Rohprotein und Aminosäure angepasste Fütterung in der

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Rohprotein und Aminosäure angepasste Fütterung in der
Rohprotein und Aminosäure angepasste Fütterung in der Jungebermast
Rohprotein und Aminosäure angepasste Fütterung in der
Jungebermast – Möglichkeiten und Grenzen
Mechthild Freitag
1Einleitung
Da das Fleisch von intakten Ebern Geruchsbelastungen aufweisen kann, werden seit
mehr als 70 Jahren männliche Ferkel vor der Mast kastriert (Lerche 1936). Aus Tierschutzgründen wird die betäubungslose Kastration spätestens ab 2019 jedoch nicht mehr
zulässig sein. Als Alternative bietet sich die Mast intakter männlicher Schweine an. Etliche Versuche haben gezeigt, dass Eber im Vergleich zu Kastraten aufgrund des hohen
Wachstumsvermögens bei geringer Futteraufnahme eine außerordentlich hohe Futtereffizienz aufweisen (Schulze Langenhorst et al. 2010, Lindermayer et al. 2012, Müller et al.
2013) und die Jungebermast damit speziell bei hohen Futterkosten wirtschaftliche Vorteile bringt. Außerdem besitzen Eber potenziell ein höheres Muskelfleisch-Bildungsvermögen bei reduzierter Fetteinlagerung (Claus 1993, Dobrowolski et al. 1995) und damit
eine Vorzüglichkeit in der Schlachtkörperqualität im Vergleich zu Kastraten. Bei entsprechendem Nährstoffangebot zeigen Eber auch zum Ende der Mast noch ein hohes
Wachstumspotenzial (Weis et al. 2004, Schulze Langenhorst et al. 2010, Quiniou et al. 2010),
sodass die in einigen Publikationen beschriebenen geringeren Tageszunahmen zu Mastbeginn im Verlauf der Mast kompensiert werden können und über den gesamten Mastverlauf betrachtet mit denjenigen der Kastraten vergleichbar sind (Kallweit et al. 1999,
Quiniou et al. 2010, Müller 2010, Schulze Langenhorst et al. 2010) oder sogar darüber liegen
(Neupert et al. 1995).
Das hohe Wachstumspotenzial erfordert jedoch Anpassungen in der Fütterung, insbesondere in Bezug auf den Aminosäuregehalt (Susenbeth 2012). Aufgrund des auch in
späteren Mastabschnitten noch hohen Muskelbildungsvermögens sollten insbesondere in
der Mittel- und Endmast die Aminosäuregehalte im Vergleich zum Energiegehalt angehoben werden. Die DLG (2010) empfiehlt daher anhand erster Versuchsergebnisse die
Anhebung des Lysin-zu-Energie-Verhältnisses um 15 % ab 70 kg Lebendgewicht und
7 % ab 90 kg Lebendgewicht.
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Optimierung der Proteinqualität
Um zu überprüfen, inwieweit die DLG-Empfehlungen auch unter praktischen landwirtschaftlichen Verhältnissen anwendbar sind oder ob eine weitere Erhöhung des Aminogramms zu verbesserten Mast- oder Schlachtleistungen führt und damit die Wirtschaftlichkeit der Ebermast für konventionelle Mastbetriebe verbessert, wurden im Rahmen
eines Feldversuchs 1339 Jungeber und Sauen der Genetik Topigs 20 in zwei Durchgängen gemästet. Das Futter entsprach im Proteingehalt bei allen Gruppen (Sauen, Eber 1,
Eber 2) den Empfehlungen der DLG (Tab. 1). Die Aminosäuregehalte waren für Sauen
und Eber 1 in der Mittelmast (MM) um 2,5 %, in der Vor- und Endmast (VM, EM) um
5 % reduziert. Die Eber 2 erhielten eine um 7 % (VM) bzw. 15 % (MM und EM) erhöhte
Aminosäureversorgung, sodass die Differenzen 12 % (VM), 17,5 % (MM) und 30 % (EM)
betrugen. Die Gehalte an Methionin/Cystin, Threonin und Tryptophan wurden entsprechend angepasst. Die Inhaltsstoffe des Futters aus Getreide (Weizen, Gerste, Triticale,
Roggen ab MM), Sojaextraktionsschrot, Rapsextraktionsschrot, Weizenkleber und Pflanzenöl sind in Tabelle 1 dargestellt.
Tab. 1: Kalkulierte Futterinhaltsstoffe für die Tiergruppen (Freitag et al. 2013)
Einheit
MJ
Rohprotein
Lysin
Methionin +
Cystin
Threonin
Tryptophan
Lysin je MJ ME
Sauen/Eber 1
MM
EM
45–80kg 80-110kg
13,4
13,4
170
165
10,5
9,5
VM
bis 45kg
13,5
175
13,0
Eber 2
MM
45–80kg
13,4
170
12,5
EM
80–110kg
13,4
165
11,5
ME/kg
g/kg
g/kg
VM
bis 45kg
13,4
175
11,5
g/kg
6,5
6,0
5,5
7,3
7,1
6,2
g/kg
g/kg
g
7,8
2,2
0,86
7,1
2,0
0,78
6,5
1,8
0,71
8,9
2,5
0,98
8,5
2,4
0,93
7,8
2,2
0,86
VM, MM, EM: Vor-, Mittel-, Endmast.
Die Gewichtsentwicklung wurde durch Einzeltierwiegungen (60 Tiere pro Gruppe),
die Futtereffizienz durch Gruppenwiegungen (zwei Buchten pro Futterventil) ermittelt
(für eine detaillierte Versuchsbeschreibung siehe Freitag et al. 2013). In diesem Versuch
war die Gewichtsentwicklung der Eber 1 mit dem gegenüber DLG-Empfehlungen leicht
reduzierten Aminogramm in der AM, der EM und der Gesamtmast trotz der geringeren
Futteraufnahme im Vergleich zu den Sauen in beiden Durchgängen signifikant verbessert (Tab. 2, 3, 4). Die Überlegenheit im Wachstum wurde bei den Ebern 2 nur im ersten
Durchgang und auch erst ab der MM beobachtet (Tab. 2). In beiden Durchgängen waren
die Eber 1 den beiden anderen Gruppen in der Vormast signifikant überlegen. Der Fut-
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teraufwand je Kilogramm Zuwachs war jedoch bei den Ebern 2 mit dem verbesserten
Aminogramm in beiden Durchgängen geringer (p < 0,05; Tab. 4).
Weitere in den letzten Jahren durchgeführte Untersuchungen zur Ebermast kommen
ebenfalls zu dem Schluss, dass mit einer Erhöhung der Aminosäureversorgung in der
Vormast über die DLG-Empfehlungen hinaus keine Verbesserungen in den Tageszunahmen zu erzielen sind (Schulze Langenhorst et al. 2010, Lindermayer et al. 2012, Müller et
al. 2013).
Die Schlachtkörperqualität wurde mittels AutoFOM (Fa. Tönnies Lebensmittel GmbH
& Co. KG, Rheda-Wiedenbrück) ermittelt. In der Schlachtkörperbewertung zeigten sich
nur geringe Differenzen zwischen den Gruppen. Beide Jungebergruppen hatten in beiden Durchgängen ein geringeres Speck- und Fleischmaß, höhere Muskelfleischanteile im
Bauch sowie einen höheren Anteil Schulter am Schlachtkörper. Die Differenzen resultierten in beiden Durchgängen in höheren Indexpunkten (p < 0,05) für die Eber mit dem
erhöhten Aminogramm. Die verbesserte Schlachtkörperqualität konnte jedoch die höheren Futterkosten nicht kompensieren (Tab. 5).
Tab. 2: Entwicklung der Tageszunahmen (TZ, x ± s)
Anzahl
Tiere
Gruppe
Durchgang 1
Sauen
Eber 1
Eber 2
Durchgang 2
Sauen
Eber 1
Eber 2
TZ [g]
Vormast
TZ [g]
Mittelmast
TZ [g]
Endmast
TZ [g]
Gesamtmast
64
60
61
851 ± 288a
975 ± 333b
826 ± 239a
904 ± 122a
947 ± 343ab
1 008 ± 107b
802 ± 132a
934 ± 490b
937 ± 135b
859 ± 77a
944 ± 104b
951 ± 84b
60
60
60
973 ± 108a
1042 ± 116b
962 ± 94a
968 ± 86a
978 ± 93a
964 ± 113a
852 ± 56a
925 ± 65b
871 ± 61a
936 ± 67a
983 ± 79b
938 ± 74a
a, b innerhalb einer Spalte und einem Durchgang; Werte mit unterschiedlichen Buchstaben sind signifikant verschieden mit p < 0,05.
Tab. 3: Futteraufnahme je Tag (x± s)
n Ventile
Durchgang 1
Sauen
Eber 1
Eber 2
Durchgang 2
Sauen
Eber 1
Eber 2
Vormast
kg
Mittelmast
kg
Endmast
kg
Gesamtmast
kg
9
10
9
2,0 ± 0,3a
1,8 ± 0,3b
1,7 ± 0,1b
2,7 ± 0,2a
2,5 ± 0,3a
2,5 ± 0,2a
2,9 ± 0,2a
2,7 ± 0,3b
2,8 ± 0,3ab
2,6 ± 0,2a
2,4 ± 0,3b
2,5 ± 0,2ab
10
7
7
1,8 ± 0,6a
1,6 ± 0,2b
1,5 ± 0,1b
2,4 ± 0,2a
2,2 ± 0,2b
2,1 ± 0,1b
2,7 ± 0,2a
2,8 ± 0,3b
2,6 ± 0,2b
2,4 ± 0,2a
2,2 ± 0,2b
2,1 ± 0,1b
a, b innerhalb einer Spalte und einem Durchgang: p < 0,05.
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Tab. 4: Futteraufwand je Kilogramm Zuwachs (x ± s) (Freitag et al. 2013)
Durchgang 1
Sauen
n Ventile
Vormast
kg
Mittelmast
kg
Endmast
kg
Gesamtmast
kg
9
2,35 ± 0,25
2,76 ± 0,23a
3,61 ± 0,43
2,98 ± 0,24a
3,32 ± 0,58
2,85 ± 0,28ab
0,21ab
Eber 1
10
2,22 ± 0,35
2,59 ±
Eber 2
Durchgang 2
Sauen
9
2,16 ± 0,24
2,48 ± 0,28b
3,29 ± 0,33
2,73 ± 0,25b
10
1,89 ± 0,24
2,52 ± 0,39a
3,39 ± 0,57a
2,65 ± 0,35a
Eber 1
7
1,59 ± 0,21
2,18 ± 0,30b
2,86 ± 0,13b
2,27 ± 0,20b
1,58 ± 0,16
0,15b
0,22b
2,28 ± 0,16b
Eber 2
7
2,20 ±
2,85 ±
a, b innerhalb einer Spalte und einem Durchgang: p < 0,05.
Tab. 5: Wirtschaftlichkeit der Jungebergruppen
Einheit
Schlachtkörpergewicht
Indexpunkte je kg
Indexpunkte je Tier
Erlös je Jungeber
(1,52 € / Indexpunkt)
Futterkosten gesamt1)
Überschuss über Futterkosten
kg
Durchgang 1
E1 (n = 208) E2 (n = 248)
99,8b
98,5a
a
0,999b
0,992
97,77
99,52
Durchgang 2
E1 (n = 109) E2 (n = 163)
95,8
94,8
1,006a
1,022b
96,37
96,92
€
148,61
151,27
146,53
147,29
€
€
69,79
78,82
74,70
76,57
65,48
81,05
66,85
80,44
a, b innerhalb einer Zeile und einem Durchgang: p < 0,05.
1) Futter:
Kosten/dt AM MMEM
Sauen/Eber 1
28,15€
26,65€
26,25€
Eber 2
29,20€
27,90€
27,20€
Diese Untersuchung zeigt, dass die Empfehlungen der DLG (2010) zur Protein- und
Aminosäureversorgung für Jungeber ausreichend sind. Eine weitere Anhebung der Proteinqualität verbesserte zwar die Schlachtleistungen, konnte jedoch die erhöhten Futterkosten nicht ausgleichen. In der Anfangsmast waren die erhöhten Aminosäuregehalte
eher von Nachteil, da in beiden Durchgängen die Tageszunahmen der Eber 2 signifikant
geringer waren als die der Eber 1. Zu einem ähnlichen Schluss kommen Müller et al.
(2013), die ebenfalls einen, allerdings Genetik spezifischen, negativen Effekt einer erhöhten Aminosäurezufuhr feststellten. Bei der Anpaarung von Duroc-Ebern an dänische
Hybridsauen wurden bei 15–30 % erhöhtem Aminogramm etwa 5 % geringere Tageszunahmen ermittelt, wohingegen die Tageszunahmen bei einer Anpaarung mit einem
Piétrain-Eber zwischen den Gruppen nicht differierten.
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Reduzierung des Rohproteingehalts
Zur Reduzierung der Nährstoffemissionen wird in Niedersachsen auf vielen Schweinemastbetrieben ein im Vergleich zu DLG-Empfehlungen im Rohprotein- und Phosphorgehalt reduziertes Futter (RAM-Futter) eingesetzt. Dieses RAM-Futter enthält maximal
17 % bzw. 14 % Rohprotein bis bzw. ab 60 kg Lebendgewicht und 0,55 % bzw. 0,45 %
Phosphor. Zur Überprüfung, inwieweit dieses Konzept für die Jungebermast eingesetzt
werden kann, wurden drei Versuche mit in einzelnen Gewichtsabschnitten variierenden
Rohprotein- und Lysingehalten durchgeführt (Meyer et al. 2013, 2014a, 2014b). Im Einzelnen wurden jeweils drei unterschiedliche Ansätze einer 2-Phasen-Mast bzw. einer
3-Phasen-Mast mit einem Futter nach DLG-Empfehlungen verglichen. Versuchsansätze und Ergebnisse sind der Tabelle 6 zu entnehmen. Die Futtermittel enthielten je kg
13,4 MJ ME in der Anfangs- und Mittelmast und 13,0 MJ ME in der Endmast. Der Phosphorgehalt betrug in allen Varianten 0,50 % in der Vormast und 0,45 % in der Mittelund Endmast.
Tab. 6: Untersuchungen zum Einsatz von Rohprotein und Phosphor reduziertem Futter (RAM) in der
Jungebermast – Versuchsdesign (Meyer et al. 2013, 2014a, 2014b)
Einheit DG
Tiergewicht
kg
Rohprotein
%
Lysin
%
1
2
3
1
2
3
1
2
3
RAM 2-phasig
Empfehlung
DLG (2010)
RAM 3-phasig
28–65
28–80
28–65
65–125
80–125
65–125
28–40
28–65
28–40
40–80
65–90
40–90
80–125
90–125
90–125
17,0
14,0
17,0
16,0
14,0
1,20
1,30
1,20
1,10
1,20
0,98
1,10
0,98
28–40 40–70 70–125
18,5
17,5
16,5
1,20
1,10
0,95
1,10
DG: Durchgang.
Tageszunahmen und Futteraufwand je Kilogramm Zuwachs differierten nicht signifikant zwischen den Fütterungssystemen eines Durchgangs. Die Schlachtkörperqualität in
Bezug auf Schinkengewicht, Bauchfleischanteil und Fleisch-Fett-Verhältnis war jedoch
bei den Ebern des Durchgangs 1 mit der 2-phasigen RAM-Fütterung schlechter als die
der beiden anderen Gruppen, sodass sie signifikant geringere Indexpunkte je Kilogramm
Schlachtgewicht erreichten als die nach DLG-Empfehlung gefütterten Eber. Ebenso war
die Fleischqualität im Parameter Tropfsaftverluste verschlechtert (p < 0,05). Die Eber der
Gruppe RAM 3-phasig, bei denen das Futter bei 40 kg auf 16,0 % Rohprotein reduziert
wurde, differierten nur tendenziell von der DLG-Gruppe. In den Durchgängen 2 und 3 mit
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einer Absenkung des Rohproteingehalts bei höheren Mastgewichten bzw. einer Anhebung
der Lysinversorgung wurden keine Differenzen zur Gruppe mit Fütterung nach DLGEmpfehlung beobachtet. Mit beiden RAM-Fütterungssystemen konnten Reduzierungen
des Stickstoffeinsatzes von 21–23 % im Vergleich zu den entsprechenden DLG-Gruppen erzielt werden. Diesen Untersuchungen zufolge ist das RAM-System auch mit einer
2-phasigen Fütterung und Absenkung der Rohproteingehalte auf 14 % ab 65 kg Lebendgewicht ohne negative Effekte auf die Mast- und Schlachtleistung möglich, falls eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Aminosäuren sichergestellt ist.
4Fazit
Die Untersuchungen der letzten Jahre zur Optimierung der Rationsgestaltung für Jungeber zeigen, dass deren Mast trotz höherer Futterkosten betriebswirtschaftlich sinnvoll
ist. Aufgrund des hohen Wachstumspotenzials und der geringen Futteraufnahme müssen
die Rationen jedoch ausreichende Gehalte an Energie und Aminosäuren aufweisen. Eine
zu frühe oder zu starke Reduzierung des Proteingehalts bzw. der Proteinqualität kann zu
Einbußen in der Schlachtkörperqualität führen.
Andererseits sind die Aminosäureanforderungen geringer als zunächst vermutet und
die Empfehlungen der DLG (2010) für diese Tierkategorie ausreichend. Deutliche Hinweise liegen dagegen vor, dass zu hohe Proteingehalte sich negativ auf die Gewichtsentwicklung auswirken können. Möglicherweise führt die notwendige energiezehrende
Verstoffwechselung von Proteinüberschüssen dazu, dass die durch die geringe Futteraufnahme bedingte und begrenzt zur Verfügung stehende Energie dann für ein optimales
Wachstum nicht mehr ausreicht.
Forschungsbedarf besteht in einer weiteren Optimierung der Aminosäureversorgung.
Dies gilt insbesondere aus Sicht der landwirtschaftlichen Praxis, da es bei Mast von
Ebern und Sauen aus Praktikabilitätsgründen wünschenswert ist, nur ein Futter für beide
Geschlechter einzusetzen. Mit der aktuell von der DLG empfohlenen Proteinqualität sind
die Sauen nach derzeitigem Kenntnisstand überversorgt und die Futterkosten werden
unnötig erhöht. Auf der anderen Seite sind die ersten Erkenntnisse zu den negativen
Effekten einer überhöhten Aminosäureversorgung, die sowohl in Exaktversuchen als
auch unter Feldbedingungen auftraten, weiterhin zu untersuchen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf mögliche Rasseeffekte zu legen, die von Müller et al. (2013) beschrieben wurden.
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Rohprotein und Aminosäure angepasste Fütterung in der Jungebermast
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