20090702 IT-Beratung zwischen transdisziplinärer Forschung und

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20090702 IT-Beratung zwischen transdisziplinärer Forschung und
IT-Beratung zwischen transdisziplinärer Forschung und
Praxis – Ein Orientierungsrahmen
Paul Drews
Department Informatik, AGIS
Universität Hamburg
Vogt-Kölln-Str. 30
22527 Hamburg
[email protected]
Abstract: Ausgehend von der transdisziplinären Natur der IT-Beratung wird die
Frage nach Möglichkeiten zur Verbindung von Forschung, Lehre und Praxis
gestellt. Zur Beantwortung dieser Frage werden die Erfahrungen der Arbeit am
Mikropolis-Modell (MM) am Department Informatik der Universität Hamburg
reflektiert. Das MM ist ein Analyse- und Gestaltungsrahmen für IT in
Organisationen und Gesellschaft. Die Weiterentwicklung des Modells steht in
engem Zusammenhang zur IT-Beratung. Als Basis für eine Weiterentwicklung
werden neben den Konzepten des Modells auch Forschungsmethoden beschrieben,
die im transdisziplinären Konzept eingesetzt werden können.
1 Einleitung
Informationstechnik (IT) ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem essentiellen
Bestandteil vieler Organisationen geworden. Die fortschreitende Technikentwicklung
stellt immer neue Potenziale und Angebote bereit, die in unterschiedlichen Kontexten
zur Anwendung gebracht werden. In dieser Innovationsspirale [Ro08] zwischen
Herstellern und Anwendern spielt die IT-Beratung eine bedeutende Rolle. Dennoch ist
sie in der Wissenschaft bisher unterrepräsentiert [Ni07]. In diesem Artikel wird der
Fragestellung nachgegangen, wie der notwendige Austausch zwischen Lehre und
Forschung an einer Hochschule auf der einen und der Praxis auf der anderen Seite
gestaltet werden kann. Um diese Frage zu beantworten, wird am Beispiel des am
Department Informatik der Universität Hamburg entwickelten Mikropolis-Modells
gezeigt, wie ein Orientierungsrahmen für die IT-Beratung inhaltlich-konzeptionell
aufgebaut sein kann und wie dieser in Kooperation mit der Praxis weiter entwickelt
werden kann.
Der Artikel ist wie folgt gegliedert: Zunächst wird der transdisziplinäre Charakter der
IT-Beratung herausgestellt, bevor mit dem Mikropolis-Modell ein Orientierungsrahmen
vorgestellt wird, der einerseits wissenschaftlich fundiert und andererseits praxiserprobt
ist. Anhand von drei Arbeiten wird aufgezeigt, wie das Modell im Kontext der ITBeratung eingesetzt wurde. Abschließend werden ausgewählte Forschungsmethoden
vorgestellt, mit denen in Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft das
Mikropolis-Modell zukünftig systematisch und nach wissenschaftlichen Kriterien (im
Sinne von „rigor“ [Le99]) weiterentwickelt werden kann. Abschließend wird ein
Ausblick auf zukünftige Aufgaben gegeben.
2 Transdisziplinarität der IT-Beratung
Eine wissenschaftliche Betrachtung der IT-Beratung sollte damit beginnen, das
Themenfeld in den Strukturen der Wissenschaft zu verorten. Weist schon die
strategische und operative Unternehmensberatung Bezüge zu unterschiedlichen
wissenschaftlichen Disziplinen auf, sind diese im Fall der IT-Beratung um
Verbindungen zur Wirtschaftsinformatik und Informatik zu ergänzen [Ni01, Ni07].
Während die strategische Unternehmensberatung primär der Betriebswirtschaftslehre
zugeordnet werden kann, ist die IT-Beratung stark von den Modellen und Methoden der
(Wirtschafts-)Informatik [Ly87] geprägt. Darüber hinaus gibt es Themen in der ITBeratung, wie beispielsweise das Projektmanagement, die per se von mehreren
Disziplinen bearbeitet werden.
Wesentlicher Bezugspunkt einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der ITBeratung bleiben die Praxis und die von ihr wahrgenommenen Probleme. Sie sind der
Gegenstand wissenschaftlich orientierter Analyse- und Gestaltungprozesse im Kontext
der IT-Beratung [aus der Perspektive der IS-Forschung vgl. HMPR04]. Für eine derart
angelegte disziplinübergreifende und praxisbegleitende Arbeit ist das heutige
Wissenschaftssystem jedoch nicht oder nur unzureichend ausgelegt [Ba05]. Grundlage
für eine Weiterentwicklung in diesem Bereich kann das Konzept der Transdisziplinarität
sein [Mi03, Wa04]. Nach Mittelstraß versteht man darunter „ein Forschungs- und
Wissenschaftsprinzip [..], das überall dort wirksam wird, wo eine allein fachliche oder
disziplinäre Definition von Problemlagen und Problemlösungen nicht möglich ist bzw.
über derartige Definitionen hinausgeführt wird“ [Mi05]. Die Differenzen der Disziplinen
werden produktiv genutzt, „indem Resultate, Methoden und theoretische Modelle
wechselseitig zur Verfügung gestellt werden, damit sie einander ergänzen können“
[La08, S. 177].
Um mit diesen Anforderungen Schritt halten zu können, muss die Wissenschaft einen
Wandel zum sogenannten „Mode 2“ der Wissensproduktion vollziehen [Gi94, NSG03].
Für die Entwicklung von Lösungen für Probleme der Praxis kann eine einzelne
disziplinäre Perspektive hilfreich sein, sie deckt jedoch häufig nicht alle Facetten der
Fragestellung ab. Infolgedessen bedarf es nicht nur disziplinär geschulter Fachexperten
aus unterschiedlichen für den interessierenden Problembereich relevanter Disziplinen,
sondern auch einer Kooperationsfähigkeit über die Grenzen ihrer wissenschaftlichen
Sozialisation hinaus. Ohne eine gemeinsame Sprache fehlen Anschlussmöglichkeiten,
ein disziplinierter Dialog ist nicht möglich [KW96]. Eine Zusammenarbeit zwischen
verschiedenen Disziplinen kann dazu führen, dass theoretische Inkommensurabilität
zwischen verwendeten Konzepten auftritt. Die disziplinäre Reinheit von Theorien und
Modellen muss also teilweise geopfert werden, um den Anforderungen eines
transdisziplinären Vorgehens gerecht zu werden.
Eine wissenschaftliche Bearbeitung der Fragestellungen der IT-Beratung kann sich,
soweit sie die Begrenztheit einzelner disziplinärer Perspektiven akzeptiert, zum einen an
den Problemen der Praxis orientieren, zum anderen benötigt sie eine gemeinsame Basis.
Im folgenden Kapitel wird mit dem Mikropolis-Modell einen Orientierungsrahmen
vorgestellt, der im Rahmen transdisziplinärer Kooperation entwickelt und in
verschiedenen Beratungsprojekten eingesetzt wurde.
3 Das Mikropolis-Modell als wissenschaftlicher Bezugspunkt für die
IT-Beratung
Das Mikropolis-Modell ist ein am Department Informatik der Universität Hamburg
entwickeltes Analyse- und Gestaltungsmodell für IT in Organisationen und Gesellschaft
[Kr06, La08, Ro08]. Der Schwerpunkt des Modells liegt auf der Analyse und Erklärung
[Gr06], der Übergang zur Gestaltung wird durch eine Berücksichtigung dieser Analysen
und Erklärungen im Gestaltungsprozess erreicht. Dieser breite Anspruch hat im Verlauf
der Entwicklung dazu geführt, dass der ursprüngliche Kontext der angewandten
Informatik verlassen wurde. In transdisziplinären Forschungsprojekten (u. a. zu
Freelancer-Netzwerken [FJ08]) und Arbeitskontexten wurde ein Modell geschaffen, das
sowohl eine Verbindung zwischen Forschung, Didaktik und Beratung herstellt (vgl.
Abbildung 1) als auch Bezüge zu Disziplinen wie der (Wirtschafts-)Informatik, der
Soziologie, der Psychologie und der Politikwissenschaft herstellt [Ro08]. Zwar bieten
diese Disziplinen eigene Modelle, um Aspekte des Themenbereiches „IT in
Organisationen und Gesellschaft“ zu analysieren, eine frühzeitige Festlegung auf eines
der Modelle kann den Erkenntnisgewinn jedoch auch behindern, da es einem
disziplinären Kontext entstammt. Stattdessen werden in der gemeinsamen Analyse
Konzepte verschiedener Disziplinen kombiniert. Das Ergebnis dieses Prozesses wird im
Mikropolis-Modell fortgeschrieben. Es ist nicht originär für die IT-Beratung konzipiert,
vielmehr ist die Verwendung von Konzepten des Modells im Bereich der IT-Beratung zu
einem der drei Pfeiler der Weiterentwicklung geworden, der die Verbindung zur Praxis
herstellt.
In der IT-Beratung werden aufgrund der überwiegend operativen Ausrichtung [Ni07] vor
allem fachliche Qualifikationen (insbesondere in Bezug auf IT-Verfahren,
Organisationsentwicklung und Change Management) sowie „Soft-Skills“ (u. a.
Präsentations- und Moderationstechniken) benötigt. Für eine fundierte Beratung sollte
neben diesem Fach- oder Verfügungswissen auch Orientierungswissen [Kr06, Mi95]
vorhanden sein, das es den Beratern ermöglicht, sich auch in neuen und komplexen
Zusammenhängen zurechtzufinden. Wer sich als IT-Berater darauf beschränkt, seine
Qualifikationen allein im technisch-fachlichen Bereich zu stärken, wird auf Dauer den
anspruchsvolleren Aufgaben nicht gerecht werden können. Das Herstellen von
Zusammenhängen zur strategischen Beratung wird durch Orientierungswissen
erleichtert. Das Mikropolis-Modell liefert einen transdisziplinären Theoriekern, der eine
Unterstützung bei der Analyse und Gestaltung in der IT-Beratung leistet.
Abbildung 1 - Mikropolis-Modell als Brücke zwischen Theorie, Didaktik, Analyse und Beratung
3.1 Grundzüge des Mikropolis-Modells
In diesem Abschnitt wird eine kurze Einführung in wesentliche Konzepte des
Mikropolis-Modells gegeben. Für die Vertiefung seien [Kr06] sowie [Ro08] empfohlen.
Einstiegspunkt in das Mikropolis-Modell ist die soziotechnische Perspektive. Sie
fokussiert die „‘Überführung‘ sozialer Handlungsmuster in eine informationstechnische
Form, die wieder verändernd in den sozialen Raum eintritt“ [Kr06, S. 265]. In diesem
Wechselspiel zwischen De- und Rekontextualisierung findet sich auch die IT-Beratung
wieder.
In Abgrenzung zum nutzenmaximierenden homo oeconomicus werden im MikropolisModell Menschen und Organisationen als Akteure konzeptualisiert [Kr06]. Der
Akteursbegriff ist der (Technik-)Soziologie entlehnt. So werden Akteure „von Interessen
Werten und Vorstellungen geleitet und sie wollen diese nach Möglichkeit durchsetzen“
[Ro98, S. 19] und können auch als „kollektive Akteure“ [Ra93] in Erscheinung treten.
Eine Folge der Akteursperspektive ist es, bei der IT-Beratung auch Konflikte und Macht
zu thematisieren. Wenn - wie in vielen Beratungsprojekten - unterschiedliche Interessen
der Akteure in Organisationen aufeinandertreffen, ist es hilfreich, grundlegende Aspekte
der Mikropolitik zu kennen. Diese Sichtweise geht weit über die sonst übliche
Unterscheidung in Aufbau- und Ablauforganisation als Sicht auf Organisationen hinaus.
Abbildung 2 - Integration der Sichten des Mikropolis-Modells
Die Wechselwirkungen zwischen IT-nutzenden Organisationen und den IT-Herstellern
werden im Mikropolis-Modell im Mikrokontext verortet [Kr06]. Dieser steht wiederum
in Wechselwirkung mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und der
Entwicklungsdynamik der Technik, die dem Makrokontext zugeordnet werden. Für eine
fundierte IT-Beratung ist es unerlässlich, die Historie der Verzahnung von
Organisationen und IT-Systemen zu berücksichtigen. Das Mikropolis-Modell bietet
hierfür den Techniknutzungspfad, der „den historischen Prozess der Technikgestaltung
durch Akteure wie Hersteller, Anwender, Politik, Informatiker, Benutzer etc.“
dokumentiert [Ro98, S.24]. Eine Berücksichtigung des historischen Kontextes in
Beratungsprojekten soll den Berater davor schützen „Moden und Mythen“ zu erliegen.
Eine Übersicht über die Perspektiven ist in Abbildung 2 dargestellt.
3.2 Didaktik – Das Mikropolis-Modell in der Lehre
Das Mikropolis-Modell wird seit vielen Jahren als Grundlage für Veranstaltungen im
Bereich „Informatik, Mensch und Gesellschaft“ sowie „Informatik im Kontext“ am
Department Informatik der Universität Hamburg verwendet. Den Studenten werden
dabei die komplexen Zusammenhänge zwischen IT-Entwicklung und -Aneignung
verdeutlicht. Sie lernen, dass ihre Arbeit auf der Seite der Entwickler, der Nutzer oder
als IT-Berater „zwischen den Welten“ in gesellschaftliche Zusammenhänge eingebettet
ist. Die transdisziplinäre Ausrichtung des Mikroplis-Modells ermöglicht auch
Teilnehmern anderer Disziplinen den Zugang zu den behandelten Themen.
Die Konzepte des Mikropolis-Modells werden den Studenten in den Vorlesungen
vermittelt und können später im Rahmen von Seminaren und Diplom- bzw. Bachelorund Masterarbeiten vertieft werden (siehe 3.4). Da diese Arbeiten in Zusammenarbeit
mit Unternehmen entwickelt werden können, lernen die Studenten hier, die Konzepte für
die Analyse und Gestaltung zu nutzen. Gleichzeitig können die Beiträge dieser Arbeiten
dazu genutzt, das Modell weiterzuentwickeln. Es entsteht dabei ein Austausch, der über
das Studium hinaus fortbesteht besteht. Zur Förderung dieses Austausches bleiben viele
Ehemalige mit dem Mikropolis-Netzwerk verbunden und können später berichten, auf
welche Weise ihnen das Modell bei der späteren Beratungstätigkeit geholfen hat [Ro08,
S. 195-197] und an welchen Stellen – nun aus Sicht eines Praktikers – noch Bedarf zur
Weiterentwicklung besteht:
„‘[…] Auf Akteure und ihre Konflikte sowie auf kulturelle Erwägungen und soziale und
politische Kontexte zu achten, ist tatsächlich ein Erfolgsfaktor in der Beratung. […]‘
F.B., Consultant in einer internationalen Unternehmensberatung“ [Ro08, S. 197]
„‘Durch das MM, als Konzept, Modell und Werkzeug, ist es mir möglich,
Aufgabenstellungen in verschiedenen Ebenen strukturiert zu betrachten und
ganzheitliche und innovative Lösungskonzepte zu erarbeiten.‘ D.S., Consultant bei
einem Softwarehersteller“ [Ro08, S. 196]
3.3 Theorie – interdisziplinärer Austausch und transdisziplinäre Forschung
Die Arbeit am Mikropolis-Modell wurde in den vergangenen Jahren von Mitarbeitern
am Department Informatik betrieben. Neben Informatikern und Wirtschaftsinformatikern
waren auch Vertreter der Soziologie, Politologie, Psychologie und Volkswirtschaftslehre
daran beteiligt. Dies wird auch deutlich, wenn man die Anknüpfungspunkte der o. g.
Konzepte in den Disziplinen betrachtet: Das primär aus den techniksoziologischen
Arbeiten von Rammert übernommene Akteurskonzept [Ra93] wird beispielsweise dem
wirtschaftswissenschaftlichen homo oeconomicus gegenübergestellt. Die Grundlage für
das Konzept der Wechselwirkungen entstammt den soziologischen Arbeiten von Simmel
[Si00], im Mikropolis-Modell wurde dieses jedoch erheblich in seiner Bedeutung und
Anwendbarkeit erweitert. Der Frage nach der Rolle von Handlung und Struktur im
Zusammenhang mit IT in Organisationen wird mithilfe der Arbeiten von Giddens
(Soziologie) und der Rezeption seiner Arbeiten in der IS-Forschung durch Orlikowski
nachgegangen [Gi95, Or92, Or00]. Die Bezüge zu diesen theoretischen Arbeiten können
hier nicht im Detail erörtert werden. Es bleibt festzuhalten, dass in die transdisziplinäre
Arbeit Einflüsse aus verschiedenen theoretischen Richtungen einfließen können. Dabei
ist nicht zu erwarten, dass alle Beteiligten diese in Gänze kennen.
Im Verlauf der Arbeit und in vielen Diskussionen haben sich aus dem Wechselspiel
zwischen Theorie und dem Kontakt mit der Praxis Elemente herauskristallisiert, die sich
in unserem lokalen Diskurs bewährt haben. Diese personen- und zeitgebundene Lokalität
prägt den Modellbildungsprozess. Gemeinsame Publikationen (wie z.B. [Gu08]) sind ein
Weg, die gewonnenen Erkenntnisse zu erhalten. Die bei der transdisziplinären Arbeit
gewonnenen Erkenntnisse wurden auch in verschiedene Disziplinen, wie beispielsweise
die Informatik [Kr06], die IS-Forschung [PS07], die Sozialwissenschaft [SPR08] und die
Managementforschung [Ro06] zurückgetragen [Ro08, S.195]. Auf diese Weise wurde
auch ein Beitrag zum Fortschritt in diesen Disziplinen geleistet.
3.4 Analyse und Beratung – Reflexion und Verbesserung der Praxis
Der dritte Bereich ist die unmittelbare Anwendung des MM zur Reflexion und
Verbesserung der Praxis. Um diese Perspektive zu erläutern, wird zunächst anhand von
drei ausgewählten Diplomarbeiten gezeigt, wie die Konzepte des Modells konkret in die
Analyse und Gestaltung einfließen können. Neben Forschungsprojekten sind
wissenschaftliche Qualifikationsarbeiten ein wichtiger Weg für den Austausch mit der
Praxis.
Die erste Diplomarbeit beschreibt ein Beratungsprojekt zur elektronischen
Gesundheitskarte in einem Krankenhaus [We07]. Der Diplomand hat die Arbeit wie ein
Beratungsprojekt aufgebaut und vor Ort mit beratungsüblichen Schritten durchgeführt.
Methodisch orientiert die Arbeit sich an der Aktionsforschung. Das Mikropolis-Modell
diente in diesem Beratungsprojekt als analytischer Rahmen, der dem Diplomanden die
Orientierung im Projekt erleichterte. Das Ergebnis der Arbeit bestand zum einen aus
konkreten Hinweisen für das Krankenhaus, wie es mit den durch die Einführung der
Gesundheitskarte
zu
erwartenden
umgehen
kann
und
wie
mögliche
Gestaltungsspielräume genutzt werden können. Zum anderen wurde reflektiert, welche
Konsequenzen sich für die Beratung ergeben, wenn diese sich am Mikropolis-Modell
orientiert.
Eine zweite Diplomarbeit entstand begleitend zu einem globalen ERP-Projekt in einem
Mineralölkonzern [Ca08]. Der Diplomand war hier Mitglied eines über hundertköpfigen
Beraterteams des IT-Dienstleisters. Die Arbeit war methodisch als interpretative
Fallstudie [Wa93] konzipiert (vgl. 4.1). So gelang es, unterschiedliche Perspektiven in
dem Projekt herauszuarbeiten und die Ursachen von Problemen zu ergründen. Das
Mikropolis-Modell diente dabei als „Ausgangspunkt und Reiseführer für die
Betrachtung und Interpretation der Fallstudie“ [Ca08, S. 3]. Da die Darstellung
zahlreiche Interna umfasst und die Schwierigkeiten in dem Projekt und ihre Folgen
offenlegt, musste die Arbeit mit einem Sperrvermerk versehen werden und ist nicht
öffentlich verfügbar.
In einer dritten Diplomarbeit beschäftigt sich die Autorin mit der Entwicklung eines
Beratungstools auf der Grundlage des Mikropolis-Modells [Do08]. Der Begriff des
Beratungstools bezieht sich auf die in der strategischen Unternehmensberatung häufig
verwendeten Modelle wie die BCG-Matrix, SWOT-Analyse oder Porters Five-ForcesModell. In der Arbeit wird im Anschluss an einen strukturellen Vergleich der Modelle
ein Tool entwickelt, das Akteure und ihre Interessen in den Mittelpunkt rückt1 und auf
diese Weise die Begrenzung auf einen rational handelnden homo oeconomicus
überwindet. Die verschiedenen Ebenen des Mikropolis-Modells sowie wesentliche
Konzepte wie der Techniknutzungspfad und die Formalisierungslücke werden
berücksichtigt. Abschließend wird anhand eines Beratungsprojektes zur Einführung
einer IT-gestützten Balanced-Score-Card ex-post analysiert, welchen Beitrag es zum
Projekt hätte leisten können. Offen bleiben bei diesem Beratungsmodell bisher noch die
Berücksichtigung von verschiedenen Formen von Netzwerkorganisationen sowie die
Anwendung in „klassischen“ IT-Beratungsprojekten, wie beispielsweise einer ERPEinführung.
Die drei Arbeiten unterscheiden sich neben dem Inhalt der Beratungsprojekte sowohl
hinsichtlich der Rolle der Diplomanden in den Beratungsprojekten als auch in Bezug auf
die Forschungsmethode und die Rolle des Mikropolis-Modells (vgl. Tabelle 1).
1
Ohne dass an dieser Stelle näher darauf eingegangen werden kann, zeigen sich hier – wenn auch aus einer
anderen theoretischen Richtung entwickelt – Parallelen zu den Governance-orientierten Ansätzen von
Niehaves, Klose und Becker [NKB07].
Im ersten Projekt tritt der Diplomand als „Berater aus der Wissenschaft“ auf und führt
selbst ein Beratungsprojekt durch. Von einem Berater aus der Wirtschaft unterscheidet
ihn die explizite Anwendung des Mikropolis-Modells als Grundlage seiner Beratung.
Das zweite Projekt ist dagegen ein klassisches großes ERP-Beratungsprojekt, in das der
Diplomand als reflektierender Begleiter eingebunden ist. Er nutzt das MM als
analytisches Werkzeug und arbeitet mit der Forschungsmethode „interpretative
Fallstudie“. Die dritte Arbeit verdeutlicht, dass die Wissenschaft wie in der
Vergangenheit Werkzeuge entwickeln kann, die in der Beratung eingesetzt werden
können. Sie ist eine argumentativ-deduktive Analyse und nutzt Konzepte des
Mikropolis-Modells für die Entwicklung eines „Beratungs-Tools“.
Die Ergebnisse dieser Arbeiten konnten sowohl in die Lehre zurückfließen, als auch in
regelmäßigen Treffen an der Universität reflektiert und so in weiteren
Forschungsaktivitäten berücksichtigt werden. In Hinblick auf die Weiterentwicklung des
Mikropolis-Modells zeigt die Arbeit über die globale ERP-Einführung, dass noch
Entwicklungsbedarf hinsichtlich der Berücksichtigung des Transfers von Wissen besteht
und die Bedeutung von Mikropolitik gestärkt werden sollte [Ca08]. Im Projekt zur
elektronischen Gesundheitskarte ist deutlich geworden, dass die Konzepte des MM
unterschiedliche Bedeutung je nach Beratungsprojekt haben [We07]. Ferner wurde
angeregt, eine Verbindung zu etablierten Beratungstools herzustellen. Dieser Hinweis
wurde dann in der folgenden Arbeit aufgegriffen [Do08].
Projekt
Rolle der
Diplomanden
Forschungsmethode
Rolle des
Mikropolis-Modells
Beratungsprojekt
zur elektronischen
Gesundheitskarte
Wissenschaftler
als Berater
Aktionsforschung
Analyse- und
Gestaltungswerkzeug
Globales ERPEinführungsprojekt,
Mineralölbranche
Wissenschaftler
als
reflektierender
Beobachter
interpretative
Fallstudie
Analysewerkzeug
Einführung einer
BalancedScorecard
Wissenschaftler
als Entwickler
von
Beratungstools
argumentativdeduktive Analyse
Bereitstellung von
Konzepten für ein
„Beratungs-Tool“
Tabelle 1 - Rolle, Forschungsmethode und Nutzung des Mikropolis-Modells in ausgewählten
Diplomarbeiten
4 Methoden zur Weiterentwicklung von Theorie-Rahmen zur ITBeratung
Im vorigen Abschnitt wurde mit dem Mikropolis-Modell ein Analyse- und
Gestaltungsrahmen einführend vorgestellt, der nützliche Konzepte für die IT-Beratung
enthält. Die Darstellung ist allerdings ein „Schnappschuss“ eines nicht abgeschlossenen
Modellbildungsprozesses. Damit auch zukünftige neue Entwicklungen in der Praxis und
Fortschritte der Wissenschaft einfließen können, ist die Frage nach geeigneten Methoden
für eine Weiterentwicklung zu stellen. Während die Praxis die für sie relevanten
Ergebnisse primär nach der Nützlichkeit auswählen kann, ist aus wissenschaftlicher
Perspektive relevant, ob der Weg, der sie hervorgebracht hat, auch „rigor“ war [De07].
Ein wesentliches Kriterium für diese Strenge ist – neben der Beachtung der Grundsätze
der Logik [KL96, LH09] die konsequente Anwendung von wissenschaftlichen
Forschungsmethoden.
Im Folgenden werden drei wissenschaftliche Methoden vorgestellt, die im Kontext der
Weiterentwicklung des Mikropolis-Modells für die IT-Beratung diese Aufgabe
unterstützen können und gleichzeitig dem Anspruch eines wissenschaftlich fundierten
Vorgehens genügen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Auswahl von Methoden
häufig aus einer disziplinären Perspektive erfolgt und es gleichzeitig Diskussionen
innerhalb der Disziplinen über die Methoden gibt [für die IS-Forschung z. B. CH04].
Jede Disziplin hat ihre eigene Methodologie und in transdisziplinären
Forschungskontexten kann entweder eine kooperative Methodenauswahl erfolgen oder
es wird ein multimethodisches Vorgehen angestrebt, bei dem die Teilnehmer die jeweils
ihnen bekannten Methoden verwenden. Letzteres birgt jedoch das Risiko, dass die
analytischen Perspektiven im Verlauf der Forschung divergieren. Aus den bei der
Forschungsarbeit im Mikropolis-Kontext gewonnenen Erfahrungen ist die Auswahl einer
einheitlichen Methode je Projekt anzustreben. Es sollte fortlaufend während der Projekte
sowie ex-post eine Reflexion zur ausgewählten Methode erfolgen, um für die Zukunft
aus den Erfahrungen zu lernen.
4.1 Interpretative Fallstudien
IT-Beratungsprojekte eignen sich dafür, im Rahmen von Fallstudien untersucht zu
werden. Im Bereich der IS-Forschung kann die Fallstudienmethodologie in zwei
epistemologisch getrennte Welten unterteilt werden. Neben positivistisch geprägten
Fallstudien hat die Methode der interpretativen Fallstudien in der IS-Forschung an
Bedeutung gewonnen [PE97, Wa93]. Der interpretative Ansatz eignet sich besonders gut
für die Weiterentwicklung des Mikropolis-Modells, da sie mit der multiperspektivischen
und akteursorientierten Grundausrichtung des Mikropolis-Modells vereinbar ist.
4.2 Nutzung der analytischen Konzepte im Rahmen der Aktionsforschung
IT-Beratung kann nicht nur analytisch-passiv, sondern auch gestalterisch-aktiv von
Wissenschaftlerinnen begleitet werden. In diesem Fall nehmen sie selbst die
Beraterinnenrolle ein oder sie nehmen aktiv an Beratungsprojekten teil, die primär von
der Wirtschaft durchgeführt werden. Methodisch lässt sich dieser Bereich mit Ansätzen
der Aktionsforschung untermauern [BT96, Fr99]. Dabei werden „mehrere Zyklen aus
Analyse-, Aktions- und Evaluationsschritten durchlaufen, die jeweils gering strukturierte
Instrumente wie Gruppendiskussionen oder Planspiele vorsehen“ [WH07, S. 282].
4.3 Neue Zusammenhänge entdecken mit der Akteur-Netzwerk-Theorie
In den vergangenen Jahren hat die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) in der IS-Forschung
an Bedeutung gewonnen [Ha06, HAB04, La07]. Lagen die Ursprünge der Forschung
von Latour und Callon in den Science Studies, die ANT heute ein breites Echo in Bezug
auf die Analyse von IT in Organisationen. Die ANT einige Konzepte, die einen
analytischen Prozess unterstützen und leiten können. Neben Akteuren und Relationen
sind Übersetzungen, Mittler sowie In- und Deskription Ausgangspunkt für Analysen.
Eine Besonderheit der ANT im Vergleich zu anderen Ansätzen ist, dass auch nichtmenschlichen Entitäten die Fähigkeit zum Handeln eingeräumt wird.
Das methodische Vorgehen einer ANT-geleiteten Forschung ist dem Bereich der
Ethnomethodologie zuzuordnen. Ziel einer ANT-geleiteten Forschung ist es, Relationen
nachzuzeichnen und auf diese Weise sichtbar zu machen, welche Handlungsträger in
einem Akteur-Netzwerk wirksam sind und auf welche Weise sie sich weiterentwickeln
bzw. verändern. Für die Arbeit am Mikropolis-Modell ist diese Methode besonders dann
hilfreich, wenn es darum geht, neue Zusammenhänge zu entdecken, die bei einer bloßen
Anwendung von vorhandenen Konzepten übersehen werden könnten.
5 Fazit und Ausblick
Ausgehend von der Frage, wie eine gemeinsame Perspektive und Zusammenarbeit
zwischen Wissenschaft und IT-Beratung etabliert werden kann, ist am Beispiel des
Mikropolis-Modells aufgezeigt worden, wie die ersten Schritte in diese Richtung
gegangen werden können. Die Erfahrungen am Department Informatik der Universität
Hamburg haben gezeigt, dass die Arbeit an einem gemeinsamen Modell als Bezugspunkt
für die transdisziplinären Fragestellungen des IT-Einsatzes in Organisationen genutzt
werden kann. Die Konzepte können eine Brücke zwischen theoretischer Fundierung und
Praxisproblemen bauen. Aus Sicht einer Forschergruppe an einer Universität ist diese
Verzahnung von Theorie, Didaktik und Praxis zwar eine Herausforderung, aber auch ein
Weg, von einem Austausch zwischen diesen Bereichen zu profitieren. Gerade die
Einbeziehung der Praxis als „dritten Pfeiler“ in die Modellbildungsarbeit stellt einen
deutlichen Schritt in Richtung „Mode-2-Wissenserzeugung“ dar. Die Erfüllung des
„rigor“-Kriteriums kann durch die konsequente Anwendung und Weiterentwicklung von
Forschungsmethoden sowie die Berücksichtigung
wissenschaftstheoretischer
Grundlagen [KL96, Sc06] erreicht werden.
In den disziplinären Strukturen der Wissenschaft hat ein transdisziplinäres Arbeitsgebiet
wie die IT-Beratung schlechte Chancen, umfassend bearbeitet zu werden. Erstrebenswert
erscheint es hier, Vertreter verschiedener Disziplinen zusammen zu führen. Die Arbeit
am Mikropolis-Modell kann dabei vielleicht als Vorbild dienen. Problematisch bleibt bei
diesem Vorgehen allerdings die Rückführung der Ergebnisse in den disziplinär
geprägten wissenschaftlichen Kontext. Dies ist dennoch erforderlich, um an die dort
stattfindenden Diskurse anschlussfähig zu bleiben.
Allerdings ist nicht nur die Wissenschaft aufgerufen, ihren Beitrag zu einem Ausbau der
Forschung über IT-Beratung zu leisten. Die Erfahrungen haben auch gezeigt, dass sich
die IT-Beratungsunternehmen ungern in die Karten schauen lassen und hohe
Anforderungen hinsichtlich der Geheimhaltung haben. Dies kollidiert zwangsläufig mit
der Publikationsorientierung der Wissenschaft. Hier gilt es noch, geeignete
Kooperationsformen zu etablieren, die es beiden Seiten ermöglicht, die eigenen
Interessen in einer Kooperation gewahrt zu sehen. Auf diesem Weg könnten auch in der
Praxis entwickelte Konzepte von der Wissenschaft aufgegriffen, überprüft und
weiterentwickelt werden.
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