PowerPoint-Präsentation Evim

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PowerPoint-Präsentation Evim
Fachkonferenz 27./28.09.10 Universität Siegen
– Auf dem Weg in eine Kommunalpolitik:
örtliche Teilhabeplanung für Menschen mit Behinderung
PerSEH
Projekt zur Weiterentwicklung der personenzentrierten,
leistungsbasierten Finanzierungssystematik in der
Eingliederungshilfe für erwachsene Menschen mit
Behinderung aller Zielgruppen
Landeswohlfahrtsverband Hessen
EVIM Behindertenhilfe Wiesbaden
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1
Projekt PerSEH
Vorstellung Träger
EVIM
Evangelischer Verein für Innere Mission in Nassau(Holding):
Arbeitsfelder:
Jugendhilfe/Schule
Altenhilfe
Service GmbH
Behindertenhilfe
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2
Projekt PerSEH
Vorstellung Träger
EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH:
12 Einrichtungen (dezentral) in Wiesbaden, im Main-Taunus-Kreis und im
Rheingau-Taunus-Kreis
Einrichtungen:
Ambulante, teilstationäre und stationäre Angebote (Wohnheime,
psychosoziale Zentren, Betreutes Wohnen, Werkstätten)
Zielgruppen:
Erwachsene Personen mit geistiger Beeinträchtigung, psychischer
Erkrankung/ seelischer Behinderung und körperlicher Behinderung
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3
Projekt PerSEH
Vorstellung Träger
Platzzahlen:
 272 Plätze für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
 428 Plätze für Menschen mit einer psy.Erkrankung/ seelischen
Behinderung (incl. Werkstatt für psy. erkrankte Menschen)
 309 Plätze für Menschen mit einer körperlichen und/oder geistigen
Beeinträchtigung (incl. Werkstatt)
Am Projekt beteiligt mit den Einrichtungen in Wiesbaden (583 Plätze)
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Projekt PerSEH
Status Quo in Hessen
Instrumente zur Erhebung des Hilfebedarfes:
 HMB Verfahren (Metzler-Systematik) (Stat. Einrichtungen für Menschen
mit geistiger und körperlicher Behinderung/Wohnen, Tagesstruktur und
Arbeit)
 IHP (Betreutes Wohnen für Menschen mit geistiger und körperlicher
Behinderung, Abhängigkeitserkrankungen)
 IBRP und HMB oder Personalbemessung (Gemeindepsychiatrie alle
Einrichtungstypen)
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Projekt PerSEH
Status Quo in Hessen
Finanzierungsarten:
 Angebots- und institutionsbezogen (Hilfebedarfsgruppen 1-5;
teilstationär/stationär)
 Individuell ermittelte Zeitbedarfe (Fachleistungsstunden)
 Pauschalen (Tagesstätten)
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6
Projekt PerSEH
Status Quo in Hessen
 Generell keine systematische Verbindung von individuellem Bedarf,
Hilfeplanung/Gesamtplan, Leistungen und Vergütung
 Diverse und divergierende Formen der Finanzierung von
Eingliederungshilfen
 keine gleichen Möglichkeiten für die unterschiedlichen Zielgruppen
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Projekt PerSEH
Einführung ITP – Hessen
Anliegen LWV
 Einheitliches Verfahren der individuellen Bedarfsfeststellung und der
integrierten individuellen Hilfe-/Teilhabeplanung für erwachsene Menschen mit
Behinderung mit Anspruch auf Leistungen der Eingliederungshilfe gem.
Abs. 53 ff SGB XII, das alle Lebensbereiche berücksichtigt
 Gesamtsteuerungssystem in Hessen
 Verknüpfung dieses Verfahrens mit einer zeitbasierten Vergütung der TeilhabeLeistung (prospektiv)
 Förderung von Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Selbsthilfepotentialen
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Projekt PerSEH
Motivation EVIM Behindertenhilfe
 konsequente Einführung und Umsetzung des personenzentrierten
Ansatzes für alle Zielgruppen/gleiche Möglichkeiten für alle
 Einheitliches Hilfeplaninstrument
 Flexibilisierung der Hilfen/Raum für klientenbezogene kreative
Lösungen
 Durchlässigkeit der Systeme/Definition der benötigen Leistungen
unabhängig vom Ort der Erbringung
 Stärkung der Position des Klienten
-Wunsch- und Wahlrecht
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Projekt PerSEH
Elemente des Gesamtsteuerungssystems:
 Niedrigschwellige Zugänge zum Teilhabesystem
 Individuelle und zielorientierte Hilfeplanung
 Verbesserte Steuerung und Wirkungserfassung
 Hilfen werden ergebnisorientiert erbracht
 Auf Bedarfe und Veränderungen wird flexibel reagiert
 Unterstützung der personenzentrierten Hilfen durch
Finanzierungssystematik
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Projekt PerSEH
Die drei Kernelemente der personenzentrierten Leistungssystematik:
 Der Integrierte Teilhabeplan Hessen (ITP Hessen) mit Bogen zur
Zeiteinschätzung (Bogen ZE)
 Die Hilfeplankonferenz (HPK)
 Die zeitbasierte Leistungsvergütung
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Projekt PerSEH
Anforderungen durch die personenzentrierte
Hilfeplanung
 aktive Einbeziehung der Menschen mit Behinderung und der
klientennahen Systeme
 Aufbau/Weiterentwicklung von transparenten, regionalen Strukturen
der Zusammenarbeit
 verstärkte Kooperation in den Regionen
 Flexibilisierung der Leistungserbringer/-strukturen
 Gemeinsame Steuerung der Sozialplanung
 Zentrale Rolle im Prozess: Hilfeplankonferenzen
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12
Projekt PerSEH
Personenzentrierte Hilfe (Teilhabe)-planung
Klient/innen
 Leistungen nach Maßgabe des individuellen Bedarfes und der
persönlichen Lebensumstände
 Beschreibung von Bedarfen, nicht von Maßnahmen (Definition der
benötigten Leistungen unabhängig vom Ort der Erbringung)
 Loslösung von der Abhängigkeit einer vorhandenen Angebotsstruktur
(Zielvereinbarung)
 regelmäßige Überprüfung der Hilfen (Zielerreichung)
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Projekt PerSEH
Personenzentrierte Hilfe (Teilhabe)-planung
Leistungserbringer
 Koordinierung und Abstimmung zwischen den verschiedenen
Angebotsbereichen ( z. B. Wohnen/ Arbeit)/ von verschiedenen
Anbietern (Ziel: ein integrierter Hilfeplan)
 Flexibilisierung der Hilfen/ „Auflösung“ Einrichtungsgrenzen
 Einbeziehung nichtprofessioneller Hilfen
 Vernetzung und Kooperation aller Beteiligten in der Region zum Zweck
der individuell erforderlichen Hilfeleistung/ alle sind an der Steuerung
beteiligt
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14
Projekt PerSEH
Personenzentrierte Hilfe (Teilhabe)-planung
Region
 einheitliche und systematische individuelle Hilfeplanung in der Region/
gemeinsames Hilfeplaninstrument
 Aufbau von transparenten regionalen Strukturen der Zusammenarbeit
 Zentrale Rolle im Prozess: Hilfeplankonferenz
 Regionale Versorgungsverantwortung
 Transparenz der Leistungen aller Leistungserbringer
 Bessere Steuerung und Wirkungserfassung
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15
Projekt PerSEH
Personenzentrierte Hilfe (Teilhabe)-planung
Steuerung
Festlegung von konkreten
Angeboten für einen
definierten Zeitraum/
Bemessung in Zeit
Zielerreichung/
Erfassung der
Wirkung
Entwicklung,
Koordination und
Vernetzung von
Strukturen
in der Region
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Hilfe-/Bedarfserhebung mit klient/innennahem System
Entwicklung von flexiblen
Angeboten und Strukturen auf Seiten
der Leistungserbringer
Projekt PerSEH
Hilfeplankonferenz (Gemeindepsychiatrie)
Prinzipien des ITP (integrierter Teilhabeplan) Hessen

Erhebung Hilfebedarf mit Klient/innen

Qualitative Zuordnung von Leistungen zu entsprechenden
Leistungsbereichen

Quantitative Zuordnung (Gruppen mit vergleichbarem Hilfebedarf 1-7)

Finalitätsprinzip (Kriterium für die Zuordnung von Leistungen ist das
überwiegende Ziel der Maßnahme, unabhängig davon, in welcher
Einrichtung sie erbracht wird)
> > Wirkungsorientierung
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17
Projekt PerSEH
Regionale Strukturen der Zusammenarbeit

Strukturkonferenzen (alle Einrichtungsträger der Region, Kliniken,
Heimaufsicht, örtliche und überörtliche Leistungsträger)

Regionalkonferenzen (zielgruppenorientiert)


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regionale Zielerreichung
Psychosozialer Ausschuss (politische Ebene)
Projekt PerSEH
Umstellung der EVIM Behindertenhilfe Wiesbaden auf die
integrierte Teilhabeplanung

Mai/Juni 2008 Projektvereinbarung

Schulung der Mitarbeiter/innen zusammen mit dem LWV

Erprobung des ITP für alle Zielgruppen/Auswertung des Instrumentes

Erstellung eines ITP für alle Klient/innen der Einrichtungen in
Wiesbaden/Vorstellung in der Hilfeplankonferenz bei Ablauf
Kostenzusage/Neuaufnahme

Ermittlung Stichtagsbudget zum 15.11.2008

Umstellung auf neue Vergütung zum 1.1.09
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19
Projekt PerSEH
Schwierigkeiten bei der Umstellung
ITP






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Formulieren von Zielen für einen definierten Zeitraum/ Unterscheidung
Ziel - Indikator
Abgrenzung Pflege bei Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
Definieren von Ressourcen/nicht professioneller Unterstützung im
sozialen Umfeld
Plausibilität der Zeiteinschätzung bei der Übertragung der Ist-Situation
Neudefinition Wohnen- Tagesstruktur/Abgrenzung
Handhabbarkeit des Bogens
Projekt PerSEH
Schwierigkeiten bei der Umstellung
Prozess



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Zusammenführen von Zielen unterschiedlicher Bereiche
(Wohnen/Arbeit) in einem Hilfeplan/ Rollendefinition
Rolle der koordinierenden Bezugsperson/Vorstellung in den
Hilfeplankonferenzen
Erleben von erhöhtem „Aufwand“
Projekt PerSEH
Verknüpfung von personenzentrierter Hilfeplanung zu
flexiblem Vergütungssystem
„Was bringt eine differenzierte, individuelle Hilfeplanung, wenn am Ende
nur eines der institutionellen Leistungspakete herauskommt“
(Zuordnung von Menschen mit Behinderung zu einrichtungsbezogenen
Pauschalangeboten)
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Projekt PerSEH
Grundsätze der Verpreislichung
 Verknüpfung der in der individuellen Hilfeplanung vereinbarten Leistungen mit
deren prospektiver Vergütung (pers. bez., zeitbasiertes Vergütungssystem)
 Einheit: Grundwert (Minute) (gleiche Vergütung der direkten Betreuung in
allen Bausteinen und für alle Zielgruppen)
 Einfachheit in der Handhabung/ Passgenauigkeit
 Transparenz und Sicherheit
 Differenzierung in 2 Vergütungsbestandteile
-Basisbetrag (institutionsbezogen)
-Maßnahmebetrag (zeitbasiert)
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Projekt PerSEH
Kriterien der neuen Vergütung

Möglichst hoher Anteil der Vergütung direkt an Menschen gebunden/
Lösung der Zuordnung zu einem bestimmten Platz

Plausibilitätsprüfung (Quantifizierung/ Abgleich mit Leistungskapazität
der Einrichtungen)

Prospektivität/ Bezug auf Gesamtheit der Leistung, nicht auf
Einzelleistungen (<> Verrichtungsorientierung wie z. B. SGB V,
SGB XI)

Summe der am Stichtag erhobenen Leistungsminuten ergibt
„virtuelles“ Budget = Maximale Leistungskapazität
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Skizzierung der Umstellung der derzeitigen Vergütungsstrukturen auf
die Leistungsfinanzierung im Rahmen der Personenzentrierten
Steuerung (Stichtagsbezogene kostenneutrale Umstellung)
Vergütung am Stichtag
Grundpauschale
Investitionsbetrag
Maßnahmepauschale
BG 1
BG 2
BG 3
BG 4
BG 5
Ermittlung Budget am Stichtag je Angebotsbereich (Vereinbarte Vergütung multipliziert mit der Stichtagsbelegung)
Stichtagsbudget
Umverteilung und Bildung eines Budgets Basisbetrag und Maßnahmebetrag
Basisbudget (Basisbetrag)
Maßnahmebudget (Maßnahmebetrag)
Strukturbedingte Kosten (z.B.
Sachkosten, Kosten Verwaltung,
Reinigung, Instandhaltungen, usw.)
Intensitätsabhängige Kosten (z.B. Kosten des Betreuungspersonals)
Über die Ermittlung eines Minutenpreises Bildung von sieben
intensitätsabhängigen Leistungsgruppen und zwei Leistungsstufen
Basisbetrag
LS 1
(Grundpauschale,
Investitionsbetrag)
realer
Minuten
wert
Der Basisbetrag ist je
Angebotsbereich unterschiedlich
hoch
2525
LG 1
LG 2
LG 3
LG 4
LG 5
gemittelte Werte
LG 6
LG 7
LS 7+
realer
Minuten
wert
Der Minutenwert bzw. die sich daraus ergebenden Tagessätze je LS bzw. LG sind
je Träger angebotsübergreifend gleich hoch
Projekt PerSEH
Neue Vergütungsform
Unterscheidung zwischen

Strukturbedingten Bestandteilen Basisbetrag (z. B. Gebäudekosten,
Instandhaltung, Reinigung, Teil Verwaltungs- und Leitungskosten…)
und

Leistungs- oder intensitätsabhängigen Bestandteilen Maßnahmebetrag
(Umfang von konkreten Angeboten in Zeiteinheiten)

Je Klient/in sind maximal 2 Basisbeträge und eine Summe von
Leistungsminuten in Form von maximal 2 Leistungspauschalen
abrechenbar
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26
Projekt PerSEH
Vergütung EVIM

Einheitlicher Maßnahmebetrag für alle Angebotsformen
(Wohnen/ Tagesstruktur/ Arbeit) und Zielgruppen

Verschiebung der bisherigen Grundlage für die
Einrichtungsbudgets (Verwerfungen/ Veränderung/
Einrichtungsbegriff)
27
27
Projekt PerSEH
Was ist möglich, was vorher nicht möglich war?
 Inanspruchnahme einzelner, auf den individuellen Bedarf
zugeschnittener Module
 trägerübergreifende Angebote (Entkoppelung Leistung – Institution)
 Entwicklung neuer Angebote, Aufhebung der Kriterien
ambulant/stationär, stattdessen Beschreibung der benötigten Leistung
zunächst unabhängig vom Ort der Erbringung
 Abkehr von Platzzahlen
28
28
Projekt PerSEH
Was verändert sich für die Leistungserbringer
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
Anforderung an Planung und Controlling gestiegen

Flexibilisierung Mitarbeiter/innen-Einsatz

Differenzierung von Tätigkeiten (Vergütungsrelevanz)

Anpassung der Organisations- und Arbeitsstrukturen

Schaffung neuer, übergreifender Angebote

Haltung/ Prinzipien personenzentrierten Denkens

Verlässlichkeit durch Prospektivität der Leistungen
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Projekt PerSEH
Was verändert sich für die Mitarbeiter/innen

Notwendigkeit konkreter und transparenter Betreuungsplanung
(welches Ziel, welcher konkrete Nutzen für die Klient/innen…)

Notwendigkeit ständigen Abgleichs zwischen den in der ITP
formulierten Zielen und den konkreten Angeboten und Abläufen im
Alltag

Veränderte Rolle gegenüber Klient/in – Prozess des Aushandelns

„Aufweichung“ des Bezugsbetreuungssystems (Klient/in wird
möglicherweise auch von anderem Träger betreut, loslassen…)

Verlust der „Ganzheitlichkeit“

Arbeitsauftrag wird klarer und eingrenzbarer

Neue professionelle Rolle/Verschiebung in Sozialraum
30
30
Projekt PerSEH
Was verändert sich für die Klient/innen?

Stärkung der Selbstbestimmung und Transparenz/ stärkere Position im
„Aushandeln“ der Hilfen/ Wunsch- und Wahlrecht

Vielfalt der Angebote hat sich vergrößert

Müssen nicht mehr das Komplexangebot eines Anbieters annehmen und sich
entsprechend anpassen

Ziele und Lebensperspektiven werden in den Mittelpunkt gestellt, nicht die
Erkrankung und Defizite

Größere Fokussierung auf nicht-professionelle Hilfen und Einbindung des
klientennahes Systems

Müssen sich selbst mehr festlegen und mehr Verantwortung übernehmen

Bekommen direkte Rückmeldung bei erneuter Vorstellung im Zielerreichungsbogen
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Projekt PerSEH
Was verändert sich für die Region

Alle haben Überblick über die vorhandenen Ressourcen und sind an
der Steuerung beteiligt

Bessere Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen durch Transparenz
der Planung und Hilfeerbringung

Mehr Leistung für mehr Personen

Schnelle unbürokratische Lösungen

Größere Selbstverpflichtung, alle Klient/innen in der Region zu
versorgen oder neue Angebote zu schaffen

Versorgungslücken werden sichtbar

Kostenträger sind inhaltlich viel mehr eingebunden in den Prozess/
nicht nur auf Kostenzusage „reduziert“
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32
Projekt PerSEH
ITP

löst vorhandene Systeme ab (Förderplanung, Entwicklungsberichte,
Dokumentation …)
zukunftsweisend

entspricht politischem Willen/Personenzentrierung (UN-Konvention
BRK/ASMK-Papiere/ICF)

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ermöglicht persönliches Budget