Mein Schlumpfhausen

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Mein Schlumpfhausen
C4
DIENSTAG, 14. AUGUST 2007
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Mein Schlumpfhausen
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FOTO: AVANTI/RALF POLLER
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I
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wichtigsten Fragen dazu:
Wie wird man Autor? Auf die OPINIO-Internetseite gehen und kostenlos registrieren. Sie bekommen
dann eine Mail von uns. Wenn Sie
diese bestätigt haben, können Sie
gleich losschreiben. Kurze Zeit später erscheint Ihr Artikel dann auf
der Homepage.
Wer darf schreiben - und worüber?
Mitmachen darf jeder. Und geschrieben werden darf praktisch
über alles (Hasstiraden und Unsittliches natürlich ausgenommen).
Uns ist wichtig, dass es sich um
selbst erlebte Geschichten oder eigene Eindrücke handelt.
Werden alle Artikel auch gedruckt?
Im Internetportal sind bereits mehr
als 30 000 Artikel zu lesen. Die können wir leider nicht alle abdrucken.
Wir zeigen auf dieser Seite jeweils
einige Kostproben, die Lust aufs
Portal machen sollen.
www.opinio.de
➔ G EW I N N S P I E L
OPINIO-Autor Marc Götzinger begann im Alter von fünf Jahren mit dem Sammeln der blau-weißen Figuren. Als Kind war er ein
begeisterter Sammler, und auch heute kann er sich der Faszination der kleinen Kerle nicht entziehen.
Ich weiß nicht mehr, wann genau
meine Sammelleidenschaft angefangen hat. Irgendwie haben mich
die Schlümpfe schon immer begleitet. Schon im Alter von fünf Jahren
hatte ich mir eine relativ beachtliche Sammlung von circa 20
Schlümpfen
„zusammengeschlumpft“.
Wollte man mir
damals
eine
Freude
machen, war man
mit
einem
Schlumpf auf
der
sicheren
Seite. An Weihnachten oder Von MARC GÖTZINzu Geburtsta- GER (29), Versichegen gab es min- rungskaufmann
destens
ein aus Düsseldorf.
Schlumpf-GeOPINIO-Nick:
schenk.
Mit Dietmar Grabotin
den
Jahren
wuchs meine Sammlung. Die Figuren waren in mehreren Setzkästen
und im Regal verteilt. Einige hatte
ich doppelt, aber mir wäre nie eingefallen, einen Schlumpf, den ich
doppelt hatte, wegzugeben. Ich
hatte auch ein paar Pilze (also
Schlumpfhäuser), so dass ich bei
schlechtem Wetter gerne ein
Schlumpfdorf gebaut habe, mit
dem ich mich stundenlang beschäftigen konnte. Hin und wieder
wäre ich selbst gerne ein Bewohner
Schlumpfhausens gewesen. In der
Badewanne habe ich meistens mit
einem kleinen, gelben Schlumpfboot gespielt.
Muffi und Jokey
Wer Handy-Artikel schreibt, kann
auch Handys gewinnen. FOTO: KEYSTONE
Endspurt bei den
Handy-Texten
Z
usammen mit Vodafone suchen
wir noch bis zum 15. September
möglichst interessante, lustige oder
besonders einprägsame Geschichten zum Thema Handy. Für diese
Texte – zur Feier des 15. Geburtstags
des privaten Handys in Deutschland – ist eine eigene Homepage
eingerichtet. Dort kann man Beiträge zu verschiedenen Themenkomplexen rund ums Mobiltelefon
lesen und schreiben, zum Beispiel
über „Das Handy als Liebesbote“,
„Handy als Pfadfinder“ oder „Mein
erstes Handy“. Besucher der Seite
haben auch die Möglichkeit, per
Mausklick Noten zu vergeben, die
öffentlich angezeigt werden. Pro
Text darf man allerdings nur einmal
abstimmen.
Unter den Einsendungen, die den
Besuchern der Seite besonders gut
gefallen haben, wählt eine Jury ab
Mitte September dann die besten
Geschichten aus. Den Gewinnern
winken 300 Handys und 15 Ballonfahrt-Gutscheine.
Wir wünschen allen Autoren, die
mitmachen, viel Glück!
www.meinehandygeschichte.de/
rp_online
➔ O P I N I O - P O R TA L
Die Autorenseite
I
m OPINIO-Internetportal sind
zurzeit 31 180 Artikel von 3111
Autoren online verfügbar. Vergangene Woche kamen 9 neue Autoren,
254 Artikel und 2085 Kommentare
hinzu. Alle Artikel, auch die auf dieser Zeitungsseite, sind auch auf der
Webseite. Am besten findet man
sie, indem man ins Profil des jeweiligen Autoren klickt.
FOTO: OPINIO
www.opinio.de
Die Welt der Schlümpfe hat mich
sehr fasziniert. Natürlich war ich
begeisterter Anhänger der Zeichentrickserie, die heute leider viel zu
selten gezeigt wird. Besonders gerne mochte ich Muffi, den
Schlumpf, der immer alles nur mies
findet und außer „Ich hasse…“
(hier kann man jetzt ein beliebiges
Wort einsetzen!) nichts anderes gesagt hat. Doch auch Schlaubi fand
ich großartig. Jokey hat mich immer am meisten zum Lachen gebracht. Jokey war der Schlumpf, der
immer irgendwelche Geschenkpaketchen, die beim Öffnen explodiert sind, verschenkt hat.
Warum die anderen Schlümpfe
immer wieder darauf reingefallen
sind, habe ich allerdings bis heute
nicht verstanden. Meine absolute
Lieblingsfigur der Serie war jedoch
kein Schlumpf, sondern Azrael, der
Seit Jahrzehnten faszinieren die blau-weißen Gesellen Kinder. Das Foto zeigt „überlebensgroße“ Schlümpfe bei einer Spielwarenmesse.
kleine trottelige Kater des Zauberers Gargamel. Sollte ich mir jemals
einen Kater anschaffen, müsste ich
keine Sekunde überlegen, wie er
heißen soll.
Ich hatte nicht nur die kleinen
PVC-Figürchen. Ich hatte Schlümpfe in verschiedenen Variationen.
Ich
hatte
Stoffschlümpfe,
Schlumpflampen,
Shampooflaschen in Schlumpfform, Porzellanschlümpfe, Schlumpfbettwäsche
und vieles mehr. Als ich vor über
zehn Jahren mein erstes Auto (einen apfelgrünen Polo von ’79) bekam, habe ich mir als Kühlerfigur
einen Schlumpf auf die schon arg
verrostete Motorhaube geschraubt.
Das sah unheimlich bekloppt aus,
Männer-Kommunikation
im Zug nach Rheydt
Heute musste ich per Zug mal wieder nach „Rheydt-Downtown“ fahren, bei dem Mistwetter! Es war
noch sehr früh, und in den frühen
Morgenstunden bin ich ja nun auch
nicht wirklich
mit
Quasselwasser gesegnet.
Doch was ich
da heute morgen erlebt habe,
hat mich doch
sehr schmunzeln lassen!
Viele kennen Von MARION
das ja: Die Leu- SCHLEGEL (38), Einzelhandelskaufte steigen ein,
frau aus Wegberg.
noch müde und OPINIO-Nick:
zerknautscht
Marion68
von der letzten
Nacht. Manche kommen auch zu
zweit, was nicht heißt das da die
Unterhaltung reger ist als bei Alleinreisenden.
Der Zug kommt also, und ich steige ein, suche mir ein Plätzchen und
schaue müde aus dem Fenster. Der
Platz neben mir bleibt frei, was ich
nicht als unangenehm empfinde,
um diese Zeit.
An der nächsten Station steigen
weiter Menschen ein, und zwei
Männer platzieren sich neben meine Wenigkeit. Anscheinend kennen
sie sich nicht, denn jeder hängt so
für sich seinen Gedanken nach. Als
meine Station kommt, stehe ich auf
um zur Tür zu gehen. Plötzlich steht
einer der Männer auf, um offen-
sichtlich auch auszusteigen. Dann
passiert es, etwas was wahrscheinlich nur Männer beherrschen.
Der andere der beiden Herren,
also jener für den die Fahrt noch
weiter geht, fängt an zu sprechen.
Folgende Sätze konnte ich mit anhören:
„Na, dann mal einen schönen
Tag. Haste Spät oder Früh?“
„Ich hab’ Früh, wir sehen uns!“
„Jo!“
Das war’s!
Unfassbar für mich. Da sitzen
diese beiden Herren, die sich ja nun
offensichtlich kennen, die ganze
Zugfahrt schweigend nebeneinander. So als wären sie sich völlig
fremd, und dann das.
Tja, sparsam sind sie, die Herren
der Schöpfung, wenn es um die Einteilung der täglichen Kommunikationseinheiten geht. Also ich habe
mich doch sehr amüsiert . . .
➔ S O S E H I C H DAS
Ohne Worte
I
ch habe eine Kollegin, die ich oft
im Bus oder hier vor der Tür treffe. Wir grinsen uns kurz an und
schweigen. Im Bus setzten wir uns
nicht nebeneinander (wenn genug
Plätze frei sind) Wir verstehen uns
glänzend! Sie redet nicht gern, und
ich rede nicht gern, und jeder weiß
das! Aber wir mögen uns gut leiden.
Gummibroetchen, Duisburg
aber mir hat’s gefallen. Leider hat
dieses Auto nur vier Monate gehalten. Natürlich habe ich den
Schlumpf abgeschraubt, bevor der
Wagen verschrottet wurde. Er war
zwar witterungsbedingt bis zur Unkenntlichkeit verdreckt, aber wegschmeißen konnte ich ihn natürlich
nicht.
Die Schlumpfenhitparade
Auch die Platten wie „Die große
Schlumpfenhitparade“ habe ich
sehr gerne gehört. Als irgendwann
in den frühen 90ern Lieder der
„Tekkno- Schlümpfe“ auf tausende
CD‘s gepresst wurden, fand ich das
übel. Das hat mit meinen Schlümpfen ja nun wirklich nichts zu tun.
In den letzten Jahren hat meine
Sammelleidenschaft leider etwas
nachgelassen. Ich habe natürlich
immer noch alle meine Schlümpfe
und mir würde nie im Leben einfallen, meine Sammlung aufzulösen.
Allerdings liegen meine Schlümpfe
mittlerweile in einem Karton im
Schrank. Wenn ich irgendwann mal
im Lotto gewinnen sollte, werde ich
mir bestimmt ein eigenes Schlumpfenzimmer einrichten. Ein Teil der
Schlümpfe steht heute im Kinderzimmer meiner Tochter. Ab und zu
bauen
wir
zusammen
ein
Schlumpfdorf auf und spielen
Schlumpfhausen.
Irgendwie
schließt sich da für mich der Kreis.
Leider zeigt meine Tochter noch
FOTO: DDP
nicht die von mir gewünschte Begeisterung für die Schlümpfe. Sie
interessiert sich mehr für Pferde,
womit ich überhaupt nichts anfangen kann. Ich hoffe, dass ihre Begeisterung noch kommt.
Trotz meiner Begeisterung für die
Schlümpfe bin ich heilfroh, dass ich
eine Sache nicht durchgezogen
habe: Mit 18 wollte ich mir unbedingt einen Schlumpf auf den Oberarm tätowieren lassen. Ich hatte
mich schon in einem Tattooshop
beraten lassen. Zum Glück hatte ich
doch nicht den Mumm dazu. Wenn
ich mir vorstelle, dass ich heute mit
einem Schlumpf-Tattoo durch die
Gegend laufen müsste…
Nee, besser nicht!
Auf der Suche nach Größe 36
Ich hasse nichts mehr als Schuhe
kaufen, und das hat einen einfachen Grund: Es gibt aktuell einfach
fast keine schönen Schuhe. Und dabei habe ich mal so viel Spaß am
Schuhe kaufen gehabt … es gab Zeiten, da hätte ich mir jede Woche ein
neues
Paar
kaufen
können, weil es so
tolle Modelle
gab. Aber seit
letztem Jahr ist
damit Schluss.
Ich bin seit
vergangenem
Sommer
auf
der Suche nach Von CONNY
HAFFNER (29),
offenen
Wirtschaftsinforschwarzen
matikerin aus
Sandalen mit Hockenheim.
Absatz. Denn Nickname: francy
mein geliebtes
Paar schwarzer Zehn-Euro-Sandalen hat nach drei Sommern dann
doch das Zeitliche gesegnet. Und
das ist eine beachtliche Leistung für
so einen billigen Schuh. Da hätte
ich beim Kauf im Leben nicht mit
gerechnet, dass dieser Schuh mich
ganze drei Jahre begleiten würde
und er hat mich viel und oft begleitet. Ich habe ihn sozusagen zu Tode
gelatscht.
Aber zurück zur eigentlichen Geschichte: Ich bin also auf der Suche
nach einem Ersatz. Klappere nach
und nach alle mir bekannten
Schuhgeschäfte im Umkreis von 40
km ab. Die Anforderungen an den
gesuchten Schuh: Typ Sandale, Farbe schwarz, Absatz circa fünf bis
sieben Zentimeter. Sollte eigentlich
kein Problem sein, denn mit diesem
Suchprofil habe ich in den vergangenen Jahren immer etwas gefunden, meistens sogar so viele Versionen, dass mir die Auswahl schwer
fiel. Im Nachhinein hätte ich besser
mal gleich alle gekauft, dann hätte
ich nämlich jetzt noch etwas davon.
Meine Größe wird vernachlässigt
Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass ich Schuhgröße 36 trage.
Und Schuhe in 36 zu kaufen war
schon immer eine Herausforderung. Denn während es in 38 und 39
meterlange Regale mit hunderten
verschiedener Schuhe gibt, wird in
vielen Schuhgeschäften die Größe
36 stark vernachlässigt. Wenn ich
gerade mal 20 Schuhe zur Auswahl
habe, sieht es meist schlecht für
mich aus. Dabei bin ich mit Sicherheit nicht die Einzige, die auf so
kleinem Fuß lebt. Wieso also bieten
Schuhgeschäfte ihre Schuhe nicht
in allen Größen an?
Problematisch ist der Schuhkauf
seit dem vergangenen Jahr vor allem auch durch die Trendmode
und meinen absoluten Horror:
Keilabsätze! Wenn man sich das
einmal bildlich vorstellt, dann sieht
so ein Keilabsatz von sieben bis
zehn Zentimetern Höhe bei einem
Schuh in Größe 36 aus, wie die Gesundheitsschuhe aus dem Sanitätsfachhandel. Keilabsatz geht also gar
nicht!
Neulich habe ich nämlich endlich mal ein tolles Paar Schuhe entdeckt: schwarze Sandalen mit per-
fektem Absatz, sogar der Preis entsprach meinen Vorstellungen. Leider war er nur in Größe 38 ausgestellt.
Also bin ich mit dem Schuh zur
nächsten Verkäuferin und fragte
diese, ob er denn auch in 36 vorrätig
wäre. Daraufhin diese: „Nein, den
hatten wir nur zwei mal in Größe 36.
Der war nach einer Woche schon
weg – nur noch das, was da steht.“
Aha, also scheint es – wie vermutet – noch mindestens einen weiteren Menschen mit Schuhgröße 36
zu geben. Wenn also die kleinen
Größen so schnell ausverkauft sind,
warum bestellt man als Schuhgeschäft dann nicht einfach mehrere
Exemplare eines Schuhes in dieser
Größe? In den 38 bis 40 funktioniert
das offensichtlich wunderbar.
„Kleinfüßige“ im Nachteil
Hier hat frau auch Wochen nach
Frühlingsbeginn noch genügend
Auswahl – während die Kleinfüßigen wohl sofort nach Saisonbeginn
zuschlagen müssen, und das natürlich auch direkt bei Ladenöffnung,
bevor das einzige Paar vorrätige
Schuhe um 15 Uhr nachmittags
schon ausverkauft ist.
Nun ist mir auch klar, warum bei
den geschätzten 1000 Schuhen, die
ich seit 2006 besichtigt habe, kein
einziger dabei war, der meinen
Suchkriterien entsprach.
Da ist mir wohl die andere Dame
mit den kleinen Füßen zuvorgekommen und hat gnadenlos zugeschlagen – na, wenn ich die mal erwische, dann ist aber was los!