HIGHLANDER: THE SOURCE - Highlander

Transcription

HIGHLANDER: THE SOURCE - Highlander
"HIGHLANDER: THE SOURCE"
Drehbuch von
Mario Zakall
Basierend auf Charakteren von
Gregory Widen & David Abramowitz
1. Fassung (2. Juli 2007)
Highlander and its associated logos, names, characters
and images are the trademarks and property of
Davis/Panzer Productions, Rysher Entertainment, Gaumont
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2nd Addr Line if Needed
Anytown, ST 99999
(999) 555-1212
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“HIGHLANDER: THE SOURCE”
EINBLENDE:
SCHWARZER BILDSCHIRM – ROTER TEXT
METHOS (V.O.)
Unsterbliche. Sie wandern
seit Anbeginn der Zeit unter
den Menschen, verstrickt in
einen ewigen Kampf ums
Überleben und um das
Schicksal der Welt. Woher
kommen sie? Was ist der Grund
für ihre Existenz? Der
Legende nach sind die
Antworten nur in der Quelle
zu finden. Bringt sie Tod…
oder Erlösung? Niemand kannte
die Wahrheit… bis heute.
Der Queen Song „Princes of the Universe“ ertönt, während
die Credits eingeblendet werden:
Here we are, born to be kings
We're the princes of the universe
Here we belong, fighting to survive
In a world with the darkest powers
And here we are
We're the princes of the universe
Here we belong, fighting for survival
We've come to be the rulers of your world
I am immortal
I have inside me blood of kings
I have no rival
No man can be my equal
Take me to the future of your world
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EXT. WELTRAUM – ERDE
Wir tauchen durch ein Meer aus Sternen und schweben auf
den bläulichen Planeten zu. Mystische Klänge im
Hintergrund, während wir in die Atmosphäre des Planeten
eindringen und dicke Wolken durchdringen.
EXT. NEW YORK CITY – NACHT
Die nächtliche Skyline von New York. Zahlreiche
Wolkenkratzer und Neonlichter zieren die Umgebung.
Text-Einblendung: New York City - 2012
Ein Gewitter herrscht über der Stadt. Wir hören ein
Rauschen.
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RADIOSPRECHER
(V.O.)
Ich hoffe, dass ihr mich da
draußen noch hören könnt!
Leider gab es in den letzten
Tagen immer wieder Probleme
mit jeglichen elektronischen
Transmissionen… und das in
den gesamten USA.
Verschiedene Experten haben
sich nun zu Wort gemeldet und
führen die Geschehnisse auf
eigenartige Planeten- und
Sternenkonstellationen in
unserem Sonnensystem zurück.
Seid ihr abergläubisch?
Manche meinen, dass der Maya
Kalender der Wahrheit
entsprechen könnte und sagen
bereits das Ende unserer Welt
und den Beginn eines neuen
Zeitalters voraus … Also
Leute, ruft an und sagt mir
eure Meinung!
INT. NEW YORK CITY - MADISON SQUARE GARDEN
Ein hitziges Eishockeyspiel vor vollem Haus. Die New
York Rangers gegen die Edmonton Oilers. Die
Menschenmenge tobt und jubelt ihrem Team zu, während wie
durch die ausverkaufte Halle schweben. Wir fokussieren
einen männlichen Beobachter des Spiels.
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Jung und attraktiv, mit kurzen braunen Haaren und
dunklen Augen. Er trägt einen langen, schwarzen
Ledermantel. Die Leute um ihn herum sind von dem Spiel
gefesselt und jubeln, doch er sitzt still da und wirkt
beunruhigt. Er tippt der blonden Frau neben ihm auf die
Schulter und flüstert ihr etwas zu, bevor er sich erhebt
und in Richtung Ausgang marschiert.
INT. MADISON SQUARE GARDEN – TIEFGARAGE
Mit den Händen in den Manteltaschen und mit gebeugtem
Haupt geht er schnellen Schrittes zu seinem schwarzen
Ford und steigt ein.
INT. MADISON SQUARE GARDEN – TIEFGARAGE – FORD
Der Mann lehnt sich einen Augenblick mit geschlossenen
Augen im Sitz des Wagens zurück und atmet tief durch.
Plötzlich hört man ein beschmutztes, lautes Flüstern und
hohlen Donner. Der Buzz. Nur seltsamer und intensiver
als gewöhnlich. Er reißt die Augen auf, schnallt sich
hektisch an und dreht den Schlüssel um… doch das Auto
springt nicht an. Er versucht es erneut. Nichts.
Die Beleuchtung der Tiefgarage beginnt auf einmal
nacheinander wie aus heiterem Himmel auszugehen. Der
Mann schwenkt seinen nervösen, wachsamen Blick nach
links und rechts, doch es ist nichts zu sehen, außer
Dunkelheit. Langsam schnallt er sich wieder ab und
steigt aus.
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INT. MADISON SQUARE GARDEN – TIEFGARAGE
Der Mann schließt die Tür seines Wagens behutsam und
entfernt sich dann ein paar Schritte. Er schielt
angestrengt in die Dunkelheit des weitläufigen Raums.
MANN
Hallo?! Ist jemand hier?! Ist
wohl ein Stromausfall…
Keine Antwort. Nichts zu sehen oder zu hören. Doch dann
wird die Totenstille wieder gebrochen. Ein kräftiger
Windstoß durchwirbelt den Mantel und das Haar des
Mannes. Elektrische Ladungen zucken quer durch die
Tiefgarage und zerstören Teile der geparkten Autos. Er
wird von einem unglaublich hellen Licht umschlossen und
die Blitze beginnen sich an ihn zu schmiegen, wodurch er
schmerzerfüllt aufschreit.
EXT. LONDON – HAUS - TAG
Ein schwarzer BMW parkt vor einem eleganten, weißen
Altbau. Die Fahrertür öffnet sich und neben zwei Beinen
kommt auch ein brauner Gehstock ins Freie.
INT. HAUS – ARBEITSZIMMER - TAG
Ein geschmackvolles und teueres eingerichtetes Zimmer,
voll mit Bücherregalen, Landkarten und verschiedenen
Antiquitäten. Bei einem Schreibtisch sitzt METHOS. Er
trägt einen weißen Pullover mit blauen Jeans und ist in
ein altes Buch vertieft. Hinter ihm sieht man den leicht
bewölkten Himmel durch ein Fenster. Durch ein Klingeln
wird er aus seiner Konzentration gerissen und löst
seinen scharfen Blick langsam von den Buchseiten.
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Man hört Schritte, die allmählich lauter werden und sich
der geschlossenen Tür nähern. Schließlich betritt JOE
DAWSON den Raum.
DAWSON
Schließt du gar nicht mehr
ab?
METHOS
(grinst)
Ich wusste ja, dass du
kommst… Und für den Fall
eines unangenehmen Gastes hab
ich meinen inneren Alarm.
Der Unsterbliche schließt das Buch und wirft es auf den
Tisch. Dann erhebt er sich und nähert sich Joe mit den
Händen in seinen Hosentaschen.
DAWSON
Wie geht’s dir?
7
METHOS
Nun,… ich hab den Ärmelkanal
Unterwasser durchlaufen. Hab
für eine bestimmte Briefmarke
einen Trip nach Kuala Lumpur
eingelegt. Den Untergang des
Römischen Reiches hab ich zu
meinem Vergnügen neu verfasst
und außerdem viel zu viel
Zeit im Internet verbracht.
Ich bin gelangweilt, Joe.
Äußerst gelangweilt.
DAWSON
Und jetzt hast du mich zu
deiner Unterhaltung
herbestellt?
METHOS
So in der Art … Es ist etwas
passiert, ich bin mir noch
nicht sicher was es ist, aber
es ist bedeutend. Es wird
Zeit die anderen zu
kontaktieren. Darum hab ich
dich hergebeten.
DAWSON
Was ist mit MacLeod?
Methos wendet sich ab und geht zum Fenster.
METHOS
MacLeod ist leider nicht mehr
der Mann, der er einst war…
trotzdem könnten wir ihn
brauchen.
DAWSON
Ich kümmere mich darum.
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INT. HOLZHÜTTE - DÄMMERUNG
Ein knisterndes Feuer in einem Kamin. Langsam fährt die
Kamera zurück. Wir befinden uns im Inneren einer
spärlich eingerichteten Holzhütte. Auf einem kleinen
Strohbett liegt ein schlafender Mann mit zerlumptem
schwarzem Gewand. Er wirkt ausgebrannt und ungepflegt
mit verfilzten Haaren bis zu den Schultern und einem
Vollbart. Es ist DUNCAN MACLEOD.
Er scheint zu träumen und es ertönt ein hohes Geräusch,
als wir in die Gedanken von MacLeod eintauchen. In
surrealen Bildern sehen wir:
- TESSA NOEL, die in einer dunklen Gasse von einem
Drogensüchtigen erschossen wird
- RICHIE RYAN, der von Duncan unter dämonischem Einfluss
enthauptet wird
- KATE DEVANEY, welche vor den Augen von Duncan durch
abtrünnige Beobachter gefoltert und anschließend
enthauptet wird.
MacLeod reißt stöhnend die Augen auf und setzt sich
prompt aufrecht hin. Seine suchenden Augen huschen durch
die dunklen Ecken der Hütte, doch es ist nichts
Bedrohliches zu erkennen. Nur die etwas instabile
Holztür hat sich geöffnet und schlägt durch den
durchziehenden Wind ab und zu gegen die Wand. Seine
schwere Atmung beruhigt sich langsam und er wischt sich
mit gesenktem Kopf den Schweiß von der Stirn.
Er geht hinüber zum Feuer um sich zu wärmen. Oberhalb
des Kamins liegen ein paar Erinnerungsstücke und etwas
höher an der Wand hängt ein Masamune Katana. FLASHBACK:
EXT. UNGARN – SCHLOSS – TAG
Die Kamera fliegt über die grüne, weitläufige Landschaft
Ungarns auf ein Schloss zu.
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Text-Einblendung: Budapest – 1632
INT- SCHLOSS – TAG
Es klopft an einer Holztür, die kurz darauf geöffnet
wird. Duncan tritt mit einem Lächeln ein.
DUNCAN
Connor!
CONNOR MACLEOD steht vor einem großen, runden Fenster
und dreht sich zu seinem Schüler um.
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CONNOR
Duncan! Du hast den letzten
Test bestanden, gut gemacht!
DUNCAN
Aye, es war unglaublich,
Connor! Ich habe die Energie
dieses Adlers wirklich
gespürt…
CONNOR
Das ist gut! Du hast den
nächsten Schritt in die
richtige Richtung getan.
DUNCAN
Doch frage ich mich immer
noch was der Grund ist für
all diese… Magie?
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CONNOR
Warum geht die Sonne auf?
Warum sind wir anders als die
anderen Menschen? Versuche
nicht den Grund für einen
strahlenden Himmel zu
ergründen, genieße ihn
einfach…
(lacht)
Komm, genügend Training für
heute. Ich zeige dir die
Stadt!
INT. HOLZHÜTTE – DÄMMERUNG
Während Duncan nachdenklich am Kaminfeuer sitzt, kommt
eine weiße Hand vorsichtig ins Bild und will seine
Schulter berühren. Plötzlich ergreift er sie, zieht sie
an sich heran und holt ein Messer hervor, welches er
einem älteren Mann an die Kehle hält – Joe Dawson.
MacLeod erkennt ihn, seine Aggression verschwindet und
er entfernt das Messer. Der Beobachter legt die Kapuze
seiner braunen Jacke ab.
DAWSON
Ich bin schon freundlicher
begrüßt worden…
DUNCAN
Dawson… was machst du hier?
DAWSON
Ich komme um dich abzuholen,
Mac. Wir brauchen deine
Hilfe.
DUNCAN
Wir?
DAWSON
Ein paar deiner „Artgenossen“
sind da vielleicht auf eine
heiße Spur gestoßen. Ich hab
nicht viel Zeit. Draußen
wartet ein Helikopter.
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MacLeod setzt sich seufzend auf das Bett.
DAWSON
War gar nicht so einfach dich
so schnell zu finden! Island…
wie originell!
DUNCAN
Hier gibt es kaum
Unsterbliche…
Joe verschränkt die Hände auf seinem Rücken und sieht
sich etwas in der Hütte um.
DAWSON
Und auch sonst kaum Menschen.
DUNCAN
Nach was sucht ihr? Muss ganz
schön wichtig sein, wenn du
mich hier draußen aufsuchst…
DAWSON
Ich weiß nicht, ob du über
die seltsamen
Sternenkonstellationen
Bescheid weißt, aber wir
glauben, dass der Grund
dafür… die Quelle ist.
DUNCAN
Die Quelle, ja? Ihr
verschwendet eure Zeit, sie
ist ein Mythos.
DAWSON
Ach wirklich?
Joe holt ein Foto aus seiner Jackentasche und wirft es
MacLeod in den Schoß. Es zeigt eine unbekannte, junge
Frau mit langem braunem Haar und schlanker Figur. Duncan
scheint sie zu kennen.
DAWSON
Tja, Sie sieht das anders.
DUNCAN
Wo ist Sie?
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DAWSON
Dort, wo es mit dem
Helikopter hingeht…
Duncan starrt noch mal auf das Bild und Joe nickt ihm
freundlich zu.
EXT. ISLAND – HOLZHÜTTE – DÄMMERUNG
Die Beiden treten aus der Hütte, welche am Fuß eines
Berges direkt an der isländischen Küste steht, ins
Freie. Der Helikopter wartet startbereit ein paar Meter
entfernt. Während Dawson bereits voraus geht entdeckt
MacLeod einen Polarfuchs auf einem Felsen. Weißes Fell,
eisblaue Augen.
Sie starren sich für einen Moment an, ehe der Fuchs sich
abwendet und zu einer kleinen Höhle im Berg trabt.
Duncan starrt ihm mit nachdenklichem Blick kurz
hinterher und folgt dann seinem Freund zum Helikopter.
Joe gibt dem Piloten das Zeichen und sie heben ab.
INT. HELIKOPTER – DÄMMERUNG
MacLeod sitzt im Hubschrauber hinter Dawson und dem
Piloten.
DUNCAN
Also, wohin fliegen wir?
DAWSON
Es geht erstmal nach Prag.
Duncan blickt aus dem Fenster auf die Weite des Ozeans.
Wieder ist ein lautes, hohes Geräusch zu hören als wir
in seine Gedanken eintauchen. FLASHBACK:
EXT. SCHOTTLAND – TAG
Wir gleiten weiter über den Ozean, nur die Tageszeit
scheint sich geändert zu haben, denn es herrscht
strahlender Sonnenschein. Die Kamera fliegt weiter und
erreicht die schottische Westküste.
Text-Einblendung: Schottland – 2009
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Nach einem kurzen Flug über die Highlands erreichen wir
schließlich Glasgow.
INT. HAUS – SCHLAFZIMMER - TAG
Im Schlafzimmer eines Hauses steht die attraktive Frau
von dem Foto vor einem Spiegel. Sie trägt ein rotes
Kleid und versucht sich vergeblich eine goldene Kette um
den Hals zu befestigen. Duncan erscheint hinter ihr und
hilft ihr den Schmuck anzulegen.
DUNCAN
Komm, lass mich das machen.
FRAU
Darf Mrs. MacLeod denn nicht
nervös sein?
DUNCAN
Doch natürlich. Ich bin es
auch.
Sie umarmen und küssen sich leidenschaftlich.
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INT. SCHLAFZIMMER – NACHT
Die Beiden liegen friedlich schlafend im Bett, als die
Frau plötzlich schreiend aufwacht. Sie schwitzt am
ganzen Körper. Duncan wird dadurch auch aus dem Schlaf
gerissen.
DUNCAN
Was ist denn los?
FRAU
Sie werden immer schlimmer,
Duncan. Die Alpträume…
DUNCAN
Anna, dir wird nichts
geschehen. Ich verspreche es!
INT. WOHNZIMMER – TAG
MacLeod betritt das Apartment, wo ihn ANNA bereits mit
gepackten Koffern erwartet.
ANNA
Ich werde gehen … Ich… kann
nicht länger bei dir bleiben,
Duncan.
DUNCAN
Wieso?
ANNA
Die Alpträume…, ich halte es
nicht mehr aus. Ich werde
versuchen Hilfe zu finden.
Das ist das Beste für uns
beide.
DUNCAN
Aber ich kann dir helfen!
Gemeinsam können wir eine
Lösung finden!
ANNA
Nein, das können wir nicht…
(Echo)
Das können wir nicht.
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EXT. KLOSTER – DÄMMERUNG
Zurück in der Gegenwart. Ein altes Kloster irgendwo in
den Bergen, umgeben von dichten Wäldern. Ein schwarzer
Mann, Mitte 30 mit Glatze und sportlicher Statur, kommt
aus dem Nebel hervor. Er trägt leichtes, dunkelgraues
Gewand mit Kapuze. Es ist KAHEGA.
Er sieht sich kurz um und nähert sich dann schnellen
Schrittes dem Eingang des Klosters.
INT. KLOSTER – SAAL
Das große Doppeltor öffnet sich und Kahega tritt ein. In
dem großen Saal, welcher nur spärlich von
Kerzenleuchtern an den Wänden beleuchtet wird, empfangen
ihn bereits ein paar ältere Mönche. Auf ihren Kutten ist
das Bildnis eines weißen Auges eingenäht.
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MÖNCH
Ihr seid zäher als wir
dachten, Unsterblicher. Und
Ihr habt die letzte Aufgabe
erfüllt. Nun werden wir Euch
in das Geheimnis einweihen…
Kahega nimmt seine Kapuze ab und verbeugt sich als
dankende Geste. Als er sich wieder aufrichtet steht
plötzlich eine mysteriöse Gestalt, mit weißem Anzug,
hinter ihm und an den veränderten Blicken der Mönche
erkennt der Unsterbliche die Gefahr. Prompt wirbelt er
herum, zieht dabei sein Schwert und führt einen
wuchtigen Hieb aus.
Doch die Gestalt hält sein Sarazenenschwert mit beiden
Händen fest. Kahegas Augen weiten sich und er geht
sichtlich überrascht einen Schritt zurück, wodurch die
Schwertklinge wieder aus den blutigen Händen seines
Gegenübers gleitet. Die Wunden heilen sofort.
KAHEGA
Ich hätte dich spüren
sollen…?
Schweigend und mit emotionsloser Miene zieht die Gestalt
elegant ein Samuraischwert und wir erkennen den Mann nun
– es ist der aus der Tiefgarage. Nur wirkt er reifer,
stärker und kaltblütig. Wir nennen ihn Stranger.
KAHEGA
Dies ist heiliger Boden!
Der Mann geht in Kampfstellung.
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STRANGER
Spielt keine Rolle.
Er holt zum Schlag aus, das Bild verfinstert sich und
man hört das Klirren der Schwerter.
EXT. PRAG – BAR – NACHT
Ein silberner Audi fährt vor einem kleinen Lokal in der
Prager Innenstadt vor. Joe und Duncan steigen aus und
betreten die Bar. MacLeod hat nun kurze Haare und sein
Vollbart hat sich zu einem Dreitagebart reduziert. Die
zerlumpten Klamotten hat er gegen einen langen, braunen
Ledermantel und eine schwarze Hose getauscht.
INT. PRAG – BAR – NACHT
Es ist eine kleine, gemütliche Kneipe. Im Hintergrund
hört man Blues Musik. Bis auf den Barkeeper sind an
einem Tisch in der Mitte nur 3 Gäste anwesend:
REGGIE, ein junger blondhaariger Mann mit Jeans und
Jeansjacke, der sich gerade einen großen Schluck Bier
genehmigt. Er hat eine Tasche bei sich, aus der ein
Laptop herausschielt. GIOVANNI, ein bärtiger Mann in den
50ern mit schütterem, dunklem Haar und schwarzer
Kleidung. Er trägt ein Kreuz um den Hals, an dem er mit
den Fingern spielt. Und zu guter Letzt… Anna.
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Duncan und Joe gesellen sich zu ihnen.
GIOVANNI
Joe… wir haben uns schon
gefragt wo du bleibst.
DAWSON
Ich musste noch einen kleinen
Zwischenstopp einlegen,
entschuldigt.
GIOVANNI
(sieht zu Duncan)
Wer ist das?
DAWSON
Verstärkung…
Reggie erhebt sich und schüttelt MacLeod ehrfurchtvoll
die Hand.
REGGIE
Duncan MacLeod vom Clan der
MacLeod, richtig? Ist mir
eine Ehre!
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DUNCAN
Setz dich wieder, Junge, ich
bin nicht der Papst.
GIOVANNI
Ahh… der Highlander. Schön
Sie bei uns zu haben.
Reggie aktiviert seinen Laptop und lässt dann den Blick
kurz durch den Raum schweifen.
REGGIE
Wo ist-?
Auf einmal ein Geräusch – der Buzz. Durch die Glaswand
sehen wir wie draußen ein Motorrad parkt. Der Fahrer, in
schwarzem Leder gekleidet, steigt ab und entfernt seinen
Helm – es ist Methos. Er kommt herein und geht lässig
zum Tisch der anderen.
GIOVANNI
(flüstert)
Wenn man vom Teufel spricht…
REGGIE
(mustert Methos’
Outfit)
Du hast deinen Look aber ganz
schön verändert, Methos.
METHOS
(trocken)
Die Welt hat sich verändert,
Reggie…
(sieht zu Duncan)
MacLeod… gut, dass du hier
bist.
DUNCAN
Es ist lange her…
Reggie beginnt blitzschnell auf der Tastatur des Laptops
zu tippen.
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REGGIE
Ok, let’s rock … Ich spüre
Kahega über das GPS auf.
Es öffnet sich ein Programm mit einer kleinen Satelliten
Animation und einer Karte von Europa. Nach ein paar
Sekunden wird näher herangezoomt und ein roter Punkt
leuchtet in der Nähe von Rumänien auf.
REGGIE
Ich hab ihn! Das Signal ist
ziemlich eindeutig…
DAWSON
In dieser Gegend ist nicht
viel außer Wildnis. Dürfte
uns nicht schwer fallen dort
etwas Auffallendes zu finden.
BARKEEPER
Hey! Seht euch das an!
Der Barkeeper hat die Musik abgestellt und dreht die
Nachrichtensendung im Fernsehen lauter.
REPORTERIN
Guten Abend! Soeben erreichte
uns eine Eilmeldung… ein
gewaltiges Erdbeben
erschütterte wie aus dem
Nichts den südöstlichen Teil
Rumäniens. Noch gibt es keine
genauen Informationen zu den
entstandenen Schäden und zur
Anzahl von möglichen
Todesopfern…
Die Gruppe wirft sich fragende Blicke zu. Duncan hat
allerdings weniger auf den Beitrag und mehr auf Anna
geachtet.
EXT. PRAG – BAR – NACHT
Sie verlassen das Lokal und bilden einen Kreis.
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GIOVANNI
Also schön, ich fahre mit
Reggie. Wir folgen dem Signal
von Kahega auf direktem Weg…
Methos setzt sich auf sein Motorrad, Reggie steigt mit
Giovanni in seinen weißen Honda und Anna sowie Duncan
fahren hinten bei Joe mit.
INT. JOES AUTO – TAG
Die Gruppe ist bereits einige Stunden unterwegs. Joe
sitzt am Steuer und konzentriert sich auf die einsame
Straße, während Duncan neben Anna auf dem Rücksitz
sitzt.
ANNA
(sanft)
Warum bist du hier?
DUNCAN
Ich wollte dich sehen … Und
du?
ANNA
Du weißt wieso…
DUNCAN
Oh… ich dachte du hättest
schon jemanden gefunden, mit
dem du deine Kinder haben
kannst … Stattdessen jagst du
einem Hirngespinst hinterher.
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ANNA
Es sind nicht bloß Alpträume,
Duncan. Ich habe Visionen…
und bis jetzt hat sich auch
alles bewahrheitet. Es ist
kein Zufall, dass du hier
bist!
DUNCAN
Du hast Recht. Ich bin
gekommen, um dich davon
abzuhalten!
ANNA
Aber ich bin dazu bestimmt
diese Reise zu machen, genau
wie du!
(Duncan schüttelt
den Kopf)
Ich habe dich damals nicht
verlassen, weil ich die
Kinder von irgendjemandem
haben wollte….du hast mir
alles bedeutet, aber ich…
musste fort.
DAWSON
Also schön…
Duncan und Anna sehen nach vorne. Die Wagen sind vor
einem bewaldeten Berg, an dem keine Straße hinauf führt,
zum Stillstand gekommen.
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DAWSON
Ab hier müssen wir zu Fuß
gehen.
EXT. BERG – TAG
Die steile Wanderung ist besonders für Dawson mit seinem
lädierten Bein anstrengend. MacLeod unterstützt ihn.
DAWSON
Ich bin froh, dass du
mitkommst, Mac.
DUNCAN
Es ist nur wegen Anna und
dir. Nicht wegen der Quelle…
DAWSON
(lacht)
Weißt du, um dir die Wahrheit
zu sagen, ich hab immer fest
daran geglaubt, dass du der
Eine sein wirst… und daran
hat sich bis heute auch
nichts geändert!
EXT. KLOSTER – TAG
Die Gruppe lässt den Berg und den Wald hinter sich und
erreicht schließlich das Kloster. Ein Funkeln in Reggies
Augen.
REGGIE
Da ist es!
GIOVANNI
Wartet… könnt ihr etwas
spüren?
Allgemeines Kopfschütteln.
METHOS
(ahnend)
Kahega…
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Sie sprinten zum Tor. Reggie als Erster.
INT. KLOSTER – SAAL - TAG
Das Tor wird von Reggie aufgestoßen und wir finden die
Halle verwüstet vor. Holzbänke sind gespalten, Statuen
liegen zertrümmert umher. Die Gruppe tritt vorsichtig
ein und die Unsterblichen, bis auf Giovanni, ziehen
wachsam ihre Schwerter, während Anna im Hintergrund
bleibt.
GIOVANNI
Was in Gottes Namen ist hier
passiert?
REGGIE
Kahega?!
Etwas weiter hinten entdecken sie dann die Leichen der
Mönche und den kopflosen Körper von Kahega, der noch
sein Sarazenenschwert in der Hand hält. Reggie läuft zu
ihm und sinkt fassungslos zu Boden.
REGGIE
Oh nein. Nein! Wie ist das
möglich…?
GIOVANNI
(schockiert)
Heiliger Boden…
METHOS
Und ich dachte nichts könnte
mich noch überraschen.
DAWSON
Ich denke, das könnte
vielleicht der Auslöser für
das Erdbeben gewesen sein.
Erinnert mich an die
Geschichte von Pompeji…
26
METHOS
Vielleicht.
REGGIE
Wer von uns würde so etwas
tun und gegen die Regeln
verstoßen?!
DUNCAN
Eigentlich ist es nur
Tradition… wir haben uns
daran gehalten, weil die
anderen vor uns es auch schon
immer getan haben.
GIOVANNI
Aus gutem Grund… das
Blutvergießen auf heiligem
Boden ist ein furchtbares
Verbrechen!
DUNCAN
Und doch kann es die
Verbrecher nicht ewig davon
abhalten es zu tun. Es gab
keine schrecklichen
Konsequenzen, das Erdbeben
muss damit nichts zu tun
haben. Bloß ein Zufall…
27
ANNA
Seht!
(einer der Mönche
atmet noch)
Er lebt…
Alle bilden prompt einen Kreis um den Mönch, der blutend
am Boden liegt und wohl seine letzten Atemzüge macht.
Reggie beugt sich über ihn.
REGGIE
(eindringlich)
Was ist passiert? Bitte hört
mich an! Wer hat das getan?!
MÖNCH
(röchelnd)
Unsterbliche… der
Unsterbliche…
REGGIE
Wer?
MÖNCH
Er ist… der Vorbote… der…
Apokalypse… er bringt… dadas…
Der Mönch stirbt und es herrscht Ratlosigkeit und
Schweigen in der Gruppe. Methos bemerkt dann das weiße
Auge auf der Kutte des Mönchs.
METHOS
Das weiße Auge…
GIOVANNI
Was?
28
METHOS
Ein alter, fanatischer Orden,
der sich vor langer Zeit von
den Beobachtern abgespaltet
haben soll. Sie waren
überzeugt von der Legende der
Quelle… und haben sich darauf
vorbereitet den Untergang der
Welt zu verhindern. Ich
glaube, hier sind wir
richtig…
DAWSON
Komisch ist nur… ich sehe
keine Schriften oder
Aufzeichnungen… und Türen
auch nicht.
Der Saal scheint der einzige Raum des Klosters zu sein.
Sie teilen sich auf und beginnen alles genau abzusuchen,
während Giovanni noch mit der Hand ein Kreuz in die Luft
malt und leise für die Toten auf Lateinisch betet.
GIOVANNI
(flüstert)
E nomine patri et filii et
spiritus sancti. Amen.
Während Anna wie in Trance an einer Wand entlanggeht,
kommt Duncan zu ihr.
DUNCAN
Anna, lass uns gehen. Das
hier hat keinen Sinn.
ANNA
Es ist noch nicht vorbei,
Duncan. Wir müssen
weitergehen…
DUNCAN
Weitergehen, wohin? Es kann
nur einen geben, die Quelle,
die Zusammenkunft… alles eine
Lüge.
29
Methos hat die Diskussion der beiden beobachtet und
schaltet sich in das Gespräch ein.
METHOS
Vielleicht hast du Recht,
MacLeod … Vielleicht ist
alles nur eine Geschichte,
die wir erfunden haben, um
uns besser zu fühlen… und dem
endlosen Töten einen Sinn zu
geben… aber wir haben jetzt
die Möglichkeit die Wahrheit
herauszufinden!
DUNCAN
Wie?
METHOS
Wir folgen unserem Instinkt…
In diesem Augenblick bleibt Anna stehen und zieht einen
Kerzenleuchter nach unten, woraufhin sich ein Teil der
Wand öffnet. Methos nickt Duncan grinsend zu. Die
anderen kommen zu ihnen und sie treten in den dunklen
Gang.
INT. KLOSTER - DUNKLER KORRIDOR
Die Gruppe erreicht das Ende der Treppe und einen
dunklen Korridor. Die Wände sind blau und mit seltsamen
Figuren verziert.
REGGIE
Na das ist doch schon mal
was…
Nach ein paar Metern wird ihnen der Weg von einer Wand
versperrt. Die Umrisse einer Tür sind zu erkennen,
jedoch kein Hebel oder Ähnliches. Darüber ist
lateinische Schrift.
DAWSON
Was bedeutet das?
DUNCAN
(liest vor)
Potest esse unus.
30
METHOS
(übersetzt)
Es kann nur einen geben…
ANNA
(setzt fort)
… der die Quelle berührt.
Die Anderen werfen Anna fragende Blicke zu.
GIOVANNI
Wie kommen wir rein?
Methos lässt seine Hand feinfühlig über die steinige
Oberfläche der vermeintlichen Tür gleiten. Etwa in der
Mitte entdeckt er dann eine schmale Öffnung.
METHOS
Hmm.
Er zieht sein Ivanhoe Ritterschwert und führt die Klinge
in den Riss ein, doch er bleibt stecken und kann das
Schwert auch nicht drehen, woraufhin er es enttäuscht
wieder herauszieht. Duncan holt Connors Masamune Katana
aus seinem Mantel hervor. Er steckt es hinein bis die
gesamte Klinge in der Wand verschwindet. Totenstille und
gespannte Gesichter. MacLeod dreht das Schwert nach
links und man hört ein Klicken. Er zieht es raus und die
Wand beginnt sich auseinander zu schieben.
REGGIE
(erstaunt)
Ein… Zauberschwert.
Anna lächelt und Joe legt die Stirn in Falten.
DAWSON
Es hat mal einem guten Mann
gehört…
GIOVANNI
Gehen wir weiter.
31
INT. KLOSTER – GEHEIMER RAUM
Ein kreisförmiger Raum, welcher in die gleiche
geisterhafte Farbe gehüllt ist. In der Mitte ragt eine
kleine, runde Steinsäule aus dem Boden, auf der sich
eine rätselhafte Abbildung befindet. Eine seltsame
Mischung aus Sternenkarte und antiker Kalender. Die
Unsterblichen, Anna und Dawson stellen sich rundherum
auf. Verdutzt mustern sie die Karte.
REGGIE
Ok… das übersteigt meine
Kenntnisse, Leute.
DAWSON
(ironisch)
Gut, dass wir einen Experten
dabei haben.
GIOVANNI
Habt ihr so etwas Ähnliches
schon gesehen?
METHOS
Nicht in 5000 Jahren…
REGGIE
Großartig.
Anna geht ein paar Schritte näher an die Säule heran.
ANNA
Ich hab es gesehen… in meinen
Träumen.
DUNCAN
Hast du da auch gesehen wie
wir die Karte lesen?
Sie starrt konzentriert auf die Karte.
ANNA
Ich brauche Zeit.
METHOS
Haben wir ja reichlich…
32
Während Anna vor der Säule steht und versucht hinter das
Geheimnis der Karte zu kommen, setzen sich die anderen
auf die Seite und rasten. Duncan und Joe sitzen direkt
nebeneinander, etwas weiter weg hockt Giovanni und betet
leise mit dem Kreuz in den Händen. Zwischen dem Priester
und Reggie ist Methos, eine Flasche Bier trinkend und
gemütlich die Beine ausgestreckt.
Reggie hält sich beide Hände an den Kopf und wirkt
verzweifelt, was MacLeod bemerkt. Er geht hinüber und
gesellt sich zu ihm.
REGGIE
(flüstert)
Das hätte nicht passieren
dürfen…
DUNCAN
Wie gut kanntest du, Kahega?
REGGIE
Er war mein Partner. Wir
haben vor ein paar Jahren
begonnen nach einem Weg zu
suchen, um die Quelle zu
finden. Erst jetzt konnten
wir Kontakt zu diesem Orden
herstellen … Und er war mein
Freund.
DUNCAN
(nickt
verständnisvoll)
So etwas ist selten zu
finden, vor allem für uns.
REGGIE
Ich hätte mit ihm gehen
sollen…
33
DUNCAN
Du kannst den Tod anderer
aber nicht immer verhindern,
er ist Teil des menschlichen
Lebens. Du wirst lernen es zu
aktzeptieren. Das ist der
Fluch unserer Existenz…
REGGIE
Ja, ich weiß … Ich hab zwar
mit Marylin Monroe geschlafen
und mit Elvis Partys
gefeiert, aber wenn ich mich
hier so umsehe… dann fühle
ich mich ein bisschen wie ein
Kind.
DUNCAN
(grinst)
Warum bist du hier, Reggie?
REGGIE
Um die Wahrheit zu erfahren …
Und du?
DUNCAN
Um etwas zu finden, das ich
verlor…
ANNA
Duncan!
MacLeod blickt sofort zu ihr auf.
DUNCAN
Hast du’s?
Die Anderen erheben sich erwartungsvoll und Anna nickt.
ANNA
Afrika… wir müssen nach
Afrika.
34
EXT. KLOSTER –DÄMMERUNG
Die Gruppe, bis auf MacLeod und Anna, verlässt das
Kloster, während die letzten Sonnenstrahlen am Horizont
verbluten. Joe holt sein Handy aus der Jackentasche.
DAWSON
Ich kümmere mich um den
Transport, während wir
zurückgehen…
GIOVANNI
Gut.
INT. KLOSTER – DUNKLER KORRIDOR
Duncan und Anna stehen in dem bläulichen Korridor eng
beieinander und teilen einen intimen Moment.
ANNA
(sanft)
Zeit sich zu entscheiden…
DUNCAN
Das habe ich bereits. Ich
weiche nicht von deiner
Seite, egal was passiert.
35
INT. HAUS – GÄNGE
Die Kamera schwebt durch die dunklen Gänge eines Hauses.
Auf dem silbernen Boden sieht man hin und wieder ein
Symbol mit einem leicht verformten V – das Zeichen der
Beobachter. Als wir uns einem geschlossenen Büro nähern
vernimmt man leise eine männliche Stimme.
INT. BEOBACHTER HQ – BÜRO
Wir durchdringen die edle Holztür und der Blick auf das
geräumige Büro wird frei. Es ist nur spärlich
eingerichtet und viele Regale sind leer. Neben dem
Schreibtisch stehen verpackte Kartons. Die raue Stimme
gehört einem alten, grauhaarigen Mann. Er sitzt in
seinem schwarzen Drehstuhl und telefoniert.
MANN
Die Maschine wird in etwa
zwei Stunden für euch bereit
stehen, alter Freund … Wir
sind gerade dabei alles
zusammenzupacken und sind
damit endgültig aus dem
Spiel. Jetzt liegt es an euch
… Ihr solltet vorsichtig
sein, Joe… nicht nur ihr seid
auf der Jagd.
36
Er legt den weißen Telefonhörer auf und lehnt sich
ausatmend in dem Stuhl zurück.
EXT. STRAßE – DÄMMERUNG
Die Gruppe steht im Hintergrund bei den Wagen und Joe
klappt im Vordergrund gerade sein Handy zusammen, wonach
er es wieder in die Jacke steckt. Er presst die Lippen
zusammen und starrt einen Moment nachdenklich in die
Luft. Dann dreht er sich zu den Anderen um.
DAWSON
Ok, es geht los! Wir haben
ein Flugzeug.
Giovanni, MacLeod und Anna steigen ein. Reggie wirkt
leicht nervös und wendet sich an Dawson.
REGGIE
Da unten herrscht doch
ziemliches Chaos und die
Grenze ist dicht, da wo wir
hinwollen. Wie kommen wir
rüber?
DAWSON
Glück.
Joe steigt ein und Reggie dreht sich zu Methos, der auf
seinem Motorrad sitzt und den Helm in der Hand hält.
REGGIE
Naja… wir können doch nicht
durch eine Explosion sterben,
oder doch?
METHOS
Du etwa schon?
REGGIE
Noch nie versucht…
METHOS
(grinst)
Behalte deinen Kopf einfach
auf deinen Schultern…
37
Methos setzt sich seinen Helm auf und startet die
Maschine. Reggie steigt mit verdutzter Miene in den
Honda und sie fahren los.
EXT. STARTBAHN – NACHT
Sie erreichen die private Start- und Landebahn, wo auch
schon das kleine Flugzeug bereitsteht. Alle steigen aus
den Autos.
DAWSON
Alle an Bord!
Giovanni, Reggie und Methos gehen zuerst. Duncan scheint
etwas wahrzunehmen und hält inne. Die Motoren der
Maschine laufen bereits und es ist ziemlich laut.
ANNA
Was ist denn?!
DUNCAN
(zögert, schüttelt
den Kopf)
Gar nichts…
Sie betritt das Flugzeug. MacLeod wird von Joe am Arm
gepackt.
DAWSON
(eindringlich)
Wir müssen ab jetzt verdammt
vorsichtig sein! Ich
befürchte es droht nicht nur
Gefahr außerhalb der Gruppe…
sondern auch von innen.
DUNCAN
Mach dir um mich keine
Sorgen, Joe.
Die Beiden steigen als Letzte ein und der Pilot trifft
die letzten Vorkehrungen für den Start. Wenig später
heben sie ab und fliegen dem Nachthimmel entgegen.
38
EXT. FLUGZEUG – NACHT
Das Flugzeug lässt das Festland erstmals hinter sich und
erreicht das Mittelmeer. Die Kamera gleitet nach unten
und taucht in die Dunkelheit des Wassers. FLASHBACK:
EXT. OZEAN – NACHT
Wir tauchen aus dem Dunkeln wieder auf und erkennen die
funkelnde Wasseroberfläche des Ozeans. Der untere Teil
eines Schiffes kommt ins Bild und die Kamera fährt
weiter nach oben.
Text-Einblendung: HMS Rosemarie – 1853
An Deck steht Kapitän Connor MacLeod. Neben ihm Duncan.
Sie starren hinaus in die Nacht.
DUNCAN
Sie wollte einfach nicht auf
mich hören. Ich wollte nicht
kämpfen, aber Sie… ließ nicht
locker.
39
CONNOR
Du hast das Richtige getan,
Duncan. Wenn sie deinen Weg
kreuzen, dann töte sie. Wir
sind nicht hier, um
Freundschaften zu schließen.
DUNCAN
Aber… du bist mein Freund.
CONNOR
(grinst)
Dann kannst du dich glücklich
schätzen.
Langsam steigt die Kamera wieder in den Himmel auf.
EXT. FLUGZEUG – TAG
Aus Nacht wird Tag und wir folgen dem Flugzeug. In der
Ferne kann man bereits die afrikanische Küste entdecken.
INT. FLUGZEUG – TAG
Joe, Anna und Reggie schlafen. Methos starrt
nachdenklich aus dem Fenster und Giovanni spielt
behutsam mit dem Kreuz um seinen Hals, während er von
Duncan beobachtet wird.
DUNCAN
Warum begibt sich ein
Priester auf die Suche nach
einem uralten Mythos?
40
GIOVANNI
Ich bin hier für die
Herrlichkeit Gottes, MacLeod
… Man sagt, dass Gott zum
Menschen wurde, sodass der
Mensch zu Gott werden könnte.
Und wir sind auf dem Weg
zurück…
Es gibt ein leichtes Rütteln. Reggie wird wach und reißt
plötzlich die Augen auf.
REGGIE
MacLeod!
Der Pilot steht hinter Duncan und holt mit einem
Breitschwert in der Hand zum Schlag aus. MacLeod kann
sich noch rechtzeitig ducken und die Klinge dringt in
den oberen Teil des Sitzes ein. MacLeod springt auf und
weicht zurück, um dem nächsten Schlag des Angreifers
auszuweichen.
Er zieht sein Katana und pariert einen Hieb des Piloten.
Angespannt pressen sie ihre Klingen gegeneinander.
Duncan gewinnt das Kräftemessen. Er stößt ihn zurück und
greift an. Geschickt und schnell. Durch den Kampf werden
auch Dawson und Anna wach.
ANNA
(überrascht)
Duncan!
Der Mann hat auf dem engen Raum Mühe die Attacken
abzuwehren oder ihnen auszuweichen. MacLeod scheint kurz
davor zu sein ihn zu entwaffnen.
Doch der Pilot packt ihn und knallt seinen Kopf an die
Wand. Das verschafft ihm etwas Zeit und er öffnet die
Tür des Flugzeuges. Duncan greift wieder an, doch durch
den starken Luftzug verfehlt er. Der Mann ergreift
MacLeod und springt mit ihm zusammen aus dem Flugzeug.
ANNA
Nein!
DAWSON
Wir müssen hier raus!
41
METHOS
Greift euch die Fallschirme…
EXT. HIMMEL – TAG
Duncan und der Pilot fliegen mit ihren Schwertern durch
die Luft und bekämpfen sich im Flug weiter, während sie
nach unten auf den Ozean zurasen. Rasante Musik im
Hintergrund. MacLeod ist der bessere Kämpfer, aber unter
diesen Umständen kann der Unbekannte das Duell offen
halten.
Sie wirbeln im Kreis herum, werden getrennt und fliegen
wieder aufeinander zu, um einen Schlag zu landen. Die
Oberfläche rückt immer näher.
EXT. FLUGZEUG – TAG
Methos und die Anderen springen mit Fallschirmen aus der
Maschine und steuern auf die Küste zu.
EXT. HIMMEL - TAG
MacLeod landet einen Faustschlag, doch er wird
gleichzeitig auch von der Klinge des Mannes durchbohrt.
Sein Schrei hallt durch die Luft. Der Pilot beißt die
Zähne zusammen und grinst dabei diabolisch.
PILOT
Es kann nur einen geben!
Duncan umklammert die Schwertklinge und zieht sie mit
einem festen Ruck aus seinem blutenden Bauch. Der
Unbekannte ist davon überrascht und knapp bevor sie die
Oberfläche des weiten Ozeans erreichen, vollführt der
Highlander eine geschickte Drehung und enthauptet den
Piloten.
MacLeod und der kopflose Körper des Mannes landen mit
großer Wucht im Wasser. Sekunden verstreichen. Dann
taucht Duncan fest ausatmend auf. Der Himmel beginnt
sich zu verfinstern. Donnergrollen. Er sieht
erwartungsvoll nach oben. Kurz darauf wird er von einem
Blitz getroffen. Und von einem weiteren.
42
Gigantische elektrische Ladungen bedecken die
Wasseroberfläche und das Quickening lässt MacLeod ein
paar Meter in die Luft steigen.
EXT. AFRIKA – HAFEN – TAG
Anna, Dawson und die Anderen landen mit den Fallschirmen
auf einem alten Hafengelände an der afrikanischen Küste.
Indes kommt MacLeod auch schon angeschwommen und Methos
hilft ihm aus dem Wasser. Er ist durchnässt und erholt
sich keuchend allmählich von dem Quickening.
METHOS
Guter Kampf, MacLeod!
REGGIE
Wie kam der Kerl denn dazu
die Maschine zu fliegen, Joe?
DAWSON
Ich weiß es nicht… aber wir
sind nicht die Einzigen, die
noch im Spiel sind, soviel
steht fest. Das wird noch ein
heißer Tanz!
GIOVANNI
Die verfrühte Landung hat uns
wohl ziemlich viel Zeit
gekostet. Ich würde
vorschlagen, wir besorgen uns
so schnell wie möglich einen
fahrbaren Untersatz und dann
auf nach Süden…
METHOS
Guter Vorschlag…
43
Die Gruppe durchquert den Hafen und macht sich auf die
Suche nach einem Transportmittel. Neben einem Lagerhaus
stehen zwei hellblaue Jeeps, der Hintere ist frei und
der Schlüssel steckt, während in dem Anderen ein
schwarzer Mann am Steuer sitzt und wartend eine
Zigarette raucht.
Er dreht sich um, als Dawson, Duncan und Anna in den
hintern Jeep einsteigen und den Motor anlaufen lassen.
MANN
Hey! Der Wagen ist bereits
besetzt!
METHOS
(zieht sein
Schwert)
Und dieser hier?
MANN
Oh Shit!
Der schwarze Mann ergreift die Flucht, während Methos,
Reggie und Giovanni in seinen Jeep steigen.
EXT. AFRIKA – STADT – TAG
In der trockenen, heißen Umgebung fährt die Gruppe durch
die kaum erkenntlichen, verstaubten Straßen einer Stadt.
Windschiefe Bruchbuden. Keine Zivilisation. Es herrscht
Armut. Ab und an sieht man einen Mann oder einen kleinen
Jungen mit einem AK-47 Maschinengewehr in der Hand.
44
Ihre Kleidung ist schmutzig und abgenützt. Ihre Haut ist
rau und aufgeschunden, ihre Blicke eiskalt. Die
Überbleibsel eines kürzlichen Bürgerkrieges.
EXT. AFRIKA – JEEP – TAG
Wir fokussieren den hinteren Jeep, mit Joe am Steuer.
Duncan sitzt neben ihm und Anna ist hinten.
DAWSON
Oh Junge, seht euch das an.
Dieses Land macht mich
fertig. Diese Not und
Verzweiflung…
DUNCAN
Sich bekriegende Stämme, am
Rand der Anarchie? Eine
gleich bleibende Konstante,
mein Freund. Ich hab es
unzählige Male in den letzten
Jahrhunderten gesehen…
DAWSON
Ein Hoch auf die
Zivilisation.
DUNCAN
(nickt, lehnt sich
nachdenklich
zurück)
Es war nicht immer so… ich
erinnere mich an glorreichere
Tage.
DAWSON
Und die werden wir auch
wieder erleben, mein Freund.
ANNA
Es geht bald in den
Dschungel…
Die Kamera schwebt wieder nach oben und in der Ferne
sehen wir das ungewisse Grün des großen Dschungels.
45
EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – DÄMMERUNG
Es dämmert bereits und die Gruppe passiert auf einer
leicht schlammigen Straße den Dschungel. Trommelmusik im
Hintergrund. Von einer Sekunde auf die andere kommt
plötzlich ein Sturm auf. Er wird immer heftiger und
entwickelt sich zu einem Orkan. Bäume werden hin und
hergebogen.
DAWSON
Was ist denn da los?
Der Himmel verfinstert sich. Es beginnt dicke
Hagelkörner zu regnen und durch den starken Wind fällt
plötzlich ein Baum direkt vor den fahrenden Jeeps auf
die Straße. Es kommt zur Kollision und sie sind
gezwungen auszusteigen.
Der Sturm durchwirbelt ihre Kleidung und ihr Haar. Sie
rücken dicht zusammen und kneifen die Augen fest
zusammen, während sie sich durch den Matsch
weiterkämpfen. Duncan umschlingt Anna und Methos
unterstützt Joe beim Kampf gegen die Natur.
REGGIE
Eine richtige
Weltuntergangsstimmung,
Leute!
GIOVANNI
Wir müssen dicht dran sein!
Los weiter!
Schließlich lassen sie etwas erschöpft einen Teil des
Urwalds hinter sich. Ein altes Fußballstadion steht auf
einem Feld, das zwischen dem nächsten Dschungelabschnitt
liegt. Auf einmal ein lautes, aggressives Geräusch – der
Buzz.
Die Unsterblichen in der Gruppe fassen sich
schmerzverzerrt an die Köpfe und gehen zu Boden.
DAWSON
Was ist los? Mac?!
DUNCAN
Keine Ahnung… es ist
unglaublich stark!
46
METHOS
Das Stadion…
Sie rappeln sich auf und ziehen ihre Schwerter, während
sie auf das Stadion zulaufen.
DUNCAN
(zu Joe und Anna)
Ihr Beiden bleibt hier!
EXT. AFRIKA – ALTES STADION – DÄMMERUNG
MacLeod, Methos, Giovanni und Reggie treten, noch immer
leicht benebelt, durch den Eingang einer Tribüne und
überblicken das Stadion. Am Horizont blitzt und donnert
es. Auf den anderen Tribünen sieht man ein paar andere
Dutzend Männer und Frauen. Alle sind mit verschiedenen
Schwertern bewaffnet und bereit für den Kampf. Die
meisten tragen eine Waffe, ein paar aber auch Zwei.
REGGIE
Das kann doch nicht…
METHOS
Die Zusammenkunft…!
Totenstille herrscht in der Arena, abgesehen von dem
Sturm und dem Donner. Nahaufnahmen der Unsterblichen.
Bei Duncan hört man den Klang eines schottischen
Dudelsacks. Bei einem Afrikaner und einem Asiaten ertönt
rhythmisches Trommeln. Dann ein tobender Kriegsschrei
und sie stürmen auf dem Feld aufeinander zu.
Es kommt zum Zusammenstoß. Schwerter prallen zusammen
und es entwickeln sich schon bald zahlreiche Duelle eins
gegen eins. Die Kämpfe sind wesentlich schneller und
intensiver als bei Sterblichen. Immer wieder werden die
Unsterblichen von ihren Gegnern verwundet, doch sie
erholen sich rasch davon und fighten weiter.
47
Duncan wirkt etwas zögerlich und agiert eher passiv.
Methos wird förmlich zum Sensenmann und wirbelt in einem
Blutrausch, mit zusammengebissenen Zähnen, durch die
Reihen. Reggie versucht sich eher vom Zentrum fern zu
halten und seine Gegner aus der hektischen Menge zu
locken. Giovanni ist in seiner Nähe und beschränkt sich
hauptsächlich darauf unachtsame Unsterbliche, die in
einem langen Duell verstrickt sind, von hinten direkt zu
enthaupten.
Schreie und das Klirren von Metall hallen durch die
Arena. Die ersten Köpfe rollen und das Quickening
schießt durch die Reihen der Gladiatoren, während das
Kämpfen erbarmungslos weitergeht. Dramatische Musik
spielt im Hintergrund und kurbelt die Spannung
zusätzlich an.
Reggie hat einen Kontrahenten bereits in die Knie
gezwungen, aber er spielt noch etwas mit ihm und bringt
ihm weitere Schnittwunden bei. Giovanni hechtet zu ihm
und enthauptet seinen Gegner mit einem wuchtigen Hieb.
REGGIE
Warum tust du das?!
48
GIOVANNI
(lächelt)
Gott ist gnädig…
Prompt wird er von Blitzen durchdrungen und reißt die
Arme seitlich nach oben. Methos nimmt geschickt Kopf um
Kopf, bevor er überhaupt wirklich vom Quickening
übermannt werden kann. MacLeod bestreitet ein langes,
offenes Duell. Doch er kann den Unsterblichen entwaffnen
und zwingt ihn zu Boden. Er holt zum finalen Schlag aus,
doch er schließt die Augen, bevor er letztlich zuschlägt
und den Gegner enthauptet.
Obwohl Giovanni herumwirbelt und bemerkt, dass Reggie
von hinten angegriffen wird, schreitet er nicht ein und
Reggie verliert dadurch seinen Kopf. Massive Quickening
Ladungen zerstören große Teile der Tribünen und
schleudern den Rasen sowie die Erde darunter durch die
Luft.
Zum Schluss sind nur noch Duncan, Methos und Giovanni am
Leben. Sie sinken auf die Knie und werden vom Quickening
umschlossen.
Wir blicken über die Schulter des Strangers, der auf
einer Tribüne steht und das Geschehen aus der Entfernung
beobachtet hat. Er wendet sich ab und verschwindet aus
dem Bild.
Die Arena ist verwüstet. Rauchschwaden liegen in der
Luft. Der Rasen ist rot von Blut. Kopf- und leblose
Körper überall auf dem Feld verteilt. Im Hintergrund ist
melodramatische Musik mit begleitendem Choralgesang zu
hören, während Duncan, Methos und Giovanni sich in
Zeitlupe durch das Schlachtfeld bewegen. Schließlich
finden sie den Leichnam von Reggie. Seinen Säbel hält er
immer noch in der Hand.
METHOS
Reggie…
DUNCAN
(leise)
Ruhe in Frieden.
49
GIOVANNI
Leider war sein Glaube nicht
stark genug…
Der Priester hat sein Kreuz fest umschlossen und wendet
sich ab. Methos starrt ihm misstrauisch hinterher und
sieht dann zu Duncan.
EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – DÄMMERUNG
Anna und Dawson blicken besorgt auf das demolierte
Stadion und auf das Ungewitter darüber. Die drei
Unsterblichen kommen dann wieder heraus und gehen
zielstrebig auf sie zu. Giovanni zuerst. Duncan trägt
Reggies Körper und Methos seinen Säbel. Annas Freude
über das Wiedersehen von Duncan wandelt sich bald in
Erschütterung wegen Reggies Tod.
Sie begraben ihn neben einem Baum und markieren das Grab
mit seinem Schwert. Die Anderen machen sich bereit
aufzubrechen, während Anna noch nachdenklich am Grab
sitzt. Duncan kommt dazu und fasst ihr tröstend an die
Schulter.
DUNCAN
(sanft)
Anna… wir müssen weiter.
50
Sie nickt nur und erhebt sich allmählich. Schweigend
marschiert die Gruppe weiter.
Während sie durch den dichten Dschungel gehen, wendet
sich Methos an Giovanni und bricht die Stille.
METHOS
Du hast gesehen, wie Reggie
starb, nicht wahr, Giovanni?
GIOVANNI
(nickt)
Bedauerlicherweise musste ich
es mit ansehen … Warum fragst
du mich danach, Methos?
METHOS
Vielleicht hättest du etwas
tun können…
GIOVANNI
Nichts hätte Reggies
Schicksal ändern können. Es
war Gottes Wille. Wir alle
sind seine Diener…
METHOS
Ach wirklich?
GIOVANNI
Und seine Wege sind manchmal
unergründlich…
METHOS
(wütend)
Die Wege meines Schwerts
nicht! Mal sehen, wie stark
dein Glaube ist…
Methos zieht blitzschnell sein Schwert und fügt Giovanni
eine Schnittwunde am Oberkörper zu. Der Priester holt
sein Renaissance Rapier aus der Scheide und geht in
Kampfposition. Auch MacLeod greift sofort nach dem
Katana in seinem Mantel.
DUNCAN
Methos!
51
In dem Moment kommt ein brauner Jeep auf dem holprigen
Weg vorgefahren und hält direkt vor ihnen. Vier schwarze
Männer, mit Gewehren und Pistolen bewaffnet, steigen aus
und reden aggressiv in einer fremden Sprache auf die
Gruppe ein. Giovanni senkt sein Schwert und Duncan hält
beide Hände nach oben, während er sich langsam schützend
vor Anna stellt.
Methos wirft ihm einen kurzen Blick zu und schleudert
dann sein Schwert überraschend in die Brust einer der
Männer, der prompt zu Boden geht.
GIOVANNI
(streckt eine Hand
nach vorne)
Nein!
Die anderen Drei eröffnen das Feuer. Giovanni und Methos
werden zuerst getroffen. Dawson holt eine Pistole
hervor, während MacLeod nach vorne hechtet und einen der
Männer niederstreckt, bevor er selbst durchlöchert wird.
Joe erschießt einen weiteren, dann stößt er Anna
schützend zur Seite und zielt auf den letzten Mann. Sie
schießen gleichzeitig, werden auch beide getroffen und
gehen zu Boden. Das Bild wird schwarz.
Aufblende. Duncan wacht stöhnend wieder auf. Man sieht
Einschusslöcher und Blut an seiner Kleidung. Er wirbelt
herum und entdeckt Anna, die neben dem röchelnden Joe
kniet und verzweifelt über seinen Kopf streichelt.
ANNA
Duncan…!
MacLeod robbt über den Boden zu ihnen. Indes erwachen
auch Methos und Giovanni. Duncan ergreift Dawsons Hand
und legt die andere auf seine Brust, wo er getroffen
worden ist.
DUNCAN
Nein … Joe!
Joes scheidender Blick legt sich auf Duncan. Er atmet
schwer.
52
DAWSON
MacLeod… du bist… mein bester
Freund.
DUNCAN
Joe, du darfst nicht
sterben…! Nicht so!
DAWSON
Es kann… nur einen geben.
DUNCAN
Das war niemals für mich
bestimmt.
DAWSON
(lächelt schwach)
Du wirst… mich nicht
enttäuschen.
DUNCAN
(Tränen in den
Augen)
Du warst der Vater, der mich
niemals aufgegeben hat…
METHOS
(flüstert)
Vergib mir.
53
Joe macht seinen letzten Atemzug. Duncan schließt seine
Augen mit den Fingern und sein Kopf sinkt auf Dawsons
Brust. Traurige Musik im Hintergrund. Die Kamera schwebt
langsam zurück.
EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – NACHT
Methos und Giovanni sitzen um ein knisterndes
Lagerfeuer. MacLeod ist etwas abseits bei einem Baum und
Anna geht zu ihm.
ANNA
(sanft)
Ich weiß, was dir Joe
bedeutet hat, Duncan … Es tut
mir so leid!
Sekunden verstreichen in Stille.
DUNCAN
Mein ganzes Leben hab ich die
Leute, die ich liebe, sterben
sehen … Die Frauen, die ich
geliebt habe… Tessa, Kate…
sie sind alle tot … Ich hab
mir immer wieder gesagt: Ich
bin unsterblich. Es ist der
Preis, den ich zahle…
(Anna hört
aufmerksam zu)
Aber im Inneren… hab ich
immer daran geglaubt, dass
ich eines Tages wissen würde,
warum ich in den letzten 400
Jahren… andere Menschen
enthauptet habe, um zu
überleben! Verstehst du… ich
würde wissen warum ich bin
was ich bin!
Anna legt eine Hand auf seine Wange und er schließt die
Augen, während die Hand küsst. Sie beginnen sich
leidenschaftlich zu lieben, untermalt mit ebenso
gefühlvoller Musik.
54
Wenig später. Duncan und Anna schlafen beisammen unter
dem Baum. Giovanni ist auch eingenickt, während Methos
noch immer wach ist und nachdenklich in das Lagerfeuer
starrt.
Die Kamera ist auf Bodenhöhe und schwarze Schuhe kommen
ins Bild, die leise über den Boden treten. Aus dem
Blickwinkel eines Unbekannten nähern wir uns Methos von
hinten und setzen ihn mit einem Baseballschläger außer
Gefecht, als er sich gerade umdreht. Gleich darauf
werden auch Giovanni sowie MacLeod und Anna bewusstlos
geschlagen und weggeschleift. Schwarzblende.
INT. UNBEKANNTER RAUM
Aufblende. Wir finden uns in einem unbekannten Raum
wieder. Die Wände sind weiß gestrichen. Es gibt keine
Fenster. Zur einzigen Einrichtung zählen drei silberne
Stühle, an denen Duncan und Methos festgebunden sind.
Sie erwachen allmählich und ihre Blicke schweifen leicht
orientierungslos umher.
DUNCAN
Was ist passiert? Wo sind
wir?
METHOS
Nicht im Himmel…
Eine der beiden Türen öffnet sich und drei weiße Männer
betreten den Raum. Zwei muskulöse Schlägertypen mit
schwarzen Hosen und weißem Unterhemd. Der Dritte trägt
einen eleganten, dunklen Anzug und darunter ein weißes
Hemd und Krawatte. Auf seinem Gesicht zeichnet sich ein
boshaftes Grinsen ab. Es ist JULIAN WALKER. MacLeod
scheint ihn zu erkennen und starrt ihn missachtend an.
55
Es erscheinen aufblitzende Flashback-Bilder: Abtrünnige
Beobachter, darunter Julian Walker, experimentieren an
Kate in einem unterirdischen Labor. Duncan taucht auf
und tötet einige von ihnen, wird jedoch überwältigt und
gefesselt. Er muss zusehen wie Kate nach den Versuchen
gefoltert und getötet wird. Julian Walker verschwindet,
ehe MacLeod sich befreien und die restlichen, anwesenden
Abtrünnigen töten kann. Er jagt das Labor in die Luft.
Danach begräbt er Kate zusammen mit seinem Katana in
jenem Wald in Irland, in dem sie sich zum ersten Mal
getroffen haben.
WALKER
MacLeod… dass wir uns immer
unter solchen Umständen über
den Weg laufen. Seltsam,
nicht wahr?
DUNCAN
Wo ist Anna?
WALKER
Anna? Ach ja… die Frau. Sie
ist leider ein weiterer
Kollateralschaden im Dienst
für eine gute Sache. Wie
damals… Kate, nicht wahr?
56
DUNCAN
Was immer du auch vorhast,
lass sie gehen! Sie ist
unschuldig. Mach mit mir was
du willst…
WALKER
Oh ich mache keine
Experimente mehr an
Unsterblichen. Ich weiß, dass
sie eine Sterbliche ist und
es hat sich etwas Besseres
ergeben… deshalb wird sie an
unseren neuen Freund
ausgeliefert und ihr… werdet
sterben. Es steht ein neues
Zeitalter bevor… und nach dem
Deal, den ich abgeschlossen
habe, werden wir ganz vorne
mitspielen…
Walker gibt seinen Schlägern ein Zeichen und sie treten
vor die Tür. Dann wendet er sich grinsend noch mal zu
MacLeod, ehe er auch den Raum verlässt.
WALKER
Du hättest dich nicht wieder
einmischen sollen, MacLeod.
Dann hättest du weiterleben
können…
EXT. HAUS – DSCHUNGEL – NACHT
Auf der kleinen Veranda eines Holzhauses sehen wir Anna,
die von den beiden Schlägern und Walker in Richtung
Dschungel geschleppt wird. Dort treffen sie auf den
Stranger, an welchen die Frau übergeben wird.
WALKER
Wie vereinbart. Lebendig und
unversehrt…
STRANGER
Gut. Ihr gefällt mir…
Abtrünnige.
57
Walker grinst zufrieden und der Stranger tut es ihm
gleich.
INT. UNBEKANNTER RAUM
Der Buzz. Giovanni kommt in das Zimmer. Er erntet
überraschte Blicke von MacLeod und Methos.
DUNCAN
Giovanni, was…
GIOVANNI
Ich habe mit Julian Walker
eine Vereinbarung getroffen.
Jedenfalls denkt er das… er
ist äußerst kooperativ, wohl
weil ich ein wirklicher
Christ bin.
METHOS
Weißt du was, Giovanni? Ich
habe Christus gesehen…
gesehen wie er lehrt, gesehen
wie er heilt. Und du… du
selbstsüchtiger Bastard, DU
bist kein CHRIST!
58
GIOVANNI
(grinst)
Sobald der Zeitpunkt gekommen
ist, werde ich die Quelle
erreichen … Tut mir leid,
aber… es kann nur einen
geben.
Er geht hinaus und schließt die Tür. Duncan und Methos
bleiben gedemütigt und verraten zurück.
METHOS
(wütend)
Verdammter Mist! Dieser
Bastard…
DUNCAN
(hoffnungslos)
Es ist vorbei, Methos.
METHOS
Nein, ist es nicht… Anna und
der Unbekannte sind immer
noch da draußen. Es ist noch
nicht zu spät!
DUNCAN
Wie sollen wir ihn finden?
Falls wir hier lebendig
wieder rauskommen…
METHOS
Wir brauchen ihn nicht zu
finden… nur die Quelle, denn
da geht er auch hin. Du
darfst jetzt nicht die
Hoffnung verlieren, MacLeod!
Nicht noch mal! Joe hat an
dich geglaubt… und ich tue es
auch.
(Duncan sieht zu
ihm auf)
Willst du, dass er umsonst
gestorben ist?!
59
Die Tür öffnet sich wieder und die zwei Schläger kommen
herein, bewaffnet mit Äxten. Sie grinsen diabolisch und
näheren sich ihnen mit langsamen Schritten.
METHOS
Das erinnert mich an etwas …
Als ich damals mit Butch und
Sundance geritten bin, ging
ein Überfall schief. Wir
wurden gefangen, in einen
dunklen Raum gesteckt und
gefesselt… doch
glücklicherweise haben wir
überlebt, durch einen Trick
von Butch.
SCHLÄGER
(lacht)
Ach ja? Was für ein Trick?
Plötzlich erhebt sich Methos, zur Überraschung des
Mannes, aus dem Stuhl und die Fesseln fallen gelockert
zu Boden.
METHOS
Entfesselung.
Er entwaffnet den Schläger und benützt ihn als
Schutzschild, während er den Anderen mit seiner Axt
tötet. Dann bricht er dem zweiten Schläger das Genick.
DUNCAN
Du bist ein hinterhältiger
Arsch.
METHOS
(schmunzelt)
Ich hab nie gesagt, ich sei
unergründlich. Los, gehen
wir!
INT. HAUS – VORZIMMER
In einem schmalen Vorzimmer vor dem Ausgang finden die
Beiden ihre Schwerter.
60
EXT. HAUS – DSCHUNGEL – NACHT
Sie verlassen das Haus im Laufschritt und begeben sich
in den Dschungel. Rasante Musik begleitet sie.
EXT. AFRIKA – DSCHUNGEL – NACHT
In der Ferne bildet sich langsam ein Ring aus dunklen
Wolken am Nachthimmel. Sterne leuchten besonders hell
auf.
Duncan und Methos laufen suchend durch den Dschungel.
Sie kommen schließlich zu einer Weggabelung und am Ende
des Weges auf der linken Seite strahlt ein
geisterhaftes, bläuliches Licht. MacLeod schlägt den Weg
nach links ein, doch Methos hält inne.
DUNCAN
Was ist?
METHOS
Unsere Wege trennen sich
hier, Mac … Du bist dazu
bestimmt, die Quelle zu
erreichen.
DUNCAN
Aber…
METHOS
Ich wollte selbst der Eine
sein, aber… du bist der Beste
von uns!
DUNCAN
Werde ich dich je wieder
sehen?
METHOS
(grinst)
Wer weiß, Highlander…
Sie nicken einander zu und setzen jeweils ihren Weg
fort. MacLeod nach links, dem mystischen Licht entgegen
und Methos nach rechts, in die ungewisse Dunkelheit des
Dschungels.
61
EXT. ALTER TEMPEL – DSCHUNGEL – NACHT
Duncan lässt das Dickicht hinter sich und seine Augen
weiten sich erstaunt. Der Blick auf einen uralten
Tempel, mitten im Dschungel, wird frei. Aus dem Boden
führen Steintreppen nach oben zu einem großen Eingang.
Der obere Teil des Tempels ist nur zu Hälfte noch
vorhanden, der Rest scheint weg gebrochen zu sein. Der
bläuliche Schein erhellt die Umgebung.
Die Wolken ziehen sich über dem Tempel zusammen und es
donnert. Während MacLeod wachsam die Treppen
emporsteigt, erklingt epische Musik im Hintergrund. Der
Stranger kommt aus der Finsternis des Gebäudes hervor
und erwartet Duncan auf der Plattform, sein Katana mit
schwarzem Griff in der Hand. Der Buzz bleibt jedoch aus,
als MacLeod die Plattform erreicht und ihm gegenüber
tritt und in seinem Gesicht kann man die Erkenntnis
ablesen.
DUNCAN
Also, du bist das Phantom…?
62
STRANGER
(grinst)
Ich bin… die Apokalypse, die
Ragnarök … Ihr habt alle eine
großartige Gabe erhalten,
MacLeod. Doch alles war ihr
damit getan habt, war euch
gegenseitig zu töten… was für
eine Verschwendung. Nun
bekommt ihr eure Quittung!
Fest umklammert Duncan sein Masamune Katana. Für einen
Augenblick stehen sie sich stillschweigend gegenüber,
ehe ein besonders mächtiger Blitzschlag den Startschuss
gibt. Der Stranger greift an und der Kampf um das
Schicksal der Welt beginnt. Seine Bewegungen sind
blitzschnell. Er attackiert aggressiv und direkt, doch
MacLeod kann das Duell durch Technik und Geschick offen
halten. Der Kampf ist sehr intensiv und es scheint, als
ob einer von ihnen jeden Moment geschlagen werden
könnte.
Aus dem tiefen Dschungel und der Erde beginnen
Quickening Ladungen zum Tempel aufzusteigen und ihn zu
umschließen. Ein paar Funken springen auf die Schwerter
der beiden Kontrahenten über und durchdringen ihre
Körper, wodurch ihre Angriffe noch wuchtiger erscheinen.
Indes kommt Giovanni aus dem Dschungel und taucht in der
Nähe des Tempels auf. Er grinst zufrieden und umschließt
sein Kreuz.
GIOVANNI
Hier ist es…!
Der Stranger vollführt einen Salto über Duncan hinweg
und er kann sich gerade noch umdrehen und den Hieb
seines Gegners abblocken, geht dabei jedoch zu Boden und
gleitet rückwärts ein paar Meter über den Boden. Er
springt schnell wieder auf und setzt den Kampf fort, in
dem der Stranger jetzt mehr und mehr die Oberhand
gewinnt.
63
Giovanni rennt auf den Tempel zu. Bevor er die Treppen
erreicht, nimmt er plötzlich etwas war – den Buzz. Er
bleibt stehen und wirbelt nach links, während er von
rechts attackiert und verwundet wird. Methos schneidet
ihm in die Kniehöhlen, wodurch er mit schmerzverzerrtem
Gesicht zu Boden sinkt. Das Rapier befördert er mit dem
Fuß in einen Busch.
METHOS
(grinst)
Eitelkeit… meine
Lieblingssünde.
Die Energie um den Tempel beginnt zu pulsieren. Das
Innere wird hell erleuchtet und wir entdecken Anna. Sie
kniet wie in Trance in der Mitte eines ovalen Raums.
Alte Schriften bedecken die Wände. Unnachgiebig greift
der Stranger Duncan an, bis er ihn schließlich erneut zu
Boden bringt.
Methos blickt auf die Plattform und erkennt, dass
MacLeod kurz vor der Niederlage steht. Er schwenkt
prompt wieder zu Giovanni und holt zum Schlag aus.
Der Stranger macht sich ebenfalls für den entscheidenden
Hieb bereit.
STRANGER
Dies ist das Ende…
64
Knapp bevor er zuschlägt wird Giovanni von Methos
enthauptet. Das Quickening strömt sofort in den Tempel,
wodurch der Stranger für einen kurzen Augenblick
behindert wird.
In diesem Moment springt Duncan auf die Füße, ein Teil
der vorbeiströmenden Energie fließt in sein Katana und
er zerschmettert das Schwert des Strangers in zwei
Teile. Daraufhin sinkt dieser geschlagen auf seine Knie.
DUNCAN
Du bist geschlagen!
Er hält ihm sein Schwert an den Hals.
STRANGER
Nur zu, Highlander… nimm
meinen Kopf und ich werde du!
Denn ich… bin für die
Ewigkeit!
ANNA
Duncan…!
MacLeod sieht zu Anna. Sie ist umgeben und Licht und
Energie. Dann wendet er sich wieder zu dem Stranger, der
auf den finalen Hieb wartet.
DUNCAN
(schüttelt leicht
den Kopf)
Nichts ist für die Ewigkeit…
Er entfernt die Klinge von der Kehle des Strangers und
sprintet in den Tempel, wo er ebenfalls von der Energie
eingehüllt wird. Der Stranger schließt die Augen und
schreit qualvoll auf, während das Quickening aus seinem
Körper weicht und in den Tempel fließt. Das Licht
gewinnt noch mehr an Intensität und eine riesige Säule
aus Energie steigt in den Nachthimmel auf. Das Bild wird
immer heller bis es schließlich völlig weiß ist.
65
EXT. SCHOTTLAND – HIGHLANDS – TAG
Aufblende. Wir finden uns in den Highlands von
Schottland wieder. Ein wunderschöner Tag. Wir fliegen
über die zauberhafte Landschaft und entdecken die alte
Burg von Connor MacLeod. Sie ist wieder vollständig
errichtet worden und auf dem Dach glänzt eine
Satellitenschüssel.
Wir sehen Duncan. Er ist etwas gealtert und spielt auf
dem Feld mit einem Jungen. Die Tür des Schlosses öffnet
sich und Anna, ebenfalls etwas älter, kommt heraus. Sie
bleibt auf den Treppen stehen und winkt das Kind zu
sich.
ANNA
Connor…!
Sie unterbrechen ihr fröhliches Treiben und während der
Junge zu ihr läuft lächeln sich Duncan und Anna
glücklich an. Die Beiden gehen hinein und MacLeod lässt
seinen Blick über die Landschaft schweifen. Er schließt
die Augen, um tief Luft einzuatmen. Dabei nehmen wir
einen Herzschlag war, er wird schneller und lauter.
MacLeod öffnet die Augen wieder und wir sehen einen
Adler am Himmel. Sein Ruf hallt durch das Tal und für
einen kurzen Moment klingt er wie das unverkennbare
Lachen von Connor. Duncan grinst und wendet sich ab.
Während er zur Burg spaziert, fährt die Kamera langsam
zurück.
DUNCAN (V.O.)
Ich versuche immer noch zu
begreifen, was genau in der
Quelle geschehen ist. Es ist
als hätte ich die Welt in
meiner Hand… wenn ich mich
konzentriere, dann bin ich in
der Lage erstaunliche Dinge
zu vollbringen. Ich habe
Angst davor, was passieren
könnte, wenn ich das tue…
aber ich bin glücklich auch
ein anderes kostbares
Geschenk bekommen zu haben –
Sterblichkeit.
66
CONNOR (V.O.)
Geduld, Duncan … Du hast die
Welt vor einem Reich der
Dunkelheit bewahrt. Eine neue
Generation wächst heran und
wenn die Zeit gekommen ist…
dann dürfen wir die Fehler
der Vergangenheit nicht
wiederholen, sondern zusammen
für eine bessere Zukunft
kämpfen…
An der Kurve einer Bergstraße stoppt die Kamerafahrt.
Ein Mottorad kommt dort zum Stehen. Die schwarze Gestalt
nimmt ihren Helm ab – es ist Methos. Wachend blickt er
auf das Tal zu seinen Füßen herab. Im Hintergrund hören
wir das Brummen eines weiteren Motors. Methos dreht sich
um und wir blicken in ein bekanntes Gesicht – AMANDA.
Hellblonde, kurze Haare und schwarze Lederkleidung.
AMANDA
Wie geht’s ihm?
METHOS
Er wird langsam alt, aber
sonst…
AMANDA
(schmunzelt)
Und dir?
METHOS
Tja, ich hab mich ein wenig
gelangweilt. Deshalb hab ich
dich angerufen.
AMANDA
Geht’s um Geschäfte?
METHOS
(schüttelt den
Kopf)
Ist was Persönliches…
AMANDA
Mhm.
67
Methos grinst und setzt sich den Helm wieder auf.
Gemeinsam fahren sie weiter.
„Bonny Portmore“ ertönt, während die Kamera über die
Highlands schwebt und die Endcredits durch das Bild
rollen. Nach den Credits folgt noch eine Abschlusszene:
EXT. PARIS – HAUS – TAG
Zwei Mottoräder parken vor einem luxuriösen Haus in der
Pariser Innenstadt.
INT. HAUS – TAG
Julian Walker liegt schlafend in seinem Bett. Er scheint
einen Alptraum zu haben und wacht mit Schweiß auf der
Stirn auf. Aus seiner verschwommenen Sicht erkennen wir
Amanda.
AMANDA
(grinst)
Morgen.
Wir schwenken nach rechts und sehen Methos. Er grinst
ebenso und schlägt mit geballter Faust zu. Das Bild wird
schwarz.
68
ABBLENDE
ENDE