LIFTKET – Seilwinde (LSF)

Transcription

LIFTKET – Seilwinde (LSF)
Stand August 2011
LIFTKET – Seilwinde
(LSF)
Betriebsanleitung
- O rig in al -
Bitte arbeiten Sie erst mit der
Seilwinde, wenn alle Bedienpersonen
diese Betriebsanleitung ausführlich
zur Kenntnis genommen und dies in
den auf der Rückseite vorgesehenen
Feldern quittiert haben.
Inhaltsverzeichnis
1
1.1
1.2
1.3
Sicherheitshinweise ...........................................................................................................................................3
Bestimmungsgemäße Verwendung von Seilwinden mit Fußbefestigung ..........................................................3
Vorschriften ........................................................................................................................................................3
Ersatzteile ..........................................................................................................................................................4
2
2.1
2.2
Technische Erläuterungen .................................................................................................................................5
Erklärung der Typenbezeichnung ......................................................................................................................5
Technische Daten der LIFTKET-Seilwinde ........................................................................................................5
3
3.1
3.2
Montage der LIFTKET- Seilwinde ......................................................................................................................6
LIFTKET-Seilwinde mit Winkelkonsole ..............................................................................................................6
LIFTKET-Seilwinde mit Fußbefestigung.............................................................................................................7
4
4.1
4.2
4.3
4.3.1
4.3.2
Elektrische Anschlüsse ......................................................................................................................................7
Netzanschluss....................................................................................................................................................8
Elektrische Anschlüsse für Steuertaster ............................................................................................................8
Wirkungsweise des elektrischen Endschalters für Heben .................................................................................8
Einstellen der elektrischen Schalter ...................................................................................................................9
Gefährdungen ....................................................................................................................................................9
5
5.1
5.2
Bedienhinweise und Bedienverbote.................................................................................................................10
Bedienhinweise ................................................................................................................................................10
Bedienverbote ..................................................................................................................................................10
6
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
Wartung ...........................................................................................................................................................10
Prüf- und Wartungsarbeiten.............................................................................................................................10
Seilwechsel ......................................................................................................................................................11
Seilwechsel am Hakengeschirr ........................................................................................................................11
Seilwechsel an der Seiltrommel .......................................................................................................................11
7
7.1
7.2
7.3
7.4
Aufbau und Wirkungsweise der Gleichstrombremse .......................................................................................12
Aufbau und Wirkungsweise der Bremse..........................................................................................................12
Kontrolle der Bremse BFK 457-08 ...................................................................................................................13
Montage der Bremse........................................................................................................................................13
Störungen an der Federkraftbremse ................................................................................................................13
8
Schmierung ......................................................................................................................................................14
9
Maßnahmen bei Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer.........................................................................14
2
1
Sicherheitshinweise
1.1
Bestimmungsgemäße Verwendung von Seilwinden mit Fußbefestigung
Die LIFTKET-Seilwinden werden bestimmungsgemäß zum vertikalen Heben und Senken von Lasten im Bau- und
Montagegewerbe und für verschiedene Transportaufgaben eingesetzt (abweichende Verwendungen sind mit dem
Hersteller abzusprechen).
Jeder darüber hinausgehende Gebrauch gilt als nicht bestimmungsgemäß. Für hieraus resultierende Schäden haftet
der Hersteller nicht; das Risiko hierfür trägt der Betreiber.
Die moderne Konstruktion der LIFTKET-Seilwinde (LSF) gewährleistet einen wirtschaftlichen Einsatz durch die große
Hubgeschwindigkeit und hohe Tragfähigkeit. Die LSF wird vorzugsweise für die Anbringung an einer Decke ausgeführt.
Durch eine entsprechende Konsole (Option) ist auch die Wandmontage möglich.
Die LSF ist wartungs- und verschleißarm durch das völlig geschlossene Getriebe, die oberflächengehärteten Zahnräder
aus hochfestem Stahl, die im Ölbad laufen und wälzgelagert sind. Die verschleißarme Gleichstrombremse gewährleistet
ein sicheres Abbremsen und Halten der Last.
Personentransport jeglicher Art ist untersagt!
Vor Inbetriebnahme vergewissern Sie sich, dass alle elektrischen Anschlüsse vorschriftsmäßig
ausgeführt, alle Kabel unversehrt sind und sich die Anlage über einen Netztrennschalter spannungsfrei
schalten lässt.
Ebenso hat der Betreiber zu sichern, dass die Anschlagpunkte der Seilwinde so ausgebildet sind, dass
die eingeleiteten Kräfte sicher aufgenommen werden. Die Seilwinde erfüllt nur bei sachgerechter
Montage, Inbetriebnahme, Bedienung und Wartung hohe Leistungs- und Sicherheitsanforderungen.
Bei Einsatz des Hebezeuges in aggressiven Medien ist die Genehmigung des Herstellers einzuholen.
Die Betriebsanleitung dient zum sicherheitsgerechten Arbeiten an und mit der Bauseilwinde. Die nachfolgend
genannten Sicherheitshinweise müssen beachtet werden. Mit diesen Sicherheitshinweisen wird kein Anspruch auf
Vollständigkeit erhoben. Bei Fragen und Problemen sprechen Sie bitte die für Sie zuständige Vertretung an.
Die Anleitung muss stets komplett und in einwandfrei lesbarem Zustand sein.
Wir übernehmen keine Haftung für Schäden und Betriebsstörungen die entstehen durch:
• Sachwidrige Verwendung
• Eigenmächtige Veränderungen am Antriebssystem
• Unsachgemäßes Arbeiten an und mit dem Hebezeug
• Bedienungsfehler
• Missachten der Betriebsanleitung
1.2
Vorschriften
Grundlage für die Montage, Inbetriebnahme, Prüfung und Wartung der Seilwinden sind in der Bundesrepublik
Deutschland bzw. in den EG-Ländern im wesentlichen die nachfolgend aufgeführten Vorschriften und die Hinweise in
dieser Betriebsanleitung.
Europäische Richtlinien
EG-Maschinenrichtlinie
EG-Richtlinie über elektromagnetische Verträglichkeit
EG-Niederspannungsrichtlinie
2006/42/EG
2004/108/EWG
2006/95/EG
Berufsgenossenschaftliche Vorschriften (UVV)
BGV A1
BGV A3 (VBG 4)
BGV D6 (VBG 9)
BGV D8 (VBG 8)
BGR 500 (VBG 9a)
VBG 35
BGV B3 (VBG 121)
BGG 905
Grundsätze der Prävention
Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
Krane
Winden, Hub- und Zuggeräte
Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb
Bauaufzüge
Lärm
Grundsätze für die Prüfung von Kranen
3
Harmonisierte Normen
DIN EN ISO 12100-1
DIN EN ISO 12100-2
EN 14492-2
EN ISO 13849-1
EN 60034-1
EN 60034-5
EN 60204-32
EN 60529
EN 60947-1
EN 61000-6-2
EN 61000-6-3
EN 61000-6-4
Sicherheit von Maschinen
Sicherheit von Maschinen
Krane - Kraftbetriebene Winden und Hubwerke
Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen – Gestaltungsleitsätze
Bemessung und Betriebsverhalten für umlaufende Maschinen
Schutzarten durch Gehäuse für umlaufende Maschinen
Elektrische Ausrüstung, Anforderung für Hebezeuge
Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code)
Niederspannungs-Schaltgeräte, allgemeine Festlegungen
Elektromagnetische Verträglichkeit, Störfestigkeit Industriebereich
Elektromagnetische Verträglichkeit, Störaussendung Geschäfts- und Gewerbebereich
Elektromagnetische Verträglichkeit, Störaussendung Industriebereich
Normen und technische Spezifikationen
FEM 9.511
FEM 9.661
FEM 9.683
FEM 9.751
FEM 9.755
DIN 15020 Teil 2, DIN 3069
Triebwerkseinstufung
Baugrößen und Ausführung von Seiltrieben
Auswahl von Hub- und Fahrmotoren
Kraftbetriebene Serienhubwerke, Sicherheit
Maßnahmen zum Erreichen sicherer Betriebsperioden
Seiltriebe
Bei Verstößen gegen diese Sicherheitsvorschriften und die Betriebsanleitung übernimmt der Hersteller keine
Gewährleistung.
Beachten Sie die Bedienhinweise und die Bedienverbote im Punkt 5!
In anderen Ländern sind entsprechende nationale Vorschriften zu beachten.
Arbeiten an der Seilwinde sind ausschließlich durch ausgebildete Personen (Sachkundige) nach
Abschalten und Verschließen des Kranhauptschalters sowie Absperren des Arbeitsbereiches
durchzuführen.
Sachkundige sind Personen, die aufgrund ihrer fachlichen Ausbildung und Erfahrung über ausreichende Kenntnisse
auf dem Gebiet der Winden, Hub- und Zuggeräte oder Krane verfügen und mit den einschlägigen Arbeitsvorschriften,
Unfallverhütungsvorschriften, Richtlinien und allgemein anerkannten Regeln der Technik soweit vertraut sind, dass sie
den arbeitssicheren Zustand von Winden, Hub- und Zuggeräten oder Kranen beurteilen können. Z.B. begründet IEC
364 oder DIN VDE 0105 das Verbot von Arbeiten an Starkstromanlagen durch nichtqualifizierte Personen.
Im Kranprüfbuch hat der Eintrag über durchgeführte Instandsetzungen und Prüfungen zu erfolgen.
Bedient werden darf die Seilwinde ausschließlich von durch den Betreiber unterwiesenen Personen, die diese Betriebsanleitung kennen und sie ständig verfügbar haben. Betreiben Sie die Seilwinde nicht, bevor alle Bedienpersonen die
Betriebsanleitung ausführlich zur Kenntnis genommen und Ihnen dies per Unterschrift in den dafür vorgesehenen
Feldern auf der Rückseite der Broschüre bestätigt haben.
1.3
Ersatzteile
Es sind nur originale Befestigungs-, Ersatz- und Zubehörteile des Herstellers zu verwenden. Nur für diese Teile wird die
Gewährleistung übernommen.
Für Schäden, die durch die Verwendung von Nicht-Originalteilen und Zubehör entstehen, ist jegliche Haftung des
Herstellers ausgeschlossen.
4
2
Technische Erläuterungen
Steuerungskasten
Seiltrommel
Motor mit
Bremse
Endschalterhebel
für Heben
Netzzuleitung
Hakengeschirr
Hängetaster
Bild 1: Aufbau der LIFTKET-Seilwinde mit Fußbefestigung
2.1
Erklärung der Typenbezeichnung
Beispiel:
LSF 200 / 1 - 15
Hubgeschwindigkeit [m/min]
einsträngige Ausführung
Traglast [kg]
LIFTKET-Seilwinde
2.2
Technische Daten der LIFTKET-Seilwinde
Triebwerkgruppe FEM 9.511
LSF 200-15
LSF 175-19
2m
2m
Spannung 50 Hz, 3 Phasen
[V]
400
400
Antriebsleistung
[kW]
0,55
0,55
Tragfähigkeit
[kg]
200
175
Hubgeschwindigkeit
[m/min]
15
19
max. Hubhöhe
[m]
100
100
Drahtseil- Ø DIN 3069
[mm]
5
5
mind. Bruchfestigkeit des Drahtseiles
[kN]
14,5
14,5
Eigenmasse der Winde
[kg]
42
42
Absicherung
[A]
10
10
Zuleitungskabel
[mm²]
5 G1,5²
5 G1,5
40% ED 120 Sch/h
40% ED 120 Sch/h
40
40
Aussetzbetrieb
Kurzzeitbetrieb*
*
[min]
2
Erläuterung des Kurzzeitbetriebes:
Kurzzeitbetrieb bedeutet den ununterbrochenen Betrieb ohne Pausen. Nach Erreichen der vorgegebenen
Betriebszeit darf die Seilwinde nur noch im Aussetzbetrieb, d.h. unter Einhaltung der max. Einschaltdauer, betrieben
werden.
Tabelle 1: Technische Daten der LIFTKET- Seilwinde
5
3
Montage der LIFTKET- Seilwinde
3.1
LIFTKET-Seilwinde mit Winkelkonsole
Abmessungen der Befestigungspunkte
Bild 2: Montage der LSF mit Winkelkonsole
Montagemöglichkeit für Seilwinde anhand der im Bild 2 angegebenen Maße schaffen. LSF an der Wand
montieren. (Achtung: Die Anlagefläche muss senkrecht sein!)
Achtung!
Die Wandbefestigungspunkte müssen für die vorgesehene Belastung ausgelegt und so
ausgeführt sein, dass die senkrechte Montage der LSF gesichert ist.
Es sind Sechskantschrauben M10 – DIN 933 mit den Festigkeitseigenschaften von min. 8.8
zu verwenden und mit einem Anzugsmoment von 45 Nm anzuziehen.
Prüfen, ob das Seil ohne Verschlingungen gleichmäßig auf die Seiltrommel aufgewickelt wird. Bei
einseitiger Aufwicklung waagerechte Lage der Seilwinde überprüfen. Bei Schlaufen im Seilwickel ist das
Seil abzuwickeln und von Hand geführt und gestrafft neu aufzuwickeln (Verletzungsgefahr - Handschuhe
benutzen!). Das Seil muss über den gesamten Lastweg frei hängen.
Ohne Last Bewegungen „HEBEN“ und „SENKEN“ schalten. Überprüfen, ob Bewegungsrichtung mit
Pfeilrichtung des Steuertasters übereinstimmt (Bild 5).
Vorsichtig oberste Laststellung anfahren und prüfen, dass der Endschalter die Seilwinde selbstständig
ausschaltet. Nach erfolgter Abschaltung muss die Schaltung der Abwärtsbewegung möglich sein. Die
elektrischen Leitungen dürfen nicht geklemmt oder gezogen werden.
6
3.2
LIFTKET-Seilwinde mit Fußbefestigung
Abmessungen der Befestigungspunkte
Bild 3: Montage der LSF mit Fußbefestigung
Montagemöglichkeit für Seilwinde anhand der im Bild 3 angegebenen Maße schaffen. Die Seilwinde an
der Decke montieren. (Achtung: Die Anlagefläche muss waagerecht sein!)
Achtung!
Die Deckenbefestigungspunkte müssen für die vorgesehene Belastung ausgelegt und so
ausgeführt sein, dass die waagerechte Montage der LSF gesichert ist.
Es sind Sechskantschrauben M10 - DIN 933 mit den Festigkeitseigenschaften von min. 8.8
zu verwenden und mit einem Anzugsmoment von 45 Nm anzuziehen.
Kontrolle
4
Prüfung der korrekten Montage entsprechend Punkt 3.1.
Elektrische Anschlüsse
Die Errichtung der elektrischen Anlage muss entsprechend der gültigen Vorschriften erfolgen! Nach der
Errichtung der Anlage sind die Prüfungen nach Punkt 20.2 und 20.3 der EN 60204-1 durchzuführen.
Einzelheiten der Steuerung sind im Schaltplan ersichtlich. Die elektrische Einrichtung entspricht der
gegenwärtig gültigen EN 60204 Teil 32 bzw. EN 60204 Teil 1.
Die LSF erfüllt die Anforderungen der Schutzart IP 54.
Netzanschluss 4 G 1,5²
Zuleitung zum Motor 8 G 1,5²
Steuerkabel für Steuertaster
Zuleitung zum elektrischen
Endschalter im Gehäuse
Bild 4: Elektrische Anschlüsse
7
4.1
Netzanschluss
Arbeiten an der elektrischen Einrichtung dürfen nur von Fachleuten durchgeführt werden.
Die Netzanschlussleitung muss durch einen Netzanschlussschalter nach Abs. 5.3 EN 60204-1 allpolig ausschaltbar
sein.
Prüfen, ob Netzspannung mit Spannungsangabe auf dem Typenschild übereinstimmt.
Netz- und Steuerleitung gemäß Schaltplan anschließen (wenn diese nicht im Lieferumfang enthalten sind).
Die Klemmen L1, L2, L3 und PE für Netzanschluss befinden sich im separaten Steuerkasten. Für den
Anschluss wird ein Kabel 3+PE (Mindestquerschnitt 1,5 mm²) benötigt.
Bitte nach dem Anklemmen Taster für Heben drücken. Bewegt sich die Last abwärts, sind die Adern L1
und L2 zu tauschen.
Vor Beginn der Reparaturarbeiten ist die Anlage spannungsfrei zu schalten.
4.2
Elektrische Anschlüsse für Steuertaster
Den Anschluss des Kabels für den Steuertaster entnehmen Sie dem beigelegten Schaltplan!
NOT-Halt
Heben
Senken
Bild 5: Steuertaster
4.3
Wirkungsweise des elektrischen Endschalters für Heben
Seiltrommel
Endabschaltung für
Heben
Hakengeschirr
Bild 6: Elektrische Endabschaltung für Heben
Achtung!
8
Die Notendschalter dürfen nicht betriebsmäßig angefahren werden.
4.3.1
Einstellen der elektrischen Schalter
Beim Anfahren des Hakengeschirrs an den Endschalterhebel schaltet dieser über einen Endschalternocken den
elektrischen Endschalter (siehe Bild 6). Der Schaltpunkt des Endschalternockens ist eingestellt.
Sofort nach Bewegungsbeginn des Endschalterhebels muss der Endschalternocken den Endschalter auslösen. Der
Endschalternocken kann bei Bedarf nach Lösen des Gewindestiftes justiert werden.
Achtung!
Beim Lastsenken darf das Seil nicht vollständig von der Seiltrommel abgewickelt werden. Vier
Seilwindungen müssen aus Sicherheitsgründen auf der Seiltrommel bleiben!
Seiltrommel
Seilklemme
ablaufendes Seil
Endschalter
Endschalternocken
mit Gewindestift
Bild 7: Seilwickel-Drehrichtung
4.3.2
Gefährdungen
Wird die LSF beim Absetzen des Lasthakens auf den Boden (tiefste Laststellung) durch Unachtsamkeit nicht
ausgeschaltet, wickelt sich das Seil völlig ab und wird bei Beibehaltung der Seiltrommel-Drehrichtung nunmehr in der
falschen Aufwickelrichtung wieder auf die Seiltrommel aufgewickelt.
Eine weitere Ursache für eine falsche Wickel-Drehrichtung ist, dass das Seil sich zwischen lockeren Lagen des darunter
liegenden Seilwickels verklemmt und in die andere Wickelrichtung mitgenommen wird.
Die Last wird trotz des auf Senken gedrückten Steuertasters wieder gehoben. Beim Erreichen der
„obersten Laststellung“ ist der Endschalter für Heben wirkungslos, was zu Schäden am Gehäuse und
Gefährdung von Personen führen kann.
Der Weiterbetrieb der Seilwinde LSF ist untersagt!
Wird die falsche Seilwickelrichtung während der Bewegung der Last erkannt, ist bis zum Anfangspunkt der Umkehrung
zurückzufahren, die Störungsursache zu beheben und in richtiger Wickelrichtung weiterzufahren.
Ist das Hakengeschirr mit falscher Wickelrichtung bis in die Endschalterstellung gefahren, ist das Senken nicht mehr
möglich.
Zur Behebung des Schadens ist es notwendig, nach Abschaltung des Netztrennschalters in dem Steuerungskasten die
Phasen L1 und L2 zu tauschen. In dieser Schaltung kann das Hakengeschirr gesenkt werden, bis der Endschalter frei
ist. Danach ist die Original-Klemmung wieder herzustellen und der Steuerungskasten wieder zu schließen.
Anschließend ist die Ursache für die falsche Wickelrichtung zu beseitigen.
Beachten Sie bitte, dass das Seil straff und gleichmäßig aufgewickelt wird (Handschuhe benutzen!) und
nicht beschädigt ist.
9
5
Bedienhinweise und Bedienverbote
5.1
Bedienhinweise
Beim Einsatz der LIFTKET-Seilwinden sind die EU-Richtlinien, harmonisierten Normen und landesspezifischen
Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
Weiterhin gelten folgende Sicherheitshinweise:
•
•
•
•
•
•
5.2
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
6
der Gefahrenbereich der Seilwinde ist abzusperren und mit dem Schild “Vorsicht Bauaufzug” zu
kennzeichnen
zur schwebenden Last und dem Anschläger ist ständig Sichtkontakt zu halten
in Arbeitspausen ist die Last abzusetzen und der Hauptschalter auszuschalten
jeglicher Aufenthalt unter schwebenden Lasten ist verboten
Durchführung von Reparaturen darf nur durch sachkundige Personen erfolgen
bei Situationen in denen Personen oder Transportgüter durch die Hub- oder Senkbewegung gefährdet sind, sind
durch die Betätigung des NOT-Halt-Tasters die Bewegung zu unterbrechen und die Gefährdung zu beseitigen.
Bedienverbote
Inbetriebnahme vor Funktionsprüfung und ohne Unterweisung
Transport von Personen
Bewegung größerer Lasten als Nennlast
Schrägziehen von Lasten
Losreißen von Lasten bzw. Gegenständen
Heben mit pendelnder Last
Aufenthalt von Personen unter der Last
Transport feuerflüssiger Massen
Betrieb mit defektem Seil
Betrieb bei entsprechend der Schaltersymbole gegenläufiger Lastbewegung
Betriebsmäßiges Anfahren der Notendschalter
Nutzung nach Überschreitung des Wartungstermines
Tippbetrieb
Wartung
Alle Wartungsarbeiten sind durch Sachkundige auszuführen. Sämtliche Arbeiten dürfen nur an der
unbelasteten und stromlosen LSF durchgeführt werden (Last absetzen, Netzstecker ziehen oder
Netzschalter ausschalten und sichern).
6.1
Prüf- und Wartungsarbeiten
Der Einsatz der LIFTKET-Seilwinde LSF ist nach UVV „Winden, Hub- und Zuggeräte“ BGV D8 §23 einzustufen. Durch
einen Sachkundigen sind die Geräte vor der ersten Inbetriebnahme und nach wesentlichen Änderungen prüfen zu
lassen. Die LIFTKET–Seilwinden sind typgeprüft. Die dynamischen und statischen Prüfungen gemäß EG-Maschinenrichtlinie wurden vom Hersteller durchgeführt.
Die Geräte und Tragkonstruktionen sind durch einen Sachkundigen jährlich einmal prüfen zu lassen.
Sachkundige sind Kundendienstmonteure des Herstellers oder besonders ausgebildetes Fachpersonal.
Die angegebenen Intervalle sind Richtwerte, die bei schweren Einsatzbedingungen (Mehrschichtbetrieb, starke
Staubbelastung) zu verkürzen sind.
Die durchgeführten Wartungs- und Reparaturarbeiten sind im Prüfbuch zu dokumentieren.
Prüfung
täglich
Gesamtzustand
●
Funktionsprüfung
• Bremse: Bremsweg mit Last
• Endschalter: Abschaltung oben, unten
• Seil: Knicke, Drahtbrüche (DIN 15020 Bl.2),
Rost, Wickelzustand
●
●
Wartung/Einstellen
• Bremse: Luftspalt kontrollieren
10
3 Monate
jährlich
●
●
Prüfung
täglich
3 Monate
Seil schmieren
jährlich
●
Allgemeine Kontrollen
• Schraubverbindungen
• Sicherungselemente
• Lasthaken
●
●
●
Elektrische Steuerung
• Anschlusskabel: Knicke, Isolierung,
• Steuerung: Beschädigung, Dichtung
• Steuertaster: Beschädigung, Funktionen, NotHalt und sämtliches elektrisches Zubehör
●
●
●
Tabelle 2: Übersicht Prüf- und Wartungsarbeiten
6.2
Seilwechsel
6.2.1
Seilwechsel am Hakengeschirr
Seil
Montagehinweise:
Klemmplatte
• Klemmplatte abschrauben
• Hakenbefestigung abschrauben
• Keil zurückschlagen und Seil
herausziehen
Keil
Hakenbefestigung
Die Montage des neuen Seiles erfolgt in
umgekehrter Reihenfolge.
• nach Montage Festsitz des Seiles prüfen
Bild 8: Explosivdarstellung Hakengeschirr
6.2.2
Seilwechsel an der Seiltrommel
Die Standardseillänge beträgt 81,5 m. Die Seiltrommel ist in der Standardausführung für 81,5 m Seil mit ø5 mm bei 5
Seilwickellagen ausgelegt.
Montagehinweise:
Achsabdeckung
Fenster im
Lagerschild
Seilklemme
Seiltrommel
Drahtseil
• Seil vollständig abspulen
• Achsabdeckung demontieren
• Seiltrommel in die Stellung bringen, dass sich
die Seilklemmung hinter dem Fenster im
Lagerschild befindet
• Anlage spannungsfrei schalten
• Die 2 Schrauben der Seilklemme lockern
• Seil herausziehen
• Neues Seil durch die vorgesehene Öffnung im
Trommelmantel unter die Seilklemme stecken
• Die 2 Schrauben der Seilklemme gleichmäßig
fest anziehen (Klemme darf nicht verkanten)
• Achsabdeckung montieren
• Neues Seil durch Betätigung des Schalters
„Heben“ entsprechend der im Bild 6
angegebenen Seilwickelrichtung straff
aufwickeln (Handschuhe benutzen!)
• Drehrichtung beachten!
Bild 9: Seilwechsel an der Seiltrommel
11
7
Aufbau und Wirkungsweise der Gleichstrombremse
7.1
Aufbau und Wirkungsweise der Bremse
Die Gleichstrombremse besteht aus dem Magnetkörper (1) mit der Magnetspule und den Befestigungsschrauben, der
Ankerplatte (2), den Bremsdruckfedern, der Bremsscheibe mit dem Bremsbelag und dem Lüfter (3). Die Lüfterkappe (4)
schützt die Bremse vor mechanischen Beschädigungen.
1
2
3
4
5
5
2
1
3
Magnetkörper
Ankerplatte
Lüfter
Lüfterkappe
Motorritzelwelle
4
Bild 10: Aufbau der Gleichstrombremse
SL
Aufkleber /
Typenschild
Abstandsbuchse
Druckfeder
Flansch
Rotor mit
Reibbelag
Nabe
Ankerscheibe
Magnetteil
Zylinderschrauben
DIN 912
Bild 11: Aufbau der Gleichstrombremse
Wirkungsweise der Gleichstrombremse
Die Bremse wird über eine Gleichrichterschaltung, die sich im Steuerungskasten befindet, angesteuert und arbeitet
nach dem Ruhestromprinzip, d. h. bei Abfall der Versorgungsspannung wird der Magnetkörper (1) stromlos und gibt die
Ankerplatte (2) frei. Die im Magnetkörper (1) eingesetzten Bremsdruckfedern drücken die Ankerplatte (2) gegen den
Bremsbelag und die Bremsscheibe, die über eine Passfeder formschlüssig mit der Motorritzelwelle (5) verbunden ist.
Dadurch wird die Last in jeder Stellung sicher gehalten.
12
7.2
Kontrolle der Bremse BFK 457-08
Bei der jährlichen Überprüfung oder bei einem zu langen Bremsweg ist der Luftspalt zwischen dem Magnetkörper (1)
und der Ankerplatte (2) zu prüfen. Bei zu großem Luftspalt ist die Bremse auszutauschen!
Montagehinweise:
1.
2.
3.
4.
5.
Lüfterkappe (4) demontieren (Anlage vorher spannungsfrei schalten).
Fühllehre zwischen Magnetkörper (1) und Ankerplatte (2) schieben.
Kontrolle Luftspalt sLU. Bei Erreichen des maximalen Luftspaltes von 0,5 mm ist die Bremse zu
verschrotten und durch eine neue zu ersetzen.
Lüfterkappe (4) aufschrauben.
Funktionsprüfung:
Die Nennlast muss sicher gehalten und aus der Bewegung heraus sicher gebremst werden. Das Abbremsen soll
nicht stoßartig erfolgen.
Die Bremse ist zu erneuern, wenn die Rotorstärke nur noch 5,5 mm beträgt.
7.3
Montage der Bremse
Montageanweisung:
1.
2.
3.
4.
5.
Nabe auf Welle drücken
Nabe gegen axiale Verschiebung mit dem Sicherungsring sichern
Federkraftbremse auf die Nabe schieben.
Federkraftbremse mit den Befestigungsschrauben 3 x M5 an den Getriebedeckel schrauben
Schrauben gleichmäßig anziehen (Anzugsmoment 5,5 Nm).
Federkraft- Nabe
bremse
Getriebedeckel
Nabe
Sicherungsring
Montage der Nabe auf die Welle
Montage der Federkraftbremse an
dem Getriebedeckel
Befestigung mit Drehmomentschlüssel
Bild 12: Montage der Bremse
Die Demontage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge!
Achtung!
7.4
Bei Ersatzbestellung ist die komplette Typ-Bezeichnung anzugeben!
Störungen an der Federkraftbremse
Fehlersuche und Störungsbeseitigung
Störung
Ursache
Federkraftbremse
Spule hat Unterbrechung, hat
lüftet nicht, Luftspalt Windungsschluss oder Masseschluss
ist nicht Null
Verdrahtung falsch oder defekt
Behebung
Federkraftbremse austauschen
Vergleich mit Schaltplan
Gleichrichter defekt oder falsch
Brücke am Gleichrichter mit Schaltplan vergleichen
Gleichspannung an Klemme 5-6 bei Betrieb messen
Bei Abweichung Gleichrichter Tauschen
Luftspalt zu groß
Federkraftbremse austauschen
Tabelle 3: Fehlersuche und Störungsbeseitigung
Bei wiederholtem Gleichrichterdefekt Federkraftbremse austauschen, auch wenn kein Windungsschluss oder
Masseschluss messbar ist. Der Fehler kann erst bei Erwärmung auftreten.
13
8
Schmierung
Getriebe:
Das Getriebe ist werkseitig mit Getriebeöl gefüllt. Das Öl ist bei einer Generalüberholung zu wechseln und vorschriftsmäßig zu entsorgen.
Zu verwenden ist Getriebeöl für den Einsatzbereich von - 20°C bis + 40°C und 220 mm²/s bei 40°C. Die be nötigte
Menge beträgt 0,25 l.
Als Austauschöl können z.B. folgende Öle verwendet werden:
Lieferfirma
Ölbezeichnung
Castrol
Alpha Zn 100
ESSO
EP 100
Mobil
Mobilgard 627
Shell
Melina Oel 30
Gadinia 40
ELF
Reduktelf SP 100
BP
XP 100
BP Energol GR
Tabelle 4: Austauschöle
Seil:
Das Seil ist in regelmäßigen Abständen (ca. 3 Monate) zu säubern und zu schmieren, bei starker Verschmutzung (z.B.
Mörtel, Zement) sind die Abstände zu verkürzen.
Lasthaken:
Das Drucklager ist jährlich zu säubern und neu zu fetten.
9
Maßnahmen bei Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer
Bei Erreichen der theoretischen Nutzungsdauer ist das Gerät oder dessen Komponenten einer Generalüberholung zu
unterziehen oder umweltverträglich zu entsorgen.
Dazu sind Schmierstoffe, wie Öle und Fette entsprechend der gültigen Abfallgesetze zu entsorgen. Metalle, Gummi und
Plastmaterialien sind nach Materialart getrennt der Wiederverwertung zuzuführen.
14
15
Das an diesem Hebezeug unterwiesene Bedienpersonal hat von der Betriebsanleitung, insbesondere den Sicherheitshinweisen, ausführlich Kenntnis genommen.
Name, Vorname
Datum
Unterschrift
Diese Betriebsanleitung enthält nur Hinweise, die bei bestimmungsgemäßem Betrieb der Seilwinde im industriellen
Bereich für qualifiziertes Personal erforderlich sind. Informationen zu weiteren denkbaren Einsatzvarianten können hier
nicht berücksichtigt werden.
Bei Veränderungen gegenüber dem Normalbetrieb (z.B. Geräusche, Schwingungen, erhöhte Stromaufnahme oder
wiederholtes Ansprechen von Sicherungen) ist die Anlage still zu setzen und der Lastbereich zu sichern, da
anzunehmen ist, dass Funktionsstörungen vorliegen, die Personen- oder Sachschäden bewirken können. Mit der
Behebung des Schadens (der Funktionsstörung) muss der Betreiber eine sachkundige Person beauftragen.
HOFFMANN Fördertechnik GmbH Wurzen
Dresdener Straße 64-68 ● 04808 Wurzen ● BR Deutschland
Telefon: (03425) 89 24 – 0 ● Telefax: (03425) 89 24 – 99 ● E-Mail: [email protected] ● Internet: www.liftket.de
08/2011 deutsch
16