Hafencity Pressespiegel 3 2013_06_30 - Hafencity

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Hafencity Pressespiegel 3 2013_06_30 - Hafencity
02.07.2013 - 23:37 Uhr Bild-online Von J. HELFRICHT
Knatsch um Millionenprojekt
Wird die Hafencity zur
Waldschlößchenbrücke?
Unsere Grafik zeigt, wie die Hochhäuser am Pieschener
Hafen aussehen sollen. Für viele Dresdner viel zu hoch. Ein
ewiger Streit droht; Foto: Dirk Sukow, Jim Dick/BILDInfogr
In 54 Tagen wird endlich die Waldschlößchenbrücke
eröffnet – und der ganze Streit um das Bauwerk ist
Geschichte.
Doch bei der Dresdner Hafencity könnte sich der ganze Zirkus wiederholen. Denn die geplante
Bebauung des Grundstückes (8,5 Hektar) zwischen Leipziger Straße und Elbe spaltet die Stadt! So
sieht es jetzt noch hier aus Foto: Dirk Sukow
Einwohner und Prominente protestieren. Eine erste Bürgerinitiative gründete sich. Wird jetzt
alles zerredet – dauert es wieder Jahre?
► Fest steht: Das Areal ist aktuell ein Schandfleck.
► Aber passt die geplante Bebauung ins Stadtbild? Wird ein 11-stöckiges Hochhaus ein hässlicher
Klotz, der den Blick auf die Radebeuler Weinberge stört? Der Investor Hafencity GmbH (gehört
zum Dresdner Immobilienunternehmen USD) will den Westteil des Geländes bebauen. Mit 45 Mio.
Euro sollen bis 2017 vier Häuser mit 350 Wohnungen entstehen. Zwei Häuser über 24 Meter hoch.
Bau-Bürgermeister Jörn Marx (54, CDU) befürwortet das Projekt. Doch noch ist nichts
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entschieden! Nach der Flut steht alles noch einmal auf dem Prüfstand!
Bauherr USD will nächste Woche seine genauen Pläne öffentlich präsentieren. Doch Dresdens
Linke sind schon jetzt gegen das Projekt und unterstützen die Bürgerinitiative „Elbraum für ALLE!
– Stoppt Hafencity“.
BILD fragte Politiker und prominente Dresdner: Was meinen Sie zur Hafencity?
Architekt Jens Zander (42):
„Ich fordere ein Wettbewerbsverfahren zu den Plänen. In einem so sensiblen
Stadtteil darf der Investor nicht einfach drauflosbauen.“
Entertainer Gunther Emmerlich (68):
„Dresden sollte in allen Bereichen hoch hinaus wollen, aber auf keinen Fall bei
den Häusern und gleich gar nicht an dieser Stelle.“
Torsten Kulke (47), Chef Historischer Neumarkt:
„Man muss dieses Projekt unbedingt stoppen – und im Endeffekt maximal
sechs Geschosse erlauben.“
Frauenkirch-Erbauer Eberhard Burger (69):
„Ich halte die Pläne für nicht genehmigungsfähig. Durch den Flutschutz
erreichen 10-Geschosser dort mindestens die Höhe von 12-Geschossern.“
Stadtrat Christoph Hille (60, „Freie Bürger“):
„Wir sind gegen Tiefgaragen und fordern ein Parkhaus. Aus Gründen des
Flutschutzes müssen die Häuser durch Brücken für Evakuierungen verbunden
sein.“
Thomas Löser (41), Grünen-Chef:
„Die historische Stadtsilhouette muss geschützt werden. Um das zu beurteilen,
müssen dringend Sachverständigen-Gutachten eingeholt werden.“
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SZ-online 3.07.2013 Tobias Winzer
Stadt plant weiter an Hafencity
Die Bedenken wegen des Hochwasserschutzes sollen
ausgeräumt sein. Doch es formiert sich Widerstand.
Die Stadtverwaltung hält an dem Großprojekt Hafencity fest. Nach Gesprächen mit verschiedenen
Wasserbehörden gebe es keine rechtlichen Bedenken gegen die Bebauung des Neustädter Hafens,
sagte der Leiter des Stadtplanungsamtes, Stefan Szuggat, bei einer Einwohnerversammlung im
Ortsamt Neustadt. Zugleich nannte er neue Details des Bebauungsplans. Demnach soll an der Elbe
auf Höhe des Arzneimittelwerks ein zehngeschossiges Hochhaus entstehen. Für die Häuser am
Neustädter Hafen sind sechs Stockwerke geplant, entlang der Leipziger Straße drei oder vier
Etagen.
Als Investor steht das Dresdner Unternehmen USD Immobilien bereit. Es plant dort rund 350
Wohnungen und will dafür insgesamt 45 Millionen Euro investieren. Der Stadtrat muss aber noch
sein Okay für den Bebauungsplan geben. Derzeit arbeitet die Verwaltung an einem Vorentwurf.
Unterdessen hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die das Projekt noch stoppen will. (SZ/win)
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Von LUISA SCHLITTER
02.07.2013 - 00:02 Uhr Bild-online
Hier warten die Planer der Hafencity auf den Stadtrat
45-Millionen-ProjektHier warten die Planer
der Hafencity auf den Stadtrat
45-Millionen-Projekt Hier warten die Planer der Hafencity auf den Stadtrat
Die Planer der Hafencity brauchten gestern viel Geduld im Rathaus, bis Dresdens Stadträte ihnen
zuhörten
Dresden – Wer in der Landeshauptstadt investieren will, braucht vor allem eins: ganz viel
Geduld!
Am Montag tagte im Rathaus der Bauausschuss des Stadtrates. Auf der Tagesordnung stand auch
das besonders seit der Flut umstrittene 45 Millionen Euro teure Hafencity-Projekt.
Kaum zu glauben: Stundenlang mussten die Investoren auf dem kahlen Flur vor dem
Sitzungssaal 13 warten. Irgendwann holten sich die Männer eine Holzbank heran, um
wenigstens sitzen zu können.
„Wir wollen dem Ausschuss darlegen, wie wir die Hafencity hochwassersicher realisieren könnten“,
erklärte einer der Planer BILD.
Übrigens: Seit 2007 ist das Projekt schon Thema im Stadtrat! Bleibt zu hoffen, dass sich die
Lokalpolitiker nun endlich entscheiden. Und die Geduld der Investoren solange noch anhält.
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Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 03.07.2013.
© DNN-Online, 02.07.2013, 20:22 Uhr
Bauwirtschaft und Immobilien
Hickhack um Einwohnerversammlung zur
Hafencity in Dresden
Steinbach, Catrin
Foto: Jürgen-Michael Schulter
Luftbild vom Neustädter Hafen. Dort soll die neue Hafencity entstehen.
Ein zehngeschossiges Hochhaus und zwei Achtgeschosser will die USD Immobilien GmbH in der
geplanten Hafencity zwischen Leipziger Straße und Elbe ans Flussufer bauen. Die einen begrüßen
modernes Bauen, das schließlich nicht direkt gegenüber der Altstadt, sondern neben dem Areal des
Pharmaunternehmens Menarini von Heyden erfolge. Bei anderen jedoch sorgen die avisierten
Hochhäuser für einen Aufschrei. Machen wir uns da nicht unsere Stadtsilhouette kaputt?
Selbst der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, die das Hafencityprojekt bisher wohlwollend
verfolgte, ist da offensichtlich ein bisschen unwohl. Sie fordert, dass die Stadtverwaltung ein
Sachverständigengremium einsetzt, dass die Auswirkungen auf die Stadtsilhouette unter die Lupe
nimmt. "Die Hafencity muss Anlass sein, prinzipiell zu prüfen, wie hoch in Dresden überhaupt
gebaut werden darf", sagte gestern Thomas Löser, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Grüne und
Sprecher für Stadtentwicklung. Einen diesbezüglichen Antrag haben die Grünen allerdings noch
nicht formuliert.
Während sich die Grünen freuen, dass USD bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
die Zertifizierung der geplanten Hafencity als CO2-neutrales Modellprojekt beantragt habe,
schimpft Katrin Mehlhorn von den Linken, dass Bedenken der Landestalsperrenverwaltung
hinsichtlich des Hochwasserschutzes "einfach vom Tisch gewischt" worden seien und dass eine
"nachhaltige, soziale und ökologisch sensible Stadtentwicklung" anders aussehe.
Leider hat der Investor USD schon geraume Zeit seine Internetseite über das Hafencityprojekt
wieder aus dem Netz genommen. Die Seite bot unter anderem Visualisierungen, die es dem Laien
leichter machten, sich vorzustellen, was da so nah an der Elbe gebaut werden soll. "Aktuell werden
die Internetseite und ihre Visualisierungen überarbeitet und neu aufbereitet, zum Beispiel mit
aktuellen neuen Bildern. Veraltetes bzw. unkorrektes Bildmaterial möchten wir nicht an die
Öffentlichkeit geben", rechtfertigt sich USD auf Anfrage der DNN. Für die Gegner des
Hafencityprojektes sieht das nach Verschleierung aus.
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Wasser auf die Mühlen der Gegner war auch eine Bürgerversammlung am Montagabend im
Ortsamt Neustadt. Solche Bürgerversammlungen sind normalerweise ein demokratisches Mittel,
Bürger in Planungen einzubeziehen, offene Fragen zu beantworten sowie Für und Wider
entgegenzunehmen. Diese Versammlung jedoch brachte in Rage, bevor überhaupt Informationen
und Argumente ausgetauscht werden konnten. Grund: Die Stadtverwaltung hatte auf ihrer
Internetseite verkündet, dass die für den 1. Juli 2013, 18 Uhr geplante öffentliche Erörterung über
die Neuordnung des Gebietes sowie über die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung im
Ortsamt Neustadt abgesagt werden musste. Die Information am 1. Juli, dass die Versammlung doch
stattfindet, überraschte selbst die USD, die eilig Projektkoordinator Gottfried Schaaf entsandte,
während USD-Projektleiter Jürgen Nufer im Bauausschuss über die Hafencity informierte. Dass
Stefan Szuggat, der Chef des Stadtplanungsamtes dann argumentierte, dass die Absage schließlich
nicht im Amtsblatt erfolgt und deshalb ungültig sei, macht vor allem eines: sprachlos.
Glaubwürdigkeit befördern solche Aktionen nicht. Immerhin kündigte Szuggat an, "wir sind gern
bereit, die Versammlung noch mal zu wiederholen". Diese Absicht wurde parallel auch im
Bauausschuss kundgetan. Ob es schon einen Termin gibt, ist unklar. Eine DNN-Anfrage gestern
blieb unbeantwortet. Klar ist jedoch, dass die Planungen an der Hafencity "stetig weiterlaufen", so
Szuggat. Die Einwendungsfrist ändert sich nicht. "Bis 10. Juli kann man sich schriftlich äußern."
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Sz-online, 29.6.2013
Bau der Hafencity soll noch dieses Jahr starten
Mit einem Hochwasserschutzkonzept wollen die Investoren
Bedenken von Stadt und Land zerstreuen.
Von Tobias Winzer
So funktioniert der Hochwasserschutz in der Hafencity: In der Kaimauer stecken Öffnungen für ein
Rohrsystem, mit dem die Tiefgarage kontrolliert geflutet werden kann. Die Erdgeschosse der
Restaurants und Bars am Neustädter Hafen stehen bei Hochwasser unter Wasser. Die Wohnhäuser
werden extra hoch gebaut. Visualisierung: Woerner & Partner/USD
©- keine angabe im hugo-archivsys
Die Bauherren der Hafencity halten trotz des vergangenen Hochwassers an dem ehrgeizigen Projekt
fest. Die Fläche zwischen Leipziger Straße und Elbe, die Anfang Juni überschwemmt wurde, soll so
gebaut werden, dass selbst bei einem Pegelstand von zehn Metern keine Wohnung nass werden
würde.
„Das jüngste Hochwasser hat keine Auswirkungen auf das Projekt“, sagte gestern der Projektleiter
der USD Immobilien, Jürgen Nufer. Das Dresdner Unternehmen will am Neustädter Hafen rund
350 Wohnungen errichten. Die Firma Dresden Bau plant außerdem weiter elbabwärts am
Alexander-Puschkin-Platz 240 Wohnungen. „Das Projekt ist nicht gefährdet“, sagte
Geschäftsführerin Regine Töberich. Für die Bewohner der Leipziger Vorstadt und Pieschen
versprechen beide Investoren sogar einen besseren Hochwasserschutz und haben dafür ein Konzept
entwickelt.
Damit wollen sie Bedenken von Stadtverwaltung und Freistaat zerstreuen. Sowohl das
Umweltministerium also auch die für Hochwasserschutz zuständige Landestalsperrenverwaltung
hatten in der vergangenen Woche erhebliche Kritik an der Bebauung geäußert. Auch die Stadt, die
den Bau letztlich genehmigen muss, prüft nun noch einmal das Projekt.
Dabei geht es vor allem um die Fragen, ob die künftigen Bewohner der Hafencity in ihren
Wohnungen auch bei Hochwasser sicher sind und ob die Elbe trotz der Hafencity immer noch
genug Platz hätte, um sich auszubreiten. Sowohl USD als auch Dresden Bau sicherten das gestern
zu.
Möglich wird das durch die besondere Bauweise der Häuser, die nach derzeitigen Planungen bis zu
elf Geschosse hoch sein sollen. Im Fall eines Hochwassers würden die Tiefgaragen, die sich unter
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den Gebäuden befinden, kontrolliert geflutet. Die Bewohner würden vorher alarmiert, um ihre
Autos aus dem Keller zu fahren.
Dadurch entsteht eine Art riesige Badewanne, in denen die Elbe mehr Platz hätte als auf der ebenen
Fläche heute. Bis zu einem Pegel von 9,24 Meter – das entspricht einem Hochwasser, wie es
statistisch alle hundert Jahre vorkommt, würde die Hafencity, die Leipziger Straße und die dahinter
liegenden Stadtteile trocken bleiben. Aus Kostengründen hatte die Landestalsperrenverwaltung
einen Hochwasserschutz zwischen Marienbrücke und Alexander-Puschkin-Platz nach der Flut 2002
abgelehnt.
Selbst in so einem Extremfall wäre zwischen Wasser und den Erdgeschosswohnungen in der
Hafencity noch etwa einen Meter Platz. Heizungs- und Elektroanlagen werden nicht, wie sonst
üblich, in den Keller, sondern ins Erdgeschoss gebaut.
„Wir verstehen, dass es stellenweise Verunsicherungen gibt“, sagte USD-Projektleiter Nufer.
„Daher werden wir mit allen Beteiligten, sei es der Stadtrat, das Stadtplanungsamt oder der
Ortschaftsrat, das Gespräch suchen.“ Er stellte aber auch klar, dass das Schutzkonzept bei dem
jüngsten Hochwasser funktioniert hätte. Deswegen gebe es keinen Grund für Umplanungen. Nufer
rechnet damit, dass er noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten für sein insgesamt 45 Millionen
Euro teures Projekt beginnen kann. 2015 sollen die ersten Wohnungen fertig sein.
Über Details zu den geplanten Häusern wollte sich Nufer gestern jedoch nicht äußern. Sowohl
Aussehen und Höhe der Gebäude müssen noch mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden. Fest
steht aber, dass direkt am Neustädter Hafen mehrere kleinere Häuser entstehen, in denen
Restaurants und Bars untergebracht sind. Weiter in Richtung Leipziger Straße entstehen
mehrgeschossige Wohnhäuser.
Bis zum Baustart müssen die Investoren jetzt noch einige Hürden überwinden. Zwar hat der Stadtrat
bereits vor drei Jahren einen sogenannten Masterplan für die Hafencity beschlossen. Dieser ist
jedoch nicht mehr als ein Grobkonzept.
Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an einem Bebauungsplan für das Gebiet am Neustädter Hafen.
Anfang Juli soll ein Vorentwurf vorliegen. Letztlich entscheidet der Stadtrat darüber, ob die
Hafencity entstehen kann. Erst danach würde Baurecht bestehen. Die Investoren müssten dann
einen Bauantrag einreichen, der noch einmal von der Stadt geprüft würde – ein Verfahren, das sich
über mehrere Monate hinziehen kann
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Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 29.06.2013.
© DNN-Online, 28.06.2013, 20:57 Uhr
Bauwirtschaft und Immobilien
Dresden: Bürgerinitiative gegen Hafencity
gegründet
Catrin Steinbach
"Elbraum für ALLE! - Stoppt Hafencity" heißt eine Bürgerinitiative (BI), die sich am
Donnerstagabend in Dresden gründete. Nach Angaben von BI-Mitglied Dirk Schneider wohnten der
Gründungsversammlung rund 60 Gewerbetreibende, Anwohner und die jetzigen Nutzer des
Geländes zwischen Villa Sofa, Pharmaunternehmen Menarini, Elbe und Leipziger Straße bei. "Wir
wollen das Projekt nicht ganz stoppen", relativierte der 28-jährige Eventmanager Schneider gestern
den Namen der Bürgerinitiative. Was die Menschen in dem Stadtgebiet in erster Linie bemängeln,
ist die fehlende Transparenz bei der Planung - von der Stadt und vom Investor, der USD Immobilien
GmbH.
"Der Bauausschuss verhandelt über die Hafencity im nichtöffentlichen Teil, der Ortsbeirat setzt die
Hafencity von der Tagesordnung und trotzdem läuft die Einspruchsfrist im Rahmen der öffentlichen
Auslegung des Bebauungsplanes am 11. Juli ab." Auch USD hat die Informationen über die
Hafencity wieder aus dem Internet genommen. "Hier werden einfach Tatsachen geschaffen - ohne
demokratische Legitimation", so der Vorwurf. "...der Bebauungsplan mit dem Planungsstand vor
der Flut für die Hafencity liegt vom 10. Juni bis 10. Juli öffentlich aus. Diese Auslage ohne
Aufstellungsbeschluss ist nicht unüblich und wurde auch bei anderen Bauprojekten im Rahmen der
frühzeitigen Bürgerbeteiligung so realisiert. So zum Beispiel bei der Hufewiese in Trachau",
entgegnet die Stadtverwaltung auf eine Anfrage.
"In anderen Städten, wo Hochwasser bewohnte Gebiete bedroht, wird überlegt, ob man die Leute
umsiedelt. Und in Dresden will man im Überflutungsgebiet bauen, und dann auch noch
Hochhäuser, die über die Marienbrücke herausragen", formuliert Schneider, was die Bürger nicht
fassen können. Sie glauben dem Investor USD nicht, der behauptet, dass im Falle einer
Jahrhundertflut die Wohnungen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, der Rettungsweg
trotzdem befahrbar bleibt, dem Fluss keine Ausdehnungsfläche verloren geht, weil die Tiefgaragen
geflutet werden. "USD baut die Wohnungen, verkauft sie und ist dann weg."
Spätestens wenn die Tiefgaragen das erste Mal mit Elbwasser geflutet waren "und dann alles voller
Dreck und Schlamm steht, werden die Wohnungseigentümer nach einem Flutschutz schreien". "Und
wo kommen die zu den 350 Wohnungen gehörenden Autos hin, wenn das Wasser steigt?" fragt
Schneider stellvertretend für viele besorgte Anwohner.
Die befürchten auch, dass die Mietpreise im Umfeld anziehen, wenn ein Luxuswohnviertel entsteht.
"Wir brauchen Wohnungen. Aber nicht nur teure Eigentumswohnungen, sondern auch bezahlbare
Mietwohnungen." Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass seitens der Stadt nicht genug Augenmerk auf
die Entwicklung der Infrastruktur in dem Gebiet gelegt werde. "Wenn man einen neuen Stadtteil
plant, wo so viele Menschen wohnen werden, braucht man auch Plätze in Kindertagesstätten und
Schulen." Daran sei offenbar gar nicht gedacht. Auch die gewachsene soziale Infrastruktur wie
Purobeach, Freiraum Elbtal oder Malteser werde einfach hinweggefegt.
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iKontakt Bürgerinitiative über [email protected]; www.hafencity-dresden.net
© DNN-Online, 28.06.2013, 18:00 Uhr
Aktuell
Bürgerinitiative gegen Hafencity gegründet Einwohner beklagen Intransparenz bei
Planung
Catrin Steinbach
•
Foto: Archiv
Gegen die geplante Hafencity in der Leipziger Vorstadt hat sich am
Donnerstag eine Bürgerinitiative gegründet.
Dresden. „Elbraum für ALLE! - Stoppt Hafencity“ heißt eine Bürgerinitiative (BI), die sich am
Donnerstagabend in Dresden gründete. Nach Angaben von BI-Mitglied Dirk Schneider wohnten der
Gründungsversammlung rund 60 Gewerbetreibende, Anwohner und die jetzigen Nutzer des
Geländes zwischen Villa Sofa, Pharmaunternehmen Menarini, Elbe und Leipziger Straße bei. „Wir
wollen das Projekt nicht ganz stoppen“, relativierte der 28-jährige Eventmanager Dirk Schneider im
DNN-Gespräch den Namen der Bürgerinitiative. Was die Menschen in dem Stadtgebiet in erster
Linie bemängeln, ist die fehlende Transparenz bei der Planung - von der Stadt und vom Investor,
der USD Immobilien GmbH.
„Der Bauausschuss verhandelt über die Hafencity im nichtöffentlichen Teil, der Ortsbeirat setzt die
Hafencity von der Tagesordnung und trotzdem läuft die Einspruchsfrist im Rahmen der öffentlichen
Auslegung des Bebauungsplanes am 11. Juli ab.“ Auch USD hat die Informationen über die
Hafencity wieder aus dem Internet genommen. „Hier werden einfach Tatsachen geschaffen - ohne
demokratische Legitimation“, so der Vorwurf. „... der Bebauungsplan mit dem Planungsstand vor
der Flut für die Hafencity liegt vom 10. Juni bis 10. Juli öffentlich aus. Diese Auslage ohne
Aufstellungsbeschluss ist nicht unüblich und wurde auch bei anderen Bauprojekten im Rahmen der
frühzeitigen Bürgerbeteiligung so realisiert. So zum Beispiel bei der Hufewiese in Trachau“,
entgegnet die Stadtverwaltung auf eine Anfrage.
Die USD Immobilien GmbH will im Überflutungsgebiet zwischen Elbe und Leipziger Straße nach
eigenen Angaben hochwassersichere Luxuswohnungen und eine öffentliche Hafenpromenade
bauen. Das USD-Bauprojekt stellt aber nur einen Teil des rund 50 Hektar umfassenden Areals dar,
das Gegenstand des „Masterplanes für eine nachhaltige Entwicklung“ ist. Dieser umfasst das Gebiet
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zwischen Eisenbahntrasse, Gehestraße, Erfurter Straße und Elbe.
•
Foto: Julia Vollmer
Unter anderem ist der Freiraum Elbtal e.V. von den Bauplänen der
USD betroffen (Archivbild).
„In anderen Städten, wo Hochwasser bewohnte Gebiete bedroht, wird überlegt, ob man die Leute
umsiedelt. Und in Dresden will man im Überflutungsgebiet bauen, und dann auch noch
Hochhäuser, die über die Marienbrücke herausragen“, formuliert Dirk Schneider, was die Bürger
nicht fassen können. Sie glauben dem Investor USD nicht, der behauptet, dass im Falle einer
Jahrhundertflut die Wohnungen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, der Rettungsweg
trotzdem befahrbar bleibt, dem Fluss keine Ausdehnungsfläche verloren geht, weil die Tiefgaragen
geflutet werden.
„USD baut die Wohnungen, verkauft sie und ist dann weg.“ Spätestens wenn die Tiefgaragen das
erste Mal mit Elbwasser geflutet waren „und dann alles voller Dreck und Schlamm steht, werden
die Wohnungseigentümer nach einem Flutschutz schreien“. „Und wo kommen die zu den 350
Wohnungen gehörenden Autos hin, wenn das Wasser steigt?“ fragt Schneider stellvertretend für
viele besorgte Anwohner.
Die befürchten auch, dass die Mietpreise im Umfeld der Hafencity anziehen, wenn dort ein
Luxuswohnviertel entsteht. „Wir brauchen in Dresden Wohnungen. Aber nicht nur teure
Eigentumswohnungen, sondern auch bezahlbare Mietwohnungen.“ Dresden verstehe sich
schließlich als Studentenstadt. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass nach Ansicht der Bürger seitens der
Stadt nicht genug Augenmerk auf die Entwicklung der Infrastruktur in dem Gebiet gelegt werde.
„Wenn man einen neuen Stadtteil plant, wo so viele Menschen wohnen werden, braucht man auch
Plätze in Kindertagesstätten und Schulen.“ Daran sei offenbar gar nicht gedacht. Es sehe so aus, als
ob sich da ein Investor ein lukratives Areal an Land gezogen habe, seine Planung mache, ohne den
Rest zu bedenken. „Und den letzten beißen dann die Hunde.“ Auch die gewachsene soziale
Infrastruktur zwischen Leipziger Straße und Elbe (Purobeach, Freiraum Elbtal, Malteser) werde
einfach hinweggefegt.
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28.6.2013 alternative Dresden-News
Luxusbebauung: “Schwimmende Betonplatten” in Elbnähe
stehen auf dem Prüfstand
In Pieschen fand am Donnerstag die Gründungsversammlung einer Bürgerinitiative gegen das
geplante Großprojekt “Hafencity” statt. In ihrer Pressemitteilung kritisieren sie das in ihren Augen
“intransparente” Vorhaben als “Luxusbebauung”, welche in Zukunft Folgen für die
Mietpreisentwicklung in Pieschen haben dürfte. Außerdem sieht die Initiative neben dem Aus von
klein- und mittelständischen Betrieben auch die Gefahr einer Verdrängung bereitss vorhandener
soziokultureller Einrichtungen im Bebauungsgebiet. Auf dem etwa fünf Hektar großen Gelände
zwischen Alexander-Puschkin-Platz und Marienbrücke soll nach den Vorstellungen der USDImmobilien GmbH ein Stadtquartier mit Platz für rund 240 neue Wohnungen entstehen.
Die Interessensgemeinschaft fordert angesichts des Hochwassers Anfang Juni einen vorläufigen
Planungsstopp. Erst kürzlich hatte die Landestalsperrenverwaltung (LTV) eine Bebauung des
Gebietes zwischen Elbe und Leipziger Straße als “sehr kritisch” eingeschätzt. Der Bereich, so eine
Sprecherin der LTV gegenüber der Sächsischen Zeitung, “sollte freigehalten werden, da er Teil des
festgesetzten Überschwemmungsgebietes ist”. Ähnlich äußerte sich heute Sachsens Umweltminister
Frank Kupfer (CDU), dieser hatte Sachsens Städte und Gemeinden dazu aufgefordert, bestehende
Bebauungspläne für Bereiche an den Gewässern noch einmal kritisch zu überprüfen. Auch die
Verantwortlichen der Stadt hatten die eigentlich schon für den 17. Juni im Neustädter Ortsbeirat
angedachte “Aufstellung eines Bebauungsplans” auf unbestimmte Zeit verschoben. Anfang Juni
hatte das Gelände, zu dem unter anderem der Freiraum Elbtal gehört, über mehrere Tage zum Teil
mehrere Meter unter Wasser gestanden.
Den Bewohnerinnen und Bewohner des Freiraums waren im September 2012 die Kündigungen
ihrer Mietverträge zum Juni 2013 ausgesprochen worden. Die derzeit noch bewohnte und von
zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern genutzte Fläche ist mit einem Vorkaufsrecht der Firma
“Unser Schönes Dresden” belegt und befindet sich derzeit noch im Besitz der “DresdenBau und
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Projektierungsgesellschaft”. Gottfried Schaaf, Projektentwickler bei Hafencity Dresden, äußerte im
MDR Radio Sachsen keinerlei Bedenken zum Bauvorhaben. Der bei den Planungen “von Anfang
an” berücksichtigte Hochwasserschutz für die bis zu sieben Stockwerke hohen Gebäude sei so
konzipiert, dass die Wohnhäuser bei steigendem Elbpegel durch eine “Betonplatte” ähnlich wie
beim “Deckel” eines “Wassertopfes” geschützt sein sollen. Dadurch wären zwar im Fall eines
erneuten Hochwassers die Tiefgaragen überflutet, gleichzeitig würden sie seiner Ansicht nach
jedoch “mehr Ausdehnungsflächen” schaffen.
Der Pressesprecher der Initiative “Elbraum für ALLE! – Stoppt Hafencity”, Markus Bleibtreu, rief
den Dresdner Stadtrat dazu auf, “die sozialen und ökologischen Folgen [...] zu hinterfragen und
gegebenenfalls das gesamte Projekt zu stoppen”. Das nächste Treffen der Initiative findet am 8. Juli
um 19 Uhr im Eselnest auf der Eisenberger Straße 2a statt. Unterstützung für den Freiraum Elbtal
kommt nicht nur von Thomas Löser, dem Fraktionsvorsitzenden der Dresdner Grünen, sondern
auch von der Linken in Dresden. Beide Parteien setzen sich mittlerweile für eine stärkere
Überprüfung von Bauvorhaben in unmittelbarer Wassernähe ein. Obwohl die Grünen das
Hafencity-Projekt anfangs “als ökologische Modellstadt” unterstützt hatte, sieht Löser inzwischen
die Stadt in der Pflicht, nachhaltigen Hochwasserschutz gerade “im Interesse der Kommunen
elbabwärts” sicherzustellen. “Erst wenn klar ist”, so Löser weiter, “ob und in welcher Form gebaut
werden kann, sollte der Verein, der noch kein Ausweichquartier hat, endgültig weichen müssen.”.
Die Dresdner Bevölkerung hat noch bis einschließlich 11. Juli im Neuen Rathaus (1. Etage,
gegenüber Sitzungssaal 1/13) oder im Ortsamt Neustadt (1. Obergeschoss, Zimmer 111) die
Möglichkeit, sich über den Bebauungsplan zu informieren und ihre Meinung zu äußern. Ob die
mittlerweile gelöschte Projektseite hafencity-dresden.com/de/ mit der aktuellen Diskussion in einem
Zusammenhang steht, liegt zumindest nah. Die Stadt jedenfalls sagte vorsorglich die für den 1. Juli
2013 im Ortsamt Neustadt geplante öffentliche Erörterung über die Neuordnung des Gebietes und
dessen Auswirkungen ab.
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Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 27.06.2013.
© DNN-Online, 27.06.2013, 10:29 Uhr
USD-Projektleiter: "Hafencity Dresden ist
hochwassersicher"Catrin Steinbach
Das Projekt "Hafencity" steht in den Startlöchern. Und der Bauherr, die USD Immobilien GmbH, hofft, dass
alsbald der Startschuss fällt. Trotz des jüngsten Hochwassers. Trotz der Ankündigung der Stadt, alles noch
einmal auf den Prüfstand zu stellen. Trotz der Aussage der Landestalsperrenverwaltung. Die hatte die
geplante Bebauung zwischen Elbe und Leipziger Straße am 14. Juni "als sehr kritisch" eingeschätzt. "Wir
hoffen, dass 2015 die ersten Häuser bezugsfertig sind. Unser Ziel ist, bis 2017 alles fertig zu haben", bringt
es Jürgen Nufer, USD-Projektleiter für die Hafencity, auf den Punkt.
Insgesamt 45 Millionen Euro will USD in das 40 000 Quadratmeter große Areal um den Pieschener Hafen
investieren, dort die alten Hallen und Baracken abzureißen, etwa 350 Wohnungen und eine kleine
Hafenpromenade mit "sechs bis acht Geschäften und gastronomischen Einrichtungen" zu bauen. Jeder, der
Anfang Juni gesehen hat, wie sich die Elbe wieder bis zur Leipziger Straße vorgearbeitet hatte, greift sich da
zunächst an den Kopf. Wie kann man auf diesem Areal, das immer wieder überflutet wird, bauen?
"Dass das Areal Überschwemmungsgebiet ist, wissen wir natürlich", betont Diplomingenieur Gottfried
Schaaf von der "B.I.S. GmbH". Diese koordiniert Planungen und Genehmigungsverfahren. "Wir haben von
vornherein hochwassersicher geplant und zwar bis zu einem hundertjährigen Hochwasser mit einem
Elbpegel von 9,24 Metern." Deswegen habe die Flut im Juni (8,76 Meter) USD keineswegs aus dem
Konzept gebracht.
Doch wie will man so nah an der Elbe hochwassersicher bauen? "Es wird weder ein Deich errichtet, der das
Gebiet abriegelt, noch ist ein mobiler Hochwasserschutz geplant", so Hendrik Gaitzsch, Diplom-Ingenieur
für Geotechnik in der "G.U.B. Ingenieur AG", die das Hafencityprojekt begleitet. Die Wohnungen werden
auf einem Plateau errichtet, das ein hundertjähriges Hochwasser nicht erreichen könne. "Wenn das Wasser
kommt, strömt es über Düker in die als weiße Wanne gebaute Tiefgarage und kann von dort, wenn der Pegel
gesunken ist, kontrolliert wieder abgelassen werden", erläutert Gottfried Schaaf. Natürlich müssten die
Bewohner der Häuser im Hochwasserfall die Tiefgaragen räumen und ihre Autos in Sicherheit bringen. Doch
sie könnten trockenen Fußes ihre Wohnungen erreichen, müssten nicht evakuiert werden. Denn
Heizungsräume, Strom- und Wasseranschlüsse und Verteileranlagen liegen ebenfalls nicht im
Überflutungsbereich. Auch die Befahrbarkeit des Rettungsweges sei gewährleistet.
Selbst im Obergeschoss der Gebäude an der Hafenpromenade ist es offensichtlich möglich, bei einer
Jahrhundertflut im Trockenen zu sitzen, so die Planer. Denn diese Häuser werden so gebaut, dass das
Untergeschoss schnell geräumt werden und dann voll Wasser laufen kann.
Nach Berechnungen eines Gutachters der TU gehen durch den Bau der Hafencity der Elbe keine
Ausdehnungsflächen verloren. "Es wird weniger Wasser verdrängt als jetzt durch die Bauwerke, die sich
gegenwärtig noch auf der Fläche befinden", argumentiert Gaitzsch, der sich seit über 20 Jahren mit
Hochwasserschutz beschäftigt.
Wie geht es nun weiter mit dem Hafencityprojekt? "Wir stehen im Kontakt mit den Behörden", so Schaaf.
Für den ersten Gebäudekomplex, den Elbbogen, hat USD einen Bauantrag eingereicht. Nächste Woche
befasst sich der Bauausschuss mit dem Thema. Und in der 1. Etage des Rathauses am Dr. Külz-Ring kann
jeder Einsicht in die Planungsunterlagen des Bebauungsplanes nehmen und Stellung beziehen.
@www.dresden.de/de/08/01/offenlagen/ B_357.php
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erschienen am 22.06.2013
© Sächsischer Bote Wochenblatt Verlag GmbH
Hafencity auf dem Prüfstand
Freiraum Künstler- und Handwerkergemeinschaft hofft auf
Unterstützung
Mandy und Martin Krellner nutzen einen Garten im
Freiraum-Gelände. Nach dem Hochwasser haben sie ihren Bauwagen zurück ins Gelände geholt.
Foto: Lilli Vostry
Von Lilli Vostry
Das Hochwasser hat sich wieder zurückgezogen, doch die Schäden entlang des Elbufers sind
unübersehbar. Grauer trockener Schlamm überdeckt derzeit die Wiesen, Grasbüschel und Müllreste
hängen in Bäumen und im Uferdickicht fest. Diverser Hausrat trocknet noch auf dem Dach eines
der Gartenhäuschen an der Elbe in Pieschen.
Mandy Krellner, die wie viele Anwohner noch mit Aufräumen beschäftigt ist, erzählt: "Alle
Kleingärten hier wurden überflutet und etliche Obstbäume sind hin." Der Sandsackwall entlang der
Leipziger Straße sei toll gewesen, dennoch sei die Elbseite diesmal schlimmer vom Hochwasser
betroffen gewesen als zur Flut 2002. Daher sollte ihrer Meinung nach von den Neubebauungsplänen
der Hafencity entlang des Neustädter Hafens Abstand genommen und lieber der Hochwasserschutz
verbessert werden. Bedenklich sei ebenso, dass mit den geplanten Hochhäusern der viel befahrene
Elberadweg dann auf die Leipziger Straße verlegt werden soll. Die Landestalsperrenverwaltung hat
sich deutlich gegen eine Neubebauung am Elbufer, wie es die Hafencity anstrebt, geäußert.
Das während des Hochwassers völlig überflutete Freiraum-Gelände am Puschkin-Platz/Leipziger
Straße haben die Nutzer inzwischen mit zahlreichen Helfern vom Schlamm befreit und frische Erde
aufgeschüttet. Auch die originellen Wohnfahrzeuge und Bauwagen sind auf den Platz
zurückgekehrt. Darunter ein alter, aufwendig und liebevoll restaurierter, weinroter MercedesKleinbus aus dem Jahr 1972. Den hat sein Besitzer Thomas Fritsche in anderthalb Jahren in ein
gemütliches Zuhause auf Rädern verwandelt, das man überall mit hinnehmen kann. Ausgestattet ist
er mit kleinen Holzborden über den Fenstern und Wandschrank, Ausklappliege und Kochstelle,
fließend warmem Wasser und kleinem selbst gebautem Ofen für kühlere Tage. Thomas Fritsche
mag das naturverbundene Freiraum-Leben. Von Beruf ist er Diplomgeograf, außerdem
Fahrzeugrestaurator und Musiker am Schlagzeug.
Bald schon soll die offene Bühne im Freiraum-Areal freitagabends wieder allen Interessierten zum
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Musizieren und für andere kulturelle Angebote offen stehen. In Ateliers und Werkstätten wird
wieder gearbeitet.
"Uns verbindet die Idee von einem naturnahen Leben in Gemeinschaft und von
generationenübergreifendem Wohnen, wo vielfältige Ressourcen genutzt werden können, Wissen
zusammenkommt und geteilt wird", sagt Alexander Bareiß, Sprecher des Vereins "Freiraum Elbtal
Dresden". Dieser habe bereits weit mehr als 1000 Unterstützer, die von diesem Projekt angetan sind
und auch tatkräftig mit anpacken. "Sicherlich auch, weil viele Träume der Leute hier gelebt werden
können", so Alexander Bareiß. Die Mitglieder des Freiraum-Vereins hoffen, wenigstens bis zum
tatsächlichen Baubeginn der Hafencity auf dem Platz bleiben zu können oder mithilfe des neuen
Brachflächen-Katalogs der Stadt einen Ausweichstandort zu finden. Die Künstler- und HandwerkerGemeinschaft könnte zu einem Vorzeigeprojekt der Stadt werden, wo ökologisch nachhaltiges
Leben praktiziert wird und ein bunter Farbklecks mehr in der Stadt bleibt.
Während einer Einwohnerversammlung am 1. Juli, 18 Uhr im Bürgersaal des Ortsamtes Neustadt,
Hoyerswerdaer Straße 3, informieren Mitarbeiter der Stadtverwaltung über den aktuellen Stand der
Planungen zur Hafencity, die nach dem Hochwasser neu geprüft werden.
www.freiraum.fueralle.org
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Bild online 22.06.2013 - 00:40 Uhr Schäden in Millionenhöhe Die große Flutbilanz
Was hat die Landeshauptstadt eigentlich aus dem letzten
Hochwasser gelernt? Von CLAUDIA LORD
Die Dresdner Innenstadt schrammte dank neuem Flutschutz haarscharf an einer zweiten
Katastrophe vorbei. Trotzdem entstand Millionen-Schaden
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Gohlis wurde schwer von der Flut getroffen, weil der Deich nicht fertig war
Das Areal der geplanten Hafencity stand komplett unter Wasser
Umweltamtschef Christian Korndörfer (58)
Dresden – Die Stadt kam im Vergleich zu anderen vom Hochwasser gebeutelten Regionen mit
einem blauen Auge davon.
Die Flutschäden an kommunalen Einrichtungen betragen rund 80 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte
davon treffen DVB (20 Mio. Euro) und DREWAG (27 Mio. Euro).
Diese Lehren hat laut Umweltamtschef Christian Korndörfer (58) die Stadt aus der
diesjährigen Flut gezogen:
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► Deiche & Fluttore haben geholfen! Sie waren ein wirksamer Hochwasserschutz. „Dabei flossen
sogar 500 Mio. Kubikmeter mehr Wasser durch Dresden als zur Flut 2002“, erklärt Amtschef
Korndörfer.
► Baustopp für die Hafencity! Doch kein Wohnungsbau? Körndörfer sagt: „Wir haben erst mal
Stopp gesagt. Das gesamte B-Plan-Gebiet kommt noch mal auf den Prüfstand.“
► Dresden braucht noch mehr Daten! Das Umweltamt will die Flut akribisch auswerten.
Dabei sollen die Bürger helfen! Auf einer interaktiven Karte unter www.dresden.de können
sie Überschwemmungsgebiete aktualisieren, Wasserstände eintragen und Fotos hinzufügen.
...und das sind die Zahlen für Sachsen
Den Wikipedia-Eintrag hat das „Hochwasser 2013“ bereits. Am Gesamtschaden für den
Freistaat wird aber noch gerechnet.
So viel ist bekannt: Die höchsten Schäden an Kommunen, Privathaushalten und Firmen entstanden
in den Landkreisen Sächsische Schweiz (250 Mio. Euro) und um Leipzig (232 Mio. Euro).
Besonders schlimm traf es Grimma: 134 Mio. Euro Schaden, sowie auch Pirna (69 Mio. Euro),
Königstein (26,5 Mio. Euro) und Bad Schandau (40 Mio. Euro).
Dort entstand der größte Einzelschaden der Sächsischen Schweiz: Der Wiederaufbau der
Toskana-Therme wird 7 Mio. Euro kosten.
Die Karte zeigt die Überschwemmungsgebiete
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20.6.2013
Wikipedia-Eintrag unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_2013
Hochwasser in Mitteleuropa 2013
(Auszüge)
(Weitergeleitet von Hochwasser 2013)
[…]
Abschätzung der Jährlichkeit
Das Ereignis wird durchweg als hundertjährliches Extremereignis eingestuft,
sowohl was die Niederschlagsintensität betrifft als auch als
Jahrhunderthochwasser (HQ100).[3] Die Rekordwerte aus den Jahren 2002 und
2005 wurden im Alpen- und Donauraum an vielen Messstellen übertroffen, teils
auch die des Donauhochwassers 1954, das als das schwerste des
20. Jahrhunderts gilt.[18] Auch das Hochwasser im Elbegebiet 2002 wurde
mindestens ab dem Pegel Dessau flussabwärts übertroffen.
[...]
Schadensausmaß und finanzielle Unterstützungen
Erste grobe Schätzungen des Schadens belaufen sich auf:
• Deutschland: absehbar zumindest im Ausmaß von 2002 (seinerzeit ca. 11 Mrd. €)
• Sachsen: 2–2,5 Mrd. € (Schätzung Fritz Jaeckel, Wiederaufbaustab in der
Staatskanzlei, 6. Juni)[215]
[…] Bayern, Österreich, die Slowakei und Ungarn verständigten sich darauf, bei der EU um
Unterstützung aus dem 2002 eingerichteten Solidaritätsfonds anzusuchen.[222] Der EUHaushaltskommissar Janusz Lewandowski teilte am 5 Juni 2013 mit, es gebe eine Soforthilfe aus
dem Zivilschutzmechanismus, die EU habe aber aufgrund des anhaltenden Haushaltsstreits keine
Mittel im Solidaritätsfonds. Die EU-Kommission fordert – unterstützt vom Europaparlament – von
den Mitgliedstaaten für das Budget des laufenden Jahres eine Nachzahlung in Höhe von
11,2 Milliarden Euro. Die Mitgliedstaaten wollen aber erst einmal nur 7,3 Milliarden Euro zur
Verfügung stellen, und das auch nur unter der Bedingung, dass das Europaparlament auch im Streit
um das Mehrjahresbudget für die Jahre 2014 bis 2020 nachgibt.[223]
[...]
Besonders im Raum Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde gemeinschaftliche Hilfeleistung intensiv
über neue Medien und soziale Netzwerke (Facebook, Twitter) organisiert. Die Facebook-Seite
Hochwasser 2013 hatte innerhalb weniger Stunden über 7000 Teilnehmer.[226] Die österreichische
Version hatte nach einem Tag über 120.000 Anhänger,[227] eine weitere über 36.000 Anhänger.
[228] Für die Aufräumarbeiten wurden in Passau und Deggendorf ebenfalls Facebookseiten
eingerichtet, die von Studenten betreut wurden. Sie hatten nach kurzer Zeit über 10.000[229] bzw.
über 5.000[230] Anhänger.
Eine in Form einer Wette gestartete Spendensammlung im Verlauf der Sommerausgabe der deutschösterreichischen Fernsehshow Wetten, dass..? vom 8. Juni erbrachte eine Summe von über 500.000
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Euro.[231] Der MDR sammelte 3,5 Mio. € ein. Beim Spendenmarathon der ARD am 15. und 16.
Juni 2013 wurden über 8 Mio. € gespendet.[232]
Der FC Bayern München kündigte am 7. Juni an, in Kürze ein Benefiz-Spiel zugunsten der vom
Hochwasser Betroffenen zu bestreiten. In Passau soll gegen eine Regionalauswahl angetreten
werden, sämtliche Einnahmen werden gespendet.[233] Auch Borussia Dortmund sagte eine Spende
in Höhe von mindestens 100.000 Euro zu.[234]
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erschienen am 19.06.2013
© Sächsischer Bote Wochenblatt Verlag GmbH
Nicht länger unter Wasser
Kreativoase Aber wie geht's weiter?
Von Lilli Vostry
Während des Hochwassers wurde der Platz des "Freiraum Elbtal Dresden e.V." am Puschkinplatz
evakuiert. Inzwischen ist der Platz wieder belebt. Zusammen mit vielen Helfern wurde aus den
Werkstätten und Ateliers letzte Woche Wasser heraus gepumpt, Schlamm weggeschrubbt und das
Gelände mitten im Grünen wieder hergerichtet. Ein Großteil der Nutzer mit ihren teils historischen
Bauwagen und Fahrzeugen konnten bereits zurückkehren in die kreative Oase am Elbufer in
Pieschen.
Wie es nun weitergeht mit dem alternativen Kultur- und Wohnprojekt in Elbnähe, ist noch
ungewiss. Rund 40 Künstler und Handwerker nutzen bereits seit 2005 dieses Freiraum-Areal an der
Leipziger Straße 33. Der Mietvertrag des Projektes geht bis Ende Juni. Käufer des Geländes ist die
Dresden Bau GmbH. Das Areal soll neu entwickelt werden innerhalb der geplanten Neubebauung
der "Hafencity" am Elbufer in Pieschen. Entlang des Neustädter Hafens in exklusiver Lage mit
Blick zur Altstadt und auf die Elbe will der Investor "Unser schönes Dresden" (USD) mehrere
hochgeschossige Neubauten nach dem Vorbild der Hamburger Hafencity errichten. Es gibt bereits
einen städtebaulichen Rahmenplan, um langfristig das weiträumige Brachgelände zwischen
Großenhainer Straße bis zum Elbufer zu entwickeln, in dem sich bereits ein vielfältiges kreatives
Milieu von Ateliers und kleinen Gewerbetreibenden angesiedelt hat.
Im Mai fand hier das erste Stadtcamp zum Thema "Wer gestaltet Dresden?" mit rund 60
Teilnehmern statt, die ihre Ideen für die Mitgestaltung des Freigeländes austauschten wie urbane
Gärten, soziale Netzwerke und noch mehr kulturelle Angebote für alle.
"Wir sind nicht gegen das Projekt Hafencity, möchten aber gern einbezogen werden in die künftige
Nutzung auf einem Teil der Fläche", sagt Jaqueline Muth, die Vereinsvorsitzende vom "Freiraum
Elbtal". Durch steigende Mieten und immer weniger Freiräume in der Stadt wanderten bereits viele
Künstler und Kreative in andere Städte wie Berlin oder Leipzig ab. Sie vermisse ein Konzept
seitens der Stadt zur Sicherung der letzten Freiräume für Kulturschaffende. Das Freiraum-Gelände
am Elbufer fand vor dem Hochwasser großen Zuspruch. Wöchentlich wären neue Nutzer und
Anfragen gekommen, so Jaqueline Muth. "Der Platz entwickelte sich gerade als ein Salon der Stadt,
der Veranstaltungen, Gespräche und Gestaltungsspielraum für alle Interessierten bietet", sagt Lothar
Lange, langjähriger Neustädter und Fotograf.
Es wäre schade wenn dieses kreative Potenzial verloren geht. Derzeit verhandle man mit der
Dresden Bau GmbH über eine Verlängerung des Mietvertrages, so Vereinssprecherin Muth. Noch
im Sommer will das Stadtplanungsamt den Bebauungsplan für das Gebiet am Neustädter Hafen
öffentlich vorstellen sowie die Anregungen und Einwände von Anliegern, Eigentümern und Bürgern
anhören.
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