Theaterspiegel 03/2012 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV
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Theaterspiegel 03/2012 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV
Bayerischer Theaterspiegel VERBAND BAYERISCHER AMATEURTHEATER e.V. 3 / 2012 28. Jahrgang Elfriede Wipplinger-Stürzer Hochreit 14, 85617 Aßling Tel. 08092/853716 Fax 08092/853717 wipplinger@mundart-verlag. de www.mundart-verlag.de Neu bei uns erschienen: Josef Parzefall Der Jäger von Fall Spieldauer: ca. 100 Min. Sie sind schicksalhaft mit einander verstrickt: Friedl, der aufrechte und mutige Jäger von Fall, Modei, die junge Sennerin, und Blasi, der leichtfertige Bauerssohn und Wilddieb aus Leidenschaft. Mit Sorge betrachtet Modei’s etwas sonderlicher Bruder Lenz, wie sie immer wieder auf Blasi’s Lügenmärchen hereinfällt, wie er sie immer wieder für sich gewinnen kann, während Friedl sie aufrichtig aber glücklos liebt. Erst als Blasi eine Andere heiraten will und Modei sogar zu der fälschlichen Aussage nötigt, dass er nicht der Vater ihres gemeinsamen Kindes ist, wendet sie sich von ihm ab. Langsam keimt in ihr ein furchtbarer Verdacht: Ist Blasi gar der von Friedl fieberhaft gesuchte Neunnagel? Ein sich vor historischem Hintergrund abspielender doch stets aktueller Konflikt um Liebe, Lüge, Lebensgier und Wahrhaftigkeit... Volksschauspiel in 4 Akten für 2 Damen – 7-9 Herren – 2 Deko’s Kolb und Johann Seebacher Die Geierwally Spieldauer: ca. 100 Min. Strominger, der alternde Bauer am Höchsthof, fühlt seine Kräfte langsam schwinden. Der Hof braucht dringend einen Jungbauern, doch zum Verdruß von Strominger hat er nur eine einzige Tochter und so drängt er diese immer heftiger zur Heirat mit dem Gellner Vinzenz. Doch die stolze und willensstarke Wally hat ihr Herz an den Bärenjosef verloren, der sie einst vor dem Altgeier gerettet hat, als sie ihren „Hansi“ aus dem Geierhorst geholt hat. Sie widersetzt sich mit Vehemenz dem Ansinnen ihres Vaters, der sie zur Läuterung auf die Sennhütte am unwirtlichen Gletscher verbannt. Dort haust sie mit ihrem Geier einsam aber ungebrochen, bis sie die Nachricht vom plötzlichen Tod des Vaters ereilt. Nun kehrt sie auf den Hof zurück und führt als Höchstbäurin ein strenges, aber gerechtes und umsichtiges Regiment. Auch der Weg zu ihrer großen Liebe scheint jetzt frei zu sein. Aufgrund eines tragischen Missverständnisses weist Josef sie jedoch zurück und stellt sie vor allen Leuten bloß. So so nehmen die tragischen Verstrickungen weiter ihren Lauf… Volksschauspiel in 4 Akten für 5 Damen – 7 Herren – 2 Deko’s Werner Schlierf Chewing Gum und Chesterfield Spieldauer: ca. 120 Min. München 1948: Der Krieg ist zu Ende. Was geblieben ist, sind Ruinen und Men-schen, die sich mit Schwarzmarkthandel über Wasser zu halten versuchen. Da sind auch Happy, Mandus, Marianne und Inge, vier junge Leute, die sich am Kiosk auf ein Heißgetränk treffen. Ab und zu ergattern sie auch von Dakota, einem amerikanischen Besatzungssoldaten, der Marianne verehrt, eine Chesterfield, die heißbegehrte amerikanische Zigarette. Sie sind neugierig auf das Leben und voll Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Inge träumt von einem GI, der sie nach Amerika mitnimmt, Mandus studiert Jura und träumt von einem geordneten Leben und von Marianne, die er von Herzen liebt. Diese jedoch liebt Happy, der wiederum nur eines im Sinn hat: Er will so schnell wie möglich nach Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und des Wohlstands. Um dieses Ziel zu erreichen, scheut er letztendlich nicht einmal vor einem Mord zurück. Nach der Währungsreform, als das beginnende Wirtschaftswunder bereits zu spüren ist, treffen alle sich wieder. Was ist aus ihnen geworden? Werner Schlierf ist es in vortrefflicher Weise gelungen, mit diesem packenden Bühnenwerk deutsche Nachkriegsgeschichte zu dokumentieren. Ein Stück, dessen packender Handlung sich keiner entziehen kann und das in der hinreißenden Musik und den einfühlsamen Liedtexten von Peter Wipplinger im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut geht“. Musical in 3 Akten für 3 Damen – 5-7 Herren – 1 Deko Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-, Weihnachts-, Jubiläums- oder Familienfeier? Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketches. Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage unter www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an. Wir beraten Sie und helfen Ihnen gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden. ImpressumInhaltsverzeichnis Herausgeber: Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. Innstraße 2a 83022 Rosenheim Verantwortlich: Präsident Horst Rankl Telefon: 0 80 31/ 3 26 74 Telefax: 0 80 31/ 3 47 83 E-Mail: [email protected] Internet: www.amateurtheater-bayern.de Geschäftszeiten: Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr Meine Meinung........................................................................4 Wir gratulieren zum Jubiläum und den Neuen Bühnen...........5 Aktuelle Bühnenstücke............................................................6 Neuvorstellung........................................................................9 Verband Aktuell - Über die Landesgrenze hinaus.................10 Verband Aktuell - Neues vom Seniorentheater..................... 11 Verband Aktuell - Intern.........................................................12 E-Mail: [email protected] Zuschriften/Beiträge bitte ausschließlich an diese Adresse! Die Zeitschrift erscheint dreimal jährlich (April, August, Dezember). Redaktionsschluss 15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden nur zurückgesandt, wenn dies vom Einsender ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos zugestellt. Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten. Verband Aktuell - Der Larifari................................................13 Verband Aktuell -Ausschreibung 2. Bayer. Amateurtheaterpreis...............................................19 Verband Aktuell -Bewerbung 2. Bayer. Amateurtheaterpreis...............................................21 Berichte aus den Bezirken Oberbayern...........................................................................22 Berichte aus den Bezirken Niederbayern.........................................................................34 Berichte aus den Bezirken Schwaben..............................................................................40 Berichte aus den Bezirken Franken.................................................................................44 Rechtsfragen.........................................................................49 Anzeigenpreise 2012/2013: 1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00 Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage. Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass von 20 v.H. gewährt. Layout und Satz: Sybille Evers, Geschäftsstelle Druck: Druckerei Kolbeck, Rott a. Inn Titelbild: Foto aus der Aufführung „Der verkaufte Großvater“ von der Volksbühne Rosenheim „St. Nikolaus e.V.“ Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern, der Bezirke Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Unterfranken. Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 3 Meine Meinung Liebe Theaterfreunde, nun ist es schon wieder einige Monate her, dass der 1. Bayerische Amateurtheaterpreis verliehen wurde. Diese Veranstaltung war ein Höhepunkt unserer diesjährigen Aktivitäten, neben den vielen Seminaren, Premieren, Festveranstaltungen und großen Theaterjubiläen. Die Verleihung des 1. Bayerischen Amateurtheaterpreises am 28. Juli in Fürth erforderte, da sie zum ersten Mal durchgeführt wurde, besonderer Anstrengung und umfangreicher Vorbereitung. Trotz manch vorheriger Bedenken, ob denn diese Art von Preisverleihung und Herausstellung einiger weniger Gruppen noch zeitgemäß und nicht überholt sei, war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Das zeigte sich sowohl an der Zahl der Wettbewerber als auch der am Festabend anwesenden Gäste und Preisträger. Ursprünglich sollten drei Preise, gestaffelt nach dem 1., 2. und 3. Preis, ausgelobt werden. Doch letztlich wurde bei der Schlussbewertung keine Differenzierung mehr vorgenommen, da die drei besten Einsendungen von hervorragender Qualität waren und somit gleichwertig ausgerufen werden konnten. Auch in Zukunft soll keine weitere Differenzierung in der Preisgestaltung vorgenommen werden. Ebenso wird auf eine Unterscheidung in verschiedenen Genres verzichtet. Ob Jugend- oder Erwachsentheater, ob Saal oder Freilichttheater, ob Musik-, Tanz- oder Figurentheater, alle stehen gleichwertig zur Bewerbung und Beurteilung an. Die Ausschreibung zum 2. Bayerischen Amateurtheaterpreis ist in dieser Ausgabe des Theaterspiegels aufgenommen. Es wäre schön, wenn sich wieder viele Theater mit ihren Inszenierungen des Jahres 2013 bewerben würden. Die Verleihung des Amateurtheaterpreises wird im Frühjahr 2014 erfolgen. Wenn wir wieder Sponsoren finden, dann kann die Verleihung im gleichen Rahmen stattfinden wie in Fürth. An dieser Stelle möchte ich dem Sparkassenverband Bayern und hier dessen Vertreter bei der Preisverleihung, Herrn Adolf Dodenhöft, noch einmal recht herzlich für die Grußworte und das Sposoring in Höhe von 3.000 Euro danken. Die Verleihung des 1. Bayerischen Amateurtheaterpreises war als öffentliche Veranstaltung gedacht. Es folgten dieser Einladung somit nicht nur unsere Verbandsmitglieder, sondern es gaben uns auch Gäste aus Politik und Wirtschaft die Ehre ihres Besuches. Darüber waren wir sehr erfreut. Die Landtagsabgeordnete Petra L. Guttenberger und Bürgermeister Markus Braun von Fürth hoben bei ihrer Begrüßung die Bedeutung des Amateurtheaterpreises besonders hervor. Weniger erfreut waren wir über die Präsenz der Presse an diesem Abend, insbesondere des Bayerischen Rundfunks mit seiner Abendschau oder zumindest der Frankenschau. Beide ließen uns kläglich im Stich. Heftige Kritik aus dem Präsidium und auch der anwesenden Teilnehmer am Festabend veranlassten mich, die Verantwortlichen des Bayerischen Rundfunks auf diesen Missstand hinzuweisen. Unterstützt wurde diese Aktion von einigen Mitgliedern des Rundfunkrates. So hoffen wir bei der Verleihung des 2. Amateurtheaterpreises auf eine starke landesweite Berichterstattung. Dieser Ausrutscher des Bayerischen Rundfunks soll uns nicht davon abhalten, frohen Mutes in die Zukunft zu blicken, unser Augenmerk weiter auf die Welt des Theaters zu richten und mit neuen Ideen und mit dem uns eigenen Elan für neue Aufgaben gerüstet zu sehen. In diesem Sinne wünsche ich allen Verbandsmitgliedern, Freunden und Angehörigen unserer Theatergruppen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2013 Euer Horst Rankl Präsident 4 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Wir gratulieren zum Jubiläum Goldene Ehrennadel des VBAT Peter Kuhn Junge Oberwerrner Bühne e.V. Goldene Ehrennadel des BDAT Georg Fankhauser Michael Frank Audorfer Bauerntheater e.V. Ilse Brunner Florian Franz Willibald Reitner Passauer Volksbühne Christl Steidl Hofberg Theater Landshut Silberne Ehrennadel des BDAT Mathias Eisenbacher Hans Hönig Annette Kammerer Anton Kammerer Doris Kammerer Hedwig Kammerer Thomas Kammerer Günther Langer Eva Maria Reisch Barbara Ruisinger Peter Ruisinger Peter-Johan Ruisinger Ingrid Simon Martin Wittmeier Martina Wittmeier Rosi Wittmeier Stefan Wittmeier Peichinger Bauerntheater 1965 e.V. Walter Kilian Ammerseer Bauerntheater Herrsching e.V. Besondere Verbandsehrungen 30 Jahre Gerlinde Gärtner Georg Heigl Doris Urban Theater Aibling e.V. Bühnenjubiläum 20 Jahre Bauernbühne Unterpfaffenhofen e.V. FC Haunstetten e.V. „’s Haunstetter Breddle“ 30 Jahre Laienspielgruppe s´ Moosacher Brett´l e.V. Silberne Ehrennadel des BDAT Johann Auer Robert Niederstraßer Inge Westermeier Audorfer Bauerntheater e.V. Markus Drechsler Thomas Frank Michaela Meir Cornelia Müller Theater- und Sportverein Lützelburg Sandra Bauer Walter Reiß Renate Stiebel Anja Wimmer Theaterverein Diepersdorfer Brettl e.V. Margareta Baur Neue Bühnen Bezirk Schwaben Verein zur Aufführung der musikalischen Alpensage Der Schimmelreiter e.V. Vors. Petr Heinle [email protected] Bezirk Franken StaTTTheater Forchheim Vors. Ludwig Dafner [email protected] Theaterverein Altisheim / Leitheim Vors. Richard Fackler [email protected] Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 5 Aktuelle Bühnenstücke ABENDFÜLLENDE STÜCKE vom Wilhelm Köhler Verlag Bogner Manfred A RATHAUS VOLLER ZUASTÄND Lustspiel in 3 Akten Damen: 3, Herren: 6, Dekoration: Büro Spieldauer: ca. 90 Minuten Ein Dorf will seinen „Helden“ - der angeblich den Nordpol durchquerte - gebührend empfangen. Dafür reist extra der Ministerpräsident (MP) an. Immer dabei seine beiden Bodyguards. Der eine sieht überall Verbrecher, der andere hat einen Putzwahn. Da der leicht cholerische Bürgermeister nicht sehr gut auf den MP zu sprechen ist, gestaltet sich die Zusammenkunft der beiden als recht schwierig. Als der MP plötzlich verschwindet, drehen die beiden Bodyguards richtig auf. Mit Staubwedel und Handschellen wird jeder vermeintliche Entführer verhört oder im Klo eingesperrt. Ali, der Hausmeister, der auf Grund seines Namens schon verdächtig ist, hat ein besonders schweres Los gezogen. Keiner sieht Vittorio den schmalzig-italienischen Verführer, der unerkannt der Damenwelt schönen Augen und seinem Komplizen das Leben schwer macht. Verbrecherjagd mit italienischer Schmalzlocke, einer Portion Staub, gepaart mit sympathischen Chaoten und jeder Menge Missverständnisse, machen aus diesem Rathaus einen wahren Hexenkessel. Wallner Ralph BREZNKNÖDL-DESCHAWÜ Komödie in 3 Akten Damen: 4, Herren: 4, Dekoration: Büro Spieldauer: ca. 90 Minuten Ignaz Igel dreht fast durch. Er kann bald keine Breznknödl mehr sehen. Denn der mittellose Heimatromanschreiberling muss ein und denselben Tag immer wieder neu erleben. Er hängt offenbar in einer verrückten Zeitschleife fest. Täglich erscheinen die gleichen Personen des Dorfes, die täglich die exakt gleichen Fragen stellen und immer wieder gibt es Breznknödl, Breznknödl, Breznknödl… Auch muss er jeden Tag erneut „NEIN“ sagen zu den Hochzeitsplänen seiner zünftigen Tochter und zu den Plänen des Dorfes, seine Himmelschlüsselwiese zu bekommen. Vielleicht bildet er sich das alles ja auch ein!? Oder ist es doch wahr? Oder treibt man ihn gekonnt in den Wahnsinn? Der Wahnsinn hat Methode und hat gerade erst begonnen… 6 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Wilhelm Köhler Verlag Verlag und Vertrieb dramatischer Werke 80805 München Ungererstraße 35 Telefon: 089 / 361 50 26 und 089 / 360 54 89-0 Telefax 089 / 361 51 96 [email protected] www.wilhelm-koehler-verlag.de Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard Scheble Markus/Kolb Sebastian in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit: Bräutigam, Kaspari,NET Kling, Landstorfer, Pfaus, Wallner u.v.m. DA HIMME WART sowie der beliebtesten Volksstückautoren: Komödie in Neal/Ferner, 3 Akten Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m. Maly, Damen: 4, Herren: 4, Dekoration: Wohnzimmer Spieldauer: ca. 90 Minuten Der Polizeibeamte Stelzl steht an der himmlischen Pforte und ist schon gespannt darauf, was ihn dahinter wohl Schönes erwartet, als ihn eine göttliche Stimme davon in Kenntnis setzt, dass er sich durch einen Spezialauftrag seine göttlichen Flügel erst verdienen muss. Etwas irritiert stimmt er zu und erwartet seinen letzten Auftrag. Er muss „nur“ den verstorbenen Schreinermeister Bömmerl binnen 24 Stunden hinauf in den Himmel holen. Erfreut über den „leichten Spaziergang“ macht er sich auf den Weg hinunter. Der Auftrag erweist sich stündlich schwieriger als gedacht und die „Engel in spe“ müssen sich allerhand einfallen lassen, um ein Verbrechen zu verhindern und um alle weltlichen Dinge geordnet zurücklassen zu können. Pfaus Walter G. WETTKAMPF (auch in Hochdeutsch erhältlich) Komödie in 3 Akten Damen: 4, Herren: 6, Dekoration: Büro Spieldauer: ca. 100 Minuten Zwei alte Freunde - beide Bürgermeister des jeweiligen Nachbarortes - können ihr Konkurrenzdenken einfach nicht lassen. Jeder will den anderen immer übertrumpfen und auch als sich ihre Kinder vermählen wollen, gibt es kein Pardon. Eine Hochzeit scheint ausgeschlossen. Da beide Gemeinden hochverschuldet sind, spendet ein betuchter Privatier 100.000 Euro für diejenige Gemeinde, die es schafft in fünf Wochen etwas Sensationelles auf die Beine zu stellen und dabei noch Schulden abzubauen. Ein großer Auftrag für die Gemeinden. Es wird spioniert und intrigiert, als ein plötzlicher Sinneswandel des einen Bürgermeisters alle zum Staunen und Stutzen bringt… Sanftmut, Einsicht und tiefe Friedfertigkeit… Da stimmt doch was nicht?! Aktuelle Bühnenstücke ENDSTATION Volkskomödie in 3 Akten von Josef Daser Besetzung: 2 D, 5 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 100 Min. Verlag: MundArt-Verlag, Aßling AM ACKER GEHT’S UM Komödie in 3 Akten von Herbert van Anken Besetzung: 3 D, 4 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 110 Min. Verlag: MundArt-Verlag, Aßling Im Hause des Spediteurs steht es nicht zum besten. Seit die neue Eisenbahnstrecke bis zum Nachbarort Fieberbrunn verlegt wurde, sind die Geschäfte seines Fuhrgeschäftes rückläufig. Auch in sein „Wirtshaus zum Spediteur“ verirrt sich kaum noch ein Gast; denn die Ausflügler aus der Stadt kehren nun beim bequem per Bahn erreichbaren Fieberbrunner Bruckenwirt ein. Stiefsohn Vinzenz spricht seit dem Tod der Mutter immer mehr dem Alkohol zu, was dem ganzen auch nicht gerade zuträglich ist. Einzig die attraktive neue Hauserin scheint mit ihrer „Fürsorge“ für den Spediteur etwas Freude in dessen Trübsal zu bringen und er gerät zunehmend unter ihren Einfluß. Gemeinsam mit Theres versucht der skrupellose Salvermoser die Notlage des Spediteurs für seine Zwecke auszunützen und es scheint den beiden zu gelingen, daß dieser bald in jeder Weise der „Endstation“ zustrebt. Wenn... ja wenn nicht in letzter Minute ein „taubstummer“ Zuagroaster eine ent-schei-dende Entdeckung gemacht hätte… Am Kartoffelacker des Kleinhäuslers Loidl tragen sich seltsame Dinge zu. Die auf-merksame Nachbarin hat des Nachts verdächtige Gestalten beobachtet, die sich dort zu schaffen machen. Warum werden die Kartoffeln immer weniger und was hat Jakob Loidl ständig mit Willi Dünnbier, dem Wirt der Dorfkneipe zu schaffen? Nachbarin Cilli Haimerl hat da so ihre eigene Vermutung und informiert den Dorfgendarm. Kathi Loidl hingegen nimmt die Sache lieber selbst in die Hand. Wild entschlossen, dem geheimnisvollen Treiben am Kartoffelacker auf die Spur zu kommen, legt sie heimlich Fußfesseln aus. Das hat ungeahnte Folgen und setzt sie bei den zutage kommenden Wahrheiten in großes Erstaunen… LIEBE? – OIS BLOSS CHEMIE! Komödie in 3 Akten von Elfriede Wipplinger Besetzung: 5 D, 4 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 120 Min. Verlag: MundArt-Verlag, Aßling Drei von den Männern enttäuschte Frauen gründen eine WG. Sonst grundverschie-den, sind sie sich in einem einig: Nie wieder soll ein männliches Wesen die Schwelle ihrer Behausung übertreten; denn „außer zur Arterhaltung ist das so genannte starke Geschlecht zu nichts nutze und beschert nur Arbeit und Frust. Und was man so Liebe nennt ist objektiv betrachtet sowieso „ois bloß Chemie.“ Doch ein Softi-Nachbar, ein tatkräftiger Handwerker und eine „verständnisvolle Putzfrau“ und nicht zuletzt eine resolute Hausmeisterin sowie ein etwas desorientierter älterer Herr und eine Oma mit „Durchblick“ bringen den Alltag und die Vorsätze der geschlechtlichen Aussteigerinnen gehörig ins Wanken und sorgen für Turbulenzen am laufenden Band. Wen nimmt es wunder dass die Dinge sich anders entwickeln als vorgesehen? DIE SPEZIALITÄTENSAUNA Komödie in 3 Akten von Joachim Herm Besetzung: 5 D, 5 H, 1 Deko mit 2 Bildern Spieldauer: ca. 120 Min. Verlag: MundArt-Verlag, Aßling Der Gemeinderat möchte dem etwas verschlafenen Dorf zu mehr Attraktivität verhel-fen und deshalb das leer stehende Schlachthaus zur Sauna umfunktionieren. Metzgermeister Fleischhauer hingegen beabsichtigt hier einen neuen Laden zu eröffnen. Obwohl keine der beiden Parteien im Besitz einer Genehmigung ist, beginnen sie bereits abwechselnd mit dem Einrichten. Die russischstämmige Olga wird dabei mal als Saunafachkraft, mal als Metzgereiverkäuferin angeheuert, was diese nicht sonderlich aus der Fassung bringt, solange der Vorrat an Wodka reicht. Während einerseits Schreinermeister Bernd und sein nicht gerade von Fleiß geplagter Stift Stefan für die Sauna am Hobeln und Schrauben sind, schafft Fleischhauer nebenher schon mal Schwarzwurst, Blut- und Leberwürste heran und benützt die bereits installierten Saunabänke kurzerhand als Ladentheke. Das kann natürlich nicht gut gehen und führt auf beiden Seiten zu erheblichen Irritationen, wobei der als Werbefotograf angeheuerte, feminine Sebastiano das Fass schier zum Überlaufen bringt. Aber Bürgermeisterin Gerlinde hat einen salomonischen Einfall… Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 7 Aktuelle Bühnenstücke Volksstücke KOMÖDIEN & Josef Wittmann: „Landhaus am Wildbach“ (Haus am Meer) Bairische Übertragung der Komödie von HansHelge Ott (2 D, 4 H / Einheitsdek.) HÜTTENGAUDI von Harald Helfrich 5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie, Produktion BR Reihe Chiemgauer Die schönsten Komödieni Volkstheater,Norman Dezember Barasch / Caroll Moore / 2011 Werner Zeussel BITTE KEINE BLUMEN! 2 D, 6 H, 1 Dek. (verfilmt mit Doris Day und Rock Hudson) Ray Cooney u. John Chapman / Werner Zeussel EINMAL IST KEINMAL Monika Hirschle / Eva Hatzelmann 5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie EINE SCHÖNE BESCHERUNG Mit einem Monikastimmungsvollen Silvesterabend Hirschle / Ursula Fischer WEIBERWIRTSCHAFT Hatzelmann DOCH NOCHPFEIFFER WAS möchte sich Evader alte HüttenwirtDA WAR HIAS Eva Hatzelmann u. Werner Zeussel IMMER WIEDER SAMSTAGS in den Ruhestand verabschieden. Deshalb ist er Harald Helfrich DIE VIER UNNAHBAREN eigentlich ganz froh, dass sich KOANE nurSOdrei WIE DU ÜbernachA GANZ NORMALE FAMILIE tungsgäste für Silvester angekündigt haben: MAHarald Helfrich / Isabella Leicht / SHAKESPEARES WILDE WEIBER Dorothee Jordan RIELLE FALCONE, eine Schweizer MillionärsgatAndreas Kern VITUS PFINGSTLS AMTSGERICHTSANEKDOTEN 9 tin mit ihremIsabellaitalienischem Gigolo ADOLFO und Leicht WIEDER DAHOAM Jack Popplewell / Eva Hatzelmann EIN SACK VOLL FLÖHE FRANZISKA WOISETSCHLÄGER, eine fröhliche, Die erfolgreichsten Klassiker, Stücke mit großer Besetzung und fürs junge unPublikum resolute Autorin für Seniorengymnastik. Doch Günther Wagner / Konstantin Wecker AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht verhofft kommt oft; plötzlich istEine Revoluzzer seine Hütte voll: Oper Wilhelm Jacoby u.KRESZENZ Carl Laufs / PENSION SCHÖLLER Die streitfreudige BIERMEIER von Rolf Heiermann Brandon Thomas / Marcus Everding CHARLEY’S TANTE der Nachbarhütte und HEINI HOLZER, ein alter Oscar Wilde / Marcus Everding BUNBURY Jugendfreund, bringen HIAS‘ Silvesterplanung orRolf Heiermann CHARLEY’S TANTE Franz von Kobell / Andreas Kern Und zu DIE G’SCHICHT VOM BRANDNER KASPER dentlich durcheinander. allem Überfluss Alexandre Dumas / Axel Plogstedt DIE DREI MUSKETIERE muss auch noch eine verletzte Skifahrerin mitsamt Rolf Heiermann MIRANDOLINA Pistenarzt untergebracht werden. Louis Stevenson / Peter Derks DIE SCHATZINSEL 4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie 6 D (mind. 4 D), 1 Dek. Komödie Zur U frei (Ahn & Simrock Bühnenverlag, Hamburg) 8 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 *SWR u. BR* *SWR* 4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie 4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie Der Endfünfziger Andreas Schuster aus München will aus dem überraschend von seiner Tante ererbten Landhaus in Traumlage eine Pension machen, um aus dem Brotberuf aussteigen zu können, der ihn schon lange anödet. Doch in dem urigen Haus wohnt seit Jahren die resolute Mittfünfzigerin Margret, die für die alte Tante Haushälterin und Gefährtin zugleich war. Sie ist aus dem kleinen Voralpendorf nie herausgekommen und Andreas bleibt nichts anderes übrig, als sie zu „übernehmen“. Irgendjemand muss ja auch ihm den Haushalt führen, und Margret erweist sich als äußerst geschickt bei der Umgestaltung des abgewohnten Heimes. Als die zwei gerade beginnen, sich aneinander zu gewöhnen, fällt der erste Gast in Gestalt des Kunstmalers Werner vom Himmel - und bleibt einfach, weil es so schön ist bei Andreas und Margret. Die Herren werden Freunde, doch beide fühlen sich auch zu Margret hingezogen. Und als Werners Tochter Antje unangemeldet mit ihrem Freund aus der Stadt anreist, ist es mit dem Frieden endgültig vorbei… Der „Kampf der Kulturen“ zwischen Stadt und Land spiegelt sich hier zuallererst in der unterschiedlichen Verwendung des Dialekts wieder. Aus der ursprünglich auf einer ostfriesischen Insel angesiedelten Vorlage hat Josef Wittmann eine alpenländische Version entwickelt, die nicht nur Sprache und regionale Besonderheiten in Landschaft und Gebräuchen anpasst, sondern auch die Charaktere und Mentalitäten typisch für die Region gestaltet. Die Spielvorlage in differenziertem Oberbayrisch ist als Ausgangsbasis für vielfältige dialektale Variationen im süddeutschen Raum verwendbar. seit 1978 3 D, 8 H, 1 Dek. Komödie * SWR u. BR* *Chiemgauer Volkstheater* 3 D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik 5 D, 3 H, 1 Dek. Moderne Komödie *Chiemgauer Volkstheater* neu! 3 D, 1 Dek. Komödie Einakter 3 D, 5 H, 1Dek., Komödie 5 D, 5 H, 1 Dek. Moderne Komödie *Chiemgauer Volkstheater* *Chiemgauer Volkstheater* neu! 1 D, 11 H, Stat. Gesamtdek. 3 D, 6 H, 1 Dek. Komödie 3 D, 5 H, 1 Dek. Komödie 4 D, 5 H, 2 Dek. Komödie 5 H, 3 D, 1 Dek. Komödie neu! 2 D, 7 H, Wechseldek. Volksstück 4 D, 5 H (23 Rollen) Wechseldek. Komödie 3 D, 4 H, 1 Dek., Komödie Rudyard Kipling / Wolf E. Rahlfs William Shakespeare / Jens Groß 1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie DAS DSCHUNGELBUCH 3 D, 5 H, Wechseldek., Stück für die ganze Familie EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder 7 D, 4 H, Gesamtdek. Komödie für die ganze Familie WIEDER DAHOAM von Isabella Leicht Die besten Theaterstücke. 4 D, 5 H, 1 Dek. Komödie, Aufzeichnung BR Bayerisches Fernsehen, Reihe Chiemgauer Volkstheater Bauernfamilie Schlüßlhuber ist in heller Aufregung: nach einem dreimonatigen Praktikum auf einer texanischen Ranch kehrt Tochter MICHAELA wieder nach Bad Endorf zurück. Ihre Eltern LISA und KARL sind mit den Vorbereitungen und vor allem dem Hof überfordert und hoffen darauf, dass bald ein Nachfolger gefunden wird. Denn auch Großvater ALOIS ist der Familie keine große Hilfe. Wenn es ihm zuviel wird, kümmert er sich lieber um seinen „Waldi“ und besonders HERMINE, seine neue Liebe. Nachdem JAKOB, der spätpubertierende Sohn, seiner Familie klar macht, dass er auf keinen Fall Bauer werden will, sieht LISA die einzige Chance, den Hof zu retten: sie versucht, MICHAELA den reichen norddeutschen Nachbarn FRANZ Schlitzkorn, der chemische Futtermittel in Bad Endorf herstellt, schmackhaft zu machen. Der ist nicht abgeneigt und sieht sich schon als neuen Besitzer des schmucken Anwesens und Ehemann der attraktiven MICHAELA. Doch erstens kommt es anders und zweitens, als man(n) denkt: MICHAELA hat sich längst Hals über Kopf in den Texaner BRAD verliebt, der auf natürliche Zucht setzt. Noch bevor sie ihrer Familie von ihm erzählen kann, steht BRAD auch schon vor der Tür… stückgut Bühnen- und Musikverlag GmbH Marienplatz 1 80331 München Tel. 089/22802548 Fax 089/226757 E-mail [email protected] www.stueckgutverlag.de Neuvorstellung Der Heisse Senator - (The Sensuous Senator) Komödie von Michael Parker / Deutsch von Hagen Horst 5 D, 4 H (Doppelbesetzung mögl.) / Einheitsdek. DSE: unter dem Titel BUNGA, BUNGA-BAVARIA, Comödien Restaurationsbetrieb GmbH, Fürth Das Stück Politiker Harry Douglas steht für moralische Werte wie Treue und Vertrauen. Darauf will er auch seine Kampagne zur Präsidentschaftskandidatur aufbauen. Dass Journalistin Morrison ihm bei der Pressekonferenz (Prolog) mit frechen Andeutungen sexuelle Eskapaden unterstellt, ist höchst ärgerlich, er lässt sie hinauswerfen. Dass Morrison ihre Anschuldigungen nicht aus der Luft gegriffen hat, wird jedoch schnell klar: Kaum ist Harrys Frau zu einem Wochenendtrip nach Chicago aufgebrochen, greift der „untröstliche“ Gatte zum Telefon und lädt seine Chefsekretärin zu einem lustvollen Wochenende ein. Da Veronica ärgerlicherweise keine Zeit hat, erinnert er sich an die Nummer eines Escort-Service und ordert eine junge Frau nach Hause. Dummerweise hat sein Parteifreund und Nachbar Clyde Salt sich ausgesperrt, klingelt an Harrys Tür und bittet um Asyl für die Nacht. Als der Alte sich absolut nicht abwimmeln lässt und schon beginnt, misstrauisch zu werden, überlässt Harry ihm zähneknirschend das Gästezimmer (oben), bereitet ihm aber auch einen starken Schlaftrunk zu, den Salt gegen seine Schlafstörungen nehmen soll. So hofft Harry, die Nacht ungestört mit dem Mädchen von der Agentur verbringen zu können. Harry ist gerade im Badezimmer verschwunden, um sich frisch zu machen, da läutet Miss Morrison an der Tür. Salt öffnet und diskutiert mit ihr über ihre Vorwürfe. Obwohl er seinen Freund verteidigt, gelingt es ihr doch, erste Zweifel an Harrys Integrität zu wecken. Sie geht mit der Bitte, er möge die Augen offenhalten. Salt möchte endlich seinen Schlaftrunk nehmen und ins Bett gehen, als Jack Maguire vor der Tür steht. Er dachte sich, Harry würde sich vielleicht einsam fühlen, und wollte mit ihm noch einmal die Kampagne durchsprechen. Als er sich einen Brandy einschenkt, vertauscht er versehentlich die Gläser, so dass nun Salt den Brandy trinkt und Maguire den Schlaftrunk. Salt wollte sich ohnehin hinlegen und geht nach oben, Maguire nickt auf der Couch ein, als Fiona von der Escort Agentur auftaucht. Da Maguire ihr öffnet, hält sie ihn für den Auftraggeber und schmeißt sich gleich ordentlich ran. Die Gegenwehr des nur halb wachen jungen Mannes ist schwach, und da er erklärt, ins Bett zu wollen, verschwindet sie gleich mit ihm im Schlafzimmer. Die Komödie zieht mit Wonne alle Register des Boulevard: Türen auf, Türen zu, Verwechslungen, kurzsichtige, benebelte, uninformierte und naive Mitspieler, unterm Bett versteckte heimliche Gäste, vertauschte Gläser, jede Menge Unterwäsche und schlüpfrige Situationen… Eine quirlige Boulevardkomödie, die ihre Komik auch und v.a. aus dem Nonverbalen bezieht, was sich in ausführlichen Regieanweisungen niederschlägt. Der Autor führt seine große Besetzung recht virtuos durch alle Wirrungen des Abends und hat für jede der charakterlich klar unterschiedenen und schlüssig angelegten Rollen kleine darstellerische „Schmankerl“ eingebaut. Besonders gut gelingt die Differenzierung der Frauen, von denen keine einfach eine billige, dumme Blondine ist. Veronica ist zwar hingebungsvolle Geliebte, lässt aber nicht alles mit sich machen und besteht darauf, ihre Würde zu wahren; Fiona genießt das verrückte Spiel zusehends und erfreut sich an dem endlich mal jungen „Auftraggeber“. Harry steht natürlich im Zentrum als der hoffnungslos überforderte Hausherr, dem es als altem Schlitzohr trotz allem immer wieder gelingt, alle Gefahren abzuwehren – bis zum Schluss, der nach der totalen Steigerung der Katastrophen logischerweise keine Lösung bringt, sondern einen Zusammenbruch: Veronica bricht das Wahnsinnsspiel entnervt ab, als Schlusspointe erkennt Fiona in Salt einen alten Kunden. Mehr über dieses amüsante Bühnenstück sowie das Rollenbuch dazu erhalten Sie beim: Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 9 Verband aktuell Über die Landesgrenze hinaus Tiroler Adler-Orden: Große Auszeichnung für den Münchner Peter Landstorfer Die Tiroler Landesregierung hat am Donnerstag dem Münchner Peter Landstorfer, Theater-Autor, Regisseur und Schauspieler, den Tiroler Adler Orden in Silber verliehen. Der Münchner Peter Landstorfer, ist von Beruf Rechtsanwalt. Bereits als Schüler entdeckte er seine Leidenschaft für die Bühne, nahm später Schauspielunterricht und wirkte in weiterer Folge bei vielen Theaterstücken mit. Seit nunmehr über 30 Jahren widmet er seine gesamte Freizeit den Brettern, die die Welt bedeuten. Es ist dies eine der höchsten Auszeichnungen die das Land Tirol an verdiente „NichtTiroler“ vergibt. Große Bekanntheit und Beliebtheit erreichte der heute Geehrte, der seit 45 Jahren als Wahl-Wildschönauer einen engen Tirol-Bezug hat, nicht nur als Schauspieler und Regisseur, sondern auch als erfolgreicher Bühnenautor. Aus seiner Feder stammen Stücke wie „Hoffnung Dreizehnlinden“ sowie „Glaube-HoferHeimat“, die als echte Höhepunkte einen fixen Platz in der Geschichte des heimischen Volkstheaters einnehmen. Peter Landstorfer, der selbst das Kulturhaus Gut Nederling in München leitet und auch als Regisseur weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus anerkannt ist, zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten und meist gespielten Autoren dieses Genres in Bayern und Tirol. So haben nahezu alle Tiroler Bühnen schon mit großem Erfolg seine Stücke gespielt. Für sein langjähriges verdienstvolles Engagement innerhalb der Volkskultur und für die mit seinem Wirken verbundene Weiterentwicklung der Volksbühnen im süddeutschen und Tiroler Raum dankte das Land Tirol heute Peter Landstorfer mit dem Tiroler Adler Orden in Silber. Foto: Große Ehrung für den Münchner Peter Landstorfer (Mitte). Als Gratulanten Landeshauptmann Günther Platter (links) und Landtags-Präsident Herwig van Staa. Foto: Toni Silberberger Liebe geht durch den Magen... ... Freundschaft erst recht. Unter diesem Motto trafen sich wie „alle Jahre wieder“ der Theaterverein Rott am Inn und der Theaterverein Branzoll in Südtirol. Die „Partnerschaft“, offiziell die einzigste Partnerschaft eines bayerischen Theatervereins mit einer „ausländischen“ Theatergruppe, besteht seit vielen Jahren und gegenseitige Besuche pflegen die mittlerweile ausgeprägte Freundschaft mehrmals jährlich. Der Theaterverein Rott am Inn reiste mit 19 Mitglieder ins „Ausland“ nach Branzoll, südlich von Bozen, ins schöne Südtirol. Gemeinsam wurde dann mit über 30 Teilnehmer „getörgelt“, was das Zeug hielt. In der schönen Ortschaft Albeins blieben wir fast bis halbeins und genossen feinste südtiroler Küche in einem wunderschönen Ambiente. Ein Erlebnis, welches für die meisten Teilnehmer sicherlich zu einem Höhepunkt des für beide Theatervereine erfolgreichen Jahres 2012 wurde. Untermalt wurde der herrliche Abend von einem Virtuosen der Steirischen Harmonika. Die Speiseangebote gingen von Schlutzkrapfen über Plattln, Geräuchertes und Käse, Hirschbraten, heissen Maroni bis hin zu süssen Nachspeisen wie Birnenstrudel und Preiselbeerkrapfen. Südtiroler Wein wurde dabei ebenso verköstigt, wie der ein oder andere Obstbrand. Der Theaterverein Rott am Inn freut sich schon auf das nächste Zusammentreffen im März 2013, wenn die Branzoller ein neues Theaterstück aufführen. Text und Foto: W.E. 10 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Verband aktuell Neues vom Seniorentheater Auszug aus dem Zeitungsbericht der MOOSBURGER ZEITUNG Mit einem Theaterprogramm quasi rund um die Uhr präsentierten Laienbühnen bei den die Oberbayerischen Theatertagen in Langenbach vom 6. bis 8. Juli 2012 ihr Können. In diesem Jahr waren die Theatertage aber sogar „ein wenig international“, wie Sepp Käser, der Bezirksvorsitzende des Amateurtheater Verbandes, feststellen konnte. Aus Südtirol war ein Seniorentheater angereist und präsentierte Theater im Theater. Weitere Ensembles kamen aus Ebersberg, Freising und Puchheim. Natürlich waren auch die Langenbacher auf den Brettern, die die Welt bedeuten, vertreten. Der Sonntagnachmittag gehörte dem Seniorentheater Südtirol innerhalb der Kassiani Bühne. Die Gäste aus Italien waren die „Exoten“ im guten Sinne. Die drei Frauen und ihre drei Kollegen sind nämlich um die 70 Jahre alt, von der Kassiani Bühne „ausgemustert“, wie Spielleiterin Maria Thaler-Neuwirth erklärte, und sie sprachen ihren Südtiroler Dialekt. Darüber hinaus war ihr Stück WAS UNS GROSS UND STARK GEMACHT HAT eine Autobiographie, die sie sich selbst zusammengeschrieben haben. Und dabei wechseln heitere Erinnerungen mit trüben Erlebnissen, da liegen befreiendes Lachen und Tränen nahe beieinander. Etwa wenn die sechs ergreifend von den Erlebnissen im Krieg berichten, vom Hunger, von Heimweh, vor der Heimkehr nach Percha. Und dann die andere Seite, wenn sie ihre sexuellen Phantasien darstellen und der „Cassian“ einen Strip andeutet. „You can leave your hat on“ röhrt es da im Bürgersaal, das Hemd fliegt weg, aber sofort kommen zwei „Krankenschwestern“. Die Eine misst den Blutdruck, die Andere reibt den Stripper mit Rheumasalbe ein. Es wurden wirklich tolle Leistungen geboten auf den Bayerischen Theatertagen. Mehr Langenbacher Zuschauer im Bürgersaal wären schön gewesen. Über 200 Stücke für Saalbühnen und Freilichttheater Neuer Name Bewährtes Programm! Theaterverlag Arno Boas, vormals „Arnos Theaterladen“ Theater für alle Generationen Mit neuen, ausgezeichneten und empfohlenen Stücken! Drama - Komödie - Lustspiel - Einakter - Sketche Theaterverlag Arno Boas Finsterlohr 46 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 2 00 93 Fax 0 79 33 / 2 00 94 Das Gesamtprogramm auf unserer neuen Homepage: www.theaterverlag-arno-boas.de [email protected] www.theaterverlag-arno-boas.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 11 Verband aktuell Intern Bayerischer Verdienstorden für Horst Rankl Am 10.Oktober erhielt der Präsident des Verbandes Bayerischer Amateurtheater , Horst Rankl, aus den Händen von Ministerpräsident Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden. Dieser Orden ist die höchste Auszeichnung im Freistaat und ist limitiert. Seehofer betonte in seiner Ansprache, Horst Rankl habe diese Auszeichnung für vielerlei Aktivitäten um das Theaterleben erhalten. So engagiert sich der Präsident seit den frühen sechziger Jahren im Bereich des Amateurtheaters. Seit 2003 leistet Rankl auch als Präsident des Verbandes Bayerischer Amateurtheater Bedeutendes, nachdem er bereits zuvor 25 Jahre als Landesspielleiter in vielen Seminaren und im Präsidium wertvolle Aufbauarbeit zur Aus- und Weiterbildung leistete. Bemerkenswert ist, so der Ministerpräsident, dass Horst Rankl neben seiner Verbandsarbeit auch weiterhin künstlerisch tätig bleibt. Hervorzuheben sind u. a. die großen Theaterprojekte in Rosenheim, die er als Erster Vorsitzender des Theater Rosenheim mit seinem Theaterverein und vielen ortsansässigen Gruppen zusammen verwirklicht. Bekannt wurde Horst Rankl auch durch seine Rollenbücher für große Freilichttheater in Rosenheim und der oberbayerischen Region sowie seine historischen Romane zur bayerischen Landesgeschichte. Durch Rankls langjähriges umfassendes ehrenamtliches Engagement sowohl in der Verbandsarbeit als auch im örtlichen und regionalenTheaterleben hat sich Rankl weit über das normale Maß hinaus zum Wohle der Allgemeinheit engagiert und sich bleibende Verdienste erworben. Hightech für den VBAT Beamer-Koffer bereichern Seminare des Verbands Wenn Sie sich schon immer gefragt haben, welche Vorteile die Mitgliedschaft im Verband bayerischer Amateurtheater für Sie und Ihren Verein persönlich hat, dann kann ich Ihnen heute, neben dem reichhaltigen Seminarangebot, der Informationsbündelung und der Beratungstätigkeit bei rechtlichen und künstlerischen Fragen, drei weitere Gründe liefern. Diese drei Gründe präsentieren sich in Form von drei hochwertigen Beamer-Koffern, die künftig Theaterseminare des VBAT aufwerten sollen. Jeder Medienkoffer besteht aus einem Acer-Beamer P1303PW – ColorBoost, 2 Kompaktlautsprechern, 2 Anschlusskabeln, 2 Netzkabeln, 1 dynamischen Gesangsmikrofon, 1 Mikrofonkabel und einem Audiokabel. Jeweils ein Koffer geht ins Präsidium nach Rosenheim, nach Nordbayern und nach Südbayern. Das Seminarangebot des VBAT stellt für unsere Mitgliedsbühnen einen zentralen Mehrwert dar, das dank der neuen Medienausstattung noch weiter an Attraktivität und Qualität gewinnen wird. Eva Kolb Medienreferentin des VBAT für den Bezirk Oberbayern 12 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Verband aktuell Der Larifari Stolz wie „Oskar“ Die Preisträger und Besucher der ersten Preisverleihung des Bayerischen Amateurtheaterpreises „Larifari“ hatten bald nach Beginn der Veranstaltung liebevoll und stolz den Namen kurzerhand in „Larry“ umbenannt. Stolz waren nicht nur die Preisträger sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes Bayerischer Amateurtheater allen voran der Präsident des VBAT Horst Rankl. Selbst die Jury, bestehend aus „alten Theaterhasen“ und professionellem Theaterwissenschaftler, bestätigte, dass unter den 35 Einsendungen, die am Wettbewerb teilnahmen, ausnahmslos professionelles Theaterspiel, Begeisterung und enormer Einsatz unverkennbar waren und dass mit diesem Preis erstmals den ehrenamtlichen Bemühungen vieler Schauspieler/innen und Akteure vor und hinter der Bühne anerkennend Rechnung getragen wird. Der „Larry“ hat sich binnen eines Abends bei Jung und Alt, bei Ehrengästen, bei Preisträgern und Anwärtern und bei den vielen Besucher ruckzuck etabliert. Schnell kam die Frage auf, ob es denn eine Fortsetzung dieses gelungenen Events geben würde. Die Veranstaltung fand in einem tollen und ehrwürdigen Rahmen statt. In der „Comödie“ in Fürth, der Hochburg fränkischer, fast schon gesamtbayerischer Comedy, welche unter anderem von „Waltraud und Mariechen“ alias den Herren Heissmann und Rassau sehr erfolgreich betrieben wird, versammelten sich am 28. Juli 2012 knapp 200 Theaterbegeisterte, Preisträger und Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft. Peter Kuhn, jedermann bestens bekannt aus Funk und Fernsehen durch die fränkische Fastnacht, leitete witzig, spritzig und kurzweilig durch das Programm. Der Sparkassenverband Bayern als Hauptsponsor des mit je 700,- Euro und der Bronzefigur des „Larifari“ dotierten Preises war mit Adolf Dodenhöft als Vertreter des Schirmherren Theo Zellner vertreten. Die musikalische Untermalung übernahm der „Frankensima“ alias Philipp Simon Goletz mit teils amüsanten und nachdenklichen Texten und tollen instrumentalen und gesanglichen Einlagen. Der Präsident des VBAT, Horst Rankl, begrüßte die Anwesenden, insbesondere das Mitglied des Landtags, Frau Petra Guttenberger, den Bürgermeister von Fürth, Herrn Markus Braun, den Stadtrat Rudi Lindner sowie die anwesenden Pressevertreter als auch Adolf Dodenhöft. Diesem dankte er für das Sponsoring der drei Preise für die Gewinnervereine. In seiner Begrüßungsrede stellte Horst Rankl nochmals die Bedeutung des Bayerischen Amateurtheaterpreises für den VBAT und seiner angeschlossenen Vereine hervor. Die Jury, bestehend aus dem Landesspielleiter Gerhard Berger, den drei Vorsitzenden der Bezirke Schwaben - Claudia Weber, Oberbayern - Sepp Käser und Niederbayern - Werner Helbig und dem renommierten Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 13 Verband aktuell Der Larifari Theaterpädagogen und -wissenschaftler Max Bassenhorst prämierte in einer umfangreichen Auswahl aller eingesendeten Theaterstücke folgende Preisträger: • • • Naturbühne Trebgast e.V. o mit dem Schauspiel „Faust“ Jugendtheater Martinszell e.V. o mit dem Kinder- u. Jugendstück „Aladin und die Wunderlampe“ KultBurg Alzenau e.V. o mit der schrägen Revue „Witwendramen“ Laudator Sepp Käser über die Naturbühne Trebgast e.V., die mit dem aufwändigen Schauspiel „Faust“ beim Wettbewerb vertreten waren: Verehrtes Publikum, Damen und Herren, liebe Schauspieler der Naturbühne Trebgast, mit FAUST, der Tragödie Erster Teil, ist dem Ensemble der Naturbühne Trebgast eine Inszenierung gelungen, die verdientermaßen den Amateurtheaterpreis erhält. Mit großartigen Ideen, der unkonventionellen Form der Darbietung und einer überzeugenden Personenregie schon am Anfang des Stücks mit dem „Vorspiel auf dem Theater“ versprachen ein mitreißendes Theatervergnügen. Zitat: „Faust – „Nein, sage mir: was soll das werden? Das tolle Zeug, die rasenden Gebärden?“ Die Theaterdirektorin mit dem vergeistigten Dichter und der lustigen Person. Alle Schauspieler durften sich treiben und gehen lassen auf der großen Naturbühne in Trebgast. Es stand nichts Überflüssiges herum. Im hinteren Teil der Bühne eine schwarze Wand für viele Auftritte und Abgänge und einem groben Bretterboden als Spielfläche dazu drei unterschiedliche Quader, die auch für einen effektvollen Auftritt sorgten. Ein durchdachter Hokuspokus! Zitat: „Du musst verstehn! Aus Eins mach Zehn, Und Zwei lass gehen, Und Drei mach gleich, So bist du reich.“ Reich an Einfällen war die Inszenierung, so im „Prolog im Himmel“ in dem Engel herumschwirrten, die Flügel schwenkend, so die vielen Auftritte der großen Gruppen bis hin zum schwirrenden Osterspaziergang, der wahrlich fein choreographiert wurde. Dazu sei erwähnt, dass die Szenen der „Hexenküche“ und der „Walpurgisnacht“ sicherlich von den Schauspielern aber auch vom Publikum zu den Höhepunkten gerechnet werden konnten. Sogar Akrobaten, wie Aliens in schwarz, mischten sich in die nebelgeschwängerte Nacht. Zitat: „Verlier die Vier! Aus Fünf und Sechs – So sagt die Hex – Mach Sieben und Acht, So ist‘s vollbracht.“ Die Requisiten waren symbolträchtig und sehr reduziert eingesetzt. Mit Witz und hintergründigem Humor stand da ein übergroßes Stehpult, das Dr. Faustus nur über ein Treppchen zum Arbeiten betreten konnte. Oder die riesigen Geschlechtsmerkmale, die die Welt der Lust und Gier, der Verführung und Geilheit des 14 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Verband aktuell Der Larifari Mephisto suggerieren. Dazu die enormen Licht- und Schattenspiele, Geräusche und Nebeleffekte, die alle Kräfte hinter oder unter der Bühne zu ihrer eigenen Freude beschäftigten. Zitat: „Und Neun ist eins, Und Zehn ist keins. Das ist das Hexen- Einmaleins!“ Bitten Sie mich bitte nicht um eine Erläuterung dieses Hexen-Verses, grenzt es doch an Hexerei wie die Schauspieler ohne Microport, Head-Seat einen höllischen Text, manchmal im höllischen Tempo und doch verständlich und ohne Versprecher an ein verwöhntes und oft genug kritisches Publikum brachte. Großes Kompliment an den Darsteller des Faust, der einen gewaltigen Text zu absolvieren hatte, des Gretchens, die die Herausforderung nicht scheute und sowohl in ihrer Zartheit, ihrer Liebe ihrer Trauer den Bogen genug spannte und nicht überspannte. Zitat: „Es war ein König in Thule, Gar treu bis an das Grab, Dem sterbend seine Buhle einen goldnen Becher gab.“ Wunderbar auch der herzlich unbekümmerte Schüler, den Mephisto von der Theologie abhält und ihn zum Müßiggang verführt. Nicht vergessen ist auch die Rolle der Frau Marthe, die als Kupplerin dem Gretchen gehörig den Kopf verdreht. Verehrtes Publikum, Damen und Herren, der Mut zur Körperlichkeit im Ensemble und in der Sololeistung, die Harmonie in den Gedanken, Schritten und erotischen Anspielungen, besonders in der Walpurgisnacht sind weiterhin ein Maßstab für die Bewertung zum Amateurtheaterpreis gewesen. Ich möchte es nicht suggestiv nennen, doch glaub‘ ich eine ähnliche Wirkung im Spiel der Gruppe entdeckt zu haben. Wenn dieser Mephisto körperlich, stimmlich, mimisch eine derart professionelle Präsenz hat, profitieren alle anderen Schauspieler, die sich auf sein Spiel einlassen. Kompliment an den Regisseur und seinem Protagonisten Mephisto, dem die Rolle sichtlich mehr als nur Spaß gemacht hat. Meine Damen und Herren, die gute und respektvoll gekürzte Dramaturgie wühlte mich auf und war mitreißend. Selbst wenn ich, und ich gestehe es frei insgeheim dachte, - „ ja, wenn die Naturbühne Trebgast sich an Goethes FAUST wagt, müssen sie schon gut sein. Und sie sind gut. Zitat: „Direktor: „Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ich Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.“ Ich gratuliere der Naturbühne Tregast zum Bayerischen Amateurtheaterpreis 2012! Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 15 Verband aktuell Der Larifari Laudatorin Claudia Weber über das Jugendtheater Martinszell e.V., welches mit dem Kindertheaterstück „Aladdin und die Wunderlampe“ beim Wettbewerb vertreten waren: Sie feierten 2011 30-jähriges Vereinsjubiläum. Sie haben rund 200 Vereinsmitglieder. Dabei ist etwa die Hälfte der Mitglieder jünger als 18 Jahre. Sie sind Schauspieler und Märchenerzähler, sie sind Komödianten und Kriminalisten, sie sind Akrobaten und Schwarzlichtakteure, sie sind Gaukler und Kabarettisten, sie sind Jongleure und Stelzenläufer, sie sind Fakire und Feuerspucker. Sie legen hohen Wert auf die Ausbildung und Förderung ihrer Mitglieder. Sie sind leidenschaftlich und kreativ, sie lieben die Details in ihren Aufführungen und sind von einer ansteckenden Fröhlichkeit. Wenn sie feiern, gibt es keinen gediegenen Festabend mit salbungsvollen Reden und stundenlangen Urkunden-, Anstecknadel- und Zinnteller-Überreichungszeremonien. Wenn sie feiern, dann jung, temperamentvoll und mal ganz anders. Ihr Motto „Kreative Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen“ steckt schon in ihrem Vereinsnamen. Ich spreche vom Jugendtheater Martinszell (kurz JTM). Und wenn es kein passendes Textbuch gibt, schreiben sie eben ihre Stücke selbst. Die Künstlerische Leiterin Sabrina Braun schrieb und inszenierte das orientalische Märchen „Aladin und die Wunderlampe“ zum 30. Geburtstag des Jugendtheaters Martinszell. 41 Darsteller - darunter ungewöhnlich viele Kinder und Jugendliche - und rund 30 Helfer hinter den Kulissen zeigten lebendiges und kurzweiliges Amateurtheater. Traditionell stehen beim JTM Kinder und Erwachsene gemeinsam auf der Bühne. In aufwändigen farbenprächtigen morgenländischen Kostümen und einer zauberhaften und detailreichen Kulisse aus 1001 Nacht entführte das Jugendtheater Martinszell die Zuschauer auf einen orientalischen Markt, in die heiße Wüste oder in einen prächtigen Palast. Auch Theatersonderformen zeigen die JTMler. So fliegt der Straßenjunge Aladin mit Prinzessin Djamila in einem fliegenden Teppich mit Hilfe einer Schwarzlichteinlage über Bagdad. Im Basar zeigen Jongleure, Akrobaten und Bauchtänzerinnen ihr Können in Erwartung eines Bakschisch. Witzige und pfiffige Ideen wie die Begleitung des Zauberers durch den Raben Sabu oder Dschinni mit Gütesiegel und gelegentlich bunter Blümchenbadekappe zeigen die Kreativität und den Einfallsreichtum des Jugendtheaters Martinszell. Und da ist es natürlich nur konsequent, Musikeinlagen auch live zu singen. Neben der dramaturgisch ausgefeilten Spielvorlage überzeugt auch die schauspielerische Leistung. Durch eine genaue Regie zeigen alle Darsteller selbst in Massenszenen eine hohe Präsenz und Spielfreude. Nie gab es Längen im Handlungsverlauf. Alles ist lebendig: mal kraftvoll und leidenschaftlich, mal anrührend und leise. Und auch das Publikum ist Teil der Szenerie. Dann nämlich, wenn die Akteure kurzerhand die Spielfläche in den Zuschauerraum erweitern. Schon ist der aufmerksame Beobachter mittendrin und dabei. Der Spieleifer des JTM endet nicht an den Beschränkungen einer Guckkastenbühne. Ich freue mich ganz besonders, den Bayerischen Amateurtheaterpreis 2012 an eine schwäbische Bühne überreichen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch an das Jugendtheater Martinszell. 16 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Verband aktuell Der Larifari Laudator Gerhard Berger über die KultBurg Alzenau e.V., die mit der Spielpräsentation „Wirwendramen“ beim Wettbewerb vertreten waren: Die Aktiven der „KultBurg Alzenau e.V.“ haben sich mit den „Witwendramen“ von Fitzgerald Kusz an ein nicht leichtes Thema gewagt. Zwar wurden die „Witwendramen“ als Komödie in die Bewerbung für den Amateurtheaterpreis eingebracht, tatsächlich ist dies jedoch mehr als nur eine Komödie. Fitzgerald Kusz hat sich um die Befindlichkeit von Witwen seine heiteren, ironischen und traurigen Gedanken gemacht und sie zu „Witwendramen“ zusammengeführt. Es ist eine Materialsammlung im besten Sinne, zwischen Komik und Tragik. Die „Witwendramen“ sind eine Sammlung von Kurzdramen, Revues und Sketche mit insgesamt 58 einzelnen Szenen. Daraus haben die Verantwortlichen der KultBurg Alzenau 34 Szenen ausgewählt und einen bunten, kurzweiligen, nachdenklichen, skurrilen und z. T. urkomischen Abend gestaltet. Mit ihrem Mut zu einer unkonventionellen Theaterform, mit einem reduzierten Bühnenbild, wenigen Kulissen und Requisiten ist es dem Ensemble gelungen, die Zuschauer von der ersten Szene an mitzunehmen. Das lustvolle Typenspiel, schnell und dynamisch vorgetragen, zeigt von hoher Präsenz der Spielerinnen. Die absolut glaubhafte Verkörperung der einzelnen Witwentypen überzeugte voll. Das Spiel ist nahe an unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Die Darbietung dieser 34 Szenen und dazu noch in fränkischen Mundart hat die Jury tief beeindruckt. Eine großartige Leistung des Ensembles und seiner Regisseurin. Mit dieser Inszenierung ist die KultBurg Alzenau wegweisend und setzt somit Maßstäbe für das bayerische und auch deutsche Amateurtheater. Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 17 Verband aktuell Der Larifari Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt: Trotz den Bemühungen des Landesspielleiters Gerhard Berger und des Präsidenten Horst Rankl blieb der eingeladene Bayerische Rundfunk, der versprochen hatte, über die Preisverleihung zu berichten, fern. 15 Monate lang hatte der Verband Bayerischer Amateurtheater über diverse Kontakte Verbindung zum Bayerischen Rundfunk aufgenommen und die Preisverleihung des „Larifari“ angekündigt. Im Nachgang bedauerten die Fernsehdirektoren und Aufsichtsratsmitglieder des BR diesen Fehler und räumten eine zukünftige Berichterstattung ein. Der Präsident Horst Rankl bedankt sich nochmals bei allen Beteiligten, allen voran bei Petra Guttenberger (MdL), für die angesagte Unterstützung einer nachträglichen Aufarbeitung im Bayerischen Rundfunk. Abschließend sei erwähnt, dass der „Larifari“ auch der Name des Kasperl Larifari, einer literarischen Figur in den etwa 40 Puppenspielen von Franz Graf von Pocci, ist. Der Larifari war ursprünglich der Unterhalter der einfachen Leute, ähnlich des Hoffnarren oder des Til Eulenspiegels. Die sprachliche Bedeutung des „sinnlosen Geschwätzes“ gestaltete sich erst im Lauf der Geschichte, welche im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm ihren Ursprung nahm. Wir freuen uns, mit der Preisverleihung des ersten bayerischen Amateurtheaterpreises „Larifari“ eine entscheidenden Schritt zur Anerkennung ehrenamtlicher, künstlerischer und kulturell wichtiger Schauspiele von z.Zt. 620 dem VBAT angeschlossenen Bühnen getan zu haben. Die Planungen für die zweite Preisverleihung laufen auf Hochtouren. Wir freuen uns darauf. Sie dürfen gespannt sein, was das Jahr 2014 bringen wird. -we-gb-cw-sk- 18 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Verband aktuell Ausschreibung zweiter Bayerischer Amateurtheaterpreis Zweiter Bayerischer Amateurtheaterpreis 2013 Ausschreibung Der Bayerische Amateurtheaterpreis ist eine Auszeichnung, die der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. (VBAT) vergibt. Entscheidend für die Auswahl ist u.a., dass die Preisträger mit ihrer künstlerischen Arbeit exemplarisch das bayerische Amateurtheater repräsentieren. Im Vordergrund der Vergabe steht die künstlerische Arbeit eines Ensembles, die repräsentativ und zugleich wegweisend für das bayerische Amateurtheater ist. Ziel ist es, die Vielfalt des Amateurtheaters einer Öffentlichkeit vorzustellen und über die künstlerische Reflexion den gesellschaftlichen Diskurs anzuregen. Theatermacher und Publikum können sich so über Inhalt und Form der prämierten Arbeiten austauschen. Die Preisverleihung erfolgt anlässlich eines Festabends. Die Preisverleihung ist mit einem Workshop verbunden, der sowohl den Preisträgern als auch weiteren Verbandsmitgliedern die Möglichkeit eröffnet, unter Leitung eines der Jury angehörenden Referenten, die prämierten Arbeiten zu erörtern. Die Preisträger erhalten vom VBAT, unter Berücksichtigung der Finanzsituation, einen Zuschuss zu den Kosten, die anlässlich der Preisverleihung anfallen. Die Preisverleihung ist verbunden mit einer ca. 10 – 20 minütigen Darbietung des prämierten Werkes in Ausschnitten oder als Videoaufzeichnung in einem Zusammenschnitt auf Großleinwand oder als Kombination beider Möglichkeiten. Formalien • Der Bayerische Amateurtheaterpreis 2013 soll aus Mitteln, die von Sponsoren stammen, dotiert werden. • Der Preis wird alle 2 Jahre ausgelobt und vergeben; die Bekanntgabe der prämierten Vereine/Gruppen erfolgt durch den Vorsitzenden der Jury bei der Frühjahrssitzung des Präsidiums des VBAT, die auf das Ausschreibungsjahr folgt. Die drei besten Stücke erhalten eine gleichwertige Dotierung in Form der Bronzefigur des „Larifari“ und eines Geldbetrages in noch festzulegender Höhe. • Die Teilnahme am Wettbewerb zum Bayerischen Amateurtheaterpreis steht nur Mitgliedern des VBAT offen. Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 19 Verband aktuell Ausschreibung zweiter Bayerischer Amateurtheaterpreis Auswahl • Die Bezirke des VBAT sowie Theatergruppen des VBAT können Vorschläge für die Teilnahme am Bayerischen Amateurtheaterpreis 2013 bis zum 10.01.2014 (maßgebend ist der Poststempel) bei der Geschäftsstelle des VBAT, Innstr. 2a, 83022 Rosenheim, einreichen. • Bewerbungszeitraum ist die Spielzeit 01.01.2013 – 31.12.2013. In die Wertung kommen Theaterstücke, deren Premiere im Jahr 2013 liegt. • Die Jury wählt anhand von ungeschnittenen, in der Totalen aufgenommenen Video-Dokumentationen den Preisträger aus. Die Bewerber erklären mit der Bewerbung, dass sie im Besitz der Bildrechte für Bilder und Filmaufnahmen sind und mit deren Nutzung für den Bayerischen Amateurtheaterpreis einverstanden sind. Die Verhandlungen mit den jeweiligen Verlagen / GEMA u.a. führen die Bewerber eigenständig. • Den Jurymitgliedern bleibt es vorbehalten, Aufführungen der nominierten Inszenierungen zu besuchen. Jury Die Jury besteht aus fünf Mitgliedern. Mitglieder der Jury sind: • Der Landesspielleiter des VBAT • Mindestens ein Repräsentant der bayerischen Profi-Theaterszene • Weitere Mitglieder aus dem Verbandsgeschehen Die Auswahl des Repräsentanten aus der bayerischen Theaterszene sowie der übrigen Mitglieder der Jury obliegt dem Präsidium des VBAT. Der Vorsitz in der Jury liegt in den Händen des Landesspielleiters des VBAT. Die Entscheidung über den Gewinner fällt mehrheitlich. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Landesspielleiter des VBAT. 20 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Verband aktuell Bewerbung zweiter Bayerischer Amateurtheaterpreis An den Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. Innstraße 2a 83022 Rosenheim Datum Bewerbung um den Bayerischen Amateurtheaterpreis 2013 Zum Verein: (Gründung, Mitgliederzahl, Spielstätte, kurze Übersicht über bisher gespielte Stücke) ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ Zum Stück: (Warum dieses Stück, wie inszeniert, Beteiligte (z.B. Profis...) ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ Wir erklären, dass wir im Besitz der Bildrechte für Bilder und Filmaufnahmen sind und mit der Nutzung für den Bayerischen Amateurtheaterpreis einverstanden sind. Zur Bewertung der Bewerbung legen wir Informationsmaterial bei (z.B. Rollenheft, Presseartikel, Plakat, Pro-gramm (Flyer) usw.). Anlage: CD/DVD (ungekürzt), Programmheft, Flyer und ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________ (Ort, Datum, Unterschrift des/der Ersten Vorsitzenden) Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 21 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell „Der verkaufte Großvater“ Mit „Der verkaufte Großvater“ in einer Bearbeitung von Franz Xaver Kroetz präsentierte die Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus e.V. ein kurzweiliges und amüsantes Theaterstück auf sehr professionellen Niveau. Die Pointen waren perfekt herausgearbeitet und wurden vom begeisterten Publikum stets prompt mit Applaus belohnt. Beeindruckend war besonders, dass die Schauspieler komplett ohne den Einsatz von verstärkender Technik spielten und man in der hinteren Reihe noch jedes Wort sehr gut verstehen konnte. Überhaupt war der Theatersaal im Künstlerhof Rosenheim eine gute Wahl - nicht zuletzt auch Dank der sehr guten Bedienung mit Speisen und Getränken. Nächstes Jahr feiert die Volksbühne Rosenheim St.Nikolaus e.V ihr 40-jähriges Jubiläum in dessen Rahmen am 06. April 2013 das Stück „Oh heiliger St. Benedict“ dargeboten wird. Wir freuen uns schon darauf. Text und Foto: W.E. Erfolgreiche Fortbildung Anlässlich der Preisverleihung des Ersten Bayerischen Amateurtheaterpreises 2011 am 28.07.2012 in Fürth konnten zwei Aktive mit dem Zertifikat „Grundlagen des Theaterspiels“ des VBAT ausgezeichnet werden: Gerlinde Peterek von der Bühne „Erholung 27“ in Fürth Anni Christ-Dahm von der KultBurg Alzenau. Anni Christ-Dahm hat als Regisseurin und Schauspielerin des Theaters „Witwendramen“ einen der drei Preise beim Bayerischen Amateurtheaterpreis gewonnen. Also – Fortbildung nach dem Fortbildungsprogramm des BDAT bringt doch was! Gerhard Berger Landesspielleiter 22 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell 30 Jahre Rampenlicht und Lampenfieber: Die Laienspielgruppe s´Moosacher Brett´l aus München feiert 30-jähriges Jubiläum Eigentlich gibt es das Moosacher Brett´l ja schon seit mehr als 30 Jahren. Denn entstanden ist unsere Bühne als sich einige Mitglieder des Münchner „Motorsport Club Moosach“ zusammentaten und zu verschiedenen Anlässen Theaterstücke und Sketche aufführten. Aus dem Erfolg und der Begeisterung an der Schauspielkunst hat sich dann mehr entwickelt und so entstand 1982 eine eigene Theatergruppe: die Laienspielgruppe e.V. s´Moosacher Brett´l. Zwei Mal im Jahr spielt „s´Brett´l“ – wie es liebevoll von Freunden und Vereinsmitgliedern genannt wird – bestehend aus mittlerweile rund 60 Vereinsmitgliedern in wechselnder Besetzung. Dabei reicht das Repertoire von Klassikern wie „Das Sündige Dorf“, „Die drei Eisbären“, „Thomas auf der Himmelsleiter“ bis hin zu Boulevard „Dem Max sei Tante“ – eine Abwandlung der bekannten Komödie „Charleys Tante“ – oder „Arsen und Spitzenhäubchen“, das ins bayerische übersetzt wurde und in München Pasing spielte. Ein besonderes Highlight war das Altmünchner Volksstück „Wer ko der ko“ anlässlich des 25-jährigen Bestehens, bei dem wir vier verschiedene Bühnenbilder und viele Originalkostüme aus der königlichen Zeit präsentierten. Zum 30-jährigen nahmen wir mit „Der „Geigenmacher von Mittenwald“ von Ludwig Ganghofer eine weitere Herausforderung an. Gespielt wurde das Stück in der Fassung von Eva Hatzelmann und Werner Zeussel mit insgesamt 16 Akteuren und musikalischer Untermalung. Nach über viermonatiger Probenzeit feierten wir am 16.11. mit diesem heiter bis dramatischen Theaterstück Premiere – und unser 30-jähriges Bestehen. Nachwuchssorgen haben wir – anders als viele andere Vereine – übrigens nicht: Unsere Jugendgruppe „De junga Wuidn“ tritt bereits sehr erfolgreich mit viel Begeisterung und Talent zu verschiedenen Anlässen in Moosach auf. Und damit das auch so bleibt und das Moosacher Brett´l noch mindestens weitere 30 Jahre besteht, freuen wir uns über jeden, der mal bei uns reinschnuppern möchte – egal welchen Alters und ob als Akteur vor oder hinter der Bühne. Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 23 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell 50 Jahre Kolpingbühne, 20 Jahre Jugendtheater Starnberg. Kolpingbühne Starnberg feiert doppeltes Jubiläum: Die Kolpingbühne Starnberg feiert 2013 gleich doppelt Geburtstag: Die Erwachsenengruppe wird 50, das Jugendtheater 20 Jahre alt. Das Jubiläum wird gebührend gefeiert: mit einer Neuinszenierung im Frühjahr, einem großen Festakt und dem Herbstprogramm im Oktober/November. Die Geschichte der Kolpingbühne Starnberg beginnt im Jahr 1962, als sich Mitglieder der Kolpingfamilie und der Katholischen Jugend zu einer Theatergruppe zusammenfanden. Es wurde dabei an eine Tradition angeknüpft, die bis ins Jahr 1888 zurückreicht, dem Gründungsjahr der Kolpingfamilie Starnberg, zu jener Zeit Katholischer Gesellenverein genannt. Bereits damals inszenierten die Mitglieder öffentliche Theateraufführungen. Anfang 1963 wurde im Pfarrsaal des Katholischen Pfarrhofs in Starnberg als erstes Stück das Lustspiel „Krach um Jolanthe“ aufgeführt. „Das Publikum für ein paar Stunden die Probleme und Sorgen des Alltags vergessen lassen“ wollten die Theaterspieler mit ihren Aufführungen. Bis heute ist dies das Motto der Kolpingbühne geblieben und beeinflusst maßgeblich die Auswahl der Stücke. Seit rund 40 Jahren ist Josef Hiebl Spielleiter und Kopf der Kolpingbühne, die heute mehr als 60 aktive Mitglieder zählt. Unter seiner Spielleitung entwickelte sich die Bühne von einer lockeren Laienspiel- zu einer anspruchsvollen Amateurtheatergruppe, die ihr Hobby mit Ernst und großem Engagement betreibt. Insgesamt besuchen etwa 2.000 Zuschauer jährlich die Vorstellungen der Kolpingbühne, deren Spielstätte und Heimat seit 1987 das Katholische Pfarrzentrum St. Maria in Starnberg ist. Aktive Jugendarbeit, Förderung des Bühnennachwuchses und Integration der Jugend ist seit vielen Jahren ein weiteres Hauptanliegen der Kolpingbühne. 1993 haben deshalb Barbara Schwab und Conny Springer das Jugendtheater der Kolpingbühne gegründet, seit 1996 verstärkt Manfred Stark das Leitungsteam. 11 Kinder gehörten zu den Gründungsmitgliedern, 8 Buben und 3 Mädchen, heute sind es über 30. Die Gründung des Jugendtheaters hatte auch einen ganz praktischen Hintergrund: Immer öfter gab es Kinderrollen im Erwachsenentheater, die aus den eigenen Reihen besetzt werden konnten, z.B. in „Die Widerspenstigen“, „Das Karussell“ oder der „Keryhof“. Die Kinder wollten jedoch regelmäßig und nicht nur sporadisch spielen. So entstand die Idee einer eigenen Jugendgruppe, die heute den großen Vorteil bietet, dass Jugendliche nahtlos ins Erwachsenentheater wechseln können und der Gruppe so erhalten bleiben. Die Altersrotation ermöglicht unter anderem, frühere Stücke noch einmal zur Aufführung zu bringen und Jungregisseuren damit auch, erste Schritte in der Regiearbeit zu wagen. Das Auftaktstück war 1994 „Hilfe, unser Müll ist weg“ mit 2 Aufführungsterminen, 1995 stand „Die kleine Hexe“ von Otfried Preussler auf dem Programm. Zielpublikum sind seither Kinder ab 4 Jahren. 1996 durfte die Gruppe ihre erste Zusatzvorstellung geben, seit 2001 gibt es 4 Aufführungstermine im Frühjahr. Eine Besonderheit wurde zum 10-jährigen Jubiläum 2003 eingeführt: Am Freitagabend des zweiten Vorstellungswochenendes sind alle Menschen mit Behinderung aus Starnberg und Umgebung zur Aufführung eingeladen. Der Erfolg dieses Termins ist mittlerweile so groß, dass alle Plätze an diesem Abend restlos belegt sind. Anlässlich des Jubiläums 2013 hat sich das Jugendtheater der Kolpingbühne Starnberg nun eine anspruchsvolle Neuinszenierung vorgenommen: „Aladin und die Wunderlampe“. Die Aufführungen finden statt am 2., 3., 9. und 10. März 2013, jeweils um 15 Uhr im Katholischen Pfarrzentrum St. Maria in Starnberg. Der Eintritt ist frei, Einlasskarten können ab Rosenmontag, 11. Februar, über die Homepage www.kolpingbuehne.de reserviert werden. 24 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell „Verwandte und andere Nachbarn“ Horst oder Helmut, das war hier die Frage. Ein kurzweiliges und amüsantes Stück in 3 Akten von dem Waldtruderinger Laienspiel unter Regie von Werner Helbig begeisterte das Publikum. Ein karriereorientierter Ehemann kommt heim und zuhause ist der Teufel los. Nachbarn und Verwandte lungern bei ihm zuhause herum, teilen ihre Problemchen untereinander und es wird heftig gestritten. Nur seine eigenen Problemchen kommen dabei zu kurz. Von allen Schauspielern sehr schön gespielte Rollen erinnerten so manchen Besucher an eigene Erfahrungen. Besonders amüsant war die orientierungslose Nachbarin Amanda Kling, die nach der gut besuchten Vorstellung nun keine Probleme mehr mit ihren Falten im Gesicht haben dürfte. Ein Besuch, der sich allemal gelohnt hat. Text u. Bild: W.E. Manchmoi “Manchmoi lafts hoid bläd...” eine Zauperposse in 3 Akten Zu dieser Erkenntnis musste wohl der Magier Heribert gekommen sein, als er in einer - song ma moi - sitzenden Position vom Blitz unfreiwillig erschlagen wurde. lafts hoid Eine Zauberposse in 3 Akten bläd... “Manchmoi lafts hoid bläd!” dachte sich auch Eduard, Heriberts Sohn, als er auf Grund der Naturgewalten, die seinen Vater niederstreckten, völlig verarmt vor dem Nichts stand. Doch Eduards Situation ändert sich plötzlich und unerwartet, als er durch einen Wink aus der Geisterwelt den Schatz des Vaters findet. Darunter befindet sich auch der “Malokilomir”. Doch um an den “Schatz des Malokilomir” zu gelangen, muss er in die Geisterwelt und einige Prüfungen bestehen. Eine zauberhafte Reise beginnt - “Schau ma moi wias laft!” Spieltermine 2013: Freitag 11.01. Samstag 12.01. Freitag 18.01. Samstag 19.01. Sonntag 20.01. Donnerstag 24.01. Freitag 25.01. Samstag 26.01. Freitag 01.02.. Samstag 02.02. Theater Gut Nederling Nederlinger Str. 78, 80638 München 11./12./18./19./20./24./25./26. Januar 2013 1./2. Februar 2013 Beginn: Do./Fr./Sa. 20 Uhr, So. 14 Uhr Einlass: 2 Stunden vor Spielbeginn Kartenvorverkauf: Mo./Di./Do./Fr. 13–18 Uhr Tel: 089-25 00 48 23 o. 0176-83 26 31 65 Eintrittspreis: 13,50 € (Kinder unter 12 Jahren Eintritt frei, bei Kartenreservierung angeben) Münchner Volkssänger-Bühne e.V. Besuchen Sie uns im Internet unter: www.mvb-ev.de Spielbeginn: Donnerstag/Freitag/Samstag 20 Uhr; Sonntag 14 Uhr Einlass jeweils 2 Stunden vor Spielbeginn Wo? - Im Theater Gut Nederling, Nederlinger Str. 78, 80638 München Zusatzvorstellung ? - am Sonntag 3. Februar 2013 im KUBIZ in Unterhaching (Achtung: gesonderter Kartenvorverkauf für das KUBIZ) Kartenreservierung KUBIZ: 089/66555316 Kartenvorbestellung bei Christl Brandner: Tel.: 089/25004823 oder 0176/83263165 Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 13 - 18 Uhr Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 25 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Theatertage 2012 in Langenbach Kulturfestival mit anschließender Bezirksversammlung des VBAT Oberbayern Für Bühnen im Amateurbereich ist es von größter Wichtigkeit, über ein Forum zu verfügen, auf dem ihre Kunst nicht nur dargestellt sondern auch gesehen werden kann. Der bunte Schwarm an Laientheaterbühnen ist stets bemüht, im Kulturozean mit den großen Profibühnen mitschwimmen zu können und nicht durch das konstant wachsende Überangebot aufgefressen zu werden oder in der Versenkung zu verschwinden. In Zeiten einer multimedialen Welt haben es Amateurtheatervereine deutlich schwerer, ihre Mitmenschen zu erreichen. Interner Zusammenhalt und Kooperationen sind daher unentbehrlich für das Überleben der Laienbühnen. Eine gemeinsame Veranstaltung wie die bayerischen Theatertage, dient vor diesem Hintergrund als Quelle der Inspiration, der Kommunikation und der Kulturförderung. 2012 hat der Verband bayerischer Amateurtheater (Bezirk Oberbayern) die Theatertage in Langenbach ausrichten lassen. Vom 6. – 8. Juli 2012 wurde von der „Laienspielgruppe Langenbach e.V.“ in ihren Heimatort geladen, um verschiedene Bühnen unter dem Dach des Langenbacher „Alten Wirts“ zu vereinen. Von Nah (Laienspielgruppe Langenbach) und Fern (Kassiani Bühne aus Südtirol) reisten die Bühnen an, um eine kunterbunte Palette an Stücke zu präsentieren. Vielfalt und Abwechslungsreichtum zeichneten das Repertoire aus und alle zelebrierten ein ganzes Wochenende ihre Leidenschaft – das Theater. Jung und Alt zogen dabei an einem Strang und nicht selten fragte sich der begeisterte Zuschauer, ob hier tatsächlich noch Laien am Werk sind. Auch die Bandbreite der Stückeauswahl beeindruckte die Besucher in Langenbach. Traditionell und modern, klassisch und innovativ, bayerisch und hochdeutsch reichten sich bei den Theatertagen 2012 die Hände und präsentierten die Stücke „True Love“ (Theater Zwischenton), „Da Saubär“ (Theatergruppe des Putzbrunner Sportvereins), „Was uns groß und stark macht“ (Kassiani Bühne), „Der Meteor“ (Theatergruppe inteam) und „Acht Frauen“ (Laienspielgruppe Langenbach). Die 38. ordentliche Bezirksversammlung Oberbayern vom Verband bayerischer Amateurtheater fand am 8. Juli 2012 im Anschluss an die Theatertage im „Alten Wirt“ in Langenbach statt. Anwesend waren insgesamt 104 Personen, davon 42 Delegierte als Repräsentanten ihrer Theatervereine. Nach einem Vortrag zu den Gema-Gebühren, kamen insbesondere die ausrichtende Bühne „Laienspielgruppe Langenbach e.V.“ durch ihre Vorsitzende Gisela Bernbeck, der Bürgermeister von Langenbach Josef Brückl, der Landrat des Landkreises Freising Michael Schwaiger, der Bezirksvorsitzende von Oberbayern Sepp Käser und der VBAT-Präsident Horst Rankl zu Wort. Eine Gedenkminute wurde für den im Januar verstorbenen Medienreferenten Maximilian Seibold eingelegt. Als Nachfolgerin wurde Eva Kolb, Vorsitzende der Kleinen Bühne München und hauptberufliche Redakteurin vorgeschlagen und mit den Aufgaben der Bezirksmedienreferentin betraut. Die nächsten Theatertage wurden für 2014 anberaumt. Im kommenden Jahr 2013 wird der Bezirkstag in Dachau beim „Theater am Stadtwald im ASV Dachau“, im Rahmen der 60-JahrFeier des Vereins stattfinden. Ein Festabend sowie Seminare im Bereich Maske und Kostümbild stehen hierbei auf dem Programm. Eva Kolb Medienreferentin des VBAT für den Bezirk Oberbayern 26 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell 2012 – ein ereignisreiches Jahr bei der Laienspielgruppe Langenbach Die Theatersaison 2012 wurde in Langenbach im Januar von den „Jungen Langenbacher Laienspielern“ (JuLa) eröffnet. Die JuLa`s brachten an vier Abenden im Januar das Kriminalstück „Acht Frauen“ von Robert Thomas auf die Bühne des Alten Wirt. Dazu gab es ein Vier-Gänge-Menue.. Eine Mörderin wird unter den acht Frauen gesucht, die sich zu Weihnachten in der herrschaftlichen Villa treffen. Zwischen Amuse Geule, Brokkolirahmsüppchen, Boeuf á la mode und Schokoladentraum lieferte das junge Ensemble unter der Regie von Anna-Lena Bucksch eine gelungene Aufführung ab. Den Schauspielerinnen gelang es gut, die einzelnen Charaktere herauszuarbeiten und die Spannung zu halten. Da gab es die hypochondrische, übergebliebene Jungfrau Augustine (Michaela Wüst) oder die Möchtegern-Lady Pierette (Hanna Weidenbacher). Das ungleiche Schwesternpaar Susanne (Magdalena Weber) und Catherine (Hannah Püster), die ihren Vater vergöttern. Die Dame des Hauses, Gaby (Eva Stephan), die mit Marcel einen reichen Mann geheiratet hat, aber in Wahrheit unzufrieden ist. Mamy (Judith Summer), die Mutter von Gaby und Augustine, die im Haus des Schwiegersohns Zuflucht und finanzielle Unterstützung gefunden hat. Dann sind da noch Madame Chanel (Barbara Bucksch), die Köchin des Hauses und das schnippische Zimmermädchen Louise (Theresa Klaus). Die vier Aufführungen waren mit jeweils knapp 100 Zuschauern ausverkauft. Für das passende Ambiente des Saales und den Service waren wieder die Mitglieder der Laienspielgruppe zuständig. Viele der Zuschauer hätten am liebsten schon wieder Karten für eine, hoffentlich stattfindende Aufführung, von Theater und gutem Essen im nächsten Jahr reserviert. Im April übernahmen die Erwachsenen die Bühnenbretter und spielten drei Episoden aus dem „Königlich bayerischen Amtsgericht“. Obwohl die Stücke aus dem Fernsehen bekannt sind, hat sich ein bemerkenswerter Erfolg eingestellt. Durch die hohe Spielleistung hatte man bei manchen Szenen das Gefühl, man befindet sich ins vorige Jahrhundert zurückversetzt. 560 Zuschauer genossen die 4 Vorstellungen, besonders auch, weil der Bürgersaal zu einem Biergarten umfunktioniert und dementsprechend dekoriert wurde. So wie es sich zum Königlich Bayerischen Amtsgericht gehört. Mit Live-Musik und bayerischem Essen wurden die Pausen gestaltet, mal ein andere Art, den BürgernTheater näher zu bringen. Im Juli 2012 war die Laienspielgruppe Gastgeber für die bayerischen Theatertage und die Bezirksversammlung des Bezirks Oberbayern im Verband Bayerischer Amateurtheater. Angereist kamen drei Theatergruppen aus Oberbayern und eine Seniorentruppe aus Südtirol. Freitagabend und Samstag während des ganzen Tages wurde Amateurtheater vom Feinsten auf die Bühne gebracht. Es wurden unterschiedlichste Theaterstücke aufgeführt, alle waren auf ihre Art und Weise einmalig. Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 27 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Den Abschluss am Samstagabend bildeten dann die JuLa`s mit den „Acht Frauen“ und erzielten damit einen beachtlichen Erfolg bei Zuschauern und „Theaterern“. Am Sonntag schloss sich dann die Bezirksversammlung des Bezirks Oberbayern mit dem Bezirksvorsitzenden, Herrn Sepp Käser, in unseren Räumlichkeiten an. Dieser konnte den Präsidenten des Verbandes bayerischer Amateurtheater, Herrn Horst Rankl, unseren Landrat, Herrn Michael Schwaiger, sowie unseren Bürgermeister, Herrn Josef Brückl, als Ehrengäste begrüßen. Es war ein sehr informatives, erfolgreiches Wochenende. Jeder konnte Neues kennenlernen hat und damit seine Erfahrungen erweitern. Auch Theaterkontakte weit über den Landkreis hinaus, können wir seitdem pflegen. Wir haben sogar eine Einladung nach Südtirol erhalten. Die Theatersaison beschließen die „Theaterküken“ mit dem Stück „Lena und Ben im Märchenland“. unter der Leitung unserer zweiten Vorsitzenden, Franziska Weber. Erfahrungsgemäß sind die Aufführungen der Theaterküken immer ausverkauft und begeistern große und kleine Zuschauer. Auch für das nächste Jahr erwartet die Laienspielgruppe neben den „üblichen“ Theateraufführungen wieder ein überregionales Ereignis, denn wir richten die Bayerischen Jugendtheatertage 2013 aus. Eva-Maria Bucksch Schriftführerin Die herzlichsten Glückwünsche zum 60. Ehrentag Oberbayerns Amateurtheaterwelt feiert Sepp Käser Am 8. Oktober 2012 wurde unser Vorsitzender des VBAT für den Bezirk Oberbayern, Sepp Käser, 60 Jahre alt. Zusammen mit 120 Gästen, bestehend aus Familie, Freunden, Kollegen und zahlreichen Mitgliedern der Theatergemeinschaft, feierte er gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester Lieselotte am 13. Oktober sein rundes Wiegenfest. Im Theatersaal seiner Münchner Heimatbühne, dem „Theater in der Au“, deren Mitglied er seit knapp vier Jahrzehnten ist, genoss die Festgesellschaft einen traditionell bayerischen Abend mit Musik, Tanz, Kabarett, Laudationen und herzerfrischenden Mundartgedichten der Schwabingerin Eva Bergmeier. Das kulturell abwechslungsreiche und unterhaltsame Fest war mit Showeinlagen gespickt und wurde von einem üppigen Büffet voll bayerischer Köstlichkeiten gekrönt. Für einen besonderen Augenschmaus und traditionelle Tanzeinlagen sorgte der Trachtenverein der „Bayrischzeller München“, deren Vorstand Käsers Schwester Lieselotte seit 2006 ist. Sepp Käser, der sich nicht nur seit 2003 als Bezirksvorsitzender des VBAT für Oberbayern engagiert, sondern auch über eine 20-jährige Vorstandserfahrung beim „Theater in der Au“ verfügt, wurde zur Feier seines 60. Wiegenfestes insbesondere von und für seine Theaterleidenschaft gewürdigt. Der Präsident des VBAT, Horst Rankl, hielt eine Laudatio und Käsers Heimatbühne inszenierte eine humorvolle und emotionale Bühnenshow. Die Lachmuskeln wurden durch den Auftritt des Kabarett-Duos „Steckerlfisch und Schlagsahne“ zusätzlich trainiert. Sepp Käser tritt in wenigen Wochen seinen wohlverdienten Ruhestand vom Berufsleben an. Dass ihn dies noch fester an seine große Liebe, das Theater binden wird, steht hierbei außer Frage. Ois Guade, lieber Sepp! Eva Kolb Medienreferentin des VBAT für den Bezirk Oberbayern 28 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Volksstücke & KOMÖDIEN seit 1978 Die schönsten Komödieni Norman Barasch / Caroll Moore / Werner Zeussel BITTE KEINE BLUMEN! 2 D, 6 H, 1 Dek. (verfilmt mit Doris Day und Rock Hudson) Ray Cooney u. John Chapman / Werner Zeussel EINMAL IST KEINMAL Monika Hirschle / Eva Hatzelmann Monika Hirschle / Ursula Fischer Eva Hatzelmann 5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie EINE SCHÖNE BESCHERUNG *SWR u. BR* WEIBERWIRTSCHAFT *SWR* 4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie 6 D (mind. 4 D), 1 Dek. Komödie DA WAR DOCH NOCH WAS Eva Hatzelmann u. Werner Zeussel Harald Helfrich 4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie IMMER WIEDER SAMSTAGS * SWR u. BR* DIE VIER UNNAHBAREN *Chiemgauer Volkstheater* 4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie 3 D, 8 H, 1 Dek. Komödie KOANE SO WIE DU 3 D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik A GANZ NORMALE FAMILIE Harald Helfrich / Isabella Leicht / Dorothee Jordan Andreas Kern 5 D, 3 H, 1 Dek. Moderne Komödie *Chiemgauer Volkstheater* SHAKESPEARES WILDE WEIBER 3 D, 1 Dek. Komödie neu! Isabella Leicht VITUS PFINGSTLS AMTSGERICHTSANEKDOTEN 9 Einakter WIEDER DAHOAM *Chiemgauer Volkstheater* Jack Popplewell / Eva Hatzelmann EIN SACK VOLL FLÖHE 3 D, 5 H, 1Dek., Komödie 5 D, 5 H, 1 Dek. Moderne Komödie *Chiemgauer Volkstheater* Die erfolgreichsten Klassiker, Stücke mit großer Besetzung und fürs junge Publikum Günther Wagner / Konstantin Wecker AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht Eine Revoluzzer Oper Wilhelm Jacoby u. Carl Laufs / Rolf Heiermann Brandon Thomas / Marcus Everding PENSION SCHÖLLER CHARLEY’S TANTE Oscar Wilde / Marcus Everding BUNBURY Rolf Heiermann 1 D, 11 H, Stat. Gesamtdek. 3 D, 6 H, 1 Dek. Komödie 3 D, 5 H, 1 Dek. Komödie 4 D, 5 H, 2 Dek. Komödie CHARLEY’S TANTE 5 H, 3 D, 1 Dek. Komödie Franz von Kobell / Andreas Kern DIE G’SCHICHT VOM BRANDNER KASPER Alexandre Dumas / Axel Plogstedt DIE DREI MUSKETIERE Rolf Heiermann neu! neu! 2 D, 7 H, Wechseldek. Volksstück 4 D, 5 H (23 Rollen) Wechseldek. Komödie MIRANDOLINA 3 D, 4 H, 1 Dek., Komödie Louis Stevenson / Peter Derks DIE SCHATZINSEL Rudyard Kipling / Wolf E. Rahlfs DAS DSCHUNGELBUCH William Shakespeare / Jens Groß 1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie 3 D, 5 H, Wechseldek., Stück für die ganze Familie EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder 7 D, 4 H, Gesamtdek. Komödie für die ganze Familie Die besten Theaterstücke. stückgut Bühnen- und Musikverlag GmbH Marienplatz 1 80331 München Tel. 089/22802548 Fax 089/226757 E-mail [email protected] www.stueckgutverlag.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 29 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Bewahrung des Feuers Die „Hallertauer Spielgruppe Nandlstadt“ feiert ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum Was im Juli 1982 begann, wird im September 2012 erstmalig nach drei Jahrzehnten gefeiert und geehrt. Mit einem abwechslungs- und traditionsreichen Festabend feierte sich die Amateurtheatergruppe aus Nandlstadt in bayerisch-familiärer Tradition mit viel Herz, Freude und Geselligkeit. Gründungsmitglied Helmut Wagner hatte zu diesem Anlass eine umfangreiche Chronik verfasst, die er feierlich vorstellte. Ehrenmitglieder wurden ernannt und zahlreiche Mitstreiter erhielten für ihr Engagement und ihre langjährige Mitgliedschaft eine Auszeichnung. Die Jubiläumsfeier im Gasthas Schapfl in Altfalterbach wurde durch die Baumgartner Hausmusik musikalisch umrahmt und mit einem gemeinsamen Abendessen kulinarisch abgerundet. Neben den Laudationen des Nandlstadter Bürgermeisters Jakob Hartl und des Bezirksvorsitzenden des VBAT für Oberbayern Sepp Käser, setzte die Aufführung des Einakters „Gelähmte Schwingen“ von Ludwig Thoma ein künstlerisches Highlight. Die traditionsbewusste Spielgemeinschaft Nandlstadt zeichnet sich durch Spielfreude, Zusammenhalt und eine familiäre Atmosphäre aus. Jeder Gast wird mit warmer Herzlichkeit empfangen und fühlt sich bei den Theaterleuten der Hallertau im Handumdrehen willkommen und zu Hause. Über mangelnden Nachwuchs müssen sich die Nandlstadter nicht beklagen. Seit jeher besteht ihre Truppe aus einer kunterbunten Mischung junger und alter Theaterhasen, die allesamt mit Herzblut und Leidenschaft im Verein engagiert sind. Wir gratulieren der Hallertauer Spielgruppe Nandlstadt zum 30-jährigen Bühnenjubiläum und wünschen auch für die nächsten 30 Jahre TOI TOI TOI. Eva Kolb Medienreferentin des VBAT für den Bezirk Oberbayern Die Geehrten 30 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Die Gelähmten Die Hausmusik Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Attler Theater heuer mit „Pulverrauch & Dauerwelle“ Herbstzeit ist Theaterzeit. Das weiß auch die immer größer werdende Fangemeinde des Musik- und Theaterverein Attel. Die Attler Laiendarsteller präsentieren heuer für alle Freunde der Theaterkunst ein lustige Kriminalkomödie, das aus der Mitte des Teams kommt. Erst seit letztem Jahr dabei, hat Richard Helm eine lustige, hintergründige Boulevardkomödie geschrieben, die Spannung, Spaß, etwas fürs Auge und einen überraschenden Schluss verspricht und nicht mit herben von links: Krämerin Erna Krüger (Brigitte Schwab), Friseurin Finny Seitenhieben gespart. Für den Autor lebt ein Theaterstück von bunLechner (Marion Michl), Bürgermeiten Bildern, guten Darstellern und einem guten Stück. Die Zuschauer stersekretärin Julia Frohweis reden über den grausamen Mord und wollen sich mit den Charakteren identifizieren. Die Besucher wollen beschließen mit der Postbotin den mit den Darstellern mitleiden, ihren Weg verfolgen und ein Happy End Fall selbst aufzuklären. Der respekterleben. Alle wollen einen unvergleichlichen Theaterbesuch erleben lose Lehrling Susi Müller (Johanna Schloifer) kann darüber nur lachen. und genießen. Dies alles versprechen das Theaterstück, die Regie und die 13 Schauspieler. Soviel sei von dem Inhalt des Stücks verraten, ohne dem Besucher den Spaß zu verderben. Nichts Böses ahnend schwankt Thomas Leitlhauser nach einem intensiven Wirtshausbesuch nachhause, als neben ihm ein völlig Unbekannter erschossen wird. Die in der Nähe wohnende und sehr neugierige Huberbäuerin hat den Schuss gehört und hält Leitlhauser für den Täter. Der herbei gerufene etwas vertrottelte Kommissar und sein wesentlich fähigere Assistent übernehmen den Fall und für sie scheint anfangs auch alles zusammen zu passen. Der Mord ist das große Gespräch im Dorf und vor allem die Damen im Friseursalon sind außer Atem. Das sind vor allem die Friseurin Finny, die Krämerin Erna, die Sekretärin vom Bürgermeister Julia und die Postbotin Hermine. In die Ermittlungskunst des überfordert wirkenden Kommissars haben sie jedoch kein all zu großes Vertrauen und sie beschließen, selbst Ermittlungen anzustellen. Dumm nur, dass der Tote als Gespenst wieder aufersteht und selbst den Mörder suchen will. Mit dem Kopf durch die Wand... - die „Gspenstermacher“ Können „Gspenster“ nun durch Wände gehen, oder nicht? Diese Frage können die knapp 1.000 Besucher der diesjährigen Theateraufführung des Theatervereins Rott am Inn bestens beantworten. Das heitere Stück um eine Wirtshauswirtin, eine tatrige Kartenlegerin, zwei Totengräber, die versehentlich zwei Dorfratschen vergiftet haben, dem SchusterJackl, dem, wenn es nach den beiden Gespenstern geht gleiches Schicksal wiederfahren soll und einiger anderer lustiger Figuren brachte die Besucher am laufenden Band zum Lachen. Ein paar Besucher kamen zu einer weiteren Aufführung, um die Handlung nochmals anzuschauen, da es bei ersten Besuch vor lauter Lachen nicht so richtig geklappt hatte... Köstlich... Das schön inszenierte Stück, das tolle Bühnenbild, die perfekte Verköstigung.. so lieben es die unzähligen Stammbesucher des Rotter Theatervereins. Text und Foto: W.E. Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 31 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Hottowa-Dankwallfahrt nach Meilham Amerang – Unerwartet viele Teilnehmer begaben sich am Abend des 18. Oktober auf einen Pilgerweg von Amerang nach Meilham. Eingeladen hatte die Ameranger Theatergemeinschaft zu dieser nächtlichen Dankwallfahrt. Denn bei den großen Freilichtaufführungen des „Hottowa-Theaterstückes“ im Bauernhausmuseum heuer im Sommer „ist immer alles gut gegangen, und wir haben allen Grund zu danken“, begründete Konrad Gubisch die Einladung. Vor allem habe das Wetter mitgespielt. Und auch die beiden früheren HottowaInszenierungen 1988 und 2002 seien glücklich und ohne Unfälle verlaufen. Viele der Darsteller standen mit der Hottowa-Aufführung seit 24 Jahren nun zum dritten Mal auf der Bühne. „Wenn Hottowa wieder einmal aufgeführt wird, dann werden es die nächsten SpielerGenerationen ausrichten: unsere Kinder und Enkel“, kündigte Gubisch an. Einige Nachwuchstalente waren ja heuer unter der Regie von Ingrid Kaindl bereits als „Nachbarskinder“ vom Leipoldsberger Hof mit ihren lebensfrohen Auftritten dabei. Pfarrer Josef Reindl feierte mit den Hottowa-Wallfahrern den Dankgottesdienst in der spätgotischen Filialkirche St. Peter in Meilham, einem wahren „Kleinod“ im Ameranger Gemeindegebiet. Festlich gestaltet wurde der Gottesdienst vom Männergesangsverein, der auch bei den Hottowa-Aufführungen mitgewirkt hatte. Und wie beim Theaterstück stimmten schließlich alle aktiven Mitspieler und Helfer in das gleiche Schlusslied ein: „Lobpreis sei dir, Maria.“ Auf dem Heimweg kehrten die Wallfahrer beim Schirmherrn und Bürgermeisterehepaar Berta und Gust Voit in Oberratting ein, die zu einem Umtrunk in der Scheune eingeladen hatten und die großen und kleinen Theaterfreunde mit Regensburger und Wiener Würstchen stärkten. Der dreifachen Regisseurin Ingrid Kaindl und dem Schirmherrn Gust Voit überreichte der Theatervorstand je ein großes gerahmtes Foto mit allen Mitwirkenden im Bauernhausmuseum. Schließlich durften die Wallfahrer noch Zeugen werden, wie Pfarrer Josef Reindl (fast) freiwillig den Aufnahmeantrag unterschrieb und neues Mitglied in der Ameranger Theatergemeinschaft wurde. Bericht und Fotos: Michael Pabel Fotos von der Aufführung Hottowa: Sepp Kern 32 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 DREI MASKEN VERLAG NEUE THEATERSTÜCKE IM VERLAG Claus Hant / Ralph Wallner DER KÖNIG VON TÖLZ NEUES VOM BULLEN BENNO mit den Originalcharakteren aus „Der Bulle von Tölz“ 4 D, 4 H Holger Zimmermann DIE PROVINZDIVA Aus der BR-Reihe „Komödienstadel“ 5 D, 6 H LAUTER HORNOCHSEN Aus der BR-Reihe „Komödienstadel“ 4 D, 8 H THEATERSTÜCKE AUS DER BR-REIHE „KOMÖDIENSTADEL“ Holger Zimmermann DER DUTTENFEILER 4 D, 6 H, 1 Kind, Stat. u.a. gespielt von der Theaterbühne Triftern DIE SCHÖNE MÜNCHNERIN 5 D, 6 H, Stat. DIE VERSUCHUNG DES ALOYSIUS FEDERL 5 D, 6 H, 4 kl. Rollen u.a. gespielt von: Feldmochinger Volkstheater, Stadlbühne Oberviehbach, Jungbauernschaft Stephanskirchen, Alpenrose Peiting DER HABERERBRÄU 3 D, 9 H u.a. als Freilichtaufführung gespielt vom Ismaninger Bauerntheater, Achentaler Rohrdorf Tobias Siebert (ehem. Chefautor der BR-Serie „Dahoam is dahoam“) BONIFAZ, DER ORGELSTIFTER 4 D, 7 H u.a. gespielt vom Kolpingtheater Thierhaupten ACHTERBAHN INS GLÜCK 4 D, 5 H DER LEBERKASBARON 3 D, 6 H, Stat. DOTTORE D’AMORE 4 D, 5 H DREI MASKEN VERLAG GMBH MÜNCHEN Mozartstr. 18, 80336 München, T. 0049 (0)89 – 544 56 909, FAX 089 – 53 81 99 52 [email protected] – www.dreimaskenverlag.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 33 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell „Drei Männer im Schnee“ Als wäre es so geplant gewesen. Pünktlich setzte zur Premiere von „Drei Männer im Schnee“ der Laienspielgruppe Mainburg heftiger Schneefall ein. Das war der früheste Wintereinbruch in Bayern seit vielen Jahren. Nomen est Omen war das offensichtlich ein guter Segen für die sehr gelungene Premiere des kurzweiligen und amüsanten Stückes der professionellen Theatergruppe aus Mainburg. Vor allem begeisterte der Bühnenbildwechsel zwischen den ersten beiden Akten das Publikum mit lautem „ahhhh“ merklich. Sehr gelungen. Die schauspielerische Darbietungen waren allesamt rund, leidenschaftlich und witzig, hatten wir doch den Buttler schon bei „Oskar legt ein Ei“ im Sommer bewundern dürfen. Ein herzliches Dankeschön für die Einladung zur Premiere. Text und Foto: W.E. Wilhelm Köhler Verlag Verlag und Vertrieb dramatischer Werke 80805 München Ungererstraße 35 Telefon: 089 / 361 50 26 und 089 / 360 54 89-0 Telefax 089 / 361 51 96 [email protected] www.wilhelm-koehler-verlag.de Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit: Bräutigam, Kaspari, Kling, Landstorfer, Pfaus, Wallner u.v.m. sowie der beliebtesten Volksstückautoren: Maly, Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m. 34 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell Seminar zum Thema „Kabarett“ mit dem Referenten Tobias Ostermeier, Regensburg, am 8./9. Sept. im Kirchberger Hof in Simbach a. Inn. Bei strahlendem Sonnenschein trafen die 12 Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Samstag, den 8. Sept. im Kirchberger Hof pünktlich zum Seminar „Kabarett“ ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des ausrichtenden Bezirks Niederbayern, Werner Helbig, ging`s auch schon los! Einer kurzen Vorstellungsrunde, damit sich alle gleich mit Vornamen anreden konnten, folgte ein lustiges Aufwärmen mit japanischen Elementen und schon waren wir mittendrinn! Tobias Ostermeier schaffte es von der ersten Minute an, die Thematik lebendig und informativ „rüber zu bringen,“ sodass auch die Geschichte des Kabaretts – ja eher ein trockener Stoff – unser aller Interesse hatte. Bei den grundsätzlichen Bausteinen Kabarettistischer Komik waren wir dann schon aktiv, – Charakterfindung, Themenfindung- und Bearbeitung , Spontaneität ( mit Übungen aus dem Improtheater). Es folgte der Einstieg in die „komische Prämisse“ – die Kluft zwischen realer und komischer Wirklichkeit, z. B. Mensch gegen Mensch, Mensch gegen Welt und Mensch gegen sich selbst. Die tollsten Kombinationen wurden vorgeschlagen und auch vorgespielt und sorgten für etliche „Lacher,“ genauso wie die komischen Figuren die, man höre und staune, gleich aus 4 verschiedenen Elementen bestehen. Bis zum Mittagessen waren wir voll gefordert! Gut das die Wirtsleute uns in gewohnter Weise kulinarisch wieder so verwöhnt hatten. Und weil es das Wetter an diesem Wochenende gar so gut mit uns gemeint hat, arbeiteten wir am Nachmittag - schriftliche Übungen waren angesagt – im Freien vor dem Haus. Mit Humormethoden in drei Blöcken ging es bis zum Abend weiter – wir sollten ja am Sonntag, jeder für sich – eine kurze kabarettistische Szene bringen können. Das es nach dem Abendessen einige (mehr oder weniger lange) gemütliche, unterhaltsame Stunden gab, ist bei einem Seminar ja selbstverständlich! Die Sonne lachte am Sonntagmorgen, genauso wie am Samstag, vom wolkenlosen Himmel. Tobias war in aller Herrgottsfrühe schon mit dem Fahrrad unterwegs, die Gerti aus Zwiesel machte vor dem Frühstück einen Orientierungslauf ! Wir anderen horchten noch an der Matratze und machten dafür dann bei den Worm ups richtig mit. Tobias erklärte den richtigen Spannungsaufbau, der gerade beim Kabarett so wichtig ist. Die Pointe zum Schluss und die Verwendung von Wahrheit und Lüge um komisch zu sein – ein Gesetz der komischen Gegenpole. Wie gestalte ich einen bunten Abend richtig und wie kann man die ewig gleiche Begrüßung der Theaterbesucher einmal anders gestalten? Auch diesem Wunsch der Seminarteilnehmer kam der Referent spontan nach. Viele tolle Möglichkeiten wurden sofort ausprobiert, bevor es dann an die Umsetzung der Aufgabe von gestern ging. Echt tolle und absolut unterschiedliche kabarettistische Texte wurden vorgetragen und danach in der Runde besprochen. Wer wollte, bekam von Tobias noch besondere Tipps und Ratschläge zu seinem Vortrag. Und schon war es wieder Mittag und nach dem Essen ging`s an`s Resümee! Alle waren begeistert und bedankten sich beim Referenten für seine tolle Arbeit, das lockere Miteinander und für das Skript, das sich jeder mit nach Hause nehmen konnte. Ein Seminar, dessen Besuch sich absolut gelohnt hat, war die einstimmige Meinung aller Teilnehmer. Christl Kreuzer, Teilnehmerin und Spielleitung im Bezirk Niederbayern Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 35 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell Rundum gelungene Premiere der „8 Frauen“ Saal a. d. Donau. Die acht Darstellerinnen des Theaterspielkreises Saal a. d. Donau e. V. haben Grund zum Feiern: Die Premiere des Stücks „8 Frauen“ von Robert Thomas, bekannt durch den gleichnamigen Film, war rundum ein Erfolg. Der überaus lange Schlussapplaus machte deutlich, dass die Kriminaltragikomödie angekommen war und belohnte die Mitwirkenden für ihren Einsatz. Vor vollem Hause zeigten die Acht, was sie sich in der langen Probenzeit erarbeitet hatten. Im März 2012 war die erste Leseprobe angesetzt, zahlreiche Proben folgten, oft mehrmals wöchentlich. Nun kann der Theaterspielkreis die Früchte dieser Mühen ernten. Das Konzept des Regisseurs Tom Herzig, viel Wert auf die Herausarbeitung der Charaktere der einzelnen Figuren zu legen, ging auf – das Publikum hob in den anschließenden Gesprächen immer wieder hervor, dass die Rollen von Anfang bis Ende konsequent durchgehalten wurden. Die ältere Tochter Suzanne kommt für die Feiertage nach Hause Vom täuschend echten Schneefall im Bühnenhintergrund bis zu den sorgfältig zeitgemäß ausgewählten Requisiten und Kostümen schuf das ausgefeilte Bühnenbild von Konrad Götz im Stil der 50er/frühen 60er Jahre die perfekte Atmosphäre für die bedrohliche Situation, in die die acht Damen des Hauses geraten. Denn just als die Familienmitglieder für die Feiertage zusammenkommen, wird Marcel, der Hausherr, mit einem Messer im Rücken in seinem Bett gefunden. Zudem stellt sich heraus, dass sie alle eingeschlossen sind – und dass jede einzelne von den acht Frauen ein plausibles Motiv hat: Gaby, die Dame des Hauses (Christine Stark), langweilt sich in dem abgelegenen Herrenhaus. Ihre älteste Tochter Susanne (Sandra Götz), gerade zu den Feiertagen heimgekehrt, muss ihrem Vater etwas beichten. Ihre jüngere Schwester Catherine (Anja Götz), provoziert nur allzu gerne. Gabys verspannte Schwester Augustine (Annika Trüb), möchte nicht, dass ihre Mamy (Jutta Götz) ihr Vermögen in die Firma ihres Schwagers steckt. Auch die Köchin, Madame Chanel (Andrea Kugler), und das eigenartig unterkühlte Zimmermädchen Louise (Gerti Augustine (im grünen Kleid) ist um Aufklärung bemüht 36 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Unfreiwillige Umarmung von Gaby und Augustine Augustine (im grünen Kleid) zeigt ihrer frechen Nichte Catherine einen Vogel Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell Fahrnholz) machen sich verdächtig. Da taucht auch noch Marcels geheimnisvolle Schwester Pierette (Lisa Engelbrecht) auf... Die Zuschauer verfolgten mit Genuss die sich auftuenden Abgründe. Dabei gab es oft Szenen zum Schmunzeln, etwa wenn die verschrobene Augustine auspackt. Doch auch Handgreiflichkeiten zwischen den zickigen Frauen bleiben nicht aus, sodass mehrfach Bühnenkampfelemente eingebaut wurden. Und gegen Ende war die Spannung so groß, dass im Saal eine Totenstille herrschte und die überraschende Auflösung einschlug wie eine Bombe. Das Zimmermädchen Louise hat eine schockierende Entdeckung gemacht Gespielt wurde in der Mehrzweckhalle der Mittelschule in Saal an der Donau. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels war noch nicht abgespielt, es wurden aber insgesamt rund 1000 Zuschauer erwartet. Die Einnahmen möchte der Theaterspielkreis in den Ausbau seines Vereinsheims stecken, wo bis zum nächsten Frühjahr eine eigene Bühne entstehen soll – soweit möglich in Eigenleistung der engagierten Mitglieder. Über unseren Verein: Der Theaterspielkreis Saal an der Donau e.V. besteht seit 1990. In diesem Zeitraum wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Theaterstücke auf die Bühne gebracht und mehrere tausend Zuschauer haben sich prächtig amüsiert. Zur Zeit hat der Verein ca. 90 Mitglieder. Interessierte für Schauspiel, Technik oder Regie sind jederzeit herzlich willkommen. Weitere Informationen unter www.theaterspielkreis-saal.de Pierrette (im roten Kleid) enthüllt Augustines Geheimnis. Die Köchin Madame Chanel lauscht interessiert Hinweis: Die Bilder wurden von Konrad Götz geschossen. Den Text schrieb Andrea Kugler. Die Rechte liegen alle beim Theaterspielkreis Saal an der Donau e.V. Das gesamte Ensemble beim Schlussapplaus Mamy, versucht ihr Vermögen zusammenzuraffen. Augustine fühlt sich hintergangen Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 37 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell „Die Höllbachmühle“ Eine Komödie die Autor Eberhard Kreuzer für die Neukirchener Festspielgruppe schrieb. Das muss man erst einmal können, so böse zu sein, dass einem der Teufel nicht mehr haben will. Aber so geschah es heuer in der Höllbachmühle im alten Steinbruch der Familie Zimmerer in Neukirchen Landkreis Straubing-Bogen. In diesem Theaterstück, das sechste seit dem Jahr 2001, dem Gründungsjahr der Festspielgruppe um Spielleiterin Angelika Rinkl, und das zweite, das Eberhard Kreuzer für die fast fünfzig Laienschauspieler geschrieben hat. Angelika Rinkl führt unter Mithilfe von Regina Baier auch Regie. Wie immer wurde auch dieses Stück dargestellt, mit einem erheblichen Aufwand an Kostümen, Frisuren und natürlich dem Bühnenbild vor der wildromantischen Naturkulisse des Steinbruchs dessen Felsen mit der optimalen Beleuchtung immer wieder für ein extra Quäntchen an Stimmung und Eindruck sorgt. In der Höllbachmühle scheint das Glück zu Hause zu sein, bemerken die vier Ratschweiber. Das beste Mehl weit und breit und die Mühle dreht sich immer noch wenn alle anderen aus Wassermangel still stehen müssen. Auch die Herberge, die dazu gehört, ist stark frequentiert. Zumal sich auch noch drei sehr fein gekleidete Herren für längere Zeit einquartiert haben. Sehr zum Leidwesen der herrischen Dienstmagd, die auch ansonsten nicht gerade zimperlich mit ihren Mitmenschen umgeht. Ein weiterer Gast, der „gstudierte“ Maler, sucht verzweifelt nach der richtigen Muse die ihn küssen soll, aber die heraus geputzten Dorfschönheiten erweisen sich als Fehlgriff. Spätestens als der Teufel mit seinem Gefolge auf der Bühne erscheint, kann sich der Zuschauer denken: an diesem Ort herrscht nicht nur eitler Sonnenschein. Der Leibhaftige präsentiert sich mit allerhand Forderungen an die feinen Herren und verschwindet mit Schall und Rauch wie er gekommen ist. Der alte Müller merkt schon lange, dass ihn die Zeit einholt und auch die Zigeunerin spürt Unheil um die Mühle. In die Handlung miteingebunden sind auch ein reicher Bauer und seine Tochter, ein paar versoffene Musikanten die aber zünftig aufspielen und ein Hausierer, sowie ein bunter Haufen Dorfkinder. Dem gute Ruf zu Folge, den die Neukirchener Theaterstücke seit Beginn genießen können, waren die Karten für die geplanten sechs Vorstellungen binnen einer Stunde ausverkauft und so erlebten mit der Generalprobe und der Zusatzaufführung fast 3000 Besucher einen humorvollen Theaterabend. Im nächstes Jahr wird auch dieses Stück, wie seine Vorgänger, ein zweites Mal zu sehen sein. Bekannt ist die Neukirchener Festspielgruppe auch für das insgesamt geschaffene Ambiente im Steinbruch, das stets dem Bühnenbild authentisch mitgestaltet wird und so der Besucher ab dem Eintreffen auf dem Spielgelände von der gespielten Epoche umgeben ist und eingestimmt wird auf das Geschehen im Theaterstück. Erika Hartmannsgruber 38 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1 Freude am Theater Komödien – Lustspiele – Schwänke Franz Rieder Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren) Franz Rieder Omas Himmelfahrt und zurück (4 Damen, 4 Herren) Franz Rieder Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4 Damen, 4 Herren) Regina Rösch Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren) Regina Rösch Der ledige Bauplatz (4 Damen, 6 Herren) Jürgen Schuster Finger weg vom Internet, Opa! (4 Damen, 4 Herren) Jürgen Schuster Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3 Damen, 4 Herren) Jürgen Schuster Rebellische Weiber (4 Damen, 4 Herren) Boulevardstücke – Kriminalkomödien Regina Rösch Die Nacht der Nächte (4 Damen, 5 Herren) Regina Rösch Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren) Regina Rösch Mord im Hühnerstall (4 Damen, 5 Herren) Alexander Ollig Lügen und andere Wahrheiten (4 Damen, 3 Herren) Michael Haidner Zur Kasse Schätzchen (4 Damen, 3 Herren) Wolfgang Bräutigam Die überfüllte Wohngemeinschaft (5 Damen, 6 Herren) Hans Gnade Maximilian, jetzt bist du dran (5 Damen, 6 Herren) Hans Gnade Heiße Nacht und kalte Dusche (3 Damen, 4 Herren) Bühnenstücke in bayerischer Mundart Michael Haidner Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3 Damen, 4 Herren) Michael Haidner Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren) Michael Haidner Der kurierte Liebhaber (3 Damen, 4 Herren) Ingrid Klameth A so geht’s (6 Damen, 7 Herren) Ingrid Klameth All inclusive (5 Damen, 7 Herren) Ulla Kling Salut für Berta (5 Damen, 5 Herren) Ulla Kling Der Deifi und die Kramerin (3 Damen, 4 Herren) Felix Buchmair Poldis Traum (3 Damen, 5 Herren) … noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog und Leseproben auf unserer Homepage www.theaterverlag-rieder.de! Theaterverlag Rieder Postfach 11 64 86648 Wemding Tel.: 0 90 92 - 2 42 Fax: 0 90 92 - 56 07 eMail: [email protected] THEATERVERLAG RIEDER THEATERVERLAG RIEDER www.theaterverlag-rieder.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 39 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell Bernhard Allinger feiert 50jähriges Bühnenjubiläum bei den Bühnenfreunden Augsburg Mit unserer Herbstinszenierung „Italienische Zuaständ“ von unserer Erfolgsautorin Ulla Kling, verbinden wir ein großartiges Jubiläum eines „BühnenfreundeUrgesteins“. Bernhard Allinger feiert sein 50jähriges Bühnenjubiläum. Sie haben richtig gelesen, 50 Jahre !! 1962 bestieg er mit dem Stück „In Feuer und Flamme“ im Moritzsaal seine grandiose Erfolgsleiter. Besonders bemerkenswert ist, dass er seit 1962 ununterbrochen als Spieler auf der Bühne stand, d.h. es gab kein Jahr in dem er nicht mindestens in einem Bühnenstück mitwirkte. Eine Leistung die nur wenige Amateurschauspieler für sich in Anspruch nehmen können. In sage und schreibe 98 verschiedenen Inszenierungen begeisterte er sein Publikum mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten. Unvergesslich sind seine Rollen u.a. in „Zwoa harte Nüss“, „Die wilde Hilde“, „Der Meisterboxer“, „Die Ledigensteuer“, „Salut für Berta“, „Lenz wo bleibst denn“, „Da Schippedupfer“ und nicht zuletzt in den Episoden des „Königlich „In Feuer und Flamme“ „Da Schippedupfer“ Bayerischen Amtsgericht“ als Kriegsinvalid „Ingerl“, 06.Oktober 1962 12.März 2011 in denen Allinger die Lachmuskeln des Publikums strapazierte. Theater ist seine Leidenschaft die ihn jung und fit hält und Ihnen verehrtes Publikum hoffentlich noch viele schöne und unterhaltsame Stunden bescheren wird. Wir „Bühnenfreunde“ wissen ohnehin was wir an unserem Bernhard haben. Lieber Bernhard herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Gesundheit und noch viele Jahre im Kreise Deiner “Bühnenfreunde“. Wolfgang Schwarzer 1. Vorsitzender Ihr fa ir er Pa r t n e r r u n d u m k! d en D r u c Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Aprilaus- gabe ist der 15. Februar 2013 Postfachadresse: Postfach 1012 · 83011 Rosenheim Hausadresse: Berichte, Artikel und Bilder an: Königstraße 7b · 83022 Rosenheim Telefon: (0 80 31) 3 24 53 Telefax: (0 80 31) 3 39 68 E-Mail: [email protected] 40 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 [email protected] Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell „Erben ist gar nicht so leicht“ oder Bauer sucht Frau? Benefizveranstaltung des „Haunstetter Breddle“ 20 Jahre ist es her, dass das „Haunstetter Breddle“ gegründet wurde. Zu diesem runden Jubiläum präsentierte das Haunstettner Breddle in einer Benefizaufführung das amüsante Stück „Erben ist gar nicht so leicht“. Wie immer unter der bewährten Regie von Anneliese Weißmann. Die diesjährigen Aufführungen dienten wieder einmal dazu, dem „Bunten Kreis Augsburg“, einer Organisattion, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, kranken Kindern und deren Familien in der schweren Zeit der Erkrankung vielfältig zu helfen, mit einer reichen Spende zu helfen. So gingen jeweils ein Euro jeder verkauften Karte als auch der Erlös der Benefizveranstaltung auf das Konto vom „Bunten Kreis“. Insgesamt konnten so stolze, bisher unerreichte 3.370,- Euro gespendet werden. Szene aus dem gespielten Stück „Erben ist gar nicht so leicht“ Überhaupt ist das soziale Engagement des Vereins, der einem Sport- und Fussballverein als eigene Abteilung angegliedert ist, besonders hervorzuheben, konnten doch in den letzten Jahren schon oft ähnliche Aktionen realisiert werden. Der Verband Bayerischer Amateurtheater verlieh an diesem Abend die Ehrenurkunde für die 20-jährige Mitgliedschaft im Verband. Scheckübergabe an die Stiftung „Bunter Kreis“ Augsburg Das schöne Theatersttück war übrigens sehr kurzweilig und lusitg. Peter Börner und seine Mitstreiter glänzten in ihren Rollen. - Ein sehr gelungener Abend. Wir sagen Danke! Text und Foto: W.E. v.l.n.r.: Günter Unzner, Pit Börner, Anneliese Weißmann u. Wolfgang Evers Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 41 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell Singen in Wald „Luggi & Lodi“ (Ludwig & Lohengrin) a bißla a b’sonders Musical Nach 5-jähriger Pause kommt in der WaldHalla in Wald endlich wieder eine neue Musicalproduktion auf die Bühne. Franz Guggemos, Hans Kalopp und Manfred Happ sind „die Macher“ dieses Singspiels des Walder Kirchenchors, in das auch die Theatergruppe Wald eingebunden ist. Chorleiter Franz Guggemos und Hans Kalopp hatten bereits 2009 die neue Geschichte entwickelt. Bis in das Frühjahr 2012 hinein schrieben sie am Manuskript und den Liedtexten. Manfred Happ arrangierte wieder alle Lieder in bewährter Weise für den Chor und die Band, die unter seiner Leitung die Abende begleitet. SINGEN in Wald www.singen-in-wald.de Luggi & Lodi (Ludwig und Lohengrin) ... a bißle a b’sonders Musical ! „Luggi & Lodi“ – a bißla a b’sonders Musical – heißt das neue Singspiel. Und schon der Titel verrät mit einem Augenzwinkern, dass es dabei nicht sonderlich ernst zugehen wird. Die Grundidee von Franz Guggemos und Hans Kalopp war, einen Bogen zwischen der Gralssage um den Schwanenritter Lohengrin und König Ludwig II von Bayern zu spannen. Gerade das Leben des Märchenkönigs liefert all jenen Stoff, das ein gutes Musical braucht. Dennoch ist das Ganze als Persiflage gedacht und erhebt keinen Anspruch auf historische Korrektheit. Ganz im Gegenteil; die Autoren haben ihrer Phantasie recht viel Platz lassen. Zum Inhalt: Nach einer Schlossführung in der heutigen Zeit steigt Ludwig II des Nachts aus seinem Bilderrahmen und erzählt seine „wahre Lebensgeschichte“. Zu Hilfe eilt ihm dabei aus einem zweiten Bilderrahmen der Schwanenritter Lohengrin, den Ludwig seit seinem 15. Lebensjahr nach einem Besuch der Oper „Lohengrin“ von Richard Wagner zutiefst verehrte. Und so geht es zurück ins 19. Jahrhundert. Man erfährt, dass „Lodi“, als unsichtbarer Freund und Helfer stets an der Seite des labilen Königs steht und ihn sicher durch dessen Leben begleitet. Das ändert sich allerdings, als die Beiden sich die neue Kollektion für die königliche Garderobe bei der Walder Erfinderin Elisa vorführen lassen. Ludwig ist hin und weg von seinem neuen Anzug, Lohengrin von Elisa, in die er sich unsterblich verliebt. Währenddessen streiten sich nach einer Prozession im Dorf der Bürgermeister und der Pfarrer, ob Wald eine Eisenbahnverbindung samt Bahnhof braucht. Zudem hat der geschäftstüchtige Pfarrer den Tourismus für Wald entdeckt und man wartet auf die ersten Touristen. Diese erscheinen auch bald in Gestalt von sechs Damen aus Berlin; dem „Verein zur Wahrung von Sitte und Moral“. Sie stellen so manche Anforderung und machen es den Waldern nicht gerade leicht. Die Luft stinkt und das Essen passt nicht. Als dann auch noch einige Männer des Dorfes den Kopf nach den Berliner Damen verdrehen, platzt den Dorffrauen der Kragen. Zu allem Überfluss kommt auch noch der erste japanische Tourist nach Wald und verliebt sich prompt in 42 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell die Lehrerin des Dorfes. Doch nach einigen Wirrungen finden alle zusammen und auch der Bürgermeister findet seine große Liebe. Inzwischen ist „Lodi“, wie einst in der Sage, als er die Königstochter Elsa aus Brabant aus tödlicher Gefahr rettete, in menschlicher Gestalt vor der Erfinderin Elisa erschienen, um diese vor ein paar übermütigen Dorfburschen „zu retten“. Sie verlieben sich Hals über Kopf ineinander und Lodi bleibt nach dem Versprechen von Elisa, ihn nie nach seinem Namen und seiner Herkunft zu fragen, bei seiner Angebeteten. Doch Intrigen und neidisches Weibsvolk bringen Elisa nach einem Jahr dazu, ihren Eid zu brechen (wie in der Sage auch Elsa) und sie fragt ihren Geliebten nach seinem Namen. Er eröffnet Elisa schweren Herzens, dass er Lohengrin heißt und ein Gralsritter ist. Er verlässt die Unglückliche für immer, um in die Gralsburg heimzukehren. Von alle dem weiß König Ludwig II nichts. Er ist schwermütig geworden, denn Lodi ist seit einem Jahr nicht mehr bei ihm gewesen. Er lenkt sich mit berauschenden Mitteln im Maurischen Tempel ab und auch ein Besuch seiner Cousine „Sisi“, der Kaiserin von Österreich vermag seine Laune nicht zu bessern. In der Zwischenzeit haben die bayerischen Minister unter Federführung von Prinz Luitpold den Sturz des Königs geplant. Eine Kommission unter Leitung des Irrenarztes Dr. Gudden holt Ludwig von Neuschwanstein ab und bringt ihn nach Schloss Berg am heutigen Starnberger See. Das Musical endet mit dem Spaziergang von Ludwig und Dr. Gudden zum See, dem Wiedersehen mit Lohengrin und der Aufnahme des Königs in den Kreis der „Gralsritter“. Wie diese Geschichten verwoben sind und welche Rollen die Walküren dabei spielen, sollten Sie nicht verpassen. Hans Kalopp 1. Vorsitzender Theatergruppe Wald Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 43 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Neuer Vorstand im Bezirk Franken Am 5. Oktober 2012, zum Auftakt des LehrgangsWochenendes in Oberwerrn, fand die Jahreshauptversammlung des Bezirks Franken statt, in dessen Rahmen auch die Neuwahl des Vorstands vollzogen wurde. In den Berichten der Vorstands-Mitglieder über ihre Tätigkeiten und diesjährige Ereignisse hob der Bezirksvorsitzende Kurt Rodehau die Verleihung des Bayerischen Amateurtheaterpreises in der Kleinen Komödie Fürth hervor. Dies sei eine sehr gelungene Veranstaltung gewesen. Er gab dabei seiner VerwunFoto (v.l.n.r.): Simone Grosch, Peter Kuhn, Kurt Rodehau, Jürderung darüber Ausdruck, dass die Medienresonanz gen Peter, Elke Schöffel, Georg Mädl eher dürftig ausgefallen war. Immerhin hatten sich 38 Bühnen aus ganz Bayern um die Preise beworben. Ein hinreichendes Interesse durfte mithin angenommen werden. Kurt Rodehau wies darauf hin, dass die Gründung des Bezirks Oberpfalz schon seit langem angekündigt, aber noch nicht vollzogen sei. Der 2. Vorsitzende Peter Kuhn lobte Kurt Rodehaus Fleiß. Der nehme so viele Aufgaben wahr, dass es ihm möglich gewesen sei, sich fast vollständig auf die Vorbereitung der Bezirksversammlung zu konzentrieren. Der Bezirksspielleiter Jürgen Peter war – neben seiner intensiven Teilnahme an diversen Sitzungen und Veranstaltungen – mit der Auswahl von Referenten und Kursinhalten beschäftigt. Er konnte bereits das komplette Angebot für die Bezirksversammlung 2013 bei der Spessartbühne in Mespelbrunn vorstellen. Auf folgende Themen können sich die Teilnehmer einstellen: Körpersprache, darstellerische Grundlagen, Schauspiel, Schwarzlichttheater, Bühnenkampf, Dramaturgie und Gruppendynamik. Die Bezirksschatzmeisterin Simone Grosch gab den Anwesenden einen Überblick über die Zahlen. Die beiden Kassenprüfer bescheinigten Simone Grosch, die Kasse wiederum vorbildlich geführt zu haben. Der Medienreferent Rüdiger Baumann stellte eine kleine Serie von Druckvorlagen vor, die es den Vereinen ermöglichen sollen, neue Mitspieler, Mitglieder, Sponsoren, Medien und nicht zuletzt Zuschauer für sich zu interessieren. Schließlich berichtete noch der Jugendbeauftragte Christoph Ruppert von seinen Tätigkeiten und der Neuwahl der Landesjugendleitung. Herzlich lud er ein zum Jugendtheatertreffen mit 4. Bayerischer Landesjugendversammlung am 19. - 21.07.2013 in Langenbach. Bei den Neuwahlen blieb das Meiste beim Bewährten, nur die Position des Medienreferenten ist neu besetzt. Alle Vorstandsmitglieder wurden unter der Leitung des Wahlausschusses, an dessen Spitze der Routinier Siegfried Küspert stand, einstimmig bestätigt, bzw. gewählt. Bezirksvorsitzender: Kurt Rodhau 2. Bezirksvorsitzender: Peter Kuhn Bezirksspielleiter: Jürgen Peter Bezirksschatzmeisterin: Simone Grosch Medienreferent: Georg Mädl Schriftführerin: Elke Schöffel 44 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Theaterworkshop für Kinder und Jugendliche der Theatergruppe Brand am 08./09.09.2012 Die Theatergruppe Brand hatte im Rahmen des Ferienprogramms im September zu einem Workshop für Kinder und Jugendliche in den Mehrzwecksaal Brand eingeladen. Ziel dieses Workshops war es, den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben einmal in die Welt des Amateurtheaters zu schnuppern. Es ergab sich natürlich auch die Möglichkeit, einmal auf den Brettern, welche die Welt bedeuten, zu stehen. Bereits im Jahre 2007 wurde ein Workshop für alle Mitglieder der Theatergruppe durchgeführt. Ziel war es damals, den Pool zu erweitern und neue Schauspieler zu finden. Den Interessierten wurde die Möglichkeit geben sich auf der Bühne zu versuchen und vor einem kleinen Publikum in kurzen Szenen und Stücken zu spielen. Dieser Workshop ist damals bei allen Beteiligten auf positiver Resonanz gestoßen und brachte auch fruchtbare Ergebnisse zu Tage. Es wurde damals ein Theaterabend veranstaltet, bei dem viele der Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen durften. Und der erweiterte Pool an Schauspielern ermöglicht es Stücke mit vielen Rollenvariationen zu besetzen. Die Verantwortlichen der Theatergruppe Brand stellten Überlegungen an, wie man Kinder und Jugendliche an die Theaterarbeit heranführen könnte. Bei den letzten abendfüllenden Stücken war das eine oder andere Mal bereits Bedarf an jungen Schauspielern. Vielleicht gelingt es ja eine kleine Kinder- und Jugendgruppe ins Leben zu rufen. Man verständigte sich darauf, einen Workshop für Kinder und Jugendliche in Anlehnung an 2007 durchzuführen. Das Grobkonzept stellte der damalige Workshop dar. Es sollte aber erst einmal die Anmeldungen abgewartet werden, um den genauen Ablauf zu planen. Am ersten Tag (Samstag) sollte den ganzen Tag über verschiedene Übungen in Stationen durchgeführt werden. Am zweiten Tag (Sonntag) sollten die Teilnehmer kurze Stücke und Sketche einüben, welche dann den eigeladenen Eltern und Familien zum Schluss vorgeführt werden sollten. Ist man anfänglich von etwa 20-25 Teilnehmern, so erstaunte die Zahl der Anmeldung die Organisatoren dann doch: Es hatten sich 37 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren angemeldet! Diese große Zahl hatte man nicht erwartet, zeigte aber ein großes Interesse an der Theaterarbeit. Hier stellte sich das erste positive „Problem“ ein. Wie konnte man eine so große Zahl an Teilnehmern händeln? Der Vorstand der Theatergruppe Jochen Erhardt und der Organisator des Workshops Markus König luden das Helferteam, welches sich aus langjährigen und erfahrenen Schauspielern und Mitgliedern der Theatergruppe Schulklasse zusammensetzte, zu mehreren Organisationssitzungen ein. Es wurde ein Informationsbrief an alle angemeldeten Kinder und Jugendliche versandt, die Verpflegung organisiert und die Räumlichkeiten im Mehrzwecksaal in Brand eingeteilt. Namensschilder wurden entworfen, Requisiten gesammelt und auch bereits einige Sketche und Kurzstücke für den Sonntag ausgewählt. Für den Ablauf der Theaterarbeit hatte Markus König ein schriftliches Konzept mit Programm, zeitlichen Festlegungen und zahlreichen Texten und Übungen erarbeitet. Dieses wurde zusammen besprochen und auch einmal praktisch an „heiße Kartoffel“ den einzelnen Stationen durchgespielt. Man legte sich auf vier Stationen fest, um auch vier Gruppen mit je 9-10 Teilnehmer bilden zu können. Es sollte kein Leerlauf bei den Teilnehmern entstehen. Folgende Stationen wurden gebildet: Bewegungsübungen, Rollenübungen, Maske/Verkleidung mit Requisiten und das Stabpuppen-Basteln. Es wurden vier Stationsleiter festgelegt die immer die gleiche Station betreuten und jeder Gruppe wurden ein oder zwei Betreuer zur Seite gestellt, damit die zum Teil noch jungen Teilnehmer einen Ansprechpartner und eine Aufsicht hatten. Der eigentliche Workshop sollte ohne Zuschauer „Rollenspiel“ Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 45 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell durchgeführt werden, um den Teilnehmern die Hemmungen zu nehmen. Natürlich mussten die Betreuer und das Organisationsteam ebenfalls alle Übungen mitmachen, um mit gutem Vorbild voran zu gehen. Eine gewisse Spannung stellte sich bei den Organisatoren natürlich ein, da man nicht wusste ob alle Übungen und Stationen gut ankommen oder die Teilnehmer sich langweilen können. Schließlich musste man die beiden Tage auf sich zukommen lassen. Für zwei Tage war der Mehrzwecksaal in Brand dann fest im Griff der Theatergruppe und den interessierten Kindern und Jugendlichen. Nach der Begrüßung und der Kennenlern-Runde durch den Organisator des Workshops Markus König sollte die Scheu der Teilnehmer durch ein paar Aufwärmübungen genommen werden. Zuerst wurden im großen Stuhlkreis die „Ulkige Ulrike“ und die „heiße Kartoffel“ gespielt. Bei einer Mitmachgeschichte (Bergwanderung mit verschiedenen Aufgaben) sollten sich alle in die Erzählung versetzten und lernen, dass es wichtig ist, auch über sich selbst lachen zu können. Nach der Einteilung in altersgerechte Gruppen wurden die Kinder und Jugendliche unter der Betreuung von erfahrenen Schauspielern und Mitgliedern der Theatergruppe zu den verschiedenen Stationen geführt. Jede Station wurde mit einer Gruppe bestückt und im Umlauf wurde von Station zu Station gewechselt. Bei der Station „Bewegungsübungen“ wurde gezeigt, wie man sich z.B. bei unterschiedlichen Rollen richtig auf der Bühne bewegt. Bei den praktischen Übungen konnten die Teilnehmer versuchen, wie z.B. ein alter Mann oder eine alte Frau sich bewegt, wie man sich richtig auf der Bühne erschreckt oder wie man sich in verschiedenen Rollen richtig begrüßt. Bei den Rollenübungen konnten sich die Teilnehmer auf der richtigen Bühne in einer kleinen Geschichte an einfachen Rollen versuchen. Angefangen vom Vater-Mutter-Kind-Spiel der ganz kleinen Schauspielern bis zum StraßengangKonflikt bei den großen Teilnehmern waren die Möglichkeiten sehr groß sich darzustellen. Die Aufgaben und Übungen wurden hier mit Bravour gelöst. In der Maske konnten sich die Kinder und Jugendlichen nach Belieben verkleiden und anschließend schminken lassen. Weiterhin wurde an dieser Station der Umgang mit Requisiten geprobt, ohne dass hierzu gesprochen wurde. Hier zeigten die Teilnehmer sehr viel Kreativität und spornten sich gegenseitig an. Parallel zur Übung wurden alle Teilnehmer von Juli Drehobel, Fotografin und Mitglied der Theatergruppe Brand, professionell fotografiert. Diese Fotos sollen den Teilnehmern noch als Andenken überreicht werden. „Kennenlernrunde“ Bei der letzten Station durften alle Teilnehmer noch einmal ihre Kreativität „Stabpuppen“ unter Beweis stellen. Unter fachkundiger Anleitung wurden, in Bezug zum Puppentheater, Löffelpuppen gebastelt. Groß war die Begeisterung bei den kleinen Schauspielern, aber auch die größeren waren mit viel Kreativität dabei. Die Löffelpuppen durften die Kinder und Jugendlichen natürlich als Andenken mit nach Hause nehmen. Das Highlight für alle Kinder war natürlich die Vorführung für Eltern, Großeltern und Geschwister am Sonntagnachmittag, bei der sich ca. 70 Zuschauer im Saal versammelt hatten. Bereits am Vortag bekamen die Kinder Texte für Sketche mit nach Hause, die sie möglichst gut einstudieren sollten, damit am Sonntag bei der Aufführung alles reibungslos abläuft. Unter der Anleitung von „alten Hasen“ der Theatergruppe waren alle Kinder mit Feuereifer dabei, das Gelernte für die Bühne am Sonntagnachmittag einzustudieren und anschließend zu präsentieren. Trotz der kurzen Übungszeit waren alle Besucher überrascht und begeistert, wie schnell sich die Kinder und Jugendlichen für ihre Rollen vorbereitet hatten. Die Zuschauer honorierten die Leistungen bei den zumeist heiteren Sketche und Stücke mit reichlichem Applaus. Alle waren sich am Schluss einig, dass der Workshop eine tolle Erfahrung war und man eine Menge 46 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell übers Theater lernen konnte. Vielen Kindern wurde auch klar, dass auf der Bühne stehen und den Text aufsagen beim Theater nicht alles ist, sondern auch Mimik, Gestik und viele andere kleine Dinge, die der Zuschauer vielleicht gar nicht so wahrnimmt, eine große Rolle spielen. Die Organisatoren und die Helfer waren erleichtert über den sehr positiven Verlauf und zugleich erschöpft von den beiden anstrengenden aber erfolgreichen Tagen. Mit Hilfe eines Fragebogens wurde von den Teilnehmern noch ein Feedback gesammelt. Bewertet werden sollte jede einzelne Station und auch der Gesamteindruck des Workshops. Diese Bewertungen fielen bei allen Teilnehmern positiv aus. Die Frage, ob jemand bei einer Kinder- und Jugendgruppe mitmachen möchte wurde von 30 Teilnehmern mit Ja beantwortet. Somit stellte sich ein weiteres positives Problem ein. Ein Ziel des Workshops – Nachwuchs für die Theatergruppe zu finden – ist hiermit schon fast erreicht. Sicher wird die Anzahl der Interessierten noch bereinigt werden, denn Theaterspielen hat auch etwas mit Arbeit über einen gewissen Zeitraum zu tun. Und dazu gehört auch etwas Durchhaltevermögen. Das Organisationsteam um Jochen Erhardt und Markus König wird die weitere Arbeit mit den Kindern noch abstimmen. Es wird wahrscheinlich mit zwei Gruppen gearbeitete werden um das breite Altersspektrum etwas zu entzerren. Für die größeren Teilnehmer wird es bereits bei zwei Benefiz-Theaterabenden am 15. und 16. März 2013 die Möglichkeit geben auf der Bühne entscheidend mitzuwirken. Weiterhin sind für das kommende Jahr ein Gastspiel auf einer Naturbühne und bei anderen Vereinen und eine Theaterfahrt geplant. Mit den kleineren Schauspielern wird man sich in größeren Abständen treffen und etwas in Richtung Puppentheater planen und ebenfalls eine Theaterfahrt zu einem Kinderstück machen. Bei der jährlichen Theatergruppenfeier soll ebenfalls allen die Möglichkeit gegeben werden ihr Können auf der Bühne unter Beweis zu stellen. Es müssen von den Verantwortlichen noch einigen Überlegungen gemacht werden, um die Kinder- und Jugendarbeit sinnvoll in die Theatergruppe Brand zu integrieren. Langfristiges Ziel wird sicherlich ein „richtiges“ Kinder- und Jugendstück sein und darauf soll hingearbeitet werden. Text: Markus König Fotos: Juli Drehobel (www.maijuniundich.de) weitere Fotos und Infos: www.theatergruppe-brand.de Hilfreiche Lektüre für das Workshopskript und die Übungen: „Drauflosspieltheater“ von Peter Thiesen erschienen im BELZ Verlag „ABC des Schauspielens“ von Gerhardt Ebert erschienen im Henschel-Verlag „Gruppe 4“ „Gruppenaufnahme“ „Das Denkmal“ Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 47 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Lehrgangswochenende in Oberwerrn Schon bei der Bezirksversammlung am späten Nachmittag des 5. Oktober in Oberwerrn zeigte sich eine außergewöhnliche Resonanz. Selten waren so viele Vertreter von Mitgliedsbühnen anwesend. Bei den Kursen war es nicht anders. Über 100 Theaterfreunde aus ganz Bayern waren nach Unterfranken gekommen. Märchenhaftes Schauspiel, Comedy und Kabarett, Schminken, Sprache, Toneffekte und Rollenarbeit waren die Kursthemen. Das Besondere war das Gesamtkonzept: Alle Kurse standen unter dem Thema Märchen. Es war spannend mitzuerleben, was die Referentinnen und Referenten aus dieser Vorgabe machten. Entsprechend vielseitig und überraschend war die Präsentation am Sonntagmittag. Foto D. Bausenwein: Die Junge Oberwerrner Bühne Foto W. Lehrl: Rollenarbeit Foto R. Baumann: Konrad im Kurs Comedy Die Junge Oberwerrner Bühne lieferte als Organisator eine Spitzenleistung ab. Unterbringung, Transfer, Verpflegung, Betreuung, Unterhaltung – alles war bestens geregelt und durchgeführt. Die Mitglieder der Bühne waren unermüdlich auf den Beinen, um freundlich und engagiert die Rundumversorgung der Teilnehmer und Referenten zu gewährleisten. Mit der Festscheune in Oberwerrn hatte die Theatergruppe den idealen Ort für das gemeinsame Mittagessen am Samstag und den bunten Abend ausgewählt. Er lag zentral und war mit wenigen Schritten von allen Lehrgangsorten aus bequem zu erreichen. Damit er für den Bunten Abend frei war, hatten die ansässigen Landwirte ihr Erntedankfest um eine Woche vorverlegt. Am Bunten Abend legten die Oberwerrner und einige befreundete Bühnen und Kabarettisten ein sehensund hörenswertes Programm hin. Die hervorragenden Kontakte zu anderen Theatergruppen, FaschingsGesellschaften und natürlich zur aus dem Fernsehen bekannten Fastnacht in Franken zahlten sich für das Publikum aus. Peter Kuhn moderierte den Abend nicht nur, er hatte auch Gereimtes vorbereitet, mit dem er witzig und souverän die Umbauphasen überbrückte. Wie immer bei den Lehrgangswochenenden nutzten die Teilnehmer ausgiebig die Gelegenheit, sich mit Theaterschaffenden anderer Bühnen auszutauschen. Das ist, neben den Kursen, eine äußerst wertvolle Quelle für Anregungen und Tipps. Das nächste Mal wird sie in Mespelbrunn sprudeln. Anfang Oktober 2013 wird dort die nächste Bezirksversammlung stattfinden. -Theater DAS BAUMANN Ziegelhüttener Str. 40 95326 Kulmbach [email protected] Tel. 09221 - 933 93 www.das-baumann.de 48 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 Foto R. Baumann: Susanne aus Maske Foto R. Baumann: Otti Schmelzer aus Schwappach Foto R. Baumann: Theresa aus Maske § Rechtsfragen Steuerliche Informationen für Vereine Gemeinnützige Vereine müssen einige steuerliche Vorschriften beachten, damit ihnen die Gemeinnützigkeit nicht entzogen wird und dadurch unter Umständen Steueransprüche gegen den Verein geltend gemacht werden. • Satzung In der Abgabenordnung sind eine Punkte festgelegt, die eine Satzung enthalten muss um überhaupt gemeinnützig werden zu können. Sollte eine dieser Punkte fehlen hat dies den Entzug der Gemeinnützigkeit zur Folge, wodurch eine steuerlich schlechtere Regelung zum Tragen kommen kann in Bezug auf das Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuergesetz. Sowie für die Fälle in denen Spendenbescheinigungen ausgestellt werden sollen. Hier sechs Paragraphen, die aus steuerlichen Gründen notwendige Bestimmungen sind. Wo diese in der Satzung eingebaut sind spielt keine Rolle: §1 Der – Die - …(Körperschaft) mit Sitz in … verfolgt ausschließlich und unmittelbar - gemeinnützige – mildtätige – kirchliche- Zwecke (nicht verfolgte Zwecke streichen) im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Zweck der Körperschaft ist … (z.B. die Förderung von Kunst und Kultur, des Sports, Umweltschutz). Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch … (z.B. Unterhaltung einer Schule, Pflege des Liedgutes und des Chorgesanges, Förderung sportlicher Übungen und Leistungen). §2 Die Körperschaft ist selbstlos tätig; sie verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. §3 Mittel der Körperschaft dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus den Mitteln der Körperschaft. §4 Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. §5 Bei Auflösung oder Aufhebung der Körperschaft oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen der Körperschaft: 1. An – den – die – das - … (Bezeichnung einer juristischen Person des öffentlichen Rechts oder einer anderen steuerbegünstigten Körperschaft), - der – die – das – es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke zu verwenden hat Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 49 Rechtsfragen § Oder 2.An eine juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine andere steuerbegünstigte Körperschaft zwecks Verwendung für … (Angabe eines bestimmten gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecks, z.B. Förderung von Wissenschaft und Forschung, Erziehung, Volks- und Berufsbildung). • Steuerliche Freibeträge Im Einkommensteuergesetz gibt es zwei Freibeträge die für Vereine von Bedeutung sind. 1. § 3 Nr. 26 Einkommensteuergesetz Gesetzeswortlaut: Einnahmen aus nebenberuflicher Tätigkeit als Übungsleiter, Ausbilder, … aus nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeiten … im Auftrag einer … Einrichtung zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger … Zwecke bis zur Höhe von insgesamt 2.100 Euro im JAHR. … Es kommt hier darauf an, was als nebenberuflich anzusehen ist. Nebenberuflich ist jede Tätigkeit, die ihrer Art und ihrem – insbesondere auch zeitlichen – Umfang nach nicht als hauptberuflich anzusehen ist. Üblicherweise müssen diese also neben einem Vollzeitbeschäfitigungsverhältnis ausgeübt werden können. Es ist jedoch nicht Voraussetzung einen Hauptberuf zu haben. Es können somit auch Erwerbslose, Hausfrauen, Studenten und Rentner nebenberuflich tätig sein. Allerdings darf die nebenberufliche Tätigkeit nicht zugleich zu den Aufgaben des Hauptberufs gehören. 2. § 3 Nr. 26a Einkommensteuergesetz Gesetzeswortlaut: Einnahmen aus nebenberuflicher Tätigkeit im Dienste … Einrichtung zur Förderung gemeinnütziger, mildtätiger … Zwecke bis zur Höhe von insgesamt 500 Euro im JAHR. Die Steuerbefreiung ist ausgeschlossen, wenn für die Einnahmen au der Tätigkeit – ganz oder teilweise – eine Steuerbefreiung nach § 3 Nr. .. 26 … gewährt wird. Diese Regelung wird bei Vereinen überwiegend dazu genutzt, um den Vereinsvorständen eine Aufwandsvergütung zukommen zu lassen. Es müssen hier keine Aufwendungen entgegenstehen, sondern es kann einfach pauschal 500 Euro im Jahr an z.B. den Schatzmeister gezahlt werden. Dass dieser nebenberuflich tätig sein muss und wie das geht, habe ich oben beschrieben. Wichtig ! Diese sogenannte Ehrenamtspauschale muss allerdings durch die Satzung gedeckt sein. Ist in der Satzung nichts diesbezüglich geregelt oder hat der Vorstand nach der Satzung ehrenamtlich oder unentgeltlich tätig zu werden und es wird dann diese Ehrenamtspauschale bezahlt, dann verstößt 50 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 § Rechtsfragen der Verein gegen das Gebot, sämtliche Mittel selbstlos für steuerbegünstigte Zwecke zu verwenden. Es droht dann die Aberkennung der Gemeinnützigkeit. Es ist daher zwingend eine Regelung in die Satzung aufzunehmen. • Spenden Immer wieder ein heißes Eisen sind Spenden. Hier gibt es nun seit kurzem wieder einen neuen Vordruck von der Finanzverwaltung, welcher auch so verwendet werden muss. Es gibt hier also keinerlei Spielraum. Hier kurz der Link vom Finanzamt, bei dem das Musterformular heruntergeladen werden kann. http://www.finanzamt.bayern.de/Informationen/Formulare/Weitere_Themen_A_bis_Z/Spenden/default.ph p?f=rosenheim&c=n&d=x&t=x#Vereine Es kommt bei Vereinen immer wieder vor, dass einfach Spendenbelege ausgestellt werden für den Verzicht auf Aufwandsersatz. Hierbei ist zu beachten, dass einem dieser Aufwandsersatz rechtlich auch zugestanden hat. Ist dies nicht der Fall, ist die Spendenbescheinigung unzulässig. Dies hat dann aber lediglich Folgen für den Verein und/oder Vereinsvorstand. Die Haftung ist auf 30% den Spendenwertes festgelegt. Sollte der Verein für den Schaden nicht aufkommen können, da seine Mittel zu gering sind, haftet derjenige, der die Spendenbescheinigung unterzeichnet hat. Ich denke, dass dies die Hauptproblemfelder bei Vereinen sind. Natürlich könnte man jetzt noch das Feld der Löhne ansprechen, was ich aber vorerst unterlasse. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Marc-A. Braun Steuerberater Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Aprilausgabe ist der 15. Februar 2013 Berichte, Artikel und Bilder an: [email protected] Bayerischer Theaterspiegel 03/2012 - 51 52 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2012