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NEUE WEGE IN ALTEN ONLINE-KATALOGEN
CATALOG ENRICHMENT ALS METHODE DER SACHERSCHLIEßUNG?
STAND, ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG IN BIBLIOTHEKEN DEUTSCHLANDS
DIPLOMARBEIT
an der
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH)
Fachbereich Medien
Studiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft
vorgelegt von
Elisabeth Kreutzkam
Leipzig, 2007
Kreutzkam, Elisabeth:
Neue Wege in alten Online-Katalogen : Catalog Enrichment als Methode der
Sacherschließung? ; Stand, Entwicklung und Umsetzung in Bibliotheken Deutschlands / von
Elisabeth Kreutzkam. – überarb. Fassung, 2007. – 100 S. : Ill., Anl. + Materialband (123 S.) +
1 CD-ROM
Leipzig, Hochsch. für Technik, Wirtschaft und Kultur (FH), Diplomarbeit, 2007
Abstract:
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der aktuellen Situation der Bibliothekskataloge und
stellt neue Ansätze von Bibliotheken zur Optimierung der OPACs vor, um sich neuen
Nutzerbedürfnissen anzupassen. Der Fokus der Arbeit liegt auf Catalog Enrichment, welches
den Nutzern mit Hilfe von Zusatzinformationen, wie z.B. Inhaltsverzeichnisse und
Klappentexte, einen zusätzlichen Service bietet. Das Thema Sacherschließung und deren
Methoden werden ausführlich behandelt. Die Diplomarbeit untersucht die Frage, ob Catalog
Enrichment als Methode der Sacherschließung angesehen werden kann. Kataloganreicherung
wird definiert, Anliegen und Ziele werden vorgestellt, rechtliche Rahmenbedingungen
dargestellt und auf Voraussetzung und Realisierung von Kataloganreicherung eingegangen.
Zur Beantwortung der Untersuchungsfrage wird neben der Literaturrecherche eine Befragung
von Einrichtungen durchgeführt, die an Projekten bzgl. Kataloganreicherung beteiligt sind.
Die Ergebnisse der Erhebung werden nach thematischen Kategorien ausgewertet und unter
verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert. Am Ende erfolgt ein Fazit, welches die Ergebnisse
zusammenfasst und Ausblick auf weitere Bearbeitungsmöglichkeiten des Themas gibt.
Betreuerin der Diplomarbeit: Frau Prof. Regine Scheffel
2
INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS .........................................................................................................5
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ..........................................................................................................6
1
EINLEITUNG .........................................................................................................................7
2
ZUR SITUATION DER BIBLIOTHEKSKATALOGE ...................................................................13
2.1 Allgemeines ....................................................................................................................13
2.2 Benutzerumfragen und ihre Ergebnisse..........................................................................14
2.2.1 Umfrage zur OPAC-Nutzung an der Universitätsbibliothek Tübingen ..................15
2.2.2 HeBIS – Ergebnisse einer Nutzerumfrage ..............................................................16
2.2.3 Untersuchung der Benutzereingaben in den OPAC der Universitätsbibliothek
Heidelberg ........................................................................................................................18
2.2.4 Zusammenfassung ...................................................................................................19
2.3 Die Rolle der Internet-Suchmaschinen ..........................................................................21
2.4 Neue Ansätze in der Katalogentwicklung ......................................................................25
2.4.1 Semantic-Web-Suche ..............................................................................................26
2.4.2 Recommender-Dienste ............................................................................................28
2.4.3 Suchmaschinentechnologie .....................................................................................30
2.4.3.1 Dandelon.com……………………………………………………………35
2.5 Zusammenfassung ..........................................................................................................35
3
SACHERSCHLIEßUNG ..........................................................................................................36
3.1 Definition, Anforderungen und Ziele .............................................................................36
3.2 Methoden der Sacherschließung.....................................................................................37
3.2.1 Indexieren und Referieren .......................................................................................38
3.3 Automatische Inhaltserschließung..................................................................................39
3.4 Dokumentationssprachen................................................................................................43
3.5 Zusammenfassung ..........................................................................................................49
4
CATALOG ENRICHMENT ....................................................................................................51
4.1 Definition........................................................................................................................51
4.2 Anliegen und Ziele .........................................................................................................52
4.3 Rechtslage.......................................................................................................................54
3
4.4 Voraussetzungen und Realisierung ................................................................................55
4.5 Standards und Richtwerte...............................................................................................57
4.6 Zusammenfassung ..........................................................................................................58
5
REALISIERUNG VON CATALOG ENRICHMENT IN DEUTSCHEN BIBLIOTHEKEN UND
BIBLIOTHEKSVERBÜNDEN - EINE BEFRAGUNG .................................................................60
5.1 Forschungsmethode und Realisierung der Studie ..........................................................60
5.2 Auswertung der schriftlichen Befragung........................................................................67
5.2.1 Allgemeines .............................................................................................................67
5.2.2 Analyse nach thematischen Kategorien...................................................................69
5.2.2.1 Catalog Enrichment ..............................................................................69
5.2.2.2 Datenherkunft und Kooperation ...........................................................73
5.2.2.3 Auswahl ................................................................................................74
5.2.2.4 Suche und Art der Erschließung...........................................................75
5.2.2.5 Sacherschließung der Zusatzinformation .............................................76
5 2.2.6 Aufwand, Finanzierung, Rechte ...........................................................78
5.2.2.7 Ausblick................................................................................................80
5.2.3 Analyse der thematischen Kategorien – Hypothesen ..............................................80
5.3 Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung – Diskussion ..........................82
5.4 Zusammenfassung ..........................................................................................................85
6
SCHLUSS UND AUSBLICK ...................................................................................................86
LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS ..................................................................................89
ANHANG ..................................................................................................................................102
4
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AACR
ADAM
AfS
AVB
BASE
BSB
BSZ
BVB
DDC
DFG
DNB
GBV
HeBIS
IDF
IR
IUD
KASCADE
KES
KOBV
KVK
LCSH
MACS
MeSH
MILOS
OCR
OPAC
PH
RAK
RAMEAU
RDA
RSWK
SWB
SWD
u.a.
UB
ULB
UrHG
WWW
Anglo-American Cataloguing Rules
ALEPH Digital Asset Modul
Arbeitsstelle für Standardisierung
Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek
Bielefeld Academic Search Engine
Bayerische Staatsbibliothek
Bibliotheksservicezentrum Baden-Württemberg
Bibliotheksverbund Bayern
Dewey Decimal Classification
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Deutsche Nationalbibliothek
Gemeinsamer Bibliotheksverbund
Hessisches BibliotheksInformationsZentrum
Inverse Dokumenthäufigkeit
Information Retrieval
Informations- und Dokumentationsbereich
Katalogerweiterung durch Scanning und Automatische Dokumenterschließung
Kommission für Erschließung
Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg
Karlsruher Virtueller Katalog
Library of Congress Subject Headings
Multinlingual Access to Subjects
Medical Subject Headings
Maschinelle Indexierung zur Erweiterung der Literaturerschließung in OnlineSystemen
Online-Content-Reader
Online Public Access Catalog
Pädagogische Hochschule
Regeln für die alphabetische Katalogisierung
Répertoire d'autorité-matière encyclopédique et alphabétique unifié
Resource Description and Access
Regeln für den Schlagwortkatalog
Südwestdeutscher Bibliotheksverbund Baden-Württemberg, Sachsen, Saarland
Schlagwortnormdatei
unter anderem
Universitätsbibliothek
Universitäts- und Landesbibliothek
Urheberrechtsgesetz
World Wide Web
5
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Seite
Abbildung 1 „Erweiterte Suche“ im HeBIS-Portal
17
Abbildung 2 Beispiel einer Suche mit SpiderSearch im OPAC der Stadtbibliothek
27
Hamm nach dem Begriff „Eishockey“
Abbildung 3 Recherche nach dem Begriff „Chemie“ im OPAC der UB Karlsruhe
29
Abbildung 4 Recherche in Dandelon.com nach dem Begriff „Eishockey“
34
6
1
EINLEITUNG
Forschungsfrage und Problem:
Die Bibliothekskataloge1 haben in den letzten Jahren eine stetige Entwicklung erfahren. Mitte
der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts löste der Online-Katalog die Zettelkästen ab. Der Zugriff
auf den Katalog von jedem Computer aus, stellte eine weitere Neuerung dar. Der Web-OPAC
als viel genutztes Angebot der Bibliothek, eröffnet dem Recherchierenden2 eine einfache
Suche vom Arbeitsplatz aus, unabhängig vom Standort der Bibliothek und deren Beständen.
Es ist jedoch festzustellen, dass sich trotz dauerhafter Zugriffsmöglichkeit neue
Schwierigkeiten abzeichnen. Unkenntnis über Recherchestrategien oder Unübersichtlichkeit
der Suchmaske sind häufig Ursachen für eine Recherche mit einer „Null-Treffer“-Ausgabe
bzw. einer Anzeige für den Recherchierenden nicht relevanter Suchergebnisse. Bibliothekare
wissen um die auftretenden Probleme mit der oft unbefriedigenden Suche in
Bibliothekskatalogen und Benutzerumfragen belegen dies deutlich.3 In den letzten Jahren
entstanden Projekte, die eine Optimierung der Bibliothekskataloge anstreben.4 Dabei wurde
versucht, eine Vereinfachung der Benutzeroberfläche zu realisieren, die die Recherche
übersichtlich gestalten. Bibliotheken zielen darauf ab, das Katalogangebot zu optimieren und
an andere bereits bestehende Angebote anzupassen. Die einfache Recherche in
Suchmaschinen mit hoher Trefferquote nach einem bestimmten Ranking hat den Nutzer
„verwöhnt“, welcher die gleiche schnelle und einfache Handhabung und Ausgabe relevanter
Treffer ebenso von einem Bibliothekskatalog erwartet. Schwierigkeiten, die mit der „GoogleSuche“ verbunden sind, werden kaum beachtet bzw. sind dem Recherchierenden selten
bekannt.5 Kommerzielle Suchmaschinen sind mit den Aufgaben eines Bibliothekskatalogs
nicht zu vergleichen. Jedoch besitzen Suchmaschinen Eigenschaften, die auch in einem
OPAC von Vorteil sind. Bibliotheken erarbeiten Lösungen, um Schwachstellen der Kataloge,
besonders
im
Retrieval,
zu
verbessern.
Sachliche
Recherche
mit
semantischen
Suchmöglichkeiten, personalisierte Angebote wie Recommender-Dienste und ein Ranking
von Trefferlisten nach verschiedenen Kriterien, die vom Nutzer ausgewählt werden können,
sind u.a. zu nennen. Einer der neuen Ansätze in der Optimierung der Bibliothekskataloge ist
das Catalog Enrichment, welches das Kernthema dieser Arbeit darstellt. Dabei werden dem
1
Für Bibliothekskataloge wird im weiteren Text auch OPAC (Online Public Access Catalog) verwendet.
Daneben sind auch die Bezeichnungen Online-Katalog oder Web-OPAC inbegriffen.
2
Maskuline Personenbezeichnungen in dieser Arbeit gelten ebenso für Personen weiblichen Geschlechts.
3
Siehe Kapitel 2.
4
Siehe dazu ausführlich in Kapitel 2.4
5
Siehe dazu ausführlich in Kapitel 2.3
7
Nutzer neben den herkömmlichen bibliografischen Daten, Zusatzinformationen in Form von
Inhaltsverzeichnissen
oder
Klappentexten
angeboten,
um
diesem
weitere
Recherchemöglichkeiten zu bieten. Der Einblick in das Inhaltsverzeichnis ohne das Werk vor
sich zu haben, ermöglicht eine Beeinflussung der Auswahlentscheidung. Der Nutzer kann sich
über Inhalt des Werkes vorab informieren und entscheidet, ob das Buch für seine Anfrage
relevant ist. Diese Form des Angebots ist nicht neu und im kommerziellen Sektor seit Jahren
Bestandteil. Die Beeinflussung der Kaufentscheidung ist das Angebot, das bei Amazon.de als
„Look inside the book“ dem Kunden zur Verfügung gestellt wird. Angelehnt an die
konkurrierende Entwicklung der Suchmaschinen und Services anderer kommerzieller
Anbieter6 und die Abkehr der Nutzer vom klassischen Bibliothekskatalog hin zu einer
vermeintlich einfachen und ergiebigen Suche in Suchmaschinen, wird Catalog Enrichment
unter der Fragestellung beleuchtet, ob es als weitere Methode der Sacherschließung
angesehen werden kann. Folgende Fragen werden neben dem Untersuchungsgegenstand in
der vorliegenden Arbeit beantwortet: Welche Ziele verfolgen Bibliotheken mit der
Anreicherung der Kataloge mit Zusatzinformationen? Welche Bestände werden für die
Kataloganreicherung ausgewählt? Wie erfolgt die technische Umsetzung? Findet Kooperation
zwischen den Einrichtungen statt? Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen? Welche
Rechte von Lizenzinhabern von Zusatzinformationen, wie z.B. Rezensionen, müssen beachtet
werden? Welche personellen und finanziellen Mittel müssen bereitgestellt werden, um
Catalog Enrichment umzusetzen? Die gestellten Fragen sind solche, welche die
Untersuchungsfrage „Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung“ umrahmen.7
Methode:
Die Literatur- und Quellenlage informiert über den aktuellen Stand im Bereich Catalog
Enrichment. Jedoch tauchen in der weiteren Bearbeitung des Themas Fragen auf, die durch
die Literatur nicht beantwortet werden können. Dies macht die Notwendigkeit einer
Befragung8 deutlich, um viele nicht publizierte Sachverhalte bzw. auch erst kürzlich
gewonnene Erkenntnisse der befragten Einrichtungen zu erhalten. Zur Beantwortung der oben
genannten Fragen werden Experten in Bibliotheken und bibliothekarischen Verbünden
befragt, die in der Fachliteratur genannt sind und an Projekten bzgl. Catalog Enrichment
beteiligt sind.
6
So bietet der Onlinebuchhändler Amazon.de.com einen Service an, der als „Look inside the book“ dem Kunden
zur Verfügung gestellt wird und die Kaufentscheidung beeinflussen soll. In der bibliothekarischen Praxis
bezeichnet man die Möglichkeit der Einsichtnahme in z.B. Inhaltsverzeichnisse als Catalog Enrichment.
Ausführlich in Kapitel 4.
7
Siehe dazu ausführlich in Kapitel 5.
8
In Kapitel 5 werden die Auswahl der Einrichtungen, die Vorgehensweise und Realisierung der Umfrage
ausführlich behandelt.
8
Abgrenzung des Themas:
„Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung?“. Diese Fragestellung setzt zur
Beantwortung die Auseinandersetzung mit der Thematik der inhaltlichen Erschließung und
deren Methoden voraus. Sacherschließung ermöglicht dem Nutzer einen thematischen
Sucheinstieg. In diesem Zusammenhang ist auch die Formalerschließung zu nennen. Sie
ermöglicht eine Recherche nach formalen Kriterien, wie Autor, Verlagsort oder
Erscheinungsjahr. Zur Katalogisierung stehen Bibliothekaren die „Regeln für die
alphabetische Katalogisierung“ (RAK) zur Verfügung, welche Bestimmungen beinhalten, wie
Medien formal katalogisiert werden. Die RAK liegen in verschiedenen Ausführungen vor9
und finden im deutschsprachigen Raum Anwendung. In der bibliothekarischen Fachwelt wird
seit einigen Jahren eine kontroverse Diskussion auf dem Feld der Formalerschließung geführt.
So wird von Kritikern bemerkt, dass Datensätze aus Bibliotheken internationalen Raums, die
andere Regeln und Systeme verwenden, nur mit viel Aufwand und Gefahr des Datenverlustes
übernommen werden können. Als Lösung wird die Übernahme neuer internationaler
Standards diskutiert. So bestehen Aktivitäten in der Entwicklung von Resource Document
Description and Access (RDA)10, welches als international anwendbares Regelwerk
aufgestellt wird und neben Bibliotheken auch für Museen und Archive anwendbar sein soll.
RDA ist der Nachfolger der Anglo-American-Cataloguing-Rules (AACR II), den Regeln zur
Formalkatalogisierung im angloamerikanischen Sprachraum. Die Diskussion bzgl. der
Formalerschließung ist nicht Thema der vorliegenden Arbeit.
Bibliotheken sammeln und erschließen Medien und stellen diese den Nutzern zur Verfügung.
Daneben gilt die dauerhafte Archivierung der Medien als unerlässliche Aufgabe. Benutzung
bedeutet auch Beanspruchung der entliehenen Medien. Die Aufgabe der Langzeitarchivierung
und das Gewährleisten einer immer währenden Verfügbarkeit gestalten sich auch weiterhin
als schwierig, wenn zugleich dem Kunden eine Benutzung der Medien gewährleistet werden
soll. Ein Verfahren, um eine gleichzeitige Nutzung und Schutz des Originals sicherzustellen,
ist die Digitalisierung. Ein Werk wird, je nach Ziel und Zweck der Verwendung, in Teilen
oder vollständig eingescannt. Dem Nutzer wird das entstandene Digitalisat zur Verfügung
gestellt. Bei der Anreicherung des Bibliothekskatalogs mit Zusatzinformationen geht es um
eingescanntes Material, z.B. um Inhaltsverzeichnisse. Die Diskussion um Digitalisierung und
die Gewährleistung einer dauerhaften Verfügbarkeit von Zusatzinformationen wird in der
9
Es existieren RAK für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken. Daneben u.a. auch RAK Musik und
RAK für Nicht-Buch-Materialien (RAKN-NBM). Informationen unter:
http://www.d-nb.de/standardisierung/regelwerke/afs_dok_reg_entw.htm#regelwerke. – Gesehen: 08.01.2007
10
Informationen zu RDA auf der Seite der Deutschen Nationalbibliothek unter:
http://www.ddb.de/standardisierung/afs/newsletter2006_01.htm#RDA. – Gesehen: 08.01.2007
9
Diplomarbeit nicht behandelt. Es wird nicht untersucht, inwieweit sich Catalog Enrichment
auf den Rechercheerfolg der Nutzer auswirkt. Bisher liegen noch keine Untersuchungen bzgl.
der Annahme und Akzeptanz von Catalog Enrichment in Nutzerkreisen vor und es ist nicht
belegt, inwieweit die von Bibliotheken erhofften Vorteile in der Praxis wirklich eintreten.
Studien diesbezüglich sind in Vorbereitung. Die Arbeit befasst sich ausschließlich mit dem
wissenschaftlichen Bibliothekswesen. Inwiefern Catalog Enrichment im öffentlichen
Bibliothekssektor von Relevanz ist, wird nicht untersucht.
Verfahrensweise, Forschungsstand und Quellenlage:
Zum Thema wird eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. Zur Ermittlung des
Forschungsstandes
recherchiert.
11
wird
in
deutschsprachigen
bibliothekarischen
Fachzeitschriften
Die jährlich stattfindenden Deutschen Bibliothekartage stellen eine besonders
wichtige Plattform dar, die von der Fachwelt genutzt wird, um Entwicklungen vorzustellen
und sich auszutauschen. Sie tragen dazu bei, neue Tendenzen und Perspektiven bekannt zu
machen und zu diskutieren.12 Sind Beiträge oder Vorträge in Kurzfassung vorhanden, wird
versucht, das betreffende Material bei den Verfassern anzufordern, wenn eine ausführliche
Auswertung für ein verbessertes Verständnis notwendig ist. Von Bedeutung sind
bibliothekarische Vereine und Vereinigungen, welche wichtige Funktionen bei der Suche
nach Projekten und aktuellen Entwicklungen im Bibliothekswesen innehaben.13 Die OnlineMitteilungen des Vereins Deutscher Bibliothekare informieren zusammenfassend über
aktuelle Geschehnisse und werden mit in die Recherche einbezogen. Die Webseiten der
Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis (DGI)14 sowie
die der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)15 als fördernde Einrichtung werden auf
Grund der hohen Relevanz für die bibliothekarische Fachwelt ebenso berücksichtigt.
Protokolle
und
Sitzungsberichte
der
regionalen
sowie
regional
übergreifenden
11
Folgende Fachzeitschriften des deutschen Bibliothekswesens werden ab dem Jahr 2000 systematisch gesichtet:
ABI-Technik, AKMB-News, Bibliotheksdienst, BIT-Online, Buch und Bibliothek, Information - Wissenschaft
& Praxis, Medizin-Bibliothek-Information, Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie.
Daneben wird das IFLA Journal als einzig fremdsprachige Zeitschrift ab demselben Zeitraum zur Recherche
herangezogen, finden sich dort Fachbeiträge, die sich auf Projekte in deutschen Bibliotheken beziehen.
Medizin-Bibliothek-Information ist eine Fachzeitschrift mit medizinisch-bibliothekarischem Profil; diese wird in
meine Recherche mit einbezogen. Es sind Spezialbibliotheken vertreten, die sich mit dem Thema Catalog
Enrichment auseinandersetzen. Bei Hinweisen in Literaturangaben von Beiträgen aus älteren Jahrgängen,
werden auch diese bei Relevanz verwendet.
12
Die Themen der Bibliothekartage werden ab dem Jahr 2000 berücksichtigt.
13
Dazu wird auf den Webseiten folgender Verbände und Vereine recherchiert:
Verein Deutscher Bibliothekare (VDB), Deutscher Bibliotheksverband (DBV), Berufsverband Information
Bibliothek (BIB), Bibliothek & Information Deutschland (BID), Bundesvereinigung Deutscher
Bibliotheksverbände.
14
Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis (DGI). - http://www.dgd.de/. –
Gesehen: 22.11.2006
15
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). - http://www.dfg.de/. – Gesehen: 22.11.2006
10
bibliothekarischen Gremien, wie die Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme16, die
Arbeitsstelle für Standardisierung (AfS)17 an der Deutschen Nationalbibliothek, die
Kommission für Erschließung (KES),18 die Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek (AVB)19
sowie die Kommission für Benutzung20 im Bibliotheksverbund Bayern (unter Federführung
der Bayerischen Staatsbibliothek), werden in die Suche mit einbezogen. Die Protokolle und
Sitzungsberichte auf den Webseiten der entsprechenden Arbeitsgemeinschaften oder
Kommissionen werden ab dem Jahr 2000 gesichtet. Konferenzen, Kongresse, Tagungen und
Weiterbildungsveranstaltungen der einzelnen Landesverbünde und bibliothekarischer
Verbände beschäftigen sich teilweise mit dem in der Diplomarbeit behandelten Thema und
werden ebenso in die Arbeit integriert wie Webseiten von Firmen, Verlagen und
Dienstleistern, die den Bibliotheken Daten für das Catalog Enrichment zur Verfügung stellen.
Die Eingrenzung des Jahres ab 2000 resultiert aus den festzustellenden gehäuften Aktivitäten
im Bereich Catalog Enrichment ab diesem Zeitpunkt. Die recherchierten und verwendeten
Informationen sind zumeist Internetquellen. Die weitere Recherche nach Material stützt sich
auf bisherige Abschlussarbeiten an deutschen Hochschulen mit einem bibliotheks- oder
informationswissenschaftlichen Profil. Zum Thema dieser Diplomarbeit liegen in keiner der
Universitäten und Fachhochschulen Arbeiten vor. Bezüglich aktueller Diskussionen und des
konstruktiven Meinungsaustauschs unter Experten aus dem Bibliothekswesen ist „InetBib“21
von Relevanz, eine Mailingliste, in der bibliothekarische Themen diskutiert werden. Die
bibliographische Datenbank zur Informationswissenschaft, INFODATA, wird auf Grund der
Hauptsachgebiete
Fachinformation,
Dokumentation,
Information
Retrieval
und
Informationssysteme ebenfalls zur Recherche genutzt.22
Aufbau der Diplomarbeit:
In Kapitel 2 erfolgt eine ausführliche Darstellung der aktuellen Situation der
Bibliothekskataloge. Durch Nutzerumfragen an Bibliotheken der Universitätsbibliotheken
Tübingen und Heidelberg sowie im Hessischen BibliotheksInformationsSystem (HeBIS),
16
Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme. - http://www.ddb.de/wir/kooperation/ag-verbund.htm. – Gesehen:
22.11.2006
17
Arbeitsstelle für Standardisierung (AfS)
http://www.ddb.de/standardisierung/afs/index.htm. – Gesehen: 22.11.2006
18
Kommission für Erschließung (KfE). - http://www.bib-bvb.de/protokolle/kes.htm. – Gesehen: 22.11.2006
19
Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek (AVB)
http://www.bib-bvb.de/protokolle/avb.htm. – Gesehen: 22.11.2006
20
Kommission für Benutzung. - http://www.bib-bvb.de/protokolle/kb2001.htm. – Gesehen: 22.11.2006
21
InetBib. - http://www.inetbib.de/. – Gesehen: 22.11.2006
Die Diskussionsliste INETBIB (Internet in Bibliotheken) mit derzeit ca. 5000 Mitgliedern, wurde 1994 ins
Leben gerufen. Anfänglich dazu initiiert, die Internetnutzung in Bibliotheken zu koordinieren, stellt die
mittlerweile eine Plattform für Bibliotheken dar, um neueste Entwicklungen zu verfolgen und mitzudiskutieren.
22
Infodata. - http://fabdq.fh-potsdam.de/infodata/. – Gesehen: 15.11.2006. - Grundlage sind 240 Periodika und
ein Bestand von ca. 30.000 Monographien.
11
werden die Schwierigkeiten der Nutzer im Umgang mit dem Bibliothekskatalog verdeutlicht.
Auf Grund der konkurrierenden Stellung von Suchmaschinen wird für ein besseres
Verständnis die Funktionsweise von Suchmaschinen vorgestellt. Der Leser erhält Kenntnis
über angebotene Informationen, vorgenommene Indexierung sowie Ranking der Treffer. Es
werden neue Ansätze der Katalogentwicklung vorgestellt, welche die Nutzung des Katalogs
erleichtern und diesen attraktiver und komfortabler gestalten sollen. Exemplarisch werden
Ansätze der Semantic-Web-Suche mittels SpiderSearch, Recommender-Dienste an der
Universitätsbibliothek
Karlsruhe
und
Suchmaschinentechnologie
am
Beispiel
von
Dandelon.com vorgestellt. Kapitel 3 beinhaltet das Thema der Sacherschließung, definiert
diese, stellt deren Methoden vor und geht besonders auf die Form der automatischen
Indexierung ein. Daneben werden Methoden der Sacherschließung behandelt. Neben den
theoretischen Ausführungen werden zwei Beispiele aus der Praxis vorgestellt, die aufzeigen,
wie Sacherschließung umgesetzt wird. Kapitel 4 beinhaltet eine ausführliche Darstellung zu
Catalog Enrichment. Es erfolgen Definition, Zielstellung, Umsetzung und Entwicklung sowie
die Beschreibung der Rechtslage. Kapitel 5 befasst sich mit der Analyse der durchgeführten
Erhebung. Zu Beginn wird die Methode der Befragungsweise erläutert. Es folgt eine
Beschreibung der Auswahl der befragten Einrichtungen und des Vorgehens bei der
Umsetzung der Studie. Die Realisierung von Catalog Enrichment wird erläutert und
anschließend die Auswertung der Studie vorgenommen. Diese sind in Unterkapitel gegliedert,
die im Fragebogen vorkommende Fragekomplexe eingeteilt sind. Diese sind: Catalog
Enrichment; Datenherkunft und Kooperation; Auswahl; Suche und Art der Erschließung;
Sacherschließung der Zusatzinformationen; Aufwand, Finanzierbarkeit und Rechte sowie
Ausblick. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden analysiert. Die Fragestellung der
Diplomarbeit wird anschließend diskutiert und beantwortet. Den Abschluss der Diplomarbeit
bildet Kapitel 6, welches mit einem Fazit endet und weitere Themenbereiche aufzeigt, die
unter anderen Anspekten bearbeitet werden können. Alle Kapitel enden mit einer
Zusammenfassung. Im Anschluss an de Textteil befinden sich das Literatur- und
Quellenverzeichnis sowie fünf Anhänge. Die zurückgesendeten Fragebögen sind in einem
gesonderten Materialband zusammengestellt. Die Originale befinden sich bei der Verfasserin.
Mein Dank gilt in besonderem Maße Frau Professorin Scheffel für ihre Unterstützung sowie
Frau Bassenge, Ansprechpartnerin für inhaltliche Erschließung und Sachgebiets-Organisation
im Informationszentrum für Informationswissenschaft- und praxis an der Fachhochschule
Potsdam, die eine Recherche in INFODATA ermöglichte.
12
2
ZUR SITUATION DER BIBLIOTHEKSKATALOGE
2.1 Allgemeines
Online-Kataloge gehören zu den Dienstleistungen einer Bibliothek, die häufig genutzt
werden.23 Seit der Einführung der Online-Publikumskataloge vor ca. 20 Jahren, hat dieser
seitdem langsam konzeptionelle und technische Änderungen zur Erleichterung der Benutzung
erfahren.24 Durch die Einführung des Web-OPACs bilden Bibliothekskataloge eine noch
größere Zugänglichkeit. Webimmanente Standards können genutzt werden, so z.B. das Setzen
von Hyperlinks zu anderen bibliothekarischen Elementen.25 Es zeigt sich jedoch, dass die
Recherchen in Bibliothekskatalogen keinesfalls immer leicht durchzuführen sind, was
Benutzerumfragen deutlich belegen.26 Zugleich zählt der OPAC auch zu den Angeboten mit
großen Barrieren. „Häufig sehen sich Bibliotheksbenutzer mit der Aussage konfrontiert: Ihre
Suchanfrage konnte nicht korrekt bearbeitet werden.“27 Das Bibliothekswesen bedient sich
Systematiken, Klassifikationen und intellektueller Sacherschließung, um die Suchergebnisse
in Katalogen zu verbessern. Allerdings kann nicht jeder Sachverhalt bis ins kleinste Detail
beschrieben werden, so dass spezifische Fragestellungen als Information nicht angeboten
werden können. Die Erschließungstiefe ist so nicht optimal. Durch Suchmaschinen, OnlineBuchhändler, Verlagsportale und Open Archives,28 gerät die Rolle der klassischen
wissenschaftlichen Bibliothek zunehmend in die Diskussion. „Ein neues Benutzerverhalten
hat sich entwickelt. […] Es sind Ansätze nötig, um die Funktion ‚Bibliothek’ in einer Internet
geprägten Welt abzusichern. Das Suchverhalten der Benutzer hat sich durch Suchmaschinen
zugunsten von natürlichen, einfachen Suchformularen verändert. Aber auch hier tritt ein hoher
Informationsverlust ein, vieles einschlägig Relevantes wird nicht gefunden.“29
Die ‚Ein-Klick-Mentalität’ vieler Nutzer, welche durch die von den meisten Suchmaschinen
eingesetzten ‚Suchschlitztechnologie’ herrührt, müssen sich Bibliotheken zunutze machen,
werden einfache Bedienung und übersichtliche Oberfläche doch auch in Bibliothekskatalogen
vorausgesetzt. Der Nutzer erwartet viele Standards von Suchmaschinen auch in den
23
Vgl. Berberich, S.1099
Zwei interessante Beiträge zur Entwicklung der Zettelkataloge zum OPAC sowie der Blick Mitte der 90er
Jahre auf die Katalogentwicklung bei Gödert, Winfried: Vom Zettelkatalog zum Hyper-OPAC. // In: Zukunft der
Sacherschließung im OPAC, S. 73-85 sowie Dierig, Thomas: Haben Hypertextkataloge im deutschen
Bibliothekswesen eine Chance?. // In: Herausforderungen der Bibliotheken, 85. Deutscher Bibliothekartag in
Göttingen 1995, S. 51-58
URL: http://titan.bsz-bw.de/cms/public/bszvortraege/infoswb/1995/951dg.- Gesehen: 20.11.2006
25
Vgl. Gödert, S. 27
26
siehe dazu Kapitel 2.2
27
Kostädt, Bl. 2
28
Elektronische Dokumente sollen im Internet auffindbar gemacht werden.
29
Hauer, 2005, S. 295-296
24
13
Bibliothekskatalogen. Wenn die Wahrnehmung der Bibliotheken im Auge des Nutzers nicht
sinken soll, müssen Bibliotheken auf diese Entwicklungen reagieren.30
2.2 Benutzerumfragen und ihre Ergebnisse
Wie im vorherigen Kapitel angesprochen, treten beim Nutzer Rechercheprobleme mit der
Nutzung des OPACs auf. Die Möglichkeiten, die der Bibliothekskatalog bietet, werden oft
nicht richtig erkannt und genutzt. Befragungen zu Benutzerverhalten im Katalog
wissenschaftlicher Bibliotheken werden in diesem Kapitel aufgegriffen. Die aktuelle Situation
der OPACs wird anhand von Häufigkeiten verdeutlicht. Es folgt eine Auswahl an
Bibliotheken,31 die Nutzerumfragen zu verschiedenen Aspekten im Umgang mit dem
Bibliothekskatalog durchgeführt haben. Diese werden in ihrem Vorgehen und Zielen skizziert
und Ergebnisse, Schlussfolgerungen bzw. daraus resultierende Maßnahmen zur Optimierung
dargestellt. Zum einen zeigen die Ergebnisse neben der Nutzung auch die vorhandenen
Schwachstellen auf und geben andererseits Hinweise auf Verbesserungen in der OPACEntwicklung, die angestrebt und realisiert werden können. Die Vorstellung einzelner
Evaluationen anhand der Beispiele soll verdeutlichen, welche tatsächlichen Probleme Nutzer
bei ihren Suchanfragen haben und welchen Anstoß zur Verbesserung des Angebotes die
Untersuchungen geben können. Dies sind die Bibliotheken der Universität Tübingen und
Heidelberg32 sowie das Hessische BibliotheksInformationsSystem (HeBIS). Die Befragungen
haben ein unterschiedliches Profil in der Zielsetzung. Beschäftigt sich das Beispiel der
Universitätsbibliothek33 Tübingen hauptsächlich mit den Problemen der Suche, wird bei
HeBIS der Fokus auf die Wünsche und Vorschläge der Nutzer gelegt. In Darstellungen der
UB Heidelberg wird ausführlicher auf die Rechercheproblematik der Nutzer eingegangen.34
30
Vgl. Gödert, S. 28
Die Auswahl basiert auf vorhandene Tätigkeiten der Bibliotheken und Verbünde im Bereich Catalog
Enrichment. Die durchgeführten Evaluierungen und die daraus folgenden Aktivitäten im Bereich der Angebote
den Katalog betreffend, stellen die Verzahnung von Kritik durch die Nutzung und dem daraus resultierenden
Bedarf und die Reaktionen der Einrichtungen dar, auf die neuen Anforderung zu reagieren.
32
Auf Grund des Versorgungsgebietes der Universitätsbibliotheken (Kap. 2.2.1 und Kap. 2.2.3) haben zumeist
Studierende im Alter von 20-29 Jahren geantwortet.
33
Im weiteren Verlauf des Textes wird für Universitätsbibliothek UB bzw. UB`en verwendet.
34
Es sei auf eine interessante Studie des Online Computer Library Centers (OCLC) verwiesen, deren Umfrage
sich demographisch auf die Länder USA, Kanada, Australien und Indien ausbreitet sowie den Fokus auf
allgemeine Frage zu Bibliotheken und ihrer Nutzung stellt und die Einstellung der Nutzer zur Bibliothek
hinterfragt.
Die gesamte Studie in Englisch: OCLC [Elektronische Ressource] : Perceptions of Libraries and Information
Resources. – www.oclc.org/reports/2005perceptions.htm. - Gesehen: 05.11.2006
31
14
2.2.1 Umfrage zur OPAC-Nutzung an der Universitätsbibliothek Tübingen
Im Rahmen eines Praxissemesters führten Studentinnen der Hochschule der Medien Stuttgart
2001 ein Projekt zur „Nutzung der Online-Kataloge an der UB Tübingen“ durch.35 Ziel des
Projektes war die Erkennung von Schwachstellen des Bibliothekskatalogs sowie Hinweise auf
Veränderungsbedarf zu erhalten. Es werden Ergebnisse vorgestellt, die Aussagen zu
Problemen der Nutzer bei der Recherche machen. Es wird darauf Bezug genommen, welche
Suchtechniken den Nutzern bekannt sind und favorisiert werden. 10 % geben an, dass ihnen
die drei Suchaspekte Titelwort, Freitext und Schlagwort nicht bekannt sind, 71 % machen von
der Indexsuche keinen Gebrauch36, 28 % verwenden die Hilfsmittel der Trunkierung bzw.
Suche mit Platzhaltern. 44 % der Befragten suchen bei der Standardsuche, bei der mehrere
Felder zur Auswahl stehen, in mehreren Kategorien gleichzeitig; d.h., dass Titel, Schlagwort
oder ISBN miteinander kombiniert werden.
Folgende Verbesserungsvorschläge werden von Nutzerseite formuliert:
1. Die Umbenennung des Feldes Körperschaft in Einrichtung oder Institution, da
bibliothekarische Termini häufig verwirren.
2. Die Einführung eines Feldes, welches die Suche nach Autor, Titelstichwort und Schlagwort
zusammenfasst.
3. Die Einrichtung einer ausführlichen Hilfe- und Rechercheanleitung.
Die UB Tübingen reagierte auf die Vorschläge und hat die Darstellung und Funktionalität ihre
OPACs überdacht und neu konzipiert.37
35
Diepolder, S. 28-30
Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf den Beitrag von Frau Diepolder.
36
Der Zugriff auf den Index ermöglicht die Einsicht in die richtige Ansetzung eines Wortes.
37
Diepolder, S. 30
15
2.2.2 HeBIS – Ergebnisse einer Nutzerumfrage
Im Jahr 2003 führte der Verbund eine Online-Umfrage durch.38 Ziel war es festzustellen,
welche HeBIS-Katalogteile den Nutzern bekannt sind und wie diese genutzt werden. Darüber
hinaus wurde konkret nach Wünschen und Verbesserungsvorschlägen gefragt. Auf die
vollständigen Ergebnisse wird nicht eingegangen; die Verfasserin konzentriert sich auf die
Sacherverhalte bzgl. der Kataloganreicherung.
An der Untersuchung nahmen 589 Personen teil. Der Fokus lag auf den Vorstellungen der
Nutzer, wie das Angebot von HeBIS verbessert werden könnte. 92,2 % der Befragten geben
an, dass sie sich eine Verbesserung des HeBIS-Angebots wünschen, 84,7 % antworteten mit
„Ja“ bei der Frage 10: „Fänden Sie es hilfreich, wenn die Titel im Verbundkatalog eine kurze
inhaltliche Beschreibung enthalten würde?“
Folgende Verbesserungsvorschläge wurden von Nutzerseite formuliert:
•
„Auch eine einheitliche Gestaltung der Suchmasken der Bibliotheken und Datenbanken
wäre sehr hilfreich, da die Umstellung oft schwer fällt. Für nicht so erfahrene Nutzer stellt
sich die Suche als häufig zu kompliziert dar.“
•
„Zu 10: Die Inhaltsangaben und das Inhaltsverzeichnis sollten mit verschlagwortet sein.“
•
„Eine kurze inhaltliche Zusammenfassung der Bücher fände ich klasse.“
•
„Eine Kurzbeschreibung der Bücher […] wäre grandios!“
•
„Eine Begrenzung der Suchbegriffe auf bestimmte Bereiche wäre sehr hilfreich (wie bei
Ebay), Beispiel: habe gerade nach Büchern zum Thema „Benutzung von Wörterbüchern.“
in der Schule“ gesucht und – trotz Einschränkung der Suche – überwiegend Treffer
bekommen, bei denen es sich um spezielle Wörterbücher und deren Benutzung handelte.“
•
„Hilfreicher als eine kurze inhaltliche Beschreibung wäre eine Auflistung der und
Verlinkung mit den wichtigsten Online-Rezensionsdatenbanken. Wer sollte auch all die
kurzen Abstracts schreiben?“
38
HeBIS : Ergebnisse der Online-Nutzerumfrage vom Herbst 2003
Dies ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse auf der Website des Verbunds, die zum Zeitpunkt der Kontrolle
leider nicht mehr online einzusehen war. Zum Erhalt der kompletten Ergebnisse der Befragung wurde via Mail
im Oktober 2006 der Verantwortlichen Herr Herbert Adam kontaktiert, der die komplette Auswertung zur
Verfügung stellte.
Diese beinhaltet die Auszählung der gestellten Fragen mit den Ergebnissen in Prozent sowie die
Zusammenstellung der im Freitext gemacht Angaben zu Suchoberfläche, Anzeige, Verständlichkeit und
Handling sowie eine Liste mit Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlägen, auf die sich die Darstellung der
Ergebnisse stützt. Die folgenden Quellen beziehen sich auf das zugesendete Material, die sich bei der
Verfasserin befindet.
16
•
„Hilfreicher als Abstracts der Titel wären die Wiedergabe des Inhaltsverzeichnisses (etwa
eingescannt).“ 39
Für HeBIS ergab sich u.a. eine Verbesserung der Suchoptionen, die neben der besseren
Integration der HeBIS-Katalogmodule realisiert wurde. Wünsche und Vorschläge der Nutzer
bzgl. Anreichernder Elemente wurden berücksichtigt.40 Zur Visualisierung folgt ein
Screenshot des HeBIS-Portals:
Abb. 1
„Erweiterte Suche“ im HeBIS-Portal
Quelle:http://www.portal.hebis.de/servlet/Top/searchadvanced. - Gesehen: 14.10.2006
39
Die Meinungen der Nutzer werden wörtlich aus dem der Verfasserin zugesendeten Material (s. 39)
entnommen.
40
Siehe dazu Kapitel 5. HeBIS nahm an der Erhebung teil, die die Verfasserin zur Beantwortung der
Forschungsfrage durchgeführt hat.
17
2.2.3 Untersuchung der Benutzereingaben in den OPAC der Universitätsbibliothek
Heidelberg
An der UB Heidelberg wurde 2003 eine postalische Benutzerumfrage durchgeführt.41 Die
Umfrage zeichnete sich dadurch aus, dass im Folgejahr der ersten Untersuchung eine zweite
Stichprobe durchgeführt wurde, um die Veränderungen nach der Einführung von Neuerungen
und Vereinfachungen am Katalog empirisch zu erheben.
Die Heidelberger Untersuchung ergibt folgendes Bild. „In 46,4 % der Fälle resultierte ein
‚Null-Treffer-Ergebnis’42 auf Grund von Tippfehlern, falscher Begriffswahl, Singular-PluralProblematik sowie Komposita-Problemen.“43 „25 % der Recherchen scheiterten am Umgang
des Kunden mit dem OPAC. Gründe dafür waren zu viele Suchbegriffe in einem Feld, das
richtige Vokabular im falschen Feld sowie Nichtbeachtung von Normierungen. Nur 5,4 % der
Nulltreffer sind durch fehlenden Bestand bedingt.“44
Zur Verdeutlichung wurden an der UB die Null-Treffer auf 100 % gesetzt: daraus ergibt sich,
dass 87 % der Null-Treffer bei der Schlagwortsuche auf ein falsches Bedienen des OPAC
zurückzuführen sind. Weiterhin ist aufgefallen, dass Bezeichnungen der Eingabefelder häufig
falsch interpretiert worden sind. Die Suchmaske wird teilweise als Formular verstanden, das
es vollständig auszufüllen gilt. Die Nutzer sind mit einigen Hilfeoptionen wie Trunkierung
oder Verwendung von Booleschen Operatoren sowie durch die Möglichkeiten der
verschiedenen Suchkriterien überfordert.45
Als Reaktion auf diese Ergebnisse wurde der Katalog der UB Heidelberg nach den
Vorstellungen und Wünschen der Nutzer optimiert. Realisiert wurde eine einfach bedienbare
Suchoberfläche, bei der die Verknüpfung durch Boolesche Operatoren bereits voreingestellt
war. Einige schwer verständliche bibliothekarische Termini wurden durch anderes Vokabular
ersetzt. Darüber hinaus setzte die UB ein Hilfesystem ein, welches sich an entsprechender
Stelle bei der Recherche öffnet und die wichtigsten Informationen zum jeweiligen Suchfeld
enthält.
Folgende Verbesserungsvorschläge wurden von Nutzerseite der UB gemacht:
•
Für die Relevanzentscheidung am Bildschirm sollten Mehrwerte angeboten werden
•
Realisierung automatischer Erschließungsverfahren
41
Vgl. Berberich, S.1099-1115
„Null-Treffer“ ist die Ausgabe des Systems, dass Anfragen an den OPAC aus verschiedenen Ursachen nicht
korrekt beantwortet werden konnten.
43
Spary, S.18
44
Berberich, S. 1108
45
Vgl. Ebd. ff
42
18
•
Relevance-Ranking der Treffer
•
Realisierung eines Recommender-Dienstes46
In der erneuten Umfrage 2004 werden die Auswirkungen der Neuerungen im
Bibliothekskatalog untersucht. Die 46,4 % der Null-Treffer-Ergebnisse aus dem Vorjahr
sanken 2004 auf 38,8 % bei der Schlagwortsuche. Durch die Hilfefunktion gingen die nicht
normgerechten Autorensuchen zurück.47
Die erneute Untersuchung zeigt deutlich den Rückgang der fehlerhaften Nutzung des
Katalogs nach den eingeführten Neuerungen.
2.2.4 Zusammenfassung
Die vorgestellten Umfragen zeigen deutlich die Probleme der Nutzer im Umgang mit dem
Web-OPAC auf und weisen auch den Handlungsbedarf nach, der in den Bibliotheken
Deutschlands besteht. Zum besseren Verständnis und zur Übersichtlichkeit erfolgt die
Darstellung stichpunktartig. Es findet eine Unterteilung in zwei Bereiche statt. Zum Einen
werden die Defizite der Bibliothekskataloge genannt, die sich aus den Problemen der
Recherche ergeben, die mit „Defizite der Kataloge“ beschrieben sind. Zum Anderen werden
Verbesserungen, die von Nutzern genannt werden, mit „Vorschläge zur Optimierung der
Kataloge“ betitelt.
Defizite der Kataloge:
•
Probleme der Nutzer mit den angebotenen Suchkriterien, bibliothekarische Termini,
Unübersichtlichkeit der Suchoberfläche
•
Schwierigkeiten der Nutzer mit dem OPAC, da sehr viel zu beachten ist und die
Fehlerquellen sich häufen, die wiederum zu wenigen, den falschen oder gar keinen
Treffern führen
- z.B. zu viele Begriffe in einem Suchfeld, oder das richtige Vokabular im falschen
Suchfeld sowie die Nichtbeachtung von Normierungen
- der Nutzer ist es durch das einfache Handling in Suchmaschinen nicht gewohnt,
„Regeln“ zu befolgen; dies realisiert bereits die Maschine im Hintergrund
- das Einsetzen der Booleschen Operatoren, Trunkierung
•
Selten ist eine Hilfe in Form eines Bibliothekars oder innerhalb des Systems zur Hand, die
den Recherchierenden bei seiner Suche unterstützt
46
47
Recommender-Dienste werden in Kapitel 2.4.2 ausführlich vorgestellt
Vgl. Berberich, S.1111 ff
19
•
Eine erschwerte Suche durch die notwendige Benutzung genormten Vokabulars
•
Die bisherige intellektuelle Sacherschließung reicht nicht aus, um dem Nutzer spezifische
Fragestellungen als Information anzubieten; eine Tiefenerschließung, die das ermöglicht,
findet oft nicht statt
•
Das Suchverhalten der Nutzer ändert sich durch die zunehmend einfache Verwendung von
Suchmaschinen, die dem Recherchierenden ein Suchfeld in einer übersichtlichen
Umgebung anbieten
- diesen Komfort erwarten die Nutzer zunehmend auch bei der Suche im
Bibliothekskatalog
Vorschläge zur Optimierung:
•
Informationeller
Mehrwert,
meint
die
Anreicherung
der
vorhandenen
Inhaltserschließungsdaten durch z.B. Digitalisierung von Inhaltsverzeichnissen, die die
Dokumente inhaltlich charakterisieren, nach denen und in denen recherchiert werden kann
•
Einfache, intuitive Bedienung der Suchoberfläche
- ein Suchfeld mit voreingestellter Verknüpfung der Booleschen Operatoren
•
Schnelle Antwortzeiten
•
Vermeidung von zu Verwirrung führenden Fachtermini
•
Angebot einer kontext-sensitiven Hilfe
- auch bei fehlgeschlagenen Suchen sollen Suchtipps, Rechtschreibkorrektur angeboten
werden
•
Bessere Verbindung von Diensten der Recherche und Diensten der Bereitstellung
- Personalisierung, so z.B. das Speichern von Suchoptionen, Angebot von Alert-Diensten
•
Einsatz automatischer Indexierungsverfahren
•
Weitere Retrievaloptionen
- Tools zur Verfeinerung der Suche, bspw. Kategorisierung der Trefferliste
•
Gruppierung ähnlicher Treffer
•
Integration des OPAC in ein Portal (Vgl. HeBIS)
•
Ranking von Treffern
Die Bibliotheken müssen ihre Services durch andere neue Angebote ändern und erweitern,
Herausforderungen des Wettbewerbs annehmen und kostengünstige Alternativen zur
Verbesserung finden, um Bibliothekskataloge an die Wünsche der Nutzer anzupassen.
20
2.3 Die Rolle der Internet-Suchmaschinen
Das vorherige Kapitel 2.2 hat die Rolle und den Stellenwert von Suchmaschinen aus
Perspektive der Nutzer verdeutlicht. Daneben wird auch der notwendige Handlungsbedarf von
Bibliotheken angesprochen. Was machen die Vor- und Nachteile von Suchmaschinen aus und
welche sind das konkret im Vergleich zu den Bibliothekskatalogen?
Dieses Unterkapitel kann zu einem kleinen Teil das umfangreiche Feld der Suchmaschinen
vorstellen. Vieles wird lediglich angerissen. Ziel ist es, dem Leser Leistungen und Defizite die
von Suchmaschinen aufzuzeigen und eine kurze Zusammenfassung über die Entwicklung zu
geben sowie ihre Funktionsweise darzustellen. Wie werden Daten in den Pool aufgenommen?
Welche Kriterien bestimmen das? Wie erfolgt das Ranking? Daneben wird ein Vergleich
zwischen der Websuche und dem klassischen Retrieval in
Bibliothekskatalogen
vorgenommen.
Die Funktionsweise von Suchmaschinen ist von daher interessant, da Bibliotheken die
Technologie von Suchmaschinen für sich erkannt haben und versuchen, diese zur
Optimierung der Bibliothekskataloge zu verwenden und mit den Vorteilen der
Bibliothekskataloge zu verbinden.48 Für die Bearbeitung dieses Themengebietes stützt sich
die Verfasserin hauptsächlich auf das Werk Web Information Retrieval von Dirk
Lewandowski.49
„Der Suchmaschinenmarkt zeichnet sich durch eine hohe Konzentration aus. Nur wenige
Anbieter beherrschen den Markt […]. Die Suchmaschine Google ist sicher der bekannteste
Vertreter mit eigener Suchtechnologie. Sie erreicht die höchsten Nutzerzahlen und gilt
48
Zum Thema Suchmaschinentechnologie in Kapitel 2.4.3.
Zur Vertiefung des Themas folgt eine Auswahl an Literatur aus Vorträgen auf Tagungen aus den gesichteten
bibliothekarischen Fachzeitschriften sowie einer Monografie:
Lewandowski, Dirk: Suchmaschinen als Konkurrenten der Bibliothekskataloge ; wie Bibliotheken ihre Angebote
durch Suchmaschinentechnologie attraktiver und durch Öffnung für die allgemeinen Suchmaschinen populärer
machen können / Dirk Lewandowski. // In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 53 (2006), S. 7178
Neuberger, Christof: Angebot und Nutzung von Internet-Suchmaschinen : Marktstrategien, Qualitätsaspekte,
Regulierungsziele / Christof Neuberger. // In: Media Perspektiven (2005), S. 1-13
Was indexieren Suchmaschinen? : eine Untersuchung zu Indexierungsmechanismen von Suchmaschinen im
World Wide Web / Rüdiger Fries… // In: BIT-Online 4 (2001), S. 49-56
Wolf, Sebastian: Google auf dem Weg zum Monopol? : aktuelle Entwicklungen bei Internetsuchmaschinen ;
Märkte, Technologien und die Rolle der Bibliotheken / Sebastian Wolf. // In: BUB 55 (2003), S. 568-575
Wolf, Sebastian: Konkurrenz bei der wissenschaftlichen Recherche : die Suchmaschinen-Betreiber weiten ihr
Angebot kräftig aus / Sebastian Wolf. // In BUB 57 (2003), S. 215-220
Einsporn, Norbert: Suchmaschine Google [Elektronische Ressource] : professionelle Retrievaltechniken ; 29.
Bibliothekstagung der Max-Planck-Institute, München, 8. Mai 2006 / Norbert Einsporn. http://www.mpdl.mpg.de/workshops.html. - Gesehen: 29.11.2006
Seiffert, Florian: Wie indexieren Google & Co 13 Millionen Seiten? : Inetbib-Tagung, Bonn, 5.11.2004 / Florian
Seiffert. - http://www.florian-seiffert.de/2004/Bonn/Inetbib2004.pdf. - Gesehen: 29.11.2006
Vise, David A.: Die Google-Story / David A. Vise ; Mark Malseed, 2006
49
21
mittlerweile als eine Art Synonym für die Web-Suche allgemein.“50 Jeder kennt die Vorteile
von Suchmaschinen und nutzt diese auch. Universalsuchmaschinen, zu denen bspw. Google
oder Yahoo gehören, kennen keine thematischen, geographischen oder sprachlichen Grenzen.
„Ihr Ziel ist es, das gesamte World Wide Web (WWW) zu erfassen.“51 Die traditionelle
Aufgabe von Suchmaschinen ist der Nachweis von Dokumenten. Ihnen ist es nicht möglich,
Dokumente nachzuweisen, die in Datenbanken abgelegt sind. Dieser Bereich gehört zum so
genannten „Invisible Web“, über dessen Größe unterschiedliche Schätzungen existieren,
dieses jedoch, laut Meinung von Experten, das „Surface web“ deutlich übersteigt. Weiterhin
ist davon auszugehen, dass die Inhalte des Invisible Web zu einem großen Teil von hoher
Qualität sind. Suchmaschinen können Einstiegsseiten von „Invisible-Web-Quellen“ zwar
indexieren, bei der Suche gehen solche Seiten aber oft in der Menge der gefundenen
Dokumente unter.52 Suchmaschinen durchsuchen das Web automatisch und erfassen die
gefundenen Dokumente in einer eigenen Datenbank. Wird eine Suchanfrage an die
Suchmaschine gestellt, werden die Ergebnisse aus dieser Datenbank gewonnen und mittels
eines Ranking-Algorithmus in einer bestimmten Reihenfolge ausgegeben.53
Rankingverfahren sollen erreichen, dass Dokumente innerhalb einer Trefferliste so sortiert
werden, dass die relevantesten Dokumente auf den obersten Plätzen stehen.54 Wie erfolgt das
Ranking der gefundenen Treffermengen?55 Rankingfaktoren lassen sich prinzipiell in zwei
Arten unterteilen: die anfrageabhängigen Faktoren und die anfrageunabhängigen. Die
anfrageabhängigen Faktoren56 orientieren sich an Kriterien wie etwa Worthäufigkeiten und
Position der Suchbegriffe im Dokument. Anfrageunabhängige Faktoren versuchen die
Qualität eines Dokuments unabhängig von einer Suchanfrage zu bestimmen. Alle
Suchmaschinen setzen eine Kombination beider Verfahren ein.57 Bei der Suche mit mehreren
Begriffen wird auch der Abstand der Begriffe zueinander gewertet. Dokumente, in denen die
Suchbegriffe nah beieinander stehen, werden den Dokumenten vorgezogen, bei denen die
Suchbegriffe weit voneinander entfernt vorkommen.58 Auch die Reihenfolge der Suchbegriffe
im Suchfeld sowie das Vorkommen des Suchbegriffs in Titel sowie Groß- und
50
Lewandowski, 2005, S. 21
Ebd., S. 24
52
Vgl. Lewandowski, 2004, S. 186
53
Vgl. Ebd., S. 25
54
Vgl. Ebd., S. 89
55
Google ist ein kommerzieller Anbieter. Interne Verfahrens- und Funktionsweisen sind anderen Anbietern aus
Konkurrenzgründen nicht bekannt. Dazu gehört auch die Umsetzung des Ranking. Aus diesem Grund kann
keine „tatsächliche“ und vollständige Darstellung an dieser Stelle erfolgen.
56
Vgl., Ebd., S. 91. - Lewandowski listet die Aufstellung anfrageabhängiger Rangkriterien mit jeweiligen
Merkmalen
57
Vgl., Ebd., S. 90
58
Vgl., Ebd., S. 91
51
22
Kleinschreibung können relevant für die Ausgabereihenfolge sein. „Ein weiterer
Rankingfaktor ist die inverse Dokumenthäufgkeit (IDF),59 welche die relative Häufigkeit des
Vorkommens eines Wortes in Dokumenten des gesamten Datenbestandes angibt. Je seltener
ein Wort vorhanden, desto größer ist seine IDF.“60
Nutzerbefragungen belegen die einfache Handhabung von Suchmaschinen gegenüber den
Bibliothekskatalogen.
Das
web-spezifische
Information
Retrieval,61
wie
es
bei
Suchmaschinen Anwendung findet, unterscheidet sich vom klassischen Retrieval in einem
Bibliothekskatalog. Die Menge des Webs ist nicht genau bekannt.62 In Bezug auf die Sprache
der zu erschließenden Dokumente besteht im Web das Problem, dass die Dokumente in
potentiell allen Sprachen vorkommen können. Da von den Seiten der Suchmaschinen kein
einheitliches Indexierungsvokabular vorliegt, sondern auf Volltexterschließung gesetzt wird,
können die Dokumente auch jeweils nur bei Eingabe der Suchbegriffe in der Sprache der zu
findenden Dokumente aufgelistet werden.63 Auch in einem Bibliothekskatalog sind Medien
verschiedener Sprache vorhanden, diese werden aber mittels eines einheitlichen Vokabulars in
der Zielsprache erschlossen. Weitere Hilfsmittel zur inhaltlichen Erschließung sind
Klassifikationssysteme oder Thesauri.64 Während in einem Bibliothekskatalog klare Kriterien
für die Aufnahme von Medien oder Dokumenten in den Katalog bestehen, finden sich im
Web durch dezentrale Strukturen eine hohe Anzahl an Dubletten, die die gerankten
Trefferlisten mit nicht relevanten Anzeigen unnötig auffüllen.
Ein besonderes Problem der Dokumentenkollektion betrifft die Zuverlässigkeit der zu
erschließenden Dokumente. Dies ist für die Aufnahme in den Suchmaschinenindex essentiell.
Suchmaschinen wenden Verfahren an, die unterscheiden sollen, ob ein Dokument in den
Datenbestand aufgenommen wird oder nicht. Dies geschieht nicht durch intellektuelle
Auswahl, sondern erfolgt durch automatische Verfahren.
Daneben sind die Eigenarten der jeweiligen Systeme Web und Bibliothekskatalog zu nennen.
Bei den Suchmaschinen haben sich bestimmte Standards in Bezug auf Funktionalität
herausgebildet, die sich wesentlich von denen der Bibliothekskatalogen unterscheiden.65 Die
Suchanfragen bei Suchmaschinen sind weniger komplex als die in den Katalogen der
Bibliotheken. Die komplexen Abfragemöglichkeiten der klassischen IR-Systeme werden von
Nutzern nur in sehr geringem Umfang angenommen. Suchmaschinen bieten keine den
59
IDF = Inverted Document Frequency (englische Übersetzung)
Lewandowski, 2004, S. 92
61
folgend IR bzw. IR-System/e genannt
62
Mehr zur Thematik der Größe des Web Ebd., S. 42, 44-45
63
Vgl., Ebd., S. 72
64
Ausführlich dazu in Kapitel 3.3.
65
Vgl., Ebd., S. 73
60
23
klassischen IR-Systemen vergleichbaren Suchmöglichkeiten. Dies gilt sowohl für die
Standard-Abfragemöglichkeiten wie Boolesche Suche, Abstandsoperatoren und Trunkierung
als auch für speziellere Abfragemöglichkeiten wie gewichtetes Retrieval oder Fuzzy-Suche.
Als großer Vorteil der Suchmaschinen ist hervorzuheben, dass sich die Interfaces stark
ähneln. Der bekannte Suchschlitz ist in fast allen Suchmaschinen zu finden. Im Gegensatz
dazu verfügen Bibliothekskataloge über komplexere Suchoberflächen und zahlreiche
Suchkriterien, die bei Suchmaschinen bereits voreingestellt sind. Alle Suchmaschinen setzen
bei der Sortierung der Trefferlisten auf Rankingmechanismen. Die Kriterien des Ranking sind
nicht immer so angelegt, dass das für den Nutzer geeignete Dokument an vorderster Stelle zu
finden ist, sondern „unwichtige“ Seiten auf Grund der meisten „Klicks“ auf diese Seite ganz
vorn ausgegeben werden. Dies ist dem Nutzer meist nicht bewusst, so dass relevante Treffer
auf den hinteren Seiten zumeist gar nicht mehr beachtet werden.
Die Praxis zeigt,66 dass die Nutzer die Recherche in Suchmaschinen u.a. auf Grund der
einfachen Bedienung bevorzugen und dieses einfache Handling auch auf die Suche in
Bibliothekskataloge projizieren und ebenso dort erwarten. Die Nutzer von Suchmaschinen
sind
es
kaum
gewohnt,
mit
komplexeren
Systemen
umzugehen,
wie
sie
in
Bibliothekskatalogen oder in Datenbanken anzutreffen sind.
Es tauchen weitere Probleme auf, die dem Nutzer selten auffallen, da dieser relevante Treffer
nach gestarteter Anfrage erhält. Soll das Web für die professionelle Recherche genutzt
werden, stellt sich die Frage der Vollständigkeit der im Web vorhandenen Informationen und
der Abdeckung dieser durch die Suchmaschinen. Es bleibt die Frage offen, ob tatsächlich alle
verfügbaren Informationen gefunden wurden, da nicht festgestellt werden kann, was in
welchem Umfang im Web vorhanden ist. Die Dokumente in einem Bibliothekskatalog
werden mittels kontrollierten Vokabulars erschlossen. Den Dokumenten werden Deskriptoren
bzw. Schlagwörter, Notationen und weitere Merkmale zugewiesen.67 Diese einheitliche
Beschreibung kann bei Verwendung desselben Vokabulars besser wiedergefunden werden.
Auch linguistische Probleme wie Homonymie, Synonymie, Akronymie können behoben
werden. Allerdings setzt dies voraus, dass der Nutzer im Umgang mit genormtem Vokabular,
wie sie die Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) verwendet, vertraut ist. Dies ist selten
der Fall, so dass auch hier die Trefferquote stark vom Wissen des Nutzers abhängig ist. Ein
Nachteil ist die Starrheit dieser umfangreichen Erschließungssysteme wie Klassifikationen
und Thesauri (zumeist auf ein Themengebiet beschränkt). Diese lassen sich oft schwer an sich
66
67
Siehe die in Kapitel 2 vorgestellten Benutzerumfragen.
Siehe dazu Kapitel 3.
24
ändernde Gegebenheiten anpassen bzw. tendieren zur Inaktualität.68 Kontrolliertes Vokabular
ist für die systematisch aufgebauten und zu erschließenden Bestände von Bibliotheken
unerlässlich, aber auch nicht mehr ausreichend, wie bereits in Kap. 2.2 beschrieben.69
2.4 Neue Ansätze in der Katalogentwicklung
Kapitel 2.3 veranschaulicht die rasante Entwicklung der Suchmaschinen, das damit
verbundene veränderte Nutzerverhalten und die Erwartungen, einfach und schnell an die
„richtige“ Information zu kommen. Es wurde verdeutlicht, dass die bibliographische
Information eines Titels mit dem Nachweis wo dieser in der Bibliothek zu finden ist, nicht
ausreicht, um das Informationsbedürfnis und andere Nutzerwünsche ausreichend zu erfüllen.
Ein Bedarf an neuen Dienstleistungen mit einfacher Bedienbarkeit und hoher Funktionalität
hat sich herausgebildet.
In diesem Kapitel werden neue Entwicklungen im Bereich der Bibliothekskataloge kurz
vorgestellt. Ziel ist es, die Vielfalt an Ideen und bereits umgesetzte Projekte, die im Bereich
der Optimierung im Umgang mit dem Katalog entstanden sind, zu erläutern.70 Im Bereich der
Katalogdienstleistungen werden neue Wege zu einer Retrievaloptimierung wie z.B. der
Einsatz automatischer Indexierungsverfahren sowie Recommender-Dienste realisiert.71
Entwicklungen existieren im Bereich der Navigationshilfen für das Erkunden von
Wissenszusammenhängen, die sich bereits im kommerziellen Sektor durchgesetzt haben. So
besteht z.B. beim Online-Buchhändler Amazon.de.com ein Empfehlungsdienst, den sog.
Recommender-Dienst, welcher den Kunden über aktuelle Literatur eines bestimmten Themas
informiert, um diese auf neue Angebote zu bereits gesuchten oder auch gekauften Artikeln
aufmerksam zu machen. „Der Einsatz neuer Technologien ergibt sich aus dem schnellen
Anstieg wissenschaftlicher Dokumente, die zumeist nur über das Internet zugänglich sind und
über die bisherigen Portale von Bibliotheken gar nicht oder nur unzulänglich recherchiert
68
Vgl., Ebd., S. 77-78
Eine übersichtliche und aufschlussreiche Gegenüberstellung der Unterschiede zwischen Web-InformationRetrieval und klassischem Retrieval sind tabellarisch aufgelistet bei Lewandowski, Dirk: Web Information
Retrieval, 2005, S. 75-76
70
Catalog Enrichment wird hier nicht vorgestellt, da das Thema in Kapitel 4 ausführlich behandelt wird.
71
So bspw. das Kooperationsprojekt der Deutschen Nationalbibliothek mit der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Dazu wurde auf dem 95. Deutschen Bibliothekartag ein Vortrag mit dem Titel: Wikipedia und die
Personennamendatei (PND) gehalten. Mehr Informationen zu diesem Projekt unter: http://www.opusbayern.de/bib-info/volltexte/2006/213/pdf/pnd_wikipedia_bibtag_dresden_2006.pdf. - Gesehen: 20.11.2006.
Weitere Informationen über Tätigkeiten der Deutschen Nationalbibliothek: „Die DDB arbeitet mit dem
Buchhandel zusammen“. // In: BUB (2005), S. 759 sowie „Die DDB erweitert Erschließung“ // In: BUB (2005),
S. 144 und „Wikipedia verlinkt mit DDB“ // In: BUB (2005), S. 681.
69
25
werden
können.“72
Katalogoptimierung
Als
bibliothekarische
werden
Beispiele
SpiderSearch,
für
neue
Ansätze
Recommender-Dienste
in
der
und
Suchmaschinentechnologie mit Anwendungen aus der Praxis näher vorgestellt.
2.4.1 Semantic-Web-Suche
Eine Suchvariante seit 2002 mit grafischem Assoziativ-OPAC stellt SpiderSearch dar.
SpiderSearch ist ein Zusatzmodul zum Web-OPAC der Firma BOND.73 Die mit
individuellem Wissen generierte Suchanfrage wird mit dem vorhandenen Medienbestand der
Bibliothek mittels eines semantischen Netzes in Zusammenhang gebracht. Der Benutzer gibt
das gesuchte Stichwort ein, dieses wird dann von SpiderSearch in das Zentrum einer
grafischen Ergebnisoberfläche gesetzt. Ein semantisches Netz mit anderen „sinnvollen“
Begriffen zur weiteren Suche wird aufbereitet, die dem Nutzer dann visuell dargeboten
werden. Die sog. „sinnvollen“ Begriffe sind mit dem ausgehenden Suchwort inhaltlich oder
auch sprachlich verwandt. Zum Verfeinern kann der Nutzer einen verwandten Begriff
anklicken und die Suche wird um diesen Begriff erweitert. Wie auch im bisherigen WebOPAC enthält die Trefferliste Angaben zu Titel, Standort und Verfügbarkeit des Mediums,
die der Nutzer aufrufen kann.74 Ziel von SpiderSearch ist es, den vorhandenen
Bibliotheksbestand optimal zu erschließen und den Nutzer durch ein Informationsnetz aus
verwandten Sachverhalten zu führen.75 Die Leistungen liegen in einer anschaulichen
Erschließung des Bestandes sowie der Einbeziehung von Sachverhalten, die dem Nutzer
eventuell in dieser Weise nicht bewusst sind, da weitere Begriffe automatisch in die Suche mit
einbezogen werden.76 Abb. 2 zeigt ein Recherchebeispiel und ein semantisches Netz, welches
sich, rechts im Bild zu sehen, um diesen Begriff aufbaut. Auf der linken Seite sind die im
Bestand vorhandenen Medien gelistet und durch einen Klick aufrufbar, wie es der Nutzer bei
72
Lossau, S. 284
SpiderSearch. - http://www.bond-online.de/spidersearch.htm#. – Gesehen: 27.10.2006
Hauptsächlich findet SpiderSearch Anwendung im öffentlichen Bibliothekssektor, so zum Beispiel in der
Stadtbibliothek Hamm und Reutlingen. Auch wenn das öffentliche Bibliothekswesen in der vorliegenden Arbeit
außen vor bleibt, soll SpiderSearch als aktuelle Entwicklung nicht außen vor bleiben.
74
Vgl. Assoziativ-OPAC SpiderSearch von BOND, S. 281
75
Vgl. Spidersearch von BOND, S. 278
76
Folgende Diplomarbeit beschäftigt sich ausführlich mit der Semantischen Suche: Trunk, Daniela: Semantische
Suche in Informationssystemen : Verbesserung der Suche durch Interaktion und Visualisierung / Daniela Trunk.
– Köln : Fachhochschule Köln, Fakultät für Kommunikations- und Informationswissenschaften, Institut für
Kommunikationswissenschaft, 2005. – 111 S. – (Kölner Arbeitspapiere zur Informationswissenschaft ; 51). http://www.fbi.fh-koeln.de/institut/papers/kabi/volltexte/Band051.pdf. - ab S. 65.- Gesehen: 29.10.2006, ab S. 65
73
26
der Recherche in einem klassischen OPAC kennt. Die bibliografische Beschreibung wird
ausgegeben und die Informationen zum Standort sowie die Signatur bereitgestellt.
Abb. 2
Beispiel einer Suche mit SpiderSearch im OPAC der Stadtbibliothek Hamm nach dem Begriff
„Eishockey“
Quelle:http://opac.hamm.de/spider/index.asp?nextpage=&time=13:56:27. – Gesehen:
27.10.2006
27
2.4.2 Recommender-Dienste
„Recommendation“ bedeutet Empfehlung.77 Bei Amazon.de besteht das Angebot seit 1999.
Fast jeder Titel enthält einen Link „Kunden die dieses Buch gekauft haben, haben auch dieses
Buch gekauft.“
„Im Bereich des Bibliothekswesens unterstützen Empfehlungsdienste die Literaturrecherche
des Nutzers und können ebenso Bestandsaufbau und Sacherschließung verbessern. Die UB
Karlsruhe bietet diesen Dienst seit dem Jahr 2000 ihren Nutzern an.“78 Der
Benachrichtigungsdienst bietet die Möglichkeit, Suchanfragen in einem gewählten Thema in
bestimmten zeitlichen Abständen automatisch wiederholen zu lassen. Wenn die Anfragen zu
Ergebnissen führen, wird der Nutzer per Email informiert.79 Recommender-Systeme lassen
sich
in
verhaltensbasierte
und
die
explizite
Recommender-Dienste
einteilen.
Verhaltensbasierte Dienste fußen auf einer statistischen Auswertung von Klicks auf Links in
Bibliothekskatalogen, so z.B. betrachtete Volltitel. Auf der Basis dieser Daten werden
Empfehlungen nach dem Vorbild von Amazon.de erzeugt. Bei expliziten RecommenderDiensten handelt es sich um Ranking- und Reviewdienste, die von Personen verfasst werden,
z.B. das Verfassen von Rezensionen. Eine andere Variante ist, dass Nutzer explizit zur Güte
eines Dokumentes befragt werden und diese auf einer numerischen Skala bewerten. Die
Information wird vom Rankingdienst akkumuliert und allen Nutzern zur Verfügung gestellt.
Problematisch bei dieser Art von Diensten ist die Subjektivität. Die Herausgeber Uwe Dierolf
und Michael Mönnich sprechen sich für einen sinnvollen Einsatz von expliziten
Recommender-Diensten aus, wenn eine Benutzergruppe vorliegt, bei der gruppenspezifische
Empfehlungen ausgesprochen werden können. Dies ist z.B. in Universitätsbibliotheken der
Fall. In der UB Karlsruhe existieren für ca. 50 % der Titel Empfehlungen. „Die Auswertung
für das Jahr 2005 zeigt, dass der Dienst mit 800 Anfragen täglich sehr gut angenommen wird.
Seit Anfang 2006 wird ein Rankingdienst an der UB realisiert.“80
Abb. 3 zeigt ein Recherchebeispiel, welches das Angebot der UB Karlsruhe verdeutlicht.
Neben der bibliografischen Beschreibung befinden sich im Kasten rechts in der Abbildung
77
Recommender (engl.): eine Empfehlung Gebender.
Im Programm des 7. BSZ-Kolloquiums vom 22.11. bis 23.11.2006 hielten Michael Mönnich und Uwe Dierolf
einen Vortrag zum Thema „Nutzerbewertungen und Recommendersysteme in Bibliothekskatalogen“. http://titan.bsz-bw.de/cms/service/bsz-koll. - Gesehen: 29.11.2006
78
Dierolf, S. 27
79
Benachrichtigungsdienst der UB Karlsruhe:
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib-bin/alerting/alerting.cgi. - Gesehen: 20.11.2006
Der Benachrichtigungsdienst kann als angemeldeter Nutzer der UB in Anspruch genommen werden.
80
Dierolf, S. 30
28
weitere Optionen zum Werk, die vom Nutzer ausgewählt werden können. Von der direkten
Bestellung des Titels ausgehend, wird weitere Literatur desselben Autors sowie zum
jeweiligen Fachgebiet angeboten. Dem expliziten Recommender-Dienst ist es möglich, selbst
eine Rezension zu verfassen und das Werk zu bewerten. Eine Favoritenfunktion sowie ein
Verwaltungs-Tool zur Übersicht der bisher verfassten Rezensionen und eingetragenen
Favoriten sind ebenfalls als Neuerung in das OPAC-Angebot integriert.81 Der Link „Mehr zu
diesem Titel“ führt zur Datenbank Buchkatalog.de. Als visualisierendes Element wird das
Cover des Werkes abgebildet sowie eine kurze Erläuterung des Textinhaltes angeboten.
Abb. 3
Recherche nach dem Begriff „Chemie“ im OPAC der UB Karlsruhe. - http://www.ubka.unikarlsruhe.de/hylibbin/suche.cgi?opacdb=UBKA_OPAC&nd=252503678&session=725058129. – Gesehen:
20.11.2006
81
Die UB Karlsruhe arbeitet bereits an neuen Optimierungen des Bibliothekskataloges. Siehe dazu in Kapitel 5.
29
Der Aufbau von Empfehlungen ist sehr zeitaufwendig. Im Fall der UB Karlsruhe dauerte es
anderthalb Jahre. Zukünftiges Ziel ist es, die Erfahrungen der UB auf den Karlsruher
Virtuellen Katalog (KVK) zu übertragen.82 Ein weiterer Wunsch ist es, dass zu gleichen
Titeln im KVK immer dieselben Empfehlungen ausgegeben werden. Langfristig zeichnet sich
auch ein positiver Effekt im Bibliotheksbetrieb ab. Unterstützung erfolgt beim
Bestandsaufbau, in dem durch Auswertung der Empfehlung verwandter Literatur diese
schneller ermittelt werden kann. Recommender-Dienste werden derzeit noch wenig im
Bibliotheksumfeld eingesetzt. Recommender-Dienste haben das Potential, die im Katalog
gespeicherten Informationen kostengünstig anzureichern.83
2.4.3 Suchmaschinentechnologie
„Werden Google, Yahoo und Microsoft die einzigen Zugänge zum weltweiten Wissen im
Jahre 2010 darstellen?“84 Diese Frage stellt Norbert Lossau, Direktor der UB Bielefeld, in
einem Beitrag in der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie und hinterfragt die
Rolle der Bibliotheken im Bereitstellen von wissenschaftlicher Information aus dem Internet.
Er geht auf die konkurrierende Entwicklung der Suchmaschinen ein und schlägt vor, dass
Bibliotheken sich diese Technologie zunutze machen sollen.
In diesem Kapitel geht es um die Anwendung von Suchmaschinentechnologie im
bibliothekarischen Bereich am Beispiel der UB Bielefeld.85 Zur Veranschaulichung für die
Anwendung von Suchmaschinentechnologie wird das Wissenschaftsportal Dandelon.com
aufgeführt.86 Dandelon.com spielt im Zusammenhang mit Catalog Enrichment eine
82
Der (KVK) ist ein Meta-Katalog für Bibliotheks- und Buchhandelskataloge. Suchanfragen werden an mehrere
Bibliothekskataloge gleichzeitig weitergereicht und die jeweiligen Trefferlisten angezeigt.
83
Vgl., Dierolf, S. 30
84
Lossau, S. 284
85
Dazu informiert der Aufsatz Suchmaschinentechnologie und Digitale Bibliotheken : von der Theorie zur
Praxis / Norbert Lossau ; Friedrich Schumann. // In: ZFBB 52 (2005), S. 13-17.
Dieser beschreibt aus technischer Sicht den Weg von der Konzeption einer suchmaschinenbasierten
Suchumgebung zu ihrer technischen Umsetzung.
86
Ein weiteres Projekt ist der „Dreiländerkatalog“ unter Federführung des Hochschulbibliothekszentrums des
Landes Nordrhein-Westfalen (hbz), an dem bisher neben deutschen Bibliotheksverbünden, auch Österreich
beteiligt ist. Eine Beteiligung durch die Schweiz ist in Planung. Der hbz-Suchraum hat zum Ziel,
Bibliotheksbestände und weitere, sonst im „Deep Web“ verborgene Datenbestände aus dem deutschsprachigen
Raum mittels Suchmaschinentechnologie zu erschließen. - http://suchen.hbz-nrw.de/dreilaender/. – Gesehen:
20.11.2006
Weitere Informationen zum Dreiländerkatalog auf der hbz-Verbundkonferenz 2006:
Töteberg, Ingrid: Der Dreiländerkatalog : der Weg zum Buch in Ihrer Nähe / Ingrid Töteberg. - http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/produkte/dlk/aktuell/vortraege/vk_2006_dreilaenderkatalog_toeteberg.pdf. - Gesehen:
29.11.2006
Kronenberg, Hermann: Retrieval von Verbund- und Mediadaten mittels Suchmaschinentechnologie im hbz : am
Beispiel des Dreiländerkatalogs ; 29. Österreichischer Bibliothekartag, 20.09.2006, Bregenz / Hermann
30
entscheidende Rolle und wird in Details vorgestellt. In Kapitel 4 und 5 wird das
Wissenschaftsportal erneut in Zusammenhang mit Catalog Enrichment betrachtet. Lossau
setzt sich für einen „[…] verlässlichen, qualitativ hochwertigen Suchdienst für
wissenschaftliche
Informationen
in
Forschung
und
Lehre
[...]
mittels
Suchmaschinentechnologie ein.“87 Dazu ist es notwendig, bereits etablierte InternetSuchdienste zu berücksichtigen und sich deren Schwachstellen zunutze zu machen. So „[…]
müssen Bibliotheken einen Rechercheservice anbieten, der qualitativ hochwertige Daten […]
beinhaltet und in denen Vertrauenswürdigkeit und Langzeitverfügbarkeit des Suchindexes
eine Hauptrolle spielen.“88 Die Vorteile der bisherigen Suchmaschinen, einfache Bedienung,
Handhabung und schnelle Antwortzeiten und die der klassischen Bibliotheken, wie Relevanz
und Qualität, sollen kombiniert verwendet werden. Bisher haben Bibliotheken zum Teil ihre
„unsichtbaren“ Inhalte für Suchmaschinen geöffnet und somit suchbar gemacht.89 Das reicht
jedoch
keinesfalls
aus,
da
sich
Suchmaschinen
nicht
nach
bibliothekarischen
Qualitätskriterien richten und nicht alles für die Recherche Relevante ausgegeben wird. So ist
es wichtig, dass Bibliotheken Eigeninitiative zeigen, Strategien und Konzepte entwickeln, um
sich Technologien zunutze zu machen, die das wissenschaftliche Internet nach
bibliothekarischen
Prämissen
erschließen.90
Vorteile
des
Einsatzes
von
Suchmaschinentechnologie in Bibliotheken sind u.a. eine intellektuelle Auswahl der
indexierten Quellen, ein verbessertes Ranking nach verschiedenen Optionen, wie Autor oder
Titel bzw. Erscheinungsjahr, Berücksichtigung fachlicher qualifizierter Dokumentenserver
Kronenberg. – Abstract: http://www.bibliothekartag.at/bibliotag2006/Programm/abstracts/Kronenberg.pdf. Gesehen: 29.11.2006. – Den Volltext erhielt die Verfasserin von Herrn Kronenberg auf Anfrage via Mail am
26.10.2006. Der Vortrag soll jedoch, laut Aussage von Herrn Kronenberg, über die Seite des Österreichischen
Bibliothekartages abrufbar sein. Dies war zum Zeitpunkt des 29.11.2006 noch nicht möglich.
Dinu-Kraus, Rodica: Ich sehe was, was du nicht siehst… : der hbz-Suchraum / Rodica Dinu-Kraus. http://www.hbz-nrw.de/dokumentencenter/produkte/suchraum/vk_2006_suchraum_dinu-kraus.pdf. - Gesehen:
29.11.2006
87
Lossau, S. 284
88
Ebd., S. 285
89
Bspw. BibScout, das Internetverzeichnis der Medienbestände im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund
(SWB). BibScout macht die Bestände im SWB den Nutzern über Suchmaschinen zugänglich. Dazu wird die
Regensburger Verbundklassifikation (RVK) als hierarchische Verzeichnisstruktur verwendet. Zu jeder
Systemstelle werden automatisch die 50 neuesten Titel aus der SWB-Datenbank angezeigt, zu jedem Buch die
wichtigsten Bezugsquellen. BibScout ist mit RVK-Struktur im Google-Index enthalten, die Seiten werden in
Google gefunden und auch genutzt. Über BibScout auf der Website des Bibliotheksservice-Zentrum BadenWürttemberg (BSZ). - http://bibscout.bsz-bw.de/bibscout/. – Gesehen: 29.11.2006
Dazu folgend empfohlener Beitrag:
Heymanns, Wolfgang: Regensburger Verbundklassifikation und GOOGLE Index als Basis eines Systematischen
Katalogs : Präsentation auf dem Österreichischen Bibliothekartag 2006, Bregenz. - http://titan.bszbw.de/bibscout/HeymansBregenz2006.pps/file_view. - Gesehen: 20.11.2006 (Stand: 25.10.2006)
90
Dazu Lossau, Norbert: Suchmaschinentechnologie und Digitale Bibliotheken : Bibliotheken müssen das
wissenschaftliche Internet erschließen / Norbert Lossau. // In: ZfBB 51 (2004), S. 286-289
31
und besonders wichtig die Erschließung von Internetquellen des "Invisible Web", die in
kommerziellen Suchmaschinen nicht indexiert werden.91
Der Autor stellt die an der UB Bielefeld eingesetzte Suchmaschine BASE (Bielefeld
Academic Search Engine) vor. „BASE ist die multidisziplinäre Suchmaschine der Universität
Bielefeld für wissenschaftliche Internet-Quellen, die von der Universitätsbibliothek Bielefeld
basierend auf der Technologie der norwegischen Firma FAST Search & Transfer92 entwickelt
wurde.“93 BASE ist als Ergänzung zum bisherigen klassischen Rechercheangebot zu sehen
und
bietet
Material
aus
Katalogen,
Datenbanken,
zahlreichen
wissenschaftlichen
Volltextarchiven, digitalen Repositorien und Preprintservern aus der ganzen Welt.
2.4.3.1 Dandelon.com
Dandelon.com ist ein Online-Wissenschaftsportal mit einer Oberfläche, vergleichbar mit
Google und stellt eine semantische, multilinguale Suchmaschine für einzelne Bibliotheken
dar. Dandelon.com94 ist ein Produkt der Firma AGI – Information Managament Consultant95
und entwickelte sich 2005 aus den vorangegangenen Produkten intelligentSEARCH und
intelligentCAPTURE96 und baut teilweise auf ihnen auf.97 Unternehmensgründer Manfred
Hauer äußert sich folgendermaßen: „Die Effizienz heutiger Bibliotheken ist suboptimal: hohe
Kosten bei sehr niedrigem Ertrag […]. Deshalb geht es darum, Wege zu finden und auch zu
beschreiten, welche die Schätze von Bibliotheken (als Institution) effizienter an die
Zielgruppe bringen. Der Einsatz von neuem Content, neue Erschließungsmethoden,
91
Am 21.09.2006 wurde in InetBib eine Diskussion zum Thema „Ranking im Katalog (zuvor unter dem Titel:
Titelstring- und Titelanfang-Indizes) geführt, in der sich die Verfasser der Beiträge für eine Annäherung des
Angebotes von Bibliothekskatalogen an das von Suchmaschinen aussprechen. Es werden Rankingkriterien
vorgeschlagen und diskutiert. - http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/date4.html. - Gesehen 06.12.2006
92
Firma FAST. - www.fastsearch.com. – Gesehen: 20.11.2006
93
BASE. - http://base.ub.uni-bielefeld.de/index.html. - Gesehen: 20.11.2006
Eine Suche in BASE ist möglich über: http://www.base-search.net. – Gesehen: 20.11.2006
94
Dandelon.com. - http://www.dandelon.com/intelligentSEARCH.nsf/fmQSF?OpenForm&Seq=1. – Gesehen:
21.11.2006
Dandelon.com ermöglicht eine wissenschaftliche Literatursuche mit semantischer Erweiterung und Übersetzung
von 1.356.544 Fachbegriffen in 20 Sprachen in 169.932 Büchern und 438.716 Artikeln aus Landes- und
Hochschulbibliotheken in Bregenz, Vaduz, St. Gallen, Darmstadt, Gelsenkirchen, Berlin. http://www.dandelon.com/intelligentSEARCH.nsf/fmQSF?OpenForm&Seq=1. – Gesehen: 21.11.2006
95
Firma AGI. - http://www.agi-imc.de/. – Gesehen: 21.11.2006
96
Zum Indexierungssystem intelligentCAPTURE ausführlich in Kapitel 3.3.
97
Hinter Dandelon.com steckt intelligentSEARCH und dahinter das Produktionssystem intelligentCAPTURE,
dahinter linguistische Verfahren und Thesauri. IntelligentSEARCH besitzt verschiedene Funktionen: Stemming,
Fuzzy-Suche, Feldsuche, numerische Suche, Datumssuche, Termgewichtung, Boolesche Operatoren und
Abstandsoperatoren; kann in mehreren Datenbanken gleichzeitig suchen.
32
Information-Retrieval-Technologien und internationale Vernetzung sind Ansätze dazu.“98 Das
Wissenschaftsportal Dandelon.com stellt solch einen Ansatz dar.
Im
Jahre
2005
wurden
die
Wirkungen
von
der
Content-Generierung
und
Indexierungsmaschine intelligentCAPTURE an der Vorarlberger Landesbibliothek und in den
Daten der Vorarlberger Landesbibliothek unter Dandelon.com in einem Experiment
evaluiert.99 Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Tendenz, dass „normale“ OPACs bei der
Recherche schlecht abschneiden und auch die Einrichtungen, die sich z.B. der FASTSuchmaschinentechnologie bedienen, nur leicht bessere Ergebnisse erzielen. Deutlich
wirksamer in der Recherche waren zusätzlich maschinell generierte Indexate. Die Recherche
in Dandelon.com zeigte deutlich, dass reicher Content, Indexierung und automatische
Thesaurusunterstützung relevante Titel auf die erste Seite der Suchergebnisse bringen; ein
sehr klares Ergebnis zugunsten maschineller Indexierung und semantischen Retrievals.
Dandelon.com ist ein Suchportal, das auf intelligentSEARCH basiert. Es ist zugleich
Austauschzentrum für Inhalte, die andere Bibliotheken bereits erschlossen haben. Die
Bibliotheken scannen Inhaltsverzeichnisse mit dem Programm intelligentCAPTURE, ein
automatischer Online-Content-Reader (OCR)-Text wird produziert sowie eine suchbare pdfDatei und ein maschinelles Indexat erstellt. Die Ergebnisse werden in den Bibliothekskatalog
und auch in Dandelon.com exportiert. Das Portal verfügt über linguistische Ressourcen, so
z.B. semantisch vernetzte Begriffe in mehreren Sprachen. Bei der Suche werden die
Suchbegriffe um Synonyme, Unterbegriffe und Übersetzungen erweitert. Es existieren
verschiedene Suchmöglichkeiten unter intelligentSEARCH. Neben den Daten aus den
Bibliotheken sind Daten aus dem Verlag Springer und aus dem Zeitschriften- und Buchhandel
eingebunden, um zusätzlich urheberrechtlich geschützte Texte oder Abbildungen zu ergänzen
oder darauf zu verlinken.100 Informationsquellen für das Portal sind bibliografische
Kataloginformationen und Inhaltsverzeichnisse, Zeitschriftenaufsätze, E-Journals sowie
digitale Zeitschriften. Bei regionalem Bezug sind auch die Webadressen aus dem
landeskundlichen Bereich relevant.101 Jede beteiligte Bibliothek kann Dandelon.com als
zusätzliches Angebot zum eigenen Katalog nutzen. Das Portal ermöglicht eine integrierte
Recherche über all diese heterogenen Daten.102
98
Hauer: Dandelon.com, 2004, S. 2
Idee, Vorgehen, Umsetzung und Ergebnisse des Experiments bei: Hauer, Manfred: Benchmarking
Literatursuche 2005: Vergleich der Retrieval-Leistung von Bibliothekskatalogen gegen erweiterte und neue
Konzepte / Manfred Hauer. // In: ABI-Technik 25 (2005), S. 295-305
100
Vgl. Hauer, S. 300
101
Vgl. Rädler, S. 931
102
Hauer: Dandelon.com, 2004, S. 465
99
33
Abb. 4 zeigt ein Recherchebeispiel nach dem Begriff „Eishockey“. Alle Treffer werden
angezeigt. Eine Sortierung wird nach Relevanz in Prozent vorgenommen, ein Ranking nach
Autor und Erscheinungsjahr ist ebenfalls möglich. Der gewünschte Titel kann direkt
angewählt werden. Von der Verfasserin wird das Werk „Mentales Training im Eishockey“
ausgewählt und hier angezeigt. In der linken Bildhälfte sind bibliografische Information zu
finden sowie Deskriptoren und Worte, die besonders häufig im Text vorkommen, aufgeführt.
Abb. 4
Recherche in Dandelon.com nach dem Begriff „Eishockey“
http://www.dandelon.com/intelligentSEARCH.nsf/fsDocumentDispWeb?OpenFrameSet&Fra
me=Document&Src=%2FintelligentSEARCH.nsf%2F0%2F0bc6dae1678a07f9c125710d004
5c216%3FOpenDocument%26Query%3Deishockey%26AutoFramed%26Typ%3DB%26key
%3DC1256E33002DF7C1C125701A00304925. – Gesehen: 29.10.2006
Es werden Links angeboten, durch die der Recherchierende folgende Interaktionen anwählen
kann. So z. B. den Standortnachweis des Mediums in der Bibliothek, die Möglichkeit der
Weiterleitung zum Onlinebuchhändler oder auch die Option, nach weiteren ähnlichen
Treffern zu suchen oder den Titel per Mail weiterzuleiten. Auf der rechten Bildhälfte wird das
Inhaltsverzeichnis als pdf-Datei angeboten.
Ziele von Dandelon.com sind die Verbesserung des Ranking-Algorithmus, eine Recherche
nach Synonymen sowie eine optimale Abstimmung zwischen statistischen Gewichtungen.
Auf der Startseite kann der Benutzer die Suche nach dem Medientyp einschränken. Die
34
Auswahl ist zwischen Büchern, Artikeln oder Webseiten möglich. Daneben können
persönliche
Sucheinstellungen
vorgenommen
werden,
z.B.
in
welcher
Bibliothek
vorzugsweise recherchiert oder welche Wörterbücher herangezogen werden sollen. Ein
Hilfetool beschreibt die Suchmöglichkeiten und den Umgang mit Dandelon.com.
Künftige Ziele sind die Realisierung natürlichsprachiger Suchanfragen, das heißt, dass der
Inhalt des automatischen Indexats als semantisches Netz präsentiert wird. Weiterhin soll eine
automatische Übersetzung von Suchanfragen erfolgen, unterschiedliche Kontexte erkannt und
diese als Unterteilungspunkte präsentiert werden. Ein weiteres Ziel stellt die Rückkopplung
auf die Thesaurusentwicklung dar. Das heißt, dass Begriffe und Beziehungen automatisch
analysiert und aktualisiert bzw. erweitert werden.103
2.5 Zusammenfassung
Im zweiten Kapitel wird die Situation der Bibliothekskataloge beschrieben. Eine Rolle spielen
hierbei die aktuellen Probleme der Kataloge, die sich insbesondere durch die rasante und für
den Nutzer komfortable Recherche in Suchmaschinen zeigen. In Bibliothekskatalogen soll
eine einfache und schnelle Suche mit dem Ziel der Ausgabe relevanter Treffer zur gestellten
Anfrage
ohne
Schwierigkeiten
möglich
sein.
Die
in
Kapitel
2.2
vorgestellten
Nutzerbefragungen belegen die Schwierigkeiten der Nutzer im Umgang mit der Suche in
einem Bibliothekskatalog gegenüber der Recherche in einer Suchmaschine. Häufige
Aussagen von Nutzern betreffen das Unverständnis, dass eine Recherche in den Katalogen
nicht ebenso einfach zu realisieren ist, wie eine Suche bei Google. In Kapitel 2.3 wird die
Funktionsweise von Suchmaschinen vorgestellt und Fragen zur Auswahl von Dokumenten
und ihres Rankings in der Trefferliste beantwortet. Probleme werden beschrieben, die
Suchmaschinen haben. Aus den Entwicklungen in diesem Bereich und auch aus den
resultierenden Erwartungen an einen Bibliothekskatalog heraus, sind die Bibliotheken nicht
untätig geblieben und versuchen im Feld der Katalogoptimierung eine Vereinfachung der
Handhabung mit dem Katalog zu realisieren und zahlreiche weitere Serviceleistungen
anzubieten, wie Recommender-Dienste, eine vernetzte Suche mit SpiderSearch oder
Dandelon.com zeigen.
103
Vgl. Rädler, S. 936
35
3 SACHERSCHLIEßUNG
3.1 Definition, Anforderungen und Ziele
In diesem Kapitel werden Definition, Zielsetzung von Sacherschließung in Bibliotheken
erläutert und deren Methoden vorgestellt. Dabei ist automatische Indexierung bei der
Realisierung von Catalog Enrichment in den Bibliotheken ein bedeutender Ansatz und wird
ausführlich
behandelt
und
anhand
zweier
Anwendungsbeispiele
gängiger
Indexierungsverfahren anschaulich beschrieben.104 Vorgestellt und in ihrer Funktionsweise
erläutert werden die für die inhaltliche Erschließung von Dokumenten unerlässlichen
Dokumentationssprachen Klassifikationen und Thesauri. Aus beiden Bereichen werden
exemplarisch Beispiele aus der Praxis vorgestellt.105
Definition:
Im Bibliothekswesen ist die verwendete Terminologie vergleichsweise unscharf. Sowohl
Sacherschließung als auch Inhaltserschließung sind synonym in der Praxis gebräuchlich.
Folgende Definitionen von Dr. T. Seela, Professor an der HTWK Leipzig, u.a. im Fachgebiet
Sacherschließung sowie Begriffsbestimmung von Frau J. Bertram, Hochschullehrerin und
Dokumentationsspezialistin an der Fachhochschule Burgenland, werden verwendet, um die
terminologische Problematik darzustellen:
„Sacherschließung ist ein der Inhaltserschließung übergeordneter Begriff, weil man auch
sachlich erschließen kann, was nach bibliothekarischer Lesart kein ‚Inhalt’ ist, z. B. Münzen
bzw. deren eingeprägte Darstellungen oder das Wortgut einer bestimmten Sprache usw. Im
bibliothekarischen Sinne werden beide Termini überwiegend synonym gebraucht, da sich die
bibliothekarische Sacherschließung im Prinzip ausschließlich an den Inhalten von
literarischen Dokumenten orientiert.“106
„Inhaltliche Erschließung umfasst die Gesamtheit der Methoden und Hilfsmittel zur
inhaltlichen Beschreibung von Dokumenten. Dabei werden Dokumente mit einzelnen
Wörtern und/ oder ganzen Sätzen angereichert, die ihre Inhalte verdichtet darstellen. Dies
104
Catalog Enrichment wird ausführlich in Kapitel 4 behandelt. In Kapitel 5 erfolgt die Auswertung der
Befragung, die auch die Verwendung der automatischen Indexierung in der Praxis aufgreift.
105
Bei der Darstellung des Kapitels stütze ich mich größtenteils auf das Werk von Jutta Bertram: Einführung in
die inhaltliche Erschließung, 2005.
106
Definition nach Seela, Torsten. – Mail vom 30.08.2006
36
erleichtert die Wiederauffindbarkeit, ermöglicht einen schnellen Zugriff und beschleunigt die
Relevanzentscheidung.“107
Sacherschließung zielt darauf ab, Nutzern Zugang zu Inhalten von Dokumenten zu
ermöglichen und Orientierung bei der inhaltlichen Recherche zu geben. „Sie stellt damit einen
wichtigen Teilprozeß des Information Retrieval dar.“108 Die inhaltliche Erschließung besteht
aus zwei Prozessen: 1. Inhaltsanalyse, 2. Inhaltsdarstellung. Erstgenannte ist Kern und
zugleich Teilprozess jeder intellektuellen Inhaltserschließung. Sie zielt auf das Verstehen des
Dokumentinhalts ab und findet vor der Inhaltsdarstellung statt.
Anforderungen und Ziele:
Die besondere Schwierigkeit bei der Inhaltserschließung besteht darin, dass Dokumente für
einen unbekannten Nutzerkreis erschlossen werden. Es kann sich um interessierte Laien,
Schüler, Studenten und auch um Experten handeln. Nutzerinteressen können daher sehr
unterschiedlich sein und zeichnen sich oft durch Ungenauigkeit oder Unkenntnis gängiger
Terminologie aus. Die Recherchierenden haben häufig Schwierigkeiten ihr Anliegen in einer
Suchanfrage zu formulieren. „Die inhaltliche Erschließung von Informationen dient in erster
Linie dem besseren Wiederauffinden von Informationen.“109 Bei der inhaltlichen
Erschließung geht es in erster Linie um die Möglichkeit einer Suche nach Inhalten und dem
Wiederauffinden von Dokumenten entsprechend ihrem Inhalt und soll dazu beitragen,
unterschiedliche Wissensstände der Nutzer zu überbrücken und die differenzierten Anfragen
an den Computer so umzusetzen, dass die Unterschiede zwischen subjektiver Anfrage und der
Arbeitsweise des Systems verringert werden.
3.2 Methoden der Sacherschließung
Im Bibliothekswesen unterscheiden sich Methoden der Sacherschließung danach, ob mit einer
Klassifikation oder der natürlichen Sprache gearbeitet wird. Liegt bei der Erschließung eine
Klassifikation zugrunde, wird dies als klassifikatorische Inhaltserschließung bezeichnet.
Werden Schlagworte bei der Erschließung frei oder aus der Schlagwortnormdatei (SWD)
vergeben,
wird
dies
als
verbale
Inhaltserschließung
bezeichnet.110
Die
verbale
Inhaltserschließung lässt sich in Indexierung und freie verbale Erschließung unterteilen. Die
Indexierung kann frei oder mit Hilfe eines kontrollierten Vokabulars erfolgen.111 Beispiele
für kontrollierte Vokabulare sind Schlagwortlisten wie die Schlagwortnormdatei, die Library
107
Bertram, S. 18-19
Ebd., S. 19
109
Ladewig, S. 15
110
Vgl. Ebd., S. 25
111
Mehr zu kontrolliertem Vokabular (Dokumentationssprachen) in Kapitel 3.3.
108
37
of Congress Subject Headings (MeSH)112 oder ein Thesaurus. Beispiele für freie verbale
Erschließung sind: Referate, Inhaltverzeichnisse, Zusammenfassungen, Annotationen,
Auszüge, Rezension oder auch Register.113
Die
Methoden
wiederum
lassen
sich
in
automatische
und
intellektuelle
Erschließungsverfahren gliedern.114 Im folgenden Kapitel werden die Methoden der
Sacherschließung beschrieben.
3.2.1 Indexieren und Referieren
Erschließungsmethoden lassen sich zunächst in Referieren (auch als Abstracting
bezeichnet)115 und Indexieren116 unterteilen. Beim Verfassen von Referaten werden die
Inhalte von Dokumenten im Kontext wiedergegeben. Beim Indexieren werden dem
Dokument einzelne, den Inhalt beschreibende Bezeichnungen frei zugeteilt oder dem
Dokumentvokabular bzw. einer zugrunde liegenden Dokumentationssprache entnommen.117
Die Bezeichnungen, die im Zuge des Indexierens zugeteilt werden, lassen sich als Indexterme
zusammenfassen. Dies können sein: Stichwörter, freie oder gebundene Schlagwörter,
Deskriptoren oder Notationen.118 RSWK119 sind das Regelwerk für die verbale
Inhaltserschließung in deutschen Bibliotheken. Sie beziehen sich sowohl auf die freie
Vergabe von Schlagwörtern als auch auf den Gebrauch der Schlagwortnormdatei (SWD), der
dazugehörigen Dokumentationssprache.120 Es existieren verschiedene Indexiermethoden, so
bspw. gebundenes und freies Indexieren. Beim freien Indexieren werden die Indexterme frei
zugeteilt, sind also weder an Vokabular einer Dokumentationssprache noch an das
112
MesH. - http://www.nlm.nih.gov/mesh/. – Gesehen: 08.12.2006
Die MesH sind ihrem Namen nach eine Schlagwortliste. Sie werden in der Literatur jedoch meist als Thesaurus
behandelt. Eine Diskussion zur Abgrenzung der Schlagwortliste vom Thesaurus findet nicht statt und ist bei
Bertram S. 313 bzw. S. 253-262 beschrieben. Ein Vergleich der Dokumentationssprachen findet bei Ladewig, S.
76-77 statt.
113
Vgl. Ladewig, S. 17
114
Vgl. Bertram, S. 24
115
Abstracting siehe Betram, Kap. 3., S. 49 ff.
116
Beitrag von Knorz: Indexieren. // In: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis,
2004, S. 179 ff.
Empfohlen sei das Werk von Fugmann: Inhaltserschließung durch Indexieren : Prinzipien und Praxis, 1999,
welches neben Begriffserläuterung, die Problematik der Natursprache in einem Informationssystem, die
Indexsprache sowie deren Problematik behandelt. Neben der Praxis des Indexierens werden Hindernisse für die
Fortentwicklung der Informationsbereitstellung erläutert.
Zu Indexieren bei: Betram, Kap. 4, S. 67 ff.
117
Vgl. Bertram, S. 67
118
Vgl. Ebd., S. 68
119
Dazu Umlauf, Konrad: Einführung in die Regeln für den Schlagwortkatalog RSWK. - http://www.ib.huberlin.de/~kumlau/handreichungen/h66/. – Gesehen: 08.12.2006
120
Vgl. Betram, S. 69
Zur SWD. - http://www.ddb.de/standardisierung/normdateien/swd.htm. - Gesehen: 08.12.2006
38
Dokumentvokabular gebunden. Beim gebundenen Indexieren müssen die Indexterme dagegen
dem Vokabular einer Dokumentationssprache entnommen werden, so zum Bsp. gebundene
Schlagwörter, im Falle eines Thesaurus Deskriptoren oder bei einer Klassifikation
Notationen.
3.3 Automatische Inhaltserschließung
Indexieren wie Referieren können intellektuell oder automatisch erfolgen. In diesem Kapitel
wird die automatische Indexierung fokussiert. Es werden Bedeutung, Aufgaben und
Schwierigkeiten erläutert. Automatische Indexierung wird in computerlinguistische und
statistische Verfahren eingeteilt. Diese werden ebenfalls vorgestellt.
Definition:
„Unter automatischer Inhaltserschließung fasst man Verfahren zusammen, die die Prozesse
der Inhaltsanalyse und -darstellung auf maschinellem Wege leisten. Sie schließen das
automatische Abstracting und das automatische Indexieren ein.“121 Eine Einteilung des
Automatischen Indexierens findet in computerlinguistische und statistische Verfahren statt,
die sich an der Sprachoberfläche, also an den Wörtern, ihrer Struktur und ihren Bestandteilen
orientieren.122
„Computerlinguistische Verfahren identifizieren Indexterme auf Grundlage einer vorherigen
linguistischen Analyse. Sie sind abhängig vom gegebenen Sprachsystem und setzen auf eine
zuverlässige Spracherkennung bzw. einen sprachlich homogenen Dokumentbestand voraus.
Computerlinguistische Verfahren lassen sich nach der zur Anwendung kommenden Technik
in regel- und wörterbuchorientierte Verfahren unterscheiden. Regelbasierte Verfahren führen
die linguistische Analyse auf Grund von Regeln durch, die in Form von Algorithmen123
formuliert werden.“124 Wörterbuchverfahren sind Einzelfalllösungen, welche die linguistische
Analyse auf Grund eines hinterlegten Wörterbuches durchführen. Diese sind durch
aufwendige Pflege des Wörterbuches sehr zeit-, arbeits- und kostenintensiv.125 „Dass im
Bibliotheksbereich computerlinguistische Verfahren ihr Potential gut entfalten können, liegt
121
Bertram, S. 98
Automatische Indexierung erläutert bei Nohr: Automatische Indexierung, 2001, Kap. 2, S. 20, enth. Grundsätze,
Verfahrensübersicht sowie in Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis, 2004, S.
179 ff sowie ein Beitrag von Nohr: Automatische Indexierung. // In: Handbuch zur Einführung in die
Informationswissenschaft und -praxis, 2004, S. 215-225
122
Ebd., S. 24
123
Laut Bertram ist ein Algorithmus „eine Verarbeitungsvorschrift, die so präzise formuliert ist, dass sie von
einem mechanisch oder elektronisch arbeitenden Gerät durchgeführt werden kann“, S. 104
124
Bertram, S. 104
125
Vgl. Bertram, S. 106
39
vermutlich in der Art der Textmenge begründet. Durch Berücksichtigung von Titeln und
Inhaltsverzeichnissen ist der Inhalt bereits sehr verdichtet und enthält entscheidungsstarke und
relevante Terme.“126
„Unter statistischen Verfahren sind Systeme zusammengefasst, die auf Termgewichtung
beruhen. Sie vergleichen die Repräsentationen von Frage- und Dokumentinhalt miteinander
und liefern als Antwort gewichtete Treffer. Es wird zunächst untersucht, anhand welcher
Kriterien formal begründet entschieden werden kann, ob ein Wort als Suchwort taugt oder
nicht.
Die
verbleibenden
Wörter
sind
daraufhin
zu
gewichten,
inwieweit
ihre
Übereinstimmung mit dem Fragewort signifikant ist.“127
Aufgaben:
Automatische Verfahren,128 hier die computerlinguistischen Verfahren, haben die Aufgabe,
die Eliminierung von Stoppwörtern, also nicht Sinn tragenden Wörtern vorzunehmen, wie
bspw. und, der, die, das, auf, den usw. Daneben zählt eine Wortformreduktion, also eine
Reduktion grammatikalischer Flexionsformen in die Grund- oder Stammform zu den
Aufgaben. Dazu gehört ebenso das Zerlegen von Komposita in sinnvolle begriffliche
Bestandteile. Weiterhin erfolgt eine Wortgruppenerkennung, meint eine sinnvolle
Identifizierung von Wortgruppen sowie die Übertragung in ihre lexikalische Ausdrucksform.
Weiter von computerlinguistischen Verfahren zu lösende Aufgaben sind die Erkennung und
Ergänzung von Wortbindestrichtilgungen, z.B. die Umwandlung von Bibliotheks- und
Informationswissenschaft in Bibliothekswissenschaft und Informationswissenschaft sowie die
Umformung von Adjektiven in Substantive, z.B. bibliothekarisch in Bibliothek.
Vorteile:
Automatisches Indexieren ist im Vergleich zur intellektuellen Inhaltserschließung weniger
zeit-, kosten- und personalaufwendig. Die Indexierungsregeln stützen sich auf Algorithmen,
Wörterbücher oder Wortlisten. Automatische Erschließungsverfahren sind für das Indexieren
verbreiteter und weiterentwickelt als für das Abstracting und gewinnen vor allem dort an
Bedeutung, wo große Dokumentenmengen in möglichst kurzer Zeit erschlossen werden
müssen. Die erfolgreiche Anwendung automatischer Verfahren ist bislang weitestgehend auf
Textdokumente beschränkt. Der Dokumentbestand muss in jedem Fall in digitaler oder
digitalisierter Form vorliegen.129
126
Ebd. S. 110
Ebd., S. 104
128
Weitere Verfahren der automatischen Inhaltserschließung bei Bertram, S. 108 ff. Diese werden an dieser
Stelle nicht behandelt.
129
Vgl. Ebd., S. 24-25; 83
127
40
Nachteile:
Allen Verfahren gemeinsam ist, dass sie kein Verstehen von Dokumenttexten im eigentlichen
Sinne leisten können. In diesem Zusammenhang laufen automatische Verfahren sehr viel
stärker als die intellektuellen Gefahr, den beiden Grundfehlern Inhalts erschließender
Tätigkeit zu erliegen: wichtige Sachverhalte zu übergehen bzw. Unwichtige abzubilden.
Besonders bei nicht wissenschaftlichen Texten werden Nachteile der Umgangssprache,
Paraphrasen und Metaphern sowie bei Verwendung von Neologismen deutlich sichtbar.130
Anwendungsbeispiel 1 „MILOS / KASCADE“:
Aktivitäten und Projekte zugunsten einer Optimierung der Bibliothekskataloge sind keine
neue Tendenz im Bibliothekswesen. Das Projekt MILOS (Maschinelle Indexierung zur
erweiterten Literaturerschließung in Online-Systemen) und das Nachfolgeprojekt KASCADE
(Katalogerweiterung durch Scanning und Automatische Dokumenterschließung) waren von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 1997 geförderte Projekte an der Universitätsund Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf. In ihnen wurde die automatische Indexierung
erstmalig auf rein bibliothekarische Titeldaten in einem inhaltlich stark heterogenen Bestand
angewandt. Dabei kam eine Mischung aus computerlinguistischen (MILOS) und statistischen
Verfahren (KASCADE) zur Anwendung. Trotz festzustellender Erfolge, konnte sich das
Projekt nicht als Standardanwendung in Bibliotheken durchsetzen. Eine der wenigen
Ausnahmen ist die ULB Düsseldorf, die sich von der auf den RSWK basierten intellektuellen
Erschließung abwandte und frei mit anschließender Verwendung von MILOS indexiert.131
130
Vgl. Bertram, S. 100
In Lewandowski: Web Information Retrieval, 2005 erläutert L. in Kap. 10.3, S. 159-160 Klassifikation und
Thesaurus, geht auf Vor- und Nachteile ein. Kap. 10.4, S. 161-163 beschreibt L. die Clusterbildung als bereits
lang bestehende Methode.
131
Das Projekt KASCADE zielte darauf ab, neue Möglichkeiten der Inhaltserschließung und des Information
Retrieval zu entwickeln, die in Bibliotheken zum Einsatz kommen sollten.
Siehe dazu den Projektverlauf mit Vorgängerprojekten MILOS I (1993-1994) und II (1995-1996) unter:
http://www.landesbibliothek-nrw.de/home/ueber_uns/projekte/abgeschlossene_projekte/kascade/kas_proj.
Stand: 1998. - Gesehen: 06.12.2006
Lepsky, Klaus: Maschinelles Indexieren zur Verbesserung der sachlichen Suche im OPAC : DFG-Projekt an der
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf. // In: Bibliotheksdienst 28 (1994), S. 1234-1242 sowie
Lepsky, Klaus: Automatisierung in der Sacherschließung: Maschinelles Indexieren von Titeldaten. // In: Die
Herausforderung der Bibliotheken durch elektronische Medien und neue Organisationsformen, 1996, S. 223-233
und
Lepsky, Klaus: Katalogerweiterung durch Scanning und Automatische Dokumenterschließung : das DFG-Projekt
KASCADE. // In: ABI-Technik 18 (1998), S. 56-60
Oberhause, Otto: OPAC-Erweiterung durch automatische Indexierung. // In: ABI-Technik 23 (2003), S. 305-314
Betrachtung der Vor- und Nachteile von MILOS bei: Probst/Mittelbach: Maschinelle Indexierung in der
Sacherschließung wissenschaftlicher Bibliotheken. // In: Bibliothek 30 (2006), S. 172-173
In Anlehnung an die Erschließungsprojekte MILOS I und II, wurde eine empirische Untersuchung von
Titelsätzen aus dem Österreichischen Verbundkatalog durchgeführt. Ziel war die Prüfung und Bewertung der
Einsatzmöglichkeit dieses Verfahrens in den Onlinekatalogen des Verbundes. Zu lesen bei:
Sachse: Automatische Indexierung unter Einbeziehung semantischer Relationen : Ergebnisse des Retrievaltests
zum MILOS II-Projekt, 1998
41
Eine Gewichtung der Indexterme mit Hilfe statistischer Methoden findet nicht statt. Weiterhin
werden Titeldaten indexiert, nicht darüber hinaus gehende Daten, wie Inhaltsverzeichnisse
oder Volltexte.132 „Das Problem von MILOS besteht in der ‚Überholtheit’ – eine
Weiterentwicklung des Systems findet bisher leider nicht statt.“133
Anwendungsbeispiel 2 „intelligentCAPTURE“:
Das folgende Beispiel ist auf Grund der stetigen „Aufrüstung“ nach den neuesten
technologischen Werkzeugen MILOS um einiges voraus.
Eines der gängigen Indexierungssysteme stellt das System intelligentCAPTURE der Firma
AGI-Information Management Consultants dar.134 Es bedient sich der Indexiermaschine
AUTINDEX. Autindex indexiert Volltexte, enthält bereits eine statistische Komponente zur
Gewichtung der ermittelten Indexterme und arbeitet mit Analysewerkzeugen für die
natürliche Sprache, so dass Dokumente verschiedener Sprache verarbeitet werden können.
intelligentCAPTURE arbeitet unabhängig von dem verwendeten Bibliothekssystem. Das
heißt, dass der Bibliothekskatalog um intelligentCAPTURE-Indexate angereichert wird.
Bisher ist dieses Indexierungssystem noch wenig im Einsatz. Neben der Vorarlberger
Landesbibliothek in Bregenz wird es in der Bibliothek der Fachhochschule für Technik und
Wirtschaft Berlin eingesetzt. Durch intelligentCAPTURE ist es möglich, eine Indexierung
von Daten vorzunehmen, die z.B. durch die mögliche Suche in Inhaltsverzeichnissen über
standardbibliografische Daten von Bibliothekskatalogen hinausgehen.
Ein Problem ist hier der unnötige Ballast beim Retrieval. Trotz Ansätze einer Gewichtung der
Indexterme ist es nicht möglich, eine Relevanzsortierung vorzunehmen. Die Praxis verfährt
so, dass in den angereicherten Daten gesondert gesucht werden kann. Es ist eine Auswahl vor
der Recherche zu treffen. So z.B.: „Suche in Inhaltsverzeichnissen“. Um den Nutzern das
Retrieval
zu
erleichtern,
wird
den
beteiligten
Landes-,
Hochschul-
und
Universitätsbibliotheken folgende Lösung angeboten. Die durch die automatische Indexierung
gewonnen Daten werden nicht nur lokal, sondern in einem zentral gehosteten Datenpool,
derzeit beim GBV, gespeichert.135 Diese Daten sind über die Suchmaschine Dandelon.com136
recherchierbar. Der Bibliothekskatalog kann leicht auf die Suchmaschine verlinkt werden und
dort von den Ergebnissen wieder zurück zum Bibliothekskatalog. Dandelon.com bietet
132
Vgl. Probst, S. 173
Vgl. Ebd., S. 173
134
Vgl. Hauer: iCapture 1.0 bringt Inhaltsverzeichnisse in Bibliothekssysteme und verbessert die Recherche, S.
49
135
Über die Vorteile der zentralen Speicherung im Datenpool für die Bearbeitungsprozesse bei Probst, S. 175
136
Zu Dandelon.com ausführlich Kap. 2.4.3.1.
133
42
darüber hinaus auch ein Relevance Ranking an. Für ein noch besseres Retrieval und eine
weitere Optimierung des Angebots wird das System fortwährend weiterentwickelt.137
3.4 Dokumentationssprachen
Damit der Benutzer ein Medium bzgl. seiner Rechercheanfrage in Beständen ausfindig
machen kann, werden Bestände von Bibliothekaren nach formalen und inhaltlichen Kriterien
erschlossen. Wie bereits angemerkt, erfolgt die bibliothekarische Sacherschließung entweder
durch eine Klassifikation oder mittels verbaler Sacherschließung.138 Eine Kombination beider
ist ebenfalls in der bibliothekarischen Praxis üblich.
„Dokumentationssprachen139 sind spezifische Hilfsmittel für die Inhaltserschließung, die ein
verbindliches Vokabular für die Erschließung und die Recherche bereitstellen. Darunter „[…]
versteht man die Gesamtheit aller Begriffe und ihrer sprachlichen Ausdrücke, die […] dem
Indexieren […] und dem gezielten Wiederauffinden [von Dokumenten] dienen.“140
Vorteile:
„Anders als die natürliche Sprache kommen Dokumentationssprachen weitestgehend ohne
Kontext und sprachliche Redundanz aus. Dokumentationssprachen reduzieren die
Vielgestaltigkeit der natürlichen Sprache und machen Begriffsbeziehungen transparent. Sie
repräsentieren den Dokumentinhalt in komprimierter Form und erleichtern dem Nutzer
dadurch den Zugang.“141
Nachteile:
„Dokumentationssprachen, die von Normung und Standardisierung leben, laufen Gefahr zu
veralten. Es ist ein immenser Aufwand damit verbunden, am aktuellen Stand der
Wissenschaft orientiert zu sein. Das Vokabular kann kaum schnell genug an die aktuellen
Entwicklung der Forschung angepasst werden. Auch eignen sich Dokumentationssprachen
wenig für die Bereiche, denen kein allgemein akzeptiertes Vokabular zugrunde liegt.“142
137
Vgl. Probst, S. 173-174
Methoden der Sacherschließung siehe Kapitel 3.2.
139
Als Synonym wird auch „Kontrolliertes Vokabular“ verwendet. Zur Diskussion über Notwendigkeit und
Zukunft von Dokumentationssprachen sei folgender Beitrag empfohlen:
Semenova, Elena: Dokumentationssprache – ja oder nein? : der Weg zur Entscheidung / Elena Semenova. // In:
Information – Wissenschaft & Praxis 57 (2006), S. 157-161
140
Probst., S. 127
141
Ebd., S. 128
142
Ebd., S. 129
138
43
Typologie:
Dokumentationssprachen werden dahingehend differenziert, welche sich auf natürliche und
welche sich auf künstliche Sprache gründen.143 Dies sind Thesauri und Klassifikationen. „Im
Informations- und Dokumentationsbereich (IUD) versteht man unter einem Thesaurus eine
natürlichsprachige Dokumentationssprache zur inhaltlichen Feinerschließung.“144 Eine
Klassifikation ist im Kontext der IUD „[…] eine künstlichsprachige Dokumentationssprache
zur inhaltlichen Groberschließung.“145 Es folgen zwei Beispiele für einen Thesaurus bzw. eine
Klassifikation. Diese werden in ihrer Funktionsweise und Bedeutung erläutert. Für den
Thesaurus ist das die SWD und als Beispiel einer Klassifikation wird die Dewey Decimal
Classifikation (DDC)146 näher vorgestellt.
Thesaurus - Die Schlagwortnormdatei (SWD)147:
Problem:
Eine der größten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit verbaler Sacherschließung ist die
Uneindeutigkeit
der
natürlichen
Sprache.
Dazu
zählen
bspw.
Synonyme,
meint
unterschiedlich sprachliche Benennungen für dasselbe Objekt. Daneben sind auch Homonyme
zu nennen. Homonyme sind gleiche Bezeichnungen für unterschiedliche Begriffe, welche
durch Hinzufügen eines Sachwortes eindeutig gemacht werden können.148 Deshalb werden
normierte oder terminologisch kontrollierte Vokabulare verwendet. Daraus resultiert, dass
Uneindeutigkeiten der natürlichen Sprache durch den Nachweis begrifflicher Beziehungen
aufgelöst werden.149
143
Vgl. Ladewig, S. 47
Bertram, S. 209
Zu Begriff, Struktur, Entstehungsgeschichte sowie terminologischer Kontrolle, Darstellung, Erstellung und
Pflege von Thesauri ausführlich bei Bertram, Kap. 11, S. 209-234 sowie bei Ladewig, Kap. 5.3, S. 50-66
Anschaulich beschrieben bei Brühl, S. 20
145
Ebd., S. 150
Zu Begriff, Funktion, Anwendung, Konzeption sowie Hierarchierelation und Notationen ausführlich bei:
Bertram, Kap. 8, S. 149-165 sowie Arten und Beispiele für Klassifikationen in Kap. 9, S. 167-185
Bei Ladewig Kap. 5.4, S. 66-76 ; anschaulich beschrieben mit Abbildungen bei:
Brühl, S. 17-19 sowie in: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis, S. 127 ff
Bei Gaus: Dokumentations- und Ordnungslehre, 2005, S. 68-75
146
Bei Bertram Kap. 10, S.189-207 werden Beispiele für Klassifikationen vorgestellt, Kap. 12, S. 239-251
behandelt Beispiele für Thesauri.
147
Ob die Schlagwortnormdatei als Thesaurus bezeichnet werden kann, ist innerhalb der Fachöffentlichkeit nicht
unumstritten. Während manche Autoren diese Frage überzeugt bejahen, verneinen sie andere. Letztendlich hängt
die Antwort im Wesentlichen davon ab, wie der Begriff Thesaurus genau definiert wird. Siehe bspw. Definition
Thesaurus nach DIN 1463.
148
Vgl. Ladewig, S. 141.
Bsp. für Homonyme: Schloss, Bank.
149
Terminologische Kontrolle Vgl. Ladewig, S. 149
144
44
Aufbau:
Grundlage für die SWD sind die RSWK.150 Die Sacherschließung mittels der RSWK ist im
deutschsprachigen
Raum
verbreitet.
In
Deutschland
kooperieren
Die
Deutsche
Nationalbibliothek und die deutschen Bibliotheksverbünde in Regelwerksfragen sowie beim
gemeinsamen Wortschatz der SWD.151 Die SWD ist ein kontrolliertes Schlagwortsystem, das
zur Sacherschließung in Bibliotheken eingesetzt wird. Die SWD enthält etwa 600.000
Deskriptoren und rund 700.000 Nichtvorzugsbenennungen,152 wie homonyme Bezeichnungen
mit Verweisen auf einen Deskriptor. Die Aufnahme von Schlagworten in die SWD ist in den
RSWK festgelegt. Die SWD bietet einen normierten, terminologisch kontrollierten
Wortschatz. Sie enthält Ansetzungs- und Verweisungsformen von Schlagwörtern, die alle
Fachgebiete und Schlagwortkategorien umfassen.153
Ziele und Nutzen:
Der Beitrag der SWD für die Effizienz des Erschließungsverfahrens nach den RSWK ist wie
folgt zu beschreiben: „Von Ertrag und Qualität her verbessert die Arbeit mit Deskriptoren als
eigenständige Normdaten eine kontrollierte, redundanzfreie sachliche Erschließung und
Recherche […]. Denn der Schlagwortsatz bündelt alle orientierenden Daten zu
Einzeldeskriptoren, Informationen, die bei der herkömmlichen Erschließung im analogen
Medium über den gesamten Zettelkatalog verstreut waren.“154 Weitere Vorteile sind zum
Einen die Ersparnis von Mehrfacharbeit, indem die SWD mit dem Bibliothekskatalog über
eine Datenbankverwaltung verbunden ist. Das heißt, dass Änderungen eines Normdatensatzes
automatisch in allen Titelsätzen angepasst werden. Zum Anderen ist die Kooperation zur
Aktualisierung und Pflege herauszuheben. Schlagwortsätze und vorgenommene Änderungen
an Deskriptoren können von allen Katalogisierungspartnern als Fremddaten übernommen
werden. Dies bedeutet eine erhebliche Kostenersparnis und Vermeidung von Doppelarbeit.155
150
Regeln für den Schlagwortkatalog : RSWK. - 3. Aufl., Stand 2002. – Frankfurt a. M. : Die Deutsche
Bibliothek sowie die 3. Ergänzungslieferung der RSWK, 2005
http://www.d-nb.de/standardisierung/pdf/rswk_erg_3.pdf. - Gesehen: 10.12.2006
Praxisregeln zu den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) und der Schlagwortnormdatei (SWD). – 3.
Aufl., Stand 2004. - Frankfurt a. M. : Die Deutsche Bibliothek
151
Vgl. Flachmann, S. 764
152
Vgl. Mahlmann-Biehler, Bl. 10
Bei Ladewig ist ein Deskriptor eine für ein Informationssystem genormte Bezeichnung, die für die Indexierung
und das Retrieval zugelassen und verbindlich ist. Es ist die Repräsentation eines thesaurusmäßig abgebildeten
Begriffsatzes. Deskriptoren sind verbindliche Schlagwörter, die zur inhaltlichen Kennzeichnung von
Dokumenten verwendet werden und terminologisch kontrolliert sind, S. 138
153
Zur SWD. - http://www.ddb.de/standardisierung/normdateien/swd.htm. - Gesehen: 10.12.2006
154
Flachmann, S. 771
155
Vgl. Ebd., S. 773-774
45
Ausblick:
2001 konstituierte sich die „Expertengruppe RSWK-SWD“,156 die die Aufgabe übernahm,
Überlegungen zu Revisionen des kontrollierten Vokabulars in der SWD anzustellen und
strukturelle Erweiterungen der SWD zu erarbeiten. Daneben stellt die weitere Struktur der
SWD-Kooperation
eine
Herausforderung
dar.
So
war
es
notwendig,
Indexierungskompetenz neben den bisherig beteiligten Einrichtungen zu gewinnen.
weitere
157
Neben
der SWD im deutschsprachigen Raum existieren Normdateien für Schlagwörter auch in
anderen Ländern. Das französische Pendant zur SWD ist RAMEAU (Répertoire d'autoritématière encyclopédique et alphabétique unifié), die US-amerikanische Normdatei sind die
LCSH (Library of Congress Subject Headings).
Ein durchgeführtes Kooperationsprojekt MACS (Multilingual Access to Subjects), welches
das Ziel verfolgt, vorhandene sprachliche Barrieren im Bereich der Normdateien zu
überwinden. „Ziel ist es, eine Verbindung zwischen den Schlagwörtern der drei
Schlagwortnormdateien Rameau, (LCSH) und Schlagwortnormdatei (SWD) herzustellen.“158
1997 startete das Projekt in Kooperation der Schweizerischen Nationalbibliothek als
Projektleiterin gemeinsam mit Der Deutschen Bibliothek, der Bibliothèque Nationale de
France sowie mit der British Library.159 Das Projekt endete 2004 mit viel versprechenden
Ergebnissen. So wurde u.a. eine Methode zur Selektion von Schlagwörtern entwickelt, die das
Auffinden von Äquivalenzen erleichtert. Darüber hinaus konnte die Sacherschließung von
Werken verglichen werden, die in den drei Indexierungssprachen bereits erschlossen worden
waren.160
Klassifikation – Dewey Decimal Classifikation (DDC):
Geschichte der DDC und das Projekt DDC deutsch
Die im angloamerikanischen Raum sehr weit verbreitete Deweysche Dezimalklassifikation161,
1873 von Melvil Dewey erfunden, existiert erstmalig als deutsche Vollausgabe (DDC 22).162
156
Protokolle der Sitzungen der Expertengruppe RSWK-SWD unter:
http://www.ddb.de/standardisierung/afs/afs_prot.htm. - Gesehen: 11.12.2006
157
Vgl. Flachmann, S. 786
Zur weiteren Vertiefung sei der Aufsatz empfohlen von Flachmann, Holger: Zur Effizienz bibliothekarischer
Inhaltserschließung. // In: Bibliotheksdienst 38 (2004), S. 745-773
158
MACS : Digital Library Forum. - http://www.dl-forum.de/deutsch/projekte/projekte_2144_DEU_HTML.htm.
- Gesehen: 11.12.2006. - Projektinformation
159
Vgl. About MACS. - https://macs.vub.ac.be/pub/about. - Gesehen: 11.12.2006
160
MACS / Schweizerische Nationalbibliothek
http://www.snl.admin.ch/slb/slb_professionnel/projektarbeit/00729/00733/index.html?lang=de. – Gesehen:
11.12.2006 sowie Informationen zu einer Weiterführung des Projektes.
161
Homepage der DDC (in engl. Sprache): http://www.oclc.org/dewey/about/default.htm. - Gesehen: 10.12.2006
162
Seit 2003 ist die 22. Ausgabe, „DDC 22“, im Umlauf. Diese wurde ins Deutsche übersetzt und wird nun
zunehmend in deutschen Bibliotheken eingesetzt. Dewey-Dezimalklassifikation und Register : DDC 22 / begr.
von Melvil Dewey. Hrsg. von Joan S. Mitchell – Dt. Ausg. - München : Saur, 2005
46
„Die DDC ist das weltweit am häufigsten verwendete Klassifikationssystem, sie wird in mehr
als 150 Staaten genutzt und liegt in mehr als 30 Sprachen vor.“163 Die Deutsche
Nationalbibliothek hat mit dem Bibliografiejahrgang 2006 mit der Vergabe von DDCNotationen begonnen.164 Die Einführung der DDC soll den Austausch und die Übernahme
sowie den Zugriff auf Fremddaten, vor allem aus dem angloamerikanischen Sprachraum,
erleichtern.
Aufbau:
Die DDC gehört zu den größten Universalklassifikationen, die den Anspruch hat, alle
Wissensgebiete abzudecken. Sie betrachtet die Wissensgebiete von einem universalen
Standpunkt aus, ist international verbreitet und akzeptiert. „Geistige Grundlage für Deweys
System ist die Unterteilung des gesamten Wissens in zehn Hauptklassen und sieben
Facetten,165 jede Hauptklasse wird wiederum in zehn Unterklassen, jede Unterklasse in zehn
weitere Unterklassen unterteilt.“166 Dieses Unendlichkeitsprinzip hat zum Ziel, noch so
kleinste Sachverhalte abzubilden. Themen werden vom Allgemeinen zum Speziellen hin in
diesem dezimalen System abgebildet. Das in der Klassifikation benutzte Zahlensystem
(Notation) sind arabische Ziffern von 0 bis 9 auf jeder Ebene der Hierarchie. Jede zusätzliche
Ziffer bedeutet somit eine Spezifizierung des Themas.
Folgend die zehn Hauptklassen mit den Notationen:167
000
Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke
100
Philosophie, Parapsychologie und Okkultismus, Psychologie
200
Religion
300
Sozialwissenschaften
400
Sprache
500
Naturwissenschaften und Mathematik
163
Chan, S. 25
Siehe dazu eine Pressemitteilung der Deutschen Nationalbibliothek vom 20. April 2005. http://www.ddb.de/aktuell/presse/pressemitt_ddc.htm. - Gesehen: 08.12.2006
Die Deutsche Nationalbibliografie dient der bibliografischen Verzeichnung aller in Deutschland erscheinenden
Veröffentlichungen. - Gliederung der Deutschen Nationalbibliografie und des Neuerschienungsdienstes. http://www.ddb.de/service/zd/gliederung_dnb.htm. - Gesehen: 08.12.2006
Für die Reihe A (Buchhandelsveröffentlichungen) wird die Erschließung mit RSWK-SWD ab
Bibliografiejahrgang 2007 durch DDC-Notationen ergänzt.
Die Reihen B (Nicht-Buchhandelsveröffentlichungen) und H (Hochschulschriften) werden bereits ab dem
Bibliografiejahrgang 2006 durchgängig mit DDC-Notationen erschlossen.
165
Bei Chan, S. 112 auch Standardschlüssel genannt, sind diese Notationen solche, die häufig vorkommende
physische Formen (Wörterbücher oder Zeitschriften) oder Herangehensweisen bei jedem Thema oder Fachgebiet
wiedergeben. Kapitel 8, S. 112-148 informiert ausführlich und mit Beispielen über Verwendung der
Standardschlüssel.
166
Ebd., S. 19
167
Ebd., S. 28
Mehr Informationen zu den Hauptklassen bei Chan in Kapitel 4, S. 57 ff
164
47
600
Technik und Technologie
700
Künste, Bildende und Angewandte Kunst
800
Literatur (Belletristik) und Rhetorik
900
Geschichte, Geografie und Hilfswissenschaften
Über die Jahre hinweg hat sich die DDC in ein modernes Klassifikationsschema gewandelt,
das sich an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen anpasst. Trotzdem
sind bestimmte Grundprinzipien aus der Zeit Deweys beibehalten worden: so die Einteilung
in die Fachgebiete nach den akademischen Disziplinen Ende des 19. und Anfang des 20.
Jahrhunderts. Die Einteilung der hierarchischen Struktur vom Allgemeinen zum Speziellen
sowie die Notationshierarchie sind ebenfalls übernommen worden. Das heißt, allgemeine
Themen werden durch eine Notation mit weniger Ziffern, spezifische Themen mit mehreren
Notationen abgebildet. Darüber hinaus stehen Themen, die inhaltlich verwandt sind, auf der
gleichen Hierarchieebene.168
Beispiel:
Eine Ziffer steht für eine Hauptklasse. 5 steht für Naturwissenschaften. Da die Notationen
mathematisch betrachtet Dezimalzahlen sind, wird so geschrieben: .5 Naturwissenschaften.
Die .5 wird erweitert, um die Unterteilung der Naturwissenschaften anzuzeigen; d.h.: .59 steht
für Tiere, .599 für Säugetiere, .5996 für Huftiere, .59963 für Paarhufer, .599633 für Schweine
und .5996332 für Wildschweine.169 Da mitunter eine sehr lange Zahlenreihe entstehen kann,
wurde beschlossen, dass keine DDC-Notation weniger als drei Ziffern haben soll. Dabei
werden rechts oder links zusätzlich Nullen angehangen, so zum Bsp.: 001, 101, 100. Bzgl. der
Übersichtlichkeit der langen Notation ist es üblich, nach jeder dritten Ziffer einen Punkt zu
setzen.170
168
Vgl. Chan, S. 26 f
Bsp. bei Chan, S. 27
170
Chan informiert in ihrem Werk ausführlich und detailliert in 13 Kapiteln über die DDC, den Aufbau und
Struktur, Organisation der Haupttafeln, gibt Anweisung zu Inhaltsanalyse und Klassifikation eines Dokuments.
Darüber hinaus sind Anleitung zur Benutzung der Praxishilfe und des DDC-Register hinzugefügt sowie
Informationen zu Hilfstafeln in dem umfangreichen Werk von Chan gegeben.
Bertram gibt kurz und knapp in Kap. 10, S. 190-207, Beispiele für Universalklassifikationen und wichtige
internationale Spezialklassifikationen an.
Hingewiesen sei zur tieferen Einarbeitung der Vorbereitungen des Projektes „DDC deutsch“ auf das vorgelegte
Material der Arbeitsgruppe Klassifikatorische Erschließung: Einführung und Nutzung der Dewey Decimal
Classification (DDC) im deutschen Sprachraum, 2000. Die AG gibt Auskunft über Ziele und Nutzen des
Einsatzes von Klassifikationssystemen für das Online-Retrieval und in OPACs und geht auf inhaltliche Probleme
einer deutschen DDC-Ausgabe sowie deren Organisation und Pflege ein.
Empfehlenswert ist das Werk von Brühl: Thesauri und Klassifikationen, 2005. Es enthält einen Überblick über
vorhandene Thesauri und Klassifikationen und liefert detaillierte Beschreibungen zu Beispielen aus
Naturwissenschaft, Wirtschaft und Technik.
Lorenz: Klassifikatorische Sacherschließung, 1998, gibt eine Einführung in das Thema der klassifikatorischen
Sacherschließung und gibt in komprimierter Form grundsätzliche Fragestellungen und Lösungsansätze wieder.
169
48
3.5 Zusammenfassung
Das Kapitel informiert über die Bedeutung der Sacherschließung für Bibliotheken und gibt
einen
ausführlichen
Überblick
über
die
Methoden,
die
bei
bibliothekarischer
Sacherschließung zur Anwendung kommen. Dabei gerät besonders die automatische
Indexierung in das Blickfeld und wird mit zwei praxisrelevanten Beispielen für
Indexierungssysteme,
MILOS/KASCADE
und
intelligentCAPTURE,
anschaulich
beschrieben. Die sachliche Erschließung nimmt für den Nutzer eine hohe Stellung ein, wendet
sich dieser zumeist mit einer inhaltlichen Anfrage an die Bibliothek, so bspw.: „Ich suche ein
Buch über Eishockey!“ In elektronischen Bibliothekskatalogen besteht die Hälfte von
Rechercheanfragen aus sachlichen Sucheinstiegen.171 Es liegt im Interesse des Nutzers, die
unmittelbar verfügbare Literatur schnell und vergleichsweise einfach zu ermitteln. Hierfür
bietet die bibliothekarische Sacherschließung über alle Fächer hinweg einheitliche und
gleichförmige Recherchemöglichkeiten. Es wird erläutert, wie die bibliothekarische
Sacherschließung erfolgt. Eine Veranschaulichung erfolgt durch Beispiele für eine
Klassifikation bzw. einen Thesaurus. Ziel ist es, dem Leser die Praxis der Sacherschließung
im bibliothekarischen Alltag zu vermitteln.
Daneben wird deutlich, dass in stärkerem Maße Aktivitäten von Bibliotheken auf dem Gebiet
der automatischen Indexierung stattfinden und dass automatischen Verfahren neben der
intellektuellen Sacherschließung hohe Bedeutung beigemessen werden. Das Wissen um
Funktion und Vorgehensweise bei der inhaltlichen Erfassung von Dokumentinhalten nach
bestimmten Kriterien und Vorgaben ist Voraussetzung für die Diskussion des Themas der
Diplomarbeit: „Ist Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung?“.
Zusammenfassend lassen sich die Aussagen von Bernhard Eversberg auf der Tagung der
Gesellschaft für Klassifikation am 09.03.2004 anführen. Dort äußert er sich unter dem Thema
„Sachliche Erschließung : eine Angabe mit vielen Facetten“ und geht von folgenden
Aussagen aus:
Neben Grundsätzlichem zur Sacherschließung, erläutert der Autor Beispiele und gibt einen Ausblick auf die
weitere Bedeutung und Entwicklung der klassifikatorischen Sacherschließung.
Ein bibliothekarisches Standardwerk liegt mit Buchanan: Bibliothekarische Klassifikationstheorie, 1989 vor.
Dieses ältere Werk hat nichts an Aktualität eingebüßt, informiert es den Leser in anschaulicher und detaillierter
Weise die Theorie der Klassifikation und erläutert die wichtigsten existierenden Klassifikationssysteme.
Bernd Lorenz: Systematische Aufstellung in Vergangenheit und Gegenwart, 2003. Inhalt des Werkes sind neben
allgemeinen Informationen zu bibliothekarischen Aufstellungssystematiken, ein geschichtlicher Abriss sowie die
Vorstellung einiger aktueller Aufstellungssystematiken, darunter such die DDC. Detailliert werden die
Aufstellungssystematiken miteinander verglichen. Dieses Werk ist ein praxisrelevanter Beitrag zu Verwendung
und Nutzen von Klassifikationen in der bibliothekarischen Praxis.
171
Vgl. Flachmann, S. 746
Zur Problematik des Retrievals in Bibliothekskatalogen siehe ausführlich in Kapitel 2.2.
49
•
„Das vollautomatische Wort-Indexieren des Datenmaterials allein ist völlig unzureichend
•
Schlagwörter können nicht allen Fragestellungen gerecht werden
•
Größere Bestände sind nirgends vollständig konsistent sachlich erschlossen
•
Ein virtueller Sachkatalog (Simultansuche in mehreren Katalogen) ist deshalb Utopie
•
ABER: Die sachliche Suche hat aus Nutzersicht einen höheren Stellenwert als die formale
Suche
•
UND: Nutzer wollen verbal suchen – das Denken in Klassen und Hierarchien ist schwer
vermittelbar.“172
172
Eversberg. - http://www.allegro-c.de/formate/se.htm. - Gesehen: 11.12.2006
50
4
CATALOG ENRICHMENT
4.1 Definition
Einführung:
In diesem Kapitel geht es um Definition, Zielsetzung und Realisierung von Catalog
Enrichment. Es existiert keine für alle Einrichtungen allgemein gültige Verfahrensweise in
der Umsetzung und technischen Realisierung von Catalog Enrichment. So wird an dieser
Stelle anhand eines Beispiels exemplarisch versucht, eine Beschreibung vorzunehmen, die
dem Leser einen Überblick bzgl. der technischen Realisierung von Kataloganreicherung
gibt.173
Begriff:
In der deutschen bibliothekarischen Praxis existiert kein einheitlicher Terminus. Für
„Kataloganreicherung“ werden verschiedene Begriffe in unterschiedlicher Schreibweise
verwendet. So findet sich in der Fachliteratur neben der deutschen Bezeichnung
„Kataloganreicherung“ die englische Angabe „Catalog Enrichment“. Auf den Seiten des hbz
wird in anderer Schreibweise die Bezeichnung „Catalogue Enrichment“174 verwendet. Im
Englischen taucht ebenfalls die häufige Verwendung von „Enriched Content“ auf. Bei
Recherche nach Material zum Thema fällt auf, dass die Einrichtungen die Bezeichnung
„Catalog Enrichment“ bzw. in anderer Schreibweise, „Catalogue Enrichment“, verwenden.
Auf Grund besserer Lesbarkeit und der am meist verwendeten Bezeichnung in der
Fachliteratur, nutze ich im Folgenden den im deutschen Sprachgebrauch auch verwendeten
Begriff „Kataloganreicherung“ bzw. „Catalog Enrichment“. Dies bezieht andere existierende
Bezeichnungen in die Darstellungen mit ein.
Definition:
In der Fachliteratur finden sich unterschiedliche Definitionen. Folgende Definition des
Hessischen BiblitheksInformationsSystems (HeBIS) fasst bisherige Beschreibungen zu
Catalog Enrichment in der bibliothekarischen Fachliteratur treffend zusammen:
„Mit dem Begriff Kataloganreicherung bezeichnet man beschreibende Elemente zu einer
Publikation, die über die reguläre Formal- und Sacherschließung hinaus einem Katalogisat
beigegeben werden: Inhaltsverzeichnisse, Abstracts, Abbildungen (z.B. Umschlag), Auszüge
173
Der aktuelle Stand bzgl. Catalog Enrichment in einzelnen Verbünden und Einrichtungen wird an Hand der
Auswertung der Fragebögen in Kapitel 5 erläutert. Dazu dient dieses Kapitel als Voraussetzung und legt
Grundlagen der im folgenden Kapitel behandelten Thematik.
174
Catalogue Enrichment. – http://www.hbz-nrw.de/angebote/catalogue_enrichment/. – Gesehen: 06.12.2006
51
(Vorwort, einzelne Textseiten, Index), Autorenbiografien, Rezensionen, Leserkritiken,
Verlagstexte.“175
4.2 Anliegen und Ziele
An folgendem Beispiel wird das Anliegen, welches Bibliothekare mit dem Angebot des
Catalog
Enrichment
haben,
verdeutlicht.
Nachstehendes
Problem
könnte
ein
Bibliotheksbenutzer bei der Suche haben.
Ein typische Rechercheanfrage eines Nutzers lautet: Eishockey. Dies führt u.a. zu dem Titel:
„Mentales Training im Eishockey : ein Handbuch für Trainer und Spieler“. Die Fragen des
Nutzers an die bibliografische Beschreibung des Titels sind: 1. Haben Klaus Schröder und
Oliver Stoll in diesem Werk auch über Stressbewältigung publiziert? 2. Wird die Thematik
„Team“ und die Problematik der Integration neuer Spieler ebenfalls behandelt?
Problem:
Der Titel und der Zusatz geben darüber nur in geringem Maße Auskunft. Wahrscheinlich
erfolgt eine Bestellung oder Ausleihe „auf Verdacht“ oder der Nutzer greift auf die Angebote
von Online-Buchhandlungen zurück und informiert sich dort über weitere Inhalte des Buches.
Die Nutzung des Bibliothekskatalogs als Rechercheeinstieg ist in vielen Fällen nicht zufrieden
stellend. Bisherige konventionelle Verfahren sind nicht mehr ausreichend.176 „Mitunter sind
Titel mehrfach, gar nicht, in einem Verbund, im anderen aber nicht bzw. in den verschiedenen
Verbundsystemen unterschiedlich sachlich erschlossen.“177 Die bisherige Formal- und
Sacherschließung hilft oft nicht bei der Beurteilung der Relevanz eines Titels. Frau Röper
(hbz) kritisiert auf der hbz-Verbundkonferenz Ende Oktober 2006, dass Metadaten in
Bibliothekskatalogen nicht immer aussagekräftig sind.178
Ziele:
Oberstes
Ziel
von
Kataloganreicherung
ist
es,
die
Bibliothekskataloge
an
die
Nutzerbedürfnisse anzupassen, die sich hinsichtlich einer einfachen Bedienungsoberfläche
und
komfortablen
Recherche
in
Suchmaschinen
verändert
haben.
Angebotene
Zusatzinformationen sollen den Informationsgehalt des Katalogisats vermehren und die
Erschließungsqualität verbessern. Mit Hilfe von Catalog Enrichment ist es möglich,
persistenten Zugang zu vorhandenen Informationen zu gewährleisten. Ziel ist es, mit einem
175
HeBIS-Handbuch. - http://www.hebis.de/bib/arbeitshilfen/hebishandbuch/suchen_handbuch.php?we_objectID=6467&pid=312. – Gesehen: 06.12.2006
176
Siehe Kapitel 2.2.
177
Mallmann-Biehler, Bl. 6
178
Vgl. Röper, S. 3
52
Link zu allen verfügbaren Zusatzinformationen zu gelangen.179 Dem Nutzer wird durch die
Bereitstellung der Zusatzinformation Orientierung gegeben, ob der gefundene Titel seinen
Vorstellungen und Anforderungen entspricht. Somit können in Bibliotheken anreichernde
Elemente unnötig aufgegebene Medienbestellungen vermeiden bzw. verringern und somit frei
gewordene Kapazitäten dem Nutzer gewidmet werden.
Von besonderer Bedeutung für das Retrieval ist die Frage, ob die Zusatzinformationen selbst
recherchiert werden können, also mit der OPAC-Recherche direkt durchsucht werden, oder
„nur“ ein Link zu den Zusatzinformationen führt. Mit der möglichen Suche in den
Inhaltsverzeichnissen eröffnet sich ein neuer und tiefer Rechercheeinstieg.180 Bibliotheken
erhoffen sich eine erhebliche Verbesserung der Recherchequalität und somit eine
zielgerichtete Nutzung des Bestandes.
Auswahl:
Anreichernde Elemente können von externen Dienstleistern, wie z.B. von Verlagen, bezogen
werden oder durch die Bibliotheken erfolgen, indem diese das Material scannen. Zahlreiche
Bibliotheken mit Sondersammelgebietsfunktion beteiligen sich am Catalog Enrichment,181 so
dass häufig diese Bestände für das Scannen der Inhaltsverzeichnisse herangezogen werden. In
den Einrichtungen werden ebenfalls Inhaltsverzeichnisse der Neuzugänge oder retrospektive
Altbestände ausgewählt.182
Durch eine Koordinierung der fachlichen Auswahl der anzureichernden Bestände kann
erreicht
werden,
dass
ein
einmaliger
Aufwand
in
der
Erfassung
erfolgt.
Die
Zusatzinformationen können allen Bibliotheken des Verbundes und den beteiligten
Kooperationspartnern zur Verfügung stehen.183
179
Vgl. Gerland: Kataloganreicherung und Reference Linking, S. 4, 9, 12
Ausführlich dazu in Kapitel 5.
181
Mehr zu Sammelschwerpunkten deutscher Bibliotheken unter: http://webis.sub.uni-hamburg.de/. - Gesehen:
06.12.2006.
182
In der durchgeführten Erhebung wird in Frage 4.1 die Auswahl der Bestände für das Catalog Enrichment
erfragt. Die Auswertung der Antworten befindet sich in Kapitel 5.
183
Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 10
180
53
4.3 Rechtslage
Kataloganreicherung ist vor allem in und durch Online-Buchhandlungen bekannt. Amazon.de
bedient sich dieses Angebots, um den Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern. Catalog
Enrichment ist also keine „Erfindung“ von Bibliotheken, sondern bereits seit einigen Jahren
ein erfolgreiches Mittel des Kundenservices in der freien Wirtschaft. Wenn Bibliotheken
Informationen von Verlagen für ihre Zwecke übernehmen möchten, ergeben sich rechtliche
Bestimmungen, die es vorab zu klären gilt. Folgende Aussage zur Verwendung von
Verlagsinformationen macht Herr Dr. Sprang, Justiziar des Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels:
„Die Verlage sind regelmäßig einverstanden, dass diese ohnehin zur Werbung gedachten
Texte
auch
in
Bibliothekskataloge
aufgenommen
werden.
Deshalb
haben
sich
Bibliotheksverbände und Börsenverein darauf verständigt, dass Nutzungen von Klappentexten
in Bibliothekskatalogen auch ohne ausdrückliche Genehmigung zulässig sind.“184 Anders
verhält es sich bei Coverscans, sog. Umschlagabbildungen. Dort wird von einer
ungenehmigten Nutzung in Bibliothekskatalogen abgeraten, da die Verlage oft Lizenznehmer
anderer Rechteinhaber wie Fotografen, Künstler, Bildagenturen etc. sind.185 Zur Problematik
Coverscan äußert sich die Rechtskommission des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V.
(DBV): „Die DBV-Rechtskommission hält es für urheberrechtlich fragwürdig, wenn eine
Bibliothek ihren OPAC mit Coverabbildungen anreichert. Wenn eine Bibliothek die
Coverabbildung eines Buches in ihren im Internet frei zugänglichen OPAC einfügt, dann
macht sie damit ein fremdes Werk ‚öffentlich zugänglich’ (§ 19a UrhG),186 da das Cover als
eigenständiges Werk urheberrechtlich geschützt ist. Das Zitatrecht § 51 UrhG hilft insoweit
nicht weiter, da der OPAC kein ‚wissenschaftliches Werk’ im Sinne des Gesetzes sein
dürfte.“187 Die Bibliotheken müssten bei jedem Rechteinhaber eine Erlaubnis einholen, um
das Problem zu umgehen und Coverabbildungen bedenkenlos zur Verfügung zu stellen.
Der Aufwand ist dabei jedoch in keiner Weise zu bewältigen und auch nicht sinnvoll, da
wissenschaftliche Bibliotheken an relevanten Informationen interessiert sind, die sich zumeist
im Inhaltsverzeichnis befinden. Informationen des Covers, wie Titel oder Autor, finden sich
auch in der bibliografischen Beschreibung wieder und haben außer einem visuellen Mehrwert
184
Sprang, S. 1
Vgl. Inetbib. – Sprang. – Beitrag vom 07.06.2006
186
UrHG meint Urheberrechtsgesetz.
187
Die Rechtskommission des DBV informiert / Deutscher Bibliotheksverband, Rechtskommission. http://www.bibliotheksverband.de/ko-recht/dokumente/20060427.html. - Stand: April 2006. – Letzter Zugriff am
06.12.2006
185
54
keine weitere relevante Information zu bieten. Die Kommission rät, keine Coverabbildungen
in den Bibliothekskatalog zu integrieren und schließt sich damit dem Justiziar des
Börsenvereins des Deutschen Buchhandels an. Aktuelle Entwicklungen werden von der
Kommission weiter verfolgt.
4.4 Voraussetzungen und Realisierung
Durch
neue
technische
Möglichkeiten,
z.B.
Suchmaschinentechnologie,
Verfahren
automatischer Indexierung und die parallele Entwicklung anderer Rechercheinstrumente wie
Suchmaschinen,188 haben sich in den letzten Jahren verstärkt neue Wege und Möglichkeiten
eröffnet, Optimierungen der Bibliothekskataloge zu realisieren.
Um Catalog Enrichment sinnvoll betreiben zu können, benötigen Bibliotheken, die mit
schwindenden Ressourcen im Personal- und Finanzbereich zu kämpfen haben, einen
effektiven Workflow sowie leistungsstarke Kataloge mit vorhandener Soft- und Hardware. Es
ist notwendig, dass Einrichtungen miteinander kooperieren, um Mehrarbeit zu vermeiden und
Ressourcen
gebündelt
Arbeitsgemeinschaft
‚Zusammenarbeit
einzusetzen.189
der
der
Dazu
Verbundsysteme
heißt
vom
Verbundsysteme’:
es
auf
der
03./04.11.2004
„Die
gegenseitige
47.
unter
Sitzung
der
dem
Punkt
Nutzung
von
Fremddatenangeboten (unter Beachtung lizenzrechtlicher Rahmenbedingungen) sowie die
Bereitstellung von Datensätzen und ihre Anreicherung durch Abstracts, Inhaltsverzeichnisse,
Rezensionen u.ä. sind seit langem bestehende Anforderungen […].“190 Das Scannen der
Inhaltsverzeichnisse erfolgt in einigen Einrichtungen nach qualifizierter Auswahl durch
Fachreferenten, ist jedoch keinesfalls ein übliches Verfahren.191 Eine kontinuierliche Sichtung
der „scanwürdigen“ Inhaltsverzeichnisse ist ein zeitintensives Unterfangen und scheitert
zumeist auch an dem begrenzten Zeitvolumen der Fachreferenten. Im Verlauf der Recherche
hat es sich gezeigt, dass aus den häufig als Projekt begonnenen Scanaktivitäten, die sich
anfänglich auf bestimmte Fachliteratur begrenzt haben, mittlerweile die Inhaltsverzeichnisse
aller Neuzugänge der Bibliotheken ausgewählt und gescannt werden. Es gilt: „[…] soviel wie
möglich mit Zusatzinformationen anreichern!“192
Technische Umsetzung:
188
Siehe dazu Kapitel 2.3.
Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 7
190
Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme: Aus der 47. Sitzung am 4. und 4. November 2004 in Wien. http://www.ddb.de/wir/pdf/ag_verbund_sitzungsbericht_47.pdf, S. 3. – Gesehen: 06.12.2006
191
Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 11
192
Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 13
189
55
Die Anreicherung kann durch Einbringen in das Katalogisat beim Katalogisieren selbst
erfolgen. Als Beispiel ist die PICA-Software des holländischen Bibliotheksdienstleisters und
Softwareherstellers OCLC PICA zu nennen,193 die in verschiedenen Bibliothekskatalogen
eingesetzt wird. Das in der PICA-Software standardmäßig verwendete Datenformat zur
Katalogisierung ist intern Pica+ bzw. zur Repräsentation Pica3. Die Anreicherung erfolgt,
indem die Kategorien für die Kataloganreicherungen vom Katalogisierer belegt194 oder durch
Verlinkung vorgenommen werden. Dabei wird die verlinkte Quelle entweder auf einem
Server der Bibliothek abgelegt oder von einem externen Anbieter zur Verfügung gestellt.
In der Datenbank SWBplus des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg (BSZ)
erfolgt die technische Umsetzung folgendermaßen: „Die Inhaltsverzeichnisse werden mit
Hilfe von Texterkennungssoftware195 von Bildern in Text umgewandelt. Über dieses
Textmaterial läuft eine Software zur automatischen Indexierung, die mit Hilfe linguistischer
Verfahren relevante Stichwörter aus den Dokumenten gewinnt und der Recherche im
Verbund und in den Lokalsystemen zur Verfügung stellt.“196 Die aus der automatischen
Indexierung gewonnenen Stichwörter werden auf Relevanz geprüft und in einem eigenen
recherchierbaren Feld der Verbunddatenbank gespeichert. Daraufhin kann ein Export der
Daten in die Lokalsysteme der Verbundbibliotheken erfolgen.197
Verwendete Software am Beispiel von ADAM:
Für die technische Realisierung von Catalog Enrichment wird Software benötigt, die es
ermöglicht, Katalogaufnahmen mit digitalen Objekten, wie z.B. Inhaltsverzeichnisse,
anzureichern. Auf Grund des bewährten Einsatzes der Software ADAM (Aleph Digital Asset
Modul) der Familie ExLibris198 im Bibliotheksverbund Bayern (BVB), wird exemplarisch die
193
OCLC PICA. - http://www.oclcpica.org/dasat/index.php?cid=100649. – Gesehen: 06.12.2006
Das in der Pica-Software standardmäßig verwendete Datenformat zur Katalogisierung ist intern Pica+ bzw.
zur Repräsentation Pica3.
Die Kategorien sind bspw. 4089 für eine URL mit Hinweisen zu Inhalt oder auch die Kategorie 4207, ein
Textfeld für die inhaltliche Zusammenfassung sowie die 5582 für maschinell erzeugte Indexeinträge. (Quelle:
http://www.hebis.de/bib/arbeitshilfen/hebis-handbuch/kapitel.php?we_objectID=6467#Hinweise. – Gesehen:
06.12.2006)
195
Die Texterkennung oder auch optische Zeichenerkennung (Optical Character Recognition = OCR), beschreibt
die automatische Texterkennung einer gedruckten Vorlage.
196
Gerland, [Friederike]: SWBplus. - http://titan.bsz-bw.de:8080/cms/recherche/swbplus/. – Gesehen:
06.12.2006
197
Vgl. Gerland: Titelaufnahmen nicht nur für Bibliothekare, S. 11
Eine ausführliche Beschreibung der technischen Umsetzung von Catalog Enrichment und die Darstellung der
Gesamtübersicht zum besseren Verständnis am Bsp. des hbz unter:
Scholz, Stephani: Catalogue Enrichment : neue Wege der Erschließung ; 95. Deutscher Bibliothekartag,
Dresden, 21. – 24.03.2006 / Stephani Scholz ; Hermann Kronenberg. - http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/produkte/catalogue_enrichment/aktuell/vortraege/Medienserver_CE.pdf. - Gesehen:
06.12.2006
198
ExLibris ist ein international führendes Softwareunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung
von Softwarelösungen für Bibliotheks- und Informationssysteme konzentriert. Homepage. http://www.exlibrisgroup.com/. – Gesehen: 12.12.2006
194
56
Funktionsweise dieser Software vorgestellt. Zur Einführung von ADAM erging folgender
Beschluss
der
Arbeitsgruppe
Virtuelle
Bibliothek
(AVB)199
an
der
Bayerischen
Staatsbibliothek (BSB) in der 19. Sitzung vom 20.07.2005: “Die AVB befürwortet die
Einführung von ADAM
zur Anreicherung der Katalogaufnahmen mit zusätzlichen
Informationen, vor allem von digitalisierten Inhaltsverzeichnissen.“200
ADAM stellt ein erweitertes Modul zum Bibliothekssystem ALEPH 500 dar, kann also in
bestehende Arbeits- und Rechercheabläufe integriert werden. Innerhalb dieser ALEPH 500Umgebung ist es ADAM möglich, digitale Objekte und die dazugehörigen Metadaten zu
verwalten.201 Zur Unterstützung der Arbeitsabläufe wurden Schnittstellen zur Nutzung der
Software MEDEA202 für die Scanprozesse und die zentrale Verwaltung der Scanaufträge
entwickelt.203 „Die Digitalisierungsaufträge für das Catalogue Enrichment mit ADAM werden
in MEDEA 3 separat verwaltet. Dies erfolgt über speziell für ADAM angelegte Institutionen.
Als Bestellinstitution (Nehmende Bibliothek) fungiert immer die Verbundzentrale mit der
Institution ADAM. Die digitalisierten Kataloganreicherungen werden immer in ein
Verzeichnis der Institution ADAM auf dem MEDEA-ftp-Server abgelegt und gesammelt. Die
Verbundzentrale übernimmt die Objekte zum Upload in die ADAM-ALEPH-Umgebung.“204
4.5 Standards und Richtwerte
Sinnvolle Bezeichnungen und Standards sind notwendig, damit eine einheitliche und optimale
Vorgehensweise und Darstellung der Anreicherungen gegeben ist.205 Pionierarbeit bei der
Erstellung von Richtwerten wird von der Kommission für Erschließung (KES) an der BSB
geleistet. Andere in Schriftform vorliegende Richtlinien sind nicht bekannt. Im Dezember
2005 veröffentlichte die KES Empfehlungen zur Kataloganreicherung im AlephVerbundsystem.206 Die Kommission erarbeitete diese für die „Inhouse-Erstellung von Katalog
199
Die AVB ist eine Arbeitsgruppe, die der Kommission für EDV-Planung (KEP) an der Bayerischen
Staatsbibliothek im Bibliotheksverbund Bayern angegliedert ist. Vereinbarungen und Beschlüsse der AG haben
verbindlichen Charakter. Homepage der AVB
http://www.bib-bvb.de/protokolle/avb.htm. - Gesehen: 12.12.2006
200
Bayerische Staatsbibliothek <München> / Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek: Protokoll der 19. Sitzung der
Arbeitsgruppe Virtuelle Bibliothek (AVB), S. 3
201
Vgl. ADAM, Bl. 1
202
Medea-3 ist ursprünglich ein webbasiertes digitales Bestell- und Liefersystem und wurde von der Firma
ImageWare im Auftrag des hbz Köln entwickelt.
203
Vgl. Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme: Bericht der 49. Sitzung…, S. 4
204
Hauser: Catalogue Enrichment mit ADAM (2) : Digitalisierung von Kataloganreicherungen mit MEDEA 3,
S. 3. – Gesehen: 12.12.2006
205
Vgl. Hauser: Catalogue Enrichment mit ADAM (2) : Arbeiten mit ADAM im Aleph-Client, S. 23
206
Empfehlungen der KES zur Kataloganreicherung:
57
anreichernden Objekten“, das heißt, dass die Empfehlungen für den BVB empfehlenden
Charakter haben.207
Die Empfehlungen beziehen sich auf folgende Punkte. Diese werden stichpunktartig mit
entsprechender Festlegung vorgestellt:
1. Dateiformat und die Mindestqualität der Scans
-
schwarz-weiß-Scan
-
dpi-Auflösung: 300dpi gemäß Empfehlungen von OCR-Anwendern
-
als Präsentationsformat wird PDF festgelegt
2. Bearbeitung mit automatischer Texterkennung
3. Art der Katalog anreichernden Daten
-
Inhaltsverzeichnisse, Titelblätter, Klappentexte, Rezensionen
4. Literaturgattungen, die für die Kataloganreicherung besonders geeignet sind
-
Sammelwerke, Sondersammelgebietsliteratur, sonstige Sammelschwerpunkte der
Bibliotheken
5. Rechtliche Fragen208
-
Problematik bei Buchcovern
-
von Datenlieferanten gekaufte Daten dürfen nicht ohne weiteres an andere Verbünde
weiter gegeben werden
4.6 Zusammenfassung
Catalog Enrichment stellt einen Versuch dar, das Retrieval in Bibliothekskatalogen zu
verbessern, indem man Kataloge mit Zusatzinformationen mittels Datenübernahme von
Verlagen oder des Scannens im eigenen Hause, anreichert. Die Auswahl der „relevanten“
Inhaltsverzeichnisse
reicht
von
Neuzugängen
der
Bibliothek
bis
zur
Sondersammelgebietsliteratur.
Das Ziel von Bibliotheken ist eine Verbesserung der Erschließungsqualität und eine
Erleichterung der Auswahlentscheidung des Nutzers, indem dieser durch die Einsicht in das
http://www2.bibliothek.uni-augsburg.de/kfe/mat/kes_2p_05.pdf. – Stand: 16.01.2006. - Gesehen: 12.12.2006, S.
9-10
Bei Hauser: Catalogue Enrichment mit ADAM (2) : Arbeiten mit ADAM im Aleph-Client, S. 23-29, erläutert
der Verfasser ausführlich die einzelnen Punkte der Empfehlung
http://bvbd2.bib-bvb.de/adam/ADAM_Manual_Update5.pdf. - Gesehen: 12.12.2006
207
Dazu Werner Hohlbach, Vorsitzender der KES, in einer Mail vom 11.10.2006 an die Verfasserin: „Die von
der bayerischen Kommission für Erschließung erarbeiteten Empfehlungen haben tatsächlich empfehlenden
Charakter. Sie werden von den Bibliotheken im BVB, die kataloganreichernde Daten erstellen, i.d.R. beachtet.“
208
Zur Rechtslage siehe Kapitel 4.3.
58
Inhaltsverzeichnis vorab die Relevanz des Mediums entsprechend seiner Rechercheanfrage
abschätzen kann. Nutzen für die Bibliothek besteht in einer Verminderung der
Fehlbestellungen bzw. –ausleihen, welche besonders bei Magazinbibliotheken von
ausschlaggebender Bedeutung sind. So frei gewordene zeitliche Kapazitäten der Bibliothekare
könnten für andere Aufgaben verwertet werden.
Aus technischer Sicht ist die Realisierung von Catalog Enrichment vergleichsweise
kostenneutral. Neben der Anschaffung von Scannern, wenn in der Bibliothek selbst die
Arbeiten des Scannens durchgeführt werden, ist der Einsatz der erforderlichen Software zu
finanzieren. Wie am Beispiel des Zusatzmoduls ADAM zum Bibliothekssystem Aleph 500
beschrieben, ist kein „Umrüsten“ notwendig, da bisher im Einsatz befindliche Systeme mit
wenig Aufwand eingesetzt und ggf. erweitert werden können.
Um eine gleichartige Vorgehensweise in den Bibliotheken anzustreben, sind im vergangenen
Jahr von der Kommission für Erschließung an der BSB Richtlinien erarbeitet worden, die für
die Bibliotheken im Bibliotheksverbund Bayern empfehlenden Charakter haben und dort auch
umgesetzt werden. Bei der Realisierung von Catalog Enrichment sind rechtliche
Besonderheiten berücksichtigen. So ist das Abbilden von Buchcovern insofern problematisch,
da Verlage oft Lizenznehmer anderer Rechteinhaber sind. Der Börsenverein des Deutschen
Buchhandels hat mit Verlagen Vereinbarungen getroffen, die es Bibliotheken ermöglichen,
anreichernde Elemente auch in Bibliothekskatalogen anzubieten. Die Anreicherung von
Bibliothekskatalogen ist nicht unumstritten. Problematisch zeigen sich Verweise auf
Rezensionen, die eine neutrale Nachweisfunktion des Katalogs gefährden könnten, da
Wertungen verbreitet würden.209
209
Siehe dazu: Eberhardt, Joachim: Zum moralischen Status des Catalogue Enrichment. - http://www.ib.huberlin.de/~libreas/libreas_neu/ausgabe4/003ebe.htm. - Gesehen: 04.01.2007
59
5
REALISIERUNG VON CATALOG ENRICHMENT
BIBLIOTHEKSVERBÜNDEN - EINE BEFRAGUNG
IN DEUTSCHEN
BIBLIOTHEKEN
UND
5.1 Forschungsmethode und Realisierung der Studie
In diesem Kapitel wird das Vorgehen bei der Vorbereitung, Realisierung und Auswertung der
Erhebung erläutert sowie die Theorie der empirischen Sozialforschung behandelt.
Forschungsansatz:
Die aus der Literatur erhaltenen Informationen bzgl. Catalog Enrichment reichen nicht aus,
um eine vollständige Darstellung der Aktivitäten auf diesem Gebiet zu erhalten. Einzelne
Sachverhalte werden in der Literatur lediglich verkürzt dargestellt. Für eine umfassende
Bearbeitung des Themas der vorliegenden Arbeit sind die Darstellungen in Beiträgen
wissenschaftlicher Zeitschriften nicht aussagekräftig genug.
Aus diesem Grund wird eine Befragung von Bibliotheken und Verbünden durchgeführt, die
bzgl. Kataloganreicherung aktiv sind. Die Grundgesamtheit der Befragten ist in diesem Fall
mit 23 befragten Einrichtungen vergleichsweise klein, da eine Einschränkung vorgenommen
wird, die sich auf in der Literatur genannte Bibliotheken bezieht.210 Jedoch kann von einer
repräsentativen Studie ausgegangen werden, da innerhalb dieser Vorgabe alle Einrichtungen
befragt werden.
In der vorliegenden Arbeit besteht bzgl. der Durchführung der Studie ein Sonderfall. So
entsteht für die Erhebung eine Mischform in der Befragungsmethodik. Die Untersuchung
basiert ebenso auf Methoden der qualitativen als auch auf Methoden der quantitativen
Sozialforschung. „Qualitative Forschung ist immer dann zu empfehlen, wo es um die
Erschließung eines bislang wenig erforschten Wirklichkeitsbereichs (Felderkundung) mit
Hilfe von „sensibilisierenden“ Konzepten geht. [So] lassen sich erste Informationen zur
Hypothesenformulierung für anschließende, standardisierte und repräsentative Erhebungen
gewinnen.“211 Im vorliegenden Fall liegen keine Untersuchungen des Themenfeldes vor. In
der qualitativen Forschung ist dafür das leitfadengestützte Interview eine gängige Methode.
Auf diese wird in der vorliegenden Arbeit bis auf eine Ausnahme verzichtet.212 Zur genaueren
Untersuchung der Aktivitäten der Probanden wird die Form der schriftlichen Erhebung
ausgewählt. Im Gegensatz zu einem geführten Interview gehört die Methodik der schriftlichen
210
Eine nähere Erläuterung bzgl. der Auswahl der befragten Einrichtungen und vorgenommenen Einschränkung
erfolgt in einem gesonderten Unterpunkt „Auswahl der zu befragenden Einrichtungen“ sowie „Einschränkung
der Auswahl“ im weiteren Verlauf des Kapitels.
211
Qualitative Forschung, S. 25
212
Siehe dazu im weiteren Textverlauf folgenden Unterpunkt „Schriftliche Befragung“.
60
Befragung zur quantitativen Sozialforschung. „Qualitative und quantitative Forschung sind
zwei eigenständige Bereiche empirischer Sozialforschung.“213 Diese werden wie folgt
unterschieden: während quantitative Methoden in der Untersuchungsplanung, Datenerhebung
und Hypothesenprüfung „auf Quantifizierungen der Beobachtungsrealität“ beruhen,
verzichten qualitative Methoden überwiegend auf Messungen und operieren „mit
Interpretationen von verbalem Material“.214 „In der qualitativen Forschung werden verbale
bzw. nicht numerische Daten interpretativ verarbeitet, in der quantitativen Forschung werden
Meßwerte statistisch analysiert.“215
Folgende Gründe rechtfertigen die abweichende Vorgehensweise. Die Erhebung zielt auf eine
zusammenhängende Darstellung ab. Im Mittelpunkt steht die Herleitung von Hypothesen. Es
werden zum Teil Häufigkeiten dargestellt, um bei bestimmten Fragen dem Leser eine
Orientierung zu bieten. Doch geht es um andere Aspekte:
1. die Bewertung von verbal zusammenhängenden Aussagen.
2. eine Schwerpunktsetzung der Befragten bei der Beantwortung der gestellten Fragen, die als
Leitfaden in schriftlicher Form verfasst werden.
3. Antwortanalyse, die bei jeder teilnehmenden Einrichtung vom Befragten in eigener freier
Formulierung verfasst werden.
Dies ist notwendig, um eine ausführliche Darstellung der Sachverhalte zu entsprechenden
Fragen zu erhalten und auch relevant, um das Themenspektrum auf die Fragestellung der
Diplomarbeit
einzuschränken.
Die
in
der
Einleitung
formulierten
Fragen
sind
„Rahmenfragen“, die ebenso erhoben müssen, damit der Untersuchungsgegenstand genau
analysiert und von verschiedener Seite betrachtet werden kann. Ziel ist es, Antworten zu
typisieren und Hypothesen aufzustellen, die sich aus den Antworten herauskristallisieren. „Zu
den Befragungsmethoden gehören alle Verfahren, bei denen die Untersuchungsfrage in
Fragen an Gesprächspartner übersetzt wird. Die Antworten auf die Fragen sind dann die
Daten, die einer Auswertung unterzogen werden.“216 Die qualitative Erhebungsmethode
erzeugt Texte, in diesem Fall beantwortete Fragebögen, welche die auszuwertenden Rohdaten
darstellen.217 „Qualitative Forschung ist durch ihren explorativen Charakter in ihren Aussagen
typisierend.“218
213
Ebd., S. 24
Bortz: Forschungsmethoden und Evaluation, 1995, S. 271
215
Ebd., S. 274
216
Gläser: Experteninterviews und qualitative Inhaltsanalyse, 2004, S. 37
217
Ebd., S. 41
218
Weiter führende Literatur zur empirischen Sozialforschung (Grundlagen, Untersuchungsplanung,
Datenerhebung und Datenauswertung) bei Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung : Grundlagen,
Methoden, Anwendungen, 2000
214
61
Die schriftliche Befragung:
Wie kurz erläutert, ist die schriftliche Befragung mittels Fragebogen eine Methode der
quantitativen Sozialforschung. Das leitfadengestützte Interview stellt dagegen ein Verfahren
der qualitativen Sozialforschung da. Es wird in der Vorbereitung ein Fragenkatalog als
Leitfaden erarbeitet, der die Grundlage für das schriftliche Ausfüllen des daraus entstehenden
Fragebogens bildet. „Im Allgemeinen bezieht sich die Verwendung des Begriffs ‚schriftliche
Befragung’ [...] auf die Durchführung einer Befragung, bei der Fragbögen an Befragte
postalisch versendet werden mit der Bitte diese Fragebögen auszufüllen und […]
zurückzusenden.“219 Die schriftliche Befragung bietet sich auch aus mehreren Gründen
gegenüber dem leitfadengestützen Interview und der telefonischen Befragung in dieser Arbeit
an. Sie hat den Vorteil, dass die Probanden die Zeit der Beantwortung nach ihrem Ermessen
einteilen können, so dass der Fragebogen überlegter ausgefüllt werden kann. Der Zeitpunkt
der Beantwortung ist somit selbst bestimmbar und kann zur besseren Motivation beitragen.
Zum Anderen resultiert aus einer flexiblen Zeiteinteilung eine bessere Konzentration auf das
Thema. Daneben ist ein zusätzliches Recherchieren von nötigen Informationen zur
Antwortvergabe möglich.
Ein Nachteil die fehlende Spontaneität bei der Beantwortung.220 Allerdings ist dies als nicht
relevant einzustufen, da es bei der vorliegenden Studie nicht um persönliche Meinungen geht,
bei der eine Antwort bei genauer Vorüberlegung anders ausfallen würde als bei einer
spontanen und intuitiven Antwort. Es geht um eine sachliche Darstellung der Arbeitsabläufe
bzgl. Catalog Enrichment und dessen Realisierung in den Einrichtungen.
Aus ökonomischen Gründen erreichten die Bögen die Adressaten per E-Mail. Neben dem
Vorteil des schnellen Versands, erleichtert dieses Vorgehen die Auswertung. Die Antworten
bereits in elektronischer Form vor und können somit schneller ausgewertet werden. Vor der
Versendung wurden die Befragten via E-Mail über Zweck der Untersuchung und Zielsetzung
der Erhebung informiert. Darin wird um Kooperation gebeten, um durch einen maximalen
Rücklauf repräsentative Ergebnisse aus der Studie zu erhalten. Ein Begleitschreiben zum
Fragebogen beinhaltete die Nützlichkeit und Relevanz der Untersuchung sowie die
Wichtigkeit des Befragten für das Gelingen und den Erfolg der Studie.
219
Schnell, S. 335
Ebd., S. 336-337
Zu Voraussetzungen, Anwendung, Vorgehen, Varianten und Fehlerquellen von schriftlichen Befragungen siehe
auch: Friedrichs: Methoden empirischer Sozialforschung, 1990, S. 236-246
220
62
Die Struktur des Fragebogens221 weist einen Fragewortlaut von zumeist geschlossenen Fragen
auf, die der „offenen“ Methode der Fragestellung der Vorzug gegeben wird, um eine
einheitliche Struktur zu erzielen. Die Fragen sind dabei von den Probanden mit „Ja“ oder
„Nein“ zu beantworten, ausführlich zu begründen bzw. zum besseren Verständnis näher zu
erläutern. Dies erzeugt Übersichtlichkeit sowie einen Überblick über die verfassten Antworten
und gibt eine „Marschrichtung“ bzgl. des Antwortenspektrums vor. So zum Beispiel:
„Orientieren Sie sich an Empfehlungen. Wenn ja, an welchen?“ Der Fragebogen beinhaltet
daneben eine offene Fragestruktur, das heißt, dass die Probanden ohne Vorgaben Antworten
frei formulieren können. So zum Beispiel: „Welche Ziele verfolgen Sie mit der
Kataloganreicherung?“ Verschiedene Antwortmöglichkeiten sind in Frage 2.1 vorgegeben, 222
wo es um die Art der anreichernden Daten geht. Dies resultiert aus einer übersichtlichen
Anzahl an vorhandenen Arten, mit denen der Katalog angereichert werden kann.
Für die Beantwortung der Befragung wurden zwei Wochen veranschlagt. Nach Ende der
gesetzten Frist wurde via E-Mail erneut um Antwort gebeten. Auf Grund von
Projekthochphasen in einigen Einrichtungen und damit verbundenem Zeitmangel und mit
dem Ziel noch weitere Bögen zu erhalten, wurde dabei die zusätzliche Möglichkeit eines
telefonischen Interviews mit dem Fragebogen als Interviewleitfaden angeboten. Diese
Verfahrensweise wurde von einer Bibliothek aus Zeitgründen angenommen und
durchgeführt.223 Die ausgefüllten Fragebögen konnten per E-Mail oder Fax zurück gesendet
werden. Wurde auch dann nicht auf die erneute Anfrage reagiert, erfolgten bei den telefonisch
erreichbaren Befragten Anrufe mit einer erneuten Nachfrage und damit verbundenen Bitte,
den Bogen auszufüllen.
Die von den Einrichtungen ausgefüllt zurück gesendeten Fragebögen wurden aus Gründen der
Einheitlichkeit formatiert, inhaltlich jedoch nicht verändert; die Bögen befinden sich in dem
gesonderten Materialband der Diplomarbeit.224
221
Zur Erstellung des Fragebogens stütz sich die Verfasserin auf Hinweise bei Schnell: Methoden empirischer
Sozialforschung, Kapitel 7.1.2.1, S. 337 ff. Zur Fragebogenstruktur siehe Anhang 1.
Eine Erläuterung des Aufbaus des Bogens sowie der Herleitung der Fragen werden im fortlaufenden Text unter
„Fragebogenstruktur“ behandelt.
222
Siehe Anhang 1
223
Eine telefonische Befragung wurde mit der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln durchgeführt. Das
Gespräch wurde sinngemäß in eine schriftliche Form gebracht und zur Korrektur und Ergänzung der Befragten
zurück gesendet.
Die Verwendung des Fragebogens als Leitfaden wird an dieser Stelle gewählt, da ein unmittelbarer Kontakt zu
dem Befragten per Telefon entsteht. In diesem Fall war weder die Frageformulierung noch die Reihenfolge der
Fragen verbindlich. Um das Interview an einen natürlichen Gesprächverlauf anzunähern, wurde Fragen aus dem
Leitfaden auch außer der Reihe gestellt, da die Interviewpartnerin mitunter auf ein Thema zu sprechen kam.
224
Die Originale befinden sich bei der Verfasserin.
63
Auswahl der zu befragenden Einrichtungen:
Die Probanden wurden aus Beiträgen in den bibliothekarischen Fachzeitschriften ausgewählt,
die sich in der bibliothekarischen Fachliteratur zu Projektstand oder anderen Sachverhalten
zum Thema Catalog Enrichment geäußert haben bzw. wenn Einrichtungen dort genannt
worden sind. Kontaktdaten zu Ansprechpartnern waren ggf. unter den Beiträgen genannt bzw.
auf den Webseiten der Bibliotheken und Verbünde zu finden und wurden dementsprechend in
der Liste der zu befragenden Einrichtungen ergänzt. Insgesamt waren dies 17
wissenschaftliche Bibliotheken folgenden Typs: Hochschulbibliothek, Universitätsbibliothek,
Universitäts- und Landesbibliothek sowie Spezialbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek
und die Bayerische Staatsbibliothek gehörten ebenfalls zu den Teilnehmern der Befragung
sowie 6 Bibliotheksverbünde.225 Die Bibliotheksverbünde nehmen koordinierende Funktionen
in verschiedenen Bereichen wahr; so haben diese oft die Projektleitung inne. Sie wurden
ebenso in die Befragung integriert. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass weitere
Bibliotheken Catalog Enrichment betreiben und Zuarbeiten zu Scanarbeiten leisten, die nicht
in Fachzeitschriften publiziert haben und von führenden Einrichtungen nur genannt sind.226
Diese sind in diese Befragung nicht mit einbezogen.
Fragebogenstruktur:
Im Folgenden wird die Herleitung der gestellten Fragen erläutert. Daraufhin wird die Struktur
des Fragebogens in ihren einzelnen Bestandteilen beschrieben.
Die Grundlage für das Fragebogengerüst ist die Untersuchungsfrage: „Ist Catalog Enrichment
eine Methode der Sacherschließung?“. Neben dem Ziel deren Beantwortung, soll eine
umfassende Darstellung der Tätigkeiten auf dem Feld Kataloganreicherung erzielt werden.
Dies setzt eine vielgestaltige Fragestruktur voraus. Dazu werden Fragen mit einbezogen, die
sich neben Datenbezug und Kooperationen über Recherche und Art der Erschließung der
Zusatzinformationen u.a. auf angeschaffte Hard- und Software beziehen und auch Aufwand in
der Realisierung mit berücksichtigen.
Der Fragebogen ist in 8 Hauptthemen unterteilt. Punkt 1 „Rahmeninformationen“ beinhaltet
die für Catalog Enrichment zuständige Ansprechperson mit Angabe des Mailkontaktes.
Punkt 2 „Kataloganreicherung (Catalog Enrichment)“ enthält sieben Unterfragen, die sich mit
Art, Anlass und Zielsetzung der Anreicherung beschäftigen sowie den Zeitpunkt des Beginns
von Catalog Enrichment erfragen. Darüber hinaus werden Antworten erbeten, die sich auf den
225
Eine Kurzcharakteristik der beteiligten Bibliotheken und Verbünde befindet sich im Anhang 3 dieser Arbeit.
Dies sind die Bibliothek des Bundesgerichtshofes, FHTW Berlin, Hochschule der Medien, Stuttgart, PH
Freiburg, SUB Göttingen, TIB Hannover, TU Chemnitz, UB Bamberg, UB Frankfurt sowie die UB Mainz.
226
64
erwarteten Mehrwert für den Nutzer, Stellenwert von Catalog Enrichment für die OPACEntwicklung und auf eine Orientierung an Empfehlungen beziehen.
In Punkt 3 „Datenherkunft und Kooperation“ werden Sachverhalte der Arbeit des Scannens
bzw. der Bezug der Zusatzinformationen sowie mögliche Kooperationen und deren
Vertiefung bzgl. Catalog Enrichment erfragt.
Die „Auswahl“ der Bestände bzw. Fachgebiete ist Thema in Punkt 4. Darauf folgt der
Fragekomplex 5 „Suche und Art der Erschließung“, in dem es darum geht, ob die
Zusatzinformationen über einen Link von den OPAC-Treffern aus abzurufen sind oder selbst
mit der OPAC-Recherche durchsucht werden. Der folgende Fragekomplex „Sacherschließung
der Zusatzinformationen“ fordert ein Meinungsbild der Befragten bzgl. Catalog Enrichment
als Methode der Sacherschließung und beinhaltet die Fragen zu verwendeten Regelwerken bei
der Erschließung. Daneben wird nach der Sacherschließung der Zusatzinformationen,
besonders die Verwendung von automatischer Indexierung, gefragt.227 Diese Frage ist in eine
Anzahl von Unterfragen untergliedert, die konkret auf Verwendung von Deskriptoren sowie
Nutzen von Methoden und Verfahren zu ihrer Generierung abzielen sowie die Möglichkeit
eines Relevance-Ranking hinterfragen. Punkt 6 schließt mit der Frage nach Einfluss von
Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung.
Die vorletzte Themenkategorie stellt Punkt 7 „Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte“ dar. Hier
geht es um Fragen zur technischen Realisierung und personellem Aufwand von Catalog
Enrichment sowie um getroffene Vereinbarungen mit Lizenzinhabern zur Verwendung der
Daten.
Den Abschluss der Fragestruktur bilden die Punkte 8 und 9, die einen Ausblick beinhalten
und für Bemerkungen der Befragten Raum geben. Fragen zur Realisierung der gesetzten Ziele
zu Aufwand und den Nachweis der Ziele durch eine Benutzerevaluierung sind Inhalte dieses
Komplexes.
Die Struktur der Fragebögen ist für Bibliotheken und Verbünde identisch. Der Fragebogen für
die Verbünde verzichtet auf Frage 4.2.228
Einschränkung der Auswahl:
Bei der Vorbereitung und Durchführung der schriftlichen Erhebung ist ein vorher nicht
absehbarer Aspekt zu berücksichtigen. So wurde der Teilnehmerkreis entsprechend um
folgenden Sachverhalt modifiziert. Der Ansprechpartner für Catalog Enrichment der
227
Die Verwendung der automatischen Indexierung wird in der Literatur häufig im Zusammenhang mit Catalog
Enrichment erwähnt und wird daher im Fragebogen besonders fokussiert.
228
Frage 4.2: Steht die Auswahl in Bezug zur Aufgabe der Bibliothek (Sondersammelgebiete)?
Fragebogenstruktur siehe Anhang 1.
65
Bayerischen Staatsbibliothek München ist identisch mit dem des Bibliotheksverbundes
Bayern. Aus diesem Grund wird lediglich ein Bogen abgegeben. Ein weiterer Fall ist die
Bibliothek der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg: Dr. Peter Glanzner gibt an, dass die
Bibliothek einen unterstützenden Beitrag zum Projekt SWBplus des Südwestdeutschen
Bibliotheksverbundes leistet.229 Somit reduziert sich die Grundgesamtheit der Fragebögen von
25 auf 23.
Methode der Datenanalyse:
Im Folgenden wird das Vorgehen bei der Auswertung der Fragebögen und die verwendete
Methode bei der Datenauswertung vorgestellt. Das Ziel der inhaltlichen Auswertung der
Erhebung ist eine systematische Bearbeitung des erhaltenen Materials.230 Mit der
Beantwortung des Fragebogens liegen erzeugte Texte vor, die ausgewertet werden. Ziel dabei
ist es, Material soweit zu reduzieren, dass wesentliche Inhalte dargeboten werden und ein
überschaubarer Text entsteht.231 „Die qualitativen Auswertungsmethoden entziehen sich einer
einfachen Klassifizierung. In der Methodenliteratur werden sie meist ohne Systematisierung
nebeneinander gestellt und unabhängig voneinander beschrieben. […] Wir ordnen die
Methoden
nach
forschungspraktischen
Aspekten
und
unterscheiden
Interpretationen, sequenzanalytische Methoden, Kodieren und Inhaltsanalyse.“
dabei
freie
232
„In der Forschungspraxis recht weit verbreitet sind freie Interpretationen: Der Forscher liest
die Interviews, interpretiert sie und fasst die seiner Ansicht nach für die Beantwortung der
Untersuchungsfrage wichtigen Interpretationen zusammen.“233 Für die Auswertung der Daten
kommt die Form der freien Interpretation in Frage, bei der die gegebenen Antworten erörtert
werden. Für die Beantwortung der Untersuchungsfrage werden die für die Fragestellung der
Diplomarbeit wichtigen Darstellungen zusammengefasst.234 Ziel ist es, Aktivitäten der
befragten Einrichtungen auf dem Gebiet von Catalog Enrichment darzustellen, gleiche
Aussagen zusammenzuführen und Hypothesen aufzustellen. Aus den Texten werden
Rohdaten extrahiert, aufbereitet und ausgewertet.235 Es handelt sich hierbei allerdings um
mehr als eine freie Interpretation der gegebenen Antworten. In der Fachliteratur wird beim
„Freien
Interpretieren“
von
einer
Methode
gesprochen,
bei
der
keine
genauen
229
Vgl. Glanzner
Glanzner: „Es wird nicht Catalog Enrichment für den Katalog der PH Freiburg betrieben, sondern ein Beitrag
zum Verbundprojekt geleistet. Die Anreicherung des Kataloges der PH Freiburg wurde ursprünglich vor Start
der Befragung angenommen.“
230
Vgl. Schnell, S. 469
231
Vgl. Ebd., S. 471
232
Gläser, S. 41-42
233
Ebd. S. 41-42
234
Erläuterung zu den anderen Auswertungsmethoden bei Gläser, S. 43
235
Vgl. Gläser, S. 193
66
Verfahrensregeln existieren und deshalb nicht als Auswertungsmethode gelten kann. Freie
Interpretation wird jedoch in der Praxis am Häufigsten angewendet, da aufschlussreiche
Ergebnisse in kurzer Zeit präsentiert werden können. Allerdings wird vor subjektiv geprägten
Einschätzungen und Spekulationen gewarnt, die bei der freien Interpretation vorkommen
können.236 Diese Gefahr kann für die durchgeführte Studie ausgeschlossen werden. Die
Zusammenfassung der Ergebnisse ergibt sich aus den gegebenen Antworten und ist durch
keine persönliche Meinung beeinflusst.
Es erfolgt ein systematisches Vorgehen bei der Analyse der Daten. Die Auswertung der Daten
verteilt sich auf zwei Schritte.
1. Es werden die sachlichen, auf die Einrichtung beziehenden Antworten analysiert und die
Antworten
ausgewertet
und
zusammengefasst.
Es
wird
untersucht,
ob
sich
Argumentationsweisen herausheben. Dabei werden die im Fragebogen angewendeten
Themenfelder herangezogen.237
2. Es erfolgt eine Analyse der gegebenen Antworten, die sich aus der Zusammenfassung
ergeben. Aussagen, die sich daraus filtern lassen, werden zu Hypothesen zusammen getragen
und in Kapitel 6 diskutiert.
5.2 Auswertung der schriftlichen Befragung
5.2.1 Allgemeines
Unter „Methode der Datenanalyse“ wurde die Auswertung beschrieben.238 Im laufenden Text
erfolgen zum Zweck der Übersichtlichkeit eine Kennzeichnung, um welche Fragen es sich
handelt sowie eine typografische Heraushebung der Ergebnisse. Einzelne Einrichtungen
werden
fett
und
kursiv,
Häufigkeiten
zur
Orientierung
kursiv
gekennzeichnet.
Wiederkehrende Argumentationsweisen und Antworten werden in einem zweiten Schritt
extrahiert. In Kapitel 5.2.3 werden Hypothesen gebildet und diese diskutiert. Bei
Abhängigkeiten der Aktivitäten zwischen Verbund und Verbundbibliothek, ist es sinnvoll, die
Auswertung der Befragung nach Verbünden mit den dazugehörigen Verbundbibliotheken
236
Vgl. ebd., S. 43
Dies sind die Themenfelder: 1. Catalog Enrichment (Kataloganreicherung); 2. Datenherkunft und
Kooperation; 3. Auswahl, 4. Suche und Art der Erschließung; 5. Sacherschließung der Zusatzinformation; 6.
Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte.
238
Dies sind folgende Kategorien: 2. Catalog Enrichment (Kataloganreicherung); 3. Datenherkunft und
Kooperation; 4. Auswahl, 5. Suche und Art der Erschließung; 6. Sacherschließung der Zusatzinformation; 7.
Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte sowie 8. Ausblick. Die letzte Kategorie 9. Sonstiges bleibt dabei außen vor,
da diese kein definiertes Themenfeld darstellt und zu freiwilliger Äußerung der Befragten einlädt. 9. wird in der
Zusammenfassung verarbeitet bzw. ausgewählte Aussagen zur Beantwortung der Untersuchungsfrage als Zitat
gekennzeichnet.
237
67
vorzunehmen. Verbünde nehmen koordinierende Funktion u.a. in Bereichen der
Katalogisierung wahr und haben häufig die Projektleitung inne, so dass Tätigkeiten mit den
Verbundbibliotheken in Kooperation erfolgen. Eine getrennte Darstellung die Ergebnisse
erscheint
als
nicht
sinnvoll.
Dies
betrifft
Teile
der
Themenkategorien
„2.
Kataloganreicherung“, „3. Datenherkunft und Kooperation“, „4. Auswahl“ und „6.
Sacherschließung der Zusatzinformationen“. Dieses Vorgehen ist für das Verständnis der
Zusammenhänge von Verbund und der beteiligten Bibliotheken von Vorteil.
Bei den übrigen Themenfeldern wird keine Unterteilung von Verbund und Bibliothek
vorgenommen und die Ergebnisse einheitlich präsentiert. Es kann vorkommen, dass eine
Einteilung in Antworten der Bibliotheken und Verbünde vorgenommen wird, wo
einschneidende Unterschiede in den Antworten existieren.239 Daneben wird untersucht, ob
sich bei den Einrichtungen, die die Frage bejahen, ob Catalog Enrichment eine Methode der
Sacherschließung ist, bestimmte Argumentationsweisen herausheben, die sich von den
verneinenden Einrichtungen unterscheiden. Diese werden, ebenso wie die wiederkehrenden
Argumentationsweisen, extrahiert und in Kapitel 5.2.3 diskutiert.
Die Ergebnisdarstellung erfolgt ausschließlich auf Grundlage der in den Fragebögen
gegebenen Antworten.
Rücklauf:
Der Wille zur Mitarbeit ist trotz des engen Zeitrahmens der Befragten als überdurchschnittlich
hoch einzuschätzen, da das Thema bei den Untersuchungsteilnehmern auf reges Interesse
stößt. Allerdings erfolgt neben der hohen Beachtung auch der Hinweis auf stattfindende
Projekthochphasen, in denen sich viele Einrichtungen befinden und somit zeitliche Engpässe
entstehen, die ein Grund für die Nichtbeantwortung des Fragebogens sind.
19 von 23 Bögen werden ausgefüllt und zum Teil mit Anhängen zurück gesendet, die
Statistiken und nähere Erläuterungen zum personellen Aufwand enthalten. Die Rücklaufquote
umfasst somit 82,6 %. 17 Bögen werden per Mail zurück gesendet, 1 Bibliothek bevorzugt
aus Zeitgründen das Interview am Telefon und 1 Bibliothek sendet den Fragebogen per Fax.
Die Quote der ausgefüllten Fragebögen ist als sehr hoch zu bewerten. „Da diese in den
meisten Fällen zwischen 7 % und 70 % schwankt […]“,240 ist die Reaktion auf die
Untersuchung als überaus positiv zu werten und das Interesse der Probanden an der
Forschungsarbeit sehr deutlich.
Besonderheiten:
239
Eine Übersicht zu Verbundprojekten mit einer Kurzbeschreibung und Links zu weiteren Informationen
befinden sich in Anhang 5.
240
Friedrichs, S. 237
68
Eine Sonderstellung nimmt die Deutsche Nationalbibliothek (DNB)241 ein, die keinem
Bibliotheksverbund angegliedert ist und im deutschen Bibliothekswesen besondere Aufgaben
wahrnimmt.
Dr.
Kurt
Schneider,
dessen
Arbeitsschwerpunkt
an
der
DNB
u.a.
Kataloganreicherung durch Inhaltsverzeichnisse und andere Zusatzinformationen ist,242 gibt
an, dass die Deutsche Nationalbibliothek zwar ihre Titeldaten mit Zusatzinformationen von
Verlagsseite anreichert und diese Zusatzinformationen auch über ihre Datenlieferdienste und
den Online-Katalog an ihre Kunden (z.B. Bibliotheken, Verbundzentralen und Endnutzer)
weitergibt, Kataloganreicherung derzeit jedoch nicht durch Scannen betreibt.243 Die DNB
fungiert in diesem Zusammenhang also als „Dienstleister“ für Bibliotheken, koordiniert und
verhandelt mit Anbietern, wie bspw. Verlagen und stellt Bibliotheken Daten zur Verfügung,
die diese dann verwenden können.
5.2.2 Analyse nach thematischen Kategorien
5.2.2.1 Catalog Enrichment
Zusammenfassung Frage 2.1244
Zu Beginn dieses Themenblocks wird nach Art der anreichernden Daten gefragt. Folgende
Arten
können
unter
Mehrfachnennungen
ausgewählt
werden:
Inhaltsverzeichnisse,
Rezensionen, Klappentexte und Buchcover. Andere Arten können frei hinzugefügt werden.
Nachstehende Ergebnisse ergeben sich aus den möglichen Mehrfachnennungen. 84 % der
Befragten reichern ihre Kataloge mit Inhaltsverzeichnissen an, 42 % mit Klappentexten. Mit
jeweils 21 % werden Rezensionen und Buchcover als Zusatzinformationen in den Katalog
integriert.
Weitere Arten werden unter „Andere“ gemacht: Abstracts, Kapitel, Errata, Vorworte,
Verlagsinformationen, Links zum Online-Buchhandel, angebotene Recommender-Dienste,
eigens verfasste Rezensionen von Nutzern, Inhaltsverzeichnisse von Beilagen, Links zu
241
Am 29. Juni 2006 ist das Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek in Kraft getreten. Es löst das Gesetz
über die Deutsche Bibliothek aus dem Jahr 1969 ab. Wesentliche Inhalte der Novellierung sind die Erweiterung
des Sammelauftrages um Netzpublikationen, die veränderte Zusammensetzung des Verwaltungsrates der
Bibliothek und die Umbenennung in Deutsche Nationalbibliothek
http://www.d-nb.de/wir/ueber_dnb/geschichte.htm. - Gesehen: 14.12.2006
Die Deutsche Nationalbibliothek im Überblick. - http://www.ddb.de/wir/ueber_dnb/dnb_im_ueberblick.htm.Gesehen: 04.12.2006
242
Dr. Kurt Schneider. - http://www.ddb.de/aktuell/presse/personelles.htm. - Gesehen: 14.12.2006
243
Schneider. // In: [E-Mail] vom 31.10.2006
244
Die Fragestellungen im Fragebogen der Bibliotheken und Verbünde befindet sich in Anhang 1
„Fragebogenstruktur“.
69
elektronischen Zusatzinformationen aus Datendiensten des wöchentlichen Verzeichnisses der
Deutschen Nationalbibliografie sowie Zusatzinformationen von Verlagsseite.
Zusammenfassung Frage 2.2
Die Anlässe, die dazu geführt haben, mit der Anreicherung des Kataloges zu beginnen, sind
innerhalb der Bibliotheken recht ähnlich, geben diese an, ein Zusatzangebot für die
Sondersammelgebietsliteratur zu initiieren, welches sich zu einem späteren Zeitpunkt auf den
Gesamtbestand der Bibliotheken ausgedehnt hat. Ein weiterer Anlass für Bibliotheken stellen
die in den Verbünden gestarteten Projekte mit dem Ziel der Dienstleistungsverbesserung dar
und damit den Service zu verbessern. Darüber hinaus ist es z.B. in der Bibliothek des
Juristischen Seminars der Universität Tübingen von den Verfassern der Tübinger
Dissertationen der juristischen Fakultät gewünscht, ein Abstract ihrer Dissertation im Katalog
angeboten zu bekommen.
Einige Verbünde geben an, auf Nachfrage von Bibliotheken, die ihre Kataloge mit
Zusatzinformationen anreichern möchten, zu reagieren. „Das hbz als Dienstleistungs- und
Entwicklungseinrichtung für Bibliotheken griff daher das Thema auf und entwickelte einen
zentral koordinierten Workflow sowie die technische Plattform zum kooperativen Scannen.
Zentraler Gedanke war von Anfang an der kooperative Aspekt zur Vermeidung von
Doppelarbeit.“245 Daneben ist auch eine Benutzerumfrage für den Beginn von Catalog
Enrichment ausschlaggebend. So führte das Hessische BibliotheksInformationsSystem
(HeBIS) eine Umfrage von Nutzern durch, deren Ergebnisse HeBIS zum Beginn von
Kataloganreicherung veranlässt.246
Zusammenfassung Frage 2.3
Der Beginn der Anreicherung des Katalogs findet in einem Zeitraum zwischen den Jahren
2000 bis 2006 statt. 31,6 % der Bibliotheken und Verbünde beginnen 2005 mit Catalog
Enrichment, gefolgt von 31,6 % im Laufe des Jahres 2006. 36,8 % beginnen im Zeitraum
zwischen 2000 und 2004.
245
Antwort des hbz zu Frage 22. – ausgefüllt zurück gesendete Fragebögen befinden sich in Band 2 der
Diplomarbeit.
246
Die HeBIS-Umfrage wird in Kapitel 2.2.2 ausführlich in Durchführung und Ergebnis vorgestellt.
70
Zusammenfassung Fragen 2.4, 2.5247
Ziele, welche Bibliotheken und Verbünde verfolgen, werden im Folgenden dargestellt.
Daneben wird die darauf folgende Frage nach dem Mehrwert für den Nutzer mit
einbezogen, um ein einheitliches und übersichtliches Bild aus Bibliotheks- und Nutzersicht zu
erhalten.
Folgende Ziele werden in Bibliotheken und Verbünden verfolgt:
Nutzen für die Bibliothek:
Es wird angegeben, dass die Bibliothek an zusätzlichen, für die Benutzer relevanten
Informationen im Katalog interessiert ist. Dadurch ist es der Bibliothek möglich, sich als
Informationsanbieter besser zu profilieren und die Nutzerbindung zu forcieren. Es wird eine
umfassende und tiefe Erschließung der Bestände erreicht als dies durch reine Formal- und
Sacherschließung möglich wäre. Kataloganreicherung gestattet eine Relevanzbewertung der
recherchierten Literatur seitens des Nutzers und erzielt für die Bibliothek eine genauere
(Magazin)-bestellung und verringert zugleich die Anzahl der Fehlbestellungen. Kosten in der
Ausleihe werden minimiert. Neben einem verbesserten Retrieval in den Katalogen, erfolgt
eine intensive und auch zielgerichtete Nutzung des Bestandes.
Mehrwert für den Nutzer:
Kataloganreicherung erhöht die Attraktivität und das Retrieval des Katalogs, z.B. durch
bessere Stichwortsuche auf Grund einer Volltextsuche oder die Recherche nach
Aufsatzverfassern und Aufsatztitelstichwörtern in Sammelwerken. Somit verbessert sich die
Informationsmöglichkeit, da neben einer höheren Trefferzahl bei der Recherche und durch die
weiterführenden Informationen die gefundenen Titel besser beurteilt werden können. Catalog
Enrichment bietet dem Nutzer einen neuen und vor allem einfachen Rechercheeinstieg durch
Volltextsuche in den Inhaltsverzeichnissen, vergleichbar mit der Recherche in einer
Suchmaschine.
Zusatzinformationen leisten Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Auswahl der
Literatur durch Bereitstellung kostenloser, über die biographischen Angaben hinausgehender
Zusatzinformationen. So kann vom Nutzer geprüft werden, ob das Medium der Suchanfrage
entspricht und sich eine Bestellung bzw. Ausleihe lohnt.
Zusammenfassung Frage 2.6
Bei der Frage nach dem Stellenwert von Catalog Enrichment für die Entwicklung der
OPACs ist als Grundtendenz festzustellen, dass Kataloganreicherung bei zunehmender
247
Eine stichpunktartige Auflistung der gegebenen Antworten der Fragen 2.4, 2.5, 2.6, 4.1 und 6.4 befindet sich
in Anhang 3. Es handelt sich um gestellte „offene“ Fragen bzw. bei 6.4 um eine relevante Frage zur Behandlung
des Untersuchungsgegenstandes „Catalog Enrichment als eine Methode der Sacherschließung“.
71
Bedeutung von Textsuche einen wachsenden Stellenwert, insbesondere für wissenschaftliche
Literatur, einnimmt. Ein hoher Stellenwert wird dem Umstand beigemessen, dass der Nutzer
stark am Internet und dessen Vorzügen orientiert ist.
Der Nutzer nimmt unbewusst die Erwartungserhaltung ein, an einem Punkt zusammenlaufend
möglichst alles zu bekommen und neben den Metadaten weitergehende Informationen zu
einem Titel zu erhalten, um die für ihn relevante Literatur ohne große Mühen direkt am PC
auswählen zu können, so eine Bibliothek. Bibliothekskataloge sind auf diesem Feld sehr weit
zurück und bieten verhältnismäßig wenig. Durch die Aufwertung des Kataloges als zentrales
Nachweisinstrument
mit
Zusatzinformationen
ist
dies
ein
Weg
manche
Defizite
auszugleichen, um mit Amazon.de & Co mithalten zu können und etwas von der Bedeutung
zurück zu gewinnen, die Bibliotheken gegenüber Onlinebuchhandlungen und Suchmaschinen
verloren haben.
Befragte äußern, dass die bisherige Formal- und Sacherschließung dem Nutzer
Grundkenntnisse über zu Grunde liegende Regeln abverlangt. Das derzeitige Angebot ist
hinter den Erwartungen der Nutzer weit zurück und es wird immer bedeutender, im OPAC
mehr als nur die durch die bisherige Formal- und Sacherschließung gewonnenen Daten
bereitzustellen. Als zusätzlicher Service für den Nutzer ist Kataloganreicherung ein
wirkungsvolles Mittel die „Internetgeneration“ an die Angebote der Bibliothek zu binden.
Durch
z.B.
Suchmaschinentechnologie248
wird
eine
deutliche
Verbesserung
der
Erschließungssituation erreicht.
Kritiker raten neben den positiven Meinungen zur Vorsicht bzgl. „Masse statt Klasse“ und
bemerken, dass eine kritische Auswahl der anreichernden Elemente nötig ist, um einen
wirklichen Mehrwert anzubieten und den Katalog nicht unnötig anzureichern. „Vorworte und
anderes Material sollten nach unserer Auffassung nicht in den OPAC!“249
Zusammenfassung Frage 2.7
Bzgl. der Frage nach Beachten von Empfehlungen bei der Kataloganreicherung sind
folgende Ergebnisse festzustellen: 52,6 % der Befragten orientieren sich nicht an Richtlinien.
26,3 % richten sich an den Empfehlungen der Kommission für Erschließung des
Bibliotheksverbundes Bayern (BVB).250 21,1 % machen keine Angabe.
248
Suchmaschinentechnologie siehe Kapitel 2.4.3.
Auszug der Antwort bzgl. der Frage 2.6 der ULB Bonn.
250
Diese Quote ergibt sich aus den Antworten der bayerischen Bibliotheken, für die die Kommission für
Erschließung die Empfehlungen erarbeitet hat und welche sich danach richten.
249
72
5.2.2.2 Datenherkunft und Kooperation
Zusammenfassung Fragen 3.1, 3.1.1, 3.1.2
Die Fragen nach Scannen im eigenen Haus und nach der Anwendung welchen Verfahrens
sowie der Datenbezug, wenn nicht im Hause gescannt wird, werden von Verbünden sowohl
mit Ja als auch mit Nein beantwortet. So gibt das BSZ an, dass Kataloganreicherungen von
den beteiligten Bibliotheken des SWB nach fachlicher Auswahl gescannt und ins BSZ
geliefert werden. Auch der BVB und das hbz verfahren ähnlich. Auf der anderen Seite werden
die Daten auch von Verlagen und Bibliotheken außerhalb des Verbundes bezogen.
Herauszuheben sind dabei folgende Datenlieferanten, die die Verbünde in unterschiedlicher
Zusammensetzung
mit
Daten
beliefern:251
Die
Deutsche
Nationalbibliothek
stellt
Verlagsinformationen zur Verfügung, die Library of Congress und Casalini252 liefern
Inhaltsverzeichnisse. Eine Besonderheit ist das Vorgehen von HeBIS, das neben dem
Einscannen von Inhaltsverzeichnissen auch den Inhalt von Klappen- und Umschlagtexten
beim Katalogisieren abschreibt.
Auf der Seite der Bibliotheken wird bis auf vier Ausnahmen, die nicht in den Einrichtungen
selbst scannen, die Frage mit „Ja“ beantwortet. Es muss unterschieden werden, dass zwar in
den jeweiligen Bibliotheken gescannt wird, jedoch externes Personal diese Arbeit
übernimmt.253 Die Verfahren ähneln sich wie folgend beschrieben:
Mittels OCR-Verfahren wird das gescannte Inhaltsverzeichnis in Text umgewandelt. Daraus
wird über ein eigen entwickeltes Verfahren eine Importdatei erzeugt. In den betreffenden
Titeldatensätzen befindet sich ein Link zum PDF des Inhaltsverzeichnisses sowie in einer
eigens dafür eingerichteten Kategorie der Inhaltsverzeichnistext als Fließtext. Die
Anreicherungen werden an den Verbund weitergeleitet.
Die Bibliothek des Juristischen Seminars der Universität Tübingen gibt darüber hinaus an,
dass der Bezug von Informationen von frei zugänglichen Internetseiten der Verlage in
Absprache mit der Vorgehensweise des Verbundes erfolgt.
Zusammenfassung Frage 3.2
Frage
3.2
bezieht
sich
auf
vorhandene
Kooperationspartner
und
geplante
Kooperationsvorhaben der befragten Einrichtungen. Dabei geht es darum, ob die Probanden
mit
Bibliotheken
und/
oder
Verbünden
zusammenarbeiten
bzw.
auch
andere
Kooperationspartner haben.
251
Der SWB wird nicht von Casalini beliefert. Das hbz spricht von Daten anderer Anbieter (bspw. Library of
Congress).
252
Casalini. - http://www.casalini.it/Index.asp?LINGUA=TED#. – Gesehen: 20.12.2006
253
Dies betrifft die Vorgehensweise der USB Köln; Siehe „Zusammenfassung Frage 7.1.1.-7.1.1.2“.
73
So geben 42,1 % der Befragten an, mit Bibliotheken, Verbünden und vereinzelt auch mit
anderen Partnern zu kooperieren. So äußert sich das BSZ, u.a. mit 16 Hochschulen und
Instituten, 15 Verlagen, 3 Verbünden, 3 Rezensionsdiensten (im Vorgespräch) zusammen zu
arbeiten.254
26,3 % kooperieren ‚nur’ mit Verbünden und 10,5 % ‚nur’ mit Bibliotheken. 10,5 % geben
an, dass Catalog-Enrichment-Aktivitäten ohne weitere Kooperationstätigkeiten ablaufen,
jedoch in Planung ist. 10,6 % der Befragten äußern sich, dass sie weder mit Bibliotheken und
Verbünden zusammen arbeiten, sondern andere Partner für Tätigkeiten bzgl. Catalog
Enrichment gewinnen konnten, so z.B. den Buchhandel.
Zusammenfassung Frage 3.3
Aufbauend auf die vorherige Frage nach der Kooperation, geht es in Frage 3.3 um die
Intensivierung der Zusammenarbeit. So sehen 63,2 % weitere Möglichkeiten, die
Kooperation zu intensivieren, 10,5 % verneinen dies und 26,3 % machen keine Angabe.
Folgende Vorschläge werden zur weiteren Zusammenarbeit geäußert:
Die Zahl der teilnehmenden Bibliotheken sowie der Austausch mit Bibliotheksverbünden soll
erweitert, Schnittstellen geöffnet und Doppelarbeit vermieden werden. Dazu zählen ebenso
eine Vereinheitlichung von Standards und des Digitalisierungsworkflows. Dies geschieht
z.B.
durch
fachliche
Splittung
des
Digitalisierungsvolumens
oder
retrospektive
Digitalisierung nach Schwerpunkten sowie durch eine gemeinsame Orientierung. Daneben
soll der Datentransfer mit Verlagen ausgebaut und Bemühungen intensiviert werden,
Verlagsdaten einzuwerben, da diese i.d.R. direkt von der Druckvorlage erzeugt werden und
somit von besserer Qualität sind als eingescannte Daten.
5.2.2.3 Auswahl
Zusammenfassung Frage 4.1
4.1 hinterfragt die Bestimmung der Bestände und Themenbereiche, die für das Catalog
Enrichment ausgewählt werden. Für die Beantwortung wird eine Einteilung in die Antworten
der Bibliotheken und Verbünde vorgenommen.
In den Verbünden ist das Antwortspektrum sehr gestreut. So gibt das BSZ an, Titel zu allen
Fächern zu verwenden. Bibliotheken und Verlage können dabei Titel zu allen Gebieten
zuliefern. Der BVB äußert, dass Entscheidungen über zu scannende Bestände in den
teilnehmenden Verbundbibliotheken getroffen werden und von Sondersammelgebietsliteratur
bis über Neuzugänge und retrospektive Altbestände reichen. Das hbz scannt mit fünf
254
Die vorliegenden Zahlen sind der dem zurück gesendeten Fragebogen anhängenden Übersicht entnommen
und in Band 2 einzusehen.
74
Projektbibliotheken255 sämtliche eingehende Neuerwerbungen. Zudem wird in allen fünf
Bibliotheken retrospektiv gescannt. HeBIS gibt an, nur Neuerwerbungen zu scannen.
Die Antworten der Bibliotheken sind ebenso vielfältig. Die ausgewählten Themenbereiche für
Catalog
Enrichment
reichen
von
Neuerwerbungen
über
die
Fachliteratur
der
Sondersammelgebietsthemen, die neben den Neuzugängen auch retrospektiv gescannt werden.
Daneben geben Bibliotheken an, alle Themengebiete zu verwenden. Im Laufe von
Projektphasen ist auch die Entwicklung nicht unüblich, anfänglich begonnene Scanaktivitäten
der Sondersammelgebietsliteratur im weiteren Projektverlauf auf alle Themen auszuweiten.
Zusammenfassung Frage 4.2
Die Frage nach Bezug der Auswahl zur Aufgabe der Bibliothek entfällt im Fragebogen der
Verbünde. Somit gehen die vier teilnehmenden Verbünde nicht in die Auswertung dieser
Frage ein.256
46,7 % der befragten Bibliotheken geben an, dass die Auswahl in Bezug zur Aufgabe der
Bibliothek steht, 33,3 % verneinen das. Ebenso machen 20 % keine Angabe.
5.2.2.4 Suche und Art der Erschließung
Zusammenfassung Fragen 5.1, 5.2
Alle
befragten
Einrichtungen
geben
an,
dass
Links
von
OPAC-Treffern
zur
Zusatzinformation führen. Auf die darauf folgende Frage 5.2 geben 36,8 % an, dass die
Zusatzinformationen auch indexiert und mit der OPAC-Recherche suchbar sind. 42,1 %
geben an, dass die Zusatzinformationen nicht indexiert und nicht mit der OPAC-Recherche
suchbar sind. Eine Einrichtung (5,3 %) antwortet, dass dem zum Teil so ist. 15,8 % machen
keine Angabe.
An der Universitätsbibliothek Karlsruhe werden derzeit Bewertungsnoten in das Angebot
integriert, nach denen recherchiert werden kann, um „gute“ Bücher zu finden. Dies bezieht
sich auf das an der UB genutzte Bewertungsverfahren und basiert auf dem Verfassen von
Rezensionen durch die Nutzer. Zielgruppe sind Studierende, die durch eine Recherche nach
Bewertungsnoten angesprochen werden und motiviert werden sollen, selbst Rezensionen zu
verfassen.257
255
Dies sind: USB Köln, ULB Bonn, ULB Düsseldorf und die UB Paderborn.
Also gelten bei dieser Frage 15 Bögen als Grundbestand.
257
Recommender-Systeme am Bsp. der UB Karlsruhe werden in Kap. 2.4.2 ausführlich vorgestellt.
256
75
5.2.2.5 Sacherschließung der Zusatzinformation
Zusammenfassung Frage 6.1
Die Frage, ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung sei, antworten
68,4 % mit Ja,258 21,1 % mit Nein, 10,5 % machen keine Angabe. Zum besseren Verständnis
wird im Fragebogen um nähere Erläuterung gegeben. So gibt z.B. für „Ja“ das hbz an:
„Bibliographische Daten sind oftmals nicht aussagekräftig genug. Selbst die beste Formalund Sacherschließung hilft nicht immer bei der genauen Beurteilung der Relevanz eines
Titels. [So] […] liefert das Catalogue Enrichment einen entscheidenden Beitrag zur
Verbesserung und Effektivität der Sacherschließung. Catalog Enrichment kann als
zusätzliches
Instrument
der
Sacherschließung
angesehen
werden.
Verfahren
der
intellektuellen Erschließung können jedoch nicht ersetzt werden.“ Die Universitätsbibliothek
Passau gibt an, dass Catalogue Enrichment genauere inhaltliche Informationen, z.B. bei
unspezifischen Sachtiteln, bietet. Die Einrichtungen, die die Frage mit „Nein“ beantworten,
geben keine nähere Erläuterung ab. Ein Beitrag der Deutschen Nationalbibliothek, welche
weder mit Ja noch mit Nein antwortet und einen Kommentar verfasst ist folgender: „Mit
Kataloganreicherung werden Medien tiefer erschlossen, als dies die bibliothekarische Formaloder Sacherschließung bislang tut. Es handelt sich also um ‚Mehr’-Erschließung. Eine
Zuordnung zur Sach- oder Formalerschließung hilft wenig weiter.“
Zusammenfassung Frage 6.2
Zur Beantwortung der Frage nach der Erschließung der Zusatzinformationen mit Hilfe
von Regelwerken, geben 79 % der Probanden an, keine Regelwerke zu nutzen. Der BVB
antwortet auf diese Frage als einzige Einrichtung (5,3 %) mit „Ja“ und gibt an: „Definition der
Anreicherungstypen erfolgte in RAK-WB.“ 15,8 % machen keine Angabe.
Zusammenfassung Fragen 6.3, 6.3.1, 6.3.2, 6.3.2.1-6.3.2.3, 6.3.3
Bzgl. der Frage nach der Verwendung automatischer Indexierung (6.3)259 geben 26,3 % der
Befragten an, diese zu verwenden, (davon 75 % Verbünde). 52,6 % verneinen die Frage, 21 %
machen keine Angabe. Einrichtungen, die automatische Indexierung verwenden, werden nach
dem eingesetzten System (6.3.1) gefragt. Bibliotheken, bei denen automatische Indexierung
verwendet wird (25 %), geben an, dass der Einsatz automatischer Indexierung von der
Verbundzentrale übernommen wird. Die Verbünde (75 %) geben unterschiedliche Systeme
258
Einrichtungen, die diese Frage mit „Ja“ beantworten, werden in Kapitel 5.2.3 erneut unter dem Gesichtspunkt
beleuchtet, ob sich in den Antworten Argumentationsweisen im Fragebogen herauskristallisieren, die sich von
den Einrichtungen, die diese frage mit „Nein“ beantwortet haben, abheben.
259
Mehr zu automatischer Indexierung in Kap. 3.3.
76
an. So nutzt HeBIS das System Dandelon.com,260 das BSZ realisiert eine VolltextIndexierung durch PSI,261 der BVB nutzt die Software ALEPH 500 mit dem ADAM-Modul.262
Frageblock 6.3.2 befragt die Probanden welche die Frage nach der Verwendung von
automatischer Indexierung mit „Ja“ beantwortet haben, nach genutzten Deskriptoren und
den Methoden und Verfahren zu deren Generierung (6.3.2.1) sowie nach den
terminologischen Ressourcen, die der Generierung zugrunde liegen (6.3.2.2) und schließt
mit Frage 6.3.2.3, ob die indexierten Inhaltsverzeichnisse nach Relevanz ausgegeben
werden. Die Probanden, die die Frage 6.3 verneinen, beantworten als nächstes Frage 6.3.3.
Von den 26,3 % der Befragten, die automatische Indexierung verwenden, sind es 50 %, bei
denen Deskriptoren automatisch generiert werden. Das BSZ gibt an, dass eine linguistischstatistische Stichwortextraktion mit IDX erfolgt sowie eine Generierung der Deskriptoren
stattfindet. Linguistische und statistische Verfahren werden zur Generierung der Deskriptoren
verwendet. Es werden keine terminologischen Ressourcen verwendet, geplant ist jedoch die
Verwendung
der
SWD.
Der
BVB
gibt
an,
dass
Deskriptoren
durch
ein
Standardisierungsverfahren von Aleph generiert werden. Dazu wird ein Stichwortindex
aufgebaut, welcher auch der Generierung der Deskriptoren zugrunde liegt. Eine Ausgabe der
Zusatzinformationen nach einem bestimmten Relevance-Ranking findet in keiner der
befragten Einrichtungen statt.
Wie bereits genannt, verwenden 52,6 % keine automatische Indexierung. In Frage 6.3.3 wird
erfragt, wie die Sacherschließung der Zusatzinformationen dann erfolgt. Ein Großteil der
Befragten gibt an, dass überhaupt keine Sacherschließung der Zusatzinformationen geschieht,
vereinzelt jedoch geplant ist. Eine Ausnahme stellt das hbz dar. Die Sacherschließung der
Zusatzinformation erfolgt wie beschrieben: „[…] das hbz [hat] sich für die Indexierung der
OCR-Texte in seiner Verbunddatenbank gegen Verfahren entschieden, die relevanten
Stichworte aus den Inhaltsverzeichnissen […] extrahieren. Wir indexieren das komplette
Inhaltsverzeichnis ohne Verwendung von Stoppwortlisten o.ä. Den einzelnen Bibliotheken ist
es freigestellt, selbst zu entscheiden, wie bei der Indexierung verfahren werden soll.“
Zusammenfassung Frage 6.4
In 6.4 wird nach der Einflussnahme von Catalog Enrichment auf die Entwicklung der
Sacherschließung gefragt. Die Probanden werden bei bejahenden Antworten gebeten, die
Auswirkungen näher zu erläutern.
260
Zu Dandelon.com in Kap. 2.4.3.1.
PSI ist eine Software, die ein Ranking der einzelnen Indexeinträge durchführt.
262
Siehe dazu Kap. 4.4.
261
77
36,8 % der Befragten bejahen die Einflussnahme von Catalog Enrichment auf die
Entwicklung der Sacherschließung. Als Auswirkungen werden angegeben, dass das Angebot
der Kataloganreicherung verhältnismäßig kostengünstig ist und mehr relevante Informationen
angeboten werden können. Daneben gibt es Vermutungen, dass mögliche Auswirkungen eine
Ergänzung der verbalen Sacherschließung, sogar die Verdrängung der intellektuellen und
verbalen Sacherschließung sein könnten. So äußert sich die Bibliothek des Max-PlanckInstituts für europäische Rechtsgeschichte: „Catalog enrichment wird - besonders wenn sie
mit einer intelligenten, möglichst mehrsprachigen automatischen Indexierung verbunden wird
- eine intellektuelle, verbale Sacherschließung nach RSWK weitgehend überflüssig machen.
Fachspezifische Erschließungsinstrumente wie Klassifikationssysteme oder Thesauri bieten
hingegen weiterhin einen Mehrwert.“ Eine Reduzierung des Bedarfs an bibliothekarischem
Personals wird ebenfalls befürchtet. Dem gegenüber wird angenommen, dass im Bereich des
Scannens sowie im EDV-Bereich mehr Personal benötigt wird.
47,4 % verneinen die Einflussnahme von Catalog Enrichment auf die Entwicklung der
Sacherschließung. Angegebene Argumente sind, dass eine Volltextrecherche im lokalen
OPAC auf Grund der eingesetzten Systeme in einigen Einrichtungen noch nicht möglich ist,
andere geben an, dass eine Einflussnahme noch nicht absehbar ist, da noch zu wenig
angereicherte Titel angeboten werden. Einig sind sich die Probanden, die die Frage mit
„Nein“ beantworten, dass die Kataloganreicherung kein Ersatz für eine qualitative verbale
Sacherschließung sein kann. 15,8 % machen keine Angabe.
5 2.2.6 Aufwand, Finanzierung, Rechte
Zusammenfassung Fragen 7.1, 7.1.1, 7.1.1.1. 7.1.1.2
In Frageblock 7 geht es um den Kosten- und Personalaufwand zur Bereitstellung der
Zusatzinformationen. So antworten 42,1 %, dass Catalog Enrichment in den Routinebetrieb
der Einrichtung integriert ist. 31,6 % der Probanden geben an, dass Catalog Enrichment als
Projekt realisiert wird. Daneben äußern sich 26,3 % der Befragten, Kataloganreicherung
sowohl im Routine, - als auch im Projektbetrieb umzusetzen.263 Zwei Unterfragen (7.1.1.1
und 7.1.1.2) nach eingesetztem hauseigenem oder/ und externem Personal werden gestellt,
wenn Catalog Enrichment als Projekt (also 31,6 %) umgesetzt wird. Es ergibt sich, dass 66,6
% kein hauseigenes Personal einsetzen. Die Kataloganreicherung wird von Hilfskräften und
263
Übersicht der Aufgabenverteilung des eingesetzten Personals der UB Passau: Signaturvergabe (5
Fachreferenten): Entscheidung, ob Inhaltsverzeichnis und/oder Klappentext „inhaltlich wertvoll“, d.h. zu
scannen sind ; Formalkatalogisierung (17 FachbereichsmitarbeiterInnen): Anlegen des Scanauftrages, bzw.
Abruf/Überprüfung von bereits vorhandenen digitalen Objekten (Fremdleistungen) ; Schlussstelle (3
MitarbeiterInnen): Einscannen der von den FachbereichsmitarbeiterInnen angelegten Scanaufträge ; IT-Abteilung
(1 Mitarbeiter): Betreuung des Projektes durch den Leiter der IT-Abteilung.
78
Firmenmitarbeitern realisiert. Daneben wird angegeben, dass trotzdessen, dass kein
hausinternes Personal eingesetzt wird, ein nicht unerheblicher Aufwand für die Mitarbeiter
der Einrichtung entsteht. Personal für Projektleitung und Projektbetreuung wird selbst
bereitgestellt. Ebenso werden Geschäftsgangsanpassungen, Qualitätskontrolle und Zuarbeit
aus der EDV-Abteilung selbst beigesteuert, so die ULB Bonn. 16,7 % setzen hauseigene
Mitarbeiter ein. Ebenso machen 16,7 % keine Angabe. Der Einsatz von hauseigenen
Mitarbeitern und zusätzlichem Personal findet kaum Anwendung.
Festzustellen ist die Entwicklung der Durchführung der Kataloganreicherung vom Projekt hin
zu einem dauerhaften Bestandteil des Angebots der Einrichtung. So gibt die USB Köln an:
„Man kann mittlerweile feststellen, dass die Catalog-Enrichment-Aktivitäten integraler
Bestandteil der Arbeit werden. Die Tendenz bewegt sich hin zum Routinebetrieb.“
Zusammenfassung Fragen 7.2, 7.3
Die Fragen beschäftigen sich mit der anzuschaffenden Hard- und Software. So geben 52,6
% der Befragten an, für die Kataloganreicherung Hardware anzuschaffen, 31,6 % verneinen
das, 15,8 % machen keine Angabe. Hauptsächlich werden Scanner angeschafft (70 %). In
Einzelfällen werden zentrale Server für die Scannauftragsverwaltung und -abwicklung (hbz)
sowie ein Server für generierte Empfehlungen (UB Karlsruhe) gekauft.
Ähnliche Werte ergeben sich bei der anzuschaffenden Software. So sind es 47,4 %, die
Software zur Realisierung der Kataloganreicherung kaufen und 31,6 %, die keine Software
benötigen. 21 % machen keine Angabe. So gibt z.B. das hbz an, Software zur
Scanbearbeitung und OCR-Erkennung an den Scanstationen, für den Betrieb der zentralen
Scanverwaltung,
die
Bereitstellung
und
Langzeitarchivierung
anzuschaffen
und
Softwareanpassungen im Umfeld der hbz-Verbunddatenbank für den zentralen Nachweis und
die Verteilung der Kataloganreicherungen in die Lokalsysteme vorzunehmen. Daneben sind
es hauptsächlich OCR-Software (Abby FineReader), Lizenzen für Scansoftware in
Bibliotheken, das Aleph-Modul ADAM im Verbund sowie der Medea-Client.
Zusammenfassung Frage 7.4
Frage 7.4 beschäftigt sich mit Vereinbarungen, welche die Einrichtungen mit
Lizenzinhabern der Zusatzinformationen zu Verwendung der Daten treffen.
Das hbz besitzt Rechte an seinen eigenen Scandaten für nicht-kommerzielle Nutzer. Mit den
Verlagen wird vereinbart, dass das hbz die Daten zentral vorhalten und an alle
Verbundbibliotheken kostenlos verteilen darf. Das BSZ hat die Rechte an den
Informationsmittel IFB – Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft. Mit
Verlagen die Material selbst liefern, sind keine zusätzlichen Vereinbarungen zu treffen. Die
79
Bibliotheken scannen nur Inhaltsverzeichnisse, die lizenzfrei sind; gesonderte Vereinbarungen
sind aus diesem Grund nicht notwendig.
5.2.2.7 Ausblick
Zusammenfassung Fragen 8.1, 8.2, 8.3
Die letzte Themenkategorie hinterfragt die Realisierung der gesetzten Ziele (8.1) und
erkundigt sich nach der möglichen Durchführung einer Benutzerevaluierung zur
Überprüfung der Ziele (8.2). Frage 8.3 ermittelt bei den Befragten, ob sich aus deren Sicht
der Aufwand der Kataloganreicherung gelohnt hat.
So geben 63,2 % der Probanden an, dass die gesetzten Ziele erreicht worden sind und sich
ebenso der Aufwand gelohnt hat.264 10,5 % verneinen die Frage, 21 % machen keine Angabe.
Eine Einrichtung (5,3 %) gibt an, dass das Projekt noch läuft und nähere Aussagen nicht
gemacht werden können. Bzgl. der Überprüfung der Ziele haben 89,5 % keine Evaluierung
durchgeführt.265 Bei 21,1 % der Probanden ist eine Benutzerevaluierung geplant. Die
Universitätsbibliothek Karlsruhe (5,3 %) hat eine Evaluierung durchgeführt.266
Folgend werden die Erläuterungen zusammengefasst, welche die Probanden bzgl. der Frage
geben, ob sich der Aufwand gelohnt hat. So wird angegeben, dass Bibliothekskataloge
schrittweise aussagekräftiger werden. Daneben findet das Angebot Bestätigung durch positive
Reaktionen der Nutzer in Gesprächen und findet gute Resonanz beim Hinweis auf diesen
Service im Rahmen von Benutzerschulungen. Es wird mehrfach festgestellt, dass eine
genauere Bewertung erst nach einer Benutzerumfrage möglich sein wird. Kritisch wird von
einer Einrichtung angemerkt, dass nicht alles in dem Maße angenommen wird, wie erhofft.267
5.2.3 Analyse der thematischen Kategorien – Hypothesen
Zielsetzung dieses Kapitels ist es, wiederkehrende und sich häufende Antworten der
Probanden nach den thematischen Kategorien, in denen es um Catalog Enrichment im
Allgemeinen und im Besonderen um deren Sacherschließung geht, als Hypothesen zu
formulieren
und
somit
allgemein
gültige
Aussagen
festzuhalten,
die
Kataloganreicherung charakteristisch sind. Als zweiten Schritt werden
für
die
diejenigen
264
Frage 8.1 und 8.3 werden gemeinsam ausgewertet, da Einrichtungen, die Frage 8.1 mit „Ja“ beantwortet
haben, auch Frage 8.3 mit „Ja“ beantwortet haben.
265
Es werden alle Probanden gezählt, auch diejenigen, die die Frage 8.1 mit „Nein“ beantwortet haben.
266
Ergebnisse der Evaluierung liegen der Verfasserin nicht vor.
267
Dies betrifft das Verfassen von Rezensionen von Seiten der Studierenden an der UB Karlsruhe.
80
Einrichtungen gesondert betrachtet, welche angeben, dass Catalog Enrichment ein Instrument
der Sacherschließung ist. Der Zweck ist eine mögliche Abhebung der Argumentationsweise
dieser Einrichtungen in bestimmten Themenkategorien268 gegenüber den anderen Befragten,
die für die Diskussion „Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung?“ im
folgenden Kapitel von Bedeutung ist.
Hypothesen nach thematischen Kategorien:
Kategorie 2 „Catalog Enrichment“
(1)
Catalog Enrichment ermöglicht dem Nutzer eine tiefere Erschließung und bietet einen
neuen Rechercheeinstieg durch die Volltextsuche in den Inhaltsverzeichnissen.
(2)
Durch Catalog Enrichment passt sich der OPAC an heutige Nutzerbedürfnisse an, um
mit den Angeboten, die frei im Internet verfügbar sind, mithalten zu können.
(3)
Bibliotheksbestände
werden
umfassender
erschlossen
als
dies
durch
reine
Sacherschließung möglich wäre.
(4)
Bibliotheken gewinnen durch die Aufwertung des Katalogs durch das Angebot der
Zusatzinformationen an Bedeutung zurück.
Kategorie 4 „Auswahl“
(5)
Es werden für das Catalog Enrichment je nach Bibliotheksprofil und Aufgabe neben
der Sondersammelgebietsliteratur und mitunter retrospektiven Altbeständen sämtliche
Neuzugänge gescannt.
Kategorie 6 „Sacherschließung der Zusatzinformationen“
(6)
Catalog
Enrichment
trägt
entscheidenden
Anteil
zur
Verbesserung
der
Sacherschließung bei und ist ein zusätzliches Instrument der Sacherschließung.
(7)
Catalog Enrichment ist kein Ersatz für intellektuelle Sacherschließung.
Kategorie 8 „Ausblick“
(8)
Nur eine Benutzerevaluierung kann die wirklichen Auswirkungen von Catalog
Enrichment belegen.
Argumentationsweisen
von
Einrichtungen
–
Kategorie
6
„Sacherschließung
der
Zusatzinformationen“, Frage 6.1
Wie in der Auswertung festgestellt, haben 68,4 % der Befragten die Frage 6.1, ob Catalog
Enrichment ein Instrument der Sacherschließung darstellt, mit „Ja“ beantwortet. Diese
Einrichtungen werden unter dem Gesichtspunkt betrachtet, ob sich bestimmte Sichtweisen
und Argumente herausheben, die sich von den Einrichtungen die die Frage verneinen,
268
Dies bezieht sich auf die Fragen 5.2, 6.3 und 6.4. Begründet wird die Auswahl durch die erfragten Themen,
die eine freie Formulierung durch die Probanden erfordern, so dass ein Vergleich von Antworten gegenüber der
„Nein-Antwortenden“ möglich ist.
81
unterscheiden. So z.B. ob Einrichtungen, welche mit „Ja“ antworten, automatische
Indexierung benutzen, Zusatzinformationen indexiert sind und mit der OPAC-Recherche
durchsucht werden können oder besonders davon überzeugt sind, dass Catalog Enrichment
großen Einfluss auf die Entwicklung der Sacherschließung hat.
Es ist festzustellen, dass die Beantwortung der Frage 6.1 mit Ja oder Nein keinen Einfluss auf
eine bestimmte Argumentationsweise der Probanden hat. Es hebt sich keine für die „JaAntwortenden“ typische Linie heraus.
So geben die Befragten aus beiden Bereichen in ausgeglichenem Verhältnis an, dass Catalog
Enrichment Einfluss auf die Entwicklung der Sacherschließung (Frage 6.4) bzw. dass sie
keinen Einfluss nimmt oder dieser noch nicht einzuschätzen sei. Hauptsächlich wird bei allen
Befragten der Standpunkt bezogen, dass Catalog Enrichment eine sinnvolle Ergänzung zur
traditionellen Sacherschließung ist, diese jedoch nicht ersetzt.
Auch die Frage nach der Verwendung von automatischer Indexierung (Frage 6.3) und der
möglichen Recherchierbarkeit der Zusatzinformationen mit der OPAC-Suche wird bei den
Einrichtungen, welche die Frage 6.1 mit „Ja“ beantworten, überprüft, ob ein Zusammenhang
zwischen der positiven Antwort, ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung
sei und der Verwendung automatischer Indexierung, besteht. Wie im zuvor geschilderten Fall
lässt sich dieser Zusammenhang nicht bestätigen. So verwenden sowohl einige Einrichtungen,
welche die Frage 6.1 positiv beantwortet haben, als auch diese, welche sie verneinen,
automatische Indexierung.
Daneben wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen der bejahenden Antwort, ob Catalog
Enrichment ein Instrument der Sacherschließung sei und der möglichen Indexierung und der
Suche in den Zusatzinformationen mit der OPAC-Recherche (5.2) besteht. Es ist festzustellen,
dass eine breite Streuung der Antworten bei den Einrichtungen vorliegt, die Frage 6.1 mit
„Ja“
beantworten.
So
werden
Aussagen
über
vorhandene
Indexierung
der
Zusatzinformationen getroffen und auch verneinende Antworten diesbezüglich gegeben.
Hervorzuheben ist lediglich, dass keine der Einrichtungen, welche Frage 6.1 mit „Nein“
beantworten, automatische Indexierung verwenden und die Suche in den Zusatzinformationen
nur bedingt möglich ist.
5.3 Catalog Enrichment als Methode der Sacherschließung – Diskussion
Kapitel 5.2 wertet die ausgefüllten Fragebögen nach den verwendeten thematischen
Kategorien aus. Dazu werden ausschließlich die gegebenen Antworten der Probanden
verwendet und gegenüberstellt. Unterschiedliche Positionen und Meinungen sowie
82
einheitliche Stellungnahmen der Befragten werden verdeutlicht. Zur beantwortung der
Untersuchungsfrage werden die Antworten der Befragten verwendet und zur Diskussion
herangezogen und als solche gekennzeichnet. Daneben findet eine Einschätzung der
Verfasserin statt.269
Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutige Stellungnahmen der Befragten, welchen
Stellenwert
Catalog
Enrichment
für
die
Bibliothekskataloge
einnimmt.
So
wird
Kataloganreicherung mit „[…] zunehmender Bedeutung von Textsuche und multimedialer
Visualisierung […]“270 ein hoher Stellenwert innerhalb des OPACs zugesprochen. Es wird
festgestellt, dass Bibliotheksbenutzer stark am Internet orientiert sind und gewünschte
Informationen von einem Punkt aus erreichen wollen. Befragte geben an, dass auf diesem
Feld Bibliotheken kaum Angebote vorhalten und Catalog Enrichment einen zusätzlichen
Service bietet, um den Bibliothekskatalog als zentrales Nachweisinstrument aufzuwerten und
als Bibliothek nicht hinter anderen (kommerziellen) Anbietern wie Amazon.de.com
zurückzubleiben.
Dazu
die
recherchierbarer
Zusatzinformationen
Deutsche
Nationalbibliothek:
aus
Büchern
und
„Durch
den
über
Bücher
Nachweis
können
Bibliothekskataloge etwas von der Bedeutung zurückgewinnen, die sie gegenüber Google,
Amazon.de und Co. eingebüßt haben.“ Die UB Heidelberg spricht von „zukunftsweisend“
und stimmt anderen Einrichtungen in dem Punkt zu, dass Catalog Enrichment eine
Verbesserung der Erschließungssituation darstellt und einen zusätzlichen Service bietet.
Als
Fazit,
welchen
Stellenwert
Catalog
Enrichment
für
die
Entwicklung
der
Bibliothekskataloge einnimmt, fasst das hbz zusammen: „Wollen Bibliotheken weiterhin
nutzergerechte Dienstleistungen anbieten und auch für Nutzer der Internetgeneration
interessant bleiben, müssen sie ihre Kataloge stärker an den Nutzerbedürfnissen ausrichten
[…].“ Die ULB Bonn merkt dazu kritisch an: „Es entsteht echter Mehrwert, der aber durch
die unkritische Anhäufung von ‚Masse’ statt ‚Klasse’ nicht aufs Spiel gesetzt werden sollte.
Daher: Klappentexte, Verlagswerbung, Rezensionen (in zufälliger Auswahl, da von Angebot
und Urheberrechten abhängig), Vorworte und anderes Material sollten [...] nicht in den
OPAC!“
Die Meinungen zeigen deutlich den Versuch, die Defizite, die in Kapitel 2 ausführlich
vorgestellt worden sind, durch das Angebot der Kataloganreicherung zu beheben und den
Nutzern einen verbesserten Service anzubieten, der ihm neue Recherchemöglichkeiten und
eine tiefe Erschließung ermöglicht. Stellt die Erweiterung des Katalogangebots durch die
Bereitstellung von Zusatzinformationen, in denen zum Teil recherchiert werden kann, jedoch
269
270
Siehe auch Kapitel 6.
Auszüge der Antwort des BSZ auf Frage 2.6.
83
eine Methode der Sacherschließung dar? In Kapitel 3.2 werden Methoden der
Sacherschließung vorgestellt. Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich im Bibliothekswesen
Methoden der Sacherschließung danach unterscheiden, ob mit einer Klassifikation
(klassifikatorische
Sacherschließung)
oder
der
natürlichen
Sprache
(verbale
Sacherschließung) gearbeitet wird. Es geht also bei der Beantwortung der Frage darum, ob
Kataloganreicherung auf derselben Ebene angesiedelt werden kann, wie die bisherige
traditionelle
intellektuelle
Sacherschließung.
Von
Bedeutung
ist
dabei,
ob
die
Zusatzinformationen selber recherchierbar sind oder lediglich Links von OPAC-Treffern zu
den Zusatzinformationen führen. Werden die Zusatzinformationen mit der OPAC-Recherche
durchsucht, besteht eine andere Retrievalqualität als dies bei Links zu den zusätzlichen
Informationen der Fall ist, da durch eine Suche in den angereicherten Daten andere
Rechercheergebnisse ausgegeben werden als das bei „Verlinkungen“. Denn dabei müssen
dem Recherchierenden zumindest formale Informationen bekannt sein, um das Werk zu
suchen und anschließend zum Inhaltsverzeichnis weiter geleitet zu werden. Die Bibliothek des
Juristischen Seminars der Universität Tübingen gibt an: „Auch wenn - wie bei uns - die CE.Elemente271 nicht suchbar sind, helfen sie dem Benutzer […] doch, den Inhalt der gefundenen
Titel besser beurteilen zu können.“
Zur Beantwortung der Forschungsfrage, werden die erläuternden Aussagen der Probanden zu
Frage 6.1 herangezogen. 68,4 % der Befragten bejahen in der Studie die Frage ob Catalog
Enrichment ein Instrument der Sacherschließung sei. Werden die erläuternden Aussagen zu
diesem Richtwert hinzugenommen, relativiert sich das „eindeutig“ erscheinende Bild. So gibt
das hbz an und vertritt mit der Stellungnahme auch Meinungen der anderen Teilnehmer der
Studie, dass Catalog Enrichment einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung und
Effektivität der Sacherschließung leistet, da bibliografische Daten nicht aussagekräftig genug
sind und auch die bisherige Formal- und Sacherschließung nicht immer Hilfe bei der
Bewertung der Relevanz eines Titels bieten kann. Die Universitätsbibliothek Passau äußert,
dass Catalog Enrichment genauere inhaltliche Informationen, z.B. bei unspezifischen
Sachtiteln
bietet.
Auch
die Bibliothek des
Max-Planck-Instituts
für
europäische
Rechtsgeschichte stimmt dem zu und meint, dass gerade bei Aufsätzen davon ausgegangen
werden kann, dass der Inhalt recht präzise im Titel beschrieben wird. Aufsatztitel beinhalten
also für eine sachliche Suche relevante Termini. „Vollwertig“ wird dieses Instrument jedoch
erst, wenn die indexierten Begriffe im lokalen OPAC suchbar sind, so die UB Passau. Dies ist
in vielen Fällen noch nicht der Fall. Im Verbundkatalog ist dies möglich.
271
CE meint Catalog Enrichment.
84
Resümierend ist festzustellen, dass der Großteil der Probanden überzeugt ist, dass Verfahren
der intellektuellen Erschließung nicht ersetzt werden können. So befürchten auf der anderen
Seite hbz und HeBIS, dass Catalog Enrichment in naher Zukunft die verbale intellektuelle
Sacherschließung verdrängen könnte. Gründe sind ein hohe Kostenaufwand der traditionellen
Sacherschließung.
Die
Deutsche
Nationalbibliothek
Sacherschließung immer mehr an Bedeutung verliert.
ist
überzeugt,
dass
verbale
272
5.4 Zusammenfassung
Kapitel 5 beschäftigt sich mit Auswertung der Fragebögen und fasst die Ergebnisse nach
thematischen Kategorien zusammen. Anschließend wird versucht, wiederkehrende Aussagen
der Befragten zu filtern und als allgemein gültige Hypothesen darzustellen. Dabei ist
festzustellen, dass Catalog Enrichment einen Mehrwert für den Nutzer darstellt, dem mit dem
Angebot neue Rechercheeinstiege ermöglicht werden und eine tiefe Erschließung des
Bestandes erwarten kann. Daneben wird untersucht, ob bei den Befragungsteilnehmern,
welche die Frage ob Catalog Enrichment ein Instrument der Sacherschließung ist mit „Ja“
beantwortet haben, eine Argumentationsweise festzustellen ist, die sich von den Aussagen der
Probanden, die die Frage verneinen, unterscheidet. Die Überprüfung ergibt, dass keine sich
herauskristallisierende Argumentation festzustellen ist, welche eine gesonderte Stellung der
Einrichtungen mit einer bejahenden Antwort aufzeigt.
Resümierend wird in Kapitel 5.3 diskutiert, ob Catalog Enrichment eine Methode der
Sacherschließung darstellt. Es ist festzustellen, dass die Mehrheit der Befragten davon
überzeugt ist, dass Catalog Enrichment eine sinnvolle Ergänzung zur bisherigen traditionellen
Sacherschließung darstellt. Ein Ersatz für bibliothekarische Sacherschließung ist Catalog
Enrichment jedoch nicht. Es werden Meinungen geäußert, dass sich zukünftig die Rolle der
Sacherschließung aus Kostengründen durch Einsatz automatischer Verfahren ändern wird und
perspektivisch für möglich gehalten, dass Catalog Enrichment die bisherige Sacherschließung
ersetzen könnte.
272
Antworten von hbz, HeBIS und der Deutschen Nationalbibliothek auf die Frage 6.4.
85
6
SCHLUSS UND AUSBLICK
In den letzten Jahren hat im Bibliothekswesen eine spürbare Entwicklung stattgefunden, die
Situation der Bibliothekskataloge zu verbessern und an die gegenwärtigen Erwartungen der
Nutzer anzupassen. Die Bibliotheken sind sich bewusst, dass sie hinter anderen Angeboten
welche frei im Internet verfügbar sind, zurückbleiben, wenn mit der aktuellen Entwicklung
nicht Schritt gehalten werden kann. Benutzerumfragen haben gezeigt, dass Bibliothek und
ihre Kataloge nicht primär zur Mediensuche herangezogen werden. Suchmaschinen und
Online-Buchhandlungen werden als deutlich komfortabler empfunden. So ist es notwendig,
Lösungen zu erarbeiten, um nicht hinter bestehenden kommerziellen Angeboten wie
Amazon.de.com als Rechercheinstrument für Medien mit weiter führenden Kundenservices
und Google als Suchmaschine zur Informationsrecherche zurückzubleiben.
In der vorliegenden Diplomarbeit wird das Thema der Kataloganreicherung behandelt, um
den Bibliothekskatalog für den Nutzer attraktiv zu gestalten und neben den herkömmlichen
bibliografischen Daten, neue Recherchemöglichkeiten und einen zusätzlichen Service für den
Nutzer anzubieten. Neben Catalog Enrichment bestehen andere Ansätze, das Katalogangebot
an Nutzerinteressen anzupassen. So sind die Bemühungen der UB Karlsruhe zu nennen, die
mit dem Angebot von Recommender-Diensten und der geplanten Integration der möglichen
Suche nach Bewertungsnoten einen Schritt gewagt haben, einen attraktiven Service
anzubieten.
Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, ob Catalog Enrichment eine Methode der
Sacherschließung darstellt. In der Einleitung wurden Fragen gestellt, die in Kapitel 4 und 5
beantwortet werden. Dem Leser sind nun die Ziele von Catalog Enrichment bekannt. Ebenso
ist dieser über die ausgewählten Bestände für die Kataloganreicherung informiert. Daneben
beinhaltet Kapitel 4 die Realisierung von Catalog Enrichment in deutschen Bibliotheken.
Kooperationen zwischen den Einrichtungen werden ebenso erläutert wie die derzeitigen
rechtlichen Rahmenbedingungen. Bezüglich der zu beschaffenden Ressourcen wird erläutert,
welche personellen und finanziellen Mittel bereitgestellt werden müssen, um Catalog
Enrichment umzusetzen. Die Kernfrage und gleichzeitiger Untersuchungsgegenstand „Ist
Catalog Enrichment eine Methode der Sacherschließung?“ wird durch die Erhebung und der
Analyse der Antworten ausführlich diskutiert und beantwortet.
Durch die erhaltenen Ergebnisse der Studie, ist folgendes festzustellen. Für Bibliotheken und
Verbünde ist Catalog Enrichment ein viel versprechender Ansatz, mit Hilfe von bereit
gestellten Zusatzinformationen wie Inhaltsverzeichnissen, Klappentexten, vereinzelt sogar
86
Kapitelauszügen und Errata, dem Nutzer Einblick in das gewünschte Werk zu bieten. Dabei
wird durch die vereinzelt mögliche Recherche in den Zusatzinformationen selbst dem Nutzer
eine intensive Erschließung geboten. Neben der Erleichterung der Relevanzentscheidung,
bieten Kataloganreicherungen in verschiedener Form einen Mehrwert für den Nutzer. Die
befragten Einrichtungen sind überzeugt, dass Catalog Enrichment eine sinnvolle Ergänzung
zur traditionellen Sacherschließung ist. Daneben wird festegestellt, dass das Angebot der
Kataloganreicherung erst als „vollwertig“ angesehen werden kann, wenn auch im lokalen
OPAC in den Zusatzinformationen recherchiert werden kann. Einige der Probanden geben an,
dass dies bisher lediglich im Verbundkatalog möglich ist.
Trotz dieser Beurteilung werden auch andere Meinungen von Bibliotheken und Verbünden
geäußert, die eine Verdrängung der bisherigen Sacherschließung durch hohen finanziellen und
personellen Aufwand, den eine intellektuelle Sacherschließung mit sich bringt, befürchten
und annehmen, dass die traditionelle Sacherschließung immer mehr an Relevanz verlieren
wird. Eine Ressourcenverknappung, personell wie finanziell, machten ein Nachdenken über
vermehrt automatisierte Verfahren notwendig. Durch Catalog Enrichment können intellektuell
erfasste Stich- und Schlagworte automatisiert und damit kostengünstiger erstellt werden.
Zudem kommen mehr bedeutsame Informationen in das System, als dies „von Hand“ möglich
ist.
Neben den Ergebnissen der Erhebung, sind auch in bibliothekarischen Arbeitssitzungen
Perspektiven formuliert. So äußert sich die Arbeitsgemeinschaft Sacherschließung273 auf ihrer
Sitzung vom 30.03.2006: „Die AG Sacherschließung ist einhellig der Meinung, dass die
intellektuelle verbale Sacherschließung zur Zeit noch nicht durch automatische Verfahren
ersetzt werden kann, und dass ihre Weiterführung die Basis einer rationellen weil
arbeitsteiligen Sacherschließung bildet.“274
Als Grundtendenz kommt die Verfasserin zu dem Ergebnis, dass Catalog Enrichment eine
intellektuelle und verbale Sacherschließung nicht ersetzen kann. Bibliothekarische
Arbeitsmittel zur inhaltlichen Erschließung wie Klassifikationssysteme und Thesauri bilden
auch weiterhin ein nicht zu ersetzendes Fundament der bibliothekarischen Arbeit. Zukünftig
wird sich zeigen, welchen Stellenwert Catalog Enrichment für die Entwicklung der
Sacherschließung einnehmen wird und inwiefern Bibliotheken über die bisherigen Methoden
der Sacherschließung weiter nachdenken müssen. So ist für die Weiterentwicklung des
Catalog-Enrichment-Angebots
eine
Erweiterung
in
der
Bereitstellung
von
273
Die Arbeitsgemeinschaft ist in HeBIS angegliedert.
Hessisches BibliotheksInformationsSystem / Arbeitsgemeinschaft Sacherschließung: Protokoll der 11.
Sitzung der AG Sacherschließung vom 30.03.2006, TOP 4 Zukunft der Sacherschließung in Hessen, S. 3
274
87
Zusatzinformationen um weitere Buchbestandteile denkbar. Das hbz gibt an, dass ein
zukünftiges Ziel sein könnte, weitere Fremddaten von Verlagen und/ oder auch Verbünden zu
integrieren. Darüber hinaus gestaltet es sich als sinnvoll, einen Fremddatenpool aufzubauen,
der Anreicherungen ohne Titelnachweis in der hbz-Verbunddatenbank bereitstellt und in
diesem auch bei der Katalogisierung recherchiert werden kann, um Zusatzinformationen dann
für das eigene System zu übernehmen.275 Dies gilt nicht nur für die Verbunddatenbank des
hbz, sondern kann als Ansatz für alle Verbünde verstanden und als zentral organisiertes
Angebot initiiert werden.
Aus dieser Arbeit ergeben sich Ansatzpunkte für weiterführende Untersuchungen. In der
vorliegenden Arbeit wird der Fokus auf die Bibliotheken und Einrichtungen gelegt. Inwiefern
Catalog Enrichment einen wirklichen Mehrwert für den Nutzer darstellt, ist durch keine
Benutzerevaluierung
belegt
und
wäre
zur
weiteren
Optimierung
sicherlich
sehr
wünschenswert. Untersuchungen diesbezüglich sind in einigen Einrichtungen bereits für das
kommende Jahr geplant. Es wird die Befürchtung der Verdrängung der traditionellen
Sacherschließung angesprochen. Eine Studie, die untersucht, wie viele der manuell
vergebenen Schlagworte durch Kataloganreicherung ins System kommen und ob daher eine
„Verdrängung“ für die Sacherschließung besteht, existiert bisher nicht, wird jedoch als sehr
sinnvoll und wichtig einschätzt.
275
Vgl. Röper, S. 37
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Sprang, Christian:
Re: [Inetbib] Frage bezueglich Klappentexte im OPAC : Beitrag vom 07.06.2006 / Christian
Sprang. // In: Inetbib [Elektronische Ressource] : Diskussionsliste Internet in Bibliotheken /
Universitätsbibliothek Dortmund. Administrator: Michael Schaarwächter. – Dortmund. – 1
Elektronische Ressource
Adresse: http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/date1.html. - Gesehen: 06.12.2006
Springer vereinbart Zusammenarbeit mit Bibliotheksservice Zentrum Baden-Württemberg. //
In: BIT online. – ISSN 1435-7607. - 9 (2006), S. 92
Summann, Friedrich:
Suchmaschinentechnologie und Digitale Bibliotheken : von der Theorie zur Praxis / Friedrich
Summann ; Norbert Lossau // In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. – ISSN
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U
Umstätter, Walther:
Einführung in die Katalogkunde : vom Zettelkatalog zur Suchmaschine / von Walther
Umstätter und Roland Wagner-Döbler. - 3. Aufl. d. Werkes von Karl Löffler, völlig neu
bearb. Aufl. - Stuttgart : Hiersemann, 2005. - XI, 171 S. : graph. Darst.
W
Wienholz, Heike:
Pflegeleichte Katalogisierungsmaschine? / Heike Wienholz. // In: Buch und Bibliothek. –
ISSN 0340-0301. - 54 (2002), S. 707
100
SELBSTSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Benutzung
anderer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die
wörtlich oder sinngemäß veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Quellen entnommen
wurden, sind als solche gekennzeichnet.
Leipzig, den 11.01.2007
Elisabeth Kreutzkam
101
ANHANG
Anhang 1
Fragebogenstruktur
Anhang 2
Übersicht der versendeten Fragebögen
Anhang 3
Zusammenfassung der Antworten auf die Fragen 2.4, 2.5, 2.6, 4.1, 6.4
Anhang 4
Kurzcharakteristik der befragten Einrichtungen
Anhang 5
Catalog-Enrichment-Projekte der befragten Einrichtungen
102
Anhang 1:
Fragebogenstruktur
Auf Grund der Übersichtlichkeit und Platzersparnis wurde auf die Linien zur Beantwortung
sowie auf eine zweite Fragebogenstruktur für Verbünde auf Grund der geringen
vorgenommenen Veränderung verzichtet. Die Frage 4.2 „Steht die Auswahl in Bezug zur
Aufgabe der Bibliothek (Sondersammelgebiete etc.)?“ entfällt für die Fragebögen der
Verbünde.
1. Rahmeninformation
1.1 In der Literatur fand ich Hinweise auf Ihre Beteiligung bzgl. Catalog Enrichment.
Folgende Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner ist zu nennen:
…
2. Kataloganreicherung (Catalog Enrichment)
2.1 Sie reichern Ihren OPAC mit Zusatzinformationen an (Catalog Enrichment). Welche
Informationen sind das? (Mehrfachantworten möglich)
Inhaltsverzeichnisse
Klappentexte
Rezensionen
Buchcover
Andere:
2.2 Welchen Anlass gab es, Catalog Enrichment zu beginnen?
2.3 Seit wann stellen Sie Nutzerinnen und Nutzern Zusatzinformationen zur Verfügung?
2.4 Welche Ziele verfolgen Sie mit der Kataloganreicherung?
2.5 Welchen Mehrwert für die Nutzerinnen und die Nutzer erwarten Sie?
2.6 Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach Catalog Enrichment für die Entwicklung der
OPACs? (Bitte erläutern!)
2.7 Orientieren Sie sich an Empfehlungen
(bspw. die Empfehlungen der Kommission für Erschließung im Bibliotheksverbund
Bayern)?
Ja
Nein
Wenn ja, welche?
103
3. Datenherkunft und Kooperation
3.1 Scannen Sie die Zusatzinformationen selbst?
Ja
Nein
Wenn nein, weiter mit 3.1.2
3.1.1
Wenn ja, welches Verfahren zur Kataloganreicherung wenden Sie an?
(bspw. Abschreiben der Inhaltsverzeichnisse, Neuerfassung)?
3.1.2 Wenn nein, woher beziehen Sie die Angaben (bspw. Verlage etc.)? Welche
Vereinbarungen liegen zugrunde?
3.2 Kooperieren Sie bzgl. Catalog Enrichment (Mehrfachantworten möglich)?
mit Bibliotheken? Ja
Nein
Wenn nein, ist dies in Planung?
mit Verbünden? Ja
Nein
Wenn nein, ist dies in Planung?
Andere:
Ja
Wenn ja, mit wem und wie (Welche Bestände werden bspw. gescannt)?
3.3 Sehen Sie noch weitere Möglichkeiten die Kooperation zu intensivieren?
Ja
Nein
Wenn ja, wie?
4. Auswahl
4.1 Welche Bestände/Fachgebiete werden für Catalog Enrichment ausgewählt
(bestimmte Themenbereiche, Fachliteratur)?
4.2 Steht die Auswahl in Bezug zur Aufgabe der Bibliothek (Sondersammelgebiete etc.)?
Ja
Nein
Wenn ja, in welchem?
5. Suche und Art der Erschließung
5.1 Führen Links von OPAC-Treffern zur Zusatzinformation?
Ja
Nein
104
5.2 Sind die Zusatzinformationen indexiert?
Ja
Nein
Wenn nein, weiter mit 6.1
Wenn ja, werden die Zusatzinformationen mit der OPAC-Recherche durchsucht?
Ja
Nein
Wenn ja, welches Verfahren wird genutzt?
6. Sacherschließung der Zusatzinformationen
6.1 Betrachten Sie Catalog Enrichment als ein Instrument der Sacherschließung?
Ja
Nein
Bitte erläutern!
6.2 Verwenden Sie Regelwerke zur Erschließung der Zusatzinformationen?
Ja
Nein
Wenn ja, welche?
6.3 Wird automatische Indexierung verwendet?
Ja
Nein
Wenn nein, bitte weiter mit 6.3.3
6.3.1 Mit welchem System arbeiten Sie?
6.3.2 Wie werden Deskriptoren automatisch generiert?
6.3.2.1 Welche Methoden und Verfahren werden angewendet, um Deskriptoren
zu generieren?
(linguistische, probabilistische, semantische Verfahren etc.)
6.3.2.2 Welche terminolgischen Ressourcen werden für die Generierung der
Deskriptoren zugrunde gelegt? Bitte nennen!
6.3.2.3 Ist in Ihrem Bibliothekssystem eine kategorienspezifische Gewichtung
im Algorithmus-Ranking eingebaut
(d.h.: Werden Dokumente, darunter auch die indexierten
Inhaltsverzeichnisse, nach ihrer Relevanz ausgegeben)?
Ja
Nein
105
Wenn ja, seit
Wenn nein, ist dies geplant?
Ja
Nein
Wenn ja, wann?
6.3.3 Wenn Sie keine automatische Indexierung verwenden, wie erfolgt die
Sacherschließung der Zusatzinformation?
6.4 Meinen Sie, dass Catalog Enrichment auf die Entwicklung der Sacherschließung Einfluss
nimmt (bspw. Catalog enrichment als Ersatz für verbale Sacherschließung)?
Ja
Nein
Wenn ja, welche Auswirkungen sehen Sie?
7. Aufwand, Finanzierbarkeit, Rechte
7.1 Es ist ein weiterer Kosten- und Personalaufwand mit der Bereitstellung der zusätzlichen
Informationen verbunden.
7.1.1 Wie wird Catalog Enrichment in Ihrer Einrichtung realisiert?
Routinebetrieb
Projekt
Andere:
7.1.1.1 Wenn als Projekt realisiert, wurde
hauseigenem Personal durchgeführt?
Ja
Catalog
enrichment
mit
Nein
Wenn ja, wie viele Mitarbeiter sind beteiligt?
7.1.1.2 Wurde Catalog Enrichment mit hauseigenen Mitarbeitern und
zusätzlichem Personal umgesetzt?
Ja
Wenn ja, bitte erläutern!
Nein
7.2 War zusätzliche Hardware anzuschaffen?
Ja
Nein
Wenn ja, welche Geräte haben Sie bezogen? (bspw. Anschaffung von Scannern etc.)
7.3 War zusätzliche Software anzuschaffen?
Ja
Nein
106
Wenn ja, welche Software haben Sie bezogen?
7.4 Haben Sie Vereinbarungen mit Lizenzinhabern der Zusatzinformationen zu Verwendung
der Daten getroffen?
Ja
Nein
Wenn ja, welche?
8. Ausblick
8.1 Wurden die Ziele realisiert?
Ja
Nein
Wenn nein, bitte begründen!
8.2 Haben Sie zur Überprüfung eine Benutzerevaluierung durchgeführt?
Ja
Nein
Wenn nein, ist dies in Planung?
Ja
Nein
Wenn ja, wann ist dies geplant?
8.3 Würden Sie rückblickend sagen, dass sich der Aufwand gelohnt hat?
Ja
Nein
Bitte begründen Sie!
9. Sonstiges
Bemerkungen:
107
Anhang 2:
Übersicht der versendeten Fragebögen
Die Tabelle ist nach befragten Verbünden mit den befragten Verbundbibliotheken
alphabetisch gegliedert.
Name des Verbundes und der
Verbundbibliotheken
Name des Ansprechpartners / des
Befragten
Fragebogen
zurück
erhalten
am:
Bibliotheksverbund Bayern (BVB)
Bayerische Staatsbibliothek,
München
Sachgebiet Verbundnahe Dienste
Kataloganreicherung
Kay Hauser
[email protected]
31.10.2006
Per Mail
Universitätsbibliothek Passau
Karl Krieg
[email protected]
15.11.2006
Per Fax
Fragebogen wurde ausgefüllt von:
Elisabeth Graßer
[email protected]
Universitätsbibliothek
Regensburg
Komm. Leitung der Katalogabteilung
Dr. Gabriele Schweikl
[email protected]
Gemeinsamer Bibliotheksverbund
(GBV)
Leitung Bibliothekarische Dienste
Dr. Barbara Block
[email protected]
Hessisches
BibliotheksInformationsSystem
(HeBIS)
Herbert Adam
[email protected]
06.11.2006
Per Mail
Max-Planck-Institut für
europäische Rechtsgeschichte,
Frankfurt a.M., Bibliothek
Bibliotheks-EDV, Erwerbung,
Titelaufnahme
Monika Sommer
[email protected]
10.11.2006
Per Mail
Universitäts- und
Landesbibliothek Darmstadt
Bibliotheksleitung Fachreferat der
Teilbibliothek Chemie und
Materialwirtschaft der ULB
Harald Gerlach
[email protected]
Hochschulbibliothekszentrum des
Landes Nordrhein-Westfalen (hbz)
Wenke Röper
[email protected]
14.11.2006
Per Mail
24.11.2006
Per Mail
108
Deutsche Zentralbibliothek für
Medizin, Köln
Koordination
Bibliothekssystem/Verbundleistungen
Kendra Hinnenthal
[email protected]
02.11.2006
Per Mail
Universitäts- und
Landesbibliothek Bonn
Hans Dieter Gebauer
[email protected]
08.11.2006
Per Mail
Universitäts- und
Landesbibliothek Düsseldorf
Dezernat 3: Haushalt,
Medienerwerbung, Medienerschließung
Dezernatsleiterin:
Dr. Gisela Clajus
[email protected]
07.12.2006
Per Mail
Universitäts- und Stadtbibliothek
Köln
Projekt Dezernats übergreifende
Funktionen
Claudia Dembek
dembekub.uni-koeln.de
30.11.2006
Per Telefon
Kooperativer Bibliotheksverbund
Berlin-Brandenburg (KOBV)
Bereichsleiterin, Stellv.Ltg. KOBVZentrale
Monika Kuberek
[email protected]
Südwestdeutscher
Bibliotheksverbund BadenWürttemberg, Sachsen, Saarland
(SWB) / BibliotheksserviceZentrum Baden-Württemberg
(BSZ)
Leiterin des BibliotheksserviceZentrums Baden-Württemberg
Dr. Marion Mallmann-Biehler
[email protected]
Pädagogische Hochschule
Freiburg, Bibliothek
Bibliotheksleitung
Dr. Peter Glanzner
[email protected]
Information über die Beteiligung an
einem Verbundprojekt; der eigene
OPAC wird nicht mit
Zusatzinformationen angereichert
Mail vom
24.11.2006
Pädagogische Hochschule
Ludwigsburg, Bibliothek
Leiterin:
Dr. Christiane Spary
[email protected]
31.10.2006
Per Mail
Sächsische Landesbibliothek,
Staats -und Universitätsbibliothek
Dresden
Generaldirektor der SLUB
Dr. Bürger
[email protected]
20.11.2006
Per Mail
20.11.2006
Per Mail
Carmen Partes
[email protected]
109
Universitätsbibliothek Heidelberg
Medienbearbeitung II
Retrokatalogisierung,
Katalogredaktion, Deakquisition und
Sonderaufgaben, Sacherschließung
Abteilungsleiterin
Dr. Maria Effinger
[email protected]
Universitätsbibliothek Mannheim
Abtlg. Digitale Bibliotheksdienste
Dr. Christian Hänger
[email protected]
Universitätsbibliothek Karlsruhe
Zentralabteilung EDV-Entwicklung
und Technische Infrastruktur
Leitung: Dipl.-Inf. Uwe Dierolf
[email protected]
30.10.2006
Per Mail
Universitätsbibliothek Konstanz
Adalbert Kirchgäßner
[email protected]
20.11.2006
Per Mail
Universität Tübingen,
Juristisches Seminar, Bibliothek
Ursula Ebinger
[email protected]
08.11.2006
Per Mail
Universität Tübingen,
Neuphilologische Fakultät,
Bibliothek
Dr. Thomas Hilberer
[email protected]
30.10.2006
Per Mail
Die Deutsche Nationalbibliothek
Herr Schneider
[email protected]
31.10.2006
Per Mail
06.11.2006
Per Mail
04.12.2006
Per Telefon
Absage aus
Zeitgründen
110
Anhang 3:
Zusammenfassung der Antworten auf die Fragen 2.4, 2.5, 2.6, 4.1, 6.4
Anmerkungen:
Es erfolgt eine stichpunktartige Aufstellung der gegebenen Antworten ohne bestimmte
Reihenfolge. Mehrfachantworten werden nicht berücksichtigt sowie keine Einteilung in
Verbünde und Bibliotheken vorgenommen.
Frage 2.4
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Kataloganreicherung?
•
Umfangreiche Bewertung der Treffer
•
Bessere Stichwortsuche auf Grund Volltextsuche im SWB-Onlinekatalog
•
Erhöhung der Attraktivität des Katalogs, Angleichung des Katalogs an die
Zusatzinformationen, die es reichlich im freien Internet gibt und die unsere Kunden
gewohnt sind
•
Verpflichtung über SSG ; Nutzerbindung ; Profilierung als Informationsanbieter
•
Verbesserung
der
Informationsmöglichkeit
für
die
Benutzer;
perspektivisch
Recherchierbarkeit der Metadaten
•
Reduzierung der Null-Treffer-Quote
•
Steigerung des Nutzens, den unsere Kunden haben sollen, um ein Gegengewicht zu
Google darzustellen
•
Die Bibliothek ist an zusätzlichen, für die Benutzer relevanten Informationen im Katalog
interessiert
•
Nach dem Vorbild der Online-Buchhändler sollten die Angaben im OPAC über die reine
Formal- und Sacherschließung hinausgehen
•
Rezensionen erleichtern die Entscheidung, ob sich das Lesen eines Buches lohnt oder
nicht
•
Zusätzliche Elemente zur Identifizierung eines Titels
•
(Wenn möglich)Volltextindexierung für das Retrieval
•
Vermeidung von Fehlbestellungen durch den Nutzer; Folge: Kostenreduzierung in der
Ausleihe
•
Vertiefte
Erschließung
der
Literatur,
Reduzierung
unnötiger
Orts-
und
Fernleihbestellungen
•
Mehrwert für die Nutzer
•
Verbesserung des Angebots
111
•
Sammelwerke sind für unsere Nutzer traditionell von hohem Interesse. Nun sind deren
Inhaltsverzeichnisse im OPAC einsehbar und es werden so nur noch die Titel ausgeliehen,
deren Inhalt tatsächlich von Interesse ist. Außerdem ist es nun möglich, speziell z.B. nach
Aufsatzverfassern und Aufsatztitelstichwörtern zu recherchieren
•
Anreicherung der lokalen Kataloge der hbz-Verbundbibliotheken sowie der hbzRechercheangebote (Dreiländerkatalog und Digitale Bibliothek)
•
Anpassung der Bibliothekskataloge an heutige Nutzerbedürfnisse (Amazon.de & Co.)
•
Umfassendere
und
tiefere
Erschließung
der
Bestände
als
dies
durch
reine
Sacherschließung möglich wäre
•
Neuer Rechercheeinstieg für die Nutzer durch Volltextsuche in den Inhaltsverzeichnissen
•
Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Auswahl der Literatur durch Bereitstellung
kostenloser, über die biographischen Angaben hinausgehender Zusatzinformation
•
Zielgerichtete Nutzung des Bestandes
•
zusätzliche Recherchemöglichkeit im Volltext des Inhaltsverzeichnisses
•
Verbesserung der Recherchemöglichkeiten für Benutzer und Bereitstellung von mehr
inhaltlichen Informationen zur Beurteilung der Titel-Relevanz
Frage 2.5
•
Welchen Mehrwert für die Nutzerinnen und die Nutzer erwarten Sie?
Über aktuelle Datendienste erhalten wir Bibliotheken die Links, später auch die Volltexte,
so dass die NutzerInnen erhebliche Verbesserung der Recherche vor Ort haben
•
Relevanzbewertung der recherchierten Literatur (zielgenauere Magazinbestellungen)
•
erweiterte Recherchemöglichkeiten (bei perspektivischer Volltext-Indizierung)
•
Besserer Service
•
verbesserte Recherchemöglichkeit, da durch die weiterführenden Informationen die
gefundenen Titel besser beurteilt werden können
•
Visualisierung zusätzlicher Informationen als Erweiterung der Titelaufnahme
•
Zusätzlicher Rechercheeinstieg durch Volltextindexierung
•
Entscheidungshilfe zur Auswahl relevanter Literatur (Endnutzer und Bibliotheken)
•
Tiefere Erschließung durch zusätzliche Informationen
•
Entscheidungshilfe
bei
der
Katalognutzung;
Vermeidung
von
Fehlbestellungen
(geliefertes Buch entspricht nicht den Erwartungen)
•
Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei der Auswahl der Literatur durch Bereitstellung
kostenloser, über die biographischen Angaben hinausgehender Zusatzinformation
•
Höhere Trefferzahl bei der Recherche
112
•
Möglichkeit für den Nutzer, schon im Vorfeld besser erkennen zu können, ob das Werk
die Informationen enthält die der Nutzer erwartet
Frage 2.6
Welchen Stellenwert hat Ihrer Meinung nach Catalog Enrichment für die
Entwicklung der OPACs? (Bitte erläutern!)
•
Im Zuge zunehmender Bedeutung von Textsuche und multimedialer Visualisierung hat
Catalog Enrichment einen wachsenden Stellenwert, insbesondere für aktuelle Literatur
•
Der Kunde von heute ist internetorientiert und erwartet an einem Punkt möglichst alles zu
bekommen (one Stopp shop): Bibliothekskataloge bieten da verhältnismäßig wenig; CE
ist ein Weg dies anzugleichen; ich bewerte es sehr hoch
•
Zukunftsweisend: durch Nutzung von modernen Suchmaschinentechnologien deutliche
Verbesserung der Erschließungssituation gerade in Universalbibliotheken, die traditionell
keine Aufsatzerschleißung betreiben
•
Es ist der (schwache) Versuch der Bibliotheken, ihre Dienstleistungen zu verbessern,
damit sie im „Spiel“ bleiben
•
Mehrwert gegenüber den Suchmaschinen
•
Wichtig, damit der OPAC als zentrales Nachweisinstrument aufgewertet wird und nicht
gänzlich hinter Amazon.de & Co zurückfällt
•
Mehrwertfunktion, die als Add-On für OPACs lizenzierbar sein wird und vor allem für
wissenschaftliche Literatur (Themenschwerpunkte) von Bedeutung sein wird
•
Zusätzlicher Service
•
durch den Nachweis recherchierbarer Zusatzinformationen aus Büchern und über Bücher
können Bibliothekskataloge etwas von der Bedeutung zurückgewinnen, die sie gegenüber
Google, Amazon.de und Co. eingebüßt haben
•
Es wird immer mehr an Stellenwert gewinnen, im OPAC mehr als nur die durch die
traditionelle Formal- und Sacherschließung gewonnenen Daten bereitzustellen, die ja vom
Nutzer oft ein zu hohes Verständnis der der Erschließung zugrunde liegenden Regeln
(RAK) erwarten
•
Nutzer sind in Zeiten von Online-Buchhandlungen wie Amazon.de & Co. sowie Front-toCover Diensten wie Amazons „Search inside the book“ und „Google books“ gewohnt,
neben den Metadaten weitergehende Informationen zu einem Titel zu erhalten, um die für
sie relevante Literatur ohne große Mühen direkt am PC auswählen zu können
•
Wollen Bibliotheken weiterhin nutzergerechte Dienstleistungen anbieten und auch für
Nutzer der Internetgeneration interessant bleiben, müssen sie Ihre Kataloge stärker an den
113
Nutzerbedürfnissen ausrichten. Catalogue Enrichment bietet hier viele Möglichkeiten zur
Verbesserung der OPACs (direkte Integration der Zusatzinfos, neuer Rechercheeinstieg
etc.)
•
Einen hohen Stellenwert, da die Informationen besser erschlossen werden und ein weiterer
Ausbau mit Covern, Indices, Klappentexten (amazon-like) dem Nutzer einen Mehrwert
bieten.
•
Echter Mehrwert, der aber durch die unkritische Anhäufung von ‚Masse’ statt ‚Klasse’
nicht aufs
Spiel
gesetzt werden
sollte.
Daher:
Klappentexte=Verlagswerbung,
Rezensionen (in zufälliger Auswahl, da von Angebot und Urheberrechten abhängig),
Vorworte und anderes Material sollten nach unserer Auffassung nicht in den OPAC!
•
Keine grundsätzliche Neuorientierung des OPAC
Frage 4.1
Welche Bestände/Fachgebiete werden für Catalog Enrichment ausgewählt
(bestimmte Themenbereiche, Fachliteratur)?
•
Der SWB enthält insgesamt 12 Mio. Titeln zu allen Fächern. Die Bibliotheken und
Verlage können Zusatzinformationen zu allen Themengebieten zuliefern
•
Neuerwerbungen in Pädagogik, Soziologie, Psychologie (Kernfächer)
•
Literatur zum SSG (Monographien, Zeitschriftenaufsätze)
•
zeitgenössische Kunst/Fotographie
•
Technikgeschichte
•
Keine Auswahl, der gesamte Neuzugang wird bearbeitet, soweit Informationen erhältlich
sind Alle neueren Philologien
•
Schwerpunktmäßig DFG-Sondersammelgebiete (Ägyptologie, Klassische Archäologie,
Kunstgeschichte bis 1945, Südasien), Rezensionen nur für diese. Inhaltsverzeichnisse
jedoch für alle Fachgebiete
•
Fachliche Absprachen zwischen den Projektteilnehmern ; bevorzugt Sammelwerke /
Festschriften etc.
•
Entscheidung liegt bei den Verbundbibliotheken und variiert von SSG zu gesamten
Neuzugängen oder retrospektiven Altbeständen
•
Neuerwerbungen aller Fachgebiete, sofern Inhaltsverzeichnisse bzw. Klappentexte einen
Mehrwert an Information bringen (z.B. ausgeklammert: Kleinschrifttum, Lexika,
Schulbücher, juristische Kommentare
•
Der gesamte Neueinlauf wird einbezogen
114
•
Wir scannen mit fünf Projektbibliotheken sämtliche eingehende Neuerwerbungen, da
oftmals gerade die aktuelle Literatur für die Nutzer interessant ist. Zudem wird in allen
fünf
Bibliotheken
retrospektiv
gescannt:
USB
Köln:
SSG
Wirtschafts-
und
Sozialwissenschaften, Versicherungswesen, ZB MED: SSG Medizin, ULB Bonn: SSG
Romanistik, ULB Düsseldorf: Germanistik und Psychologie, UB Paderborn: Mathematik,
Informatik, Technik
•
Alle Bestände
•
Eingescannt werden: Neuerwerbungen ab Januar 2006 und rückwirkend auch Titel des
SSG Romanistik
•
Zu Beginn des Projektes „180T“ konzentrierte sich die ISB Köln auf die SSG.
Mittlerweile werden die Inhaltsverzeichnisse der Neueingänge aller Themengebiete
gescannt und dem Nutzer zur Verfügung gestellt
•
Alle neu erworbenen Sammelwerke (Fest- und Kongressschriften und sonstige
Aufsatzsammlungen)
Frage 6.4
Meinen Sie, dass Catalog Enrichment auf die Entwicklung der
Sacherschließung Einfluss nimmt (bspw. Catalog Enrichment als Ersatz
für verbale Sacherschließung)?
Ja
•
Ich kann mir vorstellen, dass aus Kostengründen argumentiert werden könnte, dass mittels
Catalogue Enrichment ein Großteil der intellektuell erfassten Stich- und Schlagworte
automatisiert und damit kostengünstiger erstellt werden können
•
Zudem kommen in vielen Fällen sogar mehr relevante Informationen ins System, als dies
manuell möglich wäre
•
Die Auswirkungen könnten sein, dass weniger bibliothekarisches Personal benötigt wird
und größerer Personalbedarf im Bereich des Scannens und der Aufbereitung der
Kataloganreicherungen sowie im EDV-Bereich für die automatische Verarbeitung und
Indexierung der Daten entsteht
•
Eine Studie auf diesem Gebiet, die untersucht, wie viele der manuell vergebenen
Schlagworte durch Kataloganreicherung ins System kommen und ob daher eine ernsthafte
„Gefahr“ für die Sacherschließung besteht, fehlt jedoch meines Wissens nach noch, wäre
aber sicherlich sehr wünschenswert und aufschlussreich
•
Könnte traditionelle Sacherschließung früher oder später verdrängen
115
•
Catalog enrichment wird - besonders wenn sie mit einer intelligenten, möglichst
mehrsprachigen automatischen Indexierung verbunden wird - eine intellektuelle, verbale
Sacherschließung nach RSWK weitgehend überflüssig machen. Fachspezifische
Erschließungsinstrumente wie Klassifikationssysteme oder Thesauri bieten hingegen
weiterhin einen Mehrwert
•
Catalog Enrichment als Ergänzung für verbale Sacherschließung
•
Von der Qualität der Erschließung her kann CE verbale Sacherschließung nicht ersetzen,
gerade im Bereich von Sondersammelgebietsliteratur, die überwiegend fremdsprachig ist.
Allerdings ist es durchaus denkbar, dass bei immer knapper werdenden Ressourcen vor
dem Hintergrund vorhandenen CE auf (Teile der) verbalen Sacherschließung verzichtet
wird
Nein
•
Momentan gibt es zu wenig Volltexte, 120.000 auf 12 Mio. Titel, die Volltextrecherche
im lokalen OPAC ist aufgrund der eingesetzten Systeme derzeit nicht möglich. Erst nach
deren Einsatz wird sich der wirkliche Einfluss zeigen
•
Das ist heute nicht absehbar, kann aber durchaus die Folge sein
•
Denkbar wäre, wenn der Aufwand für verbale Sacherschließung in bestimmten Fällen als
zu hoch angesehen wird. (Aufsatzerschließung)
•
Catalogue Enrichment kann nur eine Ergänzung der verbalen Sacherschließung sein
•
Keine Auswirkung auf eine qualifizierte verbale Inhaltserschließung
Sonstiges
•
Bei verstärkter personeller Ausstattung oder technischen Möglichkeiten / eventuelle
Projektteilnahme würden wir die CE Aktivitäten gern verstärken; wir sind von der
generellen Wirksamkeit sehr überzeugt
•
Catalog enrichment ist auf jeden Fall ein viel versprechender Ansatz und man sollte sich
nicht durch etwas längere Anlaufphasen abschrecken lassen. Allerdings sollte man auch
keine Wunder erwarten
116
Anhang 4:
Kurzcharakteristik der befragten Einrichtungen
Die Kurzcharakteristik ist alphabetisch nach Verbünden, innerhalb der Verbünde alphabetisch
nach Bibliotheken geordnet
Bibliotheksverbund Bayern (BVB)
und Bayerische Staatsbibliothek, München
Der regionale Bibliotheksverbund für Bayern (BVB) ist ein Dienstleistungs- und
Kompetenzzentrum, welches leistungsfähige Bibliotheksanwendungen entwickelt, bereitstellt
und betreut. Beratung und Unterstützung in wesentlichen Fragen der Informationstechnologie
gehören ebenso zum Aufgabenspektrum des BVB.
Die Bayerische Staatsbibliothek BSB wurde 1558 gegründet und führt ihren Namen seit 1919.
Der Bestand der BSB umfasst ca. 9 Millionen Bände. Gesammelt werden Publikationen aller
Länder und Fachrichtungen, ausgenommen Technik und angewandte Agrarwissenschaften.
Besondere Schwerpunkte sind Altertumswissenschaften, Geschichte, Musik, Ost-, Ostmittelund Südosteuropa sowie Orient und Ostasien.
Informationen im Internet:
http://www.bib-bvb.de/. – Letzter Zugriff am 27.11.2006
http://www.bsb-muenchen.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Universitätsbibliothek Passau
Die Universitätsbibliothek Passau ist eine zentrale Einrichtung der Universität Passau und
zugleich die wissenschaftliche Universalbibliothek in der Region Niederbayern. Das
Literaturangebot steht den Mitgliedern der Universität sowie allen externen interessierten
Leserinnen und Lesern gebührenfrei offen.
Information im Internet:
http://www.ub.uni-passau.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Universitätsbibliothek Regensburg
Die 1964 gegründete Universitätsbibliothek Regensburg ist eine zentrale Einrichtung der
Universität Regensburg und zugleich die größte wissenschaftliche Bibliothek in der Region.
Die Bestände stehen allen interessierten Leserinnen und Lesern kostenlos zur Verfügung.
Kennzeichnend ist der serviceorientierter Einsatz der modernen Informationstechnik sowie
die Mitgestaltung des Wandels einer immer stärker digitalisierten Informationslandschaft.
117
Information im Internet:
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/. - Letzter Zugriff am
27.11.2006
Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV)
Der GBV ist der gemeinsame Bibliotheksverbund der sieben Bundesländer Bremen,
Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein,
Thüringen und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Verbundzentrale des GBV (VZG)
ist Katalogisierungs- und Dienstleistungszentrum für wissenschaftliche und öffentliche
Bibliotheken und für Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der beteiligten Länder. Deren
Aufgabe ist es, einen Rahmen für eine Bibliotheksautomation zu schaffen und neue
Dienstleistungen zu entwickeln.
Information im Internet:
http://www.gbv.de/vgm/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Hessisches BibliotheksInformationsSystem (HeBIS)
Das Hessische Bibliotheksinformationssystem (HeBIS) ist der elektronische Informationsund Dienstleistungsverbund der wissenschaftlichen Bibliotheken in Hessen und Teilen von
Rheinland-Pfalz. Bibliotheken der Region haben sich zur kooperativen Bearbeitung und zum
verbundweiten Nachweis ihrer Bestände zusammengeschlossen, um ihre Aufgaben durch
Nutzung zentraler Dienstleistungen effizienter wahrnehmen zu können.
Information im Internet:
http://www.hebis.de/welcome.php.
-
Letzter
Zugriff
am
27.11.2006
Max-Planck-Institut
für
europäische
Rechtsgeschichte,
Frankfurt
a.M.,
Bibliothek
Die Bibliothek des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte gehört mit
ihrer reichhaltigen Sammlung an Quellenwerken und Sekundärliteratur zur
Entwicklung des Rechts in Europa zu den weltweit bedeutendsten rechtshistorischen
Bibliotheken. Ihr Bestand umfasst außerdem eine Fülle nichtjuristischer Literatur aus
Philosophie,
Theologie,
Historiographie,
Politik,
Wirtschaft,
Sozial-
Geistesgeschichte.
118
und
Information im Internet:
http://www.mpier.uni-frankfurt.de/bibliothek/index.html.
- Letzter Zugriff am 27.11.2006
Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Die
Universitäts-
und
Universitätsbibliothek
der
Landesbibliothek
Technischen
Darmstadt
Universität
ist
die
Darmstadt
zentrale
mit
einer
Zweigbibliothek und mehreren Teilbibliotheken. Darüber hinaus ist sie eine
Wissenschaftliche Universalbibliothek
Südhessens
sowie
für
die
für
hier
die Bevölkerung
angesiedelten
Darmstadts
Ausbildungs-
und
und
Forschungseinrichtungen.
Information im Internet:
http://elib.tu-darmstadt.de/lhb/. - Letzter Zugriff am
27.11.2006
Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz)
Das hbz ist Partner für Bibliotheken innerhalb und außerhalb von Nordrhein Westfalen sowie
eine Dienstleistungs- und Entwicklungseinrichtung, welches eng mit den betreffenden
Partnereinrichtungen zusammenarbeitet.
Information im Internet:
http://www.hbz-nrw.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Köln
Die 1969 gegründete Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) ist die zentrale
Fachbibliothek
für
Medizin,
Gesundheitswesen,
Ernährung,
Umwelt
und
Agrarwissenschaften für die Bundesrepublik Deutschland. Ihre Aufgabe ist die
Beschaffung, Erschließung und Bereitstellung wissenschaftlicher Information, von
Literatur und anderen Medien zu zahlreichen medizinischen Fachgebieten.
Information im Internet:
http://www.zbmed.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
119
Die Universitätsbibliothek Bonn wurde 1818 gegründet und ist die zentrale
Dienstleistungseinrichtung
der
Universität
Bonn
zur
Literatur
und
Informationsversorgung.
Information im Internet:
http://www.ulb.uni-bonn.de/.
-
Letzter
Zugriff
am
27.11.2006
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf ist eine zentrale Betriebseinheit der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und umfasst deren gesamten Literaturbestand.
Die Universitäts- und Landesbibliothek versorgt Studierende und Wissenschaftler der
Universität mit wissenschaftlicher Literatur und Fachinformation.
Information im Internet:
http://www.ub.uni-duesseldorf.de/home/.
-
Letzter
Zugriff am 27.11.2006
Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (USB) ist die zentrale bibliothekarische
Einrichtung der Universität zu Köln. Die USB ist gemeinsam mit den
Institutsbibliotheken für die Informations- und Literaturversorgung an der Universität
zu Köln zuständig und bietet ihre Bestände auch für externe Leserinnen und Leser an.
Information im Internet:
http://www.ub.uni-koeln.de/.
-
Letzter
Zugriff
am
27.11.2006
Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV)
Der Kooperative Bibliotheksverbund (KOBV) wurde in den Jahren 1997 bis 2000 am
Konrad-Zuse-Zentrum
für
Informationstechnik
Berlin
(ZIB)
aufgebaut,
2001
institutionalisiert und vertritt den Verbund in einer Reihe von Gremien und Vereinigungen.
Die KOBV-Zentrale ist in die zwei Bereiche gegliedert: Bibliothekswesen und
Informationstechnik. Sie nimmt verschiedene Aufgaben zur Aufrechterhaltung des Betriebes,
Dienstleistung und Weiterentwicklung wahr.
120
Information im Internet:
http://www.kobv.de/deutsch/framesets/frameset_ns6.htm.
-
Letzter Zugriff am 27.11.2006
Südwestdeutscher Bibliotheksverbund Baden-Württemberg, Sachsen und Saarland (SWB) /
Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)
Die Leistungen des Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) bestehen in
Beratung, Betreuung und Unterstützung von Bibliotheken, Museen und Archiven bei Einsatz
und Betrieb von EDV-Systemen, insbesondere zur Automatisierung der Geschäftsgänge für
Medien und Objekte. Des Weiteren steuert und betreibt das BSZ ein automatisiertes,
kooperatives Katalogisierungsverbundsystem. Die Medienbestände der am Südwestdeutschen
Bibliotheksverbund (SWB) teilnehmenden Bibliotheken werden nachgewiesen.
Information im Internet:
http://www2.bsz-bw.de/cms/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Pädagogische Hochschule Freiburg, Bibliothek
Die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Freiburg ist eine zentrale Einrichtung der
Pädagogischen Hochschule Freiburg und erziehungswissenschaftliche Bibliothek der Region.
Sie ist verantwortlich für die Versorgung der gesamten Hochschule mit Literatur, Medien und
Informationen. Die Bestände stehen den Mitgliedern der Pädagogischen Hochschule und der
anderen Freiburger Hochschulen sowie Personen mit wissenschaftlichen und beruflichen
Interessen offen.
Information im Internet:
http://www.phb.ph-freiburg.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Bibliothek
Die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg versteht sich als Dienstleister für
die
Angehörigen
der
Hochschule
sowie
allen
Personen
mit
beruflichen
und
wissenschaftlichen Fachinteressen zur Verfügung. Den Kernbestand der Literatursammlung
bildet die pädagogische, psychologische und soziologische Fachliteratur.
Information im Internet:
http://www.ph-ludwigsburg.de/bibliothek.html. - Letzter Zugriff
am 27.11.2006
121
Sächsische Landesbibliothek, Staats -und Universitätsbibliothek Dresden
1996 fusionierten die Sächsische Landesbibliothek und die Universitätsbibliothek der TU
Dresden haben per zur "Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
Dresden" (SLUB Dresden) und ist mit über 8 Millionen Medien das größte wissenschaftliche
Literatur- und Informationszentrum im Freistaat Sachsen.
Information im Internet:
http://www.tu-dresden.de/slub/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Universitätsbibliothek Heidelberg
Die
Universitätsbibliothek
Heidelberg
ist
eine
öffentliche
wissenschaftliche
Universalbibliothek sowie Zentralbibliothek im Bibliothekssystem der Ruprecht-KarlsUniversität, stellt ihr Literaturangebot auch anderen Hochschulen Heidelbergs zur Verfügung.
Information im Internet:
http://www.ub.uni-heidelberg.de/.
-
Letzter
Zugriff
am
27.11.2006
Universitätsbibliothek Mannheim
Die Universitätsbibliothek Mannheim bietet Literatur, Medien und Datenbanken aus allen
Fachgebieten
mit
einem
Gesamtbestand
von
etwa
2,2
Mio.
Medieneinheiten.
Die Universität hat ein wirtschaftswissenschaftliches Profil, welches sich auf den hohen Teil
des Angebotes von Literatur und Datenbanken auf diesem Gebiet auswirkt.
Information im Internet:
http://www.bib.uni-mannheim.de/.
-
Letzter
Zugriff
am
27.11.2006
Universitätsbibliothek Karlsruhe
Die 1840 gegründete Universitätsbibliothek ist die zentrale Bibliothek im Bibliothekssystem
der Universität Karlsruhe und dient den Angehörigen der Universität sowie externen
Leserinnen und Lesern ihre Bestände an. Ihre Schwerpunkte sind Natur- und
Ingenieurwissenschaften,
Architektur,
Informatik,
Mathematik
und
Wirtschaftswissenschaften.
122
Information im Internet:
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/.
-
Letzter
Zugriff
am
27.11.2006
Universitätsbibliothek Konstanz
Die Universitätsbibliothek Konstanz stellt Literatur und andere Informationsmittel für
Studium, Lehre und Forschung an der Universität Konstanz bereit. Der Freihand-Bestand
steht allen interessierten Leserinnen und Lesern zur Verfügung.
Information im Internet:
http://www.ub.uni-konstanz.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
Universität Tübingen, Juristisches Seminar, Bibliothek
Das Juristische Seminar ist eine Präsenzbibliothek und übernimmt die Literaturversorgung für
die Juristische Fakultät. Die Bibliothek steht allen Mitgliedern der Universität Tübingen offen
und ist darüber hinaus für sonstige wissenschaftlich Arbeitende zugänglich.
Information im Internet:
http://www.jura.uni-tuebingen.de/einrichtungen/js.
-
Letzter
Zugriff am 27.11.2006
Universität Tübingen, Neuphilologische Fakultät, Bibliothek
Die Bibliothek der Neuphilologischen Fakultät entstand 1974 und stellt eine der größten
Spezialbibliotheken zu den Neueren Philologien in Deutschland dar.
Information im Internet:
http://www.uni-tuebingen.de/fb-neuphil/. - Letzter Zugriff am
27.11.2006
Die Deutsche Nationalbibliothek
Die
Deutsche
Nationalbibliothek
ist
die
zentrale
Archivbibliothek
und
das
nationalbibliografische Zentrum in Deutschland. Sie hat die Aufgabe, lückenlos alle
deutschen und deutschsprachigen Publikationen ab 1913 zu sammeln, zu archivieren und zu
dokumentieren sowie bibliografisch zu verzeichnen und zu vermitteln. Die DNB ist
federführender Partner in der deutschen Regelwerks- und Normierungsarbeit sowie
maßgeblich an der Entwicklung internationaler Standards beteiligt.
Information im Internet:
http://www.ddb.de/. - Letzter Zugriff am 27.11.2006
123
Anhang 5
Catalog-Enrichment-Projekte der befragten Einrichtungen
Im Anhang sind bedeutende Projekte in einer Übersicht gelistet, kurz beschrieben und mit
dem entsprechenden Link zu weiteren Informationen versehen.
Name
BSZ
BVB mit der
BSB München
hbz
Projekt
Datenbank SWBplus2
enthält Abstracts, Aufsätze,
Begleittexte, das
Rezensionsorgan
Informationsmittel für
Bibliotheken,
Inhaltsverzeichnisse,
Klappentexte, den Linkservice,
Literaturberichte, Rezensionen,
Textproben und
Verlagsinformationen
Link
Datenbank SWBplus
http://www.bsz-bw.de/SWBplus/.
– Gesehen: 19.12.2006
Stand siehe auch aus der 50.
Sitzung der Arbeitsgemeinschaft
der Verbundsysteme, April
2006, S. 4-5
http://www.ddb.de/wir/kooperatio
n/ag_verbund_dok_publ.htm. Gesehen: 19.12.2006
Empfehlungen zur
Kataloganreicherung
Erarbeitet von der Kommission
für Erschließung an der BSB
http://www2.bibliothek.uniaugsburg.de/kfe/mat/kes_2p_05.pd
f. - Gesehen: 19.12.2006
180-T-Projekt
Ein Projekt vom 01.08.31.12.2005 mit den Partnern
USB Köln und der ZBMed
Ziel: 180.000 (180T)
Inhaltsverzeichnisse scannen
http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/presse/a
nw/scanpr. - Gesehen: 19.12.2006
Catalog Enrichment : Vorträge
zum Projekt
Deutsche
Nationalbibliothek
(DNB)
Informationen zu SWBplus auf der
Seite des BSZ
http://titan.bszbw.de/cms/recherche/swbplus/. –
Gesehen: 19.12.2006
http://www.hbznrw.de/dokumentencenter/produkt
e/catalogue_enrichment/aktuell/vo
rtraege/. – Gesehen: 19.12.2006
Die Deutsche Nationalbibliothek
scannt selbst keine
Inhaltsverzeichnisse.
„Die DNB hat zugesagt, mit
Verlegern über zusätzliche
Daten zu verhandeln, mit dem
Ziel, diese Informationseinheiten
zu übernehmen, ggf. selbst zu
Quelle:
50. Sitzung der
Arbeitsgemeinschaft der
Verbundsysteme am
24./25.04.2006
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erstellen und über ihre
Datendienste auszuliefern statt
wie bisher nur als Link auf
Drittsysteme zur Verfügung zu
stellen.“
http://www.ddb.de/wir/kooperatio
n/ag_verbund_dok_publ.htm. Gesehen: 19.12.2006
auf Grund der Sonderstellung
der DNB wird deren Tätigkeit
bzgl. Catalog Enrichment mit
aufgeführt; die DNB führt kein
Catalog Enrichment-Projekt
durch
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