Inter Medical Report

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Immer mehr Hypertoniker
Mit der richtigen Therapie zu den Zielwerten
MAILAND – Die Blutdrucksenkung über 24 Stunden hinweg, die Bedeutung der Blutdruckeinstellung bei älteren Patienten, der Schutz der Nieren sowie die Chancen, mit einem wirksamen Sartan, wie Olmesartan,
und Kombinationen die Blutdruckzielwerte zu erreichen, waren Themen am Satellitensymposium «Excellence in Therapy» im Rahmen des
Jahreskongresses 2011 der European Society of Hypertension.
In den westlichen Industrieländern lebt fast jeder zweite Erwachsene mit einem Blutdruck über
140/90 mmHg und damit jenseits der
Zieldruckwerte, die beispielsweise
von der Schweizerischen Hypertoniegesellschaft empfohlen werden:
< 140/90 mmHg für Gesunde und
< 130/80 mmHg für Diabetiker. 10
bis 20 % der Bevölkerung westlicher Industrienationen leiden an
Bluthochdruck. Professor Dr. Luis
Ruilope, Madrid, schätzt, dass es
weltweit 900 Millionen Hypertoniker gibt, die Tendenz ist steigend.
Im Zusammenhang damit werden
in den nächsten Jahren immer mehr
Menschen an koronarer Herzkrankheit, Myokardinfarkt, Arrhythmie
und Herzinsuffizienz erkranken. Das
kardiovaskuläre Kontinuum (s. Grafik) endet schliesslich mit dem Tod,
wenn es nicht gelingt, entsprechend
einzugreifen.
Mikroalbuminurie
und Arteriosklerose
Ein Frühwarninstrument kann
dabei die Mikroalbuminurie sein,
sagte Professor Dr. Josep Redon,
Valencia, denn mit ihr geht ein signifikant erhöhtes Risiko für Atherosklerose einher.1 So rät die European
Society of Hypertension (ESH) in
ihren Guidelines zum regelmässigen
Testen auf Mikroalbuminurie und
zum Einsatz eines RAAS-Hemmers
bei hypertonen Diabetikern oder
Patienten mit einer chronischen
Nierenerkrankung.2 Er erwähnte in
diesem Zusammenhang auch die
ROADMAP-Studie,3 die gezeigt hat,
dass es unter Olmesartan im Vergleich zu Placebo bei normotensiven
Typ-2-Diabetikern zu 23 % weniger
Fällen einer Mikroalbuminurie und
bei Diabetikern mit Bluthochdruck
sogar zu 25 % weniger Fällen kommt.
Bei der Hypertoniebehandlung
darf nicht unterschätzt werden, wie
lange ein Blutdrucksenker wirksam
ist. Olmesartan ermöglicht eine
starke Blutdrucksenkung über mindestens 24 Stunden.
Kardiovaskuläres Kontinuum
Myokardinfarkt
Plötzlicher
Herztod
Arrhythmie
Apoptose
Koronare Thrombose
Remodelling
Myokard-Ischämie
Überlegene 24 h-Wirkung –
auch bei älteren Patienten
Entwicklung und Progression der
essentiellen Hypertonie nehmen mit
dem Alter zu, mit einer Prävalenz
von 55 % bei Männern und 62 %
bei Frauen über 65 Jahre.4 Die effektive blutdrucksenkende Therapie
ist assoziiert mit einer markanten
Reduktion kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität.
Neben der HYVET-Studie5 gibt
es mit der ESPORT-Studie6 (Efficacy
and Safety in elderly Patients with
Olmesartan versus Ramipril Treatment) eine weitere grosse Untersuchung, die nachweisen konnte,
dass sich Blutdrucksenkung bei
älteren Hypertonikern lohnt. In die
internationale, multizentrische und
randomisierte Studie waren 1 102
Patienten mit leichter bis mittlerer
Hypertonie (SBP 140-179 mmHg;
DBP 90–109 mmHg) im Alter von 65
bis 89 Jahren aufgenommen worden
und erhielten nach einer zweiwöchigen Wash-out-Phase 3 Monate lang
Olmesartan, das bis 40 mg/d hochtitriert werden durfte, um die Zielwerte zu erreichen. Die Ramiprildosis
durfte bis auf 10 mg erhöht werden.
Signifikant mehr Patienten erreichten
die Zielwerte unter Olmesartan (52,6
vs. 46,0 %; p<0,05).
Auch in der Subgruppe der Patienten mit 24-Stunden-Blutdruckmessung (n=318 vs. n=312) unterschieden sich die beiden Präparate. Unter
Olmesartan war die Blutdrucksenkung stärker (p<0,05), was besonders in den letzten sechs Stunden
des Dosisintervalls von Bedeutung
war. Unter dem Sartan waren die
Blutdruckwerte zudem homogener. Ältere Patienten mit essenti-
Dilatative CMP
KHK
Herzinsuffizienz
LVH
Atherosklerose
(Prä-)Hypertonie
Glukosetoleranzstörung
Endothelfunktionsstörung
Cholesterin
Quelle: modifiziert nach Dzau V et al., AM Heart J 1991
eller Hypertonie profitieren unter
Olmesartan von einer wirksamen,
lang anhaltenden und verträglichen
Blutdruckkontrolle. Olmesartan ist
eine nützliche First-Line-Option in
dieser Altersgruppe, so der Experte.
Compliance optimieren
«Die Compliance ist ausschlaggebend für den Erfolg unter den Bedingungen einer chronischen antihypertensiven Therapie», sagte ESH-Past
President Professor Dr. Krzysztof
Narkiewicz, Danzig. Die Compliance
lässt im Lauf der Zeit nach. Seiner
Ansicht nach verbessern fixe Dosiskombinationen die Adhärenz besser
als freie Kombinationen. Zudem würden viele Patienten die Zielwerte mit
nur einer Substanz nicht erreichen.
Die Fixkombi von Olmesartan
plus Hydrochlorothiazid hat sich
bei diabetischen Hypertonikern
bewährt.7 Sie kommt speziell für
Patienten mit Volumenüberladung
kompliziertem Blutdruck erreicht. Unter den
Risikopatienten erlangte jedoch nur jeder fünfte
Patient das Ziel. Häufigste Monotherapie waren
Angiotensinrezeptorblocker (41 %) und ACE-Hemmer
(21,5 %). Betablocker (20,8 %) waren ebenfalls häufig,
obwohl dies nicht den Empfehlungen der Schweizer
Hypertoniegesellschaft (SHG) entspricht. Gemäss
SWISSHYPE erhielten zwei Drittel der Patienten eine
Kombinationstherapie, oft mit einem Diuretikum.
1
MT-Grafik
Unter dem kardiovaskulären Kontinuum wird ein bestimmter pathogenetischer Ablauf verstanden. Dieser reicht von der blossen Existenz
verschiedener Risikofaktoren über die Entstehung subklinischer Organschäden und Manifestation klinischer Erkrankungen bis zum Auftreten
kardiovaskulärer bzw. kardiorenaler Ereignisse und endet mit dem Tod. Antihypertensiva sollten daher neben der Blutdrucksenkung weitere
risikoreduzierende Wirkungen besitzen.
Blutdruckkontrolle durch Schweizer Ärzte wird besser
Die SWISSHYPE-Studie1 zeigte, dass sich die
Blutdruckkontrolle in der Schweiz in den letzten
zehn Jahren gebessert hat. Dies gilt allerdings nicht
für Risikopatienten mit Diabetes oder Nephropathie.
Im Jahr 2009 rekrutierten 281 Allgemeinmediziner,
Internisten und Kardiologen in den verschiedenen
geographischen Regionen der Schweiz je fünf
aufeinanderfolgende Hypertoniker, also insgesamt
1376 Patienten. Bei etwa der Hälfte der Patienten
(48,9%) wurde das Blutdruckziel von <140/90 mmHg
bei unkompliziertem und <130/80 mmHg bei
Tod
Brenner R, Waeber B, Allemann Y, Medical Treatment of hypertension in
Switzerland: The 2009 Swiss Hypertension Survey (SWISSHYPE). Swiss
Med Wkly 2011; 141:w13169
oder Hyperkaliämie in Frage. Hypertoniker mit Atherosklerose der Halsoder Herzkranzgefässe und/oder
Angina pectoris profitieren besonders von der fixen Kombination
Olmesartan plus Kalziumkanalblocker Amlodipin. Und für die schwer
zu kontrollierenden Hypertoniker
soll künftig die fixe Kombination von
Olmesartan plus Hydrochlorothiazid
plus Amlodipin zur Verfügung stehen, sagte Prof. Ruilope.
1
Rodondi N et al., Microalbuminuria, but not
cystatin C, is associatetd withcarotid artherosclerosis in the middle-aged adults. Nephrol Dial
Transplant 2007; 22(04): 1107–1114
2
Mancia G et al., Reappraisal of European
guidelines on hypertension management:
a ESH Task Force document. J Hypertens 2009;
27(11): 2121–2158
3
Haller H et al., Olmesartan for the delay of
prevention of microalbuminuria in type 2
diabetes. N Engl J Med 2011; 364(10): 907–917
4
Kearney PM et al., Global burden of hypertension: analysis of worldwide data. Lancet 2005;
365(9455): 217–223
5
Beckett NS et al., Treatment of hypertension in
patients 80 years of age or older. N Engl J Med.
2008; 358(18): 1887–1898
6
Malacco E et al., Antihypertensive efficacy and
safety of olmesartan medoxomil and ramipril in
elderly patients with mild to moderate essential
hypertension: the ESPORT study. J Hypertens
2010; 28(11): 2342–2350
7
Ram CV et al., Management of hypertension
in patients with diabetes using an amlodipineolmesartan medoxomil-, and hydrochlorothiazide-based titration regimen. Am J Cardio 2011;
107(9): 1346–1352
Triple-Therapie mit Olmesartan
Kombiniert besser ans Ziel
MAILAND – Bei den meisten Patienten mit Bluthochdruck gelingt es
nicht, diese mit einer Monotherapie in die Zielwerte zu bringen. Die
Vorteile einer Kombinationstherapie mit drei Substanzen diskutierte Professor Dr. Massimo Vo l p e ,
Rom, am Jahreskongress der ESH.
Bei 15 bis 20 % der Patienten mit
Bluthochdruck können die von der
Schweizerischen Gesellschaft für
Hypertonie definierten Zielwerte
mit einer Zweierkombination nicht
erreicht werden. Ein RAAS-Hemmer
plus Kalziumkanalblocker plus ein
Diuretikum ist die vernünftigste
Kombinationstherapie, so der
Experte. Die Triple-Kombination
von Olmesartan, Amlodipin und
Hydrochlorothiazid ist der dualen
Kombination überlegen und verstärkt signifikant die blutdrucksenkende Wirkung. Zudem ist die
Langzeitbehandlung vorteilhaft für
ältere Patienten sowie für Diabetiker.
Der Nachweis wurde mit der TRINITY-Studie mit 2 492 Patienten mit
moderater bis schwerer Hypertonie
erbracht.1
1
Oparil S et al., Triple therapy with olmesartan
medoxomil, amlodipine besylate, and hydrochlorothiazide in adult patients with hypertension:
The TRINITY multicenter, randomized, doubleblind, 12-week, parallel-group study. Clin Therap
2010;32 (7); 1252–1269
VASCORD® Kombiniertes Antihypertensivum, Angiotensin-II-Antagonist + Calciumkanalblocker Z: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin (als Amlodipinbesilat) Filmtabletten zu 20 mg/5 mg, 40 mg/5 mg und 40 mg/10 mg. I: Essentielle Hypertonie bei Patienten, deren Blutdruck durch eine Monotherapie nicht hinreichend kontrolliert werden kann. D: Erwachsene: 1 Filmtablette 1 x täglich, nüchtern oder nach der Mahlzeit. Dosisanpassung bei stark eingeschränkter Nieren- und mässig eingeschränkter Leberfunktion. KI: Überempfindlichkeit auf Wirk- oder Hilfsstoffe und Derivate von Dihydropyridin. Schwangerschaft, Stillzeit, biliäre Obstruktionen. VM: Hypovolämie oder Hyponatriämie, Zustände mit
Stimulierung des RAAS, renovaskulärer Bluthochdruck, eingeschränkte Nierenfunktion und Nierentransplantation, eingeschränkte Leberfunktion, Hyperkaliämie, Lithium, Stenose der Aorten- oder Mitralklappe, obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie, primärer Aldosteronismus, Herzinsuffizienz, farbige Patienten (geringere Blutdrucksenkung). IA: Andere
antihypertensive Wirkstoffe. Mit Olmesartan: Wirkstoffe, die den Kaliumspiegel beeinflussen, Lithium, NSAID. Mit Amlodipin: CYP3A4-Hemmstoffe, CYP3A4-Induktoren, Sildenafil. UAW: (fixe Dosiskombination): Häufig sind: Schwindel, Kopfschmerzen, peripheres Ödem, Ödem, Pitting-Ödem, Müdigkeit. Gelegentlich sind: Hyperkaliämie, verminderte Libido,
Lethargie, Parästhesien, Hypoästhesie, Palpitationen, Tachykardie, Hypotonie, Dyspnoe, Husten, GI-Beschwerden, Rötung, Pollakisurie, erektile Dysfunktion, Asthenie. P: 28*, 98* (*kassenzulässig). Abgabekategorie: B. Ausführliche Angaben entnehmen Sie bitte dem Arzneimittelkompendium der Schweiz. Vertrieb: A. Menarini AG (Schweiz), 8052 Zürich.
VASCORD HCT® Kombiniertes Antihypertensivum Z: Olmesartanmedoxomil/Amlodipin (als Amlodipinbesilat)/Hydrochlorothiazid Filmtabletten zu 20/5/12.5 mg, 40/5/12.5 mg, 40/10/12.5 mg, 40/5/25 mg und 40/10/25 mg. I: Essentielle Hypertonie bei Patienten, deren Blutdruck durch eine Kombination von Olmesartanmedoxomil, Amlodipin und Hydrochlorothiazid kontrolliert ist. D: 1 Filmtablette 1 x täglich, nüchtern oder nach der Mahlzeit. Dosisanpassung bei stark eingeschränkter Nieren- und mässig eingeschränkter Leberfunktion. KI: Überempfindlichkeit auf Wirk- oder Hilfsstoffe und Derivate von Dihydropyridin oder Sulfonamid, schwere Niereninsuffizienz, schwere Leberinsuffizienz, Schwangerschaft, hereditäres Angioödem, Schock, instabile Herzinsuffizienz. VM: Hypovolämie oder Hyponatriämie, Zustände mit Stimulierung des RAAS, renovaskulärer Bluthochdruck, eingeschränkte Nierenfunktion und Nierentransplantation, eingeschränkte Leberfunktion, Stenose der Aorten- oder Mitralklappe, obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie, primärer
Aldosteronismus, metabolische und endokrine Effekte, Störung des Elektrolythaushaltes, Lithium, Herzinsuffizienz, ethnische Variabilität. IA: Wirkstoffe, die den Kaliumspiegel beeinflussen, Lithium, NSAID, Anticholinergika, Anionenaustauscherharze, CYP3A4-Hemmstoffe, CYP3A4-Induktoren, Metformin, Sildenafil und andere, siehe Fachinformation. UAW
(fixe Dosiskombination): Infektionen der oberen Atemwege oder Harnwege, Schwindel, Kopfschmerzen, Hypotonie, GI-Beschwerden, Muskelkrämpfe, Pollakisurie, peripheres Ödem, Flushing, Müdigkeit, erhöhtes Kreatinin oder Harnsäure im Blut. P: 28, 98. Abgabekategorie: B. Ausführliche Angaben entnehmen Sie bitte dem Arzneimittelkompendium
der Schweiz. Vertrieb: A. Menarini AG (Schweiz), 8052 Zürich.
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