. 19 . eFfK^&ZS '|X T , ^'2T • & • i Fänfkitchen)* $ihacs OS101A "e>. To s k a n a \ \ H35 V\ * o - i V <£ " ' £\ h \ N l JMos<f' / $ ! l v Cattar&S c I T A L I E N 17*48 Habsb.-österr. Besit2 ö s t e r r . Sekundogenituren _ J Span.-bourb. Besitz M. * H;m. Maninil Maßstab 1 : 15000000 100 im B •?> C Schiedei /l>gel Die Karte zeigt die politische Zerrissenheit Italiens unter Fremdherschaft im 18. Jahrhundert. Nach der Eroberung der Halbinsel durch die Truppen der französischen Revolution und Napoleons stellte der Wiener Kongress 1815 i m wesentlichen die alten Z u s t ä n d e wieder her. A u f s t ä n d e gegen die Fremdherschaft folgen, und 1848, 1859 und 1866 f ü h r t e n Kriege gegen Österreich zur Befreiung. 1861 wird i n T u r i n V i k t o r Emanuel. zum König von Italien proklamiert und als letzte Phase der Einigung 1870 der Kirchenstaat angeschlossen. 20 Die Staaten der Apenninenhalbinsel (zur Erklärung der Landkarte) Savoyen-Piemont: selbständig, seit Anschluss der Insel Sardinien (1720) «Königreich Sardinien». Savoyen 1860 an Frankreich Venedig: Republik, seit 1815 österreichisch, zusammen mit der Lombardei als «lombardischvenetianisches Königreich», 1860 an Italien Herzogtum Mailand: 1535 spanisch, 1714 österreichisch, als Hauptgebiet der Lombardei 1815 zusammen mit Venedig «lombardisch-venetianisches Königreich», 1860 an Italien Markgrafschaft Mantua, seit 1530 Herzogtum, 1708 österreichisch, gehörte dann zur Lombardei (auf Karte: «M»). Genua: Republik unter französischem Einfluss Korsika: zu Genua, 1768 an Frankreich verkauft Grossherzugtum Toscana: selbständig bis 1737, dann Übergang an österreichische Nebenlinie. 1860 an Italien Herzogtum Parma-Piacenza: 1731 spanisch, 1736 österreichisch (im Tausch für Neapel) 1748 spanisch-bourbonische Linie, 1815 österreichische Nebenlinie, 1866 an Italien Kirchenstaat: Seit dem frühen Mittelalter (Karl der Grosse) bestehend und laufend vergrössert, z. B. durch die Herzogtümer Modena und Ferrara und die Republik Bologna. 1870 unter Protest des Papstes an Italien angeschlossen Königreich Neapel: 1504 spanisch, 1714 österreichisch, 1735 spanisch-bourbonisch in Personalunion mit Sizilien, 1815 «Königreich beider Sizilien» 1860 an Italien Königreich Sizilien: 1504 spanisch 1713 an Savoyen, 1720 an Österreich, 1735 wie Neapel spanisch -bourbonische Linie und mit Neapel szusammen «Königreich beider Sizilien» und auch 1860 an Italien Sardinien: spanisch, 1708 britisch besetzt, 1714 österreichisch, 1720 an Savoyen-Piemont (gemeinsam: «Königreich Sardinien») 21 Mantua Anfangs der dreissiger Jahre griff Frankreich erneut an, diesmal im Bündnis mit K a r l Emanuel III. von Piemont aus dem Hause Savoyen mit dem Titel « K ö n i g von Sardinien». Kaiser K a r l V I . entschloss sich, ein B ü n d n e r Regiment aufstellen zu lassen, und Feldkirch war einer der beiden Werbeorte. A u s der nachbarlichen Werbung heraus ist es wohl zu verstehen, dass viele unserer Landsleute in österreichischen Dienst traten, und zwar vorwiegend Schaaner. 1733 war das Regiment komplett, und Oberst G r a f Franz von Schauenstein ü b e r n a h m das K o m m a n d o . Es kam sofort zum Einsatz und wurde 1739 aufgelöst. Die vereinten Truppen Frankreichs und Piemonts siegten 1733 und 1734 bei Parma und Guastalla und eroberten auch das Herzogtum Mailand. N u r das kleine Herzogtum M a n t u a hielt stand und blieb österreichisch. In den K ä m p f e n u m dieses M a n t u a sind neun Schaaner gefallen! E i n Schaaner und ein Balzner sind i n Cremona gestorben. Feldprediger in diesem Regimente war Norbert K a u f m a n n aus Balzers, der spätere A b t von St. L u z i in Chur. Kämpfe in Savoyen-Piemont Frankreich nützte die Notlage Österreichs aus, das i m Erbfolgekrieg gegen Preussen in grösste Gefahr geraten war, und suchte zusammen mit den beiden Bundesgenossen, dem bourbonischen Spanien und Neapel, die Oberherrschaft in Oberitalien zu gewinnen. König K a r l Emanuel von Sardinien, zehn Jahre vorher noch auf Seite Frankreichs k ä m p f e n d , schloss sich i m neuen Kriege den Österreichern an, da er - wohl mit Recht - fürchtete, dass Frankreich seine Besitzungen Savoyen-Piemont annektieren k ö n n t e . Wieder entschloss sich Österreich (Kaiserin M a r i a Theresia), mit Werbeorten Feldkirch und Meran ein Regiment anwerben zu lassen. Es war 1743 bis zur Auflösung 1749 in Dienst in Oberitalien, zuletzt in M a i l a n d und stand zuerst unter dem K o m m a n d o des Obersten Salomon von Sprecher, dem U l r i c h Buol von Strassberg folgte. 22 Bei der Verabschiedung wurde der Truppe bescheinigt, sie habe « m i t vieler Auszeichnung in allen Schlachten und einer Reihe von wichtigen Berlagerungen g e k ä m p f t . » Das Regiment hatte in den sieben Jahren seines Einsatzes ungeheuere Verluste erlitten. In dieser Zeit sind 21 unserer Landsleute allein in Italien gefallen oder gestorben. Balzers scheint ein besonders grosses Kontingent gestellt zu haben, denn 17 dieser Toten stammten aus dieser Gemeinde. In den T o t e n b ü c h e r n dieser Pfarrei ist meistens nur «Italien» eingetragen, aber die wenigen Orte, die genannt werden, sind eindeutig auf diese Feldzüge zu lokalisieren, n ä m l i c h «Savoyen», die Festung Susa und der Festungsbereich von Alessandria, der durch vier Monate belagert und heiss u m k ä m p f t gewesen ist. Dort stritten in tragischer Weise (wie vorher bei Pierrelongo) Schweizer gegen Schweizer - und vielleicht auch Landsleute von uns gegeneinander. Im Jahre 1744 ist eine Jakobea Banzerin aus Triesen als in Italien verstorben angeführt. Es wird sich wohl u m eine Marketenderin gehandelt haben, eine Bezeichnung, die f ü r H ä n d l e r i n n e n verwendet wurde, welche die Feldtruppen begleiteten. Die Entscheidungsschlacht von Piacenza unter Fürst Joseph Wenzel von Liechtenstein Im Oktober 1745 erhielt der Fürst das Oberkommando in Italien, über eine Armee von nur lO'OOO M a n n mit abgerissenen U n i f o r m e n , Soldrückständen und schlechter Verpflegung. Die Lage war katastrophal. In einem Bericht aus M a i l a n d an die B ü n d n e r Regierung wurde erklärt, der Armee werde nichts anderes übrig bleiben, als von beiden Seiten von den Feinden bedrängt, den R ü c k z u g in die Schweiz anzutreten. Z u m grossen Teile aus eigenen Mitteln, die auf seinen Namen geborgt waren, rüstete der Fürst die Truppe ü b e r den Winter aus, reorganisierte sie und gewann das Vertrauen seiner Soldaten. N a c h immer wiederholtem Drängen wurden endlich i m F r ü h j a h r 30'000 M a n n aus dem Reich in Marsch gesetzt und die Artillerie wurde wesentlich verstärkt. Der Feind gab Piemont und Parma frei und r ä u m t e M a i l a n d . Bei Piacenza vereinigten sich die Truppen von Frankreich, Spanien und 23 Neapel, und am 16. Juni kam es zur Entscheidungsschlacht, die z u m grössten Siege Österreichs seit den Zeiten des Prinzen Eugen wurde. Die Sorgen des Fürsten Joseph Wenzel u m die Betreuung der Gefangenen und Verwundeten geben ein Bild ü b e r die Schicksale der Besiegten in der damaligen Zeit und sind gleichzeitig ein Beweis, dass der Fürst in seinen B e m ü h u n g e n ein Vorläufer von der Idee des Roten Kreuzes gewesen ist. E r schreibt an den Sekretär der Kaiserin M a r i a Theresia: «Mit grossem K u m m e r habe ich den Befehl Ihrer Majestät vernommen, die Gefangenen von M a n tua nach Ungarn in Marsch zu setzen, und wenn ich den Befehl wie Marquis Botta erhalten hätte, so würde ich es auf mich genommen haben, ihn nicht a u s z u f ü h r e n , überzeugt, dass Ihre Majestät nach erhaltener Information ihre Absicht geändert haben würde. Es sterben alle Tage zwanzig M a n n und mehr . . » Der Verwundeten mit Kranken in verschiedenen Spitälern, Freund und Feind, nahm er sich ebenfalls an. Sie hatten nicht nur sehr schlechte Pflege, sondern waren auch nicht einmal genügend ernährt. Er Hess eigens einen Spitaldirektor aus Deutschland kommen, der alle Anstalten inspizierte und Verbesserungen einleitete. Seit der Schlacht von Piacenza traten durch ein halbes Jahrhundert bis zur Französischen Revolution in Italien ziemlich stabile Verhältnisse ein. Die noch immer recht zahlreichen Opfer in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sind sicher nicht in K ä m p f e n gefallen, sondern i m Dienst gestorben, und relativ gross ist die Z a h l in Neapel-Sizilien, wo der rückständige Absolutismus der B o u r b o n e n k ö n i g e durch fremde Truppen gestützt wurde. Niederlande Dreimal gab es i m Verlaufe des 18. Jahrhunderts i n den Niederlanden Kriege. i j h 1701 wird der Dreibund England, Österreich und die Niederlande geschlossen, und bald kommt es z u m Kriege mit Frankreich. In den Jahren 1706 und 1708 siegt der englische Feldherr Marlborough über die Franzosen, und 1709 Prinz Eugen bei Malplaquet. m 24 a r e Die beidenToten aus unserem Lande i n dieser Zeit sind in diesem Krieg gefallen, aber wir wissen nicht einmal auf welcher Seite, denn f ü r die Schweizer Söldner bedeutete Malplaquet eine Tragik, haben doch in dieser Schlacht auf beiden Seiten Schweizer g e k ä m p f t . 1745 beginnt ein neuer Krieg, in dem die Franzosen bis Brüssel und Antwerpen vorrücken. Unsere Toten aus den Jahren 1746 und 1748 sind diesen Auseinandersetzungen zuzuordnen.. Sechs Liechtensteiner sind zwischen 1768 und 1793 in den Niederlanden in Friedensjahren gestorben. Belgien (zwei Tote) gehörte damals zu Holland. 1794 besetzten die A r m e e n der Französischen Revolution die Niederlande, und Frankreich g r ü n d e t e die «Batavische R e p u b l i k » . Es ist das Todesjahr von zwei Liechtensteinern. Seit 1693 standen G r a u b ü n d n e r Regimenter in niederländischen Diensten, durch ein ganzes Jahrhundert. A l s Kommandeure finden wir die N a m e n von C a p o l , Schmid von Grünegg, von Salis, Heinrich von Sprecher und C h . E . Schmid aus Malans. Sicher dienten unter ihnen viele unserer Landsleute. Die A n n a h m e von Diensten in den Niederlanden war in der Schweiz beliebt, weil der Sold p ü n k t l i c h gezahlt wurde und recht demokratische Verhältnisse herrschten. Frankreich In den Jahren 1740 bis 1768 sind vier Soldaten aus unserem Lande in Frankreich gestorben, wo es zu dieser Zeit keine Kriege gegeben hat. Sie werden sich wohl in den Dienst dieses Staates haben anwerben lassen, in dem auch B ü n d n e r dienten. N ä h e r e s war aber aus den Akten nicht zu ermitteln. Im Mannschaftsrodel der b e r ü h m t e n französischen Gardekompanie Salis-Zizers ist ein Johann Jeggler aus Nendeln verzeichnet. E r wird wohl in der Französischen Revolution sein Leben gelassen haben. Es sei noch erwähnt, dass Gebhard Schaedler, unser erster Landesphysikus, w ä h r e n d seines Studiums als Freiwilliger gegen die Franzosen gekämpft hat und in einem Gefecht bei Breisach (1797) verwundet worden ist. 25 Totentafel 1705 Christian S c h ä d l e r Triesenberg 1 föy 1 nesenberg Triesen Vaduz Planken Planken Balzers Planken Schaan Schaan Schaan Schaan Schaan Schaan Pfarre Schaan Balzers Mauren Schaan Schaan Balzers Balzers Balzers Balzers Balzers Balzers Balzers Balzers Schaan Schaan Balzers Balzers Triesen Schaan Balzers Balzers Triesenberg Triesenberg Balzers Ruggell Balzers Balzers 1 nOlTiaS D c C K 1710 Stefan Banzer 1728 A n t o n M a u r e r i /±y 1732 1734 1735 1736 1737 1738 1740 1742 1743 1744 j o n a n i i kjanuiei Johann Gantner Johann Baptist Nigg Georg Gantner josei r i i i n Andreas Beck A n t o n Walser Josef K o n r a d Bartholomäus Kaufmann A d a m Bischof Franz A n t o n Negele Josef Zeller Johannes Hasler Lorenz Tschetter Josef K a u f m a n n Ferdinand Banzer Thomas Brunhart Johann Baptist Negele Franz-Josef Banzer Fidelis von Kriss Christian Bürzle Fridle Negele Clemens K a u f m a n n Johann Tressel Mathaus Schierscher M a t h ä u s Nigg A n t o n Walser Josef K i n d l e Peter Ritterstein Christa F i l l A n t o n Walser Johann Gantner Thomas S c h ä d l e r Peter K a u f m a n n Josef Marxer Valentin Brunhart Christian F i l l A l s Wachtmeister in Frank reich Flandern Susa in Savoyen Luzern IVO! S l K d Freiburg i m Breisgau Korsika Korsika Mantua ividiuua Mantua Mantua Mantua Mantua Mantua rioiianu im Lager gestorben Mantua Mantua Korsika Korsika Korsika G r a u b ü n d e n gestorben Korsika Cremona ohne Angabe ohne Angabe Cremona Neapel W i e n (Regiment Diesbach) bei Paris Sardinien Italien Susa in Italien Frankreich Beifort in Frankreich Italien Italien Italien Italien Susa in Italien 1744 Johann Baptist Frommelt Johann Georg F r i c k Franz M i c h a e l F r i c k Anton Walch Ignaz H o o p Sebastian Walser Johannes K a u f m a n n 1745 A n t o n H i l t i Tobias Negele Balthasar Nutt Kaspar Wolfinger 1746 Zacharias von Kriss Josef Wolfinger M i c h a e l Nutt Josef Marxer A n t o n Frick 1747 Johannes Frommelt Johann Georg Frommelt Valentin H o o p Balthasar Nutt 1748 Johann Baptist Büchel Josef Ö h r i Johannes W i l l i Jakob H o o p Josef Marxer Johannes Zwerg 1749 Josef Büchel Andreas Kaiser 1750 Fridolin Heeb Ferdinand O e l k u c h Franz X a v e r Gassner 1751 Franz Josef Negele A n t o n Tressel 1752 Johann Baptist Frick Christian Beck 1753 Josef W a l c h Johann S c h ü r t e Josef W o h l w e n d 1754 Josef H o o p 1756 Franz Schorner Franz Josef Brunhart 1757 Johann Georg Foser Malläus Hoop 1758 Josef Büchel 1759 Johannes Grichtschneider Italien Italien Italien Italien Neapel Savoyen Italien ohne Angabe Sizilien Italien Alessandria in Italien Alessandria Susa in Italien Alessandtria Luxemburg Italien Sardinien Württemberg in H o l l a n d gefallen Italien Pavia Frankreich Italien Donaueschingen Luxemburg Korsika Korsika auf der H e i m k e h r i m R h e i n ertrunken Sardinien Ruggell Pfarre Bendern Italien Philippsburg Triesenberg Piemont Balzers Schaan Belgien Neapel Balzers Triesenberg Namur Frankreich Schaan Triesen ohne Angabe Gamprin ohne Angabe Ruggell in Neapel gefallen Gamprin Catania (Sizilien) ohne Angabe Balzers in w ü r t t e m b e r g i s c h e m Balzers Regiment Ruggell Bergen op Z o o m (Niederlande) Korsika Ruggell «im Militär» Triesen Balzers Balzers Balzers Balzers Ruggell Schaan Balzers Schaan Balzers Balzers Balzers Balzers Balzers Balzers Ruggell Balzers Triesenberg Balzers Ruggell Balzers Balzers Pfarre Bendern Balzers Ruggell Pfarre Bendern Balzers Ruggell Pfarre Bendern 27 1760 Andreas Risch Josef A n t o n Wanger 1761 Johann Brendle Franz Foser 1762 Johann Jelg Josef Fleisch 1764 Christoph Sele 11 L I T _ 1765 Jakob Hagmann 1768 Jose! Wanger Josef Ö h r i 1769 Stefan S c h ä d l e r 1772 Josef Büchel 1776 Josef Nigg 1782 J o s e f N i g g Andreas Frommelt Christoph Beck Ä A J Tl. 1 A d a m Heeb 1791 Andreas Ritter 1792 Josef A n t o n H ü b e 1 "7ft 1 Johann Negele i / y j Hugo Walser F r i d o l i n Büchel VI J „ 1 X T 1 „ Fidel Negele I _ C C L " J1 Joset S c h ä d l e r 1794 Jakob Hasler Norbert Ö h r i Johann Bühler 1795 Johann A n t o n Fehr 1797 Johann Georg Frick 1798 Stefan Negele Pfarre Bendern Pfarre Bendern Eschen Balzers Balzers Gamprin 1 nesenberg Balzers Gamprin Pfarre Bendern Triesenberg Ruggell Triesen Balzers? I nesenberg Triesen Pfarre Bendern Eschen Triesenberg Triesenberg Schaan Ruggell Balzers Triesenberg Ruggell Gamprin Triesenberg Gamprin Balzers Balzers in Neapel gefallen Neapel Secusia in Italien Fessa in Italien Alessandria Valesia in Italien Italien Korsika C 1 „ „ -1 'Handern T—' 1 '1. 11 _ in Frankreich gefallen Sardinien Barcelona Neapel \ » , • L i / M ' 1-1 _1\ Maastricht (Niederlande) in Ungarn an Pest gestorben fc* . " 1 . /XT* 1 1 1 \ Maastricht (Niederlande) Sizilien Niederlande Maastricht Maastricht Italien i n K ö l n gestorben Italien ' r- 1 1 • l. / / ~ * „ 1 1 " \ _ i in Frankreich (Gallien) als C h i r u r g gestorben Holland Holland Elsass Holland ohne Angabe Sardinien Todeserklärungen 1728 A d a m Nutt 1730 D o m i n i c Nutt 1731 Thomas Bürzle 28 Balzers Balzers Balzers « v o r Jahren e i n g e r ü c k t » « v o r 60 Jahren z u m M i l i t ä r » « v o r einiger Zeit i m Lager gestorben» 19. Jahrhundert Im Jahre 1803 verlangte Napoleon von der Schweiz kategorisch die Aufstellung von Regimentern mit Iß'OOO M a n n f ü r seine Dienste, aber die Werber hatten es schwer, Freiwillige zu finden, denn der Kaiser stürzte Europa von einem verlustreichen Kriege in den anderen. A u s Angst vor Repressalien gingen die Behörden zuerst mit A u f rufen vor. So erliess der kleine Rat von G r a u b ü n d e n 1807 eine Proklamation: « N i e m a l s hat unsere Jugend die Gefahren des Krieges gescheut, und unter welchen ruhmvolleren Lehrern kann das Vaterland seine Jünglinge sich zu Helden bilden lassen als unter Kaiser Napoleon und seinen Feldherren?» Napoleon wird sogar Garant f ü r den Frieden in Europa genannt! A l s dieses Pathos nichts half, wurden die Gemeinden dringend angehalten, durch erhöhtes Handgeld f ü r Nachschub zu sorgen, und von Gerichten Verurteilte wurden einfach zum Solddienst gesteckt! Es ist in der Geschichte bekannt, dass i m Winterfeldzug gegen Russland mehr Hilfsvölker gedient haben als Franzosen, und die H e l dentaten der Schweizer, als sie an der Beresina den R ü c k z u g deckten, sind in die Historie eingegangen. Zweifellos ist M i c h a e l Büchel aus Ruggell, 1812 nach Russland eingerückt, vermisst und erst 1850 als tot erklärt, in diesem Feldzuge gefallen. In den französischen Werberegistern finden sich f ü r die Jahre 1810 bis 1815 nur zwei Namen aus Liechtenstein, Mathis W i l l y und Josef Marxer. A m 15. M ä r z 1809 erlässt Fürst Johannes I. ein Verbot fremder Werbungen. «Ein ergriffener falscher Werber ist ohne Unterschied der persönlichen Verhältnisse durch das Oberamt abzuurteilen und mit 100 Stockschlägen, sodann zehnjähriger öffentlicher Arbeit zu bestrafen, und wenn er Vermögen besitzt, hat er auch die Arretierungs- und Inquisitionskosten zu bezahlen. Diejenigen, welche von einer fremden Werbung wissentlich auswärtige Kriegsdienste zu nehmen sich haben verleiten lassen, werden . . . als wirkliche Auswanderer zu betrachten und in der Bestrafung wie diese nach Vorschrift des § 8 zu behandeln sein.» Dieser Paragraph besagt, dass der Verlust aller bürgerlichen Rechte und bei 29 Kinderlosen die Einziehung des V e r m ö g e n s eintritt; bei vätern fallt das Vermögen den Kindern zu. Familien- Es ist anzunehmen, dass Fürst Johannes I. mit diesen wahrlich scharfen Bestimmungen nur unkontrollierbare Machenschaften unterbinden wollte, denn es konnte dem Oberamte nicht verborgen bleiben, wieviele Söldner von 1814 angefangen in niederländische und noch später in päpstliche Dienste eingetreten sind. Es sei hier auf ein Ereignis hingewiesen, das nur mittelbar z u m Thema gehört, die Ausrückung unseres Kontingents im Jahre 1814. Unter Kontingent versteht man die T r u p p e n s t ä r k e , die ein L a n d auf G r u n d von vertraglichen Verpflichtungen zu stellen hat. Fürst Johannes I. war der A l l i a n z gegen Napoleon beigetreten. Landvogt Schuppler rief in einer pathetischen Ansprache dazu auf, dass sich Freiwillige z u m Einsatz melden: «Schon sind die Schlachten vorbei, schon die Friedensverhandlungen a n g e k n ü p f t . . . und ich kann mich fast verbürgen, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal einen Franzosen sehen werden. Bleibet nicht zurück hinter den anderen deutschen Völkern, die Leben, G u t und Blut opferten, um eine bessere Zukunft zu gründen!» Er hatte keinen Erfolg, und so musste zur Aushebung der M a n n schaft geschritten werden. 80 «ledige Burschen» wurden, je nach E i n wohnerzahl der Gemeinden, den Truppen des Grossherzogtums Baden eingegliedert. A m 25. Februar 1814 war Abschied von der Heimat. A m 6. August musste der Landvogt dem Fürsten berichten: « D e m Kontingent blieb blutiger K a m p f nicht erspart. Trotz der kurzen Zeit des Einsatzes - am 23. Juli waren die meisten Soldaten zurückgekehrt - betrugen die Verluste neun M a n n , mehr als zehn Prozent der ausmarschierten M a n n s c h a f t . » Sie sind in den K ä m p f e n um Paris i m A p r i l 1814 gefallen. Ihre Namen konnte ich in den T o t e n b ü c h e r n nicht finden. Es wäre eine dankenswerte, aber schwierige Aufgabe, die Geschichte unseres Kontingents in seinen verschiedenen Zeiten zu schreiben. 30 Frankreich Nach der endgültigen Niederlage Napoleons bei Waterloo i m Jahre 1815 kehrten die Schweizer Söldner in die Heimat zurück oder traten in niederländische Dienste. Schon 1816 schloss G r a u b ü n d e n mit anderen Kantonen eine Militärkapitulation mit König Ludwig X V I I I . von Frankreich ab. In der Totentafel finden wir die Namen der beiden Liechtensteiner, die 1818 in diesen Diensten ihr Leben gelassen haben. Kirchenstaat Napoleon hatte den Kirchenstaat besetzt und zum «Königreich R o m » umfunktioniert, er wurde aber 1815 i m Wiener Kongress wiederhergestellt. 1832 wurde in G r a u b ü n d e n das erste päpstliche Fremdenregiment unter Franz Simeon von Salis-Zizers aufgestellt, das aber schon 1837 vertragswidrig wieder aufgehoben wurde. 1837 folgte ein zweites Regiment, und sicher haben Liechtensteiner in beiden E i n heiten gedient. Darauf lässt die grosse Zahl von elf Opfern schliessen, in einer Zeit, in der es nur lokale A u f s t ä n d e und keinen Krieg gab. H e r r Pfarrer Tschugmell hat ermittelt, dass bis 1870 allein aus Triesen zwölf M a n n i m Dienste des Kirchenstaates gewesen sind. A u c h nach dem Verbote der Reisläuferei zogen weiter Söldner nach R o m , und sie gaben an, dass sie dort ein Gewerbe betreiben wollen! Etwa ab 1820 setzten in Italien Einigungsbestrebungen ein (das«Risorgimento»), die i m Revolutionsjahre 1848 grossen Auftrieb im ganzen V o l k e erhielten. D i e fremden Soldaten waren fortan als Besatzungstruppen geradezu verhasst. 1860 wurde der Kirchenstaat auf R o m und Umgebung, das « P a t r i m o n i u m Petri» beschränkt und 1870 ganz aufgehoben. Der Dienst i n der Schweizer Garde war weiter möglich, weil sie «nicht ein eigentlicher T r u p p e n k ö r p e r , eher vielmehr eine uniformierte Dienerschaft» sei. 31 Neapel (Königreich beider Sizilien) A u c h in Neapel dauerten die Söldnerdienste noch lange. Der reaktionäre König konnte sich eine Zeitlang nur durch die Schweizer Truppen an der Regierung halten. 1849 brach ein Aufstand aus, und den Schweizern wurde vorgeworfen, sie hätten mit äusserster Gewalt eine höchst autoritäre Herrschaft gestützt. Der Kommandeur rechtfertigt sich, dass gegen die «vulkanische N a t u r » der Neapolitaner kein anderes M i t t e l möglich gewesen sei, und er stellt die Frage, «ob die Bajonette Intelligenz besitzen sollten». Mathias Gantner aus Planken hatte in Neapel gedient und es dort z u m Königlich Sizilianischen Wachtmeister gebracht. 1853 - nach dem Werbeverbot der Schweiz - war er von Eeldkirch aus als Werber tätig. Disentis und Bludenz waren Werbezentralen. Sicher haben Liechtensteiner f ü r Neapel Dienst getan. Trotz Verbot waren 1859 noch 1 l'OOO M a n n in drei Schweizer Regimentern in Neapel-Sizilien stationiert. 1860 eroberte Garibaldi in seinem b e r ü h m t e n «Zug der T a u s e n d » zuerst Sizilien, dann Neapel gegen eine ungeheuere Ü b e r m a c h t . Die Bevölkerung und auch einheimische Soldaten liefen zu i h m über. Das Ende des Söldnerwesens E i n Bundesbeschluss vom Jahre 1849 verbot alle Werbungen in der ganzen Eidgenossenschaft, aber er scheint sich nicht durchgesetzt zu haben. So protestierte das Werbekommando f ü r Neapel in C h u r und erklärte es als vertragswidrig, wenn eine M i l i t ä r k a p i t u a l t i o n mit Neapel, 1828 f ü r dreissig Jahre abgeschlossen, nicht eingehalten werde. E i n eigenes Bundesgesetz von 1859 stellte die A n n a h m e fremder Dienste unter schwere Strafen, Verlust des Bürgerrechtes und Gefängnis. Wenn auch manche Einheiten noch i m Dienste blieben (Kirchenstaat und Neapel) war doch jede Werbung u n m ö g l i c h geworden. Damit entfiel auch f ü r Liechtensteiner jede Möglichkeit, neu in B ü n d n e r Regimenter einzutreten. : N u r der Eintritt in die 1830 gegründete Fremdenlegion, die bekanntlich keinerlei Personalpapiere i verlangte, wurde noch benützt. In den ersten Jahrzenten dieses T r u p p e n k ö r p e r s dienten darin besonders viele Schweizer. Dieses Kapitel k ö n n t e vielleicht später einmal behandelt werden. 32 lotentaiel 1800 1801 1804 1805 1812 1814 1817 1818 1819 1820 1821 1825 1826 1827 1832 1833 1835 1836 1839 1840 Johann O e l k u c h Johann A n t o n Seger Josef Frick « E i n Jüngling aus P l a n k e n » M i c h a e l Büchel Christian Negele Aegidius K l o t z Benedikt Bargetze Jakob Batliner Johann Kaiser Sebastian Dietrich Josef A n t o n W i l l y A l o i s Banzer Franz Josef Vogt Josef Vogt Johann Georg W i l l y Josef Ferdinand H e r m a n n Ignaz Boss Franz Josef Negele Johann Georg K a u f m a n n F l o r i n Wolfinger Gebhard Brunhart Christoph K o n r a d Franz Josef F r o m m e l t 1842 Josef A n t o n Heidegger 1846 Johann Gassner 1847 Peter Paul Keckeis 1848 Lorenz Kaiser 1849 Sebastian Kaiser Christian Keckeis 1852 Johann M i c h a e l Kaiser 1857 A l o i s Beck 1862 Josef Gantner Eschen Vaduz Schaan Ruggell Planken Eschen Triesen Eschen Schellenberg Ruggell Balzers Triesen Balzers Balzers Balzers Vaduz Vaduz Triesen Balzers Balzers Balzers Pfarre Schaan Gamprin U l m (Regiment Königsegg) beim M i l i t ä r in W i e n Holland Holland Russland Rensburg ( D ä n e m a r k ) Spital Leuven (Niederlande) Spital Maastricht ( N L ) Spital Leuven (Niederlande) bei Paris gefallen i n Paris ermordet Leuwen (Niederlande) Bergen op Z o o m (ertrunken) C1 "A 1 A t- / X TI \ Spital Antwerpen ( N L ) Spital Antwerpen ( N L ) Spital N a m u r (Niederlande) Spital N a m u r Charleroi (Niederlande) Ferarra (Kirchenstaat) Italien (papstlicher Soldat). r ö m i s c h e r Soldat Italien ( p ä p s t l i c h e r Soldat) in österreichischen Diensten Todeserklärung (Holland gestorben) Bologna (Kirchenstaat) Triesen R i m i n i (römischer Vaduz Grenadier) Ravenna (Kirchenstaat) Schaan Pfarre Bendern Ravenna Pfarre Bendern Ravenna Spital F o r l i (päpstlicher Schaan Dienst) Neapel Vaduz R o m (an Verwundung Vaduz gestorben) nordamerikanischer K r i e g Planken (wohl kein Söldner) 33 Niederlande 1814 -1829 Die Dienste von Liechtensteinern in den Niederlanden werden hier genauer behandelt, einerseits weil i m Staatsarchiv in C h u r die Militärkapitulation erhalten ist (sie möge als Beispiel f ü r solche Verträge dienen) andererseits weil die Regimentslisten vollständig erhalten sind. Es folgt ein Auszug aus dem Vertrag: Militair-Kapitulation zwischen dem souveränen Fürst der vereinigten Niederlande und der Regierung des Standes Graubünden «Seine Königliche Hoheit, der souveräne Fürst der Vereinigten Niederlande, indem Sie den Wunsch hegen, eine gewisse A n z a h l Schweizertruppen in Ihre Dienste zu nehmen, haben Ihren bevollmächtigten Minister und ausserordentlichen Gesandten in der Schweiz, Herrn Elie van der Hoeven, ernannt, um ü b e r diesen Gegenstand mit der Regierung des Löbl. Kantons G r a u b ü n d e n zu verhandeln, und ihm zu diesem Ende die erforderlichen Vollmachten erteilt. die Regierung des Kantons G r a u b ü n d e n hat gleichfalls, ihrerseits, eine eigene Kommission in nachfolgenden Personen ernannt und mit den erforderlichen Vollmachten versehen, als : D i e Hochgeachteten Herren Bundeslandammann Jakob U l r i c h Sprecher von Bernegg, Landrichter Theodor von Kastelberg, Potestat Andreas von Salis Soglio und Oberstlieutenant Jakob Sprecher de Bernegg. Welche, nachdem sie mit dem Kommissair Sr. K . Hoheit ihre Vollmachten ausgewechselt haben, über folgende A r t i k e l übereingekommen sind und beschlossen haben: Art. 1. Se. K . H . der souveräne Fürst der vereinigten Niederlande, werden ein Schweizerregiment Infanterie von 20 Kompagnien, in zwei Bataillons eingeteilt, in Ihre Dienste nehmen und unterhalten, welches in dem Kanton G r a u b ü n d e n und den anderen Kantonen, welche sich mit demselben vereinigen, errichtet und ange34 worben werden soll. Der Stand G r a u b ü n d e n wird für die A n z a h l von 10 Kompagnien die Werbung erlauben. Das Regiment wird den Namen seines Obersten tragen.» Die Kantone Glarus und Appenzell Ausserrhoden traten diesem Vertrag bei. Es folgt eine Aufstellung über die Formation des Regiments: Stab des Regiments: 19 Köpfe, grosser Stab jedes Bataillons 5 Köpfe, kleiner Stab jedes Bataillons 8 Köpfe, 20 Kompagnien zu 98 M a n n , zusammen 2'005 Köpfe. «Se. K . Hoheit wird einen katholischen Feldprediger zugeben, wenn eine beträchtliche A n z a h l Soldaten katholischer Religion vorhanden sein wird.» F ü r die Ernennung von Offizieren und Unteroffizieren wird vereinbart, dass Seine Königliche Hoheit die Ernennung i m Einverständnis mit dem Obersten und auf Vorschlag der Kantonsregierungen vornehmen wird (Art. 7). Die «Bestimmung über die Art des Avancements» (Art. 18 und 19) enthält folgende Einzelheiten: Wenn die Stelle des Obersten frei wird, ernennt S. K . Hoheit einen der beiden Oberstleutnants, ebenso bei Oberstleutnantsstellen einen der beiden Majore. Bei Majorsstellen hat der Rat der Stabsoffiziere das Vorschlagsrecht, indem er drei Namen nennt, ebenso bei den Unterleutnantsstellen und den Quartiermeistern und dem Werbeoffizier. Beim Leutnant und Hauptmann wird auf das Dienstalter R ü c k sicht genommen. Der Oberst hat das Vorschlagsrecht f ü r seinen Adjutanten. Der Souverän hat also in jedem Falle das Entscheidungsrecht. F ü r den Eintritt der Liechtensteiner sind die Bestimmungen über die Werbung, besonders wichtig: «Art. 20: Die Soldaten werden frei nach ihrem W i l l e n und ohne ein Zwangsmittel anzuwenden, f ü r die Zeit von vier oder sechs Jahren angeworben. A r t . 21: Nach Verlauf des ersten Engagements erhalten sie ihren Abschied oder k ö n n e n wieder für sechs, vier oder zwei Jahre anwerben. 35 A r t . 22: Das Regiment soll gänzlich aus Schweizern bestehen, ausgenommen die W u n d ä r z t e und die angestellten Handwerker. A r t . 24: Das Alter, welches f ü r den Rekruten gefordert wird, ist auf das zurückgelegte 18. bis zum zurückgelegten 36. Jahr in Friedenszeiten, bis zum zurückgelegten 30. in Kriegszeiten festgelegt. A r t . 25: Die Rekruten sollen gut gebaut sein, keine körperliche Gebrechen haben und die erforderliche körperliche Stärke besitzen, die allfälligen Strapazen ertragen zu k ö n n e n . Art. 26: Das geringste Mass, das ein Rekrut haben muss, ist fünf Schuh drei Z o l l rheinländisches Mass. Art. 27: V o n diesen Vorschriften ausgenommen sind die Tambours und Pfeiffers, welche i m Alter von 16 Jahren, sofern sie fünf Schuh gross sind, angenommen werden k ö n n e n . A r t 32: Die Regierung des Kantons G r a u b ü n d e n verpflichtet sich, die Deserteurs, welche sich in denselben geflüchtet haben m ö c h t e n , dem Werbedepot allhier ausliefern zu lassen.» Die Besoldung weist ungeheuere Unterschiede auf. Es erhalten pro Jahr: Der Oberst 4'500 Gulden, Obererstleutnant 3'000, M a j o r 2'200, Hauptmann, Chirurgusmajor (Regimentsarzt) Werbehauptmann und Regimentsadjudant 1 '600, Feldprediger l'OOO Gulden. Der Sold f ü r den einfachen Soldaten beträgt dagegen 91 Gulden 5 Stüber! Urlaub gemäss A r t . 39: «In Friedenszeit werden jährlich einer gewissen A n z a h l von Offiziers, Unteroffiziers und Soldaten, die alle Jahre von Sr. K . H . bestimmt wird, Urlaub bewilligt.» Art. 44 bestimmt die Ausübung des Gottesdienstes. «In welchem Teil der Vereinigten Niederlande es sein mag, oder auch in den verb ü n d e t e n Staaten, wo sich das Regiment, es sei in Garnison oder Kantonierung, befindet, geniessen die Individuen die freie und öffentliche A u s ü b u n g der reformierten und katholischen Religion, zu welchem Behuf dem Regiment die erforderlichen Lokale angewiesen werden sollen.» Die Gerichtsbarkeit («Gerechtigkeitsverwaltung») Art. 45: «Die Gerechtigkeit wird nach dem Strafgesetzbuch, welches bei den Nationaltruppen in Gebrauch sein wird, verwaltet. K e i n Individuum des Regiments kann wegen Polizei- oder K r i m i n a l 36 fehler vor ein Zivilgericht, von welcher A r t es sei, gezogen werden; die Soldaten sind lediglich den Militärgerichten des Regiments unterworfen . . » Die allgemeinen Verfügungen enthalten weitere Bestimmungen: In A r t . 47 wird festgelegt, dass das Regiment gehalten sei, alle V o r schriften, die für die niederländischen Nationaltruppen gelten, einzuhalten. «Art. 49: Das Regiment soll niemals ausser Europa und nur i m Fall der Not nach Seeland geschickt werden. A r t . 50: Das Regiment wird niemals Mannschaften f ü r die Kriegsschiffe abzugeben haben. A r t . 51: Es kann in allen Teilen von Europa verwendet werden, ausser gegen sein Vaterland. A r t . 52: M a n wird soviel möglich ausweichen, es dem Fall auszusetzen, gegen seine in anderen Diensten stehenden Landsleute fechten zu müssen. A r t . 56: Wenn w ä h r e n d der Dauer der gegenwärtigen K a p i tulation die Schweiz einen Krieg zu bestehen haben w ü r d e , so sollen die Stände, welche an der gegenwärtigen Kapitulation Teil haben, berechtigt sein, das Regiment z u r ü c k z u r u f e n . Art. 59: W e n n in Folge unvorhergesehener U m s t ä n d e S. K . H . das Regiment vor dem in dieser Kapitulation bestimmten T e r m i n abdanken wollten, so bewilligen Höchstdieselben in diesem Fall jedem eine Bezahlung de reforme i m Verhältnis seines Grades und der Zeit, wo ein jeder gedient hat. A r t . 61: Die gegenwärtige Kapitulation ist f ü r den Zeitraum von f ü n f u n d z w a n z i g Jahren geschlossen. Gegeben in doppelter Ausfertigung zu C h u r den 27ten Okt. 1814. Elie van der Hoeven Jakob U l r i c h Sprecher von Bernegg Theodor von Castelberg Jakob Sprecher von Bernegg, Oberstlieutenant. Es dienten damals vier Schweizer Regimenter in den Niederlanden, und zwar das Berner Regiment von Jenner (Nr. 29), das Z ü r c h e r Regiment Ziegler (Nr. 30) und das Innerschweizer Regiment 37 A u f der Mauer (Nr. 32). In diesen drei Regimentern waren keine Liechtensteiner. Das «Königlich Sprecher N r . 31» Niederländische Infanterie Regiment von Kommandant war bis 1822 Oberst Jakob Sprecher von Bernegg, als Sohn eines Schweizer Offiziers 1756 in Bergen op Z o o m geboren und früh in den Militärdienst eingetreten. 1774, also mit 18 Jahren, war er schon Hauptmann. W ä h r e n d der napoleonischen Besatzungszeit diente er in England. 1817 wurde er zum Generalmajor befördert. 1822 ist er in Maienfeld gestorben. In seiner Nachfolge rückte Jakob Schmid von Glarus (1769-1844) nach, der 1788 bis 1808 in holländischen Diensten gewesen ist und von 1808 bis 1815 unter den Fahnen Napoleons g e k ä m p f t hat.Regimentschirurgusmajor war D r . Seeger aus Bludenz, ein entfernter Verwandter der Liechtensteiner Seger. Die Militärkapitulation wurde nicht genau eingehalten, vor allem nicht in der Bestimmung, dass das Regiment ausschliesslich aus Schweizern bestehen soll. Die B ü n d n e r fanden einen Ausweg: Bei den Liechtensteinern ist stets eingetragen «Bistum C h u r » , was ja schliesslich stimmte. Die Werbung in unserem Landes hatte einen besonderen G r u n d : Schon 1807 war ein Vertrag mit den Niederlanden abgeschlossen, aber die vereinbarte Zahl von Soldaten nie erreicht worden, wodurch die B ü n d n e r Sorge hatten, dass das Regiment aufgelöst und den drei anderen eingegliedert werden k ö n n e . Der Werbehauptmann A . Sprecher von Bernegg wandte sich an seine Behörde mit der Erwartung, dass diese seine B e m ü h u n g e n unterstützen werde: Hochlöbliche Standeskommission! Da die Hohe Regierung unseres Vaterlandes gleich wie unsere Vorfahren bei der Abschliessung einer Militärkapitulation mit dem Beherrscher der Niederlande den Vorteil, welcher dadurch dem V a terlande erwachsen werde, gefühlt und erwogen haben, indem dadurch einer grossen A n z a h l seiner Angehörigen aus allen Klassen eine zweckmässige Beschäftigung geboten wird, wodurch sie auch f ü r das Vaterland nützlich gebildet werden k ö n n e n und anständige Versorgung verschafft wird, die es ihnen rücksichtlich seiner A r m u t und 38 Mangel an Erwerbsquellen nicht bieten k a n n » , ersucht er um Förderung der Werbung. Es war auch in Liechtenstein i m 19. Jahrhundert nicht anders als im benachbarten G r a u b ü n d e n , und daraus ist die recht grosse Zahl von jungen M ä n n e r n zu verstehen, die sich anwerben Hessen. D i e Bestimmung über das Mindesalter von 18 Jahren wurde i m allgemeinen eingehalten, aber in der Regimentsliste finden sich doch vier Siebzehnjährige aus unserem Lande - und sogar ein Trommelbube, der als Vierzehnjähriger mit seinem Vater einrückt! Die vier Schweizer Regimenter hatten Glück: 1815 war Napoleon endgültig besiegt, und bis zur Abdankung der Schweizer i m Jahre 1829 herrschte Friede in den Niederlanden, was König W i l h e l m wohl bewogen haben mag, die aufwendigen Ausgaben einzusparen. Oberst Schmid berichtete am 7. Oktober 1829 an den Kleinen Rat des Kantons G r a u b ü n d e n : « D a vorgestern vor der Fronte der beim Regiment persönlich anwesenden Herren Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften und in Gegenwart der in N a m u r anwesenden Herren G e n e r ä l e und Nationaloffiziere die Fahne des Regiments auf eine ehrenvolle und feierliche A r t zurückgezogen und mir übergeben wurde, um nach meinem Vaterland gebracht zu werden, habe ich die Ehre, Euer Weisheiten die g e b ü h r e n d e Anzeige zu machen und zugleich mitzuteilen, dass das Regiment bei n ä m l i c h e n Anlass aufgelöst und als ehrenvoll abgedankt erklärt worden ist.» 39 Es folgt die Liste der Liechtensteiner in diesem Regiment, die von Herrn D r . T h ö n i erstellt wurde, dessen Vorfahre Johann Joseph T h ö n y aus Vaduz als erster eingetragen war und der in den Niederlanden geblieben ist, wo seine N a c h k o m m e n leben. Es dienten 92 M a n n , darunter 27 mit Geburtsort Balzers, 21 Vaduz, 14 Schaan-Planken, 10 Triesen, 9 Mauren, 7 Eschen, 2 Triesenberg und je ein M a n n aus Ruggell und G a m p r i n . Darin stehen einige Namen, die nicht Liechtensteiner Geschlechter betreffen, welche noch heute existieren. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich zum T e i l u m A u s l ä n d e r handelt, die hier einfach eingetragen wurden. Tragisch ist das Schicksal von zehn Soldaten, die in Spitälern gestorben sind, darunter ein Siebzehnjähriger wenige Wochen nach seiner A n k u n f t beim Regiment. Zehn Regimentsangehörige aus unserem Lande machten von der Möglichkeit Gebrauch, in die niederländische Nationalarmee einzutreten und nicht nach der A u f l ö s u n g des Regiments in die Heimat z u r ü c k z u k e h r e n , drei traten in die Dienste der Ostindischen K o m p a nie (heutiges Indonesien), vermutlich, weil dort seit 1781 und 1784 Schweizer Regimenter dienten. Es soll nicht verschwiegen werden, dass etwa zwanzig Landsleute desertiert sind, allerdings immer wieder eingefangen wurden. D i e Strafen des Regimentsgerichtes waren hart: Einer erhielt dreissig Peitschenhiebe, die Kokarde wurde ihm f ü r ein halbes Jahr abgenommen und f ü r einen Tag wanderte er ins Gefängnis. Bei einem anderen steht nach dem zweiten Entlaufen: «Zufolge Urteil des Kriegsgerichtes des Regiments zu vier Jahren Schubkarrenarbeit verurteilt und dem Zuchthaus übergeben.» A u c h die G r a u b ü n d n e r klagten wegen häufiger Versuche, sich in die Heimat abzusetzen. Manchen der jungen Leute war sicherlich die militärische Zucht nicht gelegen, und das Heimweh (ein; Wort, das unter Schweizer Söldnern entstanden sein dürfte) wurde oft übermächtig. 40 Soldaten des Infanterieregiments von Sprecher in den Niederlanden Trompeter 41 Johann Joseph T h ö n y , geb. Vaduz 1796 1814 - 1819 (vorher 6 Monate i m Badischen gedient) bleibt in den Niederlanden, wo seine Nachkommen leben. Thomas Senser, geb. Triesen 1790 1814 - 1817 (zwei Jahre Militärdienst in Bayern) Franz Tansman (?) geb. 1789 Vaduz 1814- 1829 (Medaille f ü r treue Dienste) Jofef K a u f m a n n , geb. Vaduz 1787 1815 Peter Franck, geb. Vaduz 1789 1815 (vorher 9 Monate in Österreich gedient) Joseph Risch, geb Vaduz 1793 1815 - 1818 Baptist Laternser, geb. Vaduz 1798 1815- 1819 Joseph H i l t y , geb. Vaduz 1778 1815 - 1819, Korporal (1808 - 1813 in Schweizer Regiment in französischen Diensten, Feldzüge 1810 - 1813 in Spanien) Georg Schneid, geb. Schaan 1796 1815 - 1824 Gebhard Flax, geb. Balzers 1794 1816 Georg Müller, geb. Schaan 1792 1816 Lorenz Hilty, geb. Schaan 1798 1816 - 1820 Andreas Ruppert, geb. Mauren 1795 1816 - 1820, Korporal, dann Sergeant Albert Lins, geb. Nendeln 1786 1816- 1825 Jakob Wohlwend, geb. G a m p r i n 1790 1816 - 1829 (broncene Medaille) Tritt 1829 in die 12. Abteilung Infanterie der niederländischen Nationalarmee über. Norbert Heeb, geb. Ruggell 1798 1816 - 1820 Joseph Foser, geb. Balzers 1794 1816 - 1829 (broncene Medaille) Tritt 1829 die in 1. Abteilung Infanterie der niederländischen Nationalarmee über. Baptist Tschol, geb. Balzers 1797 1816 - 1820 (hat vorher in Frankreich gedient) 44 Johann Joseph Naef, geb. Balzers 1797 1816 - 1822 Johannes Erny, geb. Triesen 1798 1816- 1820 Franz Joseph Schreiber, geb. Mauren 1794 1816 - 1 8 2 0 K o r p o r a l Franz Joseph Vogt, Balzers 1816 - 1821 (Im Krankenhaus zu Antwerpen gestorben) Mathis W i l l y , geb. Balzers 1789 1816 - 1820 Joseph Preiss, geb. Balzers 1792 1817 Johann Joseph W e i n z ü r l , geb. Triesen 1790 1817 - 1829 (in die Kolonialarmee nach niederländisch Ostindien, heute Indonesien, übergetreten) Xaver Burkardt, geb. Vaduz 1798 1817 - 1821 Josef K u m m (?), geb. Vaduz 1789 1817- 1821 Michael A n t o n K u b n y , geb. Mauren 1792 1817 - 1829 (vorher 5 Monate in Baden gedient) 1829 in die Kolonialarmee niederländisch Ostindien eingetreten Johann Leiner, geb. Schaan 1793 1817- 1818 Joseph A n t o n W i l l y , geb. Vaduz 1787 1817 - 1818 Aegidy K l o t z , geb. Eschen 1784 1817, im Spital zu Leuven gestorben Benedikt Bargätzi, geb. Triesen 1798 1817,im Spital zu Maastricht gestorben Sebastian Marxer, geb. Eschen 1798 1817 - 1821 Joseph Joseph A n t o n Hilty, geb. Vaduz 1789 1817 - 1829 (broncene Medaille) Andreas Lampert, geb. Vaduz 1795 1817-1821 Andreas Seeger, geb. Vaduz 1785 1817 Andreas Laternser, geb. Vaduz 1789 1817 - 1819 45 Sebastian Hassler, geb. Mauren 1787 1817 - 1829, tritt in das 1. Bataillon Feldartillerie der niederländischen Nationalarmee ein) Alois Vogt, geb. Balzers 1799 1817 - 1825 Christian Eberly, geb. Trieenberg 1786 1817 - 1821 A n t o n Conrad, geb. Vaduz 1784 1817-1818 Johannes Gassner, geb. Vaduz 1 796 1817 - 1821 A l o i s Hilty, geb. Vaduz 1799 1817 - 1829 (broncene Medaille) Bruder des Joseph A n t o n H i l t y Farnz Joseph Vogt, geb. Balzers 1800 1817 - 1821 Peter Nutt, geb. Balzers 1788 1817 - 1821 Johann Falk, geb. Vaduz 1797 1817-1821 Jakob Batliner, geb. Nendeln 1800 1817, im Spital zu Leuven gestorben Johann Tanner, geb. Schaan 1790 1817- 1819 Joseph Tanner, geb. Schaan 1792 (Bruder des Johann) 1817 - 1821 Joseph Tschetter, geb. Schaan 1799 1817-1821 Lorenz K a u f m a n n , geb. Schaan I 789 1817-1821 Johann A n t o n Hilty, geb. Schaan 1796 1817 - 1825. 1819 Korporal, 1821 Sergeant Johannes Scheffer (?) geb. Trisen (?) 1790 1817 - 1821 Johann Welty, geb. Mauren 1784 1817 - 1818 Josef Kieber, geb. Mauren 1796 1817 - 1821 Franz Joseph K l o p p (?) geb. Eschen 1795 1817 - 1821 Ignaz Boss, geb. Vaduz 1799 1817 - 1827, in der Infirmerie zu Charleroi gestorben 46 Lorenz Welty, geb. Nendeln 1793 1817 - 1829. Tritt in die 13. Abteilung Infanterie der ländischen Nationalarmee ein. nieder- Johann Georg Peller, geb. Schaan 1786 1817 - 1829, tritt in die 12. Abteilung Infanterie der ländischen Nationalarmee ü b e r nieder- Conrad Peller, geb. Schaan 1793 (Bruder des Johann Georg) 1817 - 1821 Joseph Frick, geb. Balzers 1800 1818 - 1828 Johannes Z ü r c h e r , geb. Triesenberg 1800 1818 - 1826 Andreas K a u f m a n n , geb. Schaan 1784 1818 Johannes A n t o n Ö h r y (?), geb. Mauren 1786 1819 Joseph A n t o n W i l l y , geb. Balzers 1800 1819. Im Quartier in Leuven gestorben. Andreas Walser, geb. Mauren 1801 1819 - 1820 Josef Tanner, geb. Schaan 1792 1819 - 1825 (1821 Korporal) A l o i s Banzer, geb. Triesen 1801 1819 - 1820. Bei Bergen op Z o o m ertrunken. Joseph Ferdinand Hermann, geb. Vaduz 1801 1819 - 1827. Im Garnisonsspital N a m u r gestorben. Christian Gassner, geb. Triesen 1799 1819 - 1829 A d o l f Beck, geb. Vaduz 1801 1819 - 1820 Michael Andris (?), geb. Triesen 1800 1820 Josef Zeller, geb. Balzers 1797 1820 Johann Baptist Frick,. geb. Balzers 1801 (Bruder von Joseph Frick) 1820 - 1829. Tritt in die 17. Abteilung Infanterie der Nationalarmee ein. Franz Joseph Brunhart, geb. Balzers 1798 1820 -1824 A l o i s N i p p , geb. Balzers 1802 1820- 1827 47 Joseph Vogt, geb. Balzers 1797 1820 - 1825. Im Garnisonsspital Antwerpen gestorben. D o m i n i c Vogt, geb. Balzers 1802 1820 - 1829. Tritt in die 1. Abteilung Infanterie der Nationalarmee ein. Joseph A n t o n Frick, geb. Balzers 1799 (Bruder von Joseph Johann Baptist) 1821 - 1825 und Johann Peller, geb. Schaan 1808 (Sohn des Johann Georg!) 1822 - 1829. Pfeifer und Tambour. Johann Büchel, geb. Nendeln 1790 1821 - 1829. Tritt in die 17. Abteilung Infanterie der Nationalarmee ein. Joseph A n t o n Vogt, geb. Balzers 1797 1822 Joseph Kindle, geb. Balzers 1799 1822 - 1829. Tritt in die 1. Abteilung Infanterie der Nationalarmee ein Johann Georg G s t ö h l , geb. Balzers 1803 1822 -1827 Philipp Burkart, geb. Mauren 1804 1822 - 1826 Peter Vogt, geb. Balzers 1802 1822 - 1824 A n t o n Heidegger, geb. Triesen 1805 1822 -1829 Joseph Heidegger, geb. Triesen (Bruder von Anton) 1822 - 1829. Tritt in die 1. Abteilung Infanterie der Nationalarmee ein. Johann Georg W i l l y , geb. Balzers 1806 1823 - 1826. Im Garnisonsspital N a m u r gestorben. Johann Georg Burgmeier, geb. Balzers 1795 1823 -1827 Joseph N i p p , geb. Balzers 1801 1823 - 1828 Joseph A n t o n Untersander, geb. Balzers 1801 1823 - 1829. Tritt in die IColonialarmee nach Ostindien ein. 48 Quellen •Die Totenbücher der Pfarreien Erbabhandlungen 1712 ff im Regierungsarchiv und ab 1809 im Grundbuch Kontingentsakten 181,4 im Landesarchiv Staatsarchiv Chur. Signaturen X I 19 Fremde Dienste Frankreich 1803 bis 1832 Niederlande 1807 bis 1836 Spanien, Sardinien und Piemont, Neapel, Sizilien 1808 bis 1860, Kirchenstaat. Signatur A III 3b: Fremde Dienste 1605 bis 1830 Stammrolle des niederländischen Regiments Nr. 31 von Sprecher Literatur Johann Baptist Büchel, Geschichte der Pfarrei Bendern, Jahrbuch des Historischen Vereines, Band 23 D r . Georg M a l i n , die politische Geschichte des F ü r s t e n t u m s Liechtenstein in den Jahren 1800 bis 1815, Jahrbuch 1953 Jakob von Falke, Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein, Band 3, 1882 J. Blonden und K . J . Heilig, G r a u b ü n d n e r und andere schweizerische Landeskinder unter Habsburgs Fahnen in den Niederlanden w ä h r e n d des 18. Jahrhunderts, 59. Jahresbericht der Historisch-Antiquarischen Gesellschaft von G r a u b ü n d e n M a r t i n Bundi, B ü n d n e r Kriegsdienste in H o l l a n d u m 1700, Reihe Historica Raetica, Band 3, C h u r 1977 R i c h a r d Feller, B ü n d n i s s e und Söldnerdienst 1515 bis 1798 Schweizer Kriegsgeschichte, Heft 6, Bern 1916 Felici Maissen, B ü n d n e r Kriegsdienste in Frankreich zu Beginn des Pfälzischen Krieges 1688 bis 1691. Jahrbuch der Historisch-Antiquarischen Gesellschaft von G r a u b ü n d e n . 103 derselbe: B ü n d n e r Kriegsdienste in Frankreich 1667 bis 1678. B ü n d n e r Monatsblatt 1976 D r . R u d o l f Jenny, Beiträge zur B ü n d n e r Militärgeschichte von 1803 bis 1848, Jahresbericht der Historisch-Antiquarischen Gesellschaft von G r a u b ü n d e n , 1972 H . Ringoir, De zwitserse Regimenten in K o n i g l i j k e Nederlandse Dienst, 1977 Schramm-Schiessl, Schweizer und B ü n d n e r Regimenter in kaiserlich österreichischen Diensten 1691 bis 1750. B ü n d n e r Monatsblatt 1937 G u i d o von Salis-Sewis, A u s M a i l ä n d e r Wochenberichten 1746, B ü n d n e r Monatsblatt, 1931 Johann Andreas von Sprecher. Kulturgeschichte der Drei B ü n d e i m 18. Jahrhundert, 3. Auflage 1972 Alexander Randa, Handbuch der Weltgeschichte, Walter Verlag 1954 und andere allgemeine geschichtliche Werke 49