Wandern im Wind. Ernst Barlach zum 70. Todestag

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Wandern im Wind. Ernst Barlach zum 70. Todestag
Wandern im Wind. Ernst Barlach zum 70. Todestag
„Am Ende mußte ich immer mehr erkennen, daß das Gesicht in allen Dingen sich
nicht enthüllt, wenn man nicht selbst sein Gesicht zeigt“
Ernst Barlach an Wilhelm Radenberg, 8. August 1911
ACADEMIA BALTICA
Für den Bildhauer, Zeichner, Dramatiker und Maler Barlach ist die Bewegung in der
freien Natur ein Grundbedürfnis. Als stiller, in sich gekehrter und wohl auch
absonderlicher Fußgänger wird er von seiner Güstrower Umgebung wahrgenommen.
Lange Wanderungen führten ihn oft und bei jedem Wetter hinaus. Sein Kontakt zu
den Güstrowern konzentriert sich auf wenige Personen. Der große Künstler wird von
den meisten verkannt, am Ende wird er von den Nationalsozialisten verfemt und als
„entartet“ diffamiert.
Der „Wanderer im Wind“ ist eine seiner bedeutenden Arbeiten. Die Plastik ist ein
herausragendes Beispiel dafür, wie der Künstler mit seiner Formensprache das
Ungreifbare sichtbar werden lässt. Das 1934 entstandene Werk verarbeitet auf den
ersten Blick ein Naturerlebnis. Wie vom Wind geformt, wird in ihr die norddeutsche Landschaft, die Kraft der Naturgewalt, das Brausen des Windes eingefangen.
Zugleich steht sie für das Erkennen des Künstlers, welche Zeiten angebrochen
waren. Symbolhaft hält die Figur ihre Kopfbedeckung fest und schlägt den Mantel
dichter, um dem Sturm Stand zu halten.
Mit freundlicher Unterstützung der Ernst Barlach Stiftung wollen wir das Werk des
Künstlers erleben und mehr über die Menschen erfahren, denen er freundschaftlich
verbunden war, denn in ihren Zeugnissen liegt ein besonderer Zugang zum Schaffen
des Meisters.
In die heutige Barlachstadt Güstrow laden herzlich ein
Wandern im Wind.
Ernst Barlach zum 70. Todestag
Seminar vor Ort
mit der Europäischen Akademie Sankelmark
vom 17. bis 19. Oktober 2008
Dr. Petra Zühlsdorf-Böhm
Vorbereitung und Leitung
Dr. Christian Pletzing
Akademieleiter
Literaturempfehlungen:
Crepon, Tom: Leben und Leiden des Ernst Barlach, Rostock 1988.
Doppelstein, Jürgen: Ernst Barlach. Bildhauer, Zeichner, Graphiker, Schriftsteller. 1870-1938, Antwerpen 1994.
Baltic Academy – Akademie im Ostseeraum
Lübeck
Piper, Ernst: Ernst Barlach und die nationalsozialistische Kunstpolitik. München 1983.
Tarnowski, Wolfgang/Babovic, Toma: Auf den Spuren von Ernst Barlach, Hamburg 2005.
http://www.ernst-barlach.de
Programm
Freitag, 17. Oktober 2008
ab 14.00 Uhr
Individuelle Anreise zum Gästehaus „Am Schlosspark Güstrow“,
Neuwieder Weg, 18273 Güstrow, Tel. 03843-245990.
15.30 Uhr
Begrüßung und Eröffnung „In Güstrow traf sich...“
Dr. Petra Zühlsdorf-Böhm, Güstrow
Zwei ungleiche Freunde - Bernhard A. Böhmer und
Ernst Barlach
Dr. Volker Probst, Geschäftsführer der Ernst Barlach Stiftung
Güstrow
Abendessen in den Barlach-Stuben
Marga Böhmer - Barlachs Lebensgefährtin
Gespräch mit der Autorin Ditte Clemens, Güstrow
17.00 Uhr
19.00 Uhr
20.00 Uhr
Sonnabend, 18. Oktober 2008
9.00 Uhr
11.00 Uhr
13.00 Uhr
15.00 Uhr
17.00 Uhr
18.00 Uhr
19.30 Uhr
Friedrich Schult mit „Barlach im Gespräch“
Dr. Petra Zühlsdorf-Böhm
Güstrower Stadterkundung auf Barlachs Spuren mit Führung
im Güstrower Schloss
Meister des Mittelalters - Plastiken aus vorreformatorischer Zeit
Mittagessen im Hotel Stadt Güstrow
Bauen für Barlach
Gespräch mit Gabriele Schuldt, Güstrow,
Planung /Bauleitung der Rekonstruktion der Gertrudenkapelle 2007
Barlach und „Der Schwebende“
Führung im Güstrower Dom mit Propst Christoph Helwig
Das Marburger Kreuz
Dr. Erwin Neumann, Güstrow
Abendessen in der Villa Italia
anschließend dort Abendrunde „Barlach und die Güstrower“
Sonntag, 19. Oktober 2008
9.00 Uhr
10.00 Uhr
11.30 Uhr
13.00 Uhr
Unterwegs zu Barlach - Spaziergang auf dem Barlach-Weg
Thematische Führung im Atelier-Haus am Heidberg
Der Schaffensprozess bei Barlach am Beispiel des Magdeburger
Ehrenmals, 1929
Dr. Volker Probst, Güstrow
Eröffnung im Ausstellungsforum
Fotografien von Uwe Seemann: Güstrow und Barlach
Mittagessen im Hotel Kurhaus am Inselsee, anschließend Abreise
Die Academia Baltica
Concordia domi foris pax - Eintracht im Innern und Friede im Äußern: Der Mahnung verpflichtet, mit der das Holstentor die Gäste Lübecks grüßt, leistet die Academia Baltica im
Netzwerk der Völker und Staaten Mitteleuropas und des Ostseeraumes ihren Beitrag zu
europäischem Miteinander. Die Dynamik des Ostseeraumes öffnet Europa neue Chancen.
Mit jährlich über 30 Veranstaltungen vermittelt die Academia Baltica Wissen und Erfahrung
der nordischen Staaten und der neuen Mitglieder der Europäischen Union.
Colloquia Baltica
Die Colloquia Baltica der Akademie sammeln Beiträge zu Geschichte, Kultur und Gesellschaft an der Ostsee. Erschienen sind zuletzt: Im Gedächtnis von Zeit und Raum, hrsg. von
Christian Pletzing und Martin Thoemmes; Europa der Regionen: Der Finnische Meerbusen,
hrsg. von Karsten Brüggemann; Displaced Persons. Flüchtlinge aus den baltischen Staaten in
Deutschland, hrsg. von Christian und Marianne Pletzing sowie Dietmar Albrecht: Sampo –
Zehn Kapitel Finnland.
Der Förderverein der Academia Baltica
Wer die Arbeit der Akademie unterstützen will, kann Mitglied werden im Verein zur
Förderung der Academia Baltica. Der Mindestbeitrag beträgt 60 € im Jahr. Beiträge und
Spenden sind abzugsfähig.
Teilnahme
Die Gebühr für die Teilnahme beträgt pro Person im Doppel- oder Einzelzimmer 220 €. Im
Preis enthalten sind die Kosten für die Übernachtung in Zimmern mit Dusche/WC,
Vollpension, die Tagungsleitung und alle Eintritte und Führungen wie im Programm
ausgedruckt. Der Zuschlag für ein Einzelzimmer entfällt. Die Anreise erfolgt individuell.
Bitte vermerken Sie auf Ihrer Anmeldung den Wunsch nach einem Einzelzimmer oder Ihren
Partner/Ihre Partnerin im Doppelzimmer. Anmeldeschluss ist der 20. September 2008. Mit
unserer Bestätigung nennen wir Ihnen nach Anmeldeschluss unsere Zahlungs- und
Stornobedingungen. Unsere Reise- und Stornobedingungen finden Sie unter
www.academiabaltica.de, bei Bedarf senden wir sie Ihnen gerne zu. Im Falle Ihrer Absage
müssen wir mindestens die uns entstehenden Kosten berechnen. Unsere Tagungsnummer ist
30-08.
Seminarleiterin
Dr. Petra Zühlsdorf-Böhm führt seit 1990 für die Academia Baltica Studienreisen und
Seminare zur Kultur- und Naturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns durch. Sie war
Mitarbeiterin der Landesausstellung „1000 Jahre Mecklenburg“. Als Pressesprecherin des
Landkreises lebt und arbeitet sie in der Barlachstadt Güstrow.
Titelbild: Die Gertrudenkapelle Güstrow nach der Rekonstruktion von 2007. Foto: Dr. Petra
Zühlsdorf-Böhm.
Academia Baltica
Hoghehus, Koberg 2
23552 Lübeck
Telefon +49(0)451-39694-0 Telefax +49(0)451-39694-25
[email protected] www.academiabaltica.de