PDF - Kölner Philharmonie

Transcription

PDF - Kölner Philharmonie
Kölner Kammerorchester
D
A
S
MEISTER
WERK
ITALIENISCHE WEIHNACHT
KÖLNER KAMMERORCHESTER
CHRISTIAN LUDWIG
12. DEZEMBER 2010, 11.00
13. DEZEMBER 2010, 20.00
KÖLNER PHILHARMONIE
Italienische Weihnacht
Allen Abonnenten, Besuchern, Freunden und Förderern,
der Direktion und den Mitarbeitern der Kölner Philharmonie,
der Presse und den Medien
danken wir für ihre Mitwirkung als aufmerksame Zuhörer, großzügige Förderer,
hilfsbereite Mitveranstalter und kritische Begleiter unserer Konzertreihe
Das Meisterwerk.
Wir wünschen Ihnen ein harmonisches Weihnachtsfest
und ein an musikalischen Erlebnissen reiches
Jahr 2011.
IHR
KÖLNER KAMMERORCHESTER
Antonio Vivaldi (1678-1741)
Le quattro stagioni · Die vier Jahreszeiten
4 Violinkonzerte op.VIII, 1-4
La Primavera · Der Frühling
Concerto E op.VIII,1 RV 269
Allegro
Largo e pianissimo
Allegro
L’Estate · Der Sommer
Concerto g op.VIII,2 RV 315
Allegro ma non molto
Adagio
Presto
L’Autunno · Der Herbst
Concerto F op.VIII,3 RV 293
Allegro
Adagio molto
Allegro
L’Inverno · Der Winter
Concerto f op.VIII,4 RV 297
Allegro non molto
Largo
Allegro
Pause
Giuseppe Sammartini (1695-1750)
Concerto F für Sopranblockflöte und Orchester
Allegro · Siciliano · Allegro assai
Giuseppe Torelli (1658-1709)
Sonate D für Trompete und Orchester
Andante · Allegro · Grave · Allegro
Pietro Baldassare (ca. 1672-1746)
Sonate Nr.1 F für Trompete und Orchester
Allegro · Grave · Allegro
Arcangelo Corelli (1653-1713)
Concerto grosso g op.VI,8 „La notte di Natale“
Vivace-Grave · Allegro · Adagio-Allegro-Adagio ·
Vivace · Allegro-Largo (Pastorale)
Linus Roth · Violine
Daniel Rothert · Sopranblockflöte
Laura Vukobratovic · Trompete
Irmgard Zavelberg, Albert Rundel · Violine (Corelli)
Gerhard Anders · Violoncello (Corelli)
Kölner Kammerorchester
Christian Ludwig
Wir danken
für die großzügige Unterstützung dieser Konzerte.
Hauptsponsor DAS MEISTERWERK
Programmsonette
zu den „Vier Jahreszeiten“ nach der Erstausgabe von 1725
Der Frühling
Der Frühling ist gekommen und freudig
begrüßen ihn die Vögel mit fröhlichem Gesang.
Die Bächlein fließen zum Säuseln der Zephirwinde
mit sanftem Murmeln.
Der Herbst
Die Bauern feiern mit Tanzen und Singen
ihre Freude über die glückliche Ernte
und sind vom Trunke des Bacchus derart berauscht,
dass sie ihr Vergnügen mit einem Schlaf beenden.
Indessen: Kommen, den Himmel mit schwarzem Mantel bedeckend,
Blitze und Donner, sie sind zur Ankündigung ausersehen.
Dann, nachdem es wieder still geworden,
beginnen die Vöglein aufs neue ihren Zaubergesang.
Er bewirkt, dass einer nach dem andern
zu singen und tanzen aufhört.
Die Luft ist milde und angenehm, und diese Jahreszeit
lädt viele ein, sich eines süßen Schlafes zu erfreuen.
Daher schläft nun auf blühender, lieblicher Wiese
unter dem angenehmen Säuseln der Zweige und Blätter
der Schäfer, den treuen Hund zur Seite.
Die Jäger gehen im Morgengrauen zur Jagd
mit Hörnern, Flinten und Hunden hinaus.
Es flieht das Wild, sie folgen seiner Fährte.
Zum festlichen Klang des bäuerlichen Dudelsacks
tanzen Nymphen und Hirten unter ihrem geliebten Himmelszelt,
da der Frühling glänzend erscheint.
Schon ist es erschreckt und ermüdet durch den
großen Lärm der Flinten und Hunde, versucht es
verwundet der Gefahr zu entfliehen, doch stirbt es zermürbt.
Der Sommer
Während der erbarmungslosen Jahreszeit der glühenden Sonne
schmachtet der Mensch, schmachtet das Vieh und brennt die Pinie.
Der Kuckuck erhebt seine Stimme, in schnellem Einverständnis
singen bald auch die Taube und der Distelfink.
Der Winter
Starr vor Kälte, zitternd im glitzernden Schnee,
im rauhen Heulen des grauenhaften Sturmes
eilt man, fortwährend mit den Füßen stampfend, dahin,
und in der maßlosen Kälte klappern die Zähne.
Ein sanftes Lüftchen weht, doch zum Wettstreit
fordert es plötzlich der nahe Nordwind.
Der Hirtenknabe weint, denn er fürchtet
den drohenden Sturm und sein Schicksal.
Am Feuer verbringt man die ruhigen und friedlichen Tage,
während draußen der Regen in Strömen alles durchnässt.
Man gleitet auf dem Eis, doch mit langsamen Schritten.
Weil man zu fallen fürchtet, bemüht man sich, vorsichtig zu gehen.
Seinen müden Gliedern ist die Ruhe genommen,
weil er die Blitze und wilden Donner fürchtet
und die wilden Schwärme der Mücken und Wespen!
Mutig losgehen, ausgleiten und zu Boden fallen,
wieder aufs Eis gehen und kraftvoll laufen,
bis schließlich das Eis bricht, und ein Loch entsteht.
Ach, nur allzuwahr sind seine Ängste.
Der Himmel donnert und blitzt, und der Hagel
bricht die Köpfe der Ähren und der stolzen Halme.
Man hört ihre eisenbeschlagenen Pforten verlassen den
Schirokko, die Bora und alle anderen Winde im Kampf miteinander.
Das also ist der Winter, und doch ist er so, dass er auch Freuden bringt.
6
7
Italienische Weihnacht
Antonio Vivaldi
Die vier Jahreszeiten
D
ie vier Jahreszeiten sind die
ersten vier von insgesamt
zwölf Konzerten des op.VIII,
das mit „Il Cimento dell’Armonia
e dell’Inventione“ betitelt und dem
böhmischen Grafen Wenzeslaus Morzin
zugeeignet ist (einem Verwandten jenes
Grafen Morzin, bei dem der junge
Haydn in Diensten war). Le quattro
stagioni sind wahrscheinlich schon
1715 komponiert worden und erst
1725 bei Michel-Charles Le Cène im
Druck erschienen: In der Vorrede kommt
Vivaldi eigens darauf zu sprechen und
meint, dass der Widmungsträger sie nun
in einer verbesserten Fassung und mit
den programmatischen Inhalt erklärenden Sonetten wie neu vorfinden werde.
Die vier Jahreszeiten sind zweifellos
die bekanntesten Konzerte des venezianischen Meisters und können quasi als
Meilensteine auf dem Gebiet der Entwicklung von Musik mit programmatischem Inhalt gelten. Doch hatte Vivaldi
wirklich die Absicht, Programm-Musik
zu schreiben? Sollten die beigeordneten
Texte und Sonette nicht viel mehr dazu
dienen, dem Zuhörer wie auch dem
ausführenden Musiker das Verständnis
seiner Komposition zu erleichtern?
Hat Vivaldi die Texte vor oder nach
der Komposition geschrieben,
8
als Programm oder Illustration? Fragen,
die nach einer Antwort suchen.
Im Gegensatz zu anderen Werken,
bei denen nur die Titel auf außermusikalische Geschehen verweisen, steht den
vier Jahreszeiten jeweils ein Sonett zur
Seite. Außerdem gibt Vivaldi im Notentext der Jahreszeiten in der Druckfassung von 1725 Informationen zur genauen Kennzeichnung außermusikalischer Situationen. Es war Absicht des
Komponisten, eine bestimmte, natürliche Begebenheit musikalisch darzustellen, dem Zuhörer ein Bild zu evozieren.
Vivaldi war auch ein großer Vokalkomponist, der es hervorragend verstand,
eine bestimmte, der Natur nachempfundene Kulisse mit musikalischen Mitteln
zu suggerieren: Seine zahlreichen
Kantaten, Serenaden, Oratorien und vor
allem Opern belegen seine diesbezüglichen Fähigkeiten. Wie also ein Bühnenbild das musikalische Bild anregte
und die mit musikalischen Mitteln dargestellte Natur in einer Oper realisiert
wird, so sollten die Titel und Texte in
seinen Instrumentalkonzerten dazu dienen, eine Opern-Szenerie „im Geiste“
entstehen zu lassen. „Die Titel der Konzerte Vivaldis verweisen nicht auf ein
Programm, sondern sie stehen vielmehr
für eine ausgefeilte poetische Vision,
die manchmal auch bildhaft, aber nicht
malerisch ist.“ (Gian Francesco Malipiero,
Il Filo d’Arianna, Turin, 1966)
Obwohl die Instrumentalkonzerte mit
programmatischen Titeln nur einen
kleinen Teil von Vivaldis Schaffen ausmachen, sind sie doch innerhalb seiner
Werke und innerhalb der gesamten
italienischen Instrumentalmusik herausragend. Nur wenigen Meistern gelang
es, Naturschilderungen formal so streng
zu binden und sie mit der Musik so in
Verbindung zu bringen, dass sie nicht
zu einer Programm-Musik um ihrer
selbst Willen herabsinken. Vivaldi weicht
selbst bei seinen „Natur-Konzerten“
nicht von seiner, den italienischen
Concerto-Stil prägenden, 3-sätzigen
Anlage und der abwechselnden
Solo-/Ritornell-Struktur ab.
Was hat Vivaldi und seine Zeitgenossen an der Darstellung von Natur
fasziniert? Auch in der Malerei gab es
gewissermaßen eine Renaissance der
Natur: Die venezianische Landschaftsmalerei bildete sich Ende des 17. Jahrhunderts in Venedig und der unmittelbaren Umgebung heraus und schaffte
einen Gegenstrom zu der offiziellen,
geistlichen oder mythologischen Historienmalerei. Natürlich schlug sich der
naturalistische Stil dann auch im Bühnenbild der Theater und Opernhäuser
nieder.
Sicherlich darf man auch eine
gewisse marktwirtschaftliche Berechnung nicht unterschätzen, geht doch
von programmatischen Titeln – damals
wie heute – eine besondere Faszination
aus. Allerdings ist auch anzunehmen,
dass Vivaldi selbst ein Naturliebhaber
war; zwang ihn vielleicht sogar seine
asthmatische Krankheit an ein Leben
überwiegend im häuslichen Bereich?
Lässt sich so seine Vorliebe für Naturszenarien erklären?
Vivaldi trug nach eigenen Angaben
seit seiner Geburt ein Brustleiden oder
eine Enge in der Brust mit sich. Briefe
an den Marchese Guido Bentevoglio
scheinen dies zu belegen. Allerdings
wäre ebenso denkbar, dass er sein
asthmatisches Leiden als bloßen Vorwand einbrachte, um sich von einer
Tätigkeit zu befreien, die er zunächst
ausüben sollte: dem Priestertum. Bei
der Fülle von allein annähernd 500
Konzerten verschiedenartigster Besetzung, die Vivaldi hinterlassen hat,
seiner Tätigkeit als Lehrer am Ospedale
della Pietà zu Venedig – einem Konservatorium zur Erziehung verwaister
Mädchen – und als Violinvirtuose,
mag man letzteres fast vermuten.
Daniel Rothert
9
Giuseppe Sammartini
Concerto F
Giuseppe Torelli
Sonate D
D
G
ie um 1680 noch hochmoderne
Gattung des Concerto grosso
war 50 Jahre später, als sich
Giuseppe Sammartini von seinem
Geburtsort Mailand für den Rest seines
Lebens ins ferne London begab, bereits
stark in der Gunst des Publikums gefallen.
Das magere Verkaufsergebnis, das
Sammartini 1728 mit seinen Concerti
grossi op.2 erzielte, machte ihm wohl
schmerzlich bewusst, dass die Zukunft
eher dem Solokonzert oder der Sinfonie
gehörte, wie sie sein Bruder Giovanni
Battista als Vater der Vorklassik entwikkelte. Als Oboist im Opernorchester des
King’s Theatre dagegen genoss Sammartini den Ruf eines überragenden
Virtuosen, dem Händel zahlreiche Solostellen aus seinen Opern auf den Leib
schrieb. Sein einziges Blockflötenkonzert in der modernen dreisätzigen Form
lässt im langsamen Satz einmal mehr
den Siciliano-Typus – die punktierte
Variante der Pastorale – anklingen,
der vom Barock bis ins 19. Jahrhundert
die Domäne seines eigenen Instruments
als Nachfahre der uralten Hirtenschalmei war.
10
iuseppe Torelli (1658-1709)
wirkte zeit seines Lebens als
Violinist, zunächst im Orchester
der berühmten Accademia Filarmonica
in Bologna, 1686 bis 1696 und 1701
bis zu seinem Tod in der Kapelle des
Bologneser Doms San Petronio.
Daneben verbrachte Torelli einige Jahre
auf Reisen und war an den Höfen des
Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach
und Kaiser Leopolds I. in Wien beschäftigt. Seine Kompositionen für Trompete
wurden wahrscheinlich durch den exzellenten Trompeter Giovanni Pellegrino
Brandi angeregt, der den Gehaltslisten
von San Petronio nach bei festlichen
Anlässen engagiert wurde. Die für
Torellis „alla tromba“-Stil charakteristischen Merkmale wie Dreiklangsmotivik,
repetierende Tonfiguren und homophone Satzstruktur finden sich allesamt
auch in seiner „Suonata con stromenti e
tromba“ von 1690, in der die Trompete
erwartungsgemäß vor allem in den
schnellen Sätzen brilliert. Harmonisch
besonders interessant ist dagegen das
Grave, in dem Torelli keine Rücksicht
auf die eingeschränkten tonalen Möglichkeiten der damals gebräuchlichen
Naturtrompeten zu nehmen brauchte,
denn eine Violine übernimmt hier die
Rolle des Soloinstruments.
Melodien. Neben diese wortgebundene
Musik trat im 17. Jahrhundert zur
Ausgestaltung des Hochfestes mehr
ber das Leben von Pietro
und mehr die Instrumentalmusik. Das
Baldassare (vor 1672 - nach
Concerto grosso und das Solokonzert
1746) ist nur wenig bekannt;
verdanken ihre Entstehung in erster
gesichert scheint lediglich, dass er zum Linie bestimmten Musizierpraktiken in
Priester geweiht wurde und als Maestro oberitalienischen Kirchen. An ihnen
di Capella in Brescia tätig war. Auch
waren auch um 1700 zahlreiche provon seiner Musik ist kaum etwas
minente italienische Violinisten als
überliefert: eine kleine Festoper zum
Sologeiger, so auch Corelli, tätig. Viele
Namenstag der Kaiserin Amalie Wilhel- dieser Musiker komponierten zu dieser
mine von 1707, ein Benedictus, eine
Zeit spezielle Weihnachtskonzerte, deren
Cembalosonate und zwei Trompetenso- liturgische Bestimmung mit Zusätzen
naten. Letztere zeigen sich bereits im
wie „Fatto per la notte di Natale“
modernen Gewand des von Vivaldi eta- unmissverständlich festgelegt wurde.
blierten dreisätzigen Solokonzerts: ein
Sie erklangen zur Christmesse, bei der
Kopfsatz in Ritornellform, ein langsamer Darstellung von Hirtenszenen oder bei
Mittelsatz mit einer Kantilene der Trom- Andachten vor der in keiner Kirche
pete, die sich über die begleitenden
fehlenden Krippe.
Streicherfiguren erhebt, und ein imitieDas Weihnachtskonzert op.6/8 von
rendes schnelles Finale.
Corelli, des führenden Instrumentalisten
Italiens um 1700, gehört zu den
Arcangelo Corelli
bekanntesten Concerti grossi dieser Art.
Concerto grosso op.VI,8
Höhepunkt des Konzertes ist die Pasto„La notte di Natale“
rale, eine Hirtenmusik im wiegenden
12/8-Rhythmus, Vorbild für ähnliche
on alters her bilden die Kompo- Stücke in Händels „Messias“ und Bachs
sitionen für das Weihnachtsfest „Weihnachtsoratorium“.
eine Gruppe für sich. Bereits im
Silke Schloen
15. und 16. Jahrhundert basierten die
für diesen Zweck entstandenen Motetten
entweder auf volkstümlichen Weihnachtsliedern oder auf den diesem
Festkreis zugehörigen gregorianischen
Pietro Baldassare
Sonate Nr.1 F
Ü
V
11
Linus Roth
Schon unzählige Auftritte
und trotzdem Lampenfieber.
Kulturelles Engagement und
Energie für die Region.
12
Scheinwerfer_90x190_AS_4c.indd 1
L
inus Roth gehört zu den
interessantesten Musikern der
jüngeren Generation. Für seine
EMI-Debut-CD wurde er mit dem EchoKlassik-Preis der Deutschen Phonoakademie als „Bester Nachwuchskünstler
2006“ ausgezeichnet. In seinem Spiel
verbinden sich eine außergewöhnliche
Klangkultur mit technischer Brillanz und
musikalische Einsicht mit Stilsicherheit.
Qualitäten, die ihm Anne-Sophie
Mutter, von deren Stiftung er gefördert
wurde, bescheinigt.
Sein Studium vollbrachte der
Violinist bei Prof. Zakhar Bron an der
Musikhochschule in Lübeck sowie in
der Solistenklasse von Prof. Ana
Chumachenco an der Musikhochschule
München.
Linus Roth wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt 1995 den 1. Preis des
Internationalen Violinwettbewerbs
Novosibirsk, 1997 den 2. Preis des
Internationalen Musikwettbewerbs
„Joseph Szigeti“, 2003 den 1. Preis des
Deutschen Musikwettbewerbs.
Es folgten Einladungen zu Orchestern wie den Radiosinfonieorchestern
des SWR (Kaiserslautern) und Berlin,
dem Orchestra della Toscana Florenz,
dem Orchester der Staatsoper Stuttgart
und dem Royal Liverpool Philharmonic
Orchestra. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Gerd Albrecht, Herbert
Blomstedt, Andrey Boreyko, Manfred
Honeck und Antoni Wit zusammen.
Zukünftige Engagements führen
ihn zum Berner Sinfoniorchester, zum
Orchestra del Teatro San Carlo Neapel,
zum Orchestre Philharmonique de Nice
und zum Orquesta de Navarra.
Junge Menschen für Musik zu begeistern verfolgt Linus Roth mit großer
Leidenschaft durch seine regelmäßige
Teilnahme am Projekt „Rhapsody in
School“.
Seit 1997 spielt Linus Roth die
Stradivari „Dancla“ aus dem Jahr
1703, eine freundliche Leihgabe
der Musikstiftung der L-Bank BadenWürttemberg, Deutschland.
13
14.03.2008 10:52:16 Uhr
Daniel Rothert
D
aniel Rothert wurde 1975 in
Cuxhaven geboren. Er ist ghanaisch-deutscher Abstammung
und wurde von deutschen Eltern adoptiert.
Sein Blockflötenstudium begann
er an der Hochschule für Musik Köln,
welches er 1998 mit dem Diplom als
Musikpädagoge, 2002 mit der künstlerischen Reifeprüfung und 2003 mit
dem Konzertexamen abschloss.
Mit dem Studium für historische Interpretationspraxis und dem Hauptfach
Traversflöte an der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
beendete er 2007 seine Ausbildung.
14
2002 wurde ihm der Förderpreis des
Landes Nordrhein-Westfalen für junge
Künstler verliehen. Seit 1999 wirkt
er als Ensemblespieler und Solist im
Kölner Kammerorchester mit.
Konzertreisen führten ihn als Solist
durch ganz Europa und nach China.
2001 erschien bei NAXOS die Einspielung von Telemann-Konzerten und der
Suite für Blockflöte, mit der er sich als
Solist mit dem Kölner Kammerorchester
vorstellte, gefolgt von den sechs Flötenkonzerten op.10 von Vivaldi, die die
Reihe „Il flauto dolce“ fortsetzen:
„Die beste Aufnahme, die man derzeit
von Vivaldis Opus 10 bekommen kann“
(Rondo 1/2002).
Zum Haydnjahr 2009 spielte er
mit dem Kölner Kammerorchester die
„Fünf Konzerte für zwei Lyren“ ein und
Anfang des Jahres 2010 erschien bei
NAXOS seine Einspielung von Loeillets
Blockflötensonaten mit der amerikanischen Cellistin Vanessa Young und
dem norwegischen Cembalisten Ketil
Haugsand. Die Aufnahme präsentiert
einige Sonaten des Komponisten als
Weltersteinspielung und wird hochgelobt.
Daniel Rothert ist Flötist im
Arcangelo Trio und arbeitet als Dozent
an verschiedenen Instituten.
Laura Vukobratovic
L
aura Vukobratovic, in Novi Sad
in Jugoslawien geboren, begann
ihre Ausbildung als Trompeterin
bei Prof. Kovacs Kalman an der Musikhochschule ihrer Heimatstadt.
Von 1995 bis 2001 war sie in
der Meisterklasse von Prof. Reinhold
Friedrich an der Musikhochschule
Karlsruhe.
Bereits im Alter von 18 Jahren
wurde Laura Vukobratovic Solotrompeterin am Serbischen Nationaltheater
in Novi Sad. 1994 erhielt sie an der
dortigen Hochschule für Musik eine
Dozentenstelle.
Zweimal gewann sie in ihrem Heimatland den „Nationalen Wettbewerb
junger Talente“, bevor sie 1999 mit
dem deutschen DAAD-Preis ausgezeichnet wurde.
In den vergangenen Jahren führten
sie Engagements durch ganz Europa,
Asien und Südamerika. Als Solistin
arbeitete sie mit international renommierten Orchestern wie dem Bach
Collegium München, Kölner Kammerorchester, Ludwigsburger Festspielorchester, Rundfunk Sinfonieorchester
Bukarest, SWR Rundfunkorchester
Kaiserslautern, Wiener Kammerorchester
und dem Württembergischen Kammerorchester.
Seit 2003 ist Laura Vukobratovic
Solotrompeterin des Nationaltheaters
Mannheim.
15
Kölner Kammerorchester
Christian Ludwig
D
ie Idee einer werkgerechten Interpretation älterer Musik führte
1923 zur Gründung des Kölner
Kammerorchesters, das in den Folgejahren
unter der Leitung von Hermann Abendroth
und Otto Klemperer spielte. 1963 übernahm Helmut Müller-Brühl die Leitung
des Kölner Kammerorchesters. Durch
Studien der Philosophie, katholischen
Theologie sowie Kunst- und Musikwissenschaften hatte sich Helmut Müller-Brühl
umfassende theoretische Grundlagen für
die Interpretation barocker und klassischer
Musik erworben, die er durch frühe Dirigierpraxis und Violinkurse bei seinem
Mentor Wolfgang Schneiderhan ergänzte.
Eine vielbeachtete Gastspielreise in
die Schweiz mit dem Pianisten Wilhelm
Kempff bildete 1964 den Auftakt für die
Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Solisten. Seitdem hat das
Orchester unter der Leitung von Helmut
Müller-Brühl bei Gastspielen in Europa,
Nord- und Südamerika, Asien und bei
internationalen Festspielen eindrucksvolle Erfolge gefeiert.
Unter dem Namen Capella Clementina spielte das Kölner Kammerorchester
von 1976-1986 auf historischem
Instrumentarium und setzte Maßstäbe
für die historische Aufführungspraxis
und die Wiederbelebung barocken
Musiktheaters. Mit den damals gewonnen Erfahrungen musiziert es seit 1987
auf modernem Instrumentarium.
16
Seit 1988 unterhält das Ensemble die
erfolgreiche Konzertreihe „Das Meisterwerk“ in der Kölner Philharmonie. Im
Théâtre des Champs-Elysées, Paris und
dem Prinzregententheater München ist
es regelmäßig zu Gast. Über 200
Schallplatten-/CD-Aufnahmen, Rundfunk- und Fernsehproduktionen dokumentieren ein Repertoire von mehr als
500 Meisterwerken und unbekannten
Kostbarkeiten. Seit 1995 sind Orchester
und Dirigent dem weltweit präsenten
CD-Label Naxos durch ein ständig
wachsendes Repertoire barocker und
klassischer Meisterwerke verbunden.
Im Jahr 2001 wurde die Einspielung
der 3 Darmstädter Ouverturen von Telemann mit dem Cannes Classical Award
2001 ausgezeichnet. Zum Haydn-Jahr
2009 hat das Kölner Kammerorchester
sämtliche Instrumentalkonzerte von
Haydn eingespielt.
Anlässlich des 200. Todestages
von Joseph Haydn wurde das Kölner
Kammerorchester unter der Leitung
von Helmut Müller-Brühl von Papst
Benedikt XVI. eingeladen, die Pfingstmesse 2009 im Petersdom in Rom
musikalisch zu gestalten.
Ab der Spielzeit 2008/2009 hat
Christian Ludwig die künstlerische
Leitung des Orchesters übernommen.
Er war zunächst ein erfolgreicher
Violin-Solist, bis ihn ein Unfall zwang,
diese Karriere aufzugeben. Daraufhin
studierte er an der Musikhochschule
Mannheim Orchesterdirigieren und
Chorleitung, es folgte ein Aufbaustudium an der Royal Academy of Music
bei Sir Colin Davis.
Helmut Müller-Brühl bleibt dem
Orchester weiterhin verbunden.
17
EINSPIELUNG ZUM KONZERT DAS MEISTERWERK 2010/11
KÖLNER KAMMERORCHESTER · CHRISTIAN LUDWIG
CD · NAXOS 8.551265 · € 5,95
ITALIENISCHE WEIHNACHT
Pietro Baldassare
Sonate Nr.1 F für Trompete und Orchester
Francesco Onofrio Manfredini
Concerto grosso C op.3 Nr.12 „Weihnachtskonzert“
Antonio Vivaldi
Konzert c RV441 für Altblockflöte und Orchester
Giuseppe Sammartini
Konzert F für Sopranblockflöte und Orchester
Giuseppe Torelli
Sonate D für Trompete und Orchester
Pietro Antonio Locatelli
Concerto grosso f op.1 Nr.8 „Weihnachtskonzert“
LAURA VUKOBRATOVIC · TROMPETE
DANIEL ROTHERT · BLOCKFLÖTE
KÖLNER KAMMERORCHESTER
CHRISTIAN LUDWIG
ERHÄLTLICH AM SCHALLPLATTENSTAND IM FOYER UND PER DIREKTVERSAND TEL. 02232-210840
3. Konzert
So 06.02.2011, 11.00 Abo
5. Konzert
Do 26.05.2011, 20.00 Abo
VON LIEBE UND TOD
MOZART SERENADE
Wagner Siegfried Idyll
Mozart Klavierkonzert c KV 491
Schubert „Der Tod und das Mädchen“
Mihaela Ursuleasa, Klavier
Violinkonzert A KV 219
Divertimenti D KV 136 / KV 334
Benjamin Schmid, Violine
4. Konzert
Gründonnerstag, 21.04.2011, 18.00 Abo
Ostersamstag, 23.04.2011, 16.00
Sonderkonzert
Fr 03.06.2011, 20.00
BACH MATTHÄUSPASSION
Mitglieder des Opernstudios
der Oper Köln
Werke von Mozart und Rossini
Cooley · Kirkbride · Laske ·
Markert · Prégardien · Teuscher
Knaben des Kölner Domchores
Eberhard Metternich
Madrigalchor der
Musikhochschule Köln
Reiner Schuhenn
Collegium vocale Siegen
Ulrich Stötzel
Reiner Schuhenn, Gesamtleitung
ITALIENISCHER OPERNABEND
6. Konzert
So 19.06.2011, 20.00 Abo
ENGLISCH-RUSSISCHE
SERENADE
Elgar Streicherserenade e op.20
Holst Saint Paul Suite op.29 Nr.2
Vaughan Williams „The lark ascending“
für Violine
Fantasia on a theme by Thomas Tallis
Strawinsky „Dumbarton Oaks“
Tschaikowsky Valse scherzo
für Violine und Orchester op.34
Augustin Hadelich, Violine
KARTENBESTELLUNGEN
Telefon 02232-9442212
Telefax 02232-9442215
[email protected]
www.koelner-kammerorchester.de
KölnTicket 0221-2801
und alle angeschlossenen Vorverkaufsstellen
Philharmonie Hotline 0221-280280
Herausgeber · Kölner Kammerorchester · Schlossstraße 2 · 50321 Brühl