Junge Winzer - Weingut Alfred Knauff Erben
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Junge Winzer - Weingut Alfred Knauff Erben
ESSEN UND TRINKEN BA 5 BE Samstag, 26. April 2003 / Nr. 96 In Gönnheim reifen schöne Träume Häppchen SERIE JUNGE WINZER: In der achten Generation verschafft Henning Knauff dem Familienbetrieb einigen Respekt Kaffee mit Soja-Milch Von unserem Redaktionsmitglied Hans Reinhardt Junge Japanerinnen stehen neuerdings auf Kaffee mit Soja-Milch. Das von einer japanischen KaffeehausKette kreierte Getränk ist so beliebt geworden, dass sich nun auch andere Anbieter auf Wunsch der Kunden gedrängt sehen, auf den Trend aufzuspringen, wie die Wirtschaftszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ berichtete. Das Getränk sei nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Geschmacks beliebt, sondern auch, weil die Nährstoffe der Soja-Bohne jung halten sollen. Inzwischen ist auch ein HaushaltsGerät auf den Markt gekommen, mit dem man aus Soja-Bohnen Milch gewinnen kann. dpa E s regnet. Endlich und reichlich. Die Gönnheimer Felder, Obstwiesen und Wingerte trinken und tanken. Die Wege dampfen. Und Henning Knauff lächelt. Dabei kennt er wirklich keine Sorgen, die mit trockenen Böden zusammenhängen. Seine Reben wurzeln tief, sehr tief, saugen Minerale und Charakter aus bis zu zehn Metern Tiefe. Die Anlage, vor der wir stehen, liegt schon ein wenig westlich, auf Friedelsheimer Gemarkung, und gehörte eigentlich unter Denkmalschutz. Nur kniehoch sind die über 30 Jahre alten Rebstöcke, Portugieser, knorrig und rissig, wie eine Grafik in der von Löwenzahn leuchtenden Landschaft. In guten Jahren ist der Portugieser ein Siegertyp, und der 33-jährige Jungwinzer bringt der eher bescheidenen Rebsorte beste Manieren bei. Sie taugt sogar für das Barrique-Fass, freilich nur, wenn die Menge beherzt reduziert ist durch Rückschnitt und Grünlese, und dann flicht man dem stillen, nachdenklichen Spross einer alteingesessenen Weinbau-Familie wieder frischen Lorbeer aufs Haupt. In der achten Generation betreiben die Knauffs ihr Weingut, elf Hektar Anbaufläche auf Löß/Lehm- und Kieselböden sind gerade noch das, was Vater, Mutter und Sohn ohne viel Fremdhilfe bewältigen können. Und manchmal „schlägt der Vater die Hände über dem Kopf zusammen, wenn er sieht, was wir uns für eine Arbeit machen.“ Denn die Hoffnungen, dank besserer Maschinen und ausgeklügelter Kellereitech- Henning (l.) und Vater Volker Knauff (r.) zusammen mit einem Stammkunden in der gemütlichen Probierstube. Darunter der junge Winzer im „Kirchengarten“ und mit einem trockenen Spätburgunder. Bilder: Meinberg In schicken Pariser Bars und Edelkneipen wird der Kaffee neuerdings in Gläsern serviert. Die Glas-Gefäße sind wie Vasen schnörkelig verziert oder schlicht mit goldenem Fuß. Ebenso ausgefallen wie die Behälter sind auch die Geschmacksrichtungen. Kaffee-Sorten werden ähnlich wie Wein nach verschiedenen „Lagen“ aus Kenia, Simbabwe oder Äthiopien und Aroma-Richtungen angeboten. Zum Getränk gibt es einen Loch-Löffel, der den Kaffee abfiltern soll. Der passende Gag zum Schaum-Traum ist eine kleine Tasse, deren Rand Bissspuren von beängstigend großen Zähnen zeigt. dpa Kühles aus der Badewanne Wer mit netten Menschen feucht-fröhlich feiern und dafür größere Mengen Getränke kalt stellen möchte, muss den Kühlschrank nicht unbedingt überfrachten und kann sich auch häufige Wege in den Keller ersparen. Flaschen können nämlich besonders lange kühl gehalten werden, wenn sie in eine gefüllte, „gesalzene“ Badewanne gelegt werden, empfiehlt Michaela Schremmer in ihrem Ratgeber „Küchentipps und Pannenhilfen“ (Gräfe und Unzer Verlag). Denn kaltes Wasser erwärme sich lange nicht so schnell, wenn man 100 bis 200 Gramm Salz hineingibt. AP Neugier – und die Lust am Experimentieren nik hätte der Nachwuchs womöglich mehr Freizeit – diese Hoffnungen trügen. Zumindest dann, wenn eine sichere Ausbildung, ein Studienjahr in Frankreich und die Mitgliedschaft im pfälzischen Barrique-Forum die Ambitionen prägen. Und so bilden die Erfahrung des Traditionsbetriebs, die Neugier und die Lust des jungen Winzers am Experiment eine Cuvée, die Henning Knauff spürbar in Spannung hält. Der weite regionale Radius zufriedener Stammkunden belohnt die Anstrengungen. Da nun mal alle Tage kein Sonntag ist, der Weinkenner aber trotzdem gerne einen qualitativ anspruchsvollen Portugieser oder Spätburgunder auch im Alltag schätzt, darf das Weingut Alfred Knauff Erben mit seinem wirklich sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis als gewissenhafte Empfehlung gelten. Wo bekommt man einen schön strukturierten, runden Spätburgunder voller Wärme für vier Euro die Flasche (Jahrgang 2001)? Oder wer fände nicht raschen Gefallen an diesem gerade abgefüllten Merlot des Jahres 2002, einer Rebe, mit der Knauff seit vier Jahren experimentiert, und die ihn jetzt belohnt mit Heiß auf edle Gläser – Anzeige – feinen Tanninen, „französischem“ Auftritt, gehaltvollem Abgang und schönem Rubinton? Die Flasche liegt bei 4,20 Euro. Ohne die traditionellen Rebsorten wie Riesling oder Silvaner zu vernachlässigen, ist Henning Knauff in seinem Element, wenn das Gespräch auf das kleine Eichenfass kommt. Da entwickelt er mit Fantasie und Gespür seine eigene Erfolgsphilosophie. Die ausschließliche Erstbelegung eines Barrique-Fässchens ist seine Sache nicht. Zu dominant gerät ihm die Holznote, Tipps und Adresse auf einen Blick Weingut Alfred Knauff Erben, Ludwigstraße 23, 67161 Gönnheim, Telefon 0 63 22/ 6 32 88, Fax 98 75 03; [email protected]. Weinprobe und Einkauf wochentags und samstags von 8 bis 19 Uhr. Gruppen ab 15 Personen nach telefonischer Vereinbarung. Empfehlung 2002 Gönnheimer Sonnenberg, Grüner Silvaner Kabinett trocken, 3,20 Euro; 2001 Gönnheimer Sonnenberg, Blauer Spätburgunder Spätlese trocken, 5 Euro; 1999 Gönnheimer Martinshöhe, Blauer Spätburgunder, Auslese trocken, 30 Monate im Barrique ausgebaut, 9,40 Euro. zu verführerisch entwickelt sich der Vanil- haardt hat ihn darüber hinaus dazu bewoleduft. Erst in einer zweiten und dritten gen, auf Forster und Kallstadter GemarBelegung der Fässer addieren sich zarte kung zusätzliche Flächen zu erwerben, die Röstaromen und jener „tolle Rotweincha- er noch ein wenig päppeln will, die ihn aber rakter“. Und so fügt sich am Ende die schon jetzt mit sehr maskulinen, klassiKombination mehrerer Fassjahrgänge und schen Tropfen belohnen, wie wir bei einer Eichenholztypen zu einem eindrucksvollen Fassweinprobe mit einigem Vergnügen Ergebnis, für das exemplarisch jener Blaue feststellen können. Spätburgunder des Jahres 1999 steht, den Winzer sind oft Einzelgänger. Doch Erwir am Ende unserer Probe verkosten. folg führt nur über den Dialog. Seine ExDie Gönnheimer Granate lag satte 30 kursionen nach Frankreich sind für HenMonate im Barrique und ist ein Gaumen- ning Knauff Urlaub und Fortbildung gleischmeichler erster Güte. Voluminös, herr- chermaßen. Und wenn er von seinen Spätliche Frucht, der Holzton wie eine zarter burgunder-Klonen erzählt, die er aus franGlockenklang, 14 Prozent Alkohol, na klar. zösischen Quellen bezieht und denen es auf Selten genug, dass es dem sanft gerunirgendwo von diesem deten Gönnheimer prachtvollen JahrSonnenberg richNach Frankreich gibt es gang überhaupt noch tig gut geht, dann zu kaufen gibt. Der viele enge Kontakte wird die LeidenPreis liegt mit 9,40 schaft spürbar, mit Euro am unteren der ein junger Ende des BarriquePfälzer seinen Weg Segments, und so ist zu fürchten, dass das geht. Zeit zum Sitzen muss dennoch bleischmale Kontingent, das Knauff noch hü- ben. Die Probierstube des Weinguts ist ein tet, rasch vergriffen sein wird. Zum Wohl! Sonderfall. Kaum ein Kunde, der hier nicht Am anderen, leichten Ende der Produkti- länger sesshaft wird als geplant. Die geonspalette rangiert ein Grüner Silvaner mütlichen Eckbänke, der offene Kamin, die Kabinett trocken, 2002, vor wenigen Tagen Gemälde und Geweihe an den roten Bruchabgefüllt, ein angenehmer, fröhlicher und steinwänden diktieren eine Verweildauer behender Begleiter eines Frühsommertags, und prägen eine Gesprächsstimmung wie filigran, spielerische Säure, wenig Volu- in einer Weinstube. Und wenn sich dann menprozente – also, da lässt sich für 3,20 der 59-jährige Senior Volker Knauff dazu Euro pro Flasche überhaupt nichts falsch platziert und anekdotenreich erzählt, machen. – Dem Riesling fühlt sich Henning bleibt selten ein Auge trocken. So schön Knauff nicht nur auf heimischem Terrain kann, bei allen generationsübergreifenden verpflichtet. Der nahe Glanz der Mittel- Diskussionen, Familie sein. . . . damit Kochen noch mehr Freude macht! Mo. – Fr. 10 – 19 Uhr, Samstag 9 – 16 Uhr Q 2, 12 · Mannheim · Tel. 10 47 59 „Botschafter des Bieres 2003“ gekürt Moderatorin Barbara Schöneberger und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sind die „Botschafter des Bieres 2003“. Der Titel zeichne Menschen aus, die durch außergewöhnliche Leistungen besonders im Fokus der Öffentlichkeit stünden, teilte der Deutsche Brauer-Bund in Köln mit. Die Auszeichnung wurde im vergangenen Jahr erstmals vergeben, an Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und den Redaktionsleiter der Harald-SchmidtShow, Manuel Andrack. Barbara Schöneberger erhält den Titel „für ihren beispiellosen Erfolg als Fernsehmoderatorin, ihren unkonventionellen, prickelnden und ganz individuellen Moderationsstil“, Minister Clement für seinen Optimismus und seine Tatkraft. Die Ehrung fiel zusammen mit dem Geburtstag des deutschen Reinheitsgebots. Am 23. April 1516 hatte Herzog Wilhelm IV. in Ingolstadt erklärt, Bier solle künftig nur noch aus Malz, Hopfen und Wasser gebraut werden. dpa SOS Sanitär-Notdienst Geschäftsanzeigen GIPSER- UND STUKKATEURMEISTER Neu und top-modisch Kassetten-Markisen GmbH ROLLLADEN & SONNENSCHUTZ · MARKISEN Ihr Spezialist für Sonnenschutz-Systeme Ziegelhüttenweg 32 68199 Mannheim Tel. (06 21) 85 22 16 Fax (06 21) 8 42 39-11 ISDN (06 21) 8 42 39-0 e-Mail: [email protected] www.wess-sonnenschutz.de Wasserschäden Rollladen- und Jalousiebauer-Innung Ständige Ausstellung Mo.– Do. 7.30 –12 Uhr + 13 –16.30 Uhr, Fr. 7.30 –12 Uhr, Sa. 9 –13 Uhr SAT+ KabelAnlagen Radio- Fernsehen- Video- Eildienst bis 22.00 Uhr a. Sa./So. Schwimmbad-Sonderpreise im April, z.B. Chlor Granulat 4 kg f. 38,-, pH-Minus 6 kg 12,50. Fordern Sie unsere Preisliste an: HWT-GAWAS Wassertechnik, Daimlerstr. 2, 67141 Neuhofen, auch samstags von 10-12 Uhr geöffnet. 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