Omnikanal-Banking

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Omnikanal-Banking
ISSN 1612-7757 8,50 €
Z E I T S C H R I F T F Ü R S T R AT E G I E U N D M A N A G E M E N T
omnikanal-banking
Zwischen Wunsch und
Wirklichkeit
Regulierung
Neue Regeln mit
Nebenwirkungen
Firmenkundengeschäft
„Hohe Investitionen werden
den Kreditinstituten nicht
erspart bleiben“
Assekuranz
Die Lebensversicherung lohnt
sich noch immer
Eine Zeitschrift von Coin Medien
1· 20 15 l
März
WER NACHDENKT, LÖST PROBLEME.
WER ABER VORAUSDENKT,
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Liquidität als Ziel.
Editorial
Entwicklung statt Rückschritt
„Es reicht nicht, lediglich die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen. Wir
müssen sie auch bedienen und den
Nerv der Kunden treffen.“ Diesen
Satz, den Dunja Warzecha, Spezialistin für den Online-Vertrieb bei
der Deutschen Apotheker- und Ärztebank bei einem Tischgespräch
von „Banken+Partner“ zum Thema Omnikanal-Banking formulierte
(siehe Seite 10), wird wohl fast jeder
unterschreiben. Doch so einfach wie
es klingt, ist das nicht.
Es beginnt schon damit, die
Bedürfnisse der Kunden zu erkennen. Denn die meisten Menschen
sind nicht in der Lage, sich neue
Dinge vorzustellen. Wenn Gottlieb
Daimler die Menschen seiner Zeit
nach ihren Wünschen an ein Beförderungmittel gefragt hätte, hätten sie
sich wahrscheinlich ein schnelViele Menschen können leres Pferd und eine bequemere
sich Unbekanntes noch
Kutsche gewünscht. Und keine
nicht einmal vorstellen.
Marktforschung hätte zu Tage
gebracht, dass ein Handy mit nur
einem Knopf und vielen Zusatzfunktionen genau das ist, was die Meisten heute von einem mobilen Telefon
erwarten.
Kein Wunder also, dass bei Umfragen nach den gewünschten Vertriebswegen einer Bank die Filiale von fast
allen Kunden genannt wird – selbst
wenn sich die Besuche dort auf einen
oder zwei im Jahr beschränken. Statt
nur zu fragen, muss deshalb das
Kundenverhalten untersucht werden. Sind die Kundenbedürfnisse erst
einmal erkannt, dann gilt es, sie so
gut wie möglich zu erfüllen – und zu
erklären, was weshalb nicht möglich
ist.
In beiden Fällen gilt es also zu
handeln. Dass dabei auch einmal
etwas nicht so funktioniert, wie man es Nur wer bereit ist zu
scheitern, kann sich wirklich
sich vorgestellt hat, vorwärts bewegen.
liegt in der Natur der
Sache. In jedem Versuch liegt auch
die Gefahr des Scheiterns. Doch nur
das kann die Branche tatsächlich
weiterbringen. Auch Daimler hatte
sein Automobil nicht auf Anhieb fertig – er brauchte für die Konstruktion
mehrere Jahre. Und Steve Jobs hatte Anfang der 2000er Jahre nur eine
Vision, ehe er mit Apple 2007 das
erste iPhone auf den Markt brachte.
Nur weil diese beiden Männer –
und viele Männer und Frauen vor
ihnen – sich von Fehlversuchen
nicht entmutigen ließen, ist die Welt
heute, wie sie ist. Gäbe es nur Zauderer auf der Welt und Menschen,
die auf absolute Sicherheit aus sind,
dann würden wir wohl noch heute
in Höhlen leben – oder wären von
einer mutigeren Spezies ausgerottet
worden.
Margaretha Hamm
Chefredakteurin „Banken+Partner“
Banken+Partner 1 I 15
1
I nhalt
SCHWERPUNKT
Omnikanal-Banking
Prolog Zwischen Wunsch und Wirklichkeit 8
Vertriebswege
Verlockende Angebote für
Konsumenten
10
Kanalmix
Passgenaue Angebote auf
allen Wegen
16
VERTRIEB
Firmenkundengeschäft
„Hohe Investitionen werden den Kreditinstituten nicht erspart bleiben“ 24
Zahlungsverkehr
Jugendliche setzen auf
bewährte Verfahren
Editorial
4
5
5
6
6
7
BRANCHE
Gastbeitrag
Neue Regeln mit
Nebenwirkungen
32
Anbieterverzeichnis/Index
42
Buchtip/Termine/Impressum
48
Fotos Titel und Inhalt
© fotomek - fotolia.com; © contrastwerkstatt – fotolia.com;
© ullrich - fotolia.com; © peer frings - fotolia.com;
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© rebel - fotolia.com; © Heiner Hamm
UNTERNEHMEN
Japan
Das Land der (wieder)
aufgehenden Sonne
36
Sachwerte
Wachstum in Sicht
38
Veda
Sind Sie ein Talent oder
ein Mensch?
7
Trivadis
IT – das unterschätzte Risiko 23
18
Verbände
Regulierung und Konsolidierung –
Investitionen und Wachstum
20
2
ASSETMANAGEMENT
Assekuranz
Die Lebensversicherung
lohnt sich noch immer
1
30
KURZ + KNAPP
Schlagzeilen – Unternehmen
Bürgschaften haben positiven
Einfluss auf den Kreditzugang
Bankkredite bevorzugt
„Wir haben unser Depot auf
Nachhaltigkeit ausgerichtet“
Omnikanal erfordert
flexible Lösungen
„Im Retail-Bereich wird es neue
Produkte geben“
SERVICE
Group Business Software
Moderne Lösungen verbessern
den Datenschutz und entlasten
den Anwender
29
IT/ORGA
E-Government
Vertrauen gegen Marktmacht
40
Banken+Partner 1 I 14
I nha lt
EXPERTEN IN DIESER AUSGABE
Dr. Bernhard Bauer
Leiter Unternehmensbereich Freie Berufe und
Sonderfinanzierung,
Stadtparkasse München
Dr. Daniel Berndt
Chief Client Officer,
Weltsparen
Ralf Berndt
Vorstand Vertrieb und
Marketing,
Stuttgarter
Lebensversicherung
Werner Braun
Bereichsvorstand Privatkundengeschäft für den
Süden Deutschlands,
Commerzbank
Dragica Csader
Hauptabteilungsleiterin
Produkte,
Bayern-Versicherung
Lebensversicherung
Dr. Markus Faulhaber
Vorstandsvorsitzender,
Allianz
Lebensversicherung
Frank-Henning
Florian
Vorstandsvorsitzender,
R+V Lebensversicherung
Thomas A. Fornol
Mitglied der Geschäftsleitung, Swiss Life
Deutschland und Leiter
Intermediärvertrieb
Norbert Heinen
Vorstandsvorsitzender,
Württembergische
Lebensversicherung
Dr. Sabine Johannsen
Mitglied des
Vorstandes, Investitionsund Förderbank
Niedersachsen – NBank
Frank Kettnaker
Vorstand Vertrieb/
Marketing,
Alte Leipziger –
Hallesche Konzern
Simon Klein
Head Sales of ETPs &
Institutional Mandates
EMEA, Deutsche Asset
& Wealth Management
Iris Kremers
Vorstand,
Talanx Deutschland
Christoph Laarmann
Vorstand,
Barmenia
Lebensversicherung
Harald Lanzinger
Direktionsbeauftragter
Banken, Lebensversicherung von 1871
Ulrich Leitermann
Vorstandsvorsitzender,
Signal Iduna Gruppe
Jörg-M. Lenz
Manager Marketing
E-Signature Solutions,
Softpro – ein KofaxUnternehmen
Dr. Jens Lütcke
Deputy Senior
Vice President DACH,
Klarna Group
Henrich Maaß
Abteilungsdirektor Volkswirtschaft Research
Landesbank HessenThüringen (Helaba)
Stefan Mecklenburg
Bereichsleiter
Versicherungen,
Targobank
Andreas Neukirch
Vorstand,
GLS Bank
Roland Pecsenye
Director Global Sales &
Business Development,
Digital Channels,
Misys
Nils Rahe
Marketing Manager,
VTB Direktbank
Michael Rossitsch
Manager Banking,
Sopra Steria Consulting
Thomas Saalmüller
Business Unit Director
Promotional &
Commercial Banks,
Sopra Steria Consulting
Hermann
Schrögenauer
Vorstand Vetrieb,
Zurich Gruppe
Andreas Schwarz
Vorstand,
Credit Life
Günther Soboll
Hauptbevollmächtigter,
Canada Life Deutschland
Paul Stein
Vertriebsvorstand,
Debeka
Versicherungen
Ralf Sterck
Key Account
Manager,
VEDA HR
Informationssysteme
Achim Thienel
Account Manager,
Misys
Jens Tolckmitt
Hauptgeschäftsführer,
Verband deutscher
Pfandbriefbanken (vdp)
Dr. Anke Valentin
Edinburgh Napier
University
Dunja Warzecha
Spezialistin OnlineVertrieb,
Deutsche Apothekerund Ärztebank
Michael Weidmann
Vorstand Vertrieb,
Sparda-Bank Hessen
Jan Weilbacher
Bereichsleiter
Vertriebsmanagement,
1822direkt
Klaus Windheuser
Geschäftsbereichsleitung Corporate Banking
Financial Engineering,
Commerzbank
Banken+Partner 1 I 15
3
Foto: © contrastwerkstatt – fotolia.com
k ur z + knapp
Deutsche Rentner
weiterhin gut abgesichert
Deutschland belegt bei der finanziellen Absicherung und
Lebensqualität von Rentnern den neunten Platz von 150
untersuchten Ländern. Das ist das Ergebnis der neuesten
„Global Retirement Index“-Studie von Natixis Global AssetManagement (NGAM). Die Bundesrepublik zeichnet sich
durch starke Fundamentaldaten und ein sehr gutes Sozialund Gesundheitssystem aus.
Allerdings spiegeln die Studienergebnisse auch die 2014
zeitweise schwächere Wirtschaftsentwicklung sowie sinkende Realzinsen wider, die Rentner und Sparer in beson-
derem Maße belasten. „Die anhaltende Niedrigzinspolitik
hat negative Auswirklungen auf die Vermögen von Sparern
und künftigen Ruheständlern“, betont Jörg Knaf, Executive
Managing Director von NGAM in Deutschland, Österreich
und der deutschsprachigen Schweiz. „Hinzu kommt, dass
der Abwärtstrend, den wir seit vielen Jahren beobachten,
darauf hindeutet, dass das staatliche Rentensystem weiter
geschwächt wird.“ Deutsche Arbeitnehmer sollten sich
daher nicht auf die gesetzlicher Rente verlassen.
www.ngam.natixis.com
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Schlagzeilen
Kunden kümmern sich um Zahlungssicherheit
Immer mehr Verbraucher sind bereit, am Schutz
ihrer Kredit- und EC-Karten aktiv mitzuarbeiten, um
betrügerische Transaktionen zu verhindern. Dabei
sorgen sie sich nicht so sehr um die finanziellen Verluste, sondern um den Aufwand der mit der Lösung
eines Betrugs verbundenen Probleme. www.fico.com
Verbraucherinformationen gelten als nützlich
Nur neun Prozent der Verbraucher finden Produkt­
informationsblätter wenig oder gar nicht nützlich.
Beim Beratungsprotokoll sind es elf Prozent der
www.ebs-umfrage.de
befragten Bankkunden .
Vorsicht der Anleger steigt mit dem Dax
Trotz steigender Börsenkurse ist die Risikobereitschaft der Anleger bei Aktienkäufen geringer
geworden. Ein Grund dafür könnte sein, dass die
Hausse vorwiegend von der Notenbank genährt
wird und weniger von der Konjuktur. www.ubs.com/
deutschland
Managergehälter werden weltweit erhöht
Die Grundgehälter von Managern und Fachkräften
in der Finanzbranche steigen 2015 um durchschnittlich 2,3 bis 3,2 Prozent. Während Angestellte in den
•••••••••••••••••••••••••••••••••
4
Emerging Markets allerdings mit einem Anstieg um
bis zu acht Prozent rechnen können, werden die
Gehälter in Europa voraussichtlich nur um maximal
www.mercer.com
zwei Prozent steigen. Unternehmen
Sparkassen-Websites bei Nutzerfreundlichkeit
www.f-i.de
erneut vorne.
Targo Autobank ist nach der Pilotphase jetzt offiziell
www.targobank.de
am Markt gestartet.
BÖAG Börsen AG, die Trägergesellschaft der Börsen
Hamburg und Hannover, startet die Sparbriefbörse
www.boersenag.de
Deutschland.
Avaloq hat mit der isbank die erste Retailbank in
Deutschland als Kunden gewonnen. www.avaloq.com
Initiative Geldkarte hat sich in Initiative Deutsche
www.initiative-dz.de
Zahlungssysteme umbenannt.
Aktuelle Nachrichten aus der Finanzbranche:
täglich im Internet, wöchentlich per E-Mail,
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kurz + knapp
Bürgschaften haben positiven
Einfluss auf den Kreditzugang
Dr. Anke Valentin
Edinburgh Napier
University
Welchen Einfluss haben die deutschen Bürgschaftsbanken auf den
Kreditzugang kleiner und mittlerer
Unternehmen (KMU)? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Promotion
von Anke Valentin an der Edinburgh
Napier University. Die Ergebnisse
der Untersuchung, für die insgesamt
157 KMU befragt wurden, belegen:
Ohne Bürgschaftsbanken wären viele Kredite nicht vergeben worden.
Damit wurde deren Fähigkeit, Kreditrestriktionen für kleine und mittlere Unternehmen abzumildern und
deren Bedeutung für die KMU-Finanzierung wissenschaftlich belegt.
Verglichen mit großen Unternehmen verfügen KMU häufig nur über
eine geringe Eigenkapitalausstattung
und wenige Sicherheiten. Darüber
hinaus fehlen ihnen oft die technischen und personellen Ressourcen
für ein eigenes Berichtssystem. Das
erschwert es den kreditgebenden
Banken, die benötigten Informationen zu bekommen, um die Kreditwürdigkeit der Unternehmen zu
bewerten. Die so entstehenden Informationsasymmetrien gepaart mit
fehlenden Möglichkeiten der Risikoabsicherung führen häufig zu Kreditrestriktionen seitens der Banken.
Aufgrund der enormen Bedeutung
kleiner und mittlerer Unternehmen
Banken+Partner 1 I 15
in Deutschland kann ein restriktives
Kreditvergabeverhalten der Banken
zu einer Schwächung der Wirtschaft
führen, wenn dringend benötigte Investitionen nicht erfolgen oder
Unternehmensgründungen nicht realisiert werden. An dieser Stelle setzen
die Bürgschaftsbanken an. Sie stellen
Bürgschaften für KMU bereit, die das
Risiko der Banken reduzieren und so
eine Kreditvergabe ermöglichen.
Die Promotion untersuchte, ob
Bürgschaften der Bürgschaftsbank
Hessen den Kreditzugang für KMU
verbessern und bestehende Informationsasymmetrien beseitigen können.
Dabei zeigte sich, dass
u die Vergabe einer Bürgschaft entscheidend ist, wenn KMU zwar
erfolgversprechende Businesspläne und -ideen vorstellen können,
ihnen jedoch eigene Sicherheiten
fehlen. In diesen Fällen kann die
Stellung einer Bürgschaft die Kreditvergabe trotzdem ermöglichen.
u die Bürgschaftsbank eine wichtige Basis für die Überwindung von
Informationsasymmetrien und die
Bildung von Vertrauen zwischen
Bank und KMU bildet. Denn während der Kreditlaufzeit können die
Institute Informationen über die
KMU gewinnen.
Dieses Vertrauen ist ein entscheidender Bestandteil in der Beziehung
zwischen Banken und Kunden. Die
Forschung hat damit gezeigt, dass die
Vergabe einer Bürgschaft durch die
Bürgschaftsbank und die damit einhergehende Kreditvergabe wichtige
Voraussetzungen für das Entstehen
und die Festigung einer Bank-KundeBeziehung sind. 
Bankkredite
bevorzugt
Neun von zehn Deutschen können
sich nicht vorstellen, über OnlinePortale Kredite von Privatpersonen
in Anspruch zu nehmen oder selbst
ein Darlehen zu vergeben. Nur zwei
Prozent nutzen so eine Plattform derzeit, weitere vier Prozent haben sie
ausprobiert, waren aber nicht zufrieden. Sieben Prozent können sich die
Nutzung zumindest vorstellen. Das
sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage „Digitale Finanztrends
2015“ der CreditPlus Bank.
So genannte Peer-to-Peer-Kredite,
bei denen Privatpersonen sich untereinander Darlehen gewähren, werden sich vorerst also nicht so leicht
durchsetzen: Denn die Hälfte der
Bundesbürger verleiht aus Prinzip
weder online noch offline Geld und
nimmt auch selbst keinen Kredit von
Privatpersonen an. Weitere 25 Prozent vertrauen den vermittelnden
Portalbetreibern nicht. Elf Prozent
sehen die Vergabe von Darlehen als
alleinige Aufgabe einer Bank.
Frauen sind dabei besonders skeptisch: 53 Prozent würden sich grundsätzlich kein Geld leihen im Vergleich
zu 45 Prozent bei den Männern. Letztere haben im Vergleich zu den Frauen schon etwas häufiger online Geld
von Privatpersonen geliehen (sieben
Prozent im Vergleich zu fünf Prozent)
und können sich das auch eher für
die Zukunft vorstellen (acht Prozent
im Vergleich zu vier Prozent).
„Peer-to-Peer-Kredite sind noch
ein Nischengeschäft“, fasst CreditPlus-Vorstandsvorsitzender Jan W.
Wagner die Ergebnisse zusammen.
„Die Mehrheit der Deutschen vertraut beim Thema Ratenkredit den
Banken.“

5
k ur z + knapp
Eigenanlagen
„Wir haben unser Depot auf Nachhaltigkeit ausgerichtet“
Dr. Sabine Johannsen
Mitglied des Vorstandes,
Investitions- und Förderbank
Niedersachsen – NBank
Frau Dr. Johannsen, vor gut einem Jahr hat sich die NBank
entschlossen, ihre eigenen Finanzanlagen auf nachhaltige
Investments umzustellen. Weshalb?
Johannsen: Unsere Aufgabe ist es, Fördermittel des Landes
an Unternehmen als verlorene Zuschüsse und Darlehen zu vergeben oder uns an diesen zu beteiligen. An die Unternehmen
stellen wir hohe Ansprüche – gerade in Sachen Nachhaltigkeit.
Sie dürfen beispielsweise für den geförderten Bereich keine
Zeitarbeitskräfte beschäftigen, müssen auf Umweltschutz achten und natürlich keine Berührung mit Korruption oder Schwarzarbeit haben. Da ist es nur recht und billig, wenn wir uns auch
selbst an die von uns definierten Maßstäbe halten.
In welchen Asset-Klassen sind Sie aktiv?
Johannsen: Wir sind bei unserer Kapitalanlage extrem konservativ aufgestellt und investieren ausschließlich in Staatsanleihen und von Staaten garantierte Anleihen. Dazu gehören
beispielsweise Skandinavische Covered Bonds. Künftig wollen
wir auch in ganz normale Unternehmensanleihen investieren –
wenn der Emittent unseren Anforderungen entspricht.
Wie sehen diese Anforderungen aus?
Johannsen: Wir haben einen Kriterienkatalog definiert,
der in erster Linie soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt. Da wir überwiegend in Staatsanleihen anlegen, spielt
beispielsweise die Menschenrechtssituation in den jeweiligen
Ländern eine wichtige Rolle bei der Bewertung.
Nehmen Sie die Bewertung selbst vor oder arbeiten Sie mit
Partnern zusammen?
Johannsen: Das Portfoliomanagement haben wir an die
Nord/LB Asset-Management ausgelagert, die das Nachhaltigkeitsresearch der imug Beratungsgesellschaft nutzt. Wir selbst
stecken über unseren Verwaltungsrat die Grundlinien ab. 
Omnikanal erfordert flexible Lösungen
Jörg-M. Lenz
Manager Marketing E-Signature
Solutions, Softpro
– ein KofaxUnternehmen
Kunden verwenden Kommunkationskanäle zur Interaktion mit ihrer Bank
immer flexibler. Sie erwarten, dass
ein Vorgang, der in einer Filiale im
Beratungsgespräch begonnen wurde,
online fortgesetzt werden kann – und
umgekehrt. Erfolgreiche OmnikanalInitiativen basieren daher nicht zuletzt
auf einer flexiblen Signaturlösung.
Sowohl im Private- wie auch im
Retailbanking hat die Unterschrift
6
als besonders persönlicher Nachweis
einer Willenserklärung auch eine
emotionale Note. Schon seit vielen
Jahren hat sich die Einbindung der
eigenhändigen Unterschrift in den
digitalen Workflow im stationären
Bereich bewährt. Jetzt gilt es, das auch
in anderen Vertriebskanälen zu erreichen. Entscheidend ist die Vermeidung von Insellösungen, etwa durch
die Bindung an bestimmte Hardware
oder Einschränkungen bei der Unterstützung wichtiger Betriebssysteme.
Unterschriften lassen sich auch
auf zahlreichen mobilen Geräten mit
hoher Aussagefähigkeit erfassen.
Zahlreiche Tablets und Smartphones
arbeiten mit der gleichen Technik wie
Unterschriftenpads und ermöglichen
damit eine differenzierte Aufnahme
besonders charakteristischer Merkmale von Unterzeichnern.
Kofax SignDoc ist ein Beispiel für
eine Signaturlösung, die alle Gerätetypen für die Erfassung von Unterschriften unterstützt. Die Erfassung und Verknüpfung von Unterschriftsdaten mit
dem Inhalt von Dokumenten erfolgt
nach internationalen Standards. Die
Lösung wird weltweit von Kreditinstituten verwendet. Die Einbindung in
Kernbankanwendungen erfolgt in der
Regel über das SDK. Kofax SingDoc ist
nicht auf die Authentifizierung durch
Unterschriften begrenzt. In einigen
Anwendungen werden auch weitere
Authentifizierungsmerkmale, wie Zeitstempel und GPS-Daten, genutzt. 
Banken+Partner 1 I 15
ETFs
„Im Retail-Bereich wird es
neue Produkte geben“
Herr Klein, Exchange Traded Fonds, kurz ETFs, werden gerade
bei institutionellen Anlegern immer beliebter. Weshalb?
Klein: Dafür gibt es mehrere Gründe. Institutionelle Inves­
toren nutzen ETFs immer häufiger für die strategische Asset
Allocation. Sie können darüber sehr kostengünstig einzelne
Märkte abdecken. Doch auch in der taktischen Allokation werden ETFs eingesetzt. Aufgrund der niedrigen Gebühren und der
hohen Liquidität nutzen manche Portfoliomanager ETFs derzeit
gerne, um kurzfristig Geld in interessanten Märkten zu investieren.
Im Gegensatz dazu sind ETFs bei privaten Anlegern noch nicht
so weit verbreitet. Was ist der Grund dafür?
Klein: Ganz einfach: Es gibt noch zu wenige Produkte auf
ETF-Basis für Retailkunden. Dabei könnte man Privatanlegern
damit beispielsweise kostengünstig den Weg in neue Märkte
ebnen. Gerade im Online-Bereich sind solche Angebote denkbar und es gibt auch schon erste erfolgreiche Produkte. Wir
sind überzeugt, dass in diesem Bereich noch einiges passieren
wird.
Nun wurden in den vergangenen Monaten viele ETFs auf die
sogenannte physische Replikation umgestellt. Was hat es
damit auf sich?
Klein: Bei der physischen Replikation werden die Papiere des
Index, den der ETF abbildet, tatsächlich gekauft. Der Index wird
also nicht mit Derivaten nachgebildet. Das ist gerade für institutionelle Investoren wichtig, die beispielsweise in Aktien inves­
tieren dürfen, aber nicht in Derivate. Auch deshalb haben wir
viele unserer ETFs auf physische Replikation umgestellt. Nicht
in allen Märkten ist das jedoch sinnvoll oder sogar möglich. In
Indien hat man mit der synthetischen Replikation beispielsweise
derzeit geringere Kosten. Da ist eine Umstellung nicht sinnvoll. 
Simon Klein
Head Sales of ETPs &
Institutional Mandates EMEA and Asia,
Deutsche Asset & Wealth Management
Banken+Partner 1 I 15
Sind Sie ein Talent oder
ein Mensch?
Ein Kommentar von Ralf Sterck:
In den Vorstandsetagen der
Kreditins­titute ist Bewegung. Banken stehen nicht nur durch regulatorische Auflagen, sondern auch im
Wettbewerb großen Herausforderungen gegenüber. Woher nehmen
sie die Mannschaft, um diese zu
bewältigen?
Spätestens bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 haben wir
gelernt, dass Höchstleistung aus
Teamgeist resultiert. Kultur, Engagement und Führungsstärke, sie alle
entscheiden darüber, ob Mittelmäßigkeit herrscht oder ob ein Team zu
den Besten gehört.
Ralf Sterck
Key Account
Manager,
VEDA HR
Informationssysteme
Es reicht also nicht, gute Mitarbeiter zu sammeln und sie an
passende Stellen zu setzen. Vielmehr muss es unsere Aufgabe sein, diesen Talenten Bestleistungen zu ermöglichen,
indem wir ihnen gemeinsame Ziele an die Hand geben. Dieses sogenannte Empowerment ist der entscheidende Schritt
vom Talentmanagement zum People Management.
Während beim Talentmanagement der Prozess im Mittelpunkt stand, ist es beim People Management der Mensch. Er
ist das Entscheidende auch (und gerade) bei Dienstleistern.
Das Management der Ressource Mensch muss die Bedürfnisse jedes einzelnen treffen, ihm Ziele setzen und einen
Rahmen geben, in dem er diese Ziele bestmöglich erfüllen
kann. Daraus ergibt sich – nicht von alleine, aber als logische Folge – ein motiviertes Team, das richtig guten Kundenservice abliefert.
Einen Service, auf den es stolz sein kann. Das ist bei der
Generation Y nicht anders als bei uns Babyboomern: Wir
wollen ein stimmiges Gesamtpaket. Gutes Gehalt? Klar.
Work-Life-Balance? Selbstverständlich. Spannende Aufgaben, Entwicklungsmöglichkeiten – sicher. Aber vor allem
wollen wir, dass der Beitrag, den wir täglich leisten, wertvoll
ist und ernst genommen wird. Wir wollen als Mensch wahrgenommen werden, nicht als Prozessbestandteil. Oder? 
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VEDA HR Informationssysteme AG
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7
S c hwerpunktth ema – Omnikanal-Ban k i n g
PROLOG
Zwischen Wunsch
und Wirklichkeit
Investitionen in digitale Kanäle stehen auf der Agenda fast aller
Banken und Sparkassen. Doch die Erwartungen an einen vollvirtuellen Informations-, Kommunikations-, Transaktions- und SalesKanal erfüllen derzeit gerade einmal 58 Prozent der Kreditinstitute.
Und anstelle von Vernetzung der verschiedenen Vertriebswege ist
die Realität noch immer von erzwungenen Kanalwechseln geprägt.
Erlebnis, Komfort und Leistung über
alle Kanäle hinweg – das Idealbild
des Omnikanal-Vertriebs suchte der
Bankkunde auch 2014 weitgehend
vergeblich. So lautet ein Ergebnis der
„Pass Studie Online-Banking 2014“,
für die 50 Webauftritte deutscher,
schweizerischer und österreichischer
Banken mit einem idealtypischen
Referenzmodell verglichen sowie
rund 62.000 Webseitenbesucher
befragt wurden.
Nur wenige Gesamtkonzepte
„Anstatt innovativ und dynamisch
agieren viele Banken nach wie vor
noch sehr verhalten und orientie-
8
ren sich an Konzepten, die aus den
Anfängen des Internet-Vertriebs
stammen“, erklärt Christine Spietz,
Head of Business Research bei der
Pass Consulting Group. Konsequente, auf die Nutzeranforderungen
abgestimmte, Gesamtkonzepte seien
selten.
Welche Verschiebungen es in den
vergangenen Jahren bei vielen Instituten gegeben hat, zeigt die Betrachtung der Online-Abschlussmöglichkeiten für Neukunden (siehe Grafik).
So hat sich beim Standardprodukt
Girokonto seit 2010 nicht viel bewegt.
Der Prozentsatz der Banken, bei
denen der Onlineabschluss eines
Girokontos möglich ist, liegt über die
Banken+Partner 1 I 15
O mn i k a n a l -B a n k i n g – S c h w e rp u nk t t h e m a
Anteil der Online-Abschlussmöglichkeiten für Neukunden
Vergleich 2010-2014
69
66
Girokonto
49
Kreditkarte
63
69
Depot
43
43
49
56
56
Geldanlage
56
54
Altersvorsorge
7
11
14
0
25
2014
2012
50
2010
für Bestandskunden möglich ist.
Dagegen scheint sich der Fokus auf
ein anderes Produkt verschoben zu
haben: den Privatkredit. Hier stieg die
Möglichkeit eines Online-Abschlusses
für Neukunden in den vergangenen
vier Jahren immerhin um 15 Prozent.
Kanalwechsel erzwingen
Die Virtualisierung im Retailbanking
bedeutet allerdings nicht, dass die
Interaktion von Mensch zu Mensch
entbehrlich wird – sie gewinnt, so
die Pass Consulting Group, sogar an
Bedeutung. Anstelle der Vernetzung
der Vertriebswege ist die Realität
jedoch noch von erzwungenen Kanal-
75
(Alle Angaben in Prozent.)
n=27-55, Anteil der Online-Abschlussmöglichkeiten bei allen angebotenen
Produkten in %, *ab 2014: nur Riesterrenten, davor: alle Vorsorgeprodukte
Banken+Partner 1 I 15
63
69
Privatkredit
Jahre relativ konstant bei 66 bis 69
Prozent. Eine ähnliche Stagnation
ist bei der Online-Eröffnung einer
Geldanlage erkennbar. Hier ist der
Wert seit 2010 zwar um sieben Prozent gesunken, in den vergangenen
beiden Jahren allerdings konstant
geblieben.
Ein deutlicher Rückgang ist dagegen bei den Kreditkarten zu verzeichnen. Konnten sie 2010 noch
bei 69 Prozent der Banken über den
Online-Kanal erworben werden, ist
dies heute nur noch bei 49 Prozent
der Institute möglich. Das lässt sich
hauptsächlich darauf zurückführen, dass bei einigen Banken der
Abschluss einer Kreditkarte nur noch
69
Quelle: PASS Consulting Group
wechseln geprägt. So verweigerten
im Rahmen von Mystery Analysen
mehrere Banken eine telefonische
Auskunft zum Produktangebot. Von
250 E-Mails blieben 30 unbeantwortet, 41 Mal erhielten die Tester einen
Werbetext oder wurden auf andere
Kanäle, beispielsweiese die Filiale,
verwiesen.
Der Weg zur digitalen Bank ist für
viele Institute in Deutschland, Österreich und der Schweiz also noch weit.
Nachholbedarf besteht vor allem im
Online-Abschluss, bei der Optimierung des Angebots für mobile Endgeräte und in der kanalübergreifenden
Vernetzung der Prozesse.
Margaretha Hamm
9
S C H WERPUNKTTHEMA – Omnikanal-Ban k i n g
Vertriebswege
„Wir benötigen Offenheit im Denken“
Die Kunden von heute zwingen die Kreditinstitute zum Umdenken. Gewöhnt an die Nutzung unterschiedlichster Kommunikationswege, pflegen sie eine andere Beziehung zu ihrer Bank als noch
vor einigen Jahren. Banken und Sparkassen haben reagiert und neue Vertriebskanäle geschaffen
– weitere werden folgen. Die Herausforderung lautet jetzt, diese in ihre bestehenden Kernbankensysteme zu integrieren, so die Teilnehmer eine Diskussionsrunde von „Banken+Partner“.
Dr. Daniel Berndt
Chief Client Officer,
Weltsparen
Dr. Jens Lütcke
Deputy Senior
Vice President DACH,
Klarna Group
Andreas Neukirch
Vorstand,
GLS Bank
Roland Pecsenye
Director Global Sales &
Business Development,
Digital Channels,
Misys
10
Vor welchen Herausforderungen steht
die Finanzwirtschaft bei der Integration
neuer Vertriebswege?
Berndt: Die größte Herausforderung
für uns ist sicherlich die Entwicklung
digitaler Vertriebswege. Unser Kundenstamm setzt sich aus verschiedenen
Altersklassen zusammen – und deren
Ansprüche an die Kommunikation mit
den Banken sind so individuell wie eben
nur möglich. Ich sage es ganz salopp:
Der eine mag’s offline, der andere mag’s
lieber online, mit oder ohne Medienbruch. Jeder Kunde ist anders. Diese
Bedürfnisse müssen wir verstehen
und unsere Kommunikationsstrategie
im Rahmen regulatorischer Vorgaben
danach ausrichten.
Thienel: Das Thema der digitalen
Vertriebswege beschäftigt auch uns
schon seit langem. Daran wird sich
langfristig auch nichts ändern, denn
Deutschland ist generell ein vielschichtiger Markt. Wir als Partner der Banken
haben uns dafür gerüstet. Zum einen
mit dem Kauf der IND Group als Partner in den Bereichen Zahlungsverkehr
sowie Online- und Mobile-Banking. Zum
anderen durch die in vielen Projekten
gewonnene Erfahrung, moderne digitale
Channel-Lösungen im Frontend an die
teilweise veralteten Backend-Systeme
der Banken anzubinden beziehungsweise im Idealfall, diese durch State-of-theArt-Lösungen gleich mit zu ersetzen.
Weilbacher: Als 1822direkt sind wir
mit unserem reinen Online-Vertrieb
natürlich in einer komfortablen Position. Anpassungskosten zur Anbindung
von stationärem Vertrieb entfallen.
Zudem verfügen wir über eine technisch schlanke Infrastruktur, unsere
Internetseite, das Online-Banking und
die Callcenter-Anwendungen können
wir auch unabhängig von den normalen
Regel-Releases der großen Rechenzentren weiterentwickeln. Gleichwohl stehen auch wir vor der Frage, wie wir den
schnellen Marktveränderungen folgen,
in welche Themenfelder wir investieren
und sie technisch lösen können.
Pecsenye: Wir beobachten derzeit
die Verschmelzung zweier Welten. Auf
der einen Seite stehen wir vor der Aufgabe, einen idealen Kundenservice auch
digital zu ermöglichen. Zudem erfinden
heutzutage nicht zwangsläufig die Banken neue Produkte, sondern beziehen
immer häufiger ihre Kunden mit ein. Daraus gehen auch neue Prozesse hervor.
Banken+Partner 1 I 15
Fotos: © Heiner Hamm
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Gesprächsteilnehmer: Es reicht nicht, die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen – sie müssen auch erfüllt werden.
Das setzt eine moderne und stabile ITLandschaft voraus. Auf der anderen Seite können sich die Banken nur schwer
von ihren veralteten Kernbanksystemen
und damit langsamen Prozessketten
lösen – aus regulatorischen und finanziellen Gründen. Trotzdem müssen die
Banken die Kundenbedürfnisse erfüllen.
Das sinnvoll und innovativ zu kombinieren, stellt für uns die größte Herausforderung dar.
Warzecha: Unser Ziel und gleichzeitig die Herausforderung ist es, Serviceund Qualitätsführer für unsere Kunden
zu werden. Dazu gehört auch das Thema
Digitalisierung, dem sich mittlerweile
kein Institut entziehen kann. Wir sind
gezwungen, neue digitale Vertriebskanäle aufzubauen, die das gleiche Serviceerlebnis wie die klassischen analogen Kanäle bieten. Womit wir in der
apoBank tatsächlich die Qualität aus der
Filiale ins Internet transportieren konnten, ist unser Pilotprojekt der Videobe-
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ratung. Das Feedback der Kunden war
ausgesprochen positiv. Grundlage dafür
war der Blick aus Kundenperspektive.
Der ist uns an dieser Stelle sehr gut
gelungen.
Neukirch: Da gebe ich Frau Warzecha recht. Der Kunde muss auch
online einen besonderen Serviceeffekt
wahrnehmen. Dazu müssen zahlreiche
Prozesse ineinandergreifen. Das beginnt
bei den rechtlichen Notwendigkeiten,
geht über einen technischen Workflow
mit größtmöglicher Effizienz bis hin zu
einem agilen Kernbanksystem. Dazu
müssen wir uns auch von alten Gewohnheiten befreien. Wenn man das schafft,
eröffnen sich vollkommen neue Perspektiven. Genau das ist das Spannende
an unserer Arbeit.
Lütcke: Ich kann mich meinen Vorrednern in allen Punkten anschließen.
Das Zusammenspiel der unterschiedlichen digitalen und analogen Kanäle ist
elementar. Wir bewegen uns in einem
sehr stark von Regulierung geprägten
Bereich. Nehmen wir beispielsweise
das Thema Geldwäsche. Im Unterschied
zu vielen anderen Ländern sind die AntiGeldwäscheanforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
sehr streng. Das erschwert und hemmt
viele Prozesse, weil sie einfach komplizierter geworden sind. Der Verbraucher
nimmt darauf keine Rücksicht. Das ist
aktuell sicherlich eine der größten Herausforderungen.
Rahe: Die zunehmende staatliche
Regulierung betrifft auch uns. Und sie
geht immer mit einer gewissen Ressourcenbindung einher. Deswegen ist das
Wissen um die eigenen Kernkompetenzen so wichtig, um keine Ressourcen zu
verschwenden. Unsere Kernkompetenz
ist eine schlanke Unternehmensorganisation. Sie ermöglicht es uns, Prozesse
schnell abzuwägen, abzuwickeln und
zügig Entscheidungen zu treffen. Dazu
muss aber unser Gesamtsystem rei-
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bungslos funktionieren. Wie Herr Lütcke
schon anmerkte, den Kunden interessieren die Prozesse im Hintergrund nicht.
Er will bestmöglichen Service, unabhängig von Zeit und Ort. Wir müssen ihm
den Weg dorthin ebnen. Und immer im
Blick haben, welchen Kanal er nutzt und
welche Information hier relevant für ihn
ist. Dann kann ich als Bank die eigenen
Kanäle auch optimieren.
Den Kunden im Blick behalten: Wie
schafft man das?
Weilbacher: Man muss sein Denken
ändern. Vertriebskanäle zu integrieren
ist nicht die Schwierigkeit. Die Herausforderung liegt darin, den Kunden zu
binden. Gerade bei den neuen Angeboten von FinTechs besteht die Gefahr,
dass die Banken in eine Abwicklerrolle
gedrängt werden. Dazu ist es zwingend
notwendig, über den Tellerrand hinaus zu
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blicken und auch diese Angebote unter
die Lupe zu nehmen. Solche Anbieter
müssen wir an Bord holen, integrieren
und nicht blockieren. Dazu benötigen
wir eine gewisse Aufgeschlossenheit,
flexible Systeme und Offenheit im Denken.
Warzecha: Das ist ein sehr guter
Ansatz. Es reicht nicht, lediglich die
Bedürfnisse der Kunden zu erkennen,
wir müssen sie auch bedienen und den
Nerv des Kunden treffen. Denn häufig
äußern unsere Kunden Bedürfnisse,
die am Ende gar nicht zum Tragen kommen. Um sich an dieser Stelle nicht zu
verkalkulieren, bedarf es viel Feingefühl
und – wie Herr Weilbacher schon sagte
– Offenheit im Denken.
Weilbacher: Und es braucht eine
gewisse Trial-and-Error-Kultur, um den
schnellen Marktveränderungen Rechnung zu tragen.
Lütcke: Dieser Ansicht bin ich auch.
Wir können nicht alles umsetzen,
was der Kunde in diversen Umfragen
wünscht. Da schließe ich mich Frau
Warzecha an. Den Trial-and-ErrorAnsatz halte ich für einen vielversprechenden Weg. Immer in der Relation von
Kosten und Nutzen. Denn das Verhalten
des einzelnen Kunden ändert sich häufig
auch mit den Angeboten, die er von seiner Bank erhält.
Wie erfahren Sie denn dann tatsächlich, was die Kunden wollen – wenn sie
es manchmal selbst nicht wissen?
Rahe: Mit einer Kundenbefragung
allein ist es gewiss nicht getan. Was
Kunden wirklich wollen, bekomme ich
nur heraus, indem ich den Markt beobachte und schaue, was up to date ist,
oder in welchen Bereichen sich andere Branchen bewegen. Nicht einfach
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kopieren, sondern analysieren, was man
selbst besser machen könnte.
Lütcke: Wir reden ständig darüber,
die Kunden im Blick zu haben. Voraussetzung ist doch aber zu wissen, wer
meine Kunden überhaupt sind. Erst daraus lassen sich verschiedene Kanäle
für verschiedene Kundengruppen entwickeln. Voraussetzung dafür ist allerdings, seine eigenen Grenzen zu kennen
und zu erkennen.
Weilbacher: Wichtig ist am Anfang
die Entscheidung, wem ich ein Angebot
unterbreiten möchte. Man kann nicht
die Wünsche jeder Zielgruppe befriedigen. Vielleicht ergreift ein Institut auch
die Chance, sich als Nischenanbieter
zu etablieren. Aber für Filial- und Direktbanken gilt: Der Kunde muss unabhängig
vom Geschäftsmodell immer das Gefühl
haben, dass er persönlich und individuell bedient wird.
Berndt: Genau diese Nische haben
wir gefunden. Als Bank muss man dieser aber auch treu bleiben, sonst verliert
man sehr schnell seine Strategie. Denn
sein Geschäftsmodell zu erweitern, zieht
immer auch Konsequenzen nach sich.
Sei es in der IT, auf der Kostenseite oder
im Risikomanagement.
Neukirch: Das zeigt die besondere
Herausforderung in der Finanzbranche.
Die meisten Banken nämlich wissen gar
nicht, welche Überlegungen die Kunden
gemacht haben, bevor sie eine Bank
kontaktieren und Service, Geld oder Zeit
in Anspruch nehmen. Um keine falschen
Erwartungen zu wecken, müssen die
Institute den Kunden veranschaulichen,
worin die Kernleistung des Instituts
eigentlich besteht.
Welche Rolle spielt bei all dem das
Thema Regulierung?
Warzecha: Das Thema Regulierung
ist für uns ständig präsent. Sogar bei
unserer Videoberatung. Anfang vergan-
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genen Jahres hat die BaFin das VideoIdent-Verfahren abgesegnet. Noch fehlen hier detaillierte Informationen, so
dass wir noch im Unklaren darüber sind,
wie das System umgesetzt werden soll.
Lütcke: Das Video-Ident-Verfahren
ist in der Tat ein gutes Beispiel dafür,
wie ein Markt reguliert werden kann.
Wir allerdings haben erlebt, dass solche
Ideen weniger staatlich, sondern eher
durch die Branche gehemmt werden.
Manche Institute haben unserer Ansicht
nach gar kein Interesse daran, Lösungen
in diesem Bereich zu forcieren. Denn
diese innovativen Verfahren ermöglichen den Kunden auch einen schnellen
Konto- und Bankwechsel. Regulierung
ist dann eine Möglichkeit, den Wettbewerb zu behindern. Über kurz oder lang
werden sich innovative Lösungen aber
durchsetzen. Manche Entwicklungen
kann man nicht aufhalten.
Neukirch: Das ist das klassische
Muster, wenn man Entwicklungen verschläft. Regulatorisch wird man aber
von der BaFin sehr schnell ausgebremst,
sollte man zu leichtsinnig probieren,
was möglich ist. Das „Trial-and-Error“Prinzip muss man beherrschen. Dazu ist
es auch notwendig, mit Fehlern umgehen zu können.
Berndt: Letztlich ist das auch eine
Frage des Mutes. Dieser ist in einem
großen Unternehmen natürlich kleiner
als in einem Start-Up. Wie Herr Neukirch schon angedeutet hat, Probieren
bedingt immer, dass man auch Fehler
macht. Wir hatten das Glück bei unserem Start, ehrliches Feedback von verständnisvollen und interessierten Kunden zu erhalten.
Rahe: Jetzt sind wir wieder bei der
Frage angelangt, was der Kunde nun
wirklich möchte. Danach müssen wir
auch unsere Prozesse ausrichten.
Selbst wenn wir uns eine Welt ohne
Medienbrüche wünschen – der Kunde
Nils Rahe
Marketing Manager,
VTB Direktbank
Achim Thienel
Account Manager,
Misys
Dunja Warzecha
Spezialistin Online-Vertrieb,
Deutsche Apotheker- und
Ärztebank
Jan Weilbacher
Bereichsleiter
Vertriebsmanagement,
1822direkt
entscheidet letztlich wie und wann er
mit uns kommunizieren möchte. Herr
Berndt hat es eingangs schon erwähnt:
Jeder Kunde ist anders. Zudem setzt der
Kunde einen flexiblen Kanalwechsel
voraus. Uns bleibt dabei die Aufgabe,
ihn auf seiner „Reise“ zu begleiten, die
Touchpoints zu bewerten und die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.
Warzecha: Sie sagen es, wir müssen
es den Kunden ermöglichen, flexibel
zwischen den Kanälen zu switchen. In
der optimalen Vernetzung der Kanäle
besteht die eigentliche Schwierigkeit.
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Bei vielen Instituten ist es nach wie
vor noch nicht möglich, einen SalesProzess vom Smartphone über den Chat
am PC bis hin zur Beratung in der Filiale
zum Abschluss zu bringen. Anstelle von
Vernetzung gibt es in der Praxis noch zu
viele erzwungene Kanalwechsel. Noch
fehlen vielen Banken die technischen
Voraussetzungen für einen einheitlichen
Prozess über alle Kanäle.
Weilbacher: Die Umsetzung einer
medienbruchfreien Welt wird noch sehr
lange dauern. Wir sprachen bereits darüber, dass der Kunde über jeden Kanal
in derselben Weise bedient werden
muss. Neben der Beseitigung unnötiger
Medienbrüche sind daher lückenlose
und vollständige Informationen in jedem
Kanal erforderlich, um ein positives Kundenerlebnis zu erzielen und die Aufwände zu reduzieren.
Thienel: Wobei die Ausgestaltung
der einzelnen Kanäle bei der Ansprache
der Kunden unterschiedlich sein kann –
abhängig beispielsweise von den Altersgruppen.
Was halten Sie denn von diesem Ansatz?
Warzecha: Das finde ich gut. Ich würde es aber nicht nur von der Altersgruppe abhängig machen, sondern auch von
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der Zielgruppe und deren persönlicher
Lebenssituation.
Rahe: Wobei ich der Meinung bin,
dass typische Zielgruppen aufgrund
des soziologischen und demografischen
Wandels mehr und mehr zerfallen. Aus
dem jungen erwachsenen Kunden wird
nicht zwangsläufig der typische Best
Ager. Und Best Ager sind nicht automatisch einkommensstärker oder kaufkräftiger als die jungen Käufergruppen. Von
diesem starren Konzept der Ziel- und
Altersgruppen müssen wir uns in Zukunft
verabschieden und eigene Kategorien
entwickeln.
Lütcke: Daher dürfen wir die Affinität
der Kunden zu den einzelnen Kanälen
nicht vergessen. Ein Berufsanfänger
kann sich genauso gut für den Offlinekanal entscheiden wie ein Rentner für den
Onlinekanal. Diese Informationen müssen die Institute noch detaillierter erfassen und Feedback gezielter einfordern.
Noch eines zum Thema „Medienbrüche
verhindern“: Das könnte bereits im Customer-Support mit einer Verbesserung
der FAQs auf der Website beginnen, um
zu verhindern, dass der Kunde zum Telefonhörer greifen und im Kundencenter
anrufen muss. Da gibt es noch großes
Verbesserungspotenzial und viel Arbeit.
Weshalb ist es den Banken nicht gelungen, die Prozesse optimal zu gestalten?
Neukirch: Was Innovationen betrifft,
sind wir im Vergleich zu anderen Branchen gnadenlos hinterher. Solange die
Margen der Kreditinstitute noch in Ordnung waren, hatte man auch keinen
Grund, etwas zu ändern oder zu analysieren. Selbst wenn man das Kosten-Ressourcen-Management intern bewertet
und Prozesse umstellt – die Workflows
in den Banken werden trotzdem immer
noch nicht intensiv genug hinterfragt.
Weilbacher: Die interne Weiterentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess, der durch sich ständig ändernde
Anforderungen an Technik und Prozesse
deutlich an Dynamik gewonnen hat. Es
ist auch nicht immer möglich oder auch
sinnvoll, alles selbst zu entwickeln. Dafür
gibt es Spezialisten, die den Anforderungen Stand halten und neue Standards
setzen.
Ist mehr Standardisierung notwendig?
Neukirch: Zuallererst müssen wir
aufmerksam beobachten, welche Standards sich überhaupt durchsetzen können. In Deutschland wird Standardisierung noch immer mit „billig“ assoziiert.
Aber sie ermöglicht routinierte Abläufe,
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die reibungslos funktionieren. Diese
Denkweise hat sich bei uns leider noch
nicht durchgesetzt.
Weilbacher: Das wird sich jetzt aber
ganz schnell ändern, allein aufgrund der
Reduzierung der Margen, durch die viele
Geschäftsmodelle hinterfragt werden.
Lütcke: Bei der Standardisierung sind
uns andere Branchen meilenweit voraus.
Selbst innerhalb der Bankenbranche gibt
es Unterschiede. Viele Banken können
die Erwartungen der Kunden nicht erfüllen. Es gibt sogar noch Institute, deren
Kunden am Wochenende keine Überweisungen ausführen können. Das liegt
auch an den veralteten IT-Systemen, die
eine Standardisierung erschweren.
Thienel: Richtig, das hängt auch vom
bestehenden Backoffice-System ab.
Muss man also die bestehenden IT-Systeme ersetzen und alles neu machen?
Thienel: Zumindest müssen die alten
Systeme verändert und angepasst werden, sofern dies möglich ist. Dann bin ich
durchaus auch ein Verfechter von solchen Systemen, aber immer im Zusammenspiel mit neuen Komponenten mit
der notwendigen Flexibilität.
Neukirch: Die alten IT-Systeme sind
nicht das Problem, nur die Prozesse
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drum herum. Die müssen optimiert werden.
Berndt: Es gibt aber durchaus auch
Banking-Bereiche, in denen uns die
Regulatorik die Grenzen setzt. Das wirkt
sich natürlich auf die IT aus und erleichtert nicht unbedingt die Integration neuer Systeme.
Pecsenye: Die Frage ist doch eigentlich, wie gestalte ich die Prozesse um?
Die Welt ändert sich so schnell, dass
Systeme und Mitarbeiter auf kurzfristige Änderungen kaum vorbereitet sind.
In unserer Digital-Channels-Abteilung
haben wir allein 16 Mitarbeiter – alle
Anfang 20, die sprechen bereits eine
vollkommen andere Sprache und kommen mit frischen Ideen, wie man Prozesse umgestalten kann. Darauf müssen
wir uns auch einlassen, alte Strukturen
aufbrechen und offen sein für neue
Pläne.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter?
Warzecha: Eine entscheidende. Denn
viele Mitarbeiter, gerade in den Filialen,
haben Angst vor der Digitalisierung.
Projekte können sogar daran scheitern.
Aber die Digitalisierung bietet auch
Chancen – zum Beispiel, um neue Kunden zu gewinnen. Sie ermöglicht auch
die Vereinfachung beziehungsweise
die Beschleunigung von Prozessen und
führt letztendlich zur Personalentlastung
- davon profitieren alle unsere Mitarbeiter. Es ist wichtig, dies intern zu kommunizieren.
Weilbacher: Öffnungszeiten: Das ist
ein gutes Stichwort. Uns betrifft insbesondere das neue Urteil zur Regelung
der Arbeit an Sonn- und Feiertagen
in Call-Centern. Wir müssen ganz klar
sagen, das hat Arbeitsplätze in den CallCentern in Hessen gekostet. Gerade
im E-Commerce ergibt es keinen Sinn,
wenn an Sonn- und Feiertagen nicht
mehr gearbeitet werden darf. Der Kunde
kauft eben auch an Sonn- und Feiertagen ein und benötigt Support.
Neukirch: Meine Zukunftsvision ist
es, unseren Mitarbeitern mehr Beweglichkeit in der zeitlichen Ausgestaltung
ihres Jobs zu ermöglichen. Und zwar
auf Initiative des Mitarbeiters, der sich
freiwillig für ungewöhnliche Arbeitszeiten – beispielsweise abends oder auch
am Wochenende – entscheidet, etwa
weil es seiner persönlichen Lebenssituation entgegenkommt. Das käme ja auch
unseren Kunden zugute. Und sie sind
unsere Auftraggeber.
Margaretha Hamm, Anja Töpfer
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S chwerpunktthema – Omnikanal-Ban k i n g
Kanalmix
Passgenaue Angebote auf allen Wegen
Seit 2013 ist die Commerzbank dabei, ihre Vertriebswege so zu verändern und zu verzahnen, dass sie die Bezeichnung Omnikanal wirklich verdienen. „Banken+Partner“ sprach mit
Werner Braun, Bereichsvorstand bei der Commerzbank, über die Pläne von Deutschlands
zweitgrößtem Kreditinstitut und den ersten Fortschritten auf dem Weg zur Multikanal-Bank.
Werner Braun
Bereichsvorstand Privatkundengeschäft für den Süden
Deutschlands, Commerzbank
Herr Braun, die Commerzbank hat es sich auf ihre Fahnen
geschrieben, im Jahr 2016 die führende Multikanalbank in
Deutschland zu sein. Was ist die Idee hinter dieser Strategie?
Braun: Wir sind der Ansicht, dass die Trennung zwischen
Direktbank und Filialinstitut künstlich ist. Denn in der Realität
wollen vier von sechs Kunden kein „Entweder-Oder“ zwischen
Filialen und Online. Sie wollen selbst entscheiden, wann, wo
und wie sie Kontakt zu ihrer Bank aufnehmen. Deshalb ist eine
Multikanalbank aus meiner Sicht digital, aber auch persönlich.
Das bedeutet beispielsweise, dass einfache Bankgeschäfte
online am Rechner oder mobil mit dem Smartphone erledigt
werden, die Beratung zu komplexen Themen wie Vermögensanlage, Vorsorge oder Baufinanzierung dagegen weiterhin im
persönlichen Gespräch mit dem Berater stattfinden wird. Und
das ist noch nicht alles: Die Kunden wollen zwischen den unterschiedlichen Vertriebswegen wechseln können – ohne dass
dabei Informationen verloren gehen.
Das ist ja nicht neu. Was hat die Commerzbank denn bisher
schon unternommen, um tatsächlich zum Multikanalinstitut zu
werden?
Braun: Im ersten Schritt haben wir die Grundlagen für ein
modernes Online-Banking gelegt und massiv in die Sicherheit
sowie die Online-Abschlussfähigkeit unserer Produkte inves­
tiert. So können unsere Kunden inzwischen alle Basisprodukte
online abschließen – also nicht nur Giro- und Sparkonten eröff-
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nen, sondern auch Kredite beantragen und vereinbaren oder
Wertpapierdepots führen. Daneben haben wir als erste Bank in
Deutschland die photo-TAN eingeführt, das modernste Sicherheitsverfahren am Markt. Die App, die dafür benötigt wird, wurde bis Dezember 2014 bereits auf rund 300.000 Smartphones
installiert. Das zeigt, dass Sicherheit für unsere Kunden ein
ganz wichtiges Thema ist.
Das ist aber doch nicht alles, oder?
Braun: Ganz und gar nicht. So haben wir im vergangenen
Jahr unseren Internet-Auftritt unter www.commerzbank.de
komplett überarbeitet und modernisiert. Die Startseite ist jetzt
deutlich übersichtlicher und personalisierbar, das heißt, unsere
Kunden können sich die wichtigsten Funktionen selbst zusammenstellen. Wir bieten heute all das, was eine Direktbank hat.
Auch bei unseren Mobile-Banking-Apps hat sich eine Menge
getan: Wir haben beispielsweise eine Tablet-App eingeführt,
die speziell für diese Endgeräte entwickelt wurde. Besonders
beliebt und mit 4,75 Sternen im App-Store sehr gut bewertet
ist unsere Kontostand-App. Sie ermöglicht es den Nutzern,
ihren Kontostand mit einem Klick abzurufen. Die Anmeldedaten
für das Online-Banking müssen dabei nur einmal eingegeben
werden, bei jeder weiteren Abfrage ist keine Authentifizierung
mehr notwendig. Insgesamt 1,2 Millionen Downloads unserer
Apps zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
All das betrifft jedoch noch die digitalen Kanäle. Was ist mit
dem stationären Vertrieb?
Braun: Auch in die Filialen haben wir viel investiert und testen
seit dem vergangenen Jahr ein vollkommen neues Leistungsund Serviceangebot. Dazu haben wir Pilotfilialen in Berlin und
Stuttgart eröffnet, die bei unseren Kunden gut ankommen. So
hat sich die Zahl der Besucher im Filialinnenraum mehr als verdoppelt und die Weiterempfehlungsbereitschaft unserer Kunden um 80 Prozent erhöht. (siehe „Banken+Partner“ 6/14 Seite
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40). Im nächsten Schritt wird es jetzt darum gehen, die Kanäle
miteinander zu verzahnen, wobei jeder Vertriebsweg unterschiedliche Kernaufgaben hat.
Welche sind das?
Braun: In der Filiale liegt der Fokus eindeutig auf der Beratung und dem Abschluss hochwertiger und komplexer Produkte.
Neue Kunden und Standardprodukte wollen wir vor allem über
digitale Kanäle gewinnen, sprich online und mobil. Im SB-Kanal
konzentrieren wir uns auf den Zahlungsverkehr und das Setzen von Vertriebsimpulsen, um Kunden auf attraktive Angebote
aufmerksam zu machen. Das Callcenter ist in erster Linie eine
Supporteinheit, die unsere Kunden während des gesamten
Informations- und Abschlussprozesses unterstützt.
Die Verzahnung der Kanäle ist sicherlich ein ehrgeiziges Ziel.
Denn dafür benötigen Sie ja auch eine einheitliche Datenplattform. Wie soll sie erreicht werden?
Braun: Das geht nur Schritt für Schritt. Im ersten Schritt
haben wir die Daten bereits auf einer einheitlichen technischen
Plattform zusammengeführt. Was allerdings heute noch fehlt,
ist, dass alle Kanäle miteinander kommunizieren, das heißt,
egal, ob ich im Online-Banking oder in der Filiale bin, ich erhalte
immer dieselben Informationen. Um dieses Ziel zu erreichen,
werden wir 2016 damit starten, ein digitales Datenmanagement
aufzubauen, bei dem sukzessive alle Kanäle aufgeschaltet werden. Selbstverständlich holen wir für die Nutzung der Daten
immer die Zustimmung des Kunden ein.
Wie wollen Sie diese Erlaubnis erhalten?
Braun: Es wird nur funktionieren, wenn die Kunden erkennen, dass sie einen Nutzen davon haben. Derzeit testen wir mit
einigen unserer Mitarbeiter beispielsweise das Angebot eines
digitalen Haushaltsbuches. Dieses persönliche Finanzmanagement hat natürlich einen Mehrwert für den Nutzer, denn er
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erkennt, wofür er wieviel Geld ausgibt und kann seine Finanzen
besser planen. Wenn wir die Daten nutzen dürfen, haben wir
die Möglichkeit, den Kunden ganz gezielt die Produkte anzubieten, die sie in ihrer aktuellen Situation tatsächlich benötigen
– und auch das nutzt den Kunden.
In Ihrer Strategie sind viele Elemente enthalten, die auch andere Kreditinstitute derzeit umsetzen. Was ist das Besondere an
Ihrem Weg?
Braun: Natürlich haben auch wir das Rad nicht neu erfunden. Was uns jedoch auszeichnet, sind zwei Dinge: erstens eine
klare Strategie, mit der wir viele Elemente, die derzeit am Markt
ausprobiert werden, konsequent umsetzen und verbinden. Und
zweitens haben wir unser gesamtes Geschäftsmodell vom Kunden her gedacht und alle Angebote für unsere Kunden verbessert. Unser Ziel ist es, unseren Kunden passgenaue, auf ihre
jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Produkte anbieten zu
können – und das auf allen Vertriebswegen, online und offline.
Schlägt sich das auch in der Vertriebssteuerung nieder?
Braun: Aber selbstverständlich. Unsere Berater werden nicht
mehr am kurzfristigen Ertrag gemessen. Die Kundenzufriedenheit und das Wachstum haben bei der Mitarbeiterbewertung
das gleiche Gewicht wie der Ertrag. Wir sind überzeugt, dass
wir nur mit zufriedenen Kunden profitabel wachsen können.
Nun hat die Commerzbank ja schwere Zeiten hinter sich. Können Sie eine solch ehrgeizige Strategie überhaupt stemmen?
Braun: Natürlich war die Situation der Bank einige Jahre
lang sehr schwierig. Doch das hat sich inzwischen grundlegend
geändert. Mit unserer Privatkundenstrategie haben wir die
Wende geschafft, wir wachsen und wir gewinnen Marktanteile
zu Lasten unserer Wettbewerber. Diesen Vorsprung wollen wir
in den kommenden Jahren weiter ausbauen.
Margaretha Hamm
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bR A N CHE
Gastbeitrag
Neue Regeln
mit Nebenwirkungen
Der Wunsch der Europäischen Kommission, die Langfristfinanzierung in Europa zu stärken und zu
einem Pfeiler der Finanzindustrie zu machen, steht in teilweise bemerkenswertem Widerspruch zu
der Bankenregulierung, die in den vergangenen Jahren erfolgte.
Jens Tolckmitt
Hauptgeschäftsführer,
Verband deutscher
Pfandbriefbanken (vdp)
Der schon jetzt erkennbare Zielkonflikt zwischen zunehmender Regulierung auf der einen und Förderung der
Langfristfinanzierung auf der anderen Seite wird bisher
überwiegend auf Expertenebene diskutiert. Dabei wäre
eine breite Debatte über die Wechselwirkungen von
Finanzmarkt- und Bankenregulierung sowie langfristiger Mittelbereitstellung und Wachstum besonders wünschenswert.
Nach dem Ausbruch der Finanzkrise dominierte das
Ziel der nachhaltigen Stabilisierung des Finanzsystems
die politische und speziell finanzpolitische Agenda in
Europa. Nachdem die regulatorischen Reformen weitgehend verabschiedet worden waren, hat sich die politische
Aufmerksamkeit seit knapp zwei Jahren der Frage zugewandt, wie die für das notwendige Wachstum in Europa
erforderlichen Mittel bereitgestellt und gesichert werden
können.
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Dies ist zu begrüßen, weil langfristige Finanzierungen zur Vergrößerung
des Produktionspotenzials und damit
auch zum Wachstum in Europa beitragen. Darauf zielen auch viele politische Initiativen auf europäischer
und nationaler Ebene ab, die Investitionsprogramme zur Erhaltung der
Verkehrsinfrastruktur, zum Ausbau
grüner Energien oder zur Förderung
kleiner und mittlerer Unternehmen
fordern.
Teilweise widersprüchliche
Regulierungsvorhaben
Die Kreditwirtschaft als traditioneller
Mittler für die Bereitstellung langfristigen Kapitals ist seit dem Ausbruch
der Finanzkrise 2008 in einer zuvor
nicht gekannten Frequenz mit Entwürfen neuer Regeln konfrontiert
worden, von denen ein großer Teil
bereits in Kraft getreten ist. Unterschiedliche Institutionen haben dabei
zum Teil voneinander abweichende
Ziele verfolgt und Vorhaben verabschiedet, die in manchen Fällen die
traditionelle Scharnierfunktion der
Kreditwirtschaft zwischen Kapital-
Banken+Partner 1 I 15
BRANCHE
markt und Realwirtschaft zu beeinträchtigen drohen.
Niemand bestreitet ernsthaft, dass
die richtigen Lehren aus der Finanzkrise gezogen werden mussten –
allen voran die Erkenntnis, dass es
sinnvoll ist, Banken entsprechend
ihrer gesamtwirtschaftlichen Bedeutung besser zu regulieren, damit die
Kosten einer möglichen nächsten
Finanzkrise nicht erneut den Steuerzahlern aufgebürdet werden müssen. Wichtig ist dabei insbesondere,
die möglichen Wechselwirkungen
unterschiedlicher Regulierungsaktivitäten nicht aus den Augen zu verlieren und damit mittel- und langfristig
hohe realwirtschaftliche Kosten zu
riskieren.
Die Finanzwirtschaft hat oft und
eindringlich auf diese Gefahr hingewiesen – leider mit begrenztem
Erfolg. Eine eingehende Analyse dieser Wechselwirkungen steht
noch immer aus, mithin belastbare
Erkenntnisse darüber, welche Folgen
die neuen Regulierungsmaßnahmen
in ihrer Gesamtheit tatsächlich haben
werden.
Der Beitrag der Regulierungsinitiativen zur Stabilisierung des Bankensektors ist unbestritten. Aber neue
Regeln und verfeinerte Sicherungsmechanismen allein machen die teils
immer noch geschwächte europäische Kreditwirtschaft mit Blick auf
ihre Kernaufgabe als Finanziers von
Wachstum und Innovationen nicht
leistungsfähiger. Angesichts der politischen Ziele der Europäischen Union
im Bereich Langfristfinanzierung ist
es deshalb umso wichtiger, bei den
noch verhandelbaren Themen wie
beispielsweise der Ausgestaltung der
Leverage Ratio und der Net Stable
Funding Ratio nachzusteuern, um
die schon jetzt absehbaren Risiken
und Nebenwirkungen für die Lang-
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fristfinanzierung möglichst niedrig zu halten. Dabei kann
es jedoch nicht bleiben.
Es geht darum, die richtigen Stellschrauben zu identifizieren, um das Langfristgeschäft zu entlasten und etwa
Laufzeitzuschläge in internen Modellen abzuschmelzen.
Denn bei der Risikokapitalunterlegung setzen die verschiedenen Regulierungsinitiativen gegenläufige Anreize
und bewirken, dass sich die Kreditinstitute aus der Langfristfinanzierung zugunsten kürzerer Laufzeiten zurückziehen und die Darlehenslaufzeiten per Saldo verkürzen.
Das aber kann nicht im Sinne der Politik sein.
Zunehmender Rückzug aus der
Langfristfinanzierung
Überdies droht das kumulative Zusammenwirken verschiedener Regulierungsmaßnahmen die Refinanzierungsbasis der Kreditwirtschaft zu schwächen. Insbesondere die
Bank Recovery and Resolution Directive (BRRD) und Solvency II – die Eigenkapitalregeln für Versicherer – bewirken, dass sich traditionelle Langfristanleger bei Banken
und Sparkassen weiter aus diesen Engagements zurückziehen. Zugleich engagieren sich Versicherer verstärkt in
traditionellem Bankgeschäft, ohne vergleichbar reguliert
zu sein. Schließlich erschwert die hohe Frequenz neuer
Regulierungsinitiativen den Langfristfinanzierern auch
deshalb das Geschäft, weil die sich permanent ändernden
Anforderungen nicht in angemessener und erforderlicher
Weise in die Kreditkonditionen eingepreist werden können.
Unter dem Strich gilt es, darauf hinzuwirken, die
regulatorische Behandlung des Langfristfinanzierungsgeschäfts der Kreditinstitute weniger restriktiv auszugestalten. Nur so werden sich die politisch erwünschten und
wachstumsfördernden Impulse der Langfristfinanzierung
entfalten. Andernfalls droht die neue Bankenregulierung
den Markt für Langfristfinanzierungen zu verkleinern.
Pfandbriefbanken als typische Langfristfinanzierer setzen
sich daher für die sorgfältige Differenzierung dieses Regelwerks ein – mit dem Ziel, das Kreditgeschäft der Banken
in diesem Bereich zu kräftigen, um so ihrer originären
volkswirtschaftlichen Aufgabe der Fristentransformation
gerecht zu werden.

Service
Vorabdruck aus dem „Frankfurt Main Finance Jahrbuch 2015“.
Die vollständige Publikation gibt es zum kostenlosen Download
unter: www-frankfurt-main-finance.com/jb2015
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B R ANCHE
Verbände
Regulierung und Konsolidierung –
Investitionen und Wachstum
Wirtschaftlich und politisch hat das Jahr 2015 stürmisch begonnen. Griechenland bringt das EURettungsprogramm wieder ins Wanken. Die Situation in der Ukraine und deren Auswirkungen sind
ungewiss. Ein Ende der Eurokrise scheint damit nicht in Sicht. Die deutsche Wirtschaft dagegen
zeigt sich davon unbeeindruckt und wächst sogar schneller als gedacht. Dafür sorgten 2014 vor
allem Verbraucher in Kauflaune und steigende Investitionen der Unternehmen. Im Februar 2015
knackte der Dax sogar zum ersten Mal die magische 11.000-Punkte-Marke. Vielversprechende
Aussichten also. „Banken+Partner“ hat Deutschlands wichtigste Finanz- und Bankenverbände um
eine Vorausschau auf die kommenden Monate gebeten und möchten wissen, welchen zentralen
Herausforderungen sich ihre Verbandsmitglieder stellen müssen.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in ihrer Arbeit und
welche Erwartungen haben Sie an das Jahr 2015?
Frank Dornseifer, Geschäftsführer,
BAI
20
Dr. Andreas Martin, Vorstand,
BVR
Bundesverband Alternative
Investments (BAI)
Bundesverband der Deutschen Volksbanken
und Raiffeisenbanken (BVR)
Ist seit 1997 die Interessenvertretung von 133 Unternehmen der deutschen Alternative-Investment-Branche. Aufgabe: Die Bekanntheit
alternativer Anlagestrategien zu steigern.
Ist der Dachverband der Genossenschaftsbanken in Deutschland. Aufgabe: Die Mitglieder in allen Belangen zu beraten. Er stellt die weltweit älteste privat finanzierte Einlagensicherung.
Wir durchleben derzeit eine regulatorische Zeitenwende. Der Umstellungsaufwand ist enorm. Gleichzeitig gilt es, sich im Niedrigzins­
umfeld mit Produkten zu behaupten, die Investoren ein attraktives
Rendite-/Risikoprofil bieten. Wir setzen derzeit verstärkt auf illiquide
Strategien wie Infrastruktur oder Private Equity, aber auch auf das
Loan-/Debt-Segment und natürlich Absolute Return. 2015 wird ein
Jahr der Konsolidierung und Neuausrichtung, sowohl im Hinblick auf
das Portfolio, aber auch in Bezug auf Regulierung.
l
Erneut gesunkene Zinsen, steigende Regulierungslasten und die
zunehmende Digitalisierung bleiben zentrale Herausforderungen. Dem
Druck auf den Zinsüberschuss wirken wir mit einem soliden Wachstum des Einlagen- und Kreditvolumens entgegen. Darüber hinaus werden wir vor Ort in den Regionen präsent bleiben und unsere Strukturen
noch kosteneffizienter und zukunftsorientierter gestalten. Dazu gehört
beispielsweise, die Verzahnung der Vertriebskanäle im Online- und
Offlinebereich entlang der Kundenbedürfnisse weiterzuentwickeln. l
Banken+Partner 1 I 15
BRANCHE
Bundesverband
Deutscher Banken (BdB)
Ihm gehören rund 210 private Banken an. Aufgabe: die Interessen
gegenüber Verbrauchern, Politik und Wirtschaft zu vertreten sowie
Träger des Einlagensicherungsfonds, der die Kundeneinlagen bei den
privaten Banken schützt.
Das Top-Thema 2015 ist sicher die fortschreitende Digitalisierung
der Kundenbeziehungen, die mittlerweile auch das Bankgeschäft voll
erreicht hat. Hier gilt es, unsere Mitglieder bei der Entwicklung entsprechender Geschäftsmodelle zu unterstützen und für faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber neuen Anbietern zu sorgen. Darüber
hinaus stellt das anhaltend niedrige Zinsniveau auch 2015 für unsere
Mitgliedsinstitute weiterhin eine große Herausforderung dar. l
Norman Schirmer, Referent PR,
VÖB
Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied,
BVK
Bundesverband Deutscher
Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK)
Bundesverband Öffentlicher
Banken Deutschlands (VÖB)
Ist der Zusammenschluss der deutschen Beteiligungsbranche. Aufgabe: sich für bessere steuerliche Rahmenbedingungen und einen leichteren Zugang zum Beteiligungskapital einzusetzen.
Ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Aufgabe: vertritt die Interessen von 64 Mitgliedern wie Landes- oder Förderbanken
von Bund und Ländern.
Wir erwarten auch 2015 eine rege Investitionstätigkeit. Die Beteiligungsgesellschaften sind derzeit optimistisch. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland stimmen und insbesondere die anhaltend hohe Nachfrage nach Beteiligungskapital dürfte auch
in diesem Jahr die Investitionen treiben. Der Bedarf für Eigenkapitalfinanzierungen sowohl bei Gründern als auch bei mittelständischen
Unternehmen ist enorm. l
Für unsere Mitglieder steht die Ausgestaltung der Bankenaufsicht
durch die EZB im Zentrum. Wir hoffen auf die Etablierung pragmatischer und effizienter Prozesse, die Sicherstellung eines Level Playing
Fields und Rechtssicherheit. Zudem warten wir gespannt auf die Pläne
der EU-Kommission zur Gestaltung der Kapitalmarktunion. Wir begrüßen die Absicht, einen Binnenmarkt für Finanzierungen zu schaffen.
Wichtig sind faire Wettbewerbsbedingungen sowie die Gewährleis­
tung der Vielfalt der Geschäftsmodelle und Finanzierungsformen. l
Lars Brandau, Geschäftsführer,
DDV
Georg Fahrenschon, Präsident,
DSGV
Deutscher Derivate
Verband (DDV)
Deutscher Sparkassenund Giroverband (DSGV)
Ist die Branchenvertretung der 15 führenden Emittenten derivativer
Wertpapiere in Deutschland. Aufgabe: die Rahmenbedingungen für
strukturierte Produkte zu verbessern.
Ist der Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe und vereint die
regionalen Sparkassen- und Giroverbände sowie die Landesbanken.
Aufgabe: die Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe zu entwickeln
und sie auf nationaler und internationaler Ebene zu vertreten.
Für 2015 gehen die meisten Zertifikateanbieter von einer unverändert
guten oder sogar besseren Geschäftsentwicklung aus, rechnen aber
zugleich mit einem höheren Regulierungsaufwand durch Gesetzgeber
und Wertpapieraufsicht. Optimistisch stimmt die Emittenten der klare
Aufwärtstrend bei den klassischen Anlagezertifikaten. Grund hierfür
ist auch das bereits so lang andauernde Niedrigzinsumfeld. Immer
mehr Anleger suchen verstärkt Finanzprodukte mit Renditen über der
Inflationsrate, und hier sind Zertifikate eine optimale Anlageform. l
Banken+Partner 1 I 15
Ich sehe drei große Aufgabenblöcke für das Jahr 2015: erstens die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Niedrigzinsphase und
der immer komplexeren Regulierungsfragen zu finden. Zweitens die
strategische Ausrichtung der Sparkassen-Finanzgruppe an die veränderte
Markt- und Wettbewerbssituation anzupassen. Und drittens die gemeinsame und nachdrückliche Interessensvertretung der 416 Sparkassen und
sieben Landesbanken auf nationaler und europäischer Ebene. l
21
BR A N CHE
Franz-Josef Leven, Direktor,
Deutsches Aktieninstitut
22
Dr. Lutz Raettig, Sprecher des Präsidiums,
Frankfurt Main Finance
Deutsches
Aktieninstitut
Frankfurt Main
Finance
Vertritt derzeit rund 200 Aktiengesellschaften unterschiedlicher Branchen. Aufgabe: die Förderung der Aktie als Anlage und die Stärkung
Deutschlands als Standort für Finanzdienstleistungen.
Ist ein Zusammenschluss des Landes Hessen, der Stadt Frankfurt, von Banken, der Börse sowie Wissenschaft und Dienstleistern. Aufgabe: Frankfurt
als Deutschlands wichtigstes Finanzzentrum wirkungsvoll zu positionieren.
Auch 2015 wird die Diskussion um die Schuldenkrise einiger südeuropäischer Länder und die Reaktion der Politik sowie der Zentralbanken
hierauf dominierenden Einfluss auf die Unternehmen am Kapitalmarkt
haben. Niedrige bis nichtexistente Zinsen treffen alle Unternehmen
– aus der Realwirtschaft, aus der Kreditwirtschaft und auch aus dem
Versicherungssektor. Dazu kommt die politische Unsicherheit aufgrund
verschiedener Krisenherde. Die deutschen Unternehmen sind jedoch
gut aufgestellt, damit klarzukommen.
l
Die Herausforderung 2015 ist es, Europa wieder auf Wachstumskurs zu
bringen. Länder wie Großbritannien, Deutschland, Spanien oder Irland
zeigen, dass und wie es geht. Nur ein gesunder Finanzsektor ist in der
Lage, dafür seinen Beitrag zu leisten und die notwendigen Risiken einzugehen. Das gilt auch für die Energiewende und den Investitions- und
Finanzierungsstau in der öffentlichen Infrastruktur. Zudem steht der
Finanzplatz nach dem Zuschlag für den Renminbi-Handel unter besonderer internationaler Beobachtung und muss zeigen, was in ihm steckt. l
Andreas J. Zehnder, Vorstandsvorsitzender,
Verband der Privaten Bausparkassen
Rudolf Conrads, Vorstandsvorsitzender,
Verband der PSD Banken
Verband der Privaten
Bausparkassen
Verband der PSD
Banken
Vertritt die zwölf privaten Bausparkassen in Deutschland. Aufgabe:
Mitgliedsinstitute und Kunden gegenüber Politik, Verwaltung und Aufsichtsbehörden zu vertreten.
Ist die Interessenvertretung der PSD Banken. Aufgabe: zentral kostengünstige Rahmenverträge mit Versicherungen und weiteren Kooperationspartnern auszuhandeln und abzuschließen.
Herausforderung Nummer 1 ist die Nullzinspolitik der EZB. Sie gefährdet die Sparkultur in Deutschland und belastet nicht nur die Bilanzen
von Banken und Versicherungen. Auch die Bausparkassen spüren die
Auswirkungen und müssen zum Schutz der Bauspargemeinschaft
unpopuläre Gegensteuerungsmaßnahmen ergreifen. Trotzdem sind
wir für die Zukunft zuversichtlich: Nur mit Bausparen kann man sich
die heute extrem niedrigen Bauzinsen auch für den Fall sichern, dass
man erst in einigen Jahren bauen oder modernisieren will. l
Die deutsche Bankenlandschaft wird auch im Jahr 2015 eine Flut
regulatorischer Maßnahmen umzusetzen haben. Die bisherige eher
qualitative und prinzipienorientierte Aufsicht wird einer mehr quantitativen, auf Zahlen und Regelwerken basierten Aufsicht weichen. Eine
differenzierte Regulatorik und Aufsicht wäre sinnvoll; der Ansatz „one
fits all“ wird leider Realität. Die Margen des Bankgewerbes werden im
Niedrigzinsumfeld 2015 weiter unter Druck geraten und die Wettbewerbssituation mit neuen Anbietern (FinTechs) wird sich verschärfen. l
Prof. Dr. Joachim Wuermeling, Vorsitzender des
Vorstands, Verbands der Sparda-Banken
Stephan Jansen, Geschäftsführer,
Verband Deutscher Bürgschaftsbanken
Verband der
Sparda-Banken
Verband Deutscher
Bürgschaftsbanken
Ist eine Gruppe von zwölf regionalen Genossenschaftsbanken. Aufgabe: die Beratung in genossenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen,
organisatorischen und rechtlichen Angelegenheiten.
Ist die Interessenvertretung der 17 Bürgschaftsbanken und der 14 mittelständischen Beteiligungsgesellschaften. Aufgabe: über den Wert
von Bürgschaftsbanken und das Bürschaftssystem zu informieren.
Die Sparda-Banken stehen in diesem Jahr vor zwei Herausforderungen:
Innovation und Konsolidierung. In den zwölf selbständigen SpardaBanken wird intensiv an Möglichkeiten der Kostenersparnis und
Ertragssteigerung gearbeitet. In der Gruppe der Sparda-Banken werden
Zukunftsstrategien entwickelt und umgesetzt, ob in der IT, im Marketing oder in der Produktion. Kommt es zu einer Marktbereinigung in
Deutschland, sind die Sparda-Banken gerüstet. Unser genossenschaftliches Geschäftsmodell wird sich auch in der Zukunft behaupten.
l
Geopolitische Risiken trüben möglicherweise die wirtschaftliche Entwicklung. Sollten sich Konjunktur und Finanzierungsituation doch verschlechtern, stehen Bürgschaftsbanken und mittelständische Beteiligungsgesellschaften mit Bürgschaften und Beteiligungen bereit. 2015
haben wir Grund zum Feiern: Unser Verband wird 25. Große Herausforderung für unsere Mitglieder bleiben auch 2015 die Digitalisierung
aller Programme und die Umsetzung der Regulierungsvorschriften –
von Strukturen bis zur IT. l
Banken+Partner 1 I 15
Unternehmen
Risikomanagement
IT – das unterschätzte Risiko
Risikomanagement ist in aller Munde. Primär geht es um Risikomodelle, Kennzahlen
und Simulationen respektive Prognosen. Während diesen Aspekten seit der Finanzkrise
besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist dies erstaunlicherweise für die Infrastruktur, die diese Zahlen bereitstellt, bis dato kaum der Fall. So hat sich in der Krise gezeigt,
dass die Risikoexposition eines Institutes kaum ad hoc zu ermitteln ist. Auch die Beantwortung von risikorelevanten Fragen abseits des vermeintlichen Mainstreams bereitete
erhebliche Probleme. Kurz gesagt: Das tatsächliche Risiko war lange Zeit unklar.
Eine der bislang wenig beachteten
Ursachen für die Schwierigkeiten,
die Risikopositionen eines Instiutes
schnell und richtig zu bestimmen, ist
die IT-Infrastruktur selbst. Einerseits
sind viele Systeme in Banken veraltet (30 Jahre und älter), andererseits
auch häufig redundant. Die Vielzahl
der Systeme ist ein weiteres Problem.
Weit schwerwiegender sind jedoch
die Effekte der „Schatten-IT“. Damit
sind jene Applikationen gemeint, die
beim Fachbereichsleiter unter dem
Schreibtisch laufen. Nicht selten
finden sich hier kleinere Datenbanken, voluminöse Spreadsheets oder
Auszüge aus Stammdaten für eigene
Zwecke. Ein derartiges Patchwork
ist kaum zu überschauen. Es entstehen zunehmend Inkonsistenzen, die
Datenqualität leidet stark.
Die Vollständigkeit und Korrektheit von Daten hat sich zum Kernproblem von Banken entwickelt.
Die Datenkonsolidierung ist daher
gegenwärtig die größte Herausforderung, die es zu lösen gilt. Da
dies in besonderem Maße auch für
Risikokennzahlen zutrifft, haben in
der Zwischenzeit auch Regulatoren
Banken+Partner 1 I 15
dieses Thema verstärkt ins Visier
genommen.
Regulierung macht eine höhere
Datenqualität erforderlich
Unter dem Titel BCBS 239 werden
nun sehr konkret Forderungen hinsichtlich Datenqualität, IT-Architektur sowie Data-Governance-Aspekten
formuliert. Zudem werden zeitliche
Vorgaben präzisiert, bis wann welche
Informationen zu liefern sind, und
die Möglichkeit der ad-hoc-Abfrage
oder des -Reports wird nun ebenfalls
verpflichtend. Als wäre dies nicht
schon genug, wird die konzernweite, konsolidierte Datenaggregation
gefordert. Nur am Rande sei erwähnt,
dass die deutsche Steuerverwaltung
da durchaus in die gleiche Richtung
denkt (GOBD-Entwurf).
Dies zieht erhebliche Investitionen im IT-Bereich nach sich. Die
Kosten sind immens und können
durchaus im dreistelligen Millionenbereich pro Institut liegen. Bleibt nur
zu hoffen, dass bei aller Optimierung
von Systemen der Kern – die Daten –
und deren Life Cycle nicht vergessen
wird. Daten leben etwa dreimal länger als Applikationen. Das bedeutet,
dass Daten in ihrem Leben dreimal
umziehen. Und genau dabei müssen Datenqualitätsaspekte sehr viel
stärker berücksichtig werden. Schätzungsweise werden 50 bis 70 Prozent aller IT-Projekte durch schlechte
Daten ausgelöst. Die Prozesse, wie
mit Daten umgegangen wird, müssen
sich also erheblich verbessern – vom
Anfang bis zum Ende. Dass sich dies
auch auf die Betriebskosten auswirkt
(klassischerweise etwa 70 Prozent
vom IT-Budget), ist ebenfalls klar.
Von einer gestiegenen Datenqualität profitieren letztlich alle Bereiche
einer Bank. Es gibt jedoch noch einen
weiteren Aspekt, der dabei eine Rolle
spielt: Wer seine Datenqualität, seine Stammdaten und seine Prozesse
im Griff hat – und BCBS 239 bietet
hierzu nun die Gelegenheit – der
kann unter dem Stichwort „Digitalisierung“ den sogenannten FinTechs
weit gelassener entgegensehen. Insofern kann man dem Regulator durchaus dankbar sein.
Mathias Walter, Leiter Competence
Center, Financial Services, Trivadis
23
v e r t rieb
Firmenkundengeschäft
Foto: Heiner Hamm
„Hohe Investitionen werden den
Kreditinstituten nicht erspart bleiben“
Gesprächsteilnehmer: Im Firmenkundengeschäft geht es nicht nur um gute Beratung, sondern auch um Schnelligkeit und Transparenz.
Kostensenkung durch Standardisierung und effiziente Prozesse waren in den vergangenen Jahren beherrschende Themen im Retailbanking. Gleichzeitig wurde im Firmenkundengeschäft weiterhin auf individuelle Produkte und intensive Beratung gesetzt.
Dass nun auch in diesem Bereich die Standardisierung Einzug halten wird – ohne dabei
die spezifischen Wünsche der jeweiligen Kunden aus dem Blick zu verlieren – ist eines
der Ergebnisse einer Expertenrunde, zu der „Banken+Partner“ eingeladen hatte.
Wie haben sich die Anforderungen im
Firmenkundengeschäft verändert?
Saalmüller: Es gab in vielen Bereichen
Veränderungen – resultierend meist aus
externem Druck, sei es von der Kundenseite, von der Marktseite oder auch
von der Kostenseite. Wir haben festgestellt, dass sich vor allem die Wahrnehmung des Firmenkundengschäfts bei
den Banken deutlich gewandelt hat. Die
Kreditinstitute sind heute viel reifer für
24
bestimmte Projekte und gehen beispielsweise das Thema Standardisierung oder
Effizienzsteigerung professioneller an.
Denn sie haben in der Vergangenheit ihre
Erfahrungen gemacht und daraus gelernt
– und ihnen stehen heute ganz andere
Technologien zur Verfügung. Ich erinnere
mich immer noch an sogenannte Business-Process-Management-Projekte vor
sieben, acht Jahren, die meist gescheitert sind. Dafür gab es verschiedenste
Gründe; häufig lag es jedoch daran, dass
die technischen Voraussetzungen noch
nicht da waren. Das ist heute anders.
Deswegen ist jetzt die Zeit reif, um das
Firmenkundengeschäft mit einem pragmatischen Ansatz sinnvoll zu optimieren.
Rossitsch: Die Philosophie im Firmenkundengeschäft hat sich tatsächlich entscheidend verändert: Vor fünf,
sechs Jahren wurde noch großer Wert
auf Individualisierung gelegt. Den Ban-
Banken+Partner 1 I 15
ve r t r i e b
Dr. Bernhard Bauer
Henrich Maaß
Michael Rossitsch
Thomas Saalmüller
Klaus Windheuser
Stellvertretendes Mitglied
des Vorstandes, Leiter
Unternehmensbereich
Freie Berufe und
Sonderfinanzierung,
Stadtsparkasse München
Abteilungsdirektor
Vokswirtschaft/Research,
Landesbank HessenThüringen (Helaba)
Manager Banking,
Sopra Steria Consulting
Business Unit Director
Promotional &
Commercial Banks,
Sopra Steria Consulting
Geschäftsbereichsleitung
Corporate Banking
Financial Engineering,
Commerzbank
ken war es damals wichtig, jedem Firmenkunden ein, wie sagt
man so schön, „maßgeschneidertes“ Angebot zu unterbreiten.
Damit wollten sich die Institute von den Mitbewerbern abheben.
Im Endeffekt hat sich aber herauskristallisiert, dass sich alle
aus demselben Werkzeugkoffer bedienten. Zwar wird dieses
Portfolio kundenindividuell angepasst, vom Prinzip her ist die
Grundlage allerdings immer dieselbe geblieben. Zu dieser Art
von Standardisierung stehen die Banken mittlerweile und gehen
offen damit um. Und genau diese Entwicklung ist so spannend
im Firmenkundengeschäft.
Windheuser: Getrieben war die Standardisierung ja bisher
aus dem Retailbanking. Der Grund dafür, dass nun die Firmenkunden einbezogen werden, ist einfach: Auch das Firmenkundengeschäft steht mittlerweile unter einem enormen Kostendruck.
War die Cost-Income-Ratio bisher sehr komfortabel, müssen
wir uns immer mehr mit sinkenden Margen und Regulierungen
auseinandersetzen. Das verringert die Erträge und erhöht die
Kosten. Es ist zwar nach wie vor wichtig und richtig, dass der
Kunde ein individuelles Produkt verlangt und auch bekommt. Im
Hintergrund brauchen wir allerdings standardisierte Prozesse,
die beispielsweise schnellere Reaktionszeiten und eine höhere
Qualität ermöglichen. Kostensenkung und Qualitätssteigerung
sind Geschwister und keine Feinde.
Maaß: Die Prozessoptimierung ist tatsächlich eine aktuelle
Großbaustelle. Wir merken derzeit zwei Dinge: Zum einen die
bereits angesprochenen Kosten, zum anderen den Wettbewerbsdruck. Seien wir ehrlich, die Unterscheidungsmöglichkeiten der Kreditinstitute sind nicht übermäßig groß. Die Banken
können sich maximal über Konditionen sowie über die Qualität
und Schnelligkeit der Prozesse voneinander abheben. Langsamkeit kann ein echter Nachteil im Wettbewerb sein. Aber es gibt
Bereiche, die zu einer Beschleunigung der Abläufe führen: nämlich überall dort, wo neue Technologien zum Einsatz kommen,
Banken+Partner 1 I 15
von der Vorlagenerstellung über den Rating-Prozess, bis hin zum
Bilanz-Tracking oder den Abläufen bei der Kreditzusage. Dort
liegt ein enormes Effizienzpotenzial. Was das Thema Standardisierung anbelangt: Hier gebe ich meinen Vorrednern Recht.
Standardisierung ist schwierig. Aber wir sind uns alle einig,
dass sie in Zukunft notwendig sein wird.
Bauer: Aus meiner Sicht gibt es drei Aspekte, die auch weiterhin Veränderungen auslösen. Zum einen ist es die Bankenaufsicht, die viele Ressourcen beansprucht. Zweitens sind es
die internen Strukturen der Kreditinstitute selbst und drittens ist
es der Kunde, der immer anspruchsvoller wird. Es ist eine große
Herausforderung, sich unter diesen Bedingungen profitabel zu
positionieren. Denn es spielen viele Faktoren eine Rolle, die in
Einklang gebracht werden müssen. Es geht um Konditionen, es
geht um Kunden und Mitarbeiter und um die Beratungsqualität. Schlussendlich aber geht es auch um die Geschwindigkeit
der Prozesse. Der Kunde erwartet, dass ganz bestimmte Dinge
innerhalb einer ganz bestimmten Zeit laufen und auch tatsächlich erledigt werden. Das ist nicht einfach, aber in der Regel
bringen neue Herausforderungen auch neue Ideen hervor.
Welche Rolle spielen die Kundenberater?
Windheuser: Eine extrem große. Wir haben die Erfahrung
gemacht, und das geht anderen Häusern sicher genauso, dass
eine hohe Fluktuation der Berater zum Nachteil für die Bank
gerät. Deswegen sind wir daran interessiert, unsere Mitarbeiter
langfristig zu binden. Der Kunde will verstanden werden und der
Aufbau von Vertrauen ist elementar für die Beziehung. Das ist
meines Erachtens nur in einer langfristigen Beziehung zwischen
Berater und Kunde möglich.
Bauer: Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, dass wir
für die einzelnen Mitarbeiter Perspektiven entwickeln und ihnen
eine Beraterlaufbahn anbieten, bei der sie gleitend höherwer-
25
v e r t rieb
tige Aufgaben übernehmen. Das ist
auch in unseren Unternehmensleitlinien
so verankert. Als Sparkasse haben wir
dabei den Vorteil, dass die Betriebstreue
unserer Mitarbeiter relativ hoch ist.
Maaß: Die Helaba legt großen Wert
auf eine langfristige und am Bedarf des
Firmenkunden orientierte Betreuung. In
den vergangenen Jahren ist es gelungen, hier eine hohe Stetigkeit zu gewährleisten, die vom Kunden sehr geschätzt
wird. Sollten einmal Veränderungen in
der Betreuung notwendig sein, so müssen diese einem klaren Konzept folgen.
Und sie dürfen auf gar keinen Fall auf
Kosten der Kunden gehen.
Saalmüller: Das gelingt allerdings
nur, wenn die Berater ihrem Beruf aus
Leidenschaft nachgehen. Vorrangiges
Ziel muss es doch sein, dem Mitarbeiter
gerade das zu ermöglichen. Dann kann
die Bank auch ihrem Kunden vermitteln,
dass sie genau der richtige Partner ist.
Rossitsch: Wichtig für die Zufriedenheit der Mitarbeiter sind natürlich auch
die internen Strukturen und Arbeitsabläufe. Das beginnt bei Kleinigkeiten, zum
Beispiel, dass der Firmenkundenberater
die Unterlagen für seinen Kunden sofort
und überall parat hat.
Welche Rolle spielt dabei die IT?
Rossitsch: Viele Prozesse lassen sich
durch eine geeignete IT-Unterstützung
vereinfachen. So brauchen Berater
ein Content-Management-System, das
ihnen genug Freiraum für das Gespräch
mit ihren Kunden gibt. Es soll sie unterstützen, nicht ablenken und muss leicht
zu bedienen sein. Der Mitarbeiter muss
es so intuitiv bedienen können wie eine
App auf dem Smartphone. Mit einem
Klick oder Wisch findet er die Kundendaten auf einer Oberfläche. Das ist ein
Szenario, das man mit der heutigen Technik durchaus realisieren kann, gerade
im Firmenkundengeschäft. Eine solche
technische Unterstützung kann sich im
Vergleich zum Wettbewerb sogar zum
26
Alleinstellungsmerkmal entwickeln –
auch im Wettbewerb mit externen Zahlungsdienstleistern, die mittlerweile auch
im Firmenkundengeschäft auf Kundenfang gehen.
Saalmüller: Für die Kundenberatung
könnte ich mir folgenden Ansatz sehr
gut vorstellen: Text und Navigation würden innerhalb einer CRM-Software über
Spracheingabe funktionieren. Denn die
Daten manuell zu pflegen, ist zu aufwändig. Optimierungen wären möglich, wenn
man die vorhandenen Daten besser miteinander verknüpfen würde. Allein das
würde den Berater entlasten. Wir können
ihm nicht jede Aufgabe abnehmen – aber
wir können ihm das Leben erleichtern.
Windheuser: Wir arbeiten seit Jahren
mit einem CRM-System. Aber in manchen Fällen werden die Informationen
nicht ausreichend eingepflegt, weil die
Mitarbeiter den Vorteil des Systems nicht
erkennen. Dabei hat ein gut gepflegtes
CRM-System einen unschlagbaren vertrieblichen Wert. Wenn es um die Einführung neuer Lösungen geht, werden
sie auch durch die zahlreichen regulatorischen Anforderungen verzögert, die von
den IT-Verantwortlichen zuerst bewältigt
und umgesetzt werden müssen.
Maaß: Eine überholte IT-Umgebung
stiftet allerdings eine große Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern. Es könnten viel
häufiger Kundengespräche stattfinden,
wären die Berater nicht durch eine Flut
von administrativen Aufgaben gebunden.
Darunter leidet sicher auch das Neu- und
Bestandskundengeschäft. Hier muss
definitiv etwas geschehen.
Windheuser: Uns zum Beispiel ist
ein weitgehend automatisierter Kreditprozess wichtig. Wenn wir den hätten,
würde das unsere Mitarbeiter sehr stark
entlasten. Ein solches System müsste
allerdings intuitiv und einfach sein, nicht
mit Funktionen überfrachtet. Wir arbeiten
aktuell genau daran.
Rossitsch: Die Technik hat sich ja in
den vergangenen zwei oder drei Jahren
enorm weiterentwickelt, gerade wenn es
die Integrationsfähigkeit neuer Lösungen
betrifft. Es gibt heute wirklich schöne
Werkzeuge, die es schaffen, nicht nur
neue Anwendungen miteinander zu verbinden, sondern sie auch noch in die alte
Welt zu integrieren. Ziel muss sein, nicht
nur partiell auf neue Softwarelösungen
umzustellen, sondern die gesamte ITUmgebung zu modernisieren.
Windheuser: Sicherlich kann man
sich auch einiges von anderen Branchen
abschauen. Die Logistik ist ein sehr gutes
Beispiel, die den Big-Data-Ansatz sehr
schön verinnerlicht hat. Mit präzisen
Systemen zur Datenverarbeitung ist es
dort möglich, einen ganzheitlichen Blick
auf den Kunden zu werfen: Was braucht
er wann und womit muss ich ihn ansprechen, um den größtmöglichen Erfolg zu
erzielen. Das wird in Zukunft ein großes
Thema sein, um Kundenbedürfnisse optimal zu befriedigen.
Was wünschen sich die Firmenkunden?
Rossitsch: Die Kunden sind
anspruchsvoller geworden. Um diese
Ansprüche erfüllen zu können, werden
ihnen die Banken mit einem höheren
Anteil an Standardisierung, kombiniert
mit dem richtigen Individualisierungsgrad, entgegenkommen müssen. Man
kann dieses Prinzip eins zu eins aus dem
Banken+Partner 1 I 15
vertrieb
Privatkundengeschäft übernehmen. Dort wurde bereits relativ
viel standardisiert, weil es ja um das Massengeschäft ging. Im
Firmenkundengeschäft können sich die Banken davon ein Stück
weit befreien, aber dennoch deutlich mehr standardisieren, als
es heute der Fall ist. Das ist zwar eine Herausforderung, in jedem
Fall aber machbar.
Maaß: Der Firmenkunde von heute fordert von seiner Bank
Innovationen, Effizienz und Agilität. Um dem entgegenzukommen, suchen wir mittlerweile unkonventionelle Wege. Ein neuer
Service der Helaba für Firmenkunden ist beispielsweise eine
vollelektronische Plattform, über die im standardisierten Verbundkreditgeschäft die Kreditanträge aufgenommen und geprüft
werden. Innerhalb von 48 Stunden können wir so in einem
Expressverfahren eine Kreditentscheidung treffen. Bei der Risikoeinschätzung arbeiten wir dabei sehr eng mit den Sparkassen
vor Ort zusammen.
Bauer: Die Sparkassen sind vor allem im regionalen Firmenkundengeschäft gut positioniert. Aber es ist wie im Privatkundengeschäft auch: Wir müssen viel tun, um die Kunden an uns
zu binden. Wir müssen Qualität liefern, schneller werden und die
Produktpalette ständig erweitern. Dann werden wir auch unsere
Standards halten und unsere Kunden an uns binden.
Windheuser: Firmenkunden gleichen sich in ihren Kundenwünschen mehr und mehr dem Privatkunden an. Sie wollen
auch auf komplexe Fragen auf Knopfdruck eine Antwort und
über verschiedene Kanäle mit ihrer Bank kommunizieren. Alles
muss einfach, schnell und unkonventionell funktionieren. Das ist
eine Herausforderung für Banken und Berater.
Sie sprechen damit das Thema Multikanal an ...
Bauer: Natürlich gibt es Segmente, bei denen der Firmenkunde ähnliche Erwartungen hat wie ein Privatkunde. Das ein oder
andere Angebot aus dem Privatkundensegment kann man auch
Banken+Partner 1 I 15
auf den Firmenkunden übertragen. Wir haben mit der Finanz
Informatik einen sehr zuverlässigen Dienstleister. Die eigentliche Herausforderung ist es allerdings, die Interessen der größeren und kleineren Sparkassen gleichermaßen zu bedienen.
Windheuser: Ich kenne tatsächlich kaum eine Bank, die nicht
das Thema Multikanal für sich entdeckt hat. Viele Institute verwechseln Multikanal aber mit dem Onlinekanal. Zu Multikanal
gehört aber genauso die persönliche Beratung – abseits aller
digitalen Kanäle. Wir haben die tiefe Überzeugung, dass der
persönliche Kontakt Kern für eine nachhaltige und gute Bankbeziehung bleiben wird. Videotelefonie und Chats werden von den
Kunden noch nicht so intensiv nachgefragt. Das wird aber mehr
werden und das Hinzuziehen eines Spezialisten über OnlineTelefonie wird bei uns in diesem Jahr möglich sein.
Bauer: Aber letztendlich geht es auch im Multikanal-Banking
darum, Spezialisten per Video oder andere digitale Kanäle bei
Kundengesprächen zuzuschalten. Auch wir arbeiten an diesem
Thema ganz intensiv.
Saalmüller: Es gibt tatsächlich kaum einen Termin mit einer
Bank, bei dem ich nicht aktiv auf das Thema IT und Digitalisierung angesprochen werde. Ich denke, jedes Institut muss sein
Geschäftsmodell letztlich so definieren, dass es kurz-, mittelund langfristig seine Kunden erreicht. Aber man muss nicht um
jeden Preis Dinge digitalisieren, die am Kundenwunsch vorbeigehen. Deswegen ist eine Digitalisierungsstrategie so wichtig
– auch, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Wird es dann zu einer stärkeren Industrialisierung kommen?
Windheuser: Wir haben bereits erkannt, dass wir uns auch
im Firmenkundengeschäft mit dem Thema Industrialisierung
beschäftigen müssen. Denn wir können dadurch sparen und
gleichzeitig die Qualität der Beratung und der Produkte steigern. Ein Beispiel: Viele Administrations- und Serviceprozesse
27
v e r t rieb
könnten straffer organisiert werden
– was auch unseren Kunden zugute
kommt. Hier besteht ein sehr großes
Potenzial. Um noch effizienter arbeiten
zu können, werden wir uns wohl von
der „Wir machen alles selbst“-Philosophie verabschieden. Externe Servicegesellschaften werden noch größere
Funktionsbereiche von Kreditinstituten
übernehmen, sowohl national als auch
international.
Saalmüller: Das Prinzip der Kreditfabrik ist da ja ein sehr schönes Beispiel.
Zwar existiert mittlerweile nur noch eine
Hand voll Dienstleister, das Prinzip an
sich funktioniert aber. Es gibt inzwischen
kaum noch eine Bank, die die Wertpapierabwicklung wieder intern betreiben
möchte. Aus diesen Erfahrungen können
die Institute lernen und vielleicht andere
Bereiche auslagern. Wenn der Kostendruck zu groß ist, wird es sicherlich
dazu kommen; davon bin ich überzeugt.
Aber wahrscheinlich muss man so manche Erfahrung gemacht haben, um den
Blick auf das Wesentliche zu erlangen.
Wir erleben das häufig in unseren Projekten bei Banken. Bereits gemachte
Fehler werden selten wiederholt. Projektgeschäft, Veränderungsgeschäft,
Optimierungsgeschäft – all das ist auch
Erfahrungsgeschäft.
Maaß: Da gebe ich Ihnen recht.
Genau das erleben wir gerade bei
28
einem Projekt zur Bilanzauswertung.
Vor einigen Jahren war die West LB
einer der Pilotnutzer. Die Umsetzung
des Projektes war damals mit einem
ernormen Aufwand verbunden. Mittlerweile betreuen bei der Helaba dieselben Personen das gleiche Projekt – und
das wesentlich effizienter, stabiler und
schneller.
Wohin geht die Reise im Firmenkundengeschäft?
Windheuser: Die Kunden werden
uns auch in Zukunft über die von ihnen
bevorzugten Kanäle ansprechen und
erwarten weiterhin den persönlichen
Kontakt. Im normalen Tagesgeschäft
wollen sie schnelle Prozesse und
bequeme Schnittstellen zu ihrer Bank.
Wenn es um komplexere Fragen geht
erwarten sie individuelle Lösungen –
und vor allem die Begleitung bei einer
möglichen Internationalisierung.
Saalmüller: Was uns mit Sicherheit
beschäftigen wird, ist das Thema der
gewachsenen IT-Systeme. Die Sparkassenorganisation ist dabei mit ihrer
OSPlus-Lösung den anderen Banken
sicherlich einen Schritt voraus. Um
mitzuhalten, dürfen die übrigen Institutsgruppen dieses Thema nicht aus
den Augen verlieren. Sie sollten noch
bestehende IT-Systeme mit veralteten
Strukturen schleunigst ablösen.
Maaß: Das sehe ich ähnlich. Denn es
wächst ja eine andere Generation Kundenbetreuer heran, die neue Technologien viel intensiver nutzen können und
auch wollen. Im Wettbewerb um neue
Mitarbeiter kann sich der Faktor IT als
entscheidend erweisen. Aber man darf
nicht vergessen: Die guten Kundenbetreuer leben von ihrem persönlichen
Netzwerk, auch direkt zu den Mitarbeitern in den Produktabteilungen. Diese
persönliche Kommunikation kann man
nicht durch Technologie ersetzen. Auch
nicht in Zeiten der Digitalisierung.
Saalmüller: Richtig, das ist ein ganz
entscheidender Punkt. Wir sind schließlich alle nicht mit dem Internet auf die
Welt gekommen, sondern haben uns
persönliche Kontakte erarbeitet. Gerade
im Firmenkundengeschäft ist ein Großteil der Kunden nach wie vor sehr konservativ eingestellt.
Bauer: Was aber nicht zwangsläufig
bedeutet, dass sie weniger das Internet
nutzen. Eine Umfrage des DSGV nämlich
ergab, dass Private-Banking- und Firmenkunden sogar eine höhere Internet­
affinität haben als die Servicekunden in
der Filiale vor Ort.
Rossitsch: Wir sind doch alle der
Meinung, dass heutzutage technologisch vieles möglich ist. Und die Entwicklung hört ja nicht auf. Im Gegenteil.
Wenn ich daran zurückdenke, dass
vor Jahren noch über die Idee einer
Service­orientierten Architektur geredet
wurde ... . Mittlerweile ist aus dieser
Illusion Realität geworden, kaum einer
spricht noch von einer Besonderheit.
Im IT-Bereich ist schon viel passiert.
Muss es ja auch, damit die Banken mit
anderen konkurrieren können. Das gilt
auch für das Firmenkundengeschäft,
dessen Funktionen sich stark verändert
haben. Hohe Investitionen – in welchem
Bereich auch immer – werden den Kreditinstituten in Zukunft allerdings auch
nicht erspart bleiben.
Margaretha Hamm, Anja Töpfer
Banken+Partner 1 I 15
Unternehmen
E-Mail-Sicherheit
Moderne Lösungen verbessern den
Datenschutz und entlasten den Anwender
Kunden und Geschäftspartner setzen den Schutz ihrer Daten voraus, wenn sie diese Kreditinstituten
anvertrauen. Das gilt auch für die E-Mail-Kommunikation: Nicht selten enthält sie hochsensible
Informationen, wie Finanz- und Bilanzdaten, Kundendaten sowie Unternehmenswissen. Die Herausforderungen an Vertraulichkeit und Datenschutz in der E-Mail-Kommunikation bekommen Institute
inzwischen mit einfach handhabbaren Lösungen und Mechanismen in den Griff.
Das IT-Sicherheitsbewusstsein von
Kreditinstituten hat sich – auch aufgrund verstärkter Bemühungen der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – erhöht. Gemäß den
rechtlichen und regulatorischen Vorgaben (MaRisk, KWG, BDSG) sind
die Institute gehalten, die Integrität,
Authentizität und Vertraulichkeit
von Daten sicherzustellen. Dass die
Bedeutung der IT-Sicherheit nichts
an Aktualität verloren hat, zeigt auch
eine neue Trendumfrage des Digitalverbands BITKOM: IT-Sicherheit ist
eines der wichtigsten Themen dieses
Jahres. Für 61 Prozent aller Befragten
ist sie sogar das Top-Thema.
Um Know-how und Kundendaten
effizient auf ihrem Transport zum
Empfänger zu schützen, führt an der
Verschlüsselung der E-Mail-Kommunikation kein Weg vorbei. Die gängigen Verfahren machen jedoch mit
Banken+Partner 1 I 15
ihrem aufwändigen Schlüssel- und
Zertifikatsmanagement das Thema
zu einem komplexen Unterfangen.
Eine Lösung wird sich im täglichen
Betrieb allerdings nur behaupten,
wenn die Mitarbeiter nicht mit technischen Aspekten belastet werden.
Tatsächlich existieren mittlerweile
solche Lösungen, denen der Spagat
zwischen Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Benutzerfreundlichkeit
gelingt. Eine von ihnen ist die serverbasierte, OPDV-zertifizierte E-MailManagement-Software iQ.Suite. Die
von den Analysten der Experton
Group im Januar als Rising Star eingestufte Software von GROUP Business Software (GBS) widmet sich
umfassend der E-Mail-Sicherheit
– beginnend bei Spam- und Virenschutz, über Haftungsausschluss bis
hin zur E-Mail-Verschlüsselung. Im
Rahmen von Data Leakage Preven-
tion kann so auch ein ungewollter
Datenabfluss vor dem Versand verhindert werden.
Aufseiten der Verschlüsselung
unterstützt iQ.Suite die bekannten
schlüssel- und zertifikatsbasierenden
Verfahren im B2B-Bereich. Durch
den zentralen Ansatz wird jedoch
die Komplexität reduziert. Mitarbeiter bekommen von der Ver- und
Entschlüsselung nichts mit und senden und empfangen ihre E-Mails
wie gewohnt. Im B2C-Bereich geht
iQ.Suite ebenfalls einen interessanten
Weg: Dank webbasierter Verschlüsselungsverfahren verzichtet die Empfänger-Seite auf den Einsatz von Verschlüsselungstechnologien, was den
Betrieb zusätzlich vereinfacht.
Die Experten von GBS werden auf
der CeBIT 2015 am Stand A30 in Halle 2 speziell auf die Finanzwelt zugeschnittene Szenarien zur sicheren
E-Mail-Kommunikation zeigen und
erstmals ein neues PDF-basiertes Verschlüsselungsverfahren vorstellen. 
29
v e r t rieb
Zahlungsverkehr
Jugendliche setzen auf
bewährte Verfahren
Trotz des Hypes, den die Ankündigung von Apple Pay in den vergangenen Monaten in den Medien
ausgelöst hat, konzentrieren sich Jugendliche beim digitalen Bezahlen auf bewährte Methoden. So
liegt die EC-Karte der eigenen Bank in der Gunst junger Menschen noch immer weit vorne, gefolgt
vom Lastschriftverfahren und der Kreditkarte. Das ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Schufa.
EC-Karte bleibt Favorit
Nutzung digitaler Bezahlmethoden durch Jugendliche
(Alle Angaben in Prozent)
Mobile Payment noch wenig verbreitet
Digitale Bezahlmethoden die Jugendliche am häufigsten nutzen
74,5
EC-Karte der eigenen Bank
60,6
Lastschrift (Bankeinzug)
38,7
PayPal
10,6
11,3
Mobile Payment (Bezahlen
direkt über das Smartphone)
Keine der genannten
Bezahlmethoden
Bloß nicht den Überblick verlieren
Nachteile digitaler Bezahlmethoden
Ob Onlinebanking, Kreditkarte,
PayPal oder Mobile Payment – digitale
Bezahlmethoden lösen das Bezahlen
mit Bargeld immer mehr ab. In einer
TNS-Umfrage hat die WirtschaftsWerkstatt, die Bildungsinitiative der
Schufa Holding, untersucht, welche
digitalen Bezahlmethoden Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren nutzen – und welche Vor- und Nachteile
sie darin sehen. „Man könnte annehmen, dass die Generation der Digital
Natives intensiv neue Bezahlmethoden wie Mobile Payment nutzt“,
kommentiert Dr. Astrid Kasper, Leiterin Public Affairs und CSR der Schufa Holding. „Die Ergebnisse unserer
Befragung ergaben jedoch, dass die
Jugendlichen eher auf die bewährten
digitalen Bezahlmethoden der eigenen Bank setzen.“
Mobile Payment nimmt zu
85,1
68,1
41,3
2,9
Gefahr, dass Daten
missbraucht werden
Preisgabe persönlicher Daten
Kein Überblick
über Ausgaben
Sehe keine Nachteile
beim digitalen Bezahlen
Quelle: Wirtschaftswerkstatt
30
Die Umfrage zeigt: 74,5 Prozent der
befragten 16- bis 25-Jährigen zahlen
mit EC-Karte. 60,6 Prozent geben an,
das Lastschriftverfahren zu nutzen.
Das Online-Bezahlsystem PayPal liegt
den Angaben der Jugendlichen zufolge mit 38,7 Prozent auf dem dritten
Banken+Partner 1 I 15
ve r t r i e b
Platz. Eine Kreditkarte verwenden
24,1 Prozent der befragten Jugendlichen. Die Nutzung von Mobile
Payment (10,6 Prozent) ist demnach
verhältnismäßig gering (siehe Grafik), steigt jedoch mit zunehmendem
Alter der Jugendlichen an: Von den
16- bis 18-jährigen bezahlen 9,3 Prozent per Smartphone, von den 23- bis
25-jährigen wählen 15,8 Prozent diesen Bezahlweg.
Die Jugendlichen sehen den
Hauptvorteil der digitalen Bezahlmethoden im schnellen und unkomplizierten Bezahlvorgang (85,6 Prozent)
und darin, dass sie kein beziehungsweise weniger Bargeld mitführen
müssen (63,6 Prozent). Ein großer
Nachteil sei, so die Jugendlichen,
dass sie durch das digitale Bezahlen
ihre Ausgaben nicht mehr gut kontrollieren können: Weit mehr als ein
Drittel der Jugendlichen (41,3 Prozent) fürchtet, durch digitale Bezahlmethoden – anders als bei der Nutzung von Bargeld – den Überblick
über ihre Ausgaben zu verlieren.
Risiken digitaler
Bezahlmethoden sind bekannt
Auch für das Thema Daten sind die
Jugendlichen sensibilisiert: 85,1 Prozent der Befragten sehen die Gefahr,
dass durch die Nutzung digitaler
Bezahlmethoden auch das Risiko
steigt, dass ihre Daten missbraucht
werden könnten. „Die Ergebnisse der
TNS-Umfrage zeigen, dass Jugendliche sich der Vorteile – aber auch der
Risiken – des digitalen Bezahlens
durchaus bewusst sind“, so Kasper.
„Da digitales Bezahlen immer alltäglicher wird, müssen wir Jugendliche
dabei unterstützen, mit diesen Herausforderungen umzugehen.“
Zusätzlich zur Umfrage hat die
WirtschaftsWerkstatt Jugendliche in
einer Straßenumfrage befragt, wie sie
digital bezahlen und welche Tipps sie
zum richtigen Umgang mit digitalen
Bezahlmethoden haben. Dabei zeigt
sich, dass viele von ihnen Strategien
entwickelt haben, die ihnen dabei
helfen, den Überblick über ihre Ausgaben nicht verlieren. So holen sich
die befragten Jugendlichen regelmäßig Kontoauszüge oder führen genau
Buch über ihre Ausgaben. Wenn es
darum geht, die eigenen Daten beim
Onlineshopping zu schützen, achten
sie darauf, ob ein Onlineshop vertrauenswürdig ist. Dabei sind Gütesiegel hilfreich oder Erfahrungen von
Bekannten mit einzelnen Onlineshops. Margaretha Hamm
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Assekuranz
Die Lebensversicherung
lohnt sich noch immer
Die Lebensversicherung ist der Klassiker in der Altersvorsorge. Aber angesichts der anhaltend
niedrigen Zinssätze und der fallenden Garantiezinsen verliert sie inzwischen an Attraktivität.
„Banken+Partner“ hat daher Versicherungsunternehmen und Banken gefragt, mit welchen
Argumenten sie Kunden von der klassischen Lebensversicherung überzeugen wollen und welche Produkte sie derzeit empfehlen.
In Deutschland gibt es derzeit rund 88 Millionen Lebensversicherungsverträge, mehr als ein Vertrag pro Einwohner. Doch nun stellt sich die Frage, ob uns ein Ende der
klassischen Lebensversicherung bevorsteht. Denn das
aktuelle Niedrigzinsumfeld hat die Rahmenbedingungen für die Versicherer deutlich verschlechtert, lukrative
Anlagemöglichkeiten sind rar geworden. Hinzu kommt
die Lebensversicherungsreform, die die Attraktivität dieser Anlageform für Verbraucher nicht unbedingt erhöht.
Die Versicherer selbst dagegen sind überzeugt, dass den
Lebensversicherungen kein vorzeitiges Ende bereitet wird.
Denn sie bietet nach wie vor eine einzigartige Kombination aus Stabilität und Rendite und ist damit ein unschlagbares Produkt für sicherheitsorientierte Sparer.
Dr. Markus Faulhaber,
Vorstandsvorsitzender, Allianz Lebensversicherung
Die Lebens- oder Rentenversicherung bietet nach wie vor eine
einzigartige und bewährte Möglichkeit, Altersvorsorge aufzubauen und elementare Lebensrisiken abzusichern. Nur eine
Rentenversicherung zahlt Kunden eine lebenslange Rente –
egal wie alt sie werden. Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld
suchen die Menschen höhere Renditechancen kombiniert mit
werthaltigen Garantien. Der Erfolg unseres Vorsorgekonzeptes
„Perspektive“ und unserer Produkte mit neuen Garantien zeigt
dies. Mehr als jeder zweite neuverdiente Euro in der privaten
Altersvorsorge stammt aus einem Vertrag mit neuen Garantien.
Christoph Laarmann,
Vorstand, Barmenia Lebensversicherung
Die Ablaufrenditen fällig gewordener Lebensversicherungen
zeigen, dass sich die Produkte in der Finanzkrise gegenüber
32
anderen Anlageformen mehr als gut geschlagen haben. Hinzu
kommt das Alleinstellungsmerkmal, nämlich die Möglichkeit
des Risikoausgleichs im Kollektiv und in der Zeit. Zudem darf
nicht vergessen werden: Nur über den Weg der privaten Vorsorge lässt sich den Folgen der demografischen Entwicklung
– einem niedrigen Rentenniveau, drohender Altersarmut und
Pflegebedürftigkeit im Alter – begegnen.
Frank Kettnaker, Vorstand Vertrieb/Marketing,
Alte Leipziger – Hallesche Konzern
Klassische Lebens- und Rentenversicherungen sind nach wie
vor insbesondere für sicherheitsorientierte Menschen die erste
Wahl bei der Altersvorsorge. In einem schwierigen Zinsumfeld
bieten diese eine sehr interessante Verzinsung. Insbesondere
bei der Rentenversicherung gilt das Garantiezinsversprechen
für den Kunden ein Leben lang – auf jeden Fall häufig mehrere
Jahrzehnte. Dieses können nur Versicherer leisten, die über die
nötige finanzielle Stabilität verfügen und eine hohe Ertragskraft
und Risikotragfähigkeit besitzen. Deshalb ist die Alte Leipziger
Lebensversicherung der richtige Partner. Eine außerordentlich
hohe Finanzkraft bestätigen uns immer wieder unterschiedliche
Rating-Unternehmen. Ganz aktuell erhielten wir zum sechsten
Mal in Folge ein sehr gutes Assekurata-Rating.
Dragica Csader,
Hauptabteilungsleiterin Produkte,
Bayern-Versicherung Lebensversicherung
Die Notwendigkeit privater Vorsorge ist in der Breite angekommen und auch bei unserem wichtigsten Vertriebspartner Sparkassen integraler Bestandteil der Beratung (S-Finanzkonzept).
Unser Leben-Geschäft wächst. Seit Start unserer FlexVorsorge
Vario 2011 entscheiden sich rund 60 Prozent unserer Kunden
Banken+Partner 1 I 15
a s s e t-ma n a g e m e n t
für dieses Konzept der Altersvorsorge:
Sie können dabei die Höhe der Leistung,
die zum Rentenbeginn garantiert zur Verfügung steht, selbst bestimmen und von
positiven Kapitalmarktentwicklungen
profitieren. Da unsere Kunden besonders die hohe Flexibilität von FlexVorsorge schätzen, haben wir diese noch
erweitert und auch auf unser neues Vorsorgekonzept „Rente Plus“ übertragen.
Vertriebswege angepasste Absicherungslösungen in den Bereichen Restkredit-, Risikolebens- und Garantieversicherungen sowie Versicherungen für
Automotive. Das klassische Lebensversicherungsgeschäft haben wir nicht im
Portfolio. Aufgrund dieser Ausrichtung
ist Credit Life International vom derzeitigen Niedrigzinsumfeld nur marginal
betroffen.
Günther Soboll,
Hauptbevollmächtigter,
Canada Life Deutschland
Sicherheit und attraktive Erträge für die
Altersvorsorge – im Niedrigzins tut sich
die klassische Lebensversicherung hier
schwer. Wege aus dem Dilemma können
renditeorientierte Lösungen mit Garantien weisen. Canada-Life-Tarife haben
sich hier schon bewährt: Der hinterlegte
Fonds der Generation-Tarife erzielte über
sechs Prozent Plus per anno seit zehn
Jahren (zum 31. Januar 2015), Garantien
zum Rentenbeginn sichern Sparer ab.
Auch die Einmalbeitragspolice Garantie
Investment Rente verknüpft erfolgreich
Garantien und Rendite.
Paul Stein,
Vertriebsvorstand,
Debeka Versicherungen
Durch neue chancenorientierte Rentenversicherungen in Ergänzung zu unseren
klassischen Produkten hat der Kunde
die Wahl, ob er für seine Altersvorsorge
Garantien stärker gewichtet oder Renditechancen. Dass er aber mit einer Rentenversicherung am besten für das Alter
vorsorgt, zeigen die entscheidenden
Vorteile gegenüber anderen Anlagen: die
Absicherung biometrischer Risiken, wie
zum Beispiel die Langlebigkeit, sowie
die hervorragenden Steuervorteile in der
Anspar- und Leistungsphase.
Andreas Schwarz,
Vorstand, Credit Life
Credit Life International bietet individuell konzipierte und an Zielgruppen und
Harald Lanzinger,
Direktionsbeauftragter Banken,
Lebensversicherung von 1871
Die Menschen leben immer länger. Die
biometrischen Risiken nehmen zu. Des-
Paul Stein
Vertriebsvorstand,
Debeka
Versicherungen
Günther Soboll
Hauptbevollmächtigter,
Canada Life Deutschland
Andreas Schwarz
Vorstand,
Credit Life
Dragica Csader
Dr. Markus Faulhaber
Frank Kettnaker
Christoph Laarmann
Hauptabteilungsleiterin
Produkte,
Bayern-Versicherung
Lebensversicherung
Vorstandsvorsitzender,
Allianz
Lebensversicherung
Vorstand Vertrieb/
Marketing, Alte Leipziger
– Hallesche Konzern
Vorstand,
Barmenia
Lebensversicherung
Banken+Partner 1 I 15
33
a s s et- m anagemen t
halb ist die private Altersvorsorge alternativlos. Wir sehen für
die klassische Lebens- und Rentenversicherung noch eine
lange Zukunft. Gerade im Niedrigzinsumfeld bleiben die angebotene Gesamtverzinsung, die oft noch über vier Prozent liegt,
und die garantierte lebenslange Auszahlphase sehr attraktiv.
Zudem bietet die LV 1871 ihren Kunden mit 4flex Flexibilität zu
Rentenbeginn. Die Kunden entscheiden, wie sie ihr Vorsorgevermögen beziehen wollen.
Frank-Henning Florian,
Vorstandsvorsitzender,
R+V Lebensversicherung
Eine sichere und planbare private Vorsorge wird angesichts der
demografischen Entwicklung in Deutschland immer wichtiger.
Gerade im herrschenden Niedrigzinsumfeld punkten Lebensund Rentenversicherungen mit ihren Vorteilen wie Sicherheit
und lebenslangen Leistungen. R+V kann dank ihrer soliden
Anlagepolitik und ihrer ausgezeichneten Finanzstärke alle
zugesagten Leistungen dauerhaft erfüllen. Ein solches Leistungsversprechen über Jahre und Jahrzehnte ist ein starkes
Argument im Beratungsgespräch.
Ulrich Leitermann,
Vorstandsvorsitzender,
Signal Iduna Gruppe
Wer für die Zukunft vorsorgen will, muss sparen. Die Lebensversicherung als Teil der Altersvorsorge ist deshalb unverzichtbar, weil gerade bei längeren Sparprozessen mit vergleichsweise kleinen Beträgen ein entsprechend hoher und sicherer
Sparbetrag erzielt werden kann. Zinsschwankungen nivellieren
sich – auch bei einer länger anhaltenden Niedrigzinsphase –
über die Zeit. Das Alleinstellungsmerkmal der Lebensversicherer ist außerdem die zusätzliche Absicherung weiterer Risiken
wie Tod oder Berufsunfähigkeit.
34
Michael Weidmann,
Vorstand Vertrieb,
Sparda-Bank Hessen
Die Attraktivität der kapitalgebundenen Lebensversicherung
hat in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichen Gründen gelitten. Als Hauptprodukt der Altersvorsorge kann sie mit
Sicherheit nicht mehr gelten. Gleichwohl ist sie ein wichtiger
Baustein im Risikoabsicherungs- und Altersvorsorge-Mix und
hat daher weiterhin ihre Berechtigung. Ganz wichtig ist es
dabei, die persönliche Situation des Kunden zu kennen, seine
Ziele und Wünsche sowie seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse. Mit der SpardaBasisVorsorge verfügen die
Sparda-Banken in Zusammenarbeit mit der DEVK Versicherung
über ein exklusives Produkt für Mitglieder der Genossenschaft
sowie deren Ehe- oder Lebenspartner, die wir als ergänzendes
Modul für die Altersvorsorge stets in die Beratung mit einbeziehen.
Ralf Berndt,
Vorstand Vertrieb und Marketing,
Stuttgarter Lebensversicherung
Eine private oder betriebliche Lebens- und Rentenversicherung
ist ein Versicherungsprodukt und kein Investmentprodukt. Es
geht um die Absicherung eines realen Risikos: das sogenannte Langlebigkeitsrisiko. Fakt ist, dass die durchschnittliche
Lebenserwartung kontinuierlich steigt. Und nur die Lebens- und
Rentenversicherung garantiert lebenslange Zahlungen. Egal,
ob jemand 70, 80 oder über 100 Jahre alt wird. Kein anderes
Produkt kann das leisten. Investmentprodukte mit Auszahlungsplan zum Beispiel enden zu einem bestimmten Zeitpunkt. Was
aber geschieht, wenn das ausgezahlte Geld verbraucht, aber
noch Lebenszeit übrig ist? Deshalb vertraut die Mehrzahl der
Deutschen nach wie vor auf die private Lebens- und Rentenversicherung.
Ralf Berndt
Frank-Henning Florian
Harald Lanzinger
Ulrich Leitermann
Michael Weidmann
Vorstand Vertrieb und
Marketing,
Stuttgarter
Lebensversicherung
Vorstandsvorsitzender,
R+V Lebensversicherung
Direktionsbeauftragter
Banken, Lebensversicherung von 1871
Vorstandsvorsitzender,
Signal Iduna Gruppe
Vorstand Vertrieb,
Sparda-Bank Hessen
Banken+Partner 1 I 15
a s s e t-ma n a g e m e n t
Thomas A. Fornol,
Mitglied der Geschäftsleitung und
Leiter Intermediärvertrieb,
Swiss Life Deutschland
Keine andere Altersvorsorge bietet so
guten Risikoschutz bei gleichzeitig hoher
Rendite. Die deutschen Lebensversicherer schreiben im Durchschnitt 3,2 Prozent Verzinsung gut. Welche vergleichbar sicheren Alternativen können da
mithalten? Staatsanleihen, Tagesgeldkonten und Co. bringen aktuell nur knapp
0,7 Prozent oder weniger. Zudem können
solche Anlageformen keine lebenslange
Rente garantieren. Die Lebensversicherung hat sich als verlässliche Altersvorsorge bewährt. An Bedeutung gewinnen
neue, innovative Varianten, die mehr
Rendite und große Flexibilität ermöglichen.
Iris Kremers,
Vorstand, Talanx Deutschland
Nur die Lebensversicherung kann
durch den Risikoausgleich im Kollektiv
eine feste, lebenslange Rentenzahlung
garantieren. Produkte wie Fondssparpläne bieten zwar gute Renditechancen, die
Kursrisiken sind aber groß. Wer für das
Alter vorsorgen will, sollte weiterhin auf
Lebensversicherungsprodukte setzen.
Eine private oder betriebliche Altersvorsorge ist angesichts der steigenden
Lebenserwartung und der sinkenden
gesetzlichen Rente für jeden Kunden ein
enorm wichtiges Thema.
Norbert Heinen,
Vorstandsvorsitzender,
Württembergische Lebensversicherung
Aufseiten der Kunden gibt es gerade
auch im Niedrigzinsumfeld eine große
Nachfrage nach Sicherheit, Stabilität
und Rendite – was in dieser Kombination
nur klassische Lebens- beziehungsweise Rentenversicherungen leisten können. Die Lebensversicherung liefert zum
einen trotz zuletzt gesunkener Renditen
und Überschussbeteilungen im Vergleich
zu anderen Produkten eine noch immer
sehr ordentliche Rendite ab. So liegt die
Verzinsung in der Branche, die sich aus
Garantiezins und Überschussbeteiligung
zusammensetzt, derzeit bei rund 3,5 Prozent. Am Markt gibt es andererseits keine Produktalternativen, die vergleichbare Renditen zusätzlich mit einem Höchstmaß an Sicherheit verknüpfen könnten.
Denn nur Lebens- und Rentenversicherungen sichern die biometrischen Risiken des Kunden ab – und das bis an das
Lebensende. Diese Garantie ist einmalig.
Hermann Schrögenauer,
Vorstand Vertrieb Leben, Zurich Gruppe
Wir setzten auf fondsgebundene Altersvorsorge sowie die Absicherung der
biometrischen Risiken und werden auch
künftig mit neuen Produkten in diesen
Segmenten den Markt von uns überzeugen. Die Kunden sorgen sich um ihr Geld.
Niedrigzinsen entwerten die Ersparnisse, klassische Anlageformen bringen
wenig ein. Gerade deshalb ist jetzt der
Zeitpunkt, darüber nachzudenken, wie
das Geld sinnvoller investiert werden
kann. Der Vorteil einer Verrentung des
Kapitals im Alter bringt nicht nur steuerliche Vorteile, sondern deckt auch das
Langlebigkeitsrisiko. In Zeiten, in denen
immer mehr Menschen im Alter alleine
leben, ist die finanzielle Absicherung
über eine Versicherung der ideale Schutz
vor Altersarmut.
Stefan Mecklenburg,
Bereichsleiter Versicherungen,
Targobank
Wer weiß schon heute, wie alt er wird?
Tatsächlich wird die eigene Lebenserwartung schlicht unterschätzt – und
damit auch der Geldbedarf im Alter. Die
private Rentenversicherung bietet dafür
eine Lösung: Sie garantiert eine Auszahlung bis zum Tod – und zwar egal, wie
lange das Leben dauert. Auf der anderen
Seite haben Versicherungen klare steuerliche Vorteile gegenüber vielen anderen Investments. Diese unschlagbare
Kombination aus Sicherheit und Rendite
bietet derzeit kein anderes Produkt am
Markt. 
Thomas A. Fornol
Norbert Heinen
Iris Kremers
Stefan Mecklenburg
Hermann Schrögenauer
Mitglied der Geschäftsleitung, Swiss Life
Deutschland und Leiter
Intermediärvertrieb
Vorstandsvorsitzender,
Württembergische
Lebensversicherung
Vorstand,
Ressort Bancassurance,
Talanx Deutschland
Bereichsleiter
Versicherungen,
Targobank
Vorstand Vetrieb Leben,
Zurich Gruppe
Banken+Partner 1 I 15
35
asset- m anagemen t
Japan
Das Land der (wieder) aufgehenden Sonne
Hochstimmung in Kabutochô, dem Börsenviertel von Tokio: Der Nikkei-Index stieg Mitte Februar
nach einer endlosen rezessionsbedingten Baisse rasant auf über 18.000 Punkte und damit auf den
höchsten Stand seit sieben Jahren. Auch westliche Anleger können davon profitieren.
Foto: © Delphotostock – fotolia.com
Bereits im November 2014 erkannte
Steve Bell, Chefvolkswirt von F&C
Investments, dass sich die positiven
Zeichen unter einer lockeren Geldpolitik mehrten. Eine Prognose Bells
von Ende Januar zeigt in dieselbe
Richtung: „Japans Aktien sind attraktiv, nicht zuletzt aufgrund angemessener Bewertungen und vielfacher
Ertragskorrekturen nach oben – ganz
im Gegensatz zur Situation an vielen
anderen Aktienmärkten.“ Im Gegensatz dazu seien Staatsanleihen und
Yen wegen zu geringer Renditen
wenig attraktiv.
Dr. Jan Ehrhard, Portfoliomanager
des Gamax Maxi-Fonds Asien International bei Gamax Management,
sieht für westliche Anleger ähnlich
gute Perspektiven: „Das enorme
Quantitative Easing der japanischen
36
Notenbank wirkt generell unterstützend für die heimische Börse.
Westliche Investoren sind derzeit in
Japan nicht zu stark übergewichtet,
was markttechnisch ein gutes Zeichen ist. Zudem operieren die Topmanagements vieler Unternehmen
marktwirtschaftlicher und verfolgen
teilweise eine aktionärsfreundlichere
Politik in Form von höheren Kapitalrückgaben.“
Diese Ansicht teilt auch Thomas
Liebi, Chefökonom von Swisscanto
– allerdings mit leichten Einschränkungen: „Besonders die Geldpolitik
der Bank of Japan sorgt für positive
Impulse, aber auch die Fiskalpolitik
forciert die Aktienentwicklung. Lediglich die strukturellen Reformen sind
noch nicht so in Gang gekommen,
dass sie unterstützend wirken. Doch
insgesamt sprechen viele Indikatoren
dafür, dass der vergleichsweise günstig bewertete japanische Aktienmarkt
positiv performen wird.“
Kwok Chern-Yeh, Head of Investment Management Japan bei Aberdeen Asset Management warnt allerdings davor, die Einzeltitelauswahl
zu vernachlässigen: „Unser Schwerpunkt liegt auf der Auswahl der richtigen Unternehmen. Es sind in der
Regel Branchengrößen wie Toyota,
Japan Tobacco und Unicharm, die
über ein gutes Management verfügen und durch solide Bilanzen und
Cash-Flows gestützt werden. Diese
Unternehmen sollten über die erforderlichen Mittel verfügen, um eventuell auftretende widrige Umstände
meistern zu können.“
Dr. Thomas Leims
Banken+Partner 1 I 15
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as s et- m anagemen t
Sachwerte
Wachstum in Sicht
Noch kämpfen die Anbieter von Sachwertinvestments mit den Kosten der Regulierung, Verzögerungen bei der Zulassung neuer Produkte und geringen Platzierungszahlen. Doch für 2015 ist die
Branche zuversichtlich – zumal Sachwerte auch für institutionelle Investoren im derzeitige Kapitalmarktumfeld immer attraktiver werden.
Noch immer ist das Angebot an Alternativen Investment
Fonds (AIF), die nach den Regeln des Kapitalanlagegesetzbuchs in den vergangenen Monaten zugelassen wurden, noch gering. So haben im ersten und zweiten Quartal
2014 lediglich vier Immobilien-AIF von der Bundesanstalt
für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Vertriebszulassung erhalten. Im dritten und vierten Quartal kamen
noch zwölf weitere Immobilien-AIF, zwei New-Engergy-,
sieben Private-Equity-, drei Flugzeug- und zwei Spezialitäten-AIF hinzu. Darüber hinaus hat die BaFin 2014 die
Verkaufsprospekte für insgesamt 47 Fonds nach dem Vermögensanlagegesetz (VermAnlG) gestattet. Das ist das
Ergebnis der aktuellen Analyse „Investmentvermögen/
geschlossene Beteiligungen 2014“ der Feri EuroRating Services.
Die 24 im Jahr 2014 zugelassenen Publikums-AIF, für
die Zahlenmaterial vorliegt, hatten ein prospektiertes
Eigenkapital von 1,08 Milliarden Euro und ein prospektiertes Fondsvolumen von insgesamt 1,77 Milliarden Euro.
14 der zugelassenen AIF stammen aus der Asset-Klasse
Immobilien, die mit 617,3 Millionen Euro rund 57 Prozent
des gesamten prospektierten Eigenkapitals ausmachen.
Dazu zählt unter anderem der AIF „James­town 29“ mit
einem Eigenkapital von rund 213 Millionen Euro. Damit
vereint alleine Jamestown mit seinem US-Immobilien-AIF
rund ein Drittel des prospektierten Eigenkapitals aller auswertbaren Immobilien-AIF auf sich.
„Mit 16 von 30 vertriebszugelassenen Publikums-AIF
dominierten Immobilien 2014 eindeutig das Angebot“,
erklärt Christian Michel, Direktor und Teamleiter Fonds
bei Feri EuroRating. „Die Entwicklung im dritten und
vierten Quartal zeigt jedoch, dass andere Asset-Klassen
zunehmend an Bedeutung gewinnen.“ So stellen Flugzeuge mit drei vertriebszugelassenen AIF und rund 250 Millionen Euro rund 23 Prozent des prospektierten Eigenkapitals und sind damit zweitstärkste Asset-Klasse.
38
Noch schlagen sich die steigenden Zulassungszahlen
nicht in den Vertriebsergebnissen nieder. Das zeigt eine
Auswertung des bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen, für die Anfang 2015 die Verbandsmitglieder nach den Ergebnissen des Jahres 2014 und ihren
Zukunftserwartungen befragt wurden. Denn während das
Investitionsvolumen der bsi-Mitglieder mit 700 Millionen
Euro bereits wieder angestiegen ist, folgt die Platzierung
erst mit einiger Verzögerung. Da die meisten Produkte erst
spät im Jahr zum Vertrieb zugelassen wurden, konnten
nur 81 Millionen Eigenkapitel platziert werden. „Insgesamt haben die Mitglieder des bsi den Wandel vom Emissionshaus zum Asset-Manager mit Strukturierungskompetenz in die regulierte Welt gut gemeistert“, ist Eric Romba,
Hauptgeschäftsführer des bsi dennoch zufrieden.
Vertriebsergebnisse sind noch gering
Denn immerhin haben die Verbandsmitglieder 2014 für
semiprofessionelle und professionelle Investoren sowie
Publikumsanleger rund 10,3 Milliarden Euro neu in
Sachwerte investiert beziehungsweise die Verwaltung
dafür übernommen. Davon fielen 0,7 Milliarden Euro
auf geschlossene Publikums-AIF, eine Milliarde Euro auf
geschlossene und 3,2 Milliarden Euro auf offene SpezialAIF. Weitere 5,4 Milliarden Euro entfielen auf investierende Bestandsfonds sowie Investitionen über ausländische und sonstige Strukturen. Insgesamt verwalteten die
bsi-Mitglieder Ende 2014 Sachwerte mit einem Volumen
von insgesamt rund 160 Milliarden Euro (siehe Grafik).
Gegenüber dem Jahr 2013 entspricht dies einer Steigerung
um 18 Prozent.
Für 2015 ist die Branche zuversichtlich. 68 Prozent
der Mitglieder erwarten, dass die Zahl der Sachwertinvestmentvermögen steigen wird. Dies gilt sowohl für die
geschlossenen Publikums- als auch für die geschlossenen
Banken+Partner 1I 15
a s s e t-ma n a g e m e n t
Spezial-AIF. Da gleichzeitig ebenfalls 68 Prozent der Emittenten erwarten, dass die Zahl der Anbieter von Sachwert­
Investmentvermögen aufgrund der hohen KAGB-Markteintrittsbarrieren und der mit der Regulierung verbundenen hohen Kosten weiter sinken wird, bedeutet das, dass
die verbleibenden Marktteilnehmer Wachstumschancen
sehen.
Großes Interesse bei institutionellen Investoren
Besonders positiv wird sich die Nachfrage von institutionellen Investoren nach Sachwertinvestments entwickeln.
Zu diesem Schluss kommt das White Paper „Sachwerte
– der neue Mainstream“ von Aquila Capital. Das White
Paper zeigt vielfältige Investmentchancen für SachwertAnlagen auf. Langfristige Trends wie das globale Bevölkerungswachstum, der steigende Pro-Kopf-Energieverbrauch
in den Emerging Markets sowie die zunehmende Verknappung fossiler Energien begünstigen die Nachfrage nach
erneuerbaren Energien. Darüber hinaus sind umfangreiche Investitionen in die Landwirtschaft notwendig, um
den um 60 Prozent höheren Nahrungsbedarf decken zu
können – denn bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf
zehn Milliarden Menschen steigen, so das UN Department
of Economic and Social Affairs. „Sachwert-Anlagen profitieren von diesen nachhaltigen Megatrends und bieten
Investoren ökonomisch stabile und Cashflow-generierende Alternativen“, erklärt Oldrik Verloop, Co-Head of Hydropower Investments, bei Aquila Capital.
Das sehen auch die institutionellen Investoren in Europa so. Nach einer Umfrage von Aquila Capital rechnen
60 Prozent von ihnen in den kommenden drei Jahren mit
einem Anstieg des Engagements in Sachwert-Anlagen.
„Die Kombination aus langfristig stabilen Cashflows,
nachhaltigen Investitionsvolumina und geringer Korrelation zu klassischen Anlagemöglichkeiten macht Sachwerte
zu einem attraktiven Core-Investment für institutionelle
Anleger“, betont Verloop.
Darauf wollen sich die Initiatoren allerdings nicht ausruhen. „Die Investition in Sachwerte wird derzeit tatsächlich besonders von den professionellen Investoren nachgefragt“, erklärt Oliver Porr, Vorstandsvorsitzender des
bsi. „In Zeiten niedriger Zinsen wird sich daran absehbar auch nichts ändern. Uns muss es als Branche in diesem Jahr aber auch gelingen, vermögende Privatanleger
von den Vorzügen einer Investition in Sachwerte über
geschlossene AIF zu überzeugen. Jeder Anleger muss sich
die Frage stellen: Sind fünf Beteiligungen an regulierten
Immobilien-AIF, verwaltet durch einen professionellen
und beaufsichtigten Manager, unter Diversifikations- und
Risikomischungsaspekten nicht besser als eine einzelne
Eigentumswohnung?“ Margaretha Hamm
Immobilien weiterhin attraktivste Asset-Klasse
Von den Mitgliedern des bsi verwaltete Bestände (Assets under Management)
(Alle Angaben in Milliarden Euro.)
Immobilien
luftfahrzeuge
7,25
88,58
ee
7,52
schiffe
28,10
infrastruktur
0,83
schienenfahrzeuge
0,42
sonstiges
20,91
Banken+Partner 1 I 15
private equity
5,54
39
i t / o r ga
E-Government
Vertrauen gegen Marktmacht
Das E-Government-Gesetz ist längst verabschiedet. Laut Gesetzgeber muss es den Bürgern daher
jetzt möglich sein, ihre Behördengänge komplett online zu erledigen, und zwar ohne Medienbruch.
Das bedeutet, vom Antrag bis zum Bescheid inklusive Bezahlung der Gebühren. Das weckt vor allem
für Zahlungsdienstleister Begehrlichkeiten. Allen voran der Internetriese PayPal, der das Ertragspotenzial dieses Marktes früh entdeckt hat und den Kommunen offensiv den Hof macht. Aber welche
Auswirkungen hat das für Banken und Sparkassen?
2,4 von fünf durchschnittlichen Behördenkontakten im
Jahr finden bereits online statt. Und die Nutzung von
E-Government-Angeboten in Deutschland nimmt stetig
zu. Das lässt sich dem „E-Government Monitor 2014“ der
Initiative D21 und dem Institute for Public Information
Management der TU München entnehmen. Die Studie
zeigt aber auch, dass die vorhandenen Angebote zu wenig
bekannt sind. 76 Prozent der Deutschen geben an, dass
sie Online-Angebote nicht intensiver nutzen, da ihnen diese schlicht und einfach nicht bekannt sind. Dabei würde
jeder zweite Deutsche gerne ein umfangreicheres OnlineAngebot in Anspruch nehmen.
Einer der kommunalen Vorreiter war die Stadt Nürnberg, die bereits Ende 2012 elektronische Bezahlverfahren
für Online-Dienste im Internet einführte. Als erste Anwendungen konnten die einfache Melderegisterauskunft sowie
Gutscheine des Nürnberger Tiergartens elektronisch
bezahlt werden. „Da die Dienste sehr gut angenommen
werden, arbeitet die Stadt Nürnberg an dem konsequenten Ausbau des elektronischen Bezahlens“, sagte Personal- und Organisationsreferent Wolfgang Köhler damals.
Innovative Zahlungsmöglichkeiten gefragt
Was Bürgern und Kommunen die Kommunikation erleichtern soll, bereitet Banken und Sparkassen mittlerweile
Kopfzerbrechen. Da das Bezahlen im Internet für Händler
– in diesem Fall die Kommune – immer auch mit Kosten
verbunden ist, werden innovative Bezahlmöglichkeiten
mit geringeren Kosten für die öffentlichen Verwaltungen
interessant. Hier hat PayPal die Startlöcher längst verlassen und greift an. Denn der Internetriese bietet drei ent-
40
scheidende Vorteile. Erstens: PayPal verfügt bereits jetzt
über 15 Millionen aktive Nutzerkonten. Zweitens: Der
Nutzer muss sich nur mit E-Mail-Adresse und Passwort
registrieren. Und drittens: PayPal übernimmt die bislang
von den Kommunen getragenen Ausfallrisiken im Bereich
der Lastschriften oder Kreditkartenzahlungen. Und da
Rechnungen und Lastschriften besonders anfällig für Zahlungsstörungen sind, rennt PayPal bei vielen Kommunen
offene Türen ein.
Jeder vierte nutzt PayPal
Zudem ist PayPal im Online-Einkauf schon jetzt die
meistgenutzte Zahlungsart und hat sogar die Rechnung
überholt. PayPal wird bereits bei knapp 24 Prozent aller
Online-Einkäufe genutzt. Giropay, die Payment-Lösung
von Teilen der deutschen Kreditwirtschaft, hingegen muss
sich mit mageren 0,3 Prozent begnügen, wie das E-Commerce-Center Köln (ECC Köln) kürzlich bekanntgab.
Der Markt für digitale Bezahlsysteme ist seinen Kinderschuhen also entwachsen. Das nehmen auch die Entscheider in Banken und Sparkassen zur Kenntnis. Während vor zwei Jahren 57 Prozent aller Bankentscheider
mit wachsender Konkurrenz durch Zahlungssysteme im
Internet rechneten, liege der Anteil heute bei 80 Prozent,
wie der aktuelle Branchenkompass Kreditinstitute von
Sopra Steria Consulting ergab. „In diesem Bereich hat sich
die Situation deutlich verschärft“, sagt Dirk Lamprecht,
Bankenexperte der Unternehmensberatung. Banken müssen reagieren, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Eine der wichtigen Erkenntnisse des E-Government
Monitors ist aber auch: Zwei Drittel der Nutzer haben
Banken+Partner 1 I 15
it/orga
Angst vor dem Diebstahl ihrer persönlichen Daten. Dazu
gehören auch die Zahlungsdaten. „PayPal hat sich einzelne Kommunen gezielt herausgepickt und geht sehr
offensiv vor“, sagt Michael Haupt, Kommunikationsverantwortlicher des Sparkassen- und Giroverbands HessenThüringen (SGVHT). Haupt kritisiert die nicht ausreichenden Datenschutzrichtlinien von PayPal.
Der Zahlungsverkehrsdienstleister hält dagegen: „Die
Sicherheit der persönlichen Daten liegt uns genauso am
Herzen wie ein reibungsloser Bezahlvorgang. Um das zu
gewährleisten, arbeiten wir mit modernsten Sicherheitstechniken. Darüber hinaus bestätigt der TÜV die Sicherheit von PayPal“, beteuerte Boris Wolter, Ansprechpartner
für den öffentlichen Sektor bei PayPal, bereits vor zwei
Jahren. Die Verträge werden zwischen PayPal und den
Kommunen geschlossen, der Lösungsanbieter Regio IT
fungiert als Integrationspartner.
dungszweck oder das Kassenzeichen übernimmt“, erklärt
Hermann Stengele. „Mit GiroCheckout setzen Kommunen
damit nicht nur auf klassische Online-Bezahlverfahren,
sondern zugleich auf innovative Mehrwertdienste, deren
Ausbau GiroSolution kontinuierlich vorantreibt.“
Auch der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen schmiedet mittlerweile eine Zusammenarbeit mit
GiroSolution. „Wir sind im Gespräch, die Verträge sind
bereits in der Endphase. Wir erarbeiten lediglich noch die
Feinheiten“, verrät SGVHT-Experte Haupt. „Wir sehen die
Lösung GiroSolution klar im Vorteil. Denn datenschutzrechtlich bietet sie einen wesentlich höheren Sicherheitslevel.“ Zudem verfügen die Kommunen so mit Giropay,
Kreditkarte und Lastschrift über gleich drei Online-Bezahlverfahren.
Sicherheit vor Bequemlichkeit
Kein Kundenkonto notwendig
Aber worin besteht die Problematik für Sparkassen in der
Konkurrenz zu PayPal und Co? Ganz einfach: Die Bezahldienstleister entziehen den Kreditinstituten kurzzeitig Geld
aus dem Geldkreislauf. Und die Antwort? Die Multi-Bezahllösung GiroCheckout des Zahlungslogistikers GiroSolution. Mit einer Integration von GiroCheckout stehen den
Kommunen – im Unterschied zu PayPal – unterschiedliche
Bezahlverfahren zur Verfügung: Kreditkarte, Lastschrift
und die Online-Überweisung Giropay. „Während Nutzer
und Kommune bei PayPal jeweils ein Kundenkonto führen
müssen, sind die von GiroCheckout angebotenen Bezahlverfahren registrierungsfrei“, erklärt Hermann Stengele,
Vorstand von GiroSolution. „Die Zahlungen werden der
Kommune auf ein frei wählbares Konto bei einer Bank
oder Sparkasse gutgeschrieben.“ Ohne Umweg.
Fehlerfreie Zahlungszuordnung
Wie bei PayPal ist die Anbindung von GiroCheckout in
die bestehende IT-Infrastruktur der Kommune notwendig
und muss individuell angepasst werden. Mehrere Kommunen mit ihren Rechenzentren haben GiroCheckout
bereits integriert. „Kommunen, die unser Bezahlverfahren
bereits nutzen, sind beispielsweise die Stadt Hannover,
der Landkreis Göttingen und die Stadt Goslar“, so GiroSolution-Vorstand Stengele. Er ist überzeugt: „Kommunen
profitieren von einer fehlerfreien, automatisierten Zahlungszuordnung, da GiroCode den vorgegebenen Verwen-
Banken+Partner 1 I 15
Punkten können Banken und Sparkassen also in jedem
Fall mit dem Thema Sicherheit. Und die Kommunen sind
gut beraten, bei der Entscheidung für oder gegen einen
Bezahldienst alle Vor- und Nachteile zu betrachten. Insbesondere kleine Kommunen dürften sich eher von einer
Zusammenarbeit mit der lokalen Sparkasse überzeugen
lassen.
Anja Töpfer
Konkurrenz für PayPal
Die Deutsche Bankenbranche plant nach Informationen
von „Manager Magazin Online“ ein eigenes Onlinebezahlverfahren, das dem Platzhirsch PayPal Konkurrenz
machen soll. An der eigens für die Entwicklung gegründeten Gesellschaft für Internet und mobile Bezahlungen
(GIMB) haben sich bereits die Beteiligungsgesellschaft
der privaten Banken (BGPB) mit 16,6 Prozent der Anteile
beteiligt, die Deutsche Bank (8,3 Prozent), Postbank (8,3
Prozent), Commerzbank (16,6 Prozent) sowie die genossenschaftlichen Institute WGZ (12,5 Prozent) und DZ Bank
(37,5 Prozent). Nun habe sich auch die Sparkassen-Organisation für eine Teilnahme entschieden, unklar allerdings,
in welchem Umfang, so „Manager Magazin Online“.
Im Herbst 2015 wolle die GIMB das Pilotprojekt „Bezahlverfahren“ (BV) starten, die Marktreife sei spätestens
zum Weihnachtsgeschäft 2016 geplant. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
ist optimistisch und geht davon aus, „erste echte Transaktion in diesem neuen Bezahlverfahren bereits zum
Ende des laufenden Jahres durchführen zu können“, so
Vorstand Dr. Andreas Martin.
41
Anbi eter
ANBIETER
VERZEICHNIS
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Die Amrehn & Partner EDV-Service GmbH unterstützt Sparkassen und Banken bei der Konzeption und
Implementierung von IT-Netzwerken und Sicherheitssystemen. Mit Service aus einer Hand ist das
Unternehmen professioneller Ansprechpartner für effiziente Geschäftsstellenkonzeptionen. Gegründet 1993. Mit dem EDV-gesteuerten Komplettsystem BioPortA steuern und sichern Sie kostengünstig sämtliche Offline-Geldprozesse entsprechend den geltenden Vorschriften zukunftsorientiert und
marktgerecht ab.
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Credit Life International bietet individuell konzipierte und auf Zielgruppen und Vertriebswege angepasste Absicherungslösungen in den Bereichen Restkredit-, Risikolebens- und Garantieversicherungen
sowie Versicherungen für Automotive. Als innovativer und verlässlicher Partner von Banken verfügt der
Spezialist über mehr als 35 Jahre Erfahrung. Unterstützt durch hochmoderne Informationstechnologie,
bietet Credit Life International die gesamte Prozesskette aus einer Hand: von der Produktentwicklung
und Tarifkalkulation über Marketingunterstützung und IT-Support bis hin zur Schadenbearbeitung.
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Die FOCONIS AG ist ein Software- und Beratungsunternehmen innerhalb der Finanzwirtschaft, das mithilfe hoch spezialisierter Kontrollsysteme Kunden dabei unterstützt, geeignete Schlüsselkontrollen zu
identifizieren und umzusetzen (IKS). FOCONIS-Anwendungen sind unabhängig von Rechenzentrum oder
Unternehmensart einsetzbar. Neben der Risikominimierung legt das Unternehmen großen Wert auf die
weitgehend systemgestützte Sicherung von Ordnungsmäßigkeit, Wirksamkeit und vor allem Wirtschaftlichkeit und ermöglicht Unternehmen deutlich messbare Ersparnisse bei Zeit, Arbeit und Aufwand.
FOCONIS AG
Furtgasse 2
94474 Vilshofen an der Donau
Tel./Fax: +49 8541-90 390-0/-900
E-Mail: [email protected]
www.foconis.de
Fuchs + Friends hat sich seit mehr als zehn Jahren auf die werbliche Unterstützung der Finanzbranche
spezialisiert. Wir decken dabei die komplette Bandbreite an Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen ab: klassische Werbung: Anzeige bis TV-Spot, Dialogmarketing: Adressmanagement bis Wirkungskontrolle, Direktmarketing: Massenmailings bis One-to-one-Ansprache, Verkaufsförderung: Vertriebswettbewerb bis POS-Promotion, Messen: Messeplanung bis Messestand, Online: Social-Media bis
E-Mail-Marketing, CRM: Data-Mining bis Multichannel-Management.
Fuchs + Friends Finanzkommunikation
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Die GFT Group ist ein globaler Technologiepartner für digitale Zukunftsthemen – von der Ideenfindung
und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bis hin zu deren Umsetzung. GFT steht innerhalb der GFT
Group für kompetente Beratung sowie die zuverlässige Entwicklung, Implementierung und Wartung
maßgeschneiderter IT-Lösungen. Im Finanzsektor zählt GFT zu den weltweit führenden IT-Lösungsanbietern.
GFT Technologies AG
Filderhauptstraße 142
70599 Stuttgart
Tel./Fax: +49 711 62042-0/-101
E-Mail: [email protected]
www.gft.com
Die Gschwind Software GmbH zählt zu den namhaften Anbietern von Softwarelösungen für die Finanzberatung. Financial und Estate Planner profitieren von sicher, schnell und intuitiv anzuwendenden Produkten. Diese sind vor allem für den Einsatz im Kundengespräch prädestiniert und erleichtern damit den
Vertrieb. Gschwind-Software deckt alle Bereiche eines ganzheitlichen Financial und Estate Plannings
ab: die Finanz-, Nachfolge- und Vorsorgeplanung. Sie umfasst verschiedene Module, die gemäß Anforderungsprofil individuell kombiniert werden können. Eine Support-Hotline rundet das Portfolio ab.
Gschwind Software GmbH
Hirzenrott 2
52076 Aachen
Tel./Fax: +49 2408 7049-0/-29
E-Mail: [email protected]
www.gschwind-software.de
Die Produkte von Procoin sind weltweit in über 40 Ländern im Einsatz. Das Thema Geldbearbeitung sowohl
für Banknoten als auch für Münzen ist derzeit hochaktuell: Zum einen läuft gegenwärtig die Umstellung
auf die neuen Euro-Banknoten (EURO 2), zum anderen fordert die EU-Verordnung 1210/2010 seit dem
1.1.2015 die EZB-zertifizierte Echtheitsprüfung für alle Münzzählgeräte. Procoin bietet dafür geeignete
Münzsysteme an. Schon seit geraumer Zeit werden auch die Banknotenzählmaschinen ProNote-200 und
ProNote-F werksseitig für die Zählung des neuen 20-Euro-Notenwerts ausgeliefert.
Procoin GmbH
Silostraße 31/33a
65929 Frankfurt am Main
Tel./Fax: +49 069 2440424-0/-24
E-Mail: [email protected]
www.procoin.de
Als inhabergeführtes Business- und IT-Beratungshaus ist die SYRACOM-Gruppe auf die Schaffung
effizienter und nachhaltiger Geschäftsprozesse spezialisiert. Im Fokus stehen Unternehmen aus dem
Bereich Finanzdienstleistung. Die als „Business and IT Architects“ bekannten Berater sind exzellente
Kenner der Unternehmens- und Anwendungsarchitektur und verfügen über eine langjährige, praxiserprobte Fach- und Methodenkompetenz. SYRACOM versteht sich als Partner von Kunden, Mitarbeitern
und Anteilseignern, denen die langfristige Zusammenarbeit wichtiger ist als der kurzfristige Erfolg.
SYRACOM AG
Otto-von-Guericke-Ring 15
65205 Wiesbaden
Tel./Fax: +49 6122 9176-36/-11
E-Mail: [email protected]
www.SYRACOM.de
Union Investment ist mit mehr als 232 Milliarden Euro Assets under Management (davon über 130
Milliarden Euro für institutionelle Anleger) und 2.400 Mitarbeitern einer der größten deutschen AssetManager. Mit klaren und beständigen Anlagestrategien verfolgen wir erfolgreich die Anlageziele institutioneller Investoren. Aktives Risikomanagement ist ein zentrales Element in unserem Anlageprozess.
Durch moderne Risikomanagement-Techniken tragen wir dazu bei, Erträge zu steigern und die Risikobudgets besser auszunutzen. Wir arbeiten für Ihr Investment.
Union Investment Institutional GmbH
Weißfrauenstraße 7
60311 Frankfurt am Main
Tel./Fax: +49 69 2567-7652/-1616
E-Mail: [email protected]
www.institutional.union-investment.de
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Asset-Management
Amundi
www.amundi.com/prehome_ger
_______________________
Apo Asset Management
www.apoasset.de
_______________________
Berenberg
www.berenberg.de
_______________________
Candriam Investors Group
www.candriam.com
_______________________
Coryx Software GmbH
www.coryx.com
_______________________
Ethenea Independent
Investors
www.ethenea.com
_______________________
Profidata Group
www.profidatagroup.com
_______________________
Swiss Life
www.swisslife.de
_______________________
Union Investment
Institutional GmbH
www.institutional.unioninvestment.de
_______________________
vwd
www.vwd.com
_______________________
Wealth Management Capital
Holding
www.wealthcap.com
Business Intelligence
Fuchs + Friends
Finanzkommunikation
www.dieausgefuchsten.de
_______________________
Gschwind Software GmbH
www.gschwind-software.de
_______________________
Hamburg Trust
www.hamburgtrust.de
_______________________
Hansainvest
Hanseatische Investment
www.hansainvest.de
_______________________
Innavis Treuhand
www.innavis.de
_______________________
Lacuna
www.lacuna.de
_______________________
Neuberger Berman
www.nb.com
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Alos
www.alos.de
_______________________
authensis
www.authensis.de
_______________________
Board Deutschland
www.board.de
_______________________
buw consulting
www.buw-consulting.com
_______________________
Compuware
www.compuware.de
_______________________
mayato
www.mayato.com
_______________________
Software AG
www.softwareag.com
_______________________
ventuno
www.ventuno.de
Cash Management
Alvara Cash Management
Group
www.alvara.de
_______________________
CashConcepts Europe
www.cce.tm
_______________________
Concept Solution International
www.concept-gruppe.com
_______________________
GZT-Geldzähltechnik
www.gzt.at
_______________________
Glory Global Solutions
www.gloryglobalsolutions.com
_______________________
Hartmann Tresore
www.hartmann-tresore.de
_______________________
Hess Cash Systems
www.hess.de
_______________________
Inkiess-Voscoplast
www.inkiess.berlin
_______________________
GFT Technologies AG
www.gft.com
_______________________
Ikor Financials
www.ikor.de
Procoin GmbH
www.procoin.de
Information Works
www.information-works.de
accessec
www.accessec.com
Compliance
agentes solutions
www.agentes.de
_______________________
Axis Communications
www.axis.com
_______________________
b-next
www.b-next.com
_______________________
Beta Systems Software
www.betasystems.de
_______________________
Bosch Software Innovations
www.bosch-si-finance.de
_______________________
Carmao
www.carmao.de
_______________________
Computacenter
www.computacenter.de
_______________________
Creditreform
www.creditreform.de
_______________________
CyberArk
www.cyberark.com
_______________________
Desko
www.desko.de
_______________________
Finanz Informatik
Technologie Service
www.f-i-ts.de
_______________________
FOCONIS AG
www.foconis.de
_______________________
F-Secure
www.f-secure.de
_______________________
GFT Technologies AG
www.gft.com
Banken+Partner 1 I 15
index
goValue
www.govalue.de
_______________________
ibo
www.ibo.de
_______________________
isacon – innovative Software
Applications and consulting
www.isacon.com
_______________________
microfin
Unternehmensberatung
www.microfin.de
_______________________
Pass Multibank Solutions
www.pass-consulting.com
_______________________
Profidata Group
www.profidatagroup.com
_______________________
Q_Perior
www.q-perior.com
_______________________
Schufa Holding
www.schufa.de/firmenkunden
_______________________
______
SYRACOM AG
www.syracom.de
_______________________
Websense Deutschland
www.websense.com
CORE BANKING
Capgemini
www.de.capgemini.com
_______________________
ERI Bancaire
www.eri.ch
Finanzinformatik
www.f-i.de
_______________________
GAD
www.gad.de
Banken+Partner 1 I 15
GFT Technologies AG
www.gft.com
_______________________
isacon – innovative Software
Applications and consulting
www.isacon.com
_______________________
Micro Focus
www.microfocus.de
_______________________
Pass Multibank Solutions
www.pass-consulting.com
_______________________
Pegasystems
www.pega.com
Gschwind Software GmbH
www.gschwind-software.de
_______________________
mayato
www.mayato.com
_______________________
Pegasystems
www.pega.com
_______________________
Software AG
www.softwareag.com
Ratiodata IT-Lösungen &
Services
www.ratiodata.de
_______________________
Securitas Security & Service
www.financial.securitas.de
_______________________
signotec
www.signotec.com
_______________________
vwd
www.vwd.com
_______________________
Zeutschel
www.zeutschel.de
Dokumenten
Management
Finanzkommunikation
Crm
authensis
www.authensis.de
_______________________
Avanade Deutschland
www.avanade.de
_______________________
brightONE
www.brightone.de
_______________________
buw consulting
www.buw-consulting.com
_______________________
Fuchs + Friends
Finanzkommunikation
www.dieausgefuchsten.de
_______________________
GFT Technologies AG
www.gft.com
_______________________
goyya marketing
www.goyya.com
Alos
www.alos.de
_______________________
Alpha Com
www.alpha-com.de
_______________________
Comline
www.comline.de
_______________________
Data Room Services
www.drooms.com
_____________________
Governikus
www.governikus.com
_______________________
Gschwind Software GmbH
www.gschwind-software.de
_______________________
Notable Solutions
www.notablesolutions.com/de
_______________________
NRS Norddeutsche
Retail-Service
www.nrs.de
_______________________
profiforms
www.profiforms.de
Fuchs + Friends
Finanzkommunikation
www.dieausgefuchsten.de
Gesamtbanksteuerung
Comline
www.comline.de
_______________________
8MAN
www.8man.com
_______________________
emotion banking
www.bankdesjahres.com
_______________________
ERI Bancaire
www.eri.ch
_______________________
Finanzinformatik
www.f-i.de
_______________________
FOCONIS AG
www.foconis.de
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GAD
www.gad.de
_______________________
ibo
www.ibo.de
_______________________
Ikor Financials
www.ikor.de
_______________________
Immo-Data
www.immo-data.com
_______________________
Information Works
www.information-works.de
_______________________
msgGillardon
www.msg-gillardon.de
_______________________
NRS Norddeutsche
Retail-Service
www.nrs.de
_______________________
Q_Perior
www.q-perior.com
_______________________
zeb
www.zeb.de
it/orga
FOCONIS AG
www.foconis.de
_______________________
FrontRange
www.frontrange.com/de
_______________________
goyya marketing
www.goyya.com
_______________________
Gschwind Software GmbH
www.gschwind-software.de
_______________________
labs Lupusalpha Business
Solutions
http://labs.lupusalpha.de
_______________________
Powwownow
www.powwownow.de
_______________________
Procoin GmbH
www.procoin.de
_______________________
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Amrehn & Partner EDVService GmbH
www.amrehn-partner.de
_______________________
Avanade Deutschland
www.avanade.de
_______________________
Computacenter
www.computacenter.de
fidis
www.fidis.com
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Syracom
www.syracom.de
Kreditgeschäft
Abit
www.abit.de
_______________________
afb Application Services
www.afb.de
_______________________
Creditreform
www.creditreform.de
Europace
www.europace.de
_______________________
Finmas
www.Finmas.de
_______________________
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FOCONIS AG
www.foconis.de
_______________________
Genopace
www.genopace.de
_______________________
GoValue
www.govalue.de
_______________________
HartterGroup
www.hartter.com
_______________________
Schufa Holding
www.schufa.de/firmenkunden
_______________________
Subito
www.subito.de
NCR
www.ncr.com
_______________________
Pass Consulting Group
www.pass-consulting.com
_______________________
Star Finanz
www.starfinanz.de
_______________________
Wincor Nixdorf
www.wincor-nixdorf.com
Outsourcing
Alpha Com
www.alpha-com.de
_______________________
Carmao
www.carmao.de
_______________________
Computacenter
www.computacenter.de
_______________________
fidis
www.fidis.com
_______________________
Omnikanal-Banking
Compuware
www.compuware.de
_______________________
dtms converting
communication
www.dtms.de
_______________________
engram
www.engram.de
_______________________
GFT Technologies AG
www.gft.com
_______________________
HartterGroup
www.hartter.com
_______________________
Investors Marketing
www.investors-marketing.de
GFT Technologies AG
www.gft.com
_______________________
GMS Global Media Services
www.gms-mediaservices.de
_______________________
iComps
www.icomps.de
_______________________
Immo-Check
www.immo-check.com
_______________________
inasys
www.inasys.de
_______________________
microfin
Unternehmensberatung
www.microfin.de
Banken+Partner 1 I 15
index
Micro Focus
www.microfocus.de
_______________________
NRS Norddeutsche
Retail-Service
www.nrs.de
_______________________
Pass Consulting Group
www.pass-consulting.com
_______________________
profiforms
www.profiforms.de
_______________________
PSG Procurement Services
www.ips-psg.de
_______________________
Ratiodata IT-Lösungen &
Services
www.ratiodata.de
_______________________
Subito
www.subito.de
_______________________
Veda
www.veda.net
_______________________
Websense Deutschland
www.websense.com
Concept Solution
International
www.concept-gruppe.com
_______________________
dtms converting
communication
www.dtms.de
_______________________
engram
www.engram.de
_______________________
Veda
www.veda.net
sb/filiale
Axis Communications
www.axis.com
Banken+Partner 1 I 15
FOCONIS AG
www.foconis.de
_______________________
Kaba
www.kaba.de
Zahlungsverkehr
Fuchs + Friends
Finanzkommunikation
www.dieausgefuchsten.de
_______________________
GZT-Geldzähltechnik
www.gzt.at
_______________________
Glory Global Solutions
www.gloryglobalsolutions.com
_______________________
Gunnebo Deutschland
www.gunnebo.de
_______________________
Hess Cash Systems
www.hess.de
_______________________
NCR
www.ncr.com
_______________________
agentes solutions
www.agentes.de
_______________________
F-Secure
www.f-secure.de
_______________________
signotec
www.signotec.com
_______________________
Star Finanz
www.starfinanz.de
_______________________
Procoin GmbH
www.procoin.de
_______________________
Securitas Security & Service
www.financial.securitas.de
_______________________
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–
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Swiss Life
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Wincor Nixdorf
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Sonstige
PERSONAL
Business Circle Management
Fortbildung
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_______________________
sicherheit
Goldbach Kirchner
raumconcepte
www.goldbachkirchner.de
_______________________
goyya marketing
www.goyya.com
_______________________
Gschwind Software GmbH
www.gschwind-software.de
_______________________
Kaba
www.kaba.de
_______________________
Postcon Deutschland
www.postcon.de
_______________________
Star Finanz
www.starfinanz.de
_______________________
Swiss Life
www.swisslife.de
_______________________
Universal Investment
www.universal-investment.de
______
SYRACOM AG
www.syracom.de
_______________________
VeriFone
www.verifone.de
Credit Life
www.creditlife.net
_______________________
Fuchs + Friends
Finanzkommunikation
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Telefon: 06122 7054-55
Fax: 06122 7054-70
47
S e r v ice
HEFT 2 ∙ 2015 erscheint am 27.04.2015
ANZEIGENSCHLUSS ist am 02.04.2015
Bericht aus der
Vergangenheit
Dollarkurse zwischen
4,17 und 4,23 Mark,
Treffen aller deutschen
Devisenhändler
in
Bremen bei Labskaus
und Weinprobe, Atlantiküberquerungen per
Schiff: Wenn der 1939
geborene Augsburger Kurt Viermetz von
seiner Bankkarriere
erzählt, öffnet er den
Blick in eine scheinbar längst vergangene Zeit, die jedoch gerade einmal 50 Jahre zurückliegt.
Damit ist das Buch „Magie der
Märkte“ weniger ein Fachbuch, das
zu neuen Kenntnissen und Erkenntnissen führt, als vielmehr ein Lesebuch, das auf unterhaltsame Weise
die Entwicklung der internationalen
Finanzmärkte Revue passieren lässt.
Viermetz, der sich 2009 endgültig
aus allen Ämtern in der Kreditwirt-
schaft zurückgezogen hat, berichtet
von seinen Anfangsjahren bei der
Deutschen Bank, seiner Zeit bei J.P.
Morgan und schlägt einen Bogen bis
in die heutige Zeit.
All das macht der Autor im Rahmen eines gut lesbaren Berichtes und
in einer manchmal etwas antiquiert
klingenden Sprache, die allerdings
sehr gut zu seinen Erzählungen und
Gedanken passt. Wer sich für jüngere Geschichte interessiert und schon
immer den Erzählungen der älteren
Generation gerne zugehört hat, findet in Viermetz Buch viel Unterhaltsames und Interessantes.
Magie der Märkte
Meine Geschichte als internationaler
Banker
Kurt Viermetz
Murmann Publishers, Hamburg 2014
ISBN: 978-3-86774-385-3
320 Seiten, 24,99 Euro
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Termine
AIM – Applied Investment Management
Zertifizierter Portfolioberater
Termin: 16. April 2015
Ort: Frankfurt am Main
Veranstalter: DVFA Finanzakademie
www.dvfa.de/aim
Compliance in Banken
Intensiv-Seminar
Termin: 13. und 14. April 2015
Ort: Frankfurt am Main
Veranstalter: Management Circle
www.managementcircle.de
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Professionelles Trading
Termin: 25. bis 26. März 2015
Ort: Frankfurt am Main
Veranstalter: Uhlenbruch Verlag
www.uhlenbruch.com
LCR-Steuerung
Liquiditätsrisiken messen, regulieren
und limitieren
Termin: 24. März 2015
Ort: Frankfurt am Main
Veranstalter: Forum Institut für Management
www.forum-institut.de
Impressum
Banken+Partner
ISSN 1612-7757, Ausgabe 1 · 2015; 12. Jahrgang
Banken+Partner, eine Zeitschrift der
Coin Medien Verlagsgesellschaft mbH
Otto-von-Guericke-Ring 3d
65205 Wiesbaden
Zentrale: 06122 7054-50
Fax:
06122 7054-70
E-Mail: [email protected]
Internet: www.coin-online.de
www.bankenundpartner.de
www.facebook.de/bankenundpartner
Geschäftsführer: Margaretha Hamm, Uwe Wagschal
Redaktion:
Margaretha Hamm (mh), Chefredakteurin (v.i.S.d.P.)
Telefon: 06122 7054-51
E-Mail: [email protected]
Dr. Thomas Leims (thl), Redakteur
Telefon: 06122 7054-53
E-Mail: [email protected]
Produktmanagement: Meike Hohenadel
Telefon: 06122 7054-50
E-Mail: [email protected]
Autoren dieser Ausgabe:
Margaretha Hamm, Dr. Thomas Leims,
Jens Tolckmitt, Anja Töpfer
Beirat:
Ralph Sterck, Veda
Dr. Marcus Geschwandtner, Rechtsanwalt, Bonn
Rolf Mangold, Versicherungskammer Bayern
Rüdiger Maroldt, W&W
Professor Dr. Rolf Tilmes, European Business School
Mathias Walter, Trivadis
Anzeigen:
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PSIMMOBILIEN
Eckdaten
Baujahr: 2005
Lage: Gewerbelage
Kaufpreis: 449.000,00 €
Grundstücksfläche: ca. 552 m2
Wohnfläche: ca. 195 m2
Ort: Bodenheim
Charmanter Wohntraum für Gewerbetreibende
Das sehr gepflegte, wie neu strahlende, freistehende Ein­
familienhaus auf ca. 552 m² Grund wurde 2005 errichtet
und hochwertig ausgestattet. Das Haus sowie das Nachbar­
anwesen besticht vor allem durch seine helle, wohnliche
Atmosphäre. Mit insgesamt 6 Zimmern, 2 Badezimmer, 2
Küchen und ein Gäste-WC ist Platz für die große Familie
oder auch für den Gerwerbetreibenden. Im Erdgeschoss
befindet sich der ca. 44 m² große Wohn-Essbereich mit
Zugang zur Terrasse sowie die modern eingerichtete Küche,
ein Abstellraum und das Gäste-WC. Alle 3 Schlafräume sind
mit hochwertigem Laminat ausgelegt. Das Badezimmer
ist sehr hochwertig und modern gestaltet. Der Dachbo­
den bietet nochmals ca. 27 m² die bereits zu Wohnräumen
geplant sind, aber noch fertig gestellt werden müssen. Im
Nachbargebäude können die ca. 44 m² als Gästehaus, als
Einliegerwohnung oder als Büro/Gewerbe-Einheit genutzt
werden. Die ca. 40 m² große Doppelgarage kann auch als
Lager genutzt werden. Ein ideales Anwesen für Paare, Fami­
lien, Gewerbetreibende und Selbständige, die Wohnen und
Arbeiten im Haus und nebenan kombinieren möchten.
Mehr Details finden Sie unter :
Mobil: +49 171 121 99 33
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.ps-immobilien.net
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