Freunde und die niemals enden wollende

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Freunde und die niemals enden wollende
Beatsteaks // Fünf Freunde und die niemals enden wollende Spielfreude
Freunde und
die niemals
enden wollende
Spielfreude
Fünf Freunde und die niemals enden wollende Spielfreude // Beatsteaks
Beatsteaks, v. l. n. r.:
Bernd Kurtzke (git.),
Arnim Teutoburg-Weiß
(voc., git.), Thorsten
Scholz (bass), Peter
Baumann (keyb., git.)
und Thomas Götz (dr.)
20 Jahre Beatsteaks.
Text Georg Rackow
Die Beatsteaks feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bandbestehen. Zum Geburtstag
gibt es alle „23 Singles“ gebündelt auf einer CD. Zeit, Revue passieren zu lassen.
Foto: Birte Filmer
D
ie große Konstante im Schaffen der Beatsteaks waren und sind ihre energiegeladenen und mitreißenden Live-Shows.
Schon bevor das erste Album „48/49“ im Jahr
1997 erschien, war die Band bereits weit mehr
als ein Geheimtipp in der Punk- und Hardcore-Szene Berlins, inklusive eines gewonnen
Band-Battles im SO36, das dazu führte, dass
sie den Hauptstadt-Gig der damals frisch
wiedervereinten Sex Pistols eröffnen durften.
Doch das sollte nur eines von vielen Highlights
sein. Bis zu ihrem großen Durchbruch knapp
218 Schall.
acht Jahre später, spielten die Beatsteaks nicht
nur auf der amerikanischen und europäischen
Vans Warped Tour, sondern es vertrauten auch
Bands wie Bad Religion, Die Ärzte, Donots, Die
Toten Hosen, Pennywise, Faith No More, Dog
Eat Dog, Lagwagon, Mighty Mighty Bosstones
und Sick Of It All auf das Anheizer-Potenzial
der fünf Berliner. Egal ob kuscheliges Wohnzimmer-Konzert oder riesige Arena – die Beatsteaks verdanken ihren dauerhaften und größer werdenden Erfolg zu einem Großteil ihren
unvergleichlich intensiven Shows.
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Beatsteaks // Fünf Freunde und die niemals enden wollende Spielfreude
Dabei waren einzelne Alben der Band durchaus nicht unumstritten und sowohl Fans als
auch Kritiker wurden immer wieder über-
Die Beatsteaks
1997 (links unten),
1999 (oben) und 2005
Die Basis war Punk, die Brachialität kam
aus dem Hardcore und das gewisse Extra
kam aus der Melodiösität.
rascht von der Experimentierfreude der Band.
Zwar äußerte Sänger Arnim Teutoburg-Weiß
in verschiedenen Interviews, dass das Plattenaufnehmen für sie lange Jahre nur so nebenher lief, und vor allem dazu da war, neues Material für die Touren zu haben. Doch ebenso
lässt sich in einigen Aussagen der Band auch
eine schelmische Freude darüber erkennen,
wenn die Hörer sich fragen: „Was ist das denn
jetzt schon wieder?“ Die höchste Priorität war
es immer, dass sich kein Album wiederholt.
Das ist neben den ausgedehnten Touren auch
ein Grund dafür, warum die Entstehung der
Platten oft etwas länger dauerte. Es galt, die
Langeweile des immer Gleichen unbedingt zu
vermeiden. Dazu waren die Einflüsse der einzelnen Bandmitglieder auch einfach zu groß.
Ein Beispiel dafür wäre etwa das Interesse
von Bassist Torsten Scholz am HipHop, das
sich in einer verlangsamten und wesentlich
groovigeren Rhythmussektion auf den letzten
Platten widerspiegelte und bei den Freunden
des geradlinigen schnellen Rocksongs, den die
Beatsteaks natürlich auch können, oft nicht so
gut ankam.
Durch diesen szeneinternen Achtungserfolg
öffneten sich einige Türen für die Band. Auf
einem Konzert in Amsterdam sahen nämlich die Vertreter von Epitaph Europe die
Show und so kam es, dass die Beatsteaks die
erste deutsche Band auf dem später größten
Punk-Label der Welt wurden. Aber auch damals war es für eine so junge Band schon eine
große Ehre, dort untergekommen zu sein, und
brachte neben dem Respekt der Szene vor allem die Möglichkeit, europaweit zu spielen.
Der erste Eindruck ist ja bekanntlich der, der
zählt, und die Beatsteaks hinterließen mit ihrer Energie und ihrem Hunger überall einen
enorm positiven Eindruck. Womit die Band
zu diesem Zeitpunkt noch nicht rechnete, war,
wie sehr die beiden Nachfolge-Alben „Launched“ (1999) und „Living Targets“ (2002) im
Kielwasser der Erwartungen mit der Gunst
des Publikums zu kämpfen hatten.
Der erste Eindruck
In der Rückschau kristallisieren sich drei
bedeutsame Meilensteine heraus in der
Band-Historie. Da wäre zum einen das erste
Album „48/49“ aus dem Jahr 1997, das ein
Katalysator für die vielen Touren der Band
war und bis heute die Sicht der Fans und Medien auf die Band beeinflusst. Dann ist das
vierte Album und Majorlabel-Debüt „Smack
Smash“ von 2004 zu nennen, das die Band an
Foto: XNO Records
einen Scheideweg, der über hopp oder topp
entschied, auf den richtigen Pfad Richtung
Glaubwürdigkeit im Mainstream gebracht
hat. Und schließlich wäre da der schwere Unfall von Trommler Thomas Götz im Jahr 2012,
der zu einem radikalen Umdenken der Band
geführt hat und einer neuen Identität, die den
Weg in die Zukunft weist.
Alles begann mit der Live-Energie der Anfangsjahre, die bereits damals jedes Gebäude
abriss. Da passte das Debütalbum „48/49“ mit
220 Schall.
seiner Härte und Schnelligkeit perfekt. Die
Basis war Punk, die Brachialität kam aus dem
Hardcore und das gewisse Extra kam aus der
Melodiösität. Mit erfrischender Kompromisslosigkeit wurde hier alles an die Wand geshoutet, und doch deutete sich bereits an, wozu
Sänger Arnim später gesanglich in der Lage
sein würde. Die Kritik lobte die Platte für seine Unabhängigkeit vom damals gängigen Stil
der New Yorker Hardcore-Bands und sprach
von einem „Arschtritt für die abgehalfterte
Crossover Szene“ (Ox Fanzine).
Kam dem Zweitling erst der Hardcore abhanden, sah sich der dritte Longplayer bereits mit
dem Vorwurf konfrontiert, fast nur noch aus
Alternative Rock zu bestehen. Die erste Entwicklung wurde noch mit dem künstlerischen
Anspruch gerechtfertigt sowie dem frechen
Augenzwinkern nach kalifornischem Skate
Punk-Vorbild, doch spätestens die Entwicklung zum Rock-Act bei „Living Targets“ ließ
die Kritik und Fans der ersten Stunde laut
werden – dabei wurden so unpunkige Worte
verwendet wie „Stadion Rock“, „Massentauglichkeit“, „Publikumsschichten“ und „Erwachsenen-Punk“. Dass aufgrund der immer
größeren Melodiösität der Band mit „Summer“ und „Let me In“ auch die ersten zwei
Radiosongs auf dem Album mit dabei waren,
war aus Sicht der Anti-Kommerzler unter den
Fans auch nicht hilfreich. Aber warum sollte sich die Band beschweren, wenn man 100
Fans verliert, dafür aber 1000 neue dazu gewinnt?
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Foto: Ute Langkafel, Epitaph
Diese Live-Identität wurde auch von der Band
selbst in Interviews immer wieder betont.
Das Zusammenspiel auf der Bühne ist ihr
Lebenselixier. Der Spaß dabei, zusammen zu
harmonieren, und sich mit der Spielfreude
der anderen selbst weiter anzustacheln, steht
für alle fünf aktuellen – und seit mittlerweile
15 Jahren in dieser Formation zusammen rockenden – Mitglieder im Vordergrund. Doch
ohne Platten und regelmäßig neue Songs
hält auch die beste Live-Band keine 20 Jahre
durch: Bis heute sind acht Studioalben, einige
EPs sowie Live-Alben/DVDs erschienen. Und
nun eben auch das Best Of Album mit allen
jemals veröffentlichen Beatsteaks-Singles.
Von denen konnte übrigens keine einzige die
Chartspitze knacken, aber dafür liefen sie auf
vielen Radiostationen hoch und runter. Wenn
man diese chronologisch geordneten Songs
der Reihe nach anhört, wird einem bewusst,
wie viele Ohrwürmer das popkulturelle, kollektive Bewusstsein dieser außerordentlichen
Band zu verdanken hat.
Fünf Freunde und die niemals enden wollende Spielfreude // Beatsteaks
Beatsteaks // Fünf Freunde und die niemals enden wollende Spielfreude
Der Durchbruch
1997, XNO Records (Alive)
Produzent: Sebastian Fell
Das wegweisende Hardcore/Punk-Debüt
öffnet den Beatsteaks viele Türen.
Launched
1999, Epitaph
Produzent: Uwe Sabirowsky
Der Hardcore wird auf „Launched“ durch
größere Melodiösität ersetzt. Der entstehende Melodic-Punk mit kalifornischem
Anstrich passt perfekt zur Vans Warped
Tour, die die Beatsteaks in Europa und in
Übersee spielen. Es ist das erste Album mit
Thomas Götz am Schlagzeug und das letzte
mit Alexander Rosswaag am Bass, der dann
von Torsten Scholz ersetzt wird.
Living Targets
2002, Epitaph
Produzenten: Der erste Teil des Albums
wird in Köln aufgenommen, mit Uwe
Sabirowsky. Der zweite dann in Berlin mit
Billy Gould, bekannt als Bassist von Faith
No More. Das Album wird auch in den
USA veröffentlicht. Es enthält noch weniger
Punk und Hardcore, dafür mehr Alternative
Rock. Aus diesem Album werden auch die
ersten beiden Singles der Band „Let Me In“
und „Summer“ veröffentlicht, die im Radio
und Musikfernsehen laufen.
Smack Smash
2004, Epitaph / Warner
Produzent: Moses Schneider
Auf „Smack Smash“ finden die Beatsteaks endgültig ihren Sound und
Moses Schneider hilft ihnen dabei. Dieses
Album ist das erste, das von der Band
live zusammen im Studio eingespielt
wird. Der Alternative Rock enthält hier
wieder viel mehr Punk-Elemente. Die
Beatsteaks feiern damit ihren großen
Durchbruch. Sie erreichen erstmals die
Charts, gewinnen Awards und spielen
riesige Tourneen.
B-Seite
Live-DVD
2005, Warner
222 Schall.
Limbo Messiah
2007, Warner
Produzent: Moses Schneider
„Limbo Messiah“ beweist großen Mut, indem es
nicht zur Kopie des Erfolgsalbums gerät, sondern
Einflüsse vieler verschiedener Genres zulässt und
dem Begriff Alternative Rock alle Ehre erweist.
Das erste Top10-Album der Band zementiert
den Status des Beatsteaks als Deutschlands
aufregendster Rock-Act in diesen Jahren und die
Arenen, die sie bespielen, werden immer größer.
Kanonen auf Spatzen
Live-CD & DVD
2008, Epitaph / Warner
Produzenten: Moses Schneider, Tom Körbler
Boombox
2011, Warner
Produzent: Moses Schneider
Das siebente Studioalbum der Band ist gleichzeitig ihr erstes Nr. 1-Album. Es wird von der
Band selbst in ihrem Proberaum aufgenommen und geht mit noch mehr Genre-Experimenten sowie mehr Gesang von allen Bandmitgliedern konsequent den eingeschlagenen
Weg Richtung Vielschichtigkeit weiter.
Muffensausen Doppel-Live-DVD
2013, Warner
Beatsteaks
2014, Warner
Produzent: Moses Schneider
Das selbstbetitelte aktuelle Album „Beatsteaks“
steht ganz im Schatten des Unfalls von Drummer Thomas Götz zwei Jahre zuvor, der beinahe nicht mehr hätte trommeln können. Es ist
in nur zwanzig Tagen entstanden und soll eine
Momentaufnahme nach Thomas‘ Rückkehr
sein. Die Musik aus dem Gefühl heraus entstehen zu lassen, statt aus dem Kopf heraus,
ist das neue Mantra der Band und wird wohl
auch in Zukunft die Studioarbeit lenken
23 Singles
2015, Warner
Produzenten: diverse
Anlässlich des 20-jährigen Bandjubiläums
erscheinen alle bis dahin veröffentlichten 21
Singles sowie zwei neue Singles gebündelt
auf einer Kompilierung.
Beatsteaks 2007
Vor dem vierten Album standen die Beatsteaks
nun am Scheideweg. Einerseits wuchs die Fanschar durch das Radio-Airplay und die vielen
Tourneen stetig an, andererseits hatte die Band
aus Sicht der Langzeitfans die Spur verloren. Und nun stieg auch noch das Majorlabel
Warner mit ins Boot. Die Befürchtungen der
einen Hälfte der Fans wuchsen ins Unermessliche. Würden die Beatsteaks jetzt eine Konsens-Band für die breite Masse werden und
würden sie sich gänzlich von ihren Wurzeln
verabschieden? Zur Erleichterung aller war genau das Gegenteil der Fall. Auf ihrem vierten
Album „Smack Smash“ kombinierten sie das
beste aus beiden Welten, die Energie, Schnelligkeit und Härte des Punk und die auf den
letzten Scheiben entwickelte Pop-Melodiösität.
Damit stellten sie alle Fans gleichermaßen zufrieden. Es war sogar zu lesen, dass ihnen mit
diesem Album die vorherigen verziehen seien.
So schnellten die Beatsteaks 2004 zum ersten
Mal in die Charts und fanden sich plötzlich in
allen Fachzeitschriften, im Musikfernsehen
und erneut auch im Radio wieder. Die Hallen wurden größer und es wartete eine Platin-Auszeichnung am Ende dieser Reise. War
die Entwicklung bisher kontinuierlich verlaufen, nahm sie mit diesem Album exponentiell Fahrt auf. Wie die Band selbst des Öfteren
sagte, war das eine Zeit, in der sie die Entwicklung oft mit einem Kopfschütteln betrachteten
– immerhin machten sie knallharten Melodic
Punk und keinen Mainstream-Pop.
Einer der Hauptverantwortlichen für diesen
Erfolg war der Produzent Moses Schneider,
der sich dieser Platte angenommen hatte
und auch allen noch kommenden Alben der
Beatsteaks seinen unverkennbaren Stempel
aufdrücken sollte. Denn Schneiders Produktionsweise passte perfekt zum Wesen der Band.
Entgegen den Gepflogenheiten der Branche,
die Instrumente einzeln aufzunehmen, ließ
er die Band nämlich zusammen aufnehmen,
die Songs quasi live im Studio einspielen und
bannte damit die vielbeschworene Spielfreude
der Jungs auf Band. Der Sound wurde dadurch wieder roher und direkter und die Musik als Ganzes erhielt dadurch den notwendigen Energieschub.
„Smack Smash“ war ein Album, das sie, wie
Sänger Arnim in einem Interview sagte, aus
der Hüfte geschossen hatten, und es hatte der
Band alle Tore geöffnet. Doch die Band hatte
auch aus ihrer eigenen Geschichte gelernt. Die
Erwartungen an den Nachfolger würden ins
Unermessliche steigen. Ihnen war klar, dass
sie nun nicht mehr an ihrem Erstling, sondern an diesem Megaseller gemessen werden
würden. Nach einer Zeit der Orientierungslosigkeit und leichter Verunsicherung traf die
Band aber die Entscheidung, einfach zu machen, worauf sie Lust haben, und dazu zählte
definitiv, es auf keinen Fall noch einmal so zu
machen wie auf „Smack Smash“. Alle Skizzen,
die schon in den Anfängen so klangen wie
Songs vom Vorgänger, wurden verworfen.
Den Experimenten wurde noch mehr Raum
gegeben und die Stimmung war geprägt von
einer großen Offenheit für andere Genres.
Und damit machten sie alles richtig. Album
Nummer 5 „Limbo Messiah“ knackte im Jahr
2007 erstmals die Top10. Danach waren die
Beatsteaks neben den üblichen Festival- und
Album-Tourneen erstmals ausgedehnt unter eigener Flagge in ganz Europa unterwegs
und füllten als Höhepunkt auch die heimische
Wuhlheide mit ca. 17.000 Zuschauern.
Neue Herangehensweise
Nach den riesigen Touren, zwei harten,
schnellen Alben mit perfekt funktionierenden
Singles, waren alle glücklich, Fans, Label, zum
größten Teil auch die Kritiker und natürlich
die Band selbst. Doch nach so vielen Erlebnissen in so kurzer Zeit brauchten die fünf Musiker mal Abstand und verordneten sich selbst
eine Kreativ-Pause. Als sie danach wieder im
Studio zusammen fanden, wurde schnell klar,
dass die Lust auf neue Einflüsse und Weiterentwicklung bei allen mittlerweile zur vollen
Blüte gelangt war. Das führte zum Beispiel
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Foto: 103prozent
Diskografie
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Fünf Freunde und die niemals enden wollende Spielfreude // Beatsteaks
»Flake ist einer der sehr, sehr
wenigen deutschen Weltstars. Nun
hat er seine Lehr- und Wanderjahre aufgeschrieben. Zum Glück.«
>
Nr. 2 HERBST 2015
D: 5,90 € | A: 6,10 €
CH: 9,50 sfr
Nr. 1 SOMMER 2015
D: 5,90 € | A: 6,10 €
CH: 9,50 sfr
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6 05 9 0 0
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Vorschau auf das Programm
Frühjahr und Sommer 2015
>
Beatsteaks // Fünf Freunde und die niemals enden wollende Spielfreude
Peter Richter, Süddeutsche Zeitung
»Aber was mich vor allem beeindruckt hat, ist die freizügige
Selbstironie, mit der dieses herrliche Buch geschrieben ist.«
NEU!
196 Seiten
Leander Haußmann, DER SPIEGEL
»Wie ein schüchterner Junge aus
dem Prenzlauer Berg in einer der
bekanntesten deutschen Bands
landete – die ungewöhnliche Autobiografie von Flake Lorenz.«
Jochen Schmidt,
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Ein kluges Buch, von einem Menschen, den man eigentlich gern
zum Freund hätte.«
Foto: Hadley Hudson
dazu, dass die Band die neuen Songs selbst in
ihrem Proberaum aufnahm und dass auch die
anderen Bandmitglieder neben Sänger Arnim
vermehrt für ganze Strophen oder Refrains
ans Mikrofon traten. Die Beatsteaks wollten
zeigen, dass sie immer noch Lust darauf hatten, sich neu zu erfinden. Und als dann 2011
das siebente Studioalbum „Boombox“ erschien, goutierten die Fans diese Entwicklung
mit der ersten Chartspitze in der 16-jährigen
Historie der Band.
Ein großer Einschnitt im normalen Tagesablauf war dann der Sturz von Drummer Thomas Götz von einer Wendeltreppe in 2012, bei
dem er sich einen Schädelbruch zuzog, der ihn
auf die Intensivstation brachte. Es war nicht
klar, ob er jemals wieder würde Schlagzeug
spielen können. Die Reha nahm einige Zeit
in Anspruch, doch die vier Freunde machten
nicht einfach weiter, sondern warteten, bis sie
Gewissheit hatten. Als klar war, dass sie als
Quintett würden weitermachen können, gingen sie ins Studio und knüppelten innerhalb
von zwanzig Tagen ihr achtes Studioalbum
ein. Der Ansatz war, eine neu gewonnene
Erkenntnis in die Tat umzusetzen, und zwar,
dass Zeit wertvoll ist: nicht alles totdiskutieren, Ecken und Kanten zulassen und einfach
aus dem Bauch heraus agieren. Indem auch
224 Schall.
SOPHIES WELT
FLAKE: DER TASTENFICKER
An was ich mich so erinnern kann
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Indem auch das 2014 veröffentlichte
selbstbetitelte Album „Beatsteaks“
auf Platz 1 in den Charts landete,
wurde diese Vorgehensweise ebenfalls
von den Fans abgenickt.
FLAKE - Anzeige SCHALL Magazin - 1011.indd 1
das 2014 veröffentlichte selbstbetitelte Album
„Beatsteaks“ auf Platz 1 in den Charts landete, wurde diese Vorgehensweise ebenfalls von
den Fans abgenickt.
Diese Gelöstheit ist die Basis, von der aus die
Beatsteaks nun gemeinsam in die Zukunft
schreiten. Sie hören nicht auf, zu betonen, wie
sehr sie es immer noch lieben, zusammen Musik zu machen und wie einig sie sich darüber
sind, keine Einflüsse auszuschließen. Nach allem, was sie zusammen erreicht und durchgemacht haben, gibt es keine denkbaren Gründe,
warum der eingeschworene Fünfer seinen Weg
nicht weitergehen sollte. Wenn die Stones,
Springsteen und Motörhead im gehobenen
Alter noch live überzeugen können, können
das doch auch die Beatsteaks. Aber bis dahin
dürfen ruhig noch einmal 20 Jahre vergehen.
Beatsteaks 2011
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David Bowie und warum
Sophie Hunger fast mit der
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