HIGHLANDER: THE SOURCE - Highlander
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HIGHLANDER: THE SOURCE - Highlander
"HIGHLANDER: THE SOURCE" Drehbuch von Mario Zakall Basierend auf Charakteren von Gregory Widen & David Abramowitz 1. Fassung (2. Juli 2007) Highlander and its associated logos, names, characters and images are the trademarks and property of Davis/Panzer Productions, Rysher Entertainment, Gaumont Télévision, and Firestone Entertainment. This script has no commercial purpose. No copyright infringement is intended! Agency Name (if applicable) 123 Main Street 2nd Addr Line if Needed Anytown, ST 99999 (999) 555-1212 1 “HIGHLANDER: THE SOURCE” EINBLENDE: SCHWARZER BILDSCHIRM – ROTER TEXT METHOS (V.O.) Unsterbliche. Sie wandern seit Anbeginn der Zeit unter den Menschen, verstrickt in einen ewigen Kampf ums Überleben und um das Schicksal der Welt. Woher kommen sie? Was ist der Grund für ihre Existenz? Der Legende nach sind die Antworten nur in der Quelle zu finden. Bringt sie Tod… oder Erlösung? Niemand kannte die Wahrheit… bis heute. Der Queen Song „Princes of the Universe“ ertönt, während die Credits eingeblendet werden: Here we are, born to be kings We're the princes of the universe Here we belong, fighting to survive In a world with the darkest powers And here we are We're the princes of the universe Here we belong, fighting for survival We've come to be the rulers of your world I am immortal I have inside me blood of kings I have no rival No man can be my equal Take me to the future of your world 2 EXT. WELTRAUM – ERDE Wir tauchen durch ein Meer aus Sternen und schweben auf den bläulichen Planeten zu. Mystische Klänge im Hintergrund, während wir in die Atmosphäre des Planeten eindringen und dicke Wolken durchdringen. EXT. NEW YORK CITY – NACHT Die nächtliche Skyline von New York. Zahlreiche Wolkenkratzer und Neonlichter zieren die Umgebung. Text-Einblendung: New York City - 2012 Ein Gewitter herrscht über der Stadt. Wir hören ein Rauschen. 3 RADIOSPRECHER (V.O.) Ich hoffe, dass ihr mich da draußen noch hören könnt! Leider gab es in den letzten Tagen immer wieder Probleme mit jeglichen elektronischen Transmissionen… und das in den gesamten USA. Verschiedene Experten haben sich nun zu Wort gemeldet und führen die Geschehnisse auf eigenartige Planeten- und Sternenkonstellationen in unserem Sonnensystem zurück. Seid ihr abergläubisch? Manche meinen, dass der Maya Kalender der Wahrheit entsprechen könnte und sagen bereits das Ende unserer Welt und den Beginn eines neuen Zeitalters voraus … Also Leute, ruft an und sagt mir eure Meinung! INT. NEW YORK CITY - MADISON SQUARE GARDEN Ein hitziges Eishockeyspiel vor vollem Haus. Die New York Rangers gegen die Edmonton Oilers. Die Menschenmenge tobt und jubelt ihrem Team zu, während wie durch die ausverkaufte Halle schweben. Wir fokussieren einen männlichen Beobachter des Spiels. 4 Jung und attraktiv, mit kurzen braunen Haaren und dunklen Augen. Er trägt einen langen, schwarzen Ledermantel. Die Leute um ihn herum sind von dem Spiel gefesselt und jubeln, doch er sitzt still da und wirkt beunruhigt. Er tippt der blonden Frau neben ihm auf die Schulter und flüstert ihr etwas zu, bevor er sich erhebt und in Richtung Ausgang marschiert. INT. MADISON SQUARE GARDEN – TIEFGARAGE Mit den Händen in den Manteltaschen und mit gebeugtem Haupt geht er schnellen Schrittes zu seinem schwarzen Ford und steigt ein. INT. MADISON SQUARE GARDEN – TIEFGARAGE – FORD Der Mann lehnt sich einen Augenblick mit geschlossenen Augen im Sitz des Wagens zurück und atmet tief durch. Plötzlich hört man ein beschmutztes, lautes Flüstern und hohlen Donner. Der Buzz. Nur seltsamer und intensiver als gewöhnlich. Er reißt die Augen auf, schnallt sich hektisch an und dreht den Schlüssel um… doch das Auto springt nicht an. Er versucht es erneut. Nichts. Die Beleuchtung der Tiefgarage beginnt auf einmal nacheinander wie aus heiterem Himmel auszugehen. Der Mann schwenkt seinen nervösen, wachsamen Blick nach links und rechts, doch es ist nichts zu sehen, außer Dunkelheit. Langsam schnallt er sich wieder ab und steigt aus. 5 INT. MADISON SQUARE GARDEN – TIEFGARAGE Der Mann schließt die Tür seines Wagens behutsam und entfernt sich dann ein paar Schritte. Er schielt angestrengt in die Dunkelheit des weitläufigen Raums. MANN Hallo?! Ist jemand hier?! Ist wohl ein Stromausfall… Keine Antwort. Nichts zu sehen oder zu hören. Doch dann wird die Totenstille wieder gebrochen. Ein kräftiger Windstoß durchwirbelt den Mantel und das Haar des Mannes. Elektrische Ladungen zucken quer durch die Tiefgarage und zerstören Teile der geparkten Autos. Er wird von einem unglaublich hellen Licht umschlossen und die Blitze beginnen sich an ihn zu schmiegen, wodurch er schmerzerfüllt aufschreit. EXT. LONDON – HAUS - TAG Ein schwarzer BMW parkt vor einem eleganten, weißen Altbau. Die Fahrertür öffnet sich und neben zwei Beinen kommt auch ein brauner Gehstock ins Freie. INT. HAUS – ARBEITSZIMMER - TAG Ein geschmackvolles und teueres eingerichtetes Zimmer, voll mit Bücherregalen, Landkarten und verschiedenen Antiquitäten. Bei einem Schreibtisch sitzt METHOS. Er trägt einen weißen Pullover mit blauen Jeans und ist in ein altes Buch vertieft. Hinter ihm sieht man den leicht bewölkten Himmel durch ein Fenster. Durch ein Klingeln wird er aus seiner Konzentration gerissen und löst seinen scharfen Blick langsam von den Buchseiten. 6 Man hört Schritte, die allmählich lauter werden und sich der geschlossenen Tür nähern. Schließlich betritt JOE DAWSON den Raum. DAWSON Schließt du gar nicht mehr ab? METHOS (grinst) Ich wusste ja, dass du kommst… Und für den Fall eines unangenehmen Gastes hab ich meinen inneren Alarm. Der Unsterbliche schließt das Buch und wirft es auf den Tisch. Dann erhebt er sich und nähert sich Joe mit den Händen in seinen Hosentaschen. DAWSON Wie geht’s dir? 7 METHOS Nun,… ich hab den Ärmelkanal Unterwasser durchlaufen. Hab für eine bestimmte Briefmarke einen Trip nach Kuala Lumpur eingelegt. Den Untergang des Römischen Reiches hab ich zu meinem Vergnügen neu verfasst und außerdem viel zu viel Zeit im Internet verbracht. Ich bin gelangweilt, Joe. Äußerst gelangweilt. DAWSON Und jetzt hast du mich zu deiner Unterhaltung herbestellt? METHOS So in der Art … Es ist etwas passiert, ich bin mir noch nicht sicher was es ist, aber es ist bedeutend. Es wird Zeit die anderen zu kontaktieren. Darum hab ich dich hergebeten. DAWSON Was ist mit MacLeod? Methos wendet sich ab und geht zum Fenster. METHOS MacLeod ist leider nicht mehr der Mann, der er einst war… trotzdem könnten wir ihn brauchen. DAWSON Ich kümmere mich darum. 8 INT. HOLZHÜTTE - DÄMMERUNG Ein knisterndes Feuer in einem Kamin. Langsam fährt die Kamera zurück. Wir befinden uns im Inneren einer spärlich eingerichteten Holzhütte. Auf einem kleinen Strohbett liegt ein schlafender Mann mit zerlumptem schwarzem Gewand. Er wirkt ausgebrannt und ungepflegt mit verfilzten Haaren bis zu den Schultern und einem Vollbart. Es ist DUNCAN MACLEOD. Er scheint zu träumen und es ertönt ein hohes Geräusch, als wir in die Gedanken von MacLeod eintauchen. In surrealen Bildern sehen wir: - TESSA NOEL, die in einer dunklen Gasse von einem Drogensüchtigen erschossen wird - RICHIE RYAN, der von Duncan unter dämonischem Einfluss enthauptet wird - KATE DEVANEY, welche vor den Augen von Duncan durch abtrünnige Beobachter gefoltert und anschließend enthauptet wird. MacLeod reißt stöhnend die Augen auf und setzt sich prompt aufrecht hin. Seine suchenden Augen huschen durch die dunklen Ecken der Hütte, doch es ist nichts Bedrohliches zu erkennen. Nur die etwas instabile Holztür hat sich geöffnet und schlägt durch den durchziehenden Wind ab und zu gegen die Wand. Seine schwere Atmung beruhigt sich langsam und er wischt sich mit gesenktem Kopf den Schweiß von der Stirn. Er geht hinüber zum Feuer um sich zu wärmen. Oberhalb des Kamins liegen ein paar Erinnerungsstücke und etwas höher an der Wand hängt ein Masamune Katana. FLASHBACK: EXT. UNGARN – SCHLOSS – TAG Die Kamera fliegt über die grüne, weitläufige Landschaft Ungarns auf ein Schloss zu. 9 Text-Einblendung: Budapest – 1632 INT- SCHLOSS – TAG Es klopft an einer Holztür, die kurz darauf geöffnet wird. Duncan tritt mit einem Lächeln ein. DUNCAN Connor! CONNOR MACLEOD steht vor einem großen, runden Fenster und dreht sich zu seinem Schüler um. 10 CONNOR Duncan! Du hast den letzten Test bestanden, gut gemacht! DUNCAN Aye, es war unglaublich, Connor! Ich habe die Energie dieses Adlers wirklich gespürt… CONNOR Das ist gut! Du hast den nächsten Schritt in die richtige Richtung getan. DUNCAN Doch frage ich mich immer noch was der Grund ist für all diese… Magie? 11 CONNOR Warum geht die Sonne auf? Warum sind wir anders als die anderen Menschen? Versuche nicht den Grund für einen strahlenden Himmel zu ergründen, genieße ihn einfach… (lacht) Komm, genügend Training für heute. Ich zeige dir die Stadt! INT. HOLZHÜTTE – DÄMMERUNG Während Duncan nachdenklich am Kaminfeuer sitzt, kommt eine weiße Hand vorsichtig ins Bild und will seine Schulter berühren. Plötzlich ergreift er sie, zieht sie an sich heran und holt ein Messer hervor, welches er einem älteren Mann an die Kehle hält – Joe Dawson. MacLeod erkennt ihn, seine Aggression verschwindet und er entfernt das Messer. Der Beobachter legt die Kapuze seiner braunen Jacke ab. DAWSON Ich bin schon freundlicher begrüßt worden… DUNCAN Dawson… was machst du hier? DAWSON Ich komme um dich abzuholen, Mac. Wir brauchen deine Hilfe. DUNCAN Wir? DAWSON Ein paar deiner „Artgenossen“ sind da vielleicht auf eine heiße Spur gestoßen. Ich hab nicht viel Zeit. Draußen wartet ein Helikopter. 12 MacLeod setzt sich seufzend auf das Bett. DAWSON War gar nicht so einfach dich so schnell zu finden! Island… wie originell! DUNCAN Hier gibt es kaum Unsterbliche… Joe verschränkt die Hände auf seinem Rücken und sieht sich etwas in der Hütte um. DAWSON Und auch sonst kaum Menschen. DUNCAN Nach was sucht ihr? Muss ganz schön wichtig sein, wenn du mich hier draußen aufsuchst… DAWSON Ich weiß nicht, ob du über die seltsamen Sternenkonstellationen Bescheid weißt, aber wir glauben, dass der Grund dafür… die Quelle ist. DUNCAN Die Quelle, ja? Ihr verschwendet eure Zeit, sie ist ein Mythos. DAWSON Ach wirklich? Joe holt ein Foto aus seiner Jackentasche und wirft es MacLeod in den Schoß. Es zeigt eine unbekannte, junge Frau mit langem braunem Haar und schlanker Figur. Duncan scheint sie zu kennen. DAWSON Tja, Sie sieht das anders. DUNCAN Wo ist Sie? 13 DAWSON Dort, wo es mit dem Helikopter hingeht… Duncan starrt noch mal auf das Bild und Joe nickt ihm freundlich zu. EXT. ISLAND – HOLZHÜTTE – DÄMMERUNG Die Beiden treten aus der Hütte, welche am Fuß eines Berges direkt an der isländischen Küste steht, ins Freie. Der Helikopter wartet startbereit ein paar Meter entfernt. Während Dawson bereits voraus geht entdeckt MacLeod einen Polarfuchs auf einem Felsen. Weißes Fell, eisblaue Augen. Sie starren sich für einen Moment an, ehe der Fuchs sich abwendet und zu einer kleinen Höhle im Berg trabt. Duncan starrt ihm mit nachdenklichem Blick kurz hinterher und folgt dann seinem Freund zum Helikopter. Joe gibt dem Piloten das Zeichen und sie heben ab. INT. HELIKOPTER – DÄMMERUNG MacLeod sitzt im Hubschrauber hinter Dawson und dem Piloten. DUNCAN Also, wohin fliegen wir? DAWSON Es geht erstmal nach Prag. Duncan blickt aus dem Fenster auf die Weite des Ozeans. Wieder ist ein lautes, hohes Geräusch zu hören als wir in seine Gedanken eintauchen. FLASHBACK: EXT. SCHOTTLAND – TAG Wir gleiten weiter über den Ozean, nur die Tageszeit scheint sich geändert zu haben, denn es herrscht strahlender Sonnenschein. Die Kamera fliegt weiter und erreicht die schottische Westküste. Text-Einblendung: Schottland – 2009 14 Nach einem kurzen Flug über die Highlands erreichen wir schließlich Glasgow. INT. HAUS – SCHLAFZIMMER - TAG Im Schlafzimmer eines Hauses steht die attraktive Frau von dem Foto vor einem Spiegel. Sie trägt ein rotes Kleid und versucht sich vergeblich eine goldene Kette um den Hals zu befestigen. Duncan erscheint hinter ihr und hilft ihr den Schmuck anzulegen. DUNCAN Komm, lass mich das machen. FRAU Darf Mrs. MacLeod denn nicht nervös sein? DUNCAN Doch natürlich. Ich bin es auch. Sie umarmen und küssen sich leidenschaftlich. 15 INT. SCHLAFZIMMER – NACHT Die Beiden liegen friedlich schlafend im Bett, als die Frau plötzlich schreiend aufwacht. Sie schwitzt am ganzen Körper. Duncan wird dadurch auch aus dem Schlaf gerissen. DUNCAN Was ist denn los? FRAU Sie werden immer schlimmer, Duncan. Die Alpträume… DUNCAN Anna, dir wird nichts geschehen. Ich verspreche es! INT. WOHNZIMMER – TAG MacLeod betritt das Apartment, wo ihn ANNA bereits mit gepackten Koffern erwartet. ANNA Ich werde gehen … Ich… kann nicht länger bei dir bleiben, Duncan. DUNCAN Wieso? ANNA Die Alpträume…, ich halte es nicht mehr aus. Ich werde versuchen Hilfe zu finden. Das ist das Beste für uns beide. DUNCAN Aber ich kann dir helfen! Gemeinsam können wir eine Lösung finden! ANNA Nein, das können wir nicht… (Echo) Das können wir nicht. 16 EXT. KLOSTER – DÄMMERUNG Zurück in der Gegenwart. Ein altes Kloster irgendwo in den Bergen, umgeben von dichten Wäldern. Ein schwarzer Mann, Mitte 30 mit Glatze und sportlicher Statur, kommt aus dem Nebel hervor. Er trägt leichtes, dunkelgraues Gewand mit Kapuze. Es ist KAHEGA. Er sieht sich kurz um und nähert sich dann schnellen Schrittes dem Eingang des Klosters. INT. KLOSTER – SAAL Das große Doppeltor öffnet sich und Kahega tritt ein. In dem großen Saal, welcher nur spärlich von Kerzenleuchtern an den Wänden beleuchtet wird, empfangen ihn bereits ein paar ältere Mönche. Auf ihren Kutten ist das Bildnis eines weißen Auges eingenäht. 17 MÖNCH Ihr seid zäher als wir dachten, Unsterblicher. Und Ihr habt die letzte Aufgabe erfüllt. Nun werden wir Euch in das Geheimnis einweihen… Kahega nimmt seine Kapuze ab und verbeugt sich als dankende Geste. Als er sich wieder aufrichtet steht plötzlich eine mysteriöse Gestalt, mit weißem Anzug, hinter ihm und an den veränderten Blicken der Mönche erkennt der Unsterbliche die Gefahr. Prompt wirbelt er herum, zieht dabei sein Schwert und führt einen wuchtigen Hieb aus. Doch die Gestalt hält sein Sarazenenschwert mit beiden Händen fest. Kahegas Augen weiten sich und er geht sichtlich überrascht einen Schritt zurück, wodurch die Schwertklinge wieder aus den blutigen Händen seines Gegenübers gleitet. Die Wunden heilen sofort. KAHEGA Ich hätte dich spüren sollen…? Schweigend und mit emotionsloser Miene zieht die Gestalt elegant ein Samuraischwert und wir erkennen den Mann nun – es ist der aus der Tiefgarage. Nur wirkt er reifer, stärker und kaltblütig. Wir nennen ihn Stranger. KAHEGA Dies ist heiliger Boden! Der Mann geht in Kampfstellung. 18 STRANGER Spielt keine Rolle. Er holt zum Schlag aus, das Bild verfinstert sich und man hört das Klirren der Schwerter. EXT. PRAG – BAR – NACHT Ein silberner Audi fährt vor einem kleinen Lokal in der Prager Innenstadt vor. Joe und Duncan steigen aus und betreten die Bar. MacLeod hat nun kurze Haare und sein Vollbart hat sich zu einem Dreitagebart reduziert. Die zerlumpten Klamotten hat er gegen einen langen, braunen Ledermantel und eine schwarze Hose getauscht. INT. PRAG – BAR – NACHT Es ist eine kleine, gemütliche Kneipe. Im Hintergrund hört man Blues Musik. Bis auf den Barkeeper sind an einem Tisch in der Mitte nur 3 Gäste anwesend: REGGIE, ein junger blondhaariger Mann mit Jeans und Jeansjacke, der sich gerade einen großen Schluck Bier genehmigt. Er hat eine Tasche bei sich, aus der ein Laptop herausschielt. GIOVANNI, ein bärtiger Mann in den 50ern mit schütterem, dunklem Haar und schwarzer Kleidung. Er trägt ein Kreuz um den Hals, an dem er mit den Fingern spielt. Und zu guter Letzt… Anna. 19 Duncan und Joe gesellen sich zu ihnen. GIOVANNI Joe… wir haben uns schon gefragt wo du bleibst. DAWSON Ich musste noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen, entschuldigt. GIOVANNI (sieht zu Duncan) Wer ist das? DAWSON Verstärkung… Reggie erhebt sich und schüttelt MacLeod ehrfurchtvoll die Hand. REGGIE Duncan MacLeod vom Clan der MacLeod, richtig? Ist mir eine Ehre! 20 DUNCAN Setz dich wieder, Junge, ich bin nicht der Papst. GIOVANNI Ahh… der Highlander. Schön Sie bei uns zu haben. Reggie aktiviert seinen Laptop und lässt dann den Blick kurz durch den Raum schweifen. REGGIE Wo ist-? Auf einmal ein Geräusch – der Buzz. Durch die Glaswand sehen wir wie draußen ein Motorrad parkt. Der Fahrer, in schwarzem Leder gekleidet, steigt ab und entfernt seinen Helm – es ist Methos. Er kommt herein und geht lässig zum Tisch der anderen. GIOVANNI (flüstert) Wenn man vom Teufel spricht… REGGIE (mustert Methos’ Outfit) Du hast deinen Look aber ganz schön verändert, Methos. METHOS (trocken) Die Welt hat sich verändert, Reggie… (sieht zu Duncan) MacLeod… gut, dass du hier bist. DUNCAN Es ist lange her… Reggie beginnt blitzschnell auf der Tastatur des Laptops zu tippen. 21 REGGIE Ok, let’s rock … Ich spüre Kahega über das GPS auf. Es öffnet sich ein Programm mit einer kleinen Satelliten Animation und einer Karte von Europa. Nach ein paar Sekunden wird näher herangezoomt und ein roter Punkt leuchtet in der Nähe von Rumänien auf. REGGIE Ich hab ihn! Das Signal ist ziemlich eindeutig… DAWSON In dieser Gegend ist nicht viel außer Wildnis. Dürfte uns nicht schwer fallen dort etwas Auffallendes zu finden. BARKEEPER Hey! Seht euch das an! Der Barkeeper hat die Musik abgestellt und dreht die Nachrichtensendung im Fernsehen lauter. REPORTERIN Guten Abend! Soeben erreichte uns eine Eilmeldung… ein gewaltiges Erdbeben erschütterte wie aus dem Nichts den südöstlichen Teil Rumäniens. Noch gibt es keine genauen Informationen zu den entstandenen Schäden und zur Anzahl von möglichen Todesopfern… Die Gruppe wirft sich fragende Blicke zu. Duncan hat allerdings weniger auf den Beitrag und mehr auf Anna geachtet. EXT. PRAG – BAR – NACHT Sie verlassen das Lokal und bilden einen Kreis. 22 GIOVANNI Also schön, ich fahre mit Reggie. Wir folgen dem Signal von Kahega auf direktem Weg… Methos setzt sich auf sein Motorrad, Reggie steigt mit Giovanni in seinen weißen Honda und Anna sowie Duncan fahren hinten bei Joe mit. INT. JOES AUTO – TAG Die Gruppe ist bereits einige Stunden unterwegs. Joe sitzt am Steuer und konzentriert sich auf die einsame Straße, während Duncan neben Anna auf dem Rücksitz sitzt. ANNA (sanft) Warum bist du hier? DUNCAN Ich wollte dich sehen … Und du? ANNA Du weißt wieso… DUNCAN Oh… ich dachte du hättest schon jemanden gefunden, mit dem du deine Kinder haben kannst … Stattdessen jagst du einem Hirngespinst hinterher. 23 ANNA Es sind nicht bloß Alpträume, Duncan. Ich habe Visionen… und bis jetzt hat sich auch alles bewahrheitet. Es ist kein Zufall, dass du hier bist! DUNCAN Du hast Recht. Ich bin gekommen, um dich davon abzuhalten! ANNA Aber ich bin dazu bestimmt diese Reise zu machen, genau wie du! (Duncan schüttelt den Kopf) Ich habe dich damals nicht verlassen, weil ich die Kinder von irgendjemandem haben wollte….du hast mir alles bedeutet, aber ich… musste fort. DAWSON Also schön… Duncan und Anna sehen nach vorne. Die Wagen sind vor einem bewaldeten Berg, an dem keine Straße hinauf führt, zum Stillstand gekommen. 24 DAWSON Ab hier müssen wir zu Fuß gehen. EXT. BERG – TAG Die steile Wanderung ist besonders für Dawson mit seinem lädierten Bein anstrengend. MacLeod unterstützt ihn. DAWSON Ich bin froh, dass du mitkommst, Mac. DUNCAN Es ist nur wegen Anna und dir. Nicht wegen der Quelle… DAWSON (lacht) Weißt du, um dir die Wahrheit zu sagen, ich hab immer fest daran geglaubt, dass du der Eine sein wirst… und daran hat sich bis heute auch nichts geändert! EXT. KLOSTER – TAG Die Gruppe lässt den Berg und den Wald hinter sich und erreicht schließlich das Kloster. Ein Funkeln in Reggies Augen. REGGIE Da ist es! GIOVANNI Wartet… könnt ihr etwas spüren? Allgemeines Kopfschütteln. METHOS (ahnend) Kahega… 25 Sie sprinten zum Tor. Reggie als Erster. INT. KLOSTER – SAAL - TAG Das Tor wird von Reggie aufgestoßen und wir finden die Halle verwüstet vor. Holzbänke sind gespalten, Statuen liegen zertrümmert umher. Die Gruppe tritt vorsichtig ein und die Unsterblichen, bis auf Giovanni, ziehen wachsam ihre Schwerter, während Anna im Hintergrund bleibt. GIOVANNI Was in Gottes Namen ist hier passiert? REGGIE Kahega?! Etwas weiter hinten entdecken sie dann die Leichen der Mönche und den kopflosen Körper von Kahega, der noch sein Sarazenenschwert in der Hand hält. Reggie läuft zu ihm und sinkt fassungslos zu Boden. REGGIE Oh nein. Nein! Wie ist das möglich…? GIOVANNI (schockiert) Heiliger Boden… METHOS Und ich dachte nichts könnte mich noch überraschen. DAWSON Ich denke, das könnte vielleicht der Auslöser für das Erdbeben gewesen sein. Erinnert mich an die Geschichte von Pompeji… 26 METHOS Vielleicht. REGGIE Wer von uns würde so etwas tun und gegen die Regeln verstoßen?! DUNCAN Eigentlich ist es nur Tradition… wir haben uns daran gehalten, weil die anderen vor uns es auch schon immer getan haben. GIOVANNI Aus gutem Grund… das Blutvergießen auf heiligem Boden ist ein furchtbares Verbrechen! DUNCAN Und doch kann es die Verbrecher nicht ewig davon abhalten es zu tun. Es gab keine schrecklichen Konsequenzen, das Erdbeben muss damit nichts zu tun haben. Bloß ein Zufall… 27 ANNA Seht! (einer der Mönche atmet noch) Er lebt… Alle bilden prompt einen Kreis um den Mönch, der blutend am Boden liegt und wohl seine letzten Atemzüge macht. Reggie beugt sich über ihn. REGGIE (eindringlich) Was ist passiert? Bitte hört mich an! Wer hat das getan?! MÖNCH (röchelnd) Unsterbliche… der Unsterbliche… REGGIE Wer? MÖNCH Er ist… der Vorbote… der… Apokalypse… er bringt… dadas… Der Mönch stirbt und es herrscht Ratlosigkeit und Schweigen in der Gruppe. Methos bemerkt dann das weiße Auge auf der Kutte des Mönchs. METHOS Das weiße Auge… GIOVANNI Was? 28 METHOS Ein alter, fanatischer Orden, der sich vor langer Zeit von den Beobachtern abgespaltet haben soll. Sie waren überzeugt von der Legende der Quelle… und haben sich darauf vorbereitet den Untergang der Welt zu verhindern. Ich glaube, hier sind wir richtig… DAWSON Komisch ist nur… ich sehe keine Schriften oder Aufzeichnungen… und Türen auch nicht. Der Saal scheint der einzige Raum des Klosters zu sein. Sie teilen sich auf und beginnen alles genau abzusuchen, während Giovanni noch mit der Hand ein Kreuz in die Luft malt und leise für die Toten auf Lateinisch betet. GIOVANNI (flüstert) E nomine patri et filii et spiritus sancti. Amen. Während Anna wie in Trance an einer Wand entlanggeht, kommt Duncan zu ihr. DUNCAN Anna, lass uns gehen. Das hier hat keinen Sinn. ANNA Es ist noch nicht vorbei, Duncan. Wir müssen weitergehen… DUNCAN Weitergehen, wohin? Es kann nur einen geben, die Quelle, die Zusammenkunft… alles eine Lüge. 29 Methos hat die Diskussion der beiden beobachtet und schaltet sich in das Gespräch ein. METHOS Vielleicht hast du Recht, MacLeod … Vielleicht ist alles nur eine Geschichte, die wir erfunden haben, um uns besser zu fühlen… und dem endlosen Töten einen Sinn zu geben… aber wir haben jetzt die Möglichkeit die Wahrheit herauszufinden! DUNCAN Wie? METHOS Wir folgen unserem Instinkt… In diesem Augenblick bleibt Anna stehen und zieht einen Kerzenleuchter nach unten, woraufhin sich ein Teil der Wand öffnet. Methos nickt Duncan grinsend zu. Die anderen kommen zu ihnen und sie treten in den dunklen Gang. INT. KLOSTER - DUNKLER KORRIDOR Die Gruppe erreicht das Ende der Treppe und einen dunklen Korridor. Die Wände sind blau und mit seltsamen Figuren verziert. REGGIE Na das ist doch schon mal was… Nach ein paar Metern wird ihnen der Weg von einer Wand versperrt. Die Umrisse einer Tür sind zu erkennen, jedoch kein Hebel oder Ähnliches. Darüber ist lateinische Schrift. DAWSON Was bedeutet das? DUNCAN (liest vor) Potest esse unus. 30 METHOS (übersetzt) Es kann nur einen geben… ANNA (setzt fort) … der die Quelle berührt. Die Anderen werfen Anna fragende Blicke zu. GIOVANNI Wie kommen wir rein? Methos lässt seine Hand feinfühlig über die steinige Oberfläche der vermeintlichen Tür gleiten. Etwa in der Mitte entdeckt er dann eine schmale Öffnung. METHOS Hmm. Er zieht sein Ivanhoe Ritterschwert und führt die Klinge in den Riss ein, doch er bleibt stecken und kann das Schwert auch nicht drehen, woraufhin er es enttäuscht wieder herauszieht. Duncan holt Connors Masamune Katana aus seinem Mantel hervor. Er steckt es hinein bis die gesamte Klinge in der Wand verschwindet. Totenstille und gespannte Gesichter. MacLeod dreht das Schwert nach links und man hört ein Klicken. Er zieht es raus und die Wand beginnt sich auseinander zu schieben. REGGIE (erstaunt) Ein… Zauberschwert. Anna lächelt und Joe legt die Stirn in Falten. DAWSON Es hat mal einem guten Mann gehört… GIOVANNI Gehen wir weiter. 31 INT. KLOSTER – GEHEIMER RAUM Ein kreisförmiger Raum, welcher in die gleiche geisterhafte Farbe gehüllt ist. In der Mitte ragt eine kleine, runde Steinsäule aus dem Boden, auf der sich eine rätselhafte Abbildung befindet. Eine seltsame Mischung aus Sternenkarte und antiker Kalender. Die Unsterblichen, Anna und Dawson stellen sich rundherum auf. Verdutzt mustern sie die Karte. REGGIE Ok… das übersteigt meine Kenntnisse, Leute. DAWSON (ironisch) Gut, dass wir einen Experten dabei haben. GIOVANNI Habt ihr so etwas Ähnliches schon gesehen? METHOS Nicht in 5000 Jahren… REGGIE Großartig. Anna geht ein paar Schritte näher an die Säule heran. ANNA Ich hab es gesehen… in meinen Träumen. DUNCAN Hast du da auch gesehen wie wir die Karte lesen? Sie starrt konzentriert auf die Karte. ANNA Ich brauche Zeit. METHOS Haben wir ja reichlich… 32 Während Anna vor der Säule steht und versucht hinter das Geheimnis der Karte zu kommen, setzen sich die anderen auf die Seite und rasten. Duncan und Joe sitzen direkt nebeneinander, etwas weiter weg hockt Giovanni und betet leise mit dem Kreuz in den Händen. Zwischen dem Priester und Reggie ist Methos, eine Flasche Bier trinkend und gemütlich die Beine ausgestreckt. Reggie hält sich beide Hände an den Kopf und wirkt verzweifelt, was MacLeod bemerkt. Er geht hinüber und gesellt sich zu ihm. REGGIE (flüstert) Das hätte nicht passieren dürfen… DUNCAN Wie gut kanntest du, Kahega? REGGIE Er war mein Partner. Wir haben vor ein paar Jahren begonnen nach einem Weg zu suchen, um die Quelle zu finden. Erst jetzt konnten wir Kontakt zu diesem Orden herstellen … Und er war mein Freund. DUNCAN (nickt verständnisvoll) So etwas ist selten zu finden, vor allem für uns. REGGIE Ich hätte mit ihm gehen sollen… 33 DUNCAN Du kannst den Tod anderer aber nicht immer verhindern, er ist Teil des menschlichen Lebens. Du wirst lernen es zu aktzeptieren. Das ist der Fluch unserer Existenz… REGGIE Ja, ich weiß … Ich hab zwar mit Marylin Monroe geschlafen und mit Elvis Partys gefeiert, aber wenn ich mich hier so umsehe… dann fühle ich mich ein bisschen wie ein Kind. DUNCAN (grinst) Warum bist du hier, Reggie? REGGIE Um die Wahrheit zu erfahren … Und du? DUNCAN Um etwas zu finden, das ich verlor… ANNA Duncan! MacLeod blickt sofort zu ihr auf. DUNCAN Hast du’s? Die Anderen erheben sich erwartungsvoll und Anna nickt. ANNA Afrika… wir müssen nach Afrika. 34 EXT. KLOSTER –DÄMMERUNG Die Gruppe, bis auf MacLeod und Anna, verlässt das Kloster, während die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verbluten. Joe holt sein Handy aus der Jackentasche. DAWSON Ich kümmere mich um den Transport, während wir zurückgehen… GIOVANNI Gut. INT. KLOSTER – DUNKLER KORRIDOR Duncan und Anna stehen in dem bläulichen Korridor eng beieinander und teilen einen intimen Moment. ANNA (sanft) Zeit sich zu entscheiden… DUNCAN Das habe ich bereits. Ich weiche nicht von deiner Seite, egal was passiert. 35 INT. HAUS – GÄNGE Die Kamera schwebt durch die dunklen Gänge eines Hauses. Auf dem silbernen Boden sieht man hin und wieder ein Symbol mit einem leicht verformten V – das Zeichen der Beobachter. Als wir uns einem geschlossenen Büro nähern vernimmt man leise eine männliche Stimme. INT. BEOBACHTER HQ – BÜRO Wir durchdringen die edle Holztür und der Blick auf das geräumige Büro wird frei. Es ist nur spärlich eingerichtet und viele Regale sind leer. Neben dem Schreibtisch stehen verpackte Kartons. Die raue Stimme gehört einem alten, grauhaarigen Mann. Er sitzt in seinem schwarzen Drehstuhl und telefoniert. MANN Die Maschine wird in etwa zwei Stunden für euch bereit stehen, alter Freund … Wir sind gerade dabei alles zusammenzupacken und sind damit endgültig aus dem Spiel. Jetzt liegt es an euch … Ihr solltet vorsichtig sein, Joe… nicht nur ihr seid auf der Jagd. 36 Er legt den weißen Telefonhörer auf und lehnt sich ausatmend in dem Stuhl zurück. EXT. STRAßE – DÄMMERUNG Die Gruppe steht im Hintergrund bei den Wagen und Joe klappt im Vordergrund gerade sein Handy zusammen, wonach er es wieder in die Jacke steckt. Er presst die Lippen zusammen und starrt einen Moment nachdenklich in die Luft. Dann dreht er sich zu den Anderen um. DAWSON Ok, es geht los! Wir haben ein Flugzeug. Giovanni, MacLeod und Anna steigen ein. Reggie wirkt leicht nervös und wendet sich an Dawson. REGGIE Da unten herrscht doch ziemliches Chaos und die Grenze ist dicht, da wo wir hinwollen. Wie kommen wir rüber? DAWSON Glück. Joe steigt ein und Reggie dreht sich zu Methos, der auf seinem Motorrad sitzt und den Helm in der Hand hält. REGGIE Naja… wir können doch nicht durch eine Explosion sterben, oder doch? METHOS Du etwa schon? REGGIE Noch nie versucht… METHOS (grinst) Behalte deinen Kopf einfach auf deinen Schultern… 37 Methos setzt sich seinen Helm auf und startet die Maschine. Reggie steigt mit verdutzter Miene in den Honda und sie fahren los. EXT. STARTBAHN – NACHT Sie erreichen die private Start- und Landebahn, wo auch schon das kleine Flugzeug bereitsteht. Alle steigen aus den Autos. DAWSON Alle an Bord! Giovanni, Reggie und Methos gehen zuerst. Duncan scheint etwas wahrzunehmen und hält inne. Die Motoren der Maschine laufen bereits und es ist ziemlich laut. ANNA Was ist denn?! DUNCAN (zögert, schüttelt den Kopf) Gar nichts… Sie betritt das Flugzeug. MacLeod wird von Joe am Arm gepackt. DAWSON (eindringlich) Wir müssen ab jetzt verdammt vorsichtig sein! Ich befürchte es droht nicht nur Gefahr außerhalb der Gruppe… sondern auch von innen. DUNCAN Mach dir um mich keine Sorgen, Joe. Die Beiden steigen als Letzte ein und der Pilot trifft die letzten Vorkehrungen für den Start. Wenig später heben sie ab und fliegen dem Nachthimmel entgegen. 38 EXT. FLUGZEUG – NACHT Das Flugzeug lässt das Festland erstmals hinter sich und erreicht das Mittelmeer. Die Kamera gleitet nach unten und taucht in die Dunkelheit des Wassers. FLASHBACK: EXT. OZEAN – NACHT Wir tauchen aus dem Dunkeln wieder auf und erkennen die funkelnde Wasseroberfläche des Ozeans. Der untere Teil eines Schiffes kommt ins Bild und die Kamera fährt weiter nach oben. Text-Einblendung: HMS Rosemarie – 1853 An Deck steht Kapitän Connor MacLeod. Neben ihm Duncan. Sie starren hinaus in die Nacht. DUNCAN Sie wollte einfach nicht auf mich hören. Ich wollte nicht kämpfen, aber Sie… ließ nicht locker. 39 CONNOR Du hast das Richtige getan, Duncan. Wenn sie deinen Weg kreuzen, dann töte sie. Wir sind nicht hier, um Freundschaften zu schließen. DUNCAN Aber… du bist mein Freund. CONNOR (grinst) Dann kannst du dich glücklich schätzen. Langsam steigt die Kamera wieder in den Himmel auf. EXT. FLUGZEUG – TAG Aus Nacht wird Tag und wir folgen dem Flugzeug. In der Ferne kann man bereits die afrikanische Küste entdecken. INT. FLUGZEUG – TAG Joe, Anna und Reggie schlafen. Methos starrt nachdenklich aus dem Fenster und Giovanni spielt behutsam mit dem Kreuz um seinen Hals, während er von Duncan beobachtet wird. DUNCAN Warum begibt sich ein Priester auf die Suche nach einem uralten Mythos? 40 GIOVANNI Ich bin hier für die Herrlichkeit Gottes, MacLeod … Man sagt, dass Gott zum Menschen wurde, sodass der Mensch zu Gott werden könnte. Und wir sind auf dem Weg zurück… Es gibt ein leichtes Rütteln. Reggie wird wach und reißt plötzlich die Augen auf. REGGIE MacLeod! Der Pilot steht hinter Duncan und holt mit einem Breitschwert in der Hand zum Schlag aus. MacLeod kann sich noch rechtzeitig ducken und die Klinge dringt in den oberen Teil des Sitzes ein. MacLeod springt auf und weicht zurück, um dem nächsten Schlag des Angreifers auszuweichen. Er zieht sein Katana und pariert einen Hieb des Piloten. Angespannt pressen sie ihre Klingen gegeneinander. Duncan gewinnt das Kräftemessen. Er stößt ihn zurück und greift an. Geschickt und schnell. Durch den Kampf werden auch Dawson und Anna wach. ANNA (überrascht) Duncan! Der Mann hat auf dem engen Raum Mühe die Attacken abzuwehren oder ihnen auszuweichen. MacLeod scheint kurz davor zu sein ihn zu entwaffnen. Doch der Pilot packt ihn und knallt seinen Kopf an die Wand. Das verschafft ihm etwas Zeit und er öffnet die Tür des Flugzeuges. Duncan greift wieder an, doch durch den starken Luftzug verfehlt er. Der Mann ergreift MacLeod und springt mit ihm zusammen aus dem Flugzeug. ANNA Nein! DAWSON Wir müssen hier raus! 41 METHOS Greift euch die Fallschirme… EXT. HIMMEL – TAG Duncan und der Pilot fliegen mit ihren Schwertern durch die Luft und bekämpfen sich im Flug weiter, während sie nach unten auf den Ozean zurasen. Rasante Musik im Hintergrund. MacLeod ist der bessere Kämpfer, aber unter diesen Umständen kann der Unbekannte das Duell offen halten. Sie wirbeln im Kreis herum, werden getrennt und fliegen wieder aufeinander zu, um einen Schlag zu landen. Die Oberfläche rückt immer näher. EXT. FLUGZEUG – TAG Methos und die Anderen springen mit Fallschirmen aus der Maschine und steuern auf die Küste zu. EXT. HIMMEL - TAG MacLeod landet einen Faustschlag, doch er wird gleichzeitig auch von der Klinge des Mannes durchbohrt. Sein Schrei hallt durch die Luft. Der Pilot beißt die Zähne zusammen und grinst dabei diabolisch. PILOT Es kann nur einen geben! Duncan umklammert die Schwertklinge und zieht sie mit einem festen Ruck aus seinem blutenden Bauch. Der Unbekannte ist davon überrascht und knapp bevor sie die Oberfläche des weiten Ozeans erreichen, vollführt der Highlander eine geschickte Drehung und enthauptet den Piloten. MacLeod und der kopflose Körper des Mannes landen mit großer Wucht im Wasser. Sekunden verstreichen. Dann taucht Duncan fest ausatmend auf. Der Himmel beginnt sich zu verfinstern. Donnergrollen. Er sieht erwartungsvoll nach oben. Kurz darauf wird er von einem Blitz getroffen. Und von einem weiteren. 42 Gigantische elektrische Ladungen bedecken die Wasseroberfläche und das Quickening lässt MacLeod ein paar Meter in die Luft steigen. EXT. AFRIKA – HAFEN – TAG Anna, Dawson und die Anderen landen mit den Fallschirmen auf einem alten Hafengelände an der afrikanischen Küste. Indes kommt MacLeod auch schon angeschwommen und Methos hilft ihm aus dem Wasser. Er ist durchnässt und erholt sich keuchend allmählich von dem Quickening. METHOS Guter Kampf, MacLeod! REGGIE Wie kam der Kerl denn dazu die Maschine zu fliegen, Joe? DAWSON Ich weiß es nicht… aber wir sind nicht die Einzigen, die noch im Spiel sind, soviel steht fest. Das wird noch ein heißer Tanz! GIOVANNI Die verfrühte Landung hat uns wohl ziemlich viel Zeit gekostet. Ich würde vorschlagen, wir besorgen uns so schnell wie möglich einen fahrbaren Untersatz und dann auf nach Süden… METHOS Guter Vorschlag… 43 Die Gruppe durchquert den Hafen und macht sich auf die Suche nach einem Transportmittel. Neben einem Lagerhaus stehen zwei hellblaue Jeeps, der Hintere ist frei und der Schlüssel steckt, während in dem Anderen ein schwarzer Mann am Steuer sitzt und wartend eine Zigarette raucht. Er dreht sich um, als Dawson, Duncan und Anna in den hintern Jeep einsteigen und den Motor anlaufen lassen. MANN Hey! Der Wagen ist bereits besetzt! METHOS (zieht sein Schwert) Und dieser hier? MANN Oh Shit! Der schwarze Mann ergreift die Flucht, während Methos, Reggie und Giovanni in seinen Jeep steigen. EXT. AFRIKA – STADT – TAG In der trockenen, heißen Umgebung fährt die Gruppe durch die kaum erkenntlichen, verstaubten Straßen einer Stadt. Windschiefe Bruchbuden. Keine Zivilisation. Es herrscht Armut. Ab und an sieht man einen Mann oder einen kleinen Jungen mit einem AK-47 Maschinengewehr in der Hand. 44 Ihre Kleidung ist schmutzig und abgenützt. Ihre Haut ist rau und aufgeschunden, ihre Blicke eiskalt. Die Überbleibsel eines kürzlichen Bürgerkrieges. EXT. AFRIKA – JEEP – TAG Wir fokussieren den hinteren Jeep, mit Joe am Steuer. Duncan sitzt neben ihm und Anna ist hinten. DAWSON Oh Junge, seht euch das an. Dieses Land macht mich fertig. Diese Not und Verzweiflung… DUNCAN Sich bekriegende Stämme, am Rand der Anarchie? Eine gleich bleibende Konstante, mein Freund. Ich hab es unzählige Male in den letzten Jahrhunderten gesehen… DAWSON Ein Hoch auf die Zivilisation. DUNCAN (nickt, lehnt sich nachdenklich zurück) Es war nicht immer so… ich erinnere mich an glorreichere Tage. DAWSON Und die werden wir auch wieder erleben, mein Freund. ANNA Es geht bald in den Dschungel… Die Kamera schwebt wieder nach oben und in der Ferne sehen wir das ungewisse Grün des großen Dschungels. 45 EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – DÄMMERUNG Es dämmert bereits und die Gruppe passiert auf einer leicht schlammigen Straße den Dschungel. Trommelmusik im Hintergrund. Von einer Sekunde auf die andere kommt plötzlich ein Sturm auf. Er wird immer heftiger und entwickelt sich zu einem Orkan. Bäume werden hin und hergebogen. DAWSON Was ist denn da los? Der Himmel verfinstert sich. Es beginnt dicke Hagelkörner zu regnen und durch den starken Wind fällt plötzlich ein Baum direkt vor den fahrenden Jeeps auf die Straße. Es kommt zur Kollision und sie sind gezwungen auszusteigen. Der Sturm durchwirbelt ihre Kleidung und ihr Haar. Sie rücken dicht zusammen und kneifen die Augen fest zusammen, während sie sich durch den Matsch weiterkämpfen. Duncan umschlingt Anna und Methos unterstützt Joe beim Kampf gegen die Natur. REGGIE Eine richtige Weltuntergangsstimmung, Leute! GIOVANNI Wir müssen dicht dran sein! Los weiter! Schließlich lassen sie etwas erschöpft einen Teil des Urwalds hinter sich. Ein altes Fußballstadion steht auf einem Feld, das zwischen dem nächsten Dschungelabschnitt liegt. Auf einmal ein lautes, aggressives Geräusch – der Buzz. Die Unsterblichen in der Gruppe fassen sich schmerzverzerrt an die Köpfe und gehen zu Boden. DAWSON Was ist los? Mac?! DUNCAN Keine Ahnung… es ist unglaublich stark! 46 METHOS Das Stadion… Sie rappeln sich auf und ziehen ihre Schwerter, während sie auf das Stadion zulaufen. DUNCAN (zu Joe und Anna) Ihr Beiden bleibt hier! EXT. AFRIKA – ALTES STADION – DÄMMERUNG MacLeod, Methos, Giovanni und Reggie treten, noch immer leicht benebelt, durch den Eingang einer Tribüne und überblicken das Stadion. Am Horizont blitzt und donnert es. Auf den anderen Tribünen sieht man ein paar andere Dutzend Männer und Frauen. Alle sind mit verschiedenen Schwertern bewaffnet und bereit für den Kampf. Die meisten tragen eine Waffe, ein paar aber auch Zwei. REGGIE Das kann doch nicht… METHOS Die Zusammenkunft…! Totenstille herrscht in der Arena, abgesehen von dem Sturm und dem Donner. Nahaufnahmen der Unsterblichen. Bei Duncan hört man den Klang eines schottischen Dudelsacks. Bei einem Afrikaner und einem Asiaten ertönt rhythmisches Trommeln. Dann ein tobender Kriegsschrei und sie stürmen auf dem Feld aufeinander zu. Es kommt zum Zusammenstoß. Schwerter prallen zusammen und es entwickeln sich schon bald zahlreiche Duelle eins gegen eins. Die Kämpfe sind wesentlich schneller und intensiver als bei Sterblichen. Immer wieder werden die Unsterblichen von ihren Gegnern verwundet, doch sie erholen sich rasch davon und fighten weiter. 47 Duncan wirkt etwas zögerlich und agiert eher passiv. Methos wird förmlich zum Sensenmann und wirbelt in einem Blutrausch, mit zusammengebissenen Zähnen, durch die Reihen. Reggie versucht sich eher vom Zentrum fern zu halten und seine Gegner aus der hektischen Menge zu locken. Giovanni ist in seiner Nähe und beschränkt sich hauptsächlich darauf unachtsame Unsterbliche, die in einem langen Duell verstrickt sind, von hinten direkt zu enthaupten. Schreie und das Klirren von Metall hallen durch die Arena. Die ersten Köpfe rollen und das Quickening schießt durch die Reihen der Gladiatoren, während das Kämpfen erbarmungslos weitergeht. Dramatische Musik spielt im Hintergrund und kurbelt die Spannung zusätzlich an. Reggie hat einen Kontrahenten bereits in die Knie gezwungen, aber er spielt noch etwas mit ihm und bringt ihm weitere Schnittwunden bei. Giovanni hechtet zu ihm und enthauptet seinen Gegner mit einem wuchtigen Hieb. REGGIE Warum tust du das?! 48 GIOVANNI (lächelt) Gott ist gnädig… Prompt wird er von Blitzen durchdrungen und reißt die Arme seitlich nach oben. Methos nimmt geschickt Kopf um Kopf, bevor er überhaupt wirklich vom Quickening übermannt werden kann. MacLeod bestreitet ein langes, offenes Duell. Doch er kann den Unsterblichen entwaffnen und zwingt ihn zu Boden. Er holt zum finalen Schlag aus, doch er schließt die Augen, bevor er letztlich zuschlägt und den Gegner enthauptet. Obwohl Giovanni herumwirbelt und bemerkt, dass Reggie von hinten angegriffen wird, schreitet er nicht ein und Reggie verliert dadurch seinen Kopf. Massive Quickening Ladungen zerstören große Teile der Tribünen und schleudern den Rasen sowie die Erde darunter durch die Luft. Zum Schluss sind nur noch Duncan, Methos und Giovanni am Leben. Sie sinken auf die Knie und werden vom Quickening umschlossen. Wir blicken über die Schulter des Strangers, der auf einer Tribüne steht und das Geschehen aus der Entfernung beobachtet hat. Er wendet sich ab und verschwindet aus dem Bild. Die Arena ist verwüstet. Rauchschwaden liegen in der Luft. Der Rasen ist rot von Blut. Kopf- und leblose Körper überall auf dem Feld verteilt. Im Hintergrund ist melodramatische Musik mit begleitendem Choralgesang zu hören, während Duncan, Methos und Giovanni sich in Zeitlupe durch das Schlachtfeld bewegen. Schließlich finden sie den Leichnam von Reggie. Seinen Säbel hält er immer noch in der Hand. METHOS Reggie… DUNCAN (leise) Ruhe in Frieden. 49 GIOVANNI Leider war sein Glaube nicht stark genug… Der Priester hat sein Kreuz fest umschlossen und wendet sich ab. Methos starrt ihm misstrauisch hinterher und sieht dann zu Duncan. EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – DÄMMERUNG Anna und Dawson blicken besorgt auf das demolierte Stadion und auf das Ungewitter darüber. Die drei Unsterblichen kommen dann wieder heraus und gehen zielstrebig auf sie zu. Giovanni zuerst. Duncan trägt Reggies Körper und Methos seinen Säbel. Annas Freude über das Wiedersehen von Duncan wandelt sich bald in Erschütterung wegen Reggies Tod. Sie begraben ihn neben einem Baum und markieren das Grab mit seinem Schwert. Die Anderen machen sich bereit aufzubrechen, während Anna noch nachdenklich am Grab sitzt. Duncan kommt dazu und fasst ihr tröstend an die Schulter. DUNCAN (sanft) Anna… wir müssen weiter. 50 Sie nickt nur und erhebt sich allmählich. Schweigend marschiert die Gruppe weiter. Während sie durch den dichten Dschungel gehen, wendet sich Methos an Giovanni und bricht die Stille. METHOS Du hast gesehen, wie Reggie starb, nicht wahr, Giovanni? GIOVANNI (nickt) Bedauerlicherweise musste ich es mit ansehen … Warum fragst du mich danach, Methos? METHOS Vielleicht hättest du etwas tun können… GIOVANNI Nichts hätte Reggies Schicksal ändern können. Es war Gottes Wille. Wir alle sind seine Diener… METHOS Ach wirklich? GIOVANNI Und seine Wege sind manchmal unergründlich… METHOS (wütend) Die Wege meines Schwerts nicht! Mal sehen, wie stark dein Glaube ist… Methos zieht blitzschnell sein Schwert und fügt Giovanni eine Schnittwunde am Oberkörper zu. Der Priester holt sein Renaissance Rapier aus der Scheide und geht in Kampfposition. Auch MacLeod greift sofort nach dem Katana in seinem Mantel. DUNCAN Methos! 51 In dem Moment kommt ein brauner Jeep auf dem holprigen Weg vorgefahren und hält direkt vor ihnen. Vier schwarze Männer, mit Gewehren und Pistolen bewaffnet, steigen aus und reden aggressiv in einer fremden Sprache auf die Gruppe ein. Giovanni senkt sein Schwert und Duncan hält beide Hände nach oben, während er sich langsam schützend vor Anna stellt. Methos wirft ihm einen kurzen Blick zu und schleudert dann sein Schwert überraschend in die Brust einer der Männer, der prompt zu Boden geht. GIOVANNI (streckt eine Hand nach vorne) Nein! Die anderen Drei eröffnen das Feuer. Giovanni und Methos werden zuerst getroffen. Dawson holt eine Pistole hervor, während MacLeod nach vorne hechtet und einen der Männer niederstreckt, bevor er selbst durchlöchert wird. Joe erschießt einen weiteren, dann stößt er Anna schützend zur Seite und zielt auf den letzten Mann. Sie schießen gleichzeitig, werden auch beide getroffen und gehen zu Boden. Das Bild wird schwarz. Aufblende. Duncan wacht stöhnend wieder auf. Man sieht Einschusslöcher und Blut an seiner Kleidung. Er wirbelt herum und entdeckt Anna, die neben dem röchelnden Joe kniet und verzweifelt über seinen Kopf streichelt. ANNA Duncan…! MacLeod robbt über den Boden zu ihnen. Indes erwachen auch Methos und Giovanni. Duncan ergreift Dawsons Hand und legt die andere auf seine Brust, wo er getroffen worden ist. DUNCAN Nein … Joe! Joes scheidender Blick legt sich auf Duncan. Er atmet schwer. 52 DAWSON MacLeod… du bist… mein bester Freund. DUNCAN Joe, du darfst nicht sterben…! Nicht so! DAWSON Es kann… nur einen geben. DUNCAN Das war niemals für mich bestimmt. DAWSON (lächelt schwach) Du wirst… mich nicht enttäuschen. DUNCAN (Tränen in den Augen) Du warst der Vater, der mich niemals aufgegeben hat… METHOS (flüstert) Vergib mir. 53 Joe macht seinen letzten Atemzug. Duncan schließt seine Augen mit den Fingern und sein Kopf sinkt auf Dawsons Brust. Traurige Musik im Hintergrund. Die Kamera schwebt langsam zurück. EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – NACHT Methos und Giovanni sitzen um ein knisterndes Lagerfeuer. MacLeod ist etwas abseits bei einem Baum und Anna geht zu ihm. ANNA (sanft) Ich weiß, was dir Joe bedeutet hat, Duncan … Es tut mir so leid! Sekunden verstreichen in Stille. DUNCAN Mein ganzes Leben hab ich die Leute, die ich liebe, sterben sehen … Die Frauen, die ich geliebt habe… Tessa, Kate… sie sind alle tot … Ich hab mir immer wieder gesagt: Ich bin unsterblich. Es ist der Preis, den ich zahle… (Anna hört aufmerksam zu) Aber im Inneren… hab ich immer daran geglaubt, dass ich eines Tages wissen würde, warum ich in den letzten 400 Jahren… andere Menschen enthauptet habe, um zu überleben! Verstehst du… ich würde wissen warum ich bin was ich bin! Anna legt eine Hand auf seine Wange und er schließt die Augen, während die Hand küsst. Sie beginnen sich leidenschaftlich zu lieben, untermalt mit ebenso gefühlvoller Musik. 54 Wenig später. Duncan und Anna schlafen beisammen unter dem Baum. Giovanni ist auch eingenickt, während Methos noch immer wach ist und nachdenklich in das Lagerfeuer starrt. Die Kamera ist auf Bodenhöhe und schwarze Schuhe kommen ins Bild, die leise über den Boden treten. Aus dem Blickwinkel eines Unbekannten nähern wir uns Methos von hinten und setzen ihn mit einem Baseballschläger außer Gefecht, als er sich gerade umdreht. Gleich darauf werden auch Giovanni sowie MacLeod und Anna bewusstlos geschlagen und weggeschleift. Schwarzblende. INT. UNBEKANNTER RAUM Aufblende. Wir finden uns in einem unbekannten Raum wieder. Die Wände sind weiß gestrichen. Es gibt keine Fenster. Zur einzigen Einrichtung zählen drei silberne Stühle, an denen Duncan und Methos festgebunden sind. Sie erwachen allmählich und ihre Blicke schweifen leicht orientierungslos umher. DUNCAN Was ist passiert? Wo sind wir? METHOS Nicht im Himmel… Eine der beiden Türen öffnet sich und drei weiße Männer betreten den Raum. Zwei muskulöse Schlägertypen mit schwarzen Hosen und weißem Unterhemd. Der Dritte trägt einen eleganten, dunklen Anzug und darunter ein weißes Hemd und Krawatte. Auf seinem Gesicht zeichnet sich ein boshaftes Grinsen ab. Es ist JULIAN WALKER. MacLeod scheint ihn zu erkennen und starrt ihn missachtend an. 55 Es erscheinen aufblitzende Flashback-Bilder: Abtrünnige Beobachter, darunter Julian Walker, experimentieren an Kate in einem unterirdischen Labor. Duncan taucht auf und tötet einige von ihnen, wird jedoch überwältigt und gefesselt. Er muss zusehen wie Kate nach den Versuchen gefoltert und getötet wird. Julian Walker verschwindet, ehe MacLeod sich befreien und die restlichen, anwesenden Abtrünnigen töten kann. Er jagt das Labor in die Luft. Danach begräbt er Kate zusammen mit seinem Katana in jenem Wald in Irland, in dem sie sich zum ersten Mal getroffen haben. WALKER MacLeod… dass wir uns immer unter solchen Umständen über den Weg laufen. Seltsam, nicht wahr? DUNCAN Wo ist Anna? WALKER Anna? Ach ja… die Frau. Sie ist leider ein weiterer Kollateralschaden im Dienst für eine gute Sache. Wie damals… Kate, nicht wahr? 56 DUNCAN Was immer du auch vorhast, lass sie gehen! Sie ist unschuldig. Mach mit mir was du willst… WALKER Oh ich mache keine Experimente mehr an Unsterblichen. Ich weiß, dass sie eine Sterbliche ist und es hat sich etwas Besseres ergeben… deshalb wird sie an unseren neuen Freund ausgeliefert und ihr… werdet sterben. Es steht ein neues Zeitalter bevor… und nach dem Deal, den ich abgeschlossen habe, werden wir ganz vorne mitspielen… Walker gibt seinen Schlägern ein Zeichen und sie treten vor die Tür. Dann wendet er sich grinsend noch mal zu MacLeod, ehe er auch den Raum verlässt. WALKER Du hättest dich nicht wieder einmischen sollen, MacLeod. Dann hättest du weiterleben können… EXT. HAUS – DSCHUNGEL – NACHT Auf der kleinen Veranda eines Holzhauses sehen wir Anna, die von den beiden Schlägern und Walker in Richtung Dschungel geschleppt wird. Dort treffen sie auf den Stranger, an welchen die Frau übergeben wird. WALKER Wie vereinbart. Lebendig und unversehrt… STRANGER Gut. Ihr gefällt mir… Abtrünnige. 57 Walker grinst zufrieden und der Stranger tut es ihm gleich. INT. UNBEKANNTER RAUM Der Buzz. Giovanni kommt in das Zimmer. Er erntet überraschte Blicke von MacLeod und Methos. DUNCAN Giovanni, was… GIOVANNI Ich habe mit Julian Walker eine Vereinbarung getroffen. Jedenfalls denkt er das… er ist äußerst kooperativ, wohl weil ich ein wirklicher Christ bin. METHOS Weißt du was, Giovanni? Ich habe Christus gesehen… gesehen wie er lehrt, gesehen wie er heilt. Und du… du selbstsüchtiger Bastard, DU bist kein CHRIST! 58 GIOVANNI (grinst) Sobald der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich die Quelle erreichen … Tut mir leid, aber… es kann nur einen geben. Er geht hinaus und schließt die Tür. Duncan und Methos bleiben gedemütigt und verraten zurück. METHOS (wütend) Verdammter Mist! Dieser Bastard… DUNCAN (hoffnungslos) Es ist vorbei, Methos. METHOS Nein, ist es nicht… Anna und der Unbekannte sind immer noch da draußen. Es ist noch nicht zu spät! DUNCAN Wie sollen wir ihn finden? Falls wir hier lebendig wieder rauskommen… METHOS Wir brauchen ihn nicht zu finden… nur die Quelle, denn da geht er auch hin. Du darfst jetzt nicht die Hoffnung verlieren, MacLeod! Nicht noch mal! Joe hat an dich geglaubt… und ich tue es auch. (Duncan sieht zu ihm auf) Willst du, dass er umsonst gestorben ist?! 59 Die Tür öffnet sich wieder und die zwei Schläger kommen herein, bewaffnet mit Äxten. Sie grinsen diabolisch und näheren sich ihnen mit langsamen Schritten. METHOS Das erinnert mich an etwas … Als ich damals mit Butch und Sundance geritten bin, ging ein Überfall schief. Wir wurden gefangen, in einen dunklen Raum gesteckt und gefesselt… doch glücklicherweise haben wir überlebt, durch einen Trick von Butch. SCHLÄGER (lacht) Ach ja? Was für ein Trick? Plötzlich erhebt sich Methos, zur Überraschung des Mannes, aus dem Stuhl und die Fesseln fallen gelockert zu Boden. METHOS Entfesselung. Er entwaffnet den Schläger und benützt ihn als Schutzschild, während er den Anderen mit seiner Axt tötet. Dann bricht er dem zweiten Schläger das Genick. DUNCAN Du bist ein hinterhältiger Arsch. METHOS (schmunzelt) Ich hab nie gesagt, ich sei unergründlich. Los, gehen wir! INT. HAUS – VORZIMMER In einem schmalen Vorzimmer vor dem Ausgang finden die Beiden ihre Schwerter. 60 EXT. HAUS – DSCHUNGEL – NACHT Sie verlassen das Haus im Laufschritt und begeben sich in den Dschungel. Rasante Musik begleitet sie. EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – NACHT In der Ferne bildet sich langsam ein Ring aus dunklen Wolken am Nachthimmel. Sterne leuchten besonders hell auf. Duncan und Methos laufen suchend durch den Dschungel. Sie kommen schließlich zu einer Weggabelung und am Ende des Weges auf der linken Seite strahlt ein geisterhaftes, bläuliches Licht. MacLeod schlägt den Weg nach links ein, doch Methos hält inne. DUNCAN Was ist? METHOS Unsere Wege trennen sich hier, Mac … Du bist dazu bestimmt, die Quelle zu erreichen. DUNCAN Aber… METHOS Ich wollte selbst der Eine sein, aber… du bist der Beste von uns! DUNCAN Werde ich dich je wieder sehen? METHOS (grinst) Wer weiß, Highlander… Sie nicken einander zu und setzen jeweils ihren Weg fort. MacLeod nach links, dem mystischen Licht entgegen und Methos nach rechts, in die ungewisse Dunkelheit des Dschungels. 61 EXT. ALTER TEMPEL – DSCHUNGEL – NACHT Duncan lässt das Dickicht hinter sich und seine Augen weiten sich erstaunt. Der Blick auf einen uralten Tempel, mitten im Dschungel, wird frei. Aus dem Boden führen Steintreppen nach oben zu einem großen Eingang. Der obere Teil des Tempels ist nur zu Hälfte noch vorhanden, der Rest scheint weg gebrochen zu sein. Der bläuliche Schein erhellt die Umgebung. Die Wolken ziehen sich über dem Tempel zusammen und es donnert. Während MacLeod wachsam die Treppen emporsteigt, erklingt epische Musik im Hintergrund. Der Stranger kommt aus der Finsternis des Gebäudes hervor und erwartet Duncan auf der Plattform, sein Katana mit schwarzem Griff in der Hand. Der Buzz bleibt jedoch aus, als MacLeod die Plattform erreicht und ihm gegenüber tritt und in seinem Gesicht kann man die Erkenntnis ablesen. DUNCAN Also, du bist das Phantom…? 62 STRANGER (grinst) Ich bin… die Apokalypse, die Ragnarök … Ihr habt alle eine großartige Gabe erhalten, MacLeod. Doch alles war ihr damit getan habt, war euch gegenseitig zu töten… was für eine Verschwendung. Nun bekommt ihr eure Quittung! Fest umklammert Duncan sein Masamune Katana. Für einen Augenblick stehen sie sich stillschweigend gegenüber, ehe ein besonders mächtiger Blitzschlag den Startschuss gibt. Der Stranger greift an und der Kampf um das Schicksal der Welt beginnt. Seine Bewegungen sind blitzschnell. Er attackiert aggressiv und direkt, doch MacLeod kann das Duell durch Technik und Geschick offen halten. Der Kampf ist sehr intensiv und es scheint, als ob einer von ihnen jeden Moment geschlagen werden könnte. Aus dem tiefen Dschungel und der Erde beginnen Quickening Ladungen zum Tempel aufzusteigen und ihn zu umschließen. Ein paar Funken springen auf die Schwerter der beiden Kontrahenten über und durchdringen ihre Körper, wodurch ihre Angriffe noch wuchtiger erscheinen. Indes kommt Giovanni aus dem Dschungel und taucht in der Nähe des Tempels auf. Er grinst zufrieden und umschließt sein Kreuz. GIOVANNI Hier ist es…! Der Stranger vollführt einen Salto über Duncan hinweg und er kann sich gerade noch umdrehen und den Hieb seines Gegners abblocken, geht dabei jedoch zu Boden und gleitet rückwärts ein paar Meter über den Boden. Er springt schnell wieder auf und setzt den Kampf fort, in dem der Stranger jetzt mehr und mehr die Oberhand gewinnt. 63 Giovanni rennt auf den Tempel zu. Bevor er die Treppen erreicht, nimmt er plötzlich etwas war – den Buzz. Er bleibt stehen und wirbelt nach links, während er von rechts attackiert und verwundet wird. Methos schneidet ihm in die Kniehöhlen, wodurch er mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sinkt. Das Rapier befördert er mit dem Fuß in einen Busch. METHOS (grinst) Eitelkeit… meine Lieblingssünde. Die Energie um den Tempel beginnt zu pulsieren. Das Innere wird hell erleuchtet und wir entdecken Anna. Sie kniet wie in Trance in der Mitte eines ovalen Raums. Alte Schriften bedecken die Wände. Unnachgiebig greift der Stranger Duncan an, bis er ihn schließlich erneut zu Boden bringt. Methos blickt auf die Plattform und erkennt, dass MacLeod kurz vor der Niederlage steht. Er schwenkt prompt wieder zu Giovanni und holt zum Schlag aus. Der Stranger macht sich ebenfalls für den entscheidenden Hieb bereit. STRANGER Dies ist das Ende… 64 Knapp bevor er zuschlägt wird Giovanni von Methos enthauptet. Das Quickening strömt sofort in den Tempel, wodurch der Stranger für einen kurzen Augenblick behindert wird. In diesem Moment springt Duncan auf die Füße, ein Teil der vorbeiströmenden Energie fließt in sein Katana und er zerschmettert das Schwert des Strangers in zwei Teile. Daraufhin sinkt dieser geschlagen auf seine Knie. DUNCAN Du bist geschlagen! Er hält ihm sein Schwert an den Hals. STRANGER Nur zu, Highlander… nimm meinen Kopf und ich werde du! Denn ich… bin für die Ewigkeit! ANNA Duncan…! MacLeod sieht zu Anna. Sie ist umgeben und Licht und Energie. Dann wendet er sich wieder zu dem Stranger, der auf den finalen Hieb wartet. DUNCAN (schüttelt leicht den Kopf) Nichts ist für die Ewigkeit… Er entfernt die Klinge von der Kehle des Strangers und sprintet in den Tempel, wo er ebenfalls von der Energie eingehüllt wird. Der Stranger schließt die Augen und schreit qualvoll auf, während das Quickening aus seinem Körper weicht und in den Tempel fließt. Das Licht gewinnt noch mehr an Intensität und eine riesige Säule aus Energie steigt in den Nachthimmel auf. Das Bild wird immer heller bis es schließlich völlig weiß ist. 65 EXT. SCHOTTLAND – HIGHLANDS – TAG Aufblende. Wir finden uns in den Highlands von Schottland wieder. Ein wunderschöner Tag. Wir fliegen über die zauberhafte Landschaft und entdecken die alte Burg von Connor MacLeod. Sie ist wieder vollständig errichtet worden und auf dem Dach glänzt eine Satellitenschüssel. Wir sehen Duncan. Er ist etwas gealtert und spielt auf dem Feld mit einem Jungen. Die Tür des Schlosses öffnet sich und Anna, ebenfalls etwas älter, kommt heraus. Sie bleibt auf den Treppen stehen und winkt das Kind zu sich. ANNA Connor…! Sie unterbrechen ihr fröhliches Treiben und während der Junge zu ihr läuft lächeln sich Duncan und Anna glücklich an. Die Beiden gehen hinein und MacLeod lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen. Er schließt die Augen, um tief Luft einzuatmen. Dabei nehmen wir einen Herzschlag war, er wird schneller und lauter. MacLeod öffnet die Augen wieder und wir sehen einen Adler am Himmel. Sein Ruf hallt durch das Tal und für einen kurzen Moment klingt er wie das unverkennbare Lachen von Connor. Duncan grinst und wendet sich ab. Während er zur Burg spaziert, fährt die Kamera langsam zurück. DUNCAN (V.O.) Ich versuche immer noch zu begreifen, was genau in der Quelle geschehen ist. Es ist als hätte ich die Welt in meiner Hand… wenn ich mich konzentriere, dann bin ich in der Lage erstaunliche Dinge zu vollbringen. Ich habe Angst davor, was passieren könnte, wenn ich das tue… aber ich bin glücklich auch ein anderes kostbares Geschenk bekommen zu haben – Sterblichkeit. 66 CONNOR (V.O.) Geduld, Duncan … Du hast die Welt vor einem Reich der Dunkelheit bewahrt. Eine neue Generation wächst heran und wenn die Zeit gekommen ist… dann dürfen wir die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen, sondern zusammen für eine bessere Zukunft kämpfen… An der Kurve einer Bergstraße stoppt die Kamerafahrt. Ein Mottorad kommt dort zum Stehen. Die schwarze Gestalt nimmt ihren Helm ab – es ist Methos. Wachend blickt er auf das Tal zu seinen Füßen herab. Im Hintergrund hören wir das Brummen eines weiteren Motors. Methos dreht sich um und wir blicken in ein bekanntes Gesicht – AMANDA. Hellblonde, kurze Haare und schwarze Lederkleidung. AMANDA Wie geht’s ihm? METHOS Er wird langsam alt, aber sonst… AMANDA (schmunzelt) Und dir? METHOS Tja, ich hab mich ein wenig gelangweilt. Deshalb hab ich dich angerufen. AMANDA Geht’s um Geschäfte? METHOS (schüttelt den Kopf) Ist was Persönliches… AMANDA Mhm. 67 Methos grinst und setzt sich den Helm wieder auf. Gemeinsam fahren sie weiter. „Bonny Portmore“ ertönt, während die Kamera über die Highlands schwebt und die Endcredits durch das Bild rollen. Nach den Credits folgt noch eine Abschlusszene: EXT. PARIS – HAUS – TAG Zwei Mottoräder parken vor einem luxuriösen Haus in der Pariser Innenstadt. INT. HAUS – TAG Julian Walker liegt schlafend in seinem Bett. Er scheint einen Alptraum zu haben und wacht mit Schweiß auf der Stirn auf. Aus seiner verschwommenen Sicht erkennen wir Amanda. AMANDA (grinst) Morgen. Wir schwenken nach rechts und sehen Methos. Er grinst ebenso und schlägt mit geballter Faust zu. Das Bild wird schwarz. 68 ABBLENDE ENDE