Kursana Magazin
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MAGAZIN Sommer | Herbst 2010 MUTIG Das „Ich-traue-mir-noch-etwas-zu“-Gefühl 25 Jahre Kursana Jörg Braesecke, Vorsitzender der Geschäftsführung Kursana Inhalt Das Titelthema Titelthema MUTIG MUTIG Liebe Leserin, lieber Leser, Etwas Neues wagen, sich (noch) etwas zutrauen, eine innere Hürde überwinden – die Geschichten auf den nächsten Seiten zeigen zahlreiche Facetten von Mut, der so unterschiedlich ist, wie das Leben selbst die ersten 25 Jahre – welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihren ersten Lebens-Jahrzehnten? Man sagt, es seien die Grundsteine unseres Lebens ... um herauszufinden, wer wir sind und wohin wir gehen wollen. Bei einem Unternehmen ist es nicht viel anders. Kursana wird in diesem Jahr 25. Viel Mut und viel Vertrauen in die Zukunft gehörten dazu, als Firmengründer Peter Dussmann im Jahr 1985 die ersten Kursana Häuser unter anderem in Hamburg, Bad Pyrmont und Fürth übernahm. Denn die Verantwortung war groß. Sie wuchs weiter an, als nach der Wiedervereinigung zahlreiche neue Seniorenzentren im Osten des Landes hinzukamen. 1993 wurde dann als erster großer Neubau die Residenz in Refrath eröffnet. Und 1996 gelang mit der Übernahme des Theodor-Kessler-Hauses in Siegen die erste Privatisierung einer kommunalen Senioreneinrichtung in den alten Bundesländern. Nichts beflügelt so sehr wie der Erfolg. Das DussmannTochterunternehmen ist in den zurückliegenden 25 Jahren zum führenden privaten Betreiber von Senioreneinrichtungen in Deutschland geworden. 108 Häuser gehören inzwischen zur Kursana Familie. Längst haben wir bewiesen, dass ein privater Betreiber zugleich höchste Pflegestandards, niveauvolle Atmosphäre und Wirtschaftlichkeit miteinander verbinden und gewährleisten kann. Darauf sind wir stolz. Es ist Ansporn für immer neue Weiterentwicklungen. Schließlich geht es um Menschen. Ihren Lebensabend zu begleiten, ist eine Aufgabe, an der jeder von uns wächst. In diesem Sinne grüßt Sie herzlich 04 Mut zur Zeitreise Ilse Pillat, 95, traut sich vieles zu – und flog mit der legendären "Tante Ju" 08 Freimütig Liebe und Leidenschaft: Senioren diskutierten offen über ein Tabu-Thema 10 Ermutigender Klang Ein Pilotprojekt: In Gütersloh ist Musik zentraler Bestandteil des Pflegekonzepts 13 Mut zur Distanz Getrennt und doch vereint: Das andere gemeinsame Leben des Ehepaars Päplow 14 Mutproben Senioren im Domizil Au tanken beim "Teakwondo" Kraft und Selbstvertrauen 16 Team auf sechs Beinen Bulldogge Manne hilft Herrchen Ingolf Wagner bei der Arbeit als Wohnbereichsleiter 18 Ältesten-Rat Auch mit über 100 Jahren noch aktiv – Zwei Kursana Bewohnerinnen erzählen Titelbild: Von Berlins neuem Flughafen Schönefeld aus startet Ilse Pillat, 95, ihren Nostalgie-Flug in der Ju 52. Es ist eine Zeitreise in die Vergangenheit – mit wehmütigen Erinnerungen 04 14 20 „Pflege muss für alle finanzierbar sein“ Thomas Greiner über das Thema Pflege als entscheidende Säule des Sozialstaates 22 Erinnerungs-Stücke Mitgebrachte Lieblingsstücke machen den Umzug in die Pflegeeinrichtung leichter 24 Befreiende Schwingungen Neu im Grimmener Domizil: Die Töne der Klangschalen sind wie eine sanfte Massage 26 Streiflichter Ein kleiner Ausschnitt aus der Vielfalt an Veranstaltungen der Kursana Häuser 28 Bewegen bringt Segen Millionen älterer Menschen leiden an Osteoporose – Wichtige Tipps zur Vorbeugung 29 Der letzte Wille Mehr Rechte für Erblasser – Stichworte zu dem neuen Erbrecht 30 „Darf ich bitten ...?“ Beim monatlichen Tanztee in der Residenz Wedel schwindet manch Zipperlein 32 Lesen & Hören Informationen und Empfehlungen rund um Bücher und Hörbücher 34 Rätseln & Gewinnen 16 30 Erika Peters und Günther Winkler tanzen in der Kursana Residenz Wedel 3 MUTIG Das „Ich-traue-mir-noch-etwas-zu“-Gefühl Ich traue mir noch etwas zu. Ich traue mir wieder etwas zu. Ich wage Neues. Ich breche auf. Ich tue selbst etwas, dabei werde ich unterstützt. Ich überwinde eine innere Hürde. Ich lasse den Mut nicht sinken. Ich kämpfe mich ins Leben zurück. Wir machen uns gegenseitig Mut. Die Geschichten, Porträts und Reportagen auf den nächsten Seiten handeln von Mut. Von Mut in vielfältiger, unterschiedlicher Form. So vielfältig wie das Leben selbst. „Oma Ilse“ trifft „Tante Ju“: „Sich der Erinnerung zu stellen, kostet Mut“ 4 I Das Titelthema 5 Mut zur Zeitreise „Angst? Nee, hab’ ich nicht“, sagt Ilse Pillat. Die 95-Jährige traut sich einiges. So steigt sie immer noch gern in ein Flugzeug. Dieser Rundflug allerdings ist etwas Besonderes: in der legendären „Tante Ju“. Da überkommen sie Erinnerungen ... auch wehmütige. „1939 sind mein Mann und ich mit der Ju 52 auf Hochzeitsreise nach München geflogen“, sagt sie zu Steward Heinz Soll, als der ihr zuvorkommend die Treppenstufen hinauf in die Kabine hilft. „Dass wir damals den Flug geschenkt bekommen haben, war außergewöhnlich.“ Ihr Mann, Johannes „Hans“ Pillat, war Kraftfahrzeugmeister und arbeitete als Fahrer im Reichsluftfahrtministerium. Von dort kam die Hochzeitsüberraschung, die dem jungen Paar Flitterwochen in Niederaudorf bescherte. Rund 70 Jahre später ist die jüngste ihrer drei Töchter für die Überraschung verantwortlich. „Ich habe die Aktion ‚Wünsch dir was’ im Kursana Magazin gesehen und für Mutti dort hin geschrieben“, sagt Heidi Volklandt, 64. Aus dem KurEinen herrlichen Blick hat Ilse Pillat auf die Havel, die Spree und die Seen rund um Berlin, während die Ju 52 bei gemächlichen 190 Stundenkilometern knatternd ihre Runde dreht sana Domizil Berlin-Lichtenberg hat sich Hausmeister Klaus Hönecke heute bereiterklärt, Ilse Pillat und Die kleine goldene Armbanduhr läuft Art Ofenrohr als Auspuff. Das ecki- ihre Tochter durch die Stadt zu kutnur eine Viertelstunde. Dann bleibt ge Cockpit erinnert an die Fahrer- schieren. sie stehen. Egal. Sie musste mit. kabine eines uralten Lasters. „Herz„Die war mein Verlobungsgeschenk“, lich willkommen bei der Junkers 52, Gerne hätten die Töchter auch dem sagt Ilse Pillat. Die Berlinerin steht unserer guten alten ‚Tante Ju’“, Vater einen Flug mit der Ju 52 erauf dem Flugfeld in begrüßt Pilot Claus möglicht. Doch dazu kam es nicht Schönefeld. Vor ihr Ilse Pillat, 95, fliegt Cordes die Gruppe, mehr: Er verstarb bereits 1985. Diese ein kleines Flugzeug, zu der Ilse Pillat schmerzhafte Erinnerung wird wienoch regelmäßig Baujahr 1936. Die gehört. Die Seniorin der lebendig, als der Rundflug ansilberne Außenhaut aus Wellblech hält einen uralten braunen Leder- steht. „Sich der Erinnerung zu stelglitzert in der Sonne. Der große Pro- koffer in der Hand. Heute geht sie len, kostet Mut“, sagt Ilse Pillat. peller an der Nasenspitze hat eine auf Zeitreise. 6 I Das Titelthema Gerne hätte Ilse Pillat (Bild Mitte im Gespräch mit Flugbegleiter Heinz Soll) diese Reise mit ihrem 1985 verstorbenen Mann angetreten. In Gedanken hat sie ihn aber mit an Bord genommen Sie nimmt Platz auf einem der bei- Auch auf ihrem ersten Flug ließ sie gen Ledersitze. „Ich hatte die Ka- sich nicht aus der Ruhe bringen. bine größer in Erinnerung. Das ist „Bei unserem Rückflug 1939 sind ja nur so breit wie in einem Auto“, wir in ein Gewitter gekommen. Da wundert sie sich. war es richtig turMit der Tante Ju ging Fensterplätze für bulent“, erinnert sie 15 Passagiere gibt es auf Hochzeitsreise sich. „Der Mann hines, lediglich in der ter mir hat sich in letzten Reihe ist eine Doppelbank. meinen Haaren festgekrallt.“ Ilse Wenn Ilse Pillat ihre regelmäßigen Pillat lacht. Reisen zu den beiden anderen Töchtern in die Schweiz macht, fliegt Über dem ehemaligen Flughafen sie mit wesentlich größeren Ma- Tempelhof dreht der Pilot eine schinen. Auch Pilot Claus Cordes Ehrenrunde. Von hier – dem ehehat es normalerweise mit mehr PS mals ältesten Verkehrsflughafen zu tun. Im Alltag sitzt er im Cockpit Deutschlands – startete das Eheeiner Lufthansa-MD-11F, einem drei- paar Pillat im Spätsommer 1939. strahligen Großraum-Langstreckenflugzeug. Mit über 900 Stundenkilo- Für viele an Bord ist der Flug ein Gemetern befördert er dort Fracht. schenk. Beispielsweise für Joachim Schildknecht, 81. „Mein Vater hat „Brummmmmmmmmmm“, ohren- sein Leben lang bei Junkers gearbetäubend knattern die drei Pro- beitet, er hat noch mit Professor peller. Rumpelnd rattert das Flug- Junkers zusammen an der Werkzeug los – und hebt ab. 600 Meter bank in Dessau gestanden“, sagt hoch, Kurs Richtung Norden. „Es er versonnen. geht bergauf!“, ruft Ilse Pillat. Unten sieht sie die Straße Unter den Über Potsdam, das Havelland und Linden. „Schön!“ Dass die Ma- einen Teil des Spreewaldes rattert schine jedes kleine Luftloch mit- die „Tante Ju“ mit einer gemächlichen nimmt und gehörig Reisegeschwindigwackelt, stört Ilse Rumpeln und Knattern keit von 190 StunPillat nicht. „Mein denkilometern. „Viegehören dazu Mann und ich wales kenne ich, habe ren Wassersportler, mir wird nicht es aber noch nie so von oben geseschnell übel“, sagt sie vergnügt. hen“, sagt Ilse Pillat. Sie wohnt seit Die legendäre Ju 52 Die Junkers Ju 52 („Tante Ju“) ist das wohl bekannteste deutsche Flugzeug. Fast 5.000 Maschinen wurden gebaut, heute existieren weltweit noch acht Exemplare. Ende 1984 kaufte die Lufthansa-Stiftung eine dieser Raritäten und sorgte dafür, dass die Ju 52 restauriert und technisch den modernen Anforderungen angepasst wurde. Dafür arbeitet ein Kreis von Lufthansa-Piloten und -Technikern ehrenamtlich in der Freizeit. Während der Sommermonate sind Rundflüge von verschiedenen deutschen Flughäfen möglich. Informationen und Buchung unter www.lufthansa-ju52.de ihrem 17. Lebensjahr in Berlin. Nach einer Stunde setzt das Flugzeug leichtfüßig wieder auf. „Das war sehr schön“, strahlt sie. Nur schwer können sich die Fluggäste von der „Tante Ju“ trennen. Unermüdlich klicken die Kameras. Georg Müller, 50, aus München bewundert allerdings noch eine weitere alte Dame. „Meine Mutter ist auch über 90, aber die würde sich so einen Flug nicht mehr zutrauen. Respekt“, sagt er zu Ilse Pillat. 7 Freimütig Liebe und Leidenschaft im Alter gelten als Tabu. Regisseur Andreas Dresen brach es mit seinem Film „Wolke 9“. Er erntete internationale Preise und entfachte eine kontroverse Diskussion. Eine Gruppe von Senioren aus der Kursana Residenz Regensburg stellte sich dem Thema. Sehr persönlich und offen. Fünf Frauen und ein Mann treffen sich – Anfang 80 sind die jüngsten, Mitte 90 die ältesten, alle sind verwitwet. Sie sprechen zunächst über die Offenheit des Films, die Sexszenen. „Das kann mich nicht schockieren. Das denken nur die Jungen. Bei den Alten ist doch noch lange nicht Sense“, bringt es die Älteste auf den Punkt. In der Gesprächsrunde auf Einladung der Regensburger Direktorin Anita Sattler, 49, einigt man sich darauf, anonym zu bleiben. Wie sahen Erziehung und Einstellung zur Sexualität im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aus? Die Erfahrung ist einhellig: „Wir waren ja so ver8 I Das Titelthema klemmt." Konkrete Beispiele gab es Und die Zeit danach? Hat der Zweite viele: „Wir stammen aus einer Ge- Weltkrieg auch die Sexualität beeinneration, in der die „Camelia“ in der flusst? „Nach dem Krieg bin ich hin Apotheke in Zeitungspapier einge- und her geflogen wie ein Schmetterwickelt wurde“, sagt eine der über ling. Viele, die überlebt hatten, waren sehr offen für 90-Jährigen. Eine andere fügt hinzu: „Wir haben eine Menge Sex“, erinnert sich „Meine Mutter hat an Befreiung erlebt“ der Mann in der Runde. „Das gilt auch für mir zur Aufklärung wortlos eine Informationsschrift in die Frauen“, geben die Damen preis. die Hand gedrückt.“ Und: „Wenn eine Später hat die sexuelle Revolution Frau schwanger war, hat sie ihren der 1968-Jahre ihre Spuren hinBabybauch verhüllt. Noch schlimmer terlassen: „Wir haben eine Menge war Nacktsein. Es war ein Skandal, an Befreiung erlebt“, sind sich alle als wir eine junge Frau mit nackten einig. Aufklärungsvideos, Nacktfotos, Armen gesehen haben. Selbst das klare Worte für Sexualität – all das Wort „schwanger“ wurde nur hinter wurde für sie zur Selbstverständlichkeit. „Also, was ich so unter Sex vorgehaltener Hand verwendet. Ist das Realität? Horst Rehberg und Ursula Werner in dem Spielfilm „Wolke 9“ Wolke 9 … … ist ein Film von Andreas Dresen und erlebte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes 2008, wo er begeistert gefeiert wurde. Regie und Hauptdarstellerin Ursula Werner erhielten den Deutschen Filmpreis; für den Europäischen Filmpreis war „Wolke 9“ nominiert. Die Handlung: Inge K. (Ursula Werner) geht auf die 70 zu, ist verheiratet mit Werner (Horst Rehberg) und verliebt sich in den über 80-jährigen Karl (Horst Westphal). Die beiden leben ihre Liebe und ihre Leidenschaft mit allen Konsequenzen (Filmfoto links). Regisseur Andreas Dresen: „Es hat mich angeödet, dass die Gesellschaft immer älter wird, es aber nicht die dazugehörigen Bilder gibt – Liebe und Sex hören ab einem gewissen Alter scheinbar auf zu existieren.“ Der Film ist auf DVD erschienen. verstehe, so wie Boris im Besenschrank, das ist ja heute nicht mehr drin“, leitet eine der Damen zum eigenen Umgang mit Liebe und Leidenschaft über. über sich selbst niemals wissen, was kommt. Wenn es der richtige Mann ist …“, sagt eine nachdenklich. Aber: „Sex ist nur ein Bruchteil des Lebens." „Ob man jung oder alt ist, das ist Träume und Sehnsucht sind altersganz wurscht. Anziehung, das ist ein los. Das meinen die meisten in der Stück Leben. Da fängt man an, sich Runde. Nur eine der Gesprächsteilfüreinander zu interessieren“, sagt nehmerinnen schränkt ein: „Ich eine der Jüngeren und erntet allge- schätze inzwischen ganz andere meine Zustimmung. Dass Leiden- Dinge als Sex. Eine gute und tiefe schaft und auch körFreundschaft ist im perliche Liebe in „Ich wünsche mir eine Alter viel wichtiger.“ ihrem Leben noch tiefe Verbundenheit“ Verbundenheit – das einmal eine Rolle wird deutlich – hat spielen könnten, möchten die meis- eine besondere Qualität. „Über Sex ten nicht ausschließen: „Man kann reden und es machen, das ist ja zwei- erlei. Ich war über 50 Jahre verheiratet, seit fünf Jahren ist meine Frau tot. Es gibt Frauen, da merkt man, dass die mehr wollen. Aber ich könnte das nicht. Ich würde denken, ich betrüge meine Frau.“ Nachdem der Herr in der Runde das zugegeben hat, kehren sich die Blicke am Tisch nach innen. Es wird still. Dann sagt eine Frau bedächtig: „Ich hab’ keinerlei Illusionen. Seit zehn Jahren ist mein Mann tot. Was ich mir heute wünsche, ist eine tiefe Verbundenheit.“ Die Vergangenheit hat eine große Macht: „Wir haben eine wunderbare Ehe geführt. Die Erinnerungen und das Erlebte haben sich tief eingegraben.“ 9 Rainer Jakobi intoniert „Man müsste noch mal zwanzig sein“. – Der musikbegeisterte Direktor des Kursana Domizils Gütersloh hat eine Weiterbildung in „Musikgeragogik“ abgeschlossen 10 I Das Titelthema In der „Musikgeragogik“ wird Musik altersgerecht eingesetzt. Für die Bewohner wie Elfriede Flottmann, Gertrud Klein (Bild links) sowie Magda Fischer (Bild Mitte) bedeutet das in erster Linie Spaß und neue Lebensfreude Ermutigender Klang Gemeinsam zuhören, singen, musizieren und tanzen. Im Kursana Domizil Gütersloh ist Musik zentraler Bestandteil des Betreuungs- und Pflegekonzepts – ein in Deutschland bislang einmaliges Pilotprojekt. Für die Bewohner bedeutet es Spaß und neue Lebensfreude. „Man müsste noch mal zwanzig sein und so verliebt wie damals“, schallt es im Chor durch das Kursana Domizil. Auch Elfriede Flottmann singt leise mit, fast schüchtern. Sie hat sich überwinden müssen. „Meine Mutter hat immer schön gesungen", erinnert sich die 87-Jährige, „aber wenn ich mitsingen wollte, meinte sie, ich könne das nicht." Elfriede Flottmann hat ihren Mut zusammen genommen und merkt nun, wie gut ihr das Musizieren und Singen mit den anderen tut. „Je öfter sie mitmachen, desto mehr trauen sich die Bewohner zu", sagt der Direktor des Kursana Domizils, Rainer Jakobi, „das überträgt sich auch auf ihren Alltag.“ Der 54-Jährige verbindet den Beruf mit seiner Leidenschaft: Seniorenbetreuung und Musik. Rainer Jakobi hat dazu eine Weiterbildung an der Fachhochschule Münster absolviert der der Einsatz von Musik zum zenund kennt den therapeutischen Nut- tralen Bestandteil des Betreuungszen, den die Bewohner durch das konzepts gehört. Klänge, Melodien, Musizieren erfahren können. „Musik Singen und selbst verschiedene Inweckt Emotionen”, strumente ausproLaut mitsingen erläutert er, „und ist bieren – all das sind besonders in der De- kostet Überwindung Bestandteile der Mumenztherapie wirksikstunden. Deren sam. Musik und bekannte Lieder ha- Sinn besteht darin, mit Musik auf die ben die Fähigkeit, Erinnerungen an Gefühle und Bedürfnisse der Seniobesondere Ereignisse oder Men- ren einzugehen, mit ihnen gemeinschen zu wecken.” Biographiearbeit sam zu musizieren und somit Aktivnennt sich dieses Wiederdurchleben sein zu vermitteln (siehe Interview früherer Erinnerungen, das durch auf der nächsten Seite). Musik angestoßen und unterstützt wird. Die Gütersloher Musikrunde versammelt sich um eine große Kiste Die Musik hilft aber nicht nur demen- mit Rumba-Rasseln, Schellenkränziell erkrankten Senioren, sie wirkt zen, Holzstäben, Triangeln und Globei allen Menschen anregend, hält cken. Jeder braucht ein Instrument. den Geist aktiv und fit. So wie bei El- Rainer Jakobi hat auch eins: das größfriede Flottmann. Das Kursana Do- te. Er nimmt am Flügel Platz, und eimizil Gütersloh ist die erste Senio- ne leichte Melodie erfüllt den Raum. reneinrichtung in Deutschland, in Die Bewohner sitzen im Halb11 kreis zusammen und suchen in ihrem Stapel Notenblätter schnell die richtige Seite. „Seite Drei“, ruft Fritz Weischnor. Der 90-Jährige hat früher selbst einen Chor geleitet und weiß, wie man hier den Ton angibt. Beine wippen, Hände klatschen, einige haben zum Schellenkranz gegriffen und unterstützen den Rhythmus. Edith Sewerin, 97, taucht ein in die Jahre ihrer Jugend. Noch heu- te kann sie „An der Saale hellem Strande“ und viele weitere Liedtexte auswendig. Anna Hellweg sitzt neben ihr. „Das Musizieren belebt uns alle“, sagt die 90-Jährige. Die erste Strophe von „Die Gedanken sind frei“ erklingt. Alle legen jetzt besonders viel Gefühl in die Stimme. Edith Sewerins helle Stimme klingt besonders hervor. Man sieht ihr die Freude an. Beim Singen und Musizieren mit einfachen Instrumenten wie Rasseln und Schellen geht es um das Gemeinschaftserlebnis – erläutert Professor Dr. Hans Hermann Wickel (Foto rechts) von der Fachhochschule Münster „Die Beatles sind schon eingezogen“ Der Begriff klingt kompliziert. Doch der Zweck der „Musikgeragogik“ ist einleuchtend. Professor Dr. Hans Hermann Wickel über Musik als Lebenshilfe. Und den Generationenwandel des Musikgeschmacks. Musikgeragogik – was ist denn das? Es geht um musikalische Bildungsangebote für ältere Menschen. Dabei wird die Lebensqualität gesteigert. Auch Geselligkeit, Interaktion – also das gemeinsame Handeln – und die Freude daran sind wichtige Effekte. Wie geschieht das? Die Musik knüpft an Erinnerungen an, sie kann Emotionen hervorrufen. Durch die Musik können Menschen zusammenfinden, es entstehen intensive Kontakte. Das beeinflusst die Atmosphäre der ganzen Einrichtung. Musiziert wird in den Kursana Häusern schon lange. Inwiefern geht die Musikgeragogik darüber hinaus? Zum Beispiel durch die Möglichkeit des Ensemblespiels mit einfachen Instrumenten. Für das Personal gibt es Unterricht zu 12 I Das Titelthema Mit Musik ist alles leichter Musikangebote gibt es in fast allen Kursana Häusern. Zwei Beispiele: Im Domizil Friesenheim findet – zu den Klängen von Cello und Klavier – der Kurs „Fit und aktiv mit Musik“ statt. Zusätzlich gibt es einen Volkslieder-Singkreis mit Akkordeonbegleitung. Eine spezielle Musiktherapie für Demenzkranke bietet das Domizil in Rastatt an: Unter der Leitung und am Klavier begleitet von einem Sozialpädagogen singen die Bewohner und musizieren u.a. mit Trommeln und Rasseln. Aspekten wie „Musik und Demenz“. Letztlich arbeitet man auf einer wissenschaftlich fundierten Grundlage. Ändert sich der Musikgeschmack der Bewohner? Er ändert sich laufend. Wir müssen die Musik anbieten, die in der Lebensgeschichte der Menschen eine Bedeutung gehabt hat. Wir erleben jetzt schon junge demenziell Erkrankte, also etwa 60-jährige, die der Rock- und Popgeneration angehören. Die Beatles und die Rolling Stones sind schon eingezogen in die Pflegeeinrichtungen. Wie reagieren Demenzkranke auf Musik? Besonders beim Singen kommen Melodien und Texte wieder und damit manchmal auch Erinnerungen an Lebensumstände, in denen diese Musik früher praktiziert worden ist. Man ist nie zu alt, um ein Instrument zu erlernen? Nie! Wir wissen, dass es durch die Plastizität des Gehirns durchaus möglich ist, im Alter zu lernen – auch musikalisch. Es muss nur in einem didaktisch passenden Rahmen angeboten werden. Brigitte und Wilhelm Päplow im Kursana Domizil Greifswald Mut zur Distanz Wird ein Partner pflegebedürftig, ändert sich viel. Ein Greifswalder Ehepaar entschloss sich zu getrennten Wohnungen: Sie zog ins Kursana Domizil, er blieb zuhause. Es ist zehn vor halb zwei. Der Blick von Brigitte Päplow geht zur Tür. Endlich fünf vor halb zwei – die Türklinke wird gedrückt: Wilhelm ist da. Entscheidung.“ Auch für ihn änderte sich von heute auf morgen alles – schließlich waren sie ein eingespieltes Team. Erledigten den Haushalt gemeinsam und machten grö„Wenn es auch nur eine Minute spä- ßere Ausflüge. ter ist, werde ich unruhig“, sagt die 76-Jährige. Und das, obwohl die Lie- Jetzt ist es ein anderes gemeinsames be zu ihrem Mann schon seit über Leben. Jeden Tag fährt Wilhelm Päp52 Jahren besteht. Vor zwei Jahren low eine halbe Stunde mit dem Bus fand Brigitte Päplow im Kursana von der Zweieinhalb-Zimmer-WohDomizil Greifswald ein neues Zu- nung in der Innenstadt ins Domizil hause. Nach einem Schlaganfall war in der Talliner Straße. Die zwei, drei sie auf den Rollstuhl angewiesen. Stunden dann sind für beide das Ihr Mann blieb im alten Zuhause. Schönste am Tag. „Wir machen viele „Eine räumliche Trennung nach der Spaziergänge“, erzählt sie. RegelGoldenen Hochzeit“, sagt Wilhelm mäßig kehren sie danach im Café Päplow, 78, „das war eine schwere des Domizils ein. „Hier haben wir neue Freunde gefunden. Da wird ein bisschen geklönt, ein Bierchen getrunken“, sagt Wilhelm Päplow. Dann fährt der Bus zurück. Und beide verhehlen nicht, dass es ihnen schwer fällt, die Abende getrennt voneinander zu verbringen. Aber da gibt’s noch das Telefon, man kann sich erzählen, was gerade im Fernsehen läuft, was man überhaupt gerade so treibt - wie frisch Verliebte halt. Und morgens so gegen 7 Uhr gibt’s definitiv einen Morgengruß per Telefon. Dann beginnt Wilhelm mit dem Hausputz, mittags bringt ihm die Schwiegertochter Essen ... Doch dann, fünf vor halb zwei, drückt er wieder die Klinke herunter ... Text und Fotos zu diesem Artikel entstanden im März. Dann erreichte uns die Nachricht, dass Wilhelm Päplow zu Ostern überraschend verstorben ist. Seine Frau entschied, dass der Artikel erscheinen solle – „in Erinnerung und Dankbarkeit an meinen Mann.“ Wir verneigen uns und trauern mit ihr. Die Redaktion 13 Angefeuert von Trainer Rudi Ostermeyer legt Hilde Zimmermann, 77, ihre ganze Kraft in den Boxhieb – aus der anfänglichen Zurückhaltung und Ängstlichkeit wird Mut Mutproben Gemeinsames Singen, Basteln, Vorlesestunden – überall tragen Menschen ehrenamtlich Impulse in die Kursana Häuser. Im bayerischen Au lässt Rudolf Ostermeyer die Senioren den koreanischen Kampfsport Taekwondo erleben. Neues anpacken, heißt die Devise. „Grüß dich, Rudi“, empfängt Sozialbetreuerin Manuela Weiß den drahtigen Mittvierziger. Rudolf Ostermeyer ist mit allen per Du. „Sportler sprechen sich mit Vornamen an“, sagt er. In seinem Berufsleben ist der 44-Jährige zwar selbstständiger Energieberater, aber ins Domizil nach Au in Oberbayern kommt er als Sportler. Seit Anfang des Jah14 I Das Titelthema res unterrichtet er hier ehrenamtlich mit drei goldenen Streifen. Dass er den Kampfsport Taekwondo. nun auch Senioren den Sport nahe bringt, liegt an seiner Begeisterung: „Dieser Sport wirkt sich auf den „In Korea sah ich viele alte Menganzen Menschen aus – vor allem schen, die Taekwondo machten. Da auf seine Selbstsicherheit“, sagt Ru- habe ich gedacht, das geht auch dolf Ostermeyer, der seit Jahrzehn- hier.“ Ein Dutzend Senioren – ab ten trainiert und unterrichtet. Er 75 aufwärts – folgt mittlerweile alle hat den höchsten Meistergrad er- zwei Wochen diesem Fitnesstraireicht, trägt einen schwarzen Gürtel ning der besonderen Art. Ehrenamt ist in Herta Bierl, 86, ist schon seit dem Aus Angst und Zurückhaltung wird ersten Mal dabei. Sie trägt Perlen- Mut. Hatte Herta Bierl anfänglich ohrstecker, hat weiche, weiße Lo- noch mit Hinweis auf ihren kaputten cken. Herta Bierl ist fast blind, sieht Rücken den Kick mit dem Fuß abnur noch Umrisse. Zwei andere Se- gelehnt, strotzt sie nun vor Kraft. niorinnen im Kreis sind demenziell „Uhhh!“, schreit sie laut, boxt gegen erkrankt. Sie vergesden „Handpratzen“ sen manchmal, wo Taekwondo macht die – ein Polster mit sie wohnen oder in Senioren selbstsicher Schaumstoffkern – welcher Zeit sie leund lässt dann den ben. Ohne Rollator oder Stock kön- Fuß nach vorne schnellen. „Super!“, nen die wenigsten in der Sportler- lobt Rudi. In der Runde erwacht der runde sicher laufen. „Deshalb trai- Ehrgeiz. Wolfgang Schmidt, 80, der nieren wir im Sitzen“, sagt Rudolf erst nur zögerlich und mit Mühe Ostermeyer. Er trägt inzwischen einen Fuß anhob, fasst ebenfalls Kampfkleidung, läuft durch den Mut. Kraftvoll tritt er in die Luft. Kreis und schüttelt Hände. „Ich muss aufpassen, dass ich die Decke nicht treffe“, scherzt er. Die erste Übung: Auf Kommando die Hände öffnen und schließen. Kon- Die Kampfschreie werden lauter. zentration. Stille. „Eins, zwei, drei „Jetzt geht die Scheu verloren!“, ruft – nach vorne boxen“, kommandiert Hilde Zimmermann, 77. Ehrenamtler Rudi. Die sanft wirkende Herta Rudolf Ostermeyer packt die SeniBierl lässt ihre Faust nach vorne oren nicht mit Samthandschuhen schnellen und lacht an. Er fordert sie – glockenhell auf wie Nach dem ersten Kick und sie trauen sich ein junges Mäd- erwacht der Ehrgeiz etwas zu. Doch auch chen. „Kalte Hände Rudi fühlt sich nach – warme Liebe“, kommentiert So- der Stunde beschenkt: „Von den phie Folger, 83, als der Trainer sie Senioren kommt wahnsinnig viel anfasst. Sie strahlt. Wärme und Dankbarkeit.“ Ehrenamtliche Helfer gehören zum Alltag in den Kursana Häusern. Es gibt unzählige von ihnen. Beispielsweise: Markus Legat, 35, Fensterbauer. Er spielt einmal im Monat auf seiner Knopfharmonika bekannte Melodien zum Mitsingen und -schunkeln im Kursana Domizil Weiden. Oder: Erika Güllmann, 70, ehemalige Sozialarbeiterin im Jugendamt, leitet jeden Freitag den Singkreis im Kursana Domizil Seelze. Und: Irene Vocke, sie bietet im Kursana Domizil Merseburg Informationsveranstaltungen – zum Beispiel über griechische Küche – an. Insgesamt sieben Ehrenamtliche gehören im Kursana Domizil Potsdam zum festen Stamm. Studentin Juliette Schikore, 20, ist eine von ihnen. Sie engagiert sich in der Einzelbetreuung der Senioren und hilft regelmäßig bei Veranstaltungen. Taekwondo für Senioren „Taekwondo“ ist ursprünglich ein koreanischer Kampfsport und steht für „Fuß“ (Tae), „Faust“ (Kwon) und „Geist“ (Do). Die Taekwondo-Gymnastik für Senioren besteht aus aufeinander abgestimmten Übungen zur Lockerung, Dehnung und Entspannung. Konzentration und Koordination der Bewegungsabläufe werden besonders trainiert. Auch im Sitzen können die Senioren viele Übungen des Taekwondo machen: Profi Rudi zeigt ihnen wie – und lobt die Fortschritte. Die Idee hat er aus Korea mitgebracht 15 Team auf sechs Beinen Ingolf Wagner, 31, ist Wohnbereichsleiter im Kursana Domizil Berlin-Marzahn. Er kümmert sich darum, dass es den 46 Senioren in seinem Bereich gut geht – und behält den Überblick. Dabei unterstützt ihn Manne, ein eigenwilliger Vierbeiner. Ingolf Wagner legt ein ziemliches Tempo vor, wenn er in sein Büro eilt. Er hat zu tun. Die Verlegung einer Bewohnerin zur Untersuchung im Krankenhaus muss koordiniert werden. Am Telefon regelt er den Ablauf. Derweil stehen einige Mitarbeiterinnen neben ihm und stimmen Änderungen im Dienstplan ab. Zwei Pflegerinnen wollen ihre Dienste tauschen. Alle haben Fragen an den Wohnbereichsleiter. Nur einer nicht: Hund Manne. Der liegt ruhig in seinem Korb in einer Ecke. „Das ist ja das Schöne“, strahlt Ingo, wie ihn hier alle nennen, „man hat immer mit Menschen zu tun.“ Der hochgewachsene Mann mit Kurzhaarschnitt wirkt immun gegen Stress und ist hoch konzentriert. Das muss er auch sein. Als Wohnbereichsleiter ist er wie ein Steuermann, bei dem alle Informationen zusammenlaufen: „Er organisiert das Team, überprüft die Pflege, arbeitet zusammen mit der Pflegedienstleitung und ist Hauptansprechpartner für Angehörige, Ärzte und Apotheker“, erläutert Marco Skeirat, Leiter des Zentralen Qualitätsmanagements bei Kursana. Wohnbereichsleiter kennen die Biografie, die Gewohnheiten und den Charakter von jedem Bewoh- Starker Auftritt: Der Marzahner Wohnbereichsleiter Ingolf Wagner und seine englische Bulldogge Manne 16 I Aus dem Team Hund Manne folgt Herrchen Ingolf bei der Arbeit auf Schritt und Tritt – und bei den Bewohnern Günter Neumann und Ilse Wisniewski (Bild Mitte) ist das Betreuungs-Duo jederzeit willkommen ner des Bereichs. Ingolf Wagner muss jederzeit auf Unvorhergesehenes reagieren. Und auf die unterschiedlichsten Wünsche und Bedürfnisse. ben ins Haus und erfreut die Bewohner“, sagt er. Seitdem gehört Manne einfach dazu. Jetzt wackelt er breitschultrig in das erste Zimmer. Er weiß, bei Günter Neumann und Ilse Wisniewski ist er jederzeit willkom„Locker bleiben“, dieses Motto hat er men. Die beiden haben sich im Doverinnerlicht. Zwischen zwei Dienst- mizil kennengelernt und sitzen oft besprechungen dreht der gelernte beisammen. Sie nehmen den Hund Altenpfleger seine zwischen sich, kneMann und Hund sind Runde durch den ten liebevoll sein Fell Wohnbereich. Als gleichermaßen beliebt und spielen mit ihm. Ingo um die Ecke „Er ist ein solcher biegt, wartet dort schon Manne. Die Schauspieler, dieser Hund“, lächelt englische Bulldogge steht wie an- die 93-Jährige. gewurzelt im Flur. Er ist der heimliche Star des Hauses und noch be- Zurück im Dienstzimmer warten liebter als die professionellen The- noch viele Aufgaben auf Ingolf Wagrapiehunde. Denn Manne ist ein Cha- ner. Es stehen Gespräche an: mit rakterkopf. Zwar folgt er seinem Angehörigen, den Mitarbeitern, der Herrn auf Schritt und Tritt, aber er Pflegedienstleitung. Und dann warlässt sich nur mit Liebe dazu be- tet noch die Dokumentation: Alle wegen, etwas zu machen. Wenn ihm Pflegevorgänge und Neuerungen etwas nicht passt, bleibt er stur. müssen schriftlich festgehalten werden. Während sich der Wohnbe„Ich wollte immer schon einen reichsleiter um all dies kümmert, Hund“, erzählt Ingolf Wagner, „aber liegt Manne zu seinen Füßen. Nur einen Welpen tagsüber alleine las- ein lautes Schnarchen ist zu hören. sen, das ging nicht.“ Direktor Ronald „Der“, lacht Ingo, „braucht jetzt erstSommerfeld begrüßte die Idee eines mal eine Pause.“ Hundes im Domizil. „Der bringt Le- Tiere als Therapeuten Tiertherapie gehört bei Kursana zum Pflegekonzept. Privatpersonen oder Vereine kommen regelmäßig mit ihren Hunden oder Katzen in die Einrichtungen. Nicht wenige Mitarbeiter und Direktoren lassen sich bei ihrer täglichen Arbeit von einem gut ausgebildeten Hund unterstützen und begleiten. Eigene Tierhaltung ist nach Absprache möglich. Vögel, Kaninchen oder Meerschweinchen werden in vielen Häusern von den Senioren liebevoll umsorgt. Ob Hund, Katze oder Kaninchen: Bei der Betreuung demenziell Erkrankter können Tiere mit ihren unterschiedlichen Potenzialen als „Türöffner“ in eine – den Mitmenschen bereits verschlossene – Welt dienen. Wo Betreuer oder Familienmitglieder keinen Zugang mehr bekommen, regen Tiere längst verloren geglaubte Fähigkeiten an. Der Kontakt zu ihnen weckt Erinnerungen und beruhigt die Psyche. Insgesamt wirkt sich der therapeutisch gerechtfertigte Einsatz von „Ansprechpartnern auf vier Beinen“ positiv auf die Gesundheit und die Lebensqualität aus. Weitere Informationen unter www.tiere-oeffnen-welten.de 17 Ältesten-Rat So lange wie möglich aktiv bleiben „Mein Leben lang hatte ich Freude am Tanzen, an der Bewegung zu schöner Musik. Auch heute mache ich noch jeden Morgen im Bett Gymnastik. Mein Tipp für ein erfülltes Leben: So lange wie möglich aktiv bleiben und immer solide leben.“ 18 I Das Zitat Beta Clausnitzer, 101 Jahre alt, ist die älteste Bewohnerin im Kursana Domizil Bremen. Als sie geboren wurde, regierte noch Kaiser Wilhelm II. Sie arbeitete früher als Büglerin in hochherrschaftlichen Häusern. Später heiratete sie und bekam zwei Kinder. Inzwischen hat sie noch vier Enkel und einen Urenkel. Von Musik durch das Leben getragen „Selber musizieren oder Musik hören, ist für mich das größte Glück. Als es zu meinem 100. im Domizil in Zwickau ein Konzert auf dem historischen Hartl-Flügel gab, habe ich anschließend selbst ein paar Takte gespielt. Wundervoll!“ Die 101-jährige Ilse Scharf wuchs in Zwickau auf. Dort besaßen die Eltern eine Fleischerei. Nach der Schulzeit wurde sie Buchhalterin und ging erst mit 72 Jahren in den Ruhestand. In ihrer Freizeit war Ilse Scharf jahrzehntelang im Turnverein aktiv und ist bis heute eine passionierte Klavierspielerin geblieben. 19 „Pflege muss für alle finanzierbar sein“ Thomas Greiner, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Pflege und Vorstandsvorsitzender der Dussmann-Gruppe, zum steigenden Bedarf an Pflegeleistungen und zu „Wahrnehmungslücken“ der Politik. Das Thema Pflege gehört – außer für die direkt Betroffenen – nicht zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen ... ... stopp – das stimmt so nicht mehr. Da hat sich in der Öffentlichkeit einiges getan. Immerhin gibt es in Deutschland derzeit rund 2,3 Millionen Pflegebedürftige; 2050 werden es mehr als 4,8 Millionen 20 I Das Interview sein. Der Anteil der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen an der Gesamtbevölkerung wächst. Um sie zu versorgen, arbeiten schon heute 800.000 Beschäftigte. sicher: Pflege verdient einen zentralen Platz in unserer Gesellschaft. Sie haben einmal gesagt, Sie wollen die Pflege fit für die Zukunft machen. Was heißt das? So viele? Die Pflege ist eine entscheidende Ja, das sind mehr als in der deut- Säule unseres Sozialstaates. Der schen Automobilindustrie. Ich will steigende Bedarf an Pflegeleistungen nicht vergleichen, aber eines ist muss gedeckt werden. Deren Finan- zierung muss nachhaltig gesichert sein, denn wir können uns keinen Pflegenotstand leisten. Im Mittelpunkt steht die ehrliche Diskussion darüber, was uns Pflege wert ist. destlohn in der Pflege geeinigt – und zwar einstimmig. Er soll ab Juli 2010 gelten. Das war ein bedeutender Tag für die deutsche Sozialwirtschaft. Die Einführung des Mindestlohns bestätigt den Tarifvertrag zwiVor einem Jahr haben Sie ge- schen den Tarifparteien aus dem meinsam mit den anderen gro- Sommer 2009. ßen privaten Pflegeunternehmen den „Arbeitgeberverband Pflege“ Dabei haben alle Beteiligten an gegründet. Weil sich die privaten einem Strang gezogen. Wie sieht Träger zu wenig beachtet fühlten? ansonsten die Zusammenarbeit Ja – das auch. Der Ausgangspunkt mit den anderen Trägern der zur Verbandsgründung war die ur- Pflege – also den nicht-privaten sprüngliche Absicht der Politik, die – aus? Kommission, die sich mit dem Thema Es stehen in den nächsten Jahren Mindestlohn befassen sollte, ohne wichtige Weichenstellungen an: Wir die Stimme der Privaten einzusetzen. alle brauchen mehr Personal – allein Welch eine Wahrnehmungslücke! in den nächsten zehn Jahren werden Man kann doch ein Marktsegment, zusätzlich 77.000 Pflegefachkräfte das 60 Prozent des ambulanten und benötigt. Wir stehen vor einer gefast 40 Prozent des stationären Pfle- meinsamen Aufgabe, die wir auch gemarktes verantwortet, nicht ein- gemeinsam lösen müssen. Wir fach übergehen. Immerhin: Wir wer- müssen eine nachhaltige Finanzierung der Pflege hinbekommen. Ich den inzwischen wahrgenommen. sage das ganz deutlich: Da sind alle Das ist aber nicht Ihr einziges Träger und Betreiber gefordert, um Ziel. dieses Ziel erreichen zu können. In Nein, aber es bleibt ein nach wie vor diesen Grundfragen haben wir mehr wichtiges. Denn für die Politik hat Gemeinsames als Trennendes. Gedie Altenpflege ganz offenkundig meinsam muss die Pflege zukunftsnoch keine kritische Größe erreicht. fähig gemacht und in die Mitte der Unser Ziel dagegen ist klar: Wir Gesellschaft geholt werden. müssen den Rahmen schaffen, der Pflegekräfte stärkt und Pflege für Und das in Zeiten der Sparwelle im Gesundheitswesen? alle finanzierbar macht. Der Kostendruck im GesundheitsMehr Attraktivität für Pflegebe- wesen darf nicht zu Personaleinrufe? sparungen in der Pflege führen. Nur Ja – und dazu gehört natürlich auch wenn wir engagiertes und gut auseine angemessene Vergütung für gebildetes Personal haben, können Pflegekräfte. Im März hat sich die wir den wachsenden Bedarf in der von der Bundesregierung eingesetzte Pflege aktiv gestalten. Pflegekommission auf einen Min- Zur Person: Thomas Greiner Thomas Greiner steht als Vorstandsvorsitzender an der Spitze der DussmannGruppe, zu der auch Kursana gehört. Der 54-jährige Politologe und diplomierte Wirtschaftsförderer aus Rottweil in Schwaben ist verheiratet. Der Arbeitgeberverband Pflege Die acht größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im Juni 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Inzwischen sind es elf Unternehmen, darunter Kursana als führender privater Dienstleister in der Seniorenpflege und -betreuung. Der Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen Interessen der Branche und setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein. Gemeinsam mit den Unternehmen im bpa repräsentiert er rund 200.000 Mitarbeiter. Geschäftsführer ist Dr. Helmut Braun, langjähriger Vorstandsvorsitzender des KWA - Kuratorium Wohnen im Alter. 21 Erinnerungs-Stücke Ein mitgebrachtes Stück Erinnerung macht den Einzug in die neue Heimat bei Kursana leichter. Für jeden haben die persönlichen Wertobjekte eine besondere Bedeutung. Sie stehen für Sicherheit, Geborgenheit, Vertrautheit. Eine kleine Sammlung. „Die Puppen sind jetzt meine Kinder“ „Ich habe in meinem Leben viele Puppen gesammelt und einige davon hierher mitgebracht. Als erstes schenkte mir mein Vater die große Blonde, als ich etwa zehn Jahre alt war. Er hatte sie für 100 Reichsmark ersteigert. Sie überstand die Kriegswirren und die Flucht aus Schlesien. Später kamen Puppen hinzu, die mir meine Kinder und Enkel schenkten. Mit einigen davon haben diese selbst gespielt, bis sie zu alt dafür waren. Nun bewahre ich sie liebevoll auf.“ Gertrud Korb, 86, wurde im schlesischen Schmidtseifen geboren und kam nach Kriegsende in den Harz. Die zweifache Mutter und dreifache Oma lebt seit 2005 im Kursana Domizil Bad Lauterberg. „Der Fußball war eine Herausforderung“ „Holzarbeiten sind meine Leidenschaft, und ich liebe es, mich immer neuen Herausforderungen zu stellen. Besonders stolz bin ich auf einen selbst gebastelten Fußball aus Holz – es ist der WM-Ball aus dem Jahr 2006, und ich habe ihn maßstabsgerecht nachgearbeitet. Nur zum Fußballspielen wäre er zu schade. Aber in meinem neuen Zuhause hat er einen Ehrenplatz.“ Gerhard Schulte, 85, studierte Maschinenbau, arbeitete dann im Bergbau und wechselte später in die Holzindustrie. Er hat drei erwachsene Kinder und lebt seit Februar 2010 in der Kursana Residenz Bad Pyrmont. 22 I Das Persönliche „Das Spinnrad benutzte meine Großmutter“ „Als kleiner Junge sah ich zu, wie meine Großmutter mit einem Spinnrad selbst Wolle herstellte. Dieses Spinnrad ist die Arbeit eines Verwandten aus dem Jahr 1920. Es steht heute in meinem Zimmer. Ich habe es von meiner Großmutter geerbt – gemeinsam mit einem Butterfass, das sie ebenfalls selbst benutzte. Alle diese Stücke erinnern mich täglich an meine Kindheit und mein erfülltes Leben.“ Walter Radu, 73, war gelernter Metzger, wechselte dann den Beruf und arbeitete 40 Jahre lang in der Landeszentralbank Baden-Württemberg. Walter Radu hat eine erwachsene Tochter. Seit 2009 lebt er im Kursana Domizil Seligenstadt. „Marc Chagall bereitet mir große Freude“ „An der Wand in meinem Zimmer hängt ein Gemälde von Marc Chagall. Er gehört zu den wichtigsten Expressionisten des 20. Jahrhunderts. Mein Chagall gehörte früher einem alten Freund. Nach seinem Tod schenkten mir seine Kinder das Bild. Wenn ich es betrachte, empfinde ich große Freude, denn es bringt mir viele schöne Erinnerungen zurück.“ Gertrud Mielke, 95, wanderte 1937 nach Argentinien aus. Zurück in Europa lebte sie unter anderem in der Schweiz. Vor einem Jahr entschloss sie sich zum Umzug in die Kursana Residenz Refrath. „Die Spieluhr schenkte ich meiner Frau“ „Ich habe ein paar Erinnerungsstücke um mich, die mir sehr viel bedeuten: ein altes Grammophon, das mich viele Jahre meines Lebens begleitet hat, und vor allem eine schöne Spieluhr, die ich meiner Frau zur Geburt unseres ersten Sohnes geschenkt habe. Ich bin glücklich, dass ich mein Zimmer nun so gestalten kann, wie ich es mag.“ Albin Heilmann, 90, war von Beruf Koch und betrieb jahrelang eine eigene Gaststätte. Noch heute ist er guter Küche sehr zugetan, liebt besonders ein perfekt zubereitetes Steak. Seit 2009 lebt er im Kursana Domizil Mömbris in Unterfranken. 23 Befreiende Schwingungen Offen sein für Neues. Bei den Therapiemethoden im Kursana Domizil Grimmen ist das Programm. So gibt es „Klangmassagen“ speziell für Demenzkranke und „Klanggeschenke“ in der Gruppe. Ein angenehmer, warmer Ton erfüllt ständig unter innerer Spannung. Die den Raum – die 87-jährige Hertha hohen Obertöne, die vor allem die tibetischen Schalen Stoppok lächelt. Die „Die Töne sind wie erzeugen, sind eine Musiktherapeutin Irene Weigel schlägt eine sanfte Massage“ sanfte Methode der Entspannung. Jede erneut mit dem Klöppel an den oberen Rand einer Klang- Muskelfaser entkrampft sich“, sagt schale – und Hertha Stoppoks Ge- die Therapeutin. sicht hellt sich auf, langsam fängt sie an zu sprechen. Sie war aktives Eine dreiviertel Stunde dauert die Kirchenmitglied, kennt viele Lieder „Klangmassage“. Dabei nutzt Irene und die würde sie gern wieder hören Weigel nicht nur die Schalen, sonund singen. Die Therapeutin erfüllt dern auch eine Mischung aus Zitter und Harfe – ein Instrument, das den Wunsch prompt. speziell für diese Therapie entwiDie Klangschalen haben es ge- ckelt wurde. schafft, Hertha Stoppok ein wenig aus ihrer inneren Isolation zu be- Seit 2008 ist die Musiktherafreien. Klangschalen kommen aus peutin für das Kursana Dodem fernöstlichen Raum und wer- mizil in Grimmen tätig. Sie den in Westeuropa zunehmend auch hat Sozialmusiktherapie in Therapien eingesetzt. Irene Wei- studiert und war über gel ist von ihrer Wirkung überzeugt. zehn Jahre an der MuWie ein Kiesel im Wasser Kreise sikschule „Carl Orff“ zieht, sollen auch die Klangwellen in Rostock tätig. Im im menschlichen Körper innere Domizil macht sie Schwingungen erzeugen. Schwin- viele Einzeltheragungen, die den Menschen von in- pien. Außerdem leinen lösen. „Demenzkranke stehen tet sie eine „offeMusiktherapeutin Irene Weigel führt die Bewohner des Domizils an neue emotionale Erlebnisse heran. Mit Klangschalen erzeugen Irmgard Wagner, 82, (li.) und Lothar Hacker, 75, (re.) wohlige Schwingungen 24 I Die Betreuung ne Gruppe“, die sich einmal im Monat trifft. Acht bis zwölf Senioren kommen dann zusammen, um mit einfachen Instrumenten, wie der Triangel, Klanghölzchen, Glöckchen, Zimbeln und Trommeln ihre Gefühle in Musik zu verwandeln. „Das erfordert Überwindung“, weiß 82, und nimmt sich eine Klangdie 55-Jährige. Doch inzwischen schale. Die ehemalige Lehrerin weiß trauen sich die Mitauch, wen sie beglieder der Gruppe Ein neuer Weg auch in schenken möchte: immer mehr zu. „Die der Demenz-Therapie Lothar Hacker, 75. Senioren eröffnen Ganz genau hört der sich immer neue Spielräume und rüstige Senior hin, als der warme, eine neue Ausdrucksvielfalt“, freut volle Ton aus der Klangschale emsich Irene Weigel. porsteigt und sich ausbreitet. Ein Lächeln erhellt sein Gesicht. Das Heute geht es darum, mit Klängen Geschenk ist angekommen. Die zu kommunizieren. „Ich verschenke Schwingungen der Klangschalen einen Ton“, sagt Irmgard Wagner, sind für jeden ein Geschenk. Töne von Klangschalen zu spüren, ist eine Wellness-Erfahrung der besonderen Art – findet der Musikkreis des Domizils Anregungen für die Sinne Wenn die Gesundheit eingeschränkt ist, werden anregende Erfahrungen für alle Sinne immer wichtiger. Die Domizile bieten dazu eine Vielfalt an Möglichkeiten: Viele Bäder sind als Wellness-Bereiche gestaltet. Massagen – beispielsweise mit Bürsten, Igelbällen oder einem „Kopfkrauler“ – verhelfen zu Entspannung. Beim „Snoezelen“ werden die Sinne wie Sehen, Riechen, Tasten und Hören angesprochen. 25 Streiflichter Kursana Residenz Krefeld Diese Rubrik stellt einen kleinen Ausschnitt aus der Vielfalt an Veranstaltungen, Engagements und Besonderheiten der 108 Kursana Häuser vor. Aus den Residenzen Kursana Residenz Prien Kursana unterscheidet „Residenz“ und „Domizil“. Residenzen haben einen hotelähnlichen Charakter, es gibt Ein- bis Drei-Zimmer-Appartements. Bei Bedarf stehen eine Vielzahl an Serviceleistungen zur Verfügung – bis hin zur Pflege im Appartement oder in dem integrierten Pflegewohnbereich mit komfortablen Einzel- und Doppelzimmern. Kursana Residenz Refrath Elektrische Bratpfannen für mehr als 20 Schnitzel in einem Arbeitsgang: Die Küchenlogistik interessierte die Bewohner der Residenz Refrath besonders. Sie folgten der Einladung zu einem „Showkochen“ von Küchenchef Thomas Wagner und sahen bei der Zubereitung eines Drei-Gänge-Menüs zu. „Trotz der großen Mengen“, erklärte er, „legen wir höchsten Wert auf Frische und Wuschel, Flick und Flack, Chico, Naturprodukte.“ Dorothea und der „rasende Hermes“ gehören zu den Besuchern der Residenz Prien. „Hermes“ ist eine Schildkröte, die anderen sind Meerschweinchen, Hasen, Hunde, Hahn und Henne. Sie leben sonst auf einem „Gnadenhof“ im nahen Bad Endorf und kommen als „mobiler Streichelzoo“ regelmäßig zu den Bewohnern. 26 I Aus den Häusern „Wir singen, wie es uns gefällt“, heißt es im Refrain des „KursanaKrähenLiedes“. Jetzt wird es auch auf einer CD verewigt: Die Mitglieder des Singkreises nahmen im Tonstudio von Toni Peeters („Andrea Berg“) ihren Hit und andere Lieder auf, um eine eigene Compact Disc zu produzieren. Diese wollen sie an Mitbewohner, Familien, Freunde und Gäste des Hauses verteilen. Kursana Residenz Hamburg „Das ist aber schön geworden“, kommentierte Elly Friederich, 98, ihr neu gestaltetes Zimmer im Pflegewohnbereich der Kursana Residenz Hamburg (Foto). Die Appartements wurden kernsaniert, mit modernster Technik und hochwertiger Einrichtung ausgestattet. Der Raum der Pflegedienstleitung und das Medikamentenzimmer verwandelten sich in einen geräumigen Aufenthaltsraum mit großer Fensterfront für die Bewohner. Aus den Domizilen zusätzliche Kalorien“, erklärt Kursana Kursana Domizile bieten pflegebe- Direktor Bodo Steinheimer den ledürftigen Senioren aller Pflegestufen ckeren Hit. ein sicheres und selbstbestimmtes Leben. Die Häuser mit geräumigen Einzel- oder Doppelzimmern und Gemeinschaftsräumen entsprechen dem neuesten Stand an Wohnkomfort und Funktionalität. Zentraler Bestandteil: die 24-Stunden-Betreuung. Angeboten werden auch Sonderpflegeformen wie Dementenbetreuung. Kursana Domizil Seelze Einen All-Inclusive-Verwöhn-Tag erlebte die 87-jährige Käthe Beurich als Gast im Domizil Seelze. Sie hatte bei einer Tombola einen Tag Probewohnen im Komfortbereich gewonnen und zeigte sich sehr angetan vom Wohnen in dem erst 2009 neueröffneten Haus. Besonders gefielen ihr auch die Menü-Auswahl zu den Mahlzeiten und das reichhaltige Unterhaltungsprogramm. Kursana Domizil Herzogenaurach Appetitliche Häppchen wie Gemüsesticks oder Frikadellen werden den Senioren der stationären Bereiche im Domizil Herzogenaurach jetzt regelmäßig angeboten: „Insbesondere Demenzkranke haben einen starken Bewegungsdrang und benötigen oft Kursana Domizil Reichenbach Sie war die Älteste im Zuschauerraum, er der Älteste auf der Bühne. Elsa Kober, 97, Bewohnerin des Domizils Reichenbach, erfreute sich in Bad Elster an dem Auftritt von Johannes Heesters, 106. Gebannt lauschte sie seiner immer noch kräftigen Stimme bei Operettenklassikern wie „Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen“. „Er hat einfach wunderbar gesungen“, schwärmte sie. tivitäten wie Gymnastik oder Vorlesen an. Jeden Montag kommt beispielsweise Cornelia Schneider (Foto, mit Bewohner Rudolf Zieciak, 82), um gemeinsam mit den Senioren ein leckeres Menü zuzubereiten. Kursana Domizil Leinfelden-Echterdingen „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Kamele“, findet Anna Olbrzymek. Die Seniorin besuchte zusammen mit drei weiteren Bewohnern des Domizils den Kamelhof Rotfelden im Nordschwarzwald und wagte einen Ritt auf dem Wüstenschiff. „Das ist gar nicht so unbequem wie ich dachte“, sagt sie. Und Domizil-Direktor Klaus Vaas plant bereits den nächsten „Ausritt“. Kursana Domizil Oststeinbek Gleich ein Dutzend ehrenamtliche Helfer mobilisierte ein gemeinsamer Aufruf der Gemeinde Oststeinbek Weitere Berichte & Reportagen aus und des Kursana Domizils. Seitdem den Kursana Häusern finden Sie bieten die Ehrenamtlichen viele Ak- unter www.kursana.de 27 Bewegen bringt Segen Weit verbreitet und noch immer unterschätzt: Als schleichende Krankheit betrifft Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, bundesweit über sieben Millionen Menschen. Doch der Knochenschwund lässt sich bremsen. und Milch- beziehungsweise Vollkornprodukte ermöglichen eine gesicherte Zufuhr von Calcium. Das chemische Element Calcium (Ca) wiederum gilt als wichtigster Faktor für die Gesunderhaltung der menschlichen Knochen. Zudem sollten sich Betroffene ausreichend mit Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel Lachs und Seefisch) oder Vitamin D versorgen. Es ist in vielen Lebensmitteln wie Eiern zu finden – oder wird von der Haut durch Sonnenstrahlen im Freien aufgenommen. „Luft und Bewegung sind die eigentlichen geheimen Sanitätsräte“, meinte Theodor Fontane Ob Oberschenkelhals, Hüfte oder Jahr, die von einer Osteoporose abHandgelenk – Brüche der porös ge- zuleiten sind. Vor allem bei älteren wordenen Wirbelkörper oder gar die Menschen führt ein Oberschenkelextreme Verformung der Wirbelsäule halsbruch häufig zu Komplikatiozu einem krummen Rücken („Bu- nen – und damit zur Pflegebedürfckel“) sind typische Merkmale der tigkeit. Osteoporose. Dabei kann schon das Heben kleinerer Gewichte eine zu- Um den alterstypischen Abbau der meist schmerzhafte Fraktur auslö- Knochenmasse – bedingt durch die sen. Eine traurige Bilanz: Die nachlassende Hormonproduktion Deutsche Gesellim Körper - spürbar Osteoporose schaft für Orthozu verzögern, weipädie und orthopäsen Fachleute seit wird unterschätzt dische Chirurgie Jahren auf die Be(DGOOC) spricht von bundesweit deutung der richtigen Ernährung etwa 300.000 Knochenbrüchen pro hin. Speziell Obst, grünes Gemüse 28 I Der Ratgeber Bewegung beugt vor, und Bewegung ist die beste Therapie: „Zwischen der Muskelmasse und der Knochendichte besteht ein enger Zusammenhang. Wer kräftige Muskeln hat, hat auch stabile Knochen. Deshalb ist Gymnastik auch im Alter sehr zu empfehlen“, rät Professor Dr. Reiner Bartl vom Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose. Nicht zuletzt hängt das Risiko für Knochenbrüche auch von der persönlichen Sturzneigung ab, die sich durch gezielte Übungen für Koordination und Gleichgewicht absenken lässt. „Entscheidend ist, dass die Muskeln Zug und Druck auf das Skelett ausüben – und dass die Knochen belastet werden“, erläutert der Experte. Der letzte Wille Recht nachweisen, dass die betreffende Person den Erblasser, dessen Ehepartner oder leiblichen Kindern nach dem Leben getrachtet oder diese körperlich schwer misshandelt hat. Nun gilt als Grund auch, wenn Lebenspartnern oder Stief- und Pflegekindern solches Unrecht widerfährt. Außerdem: Wer rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde, geht künftig ebenfalls leer aus. Pflicht- statt Erbteil Gerade ein beschwertes oder belasMehr Rechte für den Erblasser, Änderungen im so genann- tetes Erbe lässt sich von der finanziellen Größenordnung her häufig ten „Pflichtteilsrecht“ und mehr Planungssicherheit bei nicht auf den ersten Blick einordnen Schenkungen – das sind Stichworte zum neuen Erbrecht, und verlockt so nicht unbedingt zur Annahme. Nach der Neuregelung ist das seit Anfang des Jahres in Kraft ist. Ein Überblick. der Erbe nun berechtigt, innerhalb der Sechs-Wochen-Frist den belasteten Erbteil auszuschlagen und lieOptimierte Schenkungen Liegt der Vorgang mehr als zehn Jah- ber den Pflichtteil in Form einer GeldDurch das so genannte „Abschmel- re zurück, haben Pflichtteil-Berech- forderung zu wählen. zungsmodell“ ist sichergestellt, dass tigte gar keinen Anspruch mehr dardas Vermögen auch wirklich beim ge- auf. Vor der Reform galt das „Alles- Steuerliche Entlastung wünschten Personenkreis ankommt. oder-Nichts“-Prinzip: Schenkungen, Der zuletzt gültige EingangssteuerSchenkungen zu Lebzeiten werden die weniger als zehn Jahre zurück- satz (bis 75.000 Euro) sank von 30 dazu nicht mehr voll auf das Erbe lagen, konnten von Pflichtteil-Erben auf 15 Prozent. Die Reduzierung soll angerechnet. Zwei Jahre nach der vollständig zurückverlangt werden. Angehörige der Steuerklasse II (wie Geschwister oder Ex-Ehegatten) Schenkung bleiben noch 90 Prozent beim Erben im Vergleich zu weiter des Wertes auf den Pflichtteil ange- Vollständige Enterbung rechnet, drei Jahre danach nur noch Wer einen Angehörigen enterben entfernten Verwandten oder Dritten 80 Prozent, Tendenz weiter sinkend. wollte, musste nach bisherigem finanziell spürbar entlasten. Welche Vorteile bringt ein Testament? Das eigene Testament zu verfassen, ist ein bedeutsamer Schritt im Leben. Viele sind unschlüssig. Fragen an Dr. André Beathalter, Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Erbrecht. Wozu dient das Testament? Mit einem Testament kann der Erblasser die Verteilung seines Besitzes selbst steuern. Der „Klassiker“ ist dabei das so genannte Berliner Testament, bei dem sich Ehepaare gegenseitig als Haupterben einsetzen. Wer sollte ein Testament aufsetzen? Wer eine andere Erbfolge als die gesetzliche festlegen möchte, liegt mit einem Testament richtig. Auch weitergehende Anordnungen, wie und in welcher Summe das Erbe ausgezahlt werden soll, können hier sinnvoll und eindeutig geregelt werden. Und welche Gefahren drohen ohne Testament? Bei gesetzlicher Erbfolge kann zum Beispiel eine Erbengemeinschaft für hinterbliebene Ehepartner zur Qual werden, weil es gemeinschaftliches Handeln voraussetzt und Betroffene somit von der Zustimmung und der Einigkeit der jeweiligen Kinder abhängig sind. 29 „Darf ich bitten ...?“ Einmal im Monat veranstaltet die Kursana Residenz Wedel einen Tanztee und knüpft damit an eine alte Tradition des Städtchens an. Wer hier das Tanzbein schwingt, fühlt sich wieder jung. Wiener Walzer, Foxtrott, ChaChaCha – das waren noch Zeiten ... Das rote Kostüm oder lieber das gelbe Kleid mit dem Blumenmuster? Lisa Hartwig, 86, steht vor dem Spiegel und überlegt, was sie zum Tanztee anziehen soll. Sie entscheidet sich für das rote Kostüm. „Das steht dir ausgezeichnet“, bestätigt Klaus Kamradt, 82, als er sie wenig später abholt. „Darf ich bitten, gnädige Frau?“ Noch sind die Tische links und rechts der Tanzfläche leer. Doch 30 I Die Gesellschaft schon bald füllt sich der Saal bis auf den letzten Platz. Rund 50 tanzfreudige Senioren besuchen das sonntägliche Ereignis. Vor mehr als 25 Jahren rief der örtliche Seniorenbeirat den Tanztee ins Leben. Seit nunmehr sieben Jahren ist die Wedeler Residenz Ausrichter dieser Veran- staltung. „Das Tanzen macht so viel Spaß. Ich denke immer wieder gern an die vielen Tanzeinladungen und Feste, die mein Mann und ich besucht haben“, sagt Lisa Hartwig. Auch Klaus Kamradt kann so manche Anekdote erzählen, wenn es ums Tanzen geht. „Tanzschule? So was kannte man zu meiner Zeit nicht. Wir haben uns von der Musik leiten lassen und sind immer gut damit gefahren.“ Ein großes „Hallo“ ertönt, als sich Erika Peters und Günther Winkler dazu gesellen. Die bei- Schwerpunkt Kultur den Nachbarn aus der Residenz sind schwinden. Zu Melodien, die sie ebenfalls begeisterte Tänzer – ob- schon zu ihrer Jugendzeit beflügelt wohl es hier und da schon kräftig haben, drehen Lisa Hartwig und zwicke, schmunzelt Klaus Kamradt auf der 88-Jährige. Mit Getanzt wird immer, der Tanzfläche Runihren 95 Jahren ist auch wenn es zwickt de um Runde. Mit Erika Peters die Älroten Wangen kehteste in der Runde – aber anmerken ren sie dann an den Tisch zurück. tut man es ihr nicht. Bei den ersten „Erika, dein Mann war doch bei der Klängen von Musiker Peter Kreft Marine. Dann kennst du bestimmt strahlt sie über das ganze Gesicht auch den Marinegriff“, flachst Klaus und fängt sofort an, im Takt der be- Kamradt. Und er nimmt die zarte kannten Lieder zu schunkeln. „Bei 95-Jährige fest in den Arm und deflotter Musik ist die Erika nicht mehr monstriert die ungelenke Militärhalzu halten“, bestätigt Günther Wink- tung. „Ich verstehe“, kontert Günler. Und wenn das Tanzbein nicht ther Winkler, „die Hand fest an Achmehr so richtig wolle, genieße man tern, und dann schiebt man die Dadie Stimmung halt im Sitzen, fügt me durch den Raum.“ er hinzu. Gutgelaunt und ein wenig erschöpft Von nun an geht es rund im Tanz- verlassen die Tanzpaare nach knapp saal. Zwei oder drei Lieder spielt der drei Stunden den Saal. „Ach, das Musiker an seinem Keyboard. Dann war mal wieder schön“, schwärmt folgt eine kurze PauLisa Hartwig. Leise „Kennst Du se. Und die Tanzsummt sie den fläche ist jedes Mal Schneewalzer und den Marinegriff?“ voll. Evergreens wie gleitet über die Flure „La Paloma“, „Marina, Marina“ und zurück in ihre Wohnung: „Bis zum der „Schneewalzer“ lassen nicht nur nächsten Mal?“ – „Versprochen“, alte Erinnerungen wieder aufleben, sagt Klaus Kamradt. sondern so manches Zipperlein ver- Die Residenz in Wedel bietet – wie die anderen Kursana Häuser auch – ein buntes Veranstaltungsprogramm. Besonderen Wert legen die Bewohner auf kulturelle Abwechselungen. Eine Kooperation mit der Musikschule Wedel beschert der Residenz regelmäßige Kammerkonzerte. Außerdem stehen Opernnachmittage sowie klassische Schallplatten- und Filmabende auf dem Programm. „Der Tanztee passt gut in unser Konzept, weil er – ebenso wie die Konzerte – Besucher von außerhalb anspricht. Das bringt zusätzlichen Schwung ins Haus und sorgt gleichzeitig für die Integration der Bewohner in das kommunale Leben“, sagt Direktor Claus Heydebreck. Schon bei den ersten Tönen von Musiker Peter Kreft (Bild Mitte) füllt sich die Tanzfläche im Veranstaltungssaal der Residenz Lisa Hartwig, 86, strahlt, wenn Klaus Kamradt, 82, sie zum Foxtrott bittet. Das sonntägliche Tanzvergnügen ist Tradition in der Kursana Residenz Wedel 31 Lesen & Hören Lebenslange Leselust Literaturinteressierte Senioren, die in den Kursana Häusern vorlesen, machen immer mehr Schule. So trägt in Prien eine ehemalige Schauspielerin einmal wöchentlich ihren Zuhörern ausgewählte Literatur vor. Auch in Oststeinbek, Wedel, Greifswald und anderswo gibt es solche „Vorlesepaten“, die ihre Liebe zu Büchern auf diese Art und Weise auch mit denen teilen, die selbst nicht mehr so gut schmökern können. Außerhalb der Kursana Häuser sind spezielle „Leselust“-Projekte entstanden – unter anderem in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Lesen“, durch die Senioren zu Vorlesepaten für Kinder ausgebildet werden. Praktische Lesehilfen Lesbarerer Großdruck Leseprobleme, weil die Buchstaben zu klein sind? Dafür gibt es Bücher im Großdruck. Verlage wie Rowohlt, dtv oder der Verlag Carl Ueberreuter bieten derzeit rund 370 Titel im Großdruck an, der Preis liegt zwischen 8 und 25 Euro. Thematisch gibt es mittlerweile eine große Auswahl: Von Romanen bis zu Rätselbüchern ist für jeden etwas dabei. Aktuelle Bestseller der Großdruckbücher: „Die Pelzhändlerin“ von Ines Thorn, „Was im Sommer geschah“ von Sarah Challis und „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann. 32 I Die Empfehlungen Im hohen Alter oder bei Krankheit bewähren sich praktische Lesehilfen: Eine Vorsetzlupe (siehe Foto) zum Beispiel ist eine wirkungsvolle Sehhilfe für Brillenträger. Aufgesteckt auf das Brillengestell ermöglicht sie ein 3-fach vergrößertes Sehen. Bei der „Leselotte“, einer Kombination aus Kissen und Buchhalterung (siehe Foto), wird das Buch mit einem Klettband auf dem Baumwollkissen befestigt. Die „Leselotte“ gibt es in drei Größen. Gefunden u.a. bei SiSenior (www.sisenior.de), Telefon 06806 - 9514977 und bei Leselotte (www.leselotte.com), Telefon 052 41 - 8045818 Positive Meinung „Wie zufrieden sind Sie mit der Themenauswahl?“ und „Welche Rubriken interessieren Sie am meisten?“, wollte das Kursana Magazin u.a. von seinen Lesern wissen. Über 90 Prozent zeigten sich „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“; fast die Hälfte finden „spezielle Pflegethemen“ am wichtigsten. 32.000 Leser zählt das Magazin; das Durchschnittsalter der Teilnehmer an der Leserbefragung lag bei 73 Jahren. Über die Hälfte sind „Externe“ – also Angehörige, Freunde, Interessenten, Mitarbeiter der Sozialdienste und von Seniorenbeiräten. Das Kursana Magazin sei „informativ“, „glaubwürdig“ und enthalte „Informationen, die ich woanders nicht finde“, urteilten über 40 Prozent. Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte: Dieses Kursana Magazin hat ein neues „Gesicht" – mit einer neuen Titelseite, einem Schwerpunkt-Titelthema („Mutig“) und neuen Rubrikennamen. Ein Service für mehr Leseanreiz und Attraktivität. Mit-Autoren Top Hör-CDs Bei Erwachsenen und Kindern gleichermaßen beliebt sind die Bücher der Kinderbuch-Autorin Johanna Kirschstein. Das Besondere: Viele davon sind in enger Zusammenarbeit mit Senioren, Eltern, Lehrern und Kindern entstanden – und zum Teil mit ihnen gemeinsam geschrieben. Die jüngste Veröffentlichung: „Das Geheimnis der alten Kirche – Glaube neu entdeckt“. Jetzt war Johanna Kirschstein im Domizil Weimar zu Gast und las dort aus ihren Werken. Die Beliebtheit von Hörbüchern steigt weiter: Rund zwölf Millionen Deutsche nutzten im vergangenen Jahr regelmäßig Hörbücher. Die Verkaufszahlen erhöhten sich um knapp sieben Prozent. Auf dem Markt bieten derzeit 600 Verlage rund 25.000 Titel an. Ein Trend besonders bei Senioren und jungen Hörern sind Sachhörbücher – wie zum Beispiel „Chronik der Deutschen Geschichte“ oder „Autogenes Training für jedermann“. Buch- und Hörbuch-Tipp empfohlen von „Dussmann das KulturKaufhaus“ in Berlin Irene Dische, „Großmama packt aus“ (Hoffmann und Campe, 8 CDs, 15,00 €) In der rasant erzählten Familiensaga beschreibt Irene Dische das Schicksal dreier starker Frauen aus drei Generationen. „Großmama packt aus“ ist ein wunderbar erzähltes, nie langweiliges Stück Zeitgeschichte. Trotz aller Tragik ist die Handlung immer auch mit komischen Elementen gespickt. Schauspielerin Hannelore Hoger verleiht der „Großmama“ in der Hörbuch-Fassung ihre beeindruckende Stimme. Marie-Sabine Roger, „Das Labyrinth der Wörter“ (Hoffmann und Campe, 207 Seiten, 18,00 €) „Das Labyrinth der Wörter“ ist die charmante Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Germain ist ein Bär von Mann und nicht der Schlauste. Eines Tages trifft er Margueritte, eine zierliche alte Dame, die von nun an beschließt, ihn für die Welt der Bücher zu gewinnen. Ein Roman über die Lust am Lesen, über das Zuhören und Wertschätzen – voller Menschlichkeit, warmherzig und tief bewegend. Rätseln & Gewinnen Kennen Sie des Rätsels Lösung? Dann schicken Sie eine Postkarte an: Kursana Magazin, Friedrich-Ebert-Straße 1, 51429 Bergisch Gladbach. Mit etwas Glück gewinnen Sie ein Vierteljahr lang jeden Monat einen Blumenstrauß. Herzlichen Glückwunsch! Hilde Raddy aus Pilsting ist Oder: Geben Sie Ihre Postkarte einfach an der Re- die Gewinnerin der letzten Ausgabe. Das Lösungswort zeption einer Kursana Residenz oder eines Kursana lautete „Jugendtraum“. Domizils ab. Einsendeschluss ist der 31. August 2010. Insel der griech. Zauberin Circe griech. Gott des Reichtums arabisches Fürstentum Indianer- Verstamm öffentin Nordamerika lichung 2 französische Verneinung Mediziner niederl. Moderatorin (Mareike) angenehm riechen imaginäres Land chinefeine sisches schaumige SüßWeisheitsbuch speisen f zielgerichtetes Tun poetisch: flaches Wiesengelände o H 1 34 3 röm. Zahlzeichen: zwei 8 Initialen des Malers Munch Gewebeknoten S 4 5 6 7 G 4 Bewohner der ‚Grünen Insel‘ 3 Holzart Fehler beim Tennis (engl.) Anzahl der Lebensjahre 2 w 7 5 harzreiches Kiefernholz großes Baugestell englisch, span.: mich, mir Kosename für Mutter griechische Unheilsgöttin Märchengestalt, Hänsel und ... Gewinnbeteiligung Sternschnuppe bestimmter Ort Rechtschreibübung 6 1 Gestell zum Obsttrocknen Wassersportler englisch: englisch: zu (viel) auf a k Sitz des Papstes 8 R Gesamtkapital einer Firma spannender Film (Kw.) T www.raetselschmiede.de z Deutschland Standorte l Residenzen Grimmen n n Greifswald n Wedel l Stavenhagen n Torgelow n Hamburg ln Oststeinbek n n Aurich n Stralendorf Buchholz n Rastow n Bremen Schwedt/Oder n Celle nn Nienhagen n Lingen n Berlin Seelze n Eisenhüttenstadt n Potsdam n Barsinghausen n Guben n Forst l Bad Pyrmont n Wittenberg Gütersloh n n Wolfen Bad Lauterberg n Bitterfeld n Bad Muskau n Weißwasser n l Krefeld Merseburg n n Markkleeberg l Refrath n Weimar n Meerane n Siegen Bad Klosterlausnitz n n Zwickau Reichenbach n n Schneeberg Künzell n Bruchköbel n Seligenstadt n n Mömbris Dreieich n n Hösbach Weiden n Griesheim n Alzey n Herzogenaurach n Fürth Nürnberg Kaiserslautern n Lappersdorf Vaihingen n Regensburg Rastatt Aalen n Gaggenau n Pilsting Au n Leinfelden-Echterdingen n n Donzdorf n Ergolding Nürtingen n n Schrobenhausen n Friesenheim Diedorf n n Dachau Ampfing n Bobingen n Pullach n Prien/Chiemsee l Domizile für Senioren Domizile für Behinderte Gesundheitszentrum Estland n Tallinn Schweiz St. Gallen l Österreich Linz-Donautor l Wien- l Tivoli Wörgl l Impressum Kursana Magazin Chefredaktion Michaela Mehls E-Mail: [email protected] Kursana Residenzen GmbH Mauerstraße 85, 10117 Berlin Telefon 0 30 . 20 25 25 25 Koordination Dieter Gaarz E-Mail: [email protected] Herausgeber Jörg Braesecke (V.i.S.d.P.) 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