25 Jahre OSP

Transcription

25 Jahre OSP
25 Jahre
Faszination
Höchstleistung
1990
Stadt Köln · Stadt Bonn · Stadt Leverkusen · Stadt Neuss
Rhein-Kreis Neuss · Kreis Düren
2015
„Orthomol Sport® gibt mir zurück,
was ich auf der Strecke lasse.“
2 — K apitletitel
Inhalt
Sabrina Mockenhaupt, Läuferin
GruSSworte
8
Interview: Michael Scharf,
Leiter Olympiastützpunkt Rheinland
12
GruSSbotschaften
14
Chronologie, 25 Jahre OSP Rheinland
16
Goldene Momente
von Barcelona 1992 bis London 2012
28
Prägende Persönlichkeiten:
Prof. Dr. Wildor Hollmann / Hans-Peter Meyer
30
Von beginn an dabei: OSP-Mitarbeiter
Dr. Argiris Vassiliadis und Dr. Inge Sonnenschein
32
Dr. Arnd Schmitt: vom Weltklassesportler
zum Servicedienstleister für Spitzensportler
34
Ein regionales Netzwerk wächst:
Vom OSP Köln-Bonn-Leverkusen zum OSP Rheinland
36
OSP als Innovationstreiber: Das Kölner Modell
40
Doping-Prävention: Die Kölner Liste®
42
Verantwortungsvolle Spitzenförderung:
Unser PerspektivTeam
45
Verantwortungsvolle Spitzenförderung:
OSP-Laufbahnberatung
48
Anja Löhr: Reha-Trainerin der ersten Stunde
Find us on
Facebook
49
Sportsvision-Training – Erfolg durch Innovation
facebook.com/orthomolsport
50
Kurzportrait OSP Rheinland
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4 — G r u SS w o r t e
G r u SS w o r t e — 5
GruSSwortE
Hans-Peter Meyer,
1. Vorsitzender des OSP-TrägervereinS
Der Olympiastützpunkt Rheinland wird 25
Jahre jung. Ich freue mich über die überaus
erfolgreiche Entwicklung, die der OSP in
den vergangenen Jahren hat durchleben
dürfen. Gut erinnere ich mich noch an die
Anfänge, als wir über kommunale Grenzen
hinweg gemeinsam eine rheinländische
Lösung für ein vom damaligen Deutschen
Sportbund (heute DOSB) gefordertes
Anforderungsprofil eines regionalen Stützpunktes auf den Weg gebracht haben. In
der Zwischenzeit haben viele Athletengenerationen von den Betreuungsleistungen
des OSP profitiert und wir haben zahlreiche
schöne olympische und paralympische
Erfolgsmomente gemeinsam genossen.
Als Vorsitzender des Trägervereins des
Olympiastützpunktes Rheinland danke ich
meinen aktuellen und ehemaligen Vorstandskollegen, die den Olympiastützpunkt
auf Spur gehalten haben. Ebenso danke ich
allen Mitarbeitern, findet doch deren professionelle Arbeit überall Anerkennung. Ich
danke allen Partnern, Sponsoren, Freunden
und Förderern, die mit ihrer Unterstützung
aktiv zur Erfolgsgeschichte des Olympiastützpunktes Rheinland beitragen.
Und ich danke natürlich den Athleten
sowie deren Trainern für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die vielen unvergesslichen Momente, die sie uns allen
beschert haben.
All das macht die einmalige Erfolgsgeschichte des Olympiastützpunktes Rheinland aus und ich wünsche uns allen noch
viele weitere erfolgreiche Jahre.
Hans-Peter Meyer
1. Vorsitzender des OSP-Trägervereins
HAnnelore Kraft, Ministerpräsidentin
des LAndes Nordrhein-Westfalen
Im Sportland Nordrhein-Westfalen vergeht
kein Monat und schon gar kein Jahr, in
dem es nichts Besonderes zu feiern gäbe,
seien es Meistertitel oder Medaillen, Großereignisse oder besondere Geburtstage.
Ein besonders schönes Jubiläum ist das 25
jährige Bestehen des Olympiastützpunktes
Rheinland, zu dem ich herzlich und mit den
besten Wünschen gratuliere.
Bei Olympia dabei zu sein, das allein ist
für jede Athletin und jeden Athleten eine
große Auszeichnung und die wohl schönste
Belohnung für harte Arbeit und herausragende Leistungen. Doch so schön es ist,
wenn dieser Traum wahr wird – Erfolge zu
feiern ist schöner. Und das konnten wir in
Nordrhein-Westfalen in der Vergangenheit
sehr oft, ist Nordrhein-Westfalen doch eine
der erfolgreichsten deutschen Regionen im
olympischen und paralympischen Sport.
Der Olympiastützpunkt Rheinland hat daran
großen Anteil: Bei den Olympischen Spielen
und Paralympics 2012 wurde ein Drittel aller deutschen Medaillen von Sportlerinnen
und Sportlern gewonnen, die am Olympiastützpunkt Rheinland betreut werden.
Für eine erfolgreiche Zukunft des Leistungssports in Deutschland sind alle drei
Olympiastützpunkte in Nordrhein-Westfalen
von herausragender Bedeutung. Um ihr
Leistungsniveau zu sichern, müssen auch
sie sich kontinuierlich weiterentwickeln,
um mit dem internationalen Leistungssport
mithalten zu können. Doch eine gute Infrastruktur alleine garantiert noch keine
Fahrkarte zu den Olympischen Spielen und
sichert keine Medaille. Damit aus hochtalentierten Athletinnen und Athleten auch
erfolgreiche werden, braucht es engagierte
und qualifizierte Trainerinnen und Trainer,
eine passgenaue Laufbahnberatung, die
Sportwissenschaften und eine effektive
Verwaltung. Um all das sicherzustellen,
arbeiten am Olympiastützpunkt Rheinland
engagiert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die den Leistungssport zur Herzenssache
gemacht haben. Ihnen danke ich herzlichst
für Ihr Engagement.
Ich wünsche allen Aktiven des Olympiastützpunktes Rheinland für die Zukunft
dieselbe Begeisterung, Kraft und Ausdauer
wie in den vergangenen 25 Jahren, damit
möglichst viele Sportlerinnen und Sportler
von dort aus ihren olympischen Traum wahr
machen können. Ich habe keine Zweifel
daran, dass dieser Wunsch in Erfüllung
gehen wird.
Hannelore Kraft
Ministerpräsidentin des Landes NRW
6 — G r u SS w o r t e
G r u SS w o r t e — 7
Dr. Thomas de Maizière,
MdB, Bundesminister des Innern
Alfons Hörmann, Präsident
des Deutschen Olympischen Sportbundes
Im Januar 2015 jährt sich die Gründung
des Olympiastützpunktes Rheinland zum
25. Mal. Zu diesem Anlass übermittle ich
Ihnen meine herzlichen Glückwünsche an
Ihren Standort nach Köln.
Zum 25jährigen Bestehen gratuliere ich
dem Olympiastützpunkt Rheinland (OSP)
im Namen des gesamten deutschen Sports
und persönlich sehr herzlich. In meine
Verbundenheit und meinen Dank schließe
ich neben der OSP-Leitung insbesondere
die hier trainierenden Aktiven und ihre
Betreuer ein. Zugleich erinnere ich an die
Leistungen des Bundes und des Landes,
des Landessportbundes NRW, der Stiftung
Deutsche Sporthilfe, der Vereine und zahlreicher weiterer Förderer und Partner des
Spitzensports zugunsten dieser Einrichtung.
Für den OSP Rheinland ist dieses Jubiläum
mehr als nur ein Geburtstag. Im Lauf der
letzten Jahrzehnte hat sich der OSP zu einem bundesweit herausragenden und wichtigen Standort entwickelt. Die Bilanz „London 2012“ belegt das beeindruckend, nach
der fast 30 Prozent der deutschen Medaillen
von Sportlerinnen und Sportlern gewonnen
wurden, die am OSP betreut wurden. Dazu
zählen insbesondere auch die paralympischen Athletinnen und Athleten, an deren
Erfolg der OSP Rheinland einen maßgeblichen Anteil hatte. Nur durch seine in den
letzten Jahren unternommenen Anstrengungen bei der Entwicklung und Förderung des
paralympischen Spitzensports waren diese
Verbesserungen möglich.
Aber olympischer und paralympischer Spitzensport ist mehr als „nur“ Medaillen zu
gewinnen. Es ist der persönliche und verantwortungsbewusste Umgang mit jungen
Menschen, die ihr Leben dem Spitzensport
verschrieben haben. Nur die wenigsten
können von ihrem Sport leben. Hier wird
ein Schwerpunkt in der zukünftigen Arbeit
aller Olympiastützpunkte liegen, denn
erhöhte Anforderungen werden auch an
das Verbundsystem Schule/Ausbildung –
Leistungssport gestellt. Deshalb möchte
ich ausdrücklich herausstellen, dass sich
der OSP Rheinland in hohem Maße für die
weitere Optimierung der dualen Karriereplanung von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern einsetzt. Außerdem zeigt der
OSP mit der Entwicklung der sogenannten
„Kölner Liste®“ ein besonderes Engagement
in der Doping-Prävention.
Ohne den immensen Einsatz der über diese
lange Wegstrecke in unterschiedlicher Art
und Weise handelnden Verantwortlichen
am OSP Rheinland, sowohl im Haupt-, aber
insbesondere auch im Ehrenamt, wäre diese erfolgreiche Arbeit nicht möglich gewesen. Bei Ihnen allen möchte ich mich hierfür
ganz besonders bedanken.
Das Bundesministerium des Innern wird
Ihnen auch über das diesjährige Jubiläum
hinaus stets ein verlässlicher Partner sein,
bei dem die Anliegen des Olympiastützpunktes Rheinland bestens aufgehoben
sind.
Dr. Thomas de Maizière, MdB
Bundesminister des Innern
Die Geschichte des OSP Rheinland dürfen
wir als Erfolg bilanzieren. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Der OSP Rheinland
hat regelmäßig einen wesentlichen Anteil
daran, wenn der deutsche Sport bei Europa- und Weltmeisterschaften oder bei
Olympischen Spielen erfolgreich ist. Mehr
als fünfzig prominente Spitzensportlerinnen
und Spitzensportler stellten die Leistungsfähigkeit der Einrichtung mit guten Platzierungen und mehreren Gold, Silber- und
Bronzemedaillen in London unter Beweis.
Sie bestätigten damit eindrucksvoll die
Bedeutung des OSP und seiner etwa 600
Kaderathletinnen und -athleten für den
deutschen Sport.
Der OSP Rheinland genügt modernsten
Ansprüchen und gewährleistet ein ganzheitliches, wissenschaftlich fundiertes Betreuungskonzept. Wenn wir auf die Gründungsphase und die Entwicklung zurückblicken,
können wir festhalten: Hier im Rheinland
wurden Weichen für den Erfolg gestellt und
kreative Lösungswege gefunden.
Der OSP bleibt für den DOSB auch auf dem
Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de
Janeiro ein unverzichtbarer Partner. Sein
Bekenntnis zu diesem Standort ist aber zugleich ein Appell, auch künftig alle Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu prüfen und
Chancen zum Ausbau konsequent zu nutzen. Nach einem Vierteljahrhundert seines
Bestehens gelten dem OSP meine besten
Wünsche für die kommenden Jahrzehnte.
Ich bin der festen Überzeugung: Von seiner
positiven Entwicklung wird der gesamte
deutsche Sport profitieren.
Alfons Hörmann
Präsident des Deutschen
Olympischen Sportbundes
8 — Interview
Interview — 9
Interview
MIchael SchArf, Leiter Olympiastützpunkt Rheinland
Kölns Oberbürgermeister
Jürgen Roters freut sich über die Einladung
zum OSP-Sommerfest.
Zur Person:
Michael Scharf (51) war von 1996 bis 2012
Vorsitzender der SSF Bonn und ist seitdem
Ehrenvorsitzender des größten Bonner
Sportvereins. Der Vorsitzende des Stadtsportbundes Bonn war in den 80er Jahren
einer der besten deutschen Modernen
Fünfkämpfer, vierfacher deutscher Mannschaftsmeister, 1987 Einzelmeister und vor
Olympia 2004 in Athen zwei Jahre FrauenBundestrainer.
Seit 2004 ist er Leiter des Olympiastützpunktes Rheinland.
Kurz vor den Olympischen Spielen in
Athen hast Du die OSP-Leitung von
Dr. Andreas Bleicher übernommen.
Welche Visionen hattest Du bei Deinem Dienstantritt und konntest Du
diese umsetzen?
Meine Vision war es, das Rheinland zu einer
der absoluten Top-Regionen im Leistungssport zu entwickeln, denn den OSP schätzte
ich als eine Art schlafenden Riesen ein mit
guten strukturellen und inhaltlichen Grundvoraussetzungen. Gut geführte Sportvereine, die sich im Leistungssport engagierten
und sehr gute Voraussetzungen für die
duale Karriere der Sportler, also Schulen,
Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen,
rundeten das Bild ab. Damals rangierte der
OSP Köln-Bonn-Leverkusen im nationalen
Vergleich mit ca. 350 betreuten Bundeskaderathleten in acht Schwerpunktsportarten
unter den Top-8 der OSPs.
Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass
fast alle Kennzahlen der letzten Jahre zeigen, dass das Rheinland einen absoluten
Spitzenplatz im bundesdeutschen Leistungssport einnimmt. Wir betreuen aktuell
fast 600 Spitzensportler in den olympischen und paralympischen Sportarten, haben inzwischen 15 Schwerpunktsportarten,
stellen ca. 15% der Olympiastarter bei den
Sommerspielen und waren auch bezogen
auf die Medaillenausbeute zuletzt in Peking
und London extrem erfolgreich.
In den letzten Jahren kamen viele
neue Facetten in der OSP-Betreuung
hinzu – hat sich denn das Anforderungsprofil eines Olympiastützpunktes verändert?
Ich sehe das nicht so. Das Grundprofil der
Olympiastützpunkte ist im Stützpunktkonzept des DOSB beschrieben und seit
vielen Jahren mehr oder weniger konstant.
Allerdings gibt es in diesem Grundprofil
viele Freiheitsgrade, die wir hier am Olympiastützpunkt seit Jahren kreativ gestalten.
Man kann sich z.B. auf einen Orthopäden
im Medizinerteam beschränken, oder man
versucht – und das ist unser Ansatz – absolute Spezialisten für einzelne Teilbereiche
zu rekrutieren. Die Trainingswissenschaft
können wir anders leben, da wir heute über
einen einzigartigen Messplatz im Stabhochsprung, ein exzellentes Werferhaus sowie
einen hervorragenden Taekwondo- und
Boxmessplatz verfügen. Unsere Standortvorteile durch eine intensive Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule
Köln und der Trainerakademie nutzen wir
bei wissenschaftlichen Projekten wie der
Muskel-Sehnen-Diagnostik oder im Rahmen
der Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für
unsere Trainer.
Aus weiteren regionalen Kooperationen entstand unsere Dopingpräventions-Plattform
Kölner Liste ®, das Sportsvision-Training
mit visueller Leistungsdiagnostik wie auch
unsere zahnmedizinische Betreuung durch
Dr. Arnd Schmitt. Und es geht immer
weiter. So werden wir in diesem Jahr eine
Isomed 2000 anschaffen, um die Diagnostik im Kraftbereich zu optimieren. Wer im
Leistungssport aufhört, besser werden zu
wollen, der hat schon verloren.
In Peking 2008 und London 2012
feierten die OSP-betreuten Athleten
groSSartige Erfolge und gewannen
eine Vielzahl von Medaillen – ist
dieses hohe Niveau zu halten?
Es muss unser Anspruch sein, ein hohes
und höchstes Niveau zu halten. Allerdings
haben sich die Rahmenbedingungen in den
letzten Jahren vor allem durch das Schulsystem und die immer geringere Anzahl
von Sportvereinen, die den Leistungssport
fördern, erheblich verschlechtert. Als OSP
sind wir von diesen Rahmenbedingungen
abhängig, die Anpassungsprozesse laufen
aber.
Ein langfristiger Leistungsaufbau beginnt
in den meisten Sportarten in einem Athletenalter, in dem diese Talente weiterführende Schulen besuchen. Dabei sind Trainingsumfänge in einem zeitlichen Volumen
von 20 – 30 Wochenstunden erforderlich.
Hinzu kommt die Zeit zwischen den einzelnen Trainingsreizen, die eigentlich für die
Regeneration bzw. Trainingsreizanpassung
notwendig ist. Wenn die schulischen Rahmenbedingungen nicht mehr den sportlichen Notwendigkeiten zur Entwicklung
von Spitzenleistungen entsprechen, muss
umgedacht werden. Daher glaube ich, dass
der Weg der NRW-Landesregierung mit
der Einrichtung von bisher 18 sogenannten
NRW-Sportschulen, die Spitzensportlern
besondere Förderungsbedingungen gewähren, grundsätzlich richtig ist. In unserem
Betreuungsgebiet sind so bereits in Bonn,
Leverkusen, Köln, Solingen, Dormagen und
Düsseldorf sechs NRW-Sportschulen entstanden.
Nun muss von Seiten der Verbände und
ihrer angeschlossenen Vereine der konsequente Schritt hin zu den NRW-Sportschulen erfolgen, parallel innerhalb dieser Schulen das Leitbild „Leistungssport“ gelebt und
kommuniziert werden, was eines sportaffinen Lehrerkollegiums inkl. Rektorat bedarf.
Einen konkreten Handlungsbedarf sehe
ich auch im Bereich der Trainer, denn es
erfodert enorme Anstrengungen, um den
zukünftigen Spitzensportlern gut ausgebildete, qualifizierte Trainer vor allem im
Nachwuchsleistungssport zur Seite zu
stellen. Es gilt, eine Win-Win-Situation zwischen Sportverbänden und stützpunkttragenden Vereinen in der Trainerfinanzierung
herzustellen.
Die Zukunft der Olympiastützpunkte
in NRW liegt wohl in einem Aufsichtsratsmodell. Was steckt dahinter
und kann dabei die bewährte Trägervereinsstruktur aufrechterhalten
werden?
Ja, das ist eine spannende Diskussion, die
seit fast vier Jahren geführt wird. Es stellt
sich die Frage, wieviel zentrale Führung notwendig ist, ohne die regionale Einbindung
zu verlieren. Nicht zuletzt die gescheiterte
Olympiabewerbung in München sollte
uns bewusst gemacht haben, dass wir
beides brauchen – zentrale Führung und
regionale Einbindung. Zum Aufsichtsratsmodell ist zu sagen, dass es ähnlich wie im
Landessportbund NRW oder beim DOSB
zukünftig einen hauptamtlichen Vorstand
(bestehend aus den drei NRW OSP-Leitern)
und einen Aufsichtsrat für alle drei NRW
10 — I n t e r v i e w
K a p i t l e t i t e l — 11
Markus Rehm, Birgit Kober und Sebastian Iwanow werden in Rio sicher wieder
Spitzenplätze erreichen. Und es gibt eine
Vielzahl erfolgversprechender Talente, nicht
zuletzt durch die herausragende Nachwuchsarbeit beim TSV Bayer 04 Leverkusen,
die sich bis Rio noch weiter entwickeln.
Welches war Dein persönliches Highlight während Deiner Zeit am OSP?
Olympiastützpunkte geben soll. Dabei kann
es Gewinner und Verlierer geben, es muss
vor allem darauf geachtet werden, dass
die Vormacht der Bundesinteressen - denn
Olympiastützpunkte sind Bundeseinrichtungen - nicht durch zu viele Landeseinflüsse
im Aufsichtsrat verwässert werden.
Unsere traditionell sehr enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren
Kommunen muss in jedem Fall fortgeführt
werden, sonst verlieren wir die regionale
Basis. In jedem Fall ist es schön zu sehen,
dass viele Verantwortliche im bundesdeutschen Sport auf den OSP Rheinland
schauen und feststellen, dass gerade dieser
Olympiastützpunkt sportfachlich hervorragende Arbeit leistet und dies, so die
Ergebnisse der Untersuchung der DOSBFührungsakademie, in einem sehr guten
Preis-Leistungsverhältnis. Ich denke, wir
alle haben ein legitimes Interesse daran,
dass dies – unabhängig von der Struktur –
auch zukünftig so bleibt.
Die Qualifikation für Rio 2016 hat in
vielen Sportarten bereits begonnen.
Mit welchen Zielen starten der OSP
und sein Team Rio in die heiSSe Phase?
Bezogen auf das Abschneiden in Rio bin ich
im olympischen Sport eher skeptisch. Nach
London beendeten überragende Sportler
wie beispielsweise die Beachvolleyballer
Jonas Reckermann, Julius Brink und Sara
Goller sowie einige Hockey-Olympiasieger
von Peking und London ihre Karriere, im
Judo taten es ihnen Ole Bischof und Andreas Tölzer gleich. Andere überragende
Einzelsportler wie Britta Heidemann, Peter
Joppich, Max Hoff oder Lena Schöneborn
sind inzwischen auf der Zielgeraden ihrer
Karriere angekommen. Leider sehe ich
aktuell nicht die herausragenden jungen
Talente, die diese Lücken schließen können
– und was für unseren Olympiastützpunkt
gilt, trifft auf den gesamten bundesdeutschen Leistungssport zu. Nichtsdestotrotz
gibt es gerade im Kampfsport (Judo, Fechten, Ringen, Taekwondo, Boxen) aussichtsreiche Medaillenkandidaten. Im Mannschaftsport ruhen die Hoffnungen alleine
auf den Hockey-Teams. Schwieriger wird es
in der Leichtathletik, im Schwimmen und
Turnen, aber auch im Modernen Fünfkampf,
im Kanu oder Rudern. Noch ist genügend
Zeit für positive Entwicklungen.
Bei den Paralympics sieht es da erheblich
besser aus, auch wenn wir hier beispielsweise mit Wojtek Czyz und Katrin Green
ebenfalls Medaillengewinner ersetzen
müssen. Top-Athleten wie Heinrich Popow,
Es gibt für mich zwei persönliche Highlights. Das eine war der Olympiasieg von
Lena Schöneborn im Modernen Fünfkampf
in Peking 2008. Das ist natürlich auch der
Tatsache geschuldet, dass ich selbst Moderner Fünfkämpfer war und Lena mit dem
SSF Bonn für den Verein startet, in dem ich
16 Jahre Vorsitzender war. In meiner Zeit
als Bundestrainer im Modernen Fünfkampf
(2002 – 2004) hatte Lena darüber hinaus
ihre ersten Einsätze in der Nationalmannschaft. Zudem war es die erste Medaille für
eine deutsche Starterin in dieser Sportart
bei Olympischen Spielen - und dann gleich
eine Goldmedaille!
Den anderen Höhepunkt bildete meine Reise zu den paralympischen Spielen in London zusammen mit dem Sportkoordinator
der Bayer AG, Jürgen Beckmann. Ein einmaliges Erlebnis mit herausragenden Rahmenbedingungen, begeisterten Zuschauern,
sympathischen Sportlern und stetiger Gänsehaut-Atmosphäre. Der positive Gesamteindruck wurde abgerundet durch die tollen
Erfolge unserer paralympischen Sportler
aber vor allem auch durch die Art, wie unkompliziert und angenehm normal diese
Sportler mit ihren körperlichen Handicaps
umgehen. Ich glaube, dass wir alle sehr
viel von unseren paralympischen Sportlern
in punkto Lebenseinstellung mitnehmen
können.
12 — G r u SS b o t s c h a f t e n
G r u SS b o t s c h a f t e n — 13
HerZlichen Glückwunsch
25 Jahre
»Ich gratuliere dem Olympiastützpunkt Rheinland
zu seiner 25 jährigen Erfolgsgeschichte. Der OSP
ist der Leuchtturm des Spitzensports in der Region. Die Leistungen der Athleten und Trainer sowie
die hervorragende Arbeit von Michael Scharf und
seinem Team machen den OSP so wertvoll für
den deutschen Sport und für das Rheinland. Ich
persönlich freue mich nach der FIFA WM auch bei
den Olympischen Spielen in Rio mit vielen unserer
Athletinnen und Athleten aus dem Rheinland
einmalige Momente zu erleben.«
Tom Bartels
ARD-Kommentator
Vorsitzender des OSP-Fördervereins
»
»
»Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 arbeitet die
Sportstiftung NRW mit dem Olympiastützpunkt
Rheinland zusammen. Dabei verfolgen wir partnerschaftlich das Ziel, Athletinnen und Athleten
den Traum von Olympischen und Paralympischen
Spielen zu ermöglichen und ihnen zugleich eine
Perspektive für ihr späteres Leben aufzuzeigen.
Ebenso sehr wertschätzen wir die Trainer in der
Region und unterstützen sie auf vielfältige Weise.
Die Tandems Trainer und Athlet zu fördern, ist nur
im Team möglich und Teamgeist leben der OSP
Rheinland und die Sportstiftung NRW in besonderer Weise. Wir gratulieren dem OSP Rheinland
herzlich zum silbernen Jubiläum und wünschen
uns, dass wir die hervorragende Partnerschaft
auch in den nächsten Jahren erfolgreich und
vertrauensvoll weiter fortführen können.«
Anke Feller
Vorsitzende der Sportstiftung NRW
Weltmeisterin mit der 4x 400m-Staffel 1997
»Im Namen des Deutschen Sport & Olympia
Museums gratuliere ich dem Olympiastützpunkt
Rheinland ganz herzlich zu seinem 25sten Geburtstag.
Die Faszination des Sports speist sich nicht
zuletzt aus den herausragenden Leistungen seiner
Protagonisten. Diese ermisst sich aber nicht nur
in Rekorden und Medaillen, sondern auch und
mehr noch in der „sportlichen“ Persönlichkeit,
deren Verhalten und Haltung in und außerhalb
der Arena vorbildlich und beispielhaft auf andere,
gerade junge Menschen wirkt. Genau an dieser
Stelle findet der Olympiastützpunkt – ebenso
übrigens wie das Deutsche Sport & Olympia Museum – eine seiner vornehmsten Aufgaben, die in
Müngersdorf, wie wohl auch im Rheinauhafen, auf
bestmögliche Weise wahrgenommen wird.
In diesem Sinne wünsche ich dem Olympiastützpunkt Rheinland auch weiterhin viel Erfolg und
alles Gute.«
Dr. Andreas Höfer
Direktor Deutsches Sport & Olympia Museum
»
OSP RHEINLAND
»
»Der Olympiastützpunkt Rheinland hat mich in
meiner fünfzehnjährigen Trainerlaufbahn sehr
tatkräftig unterstützt. Unbürokratisch und schnell
konnte ich auf die Leistungen des OSPs zugreifen,
damit die Spitzensportler durch diese Unterstützungen ihre Topleistungen besser abrufen
konnten.
Auch in meinem neuen Arbeitsfeld an der Trainerakademie Köln des DOSB ist die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen schnell und
konkret. Ich möchte mich ganz herzlich für die
Unterstützung und Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren beim Team des OSPs bedanken
und gratuliere dem Olympiastützpunkt Rheinland
zu seinem 25. Geburtstag.«
Frank Wieneke
Trainerakademie Köln des DOSB
Judo-Olympiasieger 1996 Atlanta/Trainer von
Olympiasieger Ole Bischof Peking 2008
»Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren erfolgreicher Arbeit. Einen Teil meines Weltmeistertitels
habe ich sicher auch der Spitzenarbeit des OSP
Rheinland zu verdanken, so z.B. der physiotherapeutischen, ärztlichen und sportmedizinischen
Betreuung. Ich wurde hier immer exzellent
versorgt und habe mich stets bestens aufgehoben gefühlt. Außerdem haben mir die biomechanischen Analysen meiner Athleten in meiner
Entwicklung als Trainerin geholfen. Oft habe
ich Rückmeldungen bekommen, die mir einen
weiteren Einblick in die Prothetik brachten. Macht
weiter so und fördert weiterhin die Zusammenarbeit von Athleten, Trainern, Betreuern, Ärzten,
Physiotherapeuten und dem gesamten OSP-Team!
Auf die nächsten 25 Jahre – alles Gute.«
Steffi Nerius
Weltmeisterin Speerwurf 2009
Olympia-Silber 2004 Athen
Trainerin von Paralympics-Sieger Markus Rehm
London 2012
»
»Im Prinzip bin ich schon vor der OSP-Gründung
am Institut für Kreislaufforschung herumgesprungen, da meine Mutter dort als MTA arbeitete. Bis
heute genieße ich die erstklassige OSP-Betreuung
in der Sportmedizin und Leistungsdiagnostik und
freue mich, u.a. mit Argiris Vassiliadis und Falk
Schade absolute Experten an meiner Seite zu haben. Herzlichen Glückwunsch an Michael Scharf
und sein Team – das Sommerfest des OSP ist
übrigens auch immer ein Pflichttermin in meinem
Kalender!«
Björn Otto
Olympia-Silber Stabhochsprung London 2012
»
»Schnell, unbürokratisch, effektiv, so haben die
Fechter/innen des TSV Bayer Dormagen den OSP
Rheinland kennengelernt. Der Mensch steht dabei
immer im Mittelpunkt. Vielen Dank für die letzten
und die kommenden 25 Jahre.«
Olaf Kawald
Bundesstützpunktleiter Dormagen
Fachbereichstrainer Säbel im Deutschen
Fechter-Bund
14 — Ch r o n o lo g i e , 25 J a h r e OSP Rh e i n l a n d
Ch r o n o lo g i e , 25 J a h r e OSP - Rh e i n l a n d — 15
Meilensteine der OSP- Historie
1990 – 2015
Peking 2008
90 Teilnehmer
Olympia/Paralympics
Barcelona 1992
33 Teilnehmer
Olympia/Paralympics
Atlanta 1996
31 Teilnehmer
Olympia/Paralympics
250 Athleten/innen
in OSP-Betreuung
in 8 Spitzenverbänden
1990
1991
1992
1993 1994 1995
1996
London 2012
85 Teilnehmer
Olympia/Paralympics
Sydney 2000
57 Teilnehmer
Olympia/Paralympics
Athen 2004
65 Teilnehmer
Olympia/Paralympics
350 Athleten/innen
in OSP-Betreuung
in 9 Spitzenverbänden
1997 1998 1999
2000
2001 2002
600 Athleten/innen
in OSP-Betreuung
in 15 Spitzenverbänden
2003
2004
22.01.1990
1996
2003
Gründung des Trägervereins des
Olympiastützpunktes Köln-Bonn-Leverkusen
Gründung
Sportinternat Leverkusen
Gründung
Sportinternat Köln
2005 2006 2007
2008
2009 2010 2011
2007
Umbenennung von
2012
2013 2014
2015
2012
Olympiastützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen in
Olympiastützpunkt Rheinland
Aufnahme des
Stadtsportbundes Bonn
in den Trägerverein
Gründungsmitglieder:
Stadt Köln, Stadt Bonn, Stadt Leverkusen,
DOG Rheinland, StadtSportBund Köln, SportBund Leverkusen
Aufnahme der Stadt Neuss in den Trägerverein
2005
2009
Gründung des Deutschen
Olympischen Sport Bundes
DOSB
06.03.1990
Eintragung ins Vereinsregister der Stadt Köln
Aufnahme des Kreis Düren
in den Trägerverein
2008
Aufnahme des Rhein Kreis Neuss
in den Trägerverein
1991
Aufnahme des Deutschen Sportbundes
(heute DOSB) in den Trägerverein
2008
Gründung Sportinternat Knechtsteden
Alle Vorstände des OSP-Trägervereins in 25 Jahren
Hans-Peter Meyer (Stadt Leverkusen) — Dieter Sanden (Stadt Köln) — Martin Herkt (Stadt Bonn)
Georg Boßhammer (Sportpark Leverkusen) — Olav Spahl (DOSB) — Knud Schirmer (Stadt Bonn)
Hans Becker (Sportpark Leverkusen) — Peter Mähler (Stadt Bonn) — Werner Gerhards (Stadt Köln)
Hubertus Schulte (DSB/DOSB) — Thomas Sinsel (DSB)
Die Leiter des OSP Rheinland in 25 Jahren
Ulrich Eike (1990 – 1996) — Achim Wargalla (1997/98) — Dr. Andreas Bleicher (1998 – 2004) — Michael Scharf (2004 bis heute)
Gründung
Umbennenung
Aufnahme in Trägerverein
1992
16 — G o l d e n e M o m e n t e
Friends Forever
Barcelona
Unsere Medaillengewinner bei Olympia:
Gold
Heike Henkel (Leichtathletik/Hochsprung)
Dieter Baumann (Leichtathletik/5.000 m)
Stephan Volkert (Rudern/Doppel-Vierer)
Ulrich Schreck (Fechten/Florett-Team)
Alexander Koch (Fechten/Florett-Team)
Arnd Schmitt (Fechten/Degen-Team)
Torsten May (Boxen/Halb-Welter-Gewicht)
Volker Fried (Hockey)
Oliver Kurtz (Hockey)
Nikolaus Balkenhol (Dressur-Reiten/
Mixed-Team)
»
»Ich bin durch die Physiotherapie
zum Olympiastützpunkt gekommen, eine
perfekte Alternative, wenn unsere VereinsPhysios mal keinen Termin frei hatten. Darüber hinaus
bot dies auch die erste Gelegenheit, potenzielle Olympioniken aus anderen Sportarten wie Schwimmen, Judo und
Hockey kennenzulernen. Das war schon beeindruckend und
motivierend zugleich. In den folgenden Jahren entwickelte sich
der Stützpunkt immer professioneller und das Angebot wurde
kontinuierlich erweitert - heute gar nicht mehr wegzudenken.
Herzlichen Glückwunsch und weiter so!«
Heike Henkel
(Olympiasiegerin Leichtathletik/
Hochsprung)
Unsere Medaillengewinner bei den
Paralympics:
Gold
Britta Siegers (Schwimmen/100 m Rücken)
Britta Siegers (Schwimmen/100 m Brust)
Britta Siegers (Schwimmen/200 m Lagen)
Britta Siegers (Schwimmen/400 m Freistil)
Britta Siegers (Schw./4 x 100 m-Lagenstaffel)
Jörg Frischmann (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Roberto Simonazzi (Leichtathletik/Zehnkampf)
Karl-Josef Weißenfels (Volleyball)
Bernard Schmidl (Volleyball)
Manfred Kohl (Volleyball)
Rudolf Dürer (Volleyball)
Bernd Heinrich (Volleyball)
»
»25 Jahre
Olympiastützpunkt
Rheinland heißt ein Viertel Jahrhundert der verlässliche Partner an der Seite der
Athleten zu sein. Ich habe die Gründungsmomente
miterlebt, mit dem OSP 1992 meine größten sportlichen
Erfolge gefeiert und freue mich über dessen stetige Weiterentwicklung. Von Anfang an wurden auch die Athleten der
Paralympics auf ihrem Weg begleitet und unterstützt.
Heute ist der OSP Rheinland zu einer unverzichtbaren Institution
herangewachsen und hat seine Betätigungsfelder ständig erweitert. Danke für die tolle Unterstützung, Gratulation
zum Geleisteten und alles Gute für die zukünftigen
Aufgaben und Herausforderungen!«
Britta Siegers
(5 x Paralympics-Siegerin
Schwimmen)
Silber
Silber
Monika Weber (Fechten/Florett-Team)
Heike Lätzsch (Hockey)
Simone Grässer (Hockey)
Kristina Peters (Hockey)
Franziska Hentschel (Hockey)
Orhan Delibas (Boxen/Halbmittel-Gewicht)
Britta Siegers (Schwimmen/100 m Freistil)
Britta Siegers (Schwimmen/50 m Freistil)
Jörg Frischmann (Leichtathletik/Speerwurf)
Bronze:
Bronze:
Nikolaus Balkenhol (Dressur-Reiten/Einzel)
Jan Quast (Boxen/Halbfliegengewicht)
Arnold Vanderlijde (Boxen/Schwergewicht)
Insgesamt 18 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 6 Sportarten 19 Medaillen!
Britta Siegers (Schwimmen/
4x 100 m Freistil-Staffel)
Dirk Mimberg (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Dirk Mimberg (Leichtathletik/Speerwurf)
Roberto Simonazzi (Leichtathletik/Diskuswurf)
Jens Faerber (Sitzvolleyball)
Siegmund Soicke (Sitzvolleyball)
Robert Grylak (Sitzvolleyball)
Joachim Wahl (Sitzvolleyball)
Insgesamt 15 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 4 Sportarten 23 Medaillen!
1996
18 — G o l d e n e M o m e n t e
The Celebration
of the Century
Atlanta
Unsere Medaillengewinner bei Olympia:
Gold
Stephan Volkert (Rudern/Doppel-Vierer)
Jens Fiedler (Radsport/Sprint)
Bronze:
Monika Weber (Fechten/Florett-Team)
Linda Kisabaka (Leichtathletik/
4x 400 m-Staffel)
Johanna Hagn (Judo/über 72 kg)
Thomas Becker (Kanuslalom/Kajak-Einer)
»
»25 Jahre OSP Rheinland – herzlichen Glückwunsch
an ein engagiertes und kompetentes Team, von dem
auch ich zu meiner aktiven Zeit viel profitiert habe. Gerne
erinnere ich mich an die Leistungsdiagnostik und sportmedizinische Betreuung durch Argiris Vassiliadis am DSHS-Institut
zurück, der bis heute mit einem großen Sport-Herz für alle
Athleten da ist. Macht weiter so!«
Stephan Volkert
(Olympiasieger Rudern/Doppelvierer)
Unsere Medaillengewinner bei den
Paralympics:
Gold
Karl-Josef Weißenfels (Volleyball)
Bernard Schmidl (Volleyball)
Manfred Kohl (Volleyball)
Silber
Jörg Frischmann (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Britta Jänicke (Leichtathletik/Kugelstoßen)
»
»Bereits als aktiver Athlet in den 90er Jahren profitierte
ich sehr vom Angebot des Olympiastützpunktes. Die
Betreuung der Behindertensportler am OSP hat sicher Vorbildcharakter für andere Olympiastützpunkte in Deutschland.
Unsere Sportler fühlen sich sehr gut betreut.
25 Jahre beste Athletenbetreuung – Respekt und Anerkennung
dafür, verbunden natürlich mit den besten Glückwünschen!«
Jörg Frischmann
(Paralympics-Silber Leichtathletik/Kugelstoßen)
Bronze:
Britta Jänicke (Leichtathletik/Diskuswerfen)
Dirk Mimberg (Leichtathletik/Speerwurf)
Insgesamt 24 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 6 Sportarten 6 Medaillen!
Insgesamt 7 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 2 Sportarten 7 Medaillen!
2000
20 — G o l d e n e M o m e n t e
Share the Spirit
Sydney
Unsere Medaillengewinner bei Olympia:
Bronze:
Anna-Maria Gradante (Judo/bis 48 kg)
Wiradech Kothny (Fechten/Säbel-Einzel)
Wiradech Kothny (Fechten/Säbel-Team)
Monika Weber (Fechten/Florett-Team)
Stephan Volkert (Rudern/Doppel-Vierer)
Nicole Brandebusemeyer (Fußball)
Maren Meinert (Fußball)
Silke Rottenberg (Fußball)
Bettina Wiegmann (Fußball)
»
»Bereits als ganz junge Nachwuchs-Athletin begann
ich, die OSP-Betreuung zu nutzen. Leistungsdiagnostiker
Argiris Vassiliadis begleitete mich durch meine Karriere
und ist bis heute eine in Athletenkreisen hoch geschätzte
OSP-Persönlichkeit. Herzlichen Glückwunsch dem gesamten
OSP-Team zum Jubiläum!«
Anna-Maria Gradante
(Olympia-Bronze Judo)
Insgesamt 41 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 4 Sportarten 9 Medaillen!
Unsere Medaillengewinner bei den
Paralympics:
Gold
Michaela Dahmen (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Britta Jänicke (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Bernard Schmidl (Volleyball)
Manfred Kohl (Volleyball)
Timo Hager (Volleyball)
Bronze:
Britta Jänicke (Leichtathletik/Diskuswerfen)
Jörg Frischmann (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Jörg Frischmann (Leichtathletik/Speerwurf)
Georg Meyer (Leichtathletik/4 x 100m-Staffel)
»
»Zum 25. Geburtstag
gratuliere ich recht herzlich
und bedanke mich persönlich für 13 Jahre
Unterstützung während meiner aktiven Leistungssportkarriere. Ich konnte in dieser Zeit viele Angebote
und Leistungen des OSP in Anspruch nehmen, vor allem in
einer verletzungsbedingten Phase waren intensive Physiotherapie, Reha-Training, Biomechanik etc. extrem hilfreich, den Weg
zurück in die Leistungsspitze zu schaffen. Ein Partner wie der OSP
im Rücken ist sehr wichtig für alle Athleten, damit das Training
in einem optimierten Umfeld stattfinden kann, denn nur so sind
Spitzenleistungen möglich. Vielen Dank für eure tolle Arbeit
und Happy Birthday!«
Michaela Floeth (geb. Dahmen)
(Paralympics-Siegerin Leichtathletik/
Kugelstoßen)
Insgesamt 16 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 2 Sportarten 9 Medaillen!
In The True SPirit
of The Games
Athen
Unsere Medaillengewinner bei Olympia:
Gold
Tina Bachmann (Hockey)
Marion Rodewald (Hockey)
Heike Lätzsch (Hockey)
Franziska Gude (Hockey)
Silber
Mark Dragunski (Handball)
Frank von Behren (Handball)
Claudia Bokel (Fechten/Degen-Team)
Imke Duplitzer (Fechten/Degen-Team)
Britta Heidemann (Fechten/Degen-Team)
Marijana Markovic (Fechten/Degen-Team)
Steffi Nerius (Leichtathletik/Speerwurf)
»
»25 Jahre exzellente Arbeit – herzlichen Glückwunsch dem Olympiastützpunkt zum Jubiläum!
Ich habe mich beim OSP-Team und dessen persönlicher Betreuung immer bestens aufgehoben gefühlt. So hat
beispielsweise unsere Nationalmannschaft vor den großen
Turnieren immer sehr von der Leistungsdiagnostik und dem
Athletiktraining bei Falk Schade profitiert. Weiter so, lieber
OSP, für den Spitzensport im Rheinland!«
Marion Rodewald
(Olympiasiegerin Hockey)
Unsere Medaillengewinner bei den
Paralympics:
Gold
Wojtek Czyz (Leichtathletik/100 m)
Wojtek Czyz (Leichtathletik/200 m)
Wojtek Czyz (Leichtathletik/Weitsprung)
Holger Nikelis (Tischtennis/Einzel)
Jochen Wollmert (Tischtennis/Team)
»
2004
22 — G o l d e n e M o m e n t e
»Herzlichen Glückwunsch dem OSP Rheinland
zu 25 Jahren großartiger Unterstützung für den
Leistungssport. Ich selbst habe verschiedene Serviceleistungen genutzt, eine enge Verbindung hatte ich aufgrund meiner Prothese zur Biomechanik und OSP-Mitarbeiter
Oliver Bloch, der mich nicht nur leistungsdiagnostisch betreute,
sondern darüber hinaus mit mir auch an der optimalen Einstellung meiner Prothese bastelte – auf jeden Fall ein erfolgreiches
Gespann! Kümmert euch bitte weiter so exzellent
um alle OSP-Sportler/innen!«
Wojtek Czyz
(3 x Paralympics-Sieger Leichtathletik)
Silber
Rainer Schmidt (Tischtennis/Einzel)
Jochen Wollmert (Tischtennis/Einzel)
Bronze:
Heinrich Popow (Leichtathletik/100 m)
Heinrich Popow (Leichtathletik/200 m)
Heinrich Popow (Leichtathletik/Weitsprung)
Andrea Hegen (Leichtathletik/Speerwurf)
Holger Nikelis (Tischtennis/Team)
Astrid Arndt (Judo/bis 48 kg)
Bronze:
Michael Jurack (Judo/bis 100 kg)
Silke Rottenberg (Fußball)
Martina Müller (Fußball)
Sonja Fuss (Fußball)
Insgesamt 47 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 6 Sportarten 14 Medaillen!
Insgesamt 18 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 3 Sportarten 13 Medaillen!
2008
24 — G o l d e n e M o m e n t e
K a p i t l e t i t e l — 25
One World, One Dream
Peking
Unsere Medaillengewinner bei Olympia:
Gold
Ole Bischof (Judo/bis 81 kg)
Britta Heidemann (Fechten/Degen-Einzel)
Benjamin Kleibrink (Fechten/Florett-Einzel)
Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf)
Timo Weß (Hockey)
Benjamin Weß (Hockey)
Christopher Zeller (Hockey)
Philipp Zeller (Hockey)
Jan-Marco Montag (Hockey)
Tibor Weißenborn (Hockey)
Max Weinhold (Hockey)
Christian Schulte (Hockey)
Oliver Korn (Hockey)
Matthias Witthaus (Hockey)
»
»Im Bereich des Präventions- und Athletiktrainings bei
Anja Löhr oder innerhalb der Leistungsdiagnostik bei Argiris
Vassiliadis und seinem Ärzteteam wurde ich über Jahre top
betreut – ihr Engagement hat mich immer wieder motiviert! Ich
wünsche dem OSP zu seinem Jubiläum alles Gute.«
Britta Heidemann
(Olympiasiegerin Degenfechten)
Unsere Medaillengewinner bei den
Paralympics:
Gold
Katrin Green (Leichtathletik/200 m)
Wojtek Czyz (Leichtathletik/Weitsprung)
Jochen Wollmert (Tischtennis/Einzel)
»
»Zum 25. Jubiläum
gratuliere ich dem OSP Rheinland von Herzen!
Über 10 Jahre Leistungssport konnte ich mich stets
auf exzellente Leistungsanalyse und Gesundheitsvorsorge verlassen und dafür bin ich sehr dankbar. Darüber hinaus
fühlte ich mich aber auch immer willkommen und wusste, dass
euch mein gesundheitliches und psychisches Wohlbefinden
wirklich am Herzen lag, auch wenn ich von weit her anreisen
musste. Vielen Dank für Alles,
ihr wart ein integraler Teil meiner Karriere.«
Silber
Natalie Simanowski (Bahnradsport/Zeitfahren)
Natalie Simanowski (Bahnradsport/Verfolgung)
Andrea Hegen (Leichtathletik/Speerwurf)
Mathias Mester (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Heinrich Popow (Leichtathletik/100 m)
Marina Mohnen (Rollstuhlbasketball)
Edina Müller (Rollstuhlbasketball)
Britta Kautz (Rollstuhlbasketball)
Katrin Green
(Paralympics-Siegerin
Leichtathletik/200 m)
Bronze:
Silber
Michaela Floeth (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Astrid Höfte (Leichtathletik/Weitsprung)
Sascha Klein (Wasserspringen/Synchron 10 m)
Oksana Chusovitina (Kunstturnen/Sprung)
Bronze:
Ursula Holl (Fußball)
Celia Okoyino da Mbabi (Fußball)
Insgesamt 68 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 7 Sportarten 18 Medaillen!
Insgesamt 22 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 4 Sportarten 13 Medaillen!
2012
26 — G o l d e n e M o m e n t e
Inspire A Generation
London
Unsere Medaillengewinner bei Olympia:
Gold
Julius Brink (Beachvolleyball)
Jonas Reckermann (Beachvolleyball)
Oskar Deecke (Hockey)
Timo Weß (Hockey)
Benjamin Weß (Hockey)
Christopher Zeller (Hockey)
Philipp Zeller (Hockey)
Max Weinhold (Hockey)
Linus Butt (Hockey)
»
»Der OSP Rheinland hat uns viele Jahre auf unserem
Weg begleitet, gerade auch innerhalb des umfangreichen
Präventions- und Reha-Trainings bei Anja Löhr haben wir uns
immer bestens aufgehoben gefühlt. Wir schätzen das große
Engagement für uns Sportler sehr und gratulieren dem OSP zu
seinem Jubiläum und seiner erfolgreichen Arbeit.«
Julius Brink & Jonas Reckermann
(Olympiasieger Beachvolleyball)
Unsere Medaillengewinner bei den
Paralympics:
Gold
Markus Rehm (Leichtathletik/Weitsprung)
Heinrich Popow (Leichtathletik/100 m)
Jochen Wollmert (Tischtennis/Einzel)
Holger Nikelis (Tischtennis/Einzel)
Birgit Kober (Leichtathletik/Speerwurf)
Birgit Kober (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Marina Mohnen (Rollstuhl-Basketball)
»
»Der Olympiastützpunkt Rheinland ist der perfekte
Dienstleister für den Spitzensport, von dem wir Behindertensportler wirklich im gleichen Maße profitieren wie unsere
nicht-behinderten OSP-Kameraden.«
Markus Rehm
(Paralympics-Sieger Leichtathletik/
Weitsprung)
Silber
Wojtek Czyz (Leichtathletik/Weitsprung)
Hans-Peter Durst (Radsport/Straßenzeitf.)
Holger Nikelis (Tischtennis/Team)
Sebastian Iwanow (Schwimmen/100 m Freistil)
Silber
Britta Heidemann (Fechten/Degen-Einzel)
Ole Bischof (Judo/bis 81 kg)
Björn Otto (Leichtathletik/Stabhochsprung)
Bronze:
Bronze:
Andreas Tölzer (Judo/+100 kg)
Peter Joppich (Fechten/Florett-Team)
Benjamin Kleibrink (Fechten/Florett-Team)
Sebastian Bachmann (Fechten/Florett-Team)
André Weßels (Fechten/Florett-Team)
Dimitrij Ovtcharov (Tischtennis/Einzel)
Dimitrij Ovtcharov (Tischtennis/Team)
Timo Boll (Tischtennis/Team)
Patrick Baum (Tischtennis/Team)
Linda Stahl (Leichtathletik/Speerwurf)
Max Hoff (Kanurennsport/K1 1.000 m)
Helena Fromm (Taekwondo/bis 67 kg)
Insgesamt 56 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 8 Sportarten 22 Medaillen!
Heinrich Popow (Leichtathletik/200 m)
Wojtek Czyz (Leichtathletik/100 m)
Michaela Floeth (Leichtathletik/Kugelstoßen)
Sebastian Iwanow (Schwimmen/100 m Rück.)
Markus Rehm (Leichtathletik/4 x 100 m)
Heinrich Popow (Leichtathletik/4 x 100 m)
David Behre (Leichtathletik/4 x 100 m)
Wojtek Czyz (Leichtathletik/4 x 100 m)
Katrin Green (Leichtathletik/200 m)
Tanja Gröpper (Schwimmen/100 m Freistil)
Stefan Hähnlein (Sitzvolleyball)
Thomas Renger (Sitzvolleyball)
Jürgen Schrapp (Sitzvolleyball)
Barbaros Sayilir (Sitzvolleyball)
Heike Wiesenthal (Sitzvolleyball)
Sebastian Czpakowski (Sitzvolleyball)
Insgesamt 28 Sportler und
Sportlerinnen des OSP Rheinland gewannen
in 6 Sportarten 19 Medaillen!
28 — P r ä g e n d e p e r s ö n l i c hk e i t e n
P r ä g e n d e P e r s ö n l i c hk e i t E n — 29
Prägende Persönlichkeiten des
Olympiastützpunktes Rheinland
Prof. Dr. Wildor Hollmann und Hans-Peter Meyer
Mit Prof. Dr. Wildor Hollmann als Initiator und Hans-Peter Meyer, dem langjährigen Vorsitzenden
des Trägervereins, prägten zwei Persönlichkeiten mit groSSem Sportler-Herz die bisherige 25 jährige
OSP-Erfolgsgeschichte.
Prof. Dr. Wildor Hollmann brachte als international renommierter Sportmediziner den
Olympiastützpunkt in Köln maßgeblich auf
den Weg. Bereits 1958 gründete der spätere Rektor der Deutschen Sporthochschule
Köln das Institut für Kreislaufforschung
und Sportmedizin, welches die Medizinische Universitätsklinik Köln mit der Deutschen Sporthochschule Köln verband und
baute es innerhalb weniger Jahre zu einem
Institut von herausragender internationaler
Bedeutung aus.
Seit der Instituts-Gründung hatte sich
Prof. Dr. Wildor Hollmann u.a. mit seinen
Mitstreitern Willi Daume und Carl Diem
für einen intensiven Austausch zwischen
Wissenschaft und Leistungssport im Sinne
einer optimalen Athletenbetreuung stark
gemacht. Diese basierte zunächst vor allem
auf einer Trainingssteuerung durch physiologische Leistungsdiagnostik, in dem das
Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin seine Forschungsergebnisse über
die Trainer und Athleten in den Leistungssport transferierte.
Die Verbindung von Forschung und starken Vereinen in der Region (ASV Köln,
OFC Bonn, SV Bayer 04 Leverkusen, TuS
04 Leverkusen) war dann die Keimzelle
der Gründung und Erfolgsgeschichte des
Olympiastützpunktes. Dieser wurde 1987
zunächst in der Trägerschaft der Gesellschaft für Präventivmedizin und sportmedizinische Forschung und Weiterbildung
e.V. gegründet, bevor er am 22.01.1990 als
Olympiastützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen
und damit als eigenständiger Verein eingetragen wurde.
Im Laufe der Jahre haben sich auf der einen
Seite die Betreuungsfelder immer stärker
ausgebaut, auf der anderen Seite wurde
das Ursprungsmodell für immer mehr
Vereine, Verbände und Sportarten interessant. Insofern folgte die Umbenennung
in Olympiastützpunkt Rheinland im Jahr
2007 den Anforderungen an ein größeres
Betreuungsgebiet und an einen höheren
Betreuungsumfang.
Prof. Dr. Wildor Hollmann
Links: Hans-Peter Meyer
Das, was Prof. Dr. Wildor Hollmann auf
inhaltlicher Ebene initialisierte, wurde von
Hans-Peter Meyer, dem Vorsitzenden des
Trägervereins Olympiastützpunkt Rheinland
e.V., auf struktureller Ebene maßgeblich
vorangetrieben:
Seit der Gründungsversammlung des Olympiastützpunktes gehört Hans-Peter Meyer
dem Vorstand an, im Laufe des Jahres 1990
übernahm er dessen Vorsitz, den er bis
heute ohne Unterbrechung innehat. HansPeter Meyer stellte mit seinem jeweiligen
Vorstandsteam insgesamt vier OSP-Leiter
ein und begleitete bisher sechs Olympische Sommerspiele in dieser Funktion.
Die menschliche Nähe zu den Athleten und
der Einsatz für deren optimale Rahmenbedingungen sind seit jeher sein zentraler
Antrieb. Sein Ziel ist die stärkere gesellschaftliche Verankerung des olympischen
und paralympischen Spitzensports in der
Region als Mehrwert für Sport und Gesellschaft.
Hans-Peter Meyer erkannte die enge Bindung an die Deutsche Sporthochschule
Köln sowie die starken Vereine in Köln,
Bonn und Leverkusen mit erstklassigen
Sportstätten und Trainern als zentrale
Standortfaktoren des Olympiastützpunktes.
Im Zusammenspiel von wissenschaftlicher
Forschung und sportlicher Praxis mit dem
Bindeglied Olympiastützpunkt liegt die
Erfolgsbasis des Olympiastützpunktes.
Aber er entdeckte auch das Potential des
Olympiastützpunktes über die Grenzen der
drei Städte hinaus. Insofern trieb er die institutionelle Erweiterung um die Stadt Neuss
(2007), den Rhein-Kreis Neuss (2008) und
Mit Aktuell 9 Sponsoren
und Mehr Als 20 Förderern nimmt der OSP
Auch hier einen SPitzenplatz ein!
den Kreis Düren (2009) voran und forcierte
die Überführung aus dem Olympiastützpunkt Köln-Bonn-Leverkusen in den Olympiastützpunkt Rheinland. Eine Entwicklung,
mit der der Spitzensport eine Vorreiterrolle
für andere gesellschaftliche Bereiche übernommen hat.
Neben der kommunalen Verankerung im
Rheinland trieb Hans-Peter Meyer aber
auch eine engere Verzahnung zwischen
olympischem Spitzensport und regionaler
Wirtschaft als Basis für weitere Erfolge
voran. Mit aktuell neun Sponsoren und
mehr als 20 Förderern nimmt der Olympiastützpunkt Rheinland auch in diesem Bereich einen Spitzenplatz ein, so dass er zu
seinem 25. Jubiläum sportlich und gesellschaftlich hervorragend aufgestellt ist.
3 0 — V o n B e g i n n a n Da b e i
V o n b e g i n n a n D a b e i — 31
Von Beginn an dabei
Dr. Argiris Vassiliadis und DR. Inge Sonnenschein
Seit der Konstitution des heutigen
Olympiastützpunktes Rheinland
im Jahr 1990 sind unsere Psychologin Inge Sonnenschein und unser
physiologischer Leistungsdiagnostiker Argiris Vassiliadis in die
Athleten-Betreuung eingebunden.
Als physiologischer Leistungsdiagnostiker
beobachtet, analysiert und interpretiert Dr.
Argiris Vassiliadis anhand unterschiedlicher
Untersuchungsverfahren Stoffwechselprozesse im Körper der Athleten und leitet
daraus Empfehlungen für die Trainingsgestaltung und Wettkampfplanung ab.
Argiris, Du stammst sozusagen aus
der OSP-Keimzelle, am Institut für
Kreislaufforschung und Sportmedizin hast Du bei OSP-Initiator Prof.
Dr. Wildor Hollmann Promoviert.
Wie kam der Wechsel vom Institut
zum OSP genau zustande und welche
Vorteile bringt Deine bis heute enge
inhaltliche und räumliche Verankerung mit dem Institut des heutigen
Leiters Prof. Dr. Predel?
Während und nach meiner Promotion
arbeitete ich von 1987 bis Mitte 1992 bereits als freier Mitarbeiter im Bereich der
physiologischen Leistungsdiagnostik für
den OSP bzw. sein Vorgängermodell. Am
1. Juni 1992 habe ich die Arbeitsstelle von
Dr. Stohr übernommen, bin seitdem fest
am OSP angestellt und profitiere bis heute
vor allem von der Möglichkeit, im Institut
auf modernstes Equipment zurückgreifen
zu können und sozusagen am Puls der Forschung zu sitzen. Denn nur zuverlässige
diagnostische Verfahren und Methoden
gewährleisten eine effiziente Betreuung unserer OSP-Sportler. Im regen Austausch mit
Athleten und deren Trainern kann ich mein
wissenschaftliches Know-how aus dem Institut weitergeben und bekomme gleichzeitig
ein Feedback aus dem Leistungssport, das
den Instituts-Mitarbeitern bei ihrer Forschung hilfreich sein kann. Es ist also eine
Situation, in der alle Seiten profitieren.
Als Offizielles Sportmedizinisches
Untersuchungszentrum des Deutschen Olympischen Sportbundes
(DOSB) übernimmt das Institut für
Kreislaufforschung und Sportmedizin auch die sportmedizinische
Federführung beim OSP Rheinland.
Welche Aufgaben übernimmst Du in
diesem Zusammenhang?
Uns geht es ja um hohe Qualität im
Gesundheits-Management unserer betreuten Athleten. Dieses kann vor allem dann
realisiert werden, wenn über die jährliche
Kaderuntersuchung hinaus auch die GrundBetreuung und Akutversorgung durch unser
Kompetenzteam realisiert wird. Eine kontinuierliche Betreuung führt zu einer fast
lückenlosen Anamnese – optimale Voraussetzungen für eine stabile Gesundheit und
eine optimale Betreuung!
Entsprechend haben wir hier auch Sprechstunden im Bereich Innere Medizin und
Orthopädie für unsere Sportler eingerichtet
und ich koordiniere bei Bedarf kurzfristige
Überweisungen zu Spezialisten aus den Bereichen Internistik, Orthopädie, HNO, Dermatologie, Lungen- u. Bronchialheilkunde
und anderen medizinischen Fachbereichen.
In diesem Fall ist das Minimieren von Trainingsausfällen die Erfolgsformel für unsere
Athleten und Trainer.
Als „OSP-Urgestein“ hast Du die
Entwicklung des OSP als Servicedienstleister für den Spitzensport
live miterlebt. An welche Highlights,
sportlich oder persönlich, erinnerst Du Dich besonders gerne?
Rückblickend bin ich Prof. Dr. Hollmann und
Prof. Dr. Mader wirklich sehr dankbar, dass
ich in ihrem Institut so viele Jahre mitarbeiten durfte und dass sie mich schlussendlich
auch dem Olympiastützpunkt für die Stelle
des Leistungsdiagnostikers empfahlen.
Und natürlich freut mich bis heute das Vertrauen, das mir der OSP-Vorsitzende HansPeter Meyer und der damalige OSP-Leiter
Uli Eicke mit meiner Anstellung entgegen
brachten.
Positiv in Erinnerung bleiben mir auch der
warme Empfang und die Offenheit solch
renommierter Trainer wie Paul Heinz Wellmann, Karl-Heinz Düe, Gerd Osenberg,
Manfred Fink - zu Beginn – und später Henning von Papen, Manfred Kasper, Michael
Bazynski und vieler anderer.
Die positive Entwicklung des Olympiastützpunktes beeinflussten alle OSP-Leiter
auf ihre Art, von Achim Wargalla über Dr.
Andreas Bleicher bis zum heutigen Leiter
Michael Scharf. Die größte Freude bereiteten natürlich die unzähligen internationalen
Erfolge unserer betreuten Athleten, weil
man persönlich sehr stark in deren Karriere
involviert war und in diesen Momenten ermessen konnte, welche Arbeit und Disziplin
hinter jedem Erfolg stand.
Als Sportpsychologin unterstützt Dr. Inge
Sonnenschein zum einen Athleten bei der
Aneignung psychischer Fähigkeiten, die sie
für eine erfolgreiche Ausübung ihrer Sportart benötigen, zum anderen Trainer beim
Handling psychologischer Aufgaben. Geht
es bei Sportlern in erster Linie um kontrollierte Konzentration, Motivation auch gegen
Widerstände sowie den Umgang mit Leistungsdruck, Niederlagen und Verletzungen,
so handelt es sich bei Trainern eher um
die Gewährleistung einer vertrauensvollen
Arbeitsbeziehung zu ihren Sportlern, die
Diagnostik und das Training psychischer
Leistungskomponenten sowie das Coaching
in Leistungssituationen.
Inge, als OSP-Mitarbeiterin der
ersten Stunde interessiert uns vor
allem auch Dein Weg ins OSP-Team.
Wie ist das damals abgelaufen?
Infolge anwendungsorientierter Forschung
und Lehre hatte ich bereits als Dozentin der
Deutschen Sporthochschule Köln (bis 1989)
viele Arbeitskontakte in die Sportpraxis, so
dass ich 1987 bei der Gründung der Vorgängerorganisation des OSP um Mitarbeit
gebeten wurde. Und dabei ist es bis heute
geblieben, ich finde die Arbeit nach wie vor
interessant und abwechslungsreich.
Haben sich Deine Betreuungsschwerpunkte im Laufe der Zeit verändert?
Bis 2009 lag mein Schwerpunkt in der Betreuung von Nationalmannschaften über
einen jeweils definierten Zeitraum. Ich war
in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Bundestrainer für die Planung und Umsetzung
psychologischer Maßnahmen zur Leistungsentwicklung verantwortlich. Seit dem Ver-
kauf meiner Psychologischen Praxis in 2010
beschränke ich mich auf weniger zeit- und
reiseintensives Coachen einzelner Trainer
und Sportler.
Bezogen auf meine Doppelausbildung wurden und werden mehr sportpsychologische
Aufgaben (diagnostisch begleitetes Beraten, Trainieren und Betreuen/Coachen) im
Vergleich zu psychotherapeutischen Leistungen (Unterstützung im Falle kritischer
Lebenssituationen, traumatischer Erfahrungen oder psychischer Erkrankungen wie
Angst-, Schlaf-, Essstörungen oder Depression usw.) nachgefragt.
Hat sich das Verhalten der Athleten
und Trainer bezüglich deren Offenheit gegenüber der Sportpsychologie verändert?
Ja, das machen meine Erfahrungen deutlich:
Bei meinem Einstieg als freie OSP-Mitarbeiterin war ich zwar mit der damals noch
geringen Akzeptanz von Sportpsychologen
vertraut, aber dann doch überrascht, dass
ich von dem eingesetzten OSP-Leiter mit einem Bann belegt werden sollte. Er erklärte
Trainer und Sportler, die mit mir arbeiten
wollten, zu Weicheiern, denen sportliche
Erfolge sowieso verwehrt blieben. Um
„Arbeitsbeschaffung“ zu verhindern, untersagte er mir den Besuch von Trainingsund Wettkampfstätten. OSP-betreute
Trainer und Sportler forderte er dazu auf,
sich bei Problemen an den Theologen zu
wenden, den er als Laufbahnberater eingebunden hatte und der – wie er selbst –
Seelsorge mit Psychologie verwechselte.
Kooperationen, die trotz dieser Widerstände entstanden, hatten Verschwörungscharakter, der entfiel, als die Positionen des
Teamleiters und des Laufbahnberaters neu
besetzt wurden.
Heute ist die Sportpsychologie eine akzeptierte Disziplin in der Betreuung von
Athleten und Trainern und dient nicht nur
der Problemlösung, sondern trägt auch
zur langfristigen Leistungsentwicklung der
Sportler bei.
32 — D r . AR n d S c hm i t t
K apitletitel — 33
Sport fördern
Dr. Arnd Schmitt
Lebensfreude steigern
Science For A Better Life
vom Weltklassesportler zum Servicedienstleister für Spitzensportler
Arnd Schmitt blickt auf eine
herausragende Karriere im Degenfechten zurück: Einzel-Olympiasieg
in Seoul 1988, Team-Olympiasieg in
Barcelona 1992, Einzel-Weltmeister
1999 erneut in Seoul! Insgesamt
16 WM- und Olympia-Medaillen und
mehr als 20 Weltcup-Siege! Einen
weiteren Höhepunkt erlebte der
langjährige Aktivensprecher bei
den Olympischen Spielen 1996 in
Atlanta, wo er die Ehre hatte, das
deutsche Olympia-Team bei der
Eröffnungsfeier als Fahnenträger
ins Stadion zu führen.
Im Frühjahr 2001 beendetest Du
Deine auSSergewöhnliche Karriere,
welche Bedeutung hatte der OSP
Rheinland mit seinen Serviceleistungen für Dich während Deiner Zeit
als Aktiver?
generell zu wenig Berücksichtigung findet.
Wir wissen heutzutage, wie sehr die komplette Statik und Dynamik im Bewegungsapparat auch durch die Positionierung der
Kiefer-gelenke und die Bisslage negativ wie
positiv beeinflusst werden kann.
Ich hatte zu den OSP-Leitern immer einen
sehr persönlichen Kontakt und jederzeit
das Gefühl, dass diese mit ihrem Team sehr
lösungsorientiert arbeiten. Mit Hilfe des
OSP und dessen Netzwerk bekam ich bei
jeder Fragestellung oder Problematik stets
auch die zur Lösung notwendige Unterstützung. Bei der Vielzahl der Sportler in OSPBetreuung ist dies bis heute eine beeindruckende Leistung.
Welchen Rat kannst Du vor dem
Hintergrund Deiner verschiedenen
Berührungspunkte mit dem olympischen Spitzensport – sei es als
Aktiver, als Mitglied des Nationalen
Olympischen Komitees im Jahr 2002
oder als aktuelles Kuratoriumsmitglied bei der Sportstiftung NRW
–jungen Leistungssportlern der
heutigen Zeit mit auf den Weg geben?
Mittlerweile bist Du mit Deiner
eigenen Zahnarztpraxis in Bergisch
Gladbach-Bensberg in das ServiceAngebot des Olympiastützpunktes
eingebunden. Welche Rolle spielt
die Zahnmedizin innerhalb der
medizinischen Betreuung der
Spitzensportler?
Meine Haupt-Empfehlung an junge Athleten
ist es, immer auch die Zeit nach dem Leistungssport im Auge zu haben, auch wenn
man in dieser Phase das Gefühl hat, dass
der Leistungssport das Wichtigste in seinem Leben sei. Richtig ist, dass die Phase
nach der sportlichen Karriere einen viel
größeren Zeitraum einnimmt als der Sport
selbst. Institutionen wie der Olympiastützpunkt oder die Sportstiftung NRW leisten
auf diesem Feld eine klasse Unterstützung.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die
Bedeutung der Zahnmedizin, weit über
die Karies- oder Entzündungs-Diagnostik
hinausgehend, im heutigen Spitzensport
Markus Rehm ist einer der talentiertesten
Leichtathleten Deutschlands im Behindertensport. Die Ausübung seines Sports
bedeutet für ihn gleichermaßen Ausgleich
und Erfüllung.
Er steht stellvertretend für alle, die mit
großem Willen und vorbildlichem Einsatz
tagtäglich ihre Behinderung meistern. Und
damit vielen Menschen Hoffnung und
Lebensfreude geben.
Das ist einer der Gründe, warum Bayer
den Behindertensport fördert. Mit großem
Einsatz ist Bayer auch im Spitzensport,
Breiten- und Nachwuchssport engagiert.
Und das seit 1904.
www.sport.bayer.de
Auch ein stets kritisches Auseinandersetzen mit seinem Umfeld wird sich positiv
auf die persönliche Entwicklung auswirken.
Konstruktive Kritik ist immer für alle Beteiligten von Vorteil.
Bayer – Offizieller Förderer des
Behindertensports in Deutschland
Markus Rehm
Goldmedaillen-Gewinner
Paralympics, London 2012
3 4 — E i n R e g i o n a l e s N e t z w e r k Wä c h s t
K apitletitel — 35
Ein regionales Netzwerk
wächst
25 Jahre OSP-Erfolgsgeschichte
Der Olympiastützpunkt Rheinland hat sich
zu einem der erfolgreichsten Stützpunkte
bundesweit entwickelt. Der Grund hierfür liegt sicherlich im Management des
Olympiastützpunktes zusammen mit einer
optimalen Verknüpfung von Sport, Politik,
Wissenschaft und Wirtschaft auf regionaler
Ebene. Das gemeinsame Engagement dieser Säulen bietet den Athleten und Trainern
ein hoch attraktives Gesamtpaket.
Am 22.01.1990 wurde der Trägerverein des
Olympiastützpunktes Köln-Bonn-Leverkusen gegründet. Gründungsmitglieder des
Trägervereins des Olympiastützpunktes
waren die Städte Köln, Bonn und Leverkusen, die Stadtsportbünde in Köln und Leverkusen, das Sport- und Bäderamt der Stadt
Leverkusen (später Sportpark Leverkusen)
und die Deutsche Olympische Gesellschaft.
Keimzelle des OSP war sicherlich die Gesellschaft für präventivmedizinische und
sportmedizinische Forschung und Weiterbildung e.V., die federführend von Prof. Dr.
Dr. h.c. mult. Wildor Hollmann, der am 30.
Januar 2015 seinen 90. Geburtstag feiert,
und Dr. Heck initiiert und geführt wurde.
Insofern ist die Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln eine Partnerschaft der ersten Stunde, die auch heute
noch erfolgreich gelebt wird. Bereits 1991
kam der damalige deutsche Sportbund
(heute DOSB) in den Kreis der Träger des
OSP Rheinland hinzu.
Die Betreuung der Athleten weitete sich
inhaltlich und geografisch in den folgenden
Jahren stetig aus, so dass weitere Kommunen mit Spitzensportorientierung zum
Kreis der Träger hinzustießen. Im Jahr 2007
kam die Stadt Neuss hinzu, es folgten der
Rhein-Kreis Neuss (2008) und der Kreis
Düren (2009). Die logische Konsequenz aus
dieser institutionellen Ausdehnung war die
Umbenennung des OSP im Jahre 2007 in
die heutige Bezeichnung Olympiastützpunkt
Rheinland.
Doch auch Wirtschaftspartner erkannten
die regionale Attraktivität des olympischen
Themas und engagierten sich als Partner
des OSP für den olympischen Sport in der
Region. Neben der Bayer AG, die als Förderer des olympischen und paralympischen
Spitzensports auch schon vor Gründung
des OSP sehr aktiv war, ist hier aber auch
die RheinLand Versicherungsgruppe zu nennen, die seit 2007 verlässlicher Hauptsponsor des OSP Rheinland ist.
„Olympischer Spitzensport bedeutet
Leistungsorientierung und Vorbildwirkung
zugleich. Er steht darüber hinaus für eine
Wertehaltung, mit der sich sowohl unsere
Mitarbeiter als auch das Unternehmen sehr
gut identifizieren können. Wir sind stolz
darauf, mit unserem Engagement auch ein
Teil der olympischen Familie im Rheinland
zu sein.“ so Christoph Buchbender, Vorstandsmitglied bei der RheinLand Versicherungsgruppe.
Die Gruppe der weiteren aktuellen Sponsoren wie Orthomol Sport, REISSDORF
Alkoholfrei, PhysioSport, die Unternehmerverbände Rhein-Wupper, die Hochschule
Fresenius und die Techniker Krankenkasse
dokumentieren neben den Förderern und
Partnern die vielfältige Vernetzung in die
regionale Wirtschaft.
Und die sportlichen Erfolge zeigen, dass
dieser Weg der richtige ist. Im Zeitraum von
Barcelona 1992 bis London 2012 qualifizierten sich 359 Sportler des Olympiastützpunktes Rheinland für Olympische Spiele
und Paralympics. Diese Sportler errangen
dort 181 Medaillen.
Wir freuen uns auf die nächsten erfolgreichen Jahre mit der olympischen Familie im
Rheinland.
v.l.: Michael Scharf, Christoph Buchbender, Nicolas Limbach, Udo Klanten, Hans-Peter Meyer
engagiert
RheinLand Versicherungsgruppe
Standortbekenntnis: Unterstützung von Sport, Kultur und Brauchtum
3 6 — OSP A l s I n n o vat i o n s t r e i b e r
O s p a l s i n n o vat i o n s t r e i b e r — 37
Das Kölner Modell
Trainingswissenschaftler am OSP Rheinland –
Arbeit an der Schnittstelle von Forschung und Anwendung
Das KÖLNER MODELL beschreibt den
Wissenstransfer, der durch unsere OSPLeistungsdiagnostiker zwischen Wissenschaft und Forschung sowie der Praxis im
Spitzensport erfolgt.
Athlet
TEAM-WORK
TEAM-WORK
Gleiches gilt auch für ihre OSP-Pendants
aus der Biomechanik, Dr. Falk Schade und
Dr. Oliver Bloch – Biomechanischer Leistungsdiagnostiker
Dr. Falk Schade – Biomechanischer Leistungsdiagnostiker
Dr. Oliver Bloch, die mit verschiedenen
DSHS-Instituten kooperieren und mit den
jeweiligen Institutsleitern und Mitarbeitern
einen engen Austausch pflegen.
Weltweit einzigartig: Stabhochsprungmessplatz in Leverkusen
Trainer
F. Schade, 2004
Wichtigster Partner in diesem Modell ist mit
der Deutschen Sporthochschule Köln die
renommierteste Sportuniversität der Welt,
denn sie vereint qualifizierte Lehre, internationale Forschung und Spitzensport auf
höchstem Niveau.
Unsere beiden physiologischen Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Heine und Dr. Argiris Vassiliadis können durch ihre feste
Verankerung im Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin auf modernstes
Equipment und das hochqualifizierte Team
von Institutsleiter Prof. Dr. Predel zurückgreifen.
Innerhalb des KÖLNER MODELLS ist der
Athlet das Erfolgsorgan und erbringt die
messbare Leistung. Basis ist die starke
Interaktion zwischen Trainer und Athlet.
Die Kompetenz unserer OSP-Mitarbeiter
kommt sowohl aus der Wissenschaft, als
auch aus der großen Praxiserfahrung im
Spitzensport. Sie transferieren ihr KnowHow aus ihrer Schnittstellenposition von
der Wissenschaft in die Praxis.
Die adäquate, sportgerechte Vermittlung
dieses Wissens in Richtung Trainer/Athlet durch unsere Leistungsdiagnostiker,
die Sprache der Praxis, führt zu einem
vertrauensvollen Team-Work. Aber auch
Wissenschaft und Forschung profitieren im
KÖLNER MODELL, erhalten sie doch wichtige Rückmeldungen aus der Praxis durch
unsere OSP-Mitarbeiter - in der Sprache
der Wissenschaft - in ihren Bereich transferiert.
Ein Paradebeispiel für das KÖLNER MODELL ist der im Frühjahr 2014 eingeweihte
hochmoderne Messplatz für die OSP-StabArtisten in der Leichtathletikhalle des TSV
Bayer 04 Leverkusen, der durch Dr. Falk
Schade in Zusammenarbeit mit Athleten,
Trainern und Institutsmitarbeitern konzipiert und eingerichtet wurde.
Es ist ein Vorstoß in neue Dimensionen der
Trainingssteuerung, denn die Kombination
von Kraftmessplattformen, einem dynamo-
metrischen Einstichkasten und zahlreichen
synchronisierten Videokameras macht
dreidimensionale Bewegungsanalysen in
Echtzeit möglich. Alle Projektpartner erhoffen sich, auch die letzten Reserven in einer
deutschen Erfolgsdisziplin herauskitzeln
zu können.
Dabei wird die energetische Interaktion
zwischen Athlet und Stab genauer unter
die Lupe genommen. Über dezidierte Erkenntnisse zwischen Anfangsenergie beim
Absprung, Energiegewinn über die Biegung
des Stabes und dem Niveau der daraus
resultierenden Endenergie für die Latten-
Es Ist Ein VorstoSS In EINE
Neue Dimension Der trainingssteuerung!
überquerung kann am Bewegungsablauf
gefeilt werden. Alle aufgezeichneten Daten
stehen für Sofort-Auswertungen zur Verfügung und können mit anderen ausgewerteten Sprüngen verglichen werden.
(Mehr als fünfzehn StabhochsprungBundeskader werden am Bundesstützpunkt
Leverkusen durch Bundestrainer Jörn Elberding, Erfolgscoach Leszek Klima sowie
OSP-Trainerin und ehemalige WeltklasseStabhochspringerin Christine Adams kompetent betreut und entwickelt.)
3 8 — OSP A l s I n n o vat i o n s t r e i b e r
K a p i t l e t i t e l — 39
Sport · Strategie · Marketing
Weitere Praxisbeispiele:
Taekwondo-Messplatz in der
Sportschule Hennef
OSP-Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver
Heine realisierte in seiner Funktion als
Wissenschaftskoordinator der TaekwondoNationalmannschaft die Konzeption und
Einrichtung eines hochmodernen Messplatzes in der Sportschule Hennef, in der
viele Lehrgänge der Deutschen Taekwondo
Union durchgeführt werden.
Im Mittelpunkt stehen dabei physiologische
Testverfahren wie anaerobe Kurzzeittests
und Messungen der maximalen Sauerstoffaufnahme. Das variable und modular aufgebaute System ermöglicht eine sofortige
grafische und numerische Rückmeldung für
Trainer, Athlet und Diagnostiker. Zusätzlich
werden biomechanische Parameter erhoben, die sofort dargestellt und zusätzlich
in einer Datenbank abgespeichert werden
können.
Für Trainer sowie Diagnostiker stellt dieser
Messplatz einen weiteren Schritt in Richtung Olympia-Qualifikation RIO 2016 dar.
Aktuell werden Erkenntnisse aus dem Weltcupfinale, das dieses Jahr unter Beteiligung
von drei deutschen Athleten in Mexiko
stattfand, mit in die Testentwicklung eingepflegt. Weil das System sehr modular
und flexibel aufgebaut ist, können aktuelle
„Strömungen“ bezogen auf die technische
Ausführung, das taktische Kampfverhalten
und auf die konditionellen Voraussetzungen
berücksichtigt werden.
Messgerät Muskel-Sehnen-Komplex
OSP-Leiter Michael Scharf nennt das
maßgeblich durch Dr. Falk Schade und
DSHS-Mitarbeiter Dr. Kiros Karamanidis
entwickelte Messgerät zur Analyse der
mechanischen Eigenschaften des MuskelSehnen-Komplexes (MSK) einen „Quantensprung in der Prävention und Therapie von
Achillessehnenbeschwerden“.
Das Gerät ermöglicht neue diagnostische
Möglichkeiten. Einen weiteren Mehrwert
bildet das Training von Wadenmuskulatur
und Achillessehne bei online-Überprüfung
der Sehnendehnung.
Nicht zuletzt deshalb unterstützte der OSPFörderverein die Entwicklung eines ersten
Prototypen zur direkten Einbindung in die
OSP-Betreuung – sowohl in der Prävention
von Achillessehnen-Problematiken als auch
bei der Rehabilitation von AchillessehnenVerletzungen.
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Rheinland viel Er fo
Marketingpartner des Olympiastützpunkt Rheinland seit 2005.
Leistungsdiagnostiker Dr. Oliver Heine
HEIMSPIELE Sport Strategie Marketing,
Brüsseler Straße 21, 50674 Köln, T: +49 (0)221 995959-0,
[email protected], www.heim-spiele.com
4 0 — D o p i n g p r äv e n t i o n
Die Kölner Liste ®
Doping-Prävention im Spitzensport
Die Kölner Liste ist ein Paradebeispiel
für den innovativen Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen an der Deutschen Sporthochschule Köln zu konkreten
Hilfestellungen des Olympiastützpunktes
Rheinland.
®
Eine internationale vom IOC geförderte
Studie des Instituts für Biochemie an der
Deutschen Sporthochschule Köln hat im
Jahr 2002 gezeigt, dass etwa 15 Prozent
der in 13 verschiedenen Ländern erworbenen Nahrungsergänzungsmittel Anabolika
enthielten, die selbstverständlich nicht auf
der Packung angegeben waren. Bei den
Anabolika handelte es sich wahrscheinlich
um Verunreinigungen, die keinen Dopingeffekt haben, aber unabsichtlich zu positiven Dopingbefunden führen können. Das
bedeutet, Athleten, die diese NEMs zu sich
nehmen, werden ohne es zu wissen zu
Dopingsündern.
Ziel der Kölner Liste ist es, Athleten für
das Problem der „Dopingfalle Nahrungsergänzungsmittel“ zu sensibilisieren und ihnen
konkrete Orientierungshilfen zu geben. So
können Hersteller ihre Produkte, die zuvor
am Zentrum für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule
Köln (ZePräDo) auf verbotene Substanzen
(mittlerweile anabole Steroide und Stimulanzien) untersucht wurden, auf der Kölner
Liste® veröffentlichen.
®
Inzwischen ist die Kölner Liste® bzw. die
Cologne List ® mit annähernd 600 getesteten Produkten die weltweit führende
Präventionsplattform rund um das Thema
“Dopingfalle Nahrungsergänzungsmittel“.
Zugriffe aus allen Teilen der Welt untermauern diese Vormachtstellung. Viele Verbände
und Vereine geben Herstellern die Vorgabe, ihre Produkte auf der Kölner Liste® zu
platzieren und die Nationale Anti Doping
Agentur (NADA) integrierte die Kölner Liste® 2014 als Serviceangebot in ihre mobile
App. „Wir sehen die Problematik der NEMs
und sind froh mit der Kölner Liste® unser
Präventionsangebot in diesem Bereich zu
erweitern.“ so Dominic Müser, Ressortleiter
Prävention der NADA.
Kölsche Momente
… kumm loss mer fiere
Dopingfälle wie der der Biathletin Evi
Sachenbacher-Stehle bei den Olympischen
Winterspielen in Sotschi 2014, der offenbar
auf ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen war, schocken immer
wieder die olympische Familie.
Aber mit der Kölner Liste ® arbeiten wir
weiter daran, dass diese Meldungen immer
weniger werden.
Alle Infos: www.koelnerliste.com
Hier sah der Olympiastützpunkt Handlungsbedarf.
Die Grundüberlegungen von Dr. Andreas
Bleicher entwickelte Michael Scharf 2006
in ein konkretes Projekt, die Kölner Liste®,
eine Serviceleistung des Olympiastützpunktes Rheinland. Überzeugt davon, mit
der Kölner Liste® der Sorgfaltspflicht des
Olympiastützpunktes gegenüber den Athleten nachzukommen, wurde mit Hilfe der
Agentur HEIMSPIELE die Kölner Liste® als
Internetplattform eingeführt.
Kölner Brautradition
seit
1894 – Privat-Brauerei reissdorf
www.reissdorf.de
42 — V e r a n t w o r t u n g s v o l l e SP i t z e n f ö r d e r u n g
Ver ant wortungsvolle Spit zenförderung — 43
Unser Perspektiv Team
Verantwortungsvolle Spitzenförderung
im NachwuchsSport
Die Athleten des Olympiastützpunktes
Rheinland waren auch bei den Olympischen
Spielen und Paralympics von LONDON 2012
wieder sehr erfolgreich. Doch Erfolgsbilanzen wie in London werden in Zukunft immer
schwieriger. Die Gründe hierfür liegen neben dem stetig steigenden internationalen
Wettbewerbsdruck auch in der enormen
Belastung, der sich schon Nachwuchsathleten aussetzen müssen. Bis zu 30 h Sport
pro Woche neben Schule/Ausbildung oder
Studium sind keine Seltenheit. Aber auch
die im Vergleich zu anderen Nationen häufig
niedrige gesellschaftliche Wertschätzung
der Leistungen von Top-Athleten wurde
nach London intensiv diskutiert. Die Folge
ist für den deutschen Spitzensport häufig,
dass aussichtsreiche Talente ihre sportliche
Karriere abbrechen, bevor sie richtig angefangen hat.
Der Olympiastützpunkt Rheinland möchte
mit dem PerspektivTeam ein Zeichen gegen
diese Entwicklung setzen. Daher handelte
der OSP, während andere noch mitten in der
Diskussion waren. Noch im Jahr 2012 gründete der OSP sein PerspektivTeam. Mittlerweile wurden bereits 18 Sportlerinnen und
Sportler aus olympischen und paralympischen Sportarten in unser PerspektivTeam
aufgenommen.
Ziel ist es, jungen Athleten, die zu diesem
Zeitpunkt noch nicht in der klassischen
OSP-Betreuung sind, besondere Serviceleistungen und auch Wertschätzung für
ihre Leistungen zuteil werden zu lassen. So
erhalten die Athleten des PerspektivTeams
neben Serviceleistungen des OSP auch
Hilfestellung in der Außendarstellung ihrer
sportlichen Leistungen. Darüber hinaus
versuchen wir, über persönliche Partnerschaften zwischen den Athleten und Unternehmen das Rheinland langfristig als
Spitzensportstandort zu sichern.
Das PerspektivTeam ist auf die Olympischen/Paralympischen Spiele 2020 ausgerichtet. Beispiele wie unsere talentierte
Radsportlerin Mieke Kröger zeigen aber,
dass bei einer optimalen Entwicklung und
parallelen Förderung eine Teilnahme bereits
in RIO 2016 möglich erscheint.
www.perspektiv-team.de
Michael Scharf begrüßt die Judokas
Szaundra Diedrich und Nadja Bazynski
im PerspektivTeam
Aktuell sind
folgende Athleten
im PerspektivTeam
des OSP Rheinland:
Nadja Bazynski (Judo)
Szaundra Diedrich (Judo)
Lukas Bellmann (Degenfechten)
Wladimir Frühsorger (Boxen)
Mieke Kröger (Radsport)
Tim Kuchalski (Degenfechten)
Judith Kusian (Säbelfechten)
Nina Mittelham (Tischtennis)
Alexandra Plaza (LA/Hochsprung)
Robert Polkowski (LA/Sprint)
Matthias Sandten (Moderner Fünfkampf)
Lukas Schiwy (Sitzvolleyball)
Franziska Schmitz (Florettfechten)
Yanna Schneider (Taekwondo)
Hannes Schürmann (Schwimmen)
Philipp Waßenberg (Sprint/Sprung)
Maike Ziech (Judo)
Mette Zimmat (Rugby)
Hochspringerin
Alexandra Plaza freut
sich über ihr Konterfei
auf dem OSP-Rio-Bus
Radsportlerin Mieke Kröger
Sprinter Robert Polkowski
V e r a n t w o r t u n g s v o l l e S p i t z e n fÖ r d e r u n g — 4 5
Verant wortungsvolle
Spitzenförderung
OSP-Laufbahnberatung
Laufbahnberatung am Olympiastützpunkt Rheinland hat das Ziel, neben der leistungssportlichen Karriere
der Spitzensportler auch die Perspektive für eine berufliche Karriere zu stärken und zu unterstützen. OSPMitarbeiter Horst Schlüter kümmert sich seit 12 Jahren um die Duale Karriere der OSP-Sportler.
Horst, wie hat sich dieser so wichtige Betreuungsbereich in den letzten
Jahren entwickelt, vor welchen
Herausforderungen stehst Du?
Mein Aufgabenbereich hat sich in gleichem
Maße weiterentwickelt, wie der Olympiastützpunkt im neuen Jahrtausend gewachsen ist. Unser Netzwerk der Dualen Karriere wird dabei erfreulicherweise immer
größer und stärker, erfordert aber auch
eine kontinuierliche Betreuung. Spitzensportler, die sich für ein paralleles Studium
entscheiden, haben durch unsere Kooperationen mit über 10 Universitäten und
Hochschulen mittlerweile gute Chancen
auf einen Studienplatz. Die Einführung des
Bachelor- und Mastersystems scheint nun
auch gelungen zu sein. Im schulischen Bereich brachten vor allem die Verkürzung der
Schulzeit auf acht Gymnasialjahre (G8) sowie die Offene Ganztagsschule (OGS) massive Veränderungen und Aufgaben mit sich.
Herausforderungen, denen sich beispielsweise alle Partner der Sportinternate, Eliteschulen und NRW-Sportschulen gemeinsam
stellten und im Sinne der Nachwuchssportler passende Konzepte entwickelten.
„Alle investieren – jeder profitiert“ heißt
unser Leitspruch für den Bereich der dualen
Ausbildung, wenn es um Praktika, Ausbildungs- und Traineestellen für Spitzensportler geht. In diesem Segment konnten wir
von unserer professionalisierten Öffentlichkeitsarbeit stark profitieren, engagieren sich doch zahlreiche OSP-Sponsoren,
Förderer und Kooperationspartner im Sinne
der Dualen Karriere, in dem sie Spitzensportlern passende Angebote unterbreiten.
Als Verbundsysteme, die die Anforderungen von Schule und Leistungssport im Sinne einer dualen Karriere
auffangen, stellen Sportinternate
eine wichtige Förder-einrichtung
dar. An der Gründung des Sportinternates Köln warst Du maSSgeblich
beteiligt – welche besonderen
Aspekte zeichnen dieses Projekt im
Rückblick aus?
Die Besonderheit lag ganz klar in der Trägerkonstellation aus Olympiastützpunkt
und drei Profivereinen, dem 1. FC Köln, den
Kölner Haien und den Basketballern der
99ers. Die Vereine baten mich dann auch,
aufgrund meiner sportartübergreifenden
OSP-Arbeit die Geschäftsführung des
Sportinternates Köln zu übernehmen. Einer
Aufgabe, der ich mich gerne stellte und die
rückblickend auch mit vielen positiven Erinnerungen verbunden ist.
Die Kombination der Internats-Sportler
aus unterschiedlichsten Team- und Einzelsportarten brachte viel Abwechslung
ins Sportinternat, an der das betreuende
Pädagogenteam und die Geschäftsführung
aber manchmal fast verzweifelten. Unterschiedliche Schulen und Schulzeiten, verschiedene Trainings- und Wettkampfzeiten,
Elternarbeit, Heimweh, Finanzierungsmodalitäten sind nur einige Aspekte, die ich hier
erwähnen möchte.
Im Erfolg sind diese Probleme dann aber
schnell vergessen und im gesamten Betreuungsteam freuten wir uns über großartige
Karrieren, die einige unserer Internats-Zöglinge einschlugen. Stellvertretend seien hier
unser NHL-Eishockeyspieler Thomas Greiss,
die Basketball-Nationalspieler Philipp
Schwethelm und Tibor Pleiß sowie OlympiaTurnerin Daria Bijak genannt.
Die große Nachfrage nach Internatsplätzen
sowie der Wunsch nach einer optimierten
Betreuung und Unterbringung führten
schließlich im Jahr 2011 zu einem Internatsneubau in unmittelbarer Nähe des RheinEnergieStadions. 40 Zimmer umfasst das
Internat heute. Jeder Sportler verfügt über
4 6 — V e r a n t w o r t u n g s v o l l e SP i t z e n f ö r d e r u n g
ein Einzelzimmer, zudem teilen sich immer
vier Personen zusätzlich einen Gemeinschaftsraum. Die Wohnräume sind dabei
baulich abgegrenzt von den Arbeitsbereichen – eine wirklich rundum gelungene
Lösung.
Welches waren für Dich die besonderen Momente in Deiner bisherigen
Amtszeit, an welche Begebenheit
erinnerst Du Dich besonders gerne?
Über meine Tätigkeit habe ich natürlich
unheimlich viele Sportler aus unterschiedlichsten Sportarten persönlich kennen gelernt und auf einem Teilstück ihrer Karriere
begleitet. Deren Erfolge bei internationalen
Großereignissen wie Olympischen Spielen,
Welt- und Europameisterschaften mitzuerleben, ist schon sehr bewegend, da man
weiß, wieviel Zeit und Arbeit die Athleten
für ihre Erfolge investieren. Und ganz uneigennützig macht der TV-Sport insgesamt
natürlich noch viel mehr Spaß, wenn man
persönlich über die teilnehmenden Sportler
emotional involviert ist!
Aber es gibt auch im beruflichen Bereich
viele Erfolgserlebnisse, wenn man betreuten Sportlern bei der dualen Karriereplanung helfen konnte, um nach der sportlichen Karriere den Sprung ins Berufsleben
zu schaffen. So definieren wir OSP-Laufbahnberater ja auch unsere Aufgabe: „Laufbahnberatung an Olympiastützpunkten ist
ganzheitliche Beratung, um eine optimale
leistungssportliche und berufliche Karriere
der Spitzensportler zu erreichen.“
Vergessen möchte ich auch nicht die Zeit,
als Senkrechtstarter Lukas Podolski im Jahr
2005 bei uns seinen Zivildienst absolvierte.
Man konnte hautnah miterleben, welches
Unsere Talente im Sportinternat Köln
Gemeinsam für Erfolge,
gemeinsam für die Region.
Wir gratulieren
dem Olympiastützpunkt Rheinland
zu 25 Jahren Faszination Höchstleistung
und freuen uns auf
weitere erfolgreiche Jahre.
Lukas Podolski beginnt 2005 seinen Zivildienst am OSP
Medieninteresse an Sportlern seiner Güteklasse besteht – beginnend mit einer Pressekonferenz am ersten Arbeitstag mit
zahlreichen Kamerateams und Vertreter/
-innen der schreibenden Zunft aus der
gesamten Republik.
www.uvrw.de
4 8 — A n j a Lö h r
S p o r t s v i s i o n - T r a i n i n g — 49
Anja Löhr: Reha-Trainerin
der ersten Stunde
Sportsvision -TraininG
– Erfolg durch Innovation
Der Olympiastützpunkt Rheinland avancierte bei den Olympischen Spielen und
Paralympics 2008 und 2012 zum erfolgreichsten deutschen Olympiastützpunkt.
Ein Erfolgsfaktor ist dabei sicherlich das
kontinuierliche Streben, über innovative
Ansätze auch die letzten Leistungspotentiale auszuschöpfen.
Bestes Beispiel hierfür ist die Kooperation
mit dem Sportsvision-Institut DynamicEye,
deren Inhaberinnen Stefanie Hennigfeld
und Sabine Nebendahl die OSP-Athleten bei
der Verbesserung der visuellen Leistungsfähigkeit erfolgreich unterstützen.
Der Olympiastützpunkt Rheinland war eine
der ersten Institutionen im deutschen Spitzensport, die eine feste Stelle für eine RehaTrainerin geschaffen hat. Das war im Jahr
2002, die Reha-Trainerin hieß damals und
heißt heute: Anja Löhr.
Wenn ein Athlet eine Verletzung erleidet,
dann ist sein Ziel die möglichst schnelle
Wiederaufnahme des „normalen“ Trainingsbetriebes. Je länger die Trainingspause
dauert, desto größer ist die Gefahr, dass
die Saison oder im schlimmsten Fall die
sportliche Karriere beendet ist. Genau an
dieser Schnittstelle setzt die Arbeit von
Anja Löhr an.
Die diplomierte Sportlehrerin begleitet seit
mehr als zwölf Jahren eine Vielzahl von
Athleten auf ihrem teilweise beschwerlichen
Weg zurück in das Disziplintraining. „Es
macht immer noch einen Riesenspaß mit
den Spitzenathleten zusammenzuarbeiten.
Und auch wenn ich während des Trainings
nicht immer ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehe, sind am Ende doch alle
glücklich, dass der Körper wieder gut funktioniert.“ sagt Anja Löhr mit einem leichten
Grinsen. Über die Jahre hat sie einen riesigen Erfahrungsschatz in diesem Bereich
aufbauen können.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile immer mehr Athleten auch ohne
akute Verletzungen den Weg zu ihr suchen.
Sie möchten durch gezieltes und individuelles Kraft- und Konditionstraining möglichen
Verletzungen und Schäden vorgreifen.
„Spitzensport ist kein Gesundheitssport
und das Bewusstsein für Athletiktraining
unter präventiven Gesichtspunkten ist in
den letzten Jahren enorm gestiegen.“ meint
die Spezialistin. Anja Löhr arbeitet dabei
in enger Abstimmung mit den jeweiligen
Disziplintrainern. Das geht so weit, dass
Trainingseinheiten bei Anja Löhr fester Bestandteil von Wochentrainingsplänen einzelner Athleten sind.
Eine besondere Expertise hat Anja Löhr
auch im Training mit paralympischen Athleten aufbauen können. In den Anfängen
haben ihr besonders Sportler wie Kathrin
Green, Michaela Floeth, Astrid Höfte und
Jörg Frischmann geholfen, bei unterschiedlichen Handicaps das Training individuell
anzupassen. Heute nutzen viele paralympische Athleten wie Markus Rehm eine der
Kern-Serviceleistungen des OSP Rheinland
regelmäßig als Individualtraining.
Mit Erfolg. Denn wenn am OSP Rheinland
Beachvolleyballer wie Julius Brink und Jonas
Reckermann, Stabhochspringer wie Björn
Otto oder Hockeyspieler wie Timo Wess
über ganz viele Jahre Spitzenleistungen
bringen und dies teilweise auch noch im
Alter von 30 Jahren oder darüber - dann
spricht das für eine sehr gute körperliche
Gesamtkonstitution, die auch durch Anja
Löhr sichergestellt wird!
Das Auge sieht - das Gehirn verarbeitet - und der Körper folgt...
Stefanie Hennigfeld erklärt: „Spitzensportler werden zwar augenärztlich und
augenoptisch versorgt, jedoch bedeutet
leistungsfähiges Sehen weit mehr als eine
Sehschärfe von 100%. Es geht um die
Sehverarbeitung und schnelle Entscheidungsfindung. Nahezu jeder Fehler im Leistungssport kann nämlich auf eine visuelle
Fehlinformation zurückgeführt werden.“
Für einen Leistungssportler spielen je nach
Sportart verschiedene visuelle Fähigkeiten eine wichtige Rolle wie beispielsweise
Fuß-Auge-Koordination bzw. Hand-AugeKoordination, Antizipation, Timing, Reaktionsfähigkeit und Distanzeinschätzung.
Vor Trainingsbeginn wird in einem speziellen Screening ein auf den Athleten und
seine Sportart bezogenes visuelles Leistungsprofil erstellt, auf dessen Basis ein
individuelles Trainingsprogramm zusam-
mengestellt wird. Das Training erfolgt dann
im sogenannten VisuLab® (dem visuellen
Fitness-Studio) am OSP.
Sabine Nebendahl: „Die Dauer des SportsVision-Programms liegt in der Regel bei
15 – 20 Einheiten innerhalb eines Zeitraums
von 6 Wochen. Das Training kann sehr gut
auch off-season durchgeführt werden, so
dass die zeitliche Belastung des Sportlers
für dieses Training so gering wie möglich
ausfällt.“
Ein modernes High-Tech Trainingsgerät,
das für nahezu alle Sportarten völlig neuartige Trainings- und Analysemöglichkeiten
bietet, stellt fitLight® dar - ein kabelloses
Trainingsgerät mit 8 LED-Leuchtsensoren
und einem zentralen PDA-Controller. Die
Leuchtsensoren werden vom Athleten,
je nach Trainingsgestaltung, aktiviert oder
deaktiviert. Entsprechende Reaktionszeiten
werden gespeichert und geben Athleten
und Trainer ein Realtime-Feedback über
die sportliche Leistung.
Falk Schade, OSP-Leistungsdiagnostiker
und Athletiktrainer: „Das System hat sich
beispielsweise im Athletiktraining der
Hockey-Goldmedaillengewinner während
der Vorbereitung auf die Olympischen
Spiele in London als innovatives, effektives
und motivierendes Trainingsmittel bewährt.
Aufgrund seiner hohen Flexibilität kann das
System nicht nur im Schnelligkeitstraining,
sondern auch im Reaktionstraining und im
Training von Entscheidungsverhalten optimal eingesetzt werden.“
Alle Infos zu Sportsvision und fitLight® gibt
es auf www.dynamic-eye.de
5 0 — OSP 2015
Im p r e s s u m — 51
KurzPortrait
Olympiastützpunkt Rheinland
Offizieller
Hauptsponsor:
Service-Leistungen des Olympiastützpunktes Rheinland
Förderung von Spitzensport
Athleten
Umfeld
GesundheitsManagement
LeistungsOptimierung
Duale Karriere
Koordination im Verbundsystem
Schule-Leistungssport
Orthopädie
Leistungsdiagnostik
Physiol./Biomech.
Laufbahnberatung
Standortsicherung über
Sportstättenmitfinanzierung
Physiotherapie
SportsVisionTraining
Rechtsberatung
Trainermischfinanzierung/-anstellung
Präventions-/
Rehabilitations-Training
Psychologie
Marketingberatung
Regionale Koordination/Steuerung
der Leistungssportentwicklung
Internistik
Ernährungsberatung
Zahnmedizin
Dopingprävention
Offizielle Ausrüster:
Premium Partner:
Sportarten am Olympiastützpunkt Rheinland
6 Behindertensportarten
14 Schwerpunktsportarten
11 weitere Sportarten
Boxen
Basketball,männlich
Basketball
Badminton
Basketball, weiblich
Fechten
Eishockey
Leichtathletik
Beachvolleyball
Fußball, weiblich
Judo
Hockey
Radsport
Handball
Kanu
Leichtathletik
Kunstturnen, weiblich
Schwimmen
Ringen, männlich
Rudern
Radsport
Moderner Fünfkampf
Sitzvolleyball
Schwimmen
Tischtennis, männlich
Taekwondo
Ringen, weiblich
Tischtennis
Volleyball
Rugby, weiblich
Tischtennis, weiblich
Die Entwicklung, Förderung und Sicherung
sportlicher Höchstleistungen von Spitzensportlern in der Region ist unsere zentrale
Aufgabe. Sportarten- und disziplinübergreifend steht dafür ein kompetentes und engagiertes Team am Olympiastützpunkt ein.
Das Ziel der gesamten Mannschaft ist es,
auf verantwortungsbewusstem Weg möglichst viele Erfolge bei Olympischen Spielen,
Paralympics und anderen internationalen
Wettkämpfen zu erreichen. Auf dem Weg
dorthin leben wir täglich die „Faszination
Höchstleistung“.
Das Eintreten für einen humanen und fairen
Leistungssport ist Basis aller Dienstleistungen, die behinderten und nicht behinderten
Spitzen­sportlern gleichermaßen angeboten
werden. Die Förderung des Nachwuchssports in Zusammenarbeit mit Schulen und
Internaten der Region unterstreicht die
Nachhaltigkeit des Engagements. Dafür
steht ein kompetentes und engagiertes
Team am Olympiastützpunkt ein, welches
aus aktuell 8 fest angestellten Mitarbeitern
und weiteren Honorarkräften besteht.
Impressum:
Nationale Partner:
Gesamtrealisation
Agentur Heimspiele
Brüsseler Straße 21, 50674 Köln
www.heim-spiele.com
Partner in NRW:
Kommunale Partner:
Organisation: Trägerverein Olympiastützpunkt Rheinland e.V.
Mitglieder: Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)
Stadt Köln, Stadt Bonn, Stadt Leverkusen,
Stadt Neuss, Rhein-Kreis Neuss, Kreis Düren
StadtSportBund Köln, Stadtsportbund Bonn,
Sportpark Leverkusen, Stadtsportbund
Leverkusen, Deutsche Olympische Gesellschaft
Bezirksgruppe Rheinland
1. Vorsitzender: Hans-Peter Meyer
2. Vorsitzender: Martin Herkt (Stadt Bonn)
Dieter Sanden (Stadt Köln)
Beirat: Georg Boßhammer (Sportpark Leverkusen)
Olav Spahl (DOSB)
Leiter: Michael Scharf
Anschrift:Trägerverein Olympiastützpunkt Rheinland e.V.
Guts-Muths-Weg 1, 50933 Köln
Herausgeber
Olympiastützpunkt Rheinland
Guts-Muths-Weg 1, 50933 Köln
Redaktion
Michael Scharf (V.i.S.d.P.,
Olympiastützpunkt Rheinland)
Dirk Anton, Alex Kraemer (Heimspiele)
Grafische Gestaltung
MONOPAGE
Strategisches Kommunikationsdesign
Schwabstraße 10a, 70197 Stuttgart
www.monopage.info
Bildnachweis
Picture Alliance
Peter Eilers
TSV Bayer 04 Leverkusen
Heike Kaufhold
Stadt Köln
Mani Wollner
OSP Rheinland und RVK –
Bewegung eint uns
Wir wünschen
allen Sportlerinnen und Sportlern
viel Erfolg auf dem Weg nach RIO!
www.rvk.de