25 Jahre OSP
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25 Jahre OSP
25 Jahre Faszination Höchstleistung 1990 Stadt Köln · Stadt Bonn · Stadt Leverkusen · Stadt Neuss Rhein-Kreis Neuss · Kreis Düren 2015 „Orthomol Sport® gibt mir zurück, was ich auf der Strecke lasse.“ 2 — K apitletitel Inhalt Sabrina Mockenhaupt, Läuferin GruSSworte 8 Interview: Michael Scharf, Leiter Olympiastützpunkt Rheinland 12 GruSSbotschaften 14 Chronologie, 25 Jahre OSP Rheinland 16 Goldene Momente von Barcelona 1992 bis London 2012 28 Prägende Persönlichkeiten: Prof. Dr. Wildor Hollmann / Hans-Peter Meyer 30 Von beginn an dabei: OSP-Mitarbeiter Dr. Argiris Vassiliadis und Dr. Inge Sonnenschein 32 Dr. Arnd Schmitt: vom Weltklassesportler zum Servicedienstleister für Spitzensportler 34 Ein regionales Netzwerk wächst: Vom OSP Köln-Bonn-Leverkusen zum OSP Rheinland 36 OSP als Innovationstreiber: Das Kölner Modell 40 Doping-Prävention: Die Kölner Liste® 42 Verantwortungsvolle Spitzenförderung: Unser PerspektivTeam 45 Verantwortungsvolle Spitzenförderung: OSP-Laufbahnberatung 48 Anja Löhr: Reha-Trainerin der ersten Stunde Find us on Facebook 49 Sportsvision-Training – Erfolg durch Innovation facebook.com/orthomolsport 50 Kurzportrait OSP Rheinland Orthomol Sport® ist erhältlich in jeder Apotheke Für alle, die alles geben Die orthomolekulare Mikronährstoffkombination • unterstützt die Leistungsfähigkeit • trägt zur Regeneration bei • stärkt die Widerstandskraft 4 Orthomol Sport® ist ein Nahrungsergänzungsmittel. Wichtige Mikronährstoffe für die sportliche Leistung. Mit Vitamin C zur Aufrechterhaltung der normalen Funktion des Immunsystems während und nach intensivem körperlichen Training. Mit Vitamin B6 als Beitrag zum normalen Protein- und Glykogenstoffwechsel und Magnesium als Beitrag zum normalen Energiestoffwechsel und zur Muskelfunktion. Mit L-Carnitin, Coenzym Q10 und Omega-3-Fettsäuren. orthomol-sport.de facebook.com/orthomolsport 4 — G r u SS w o r t e G r u SS w o r t e — 5 GruSSwortE Hans-Peter Meyer, 1. Vorsitzender des OSP-TrägervereinS Der Olympiastützpunkt Rheinland wird 25 Jahre jung. Ich freue mich über die überaus erfolgreiche Entwicklung, die der OSP in den vergangenen Jahren hat durchleben dürfen. Gut erinnere ich mich noch an die Anfänge, als wir über kommunale Grenzen hinweg gemeinsam eine rheinländische Lösung für ein vom damaligen Deutschen Sportbund (heute DOSB) gefordertes Anforderungsprofil eines regionalen Stützpunktes auf den Weg gebracht haben. In der Zwischenzeit haben viele Athletengenerationen von den Betreuungsleistungen des OSP profitiert und wir haben zahlreiche schöne olympische und paralympische Erfolgsmomente gemeinsam genossen. Als Vorsitzender des Trägervereins des Olympiastützpunktes Rheinland danke ich meinen aktuellen und ehemaligen Vorstandskollegen, die den Olympiastützpunkt auf Spur gehalten haben. Ebenso danke ich allen Mitarbeitern, findet doch deren professionelle Arbeit überall Anerkennung. Ich danke allen Partnern, Sponsoren, Freunden und Förderern, die mit ihrer Unterstützung aktiv zur Erfolgsgeschichte des Olympiastützpunktes Rheinland beitragen. Und ich danke natürlich den Athleten sowie deren Trainern für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die vielen unvergesslichen Momente, die sie uns allen beschert haben. All das macht die einmalige Erfolgsgeschichte des Olympiastützpunktes Rheinland aus und ich wünsche uns allen noch viele weitere erfolgreiche Jahre. Hans-Peter Meyer 1. Vorsitzender des OSP-Trägervereins HAnnelore Kraft, Ministerpräsidentin des LAndes Nordrhein-Westfalen Im Sportland Nordrhein-Westfalen vergeht kein Monat und schon gar kein Jahr, in dem es nichts Besonderes zu feiern gäbe, seien es Meistertitel oder Medaillen, Großereignisse oder besondere Geburtstage. Ein besonders schönes Jubiläum ist das 25 jährige Bestehen des Olympiastützpunktes Rheinland, zu dem ich herzlich und mit den besten Wünschen gratuliere. Bei Olympia dabei zu sein, das allein ist für jede Athletin und jeden Athleten eine große Auszeichnung und die wohl schönste Belohnung für harte Arbeit und herausragende Leistungen. Doch so schön es ist, wenn dieser Traum wahr wird – Erfolge zu feiern ist schöner. Und das konnten wir in Nordrhein-Westfalen in der Vergangenheit sehr oft, ist Nordrhein-Westfalen doch eine der erfolgreichsten deutschen Regionen im olympischen und paralympischen Sport. Der Olympiastützpunkt Rheinland hat daran großen Anteil: Bei den Olympischen Spielen und Paralympics 2012 wurde ein Drittel aller deutschen Medaillen von Sportlerinnen und Sportlern gewonnen, die am Olympiastützpunkt Rheinland betreut werden. Für eine erfolgreiche Zukunft des Leistungssports in Deutschland sind alle drei Olympiastützpunkte in Nordrhein-Westfalen von herausragender Bedeutung. Um ihr Leistungsniveau zu sichern, müssen auch sie sich kontinuierlich weiterentwickeln, um mit dem internationalen Leistungssport mithalten zu können. Doch eine gute Infrastruktur alleine garantiert noch keine Fahrkarte zu den Olympischen Spielen und sichert keine Medaille. Damit aus hochtalentierten Athletinnen und Athleten auch erfolgreiche werden, braucht es engagierte und qualifizierte Trainerinnen und Trainer, eine passgenaue Laufbahnberatung, die Sportwissenschaften und eine effektive Verwaltung. Um all das sicherzustellen, arbeiten am Olympiastützpunkt Rheinland engagiert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Leistungssport zur Herzenssache gemacht haben. Ihnen danke ich herzlichst für Ihr Engagement. Ich wünsche allen Aktiven des Olympiastützpunktes Rheinland für die Zukunft dieselbe Begeisterung, Kraft und Ausdauer wie in den vergangenen 25 Jahren, damit möglichst viele Sportlerinnen und Sportler von dort aus ihren olympischen Traum wahr machen können. Ich habe keine Zweifel daran, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird. Hannelore Kraft Ministerpräsidentin des Landes NRW 6 — G r u SS w o r t e G r u SS w o r t e — 7 Dr. Thomas de Maizière, MdB, Bundesminister des Innern Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes Im Januar 2015 jährt sich die Gründung des Olympiastützpunktes Rheinland zum 25. Mal. Zu diesem Anlass übermittle ich Ihnen meine herzlichen Glückwünsche an Ihren Standort nach Köln. Zum 25jährigen Bestehen gratuliere ich dem Olympiastützpunkt Rheinland (OSP) im Namen des gesamten deutschen Sports und persönlich sehr herzlich. In meine Verbundenheit und meinen Dank schließe ich neben der OSP-Leitung insbesondere die hier trainierenden Aktiven und ihre Betreuer ein. Zugleich erinnere ich an die Leistungen des Bundes und des Landes, des Landessportbundes NRW, der Stiftung Deutsche Sporthilfe, der Vereine und zahlreicher weiterer Förderer und Partner des Spitzensports zugunsten dieser Einrichtung. Für den OSP Rheinland ist dieses Jubiläum mehr als nur ein Geburtstag. Im Lauf der letzten Jahrzehnte hat sich der OSP zu einem bundesweit herausragenden und wichtigen Standort entwickelt. Die Bilanz „London 2012“ belegt das beeindruckend, nach der fast 30 Prozent der deutschen Medaillen von Sportlerinnen und Sportlern gewonnen wurden, die am OSP betreut wurden. Dazu zählen insbesondere auch die paralympischen Athletinnen und Athleten, an deren Erfolg der OSP Rheinland einen maßgeblichen Anteil hatte. Nur durch seine in den letzten Jahren unternommenen Anstrengungen bei der Entwicklung und Förderung des paralympischen Spitzensports waren diese Verbesserungen möglich. Aber olympischer und paralympischer Spitzensport ist mehr als „nur“ Medaillen zu gewinnen. Es ist der persönliche und verantwortungsbewusste Umgang mit jungen Menschen, die ihr Leben dem Spitzensport verschrieben haben. Nur die wenigsten können von ihrem Sport leben. Hier wird ein Schwerpunkt in der zukünftigen Arbeit aller Olympiastützpunkte liegen, denn erhöhte Anforderungen werden auch an das Verbundsystem Schule/Ausbildung – Leistungssport gestellt. Deshalb möchte ich ausdrücklich herausstellen, dass sich der OSP Rheinland in hohem Maße für die weitere Optimierung der dualen Karriereplanung von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern einsetzt. Außerdem zeigt der OSP mit der Entwicklung der sogenannten „Kölner Liste®“ ein besonderes Engagement in der Doping-Prävention. Ohne den immensen Einsatz der über diese lange Wegstrecke in unterschiedlicher Art und Weise handelnden Verantwortlichen am OSP Rheinland, sowohl im Haupt-, aber insbesondere auch im Ehrenamt, wäre diese erfolgreiche Arbeit nicht möglich gewesen. Bei Ihnen allen möchte ich mich hierfür ganz besonders bedanken. Das Bundesministerium des Innern wird Ihnen auch über das diesjährige Jubiläum hinaus stets ein verlässlicher Partner sein, bei dem die Anliegen des Olympiastützpunktes Rheinland bestens aufgehoben sind. Dr. Thomas de Maizière, MdB Bundesminister des Innern Die Geschichte des OSP Rheinland dürfen wir als Erfolg bilanzieren. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Der OSP Rheinland hat regelmäßig einen wesentlichen Anteil daran, wenn der deutsche Sport bei Europa- und Weltmeisterschaften oder bei Olympischen Spielen erfolgreich ist. Mehr als fünfzig prominente Spitzensportlerinnen und Spitzensportler stellten die Leistungsfähigkeit der Einrichtung mit guten Platzierungen und mehreren Gold, Silber- und Bronzemedaillen in London unter Beweis. Sie bestätigten damit eindrucksvoll die Bedeutung des OSP und seiner etwa 600 Kaderathletinnen und -athleten für den deutschen Sport. Der OSP Rheinland genügt modernsten Ansprüchen und gewährleistet ein ganzheitliches, wissenschaftlich fundiertes Betreuungskonzept. Wenn wir auf die Gründungsphase und die Entwicklung zurückblicken, können wir festhalten: Hier im Rheinland wurden Weichen für den Erfolg gestellt und kreative Lösungswege gefunden. Der OSP bleibt für den DOSB auch auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ein unverzichtbarer Partner. Sein Bekenntnis zu diesem Standort ist aber zugleich ein Appell, auch künftig alle Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu prüfen und Chancen zum Ausbau konsequent zu nutzen. Nach einem Vierteljahrhundert seines Bestehens gelten dem OSP meine besten Wünsche für die kommenden Jahrzehnte. Ich bin der festen Überzeugung: Von seiner positiven Entwicklung wird der gesamte deutsche Sport profitieren. Alfons Hörmann Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes 8 — Interview Interview — 9 Interview MIchael SchArf, Leiter Olympiastützpunkt Rheinland Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters freut sich über die Einladung zum OSP-Sommerfest. Zur Person: Michael Scharf (51) war von 1996 bis 2012 Vorsitzender der SSF Bonn und ist seitdem Ehrenvorsitzender des größten Bonner Sportvereins. Der Vorsitzende des Stadtsportbundes Bonn war in den 80er Jahren einer der besten deutschen Modernen Fünfkämpfer, vierfacher deutscher Mannschaftsmeister, 1987 Einzelmeister und vor Olympia 2004 in Athen zwei Jahre FrauenBundestrainer. Seit 2004 ist er Leiter des Olympiastützpunktes Rheinland. Kurz vor den Olympischen Spielen in Athen hast Du die OSP-Leitung von Dr. Andreas Bleicher übernommen. Welche Visionen hattest Du bei Deinem Dienstantritt und konntest Du diese umsetzen? Meine Vision war es, das Rheinland zu einer der absoluten Top-Regionen im Leistungssport zu entwickeln, denn den OSP schätzte ich als eine Art schlafenden Riesen ein mit guten strukturellen und inhaltlichen Grundvoraussetzungen. Gut geführte Sportvereine, die sich im Leistungssport engagierten und sehr gute Voraussetzungen für die duale Karriere der Sportler, also Schulen, Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen, rundeten das Bild ab. Damals rangierte der OSP Köln-Bonn-Leverkusen im nationalen Vergleich mit ca. 350 betreuten Bundeskaderathleten in acht Schwerpunktsportarten unter den Top-8 der OSPs. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass fast alle Kennzahlen der letzten Jahre zeigen, dass das Rheinland einen absoluten Spitzenplatz im bundesdeutschen Leistungssport einnimmt. Wir betreuen aktuell fast 600 Spitzensportler in den olympischen und paralympischen Sportarten, haben inzwischen 15 Schwerpunktsportarten, stellen ca. 15% der Olympiastarter bei den Sommerspielen und waren auch bezogen auf die Medaillenausbeute zuletzt in Peking und London extrem erfolgreich. In den letzten Jahren kamen viele neue Facetten in der OSP-Betreuung hinzu – hat sich denn das Anforderungsprofil eines Olympiastützpunktes verändert? Ich sehe das nicht so. Das Grundprofil der Olympiastützpunkte ist im Stützpunktkonzept des DOSB beschrieben und seit vielen Jahren mehr oder weniger konstant. Allerdings gibt es in diesem Grundprofil viele Freiheitsgrade, die wir hier am Olympiastützpunkt seit Jahren kreativ gestalten. Man kann sich z.B. auf einen Orthopäden im Medizinerteam beschränken, oder man versucht – und das ist unser Ansatz – absolute Spezialisten für einzelne Teilbereiche zu rekrutieren. Die Trainingswissenschaft können wir anders leben, da wir heute über einen einzigartigen Messplatz im Stabhochsprung, ein exzellentes Werferhaus sowie einen hervorragenden Taekwondo- und Boxmessplatz verfügen. Unsere Standortvorteile durch eine intensive Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln und der Trainerakademie nutzen wir bei wissenschaftlichen Projekten wie der Muskel-Sehnen-Diagnostik oder im Rahmen der Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für unsere Trainer. Aus weiteren regionalen Kooperationen entstand unsere Dopingpräventions-Plattform Kölner Liste ®, das Sportsvision-Training mit visueller Leistungsdiagnostik wie auch unsere zahnmedizinische Betreuung durch Dr. Arnd Schmitt. Und es geht immer weiter. So werden wir in diesem Jahr eine Isomed 2000 anschaffen, um die Diagnostik im Kraftbereich zu optimieren. Wer im Leistungssport aufhört, besser werden zu wollen, der hat schon verloren. In Peking 2008 und London 2012 feierten die OSP-betreuten Athleten groSSartige Erfolge und gewannen eine Vielzahl von Medaillen – ist dieses hohe Niveau zu halten? Es muss unser Anspruch sein, ein hohes und höchstes Niveau zu halten. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren vor allem durch das Schulsystem und die immer geringere Anzahl von Sportvereinen, die den Leistungssport fördern, erheblich verschlechtert. Als OSP sind wir von diesen Rahmenbedingungen abhängig, die Anpassungsprozesse laufen aber. Ein langfristiger Leistungsaufbau beginnt in den meisten Sportarten in einem Athletenalter, in dem diese Talente weiterführende Schulen besuchen. Dabei sind Trainingsumfänge in einem zeitlichen Volumen von 20 – 30 Wochenstunden erforderlich. Hinzu kommt die Zeit zwischen den einzelnen Trainingsreizen, die eigentlich für die Regeneration bzw. Trainingsreizanpassung notwendig ist. Wenn die schulischen Rahmenbedingungen nicht mehr den sportlichen Notwendigkeiten zur Entwicklung von Spitzenleistungen entsprechen, muss umgedacht werden. Daher glaube ich, dass der Weg der NRW-Landesregierung mit der Einrichtung von bisher 18 sogenannten NRW-Sportschulen, die Spitzensportlern besondere Förderungsbedingungen gewähren, grundsätzlich richtig ist. In unserem Betreuungsgebiet sind so bereits in Bonn, Leverkusen, Köln, Solingen, Dormagen und Düsseldorf sechs NRW-Sportschulen entstanden. Nun muss von Seiten der Verbände und ihrer angeschlossenen Vereine der konsequente Schritt hin zu den NRW-Sportschulen erfolgen, parallel innerhalb dieser Schulen das Leitbild „Leistungssport“ gelebt und kommuniziert werden, was eines sportaffinen Lehrerkollegiums inkl. Rektorat bedarf. Einen konkreten Handlungsbedarf sehe ich auch im Bereich der Trainer, denn es erfodert enorme Anstrengungen, um den zukünftigen Spitzensportlern gut ausgebildete, qualifizierte Trainer vor allem im Nachwuchsleistungssport zur Seite zu stellen. Es gilt, eine Win-Win-Situation zwischen Sportverbänden und stützpunkttragenden Vereinen in der Trainerfinanzierung herzustellen. Die Zukunft der Olympiastützpunkte in NRW liegt wohl in einem Aufsichtsratsmodell. Was steckt dahinter und kann dabei die bewährte Trägervereinsstruktur aufrechterhalten werden? Ja, das ist eine spannende Diskussion, die seit fast vier Jahren geführt wird. Es stellt sich die Frage, wieviel zentrale Führung notwendig ist, ohne die regionale Einbindung zu verlieren. Nicht zuletzt die gescheiterte Olympiabewerbung in München sollte uns bewusst gemacht haben, dass wir beides brauchen – zentrale Führung und regionale Einbindung. Zum Aufsichtsratsmodell ist zu sagen, dass es ähnlich wie im Landessportbund NRW oder beim DOSB zukünftig einen hauptamtlichen Vorstand (bestehend aus den drei NRW OSP-Leitern) und einen Aufsichtsrat für alle drei NRW 10 — I n t e r v i e w K a p i t l e t i t e l — 11 Markus Rehm, Birgit Kober und Sebastian Iwanow werden in Rio sicher wieder Spitzenplätze erreichen. Und es gibt eine Vielzahl erfolgversprechender Talente, nicht zuletzt durch die herausragende Nachwuchsarbeit beim TSV Bayer 04 Leverkusen, die sich bis Rio noch weiter entwickeln. Welches war Dein persönliches Highlight während Deiner Zeit am OSP? Olympiastützpunkte geben soll. Dabei kann es Gewinner und Verlierer geben, es muss vor allem darauf geachtet werden, dass die Vormacht der Bundesinteressen - denn Olympiastützpunkte sind Bundeseinrichtungen - nicht durch zu viele Landeseinflüsse im Aufsichtsrat verwässert werden. Unsere traditionell sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kommunen muss in jedem Fall fortgeführt werden, sonst verlieren wir die regionale Basis. In jedem Fall ist es schön zu sehen, dass viele Verantwortliche im bundesdeutschen Sport auf den OSP Rheinland schauen und feststellen, dass gerade dieser Olympiastützpunkt sportfachlich hervorragende Arbeit leistet und dies, so die Ergebnisse der Untersuchung der DOSBFührungsakademie, in einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Ich denke, wir alle haben ein legitimes Interesse daran, dass dies – unabhängig von der Struktur – auch zukünftig so bleibt. Die Qualifikation für Rio 2016 hat in vielen Sportarten bereits begonnen. Mit welchen Zielen starten der OSP und sein Team Rio in die heiSSe Phase? Bezogen auf das Abschneiden in Rio bin ich im olympischen Sport eher skeptisch. Nach London beendeten überragende Sportler wie beispielsweise die Beachvolleyballer Jonas Reckermann, Julius Brink und Sara Goller sowie einige Hockey-Olympiasieger von Peking und London ihre Karriere, im Judo taten es ihnen Ole Bischof und Andreas Tölzer gleich. Andere überragende Einzelsportler wie Britta Heidemann, Peter Joppich, Max Hoff oder Lena Schöneborn sind inzwischen auf der Zielgeraden ihrer Karriere angekommen. Leider sehe ich aktuell nicht die herausragenden jungen Talente, die diese Lücken schließen können – und was für unseren Olympiastützpunkt gilt, trifft auf den gesamten bundesdeutschen Leistungssport zu. Nichtsdestotrotz gibt es gerade im Kampfsport (Judo, Fechten, Ringen, Taekwondo, Boxen) aussichtsreiche Medaillenkandidaten. Im Mannschaftsport ruhen die Hoffnungen alleine auf den Hockey-Teams. Schwieriger wird es in der Leichtathletik, im Schwimmen und Turnen, aber auch im Modernen Fünfkampf, im Kanu oder Rudern. Noch ist genügend Zeit für positive Entwicklungen. Bei den Paralympics sieht es da erheblich besser aus, auch wenn wir hier beispielsweise mit Wojtek Czyz und Katrin Green ebenfalls Medaillengewinner ersetzen müssen. Top-Athleten wie Heinrich Popow, Es gibt für mich zwei persönliche Highlights. Das eine war der Olympiasieg von Lena Schöneborn im Modernen Fünfkampf in Peking 2008. Das ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass ich selbst Moderner Fünfkämpfer war und Lena mit dem SSF Bonn für den Verein startet, in dem ich 16 Jahre Vorsitzender war. In meiner Zeit als Bundestrainer im Modernen Fünfkampf (2002 – 2004) hatte Lena darüber hinaus ihre ersten Einsätze in der Nationalmannschaft. Zudem war es die erste Medaille für eine deutsche Starterin in dieser Sportart bei Olympischen Spielen - und dann gleich eine Goldmedaille! Den anderen Höhepunkt bildete meine Reise zu den paralympischen Spielen in London zusammen mit dem Sportkoordinator der Bayer AG, Jürgen Beckmann. Ein einmaliges Erlebnis mit herausragenden Rahmenbedingungen, begeisterten Zuschauern, sympathischen Sportlern und stetiger Gänsehaut-Atmosphäre. Der positive Gesamteindruck wurde abgerundet durch die tollen Erfolge unserer paralympischen Sportler aber vor allem auch durch die Art, wie unkompliziert und angenehm normal diese Sportler mit ihren körperlichen Handicaps umgehen. Ich glaube, dass wir alle sehr viel von unseren paralympischen Sportlern in punkto Lebenseinstellung mitnehmen können. 12 — G r u SS b o t s c h a f t e n G r u SS b o t s c h a f t e n — 13 HerZlichen Glückwunsch 25 Jahre »Ich gratuliere dem Olympiastützpunkt Rheinland zu seiner 25 jährigen Erfolgsgeschichte. Der OSP ist der Leuchtturm des Spitzensports in der Region. Die Leistungen der Athleten und Trainer sowie die hervorragende Arbeit von Michael Scharf und seinem Team machen den OSP so wertvoll für den deutschen Sport und für das Rheinland. Ich persönlich freue mich nach der FIFA WM auch bei den Olympischen Spielen in Rio mit vielen unserer Athletinnen und Athleten aus dem Rheinland einmalige Momente zu erleben.« Tom Bartels ARD-Kommentator Vorsitzender des OSP-Fördervereins » » »Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 arbeitet die Sportstiftung NRW mit dem Olympiastützpunkt Rheinland zusammen. Dabei verfolgen wir partnerschaftlich das Ziel, Athletinnen und Athleten den Traum von Olympischen und Paralympischen Spielen zu ermöglichen und ihnen zugleich eine Perspektive für ihr späteres Leben aufzuzeigen. Ebenso sehr wertschätzen wir die Trainer in der Region und unterstützen sie auf vielfältige Weise. Die Tandems Trainer und Athlet zu fördern, ist nur im Team möglich und Teamgeist leben der OSP Rheinland und die Sportstiftung NRW in besonderer Weise. Wir gratulieren dem OSP Rheinland herzlich zum silbernen Jubiläum und wünschen uns, dass wir die hervorragende Partnerschaft auch in den nächsten Jahren erfolgreich und vertrauensvoll weiter fortführen können.« Anke Feller Vorsitzende der Sportstiftung NRW Weltmeisterin mit der 4x 400m-Staffel 1997 »Im Namen des Deutschen Sport & Olympia Museums gratuliere ich dem Olympiastützpunkt Rheinland ganz herzlich zu seinem 25sten Geburtstag. Die Faszination des Sports speist sich nicht zuletzt aus den herausragenden Leistungen seiner Protagonisten. Diese ermisst sich aber nicht nur in Rekorden und Medaillen, sondern auch und mehr noch in der „sportlichen“ Persönlichkeit, deren Verhalten und Haltung in und außerhalb der Arena vorbildlich und beispielhaft auf andere, gerade junge Menschen wirkt. Genau an dieser Stelle findet der Olympiastützpunkt – ebenso übrigens wie das Deutsche Sport & Olympia Museum – eine seiner vornehmsten Aufgaben, die in Müngersdorf, wie wohl auch im Rheinauhafen, auf bestmögliche Weise wahrgenommen wird. In diesem Sinne wünsche ich dem Olympiastützpunkt Rheinland auch weiterhin viel Erfolg und alles Gute.« Dr. Andreas Höfer Direktor Deutsches Sport & Olympia Museum » OSP RHEINLAND » »Der Olympiastützpunkt Rheinland hat mich in meiner fünfzehnjährigen Trainerlaufbahn sehr tatkräftig unterstützt. Unbürokratisch und schnell konnte ich auf die Leistungen des OSPs zugreifen, damit die Spitzensportler durch diese Unterstützungen ihre Topleistungen besser abrufen konnten. Auch in meinem neuen Arbeitsfeld an der Trainerakademie Köln des DOSB ist die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen schnell und konkret. Ich möchte mich ganz herzlich für die Unterstützung und Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren beim Team des OSPs bedanken und gratuliere dem Olympiastützpunkt Rheinland zu seinem 25. Geburtstag.« Frank Wieneke Trainerakademie Köln des DOSB Judo-Olympiasieger 1996 Atlanta/Trainer von Olympiasieger Ole Bischof Peking 2008 »Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren erfolgreicher Arbeit. Einen Teil meines Weltmeistertitels habe ich sicher auch der Spitzenarbeit des OSP Rheinland zu verdanken, so z.B. der physiotherapeutischen, ärztlichen und sportmedizinischen Betreuung. Ich wurde hier immer exzellent versorgt und habe mich stets bestens aufgehoben gefühlt. Außerdem haben mir die biomechanischen Analysen meiner Athleten in meiner Entwicklung als Trainerin geholfen. Oft habe ich Rückmeldungen bekommen, die mir einen weiteren Einblick in die Prothetik brachten. Macht weiter so und fördert weiterhin die Zusammenarbeit von Athleten, Trainern, Betreuern, Ärzten, Physiotherapeuten und dem gesamten OSP-Team! Auf die nächsten 25 Jahre – alles Gute.« Steffi Nerius Weltmeisterin Speerwurf 2009 Olympia-Silber 2004 Athen Trainerin von Paralympics-Sieger Markus Rehm London 2012 » »Im Prinzip bin ich schon vor der OSP-Gründung am Institut für Kreislaufforschung herumgesprungen, da meine Mutter dort als MTA arbeitete. Bis heute genieße ich die erstklassige OSP-Betreuung in der Sportmedizin und Leistungsdiagnostik und freue mich, u.a. mit Argiris Vassiliadis und Falk Schade absolute Experten an meiner Seite zu haben. Herzlichen Glückwunsch an Michael Scharf und sein Team – das Sommerfest des OSP ist übrigens auch immer ein Pflichttermin in meinem Kalender!« Björn Otto Olympia-Silber Stabhochsprung London 2012 » »Schnell, unbürokratisch, effektiv, so haben die Fechter/innen des TSV Bayer Dormagen den OSP Rheinland kennengelernt. Der Mensch steht dabei immer im Mittelpunkt. Vielen Dank für die letzten und die kommenden 25 Jahre.« Olaf Kawald Bundesstützpunktleiter Dormagen Fachbereichstrainer Säbel im Deutschen Fechter-Bund 14 — Ch r o n o lo g i e , 25 J a h r e OSP Rh e i n l a n d Ch r o n o lo g i e , 25 J a h r e OSP - Rh e i n l a n d — 15 Meilensteine der OSP- Historie 1990 – 2015 Peking 2008 90 Teilnehmer Olympia/Paralympics Barcelona 1992 33 Teilnehmer Olympia/Paralympics Atlanta 1996 31 Teilnehmer Olympia/Paralympics 250 Athleten/innen in OSP-Betreuung in 8 Spitzenverbänden 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 London 2012 85 Teilnehmer Olympia/Paralympics Sydney 2000 57 Teilnehmer Olympia/Paralympics Athen 2004 65 Teilnehmer Olympia/Paralympics 350 Athleten/innen in OSP-Betreuung in 9 Spitzenverbänden 1997 1998 1999 2000 2001 2002 600 Athleten/innen in OSP-Betreuung in 15 Spitzenverbänden 2003 2004 22.01.1990 1996 2003 Gründung des Trägervereins des Olympiastützpunktes Köln-Bonn-Leverkusen Gründung Sportinternat Leverkusen Gründung Sportinternat Köln 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2007 Umbenennung von 2012 2013 2014 2015 2012 Olympiastützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen in Olympiastützpunkt Rheinland Aufnahme des Stadtsportbundes Bonn in den Trägerverein Gründungsmitglieder: Stadt Köln, Stadt Bonn, Stadt Leverkusen, DOG Rheinland, StadtSportBund Köln, SportBund Leverkusen Aufnahme der Stadt Neuss in den Trägerverein 2005 2009 Gründung des Deutschen Olympischen Sport Bundes DOSB 06.03.1990 Eintragung ins Vereinsregister der Stadt Köln Aufnahme des Kreis Düren in den Trägerverein 2008 Aufnahme des Rhein Kreis Neuss in den Trägerverein 1991 Aufnahme des Deutschen Sportbundes (heute DOSB) in den Trägerverein 2008 Gründung Sportinternat Knechtsteden Alle Vorstände des OSP-Trägervereins in 25 Jahren Hans-Peter Meyer (Stadt Leverkusen) — Dieter Sanden (Stadt Köln) — Martin Herkt (Stadt Bonn) Georg Boßhammer (Sportpark Leverkusen) — Olav Spahl (DOSB) — Knud Schirmer (Stadt Bonn) Hans Becker (Sportpark Leverkusen) — Peter Mähler (Stadt Bonn) — Werner Gerhards (Stadt Köln) Hubertus Schulte (DSB/DOSB) — Thomas Sinsel (DSB) Die Leiter des OSP Rheinland in 25 Jahren Ulrich Eike (1990 – 1996) — Achim Wargalla (1997/98) — Dr. Andreas Bleicher (1998 – 2004) — Michael Scharf (2004 bis heute) Gründung Umbennenung Aufnahme in Trägerverein 1992 16 — G o l d e n e M o m e n t e Friends Forever Barcelona Unsere Medaillengewinner bei Olympia: Gold Heike Henkel (Leichtathletik/Hochsprung) Dieter Baumann (Leichtathletik/5.000 m) Stephan Volkert (Rudern/Doppel-Vierer) Ulrich Schreck (Fechten/Florett-Team) Alexander Koch (Fechten/Florett-Team) Arnd Schmitt (Fechten/Degen-Team) Torsten May (Boxen/Halb-Welter-Gewicht) Volker Fried (Hockey) Oliver Kurtz (Hockey) Nikolaus Balkenhol (Dressur-Reiten/ Mixed-Team) » »Ich bin durch die Physiotherapie zum Olympiastützpunkt gekommen, eine perfekte Alternative, wenn unsere VereinsPhysios mal keinen Termin frei hatten. Darüber hinaus bot dies auch die erste Gelegenheit, potenzielle Olympioniken aus anderen Sportarten wie Schwimmen, Judo und Hockey kennenzulernen. Das war schon beeindruckend und motivierend zugleich. In den folgenden Jahren entwickelte sich der Stützpunkt immer professioneller und das Angebot wurde kontinuierlich erweitert - heute gar nicht mehr wegzudenken. Herzlichen Glückwunsch und weiter so!« Heike Henkel (Olympiasiegerin Leichtathletik/ Hochsprung) Unsere Medaillengewinner bei den Paralympics: Gold Britta Siegers (Schwimmen/100 m Rücken) Britta Siegers (Schwimmen/100 m Brust) Britta Siegers (Schwimmen/200 m Lagen) Britta Siegers (Schwimmen/400 m Freistil) Britta Siegers (Schw./4 x 100 m-Lagenstaffel) Jörg Frischmann (Leichtathletik/Kugelstoßen) Roberto Simonazzi (Leichtathletik/Zehnkampf) Karl-Josef Weißenfels (Volleyball) Bernard Schmidl (Volleyball) Manfred Kohl (Volleyball) Rudolf Dürer (Volleyball) Bernd Heinrich (Volleyball) » »25 Jahre Olympiastützpunkt Rheinland heißt ein Viertel Jahrhundert der verlässliche Partner an der Seite der Athleten zu sein. Ich habe die Gründungsmomente miterlebt, mit dem OSP 1992 meine größten sportlichen Erfolge gefeiert und freue mich über dessen stetige Weiterentwicklung. Von Anfang an wurden auch die Athleten der Paralympics auf ihrem Weg begleitet und unterstützt. Heute ist der OSP Rheinland zu einer unverzichtbaren Institution herangewachsen und hat seine Betätigungsfelder ständig erweitert. Danke für die tolle Unterstützung, Gratulation zum Geleisteten und alles Gute für die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen!« Britta Siegers (5 x Paralympics-Siegerin Schwimmen) Silber Silber Monika Weber (Fechten/Florett-Team) Heike Lätzsch (Hockey) Simone Grässer (Hockey) Kristina Peters (Hockey) Franziska Hentschel (Hockey) Orhan Delibas (Boxen/Halbmittel-Gewicht) Britta Siegers (Schwimmen/100 m Freistil) Britta Siegers (Schwimmen/50 m Freistil) Jörg Frischmann (Leichtathletik/Speerwurf) Bronze: Bronze: Nikolaus Balkenhol (Dressur-Reiten/Einzel) Jan Quast (Boxen/Halbfliegengewicht) Arnold Vanderlijde (Boxen/Schwergewicht) Insgesamt 18 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 6 Sportarten 19 Medaillen! Britta Siegers (Schwimmen/ 4x 100 m Freistil-Staffel) Dirk Mimberg (Leichtathletik/Kugelstoßen) Dirk Mimberg (Leichtathletik/Speerwurf) Roberto Simonazzi (Leichtathletik/Diskuswurf) Jens Faerber (Sitzvolleyball) Siegmund Soicke (Sitzvolleyball) Robert Grylak (Sitzvolleyball) Joachim Wahl (Sitzvolleyball) Insgesamt 15 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 4 Sportarten 23 Medaillen! 1996 18 — G o l d e n e M o m e n t e The Celebration of the Century Atlanta Unsere Medaillengewinner bei Olympia: Gold Stephan Volkert (Rudern/Doppel-Vierer) Jens Fiedler (Radsport/Sprint) Bronze: Monika Weber (Fechten/Florett-Team) Linda Kisabaka (Leichtathletik/ 4x 400 m-Staffel) Johanna Hagn (Judo/über 72 kg) Thomas Becker (Kanuslalom/Kajak-Einer) » »25 Jahre OSP Rheinland – herzlichen Glückwunsch an ein engagiertes und kompetentes Team, von dem auch ich zu meiner aktiven Zeit viel profitiert habe. Gerne erinnere ich mich an die Leistungsdiagnostik und sportmedizinische Betreuung durch Argiris Vassiliadis am DSHS-Institut zurück, der bis heute mit einem großen Sport-Herz für alle Athleten da ist. Macht weiter so!« Stephan Volkert (Olympiasieger Rudern/Doppelvierer) Unsere Medaillengewinner bei den Paralympics: Gold Karl-Josef Weißenfels (Volleyball) Bernard Schmidl (Volleyball) Manfred Kohl (Volleyball) Silber Jörg Frischmann (Leichtathletik/Kugelstoßen) Britta Jänicke (Leichtathletik/Kugelstoßen) » »Bereits als aktiver Athlet in den 90er Jahren profitierte ich sehr vom Angebot des Olympiastützpunktes. Die Betreuung der Behindertensportler am OSP hat sicher Vorbildcharakter für andere Olympiastützpunkte in Deutschland. Unsere Sportler fühlen sich sehr gut betreut. 25 Jahre beste Athletenbetreuung – Respekt und Anerkennung dafür, verbunden natürlich mit den besten Glückwünschen!« Jörg Frischmann (Paralympics-Silber Leichtathletik/Kugelstoßen) Bronze: Britta Jänicke (Leichtathletik/Diskuswerfen) Dirk Mimberg (Leichtathletik/Speerwurf) Insgesamt 24 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 6 Sportarten 6 Medaillen! Insgesamt 7 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 2 Sportarten 7 Medaillen! 2000 20 — G o l d e n e M o m e n t e Share the Spirit Sydney Unsere Medaillengewinner bei Olympia: Bronze: Anna-Maria Gradante (Judo/bis 48 kg) Wiradech Kothny (Fechten/Säbel-Einzel) Wiradech Kothny (Fechten/Säbel-Team) Monika Weber (Fechten/Florett-Team) Stephan Volkert (Rudern/Doppel-Vierer) Nicole Brandebusemeyer (Fußball) Maren Meinert (Fußball) Silke Rottenberg (Fußball) Bettina Wiegmann (Fußball) » »Bereits als ganz junge Nachwuchs-Athletin begann ich, die OSP-Betreuung zu nutzen. Leistungsdiagnostiker Argiris Vassiliadis begleitete mich durch meine Karriere und ist bis heute eine in Athletenkreisen hoch geschätzte OSP-Persönlichkeit. Herzlichen Glückwunsch dem gesamten OSP-Team zum Jubiläum!« Anna-Maria Gradante (Olympia-Bronze Judo) Insgesamt 41 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 4 Sportarten 9 Medaillen! Unsere Medaillengewinner bei den Paralympics: Gold Michaela Dahmen (Leichtathletik/Kugelstoßen) Britta Jänicke (Leichtathletik/Kugelstoßen) Bernard Schmidl (Volleyball) Manfred Kohl (Volleyball) Timo Hager (Volleyball) Bronze: Britta Jänicke (Leichtathletik/Diskuswerfen) Jörg Frischmann (Leichtathletik/Kugelstoßen) Jörg Frischmann (Leichtathletik/Speerwurf) Georg Meyer (Leichtathletik/4 x 100m-Staffel) » »Zum 25. Geburtstag gratuliere ich recht herzlich und bedanke mich persönlich für 13 Jahre Unterstützung während meiner aktiven Leistungssportkarriere. Ich konnte in dieser Zeit viele Angebote und Leistungen des OSP in Anspruch nehmen, vor allem in einer verletzungsbedingten Phase waren intensive Physiotherapie, Reha-Training, Biomechanik etc. extrem hilfreich, den Weg zurück in die Leistungsspitze zu schaffen. Ein Partner wie der OSP im Rücken ist sehr wichtig für alle Athleten, damit das Training in einem optimierten Umfeld stattfinden kann, denn nur so sind Spitzenleistungen möglich. Vielen Dank für eure tolle Arbeit und Happy Birthday!« Michaela Floeth (geb. Dahmen) (Paralympics-Siegerin Leichtathletik/ Kugelstoßen) Insgesamt 16 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 2 Sportarten 9 Medaillen! In The True SPirit of The Games Athen Unsere Medaillengewinner bei Olympia: Gold Tina Bachmann (Hockey) Marion Rodewald (Hockey) Heike Lätzsch (Hockey) Franziska Gude (Hockey) Silber Mark Dragunski (Handball) Frank von Behren (Handball) Claudia Bokel (Fechten/Degen-Team) Imke Duplitzer (Fechten/Degen-Team) Britta Heidemann (Fechten/Degen-Team) Marijana Markovic (Fechten/Degen-Team) Steffi Nerius (Leichtathletik/Speerwurf) » »25 Jahre exzellente Arbeit – herzlichen Glückwunsch dem Olympiastützpunkt zum Jubiläum! Ich habe mich beim OSP-Team und dessen persönlicher Betreuung immer bestens aufgehoben gefühlt. So hat beispielsweise unsere Nationalmannschaft vor den großen Turnieren immer sehr von der Leistungsdiagnostik und dem Athletiktraining bei Falk Schade profitiert. Weiter so, lieber OSP, für den Spitzensport im Rheinland!« Marion Rodewald (Olympiasiegerin Hockey) Unsere Medaillengewinner bei den Paralympics: Gold Wojtek Czyz (Leichtathletik/100 m) Wojtek Czyz (Leichtathletik/200 m) Wojtek Czyz (Leichtathletik/Weitsprung) Holger Nikelis (Tischtennis/Einzel) Jochen Wollmert (Tischtennis/Team) » 2004 22 — G o l d e n e M o m e n t e »Herzlichen Glückwunsch dem OSP Rheinland zu 25 Jahren großartiger Unterstützung für den Leistungssport. Ich selbst habe verschiedene Serviceleistungen genutzt, eine enge Verbindung hatte ich aufgrund meiner Prothese zur Biomechanik und OSP-Mitarbeiter Oliver Bloch, der mich nicht nur leistungsdiagnostisch betreute, sondern darüber hinaus mit mir auch an der optimalen Einstellung meiner Prothese bastelte – auf jeden Fall ein erfolgreiches Gespann! Kümmert euch bitte weiter so exzellent um alle OSP-Sportler/innen!« Wojtek Czyz (3 x Paralympics-Sieger Leichtathletik) Silber Rainer Schmidt (Tischtennis/Einzel) Jochen Wollmert (Tischtennis/Einzel) Bronze: Heinrich Popow (Leichtathletik/100 m) Heinrich Popow (Leichtathletik/200 m) Heinrich Popow (Leichtathletik/Weitsprung) Andrea Hegen (Leichtathletik/Speerwurf) Holger Nikelis (Tischtennis/Team) Astrid Arndt (Judo/bis 48 kg) Bronze: Michael Jurack (Judo/bis 100 kg) Silke Rottenberg (Fußball) Martina Müller (Fußball) Sonja Fuss (Fußball) Insgesamt 47 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 6 Sportarten 14 Medaillen! Insgesamt 18 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 3 Sportarten 13 Medaillen! 2008 24 — G o l d e n e M o m e n t e K a p i t l e t i t e l — 25 One World, One Dream Peking Unsere Medaillengewinner bei Olympia: Gold Ole Bischof (Judo/bis 81 kg) Britta Heidemann (Fechten/Degen-Einzel) Benjamin Kleibrink (Fechten/Florett-Einzel) Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf) Timo Weß (Hockey) Benjamin Weß (Hockey) Christopher Zeller (Hockey) Philipp Zeller (Hockey) Jan-Marco Montag (Hockey) Tibor Weißenborn (Hockey) Max Weinhold (Hockey) Christian Schulte (Hockey) Oliver Korn (Hockey) Matthias Witthaus (Hockey) » »Im Bereich des Präventions- und Athletiktrainings bei Anja Löhr oder innerhalb der Leistungsdiagnostik bei Argiris Vassiliadis und seinem Ärzteteam wurde ich über Jahre top betreut – ihr Engagement hat mich immer wieder motiviert! Ich wünsche dem OSP zu seinem Jubiläum alles Gute.« Britta Heidemann (Olympiasiegerin Degenfechten) Unsere Medaillengewinner bei den Paralympics: Gold Katrin Green (Leichtathletik/200 m) Wojtek Czyz (Leichtathletik/Weitsprung) Jochen Wollmert (Tischtennis/Einzel) » »Zum 25. Jubiläum gratuliere ich dem OSP Rheinland von Herzen! Über 10 Jahre Leistungssport konnte ich mich stets auf exzellente Leistungsanalyse und Gesundheitsvorsorge verlassen und dafür bin ich sehr dankbar. Darüber hinaus fühlte ich mich aber auch immer willkommen und wusste, dass euch mein gesundheitliches und psychisches Wohlbefinden wirklich am Herzen lag, auch wenn ich von weit her anreisen musste. Vielen Dank für Alles, ihr wart ein integraler Teil meiner Karriere.« Silber Natalie Simanowski (Bahnradsport/Zeitfahren) Natalie Simanowski (Bahnradsport/Verfolgung) Andrea Hegen (Leichtathletik/Speerwurf) Mathias Mester (Leichtathletik/Kugelstoßen) Heinrich Popow (Leichtathletik/100 m) Marina Mohnen (Rollstuhlbasketball) Edina Müller (Rollstuhlbasketball) Britta Kautz (Rollstuhlbasketball) Katrin Green (Paralympics-Siegerin Leichtathletik/200 m) Bronze: Silber Michaela Floeth (Leichtathletik/Kugelstoßen) Astrid Höfte (Leichtathletik/Weitsprung) Sascha Klein (Wasserspringen/Synchron 10 m) Oksana Chusovitina (Kunstturnen/Sprung) Bronze: Ursula Holl (Fußball) Celia Okoyino da Mbabi (Fußball) Insgesamt 68 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 7 Sportarten 18 Medaillen! Insgesamt 22 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 4 Sportarten 13 Medaillen! 2012 26 — G o l d e n e M o m e n t e Inspire A Generation London Unsere Medaillengewinner bei Olympia: Gold Julius Brink (Beachvolleyball) Jonas Reckermann (Beachvolleyball) Oskar Deecke (Hockey) Timo Weß (Hockey) Benjamin Weß (Hockey) Christopher Zeller (Hockey) Philipp Zeller (Hockey) Max Weinhold (Hockey) Linus Butt (Hockey) » »Der OSP Rheinland hat uns viele Jahre auf unserem Weg begleitet, gerade auch innerhalb des umfangreichen Präventions- und Reha-Trainings bei Anja Löhr haben wir uns immer bestens aufgehoben gefühlt. Wir schätzen das große Engagement für uns Sportler sehr und gratulieren dem OSP zu seinem Jubiläum und seiner erfolgreichen Arbeit.« Julius Brink & Jonas Reckermann (Olympiasieger Beachvolleyball) Unsere Medaillengewinner bei den Paralympics: Gold Markus Rehm (Leichtathletik/Weitsprung) Heinrich Popow (Leichtathletik/100 m) Jochen Wollmert (Tischtennis/Einzel) Holger Nikelis (Tischtennis/Einzel) Birgit Kober (Leichtathletik/Speerwurf) Birgit Kober (Leichtathletik/Kugelstoßen) Marina Mohnen (Rollstuhl-Basketball) » »Der Olympiastützpunkt Rheinland ist der perfekte Dienstleister für den Spitzensport, von dem wir Behindertensportler wirklich im gleichen Maße profitieren wie unsere nicht-behinderten OSP-Kameraden.« Markus Rehm (Paralympics-Sieger Leichtathletik/ Weitsprung) Silber Wojtek Czyz (Leichtathletik/Weitsprung) Hans-Peter Durst (Radsport/Straßenzeitf.) Holger Nikelis (Tischtennis/Team) Sebastian Iwanow (Schwimmen/100 m Freistil) Silber Britta Heidemann (Fechten/Degen-Einzel) Ole Bischof (Judo/bis 81 kg) Björn Otto (Leichtathletik/Stabhochsprung) Bronze: Bronze: Andreas Tölzer (Judo/+100 kg) Peter Joppich (Fechten/Florett-Team) Benjamin Kleibrink (Fechten/Florett-Team) Sebastian Bachmann (Fechten/Florett-Team) André Weßels (Fechten/Florett-Team) Dimitrij Ovtcharov (Tischtennis/Einzel) Dimitrij Ovtcharov (Tischtennis/Team) Timo Boll (Tischtennis/Team) Patrick Baum (Tischtennis/Team) Linda Stahl (Leichtathletik/Speerwurf) Max Hoff (Kanurennsport/K1 1.000 m) Helena Fromm (Taekwondo/bis 67 kg) Insgesamt 56 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 8 Sportarten 22 Medaillen! Heinrich Popow (Leichtathletik/200 m) Wojtek Czyz (Leichtathletik/100 m) Michaela Floeth (Leichtathletik/Kugelstoßen) Sebastian Iwanow (Schwimmen/100 m Rück.) Markus Rehm (Leichtathletik/4 x 100 m) Heinrich Popow (Leichtathletik/4 x 100 m) David Behre (Leichtathletik/4 x 100 m) Wojtek Czyz (Leichtathletik/4 x 100 m) Katrin Green (Leichtathletik/200 m) Tanja Gröpper (Schwimmen/100 m Freistil) Stefan Hähnlein (Sitzvolleyball) Thomas Renger (Sitzvolleyball) Jürgen Schrapp (Sitzvolleyball) Barbaros Sayilir (Sitzvolleyball) Heike Wiesenthal (Sitzvolleyball) Sebastian Czpakowski (Sitzvolleyball) Insgesamt 28 Sportler und Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen in 6 Sportarten 19 Medaillen! 28 — P r ä g e n d e p e r s ö n l i c hk e i t e n P r ä g e n d e P e r s ö n l i c hk e i t E n — 29 Prägende Persönlichkeiten des Olympiastützpunktes Rheinland Prof. Dr. Wildor Hollmann und Hans-Peter Meyer Mit Prof. Dr. Wildor Hollmann als Initiator und Hans-Peter Meyer, dem langjährigen Vorsitzenden des Trägervereins, prägten zwei Persönlichkeiten mit groSSem Sportler-Herz die bisherige 25 jährige OSP-Erfolgsgeschichte. Prof. Dr. Wildor Hollmann brachte als international renommierter Sportmediziner den Olympiastützpunkt in Köln maßgeblich auf den Weg. Bereits 1958 gründete der spätere Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, welches die Medizinische Universitätsklinik Köln mit der Deutschen Sporthochschule Köln verband und baute es innerhalb weniger Jahre zu einem Institut von herausragender internationaler Bedeutung aus. Seit der Instituts-Gründung hatte sich Prof. Dr. Wildor Hollmann u.a. mit seinen Mitstreitern Willi Daume und Carl Diem für einen intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Leistungssport im Sinne einer optimalen Athletenbetreuung stark gemacht. Diese basierte zunächst vor allem auf einer Trainingssteuerung durch physiologische Leistungsdiagnostik, in dem das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin seine Forschungsergebnisse über die Trainer und Athleten in den Leistungssport transferierte. Die Verbindung von Forschung und starken Vereinen in der Region (ASV Köln, OFC Bonn, SV Bayer 04 Leverkusen, TuS 04 Leverkusen) war dann die Keimzelle der Gründung und Erfolgsgeschichte des Olympiastützpunktes. Dieser wurde 1987 zunächst in der Trägerschaft der Gesellschaft für Präventivmedizin und sportmedizinische Forschung und Weiterbildung e.V. gegründet, bevor er am 22.01.1990 als Olympiastützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen und damit als eigenständiger Verein eingetragen wurde. Im Laufe der Jahre haben sich auf der einen Seite die Betreuungsfelder immer stärker ausgebaut, auf der anderen Seite wurde das Ursprungsmodell für immer mehr Vereine, Verbände und Sportarten interessant. Insofern folgte die Umbenennung in Olympiastützpunkt Rheinland im Jahr 2007 den Anforderungen an ein größeres Betreuungsgebiet und an einen höheren Betreuungsumfang. Prof. Dr. Wildor Hollmann Links: Hans-Peter Meyer Das, was Prof. Dr. Wildor Hollmann auf inhaltlicher Ebene initialisierte, wurde von Hans-Peter Meyer, dem Vorsitzenden des Trägervereins Olympiastützpunkt Rheinland e.V., auf struktureller Ebene maßgeblich vorangetrieben: Seit der Gründungsversammlung des Olympiastützpunktes gehört Hans-Peter Meyer dem Vorstand an, im Laufe des Jahres 1990 übernahm er dessen Vorsitz, den er bis heute ohne Unterbrechung innehat. HansPeter Meyer stellte mit seinem jeweiligen Vorstandsteam insgesamt vier OSP-Leiter ein und begleitete bisher sechs Olympische Sommerspiele in dieser Funktion. Die menschliche Nähe zu den Athleten und der Einsatz für deren optimale Rahmenbedingungen sind seit jeher sein zentraler Antrieb. Sein Ziel ist die stärkere gesellschaftliche Verankerung des olympischen und paralympischen Spitzensports in der Region als Mehrwert für Sport und Gesellschaft. Hans-Peter Meyer erkannte die enge Bindung an die Deutsche Sporthochschule Köln sowie die starken Vereine in Köln, Bonn und Leverkusen mit erstklassigen Sportstätten und Trainern als zentrale Standortfaktoren des Olympiastützpunktes. Im Zusammenspiel von wissenschaftlicher Forschung und sportlicher Praxis mit dem Bindeglied Olympiastützpunkt liegt die Erfolgsbasis des Olympiastützpunktes. Aber er entdeckte auch das Potential des Olympiastützpunktes über die Grenzen der drei Städte hinaus. Insofern trieb er die institutionelle Erweiterung um die Stadt Neuss (2007), den Rhein-Kreis Neuss (2008) und Mit Aktuell 9 Sponsoren und Mehr Als 20 Förderern nimmt der OSP Auch hier einen SPitzenplatz ein! den Kreis Düren (2009) voran und forcierte die Überführung aus dem Olympiastützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen in den Olympiastützpunkt Rheinland. Eine Entwicklung, mit der der Spitzensport eine Vorreiterrolle für andere gesellschaftliche Bereiche übernommen hat. Neben der kommunalen Verankerung im Rheinland trieb Hans-Peter Meyer aber auch eine engere Verzahnung zwischen olympischem Spitzensport und regionaler Wirtschaft als Basis für weitere Erfolge voran. Mit aktuell neun Sponsoren und mehr als 20 Förderern nimmt der Olympiastützpunkt Rheinland auch in diesem Bereich einen Spitzenplatz ein, so dass er zu seinem 25. Jubiläum sportlich und gesellschaftlich hervorragend aufgestellt ist. 3 0 — V o n B e g i n n a n Da b e i V o n b e g i n n a n D a b e i — 31 Von Beginn an dabei Dr. Argiris Vassiliadis und DR. Inge Sonnenschein Seit der Konstitution des heutigen Olympiastützpunktes Rheinland im Jahr 1990 sind unsere Psychologin Inge Sonnenschein und unser physiologischer Leistungsdiagnostiker Argiris Vassiliadis in die Athleten-Betreuung eingebunden. Als physiologischer Leistungsdiagnostiker beobachtet, analysiert und interpretiert Dr. Argiris Vassiliadis anhand unterschiedlicher Untersuchungsverfahren Stoffwechselprozesse im Körper der Athleten und leitet daraus Empfehlungen für die Trainingsgestaltung und Wettkampfplanung ab. Argiris, Du stammst sozusagen aus der OSP-Keimzelle, am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin hast Du bei OSP-Initiator Prof. Dr. Wildor Hollmann Promoviert. Wie kam der Wechsel vom Institut zum OSP genau zustande und welche Vorteile bringt Deine bis heute enge inhaltliche und räumliche Verankerung mit dem Institut des heutigen Leiters Prof. Dr. Predel? Während und nach meiner Promotion arbeitete ich von 1987 bis Mitte 1992 bereits als freier Mitarbeiter im Bereich der physiologischen Leistungsdiagnostik für den OSP bzw. sein Vorgängermodell. Am 1. Juni 1992 habe ich die Arbeitsstelle von Dr. Stohr übernommen, bin seitdem fest am OSP angestellt und profitiere bis heute vor allem von der Möglichkeit, im Institut auf modernstes Equipment zurückgreifen zu können und sozusagen am Puls der Forschung zu sitzen. Denn nur zuverlässige diagnostische Verfahren und Methoden gewährleisten eine effiziente Betreuung unserer OSP-Sportler. Im regen Austausch mit Athleten und deren Trainern kann ich mein wissenschaftliches Know-how aus dem Institut weitergeben und bekomme gleichzeitig ein Feedback aus dem Leistungssport, das den Instituts-Mitarbeitern bei ihrer Forschung hilfreich sein kann. Es ist also eine Situation, in der alle Seiten profitieren. Als Offizielles Sportmedizinisches Untersuchungszentrum des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) übernimmt das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin auch die sportmedizinische Federführung beim OSP Rheinland. Welche Aufgaben übernimmst Du in diesem Zusammenhang? Uns geht es ja um hohe Qualität im Gesundheits-Management unserer betreuten Athleten. Dieses kann vor allem dann realisiert werden, wenn über die jährliche Kaderuntersuchung hinaus auch die GrundBetreuung und Akutversorgung durch unser Kompetenzteam realisiert wird. Eine kontinuierliche Betreuung führt zu einer fast lückenlosen Anamnese – optimale Voraussetzungen für eine stabile Gesundheit und eine optimale Betreuung! Entsprechend haben wir hier auch Sprechstunden im Bereich Innere Medizin und Orthopädie für unsere Sportler eingerichtet und ich koordiniere bei Bedarf kurzfristige Überweisungen zu Spezialisten aus den Bereichen Internistik, Orthopädie, HNO, Dermatologie, Lungen- u. Bronchialheilkunde und anderen medizinischen Fachbereichen. In diesem Fall ist das Minimieren von Trainingsausfällen die Erfolgsformel für unsere Athleten und Trainer. Als „OSP-Urgestein“ hast Du die Entwicklung des OSP als Servicedienstleister für den Spitzensport live miterlebt. An welche Highlights, sportlich oder persönlich, erinnerst Du Dich besonders gerne? Rückblickend bin ich Prof. Dr. Hollmann und Prof. Dr. Mader wirklich sehr dankbar, dass ich in ihrem Institut so viele Jahre mitarbeiten durfte und dass sie mich schlussendlich auch dem Olympiastützpunkt für die Stelle des Leistungsdiagnostikers empfahlen. Und natürlich freut mich bis heute das Vertrauen, das mir der OSP-Vorsitzende HansPeter Meyer und der damalige OSP-Leiter Uli Eicke mit meiner Anstellung entgegen brachten. Positiv in Erinnerung bleiben mir auch der warme Empfang und die Offenheit solch renommierter Trainer wie Paul Heinz Wellmann, Karl-Heinz Düe, Gerd Osenberg, Manfred Fink - zu Beginn – und später Henning von Papen, Manfred Kasper, Michael Bazynski und vieler anderer. Die positive Entwicklung des Olympiastützpunktes beeinflussten alle OSP-Leiter auf ihre Art, von Achim Wargalla über Dr. Andreas Bleicher bis zum heutigen Leiter Michael Scharf. Die größte Freude bereiteten natürlich die unzähligen internationalen Erfolge unserer betreuten Athleten, weil man persönlich sehr stark in deren Karriere involviert war und in diesen Momenten ermessen konnte, welche Arbeit und Disziplin hinter jedem Erfolg stand. Als Sportpsychologin unterstützt Dr. Inge Sonnenschein zum einen Athleten bei der Aneignung psychischer Fähigkeiten, die sie für eine erfolgreiche Ausübung ihrer Sportart benötigen, zum anderen Trainer beim Handling psychologischer Aufgaben. Geht es bei Sportlern in erster Linie um kontrollierte Konzentration, Motivation auch gegen Widerstände sowie den Umgang mit Leistungsdruck, Niederlagen und Verletzungen, so handelt es sich bei Trainern eher um die Gewährleistung einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung zu ihren Sportlern, die Diagnostik und das Training psychischer Leistungskomponenten sowie das Coaching in Leistungssituationen. Inge, als OSP-Mitarbeiterin der ersten Stunde interessiert uns vor allem auch Dein Weg ins OSP-Team. Wie ist das damals abgelaufen? Infolge anwendungsorientierter Forschung und Lehre hatte ich bereits als Dozentin der Deutschen Sporthochschule Köln (bis 1989) viele Arbeitskontakte in die Sportpraxis, so dass ich 1987 bei der Gründung der Vorgängerorganisation des OSP um Mitarbeit gebeten wurde. Und dabei ist es bis heute geblieben, ich finde die Arbeit nach wie vor interessant und abwechslungsreich. Haben sich Deine Betreuungsschwerpunkte im Laufe der Zeit verändert? Bis 2009 lag mein Schwerpunkt in der Betreuung von Nationalmannschaften über einen jeweils definierten Zeitraum. Ich war in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Bundestrainer für die Planung und Umsetzung psychologischer Maßnahmen zur Leistungsentwicklung verantwortlich. Seit dem Ver- kauf meiner Psychologischen Praxis in 2010 beschränke ich mich auf weniger zeit- und reiseintensives Coachen einzelner Trainer und Sportler. Bezogen auf meine Doppelausbildung wurden und werden mehr sportpsychologische Aufgaben (diagnostisch begleitetes Beraten, Trainieren und Betreuen/Coachen) im Vergleich zu psychotherapeutischen Leistungen (Unterstützung im Falle kritischer Lebenssituationen, traumatischer Erfahrungen oder psychischer Erkrankungen wie Angst-, Schlaf-, Essstörungen oder Depression usw.) nachgefragt. Hat sich das Verhalten der Athleten und Trainer bezüglich deren Offenheit gegenüber der Sportpsychologie verändert? Ja, das machen meine Erfahrungen deutlich: Bei meinem Einstieg als freie OSP-Mitarbeiterin war ich zwar mit der damals noch geringen Akzeptanz von Sportpsychologen vertraut, aber dann doch überrascht, dass ich von dem eingesetzten OSP-Leiter mit einem Bann belegt werden sollte. Er erklärte Trainer und Sportler, die mit mir arbeiten wollten, zu Weicheiern, denen sportliche Erfolge sowieso verwehrt blieben. Um „Arbeitsbeschaffung“ zu verhindern, untersagte er mir den Besuch von Trainingsund Wettkampfstätten. OSP-betreute Trainer und Sportler forderte er dazu auf, sich bei Problemen an den Theologen zu wenden, den er als Laufbahnberater eingebunden hatte und der – wie er selbst – Seelsorge mit Psychologie verwechselte. Kooperationen, die trotz dieser Widerstände entstanden, hatten Verschwörungscharakter, der entfiel, als die Positionen des Teamleiters und des Laufbahnberaters neu besetzt wurden. Heute ist die Sportpsychologie eine akzeptierte Disziplin in der Betreuung von Athleten und Trainern und dient nicht nur der Problemlösung, sondern trägt auch zur langfristigen Leistungsentwicklung der Sportler bei. 32 — D r . AR n d S c hm i t t K apitletitel — 33 Sport fördern Dr. Arnd Schmitt Lebensfreude steigern Science For A Better Life vom Weltklassesportler zum Servicedienstleister für Spitzensportler Arnd Schmitt blickt auf eine herausragende Karriere im Degenfechten zurück: Einzel-Olympiasieg in Seoul 1988, Team-Olympiasieg in Barcelona 1992, Einzel-Weltmeister 1999 erneut in Seoul! Insgesamt 16 WM- und Olympia-Medaillen und mehr als 20 Weltcup-Siege! Einen weiteren Höhepunkt erlebte der langjährige Aktivensprecher bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, wo er die Ehre hatte, das deutsche Olympia-Team bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträger ins Stadion zu führen. Im Frühjahr 2001 beendetest Du Deine auSSergewöhnliche Karriere, welche Bedeutung hatte der OSP Rheinland mit seinen Serviceleistungen für Dich während Deiner Zeit als Aktiver? generell zu wenig Berücksichtigung findet. Wir wissen heutzutage, wie sehr die komplette Statik und Dynamik im Bewegungsapparat auch durch die Positionierung der Kiefer-gelenke und die Bisslage negativ wie positiv beeinflusst werden kann. Ich hatte zu den OSP-Leitern immer einen sehr persönlichen Kontakt und jederzeit das Gefühl, dass diese mit ihrem Team sehr lösungsorientiert arbeiten. Mit Hilfe des OSP und dessen Netzwerk bekam ich bei jeder Fragestellung oder Problematik stets auch die zur Lösung notwendige Unterstützung. Bei der Vielzahl der Sportler in OSPBetreuung ist dies bis heute eine beeindruckende Leistung. Welchen Rat kannst Du vor dem Hintergrund Deiner verschiedenen Berührungspunkte mit dem olympischen Spitzensport – sei es als Aktiver, als Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees im Jahr 2002 oder als aktuelles Kuratoriumsmitglied bei der Sportstiftung NRW –jungen Leistungssportlern der heutigen Zeit mit auf den Weg geben? Mittlerweile bist Du mit Deiner eigenen Zahnarztpraxis in Bergisch Gladbach-Bensberg in das ServiceAngebot des Olympiastützpunktes eingebunden. Welche Rolle spielt die Zahnmedizin innerhalb der medizinischen Betreuung der Spitzensportler? Meine Haupt-Empfehlung an junge Athleten ist es, immer auch die Zeit nach dem Leistungssport im Auge zu haben, auch wenn man in dieser Phase das Gefühl hat, dass der Leistungssport das Wichtigste in seinem Leben sei. Richtig ist, dass die Phase nach der sportlichen Karriere einen viel größeren Zeitraum einnimmt als der Sport selbst. Institutionen wie der Olympiastützpunkt oder die Sportstiftung NRW leisten auf diesem Feld eine klasse Unterstützung. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Bedeutung der Zahnmedizin, weit über die Karies- oder Entzündungs-Diagnostik hinausgehend, im heutigen Spitzensport Markus Rehm ist einer der talentiertesten Leichtathleten Deutschlands im Behindertensport. Die Ausübung seines Sports bedeutet für ihn gleichermaßen Ausgleich und Erfüllung. Er steht stellvertretend für alle, die mit großem Willen und vorbildlichem Einsatz tagtäglich ihre Behinderung meistern. Und damit vielen Menschen Hoffnung und Lebensfreude geben. Das ist einer der Gründe, warum Bayer den Behindertensport fördert. Mit großem Einsatz ist Bayer auch im Spitzensport, Breiten- und Nachwuchssport engagiert. Und das seit 1904. www.sport.bayer.de Auch ein stets kritisches Auseinandersetzen mit seinem Umfeld wird sich positiv auf die persönliche Entwicklung auswirken. Konstruktive Kritik ist immer für alle Beteiligten von Vorteil. Bayer – Offizieller Förderer des Behindertensports in Deutschland Markus Rehm Goldmedaillen-Gewinner Paralympics, London 2012 3 4 — E i n R e g i o n a l e s N e t z w e r k Wä c h s t K apitletitel — 35 Ein regionales Netzwerk wächst 25 Jahre OSP-Erfolgsgeschichte Der Olympiastützpunkt Rheinland hat sich zu einem der erfolgreichsten Stützpunkte bundesweit entwickelt. Der Grund hierfür liegt sicherlich im Management des Olympiastützpunktes zusammen mit einer optimalen Verknüpfung von Sport, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft auf regionaler Ebene. Das gemeinsame Engagement dieser Säulen bietet den Athleten und Trainern ein hoch attraktives Gesamtpaket. Am 22.01.1990 wurde der Trägerverein des Olympiastützpunktes Köln-Bonn-Leverkusen gegründet. Gründungsmitglieder des Trägervereins des Olympiastützpunktes waren die Städte Köln, Bonn und Leverkusen, die Stadtsportbünde in Köln und Leverkusen, das Sport- und Bäderamt der Stadt Leverkusen (später Sportpark Leverkusen) und die Deutsche Olympische Gesellschaft. Keimzelle des OSP war sicherlich die Gesellschaft für präventivmedizinische und sportmedizinische Forschung und Weiterbildung e.V., die federführend von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wildor Hollmann, der am 30. Januar 2015 seinen 90. Geburtstag feiert, und Dr. Heck initiiert und geführt wurde. Insofern ist die Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln eine Partnerschaft der ersten Stunde, die auch heute noch erfolgreich gelebt wird. Bereits 1991 kam der damalige deutsche Sportbund (heute DOSB) in den Kreis der Träger des OSP Rheinland hinzu. Die Betreuung der Athleten weitete sich inhaltlich und geografisch in den folgenden Jahren stetig aus, so dass weitere Kommunen mit Spitzensportorientierung zum Kreis der Träger hinzustießen. Im Jahr 2007 kam die Stadt Neuss hinzu, es folgten der Rhein-Kreis Neuss (2008) und der Kreis Düren (2009). Die logische Konsequenz aus dieser institutionellen Ausdehnung war die Umbenennung des OSP im Jahre 2007 in die heutige Bezeichnung Olympiastützpunkt Rheinland. Doch auch Wirtschaftspartner erkannten die regionale Attraktivität des olympischen Themas und engagierten sich als Partner des OSP für den olympischen Sport in der Region. Neben der Bayer AG, die als Förderer des olympischen und paralympischen Spitzensports auch schon vor Gründung des OSP sehr aktiv war, ist hier aber auch die RheinLand Versicherungsgruppe zu nennen, die seit 2007 verlässlicher Hauptsponsor des OSP Rheinland ist. „Olympischer Spitzensport bedeutet Leistungsorientierung und Vorbildwirkung zugleich. Er steht darüber hinaus für eine Wertehaltung, mit der sich sowohl unsere Mitarbeiter als auch das Unternehmen sehr gut identifizieren können. Wir sind stolz darauf, mit unserem Engagement auch ein Teil der olympischen Familie im Rheinland zu sein.“ so Christoph Buchbender, Vorstandsmitglied bei der RheinLand Versicherungsgruppe. Die Gruppe der weiteren aktuellen Sponsoren wie Orthomol Sport, REISSDORF Alkoholfrei, PhysioSport, die Unternehmerverbände Rhein-Wupper, die Hochschule Fresenius und die Techniker Krankenkasse dokumentieren neben den Förderern und Partnern die vielfältige Vernetzung in die regionale Wirtschaft. Und die sportlichen Erfolge zeigen, dass dieser Weg der richtige ist. Im Zeitraum von Barcelona 1992 bis London 2012 qualifizierten sich 359 Sportler des Olympiastützpunktes Rheinland für Olympische Spiele und Paralympics. Diese Sportler errangen dort 181 Medaillen. Wir freuen uns auf die nächsten erfolgreichen Jahre mit der olympischen Familie im Rheinland. v.l.: Michael Scharf, Christoph Buchbender, Nicolas Limbach, Udo Klanten, Hans-Peter Meyer engagiert RheinLand Versicherungsgruppe Standortbekenntnis: Unterstützung von Sport, Kultur und Brauchtum 3 6 — OSP A l s I n n o vat i o n s t r e i b e r O s p a l s i n n o vat i o n s t r e i b e r — 37 Das Kölner Modell Trainingswissenschaftler am OSP Rheinland – Arbeit an der Schnittstelle von Forschung und Anwendung Das KÖLNER MODELL beschreibt den Wissenstransfer, der durch unsere OSPLeistungsdiagnostiker zwischen Wissenschaft und Forschung sowie der Praxis im Spitzensport erfolgt. Athlet TEAM-WORK TEAM-WORK Gleiches gilt auch für ihre OSP-Pendants aus der Biomechanik, Dr. Falk Schade und Dr. Oliver Bloch – Biomechanischer Leistungsdiagnostiker Dr. Falk Schade – Biomechanischer Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Bloch, die mit verschiedenen DSHS-Instituten kooperieren und mit den jeweiligen Institutsleitern und Mitarbeitern einen engen Austausch pflegen. Weltweit einzigartig: Stabhochsprungmessplatz in Leverkusen Trainer F. Schade, 2004 Wichtigster Partner in diesem Modell ist mit der Deutschen Sporthochschule Köln die renommierteste Sportuniversität der Welt, denn sie vereint qualifizierte Lehre, internationale Forschung und Spitzensport auf höchstem Niveau. Unsere beiden physiologischen Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Heine und Dr. Argiris Vassiliadis können durch ihre feste Verankerung im Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin auf modernstes Equipment und das hochqualifizierte Team von Institutsleiter Prof. Dr. Predel zurückgreifen. Innerhalb des KÖLNER MODELLS ist der Athlet das Erfolgsorgan und erbringt die messbare Leistung. Basis ist die starke Interaktion zwischen Trainer und Athlet. Die Kompetenz unserer OSP-Mitarbeiter kommt sowohl aus der Wissenschaft, als auch aus der großen Praxiserfahrung im Spitzensport. Sie transferieren ihr KnowHow aus ihrer Schnittstellenposition von der Wissenschaft in die Praxis. Die adäquate, sportgerechte Vermittlung dieses Wissens in Richtung Trainer/Athlet durch unsere Leistungsdiagnostiker, die Sprache der Praxis, führt zu einem vertrauensvollen Team-Work. Aber auch Wissenschaft und Forschung profitieren im KÖLNER MODELL, erhalten sie doch wichtige Rückmeldungen aus der Praxis durch unsere OSP-Mitarbeiter - in der Sprache der Wissenschaft - in ihren Bereich transferiert. Ein Paradebeispiel für das KÖLNER MODELL ist der im Frühjahr 2014 eingeweihte hochmoderne Messplatz für die OSP-StabArtisten in der Leichtathletikhalle des TSV Bayer 04 Leverkusen, der durch Dr. Falk Schade in Zusammenarbeit mit Athleten, Trainern und Institutsmitarbeitern konzipiert und eingerichtet wurde. Es ist ein Vorstoß in neue Dimensionen der Trainingssteuerung, denn die Kombination von Kraftmessplattformen, einem dynamo- metrischen Einstichkasten und zahlreichen synchronisierten Videokameras macht dreidimensionale Bewegungsanalysen in Echtzeit möglich. Alle Projektpartner erhoffen sich, auch die letzten Reserven in einer deutschen Erfolgsdisziplin herauskitzeln zu können. Dabei wird die energetische Interaktion zwischen Athlet und Stab genauer unter die Lupe genommen. Über dezidierte Erkenntnisse zwischen Anfangsenergie beim Absprung, Energiegewinn über die Biegung des Stabes und dem Niveau der daraus resultierenden Endenergie für die Latten- Es Ist Ein VorstoSS In EINE Neue Dimension Der trainingssteuerung! überquerung kann am Bewegungsablauf gefeilt werden. Alle aufgezeichneten Daten stehen für Sofort-Auswertungen zur Verfügung und können mit anderen ausgewerteten Sprüngen verglichen werden. (Mehr als fünfzehn StabhochsprungBundeskader werden am Bundesstützpunkt Leverkusen durch Bundestrainer Jörn Elberding, Erfolgscoach Leszek Klima sowie OSP-Trainerin und ehemalige WeltklasseStabhochspringerin Christine Adams kompetent betreut und entwickelt.) 3 8 — OSP A l s I n n o vat i o n s t r e i b e r K a p i t l e t i t e l — 39 Sport · Strategie · Marketing Weitere Praxisbeispiele: Taekwondo-Messplatz in der Sportschule Hennef OSP-Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Heine realisierte in seiner Funktion als Wissenschaftskoordinator der TaekwondoNationalmannschaft die Konzeption und Einrichtung eines hochmodernen Messplatzes in der Sportschule Hennef, in der viele Lehrgänge der Deutschen Taekwondo Union durchgeführt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei physiologische Testverfahren wie anaerobe Kurzzeittests und Messungen der maximalen Sauerstoffaufnahme. Das variable und modular aufgebaute System ermöglicht eine sofortige grafische und numerische Rückmeldung für Trainer, Athlet und Diagnostiker. Zusätzlich werden biomechanische Parameter erhoben, die sofort dargestellt und zusätzlich in einer Datenbank abgespeichert werden können. Für Trainer sowie Diagnostiker stellt dieser Messplatz einen weiteren Schritt in Richtung Olympia-Qualifikation RIO 2016 dar. Aktuell werden Erkenntnisse aus dem Weltcupfinale, das dieses Jahr unter Beteiligung von drei deutschen Athleten in Mexiko stattfand, mit in die Testentwicklung eingepflegt. Weil das System sehr modular und flexibel aufgebaut ist, können aktuelle „Strömungen“ bezogen auf die technische Ausführung, das taktische Kampfverhalten und auf die konditionellen Voraussetzungen berücksichtigt werden. Messgerät Muskel-Sehnen-Komplex OSP-Leiter Michael Scharf nennt das maßgeblich durch Dr. Falk Schade und DSHS-Mitarbeiter Dr. Kiros Karamanidis entwickelte Messgerät zur Analyse der mechanischen Eigenschaften des MuskelSehnen-Komplexes (MSK) einen „Quantensprung in der Prävention und Therapie von Achillessehnenbeschwerden“. Das Gerät ermöglicht neue diagnostische Möglichkeiten. Einen weiteren Mehrwert bildet das Training von Wadenmuskulatur und Achillessehne bei online-Überprüfung der Sehnendehnung. Nicht zuletzt deshalb unterstützte der OSPFörderverein die Entwicklung eines ersten Prototypen zur direkten Einbindung in die OSP-Betreuung – sowohl in der Prävention von Achillessehnen-Problematiken als auch bei der Rehabilitation von AchillessehnenVerletzungen. Wir leben Sport. Wir bringen unsere Heimstärke für Ihre Marke ein. Wir unterstützen Ihr Marketing mit passenden Ansätzen. aus dem n te le th A n e r e s n nu Und wir wünsche ach RIO! n g e W m e d f u a lg Rheinland viel Er fo Marketingpartner des Olympiastützpunkt Rheinland seit 2005. Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Heine HEIMSPIELE Sport Strategie Marketing, Brüsseler Straße 21, 50674 Köln, T: +49 (0)221 995959-0, [email protected], www.heim-spiele.com 4 0 — D o p i n g p r äv e n t i o n Die Kölner Liste ® Doping-Prävention im Spitzensport Die Kölner Liste ist ein Paradebeispiel für den innovativen Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen an der Deutschen Sporthochschule Köln zu konkreten Hilfestellungen des Olympiastützpunktes Rheinland. ® Eine internationale vom IOC geförderte Studie des Instituts für Biochemie an der Deutschen Sporthochschule Köln hat im Jahr 2002 gezeigt, dass etwa 15 Prozent der in 13 verschiedenen Ländern erworbenen Nahrungsergänzungsmittel Anabolika enthielten, die selbstverständlich nicht auf der Packung angegeben waren. Bei den Anabolika handelte es sich wahrscheinlich um Verunreinigungen, die keinen Dopingeffekt haben, aber unabsichtlich zu positiven Dopingbefunden führen können. Das bedeutet, Athleten, die diese NEMs zu sich nehmen, werden ohne es zu wissen zu Dopingsündern. Ziel der Kölner Liste ist es, Athleten für das Problem der „Dopingfalle Nahrungsergänzungsmittel“ zu sensibilisieren und ihnen konkrete Orientierungshilfen zu geben. So können Hersteller ihre Produkte, die zuvor am Zentrum für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln (ZePräDo) auf verbotene Substanzen (mittlerweile anabole Steroide und Stimulanzien) untersucht wurden, auf der Kölner Liste® veröffentlichen. ® Inzwischen ist die Kölner Liste® bzw. die Cologne List ® mit annähernd 600 getesteten Produkten die weltweit führende Präventionsplattform rund um das Thema “Dopingfalle Nahrungsergänzungsmittel“. Zugriffe aus allen Teilen der Welt untermauern diese Vormachtstellung. Viele Verbände und Vereine geben Herstellern die Vorgabe, ihre Produkte auf der Kölner Liste® zu platzieren und die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) integrierte die Kölner Liste® 2014 als Serviceangebot in ihre mobile App. „Wir sehen die Problematik der NEMs und sind froh mit der Kölner Liste® unser Präventionsangebot in diesem Bereich zu erweitern.“ so Dominic Müser, Ressortleiter Prävention der NADA. Kölsche Momente … kumm loss mer fiere Dopingfälle wie der der Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014, der offenbar auf ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen war, schocken immer wieder die olympische Familie. Aber mit der Kölner Liste ® arbeiten wir weiter daran, dass diese Meldungen immer weniger werden. Alle Infos: www.koelnerliste.com Hier sah der Olympiastützpunkt Handlungsbedarf. Die Grundüberlegungen von Dr. Andreas Bleicher entwickelte Michael Scharf 2006 in ein konkretes Projekt, die Kölner Liste®, eine Serviceleistung des Olympiastützpunktes Rheinland. Überzeugt davon, mit der Kölner Liste® der Sorgfaltspflicht des Olympiastützpunktes gegenüber den Athleten nachzukommen, wurde mit Hilfe der Agentur HEIMSPIELE die Kölner Liste® als Internetplattform eingeführt. Kölner Brautradition seit 1894 – Privat-Brauerei reissdorf www.reissdorf.de 42 — V e r a n t w o r t u n g s v o l l e SP i t z e n f ö r d e r u n g Ver ant wortungsvolle Spit zenförderung — 43 Unser Perspektiv Team Verantwortungsvolle Spitzenförderung im NachwuchsSport Die Athleten des Olympiastützpunktes Rheinland waren auch bei den Olympischen Spielen und Paralympics von LONDON 2012 wieder sehr erfolgreich. Doch Erfolgsbilanzen wie in London werden in Zukunft immer schwieriger. Die Gründe hierfür liegen neben dem stetig steigenden internationalen Wettbewerbsdruck auch in der enormen Belastung, der sich schon Nachwuchsathleten aussetzen müssen. Bis zu 30 h Sport pro Woche neben Schule/Ausbildung oder Studium sind keine Seltenheit. Aber auch die im Vergleich zu anderen Nationen häufig niedrige gesellschaftliche Wertschätzung der Leistungen von Top-Athleten wurde nach London intensiv diskutiert. Die Folge ist für den deutschen Spitzensport häufig, dass aussichtsreiche Talente ihre sportliche Karriere abbrechen, bevor sie richtig angefangen hat. Der Olympiastützpunkt Rheinland möchte mit dem PerspektivTeam ein Zeichen gegen diese Entwicklung setzen. Daher handelte der OSP, während andere noch mitten in der Diskussion waren. Noch im Jahr 2012 gründete der OSP sein PerspektivTeam. Mittlerweile wurden bereits 18 Sportlerinnen und Sportler aus olympischen und paralympischen Sportarten in unser PerspektivTeam aufgenommen. Ziel ist es, jungen Athleten, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der klassischen OSP-Betreuung sind, besondere Serviceleistungen und auch Wertschätzung für ihre Leistungen zuteil werden zu lassen. So erhalten die Athleten des PerspektivTeams neben Serviceleistungen des OSP auch Hilfestellung in der Außendarstellung ihrer sportlichen Leistungen. Darüber hinaus versuchen wir, über persönliche Partnerschaften zwischen den Athleten und Unternehmen das Rheinland langfristig als Spitzensportstandort zu sichern. Das PerspektivTeam ist auf die Olympischen/Paralympischen Spiele 2020 ausgerichtet. Beispiele wie unsere talentierte Radsportlerin Mieke Kröger zeigen aber, dass bei einer optimalen Entwicklung und parallelen Förderung eine Teilnahme bereits in RIO 2016 möglich erscheint. www.perspektiv-team.de Michael Scharf begrüßt die Judokas Szaundra Diedrich und Nadja Bazynski im PerspektivTeam Aktuell sind folgende Athleten im PerspektivTeam des OSP Rheinland: Nadja Bazynski (Judo) Szaundra Diedrich (Judo) Lukas Bellmann (Degenfechten) Wladimir Frühsorger (Boxen) Mieke Kröger (Radsport) Tim Kuchalski (Degenfechten) Judith Kusian (Säbelfechten) Nina Mittelham (Tischtennis) Alexandra Plaza (LA/Hochsprung) Robert Polkowski (LA/Sprint) Matthias Sandten (Moderner Fünfkampf) Lukas Schiwy (Sitzvolleyball) Franziska Schmitz (Florettfechten) Yanna Schneider (Taekwondo) Hannes Schürmann (Schwimmen) Philipp Waßenberg (Sprint/Sprung) Maike Ziech (Judo) Mette Zimmat (Rugby) Hochspringerin Alexandra Plaza freut sich über ihr Konterfei auf dem OSP-Rio-Bus Radsportlerin Mieke Kröger Sprinter Robert Polkowski V e r a n t w o r t u n g s v o l l e S p i t z e n fÖ r d e r u n g — 4 5 Verant wortungsvolle Spitzenförderung OSP-Laufbahnberatung Laufbahnberatung am Olympiastützpunkt Rheinland hat das Ziel, neben der leistungssportlichen Karriere der Spitzensportler auch die Perspektive für eine berufliche Karriere zu stärken und zu unterstützen. OSPMitarbeiter Horst Schlüter kümmert sich seit 12 Jahren um die Duale Karriere der OSP-Sportler. Horst, wie hat sich dieser so wichtige Betreuungsbereich in den letzten Jahren entwickelt, vor welchen Herausforderungen stehst Du? Mein Aufgabenbereich hat sich in gleichem Maße weiterentwickelt, wie der Olympiastützpunkt im neuen Jahrtausend gewachsen ist. Unser Netzwerk der Dualen Karriere wird dabei erfreulicherweise immer größer und stärker, erfordert aber auch eine kontinuierliche Betreuung. Spitzensportler, die sich für ein paralleles Studium entscheiden, haben durch unsere Kooperationen mit über 10 Universitäten und Hochschulen mittlerweile gute Chancen auf einen Studienplatz. Die Einführung des Bachelor- und Mastersystems scheint nun auch gelungen zu sein. Im schulischen Bereich brachten vor allem die Verkürzung der Schulzeit auf acht Gymnasialjahre (G8) sowie die Offene Ganztagsschule (OGS) massive Veränderungen und Aufgaben mit sich. Herausforderungen, denen sich beispielsweise alle Partner der Sportinternate, Eliteschulen und NRW-Sportschulen gemeinsam stellten und im Sinne der Nachwuchssportler passende Konzepte entwickelten. „Alle investieren – jeder profitiert“ heißt unser Leitspruch für den Bereich der dualen Ausbildung, wenn es um Praktika, Ausbildungs- und Traineestellen für Spitzensportler geht. In diesem Segment konnten wir von unserer professionalisierten Öffentlichkeitsarbeit stark profitieren, engagieren sich doch zahlreiche OSP-Sponsoren, Förderer und Kooperationspartner im Sinne der Dualen Karriere, in dem sie Spitzensportlern passende Angebote unterbreiten. Als Verbundsysteme, die die Anforderungen von Schule und Leistungssport im Sinne einer dualen Karriere auffangen, stellen Sportinternate eine wichtige Förder-einrichtung dar. An der Gründung des Sportinternates Köln warst Du maSSgeblich beteiligt – welche besonderen Aspekte zeichnen dieses Projekt im Rückblick aus? Die Besonderheit lag ganz klar in der Trägerkonstellation aus Olympiastützpunkt und drei Profivereinen, dem 1. FC Köln, den Kölner Haien und den Basketballern der 99ers. Die Vereine baten mich dann auch, aufgrund meiner sportartübergreifenden OSP-Arbeit die Geschäftsführung des Sportinternates Köln zu übernehmen. Einer Aufgabe, der ich mich gerne stellte und die rückblickend auch mit vielen positiven Erinnerungen verbunden ist. Die Kombination der Internats-Sportler aus unterschiedlichsten Team- und Einzelsportarten brachte viel Abwechslung ins Sportinternat, an der das betreuende Pädagogenteam und die Geschäftsführung aber manchmal fast verzweifelten. Unterschiedliche Schulen und Schulzeiten, verschiedene Trainings- und Wettkampfzeiten, Elternarbeit, Heimweh, Finanzierungsmodalitäten sind nur einige Aspekte, die ich hier erwähnen möchte. Im Erfolg sind diese Probleme dann aber schnell vergessen und im gesamten Betreuungsteam freuten wir uns über großartige Karrieren, die einige unserer Internats-Zöglinge einschlugen. Stellvertretend seien hier unser NHL-Eishockeyspieler Thomas Greiss, die Basketball-Nationalspieler Philipp Schwethelm und Tibor Pleiß sowie OlympiaTurnerin Daria Bijak genannt. Die große Nachfrage nach Internatsplätzen sowie der Wunsch nach einer optimierten Betreuung und Unterbringung führten schließlich im Jahr 2011 zu einem Internatsneubau in unmittelbarer Nähe des RheinEnergieStadions. 40 Zimmer umfasst das Internat heute. Jeder Sportler verfügt über 4 6 — V e r a n t w o r t u n g s v o l l e SP i t z e n f ö r d e r u n g ein Einzelzimmer, zudem teilen sich immer vier Personen zusätzlich einen Gemeinschaftsraum. Die Wohnräume sind dabei baulich abgegrenzt von den Arbeitsbereichen – eine wirklich rundum gelungene Lösung. Welches waren für Dich die besonderen Momente in Deiner bisherigen Amtszeit, an welche Begebenheit erinnerst Du Dich besonders gerne? Über meine Tätigkeit habe ich natürlich unheimlich viele Sportler aus unterschiedlichsten Sportarten persönlich kennen gelernt und auf einem Teilstück ihrer Karriere begleitet. Deren Erfolge bei internationalen Großereignissen wie Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften mitzuerleben, ist schon sehr bewegend, da man weiß, wieviel Zeit und Arbeit die Athleten für ihre Erfolge investieren. Und ganz uneigennützig macht der TV-Sport insgesamt natürlich noch viel mehr Spaß, wenn man persönlich über die teilnehmenden Sportler emotional involviert ist! Aber es gibt auch im beruflichen Bereich viele Erfolgserlebnisse, wenn man betreuten Sportlern bei der dualen Karriereplanung helfen konnte, um nach der sportlichen Karriere den Sprung ins Berufsleben zu schaffen. So definieren wir OSP-Laufbahnberater ja auch unsere Aufgabe: „Laufbahnberatung an Olympiastützpunkten ist ganzheitliche Beratung, um eine optimale leistungssportliche und berufliche Karriere der Spitzensportler zu erreichen.“ Vergessen möchte ich auch nicht die Zeit, als Senkrechtstarter Lukas Podolski im Jahr 2005 bei uns seinen Zivildienst absolvierte. Man konnte hautnah miterleben, welches Unsere Talente im Sportinternat Köln Gemeinsam für Erfolge, gemeinsam für die Region. Wir gratulieren dem Olympiastützpunkt Rheinland zu 25 Jahren Faszination Höchstleistung und freuen uns auf weitere erfolgreiche Jahre. Lukas Podolski beginnt 2005 seinen Zivildienst am OSP Medieninteresse an Sportlern seiner Güteklasse besteht – beginnend mit einer Pressekonferenz am ersten Arbeitstag mit zahlreichen Kamerateams und Vertreter/ -innen der schreibenden Zunft aus der gesamten Republik. www.uvrw.de 4 8 — A n j a Lö h r S p o r t s v i s i o n - T r a i n i n g — 49 Anja Löhr: Reha-Trainerin der ersten Stunde Sportsvision -TraininG – Erfolg durch Innovation Der Olympiastützpunkt Rheinland avancierte bei den Olympischen Spielen und Paralympics 2008 und 2012 zum erfolgreichsten deutschen Olympiastützpunkt. Ein Erfolgsfaktor ist dabei sicherlich das kontinuierliche Streben, über innovative Ansätze auch die letzten Leistungspotentiale auszuschöpfen. Bestes Beispiel hierfür ist die Kooperation mit dem Sportsvision-Institut DynamicEye, deren Inhaberinnen Stefanie Hennigfeld und Sabine Nebendahl die OSP-Athleten bei der Verbesserung der visuellen Leistungsfähigkeit erfolgreich unterstützen. Der Olympiastützpunkt Rheinland war eine der ersten Institutionen im deutschen Spitzensport, die eine feste Stelle für eine RehaTrainerin geschaffen hat. Das war im Jahr 2002, die Reha-Trainerin hieß damals und heißt heute: Anja Löhr. Wenn ein Athlet eine Verletzung erleidet, dann ist sein Ziel die möglichst schnelle Wiederaufnahme des „normalen“ Trainingsbetriebes. Je länger die Trainingspause dauert, desto größer ist die Gefahr, dass die Saison oder im schlimmsten Fall die sportliche Karriere beendet ist. Genau an dieser Schnittstelle setzt die Arbeit von Anja Löhr an. Die diplomierte Sportlehrerin begleitet seit mehr als zwölf Jahren eine Vielzahl von Athleten auf ihrem teilweise beschwerlichen Weg zurück in das Disziplintraining. „Es macht immer noch einen Riesenspaß mit den Spitzenathleten zusammenzuarbeiten. Und auch wenn ich während des Trainings nicht immer ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehe, sind am Ende doch alle glücklich, dass der Körper wieder gut funktioniert.“ sagt Anja Löhr mit einem leichten Grinsen. Über die Jahre hat sie einen riesigen Erfahrungsschatz in diesem Bereich aufbauen können. Daher ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile immer mehr Athleten auch ohne akute Verletzungen den Weg zu ihr suchen. Sie möchten durch gezieltes und individuelles Kraft- und Konditionstraining möglichen Verletzungen und Schäden vorgreifen. „Spitzensport ist kein Gesundheitssport und das Bewusstsein für Athletiktraining unter präventiven Gesichtspunkten ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.“ meint die Spezialistin. Anja Löhr arbeitet dabei in enger Abstimmung mit den jeweiligen Disziplintrainern. Das geht so weit, dass Trainingseinheiten bei Anja Löhr fester Bestandteil von Wochentrainingsplänen einzelner Athleten sind. Eine besondere Expertise hat Anja Löhr auch im Training mit paralympischen Athleten aufbauen können. In den Anfängen haben ihr besonders Sportler wie Kathrin Green, Michaela Floeth, Astrid Höfte und Jörg Frischmann geholfen, bei unterschiedlichen Handicaps das Training individuell anzupassen. Heute nutzen viele paralympische Athleten wie Markus Rehm eine der Kern-Serviceleistungen des OSP Rheinland regelmäßig als Individualtraining. Mit Erfolg. Denn wenn am OSP Rheinland Beachvolleyballer wie Julius Brink und Jonas Reckermann, Stabhochspringer wie Björn Otto oder Hockeyspieler wie Timo Wess über ganz viele Jahre Spitzenleistungen bringen und dies teilweise auch noch im Alter von 30 Jahren oder darüber - dann spricht das für eine sehr gute körperliche Gesamtkonstitution, die auch durch Anja Löhr sichergestellt wird! Das Auge sieht - das Gehirn verarbeitet - und der Körper folgt... Stefanie Hennigfeld erklärt: „Spitzensportler werden zwar augenärztlich und augenoptisch versorgt, jedoch bedeutet leistungsfähiges Sehen weit mehr als eine Sehschärfe von 100%. Es geht um die Sehverarbeitung und schnelle Entscheidungsfindung. Nahezu jeder Fehler im Leistungssport kann nämlich auf eine visuelle Fehlinformation zurückgeführt werden.“ Für einen Leistungssportler spielen je nach Sportart verschiedene visuelle Fähigkeiten eine wichtige Rolle wie beispielsweise Fuß-Auge-Koordination bzw. Hand-AugeKoordination, Antizipation, Timing, Reaktionsfähigkeit und Distanzeinschätzung. Vor Trainingsbeginn wird in einem speziellen Screening ein auf den Athleten und seine Sportart bezogenes visuelles Leistungsprofil erstellt, auf dessen Basis ein individuelles Trainingsprogramm zusam- mengestellt wird. Das Training erfolgt dann im sogenannten VisuLab® (dem visuellen Fitness-Studio) am OSP. Sabine Nebendahl: „Die Dauer des SportsVision-Programms liegt in der Regel bei 15 – 20 Einheiten innerhalb eines Zeitraums von 6 Wochen. Das Training kann sehr gut auch off-season durchgeführt werden, so dass die zeitliche Belastung des Sportlers für dieses Training so gering wie möglich ausfällt.“ Ein modernes High-Tech Trainingsgerät, das für nahezu alle Sportarten völlig neuartige Trainings- und Analysemöglichkeiten bietet, stellt fitLight® dar - ein kabelloses Trainingsgerät mit 8 LED-Leuchtsensoren und einem zentralen PDA-Controller. Die Leuchtsensoren werden vom Athleten, je nach Trainingsgestaltung, aktiviert oder deaktiviert. Entsprechende Reaktionszeiten werden gespeichert und geben Athleten und Trainer ein Realtime-Feedback über die sportliche Leistung. Falk Schade, OSP-Leistungsdiagnostiker und Athletiktrainer: „Das System hat sich beispielsweise im Athletiktraining der Hockey-Goldmedaillengewinner während der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in London als innovatives, effektives und motivierendes Trainingsmittel bewährt. Aufgrund seiner hohen Flexibilität kann das System nicht nur im Schnelligkeitstraining, sondern auch im Reaktionstraining und im Training von Entscheidungsverhalten optimal eingesetzt werden.“ Alle Infos zu Sportsvision und fitLight® gibt es auf www.dynamic-eye.de 5 0 — OSP 2015 Im p r e s s u m — 51 KurzPortrait Olympiastützpunkt Rheinland Offizieller Hauptsponsor: Service-Leistungen des Olympiastützpunktes Rheinland Förderung von Spitzensport Athleten Umfeld GesundheitsManagement LeistungsOptimierung Duale Karriere Koordination im Verbundsystem Schule-Leistungssport Orthopädie Leistungsdiagnostik Physiol./Biomech. Laufbahnberatung Standortsicherung über Sportstättenmitfinanzierung Physiotherapie SportsVisionTraining Rechtsberatung Trainermischfinanzierung/-anstellung Präventions-/ Rehabilitations-Training Psychologie Marketingberatung Regionale Koordination/Steuerung der Leistungssportentwicklung Internistik Ernährungsberatung Zahnmedizin Dopingprävention Offizielle Ausrüster: Premium Partner: Sportarten am Olympiastützpunkt Rheinland 6 Behindertensportarten 14 Schwerpunktsportarten 11 weitere Sportarten Boxen Basketball,männlich Basketball Badminton Basketball, weiblich Fechten Eishockey Leichtathletik Beachvolleyball Fußball, weiblich Judo Hockey Radsport Handball Kanu Leichtathletik Kunstturnen, weiblich Schwimmen Ringen, männlich Rudern Radsport Moderner Fünfkampf Sitzvolleyball Schwimmen Tischtennis, männlich Taekwondo Ringen, weiblich Tischtennis Volleyball Rugby, weiblich Tischtennis, weiblich Die Entwicklung, Förderung und Sicherung sportlicher Höchstleistungen von Spitzensportlern in der Region ist unsere zentrale Aufgabe. Sportarten- und disziplinübergreifend steht dafür ein kompetentes und engagiertes Team am Olympiastützpunkt ein. Das Ziel der gesamten Mannschaft ist es, auf verantwortungsbewusstem Weg möglichst viele Erfolge bei Olympischen Spielen, Paralympics und anderen internationalen Wettkämpfen zu erreichen. Auf dem Weg dorthin leben wir täglich die „Faszination Höchstleistung“. Das Eintreten für einen humanen und fairen Leistungssport ist Basis aller Dienstleistungen, die behinderten und nicht behinderten Spitzensportlern gleichermaßen angeboten werden. Die Förderung des Nachwuchssports in Zusammenarbeit mit Schulen und Internaten der Region unterstreicht die Nachhaltigkeit des Engagements. Dafür steht ein kompetentes und engagiertes Team am Olympiastützpunkt ein, welches aus aktuell 8 fest angestellten Mitarbeitern und weiteren Honorarkräften besteht. Impressum: Nationale Partner: Gesamtrealisation Agentur Heimspiele Brüsseler Straße 21, 50674 Köln www.heim-spiele.com Partner in NRW: Kommunale Partner: Organisation: Trägerverein Olympiastützpunkt Rheinland e.V. Mitglieder: Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) Stadt Köln, Stadt Bonn, Stadt Leverkusen, Stadt Neuss, Rhein-Kreis Neuss, Kreis Düren StadtSportBund Köln, Stadtsportbund Bonn, Sportpark Leverkusen, Stadtsportbund Leverkusen, Deutsche Olympische Gesellschaft Bezirksgruppe Rheinland 1. Vorsitzender: Hans-Peter Meyer 2. Vorsitzender: Martin Herkt (Stadt Bonn) Dieter Sanden (Stadt Köln) Beirat: Georg Boßhammer (Sportpark Leverkusen) Olav Spahl (DOSB) Leiter: Michael Scharf Anschrift:Trägerverein Olympiastützpunkt Rheinland e.V. Guts-Muths-Weg 1, 50933 Köln Herausgeber Olympiastützpunkt Rheinland Guts-Muths-Weg 1, 50933 Köln Redaktion Michael Scharf (V.i.S.d.P., Olympiastützpunkt Rheinland) Dirk Anton, Alex Kraemer (Heimspiele) Grafische Gestaltung MONOPAGE Strategisches Kommunikationsdesign Schwabstraße 10a, 70197 Stuttgart www.monopage.info Bildnachweis Picture Alliance Peter Eilers TSV Bayer 04 Leverkusen Heike Kaufhold Stadt Köln Mani Wollner OSP Rheinland und RVK – Bewegung eint uns Wir wünschen allen Sportlerinnen und Sportlern viel Erfolg auf dem Weg nach RIO! www.rvk.de