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NEUE WEGE IN ALTEN ONLINE-KATALOGEN CATALOG ENRICHMENT ALS METHODE DER SACHERSCHLIEßUNG? STAND, ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG IN BIBLIOTHEKEN DEUTSCHLANDS DIPLOMARBEIT an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH) Fachbereich Medien Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft vorgelegt von Elisabeth Kreutzkam Leipzig, 2007 Kreutzkam, Elisabeth: Neue Wege in alten Online-Katalogen : Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung? ; Stand, Entwicklung und Umsetzung in Bibliotheken Deutschlands / von Elisabeth Kreutzkam. – überarb. Fassung, 2007. – 100 S. : Ill., Anl. + Materialband (123 S.) + 1 CD-ROM Leipzig, Hochsch. für Technik, Wirtschaft und Kultur (FH), Diplomarbeit, 2007 Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der aktuellen Situation der Bibliothekskataloge und stellt neue Ansätze von Bibliotheken zur Optimierung der OPACs vor, um sich neuen Nutzerbedürfnissen anzupassen. Der Fokus der Arbeit liegt auf Catalog Enrichment, welches den Nutzern mit Hilfe von Zusatzinformationen, wie z.B. Inhaltsverzeichnisse und Klappentexte, einen zusätzlichen Service bietet. Das Thema Sacherschließung und deren Methoden werden ausführlich behandelt. Die Diplomarbeit untersucht die Frage, ob Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung angesehen werden kann. Kataloganreicherung wird definiert, Anliegen und Ziele werden vorgestellt, rechtliche Rahmenbedingungen dargestellt und auf Voraussetzung und Realisierung von Kataloganreicherung eingegangen. Zur Beantwortung der Untersuchungsfrage wird neben der Literaturrecherche eine Befragung von Einrichtungen durchgeführt, die an Projekten bzgl. Kataloganreicherung beteiligt sind. Die Ergebnisse der Erhebung werden nach thematischen Kategorien ausgewertet und unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert. Am Ende erfolgt ein Fazit, welches die Ergebnisse zusammenfasst und Ausblick auf weitere Bearbeitungsmöglichkeiten des Themas gibt. Betreuerin der Diplomarbeit: Frau Prof. Regine Scheffel 2 INHALTSVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS .........................................................................................................5 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ..........................................................................................................6 1 EINLEITUNG .........................................................................................................................7 2 ZUR SITUATION DER BIBLIOTHEKSKATALOGE ...................................................................13 2.1 Allgemeines ....................................................................................................................13 2.2 Benutzerumfragen und ihre Ergebnisse..........................................................................14 2.2.1 Umfrage zur OPAC-Nutzung an der Universitätsbibliothek Tübingen ..................15 2.2.2 HeBIS – Ergebnisse einer Nutzerumfrage ..............................................................16 2.2.3 Untersuchung der Benutzereingaben in den OPAC der Universitätsbibliothek Heidelberg ........................................................................................................................18 2.2.4 Zusammenfassung ...................................................................................................19 2.3 Die Rolle der Internet-Suchmaschinen ..........................................................................21 2.4 Neue Ansätze in der Katalogentwicklung ......................................................................25 2.4.1 Semantic-Web-Suche ..............................................................................................26 2.4.2 Recommender-Dienste ............................................................................................28 2.4.3 Suchmaschinentechnologie .....................................................................................30 2.4.3.1 Dandelon.com……………………………………………………………35 2.5 Zusammenfassung ..........................................................................................................35 3 SACHERSCHLIEßUNG ..........................................................................................................36 3.1 Definition, Anforderungen und Ziele .............................................................................36 3.2 Methoden der Sacherschließung.....................................................................................37 3.2.1 Indexieren und Referieren .......................................................................................38 3.3 Automatische Inhaltserschließung..................................................................................39 3.4 Dokumentationssprachen................................................................................................43 3.5 Zusammenfassung ..........................................................................................................49 4 CATALOG ENRICHMENT ....................................................................................................51 4.1 Definition........................................................................................................................51 4.2 Anliegen und Ziele .........................................................................................................52 4.3 Rechtslage.......................................................................................................................54 3 4.4 Voraussetzungen und Realisierung ................................................................................55 4.5 Standards und Richtwerte...............................................................................................57 4.6 Zusammenfassung ..........................................................................................................58 5 REALISIERUNG VON CATALOG ENRICHMENT IN DEUTSCHEN BIBLIOTHEKEN UND BIBLIOTHEKSVERBÜNDEN - EINE BEFRAGUNG .................................................................60 5.1 Forschungsmethode und Realisierung der Studie ..........................................................60 5.2 Auswertung der schriftlichen Befragung........................................................................67 5.2.1 Allgemeines .............................................................................................................67 5.2.2 Analyse nach thematischen Kategorien...................................................................69 5.2.2.1 Catalog Enrichment ..............................................................................69 5.2.2.2 Datenherkunft und Kooperation ...........................................................73 5.2.2.3 Auswahl ................................................................................................74 5.2.2.4 Suche und Art der Erschließung...........................................................75 5.2.2.5 Sacherschließung der Zusatzinformation .............................................76 5 2.2.6 Aufwand, Finanzierung, Rechte ...........................................................78 5.2.2.7 Ausblick................................................................................................80 5.2.3 Analyse der thematischen Kategorien – Hypothesen ..............................................80 5.3 Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung – Diskussion ..........................82 5.4 Zusammenfassung ..........................................................................................................85 6 SCHLUSS UND AUSBLICK ...................................................................................................86 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS ..................................................................................89 ANHANG ..................................................................................................................................102 4 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS AACR ADAM AfS AVB BASE BSB BSZ BVB DDC DFG DNB GBV HeBIS IDF IR IUD KASCADE KES KOBV KVK LCSH MACS MeSH MILOS OCR OPAC PH RAK RAMEAU RDA RSWK SWB SWD u.a. UB ULB UrHG WWW Anglo-American Cataloguing Rules ALEPH Digital Asset Modul Arbeitsstelle für Standardisierung Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek Bielefeld Academic Search Engine Bayerische Staatsbibliothek Bibliotheksservicezentrum Baden-Württemberg Bibliotheksverbund Bayern Dewey Decimal Classification Deutsche Forschungsgemeinschaft Deutsche Nationalbibliothek Gemeinsamer Bibliotheksverbund Hessisches BibliotheksInformationsZentrum Inverse Dokumenthäufigkeit Information Retrieval Informations- und Dokumentationsbereich Katalogerweiterung durch Scanning und Automatische Dokumenterschließung Kommission für Erschließung Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg Karlsruher Virtueller Katalog Library of Congress Subject Headings Multinlingual Access to Subjects Medical Subject Headings Maschinelle Indexierung zur Erweiterung der Literaturerschließung in OnlineSystemen Online-Content-Reader Online Public Access Catalog Pädagogische Hochschule Regeln für die alphabetische Katalogisierung Répertoire d'autorité-matière encyclopédique et alphabétique unifié Resource Description and Access Regeln für den Schlagwortkatalog Südwestdeutscher Bibliotheksverbund Baden-Württemberg, Sachsen, Saarland Schlagwortnormdatei unter anderem Universitätsbibliothek Universitäts- und Landesbibliothek Urheberrechtsgesetz World Wide Web 5 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Seite Abbildung 1 „Erweiterte Suche“ im HeBIS-Portal 17 Abbildung 2 Beispiel einer Suche mit SpiderSearch im OPAC der Stadtbibliothek 27 Hamm nach dem Begriff „Eishockey“ Abbildung 3 Recherche nach dem Begriff „Chemie“ im OPAC der UB Karlsruhe 29 Abbildung 4 Recherche in Dandelon.com nach dem Begriff „Eishockey“ 34 6 1 EINLEITUNG Forschungsfrage und Problem: Die Bibliothekskataloge1 haben in den letzten Jahren eine stetige Entwicklung erfahren. Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts löste der Online-Katalog die Zettelkästen ab. Der Zugriff auf den Katalog von jedem Computer aus, stellte eine weitere Neuerung dar. Der Web-OPAC als viel genutztes Angebot der Bibliothek, eröffnet dem Recherchierenden2 eine einfache Suche vom Arbeitsplatz aus, unabhängig vom Standort der Bibliothek und deren Beständen. Es ist jedoch festzustellen, dass sich trotz dauerhafter Zugriffsmöglichkeit neue Schwierigkeiten abzeichnen. Unkenntnis über Recherchestrategien oder Unübersichtlichkeit der Suchmaske sind häufig Ursachen für eine Recherche mit einer „Null-Treffer“-Ausgabe bzw. einer Anzeige für den Recherchierenden nicht relevanter Suchergebnisse. Bibliothekare wissen um die auftretenden Probleme mit der oft unbefriedigenden Suche in Bibliothekskatalogen und Benutzerumfragen belegen dies deutlich.3 In den letzten Jahren entstanden Projekte, die eine Optimierung der Bibliothekskataloge anstreben.4 Dabei wurde versucht, eine Vereinfachung der Benutzeroberfläche zu realisieren, die die Recherche übersichtlich gestalten. Bibliotheken zielen darauf ab, das Katalogangebot zu optimieren und an andere bereits bestehende Angebote anzupassen. Die einfache Recherche in Suchmaschinen mit hoher Trefferquote nach einem bestimmten Ranking hat den Nutzer „verwöhnt“, welcher die gleiche schnelle und einfache Handhabung und Ausgabe relevanter Treffer ebenso von einem Bibliothekskatalog erwartet. Schwierigkeiten, die mit der „GoogleSuche“ verbunden sind, werden kaum beachtet bzw. sind dem Recherchierenden selten bekannt.5 Kommerzielle Suchmaschinen sind mit den Aufgaben eines Bibliothekskatalogs nicht zu vergleichen. Jedoch besitzen Suchmaschinen Eigenschaften, die auch in einem OPAC von Vorteil sind. Bibliotheken erarbeiten Lösungen, um Schwachstellen der Kataloge, besonders im Retrieval, zu verbessern. Sachliche Recherche mit semantischen Suchmöglichkeiten, personalisierte Angebote wie Recommender-Dienste und ein Ranking von Trefferlisten nach verschiedenen Kriterien, die vom Nutzer ausgewählt werden können, sind u.a. zu nennen. Einer der neuen Ansätze in der Optimierung der Bibliothekskataloge ist das Catalog Enrichment, welches das Kernthema dieser Arbeit darstellt. Dabei werden dem 1 Für Bibliothekskataloge wird im weiteren Text auch OPAC (Online Public Access Catalog) verwendet. Daneben sind auch die Bezeichnungen Online-Katalog oder Web-OPAC inbegriffen. 2 Maskuline Personenbezeichnungen in dieser Arbeit gelten ebenso für Personen weiblichen Geschlechts. 3 Siehe Kapitel 2. 4 Siehe dazu ausführlich in Kapitel 2.4 5 Siehe dazu ausführlich in Kapitel 2.3 7 Nutzer neben den herkömmlichen bibliografischen Daten, Zusatzinformationen in Form von Inhaltsverzeichnissen oder Klappentexten angeboten, um diesem weitere Recherchemöglichkeiten zu bieten. Der Einblick in das Inhaltsverzeichnis ohne das Werk vor sich zu haben, ermöglicht eine Beeinflussung der Auswahlentscheidung. Der Nutzer kann sich über Inhalt des Werkes vorab informieren und entscheidet, ob das Buch für seine Anfrage relevant ist. Diese Form des Angebots ist nicht neu und im kommerziellen Sektor seit Jahren Bestandteil. Die Beeinflussung der Kaufentscheidung ist das Angebot, das bei Amazon.de als „Look inside the book“ dem Kunden zur Verfügung gestellt wird. Angelehnt an die konkurrierende Entwicklung der Suchmaschinen und Services anderer kommerzieller Anbieter6 und die Abkehr der Nutzer vom klassischen Bibliothekskatalog hin zu einer vermeintlich einfachen und ergiebigen Suche in Suchmaschinen, wird Catalog Enrichment unter der Fragestellung beleuchtet, ob es als weitere Methode der Sacherschließung angesehen werden kann. Folgende Fragen werden neben dem Untersuchungsgegenstand in der vorliegenden Arbeit beantwortet: Welche Ziele verfolgen Bibliotheken mit der Anreicherung der Kataloge mit Zusatzinformationen? Welche Bestände werden für die Kataloganreicherung ausgewählt? Wie erfolgt die technische Umsetzung? Findet Kooperation zwischen den Einrichtungen statt? Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? Welche Rechte von Lizenzinhabern von Zusatzinformationen, wie z.B. Rezensionen, müssen beachtet werden? Welche personellen und finanziellen Mittel müssen bereitgestellt werden, um Catalog Enrichment umzusetzen? Die gestellten Fragen sind solche, welche die Untersuchungsfrage „Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung“ umrahmen.7 Methode: Die Literatur- und Quellenlage informiert über den aktuellen Stand im Bereich Catalog Enrichment. Jedoch tauchen in der weiteren Bearbeitung des Themas Fragen auf, die durch die Literatur nicht beantwortet werden können. Dies macht die Notwendigkeit einer Befragung8 deutlich, um viele nicht publizierte Sachverhalte bzw. auch erst kürzlich gewonnene Erkenntnisse der befragten Einrichtungen zu erhalten. Zur Beantwortung der oben genannten Fragen werden Experten in Bibliotheken und bibliothekarischen Verbünden befragt, die in der Fachliteratur genannt sind und an Projekten bzgl. Catalog Enrichment beteiligt sind. 6 So bietet der Onlinebuchhändler Amazon.de.com einen Service an, der als „Look inside the book“ dem Kunden zur Verfügung gestellt wird und die Kaufentscheidung beeinflussen soll. In der bibliothekarischen Praxis bezeichnet man die Möglichkeit der Einsichtnahme in z.B. Inhaltsverzeichnisse als Catalog Enrichment. Ausführlich in Kapitel 4. 7 Siehe dazu ausführlich in Kapitel 5. 8 In Kapitel 5 werden die Auswahl der Einrichtungen, die Vorgehensweise und Realisierung der Umfrage ausführlich behandelt. 8 Abgrenzung des Themas: „Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung?“. Diese Fragestellung setzt zur Beantwortung die Auseinandersetzung mit der Thematik der inhaltlichen Erschließung und deren Methoden voraus. Sacherschließung ermöglicht dem Nutzer einen thematischen Sucheinstieg. In diesem Zusammenhang ist auch die Formalerschließung zu nennen. Sie ermöglicht eine Recherche nach formalen Kriterien, wie Autor, Verlagsort oder Erscheinungsjahr. Zur Katalogisierung stehen Bibliothekaren die „Regeln für die alphabetische Katalogisierung“ (RAK) zur Verfügung, welche Bestimmungen beinhalten, wie Medien formal katalogisiert werden. Die RAK liegen in verschiedenen Ausführungen vor9 und finden im deutschsprachigen Raum Anwendung. In der bibliothekarischen Fachwelt wird seit einigen Jahren eine kontroverse Diskussion auf dem Feld der Formalerschließung geführt. So wird von Kritikern bemerkt, dass Datensätze aus Bibliotheken internationalen Raums, die andere Regeln und Systeme verwenden, nur mit viel Aufwand und Gefahr des Datenverlustes übernommen werden können. Als Lösung wird die Übernahme neuer internationaler Standards diskutiert. So bestehen Aktivitäten in der Entwicklung von Resource Document Description and Access (RDA)10, welches als international anwendbares Regelwerk aufgestellt wird und neben Bibliotheken auch für Museen und Archive anwendbar sein soll. RDA ist der Nachfolger der Anglo-American-Cataloguing-Rules (AACR II), den Regeln zur Formalkatalogisierung im angloamerikanischen Sprachraum. Die Diskussion bzgl. der Formalerschließung ist nicht Thema der vorliegenden Arbeit. Bibliotheken sammeln und erschließen Medien und stellen diese den Nutzern zur Verfügung. Daneben gilt die dauerhafte Archivierung der Medien als unerlässliche Aufgabe. Benutzung bedeutet auch Beanspruchung der entliehenen Medien. Die Aufgabe der Langzeitarchivierung und das Gewährleisten einer immer währenden Verfügbarkeit gestalten sich auch weiterhin als schwierig, wenn zugleich dem Kunden eine Benutzung der Medien gewährleistet werden soll. Ein Verfahren, um eine gleichzeitige Nutzung und Schutz des Originals sicherzustellen, ist die Digitalisierung. Ein Werk wird, je nach Ziel und Zweck der Verwendung, in Teilen oder vollständig eingescannt. Dem Nutzer wird das entstandene Digitalisat zur Verfügung gestellt. Bei der Anreicherung des Bibliothekskatalogs mit Zusatzinformationen geht es um eingescanntes Material, z.B. um Inhaltsverzeichnisse. Die Diskussion um Digitalisierung und die Gewährleistung einer dauerhaften Verfügbarkeit von Zusatzinformationen wird in der 9 Es existieren RAK für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken. Daneben u.a. auch RAK Musik und RAK für Nicht-Buch-Materialien (RAKN-NBM). Informationen unter: http://www.d-nb.de/standardisierung/regelwerke/afs_dok_reg_entw.htm#regelwerke. – Gesehen: 08.01.2007 10 Informationen zu RDA auf der Seite der Deutschen Nationalbibliothek unter: http://www.ddb.de/standardisierung/afs/newsletter2006_01.htm#RDA. – Gesehen: 08.01.2007 9 Diplomarbeit nicht behandelt. Es wird nicht untersucht, inwieweit sich Catalog Enrichment auf den Rechercheerfolg der Nutzer auswirkt. Bisher liegen noch keine Untersuchungen bzgl. der Annahme und Akzeptanz von Catalog Enrichment in Nutzerkreisen vor und es ist nicht belegt, inwieweit die von Bibliotheken erhofften Vorteile in der Praxis wirklich eintreten. Studien diesbezüglich sind in Vorbereitung. Die Arbeit befasst sich ausschließlich mit dem wissenschaftlichen Bibliothekswesen. Inwiefern Catalog Enrichment im öffentlichen Bibliothekssektor von Relevanz ist, wird nicht untersucht. Verfahrensweise, Forschungsstand und Quellenlage: Zum Thema wird eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. Zur Ermittlung des Forschungsstandes recherchiert. 11 wird in deutschsprachigen bibliothekarischen Fachzeitschriften Die jährlich stattfindenden Deutschen Bibliothekartage stellen eine besonders wichtige Plattform dar, die von der Fachwelt genutzt wird, um Entwicklungen vorzustellen und sich auszutauschen. Sie tragen dazu bei, neue Tendenzen und Perspektiven bekannt zu machen und zu diskutieren.12 Sind Beiträge oder Vorträge in Kurzfassung vorhanden, wird versucht, das betreffende Material bei den Verfassern anzufordern, wenn eine ausführliche Auswertung für ein verbessertes Verständnis notwendig ist. Von Bedeutung sind bibliothekarische Vereine und Vereinigungen, welche wichtige Funktionen bei der Suche nach Projekten und aktuellen Entwicklungen im Bibliothekswesen innehaben.13 Die OnlineMitteilungen des Vereins Deutscher Bibliothekare informieren zusammenfassend über aktuelle Geschehnisse und werden mit in die Recherche einbezogen. Die Webseiten der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis (DGI)14 sowie die der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)15 als fördernde Einrichtung werden auf Grund der hohen Relevanz für die bibliothekarische Fachwelt ebenso berücksichtigt. Protokolle und Sitzungsberichte der regionalen sowie regional übergreifenden 11 Folgende Fachzeitschriften des deutschen Bibliothekswesens werden ab dem Jahr 2000 systematisch gesichtet: ABI-Technik, AKMB-News, Bibliotheksdienst, BIT-Online, Buch und Bibliothek, Information - Wissenschaft & Praxis, Medizin-Bibliothek-Information, Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Daneben wird das IFLA Journal als einzig fremdsprachige Zeitschrift ab demselben Zeitraum zur Recherche herangezogen, finden sich dort Fachbeiträge, die sich auf Projekte in deutschen Bibliotheken beziehen. Medizin-Bibliothek-Information ist eine Fachzeitschrift mit medizinisch-bibliothekarischem Profil; diese wird in meine Recherche mit einbezogen. Es sind Spezialbibliotheken vertreten, die sich mit dem Thema Catalog Enrichment auseinandersetzen. Bei Hinweisen in Literaturangaben von Beiträgen aus älteren Jahrgängen, werden auch diese bei Relevanz verwendet. 12 Die Themen der Bibliothekartage werden ab dem Jahr 2000 berücksichtigt. 13 Dazu wird auf den Webseiten folgender Verbände und Vereine recherchiert: Verein Deutscher Bibliothekare (VDB), Deutscher Bibliotheksverband (DBV), Berufsverband Information Bibliothek (BIB), Bibliothek & Information Deutschland (BID), Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände. 14 Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis (DGI). - http://www.dgd.de/. – Gesehen: 22.11.2006 15 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). - http://www.dfg.de/. – Gesehen: 22.11.2006 10 bibliothekarischen Gremien, wie die Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme16, die Arbeitsstelle für Standardisierung (AfS)17 an der Deutschen Nationalbibliothek, die Kommission für Erschließung (KES),18 die Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek (AVB)19 sowie die Kommission für Benutzung20 im Bibliotheksverbund Bayern (unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek), werden in die Suche mit einbezogen. Die Protokolle und Sitzungsberichte auf den Webseiten der entsprechenden Arbeitsgemeinschaften oder Kommissionen werden ab dem Jahr 2000 gesichtet. Konferenzen, Kongresse, Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen der einzelnen Landesverbünde und bibliothekarischer Verbände beschäftigen sich teilweise mit dem in der Diplomarbeit behandelten Thema und werden ebenso in die Arbeit integriert wie Webseiten von Firmen, Verlagen und Dienstleistern, die den Bibliotheken Daten für das Catalog Enrichment zur Verfügung stellen. Die Eingrenzung des Jahres ab 2000 resultiert aus den festzustellenden gehäuften Aktivitäten im Bereich Catalog Enrichment ab diesem Zeitpunkt. Die recherchierten und verwendeten Informationen sind zumeist Internetquellen. Die weitere Recherche nach Material stützt sich auf bisherige Abschlussarbeiten an deutschen Hochschulen mit einem bibliotheks- oder informationswissenschaftlichen Profil. Zum Thema dieser Diplomarbeit liegen in keiner der Universitäten und Fachhochschulen Arbeiten vor. Bezüglich aktueller Diskussionen und des konstruktiven Meinungsaustauschs unter Experten aus dem Bibliothekswesen ist „InetBib“21 von Relevanz, eine Mailingliste, in der bibliothekarische Themen diskutiert werden. Die bibliographische Datenbank zur Informationswissenschaft, INFODATA, wird auf Grund der Hauptsachgebiete Fachinformation, Dokumentation, Information Retrieval und Informationssysteme ebenfalls zur Recherche genutzt.22 Aufbau der Diplomarbeit: In Kapitel 2 erfolgt eine ausführliche Darstellung der aktuellen Situation der Bibliothekskataloge. Durch Nutzerumfragen an Bibliotheken der Universitätsbibliotheken Tübingen und Heidelberg sowie im Hessischen BibliotheksInformationsSystem (HeBIS), 16 Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme. - http://www.ddb.de/wir/kooperation/ag-verbund.htm. – Gesehen: 22.11.2006 17 Arbeitsstelle für Standardisierung (AfS) http://www.ddb.de/standardisierung/afs/index.htm. – Gesehen: 22.11.2006 18 Kommission für Erschließung (KfE). - http://www.bib-bvb.de/protokolle/kes.htm. – Gesehen: 22.11.2006 19 Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek (AVB) http://www.bib-bvb.de/protokolle/avb.htm. – Gesehen: 22.11.2006 20 Kommission für Benutzung. - http://www.bib-bvb.de/protokolle/kb2001.htm. – Gesehen: 22.11.2006 21 InetBib. - http://www.inetbib.de/. – Gesehen: 22.11.2006 Die Diskussionsliste INETBIB (Internet in Bibliotheken) mit derzeit ca. 5000 Mitgliedern, wurde 1994 ins Leben gerufen. Anfänglich dazu initiiert, die Internetnutzung in Bibliotheken zu koordinieren, stellt die mittlerweile eine Plattform für Bibliotheken dar, um neueste Entwicklungen zu verfolgen und mitzudiskutieren. 22 Infodata. - http://fabdq.fh-potsdam.de/infodata/. – Gesehen: 15.11.2006. - Grundlage sind 240 Periodika und ein Bestand von ca. 30.000 Monographien. 11 werden die Schwierigkeiten der Nutzer im Umgang mit dem Bibliothekskatalog verdeutlicht. Auf Grund der konkurrierenden Stellung von Suchmaschinen wird für ein besseres Verständnis die Funktionsweise von Suchmaschinen vorgestellt. Der Leser erhält Kenntnis über angebotene Informationen, vorgenommene Indexierung sowie Ranking der Treffer. Es werden neue Ansätze der Katalogentwicklung vorgestellt, welche die Nutzung des Katalogs erleichtern und diesen attraktiver und komfortabler gestalten sollen. Exemplarisch werden Ansätze der Semantic-Web-Suche mittels SpiderSearch, Recommender-Dienste an der Universitätsbibliothek Karlsruhe und Suchmaschinentechnologie am Beispiel von Dandelon.com vorgestellt. Kapitel 3 beinhaltet das Thema der Sacherschließung, definiert diese, stellt deren Methoden vor und geht besonders auf die Form der automatischen Indexierung ein. Daneben werden Methoden der Sacherschließung behandelt. Neben den theoretischen Ausführungen werden zwei Beispiele aus der Praxis vorgestellt, die aufzeigen, wie Sacherschließung umgesetzt wird. Kapitel 4 beinhaltet eine ausführliche Darstellung zu Catalog Enrichment. Es erfolgen Definition, Zielstellung, Umsetzung und Entwicklung sowie die Beschreibung der Rechtslage. Kapitel 5 befasst sich mit der Analyse der durchgeführten Erhebung. Zu Beginn wird die Methode der Befragungsweise erläutert. Es folgt eine Beschreibung der Auswahl der befragten Einrichtungen und des Vorgehens bei der Umsetzung der Studie. Die Realisierung von Catalog Enrichment wird erläutert und anschließend die Auswertung der Studie vorgenommen. Diese sind in Unterkapitel gegliedert, die im Fragebogen vorkommende Fragekomplexe eingeteilt sind. Diese sind: Catalog Enrichment; Datenherkunft und Kooperation; Auswahl; Suche und Art der Erschließung; Sacherschließung der Zusatzinformationen; Aufwand, Finanzierbarkeit und Rechte sowie Ausblick. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden analysiert. Die Fragestellung der Diplomarbeit wird anschließend diskutiert und beantwortet. Den Abschluss der Diplomarbeit bildet Kapitel 6, welches mit einem Fazit endet und weitere Themenbereiche aufzeigt, die unter anderen Anspekten bearbeitet werden können. Alle Kapitel enden mit einer Zusammenfassung. Im Anschluss an de Textteil befinden sich das Literatur- und Quellenverzeichnis sowie fünf Anhänge. Die zurückgesendeten Fragebögen sind in einem gesonderten Materialband zusammengestellt. Die Originale befinden sich bei der Verfasserin. Mein Dank gilt in besonderem Maße Frau Professorin Scheffel für ihre Unterstützung sowie Frau Bassenge, Ansprechpartnerin für inhaltliche Erschließung und Sachgebiets-Organisation im Informationszentrum für Informationswissenschaft- und praxis an der Fachhochschule Potsdam, die eine Recherche in INFODATA ermöglichte. 12 2 ZUR SITUATION DER BIBLIOTHEKSKATALOGE 2.1 Allgemeines Online-Kataloge gehören zu den Dienstleistungen einer Bibliothek, die häufig genutzt werden.23 Seit der Einführung der Online-Publikumskataloge vor ca. 20 Jahren, hat dieser seitdem langsam konzeptionelle und technische Änderungen zur Erleichterung der Benutzung erfahren.24 Durch die Einführung des Web-OPACs bilden Bibliothekskataloge eine noch größere Zugänglichkeit. Webimmanente Standards können genutzt werden, so z.B. das Setzen von Hyperlinks zu anderen bibliothekarischen Elementen.25 Es zeigt sich jedoch, dass die Recherchen in Bibliothekskatalogen keinesfalls immer leicht durchzuführen sind, was Benutzerumfragen deutlich belegen.26 Zugleich zählt der OPAC auch zu den Angeboten mit großen Barrieren. „Häufig sehen sich Bibliotheksbenutzer mit der Aussage konfrontiert: Ihre Suchanfrage konnte nicht korrekt bearbeitet werden.“27 Das Bibliothekswesen bedient sich Systematiken, Klassifikationen und intellektueller Sacherschließung, um die Suchergebnisse in Katalogen zu verbessern. Allerdings kann nicht jeder Sachverhalt bis ins kleinste Detail beschrieben werden, so dass spezifische Fragestellungen als Information nicht angeboten werden können. Die Erschließungstiefe ist so nicht optimal. Durch Suchmaschinen, OnlineBuchhändler, Verlagsportale und Open Archives,28 gerät die Rolle der klassischen wissenschaftlichen Bibliothek zunehmend in die Diskussion. „Ein neues Benutzerverhalten hat sich entwickelt. […] Es sind Ansätze nötig, um die Funktion ‚Bibliothek’ in einer Internet geprägten Welt abzusichern. Das Suchverhalten der Benutzer hat sich durch Suchmaschinen zugunsten von natürlichen, einfachen Suchformularen verändert. Aber auch hier tritt ein hoher Informationsverlust ein, vieles einschlägig Relevantes wird nicht gefunden.“29 Die ‚Ein-Klick-Mentalität’ vieler Nutzer, welche durch die von den meisten Suchmaschinen eingesetzten ‚Suchschlitztechnologie’ herrührt, müssen sich Bibliotheken zunutze machen, werden einfache Bedienung und übersichtliche Oberfläche doch auch in Bibliothekskatalogen vorausgesetzt. Der Nutzer erwartet viele Standards von Suchmaschinen auch in den 23 Vgl. Berberich, S.1099 Zwei interessante Beiträge zur Entwicklung der Zettelkataloge zum OPAC sowie der Blick Mitte der 90er Jahre auf die Katalogentwicklung bei Gödert, Winfried: Vom Zettelkatalog zum Hyper-OPAC. // In: Zukunft der Sacherschließung im OPAC, S. 73-85 sowie Dierig, Thomas: Haben Hypertextkataloge im deutschen Bibliothekswesen eine Chance?. // In: Herausforderungen der Bibliotheken, 85. Deutscher Bibliothekartag in Göttingen 1995, S. 51-58 URL: http://titan.bsz-bw.de/cms/public/bszvortraege/infoswb/1995/951dg.- Gesehen: 20.11.2006 25 Vgl. Gödert, S. 27 26 siehe dazu Kapitel 2.2 27 Kostädt, Bl. 2 28 Elektronische Dokumente sollen im Internet auffindbar gemacht werden. 29 Hauer, 2005, S. 295-296 24 13 Bibliothekskatalogen. Wenn die Wahrnehmung der Bibliotheken im Auge des Nutzers nicht sinken soll, müssen Bibliotheken auf diese Entwicklungen reagieren.30 2.2 Benutzerumfragen und ihre Ergebnisse Wie im vorherigen Kapitel angesprochen, treten beim Nutzer Rechercheprobleme mit der Nutzung des OPACs auf. Die Möglichkeiten, die der Bibliothekskatalog bietet, werden oft nicht richtig erkannt und genutzt. Befragungen zu Benutzerverhalten im Katalog wissenschaftlicher Bibliotheken werden in diesem Kapitel aufgegriffen. Die aktuelle Situation der OPACs wird anhand von Häufigkeiten verdeutlicht. Es folgt eine Auswahl an Bibliotheken,31 die Nutzerumfragen zu verschiedenen Aspekten im Umgang mit dem Bibliothekskatalog durchgeführt haben. Diese werden in ihrem Vorgehen und Zielen skizziert und Ergebnisse, Schlussfolgerungen bzw. daraus resultierende Maßnahmen zur Optimierung dargestellt. Zum einen zeigen die Ergebnisse neben der Nutzung auch die vorhandenen Schwachstellen auf und geben andererseits Hinweise auf Verbesserungen in der OPACEntwicklung, die angestrebt und realisiert werden können. Die Vorstellung einzelner Evaluationen anhand der Beispiele soll verdeutlichen, welche tatsächlichen Probleme Nutzer bei ihren Suchanfragen haben und welchen Anstoß zur Verbesserung des Angebotes die Untersuchungen geben können. Dies sind die Bibliotheken der Universität Tübingen und Heidelberg32 sowie das Hessische BibliotheksInformationsSystem (HeBIS). Die Befragungen haben ein unterschiedliches Profil in der Zielsetzung. Beschäftigt sich das Beispiel der Universitätsbibliothek33 Tübingen hauptsächlich mit den Problemen der Suche, wird bei HeBIS der Fokus auf die Wünsche und Vorschläge der Nutzer gelegt. In Darstellungen der UB Heidelberg wird ausführlicher auf die Rechercheproblematik der Nutzer eingegangen.34 30 Vgl. Gödert, S. 28 Die Auswahl basiert auf vorhandene Tätigkeiten der Bibliotheken und Verbünde im Bereich Catalog Enrichment. Die durchgeführten Evaluierungen und die daraus folgenden Aktivitäten im Bereich der Angebote den Katalog betreffend, stellen die Verzahnung von Kritik durch die Nutzung und dem daraus resultierenden Bedarf und die Reaktionen der Einrichtungen dar, auf die neuen Anforderung zu reagieren. 32 Auf Grund des Versorgungsgebietes der Universitätsbibliotheken (Kap. 2.2.1 und Kap. 2.2.3) haben zumeist Studierende im Alter von 20-29 Jahren geantwortet. 33 Im weiteren Verlauf des Textes wird für Universitätsbibliothek UB bzw. UB`en verwendet. 34 Es sei auf eine interessante Studie des Online Computer Library Centers (OCLC) verwiesen, deren Umfrage sich demographisch auf die Länder USA, Kanada, Australien und Indien ausbreitet sowie den Fokus auf allgemeine Frage zu Bibliotheken und ihrer Nutzung stellt und die Einstellung der Nutzer zur Bibliothek hinterfragt. Die gesamte Studie in Englisch: OCLC [Elektronische Ressource] : Perceptions of Libraries and Information Resources. – www.oclc.org/reports/2005perceptions.htm. - Gesehen: 05.11.2006 31 14 2.2.1 Umfrage zur OPAC-Nutzung an der Universitätsbibliothek Tübingen Im Rahmen eines Praxissemesters führten Studentinnen der Hochschule der Medien Stuttgart 2001 ein Projekt zur „Nutzung der Online-Kataloge an der UB Tübingen“ durch.35 Ziel des Projektes war die Erkennung von Schwachstellen des Bibliothekskatalogs sowie Hinweise auf Veränderungsbedarf zu erhalten. Es werden Ergebnisse vorgestellt, die Aussagen zu Problemen der Nutzer bei der Recherche machen. Es wird darauf Bezug genommen, welche Suchtechniken den Nutzern bekannt sind und favorisiert werden. 10 % geben an, dass ihnen die drei Suchaspekte Titelwort, Freitext und Schlagwort nicht bekannt sind, 71 % machen von der Indexsuche keinen Gebrauch36, 28 % verwenden die Hilfsmittel der Trunkierung bzw. Suche mit Platzhaltern. 44 % der Befragten suchen bei der Standardsuche, bei der mehrere Felder zur Auswahl stehen, in mehreren Kategorien gleichzeitig; d.h., dass Titel, Schlagwort oder ISBN miteinander kombiniert werden. Folgende Verbesserungsvorschläge werden von Nutzerseite formuliert: 1. Die Umbenennung des Feldes Körperschaft in Einrichtung oder Institution, da bibliothekarische Termini häufig verwirren. 2. Die Einführung eines Feldes, welches die Suche nach Autor, Titelstichwort und Schlagwort zusammenfasst. 3. Die Einrichtung einer ausführlichen Hilfe- und Rechercheanleitung. Die UB Tübingen reagierte auf die Vorschläge und hat die Darstellung und Funktionalität ihre OPACs überdacht und neu konzipiert.37 35 Diepolder, S. 28-30 Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf den Beitrag von Frau Diepolder. 36 Der Zugriff auf den Index ermöglicht die Einsicht in die richtige Ansetzung eines Wortes. 37 Diepolder, S. 30 15 2.2.2 HeBIS – Ergebnisse einer Nutzerumfrage Im Jahr 2003 führte der Verbund eine Online-Umfrage durch.38 Ziel war es festzustellen, welche HeBIS-Katalogteile den Nutzern bekannt sind und wie diese genutzt werden. Darüber hinaus wurde konkret nach Wünschen und Verbesserungsvorschlägen gefragt. Auf die vollständigen Ergebnisse wird nicht eingegangen; die Verfasserin konzentriert sich auf die Sacherverhalte bzgl. der Kataloganreicherung. An der Untersuchung nahmen 589 Personen teil. Der Fokus lag auf den Vorstellungen der Nutzer, wie das Angebot von HeBIS verbessert werden könnte. 92,2 % der Befragten geben an, dass sie sich eine Verbesserung des HeBIS-Angebots wünschen, 84,7 % antworteten mit „Ja“ bei der Frage 10: „Fänden Sie es hilfreich, wenn die Titel im Verbundkatalog eine kurze inhaltliche Beschreibung enthalten würde?“ Folgende Verbesserungsvorschläge wurden von Nutzerseite formuliert: • „Auch eine einheitliche Gestaltung der Suchmasken der Bibliotheken und Datenbanken wäre sehr hilfreich, da die Umstellung oft schwer fällt. Für nicht so erfahrene Nutzer stellt sich die Suche als häufig zu kompliziert dar.“ • „Zu 10: Die Inhaltsangaben und das Inhaltsverzeichnis sollten mit verschlagwortet sein.“ • „Eine kurze inhaltliche Zusammenfassung der Bücher fände ich klasse.“ • „Eine Kurzbeschreibung der Bücher […] wäre grandios!“ • „Eine Begrenzung der Suchbegriffe auf bestimmte Bereiche wäre sehr hilfreich (wie bei Ebay), Beispiel: habe gerade nach Büchern zum Thema „Benutzung von Wörterbüchern.“ in der Schule“ gesucht und – trotz Einschränkung der Suche – überwiegend Treffer bekommen, bei denen es sich um spezielle Wörterbücher und deren Benutzung handelte.“ • „Hilfreicher als eine kurze inhaltliche Beschreibung wäre eine Auflistung der und Verlinkung mit den wichtigsten Online-Rezensionsdatenbanken. Wer sollte auch all die kurzen Abstracts schreiben?“ 38 HeBIS : Ergebnisse der Online-Nutzerumfrage vom Herbst 2003 Dies ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse auf der Website des Verbunds, die zum Zeitpunkt der Kontrolle leider nicht mehr online einzusehen war. Zum Erhalt der kompletten Ergebnisse der Befragung wurde via Mail im Oktober 2006 der Verantwortlichen Herr Herbert Adam kontaktiert, der die komplette Auswertung zur Verfügung stellte. Diese beinhaltet die Auszählung der gestellten Fragen mit den Ergebnissen in Prozent sowie die Zusammenstellung der im Freitext gemacht Angaben zu Suchoberfläche, Anzeige, Verständlichkeit und Handling sowie eine Liste mit Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlägen, auf die sich die Darstellung der Ergebnisse stützt. Die folgenden Quellen beziehen sich auf das zugesendete Material, die sich bei der Verfasserin befindet. 16 • „Hilfreicher als Abstracts der Titel wären die Wiedergabe des Inhaltsverzeichnisses (etwa eingescannt).“ 39 Für HeBIS ergab sich u.a. eine Verbesserung der Suchoptionen, die neben der besseren Integration der HeBIS-Katalogmodule realisiert wurde. Wünsche und Vorschläge der Nutzer bzgl. Anreichernder Elemente wurden berücksichtigt.40 Zur Visualisierung folgt ein Screenshot des HeBIS-Portals: Abb. 1 „Erweiterte Suche“ im HeBIS-Portal Quelle:http://www.portal.hebis.de/servlet/Top/searchadvanced. - Gesehen: 14.10.2006 39 Die Meinungen der Nutzer werden wörtlich aus dem der Verfasserin zugesendeten Material (s. 39) entnommen. 40 Siehe dazu Kapitel 5. HeBIS nahm an der Erhebung teil, die die Verfasserin zur Beantwortung der Forschungsfrage durchgeführt hat. 17 2.2.3 Untersuchung der Benutzereingaben in den OPAC der Universitätsbibliothek Heidelberg An der UB Heidelberg wurde 2003 eine postalische Benutzerumfrage durchgeführt.41 Die Umfrage zeichnete sich dadurch aus, dass im Folgejahr der ersten Untersuchung eine zweite Stichprobe durchgeführt wurde, um die Veränderungen nach der Einführung von Neuerungen und Vereinfachungen am Katalog empirisch zu erheben. Die Heidelberger Untersuchung ergibt folgendes Bild. „In 46,4 % der Fälle resultierte ein ‚Null-Treffer-Ergebnis’42 auf Grund von Tippfehlern, falscher Begriffswahl, Singular-PluralProblematik sowie Komposita-Problemen.“43 „25 % der Recherchen scheiterten am Umgang des Kunden mit dem OPAC. Gründe dafür waren zu viele Suchbegriffe in einem Feld, das richtige Vokabular im falschen Feld sowie Nichtbeachtung von Normierungen. Nur 5,4 % der Nulltreffer sind durch fehlenden Bestand bedingt.“44 Zur Verdeutlichung wurden an der UB die Null-Treffer auf 100 % gesetzt: daraus ergibt sich, dass 87 % der Null-Treffer bei der Schlagwortsuche auf ein falsches Bedienen des OPAC zurückzuführen sind. Weiterhin ist aufgefallen, dass Bezeichnungen der Eingabefelder häufig falsch interpretiert worden sind. Die Suchmaske wird teilweise als Formular verstanden, das es vollständig auszufüllen gilt. Die Nutzer sind mit einigen Hilfeoptionen wie Trunkierung oder Verwendung von Booleschen Operatoren sowie durch die Möglichkeiten der verschiedenen Suchkriterien überfordert.45 Als Reaktion auf diese Ergebnisse wurde der Katalog der UB Heidelberg nach den Vorstellungen und Wünschen der Nutzer optimiert. Realisiert wurde eine einfach bedienbare Suchoberfläche, bei der die Verknüpfung durch Boolesche Operatoren bereits voreingestellt war. Einige schwer verständliche bibliothekarische Termini wurden durch anderes Vokabular ersetzt. Darüber hinaus setzte die UB ein Hilfesystem ein, welches sich an entsprechender Stelle bei der Recherche öffnet und die wichtigsten Informationen zum jeweiligen Suchfeld enthält. Folgende Verbesserungsvorschläge wurden von Nutzerseite der UB gemacht: • Für die Relevanzentscheidung am Bildschirm sollten Mehrwerte angeboten werden • Realisierung automatischer Erschließungsverfahren 41 Vgl. Berberich, S.1099-1115 „Null-Treffer“ ist die Ausgabe des Systems, dass Anfragen an den OPAC aus verschiedenen Ursachen nicht korrekt beantwortet werden konnten. 43 Spary, S.18 44 Berberich, S. 1108 45 Vgl. Ebd. ff 42 18 • Relevance-Ranking der Treffer • Realisierung eines Recommender-Dienstes46 In der erneuten Umfrage 2004 werden die Auswirkungen der Neuerungen im Bibliothekskatalog untersucht. Die 46,4 % der Null-Treffer-Ergebnisse aus dem Vorjahr sanken 2004 auf 38,8 % bei der Schlagwortsuche. Durch die Hilfefunktion gingen die nicht normgerechten Autorensuchen zurück.47 Die erneute Untersuchung zeigt deutlich den Rückgang der fehlerhaften Nutzung des Katalogs nach den eingeführten Neuerungen. 2.2.4 Zusammenfassung Die vorgestellten Umfragen zeigen deutlich die Probleme der Nutzer im Umgang mit dem Web-OPAC auf und weisen auch den Handlungsbedarf nach, der in den Bibliotheken Deutschlands besteht. Zum besseren Verständnis und zur Übersichtlichkeit erfolgt die Darstellung stichpunktartig. Es findet eine Unterteilung in zwei Bereiche statt. Zum Einen werden die Defizite der Bibliothekskataloge genannt, die sich aus den Problemen der Recherche ergeben, die mit „Defizite der Kataloge“ beschrieben sind. Zum Anderen werden Verbesserungen, die von Nutzern genannt werden, mit „Vorschläge zur Optimierung der Kataloge“ betitelt. Defizite der Kataloge: • Probleme der Nutzer mit den angebotenen Suchkriterien, bibliothekarische Termini, Unübersichtlichkeit der Suchoberfläche • Schwierigkeiten der Nutzer mit dem OPAC, da sehr viel zu beachten ist und die Fehlerquellen sich häufen, die wiederum zu wenigen, den falschen oder gar keinen Treffern führen - z.B. zu viele Begriffe in einem Suchfeld, oder das richtige Vokabular im falschen Suchfeld sowie die Nichtbeachtung von Normierungen - der Nutzer ist es durch das einfache Handling in Suchmaschinen nicht gewohnt, „Regeln“ zu befolgen; dies realisiert bereits die Maschine im Hintergrund - das Einsetzen der Booleschen Operatoren, Trunkierung • Selten ist eine Hilfe in Form eines Bibliothekars oder innerhalb des Systems zur Hand, die den Recherchierenden bei seiner Suche unterstützt 46 47 Recommender-Dienste werden in Kapitel 2.4.2 ausführlich vorgestellt Vgl. Berberich, S.1111 ff 19 • Eine erschwerte Suche durch die notwendige Benutzung genormten Vokabulars • Die bisherige intellektuelle Sacherschließung reicht nicht aus, um dem Nutzer spezifische Fragestellungen als Information anzubieten; eine Tiefenerschließung, die das ermöglicht, findet oft nicht statt • Das Suchverhalten der Nutzer ändert sich durch die zunehmend einfache Verwendung von Suchmaschinen, die dem Recherchierenden ein Suchfeld in einer übersichtlichen Umgebung anbieten - diesen Komfort erwarten die Nutzer zunehmend auch bei der Suche im Bibliothekskatalog Vorschläge zur Optimierung: • Informationeller Mehrwert, meint die Anreicherung der vorhandenen Inhaltserschließungsdaten durch z.B. Digitalisierung von Inhaltsverzeichnissen, die die Dokumente inhaltlich charakterisieren, nach denen und in denen recherchiert werden kann • Einfache, intuitive Bedienung der Suchoberfläche - ein Suchfeld mit voreingestellter Verknüpfung der Booleschen Operatoren • Schnelle Antwortzeiten • Vermeidung von zu Verwirrung führenden Fachtermini • Angebot einer kontext-sensitiven Hilfe - auch bei fehlgeschlagenen Suchen sollen Suchtipps, Rechtschreibkorrektur angeboten werden • Bessere Verbindung von Diensten der Recherche und Diensten der Bereitstellung - Personalisierung, so z.B. das Speichern von Suchoptionen, Angebot von Alert-Diensten • Einsatz automatischer Indexierungsverfahren • Weitere Retrievaloptionen - Tools zur Verfeinerung der Suche, bspw. Kategorisierung der Trefferliste • Gruppierung ähnlicher Treffer • Integration des OPAC in ein Portal (Vgl. HeBIS) • Ranking von Treffern Die Bibliotheken müssen ihre Services durch andere neue Angebote ändern und erweitern, Herausforderungen des Wettbewerbs annehmen und kostengünstige Alternativen zur Verbesserung finden, um Bibliothekskataloge an die Wünsche der Nutzer anzupassen. 20 2.3 Die Rolle der Internet-Suchmaschinen Das vorherige Kapitel 2.2 hat die Rolle und den Stellenwert von Suchmaschinen aus Perspektive der Nutzer verdeutlicht. Daneben wird auch der notwendige Handlungsbedarf von Bibliotheken angesprochen. Was machen die Vor- und Nachteile von Suchmaschinen aus und welche sind das konkret im Vergleich zu den Bibliothekskatalogen? Dieses Unterkapitel kann zu einem kleinen Teil das umfangreiche Feld der Suchmaschinen vorstellen. Vieles wird lediglich angerissen. Ziel ist es, dem Leser Leistungen und Defizite die von Suchmaschinen aufzuzeigen und eine kurze Zusammenfassung über die Entwicklung zu geben sowie ihre Funktionsweise darzustellen. Wie werden Daten in den Pool aufgenommen? Welche Kriterien bestimmen das? Wie erfolgt das Ranking? Daneben wird ein Vergleich zwischen der Websuche und dem klassischen Retrieval in Bibliothekskatalogen vorgenommen. Die Funktionsweise von Suchmaschinen ist von daher interessant, da Bibliotheken die Technologie von Suchmaschinen für sich erkannt haben und versuchen, diese zur Optimierung der Bibliothekskataloge zu verwenden und mit den Vorteilen der Bibliothekskataloge zu verbinden.48 Für die Bearbeitung dieses Themengebietes stützt sich die Verfasserin hauptsächlich auf das Werk Web Information Retrieval von Dirk Lewandowski.49 „Der Suchmaschinenmarkt zeichnet sich durch eine hohe Konzentration aus. Nur wenige Anbieter beherrschen den Markt […]. Die Suchmaschine Google ist sicher der bekannteste Vertreter mit eigener Suchtechnologie. Sie erreicht die höchsten Nutzerzahlen und gilt 48 Zum Thema Suchmaschinentechnologie in Kapitel 2.4.3. Zur Vertiefung des Themas folgt eine Auswahl an Literatur aus Vorträgen auf Tagungen aus den gesichteten bibliothekarischen Fachzeitschriften sowie einer Monografie: Lewandowski, Dirk: Suchmaschinen als Konkurrenten der Bibliothekskataloge ; wie Bibliotheken ihre Angebote durch Suchmaschinentechnologie attraktiver und durch Öffnung für die allgemeinen Suchmaschinen populärer machen können / Dirk Lewandowski. // In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 53 (2006), S. 7178 Neuberger, Christof: Angebot und Nutzung von Internet-Suchmaschinen : Marktstrategien, Qualitätsaspekte, Regulierungsziele / Christof Neuberger. // In: Media Perspektiven (2005), S. 1-13 Was indexieren Suchmaschinen? : eine Untersuchung zu Indexierungsmechanismen von Suchmaschinen im World Wide Web / Rüdiger Fries… // In: BIT-Online 4 (2001), S. 49-56 Wolf, Sebastian: Google auf dem Weg zum Monopol? : aktuelle Entwicklungen bei Internetsuchmaschinen ; Märkte, Technologien und die Rolle der Bibliotheken / Sebastian Wolf. // In: BUB 55 (2003), S. 568-575 Wolf, Sebastian: Konkurrenz bei der wissenschaftlichen Recherche : die Suchmaschinen-Betreiber weiten ihr Angebot kräftig aus / Sebastian Wolf. // In BUB 57 (2003), S. 215-220 Einsporn, Norbert: Suchmaschine Google [Elektronische Ressource] : professionelle Retrievaltechniken ; 29. Bibliothekstagung der Max-Planck-Institute, München, 8. Mai 2006 / Norbert Einsporn. http://www.mpdl.mpg.de/workshops.html. - Gesehen: 29.11.2006 Seiffert, Florian: Wie indexieren Google & Co 13 Millionen Seiten? : Inetbib-Tagung, Bonn, 5.11.2004 / Florian Seiffert. - http://www.florian-seiffert.de/2004/Bonn/Inetbib2004.pdf. - Gesehen: 29.11.2006 Vise, David A.: Die Google-Story / David A. Vise ; Mark Malseed, 2006 49 21 mittlerweile als eine Art Synonym für die Web-Suche allgemein.“50 Jeder kennt die Vorteile von Suchmaschinen und nutzt diese auch. Universalsuchmaschinen, zu denen bspw. Google oder Yahoo gehören, kennen keine thematischen, geographischen oder sprachlichen Grenzen. „Ihr Ziel ist es, das gesamte World Wide Web (WWW) zu erfassen.“51 Die traditionelle Aufgabe von Suchmaschinen ist der Nachweis von Dokumenten. Ihnen ist es nicht möglich, Dokumente nachzuweisen, die in Datenbanken abgelegt sind. Dieser Bereich gehört zum so genannten „Invisible Web“, über dessen Größe unterschiedliche Schätzungen existieren, dieses jedoch, laut Meinung von Experten, das „Surface web“ deutlich übersteigt. Weiterhin ist davon auszugehen, dass die Inhalte des Invisible Web zu einem großen Teil von hoher Qualität sind. Suchmaschinen können Einstiegsseiten von „Invisible-Web-Quellen“ zwar indexieren, bei der Suche gehen solche Seiten aber oft in der Menge der gefundenen Dokumente unter.52 Suchmaschinen durchsuchen das Web automatisch und erfassen die gefundenen Dokumente in einer eigenen Datenbank. Wird eine Suchanfrage an die Suchmaschine gestellt, werden die Ergebnisse aus dieser Datenbank gewonnen und mittels eines Ranking-Algorithmus in einer bestimmten Reihenfolge ausgegeben.53 Rankingverfahren sollen erreichen, dass Dokumente innerhalb einer Trefferliste so sortiert werden, dass die relevantesten Dokumente auf den obersten Plätzen stehen.54 Wie erfolgt das Ranking der gefundenen Treffermengen?55 Rankingfaktoren lassen sich prinzipiell in zwei Arten unterteilen: die anfrageabhängigen Faktoren und die anfrageunabhängigen. Die anfrageabhängigen Faktoren56 orientieren sich an Kriterien wie etwa Worthäufigkeiten und Position der Suchbegriffe im Dokument. Anfrageunabhängige Faktoren versuchen die Qualität eines Dokuments unabhängig von einer Suchanfrage zu bestimmen. Alle Suchmaschinen setzen eine Kombination beider Verfahren ein.57 Bei der Suche mit mehreren Begriffen wird auch der Abstand der Begriffe zueinander gewertet. Dokumente, in denen die Suchbegriffe nah beieinander stehen, werden den Dokumenten vorgezogen, bei denen die Suchbegriffe weit voneinander entfernt vorkommen.58 Auch die Reihenfolge der Suchbegriffe im Suchfeld sowie das Vorkommen des Suchbegriffs in Titel sowie Groß- und 50 Lewandowski, 2005, S. 21 Ebd., S. 24 52 Vgl. Lewandowski, 2004, S. 186 53 Vgl. Ebd., S. 25 54 Vgl. Ebd., S. 89 55 Google ist ein kommerzieller Anbieter. Interne Verfahrens- und Funktionsweisen sind anderen Anbietern aus Konkurrenzgründen nicht bekannt. Dazu gehört auch die Umsetzung des Ranking. Aus diesem Grund kann keine „tatsächliche“ und vollständige Darstellung an dieser Stelle erfolgen. 56 Vgl., Ebd., S. 91. - Lewandowski listet die Aufstellung anfrageabhängiger Rangkriterien mit jeweiligen Merkmalen 57 Vgl., Ebd., S. 90 58 Vgl., Ebd., S. 91 51 22 Kleinschreibung können relevant für die Ausgabereihenfolge sein. „Ein weiterer Rankingfaktor ist die inverse Dokumenthäufgkeit (IDF),59 welche die relative Häufigkeit des Vorkommens eines Wortes in Dokumenten des gesamten Datenbestandes angibt. Je seltener ein Wort vorhanden, desto größer ist seine IDF.“60 Nutzerbefragungen belegen die einfache Handhabung von Suchmaschinen gegenüber den Bibliothekskatalogen. Das web-spezifische Information Retrieval,61 wie es bei Suchmaschinen Anwendung findet, unterscheidet sich vom klassischen Retrieval in einem Bibliothekskatalog. Die Menge des Webs ist nicht genau bekannt.62 In Bezug auf die Sprache der zu erschließenden Dokumente besteht im Web das Problem, dass die Dokumente in potentiell allen Sprachen vorkommen können. Da von den Seiten der Suchmaschinen kein einheitliches Indexierungsvokabular vorliegt, sondern auf Volltexterschließung gesetzt wird, können die Dokumente auch jeweils nur bei Eingabe der Suchbegriffe in der Sprache der zu findenden Dokumente aufgelistet werden.63 Auch in einem Bibliothekskatalog sind Medien verschiedener Sprache vorhanden, diese werden aber mittels eines einheitlichen Vokabulars in der Zielsprache erschlossen. Weitere Hilfsmittel zur inhaltlichen Erschließung sind Klassifikationssysteme oder Thesauri.64 Während in einem Bibliothekskatalog klare Kriterien für die Aufnahme von Medien oder Dokumenten in den Katalog bestehen, finden sich im Web durch dezentrale Strukturen eine hohe Anzahl an Dubletten, die die gerankten Trefferlisten mit nicht relevanten Anzeigen unnötig auffüllen. Ein besonderes Problem der Dokumentenkollektion betrifft die Zuverlässigkeit der zu erschließenden Dokumente. Dies ist für die Aufnahme in den Suchmaschinenindex essentiell. Suchmaschinen wenden Verfahren an, die unterscheiden sollen, ob ein Dokument in den Datenbestand aufgenommen wird oder nicht. Dies geschieht nicht durch intellektuelle Auswahl, sondern erfolgt durch automatische Verfahren. Daneben sind die Eigenarten der jeweiligen Systeme Web und Bibliothekskatalog zu nennen. Bei den Suchmaschinen haben sich bestimmte Standards in Bezug auf Funktionalität herausgebildet, die sich wesentlich von denen der Bibliothekskatalogen unterscheiden.65 Die Suchanfragen bei Suchmaschinen sind weniger komplex als die in den Katalogen der Bibliotheken. Die komplexen Abfragemöglichkeiten der klassischen IR-Systeme werden von Nutzern nur in sehr geringem Umfang angenommen. Suchmaschinen bieten keine den 59 IDF = Inverted Document Frequency (englische Übersetzung) Lewandowski, 2004, S. 92 61 folgend IR bzw. IR-System/e genannt 62 Mehr zur Thematik der Größe des Web Ebd., S. 42, 44-45 63 Vgl., Ebd., S. 72 64 Ausführlich dazu in Kapitel 3.3. 65 Vgl., Ebd., S. 73 60 23 klassischen IR-Systemen vergleichbaren Suchmöglichkeiten. Dies gilt sowohl für die Standard-Abfragemöglichkeiten wie Boolesche Suche, Abstandsoperatoren und Trunkierung als auch für speziellere Abfragemöglichkeiten wie gewichtetes Retrieval oder Fuzzy-Suche. Als großer Vorteil der Suchmaschinen ist hervorzuheben, dass sich die Interfaces stark ähneln. Der bekannte Suchschlitz ist in fast allen Suchmaschinen zu finden. Im Gegensatz dazu verfügen Bibliothekskataloge über komplexere Suchoberflächen und zahlreiche Suchkriterien, die bei Suchmaschinen bereits voreingestellt sind. Alle Suchmaschinen setzen bei der Sortierung der Trefferlisten auf Rankingmechanismen. Die Kriterien des Ranking sind nicht immer so angelegt, dass das für den Nutzer geeignete Dokument an vorderster Stelle zu finden ist, sondern „unwichtige“ Seiten auf Grund der meisten „Klicks“ auf diese Seite ganz vorn ausgegeben werden. Dies ist dem Nutzer meist nicht bewusst, so dass relevante Treffer auf den hinteren Seiten zumeist gar nicht mehr beachtet werden. Die Praxis zeigt,66 dass die Nutzer die Recherche in Suchmaschinen u.a. auf Grund der einfachen Bedienung bevorzugen und dieses einfache Handling auch auf die Suche in Bibliothekskataloge projizieren und ebenso dort erwarten. Die Nutzer von Suchmaschinen sind es kaum gewohnt, mit komplexeren Systemen umzugehen, wie sie in Bibliothekskatalogen oder in Datenbanken anzutreffen sind. Es tauchen weitere Probleme auf, die dem Nutzer selten auffallen, da dieser relevante Treffer nach gestarteter Anfrage erhält. Soll das Web für die professionelle Recherche genutzt werden, stellt sich die Frage der Vollständigkeit der im Web vorhandenen Informationen und der Abdeckung dieser durch die Suchmaschinen. Es bleibt die Frage offen, ob tatsächlich alle verfügbaren Informationen gefunden wurden, da nicht festgestellt werden kann, was in welchem Umfang im Web vorhanden ist. Die Dokumente in einem Bibliothekskatalog werden mittels kontrollierten Vokabulars erschlossen. Den Dokumenten werden Deskriptoren bzw. Schlagwörter, Notationen und weitere Merkmale zugewiesen.67 Diese einheitliche Beschreibung kann bei Verwendung desselben Vokabulars besser wiedergefunden werden. Auch linguistische Probleme wie Homonymie, Synonymie, Akronymie können behoben werden. Allerdings setzt dies voraus, dass der Nutzer im Umgang mit genormtem Vokabular, wie sie die Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) verwendet, vertraut ist. Dies ist selten der Fall, so dass auch hier die Trefferquote stark vom Wissen des Nutzers abhängig ist. Ein Nachteil ist die Starrheit dieser umfangreichen Erschließungssysteme wie Klassifikationen und Thesauri (zumeist auf ein Themengebiet beschränkt). Diese lassen sich oft schwer an sich 66 67 Siehe die in Kapitel 2 vorgestellten Benutzerumfragen. Siehe dazu Kapitel 3. 24 ändernde Gegebenheiten anpassen bzw. tendieren zur Inaktualität.68 Kontrolliertes Vokabular ist für die systematisch aufgebauten und zu erschließenden Bestände von Bibliotheken unerlässlich, aber auch nicht mehr ausreichend, wie bereits in Kap. 2.2 beschrieben.69 2.4 Neue Ansätze in der Katalogentwicklung Kapitel 2.3 veranschaulicht die rasante Entwicklung der Suchmaschinen, das damit verbundene veränderte Nutzerverhalten und die Erwartungen, einfach und schnell an die „richtige“ Information zu kommen. Es wurde verdeutlicht, dass die bibliographische Information eines Titels mit dem Nachweis wo dieser in der Bibliothek zu finden ist, nicht ausreicht, um das Informationsbedürfnis und andere Nutzerwünsche ausreichend zu erfüllen. Ein Bedarf an neuen Dienstleistungen mit einfacher Bedienbarkeit und hoher Funktionalität hat sich herausgebildet. In diesem Kapitel werden neue Entwicklungen im Bereich der Bibliothekskataloge kurz vorgestellt. Ziel ist es, die Vielfalt an Ideen und bereits umgesetzte Projekte, die im Bereich der Optimierung im Umgang mit dem Katalog entstanden sind, zu erläutern.70 Im Bereich der Katalogdienstleistungen werden neue Wege zu einer Retrievaloptimierung wie z.B. der Einsatz automatischer Indexierungsverfahren sowie Recommender-Dienste realisiert.71 Entwicklungen existieren im Bereich der Navigationshilfen für das Erkunden von Wissenszusammenhängen, die sich bereits im kommerziellen Sektor durchgesetzt haben. So besteht z.B. beim Online-Buchhändler Amazon.de.com ein Empfehlungsdienst, den sog. Recommender-Dienst, welcher den Kunden über aktuelle Literatur eines bestimmten Themas informiert, um diese auf neue Angebote zu bereits gesuchten oder auch gekauften Artikeln aufmerksam zu machen. „Der Einsatz neuer Technologien ergibt sich aus dem schnellen Anstieg wissenschaftlicher Dokumente, die zumeist nur über das Internet zugänglich sind und über die bisherigen Portale von Bibliotheken gar nicht oder nur unzulänglich recherchiert 68 Vgl., Ebd., S. 77-78 Eine übersichtliche und aufschlussreiche Gegenüberstellung der Unterschiede zwischen Web-InformationRetrieval und klassischem Retrieval sind tabellarisch aufgelistet bei Lewandowski, Dirk: Web Information Retrieval, 2005, S. 75-76 70 Catalog Enrichment wird hier nicht vorgestellt, da das Thema in Kapitel 4 ausführlich behandelt wird. 71 So bspw. das Kooperationsprojekt der Deutschen Nationalbibliothek mit der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dazu wurde auf dem 95. Deutschen Bibliothekartag ein Vortrag mit dem Titel: Wikipedia und die Personennamendatei (PND) gehalten. Mehr Informationen zu diesem Projekt unter: http://www.opusbayern.de/bib-info/volltexte/2006/213/pdf/pnd_wikipedia_bibtag_dresden_2006.pdf. - Gesehen: 20.11.2006. Weitere Informationen über Tätigkeiten der Deutschen Nationalbibliothek: „Die DDB arbeitet mit dem Buchhandel zusammen“. // In: BUB (2005), S. 759 sowie „Die DDB erweitert Erschließung“ // In: BUB (2005), S. 144 und „Wikipedia verlinkt mit DDB“ // In: BUB (2005), S. 681. 69 25 werden können.“72 Katalogoptimierung Als bibliothekarische werden Beispiele SpiderSearch, für neue Ansätze Recommender-Dienste in der und Suchmaschinentechnologie mit Anwendungen aus der Praxis näher vorgestellt. 2.4.1 Semantic-Web-Suche Eine Suchvariante seit 2002 mit grafischem Assoziativ-OPAC stellt SpiderSearch dar. SpiderSearch ist ein Zusatzmodul zum Web-OPAC der Firma BOND.73 Die mit individuellem Wissen generierte Suchanfrage wird mit dem vorhandenen Medienbestand der Bibliothek mittels eines semantischen Netzes in Zusammenhang gebracht. Der Benutzer gibt das gesuchte Stichwort ein, dieses wird dann von SpiderSearch in das Zentrum einer grafischen Ergebnisoberfläche gesetzt. Ein semantisches Netz mit anderen „sinnvollen“ Begriffen zur weiteren Suche wird aufbereitet, die dem Nutzer dann visuell dargeboten werden. Die sog. „sinnvollen“ Begriffe sind mit dem ausgehenden Suchwort inhaltlich oder auch sprachlich verwandt. Zum Verfeinern kann der Nutzer einen verwandten Begriff anklicken und die Suche wird um diesen Begriff erweitert. Wie auch im bisherigen WebOPAC enthält die Trefferliste Angaben zu Titel, Standort und Verfügbarkeit des Mediums, die der Nutzer aufrufen kann.74 Ziel von SpiderSearch ist es, den vorhandenen Bibliotheksbestand optimal zu erschließen und den Nutzer durch ein Informationsnetz aus verwandten Sachverhalten zu führen.75 Die Leistungen liegen in einer anschaulichen Erschließung des Bestandes sowie der Einbeziehung von Sachverhalten, die dem Nutzer eventuell in dieser Weise nicht bewusst sind, da weitere Begriffe automatisch in die Suche mit einbezogen werden.76 Abb. 2 zeigt ein Recherchebeispiel und ein semantisches Netz, welches sich, rechts im Bild zu sehen, um diesen Begriff aufbaut. Auf der linken Seite sind die im Bestand vorhandenen Medien gelistet und durch einen Klick aufrufbar, wie es der Nutzer bei 72 Lossau, S. 284 SpiderSearch. - http://www.bond-online.de/spidersearch.htm#. – Gesehen: 27.10.2006 Hauptsächlich findet SpiderSearch Anwendung im öffentlichen Bibliothekssektor, so zum Beispiel in der Stadtbibliothek Hamm und Reutlingen. Auch wenn das öffentliche Bibliothekswesen in der vorliegenden Arbeit außen vor bleibt, soll SpiderSearch als aktuelle Entwicklung nicht außen vor bleiben. 74 Vgl. Assoziativ-OPAC SpiderSearch von BOND, S. 281 75 Vgl. Spidersearch von BOND, S. 278 76 Folgende Diplomarbeit beschäftigt sich ausführlich mit der Semantischen Suche: Trunk, Daniela: Semantische Suche in Informationssystemen : Verbesserung der Suche durch Interaktion und Visualisierung / Daniela Trunk. – Köln : Fachhochschule Köln, Fakultät für Kommunikations- und Informationswissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft, 2005. – 111 S. – (Kölner Arbeitspapiere zur Informationswissenschaft ; 51). http://www.fbi.fh-koeln.de/institut/papers/kabi/volltexte/Band051.pdf. - ab S. 65.- Gesehen: 29.10.2006, ab S. 65 73 26 der Recherche in einem klassischen OPAC kennt. Die bibliografische Beschreibung wird ausgegeben und die Informationen zum Standort sowie die Signatur bereitgestellt. Abb. 2 Beispiel einer Suche mit SpiderSearch im OPAC der Stadtbibliothek Hamm nach dem Begriff „Eishockey“ Quelle:http://opac.hamm.de/spider/index.asp?nextpage=&time=13:56:27. – Gesehen: 27.10.2006 27 2.4.2 Recommender-Dienste „Recommendation“ bedeutet Empfehlung.77 Bei Amazon.de besteht das Angebot seit 1999. Fast jeder Titel enthält einen Link „Kunden die dieses Buch gekauft haben, haben auch dieses Buch gekauft.“ „Im Bereich des Bibliothekswesens unterstützen Empfehlungsdienste die Literaturrecherche des Nutzers und können ebenso Bestandsaufbau und Sacherschließung verbessern. Die UB Karlsruhe bietet diesen Dienst seit dem Jahr 2000 ihren Nutzern an.“78 Der Benachrichtigungsdienst bietet die Möglichkeit, Suchanfragen in einem gewählten Thema in bestimmten zeitlichen Abständen automatisch wiederholen zu lassen. Wenn die Anfragen zu Ergebnissen führen, wird der Nutzer per Email informiert.79 Recommender-Systeme lassen sich in verhaltensbasierte und die explizite Recommender-Dienste einteilen. Verhaltensbasierte Dienste fußen auf einer statistischen Auswertung von Klicks auf Links in Bibliothekskatalogen, so z.B. betrachtete Volltitel. Auf der Basis dieser Daten werden Empfehlungen nach dem Vorbild von Amazon.de erzeugt. Bei expliziten RecommenderDiensten handelt es sich um Ranking- und Reviewdienste, die von Personen verfasst werden, z.B. das Verfassen von Rezensionen. Eine andere Variante ist, dass Nutzer explizit zur Güte eines Dokumentes befragt werden und diese auf einer numerischen Skala bewerten. Die Information wird vom Rankingdienst akkumuliert und allen Nutzern zur Verfügung gestellt. Problematisch bei dieser Art von Diensten ist die Subjektivität. Die Herausgeber Uwe Dierolf und Michael Mönnich sprechen sich für einen sinnvollen Einsatz von expliziten Recommender-Diensten aus, wenn eine Benutzergruppe vorliegt, bei der gruppenspezifische Empfehlungen ausgesprochen werden können. Dies ist z.B. in Universitätsbibliotheken der Fall. In der UB Karlsruhe existieren für ca. 50 % der Titel Empfehlungen. „Die Auswertung für das Jahr 2005 zeigt, dass der Dienst mit 800 Anfragen täglich sehr gut angenommen wird. Seit Anfang 2006 wird ein Rankingdienst an der UB realisiert.“80 Abb. 3 zeigt ein Recherchebeispiel, welches das Angebot der UB Karlsruhe verdeutlicht. Neben der bibliografischen Beschreibung befinden sich im Kasten rechts in der Abbildung 77 Recommender (engl.): eine Empfehlung Gebender. Im Programm des 7. BSZ-Kolloquiums vom 22.11. bis 23.11.2006 hielten Michael Mönnich und Uwe Dierolf einen Vortrag zum Thema „Nutzerbewertungen und Recommendersysteme in Bibliothekskatalogen“. http://titan.bsz-bw.de/cms/service/bsz-koll. - Gesehen: 29.11.2006 78 Dierolf, S. 27 79 Benachrichtigungsdienst der UB Karlsruhe: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/alerting/alerting.cgi. - Gesehen: 20.11.2006 Der Benachrichtigungsdienst kann als angemeldeter Nutzer der UB in Anspruch genommen werden. 80 Dierolf, S. 30 28 weitere Optionen zum Werk, die vom Nutzer ausgewählt werden können. Von der direkten Bestellung des Titels ausgehend, wird weitere Literatur desselben Autors sowie zum jeweiligen Fachgebiet angeboten. Dem expliziten Recommender-Dienst ist es möglich, selbst eine Rezension zu verfassen und das Werk zu bewerten. Eine Favoritenfunktion sowie ein Verwaltungs-Tool zur Übersicht der bisher verfassten Rezensionen und eingetragenen Favoriten sind ebenfalls als Neuerung in das OPAC-Angebot integriert.81 Der Link „Mehr zu diesem Titel“ führt zur Datenbank Buchkatalog.de. Als visualisierendes Element wird das Cover des Werkes abgebildet sowie eine kurze Erläuterung des Textinhaltes angeboten. Abb. 3 Recherche nach dem Begriff „Chemie“ im OPAC der UB Karlsruhe. - http://www.ubka.unikarlsruhe.de/hylibbin/suche.cgi?opacdb=UBKA_OPAC&nd=252503678&session=725058129. – Gesehen: 20.11.2006 81 Die UB Karlsruhe arbeitet bereits an neuen Optimierungen des Bibliothekskataloges. Siehe dazu in Kapitel 5. 29 Der Aufbau von Empfehlungen ist sehr zeitaufwendig. Im Fall der UB Karlsruhe dauerte es anderthalb Jahre. Zukünftiges Ziel ist es, die Erfahrungen der UB auf den Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) zu übertragen.82 Ein weiterer Wunsch ist es, dass zu gleichen Titeln im KVK immer dieselben Empfehlungen ausgegeben werden. Langfristig zeichnet sich auch ein positiver Effekt im Bibliotheksbetrieb ab. Unterstützung erfolgt beim Bestandsaufbau, in dem durch Auswertung der Empfehlung verwandter Literatur diese schneller ermittelt werden kann. Recommender-Dienste werden derzeit noch wenig im Bibliotheksumfeld eingesetzt. Recommender-Dienste haben das Potential, die im Katalog gespeicherten Informationen kostengünstig anzureichern.83 2.4.3 Suchmaschinentechnologie „Werden Google, Yahoo und Microsoft die einzigen Zugänge zum weltweiten Wissen im Jahre 2010 darstellen?“84 Diese Frage stellt Norbert Lossau, Direktor der UB Bielefeld, in einem Beitrag in der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie und hinterfragt die Rolle der Bibliotheken im Bereitstellen von wissenschaftlicher Information aus dem Internet. Er geht auf die konkurrierende Entwicklung der Suchmaschinen ein und schlägt vor, dass Bibliotheken sich diese Technologie zunutze machen sollen. In diesem Kapitel geht es um die Anwendung von Suchmaschinentechnologie im bibliothekarischen Bereich am Beispiel der UB Bielefeld.85 Zur Veranschaulichung für die Anwendung von Suchmaschinentechnologie wird das Wissenschaftsportal Dandelon.com aufgeführt.86 Dandelon.com spielt im Zusammenhang mit Catalog Enrichment eine 82 Der (KVK) ist ein Meta-Katalog für Bibliotheks- und Buchhandelskataloge. Suchanfragen werden an mehrere Bibliothekskataloge gleichzeitig weitergereicht und die jeweiligen Trefferlisten angezeigt. 83 Vgl., Dierolf, S. 30 84 Lossau, S. 284 85 Dazu informiert der Aufsatz Suchmaschinentechnologie und Digitale Bibliotheken : von der Theorie zur Praxis / Norbert Lossau ; Friedrich Schumann. // In: ZFBB 52 (2005), S. 13-17. Dieser beschreibt aus technischer Sicht den Weg von der Konzeption einer suchmaschinenbasierten Suchumgebung zu ihrer technischen Umsetzung. 86 Ein weiteres Projekt ist der „Dreiländerkatalog“ unter Federführung des Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz), an dem bisher neben deutschen Bibliotheksverbünden, auch Österreich beteiligt ist. Eine Beteiligung durch die Schweiz ist in Planung. Der hbz-Suchraum hat zum Ziel, Bibliotheksbestände und weitere, sonst im „Deep Web“ verborgene Datenbestände aus dem deutschsprachigen Raum mittels Suchmaschinentechnologie zu erschließen. - http://suchen.hbz-nrw.de/dreilaender/. – Gesehen: 20.11.2006 Weitere Informationen zum Dreiländerkatalog auf der hbz-Verbundkonferenz 2006: Töteberg, Ingrid: Der Dreiländerkatalog : der Weg zum Buch in Ihrer Nähe / Ingrid Töteberg. - http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/produkte/dlk/aktuell/vortraege/vk_2006_dreilaenderkatalog_toeteberg.pdf. - Gesehen: 29.11.2006 Kronenberg, Hermann: Retrieval von Verbund- und Mediadaten mittels Suchmaschinentechnologie im hbz : am Beispiel des Dreiländerkatalogs ; 29. Österreichischer Bibliothekartag, 20.09.2006, Bregenz / Hermann 30 entscheidende Rolle und wird in Details vorgestellt. In Kapitel 4 und 5 wird das Wissenschaftsportal erneut in Zusammenhang mit Catalog Enrichment betrachtet. Lossau setzt sich für einen „[…] verlässlichen, qualitativ hochwertigen Suchdienst für wissenschaftliche Informationen in Forschung und Lehre [...] mittels Suchmaschinentechnologie ein.“87 Dazu ist es notwendig, bereits etablierte InternetSuchdienste zu berücksichtigen und sich deren Schwachstellen zunutze zu machen. So „[…] müssen Bibliotheken einen Rechercheservice anbieten, der qualitativ hochwertige Daten […] beinhaltet und in denen Vertrauenswürdigkeit und Langzeitverfügbarkeit des Suchindexes eine Hauptrolle spielen.“88 Die Vorteile der bisherigen Suchmaschinen, einfache Bedienung, Handhabung und schnelle Antwortzeiten und die der klassischen Bibliotheken, wie Relevanz und Qualität, sollen kombiniert verwendet werden. Bisher haben Bibliotheken zum Teil ihre „unsichtbaren“ Inhalte für Suchmaschinen geöffnet und somit suchbar gemacht.89 Das reicht jedoch keinesfalls aus, da sich Suchmaschinen nicht nach bibliothekarischen Qualitätskriterien richten und nicht alles für die Recherche Relevante ausgegeben wird. So ist es wichtig, dass Bibliotheken Eigeninitiative zeigen, Strategien und Konzepte entwickeln, um sich Technologien zunutze zu machen, die das wissenschaftliche Internet nach bibliothekarischen Prämissen erschließen.90 Vorteile des Einsatzes von Suchmaschinentechnologie in Bibliotheken sind u.a. eine intellektuelle Auswahl der indexierten Quellen, ein verbessertes Ranking nach verschiedenen Optionen, wie Autor oder Titel bzw. Erscheinungsjahr, Berücksichtigung fachlicher qualifizierter Dokumentenserver Kronenberg. – Abstract: http://www.bibliothekartag.at/bibliotag2006/Programm/abstracts/Kronenberg.pdf. Gesehen: 29.11.2006. – Den Volltext erhielt die Verfasserin von Herrn Kronenberg auf Anfrage via Mail am 26.10.2006. Der Vortrag soll jedoch, laut Aussage von Herrn Kronenberg, über die Seite des Österreichischen Bibliothekartages abrufbar sein. Dies war zum Zeitpunkt des 29.11.2006 noch nicht möglich. Dinu-Kraus, Rodica: Ich sehe was, was du nicht siehst… : der hbz-Suchraum / Rodica Dinu-Kraus. http://www.hbz-nrw.de/dokumentencenter/produkte/suchraum/vk_2006_suchraum_dinu-kraus.pdf. - Gesehen: 29.11.2006 87 Lossau, S. 284 88 Ebd., S. 285 89 Bspw. BibScout, das Internetverzeichnis der Medienbestände im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB). BibScout macht die Bestände im SWB den Nutzern über Suchmaschinen zugänglich. Dazu wird die Regensburger Verbundklassifikation (RVK) als hierarchische Verzeichnisstruktur verwendet. Zu jeder Systemstelle werden automatisch die 50 neuesten Titel aus der SWB-Datenbank angezeigt, zu jedem Buch die wichtigsten Bezugsquellen. BibScout ist mit RVK-Struktur im Google-Index enthalten, die Seiten werden in Google gefunden und auch genutzt. Über BibScout auf der Website des Bibliotheksservice-Zentrum BadenWürttemberg (BSZ). - http://bibscout.bsz-bw.de/bibscout/. – Gesehen: 29.11.2006 Dazu folgend empfohlener Beitrag: Heymanns, Wolfgang: Regensburger Verbundklassifikation und GOOGLE Index als Basis eines Systematischen Katalogs : Präsentation auf dem Österreichischen Bibliothekartag 2006, Bregenz. - http://titan.bszbw.de/bibscout/HeymansBregenz2006.pps/file_view. - Gesehen: 20.11.2006 (Stand: 25.10.2006) 90 Dazu Lossau, Norbert: Suchmaschinentechnologie und Digitale Bibliotheken : Bibliotheken müssen das wissenschaftliche Internet erschließen / Norbert Lossau. // In: ZfBB 51 (2004), S. 286-289 31 und besonders wichtig die Erschließung von Internetquellen des "Invisible Web", die in kommerziellen Suchmaschinen nicht indexiert werden.91 Der Autor stellt die an der UB Bielefeld eingesetzte Suchmaschine BASE (Bielefeld Academic Search Engine) vor. „BASE ist die multidisziplinäre Suchmaschine der Universität Bielefeld für wissenschaftliche Internet-Quellen, die von der Universitätsbibliothek Bielefeld basierend auf der Technologie der norwegischen Firma FAST Search & Transfer92 entwickelt wurde.“93 BASE ist als Ergänzung zum bisherigen klassischen Rechercheangebot zu sehen und bietet Material aus Katalogen, Datenbanken, zahlreichen wissenschaftlichen Volltextarchiven, digitalen Repositorien und Preprintservern aus der ganzen Welt. 2.4.3.1 Dandelon.com Dandelon.com ist ein Online-Wissenschaftsportal mit einer Oberfläche, vergleichbar mit Google und stellt eine semantische, multilinguale Suchmaschine für einzelne Bibliotheken dar. Dandelon.com94 ist ein Produkt der Firma AGI – Information Managament Consultant95 und entwickelte sich 2005 aus den vorangegangenen Produkten intelligentSEARCH und intelligentCAPTURE96 und baut teilweise auf ihnen auf.97 Unternehmensgründer Manfred Hauer äußert sich folgendermaßen: „Die Effizienz heutiger Bibliotheken ist suboptimal: hohe Kosten bei sehr niedrigem Ertrag […]. Deshalb geht es darum, Wege zu finden und auch zu beschreiten, welche die Schätze von Bibliotheken (als Institution) effizienter an die Zielgruppe bringen. Der Einsatz von neuem Content, neue Erschließungsmethoden, 91 Am 21.09.2006 wurde in InetBib eine Diskussion zum Thema „Ranking im Katalog (zuvor unter dem Titel: Titelstring- und Titelanfang-Indizes) geführt, in der sich die Verfasser der Beiträge für eine Annäherung des Angebotes von Bibliothekskatalogen an das von Suchmaschinen aussprechen. Es werden Rankingkriterien vorgeschlagen und diskutiert. - http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/date4.html. - Gesehen 06.12.2006 92 Firma FAST. - www.fastsearch.com. – Gesehen: 20.11.2006 93 BASE. - http://base.ub.uni-bielefeld.de/index.html. - Gesehen: 20.11.2006 Eine Suche in BASE ist möglich über: http://www.base-search.net. – Gesehen: 20.11.2006 94 Dandelon.com. - http://www.dandelon.com/intelligentSEARCH.nsf/fmQSF?OpenForm&Seq=1. – Gesehen: 21.11.2006 Dandelon.com ermöglicht eine wissenschaftliche Literatursuche mit semantischer Erweiterung und Übersetzung von 1.356.544 Fachbegriffen in 20 Sprachen in 169.932 Büchern und 438.716 Artikeln aus Landes- und Hochschulbibliotheken in Bregenz, Vaduz, St. Gallen, Darmstadt, Gelsenkirchen, Berlin. http://www.dandelon.com/intelligentSEARCH.nsf/fmQSF?OpenForm&Seq=1. – Gesehen: 21.11.2006 95 Firma AGI. - http://www.agi-imc.de/. – Gesehen: 21.11.2006 96 Zum Indexierungssystem intelligentCAPTURE ausführlich in Kapitel 3.3. 97 Hinter Dandelon.com steckt intelligentSEARCH und dahinter das Produktionssystem intelligentCAPTURE, dahinter linguistische Verfahren und Thesauri. IntelligentSEARCH besitzt verschiedene Funktionen: Stemming, Fuzzy-Suche, Feldsuche, numerische Suche, Datumssuche, Termgewichtung, Boolesche Operatoren und Abstandsoperatoren; kann in mehreren Datenbanken gleichzeitig suchen. 32 Information-Retrieval-Technologien und internationale Vernetzung sind Ansätze dazu.“98 Das Wissenschaftsportal Dandelon.com stellt solch einen Ansatz dar. Im Jahre 2005 wurden die Wirkungen von der Content-Generierung und Indexierungsmaschine intelligentCAPTURE an der Vorarlberger Landesbibliothek und in den Daten der Vorarlberger Landesbibliothek unter Dandelon.com in einem Experiment evaluiert.99 Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Tendenz, dass „normale“ OPACs bei der Recherche schlecht abschneiden und auch die Einrichtungen, die sich z.B. der FASTSuchmaschinentechnologie bedienen, nur leicht bessere Ergebnisse erzielen. Deutlich wirksamer in der Recherche waren zusätzlich maschinell generierte Indexate. Die Recherche in Dandelon.com zeigte deutlich, dass reicher Content, Indexierung und automatische Thesaurusunterstützung relevante Titel auf die erste Seite der Suchergebnisse bringen; ein sehr klares Ergebnis zugunsten maschineller Indexierung und semantischen Retrievals. Dandelon.com ist ein Suchportal, das auf intelligentSEARCH basiert. Es ist zugleich Austauschzentrum für Inhalte, die andere Bibliotheken bereits erschlossen haben. Die Bibliotheken scannen Inhaltsverzeichnisse mit dem Programm intelligentCAPTURE, ein automatischer Online-Content-Reader (OCR)-Text wird produziert sowie eine suchbare pdfDatei und ein maschinelles Indexat erstellt. Die Ergebnisse werden in den Bibliothekskatalog und auch in Dandelon.com exportiert. Das Portal verfügt über linguistische Ressourcen, so z.B. semantisch vernetzte Begriffe in mehreren Sprachen. Bei der Suche werden die Suchbegriffe um Synonyme, Unterbegriffe und Übersetzungen erweitert. Es existieren verschiedene Suchmöglichkeiten unter intelligentSEARCH. Neben den Daten aus den Bibliotheken sind Daten aus dem Verlag Springer und aus dem Zeitschriften- und Buchhandel eingebunden, um zusätzlich urheberrechtlich geschützte Texte oder Abbildungen zu ergänzen oder darauf zu verlinken.100 Informationsquellen für das Portal sind bibliografische Kataloginformationen und Inhaltsverzeichnisse, Zeitschriftenaufsätze, E-Journals sowie digitale Zeitschriften. Bei regionalem Bezug sind auch die Webadressen aus dem landeskundlichen Bereich relevant.101 Jede beteiligte Bibliothek kann Dandelon.com als zusätzliches Angebot zum eigenen Katalog nutzen. Das Portal ermöglicht eine integrierte Recherche über all diese heterogenen Daten.102 98 Hauer: Dandelon.com, 2004, S. 2 Idee, Vorgehen, Umsetzung und Ergebnisse des Experiments bei: Hauer, Manfred: Benchmarking Literatursuche 2005: Vergleich der Retrieval-Leistung von Bibliothekskatalogen gegen erweiterte und neue Konzepte / Manfred Hauer. // In: ABI-Technik 25 (2005), S. 295-305 100 Vgl. Hauer, S. 300 101 Vgl. Rädler, S. 931 102 Hauer: Dandelon.com, 2004, S. 465 99 33 Abb. 4 zeigt ein Recherchebeispiel nach dem Begriff „Eishockey“. Alle Treffer werden angezeigt. Eine Sortierung wird nach Relevanz in Prozent vorgenommen, ein Ranking nach Autor und Erscheinungsjahr ist ebenfalls möglich. Der gewünschte Titel kann direkt angewählt werden. Von der Verfasserin wird das Werk „Mentales Training im Eishockey“ ausgewählt und hier angezeigt. In der linken Bildhälfte sind bibliografische Information zu finden sowie Deskriptoren und Worte, die besonders häufig im Text vorkommen, aufgeführt. Abb. 4 Recherche in Dandelon.com nach dem Begriff „Eishockey“ http://www.dandelon.com/intelligentSEARCH.nsf/fsDocumentDispWeb?OpenFrameSet&Fra me=Document&Src=%2FintelligentSEARCH.nsf%2F0%2F0bc6dae1678a07f9c125710d004 5c216%3FOpenDocument%26Query%3Deishockey%26AutoFramed%26Typ%3DB%26key %3DC1256E33002DF7C1C125701A00304925. – Gesehen: 29.10.2006 Es werden Links angeboten, durch die der Recherchierende folgende Interaktionen anwählen kann. So z. B. den Standortnachweis des Mediums in der Bibliothek, die Möglichkeit der Weiterleitung zum Onlinebuchhändler oder auch die Option, nach weiteren ähnlichen Treffern zu suchen oder den Titel per Mail weiterzuleiten. Auf der rechten Bildhälfte wird das Inhaltsverzeichnis als pdf-Datei angeboten. Ziele von Dandelon.com sind die Verbesserung des Ranking-Algorithmus, eine Recherche nach Synonymen sowie eine optimale Abstimmung zwischen statistischen Gewichtungen. Auf der Startseite kann der Benutzer die Suche nach dem Medientyp einschränken. Die 34 Auswahl ist zwischen Büchern, Artikeln oder Webseiten möglich. Daneben können persönliche Sucheinstellungen vorgenommen werden, z.B. in welcher Bibliothek vorzugsweise recherchiert oder welche Wörterbücher herangezogen werden sollen. Ein Hilfetool beschreibt die Suchmöglichkeiten und den Umgang mit Dandelon.com. Künftige Ziele sind die Realisierung natürlichsprachiger Suchanfragen, das heißt, dass der Inhalt des automatischen Indexats als semantisches Netz präsentiert wird. Weiterhin soll eine automatische Übersetzung von Suchanfragen erfolgen, unterschiedliche Kontexte erkannt und diese als Unterteilungspunkte präsentiert werden. Ein weiteres Ziel stellt die Rückkopplung auf die Thesaurusentwicklung dar. Das heißt, dass Begriffe und Beziehungen automatisch analysiert und aktualisiert bzw. erweitert werden.103 2.5 Zusammenfassung Im zweiten Kapitel wird die Situation der Bibliothekskataloge beschrieben. Eine Rolle spielen hierbei die aktuellen Probleme der Kataloge, die sich insbesondere durch die rasante und für den Nutzer komfortable Recherche in Suchmaschinen zeigen. In Bibliothekskatalogen soll eine einfache und schnelle Suche mit dem Ziel der Ausgabe relevanter Treffer zur gestellten Anfrage ohne Schwierigkeiten möglich sein. Die in Kapitel 2.2 vorgestellten Nutzerbefragungen belegen die Schwierigkeiten der Nutzer im Umgang mit der Suche in einem Bibliothekskatalog gegenüber der Recherche in einer Suchmaschine. Häufige Aussagen von Nutzern betreffen das Unverständnis, dass eine Recherche in den Katalogen nicht ebenso einfach zu realisieren ist, wie eine Suche bei Google. In Kapitel 2.3 wird die Funktionsweise von Suchmaschinen vorgestellt und Fragen zur Auswahl von Dokumenten und ihres Rankings in der Trefferliste beantwortet. Probleme werden beschrieben, die Suchmaschinen haben. Aus den Entwicklungen in diesem Bereich und auch aus den resultierenden Erwartungen an einen Bibliothekskatalog heraus, sind die Bibliotheken nicht untätig geblieben und versuchen im Feld der Katalogoptimierung eine Vereinfachung der Handhabung mit dem Katalog zu realisieren und zahlreiche weitere Serviceleistungen anzubieten, wie Recommender-Dienste, eine vernetzte Suche mit SpiderSearch oder Dandelon.com zeigen. 103 Vgl. Rädler, S. 936 35 3 SACHERSCHLIEßUNG 3.1 Definition, Anforderungen und Ziele In diesem Kapitel werden Definition, Zielsetzung von Sacherschließung in Bibliotheken erläutert und deren Methoden vorgestellt. Dabei ist automatische Indexierung bei der Realisierung von Catalog Enrichment in den Bibliotheken ein bedeutender Ansatz und wird ausführlich behandelt und anhand zweier Anwendungsbeispiele gängiger Indexierungsverfahren anschaulich beschrieben.104 Vorgestellt und in ihrer Funktionsweise erläutert werden die für die inhaltliche Erschließung von Dokumenten unerlässlichen Dokumentationssprachen Klassifikationen und Thesauri. Aus beiden Bereichen werden exemplarisch Beispiele aus der Praxis vorgestellt.105 Definition: Im Bibliothekswesen ist die verwendete Terminologie vergleichsweise unscharf. Sowohl Sacherschließung als auch Inhaltserschließung sind synonym in der Praxis gebräuchlich. Folgende Definitionen von Dr. T. Seela, Professor an der HTWK Leipzig, u.a. im Fachgebiet Sacherschließung sowie Begriffsbestimmung von Frau J. Bertram, Hochschullehrerin und Dokumentationsspezialistin an der Fachhochschule Burgenland, werden verwendet, um die terminologische Problematik darzustellen: „Sacherschließung ist ein der Inhaltserschließung übergeordneter Begriff, weil man auch sachlich erschließen kann, was nach bibliothekarischer Lesart kein ‚Inhalt’ ist, z. B. Münzen bzw. deren eingeprägte Darstellungen oder das Wortgut einer bestimmten Sprache usw. Im bibliothekarischen Sinne werden beide Termini überwiegend synonym gebraucht, da sich die bibliothekarische Sacherschließung im Prinzip ausschließlich an den Inhalten von literarischen Dokumenten orientiert.“106 „Inhaltliche Erschließung umfasst die Gesamtheit der Methoden und Hilfsmittel zur inhaltlichen Beschreibung von Dokumenten. Dabei werden Dokumente mit einzelnen Wörtern und/ oder ganzen Sätzen angereichert, die ihre Inhalte verdichtet darstellen. Dies 104 Catalog Enrichment wird ausführlich in Kapitel 4 behandelt. In Kapitel 5 erfolgt die Auswertung der Befragung, die auch die Verwendung der automatischen Indexierung in der Praxis aufgreift. 105 Bei der Darstellung des Kapitels stütze ich mich größtenteils auf das Werk von Jutta Bertram: Einführung in die inhaltliche Erschließung, 2005. 106 Definition nach Seela, Torsten. – Mail vom 30.08.2006 36 erleichtert die Wiederauffindbarkeit, ermöglicht einen schnellen Zugriff und beschleunigt die Relevanzentscheidung.“107 Sacherschließung zielt darauf ab, Nutzern Zugang zu Inhalten von Dokumenten zu ermöglichen und Orientierung bei der inhaltlichen Recherche zu geben. „Sie stellt damit einen wichtigen Teilprozeß des Information Retrieval dar.“108 Die inhaltliche Erschließung besteht aus zwei Prozessen: 1. Inhaltsanalyse, 2. Inhaltsdarstellung. Erstgenannte ist Kern und zugleich Teilprozess jeder intellektuellen Inhaltserschließung. Sie zielt auf das Verstehen des Dokumentinhalts ab und findet vor der Inhaltsdarstellung statt. Anforderungen und Ziele: Die besondere Schwierigkeit bei der Inhaltserschließung besteht darin, dass Dokumente für einen unbekannten Nutzerkreis erschlossen werden. Es kann sich um interessierte Laien, Schüler, Studenten und auch um Experten handeln. Nutzerinteressen können daher sehr unterschiedlich sein und zeichnen sich oft durch Ungenauigkeit oder Unkenntnis gängiger Terminologie aus. Die Recherchierenden haben häufig Schwierigkeiten ihr Anliegen in einer Suchanfrage zu formulieren. „Die inhaltliche Erschließung von Informationen dient in erster Linie dem besseren Wiederauffinden von Informationen.“109 Bei der inhaltlichen Erschließung geht es in erster Linie um die Möglichkeit einer Suche nach Inhalten und dem Wiederauffinden von Dokumenten entsprechend ihrem Inhalt und soll dazu beitragen, unterschiedliche Wissensstände der Nutzer zu überbrücken und die differenzierten Anfragen an den Computer so umzusetzen, dass die Unterschiede zwischen subjektiver Anfrage und der Arbeitsweise des Systems verringert werden. 3.2 Methoden der Sacherschließung Im Bibliothekswesen unterscheiden sich Methoden der Sacherschließung danach, ob mit einer Klassifikation oder der natürlichen Sprache gearbeitet wird. Liegt bei der Erschließung eine Klassifikation zugrunde, wird dies als klassifikatorische Inhaltserschließung bezeichnet. Werden Schlagworte bei der Erschließung frei oder aus der Schlagwortnormdatei (SWD) vergeben, wird dies als verbale Inhaltserschließung bezeichnet.110 Die verbale Inhaltserschließung lässt sich in Indexierung und freie verbale Erschließung unterteilen. Die Indexierung kann frei oder mit Hilfe eines kontrollierten Vokabulars erfolgen.111 Beispiele für kontrollierte Vokabulare sind Schlagwortlisten wie die Schlagwortnormdatei, die Library 107 Bertram, S. 18-19 Ebd., S. 19 109 Ladewig, S. 15 110 Vgl. Ebd., S. 25 111 Mehr zu kontrolliertem Vokabular (Dokumentationssprachen) in Kapitel 3.3. 108 37 of Congress Subject Headings (MeSH)112 oder ein Thesaurus. Beispiele für freie verbale Erschließung sind: Referate, Inhaltverzeichnisse, Zusammenfassungen, Annotationen, Auszüge, Rezension oder auch Register.113 Die Methoden wiederum lassen sich in automatische und intellektuelle Erschließungsverfahren gliedern.114 Im folgenden Kapitel werden die Methoden der Sacherschließung beschrieben. 3.2.1 Indexieren und Referieren Erschließungsmethoden lassen sich zunächst in Referieren (auch als Abstracting bezeichnet)115 und Indexieren116 unterteilen. Beim Verfassen von Referaten werden die Inhalte von Dokumenten im Kontext wiedergegeben. Beim Indexieren werden dem Dokument einzelne, den Inhalt beschreibende Bezeichnungen frei zugeteilt oder dem Dokumentvokabular bzw. einer zugrunde liegenden Dokumentationssprache entnommen.117 Die Bezeichnungen, die im Zuge des Indexierens zugeteilt werden, lassen sich als Indexterme zusammenfassen. Dies können sein: Stichwörter, freie oder gebundene Schlagwörter, Deskriptoren oder Notationen.118 RSWK119 sind das Regelwerk für die verbale Inhaltserschließung in deutschen Bibliotheken. Sie beziehen sich sowohl auf die freie Vergabe von Schlagwörtern als auch auf den Gebrauch der Schlagwortnormdatei (SWD), der dazugehörigen Dokumentationssprache.120 Es existieren verschiedene Indexiermethoden, so bspw. gebundenes und freies Indexieren. Beim freien Indexieren werden die Indexterme frei zugeteilt, sind also weder an Vokabular einer Dokumentationssprache noch an das 112 MesH. - http://www.nlm.nih.gov/mesh/. – Gesehen: 08.12.2006 Die MesH sind ihrem Namen nach eine Schlagwortliste. Sie werden in der Literatur jedoch meist als Thesaurus behandelt. Eine Diskussion zur Abgrenzung der Schlagwortliste vom Thesaurus findet nicht statt und ist bei Bertram S. 313 bzw. S. 253-262 beschrieben. Ein Vergleich der Dokumentationssprachen findet bei Ladewig, S. 76-77 statt. 113 Vgl. Ladewig, S. 17 114 Vgl. Bertram, S. 24 115 Abstracting siehe Betram, Kap. 3., S. 49 ff. 116 Beitrag von Knorz: Indexieren. // In: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis, 2004, S. 179 ff. Empfohlen sei das Werk von Fugmann: Inhaltserschließung durch Indexieren : Prinzipien und Praxis, 1999, welches neben Begriffserläuterung, die Problematik der Natursprache in einem Informationssystem, die Indexsprache sowie deren Problematik behandelt. Neben der Praxis des Indexierens werden Hindernisse für die Fortentwicklung der Informationsbereitstellung erläutert. Zu Indexieren bei: Betram, Kap. 4, S. 67 ff. 117 Vgl. Bertram, S. 67 118 Vgl. Ebd., S. 68 119 Dazu Umlauf, Konrad: Einführung in die Regeln für den Schlagwortkatalog RSWK. - http://www.ib.huberlin.de/~kumlau/handreichungen/h66/. – Gesehen: 08.12.2006 120 Vgl. Betram, S. 69 Zur SWD. - http://www.ddb.de/standardisierung/normdateien/swd.htm. - Gesehen: 08.12.2006 38 Dokumentvokabular gebunden. Beim gebundenen Indexieren müssen die Indexterme dagegen dem Vokabular einer Dokumentationssprache entnommen werden, so zum Bsp. gebundene Schlagwörter, im Falle eines Thesaurus Deskriptoren oder bei einer Klassifikation Notationen. 3.3 Automatische Inhaltserschließung Indexieren wie Referieren können intellektuell oder automatisch erfolgen. In diesem Kapitel wird die automatische Indexierung fokussiert. Es werden Bedeutung, Aufgaben und Schwierigkeiten erläutert. Automatische Indexierung wird in computerlinguistische und statistische Verfahren eingeteilt. Diese werden ebenfalls vorgestellt. Definition: „Unter automatischer Inhaltserschließung fasst man Verfahren zusammen, die die Prozesse der Inhaltsanalyse und -darstellung auf maschinellem Wege leisten. Sie schließen das automatische Abstracting und das automatische Indexieren ein.“121 Eine Einteilung des Automatischen Indexierens findet in computerlinguistische und statistische Verfahren statt, die sich an der Sprachoberfläche, also an den Wörtern, ihrer Struktur und ihren Bestandteilen orientieren.122 „Computerlinguistische Verfahren identifizieren Indexterme auf Grundlage einer vorherigen linguistischen Analyse. Sie sind abhängig vom gegebenen Sprachsystem und setzen auf eine zuverlässige Spracherkennung bzw. einen sprachlich homogenen Dokumentbestand voraus. Computerlinguistische Verfahren lassen sich nach der zur Anwendung kommenden Technik in regel- und wörterbuchorientierte Verfahren unterscheiden. Regelbasierte Verfahren führen die linguistische Analyse auf Grund von Regeln durch, die in Form von Algorithmen123 formuliert werden.“124 Wörterbuchverfahren sind Einzelfalllösungen, welche die linguistische Analyse auf Grund eines hinterlegten Wörterbuches durchführen. Diese sind durch aufwendige Pflege des Wörterbuches sehr zeit-, arbeits- und kostenintensiv.125 „Dass im Bibliotheksbereich computerlinguistische Verfahren ihr Potential gut entfalten können, liegt 121 Bertram, S. 98 Automatische Indexierung erläutert bei Nohr: Automatische Indexierung, 2001, Kap. 2, S. 20, enth. Grundsätze, Verfahrensübersicht sowie in Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis, 2004, S. 179 ff sowie ein Beitrag von Nohr: Automatische Indexierung. // In: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis, 2004, S. 215-225 122 Ebd., S. 24 123 Laut Bertram ist ein Algorithmus „eine Verarbeitungsvorschrift, die so präzise formuliert ist, dass sie von einem mechanisch oder elektronisch arbeitenden Gerät durchgeführt werden kann“, S. 104 124 Bertram, S. 104 125 Vgl. Bertram, S. 106 39 vermutlich in der Art der Textmenge begründet. Durch Berücksichtigung von Titeln und Inhaltsverzeichnissen ist der Inhalt bereits sehr verdichtet und enthält entscheidungsstarke und relevante Terme.“126 „Unter statistischen Verfahren sind Systeme zusammengefasst, die auf Termgewichtung beruhen. Sie vergleichen die Repräsentationen von Frage- und Dokumentinhalt miteinander und liefern als Antwort gewichtete Treffer. Es wird zunächst untersucht, anhand welcher Kriterien formal begründet entschieden werden kann, ob ein Wort als Suchwort taugt oder nicht. Die verbleibenden Wörter sind daraufhin zu gewichten, inwieweit ihre Übereinstimmung mit dem Fragewort signifikant ist.“127 Aufgaben: Automatische Verfahren,128 hier die computerlinguistischen Verfahren, haben die Aufgabe, die Eliminierung von Stoppwörtern, also nicht Sinn tragenden Wörtern vorzunehmen, wie bspw. und, der, die, das, auf, den usw. Daneben zählt eine Wortformreduktion, also eine Reduktion grammatikalischer Flexionsformen in die Grund- oder Stammform zu den Aufgaben. Dazu gehört ebenso das Zerlegen von Komposita in sinnvolle begriffliche Bestandteile. Weiterhin erfolgt eine Wortgruppenerkennung, meint eine sinnvolle Identifizierung von Wortgruppen sowie die Übertragung in ihre lexikalische Ausdrucksform. Weiter von computerlinguistischen Verfahren zu lösende Aufgaben sind die Erkennung und Ergänzung von Wortbindestrichtilgungen, z.B. die Umwandlung von Bibliotheks- und Informationswissenschaft in Bibliothekswissenschaft und Informationswissenschaft sowie die Umformung von Adjektiven in Substantive, z.B. bibliothekarisch in Bibliothek. Vorteile: Automatisches Indexieren ist im Vergleich zur intellektuellen Inhaltserschließung weniger zeit-, kosten- und personalaufwendig. Die Indexierungsregeln stützen sich auf Algorithmen, Wörterbücher oder Wortlisten. Automatische Erschließungsverfahren sind für das Indexieren verbreiteter und weiterentwickelt als für das Abstracting und gewinnen vor allem dort an Bedeutung, wo große Dokumentenmengen in möglichst kurzer Zeit erschlossen werden müssen. Die erfolgreiche Anwendung automatischer Verfahren ist bislang weitestgehend auf Textdokumente beschränkt. Der Dokumentbestand muss in jedem Fall in digitaler oder digitalisierter Form vorliegen.129 126 Ebd. S. 110 Ebd., S. 104 128 Weitere Verfahren der automatischen Inhaltserschließung bei Bertram, S. 108 ff. Diese werden an dieser Stelle nicht behandelt. 129 Vgl. Ebd., S. 24-25; 83 127 40 Nachteile: Allen Verfahren gemeinsam ist, dass sie kein Verstehen von Dokumenttexten im eigentlichen Sinne leisten können. In diesem Zusammenhang laufen automatische Verfahren sehr viel stärker als die intellektuellen Gefahr, den beiden Grundfehlern Inhalts erschließender Tätigkeit zu erliegen: wichtige Sachverhalte zu übergehen bzw. Unwichtige abzubilden. Besonders bei nicht wissenschaftlichen Texten werden Nachteile der Umgangssprache, Paraphrasen und Metaphern sowie bei Verwendung von Neologismen deutlich sichtbar.130 Anwendungsbeispiel 1 „MILOS / KASCADE“: Aktivitäten und Projekte zugunsten einer Optimierung der Bibliothekskataloge sind keine neue Tendenz im Bibliothekswesen. Das Projekt MILOS (Maschinelle Indexierung zur erweiterten Literaturerschließung in Online-Systemen) und das Nachfolgeprojekt KASCADE (Katalogerweiterung durch Scanning und Automatische Dokumenterschließung) waren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 1997 geförderte Projekte an der Universitätsund Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf. In ihnen wurde die automatische Indexierung erstmalig auf rein bibliothekarische Titeldaten in einem inhaltlich stark heterogenen Bestand angewandt. Dabei kam eine Mischung aus computerlinguistischen (MILOS) und statistischen Verfahren (KASCADE) zur Anwendung. Trotz festzustellender Erfolge, konnte sich das Projekt nicht als Standardanwendung in Bibliotheken durchsetzen. Eine der wenigen Ausnahmen ist die ULB Düsseldorf, die sich von der auf den RSWK basierten intellektuellen Erschließung abwandte und frei mit anschließender Verwendung von MILOS indexiert.131 130 Vgl. Bertram, S. 100 In Lewandowski: Web Information Retrieval, 2005 erläutert L. in Kap. 10.3, S. 159-160 Klassifikation und Thesaurus, geht auf Vor- und Nachteile ein. Kap. 10.4, S. 161-163 beschreibt L. die Clusterbildung als bereits lang bestehende Methode. 131 Das Projekt KASCADE zielte darauf ab, neue Möglichkeiten der Inhaltserschließung und des Information Retrieval zu entwickeln, die in Bibliotheken zum Einsatz kommen sollten. Siehe dazu den Projektverlauf mit Vorgängerprojekten MILOS I (1993-1994) und II (1995-1996) unter: http://www.landesbibliothek-nrw.de/home/ueber_uns/projekte/abgeschlossene_projekte/kascade/kas_proj. Stand: 1998. - Gesehen: 06.12.2006 Lepsky, Klaus: Maschinelles Indexieren zur Verbesserung der sachlichen Suche im OPAC : DFG-Projekt an der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf. // In: Bibliotheksdienst 28 (1994), S. 1234-1242 sowie Lepsky, Klaus: Automatisierung in der Sacherschließung: Maschinelles Indexieren von Titeldaten. // In: Die Herausforderung der Bibliotheken durch elektronische Medien und neue Organisationsformen, 1996, S. 223-233 und Lepsky, Klaus: Katalogerweiterung durch Scanning und Automatische Dokumenterschließung : das DFG-Projekt KASCADE. // In: ABI-Technik 18 (1998), S. 56-60 Oberhause, Otto: OPAC-Erweiterung durch automatische Indexierung. // In: ABI-Technik 23 (2003), S. 305-314 Betrachtung der Vor- und Nachteile von MILOS bei: Probst/Mittelbach: Maschinelle Indexierung in der Sacherschließung wissenschaftlicher Bibliotheken. // In: Bibliothek 30 (2006), S. 172-173 In Anlehnung an die Erschließungsprojekte MILOS I und II, wurde eine empirische Untersuchung von Titelsätzen aus dem Österreichischen Verbundkatalog durchgeführt. Ziel war die Prüfung und Bewertung der Einsatzmöglichkeit dieses Verfahrens in den Onlinekatalogen des Verbundes. Zu lesen bei: Sachse: Automatische Indexierung unter Einbeziehung semantischer Relationen : Ergebnisse des Retrievaltests zum MILOS II-Projekt, 1998 41 Eine Gewichtung der Indexterme mit Hilfe statistischer Methoden findet nicht statt. Weiterhin werden Titeldaten indexiert, nicht darüber hinaus gehende Daten, wie Inhaltsverzeichnisse oder Volltexte.132 „Das Problem von MILOS besteht in der ‚Überholtheit’ – eine Weiterentwicklung des Systems findet bisher leider nicht statt.“133 Anwendungsbeispiel 2 „intelligentCAPTURE“: Das folgende Beispiel ist auf Grund der stetigen „Aufrüstung“ nach den neuesten technologischen Werkzeugen MILOS um einiges voraus. Eines der gängigen Indexierungssysteme stellt das System intelligentCAPTURE der Firma AGI-Information Management Consultants dar.134 Es bedient sich der Indexiermaschine AUTINDEX. Autindex indexiert Volltexte, enthält bereits eine statistische Komponente zur Gewichtung der ermittelten Indexterme und arbeitet mit Analysewerkzeugen für die natürliche Sprache, so dass Dokumente verschiedener Sprache verarbeitet werden können. intelligentCAPTURE arbeitet unabhängig von dem verwendeten Bibliothekssystem. Das heißt, dass der Bibliothekskatalog um intelligentCAPTURE-Indexate angereichert wird. Bisher ist dieses Indexierungssystem noch wenig im Einsatz. Neben der Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz wird es in der Bibliothek der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin eingesetzt. Durch intelligentCAPTURE ist es möglich, eine Indexierung von Daten vorzunehmen, die z.B. durch die mögliche Suche in Inhaltsverzeichnissen über standardbibliografische Daten von Bibliothekskatalogen hinausgehen. Ein Problem ist hier der unnötige Ballast beim Retrieval. Trotz Ansätze einer Gewichtung der Indexterme ist es nicht möglich, eine Relevanzsortierung vorzunehmen. Die Praxis verfährt so, dass in den angereicherten Daten gesondert gesucht werden kann. Es ist eine Auswahl vor der Recherche zu treffen. So z.B.: „Suche in Inhaltsverzeichnissen“. Um den Nutzern das Retrieval zu erleichtern, wird den beteiligten Landes-, Hochschul- und Universitätsbibliotheken folgende Lösung angeboten. Die durch die automatische Indexierung gewonnen Daten werden nicht nur lokal, sondern in einem zentral gehosteten Datenpool, derzeit beim GBV, gespeichert.135 Diese Daten sind über die Suchmaschine Dandelon.com136 recherchierbar. Der Bibliothekskatalog kann leicht auf die Suchmaschine verlinkt werden und dort von den Ergebnissen wieder zurück zum Bibliothekskatalog. Dandelon.com bietet 132 Vgl. Probst, S. 173 Vgl. Ebd., S. 173 134 Vgl. Hauer: iCapture 1.0 bringt Inhaltsverzeichnisse in Bibliothekssysteme und verbessert die Recherche, S. 49 135 Über die Vorteile der zentralen Speicherung im Datenpool für die Bearbeitungsprozesse bei Probst, S. 175 136 Zu Dandelon.com ausführlich Kap. 2.4.3.1. 133 42 darüber hinaus auch ein Relevance Ranking an. Für ein noch besseres Retrieval und eine weitere Optimierung des Angebots wird das System fortwährend weiterentwickelt.137 3.4 Dokumentationssprachen Damit der Benutzer ein Medium bzgl. seiner Rechercheanfrage in Beständen ausfindig machen kann, werden Bestände von Bibliothekaren nach formalen und inhaltlichen Kriterien erschlossen. Wie bereits angemerkt, erfolgt die bibliothekarische Sacherschließung entweder durch eine Klassifikation oder mittels verbaler Sacherschließung.138 Eine Kombination beider ist ebenfalls in der bibliothekarischen Praxis üblich. „Dokumentationssprachen139 sind spezifische Hilfsmittel für die Inhaltserschließung, die ein verbindliches Vokabular für die Erschließung und die Recherche bereitstellen. Darunter „[…] versteht man die Gesamtheit aller Begriffe und ihrer sprachlichen Ausdrücke, die […] dem Indexieren […] und dem gezielten Wiederauffinden [von Dokumenten] dienen.“140 Vorteile: „Anders als die natürliche Sprache kommen Dokumentationssprachen weitestgehend ohne Kontext und sprachliche Redundanz aus. Dokumentationssprachen reduzieren die Vielgestaltigkeit der natürlichen Sprache und machen Begriffsbeziehungen transparent. Sie repräsentieren den Dokumentinhalt in komprimierter Form und erleichtern dem Nutzer dadurch den Zugang.“141 Nachteile: „Dokumentationssprachen, die von Normung und Standardisierung leben, laufen Gefahr zu veralten. Es ist ein immenser Aufwand damit verbunden, am aktuellen Stand der Wissenschaft orientiert zu sein. Das Vokabular kann kaum schnell genug an die aktuellen Entwicklung der Forschung angepasst werden. Auch eignen sich Dokumentationssprachen wenig für die Bereiche, denen kein allgemein akzeptiertes Vokabular zugrunde liegt.“142 137 Vgl. Probst, S. 173-174 Methoden der Sacherschließung siehe Kapitel 3.2. 139 Als Synonym wird auch „Kontrolliertes Vokabular“ verwendet. Zur Diskussion über Notwendigkeit und Zukunft von Dokumentationssprachen sei folgender Beitrag empfohlen: Semenova, Elena: Dokumentationssprache – ja oder nein? : der Weg zur Entscheidung / Elena Semenova. // In: Information – Wissenschaft & Praxis 57 (2006), S. 157-161 140 Probst., S. 127 141 Ebd., S. 128 142 Ebd., S. 129 138 43 Typologie: Dokumentationssprachen werden dahingehend differenziert, welche sich auf natürliche und welche sich auf künstliche Sprache gründen.143 Dies sind Thesauri und Klassifikationen. „Im Informations- und Dokumentationsbereich (IUD) versteht man unter einem Thesaurus eine natürlichsprachige Dokumentationssprache zur inhaltlichen Feinerschließung.“144 Eine Klassifikation ist im Kontext der IUD „[…] eine künstlichsprachige Dokumentationssprache zur inhaltlichen Groberschließung.“145 Es folgen zwei Beispiele für einen Thesaurus bzw. eine Klassifikation. Diese werden in ihrer Funktionsweise und Bedeutung erläutert. Für den Thesaurus ist das die SWD und als Beispiel einer Klassifikation wird die Dewey Decimal Classifikation (DDC)146 näher vorgestellt. Thesaurus - Die Schlagwortnormdatei (SWD)147: Problem: Eine der größten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit verbaler Sacherschließung ist die Uneindeutigkeit der natürlichen Sprache. Dazu zählen bspw. Synonyme, meint unterschiedlich sprachliche Benennungen für dasselbe Objekt. Daneben sind auch Homonyme zu nennen. Homonyme sind gleiche Bezeichnungen für unterschiedliche Begriffe, welche durch Hinzufügen eines Sachwortes eindeutig gemacht werden können.148 Deshalb werden normierte oder terminologisch kontrollierte Vokabulare verwendet. Daraus resultiert, dass Uneindeutigkeiten der natürlichen Sprache durch den Nachweis begrifflicher Beziehungen aufgelöst werden.149 143 Vgl. Ladewig, S. 47 Bertram, S. 209 Zu Begriff, Struktur, Entstehungsgeschichte sowie terminologischer Kontrolle, Darstellung, Erstellung und Pflege von Thesauri ausführlich bei Bertram, Kap. 11, S. 209-234 sowie bei Ladewig, Kap. 5.3, S. 50-66 Anschaulich beschrieben bei Brühl, S. 20 145 Ebd., S. 150 Zu Begriff, Funktion, Anwendung, Konzeption sowie Hierarchierelation und Notationen ausführlich bei: Bertram, Kap. 8, S. 149-165 sowie Arten und Beispiele für Klassifikationen in Kap. 9, S. 167-185 Bei Ladewig Kap. 5.4, S. 66-76 ; anschaulich beschrieben mit Abbildungen bei: Brühl, S. 17-19 sowie in: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis, S. 127 ff Bei Gaus: Dokumentations- und Ordnungslehre, 2005, S. 68-75 146 Bei Bertram Kap. 10, S.189-207 werden Beispiele für Klassifikationen vorgestellt, Kap. 12, S. 239-251 behandelt Beispiele für Thesauri. 147 Ob die Schlagwortnormdatei als Thesaurus bezeichnet werden kann, ist innerhalb der Fachöffentlichkeit nicht unumstritten. Während manche Autoren diese Frage überzeugt bejahen, verneinen sie andere. Letztendlich hängt die Antwort im Wesentlichen davon ab, wie der Begriff Thesaurus genau definiert wird. Siehe bspw. Definition Thesaurus nach DIN 1463. 148 Vgl. Ladewig, S. 141. Bsp. für Homonyme: Schloss, Bank. 149 Terminologische Kontrolle Vgl. Ladewig, S. 149 144 44 Aufbau: Grundlage für die SWD sind die RSWK.150 Die Sacherschließung mittels der RSWK ist im deutschsprachigen Raum verbreitet. In Deutschland kooperieren Die Deutsche Nationalbibliothek und die deutschen Bibliotheksverbünde in Regelwerksfragen sowie beim gemeinsamen Wortschatz der SWD.151 Die SWD ist ein kontrolliertes Schlagwortsystem, das zur Sacherschließung in Bibliotheken eingesetzt wird. Die SWD enthält etwa 600.000 Deskriptoren und rund 700.000 Nichtvorzugsbenennungen,152 wie homonyme Bezeichnungen mit Verweisen auf einen Deskriptor. Die Aufnahme von Schlagworten in die SWD ist in den RSWK festgelegt. Die SWD bietet einen normierten, terminologisch kontrollierten Wortschatz. Sie enthält Ansetzungs- und Verweisungsformen von Schlagwörtern, die alle Fachgebiete und Schlagwortkategorien umfassen.153 Ziele und Nutzen: Der Beitrag der SWD für die Effizienz des Erschließungsverfahrens nach den RSWK ist wie folgt zu beschreiben: „Von Ertrag und Qualität her verbessert die Arbeit mit Deskriptoren als eigenständige Normdaten eine kontrollierte, redundanzfreie sachliche Erschließung und Recherche […]. Denn der Schlagwortsatz bündelt alle orientierenden Daten zu Einzeldeskriptoren, Informationen, die bei der herkömmlichen Erschließung im analogen Medium über den gesamten Zettelkatalog verstreut waren.“154 Weitere Vorteile sind zum Einen die Ersparnis von Mehrfacharbeit, indem die SWD mit dem Bibliothekskatalog über eine Datenbankverwaltung verbunden ist. Das heißt, dass Änderungen eines Normdatensatzes automatisch in allen Titelsätzen angepasst werden. Zum Anderen ist die Kooperation zur Aktualisierung und Pflege herauszuheben. Schlagwortsätze und vorgenommene Änderungen an Deskriptoren können von allen Katalogisierungspartnern als Fremddaten übernommen werden. Dies bedeutet eine erhebliche Kostenersparnis und Vermeidung von Doppelarbeit.155 150 Regeln für den Schlagwortkatalog : RSWK. - 3. Aufl., Stand 2002. – Frankfurt a. M. : Die Deutsche Bibliothek sowie die 3. Ergänzungslieferung der RSWK, 2005 http://www.d-nb.de/standardisierung/pdf/rswk_erg_3.pdf. - Gesehen: 10.12.2006 Praxisregeln zu den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) und der Schlagwortnormdatei (SWD). – 3. Aufl., Stand 2004. - Frankfurt a. M. : Die Deutsche Bibliothek 151 Vgl. Flachmann, S. 764 152 Vgl. Mahlmann-Biehler, Bl. 10 Bei Ladewig ist ein Deskriptor eine für ein Informationssystem genormte Bezeichnung, die für die Indexierung und das Retrieval zugelassen und verbindlich ist. Es ist die Repräsentation eines thesaurusmäßig abgebildeten Begriffsatzes. Deskriptoren sind verbindliche Schlagwörter, die zur inhaltlichen Kennzeichnung von Dokumenten verwendet werden und terminologisch kontrolliert sind, S. 138 153 Zur SWD. - http://www.ddb.de/standardisierung/normdateien/swd.htm. - Gesehen: 10.12.2006 154 Flachmann, S. 771 155 Vgl. Ebd., S. 773-774 45 Ausblick: 2001 konstituierte sich die „Expertengruppe RSWK-SWD“,156 die die Aufgabe übernahm, Überlegungen zu Revisionen des kontrollierten Vokabulars in der SWD anzustellen und strukturelle Erweiterungen der SWD zu erarbeiten. Daneben stellt die weitere Struktur der SWD-Kooperation eine Herausforderung dar. So war es notwendig, Indexierungskompetenz neben den bisherig beteiligten Einrichtungen zu gewinnen. weitere 157 Neben der SWD im deutschsprachigen Raum existieren Normdateien für Schlagwörter auch in anderen Ländern. Das französische Pendant zur SWD ist RAMEAU (Répertoire d'autoritématière encyclopédique et alphabétique unifié), die US-amerikanische Normdatei sind die LCSH (Library of Congress Subject Headings). Ein durchgeführtes Kooperationsprojekt MACS (Multilingual Access to Subjects), welches das Ziel verfolgt, vorhandene sprachliche Barrieren im Bereich der Normdateien zu überwinden. „Ziel ist es, eine Verbindung zwischen den Schlagwörtern der drei Schlagwortnormdateien Rameau, (LCSH) und Schlagwortnormdatei (SWD) herzustellen.“158 1997 startete das Projekt in Kooperation der Schweizerischen Nationalbibliothek als Projektleiterin gemeinsam mit Der Deutschen Bibliothek, der Bibliothèque Nationale de France sowie mit der British Library.159 Das Projekt endete 2004 mit viel versprechenden Ergebnissen. So wurde u.a. eine Methode zur Selektion von Schlagwörtern entwickelt, die das Auffinden von Äquivalenzen erleichtert. Darüber hinaus konnte die Sacherschließung von Werken verglichen werden, die in den drei Indexierungssprachen bereits erschlossen worden waren.160 Klassifikation – Dewey Decimal Classifikation (DDC): Geschichte der DDC und das Projekt DDC deutsch Die im angloamerikanischen Raum sehr weit verbreitete Deweysche Dezimalklassifikation161, 1873 von Melvil Dewey erfunden, existiert erstmalig als deutsche Vollausgabe (DDC 22).162 156 Protokolle der Sitzungen der Expertengruppe RSWK-SWD unter: http://www.ddb.de/standardisierung/afs/afs_prot.htm. - Gesehen: 11.12.2006 157 Vgl. Flachmann, S. 786 Zur weiteren Vertiefung sei der Aufsatz empfohlen von Flachmann, Holger: Zur Effizienz bibliothekarischer Inhaltserschließung. // In: Bibliotheksdienst 38 (2004), S. 745-773 158 MACS : Digital Library Forum. - http://www.dl-forum.de/deutsch/projekte/projekte_2144_DEU_HTML.htm. - Gesehen: 11.12.2006. - Projektinformation 159 Vgl. About MACS. - https://macs.vub.ac.be/pub/about. - Gesehen: 11.12.2006 160 MACS / Schweizerische Nationalbibliothek http://www.snl.admin.ch/slb/slb_professionnel/projektarbeit/00729/00733/index.html?lang=de. – Gesehen: 11.12.2006 sowie Informationen zu einer Weiterführung des Projektes. 161 Homepage der DDC (in engl. Sprache): http://www.oclc.org/dewey/about/default.htm. - Gesehen: 10.12.2006 162 Seit 2003 ist die 22. Ausgabe, „DDC 22“, im Umlauf. Diese wurde ins Deutsche übersetzt und wird nun zunehmend in deutschen Bibliotheken eingesetzt. Dewey-Dezimalklassifikation und Register : DDC 22 / begr. von Melvil Dewey. Hrsg. von Joan S. Mitchell – Dt. Ausg. - München : Saur, 2005 46 „Die DDC ist das weltweit am häufigsten verwendete Klassifikationssystem, sie wird in mehr als 150 Staaten genutzt und liegt in mehr als 30 Sprachen vor.“163 Die Deutsche Nationalbibliothek hat mit dem Bibliografiejahrgang 2006 mit der Vergabe von DDCNotationen begonnen.164 Die Einführung der DDC soll den Austausch und die Übernahme sowie den Zugriff auf Fremddaten, vor allem aus dem angloamerikanischen Sprachraum, erleichtern. Aufbau: Die DDC gehört zu den größten Universalklassifikationen, die den Anspruch hat, alle Wissensgebiete abzudecken. Sie betrachtet die Wissensgebiete von einem universalen Standpunkt aus, ist international verbreitet und akzeptiert. „Geistige Grundlage für Deweys System ist die Unterteilung des gesamten Wissens in zehn Hauptklassen und sieben Facetten,165 jede Hauptklasse wird wiederum in zehn Unterklassen, jede Unterklasse in zehn weitere Unterklassen unterteilt.“166 Dieses Unendlichkeitsprinzip hat zum Ziel, noch so kleinste Sachverhalte abzubilden. Themen werden vom Allgemeinen zum Speziellen hin in diesem dezimalen System abgebildet. Das in der Klassifikation benutzte Zahlensystem (Notation) sind arabische Ziffern von 0 bis 9 auf jeder Ebene der Hierarchie. Jede zusätzliche Ziffer bedeutet somit eine Spezifizierung des Themas. Folgend die zehn Hauptklassen mit den Notationen:167 000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke 100 Philosophie, Parapsychologie und Okkultismus, Psychologie 200 Religion 300 Sozialwissenschaften 400 Sprache 500 Naturwissenschaften und Mathematik 163 Chan, S. 25 Siehe dazu eine Pressemitteilung der Deutschen Nationalbibliothek vom 20. April 2005. http://www.ddb.de/aktuell/presse/pressemitt_ddc.htm. - Gesehen: 08.12.2006 Die Deutsche Nationalbibliografie dient der bibliografischen Verzeichnung aller in Deutschland erscheinenden Veröffentlichungen. - Gliederung der Deutschen Nationalbibliografie und des Neuerschienungsdienstes. http://www.ddb.de/service/zd/gliederung_dnb.htm. - Gesehen: 08.12.2006 Für die Reihe A (Buchhandelsveröffentlichungen) wird die Erschließung mit RSWK-SWD ab Bibliografiejahrgang 2007 durch DDC-Notationen ergänzt. Die Reihen B (Nicht-Buchhandelsveröffentlichungen) und H (Hochschulschriften) werden bereits ab dem Bibliografiejahrgang 2006 durchgängig mit DDC-Notationen erschlossen. 165 Bei Chan, S. 112 auch Standardschlüssel genannt, sind diese Notationen solche, die häufig vorkommende physische Formen (Wörterbücher oder Zeitschriften) oder Herangehensweisen bei jedem Thema oder Fachgebiet wiedergeben. Kapitel 8, S. 112-148 informiert ausführlich und mit Beispielen über Verwendung der Standardschlüssel. 166 Ebd., S. 19 167 Ebd., S. 28 Mehr Informationen zu den Hauptklassen bei Chan in Kapitel 4, S. 57 ff 164 47 600 Technik und Technologie 700 Künste, Bildende und Angewandte Kunst 800 Literatur (Belletristik) und Rhetorik 900 Geschichte, Geografie und Hilfswissenschaften Über die Jahre hinweg hat sich die DDC in ein modernes Klassifikationsschema gewandelt, das sich an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen anpasst. Trotzdem sind bestimmte Grundprinzipien aus der Zeit Deweys beibehalten worden: so die Einteilung in die Fachgebiete nach den akademischen Disziplinen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Einteilung der hierarchischen Struktur vom Allgemeinen zum Speziellen sowie die Notationshierarchie sind ebenfalls übernommen worden. Das heißt, allgemeine Themen werden durch eine Notation mit weniger Ziffern, spezifische Themen mit mehreren Notationen abgebildet. Darüber hinaus stehen Themen, die inhaltlich verwandt sind, auf der gleichen Hierarchieebene.168 Beispiel: Eine Ziffer steht für eine Hauptklasse. 5 steht für Naturwissenschaften. Da die Notationen mathematisch betrachtet Dezimalzahlen sind, wird so geschrieben: .5 Naturwissenschaften. Die .5 wird erweitert, um die Unterteilung der Naturwissenschaften anzuzeigen; d.h.: .59 steht für Tiere, .599 für Säugetiere, .5996 für Huftiere, .59963 für Paarhufer, .599633 für Schweine und .5996332 für Wildschweine.169 Da mitunter eine sehr lange Zahlenreihe entstehen kann, wurde beschlossen, dass keine DDC-Notation weniger als drei Ziffern haben soll. Dabei werden rechts oder links zusätzlich Nullen angehangen, so zum Bsp.: 001, 101, 100. Bzgl. der Übersichtlichkeit der langen Notation ist es üblich, nach jeder dritten Ziffer einen Punkt zu setzen.170 168 Vgl. Chan, S. 26 f Bsp. bei Chan, S. 27 170 Chan informiert in ihrem Werk ausführlich und detailliert in 13 Kapiteln über die DDC, den Aufbau und Struktur, Organisation der Haupttafeln, gibt Anweisung zu Inhaltsanalyse und Klassifikation eines Dokuments. Darüber hinaus sind Anleitung zur Benutzung der Praxishilfe und des DDC-Register hinzugefügt sowie Informationen zu Hilfstafeln in dem umfangreichen Werk von Chan gegeben. Bertram gibt kurz und knapp in Kap. 10, S. 190-207, Beispiele für Universalklassifikationen und wichtige internationale Spezialklassifikationen an. Hingewiesen sei zur tieferen Einarbeitung der Vorbereitungen des Projektes „DDC deutsch“ auf das vorgelegte Material der Arbeitsgruppe Klassifikatorische Erschließung: Einführung und Nutzung der Dewey Decimal Classification (DDC) im deutschen Sprachraum, 2000. Die AG gibt Auskunft über Ziele und Nutzen des Einsatzes von Klassifikationssystemen für das Online-Retrieval und in OPACs und geht auf inhaltliche Probleme einer deutschen DDC-Ausgabe sowie deren Organisation und Pflege ein. Empfehlenswert ist das Werk von Brühl: Thesauri und Klassifikationen, 2005. Es enthält einen Überblick über vorhandene Thesauri und Klassifikationen und liefert detaillierte Beschreibungen zu Beispielen aus Naturwissenschaft, Wirtschaft und Technik. Lorenz: Klassifikatorische Sacherschließung, 1998, gibt eine Einführung in das Thema der klassifikatorischen Sacherschließung und gibt in komprimierter Form grundsätzliche Fragestellungen und Lösungsansätze wieder. 169 48 3.5 Zusammenfassung Das Kapitel informiert über die Bedeutung der Sacherschließung für Bibliotheken und gibt einen ausführlichen Überblick über die Methoden, die bei bibliothekarischer Sacherschließung zur Anwendung kommen. Dabei gerät besonders die automatische Indexierung in das Blickfeld und wird mit zwei praxisrelevanten Beispielen für Indexierungssysteme, MILOS/KASCADE und intelligentCAPTURE, anschaulich beschrieben. Die sachliche Erschließung nimmt für den Nutzer eine hohe Stellung ein, wendet sich dieser zumeist mit einer inhaltlichen Anfrage an die Bibliothek, so bspw.: „Ich suche ein Buch über Eishockey!“ In elektronischen Bibliothekskatalogen besteht die Hälfte von Rechercheanfragen aus sachlichen Sucheinstiegen.171 Es liegt im Interesse des Nutzers, die unmittelbar verfügbare Literatur schnell und vergleichsweise einfach zu ermitteln. Hierfür bietet die bibliothekarische Sacherschließung über alle Fächer hinweg einheitliche und gleichförmige Recherchemöglichkeiten. Es wird erläutert, wie die bibliothekarische Sacherschließung erfolgt. Eine Veranschaulichung erfolgt durch Beispiele für eine Klassifikation bzw. einen Thesaurus. Ziel ist es, dem Leser die Praxis der Sacherschließung im bibliothekarischen Alltag zu vermitteln. Daneben wird deutlich, dass in stärkerem Maße Aktivitäten von Bibliotheken auf dem Gebiet der automatischen Indexierung stattfinden und dass automatischen Verfahren neben der intellektuellen Sacherschließung hohe Bedeutung beigemessen werden. Das Wissen um Funktion und Vorgehensweise bei der inhaltlichen Erfassung von Dokumentinhalten nach bestimmten Kriterien und Vorgaben ist Voraussetzung für die Diskussion des Themas der Diplomarbeit: „Ist Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung?“. Zusammenfassend lassen sich die Aussagen von Bernhard Eversberg auf der Tagung der Gesellschaft für Klassifikation am 09.03.2004 anführen. Dort äußert er sich unter dem Thema „Sachliche Erschließung : eine Angabe mit vielen Facetten“ und geht von folgenden Aussagen aus: Neben Grundsätzlichem zur Sacherschließung, erläutert der Autor Beispiele und gibt einen Ausblick auf die weitere Bedeutung und Entwicklung der klassifikatorischen Sacherschließung. Ein bibliothekarisches Standardwerk liegt mit Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie, 1989 vor. Dieses ältere Werk hat nichts an Aktualität eingebüßt, informiert es den Leser in anschaulicher und detaillierter Weise die Theorie der Klassifikation und erläutert die wichtigsten existierenden Klassifikationssysteme. Bernd Lorenz: Systematische Aufstellung in Vergangenheit und Gegenwart, 2003. Inhalt des Werkes sind neben allgemeinen Informationen zu bibliothekarischen Aufstellungssystematiken, ein geschichtlicher Abriss sowie die Vorstellung einiger aktueller Aufstellungssystematiken, darunter such die DDC. Detailliert werden die Aufstellungssystematiken miteinander verglichen. Dieses Werk ist ein praxisrelevanter Beitrag zu Verwendung und Nutzen von Klassifikationen in der bibliothekarischen Praxis. 171 Vgl. Flachmann, S. 746 Zur Problematik des Retrievals in Bibliothekskatalogen siehe ausführlich in Kapitel 2.2. 49 • „Das vollautomatische Wort-Indexieren des Datenmaterials allein ist völlig unzureichend • Schlagwörter können nicht allen Fragestellungen gerecht werden • Größere Bestände sind nirgends vollständig konsistent sachlich erschlossen • Ein virtueller Sachkatalog (Simultansuche in mehreren Katalogen) ist deshalb Utopie • ABER: Die sachliche Suche hat aus Nutzersicht einen höheren Stellenwert als die formale Suche • UND: Nutzer wollen verbal suchen – das Denken in Klassen und Hierarchien ist schwer vermittelbar.“172 172 Eversberg. - http://www.allegro-c.de/formate/se.htm. - Gesehen: 11.12.2006 50 4 CATALOG ENRICHMENT 4.1 Definition Einführung: In diesem Kapitel geht es um Definition, Zielsetzung und Realisierung von Catalog Enrichment. Es existiert keine für alle Einrichtungen allgemein gültige Verfahrensweise in der Umsetzung und technischen Realisierung von Catalog Enrichment. So wird an dieser Stelle anhand eines Beispiels exemplarisch versucht, eine Beschreibung vorzunehmen, die dem Leser einen Überblick bzgl. der technischen Realisierung von Kataloganreicherung gibt.173 Begriff: In der deutschen bibliothekarischen Praxis existiert kein einheitlicher Terminus. Für „Kataloganreicherung“ werden verschiedene Begriffe in unterschiedlicher Schreibweise verwendet. So findet sich in der Fachliteratur neben der deutschen Bezeichnung „Kataloganreicherung“ die englische Angabe „Catalog Enrichment“. Auf den Seiten des hbz wird in anderer Schreibweise die Bezeichnung „Catalogue Enrichment“174 verwendet. Im Englischen taucht ebenfalls die häufige Verwendung von „Enriched Content“ auf. Bei Recherche nach Material zum Thema fällt auf, dass die Einrichtungen die Bezeichnung „Catalog Enrichment“ bzw. in anderer Schreibweise, „Catalogue Enrichment“, verwenden. Auf Grund besserer Lesbarkeit und der am meist verwendeten Bezeichnung in der Fachliteratur, nutze ich im Folgenden den im deutschen Sprachgebrauch auch verwendeten Begriff „Kataloganreicherung“ bzw. „Catalog Enrichment“. Dies bezieht andere existierende Bezeichnungen in die Darstellungen mit ein. Definition: In der Fachliteratur finden sich unterschiedliche Definitionen. Folgende Definition des Hessischen BiblitheksInformationsSystems (HeBIS) fasst bisherige Beschreibungen zu Catalog Enrichment in der bibliothekarischen Fachliteratur treffend zusammen: „Mit dem Begriff Kataloganreicherung bezeichnet man beschreibende Elemente zu einer Publikation, die über die reguläre Formal- und Sacherschließung hinaus einem Katalogisat beigegeben werden: Inhaltsverzeichnisse, Abstracts, Abbildungen (z.B. Umschlag), Auszüge 173 Der aktuelle Stand bzgl. Catalog Enrichment in einzelnen Verbünden und Einrichtungen wird an Hand der Auswertung der Fragebögen in Kapitel 5 erläutert. Dazu dient dieses Kapitel als Voraussetzung und legt Grundlagen der im folgenden Kapitel behandelten Thematik. 174 Catalogue Enrichment. – http://www.hbz-nrw.de/angebote/catalogue_enrichment/. – Gesehen: 06.12.2006 51 (Vorwort, einzelne Textseiten, Index), Autorenbiografien, Rezensionen, Leserkritiken, Verlagstexte.“175 4.2 Anliegen und Ziele An folgendem Beispiel wird das Anliegen, welches Bibliothekare mit dem Angebot des Catalog Enrichment haben, verdeutlicht. Nachstehendes Problem könnte ein Bibliotheksbenutzer bei der Suche haben. Ein typische Rechercheanfrage eines Nutzers lautet: Eishockey. Dies führt u.a. zu dem Titel: „Mentales Training im Eishockey : ein Handbuch für Trainer und Spieler“. Die Fragen des Nutzers an die bibliografische Beschreibung des Titels sind: 1. Haben Klaus Schröder und Oliver Stoll in diesem Werk auch über Stressbewältigung publiziert? 2. Wird die Thematik „Team“ und die Problematik der Integration neuer Spieler ebenfalls behandelt? Problem: Der Titel und der Zusatz geben darüber nur in geringem Maße Auskunft. Wahrscheinlich erfolgt eine Bestellung oder Ausleihe „auf Verdacht“ oder der Nutzer greift auf die Angebote von Online-Buchhandlungen zurück und informiert sich dort über weitere Inhalte des Buches. Die Nutzung des Bibliothekskatalogs als Rechercheeinstieg ist in vielen Fällen nicht zufrieden stellend. Bisherige konventionelle Verfahren sind nicht mehr ausreichend.176 „Mitunter sind Titel mehrfach, gar nicht, in einem Verbund, im anderen aber nicht bzw. in den verschiedenen Verbundsystemen unterschiedlich sachlich erschlossen.“177 Die bisherige Formal- und Sacherschließung hilft oft nicht bei der Beurteilung der Relevanz eines Titels. Frau Röper (hbz) kritisiert auf der hbz-Verbundkonferenz Ende Oktober 2006, dass Metadaten in Bibliothekskatalogen nicht immer aussagekräftig sind.178 Ziele: Oberstes Ziel von Kataloganreicherung ist es, die Bibliothekskataloge an die Nutzerbedürfnisse anzupassen, die sich hinsichtlich einer einfachen Bedienungsoberfläche und komfortablen Recherche in Suchmaschinen verändert haben. Angebotene Zusatzinformationen sollen den Informationsgehalt des Katalogisats vermehren und die Erschließungsqualität verbessern. Mit Hilfe von Catalog Enrichment ist es möglich, persistenten Zugang zu vorhandenen Informationen zu gewährleisten. Ziel ist es, mit einem 175 HeBIS-Handbuch. - http://www.hebis.de/bib/arbeitshilfen/hebishandbuch/suchen_handbuch.php?we_objectID=6467&pid=312. – Gesehen: 06.12.2006 176 Siehe Kapitel 2.2. 177 Mallmann-Biehler, Bl. 6 178 Vgl. Röper, S. 3 52 Link zu allen verfügbaren Zusatzinformationen zu gelangen.179 Dem Nutzer wird durch die Bereitstellung der Zusatzinformation Orientierung gegeben, ob der gefundene Titel seinen Vorstellungen und Anforderungen entspricht. Somit können in Bibliotheken anreichernde Elemente unnötig aufgegebene Medienbestellungen vermeiden bzw. verringern und somit frei gewordene Kapazitäten dem Nutzer gewidmet werden. Von besonderer Bedeutung für das Retrieval ist die Frage, ob die Zusatzinformationen selbst recherchiert werden können, also mit der OPAC-Recherche direkt durchsucht werden, oder „nur“ ein Link zu den Zusatzinformationen führt. Mit der möglichen Suche in den Inhaltsverzeichnissen eröffnet sich ein neuer und tiefer Rechercheeinstieg.180 Bibliotheken erhoffen sich eine erhebliche Verbesserung der Recherchequalität und somit eine zielgerichtete Nutzung des Bestandes. Auswahl: Anreichernde Elemente können von externen Dienstleistern, wie z.B. von Verlagen, bezogen werden oder durch die Bibliotheken erfolgen, indem diese das Material scannen. Zahlreiche Bibliotheken mit Sondersammelgebietsfunktion beteiligen sich am Catalog Enrichment,181 so dass häufig diese Bestände für das Scannen der Inhaltsverzeichnisse herangezogen werden. In den Einrichtungen werden ebenfalls Inhaltsverzeichnisse der Neuzugänge oder retrospektive Altbestände ausgewählt.182 Durch eine Koordinierung der fachlichen Auswahl der anzureichernden Bestände kann erreicht werden, dass ein einmaliger Aufwand in der Erfassung erfolgt. Die Zusatzinformationen können allen Bibliotheken des Verbundes und den beteiligten Kooperationspartnern zur Verfügung stehen.183 179 Vgl. Gerland: Kataloganreicherung und Reference Linking, S. 4, 9, 12 Ausführlich dazu in Kapitel 5. 181 Mehr zu Sammelschwerpunkten deutscher Bibliotheken unter: http://webis.sub.uni-hamburg.de/. - Gesehen: 06.12.2006. 182 In der durchgeführten Erhebung wird in Frage 4.1 die Auswahl der Bestände für das Catalog Enrichment erfragt. Die Auswertung der Antworten befindet sich in Kapitel 5. 183 Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 10 180 53 4.3 Rechtslage Kataloganreicherung ist vor allem in und durch Online-Buchhandlungen bekannt. Amazon.de bedient sich dieses Angebots, um den Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern. Catalog Enrichment ist also keine „Erfindung“ von Bibliotheken, sondern bereits seit einigen Jahren ein erfolgreiches Mittel des Kundenservices in der freien Wirtschaft. Wenn Bibliotheken Informationen von Verlagen für ihre Zwecke übernehmen möchten, ergeben sich rechtliche Bestimmungen, die es vorab zu klären gilt. Folgende Aussage zur Verwendung von Verlagsinformationen macht Herr Dr. Sprang, Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: „Die Verlage sind regelmäßig einverstanden, dass diese ohnehin zur Werbung gedachten Texte auch in Bibliothekskataloge aufgenommen werden. Deshalb haben sich Bibliotheksverbände und Börsenverein darauf verständigt, dass Nutzungen von Klappentexten in Bibliothekskatalogen auch ohne ausdrückliche Genehmigung zulässig sind.“184 Anders verhält es sich bei Coverscans, sog. Umschlagabbildungen. Dort wird von einer ungenehmigten Nutzung in Bibliothekskatalogen abgeraten, da die Verlage oft Lizenznehmer anderer Rechteinhaber wie Fotografen, Künstler, Bildagenturen etc. sind.185 Zur Problematik Coverscan äußert sich die Rechtskommission des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (DBV): „Die DBV-Rechtskommission hält es für urheberrechtlich fragwürdig, wenn eine Bibliothek ihren OPAC mit Coverabbildungen anreichert. Wenn eine Bibliothek die Coverabbildung eines Buches in ihren im Internet frei zugänglichen OPAC einfügt, dann macht sie damit ein fremdes Werk ‚öffentlich zugänglich’ (§ 19a UrhG),186 da das Cover als eigenständiges Werk urheberrechtlich geschützt ist. Das Zitatrecht § 51 UrhG hilft insoweit nicht weiter, da der OPAC kein ‚wissenschaftliches Werk’ im Sinne des Gesetzes sein dürfte.“187 Die Bibliotheken müssten bei jedem Rechteinhaber eine Erlaubnis einholen, um das Problem zu umgehen und Coverabbildungen bedenkenlos zur Verfügung zu stellen. Der Aufwand ist dabei jedoch in keiner Weise zu bewältigen und auch nicht sinnvoll, da wissenschaftliche Bibliotheken an relevanten Informationen interessiert sind, die sich zumeist im Inhaltsverzeichnis befinden. Informationen des Covers, wie Titel oder Autor, finden sich auch in der bibliografischen Beschreibung wieder und haben außer einem visuellen Mehrwert 184 Sprang, S. 1 Vgl. Inetbib. – Sprang. – Beitrag vom 07.06.2006 186 UrHG meint Urheberrechtsgesetz. 187 Die Rechtskommission des DBV informiert / Deutscher Bibliotheksverband, Rechtskommission. http://www.bibliotheksverband.de/ko-recht/dokumente/20060427.html. - Stand: April 2006. – Letzter Zugriff am 06.12.2006 185 54 keine weitere relevante Information zu bieten. Die Kommission rät, keine Coverabbildungen in den Bibliothekskatalog zu integrieren und schließt sich damit dem Justiziar des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels an. Aktuelle Entwicklungen werden von der Kommission weiter verfolgt. 4.4 Voraussetzungen und Realisierung Durch neue technische Möglichkeiten, z.B. Suchmaschinentechnologie, Verfahren automatischer Indexierung und die parallele Entwicklung anderer Rechercheinstrumente wie Suchmaschinen,188 haben sich in den letzten Jahren verstärkt neue Wege und Möglichkeiten eröffnet, Optimierungen der Bibliothekskataloge zu realisieren. Um Catalog Enrichment sinnvoll betreiben zu können, benötigen Bibliotheken, die mit schwindenden Ressourcen im Personal- und Finanzbereich zu kämpfen haben, einen effektiven Workflow sowie leistungsstarke Kataloge mit vorhandener Soft- und Hardware. Es ist notwendig, dass Einrichtungen miteinander kooperieren, um Mehrarbeit zu vermeiden und Ressourcen gebündelt Arbeitsgemeinschaft ‚Zusammenarbeit einzusetzen.189 der der Dazu Verbundsysteme heißt vom Verbundsysteme’: es auf der 03./04.11.2004 „Die gegenseitige 47. unter Sitzung der dem Punkt Nutzung von Fremddatenangeboten (unter Beachtung lizenzrechtlicher Rahmenbedingungen) sowie die Bereitstellung von Datensätzen und ihre Anreicherung durch Abstracts, Inhaltsverzeichnisse, Rezensionen u.ä. sind seit langem bestehende Anforderungen […].“190 Das Scannen der Inhaltsverzeichnisse erfolgt in einigen Einrichtungen nach qualifizierter Auswahl durch Fachreferenten, ist jedoch keinesfalls ein übliches Verfahren.191 Eine kontinuierliche Sichtung der „scanwürdigen“ Inhaltsverzeichnisse ist ein zeitintensives Unterfangen und scheitert zumeist auch an dem begrenzten Zeitvolumen der Fachreferenten. Im Verlauf der Recherche hat es sich gezeigt, dass aus den häufig als Projekt begonnenen Scanaktivitäten, die sich anfänglich auf bestimmte Fachliteratur begrenzt haben, mittlerweile die Inhaltsverzeichnisse aller Neuzugänge der Bibliotheken ausgewählt und gescannt werden. Es gilt: „[…] soviel wie möglich mit Zusatzinformationen anreichern!“192 Technische Umsetzung: 188 Siehe dazu Kapitel 2.3. Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 7 190 Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme: Aus der 47. Sitzung am 4. und 4. November 2004 in Wien. http://www.ddb.de/wir/pdf/ag_verbund_sitzungsbericht_47.pdf, S. 3. – Gesehen: 06.12.2006 191 Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 11 192 Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 13 189 55 Die Anreicherung kann durch Einbringen in das Katalogisat beim Katalogisieren selbst erfolgen. Als Beispiel ist die PICA-Software des holländischen Bibliotheksdienstleisters und Softwareherstellers OCLC PICA zu nennen,193 die in verschiedenen Bibliothekskatalogen eingesetzt wird. Das in der PICA-Software standardmäßig verwendete Datenformat zur Katalogisierung ist intern Pica+ bzw. zur Repräsentation Pica3. Die Anreicherung erfolgt, indem die Kategorien für die Kataloganreicherungen vom Katalogisierer belegt194 oder durch Verlinkung vorgenommen werden. Dabei wird die verlinkte Quelle entweder auf einem Server der Bibliothek abgelegt oder von einem externen Anbieter zur Verfügung gestellt. In der Datenbank SWBplus des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg (BSZ) erfolgt die technische Umsetzung folgendermaßen: „Die Inhaltsverzeichnisse werden mit Hilfe von Texterkennungssoftware195 von Bildern in Text umgewandelt. Über dieses Textmaterial läuft eine Software zur automatischen Indexierung, die mit Hilfe linguistischer Verfahren relevante Stichwörter aus den Dokumenten gewinnt und der Recherche im Verbund und in den Lokalsystemen zur Verfügung stellt.“196 Die aus der automatischen Indexierung gewonnenen Stichwörter werden auf Relevanz geprüft und in einem eigenen recherchierbaren Feld der Verbunddatenbank gespeichert. Daraufhin kann ein Export der Daten in die Lokalsysteme der Verbundbibliotheken erfolgen.197 Verwendete Software am Beispiel von ADAM: Für die technische Realisierung von Catalog Enrichment wird Software benötigt, die es ermöglicht, Katalogaufnahmen mit digitalen Objekten, wie z.B. Inhaltsverzeichnisse, anzureichern. Auf Grund des bewährten Einsatzes der Software ADAM (Aleph Digital Asset Modul) der Familie ExLibris198 im Bibliotheksverbund Bayern (BVB), wird exemplarisch die 193 OCLC PICA. - http://www.oclcpica.org/dasat/index.php?cid=100649. – Gesehen: 06.12.2006 Das in der Pica-Software standardmäßig verwendete Datenformat zur Katalogisierung ist intern Pica+ bzw. zur Repräsentation Pica3. Die Kategorien sind bspw. 4089 für eine URL mit Hinweisen zu Inhalt oder auch die Kategorie 4207, ein Textfeld für die inhaltliche Zusammenfassung sowie die 5582 für maschinell erzeugte Indexeinträge. (Quelle: http://www.hebis.de/bib/arbeitshilfen/hebis-handbuch/kapitel.php?we_objectID=6467#Hinweise. – Gesehen: 06.12.2006) 195 Die Texterkennung oder auch optische Zeichenerkennung (Optical Character Recognition = OCR), beschreibt die automatische Texterkennung einer gedruckten Vorlage. 196 Gerland, [Friederike]: SWBplus. - http://titan.bsz-bw.de:8080/cms/recherche/swbplus/. – Gesehen: 06.12.2006 197 Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 11 Eine ausführliche Beschreibung der technischen Umsetzung von Catalog Enrichment und die Darstellung der Gesamtübersicht zum besseren Verständnis am Bsp. des hbz unter: Scholz, Stephani: Catalogue Enrichment : neue Wege der Erschließung ; 95. Deutscher Bibliothekartag, Dresden, 21. – 24.03.2006 / Stephani Scholz ; Hermann Kronenberg. - http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/produkte/catalogue_enrichment/aktuell/vortraege/Medienserver_CE.pdf. - Gesehen: 06.12.2006 198 ExLibris ist ein international führendes Softwareunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Softwarelösungen für Bibliotheks- und Informationssysteme konzentriert. Homepage. http://www.exlibrisgroup.com/. – Gesehen: 12.12.2006 194 56 Funktionsweise dieser Software vorgestellt. Zur Einführung von ADAM erging folgender Beschluss der Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek (AVB)199 an der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) in der 19. Sitzung vom 20.07.2005: “Die AVB befürwortet die Einführung von ADAM zur Anreicherung der Katalogaufnahmen mit zusätzlichen Informationen, vor allem von digitalisierten Inhaltsverzeichnissen.“200 ADAM stellt ein erweitertes Modul zum Bibliothekssystem ALEPH 500 dar, kann also in bestehende Arbeits- und Rechercheabläufe integriert werden. Innerhalb dieser ALEPH 500Umgebung ist es ADAM möglich, digitale Objekte und die dazugehörigen Metadaten zu verwalten.201 Zur Unterstützung der Arbeitsabläufe wurden Schnittstellen zur Nutzung der Software MEDEA202 für die Scanprozesse und die zentrale Verwaltung der Scanaufträge entwickelt.203 „Die Digitalisierungsaufträge für das Catalogue Enrichment mit ADAM werden in MEDEA 3 separat verwaltet. Dies erfolgt über speziell für ADAM angelegte Institutionen. Als Bestellinstitution (Nehmende Bibliothek) fungiert immer die Verbundzentrale mit der Institution ADAM. Die digitalisierten Kataloganreicherungen werden immer in ein Verzeichnis der Institution ADAM auf dem MEDEA-ftp-Server abgelegt und gesammelt. Die Verbundzentrale übernimmt die Objekte zum Upload in die ADAM-ALEPH-Umgebung.“204 4.5 Standards und Richtwerte Sinnvolle Bezeichnungen und Standards sind notwendig, damit eine einheitliche und optimale Vorgehensweise und Darstellung der Anreicherungen gegeben ist.205 Pionierarbeit bei der Erstellung von Richtwerten wird von der Kommission für Erschließung (KES) an der BSB geleistet. Andere in Schriftform vorliegende Richtlinien sind nicht bekannt. Im Dezember 2005 veröffentlichte die KES Empfehlungen zur Kataloganreicherung im AlephVerbundsystem.206 Die Kommission erarbeitete diese für die „Inhouse-Erstellung von Katalog 199 Die AVB ist eine Arbeitsgruppe, die der Kommission für EDV-Planung (KEP) an der Bayerischen Staatsbibliothek im Bibliotheksverbund Bayern angegliedert ist. Vereinbarungen und Beschlüsse der AG haben verbindlichen Charakter. Homepage der AVB http://www.bib-bvb.de/protokolle/avb.htm. - Gesehen: 12.12.2006 200 Bayerische Staatsbibliothek <München> / Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek: Protokoll der 19. Sitzung der Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek (AVB), S. 3 201 Vgl. ADAM, Bl. 1 202 Medea-3 ist ursprünglich ein webbasiertes digitales Bestell- und Liefersystem und wurde von der Firma ImageWare im Auftrag des hbz Köln entwickelt. 203 Vgl. Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme: Bericht der 49. Sitzung…, S. 4 204 Hauser: Catalogue Enrichment mit ADAM (2) : Digitalisierung von Kataloganreicherungen mit MEDEA 3, S. 3. – Gesehen: 12.12.2006 205 Vgl. Hauser: Catalogue Enrichment mit ADAM (2) : Arbeiten mit ADAM im Aleph-Client, S. 23 206 Empfehlungen der KES zur Kataloganreicherung: 57 anreichernden Objekten“, das heißt, dass die Empfehlungen für den BVB empfehlenden Charakter haben.207 Die Empfehlungen beziehen sich auf folgende Punkte. Diese werden stichpunktartig mit entsprechender Festlegung vorgestellt: 1. Dateiformat und die Mindestqualität der Scans - schwarz-weiß-Scan - dpi-Auflösung: 300dpi gemäß Empfehlungen von OCR-Anwendern - als Präsentationsformat wird PDF festgelegt 2. Bearbeitung mit automatischer Texterkennung 3. Art der Katalog anreichernden Daten - Inhaltsverzeichnisse, Titelblätter, Klappentexte, Rezensionen 4. Literaturgattungen, die für die Kataloganreicherung besonders geeignet sind - Sammelwerke, Sondersammelgebietsliteratur, sonstige Sammelschwerpunkte der Bibliotheken 5. Rechtliche Fragen208 - Problematik bei Buchcovern - von Datenlieferanten gekaufte Daten dürfen nicht ohne weiteres an andere Verbünde weiter gegeben werden 4.6 Zusammenfassung Catalog Enrichment stellt einen Versuch dar, das Retrieval in Bibliothekskatalogen zu verbessern, indem man Kataloge mit Zusatzinformationen mittels Datenübernahme von Verlagen oder des Scannens im eigenen Hause, anreichert. Die Auswahl der „relevanten“ Inhaltsverzeichnisse reicht von Neuzugängen der Bibliothek bis zur Sondersammelgebietsliteratur. Das Ziel von Bibliotheken ist eine Verbesserung der Erschließungsqualität und eine Erleichterung der Auswahlentscheidung des Nutzers, indem dieser durch die Einsicht in das http://www2.bibliothek.uni-augsburg.de/kfe/mat/kes_2p_05.pdf. – Stand: 16.01.2006. - Gesehen: 12.12.2006, S. 9-10 Bei Hauser: Catalogue Enrichment mit ADAM (2) : Arbeiten mit ADAM im Aleph-Client, S. 23-29, erläutert der Verfasser ausführlich die einzelnen Punkte der Empfehlung http://bvbd2.bib-bvb.de/adam/ADAM_Manual_Update5.pdf. - Gesehen: 12.12.2006 207 Dazu Werner Hohlbach, Vorsitzender der KES, in einer Mail vom 11.10.2006 an die Verfasserin: „Die von der bayerischen Kommission für Erschließung erarbeiteten Empfehlungen haben tatsächlich empfehlenden Charakter. Sie werden von den Bibliotheken im BVB, die kataloganreichernde Daten erstellen, i.d.R. beachtet.“ 208 Zur Rechtslage siehe Kapitel 4.3. 58 Inhaltsverzeichnis vorab die Relevanz des Mediums entsprechend seiner Rechercheanfrage abschätzen kann. Nutzen für die Bibliothek besteht in einer Verminderung der Fehlbestellungen bzw. –ausleihen, welche besonders bei Magazinbibliotheken von ausschlaggebender Bedeutung sind. So frei gewordene zeitliche Kapazitäten der Bibliothekare könnten für andere Aufgaben verwertet werden. Aus technischer Sicht ist die Realisierung von Catalog Enrichment vergleichsweise kostenneutral. Neben der Anschaffung von Scannern, wenn in der Bibliothek selbst die Arbeiten des Scannens durchgeführt werden, ist der Einsatz der erforderlichen Software zu finanzieren. Wie am Beispiel des Zusatzmoduls ADAM zum Bibliothekssystem Aleph 500 beschrieben, ist kein „Umrüsten“ notwendig, da bisher im Einsatz befindliche Systeme mit wenig Aufwand eingesetzt und ggf. erweitert werden können. Um eine gleichartige Vorgehensweise in den Bibliotheken anzustreben, sind im vergangenen Jahr von der Kommission für Erschließung an der BSB Richtlinien erarbeitet worden, die für die Bibliotheken im Bibliotheksverbund Bayern empfehlenden Charakter haben und dort auch umgesetzt werden. Bei der Realisierung von Catalog Enrichment sind rechtliche Besonderheiten berücksichtigen. So ist das Abbilden von Buchcovern insofern problematisch, da Verlage oft Lizenznehmer anderer Rechteinhaber sind. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat mit Verlagen Vereinbarungen getroffen, die es Bibliotheken ermöglichen, anreichernde Elemente auch in Bibliothekskatalogen anzubieten. Die Anreicherung von Bibliothekskatalogen ist nicht unumstritten. Problematisch zeigen sich Verweise auf Rezensionen, die eine neutrale Nachweisfunktion des Katalogs gefährden könnten, da Wertungen verbreitet würden.209 209 Siehe dazu: Eberhardt, Joachim: Zum moralischen Status des Catalogue Enrichment. - http://www.ib.huberlin.de/~libreas/libreas_neu/ausgabe4/003ebe.htm. - Gesehen: 04.01.2007 59 5 REALISIERUNG VON CATALOG ENRICHMENT BIBLIOTHEKSVERBÜNDEN - EINE BEFRAGUNG IN DEUTSCHEN BIBLIOTHEKEN UND 5.1 Forschungsmethode und Realisierung der Studie In diesem Kapitel wird das Vorgehen bei der Vorbereitung, Realisierung und Auswertung der Erhebung erläutert sowie die Theorie der empirischen Sozialforschung behandelt. Forschungsansatz: Die aus der Literatur erhaltenen Informationen bzgl. Catalog Enrichment reichen nicht aus, um eine vollständige Darstellung der Aktivitäten auf diesem Gebiet zu erhalten. Einzelne Sachverhalte werden in der Literatur lediglich verkürzt dargestellt. Für eine umfassende Bearbeitung des Themas der vorliegenden Arbeit sind die Darstellungen in Beiträgen wissenschaftlicher Zeitschriften nicht aussagekräftig genug. Aus diesem Grund wird eine Befragung von Bibliotheken und Verbünden durchgeführt, die bzgl. Kataloganreicherung aktiv sind. Die Grundgesamtheit der Befragten ist in diesem Fall mit 23 befragten Einrichtungen vergleichsweise klein, da eine Einschränkung vorgenommen wird, die sich auf in der Literatur genannte Bibliotheken bezieht.210 Jedoch kann von einer repräsentativen Studie ausgegangen werden, da innerhalb dieser Vorgabe alle Einrichtungen befragt werden. In der vorliegenden Arbeit besteht bzgl. der Durchführung der Studie ein Sonderfall. So entsteht für die Erhebung eine Mischform in der Befragungsmethodik. Die Untersuchung basiert ebenso auf Methoden der qualitativen als auch auf Methoden der quantitativen Sozialforschung. „Qualitative Forschung ist immer dann zu empfehlen, wo es um die Erschließung eines bislang wenig erforschten Wirklichkeitsbereichs (Felderkundung) mit Hilfe von „sensibilisierenden“ Konzepten geht. [So] lassen sich erste Informationen zur Hypothesenformulierung für anschließende, standardisierte und repräsentative Erhebungen gewinnen.“211 Im vorliegenden Fall liegen keine Untersuchungen des Themenfeldes vor. In der qualitativen Forschung ist dafür das leitfadengestützte Interview eine gängige Methode. Auf diese wird in der vorliegenden Arbeit bis auf eine Ausnahme verzichtet.212 Zur genaueren Untersuchung der Aktivitäten der Probanden wird die Form der schriftlichen Erhebung ausgewählt. Im Gegensatz zu einem geführten Interview gehört die Methodik der schriftlichen 210 Eine nähere Erläuterung bzgl. der Auswahl der befragten Einrichtungen und vorgenommenen Einschränkung erfolgt in einem gesonderten Unterpunkt „Auswahl der zu befragenden Einrichtungen“ sowie „Einschränkung der Auswahl“ im weiteren Verlauf des Kapitels. 211 Qualitative Forschung, S. 25 212 Siehe dazu im weiteren Textverlauf folgenden Unterpunkt „Schriftliche Befragung“. 60 Befragung zur quantitativen Sozialforschung. „Qualitative und quantitative Forschung sind zwei eigenständige Bereiche empirischer Sozialforschung.“213 Diese werden wie folgt unterschieden: während quantitative Methoden in der Untersuchungsplanung, Datenerhebung und Hypothesenprüfung „auf Quantifizierungen der Beobachtungsrealität“ beruhen, verzichten qualitative Methoden überwiegend auf Messungen und operieren „mit Interpretationen von verbalem Material“.214 „In der qualitativen Forschung werden verbale bzw. nicht numerische Daten interpretativ verarbeitet, in der quantitativen Forschung werden Meßwerte statistisch analysiert.“215 Folgende Gründe rechtfertigen die abweichende Vorgehensweise. Die Erhebung zielt auf eine zusammenhängende Darstellung ab. Im Mittelpunkt steht die Herleitung von Hypothesen. Es werden zum Teil Häufigkeiten dargestellt, um bei bestimmten Fragen dem Leser eine Orientierung zu bieten. Doch geht es um andere Aspekte: 1. die Bewertung von verbal zusammenhängenden Aussagen. 2. eine Schwerpunktsetzung der Befragten bei der Beantwortung der gestellten Fragen, die als Leitfaden in schriftlicher Form verfasst werden. 3. Antwortanalyse, die bei jeder teilnehmenden Einrichtung vom Befragten in eigener freier Formulierung verfasst werden. Dies ist notwendig, um eine ausführliche Darstellung der Sachverhalte zu entsprechenden Fragen zu erhalten und auch relevant, um das Themenspektrum auf die Fragestellung der Diplomarbeit einzuschränken. Die in der Einleitung formulierten Fragen sind „Rahmenfragen“, die ebenso erhoben müssen, damit der Untersuchungsgegenstand genau analysiert und von verschiedener Seite betrachtet werden kann. Ziel ist es, Antworten zu typisieren und Hypothesen aufzustellen, die sich aus den Antworten herauskristallisieren. „Zu den Befragungsmethoden gehören alle Verfahren, bei denen die Untersuchungsfrage in Fragen an Gesprächspartner übersetzt wird. Die Antworten auf die Fragen sind dann die Daten, die einer Auswertung unterzogen werden.“216 Die qualitative Erhebungsmethode erzeugt Texte, in diesem Fall beantwortete Fragebögen, welche die auszuwertenden Rohdaten darstellen.217 „Qualitative Forschung ist durch ihren explorativen Charakter in ihren Aussagen typisierend.“218 213 Ebd., S. 24 Bortz: Forschungsmethoden und Evaluation, 1995, S. 271 215 Ebd., S. 274 216 Gläser: Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse, 2004, S. 37 217 Ebd., S. 41 218 Weiter führende Literatur zur empirischen Sozialforschung (Grundlagen, Untersuchungsplanung, Datenerhebung und Datenauswertung) bei Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung : Grundlagen, Methoden, Anwendungen, 2000 214 61 Die schriftliche Befragung: Wie kurz erläutert, ist die schriftliche Befragung mittels Fragebogen eine Methode der quantitativen Sozialforschung. Das leitfadengestützte Interview stellt dagegen ein Verfahren der qualitativen Sozialforschung da. Es wird in der Vorbereitung ein Fragenkatalog als Leitfaden erarbeitet, der die Grundlage für das schriftliche Ausfüllen des daraus entstehenden Fragebogens bildet. „Im Allgemeinen bezieht sich die Verwendung des Begriffs ‚schriftliche Befragung’ [...] auf die Durchführung einer Befragung, bei der Fragbögen an Befragte postalisch versendet werden mit der Bitte diese Fragebögen auszufüllen und […] zurückzusenden.“219 Die schriftliche Befragung bietet sich auch aus mehreren Gründen gegenüber dem leitfadengestützen Interview und der telefonischen Befragung in dieser Arbeit an. Sie hat den Vorteil, dass die Probanden die Zeit der Beantwortung nach ihrem Ermessen einteilen können, so dass der Fragebogen überlegter ausgefüllt werden kann. Der Zeitpunkt der Beantwortung ist somit selbst bestimmbar und kann zur besseren Motivation beitragen. Zum Anderen resultiert aus einer flexiblen Zeiteinteilung eine bessere Konzentration auf das Thema. Daneben ist ein zusätzliches Recherchieren von nötigen Informationen zur Antwortvergabe möglich. Ein Nachteil die fehlende Spontaneität bei der Beantwortung.220 Allerdings ist dies als nicht relevant einzustufen, da es bei der vorliegenden Studie nicht um persönliche Meinungen geht, bei der eine Antwort bei genauer Vorüberlegung anders ausfallen würde als bei einer spontanen und intuitiven Antwort. Es geht um eine sachliche Darstellung der Arbeitsabläufe bzgl. Catalog Enrichment und dessen Realisierung in den Einrichtungen. Aus ökonomischen Gründen erreichten die Bögen die Adressaten per E-Mail. Neben dem Vorteil des schnellen Versands, erleichtert dieses Vorgehen die Auswertung. Die Antworten bereits in elektronischer Form vor und können somit schneller ausgewertet werden. Vor der Versendung wurden die Befragten via E-Mail über Zweck der Untersuchung und Zielsetzung der Erhebung informiert. Darin wird um Kooperation gebeten, um durch einen maximalen Rücklauf repräsentative Ergebnisse aus der Studie zu erhalten. Ein Begleitschreiben zum Fragebogen beinhaltete die Nützlichkeit und Relevanz der Untersuchung sowie die Wichtigkeit des Befragten für das Gelingen und den Erfolg der Studie. 219 Schnell, S. 335 Ebd., S. 336-337 Zu Voraussetzungen, Anwendung, Vorgehen, Varianten und Fehlerquellen von schriftlichen Befragungen siehe auch: Friedrichs: Methoden empirischer Sozialforschung, 1990, S. 236-246 220 62 Die Struktur des Fragebogens221 weist einen Fragewortlaut von zumeist geschlossenen Fragen auf, die der „offenen“ Methode der Fragestellung der Vorzug gegeben wird, um eine einheitliche Struktur zu erzielen. Die Fragen sind dabei von den Probanden mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten, ausführlich zu begründen bzw. zum besseren Verständnis näher zu erläutern. Dies erzeugt Übersichtlichkeit sowie einen Überblick über die verfassten Antworten und gibt eine „Marschrichtung“ bzgl. des Antwortenspektrums vor. So zum Beispiel: „Orientieren Sie sich an Empfehlungen. Wenn ja, an welchen?“ Der Fragebogen beinhaltet daneben eine offene Fragestruktur, das heißt, dass die Probanden ohne Vorgaben Antworten frei formulieren können. So zum Beispiel: „Welche Ziele verfolgen Sie mit der Kataloganreicherung?“ Verschiedene Antwortmöglichkeiten sind in Frage 2.1 vorgegeben, 222 wo es um die Art der anreichernden Daten geht. Dies resultiert aus einer übersichtlichen Anzahl an vorhandenen Arten, mit denen der Katalog angereichert werden kann. Für die Beantwortung der Befragung wurden zwei Wochen veranschlagt. Nach Ende der gesetzten Frist wurde via E-Mail erneut um Antwort gebeten. Auf Grund von Projekthochphasen in einigen Einrichtungen und damit verbundenem Zeitmangel und mit dem Ziel noch weitere Bögen zu erhalten, wurde dabei die zusätzliche Möglichkeit eines telefonischen Interviews mit dem Fragebogen als Interviewleitfaden angeboten. Diese Verfahrensweise wurde von einer Bibliothek aus Zeitgründen angenommen und durchgeführt.223 Die ausgefüllten Fragebögen konnten per E-Mail oder Fax zurück gesendet werden. Wurde auch dann nicht auf die erneute Anfrage reagiert, erfolgten bei den telefonisch erreichbaren Befragten Anrufe mit einer erneuten Nachfrage und damit verbundenen Bitte, den Bogen auszufüllen. Die von den Einrichtungen ausgefüllt zurück gesendeten Fragebögen wurden aus Gründen der Einheitlichkeit formatiert, inhaltlich jedoch nicht verändert; die Bögen befinden sich in dem gesonderten Materialband der Diplomarbeit.224 221 Zur Erstellung des Fragebogens stütz sich die Verfasserin auf Hinweise bei Schnell: Methoden empirischer Sozialforschung, Kapitel 7.1.2.1, S. 337 ff. Zur Fragebogenstruktur siehe Anhang 1. Eine Erläuterung des Aufbaus des Bogens sowie der Herleitung der Fragen werden im fortlaufenden Text unter „Fragebogenstruktur“ behandelt. 222 Siehe Anhang 1 223 Eine telefonische Befragung wurde mit der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln durchgeführt. Das Gespräch wurde sinngemäß in eine schriftliche Form gebracht und zur Korrektur und Ergänzung der Befragten zurück gesendet. Die Verwendung des Fragebogens als Leitfaden wird an dieser Stelle gewählt, da ein unmittelbarer Kontakt zu dem Befragten per Telefon entsteht. In diesem Fall war weder die Frageformulierung noch die Reihenfolge der Fragen verbindlich. Um das Interview an einen natürlichen Gesprächverlauf anzunähern, wurde Fragen aus dem Leitfaden auch außer der Reihe gestellt, da die Interviewpartnerin mitunter auf ein Thema zu sprechen kam. 224 Die Originale befinden sich bei der Verfasserin. 63 Auswahl der zu befragenden Einrichtungen: Die Probanden wurden aus Beiträgen in den bibliothekarischen Fachzeitschriften ausgewählt, die sich in der bibliothekarischen Fachliteratur zu Projektstand oder anderen Sachverhalten zum Thema Catalog Enrichment geäußert haben bzw. wenn Einrichtungen dort genannt worden sind. Kontaktdaten zu Ansprechpartnern waren ggf. unter den Beiträgen genannt bzw. auf den Webseiten der Bibliotheken und Verbünde zu finden und wurden dementsprechend in der Liste der zu befragenden Einrichtungen ergänzt. Insgesamt waren dies 17 wissenschaftliche Bibliotheken folgenden Typs: Hochschulbibliothek, Universitätsbibliothek, Universitäts- und Landesbibliothek sowie Spezialbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek und die Bayerische Staatsbibliothek gehörten ebenfalls zu den Teilnehmern der Befragung sowie 6 Bibliotheksverbünde.225 Die Bibliotheksverbünde nehmen koordinierende Funktionen in verschiedenen Bereichen wahr; so haben diese oft die Projektleitung inne. Sie wurden ebenso in die Befragung integriert. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass weitere Bibliotheken Catalog Enrichment betreiben und Zuarbeiten zu Scanarbeiten leisten, die nicht in Fachzeitschriften publiziert haben und von führenden Einrichtungen nur genannt sind.226 Diese sind in diese Befragung nicht mit einbezogen. Fragebogenstruktur: Im Folgenden wird die Herleitung der gestellten Fragen erläutert. Daraufhin wird die Struktur des Fragebogens in ihren einzelnen Bestandteilen beschrieben. Die Grundlage für das Fragebogengerüst ist die Untersuchungsfrage: „Ist Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung?“. Neben dem Ziel deren Beantwortung, soll eine umfassende Darstellung der Tätigkeiten auf dem Feld Kataloganreicherung erzielt werden. Dies setzt eine vielgestaltige Fragestruktur voraus. Dazu werden Fragen mit einbezogen, die sich neben Datenbezug und Kooperationen über Recherche und Art der Erschließung der Zusatzinformationen u.a. auf angeschaffte Hard- und Software beziehen und auch Aufwand in der Realisierung mit berücksichtigen. Der Fragebogen ist in 8 Hauptthemen unterteilt. Punkt 1 „Rahmeninformationen“ beinhaltet die für Catalog Enrichment zuständige Ansprechperson mit Angabe des Mailkontaktes. Punkt 2 „Kataloganreicherung (Catalog Enrichment)“ enthält sieben Unterfragen, die sich mit Art, Anlass und Zielsetzung der Anreicherung beschäftigen sowie den Zeitpunkt des Beginns von Catalog Enrichment erfragen. Darüber hinaus werden Antworten erbeten, die sich auf den 225 Eine Kurzcharakteristik der beteiligten Bibliotheken und Verbünde befindet sich im Anhang 3 dieser Arbeit. Dies sind die Bibliothek des Bundesgerichtshofes, FHTW Berlin, Hochschule der Medien, Stuttgart, PH Freiburg, SUB Göttingen, TIB Hannover, TU Chemnitz, UB Bamberg, UB Frankfurt sowie die UB Mainz. 226 64 erwarteten Mehrwert für den Nutzer, Stellenwert von Catalog Enrichment für die OPACEntwicklung und auf eine Orientierung an Empfehlungen beziehen. In Punkt 3 „Datenherkunft und Kooperation“ werden Sachverhalte der Arbeit des Scannens bzw. der Bezug der Zusatzinformationen sowie mögliche Kooperationen und deren Vertiefung bzgl. Catalog Enrichment erfragt. Die „Auswahl“ der Bestände bzw. Fachgebiete ist Thema in Punkt 4. Darauf folgt der Fragekomplex 5 „Suche und Art der Erschließung“, in dem es darum geht, ob die Zusatzinformationen über einen Link von den OPAC-Treffern aus abzurufen sind oder selbst mit der OPAC-Recherche durchsucht werden. Der folgende Fragekomplex „Sacherschließung der Zusatzinformationen“ fordert ein Meinungsbild der Befragten bzgl. Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung und beinhaltet die Fragen zu verwendeten Regelwerken bei der Erschließung. Daneben wird nach der Sacherschließung der Zusatzinformationen, besonders die Verwendung von automatischer Indexierung, gefragt.227 Diese Frage ist in eine Anzahl von Unterfragen untergliedert, die konkret auf Verwendung von Deskriptoren sowie Nutzen von Methoden und Verfahren zu ihrer Generierung abzielen sowie die Möglichkeit eines Relevance-Ranking hinterfragen. Punkt 6 schließt mit der Frage nach Einfluss von Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung. Die vorletzte Themenkategorie stellt Punkt 7 „Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte“ dar. Hier geht es um Fragen zur technischen Realisierung und personellem Aufwand von Catalog Enrichment sowie um getroffene Vereinbarungen mit Lizenzinhabern zur Verwendung der Daten. Den Abschluss der Fragestruktur bilden die Punkte 8 und 9, die einen Ausblick beinhalten und für Bemerkungen der Befragten Raum geben. Fragen zur Realisierung der gesetzten Ziele zu Aufwand und den Nachweis der Ziele durch eine Benutzerevaluierung sind Inhalte dieses Komplexes. Die Struktur der Fragebögen ist für Bibliotheken und Verbünde identisch. Der Fragebogen für die Verbünde verzichtet auf Frage 4.2.228 Einschränkung der Auswahl: Bei der Vorbereitung und Durchführung der schriftlichen Erhebung ist ein vorher nicht absehbarer Aspekt zu berücksichtigen. So wurde der Teilnehmerkreis entsprechend um folgenden Sachverhalt modifiziert. Der Ansprechpartner für Catalog Enrichment der 227 Die Verwendung der automatischen Indexierung wird in der Literatur häufig im Zusammenhang mit Catalog Enrichment erwähnt und wird daher im Fragebogen besonders fokussiert. 228 Frage 4.2: Steht die Auswahl in Bezug zur Aufgabe der Bibliothek (Sondersammelgebiete)? Fragebogenstruktur siehe Anhang 1. 65 Bayerischen Staatsbibliothek München ist identisch mit dem des Bibliotheksverbundes Bayern. Aus diesem Grund wird lediglich ein Bogen abgegeben. Ein weiterer Fall ist die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg: Dr. Peter Glanzner gibt an, dass die Bibliothek einen unterstützenden Beitrag zum Projekt SWBplus des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes leistet.229 Somit reduziert sich die Grundgesamtheit der Fragebögen von 25 auf 23. Methode der Datenanalyse: Im Folgenden wird das Vorgehen bei der Auswertung der Fragebögen und die verwendete Methode bei der Datenauswertung vorgestellt. Das Ziel der inhaltlichen Auswertung der Erhebung ist eine systematische Bearbeitung des erhaltenen Materials.230 Mit der Beantwortung des Fragebogens liegen erzeugte Texte vor, die ausgewertet werden. Ziel dabei ist es, Material soweit zu reduzieren, dass wesentliche Inhalte dargeboten werden und ein überschaubarer Text entsteht.231 „Die qualitativen Auswertungsmethoden entziehen sich einer einfachen Klassifizierung. In der Methodenliteratur werden sie meist ohne Systematisierung nebeneinander gestellt und unabhängig voneinander beschrieben. […] Wir ordnen die Methoden nach forschungspraktischen Aspekten und unterscheiden Interpretationen, sequenzanalytische Methoden, Kodieren und Inhaltsanalyse.“ dabei freie 232 „In der Forschungspraxis recht weit verbreitet sind freie Interpretationen: Der Forscher liest die Interviews, interpretiert sie und fasst die seiner Ansicht nach für die Beantwortung der Untersuchungsfrage wichtigen Interpretationen zusammen.“233 Für die Auswertung der Daten kommt die Form der freien Interpretation in Frage, bei der die gegebenen Antworten erörtert werden. Für die Beantwortung der Untersuchungsfrage werden die für die Fragestellung der Diplomarbeit wichtigen Darstellungen zusammengefasst.234 Ziel ist es, Aktivitäten der befragten Einrichtungen auf dem Gebiet von Catalog Enrichment darzustellen, gleiche Aussagen zusammenzuführen und Hypothesen aufzustellen. Aus den Texten werden Rohdaten extrahiert, aufbereitet und ausgewertet.235 Es handelt sich hierbei allerdings um mehr als eine freie Interpretation der gegebenen Antworten. In der Fachliteratur wird beim „Freien Interpretieren“ von einer Methode gesprochen, bei der keine genauen 229 Vgl. Glanzner Glanzner: „Es wird nicht Catalog Enrichment für den Katalog der PH Freiburg betrieben, sondern ein Beitrag zum Verbundprojekt geleistet. Die Anreicherung des Kataloges der PH Freiburg wurde ursprünglich vor Start der Befragung angenommen.“ 230 Vgl. Schnell, S. 469 231 Vgl. Ebd., S. 471 232 Gläser, S. 41-42 233 Ebd. S. 41-42 234 Erläuterung zu den anderen Auswertungsmethoden bei Gläser, S. 43 235 Vgl. Gläser, S. 193 66 Verfahrensregeln existieren und deshalb nicht als Auswertungsmethode gelten kann. Freie Interpretation wird jedoch in der Praxis am Häufigsten angewendet, da aufschlussreiche Ergebnisse in kurzer Zeit präsentiert werden können. Allerdings wird vor subjektiv geprägten Einschätzungen und Spekulationen gewarnt, die bei der freien Interpretation vorkommen können.236 Diese Gefahr kann für die durchgeführte Studie ausgeschlossen werden. Die Zusammenfassung der Ergebnisse ergibt sich aus den gegebenen Antworten und ist durch keine persönliche Meinung beeinflusst. Es erfolgt ein systematisches Vorgehen bei der Analyse der Daten. Die Auswertung der Daten verteilt sich auf zwei Schritte. 1. Es werden die sachlichen, auf die Einrichtung beziehenden Antworten analysiert und die Antworten ausgewertet und zusammengefasst. Es wird untersucht, ob sich Argumentationsweisen herausheben. Dabei werden die im Fragebogen angewendeten Themenfelder herangezogen.237 2. Es erfolgt eine Analyse der gegebenen Antworten, die sich aus der Zusammenfassung ergeben. Aussagen, die sich daraus filtern lassen, werden zu Hypothesen zusammen getragen und in Kapitel 6 diskutiert. 5.2 Auswertung der schriftlichen Befragung 5.2.1 Allgemeines Unter „Methode der Datenanalyse“ wurde die Auswertung beschrieben.238 Im laufenden Text erfolgen zum Zweck der Übersichtlichkeit eine Kennzeichnung, um welche Fragen es sich handelt sowie eine typografische Heraushebung der Ergebnisse. Einzelne Einrichtungen werden fett und kursiv, Häufigkeiten zur Orientierung kursiv gekennzeichnet. Wiederkehrende Argumentationsweisen und Antworten werden in einem zweiten Schritt extrahiert. In Kapitel 5.2.3 werden Hypothesen gebildet und diese diskutiert. Bei Abhängigkeiten der Aktivitäten zwischen Verbund und Verbundbibliothek, ist es sinnvoll, die Auswertung der Befragung nach Verbünden mit den dazugehörigen Verbundbibliotheken 236 Vgl. ebd., S. 43 Dies sind die Themenfelder: 1. Catalog Enrichment (Kataloganreicherung); 2. Datenherkunft und Kooperation; 3. Auswahl, 4. Suche und Art der Erschließung; 5. Sacherschließung der Zusatzinformation; 6. Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte. 238 Dies sind folgende Kategorien: 2. Catalog Enrichment (Kataloganreicherung); 3. Datenherkunft und Kooperation; 4. Auswahl, 5. Suche und Art der Erschließung; 6. Sacherschließung der Zusatzinformation; 7. Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte sowie 8. Ausblick. Die letzte Kategorie 9. Sonstiges bleibt dabei außen vor, da diese kein definiertes Themenfeld darstellt und zu freiwilliger Äußerung der Befragten einlädt. 9. wird in der Zusammenfassung verarbeitet bzw. ausgewählte Aussagen zur Beantwortung der Untersuchungsfrage als Zitat gekennzeichnet. 237 67 vorzunehmen. Verbünde nehmen koordinierende Funktion u.a. in Bereichen der Katalogisierung wahr und haben häufig die Projektleitung inne, so dass Tätigkeiten mit den Verbundbibliotheken in Kooperation erfolgen. Eine getrennte Darstellung die Ergebnisse erscheint als nicht sinnvoll. Dies betrifft Teile der Themenkategorien „2. Kataloganreicherung“, „3. Datenherkunft und Kooperation“, „4. Auswahl“ und „6. Sacherschließung der Zusatzinformationen“. Dieses Vorgehen ist für das Verständnis der Zusammenhänge von Verbund und der beteiligten Bibliotheken von Vorteil. Bei den übrigen Themenfeldern wird keine Unterteilung von Verbund und Bibliothek vorgenommen und die Ergebnisse einheitlich präsentiert. Es kann vorkommen, dass eine Einteilung in Antworten der Bibliotheken und Verbünde vorgenommen wird, wo einschneidende Unterschiede in den Antworten existieren.239 Daneben wird untersucht, ob sich bei den Einrichtungen, die die Frage bejahen, ob Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung ist, bestimmte Argumentationsweisen herausheben, die sich von den verneinenden Einrichtungen unterscheiden. Diese werden, ebenso wie die wiederkehrenden Argumentationsweisen, extrahiert und in Kapitel 5.2.3 diskutiert. Die Ergebnisdarstellung erfolgt ausschließlich auf Grundlage der in den Fragebögen gegebenen Antworten. Rücklauf: Der Wille zur Mitarbeit ist trotz des engen Zeitrahmens der Befragten als überdurchschnittlich hoch einzuschätzen, da das Thema bei den Untersuchungsteilnehmern auf reges Interesse stößt. Allerdings erfolgt neben der hohen Beachtung auch der Hinweis auf stattfindende Projekthochphasen, in denen sich viele Einrichtungen befinden und somit zeitliche Engpässe entstehen, die ein Grund für die Nichtbeantwortung des Fragebogens sind. 19 von 23 Bögen werden ausgefüllt und zum Teil mit Anhängen zurück gesendet, die Statistiken und nähere Erläuterungen zum personellen Aufwand enthalten. Die Rücklaufquote umfasst somit 82,6 %. 17 Bögen werden per Mail zurück gesendet, 1 Bibliothek bevorzugt aus Zeitgründen das Interview am Telefon und 1 Bibliothek sendet den Fragebogen per Fax. Die Quote der ausgefüllten Fragebögen ist als sehr hoch zu bewerten. „Da diese in den meisten Fällen zwischen 7 % und 70 % schwankt […]“,240 ist die Reaktion auf die Untersuchung als überaus positiv zu werten und das Interesse der Probanden an der Forschungsarbeit sehr deutlich. Besonderheiten: 239 Eine Übersicht zu Verbundprojekten mit einer Kurzbeschreibung und Links zu weiteren Informationen befinden sich in Anhang 5. 240 Friedrichs, S. 237 68 Eine Sonderstellung nimmt die Deutsche Nationalbibliothek (DNB)241 ein, die keinem Bibliotheksverbund angegliedert ist und im deutschen Bibliothekswesen besondere Aufgaben wahrnimmt. Dr. Kurt Schneider, dessen Arbeitsschwerpunkt an der DNB u.a. Kataloganreicherung durch Inhaltsverzeichnisse und andere Zusatzinformationen ist,242 gibt an, dass die Deutsche Nationalbibliothek zwar ihre Titeldaten mit Zusatzinformationen von Verlagsseite anreichert und diese Zusatzinformationen auch über ihre Datenlieferdienste und den Online-Katalog an ihre Kunden (z.B. Bibliotheken, Verbundzentralen und Endnutzer) weitergibt, Kataloganreicherung derzeit jedoch nicht durch Scannen betreibt.243 Die DNB fungiert in diesem Zusammenhang also als „Dienstleister“ für Bibliotheken, koordiniert und verhandelt mit Anbietern, wie bspw. Verlagen und stellt Bibliotheken Daten zur Verfügung, die diese dann verwenden können. 5.2.2 Analyse nach thematischen Kategorien 5.2.2.1 Catalog Enrichment Zusammenfassung Frage 2.1244 Zu Beginn dieses Themenblocks wird nach Art der anreichernden Daten gefragt. Folgende Arten können unter Mehrfachnennungen ausgewählt werden: Inhaltsverzeichnisse, Rezensionen, Klappentexte und Buchcover. Andere Arten können frei hinzugefügt werden. Nachstehende Ergebnisse ergeben sich aus den möglichen Mehrfachnennungen. 84 % der Befragten reichern ihre Kataloge mit Inhaltsverzeichnissen an, 42 % mit Klappentexten. Mit jeweils 21 % werden Rezensionen und Buchcover als Zusatzinformationen in den Katalog integriert. Weitere Arten werden unter „Andere“ gemacht: Abstracts, Kapitel, Errata, Vorworte, Verlagsinformationen, Links zum Online-Buchhandel, angebotene Recommender-Dienste, eigens verfasste Rezensionen von Nutzern, Inhaltsverzeichnisse von Beilagen, Links zu 241 Am 29. Juni 2006 ist das Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek in Kraft getreten. Es löst das Gesetz über die Deutsche Bibliothek aus dem Jahr 1969 ab. Wesentliche Inhalte der Novellierung sind die Erweiterung des Sammelauftrages um Netzpublikationen, die veränderte Zusammensetzung des Verwaltungsrates der Bibliothek und die Umbenennung in Deutsche Nationalbibliothek http://www.d-nb.de/wir/ueber_dnb/geschichte.htm. - Gesehen: 14.12.2006 Die Deutsche Nationalbibliothek im Überblick. - http://www.ddb.de/wir/ueber_dnb/dnb_im_ueberblick.htm.Gesehen: 04.12.2006 242 Dr. Kurt Schneider. - http://www.ddb.de/aktuell/presse/personelles.htm. - Gesehen: 14.12.2006 243 Schneider. // In: [E-Mail] vom 31.10.2006 244 Die Fragestellungen im Fragebogen der Bibliotheken und Verbünde befindet sich in Anhang 1 „Fragebogenstruktur“. 69 elektronischen Zusatzinformationen aus Datendiensten des wöchentlichen Verzeichnisses der Deutschen Nationalbibliografie sowie Zusatzinformationen von Verlagsseite. Zusammenfassung Frage 2.2 Die Anlässe, die dazu geführt haben, mit der Anreicherung des Kataloges zu beginnen, sind innerhalb der Bibliotheken recht ähnlich, geben diese an, ein Zusatzangebot für die Sondersammelgebietsliteratur zu initiieren, welches sich zu einem späteren Zeitpunkt auf den Gesamtbestand der Bibliotheken ausgedehnt hat. Ein weiterer Anlass für Bibliotheken stellen die in den Verbünden gestarteten Projekte mit dem Ziel der Dienstleistungsverbesserung dar und damit den Service zu verbessern. Darüber hinaus ist es z.B. in der Bibliothek des Juristischen Seminars der Universität Tübingen von den Verfassern der Tübinger Dissertationen der juristischen Fakultät gewünscht, ein Abstract ihrer Dissertation im Katalog angeboten zu bekommen. Einige Verbünde geben an, auf Nachfrage von Bibliotheken, die ihre Kataloge mit Zusatzinformationen anreichern möchten, zu reagieren. „Das hbz als Dienstleistungs- und Entwicklungseinrichtung für Bibliotheken griff daher das Thema auf und entwickelte einen zentral koordinierten Workflow sowie die technische Plattform zum kooperativen Scannen. Zentraler Gedanke war von Anfang an der kooperative Aspekt zur Vermeidung von Doppelarbeit.“245 Daneben ist auch eine Benutzerumfrage für den Beginn von Catalog Enrichment ausschlaggebend. So führte das Hessische BibliotheksInformationsSystem (HeBIS) eine Umfrage von Nutzern durch, deren Ergebnisse HeBIS zum Beginn von Kataloganreicherung veranlässt.246 Zusammenfassung Frage 2.3 Der Beginn der Anreicherung des Katalogs findet in einem Zeitraum zwischen den Jahren 2000 bis 2006 statt. 31,6 % der Bibliotheken und Verbünde beginnen 2005 mit Catalog Enrichment, gefolgt von 31,6 % im Laufe des Jahres 2006. 36,8 % beginnen im Zeitraum zwischen 2000 und 2004. 245 Antwort des hbz zu Frage 22. – ausgefüllt zurück gesendete Fragebögen befinden sich in Band 2 der Diplomarbeit. 246 Die HeBIS-Umfrage wird in Kapitel 2.2.2 ausführlich in Durchführung und Ergebnis vorgestellt. 70 Zusammenfassung Fragen 2.4, 2.5247 Ziele, welche Bibliotheken und Verbünde verfolgen, werden im Folgenden dargestellt. Daneben wird die darauf folgende Frage nach dem Mehrwert für den Nutzer mit einbezogen, um ein einheitliches und übersichtliches Bild aus Bibliotheks- und Nutzersicht zu erhalten. Folgende Ziele werden in Bibliotheken und Verbünden verfolgt: Nutzen für die Bibliothek: Es wird angegeben, dass die Bibliothek an zusätzlichen, für die Benutzer relevanten Informationen im Katalog interessiert ist. Dadurch ist es der Bibliothek möglich, sich als Informationsanbieter besser zu profilieren und die Nutzerbindung zu forcieren. Es wird eine umfassende und tiefe Erschließung der Bestände erreicht als dies durch reine Formal- und Sacherschließung möglich wäre. Kataloganreicherung gestattet eine Relevanzbewertung der recherchierten Literatur seitens des Nutzers und erzielt für die Bibliothek eine genauere (Magazin)-bestellung und verringert zugleich die Anzahl der Fehlbestellungen. Kosten in der Ausleihe werden minimiert. Neben einem verbesserten Retrieval in den Katalogen, erfolgt eine intensive und auch zielgerichtete Nutzung des Bestandes. Mehrwert für den Nutzer: Kataloganreicherung erhöht die Attraktivität und das Retrieval des Katalogs, z.B. durch bessere Stichwortsuche auf Grund einer Volltextsuche oder die Recherche nach Aufsatzverfassern und Aufsatztitelstichwörtern in Sammelwerken. Somit verbessert sich die Informationsmöglichkeit, da neben einer höheren Trefferzahl bei der Recherche und durch die weiterführenden Informationen die gefundenen Titel besser beurteilt werden können. Catalog Enrichment bietet dem Nutzer einen neuen und vor allem einfachen Rechercheeinstieg durch Volltextsuche in den Inhaltsverzeichnissen, vergleichbar mit der Recherche in einer Suchmaschine. Zusatzinformationen leisten Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Auswahl der Literatur durch Bereitstellung kostenloser, über die biographischen Angaben hinausgehender Zusatzinformationen. So kann vom Nutzer geprüft werden, ob das Medium der Suchanfrage entspricht und sich eine Bestellung bzw. Ausleihe lohnt. Zusammenfassung Frage 2.6 Bei der Frage nach dem Stellenwert von Catalog Enrichment für die Entwicklung der OPACs ist als Grundtendenz festzustellen, dass Kataloganreicherung bei zunehmender 247 Eine stichpunktartige Auflistung der gegebenen Antworten der Fragen 2.4, 2.5, 2.6, 4.1 und 6.4 befindet sich in Anhang 3. Es handelt sich um gestellte „offene“ Fragen bzw. bei 6.4 um eine relevante Frage zur Behandlung des Untersuchungsgegenstandes „Catalog Enrichment als eine Methode der Sacherschließung“. 71 Bedeutung von Textsuche einen wachsenden Stellenwert, insbesondere für wissenschaftliche Literatur, einnimmt. Ein hoher Stellenwert wird dem Umstand beigemessen, dass der Nutzer stark am Internet und dessen Vorzügen orientiert ist. Der Nutzer nimmt unbewusst die Erwartungserhaltung ein, an einem Punkt zusammenlaufend möglichst alles zu bekommen und neben den Metadaten weitergehende Informationen zu einem Titel zu erhalten, um die für ihn relevante Literatur ohne große Mühen direkt am PC auswählen zu können, so eine Bibliothek. Bibliothekskataloge sind auf diesem Feld sehr weit zurück und bieten verhältnismäßig wenig. Durch die Aufwertung des Kataloges als zentrales Nachweisinstrument mit Zusatzinformationen ist dies ein Weg manche Defizite auszugleichen, um mit Amazon.de & Co mithalten zu können und etwas von der Bedeutung zurück zu gewinnen, die Bibliotheken gegenüber Onlinebuchhandlungen und Suchmaschinen verloren haben. Befragte äußern, dass die bisherige Formal- und Sacherschließung dem Nutzer Grundkenntnisse über zu Grunde liegende Regeln abverlangt. Das derzeitige Angebot ist hinter den Erwartungen der Nutzer weit zurück und es wird immer bedeutender, im OPAC mehr als nur die durch die bisherige Formal- und Sacherschließung gewonnenen Daten bereitzustellen. Als zusätzlicher Service für den Nutzer ist Kataloganreicherung ein wirkungsvolles Mittel die „Internetgeneration“ an die Angebote der Bibliothek zu binden. Durch z.B. Suchmaschinentechnologie248 wird eine deutliche Verbesserung der Erschließungssituation erreicht. Kritiker raten neben den positiven Meinungen zur Vorsicht bzgl. „Masse statt Klasse“ und bemerken, dass eine kritische Auswahl der anreichernden Elemente nötig ist, um einen wirklichen Mehrwert anzubieten und den Katalog nicht unnötig anzureichern. „Vorworte und anderes Material sollten nach unserer Auffassung nicht in den OPAC!“249 Zusammenfassung Frage 2.7 Bzgl. der Frage nach Beachten von Empfehlungen bei der Kataloganreicherung sind folgende Ergebnisse festzustellen: 52,6 % der Befragten orientieren sich nicht an Richtlinien. 26,3 % richten sich an den Empfehlungen der Kommission für Erschließung des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB).250 21,1 % machen keine Angabe. 248 Suchmaschinentechnologie siehe Kapitel 2.4.3. Auszug der Antwort bzgl. der Frage 2.6 der ULB Bonn. 250 Diese Quote ergibt sich aus den Antworten der bayerischen Bibliotheken, für die die Kommission für Erschließung die Empfehlungen erarbeitet hat und welche sich danach richten. 249 72 5.2.2.2 Datenherkunft und Kooperation Zusammenfassung Fragen 3.1, 3.1.1, 3.1.2 Die Fragen nach Scannen im eigenen Haus und nach der Anwendung welchen Verfahrens sowie der Datenbezug, wenn nicht im Hause gescannt wird, werden von Verbünden sowohl mit Ja als auch mit Nein beantwortet. So gibt das BSZ an, dass Kataloganreicherungen von den beteiligten Bibliotheken des SWB nach fachlicher Auswahl gescannt und ins BSZ geliefert werden. Auch der BVB und das hbz verfahren ähnlich. Auf der anderen Seite werden die Daten auch von Verlagen und Bibliotheken außerhalb des Verbundes bezogen. Herauszuheben sind dabei folgende Datenlieferanten, die die Verbünde in unterschiedlicher Zusammensetzung mit Daten beliefern:251 Die Deutsche Nationalbibliothek stellt Verlagsinformationen zur Verfügung, die Library of Congress und Casalini252 liefern Inhaltsverzeichnisse. Eine Besonderheit ist das Vorgehen von HeBIS, das neben dem Einscannen von Inhaltsverzeichnissen auch den Inhalt von Klappen- und Umschlagtexten beim Katalogisieren abschreibt. Auf der Seite der Bibliotheken wird bis auf vier Ausnahmen, die nicht in den Einrichtungen selbst scannen, die Frage mit „Ja“ beantwortet. Es muss unterschieden werden, dass zwar in den jeweiligen Bibliotheken gescannt wird, jedoch externes Personal diese Arbeit übernimmt.253 Die Verfahren ähneln sich wie folgend beschrieben: Mittels OCR-Verfahren wird das gescannte Inhaltsverzeichnis in Text umgewandelt. Daraus wird über ein eigen entwickeltes Verfahren eine Importdatei erzeugt. In den betreffenden Titeldatensätzen befindet sich ein Link zum PDF des Inhaltsverzeichnisses sowie in einer eigens dafür eingerichteten Kategorie der Inhaltsverzeichnistext als Fließtext. Die Anreicherungen werden an den Verbund weitergeleitet. Die Bibliothek des Juristischen Seminars der Universität Tübingen gibt darüber hinaus an, dass der Bezug von Informationen von frei zugänglichen Internetseiten der Verlage in Absprache mit der Vorgehensweise des Verbundes erfolgt. Zusammenfassung Frage 3.2 Frage 3.2 bezieht sich auf vorhandene Kooperationspartner und geplante Kooperationsvorhaben der befragten Einrichtungen. Dabei geht es darum, ob die Probanden mit Bibliotheken und/ oder Verbünden zusammenarbeiten bzw. auch andere Kooperationspartner haben. 251 Der SWB wird nicht von Casalini beliefert. Das hbz spricht von Daten anderer Anbieter (bspw. Library of Congress). 252 Casalini. - http://www.casalini.it/Index.asp?LINGUA=TED#. – Gesehen: 20.12.2006 253 Dies betrifft die Vorgehensweise der USB Köln; Siehe „Zusammenfassung Frage 7.1.1.-7.1.1.2“. 73 So geben 42,1 % der Befragten an, mit Bibliotheken, Verbünden und vereinzelt auch mit anderen Partnern zu kooperieren. So äußert sich das BSZ, u.a. mit 16 Hochschulen und Instituten, 15 Verlagen, 3 Verbünden, 3 Rezensionsdiensten (im Vorgespräch) zusammen zu arbeiten.254 26,3 % kooperieren ‚nur’ mit Verbünden und 10,5 % ‚nur’ mit Bibliotheken. 10,5 % geben an, dass Catalog-Enrichment-Aktivitäten ohne weitere Kooperationstätigkeiten ablaufen, jedoch in Planung ist. 10,6 % der Befragten äußern sich, dass sie weder mit Bibliotheken und Verbünden zusammen arbeiten, sondern andere Partner für Tätigkeiten bzgl. Catalog Enrichment gewinnen konnten, so z.B. den Buchhandel. Zusammenfassung Frage 3.3 Aufbauend auf die vorherige Frage nach der Kooperation, geht es in Frage 3.3 um die Intensivierung der Zusammenarbeit. So sehen 63,2 % weitere Möglichkeiten, die Kooperation zu intensivieren, 10,5 % verneinen dies und 26,3 % machen keine Angabe. Folgende Vorschläge werden zur weiteren Zusammenarbeit geäußert: Die Zahl der teilnehmenden Bibliotheken sowie der Austausch mit Bibliotheksverbünden soll erweitert, Schnittstellen geöffnet und Doppelarbeit vermieden werden. Dazu zählen ebenso eine Vereinheitlichung von Standards und des Digitalisierungsworkflows. Dies geschieht z.B. durch fachliche Splittung des Digitalisierungsvolumens oder retrospektive Digitalisierung nach Schwerpunkten sowie durch eine gemeinsame Orientierung. Daneben soll der Datentransfer mit Verlagen ausgebaut und Bemühungen intensiviert werden, Verlagsdaten einzuwerben, da diese i.d.R. direkt von der Druckvorlage erzeugt werden und somit von besserer Qualität sind als eingescannte Daten. 5.2.2.3 Auswahl Zusammenfassung Frage 4.1 4.1 hinterfragt die Bestimmung der Bestände und Themenbereiche, die für das Catalog Enrichment ausgewählt werden. Für die Beantwortung wird eine Einteilung in die Antworten der Bibliotheken und Verbünde vorgenommen. In den Verbünden ist das Antwortspektrum sehr gestreut. So gibt das BSZ an, Titel zu allen Fächern zu verwenden. Bibliotheken und Verlage können dabei Titel zu allen Gebieten zuliefern. Der BVB äußert, dass Entscheidungen über zu scannende Bestände in den teilnehmenden Verbundbibliotheken getroffen werden und von Sondersammelgebietsliteratur bis über Neuzugänge und retrospektive Altbestände reichen. Das hbz scannt mit fünf 254 Die vorliegenden Zahlen sind der dem zurück gesendeten Fragebogen anhängenden Übersicht entnommen und in Band 2 einzusehen. 74 Projektbibliotheken255 sämtliche eingehende Neuerwerbungen. Zudem wird in allen fünf Bibliotheken retrospektiv gescannt. HeBIS gibt an, nur Neuerwerbungen zu scannen. Die Antworten der Bibliotheken sind ebenso vielfältig. Die ausgewählten Themenbereiche für Catalog Enrichment reichen von Neuerwerbungen über die Fachliteratur der Sondersammelgebietsthemen, die neben den Neuzugängen auch retrospektiv gescannt werden. Daneben geben Bibliotheken an, alle Themengebiete zu verwenden. Im Laufe von Projektphasen ist auch die Entwicklung nicht unüblich, anfänglich begonnene Scanaktivitäten der Sondersammelgebietsliteratur im weiteren Projektverlauf auf alle Themen auszuweiten. Zusammenfassung Frage 4.2 Die Frage nach Bezug der Auswahl zur Aufgabe der Bibliothek entfällt im Fragebogen der Verbünde. Somit gehen die vier teilnehmenden Verbünde nicht in die Auswertung dieser Frage ein.256 46,7 % der befragten Bibliotheken geben an, dass die Auswahl in Bezug zur Aufgabe der Bibliothek steht, 33,3 % verneinen das. Ebenso machen 20 % keine Angabe. 5.2.2.4 Suche und Art der Erschließung Zusammenfassung Fragen 5.1, 5.2 Alle befragten Einrichtungen geben an, dass Links von OPAC-Treffern zur Zusatzinformation führen. Auf die darauf folgende Frage 5.2 geben 36,8 % an, dass die Zusatzinformationen auch indexiert und mit der OPAC-Recherche suchbar sind. 42,1 % geben an, dass die Zusatzinformationen nicht indexiert und nicht mit der OPAC-Recherche suchbar sind. Eine Einrichtung (5,3 %) antwortet, dass dem zum Teil so ist. 15,8 % machen keine Angabe. An der Universitätsbibliothek Karlsruhe werden derzeit Bewertungsnoten in das Angebot integriert, nach denen recherchiert werden kann, um „gute“ Bücher zu finden. Dies bezieht sich auf das an der UB genutzte Bewertungsverfahren und basiert auf dem Verfassen von Rezensionen durch die Nutzer. Zielgruppe sind Studierende, die durch eine Recherche nach Bewertungsnoten angesprochen werden und motiviert werden sollen, selbst Rezensionen zu verfassen.257 255 Dies sind: USB Köln, ULB Bonn, ULB Düsseldorf und die UB Paderborn. Also gelten bei dieser Frage 15 Bögen als Grundbestand. 257 Recommender-Systeme am Bsp. der UB Karlsruhe werden in Kap. 2.4.2 ausführlich vorgestellt. 256 75 5.2.2.5 Sacherschließung der Zusatzinformation Zusammenfassung Frage 6.1 Die Frage, ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung sei, antworten 68,4 % mit Ja,258 21,1 % mit Nein, 10,5 % machen keine Angabe. Zum besseren Verständnis wird im Fragebogen um nähere Erläuterung gegeben. So gibt z.B. für „Ja“ das hbz an: „Bibliographische Daten sind oftmals nicht aussagekräftig genug. Selbst die beste Formalund Sacherschließung hilft nicht immer bei der genauen Beurteilung der Relevanz eines Titels. [So] […] liefert das Catalogue Enrichment einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung und Effektivität der Sacherschließung. Catalog Enrichment kann als zusätzliches Instrument der Sacherschließung angesehen werden. Verfahren der intellektuellen Erschließung können jedoch nicht ersetzt werden.“ Die Universitätsbibliothek Passau gibt an, dass Catalogue Enrichment genauere inhaltliche Informationen, z.B. bei unspezifischen Sachtiteln, bietet. Die Einrichtungen, die die Frage mit „Nein“ beantworten, geben keine nähere Erläuterung ab. Ein Beitrag der Deutschen Nationalbibliothek, welche weder mit Ja noch mit Nein antwortet und einen Kommentar verfasst ist folgender: „Mit Kataloganreicherung werden Medien tiefer erschlossen, als dies die bibliothekarische Formaloder Sacherschließung bislang tut. Es handelt sich also um ‚Mehr’-Erschließung. Eine Zuordnung zur Sach- oder Formalerschließung hilft wenig weiter.“ Zusammenfassung Frage 6.2 Zur Beantwortung der Frage nach der Erschließung der Zusatzinformationen mit Hilfe von Regelwerken, geben 79 % der Probanden an, keine Regelwerke zu nutzen. Der BVB antwortet auf diese Frage als einzige Einrichtung (5,3 %) mit „Ja“ und gibt an: „Definition der Anreicherungstypen erfolgte in RAK-WB.“ 15,8 % machen keine Angabe. Zusammenfassung Fragen 6.3, 6.3.1, 6.3.2, 6.3.2.1-6.3.2.3, 6.3.3 Bzgl. der Frage nach der Verwendung automatischer Indexierung (6.3)259 geben 26,3 % der Befragten an, diese zu verwenden, (davon 75 % Verbünde). 52,6 % verneinen die Frage, 21 % machen keine Angabe. Einrichtungen, die automatische Indexierung verwenden, werden nach dem eingesetzten System (6.3.1) gefragt. Bibliotheken, bei denen automatische Indexierung verwendet wird (25 %), geben an, dass der Einsatz automatischer Indexierung von der Verbundzentrale übernommen wird. Die Verbünde (75 %) geben unterschiedliche Systeme 258 Einrichtungen, die diese Frage mit „Ja“ beantworten, werden in Kapitel 5.2.3 erneut unter dem Gesichtspunkt beleuchtet, ob sich in den Antworten Argumentationsweisen im Fragebogen herauskristallisieren, die sich von den Einrichtungen, die diese frage mit „Nein“ beantwortet haben, abheben. 259 Mehr zu automatischer Indexierung in Kap. 3.3. 76 an. So nutzt HeBIS das System Dandelon.com,260 das BSZ realisiert eine VolltextIndexierung durch PSI,261 der BVB nutzt die Software ALEPH 500 mit dem ADAM-Modul.262 Frageblock 6.3.2 befragt die Probanden welche die Frage nach der Verwendung von automatischer Indexierung mit „Ja“ beantwortet haben, nach genutzten Deskriptoren und den Methoden und Verfahren zu deren Generierung (6.3.2.1) sowie nach den terminologischen Ressourcen, die der Generierung zugrunde liegen (6.3.2.2) und schließt mit Frage 6.3.2.3, ob die indexierten Inhaltsverzeichnisse nach Relevanz ausgegeben werden. Die Probanden, die die Frage 6.3 verneinen, beantworten als nächstes Frage 6.3.3. Von den 26,3 % der Befragten, die automatische Indexierung verwenden, sind es 50 %, bei denen Deskriptoren automatisch generiert werden. Das BSZ gibt an, dass eine linguistischstatistische Stichwortextraktion mit IDX erfolgt sowie eine Generierung der Deskriptoren stattfindet. Linguistische und statistische Verfahren werden zur Generierung der Deskriptoren verwendet. Es werden keine terminologischen Ressourcen verwendet, geplant ist jedoch die Verwendung der SWD. Der BVB gibt an, dass Deskriptoren durch ein Standardisierungsverfahren von Aleph generiert werden. Dazu wird ein Stichwortindex aufgebaut, welcher auch der Generierung der Deskriptoren zugrunde liegt. Eine Ausgabe der Zusatzinformationen nach einem bestimmten Relevance-Ranking findet in keiner der befragten Einrichtungen statt. Wie bereits genannt, verwenden 52,6 % keine automatische Indexierung. In Frage 6.3.3 wird erfragt, wie die Sacherschließung der Zusatzinformationen dann erfolgt. Ein Großteil der Befragten gibt an, dass überhaupt keine Sacherschließung der Zusatzinformationen geschieht, vereinzelt jedoch geplant ist. Eine Ausnahme stellt das hbz dar. Die Sacherschließung der Zusatzinformation erfolgt wie beschrieben: „[…] das hbz [hat] sich für die Indexierung der OCR-Texte in seiner Verbunddatenbank gegen Verfahren entschieden, die relevanten Stichworte aus den Inhaltsverzeichnissen […] extrahieren. Wir indexieren das komplette Inhaltsverzeichnis ohne Verwendung von Stoppwortlisten o.ä. Den einzelnen Bibliotheken ist es freigestellt, selbst zu entscheiden, wie bei der Indexierung verfahren werden soll.“ Zusammenfassung Frage 6.4 In 6.4 wird nach der Einflussnahme von Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung gefragt. Die Probanden werden bei bejahenden Antworten gebeten, die Auswirkungen näher zu erläutern. 260 Zu Dandelon.com in Kap. 2.4.3.1. PSI ist eine Software, die ein Ranking der einzelnen Indexeinträge durchführt. 262 Siehe dazu Kap. 4.4. 261 77 36,8 % der Befragten bejahen die Einflussnahme von Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung. Als Auswirkungen werden angegeben, dass das Angebot der Kataloganreicherung verhältnismäßig kostengünstig ist und mehr relevante Informationen angeboten werden können. Daneben gibt es Vermutungen, dass mögliche Auswirkungen eine Ergänzung der verbalen Sacherschließung, sogar die Verdrängung der intellektuellen und verbalen Sacherschließung sein könnten. So äußert sich die Bibliothek des Max-PlanckInstituts für europäische Rechtsgeschichte: „Catalog enrichment wird - besonders wenn sie mit einer intelligenten, möglichst mehrsprachigen automatischen Indexierung verbunden wird - eine intellektuelle, verbale Sacherschließung nach RSWK weitgehend überflüssig machen. Fachspezifische Erschließungsinstrumente wie Klassifikationssysteme oder Thesauri bieten hingegen weiterhin einen Mehrwert.“ Eine Reduzierung des Bedarfs an bibliothekarischem Personals wird ebenfalls befürchtet. Dem gegenüber wird angenommen, dass im Bereich des Scannens sowie im EDV-Bereich mehr Personal benötigt wird. 47,4 % verneinen die Einflussnahme von Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung. Angegebene Argumente sind, dass eine Volltextrecherche im lokalen OPAC auf Grund der eingesetzten Systeme in einigen Einrichtungen noch nicht möglich ist, andere geben an, dass eine Einflussnahme noch nicht absehbar ist, da noch zu wenig angereicherte Titel angeboten werden. Einig sind sich die Probanden, die die Frage mit „Nein“ beantworten, dass die Kataloganreicherung kein Ersatz für eine qualitative verbale Sacherschließung sein kann. 15,8 % machen keine Angabe. 5 2.2.6 Aufwand, Finanzierung, Rechte Zusammenfassung Fragen 7.1, 7.1.1, 7.1.1.1. 7.1.1.2 In Frageblock 7 geht es um den Kosten- und Personalaufwand zur Bereitstellung der Zusatzinformationen. So antworten 42,1 %, dass Catalog Enrichment in den Routinebetrieb der Einrichtung integriert ist. 31,6 % der Probanden geben an, dass Catalog Enrichment als Projekt realisiert wird. Daneben äußern sich 26,3 % der Befragten, Kataloganreicherung sowohl im Routine, - als auch im Projektbetrieb umzusetzen.263 Zwei Unterfragen (7.1.1.1 und 7.1.1.2) nach eingesetztem hauseigenem oder/ und externem Personal werden gestellt, wenn Catalog Enrichment als Projekt (also 31,6 %) umgesetzt wird. Es ergibt sich, dass 66,6 % kein hauseigenes Personal einsetzen. Die Kataloganreicherung wird von Hilfskräften und 263 Übersicht der Aufgabenverteilung des eingesetzten Personals der UB Passau: Signaturvergabe (5 Fachreferenten): Entscheidung, ob Inhaltsverzeichnis und/oder Klappentext „inhaltlich wertvoll“, d.h. zu scannen sind ; Formalkatalogisierung (17 FachbereichsmitarbeiterInnen): Anlegen des Scanauftrages, bzw. Abruf/Überprüfung von bereits vorhandenen digitalen Objekten (Fremdleistungen) ; Schlussstelle (3 MitarbeiterInnen): Einscannen der von den FachbereichsmitarbeiterInnen angelegten Scanaufträge ; IT-Abteilung (1 Mitarbeiter): Betreuung des Projektes durch den Leiter der IT-Abteilung. 78 Firmenmitarbeitern realisiert. Daneben wird angegeben, dass trotzdessen, dass kein hausinternes Personal eingesetzt wird, ein nicht unerheblicher Aufwand für die Mitarbeiter der Einrichtung entsteht. Personal für Projektleitung und Projektbetreuung wird selbst bereitgestellt. Ebenso werden Geschäftsgangsanpassungen, Qualitätskontrolle und Zuarbeit aus der EDV-Abteilung selbst beigesteuert, so die ULB Bonn. 16,7 % setzen hauseigene Mitarbeiter ein. Ebenso machen 16,7 % keine Angabe. Der Einsatz von hauseigenen Mitarbeitern und zusätzlichem Personal findet kaum Anwendung. Festzustellen ist die Entwicklung der Durchführung der Kataloganreicherung vom Projekt hin zu einem dauerhaften Bestandteil des Angebots der Einrichtung. So gibt die USB Köln an: „Man kann mittlerweile feststellen, dass die Catalog-Enrichment-Aktivitäten integraler Bestandteil der Arbeit werden. Die Tendenz bewegt sich hin zum Routinebetrieb.“ Zusammenfassung Fragen 7.2, 7.3 Die Fragen beschäftigen sich mit der anzuschaffenden Hard- und Software. So geben 52,6 % der Befragten an, für die Kataloganreicherung Hardware anzuschaffen, 31,6 % verneinen das, 15,8 % machen keine Angabe. Hauptsächlich werden Scanner angeschafft (70 %). In Einzelfällen werden zentrale Server für die Scannauftragsverwaltung und -abwicklung (hbz) sowie ein Server für generierte Empfehlungen (UB Karlsruhe) gekauft. Ähnliche Werte ergeben sich bei der anzuschaffenden Software. So sind es 47,4 %, die Software zur Realisierung der Kataloganreicherung kaufen und 31,6 %, die keine Software benötigen. 21 % machen keine Angabe. So gibt z.B. das hbz an, Software zur Scanbearbeitung und OCR-Erkennung an den Scanstationen, für den Betrieb der zentralen Scanverwaltung, die Bereitstellung und Langzeitarchivierung anzuschaffen und Softwareanpassungen im Umfeld der hbz-Verbunddatenbank für den zentralen Nachweis und die Verteilung der Kataloganreicherungen in die Lokalsysteme vorzunehmen. Daneben sind es hauptsächlich OCR-Software (Abby FineReader), Lizenzen für Scansoftware in Bibliotheken, das Aleph-Modul ADAM im Verbund sowie der Medea-Client. Zusammenfassung Frage 7.4 Frage 7.4 beschäftigt sich mit Vereinbarungen, welche die Einrichtungen mit Lizenzinhabern der Zusatzinformationen zu Verwendung der Daten treffen. Das hbz besitzt Rechte an seinen eigenen Scandaten für nicht-kommerzielle Nutzer. Mit den Verlagen wird vereinbart, dass das hbz die Daten zentral vorhalten und an alle Verbundbibliotheken kostenlos verteilen darf. Das BSZ hat die Rechte an den Informationsmittel IFB – Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft. Mit Verlagen die Material selbst liefern, sind keine zusätzlichen Vereinbarungen zu treffen. Die 79 Bibliotheken scannen nur Inhaltsverzeichnisse, die lizenzfrei sind; gesonderte Vereinbarungen sind aus diesem Grund nicht notwendig. 5.2.2.7 Ausblick Zusammenfassung Fragen 8.1, 8.2, 8.3 Die letzte Themenkategorie hinterfragt die Realisierung der gesetzten Ziele (8.1) und erkundigt sich nach der möglichen Durchführung einer Benutzerevaluierung zur Überprüfung der Ziele (8.2). Frage 8.3 ermittelt bei den Befragten, ob sich aus deren Sicht der Aufwand der Kataloganreicherung gelohnt hat. So geben 63,2 % der Probanden an, dass die gesetzten Ziele erreicht worden sind und sich ebenso der Aufwand gelohnt hat.264 10,5 % verneinen die Frage, 21 % machen keine Angabe. Eine Einrichtung (5,3 %) gibt an, dass das Projekt noch läuft und nähere Aussagen nicht gemacht werden können. Bzgl. der Überprüfung der Ziele haben 89,5 % keine Evaluierung durchgeführt.265 Bei 21,1 % der Probanden ist eine Benutzerevaluierung geplant. Die Universitätsbibliothek Karlsruhe (5,3 %) hat eine Evaluierung durchgeführt.266 Folgend werden die Erläuterungen zusammengefasst, welche die Probanden bzgl. der Frage geben, ob sich der Aufwand gelohnt hat. So wird angegeben, dass Bibliothekskataloge schrittweise aussagekräftiger werden. Daneben findet das Angebot Bestätigung durch positive Reaktionen der Nutzer in Gesprächen und findet gute Resonanz beim Hinweis auf diesen Service im Rahmen von Benutzerschulungen. Es wird mehrfach festgestellt, dass eine genauere Bewertung erst nach einer Benutzerumfrage möglich sein wird. Kritisch wird von einer Einrichtung angemerkt, dass nicht alles in dem Maße angenommen wird, wie erhofft.267 5.2.3 Analyse der thematischen Kategorien – Hypothesen Zielsetzung dieses Kapitels ist es, wiederkehrende und sich häufende Antworten der Probanden nach den thematischen Kategorien, in denen es um Catalog Enrichment im Allgemeinen und im Besonderen um deren Sacherschließung geht, als Hypothesen zu formulieren und somit allgemein gültige Aussagen festzuhalten, die Kataloganreicherung charakteristisch sind. Als zweiten Schritt werden für die diejenigen 264 Frage 8.1 und 8.3 werden gemeinsam ausgewertet, da Einrichtungen, die Frage 8.1 mit „Ja“ beantwortet haben, auch Frage 8.3 mit „Ja“ beantwortet haben. 265 Es werden alle Probanden gezählt, auch diejenigen, die die Frage 8.1 mit „Nein“ beantwortet haben. 266 Ergebnisse der Evaluierung liegen der Verfasserin nicht vor. 267 Dies betrifft das Verfassen von Rezensionen von Seiten der Studierenden an der UB Karlsruhe. 80 Einrichtungen gesondert betrachtet, welche angeben, dass Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung ist. Der Zweck ist eine mögliche Abhebung der Argumentationsweise dieser Einrichtungen in bestimmten Themenkategorien268 gegenüber den anderen Befragten, die für die Diskussion „Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung?“ im folgenden Kapitel von Bedeutung ist. Hypothesen nach thematischen Kategorien: Kategorie 2 „Catalog Enrichment“ (1) Catalog Enrichment ermöglicht dem Nutzer eine tiefere Erschließung und bietet einen neuen Rechercheeinstieg durch die Volltextsuche in den Inhaltsverzeichnissen. (2) Durch Catalog Enrichment passt sich der OPAC an heutige Nutzerbedürfnisse an, um mit den Angeboten, die frei im Internet verfügbar sind, mithalten zu können. (3) Bibliotheksbestände werden umfassender erschlossen als dies durch reine Sacherschließung möglich wäre. (4) Bibliotheken gewinnen durch die Aufwertung des Katalogs durch das Angebot der Zusatzinformationen an Bedeutung zurück. Kategorie 4 „Auswahl“ (5) Es werden für das Catalog Enrichment je nach Bibliotheksprofil und Aufgabe neben der Sondersammelgebietsliteratur und mitunter retrospektiven Altbeständen sämtliche Neuzugänge gescannt. Kategorie 6 „Sacherschließung der Zusatzinformationen“ (6) Catalog Enrichment trägt entscheidenden Anteil zur Verbesserung der Sacherschließung bei und ist ein zusätzliches Instrument der Sacherschließung. (7) Catalog Enrichment ist kein Ersatz für intellektuelle Sacherschließung. Kategorie 8 „Ausblick“ (8) Nur eine Benutzerevaluierung kann die wirklichen Auswirkungen von Catalog Enrichment belegen. Argumentationsweisen von Einrichtungen – Kategorie 6 „Sacherschließung der Zusatzinformationen“, Frage 6.1 Wie in der Auswertung festgestellt, haben 68,4 % der Befragten die Frage 6.1, ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung darstellt, mit „Ja“ beantwortet. Diese Einrichtungen werden unter dem Gesichtspunkt betrachtet, ob sich bestimmte Sichtweisen und Argumente herausheben, die sich von den Einrichtungen die die Frage verneinen, 268 Dies bezieht sich auf die Fragen 5.2, 6.3 und 6.4. Begründet wird die Auswahl durch die erfragten Themen, die eine freie Formulierung durch die Probanden erfordern, so dass ein Vergleich von Antworten gegenüber der „Nein-Antwortenden“ möglich ist. 81 unterscheiden. So z.B. ob Einrichtungen, welche mit „Ja“ antworten, automatische Indexierung benutzen, Zusatzinformationen indexiert sind und mit der OPAC-Recherche durchsucht werden können oder besonders davon überzeugt sind, dass Catalog Enrichment großen Einfluss auf die Entwicklung der Sacherschließung hat. Es ist festzustellen, dass die Beantwortung der Frage 6.1 mit Ja oder Nein keinen Einfluss auf eine bestimmte Argumentationsweise der Probanden hat. Es hebt sich keine für die „JaAntwortenden“ typische Linie heraus. So geben die Befragten aus beiden Bereichen in ausgeglichenem Verhältnis an, dass Catalog Enrichment Einfluss auf die Entwicklung der Sacherschließung (Frage 6.4) bzw. dass sie keinen Einfluss nimmt oder dieser noch nicht einzuschätzen sei. Hauptsächlich wird bei allen Befragten der Standpunkt bezogen, dass Catalog Enrichment eine sinnvolle Ergänzung zur traditionellen Sacherschließung ist, diese jedoch nicht ersetzt. Auch die Frage nach der Verwendung von automatischer Indexierung (Frage 6.3) und der möglichen Recherchierbarkeit der Zusatzinformationen mit der OPAC-Suche wird bei den Einrichtungen, welche die Frage 6.1 mit „Ja“ beantworten, überprüft, ob ein Zusammenhang zwischen der positiven Antwort, ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung sei und der Verwendung automatischer Indexierung, besteht. Wie im zuvor geschilderten Fall lässt sich dieser Zusammenhang nicht bestätigen. So verwenden sowohl einige Einrichtungen, welche die Frage 6.1 positiv beantwortet haben, als auch diese, welche sie verneinen, automatische Indexierung. Daneben wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen der bejahenden Antwort, ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung sei und der möglichen Indexierung und der Suche in den Zusatzinformationen mit der OPAC-Recherche (5.2) besteht. Es ist festzustellen, dass eine breite Streuung der Antworten bei den Einrichtungen vorliegt, die Frage 6.1 mit „Ja“ beantworten. So werden Aussagen über vorhandene Indexierung der Zusatzinformationen getroffen und auch verneinende Antworten diesbezüglich gegeben. Hervorzuheben ist lediglich, dass keine der Einrichtungen, welche Frage 6.1 mit „Nein“ beantworten, automatische Indexierung verwenden und die Suche in den Zusatzinformationen nur bedingt möglich ist. 5.3 Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung – Diskussion Kapitel 5.2 wertet die ausgefüllten Fragebögen nach den verwendeten thematischen Kategorien aus. Dazu werden ausschließlich die gegebenen Antworten der Probanden verwendet und gegenüberstellt. Unterschiedliche Positionen und Meinungen sowie 82 einheitliche Stellungnahmen der Befragten werden verdeutlicht. Zur beantwortung der Untersuchungsfrage werden die Antworten der Befragten verwendet und zur Diskussion herangezogen und als solche gekennzeichnet. Daneben findet eine Einschätzung der Verfasserin statt.269 Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutige Stellungnahmen der Befragten, welchen Stellenwert Catalog Enrichment für die Bibliothekskataloge einnimmt. So wird Kataloganreicherung mit „[…] zunehmender Bedeutung von Textsuche und multimedialer Visualisierung […]“270 ein hoher Stellenwert innerhalb des OPACs zugesprochen. Es wird festgestellt, dass Bibliotheksbenutzer stark am Internet orientiert sind und gewünschte Informationen von einem Punkt aus erreichen wollen. Befragte geben an, dass auf diesem Feld Bibliotheken kaum Angebote vorhalten und Catalog Enrichment einen zusätzlichen Service bietet, um den Bibliothekskatalog als zentrales Nachweisinstrument aufzuwerten und als Bibliothek nicht hinter anderen (kommerziellen) Anbietern wie Amazon.de.com zurückzubleiben. Dazu die recherchierbarer Zusatzinformationen Deutsche Nationalbibliothek: aus Büchern und „Durch den über Bücher Nachweis können Bibliothekskataloge etwas von der Bedeutung zurückgewinnen, die sie gegenüber Google, Amazon.de und Co. eingebüßt haben.“ Die UB Heidelberg spricht von „zukunftsweisend“ und stimmt anderen Einrichtungen in dem Punkt zu, dass Catalog Enrichment eine Verbesserung der Erschließungssituation darstellt und einen zusätzlichen Service bietet. Als Fazit, welchen Stellenwert Catalog Enrichment für die Entwicklung der Bibliothekskataloge einnimmt, fasst das hbz zusammen: „Wollen Bibliotheken weiterhin nutzergerechte Dienstleistungen anbieten und auch für Nutzer der Internetgeneration interessant bleiben, müssen sie ihre Kataloge stärker an den Nutzerbedürfnissen ausrichten […].“ Die ULB Bonn merkt dazu kritisch an: „Es entsteht echter Mehrwert, der aber durch die unkritische Anhäufung von ‚Masse’ statt ‚Klasse’ nicht aufs Spiel gesetzt werden sollte. Daher: Klappentexte, Verlagswerbung, Rezensionen (in zufälliger Auswahl, da von Angebot und Urheberrechten abhängig), Vorworte und anderes Material sollten [...] nicht in den OPAC!“ Die Meinungen zeigen deutlich den Versuch, die Defizite, die in Kapitel 2 ausführlich vorgestellt worden sind, durch das Angebot der Kataloganreicherung zu beheben und den Nutzern einen verbesserten Service anzubieten, der ihm neue Recherchemöglichkeiten und eine tiefe Erschließung ermöglicht. Stellt die Erweiterung des Katalogangebots durch die Bereitstellung von Zusatzinformationen, in denen zum Teil recherchiert werden kann, jedoch 269 270 Siehe auch Kapitel 6. Auszüge der Antwort des BSZ auf Frage 2.6. 83 eine Methode der Sacherschließung dar? In Kapitel 3.2 werden Methoden der Sacherschließung vorgestellt. Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich im Bibliothekswesen Methoden der Sacherschließung danach unterscheiden, ob mit einer Klassifikation (klassifikatorische Sacherschließung) oder der natürlichen Sprache (verbale Sacherschließung) gearbeitet wird. Es geht also bei der Beantwortung der Frage darum, ob Kataloganreicherung auf derselben Ebene angesiedelt werden kann, wie die bisherige traditionelle intellektuelle Sacherschließung. Von Bedeutung ist dabei, ob die Zusatzinformationen selber recherchierbar sind oder lediglich Links von OPAC-Treffern zu den Zusatzinformationen führen. Werden die Zusatzinformationen mit der OPAC-Recherche durchsucht, besteht eine andere Retrievalqualität als dies bei Links zu den zusätzlichen Informationen der Fall ist, da durch eine Suche in den angereicherten Daten andere Rechercheergebnisse ausgegeben werden als das bei „Verlinkungen“. Denn dabei müssen dem Recherchierenden zumindest formale Informationen bekannt sein, um das Werk zu suchen und anschließend zum Inhaltsverzeichnis weiter geleitet zu werden. Die Bibliothek des Juristischen Seminars der Universität Tübingen gibt an: „Auch wenn - wie bei uns - die CE.Elemente271 nicht suchbar sind, helfen sie dem Benutzer […] doch, den Inhalt der gefundenen Titel besser beurteilen zu können.“ Zur Beantwortung der Forschungsfrage, werden die erläuternden Aussagen der Probanden zu Frage 6.1 herangezogen. 68,4 % der Befragten bejahen in der Studie die Frage ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung sei. Werden die erläuternden Aussagen zu diesem Richtwert hinzugenommen, relativiert sich das „eindeutig“ erscheinende Bild. So gibt das hbz an und vertritt mit der Stellungnahme auch Meinungen der anderen Teilnehmer der Studie, dass Catalog Enrichment einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung und Effektivität der Sacherschließung leistet, da bibliografische Daten nicht aussagekräftig genug sind und auch die bisherige Formal- und Sacherschließung nicht immer Hilfe bei der Bewertung der Relevanz eines Titels bieten kann. Die Universitätsbibliothek Passau äußert, dass Catalog Enrichment genauere inhaltliche Informationen, z.B. bei unspezifischen Sachtiteln bietet. Auch die Bibliothek des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte stimmt dem zu und meint, dass gerade bei Aufsätzen davon ausgegangen werden kann, dass der Inhalt recht präzise im Titel beschrieben wird. Aufsatztitel beinhalten also für eine sachliche Suche relevante Termini. „Vollwertig“ wird dieses Instrument jedoch erst, wenn die indexierten Begriffe im lokalen OPAC suchbar sind, so die UB Passau. Dies ist in vielen Fällen noch nicht der Fall. Im Verbundkatalog ist dies möglich. 271 CE meint Catalog Enrichment. 84 Resümierend ist festzustellen, dass der Großteil der Probanden überzeugt ist, dass Verfahren der intellektuellen Erschließung nicht ersetzt werden können. So befürchten auf der anderen Seite hbz und HeBIS, dass Catalog Enrichment in naher Zukunft die verbale intellektuelle Sacherschließung verdrängen könnte. Gründe sind ein hohe Kostenaufwand der traditionellen Sacherschließung. Die Deutsche Nationalbibliothek Sacherschließung immer mehr an Bedeutung verliert. ist überzeugt, dass verbale 272 5.4 Zusammenfassung Kapitel 5 beschäftigt sich mit Auswertung der Fragebögen und fasst die Ergebnisse nach thematischen Kategorien zusammen. Anschließend wird versucht, wiederkehrende Aussagen der Befragten zu filtern und als allgemein gültige Hypothesen darzustellen. Dabei ist festzustellen, dass Catalog Enrichment einen Mehrwert für den Nutzer darstellt, dem mit dem Angebot neue Rechercheeinstiege ermöglicht werden und eine tiefe Erschließung des Bestandes erwarten kann. Daneben wird untersucht, ob bei den Befragungsteilnehmern, welche die Frage ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung ist mit „Ja“ beantwortet haben, eine Argumentationsweise festzustellen ist, die sich von den Aussagen der Probanden, die die Frage verneinen, unterscheidet. Die Überprüfung ergibt, dass keine sich herauskristallisierende Argumentation festzustellen ist, welche eine gesonderte Stellung der Einrichtungen mit einer bejahenden Antwort aufzeigt. Resümierend wird in Kapitel 5.3 diskutiert, ob Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung darstellt. Es ist festzustellen, dass die Mehrheit der Befragten davon überzeugt ist, dass Catalog Enrichment eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen traditionellen Sacherschließung darstellt. Ein Ersatz für bibliothekarische Sacherschließung ist Catalog Enrichment jedoch nicht. Es werden Meinungen geäußert, dass sich zukünftig die Rolle der Sacherschließung aus Kostengründen durch Einsatz automatischer Verfahren ändern wird und perspektivisch für möglich gehalten, dass Catalog Enrichment die bisherige Sacherschließung ersetzen könnte. 272 Antworten von hbz, HeBIS und der Deutschen Nationalbibliothek auf die Frage 6.4. 85 6 SCHLUSS UND AUSBLICK In den letzten Jahren hat im Bibliothekswesen eine spürbare Entwicklung stattgefunden, die Situation der Bibliothekskataloge zu verbessern und an die gegenwärtigen Erwartungen der Nutzer anzupassen. Die Bibliotheken sind sich bewusst, dass sie hinter anderen Angeboten welche frei im Internet verfügbar sind, zurückbleiben, wenn mit der aktuellen Entwicklung nicht Schritt gehalten werden kann. Benutzerumfragen haben gezeigt, dass Bibliothek und ihre Kataloge nicht primär zur Mediensuche herangezogen werden. Suchmaschinen und Online-Buchhandlungen werden als deutlich komfortabler empfunden. So ist es notwendig, Lösungen zu erarbeiten, um nicht hinter bestehenden kommerziellen Angeboten wie Amazon.de.com als Rechercheinstrument für Medien mit weiter führenden Kundenservices und Google als Suchmaschine zur Informationsrecherche zurückzubleiben. In der vorliegenden Diplomarbeit wird das Thema der Kataloganreicherung behandelt, um den Bibliothekskatalog für den Nutzer attraktiv zu gestalten und neben den herkömmlichen bibliografischen Daten, neue Recherchemöglichkeiten und einen zusätzlichen Service für den Nutzer anzubieten. Neben Catalog Enrichment bestehen andere Ansätze, das Katalogangebot an Nutzerinteressen anzupassen. So sind die Bemühungen der UB Karlsruhe zu nennen, die mit dem Angebot von Recommender-Diensten und der geplanten Integration der möglichen Suche nach Bewertungsnoten einen Schritt gewagt haben, einen attraktiven Service anzubieten. Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, ob Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung darstellt. In der Einleitung wurden Fragen gestellt, die in Kapitel 4 und 5 beantwortet werden. Dem Leser sind nun die Ziele von Catalog Enrichment bekannt. Ebenso ist dieser über die ausgewählten Bestände für die Kataloganreicherung informiert. Daneben beinhaltet Kapitel 4 die Realisierung von Catalog Enrichment in deutschen Bibliotheken. Kooperationen zwischen den Einrichtungen werden ebenso erläutert wie die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen. Bezüglich der zu beschaffenden Ressourcen wird erläutert, welche personellen und finanziellen Mittel bereitgestellt werden müssen, um Catalog Enrichment umzusetzen. Die Kernfrage und gleichzeitiger Untersuchungsgegenstand „Ist Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung?“ wird durch die Erhebung und der Analyse der Antworten ausführlich diskutiert und beantwortet. Durch die erhaltenen Ergebnisse der Studie, ist folgendes festzustellen. Für Bibliotheken und Verbünde ist Catalog Enrichment ein viel versprechender Ansatz, mit Hilfe von bereit gestellten Zusatzinformationen wie Inhaltsverzeichnissen, Klappentexten, vereinzelt sogar 86 Kapitelauszügen und Errata, dem Nutzer Einblick in das gewünschte Werk zu bieten. Dabei wird durch die vereinzelt mögliche Recherche in den Zusatzinformationen selbst dem Nutzer eine intensive Erschließung geboten. Neben der Erleichterung der Relevanzentscheidung, bieten Kataloganreicherungen in verschiedener Form einen Mehrwert für den Nutzer. Die befragten Einrichtungen sind überzeugt, dass Catalog Enrichment eine sinnvolle Ergänzung zur traditionellen Sacherschließung ist. Daneben wird festegestellt, dass das Angebot der Kataloganreicherung erst als „vollwertig“ angesehen werden kann, wenn auch im lokalen OPAC in den Zusatzinformationen recherchiert werden kann. Einige der Probanden geben an, dass dies bisher lediglich im Verbundkatalog möglich ist. Trotz dieser Beurteilung werden auch andere Meinungen von Bibliotheken und Verbünden geäußert, die eine Verdrängung der bisherigen Sacherschließung durch hohen finanziellen und personellen Aufwand, den eine intellektuelle Sacherschließung mit sich bringt, befürchten und annehmen, dass die traditionelle Sacherschließung immer mehr an Relevanz verlieren wird. Eine Ressourcenverknappung, personell wie finanziell, machten ein Nachdenken über vermehrt automatisierte Verfahren notwendig. Durch Catalog Enrichment können intellektuell erfasste Stich- und Schlagworte automatisiert und damit kostengünstiger erstellt werden. Zudem kommen mehr bedeutsame Informationen in das System, als dies „von Hand“ möglich ist. Neben den Ergebnissen der Erhebung, sind auch in bibliothekarischen Arbeitssitzungen Perspektiven formuliert. So äußert sich die Arbeitsgemeinschaft Sacherschließung273 auf ihrer Sitzung vom 30.03.2006: „Die AG Sacherschließung ist einhellig der Meinung, dass die intellektuelle verbale Sacherschließung zur Zeit noch nicht durch automatische Verfahren ersetzt werden kann, und dass ihre Weiterführung die Basis einer rationellen weil arbeitsteiligen Sacherschließung bildet.“274 Als Grundtendenz kommt die Verfasserin zu dem Ergebnis, dass Catalog Enrichment eine intellektuelle und verbale Sacherschließung nicht ersetzen kann. Bibliothekarische Arbeitsmittel zur inhaltlichen Erschließung wie Klassifikationssysteme und Thesauri bilden auch weiterhin ein nicht zu ersetzendes Fundament der bibliothekarischen Arbeit. Zukünftig wird sich zeigen, welchen Stellenwert Catalog Enrichment für die Entwicklung der Sacherschließung einnehmen wird und inwiefern Bibliotheken über die bisherigen Methoden der Sacherschließung weiter nachdenken müssen. So ist für die Weiterentwicklung des Catalog-Enrichment-Angebots eine Erweiterung in der Bereitstellung von 273 Die Arbeitsgemeinschaft ist in HeBIS angegliedert. Hessisches BibliotheksInformationsSystem / Arbeitsgemeinschaft Sacherschließung: Protokoll der 11. Sitzung der AG Sacherschließung vom 30.03.2006, TOP 4 Zukunft der Sacherschließung in Hessen, S. 3 274 87 Zusatzinformationen um weitere Buchbestandteile denkbar. Das hbz gibt an, dass ein zukünftiges Ziel sein könnte, weitere Fremddaten von Verlagen und/ oder auch Verbünden zu integrieren. Darüber hinaus gestaltet es sich als sinnvoll, einen Fremddatenpool aufzubauen, der Anreicherungen ohne Titelnachweis in der hbz-Verbunddatenbank bereitstellt und in diesem auch bei der Katalogisierung recherchiert werden kann, um Zusatzinformationen dann für das eigene System zu übernehmen.275 Dies gilt nicht nur für die Verbunddatenbank des hbz, sondern kann als Ansatz für alle Verbünde verstanden und als zentral organisiertes Angebot initiiert werden. Aus dieser Arbeit ergeben sich Ansatzpunkte für weiterführende Untersuchungen. In der vorliegenden Arbeit wird der Fokus auf die Bibliotheken und Einrichtungen gelegt. Inwiefern Catalog Enrichment einen wirklichen Mehrwert für den Nutzer darstellt, ist durch keine Benutzerevaluierung belegt und wäre zur weiteren Optimierung sicherlich sehr wünschenswert. Untersuchungen diesbezüglich sind in einigen Einrichtungen bereits für das kommende Jahr geplant. Es wird die Befürchtung der Verdrängung der traditionellen Sacherschließung angesprochen. Eine Studie, die untersucht, wie viele der manuell vergebenen Schlagworte durch Kataloganreicherung ins System kommen und ob daher eine „Verdrängung“ für die Sacherschließung besteht, existiert bisher nicht, wird jedoch als sehr sinnvoll und wichtig einschätzt. 275 Vgl. 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Administrator: Michael Schaarwächter. – Dortmund. – 1 Elektronische Ressource Adresse: http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/date1.html. - Gesehen: 06.12.2006 Springer vereinbart Zusammenarbeit mit Bibliotheksservice Zentrum Baden-Württemberg. // In: BIT online. – ISSN 1435-7607. - 9 (2006), S. 92 Summann, Friedrich: Suchmaschinentechnologie und Digitale Bibliotheken : von der Theorie zur Praxis / Friedrich Summann ; Norbert Lossau // In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. – ISSN 0044-2380. - 52 (2005), S. 13-17 U Umstätter, Walther: Einführung in die Katalogkunde : vom Zettelkatalog zur Suchmaschine / von Walther Umstätter und Roland Wagner-Döbler. - 3. Aufl. d. Werkes von Karl Löffler, völlig neu bearb. Aufl. - Stuttgart : Hiersemann, 2005. - XI, 171 S. : graph. Darst. W Wienholz, Heike: Pflegeleichte Katalogisierungsmaschine? / Heike Wienholz. // In: Buch und Bibliothek. – ISSN 0340-0301. - 54 (2002), S. 707 100 SELBSTSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Quellen entnommen wurden, sind als solche gekennzeichnet. Leipzig, den 11.01.2007 Elisabeth Kreutzkam 101 ANHANG Anhang 1 Fragebogenstruktur Anhang 2 Übersicht der versendeten Fragebögen Anhang 3 Zusammenfassung der Antworten auf die Fragen 2.4, 2.5, 2.6, 4.1, 6.4 Anhang 4 Kurzcharakteristik der befragten Einrichtungen Anhang 5 Catalog-Enrichment-Projekte der befragten Einrichtungen 102 Anhang 1: Fragebogenstruktur Auf Grund der Übersichtlichkeit und Platzersparnis wurde auf die Linien zur Beantwortung sowie auf eine zweite Fragebogenstruktur für Verbünde auf Grund der geringen vorgenommenen Veränderung verzichtet. Die Frage 4.2 „Steht die Auswahl in Bezug zur Aufgabe der Bibliothek (Sondersammelgebiete etc.)?“ entfällt für die Fragebögen der Verbünde. 1. Rahmeninformation 1.1 In der Literatur fand ich Hinweise auf Ihre Beteiligung bzgl. Catalog Enrichment. Folgende Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner ist zu nennen: … 2. Kataloganreicherung (Catalog Enrichment) 2.1 Sie reichern Ihren OPAC mit Zusatzinformationen an (Catalog Enrichment). Welche Informationen sind das? (Mehrfachantworten möglich) Inhaltsverzeichnisse Klappentexte Rezensionen Buchcover Andere: 2.2 Welchen Anlass gab es, Catalog Enrichment zu beginnen? 2.3 Seit wann stellen Sie Nutzerinnen und Nutzern Zusatzinformationen zur Verfügung? 2.4 Welche Ziele verfolgen Sie mit der Kataloganreicherung? 2.5 Welchen Mehrwert für die Nutzerinnen und die Nutzer erwarten Sie? 2.6 Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach Catalog Enrichment für die Entwicklung der OPACs? (Bitte erläutern!) 2.7 Orientieren Sie sich an Empfehlungen (bspw. die Empfehlungen der Kommission für Erschließung im Bibliotheksverbund Bayern)? Ja Nein Wenn ja, welche? 103 3. Datenherkunft und Kooperation 3.1 Scannen Sie die Zusatzinformationen selbst? Ja Nein Wenn nein, weiter mit 3.1.2 3.1.1 Wenn ja, welches Verfahren zur Kataloganreicherung wenden Sie an? (bspw. Abschreiben der Inhaltsverzeichnisse, Neuerfassung)? 3.1.2 Wenn nein, woher beziehen Sie die Angaben (bspw. Verlage etc.)? Welche Vereinbarungen liegen zugrunde? 3.2 Kooperieren Sie bzgl. Catalog Enrichment (Mehrfachantworten möglich)? mit Bibliotheken? Ja Nein Wenn nein, ist dies in Planung? mit Verbünden? Ja Nein Wenn nein, ist dies in Planung? Andere: Ja Wenn ja, mit wem und wie (Welche Bestände werden bspw. gescannt)? 3.3 Sehen Sie noch weitere Möglichkeiten die Kooperation zu intensivieren? Ja Nein Wenn ja, wie? 4. Auswahl 4.1 Welche Bestände/Fachgebiete werden für Catalog Enrichment ausgewählt (bestimmte Themenbereiche, Fachliteratur)? 4.2 Steht die Auswahl in Bezug zur Aufgabe der Bibliothek (Sondersammelgebiete etc.)? Ja Nein Wenn ja, in welchem? 5. Suche und Art der Erschließung 5.1 Führen Links von OPAC-Treffern zur Zusatzinformation? Ja Nein 104 5.2 Sind die Zusatzinformationen indexiert? Ja Nein Wenn nein, weiter mit 6.1 Wenn ja, werden die Zusatzinformationen mit der OPAC-Recherche durchsucht? Ja Nein Wenn ja, welches Verfahren wird genutzt? 6. Sacherschließung der Zusatzinformationen 6.1 Betrachten Sie Catalog Enrichment als ein Instrument der Sacherschließung? Ja Nein Bitte erläutern! 6.2 Verwenden Sie Regelwerke zur Erschließung der Zusatzinformationen? Ja Nein Wenn ja, welche? 6.3 Wird automatische Indexierung verwendet? Ja Nein Wenn nein, bitte weiter mit 6.3.3 6.3.1 Mit welchem System arbeiten Sie? 6.3.2 Wie werden Deskriptoren automatisch generiert? 6.3.2.1 Welche Methoden und Verfahren werden angewendet, um Deskriptoren zu generieren? (linguistische, probabilistische, semantische Verfahren etc.) 6.3.2.2 Welche terminolgischen Ressourcen werden für die Generierung der Deskriptoren zugrunde gelegt? Bitte nennen! 6.3.2.3 Ist in Ihrem Bibliothekssystem eine kategorienspezifische Gewichtung im Algorithmus-Ranking eingebaut (d.h.: Werden Dokumente, darunter auch die indexierten Inhaltsverzeichnisse, nach ihrer Relevanz ausgegeben)? Ja Nein 105 Wenn ja, seit Wenn nein, ist dies geplant? Ja Nein Wenn ja, wann? 6.3.3 Wenn Sie keine automatische Indexierung verwenden, wie erfolgt die Sacherschließung der Zusatzinformation? 6.4 Meinen Sie, dass Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung Einfluss nimmt (bspw. Catalog enrichment als Ersatz für verbale Sacherschließung)? Ja Nein Wenn ja, welche Auswirkungen sehen Sie? 7. Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte 7.1 Es ist ein weiterer Kosten- und Personalaufwand mit der Bereitstellung der zusätzlichen Informationen verbunden. 7.1.1 Wie wird Catalog Enrichment in Ihrer Einrichtung realisiert? Routinebetrieb Projekt Andere: 7.1.1.1 Wenn als Projekt realisiert, wurde hauseigenem Personal durchgeführt? Ja Catalog enrichment mit Nein Wenn ja, wie viele Mitarbeiter sind beteiligt? 7.1.1.2 Wurde Catalog Enrichment mit hauseigenen Mitarbeitern und zusätzlichem Personal umgesetzt? Ja Wenn ja, bitte erläutern! Nein 7.2 War zusätzliche Hardware anzuschaffen? Ja Nein Wenn ja, welche Geräte haben Sie bezogen? (bspw. Anschaffung von Scannern etc.) 7.3 War zusätzliche Software anzuschaffen? Ja Nein 106 Wenn ja, welche Software haben Sie bezogen? 7.4 Haben Sie Vereinbarungen mit Lizenzinhabern der Zusatzinformationen zu Verwendung der Daten getroffen? Ja Nein Wenn ja, welche? 8. Ausblick 8.1 Wurden die Ziele realisiert? Ja Nein Wenn nein, bitte begründen! 8.2 Haben Sie zur Überprüfung eine Benutzerevaluierung durchgeführt? Ja Nein Wenn nein, ist dies in Planung? Ja Nein Wenn ja, wann ist dies geplant? 8.3 Würden Sie rückblickend sagen, dass sich der Aufwand gelohnt hat? Ja Nein Bitte begründen Sie! 9. Sonstiges Bemerkungen: 107 Anhang 2: Übersicht der versendeten Fragebögen Die Tabelle ist nach befragten Verbünden mit den befragten Verbundbibliotheken alphabetisch gegliedert. Name des Verbundes und der Verbundbibliotheken Name des Ansprechpartners / des Befragten Fragebogen zurück erhalten am: Bibliotheksverbund Bayern (BVB) Bayerische Staatsbibliothek, München Sachgebiet Verbundnahe Dienste Kataloganreicherung Kay Hauser [email protected] 31.10.2006 Per Mail Universitätsbibliothek Passau Karl Krieg [email protected] 15.11.2006 Per Fax Fragebogen wurde ausgefüllt von: Elisabeth Graßer [email protected] Universitätsbibliothek Regensburg Komm. Leitung der Katalogabteilung Dr. Gabriele Schweikl [email protected] Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV) Leitung Bibliothekarische Dienste Dr. Barbara Block [email protected] Hessisches BibliotheksInformationsSystem (HeBIS) Herbert Adam [email protected] 06.11.2006 Per Mail Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a.M., Bibliothek Bibliotheks-EDV, Erwerbung, Titelaufnahme Monika Sommer [email protected] 10.11.2006 Per Mail Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt Bibliotheksleitung Fachreferat der Teilbibliothek Chemie und Materialwirtschaft der ULB Harald Gerlach [email protected] Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) Wenke Röper [email protected] 14.11.2006 Per Mail 24.11.2006 Per Mail 108 Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Köln Koordination Bibliothekssystem/Verbundleistungen Kendra Hinnenthal [email protected] 02.11.2006 Per Mail Universitäts- und Landesbibliothek Bonn Hans Dieter Gebauer [email protected] 08.11.2006 Per Mail Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf Dezernat 3: Haushalt, Medienerwerbung, Medienerschließung Dezernatsleiterin: Dr. Gisela Clajus [email protected] 07.12.2006 Per Mail Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Projekt Dezernats übergreifende Funktionen Claudia Dembek dembekub.uni-koeln.de 30.11.2006 Per Telefon Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) Bereichsleiterin, Stellv.Ltg. KOBVZentrale Monika Kuberek [email protected] Südwestdeutscher Bibliotheksverbund BadenWürttemberg, Sachsen, Saarland (SWB) / BibliotheksserviceZentrum Baden-Württemberg (BSZ) Leiterin des BibliotheksserviceZentrums Baden-Württemberg Dr. Marion Mallmann-Biehler [email protected] Pädagogische Hochschule Freiburg, Bibliothek Bibliotheksleitung Dr. Peter Glanzner [email protected] Information über die Beteiligung an einem Verbundprojekt; der eigene OPAC wird nicht mit Zusatzinformationen angereichert Mail vom 24.11.2006 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Bibliothek Leiterin: Dr. Christiane Spary [email protected] 31.10.2006 Per Mail Sächsische Landesbibliothek, Staats -und Universitätsbibliothek Dresden Generaldirektor der SLUB Dr. Bürger [email protected] 20.11.2006 Per Mail 20.11.2006 Per Mail Carmen Partes [email protected] 109 Universitätsbibliothek Heidelberg Medienbearbeitung II Retrokatalogisierung, Katalogredaktion, Deakquisition und Sonderaufgaben, Sacherschließung Abteilungsleiterin Dr. Maria Effinger [email protected] Universitätsbibliothek Mannheim Abtlg. Digitale Bibliotheksdienste Dr. Christian Hänger [email protected] Universitätsbibliothek Karlsruhe Zentralabteilung EDV-Entwicklung und Technische Infrastruktur Leitung: Dipl.-Inf. Uwe Dierolf [email protected] 30.10.2006 Per Mail Universitätsbibliothek Konstanz Adalbert Kirchgäßner [email protected] 20.11.2006 Per Mail Universität Tübingen, Juristisches Seminar, Bibliothek Ursula Ebinger [email protected] 08.11.2006 Per Mail Universität Tübingen, Neuphilologische Fakultät, Bibliothek Dr. Thomas Hilberer [email protected] 30.10.2006 Per Mail Die Deutsche Nationalbibliothek Herr Schneider [email protected] 31.10.2006 Per Mail 06.11.2006 Per Mail 04.12.2006 Per Telefon Absage aus Zeitgründen 110 Anhang 3: Zusammenfassung der Antworten auf die Fragen 2.4, 2.5, 2.6, 4.1, 6.4 Anmerkungen: Es erfolgt eine stichpunktartige Aufstellung der gegebenen Antworten ohne bestimmte Reihenfolge. Mehrfachantworten werden nicht berücksichtigt sowie keine Einteilung in Verbünde und Bibliotheken vorgenommen. Frage 2.4 Welche Ziele verfolgen Sie mit der Kataloganreicherung? • Umfangreiche Bewertung der Treffer • Bessere Stichwortsuche auf Grund Volltextsuche im SWB-Onlinekatalog • Erhöhung der Attraktivität des Katalogs, Angleichung des Katalogs an die Zusatzinformationen, die es reichlich im freien Internet gibt und die unsere Kunden gewohnt sind • Verpflichtung über SSG ; Nutzerbindung ; Profilierung als Informationsanbieter • Verbesserung der Informationsmöglichkeit für die Benutzer; perspektivisch Recherchierbarkeit der Metadaten • Reduzierung der Null-Treffer-Quote • Steigerung des Nutzens, den unsere Kunden haben sollen, um ein Gegengewicht zu Google darzustellen • Die Bibliothek ist an zusätzlichen, für die Benutzer relevanten Informationen im Katalog interessiert • Nach dem Vorbild der Online-Buchhändler sollten die Angaben im OPAC über die reine Formal- und Sacherschließung hinausgehen • Rezensionen erleichtern die Entscheidung, ob sich das Lesen eines Buches lohnt oder nicht • Zusätzliche Elemente zur Identifizierung eines Titels • (Wenn möglich)Volltextindexierung für das Retrieval • Vermeidung von Fehlbestellungen durch den Nutzer; Folge: Kostenreduzierung in der Ausleihe • Vertiefte Erschließung der Literatur, Reduzierung unnötiger Orts- und Fernleihbestellungen • Mehrwert für die Nutzer • Verbesserung des Angebots 111 • Sammelwerke sind für unsere Nutzer traditionell von hohem Interesse. Nun sind deren Inhaltsverzeichnisse im OPAC einsehbar und es werden so nur noch die Titel ausgeliehen, deren Inhalt tatsächlich von Interesse ist. Außerdem ist es nun möglich, speziell z.B. nach Aufsatzverfassern und Aufsatztitelstichwörtern zu recherchieren • Anreicherung der lokalen Kataloge der hbz-Verbundbibliotheken sowie der hbzRechercheangebote (Dreiländerkatalog und Digitale Bibliothek) • Anpassung der Bibliothekskataloge an heutige Nutzerbedürfnisse (Amazon.de & Co.) • Umfassendere und tiefere Erschließung der Bestände als dies durch reine Sacherschließung möglich wäre • Neuer Rechercheeinstieg für die Nutzer durch Volltextsuche in den Inhaltsverzeichnissen • Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Auswahl der Literatur durch Bereitstellung kostenloser, über die biographischen Angaben hinausgehender Zusatzinformation • Zielgerichtete Nutzung des Bestandes • zusätzliche Recherchemöglichkeit im Volltext des Inhaltsverzeichnisses • Verbesserung der Recherchemöglichkeiten für Benutzer und Bereitstellung von mehr inhaltlichen Informationen zur Beurteilung der Titel-Relevanz Frage 2.5 • Welchen Mehrwert für die Nutzerinnen und die Nutzer erwarten Sie? Über aktuelle Datendienste erhalten wir Bibliotheken die Links, später auch die Volltexte, so dass die NutzerInnen erhebliche Verbesserung der Recherche vor Ort haben • Relevanzbewertung der recherchierten Literatur (zielgenauere Magazinbestellungen) • erweiterte Recherchemöglichkeiten (bei perspektivischer Volltext-Indizierung) • Besserer Service • verbesserte Recherchemöglichkeit, da durch die weiterführenden Informationen die gefundenen Titel besser beurteilt werden können • Visualisierung zusätzlicher Informationen als Erweiterung der Titelaufnahme • Zusätzlicher Rechercheeinstieg durch Volltextindexierung • Entscheidungshilfe zur Auswahl relevanter Literatur (Endnutzer und Bibliotheken) • Tiefere Erschließung durch zusätzliche Informationen • Entscheidungshilfe bei der Katalognutzung; Vermeidung von Fehlbestellungen (geliefertes Buch entspricht nicht den Erwartungen) • Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Auswahl der Literatur durch Bereitstellung kostenloser, über die biographischen Angaben hinausgehender Zusatzinformation • Höhere Trefferzahl bei der Recherche 112 • Möglichkeit für den Nutzer, schon im Vorfeld besser erkennen zu können, ob das Werk die Informationen enthält die der Nutzer erwartet Frage 2.6 Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach Catalog Enrichment für die Entwicklung der OPACs? (Bitte erläutern!) • Im Zuge zunehmender Bedeutung von Textsuche und multimedialer Visualisierung hat Catalog Enrichment einen wachsenden Stellenwert, insbesondere für aktuelle Literatur • Der Kunde von heute ist internetorientiert und erwartet an einem Punkt möglichst alles zu bekommen (one Stopp shop): Bibliothekskataloge bieten da verhältnismäßig wenig; CE ist ein Weg dies anzugleichen; ich bewerte es sehr hoch • Zukunftsweisend: durch Nutzung von modernen Suchmaschinentechnologien deutliche Verbesserung der Erschließungssituation gerade in Universalbibliotheken, die traditionell keine Aufsatzerschleißung betreiben • Es ist der (schwache) Versuch der Bibliotheken, ihre Dienstleistungen zu verbessern, damit sie im „Spiel“ bleiben • Mehrwert gegenüber den Suchmaschinen • Wichtig, damit der OPAC als zentrales Nachweisinstrument aufgewertet wird und nicht gänzlich hinter Amazon.de & Co zurückfällt • Mehrwertfunktion, die als Add-On für OPACs lizenzierbar sein wird und vor allem für wissenschaftliche Literatur (Themenschwerpunkte) von Bedeutung sein wird • Zusätzlicher Service • durch den Nachweis recherchierbarer Zusatzinformationen aus Büchern und über Bücher können Bibliothekskataloge etwas von der Bedeutung zurückgewinnen, die sie gegenüber Google, Amazon.de und Co. eingebüßt haben • Es wird immer mehr an Stellenwert gewinnen, im OPAC mehr als nur die durch die traditionelle Formal- und Sacherschließung gewonnenen Daten bereitzustellen, die ja vom Nutzer oft ein zu hohes Verständnis der der Erschließung zugrunde liegenden Regeln (RAK) erwarten • Nutzer sind in Zeiten von Online-Buchhandlungen wie Amazon.de & Co. sowie Front-toCover Diensten wie Amazons „Search inside the book“ und „Google books“ gewohnt, neben den Metadaten weitergehende Informationen zu einem Titel zu erhalten, um die für sie relevante Literatur ohne große Mühen direkt am PC auswählen zu können • Wollen Bibliotheken weiterhin nutzergerechte Dienstleistungen anbieten und auch für Nutzer der Internetgeneration interessant bleiben, müssen sie Ihre Kataloge stärker an den 113 Nutzerbedürfnissen ausrichten. Catalogue Enrichment bietet hier viele Möglichkeiten zur Verbesserung der OPACs (direkte Integration der Zusatzinfos, neuer Rechercheeinstieg etc.) • Einen hohen Stellenwert, da die Informationen besser erschlossen werden und ein weiterer Ausbau mit Covern, Indices, Klappentexten (amazon-like) dem Nutzer einen Mehrwert bieten. • Echter Mehrwert, der aber durch die unkritische Anhäufung von ‚Masse’ statt ‚Klasse’ nicht aufs Spiel gesetzt werden sollte. Daher: Klappentexte=Verlagswerbung, Rezensionen (in zufälliger Auswahl, da von Angebot und Urheberrechten abhängig), Vorworte und anderes Material sollten nach unserer Auffassung nicht in den OPAC! • Keine grundsätzliche Neuorientierung des OPAC Frage 4.1 Welche Bestände/Fachgebiete werden für Catalog Enrichment ausgewählt (bestimmte Themenbereiche, Fachliteratur)? • Der SWB enthält insgesamt 12 Mio. Titeln zu allen Fächern. Die Bibliotheken und Verlage können Zusatzinformationen zu allen Themengebieten zuliefern • Neuerwerbungen in Pädagogik, Soziologie, Psychologie (Kernfächer) • Literatur zum SSG (Monographien, Zeitschriftenaufsätze) • zeitgenössische Kunst/Fotographie • Technikgeschichte • Keine Auswahl, der gesamte Neuzugang wird bearbeitet, soweit Informationen erhältlich sind Alle neueren Philologien • Schwerpunktmäßig DFG-Sondersammelgebiete (Ägyptologie, Klassische Archäologie, Kunstgeschichte bis 1945, Südasien), Rezensionen nur für diese. Inhaltsverzeichnisse jedoch für alle Fachgebiete • Fachliche Absprachen zwischen den Projektteilnehmern ; bevorzugt Sammelwerke / Festschriften etc. • Entscheidung liegt bei den Verbundbibliotheken und variiert von SSG zu gesamten Neuzugängen oder retrospektiven Altbeständen • Neuerwerbungen aller Fachgebiete, sofern Inhaltsverzeichnisse bzw. Klappentexte einen Mehrwert an Information bringen (z.B. ausgeklammert: Kleinschrifttum, Lexika, Schulbücher, juristische Kommentare • Der gesamte Neueinlauf wird einbezogen 114 • Wir scannen mit fünf Projektbibliotheken sämtliche eingehende Neuerwerbungen, da oftmals gerade die aktuelle Literatur für die Nutzer interessant ist. Zudem wird in allen fünf Bibliotheken retrospektiv gescannt: USB Köln: SSG Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Versicherungswesen, ZB MED: SSG Medizin, ULB Bonn: SSG Romanistik, ULB Düsseldorf: Germanistik und Psychologie, UB Paderborn: Mathematik, Informatik, Technik • Alle Bestände • Eingescannt werden: Neuerwerbungen ab Januar 2006 und rückwirkend auch Titel des SSG Romanistik • Zu Beginn des Projektes „180T“ konzentrierte sich die ISB Köln auf die SSG. Mittlerweile werden die Inhaltsverzeichnisse der Neueingänge aller Themengebiete gescannt und dem Nutzer zur Verfügung gestellt • Alle neu erworbenen Sammelwerke (Fest- und Kongressschriften und sonstige Aufsatzsammlungen) Frage 6.4 Meinen Sie, dass Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung Einfluss nimmt (bspw. Catalog Enrichment als Ersatz für verbale Sacherschließung)? Ja • Ich kann mir vorstellen, dass aus Kostengründen argumentiert werden könnte, dass mittels Catalogue Enrichment ein Großteil der intellektuell erfassten Stich- und Schlagworte automatisiert und damit kostengünstiger erstellt werden können • Zudem kommen in vielen Fällen sogar mehr relevante Informationen ins System, als dies manuell möglich wäre • Die Auswirkungen könnten sein, dass weniger bibliothekarisches Personal benötigt wird und größerer Personalbedarf im Bereich des Scannens und der Aufbereitung der Kataloganreicherungen sowie im EDV-Bereich für die automatische Verarbeitung und Indexierung der Daten entsteht • Eine Studie auf diesem Gebiet, die untersucht, wie viele der manuell vergebenen Schlagworte durch Kataloganreicherung ins System kommen und ob daher eine ernsthafte „Gefahr“ für die Sacherschließung besteht, fehlt jedoch meines Wissens nach noch, wäre aber sicherlich sehr wünschenswert und aufschlussreich • Könnte traditionelle Sacherschließung früher oder später verdrängen 115 • Catalog enrichment wird - besonders wenn sie mit einer intelligenten, möglichst mehrsprachigen automatischen Indexierung verbunden wird - eine intellektuelle, verbale Sacherschließung nach RSWK weitgehend überflüssig machen. Fachspezifische Erschließungsinstrumente wie Klassifikationssysteme oder Thesauri bieten hingegen weiterhin einen Mehrwert • Catalog Enrichment als Ergänzung für verbale Sacherschließung • Von der Qualität der Erschließung her kann CE verbale Sacherschließung nicht ersetzen, gerade im Bereich von Sondersammelgebietsliteratur, die überwiegend fremdsprachig ist. Allerdings ist es durchaus denkbar, dass bei immer knapper werdenden Ressourcen vor dem Hintergrund vorhandenen CE auf (Teile der) verbalen Sacherschließung verzichtet wird Nein • Momentan gibt es zu wenig Volltexte, 120.000 auf 12 Mio. Titel, die Volltextrecherche im lokalen OPAC ist aufgrund der eingesetzten Systeme derzeit nicht möglich. Erst nach deren Einsatz wird sich der wirkliche Einfluss zeigen • Das ist heute nicht absehbar, kann aber durchaus die Folge sein • Denkbar wäre, wenn der Aufwand für verbale Sacherschließung in bestimmten Fällen als zu hoch angesehen wird. (Aufsatzerschließung) • Catalogue Enrichment kann nur eine Ergänzung der verbalen Sacherschließung sein • Keine Auswirkung auf eine qualifizierte verbale Inhaltserschließung Sonstiges • Bei verstärkter personeller Ausstattung oder technischen Möglichkeiten / eventuelle Projektteilnahme würden wir die CE Aktivitäten gern verstärken; wir sind von der generellen Wirksamkeit sehr überzeugt • Catalog enrichment ist auf jeden Fall ein viel versprechender Ansatz und man sollte sich nicht durch etwas längere Anlaufphasen abschrecken lassen. Allerdings sollte man auch keine Wunder erwarten 116 Anhang 4: Kurzcharakteristik der befragten Einrichtungen Die Kurzcharakteristik ist alphabetisch nach Verbünden, innerhalb der Verbünde alphabetisch nach Bibliotheken geordnet Bibliotheksverbund Bayern (BVB) und Bayerische Staatsbibliothek, München Der regionale Bibliotheksverbund für Bayern (BVB) ist ein Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum, welches leistungsfähige Bibliotheksanwendungen entwickelt, bereitstellt und betreut. Beratung und Unterstützung in wesentlichen Fragen der Informationstechnologie gehören ebenso zum Aufgabenspektrum des BVB. Die Bayerische Staatsbibliothek BSB wurde 1558 gegründet und führt ihren Namen seit 1919. Der Bestand der BSB umfasst ca. 9 Millionen Bände. Gesammelt werden Publikationen aller Länder und Fachrichtungen, ausgenommen Technik und angewandte Agrarwissenschaften. Besondere Schwerpunkte sind Altertumswissenschaften, Geschichte, Musik, Ost-, Ostmittelund Südosteuropa sowie Orient und Ostasien. Informationen im Internet: http://www.bib-bvb.de/. – Letzter Zugriff am 27.11.2006 http://www.bsb-muenchen.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitätsbibliothek Passau Die Universitätsbibliothek Passau ist eine zentrale Einrichtung der Universität Passau und zugleich die wissenschaftliche Universalbibliothek in der Region Niederbayern. Das Literaturangebot steht den Mitgliedern der Universität sowie allen externen interessierten Leserinnen und Lesern gebührenfrei offen. Information im Internet: http://www.ub.uni-passau.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitätsbibliothek Regensburg Die 1964 gegründete Universitätsbibliothek Regensburg ist eine zentrale Einrichtung der Universität Regensburg und zugleich die größte wissenschaftliche Bibliothek in der Region. Die Bestände stehen allen interessierten Leserinnen und Lesern kostenlos zur Verfügung. Kennzeichnend ist der serviceorientierter Einsatz der modernen Informationstechnik sowie die Mitgestaltung des Wandels einer immer stärker digitalisierten Informationslandschaft. 117 Information im Internet: http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV) Der GBV ist der gemeinsame Bibliotheksverbund der sieben Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Verbundzentrale des GBV (VZG) ist Katalogisierungs- und Dienstleistungszentrum für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken und für Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der beteiligten Länder. Deren Aufgabe ist es, einen Rahmen für eine Bibliotheksautomation zu schaffen und neue Dienstleistungen zu entwickeln. Information im Internet: http://www.gbv.de/vgm/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Hessisches BibliotheksInformationsSystem (HeBIS) Das Hessische Bibliotheksinformationssystem (HeBIS) ist der elektronische Informationsund Dienstleistungsverbund der wissenschaftlichen Bibliotheken in Hessen und Teilen von Rheinland-Pfalz. Bibliotheken der Region haben sich zur kooperativen Bearbeitung und zum verbundweiten Nachweis ihrer Bestände zusammengeschlossen, um ihre Aufgaben durch Nutzung zentraler Dienstleistungen effizienter wahrnehmen zu können. Information im Internet: http://www.hebis.de/welcome.php. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt a.M., Bibliothek Die Bibliothek des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte gehört mit ihrer reichhaltigen Sammlung an Quellenwerken und Sekundärliteratur zur Entwicklung des Rechts in Europa zu den weltweit bedeutendsten rechtshistorischen Bibliotheken. Ihr Bestand umfasst außerdem eine Fülle nichtjuristischer Literatur aus Philosophie, Theologie, Historiographie, Politik, Wirtschaft, Sozial- Geistesgeschichte. 118 und Information im Internet: http://www.mpier.uni-frankfurt.de/bibliothek/index.html. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt Die Universitäts- und Universitätsbibliothek der Landesbibliothek Technischen Darmstadt Universität ist die Darmstadt zentrale mit einer Zweigbibliothek und mehreren Teilbibliotheken. Darüber hinaus ist sie eine Wissenschaftliche Universalbibliothek Südhessens sowie für die für hier die Bevölkerung angesiedelten Darmstadts Ausbildungs- und und Forschungseinrichtungen. Information im Internet: http://elib.tu-darmstadt.de/lhb/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) Das hbz ist Partner für Bibliotheken innerhalb und außerhalb von Nordrhein Westfalen sowie eine Dienstleistungs- und Entwicklungseinrichtung, welches eng mit den betreffenden Partnereinrichtungen zusammenarbeitet. Information im Internet: http://www.hbz-nrw.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Köln Die 1969 gegründete Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) ist die zentrale Fachbibliothek für Medizin, Gesundheitswesen, Ernährung, Umwelt und Agrarwissenschaften für die Bundesrepublik Deutschland. Ihre Aufgabe ist die Beschaffung, Erschließung und Bereitstellung wissenschaftlicher Information, von Literatur und anderen Medien zu zahlreichen medizinischen Fachgebieten. Information im Internet: http://www.zbmed.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitäts- und Landesbibliothek Bonn 119 Die Universitätsbibliothek Bonn wurde 1818 gegründet und ist die zentrale Dienstleistungseinrichtung der Universität Bonn zur Literatur und Informationsversorgung. Information im Internet: http://www.ulb.uni-bonn.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf ist eine zentrale Betriebseinheit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und umfasst deren gesamten Literaturbestand. Die Universitäts- und Landesbibliothek versorgt Studierende und Wissenschaftler der Universität mit wissenschaftlicher Literatur und Fachinformation. Information im Internet: http://www.ub.uni-duesseldorf.de/home/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (USB) ist die zentrale bibliothekarische Einrichtung der Universität zu Köln. Die USB ist gemeinsam mit den Institutsbibliotheken für die Informations- und Literaturversorgung an der Universität zu Köln zuständig und bietet ihre Bestände auch für externe Leserinnen und Leser an. Information im Internet: http://www.ub.uni-koeln.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) Der Kooperative Bibliotheksverbund (KOBV) wurde in den Jahren 1997 bis 2000 am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) aufgebaut, 2001 institutionalisiert und vertritt den Verbund in einer Reihe von Gremien und Vereinigungen. Die KOBV-Zentrale ist in die zwei Bereiche gegliedert: Bibliothekswesen und Informationstechnik. Sie nimmt verschiedene Aufgaben zur Aufrechterhaltung des Betriebes, Dienstleistung und Weiterentwicklung wahr. 120 Information im Internet: http://www.kobv.de/deutsch/framesets/frameset_ns6.htm. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Südwestdeutscher Bibliotheksverbund Baden-Württemberg, Sachsen und Saarland (SWB) / Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) Die Leistungen des Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) bestehen in Beratung, Betreuung und Unterstützung von Bibliotheken, Museen und Archiven bei Einsatz und Betrieb von EDV-Systemen, insbesondere zur Automatisierung der Geschäftsgänge für Medien und Objekte. Des Weiteren steuert und betreibt das BSZ ein automatisiertes, kooperatives Katalogisierungsverbundsystem. Die Medienbestände der am Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB) teilnehmenden Bibliotheken werden nachgewiesen. Information im Internet: http://www2.bsz-bw.de/cms/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Pädagogische Hochschule Freiburg, Bibliothek Die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Freiburg ist eine zentrale Einrichtung der Pädagogischen Hochschule Freiburg und erziehungswissenschaftliche Bibliothek der Region. Sie ist verantwortlich für die Versorgung der gesamten Hochschule mit Literatur, Medien und Informationen. Die Bestände stehen den Mitgliedern der Pädagogischen Hochschule und der anderen Freiburger Hochschulen sowie Personen mit wissenschaftlichen und beruflichen Interessen offen. Information im Internet: http://www.phb.ph-freiburg.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Bibliothek Die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg versteht sich als Dienstleister für die Angehörigen der Hochschule sowie allen Personen mit beruflichen und wissenschaftlichen Fachinteressen zur Verfügung. Den Kernbestand der Literatursammlung bildet die pädagogische, psychologische und soziologische Fachliteratur. Information im Internet: http://www.ph-ludwigsburg.de/bibliothek.html. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 121 Sächsische Landesbibliothek, Staats -und Universitätsbibliothek Dresden 1996 fusionierten die Sächsische Landesbibliothek und die Universitätsbibliothek der TU Dresden haben per zur "Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden" (SLUB Dresden) und ist mit über 8 Millionen Medien das größte wissenschaftliche Literatur- und Informationszentrum im Freistaat Sachsen. Information im Internet: http://www.tu-dresden.de/slub/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitätsbibliothek Heidelberg Die Universitätsbibliothek Heidelberg ist eine öffentliche wissenschaftliche Universalbibliothek sowie Zentralbibliothek im Bibliothekssystem der Ruprecht-KarlsUniversität, stellt ihr Literaturangebot auch anderen Hochschulen Heidelbergs zur Verfügung. Information im Internet: http://www.ub.uni-heidelberg.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitätsbibliothek Mannheim Die Universitätsbibliothek Mannheim bietet Literatur, Medien und Datenbanken aus allen Fachgebieten mit einem Gesamtbestand von etwa 2,2 Mio. Medieneinheiten. Die Universität hat ein wirtschaftswissenschaftliches Profil, welches sich auf den hohen Teil des Angebotes von Literatur und Datenbanken auf diesem Gebiet auswirkt. Information im Internet: http://www.bib.uni-mannheim.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitätsbibliothek Karlsruhe Die 1840 gegründete Universitätsbibliothek ist die zentrale Bibliothek im Bibliothekssystem der Universität Karlsruhe und dient den Angehörigen der Universität sowie externen Leserinnen und Lesern ihre Bestände an. Ihre Schwerpunkte sind Natur- und Ingenieurwissenschaften, Architektur, Informatik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. 122 Information im Internet: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universitätsbibliothek Konstanz Die Universitätsbibliothek Konstanz stellt Literatur und andere Informationsmittel für Studium, Lehre und Forschung an der Universität Konstanz bereit. Der Freihand-Bestand steht allen interessierten Leserinnen und Lesern zur Verfügung. Information im Internet: http://www.ub.uni-konstanz.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universität Tübingen, Juristisches Seminar, Bibliothek Das Juristische Seminar ist eine Präsenzbibliothek und übernimmt die Literaturversorgung für die Juristische Fakultät. Die Bibliothek steht allen Mitgliedern der Universität Tübingen offen und ist darüber hinaus für sonstige wissenschaftlich Arbeitende zugänglich. Information im Internet: http://www.jura.uni-tuebingen.de/einrichtungen/js. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Universität Tübingen, Neuphilologische Fakultät, Bibliothek Die Bibliothek der Neuphilologischen Fakultät entstand 1974 und stellt eine der größten Spezialbibliotheken zu den Neueren Philologien in Deutschland dar. Information im Internet: http://www.uni-tuebingen.de/fb-neuphil/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 Die Deutsche Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek ist die zentrale Archivbibliothek und das nationalbibliografische Zentrum in Deutschland. Sie hat die Aufgabe, lückenlos alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen ab 1913 zu sammeln, zu archivieren und zu dokumentieren sowie bibliografisch zu verzeichnen und zu vermitteln. Die DNB ist federführender Partner in der deutschen Regelwerks- und Normierungsarbeit sowie maßgeblich an der Entwicklung internationaler Standards beteiligt. Information im Internet: http://www.ddb.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006 123 Anhang 5 Catalog-Enrichment-Projekte der befragten Einrichtungen Im Anhang sind bedeutende Projekte in einer Übersicht gelistet, kurz beschrieben und mit dem entsprechenden Link zu weiteren Informationen versehen. Name BSZ BVB mit der BSB München hbz Projekt Datenbank SWBplus2 enthält Abstracts, Aufsätze, Begleittexte, das Rezensionsorgan Informationsmittel für Bibliotheken, Inhaltsverzeichnisse, Klappentexte, den Linkservice, Literaturberichte, Rezensionen, Textproben und Verlagsinformationen Link Datenbank SWBplus http://www.bsz-bw.de/SWBplus/. – Gesehen: 19.12.2006 Stand siehe auch aus der 50. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme, April 2006, S. 4-5 http://www.ddb.de/wir/kooperatio n/ag_verbund_dok_publ.htm. Gesehen: 19.12.2006 Empfehlungen zur Kataloganreicherung Erarbeitet von der Kommission für Erschließung an der BSB http://www2.bibliothek.uniaugsburg.de/kfe/mat/kes_2p_05.pd f. - Gesehen: 19.12.2006 180-T-Projekt Ein Projekt vom 01.08.31.12.2005 mit den Partnern USB Köln und der ZBMed Ziel: 180.000 (180T) Inhaltsverzeichnisse scannen http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/presse/a nw/scanpr. - Gesehen: 19.12.2006 Catalog Enrichment : Vorträge zum Projekt Deutsche Nationalbibliothek (DNB) Informationen zu SWBplus auf der Seite des BSZ http://titan.bszbw.de/cms/recherche/swbplus/. – Gesehen: 19.12.2006 http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/produkt e/catalogue_enrichment/aktuell/vo rtraege/. – Gesehen: 19.12.2006 Die Deutsche Nationalbibliothek scannt selbst keine Inhaltsverzeichnisse. „Die DNB hat zugesagt, mit Verlegern über zusätzliche Daten zu verhandeln, mit dem Ziel, diese Informationseinheiten zu übernehmen, ggf. selbst zu Quelle: 50. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme am 24./25.04.2006 124 erstellen und über ihre Datendienste auszuliefern statt wie bisher nur als Link auf Drittsysteme zur Verfügung zu stellen.“ http://www.ddb.de/wir/kooperatio n/ag_verbund_dok_publ.htm. Gesehen: 19.12.2006 auf Grund der Sonderstellung der DNB wird deren Tätigkeit bzgl. Catalog Enrichment mit aufgeführt; die DNB führt kein Catalog Enrichment-Projekt durch 125