Capio Jahresbericht 2013 - Capio Elbe-Jeetzel
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Capio Jahresbericht 2013 - Capio Elbe-Jeetzel
Capio Jahresbericht 2013 Inhalt 1 29 75 89 107 108 Fokus und Makrotrends 1 Mission und Vision 2 Mitteilung des Präsidenten und CEO 4 Das Capio Modell 6 Die Grundlage 7 Die Methode 8 Die Praxis 10 Qualitätsengagement bei Capio 14 Fallbeispiel: Capio Geriatrie Dalen 16 Medizinische Führung 18 Qualitätsregister 20 Gesundheitsversorgung in Europa Geschäftsbereiche 30 Gute Gesundheitsversorgung auf der richtigen Stufe 32 Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus 40 Capio Schweden/Capio Fachkliniken 46 Capio Schweden/Capio Psychiatrie 51 Capio Schweden/Capio Nahversorgung 56 Capio Norwegen 60 Capio Frankreich 66 Capio Deutschland 70 Capio Großbritannien Produktivität und Finanzen 76 Mitteilung des Finanzvorstands 77 Capio Finanzmodell 78 Finanzüberblick 80 Wichtige Ereignisse 83 Gewinn- und Verlustrechnung 84 Bilanz 85 Cashflow 86 Weitere Informationen 87 Definitionen Unternehmensführung 90 Unternehmensführung 92 Capios Rolle in der Gesellschaft 93 Verhaltenskodex 95 Europäischer Betriebsrat 96 Mitarbeiter 100 Umwelt 102 Konzernleitung 104 Aufsichtsrat 106 Eigentümer Geschichte Kontakt Die in diesem Jahresbericht aufgeführten Berufsbezeichnungen werden geschlechtsneutral verwendet. Titelbild: Gunilla Fabricius, praktische Ärztin mit medizinischer Verantwortung im Capio Primärversorgungszentrum Hovås/ Billdal im Außenbezirk von Göteborg, Schweden im Gespräch mit einer kleinen Patientin. Das ist Capio Die Capio Gruppe ist eines der führenden Gesundheitsunternehmen Europas. Über unsere Krankenhäuser, Fachkliniken und Primärversorgungseinrichtungen bieten wir ein breites Spektrum an medizinischen, chirurgischen und psychiatrischen Versorgungsleistungen von höchster Qualität. 11875 5 4,3 Mitarbeiter1 Länder Millionen Patientenbesuche2 Schweden Ein Akutkrankenhaus, drei örtliche Krankenhäuser, 24 Zentren für fachärztliche Versorgung, 21 Zentren für psychiatrische Versorgung und 78 Primärversorgungszentren. Norwegen Sechs medizinische Zentren und drei Fachkliniken z. B. im Bereich Essstörungen. Frankreich Sieben Akutkrankenhäuser, 12 örtliche Krankenhäuser und drei Fachkliniken vorrangig für Bereiche wie Dialyse, Rehabilitation und Psychiatrie. Deutschland Vier örtliche Akutkrankenhäuser, fünf Fachkliniken, zwei Krankenhäuser mit Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen und sechs medizinische Versorgungszentren. Großbritannien Ein Krankenhaus in London mit dem Schwerpunkt psychische Gesundheit. 1 Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Jahr, umgerechnet auf Vollzeitstellen. 2 Anzahl der stationären und ambulanten Patientenbesuche. Mission und Vision Mission Heilen. Lindern. Trösten. Wir haben eine Mission: jedem Patienten, der die medizinische Fürsorge von Capio benötigt, Heilung, Linderung und Trost zu gewähren. Dies ist auch in dem Eid ausgedrückt, der vor rund 2.400 Jahren von Hippokrates, dem Vater der Medizin, aufgestellt wurde. Moderne medizinische Entwicklungen führen dazu, dass inzwischen immer mehr Krankheiten geheilt oder zumindest gelindert werden können. Wir bei Capio setzen alles daran, diese Entwicklung so intensiv wie möglich zu nutzen. Mit dem Wissen und der Erfahrung unserer Mitarbeiter stellen wir sicher, dass neue Fortschritte so schnell wie möglich den Patienten zugute kommen. Neue, verbesserte Methoden und Verfahren sind nur dann praktikabel, wenn sie in die alltägliche medizinische Versorgung mit eingebunden werden. Manchmal ist eine Heilung unmöglich und eine Linderung nur vorübergehend herzustellen. In solchen Fällen ist der Trost ein wesentlicher Bestandteil der angebotenen Fürsorge. Wir müssen den Menschen hinter der Krankheit sehen, seine Ängste und Sorgen, und unser Bestes tun, um ihn zu unterstützen. Angesichts der heutzutage eingesetzten modernen Technologie, vor allem der zahlreichen hochentwickelten Behandlungsmethoden, die Teil der modernen Gesundheitsversorgung sind, darf dieser persönliche Aspekt der medizinischen Versorgung nicht in Vergessenheit geraten. Vision Die bestmögliche Lebensqualität für jeden Patienten Ziel der Gesundheitsversorgung ist, jedem Patienten die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Viele erleben eine vollständige Genesung, andere haben die Chance auf ein normaleres Leben. Auch die Selbstachtung und Würde eines Patienten können respektiert und gestärkt werden, selbst wenn sich dessen Leben dem Ende zuneigt. Unsere wichtigsten Beweggründe sind Qualität, Mitgefühl und Fürsorge. Anette Carlsson, Krankenschwester an der orthopädischen Fachklinik Capio Movement in Halmstad, Schweden spricht mit einem Patienten nach einer Knieoperation. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 1 Mitteilung des Präsidenten und CEO Mitteilung des Präsidenten und CEO Die Bedürfnisse der Patienten bestimmen den Arbeitstag bei Capio Unser Ziel: Moderne Medizin, die eine schnelle Genesung sicherstellt, Gesundheitsversorgung ohne Wartezeiten und Unterstützung in allen Phasen der Patientenversorgung. Ich möchte Ihnen vier Patienten vorstellen: Jacqueline sitzt auf der Kante ihres Krankenhausbettes, sie trägt ihren Mantel. Es ist halb drei am Nachmittag und sie ist gerade im Begriff, nach Hause zu fahren. Ihre Geschichte beginnt an demselben Morgen um neun Uhr, als sie in den Operationssaal gefahren wurde. Eine Stunde später wurde sie wieder herausgebracht, mit einem neuen Knie aus Metall. Einige Jahre zuvor erhielt sie ihren ersten Knieersatz. Zu dem Zeitpunkt verbrachte sie eine ganze Woche im Krankenhaus und durchlief dann noch die Rehabilitationsphase. Sie erlebte so, wie langwierig dieses Prozedere war, mit langen Wartezeiten. Daher hat sie nun mit ihrem Arzt abgesprochen, dass sie die Klinik noch am Tag der Operation wieder verlässt und die erforderliche Physiotherapie und das Training mit Tagesbesuchen und zu Hause absolviert. „Ich habe nur auf den Doktor gewartet“, scherzt sie, als der Arzt kommt, um sie zu verabschieden. Jacqueline verlässt die Klinik auf ihren Krücken. An der Tür hebt sie die Krücken hoch und läuft einige Schritte ohne sie. Eva ist eine Frau in den besten Jahren – mit einer Arbeit, Familie, Freunden und Hobbys. Seit einigen Jahren leidet sie unter Inkontinenz. Im Primärversorgungszentrum erfährt sie, dass sie dieses Problem mit vielen Frauen teilt, und dass ein einfacher Eingriff sie davon befreien kann. Ihr Arzt stellt ihr eine Überweisung an das Krankenhaus aus. Nach einigen Wochen erhält sie ein Schreiben, in dem es heißt, dass sie wahrscheinlich rund drei Monate auf eine weitere Untersuchung warten muss. Dann kann es noch einmal bis zu drei Monate dauern, bis die Operation durchgeführt werden kann. Am Tag der Operation nimmt der ambulante Eingriff eine halbe Stunde in Anspruch, und Eva kann schon nach wenigen Stunden nach Hause gehen. Sie denkt an all die Telefongespräche, Schreiben, Ansprechpartner, die Wiederholung der gleichen Untersuchung und die Wartezeit vor der Operation. Bei einer früheren Operation wegen eines Leistenbruchs dauerte der gesamte Prozess zwei Wochen, vom Besuch beim Facharzt bis zum Eingriff, der von demselben Arzt durchgeführt wurde. „Warum gibt es einen so großen Unterschied zwischen zwei relativ einfachen Beschwerden?“ Auf diese Frage hat sie bislang keine Antwort bekommen. Gustavs Magenkrebs wurde bei einem Besuch bei seinem Hausarzt entdeckt. Dies war der Beginn einer Reise, die nun augenscheinlich zu einem positiven Ergebnis führt. 2 Gustav hatte das Glück, auf einen Krebsspezialisten zu treffen, der sich die Zeit nahm, ihm alles zu erklären und ihm zu helfen, einige lebensbejahende Entscheidungen zu treffen. Auch nahm der Arzt sich die Zeit, andere Spezialisten zu konsultieren. Gustav hat zusätzlich noch weitere gesundheitliche Probleme und chronische Leiden. Der Arzt hat sich auch dieser Leiden angenommen, ohne dass Gustav von einem Gesundheitszentrum zum nächsten Facharzt laufen musste. Er fühlt sich gut aufgehoben bei einem Arzt, der alle Fäden in der Hand hält. Während seiner gut betreuten Krebsbehandlung traf er auf George. Die Situation von George ist der von Gustav sehr ähnlich, beide haben neben Krebs ganz ähnliche Leiden. Allerdings hat George einen anderen Weg innerhalb des Gesundheitssystems durchschritten und muss die Koordination größtenteils selbst übernehmen. Eine einsame Reise zwischen unterschiedlichen Stellen, in denen alle in die Krankenakte sehen, aber niemand den Überblick hat. „Alle sind beteiligt, aber niemand übernimmt tatsächlich die Verantwortung“, sagt George. Jacqueline, Eva, Gustav und George sind nicht die wirklichen Namen dieser Personen und ihre Erfahrungsberichte sind leicht getarnt. Ihre Geschichten aber sind real. Das in einem ambulante Eingriff eingesetzte neue Knie von Jacqueline ist ein Beleg für die fantastische Geschwindigkeit des medizinischen Fortschritts. Anderweitig gesunde Menschen können einen Knieersatz schon mit nur einem oder wenigen Tagen Krankenhausaufenthalt bekommen. Ansonsten beansprucht die Mehrheit dieser Eingriffe in Skandinavien 4–5 Tage im Krankenhaus und im übrigen Europa 8–12 Tage. Die Einführung neuer, wissenschaftlich belegter Methoden geht nur schleppend vonstatten. Oft dauert es 10–20 Jahre, bis sich eine neue und bessere Methode in der allgemeinen Praxis etabliert hat. Das ist schlecht für die Patienten, die damit nicht die bestmögliche Versorgung erhalten und unnötig langwierigen, altmodischen Behandlungsmethoden ausgesetzt werden. Auch für die Gesellschaft ist diese Entwicklung negativ, da sie nicht mehr für ihr Geld bekommen kann, denn moderne und weniger invasive Verfahren sind meist mit geringeren Kosten verbunden. Das Konzept der schnellen Genesung basiert auf neuen und weniger invasiven Behandlungsmethoden, einem gut informierten Patienten, der gemeinsam mit dem medizinischen Personal für eine schnelle Genesung sorgt, einem freundlichen Umgang, der Ängste abbaut und das Vertrauen stärkt, sowie einer angemessenen Ausstattung und einer angenehmen Umgebung. Evas eher unkomplizierte Beschwerden und deren Behandlung machen deutlich, wie wir die Dinge manchmal unnötig verkomplizieren, was zu einem längeren Leiden der Patienten und höheren Kosten führt. Die frühere Leistenbruchoperation von Eva zeigt auch, wie unkompliziert einfache, eindeutige Beschwerden behandelt werden können. Dabei muss nicht auf die aufwändigen und teuren Ressourcen der Universitäts- oder Akutkrankenhäuser zurückgegriffen werden, wenn Fachkliniken hier eine bessere, schnellere und günstigere Versorgung leisten können. Gustav und George sind schwer krank. Der Ausgang ihrer Krankengeschichte kann nicht mit Sicherheit vorhergesagt werden, CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Mitteilung des Präsidenten und CEO wenngleich die Statistiken zu den Behandlungsergebnissen immer positiver werden. Hier ist unterschiedliches medizinisches Fachwissen gefragt, das nicht immer am gleichen Ort zu finden sein wird. In vielen Ländern beweist das Gesundheitswesen geringe Bereitschaft, die Gesamtverantwortung zu übernehmen, wenn gerade das so wichtig ist. Die Lösung ist nicht immer in organisatorischen Umstrukturierungen zu finden. Häufig geht es darum, die Verantwortungsgrenzen eindeutig zu definieren und festzulegen, wie die Übergabe von einer Stelle auf eine andere im Einzelnen aussehen soll. In der Hauptsache ist es jedoch eine Frage der Einstellung und der persönlichen Verantwortung. Hier bei Capio bemühen wir uns, dafür zu sorgen, dass jedem Patienten mit einer schweren Krankheit ein zuständiger Arzt zur Seite steht, der die Fortschritte überwacht. 2013 war ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr für Capio. In Frankreich hat sich das Konzept der schnellen Genesung nicht nur auf die Standorte von Capio ausgewirkt, auch die französischen Gesundheitsbehörden bauen inzwischen Verwaltungshürden auf dem Weg zur schnellen Genesung ab. Wir arbeiten weiter daran, die Verweildauer für stationäre Patienten zu verkürzen und den Anteil der ambulanten Eingriffe zu steigern. In Lyon wurde mit der Versicherungsgesellschaft Mutualité, die auch eigene Krankenhäuser betreibt, und den regionalen Gesundheitsbehörden ein bislang einzigartiges Abkommen über den Bau eines neuen gemeinsamen Krankenhauses unterzeichnet. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie wir uns selbst als Partner des öffentlichen Gesundheitswesens betrachten, nicht als Konkurrent. Außerdem macht es deutlich, wie wichtig es ist, feste Spielregeln für die Bereitstellung von Fürsorgeleistungen aufzustellen, um die erforderlichen langfristigen Investitionen zu tätigen. Für Schweden stand das Jahr 2013 ganz im Zeichen der Integration der Gesundheitseinrichtungen, die mit der Akquisition von Carema Ende 2012 aufgenommen wurden. Die Integration der neuen Einrichtungen verlief nach Plan, damit hat Capio die Anzahl der Primärversorgungseinrichtungen (auf 78) sowie die Anzahl der psychiatrischen und Fachkliniken mehr als verdoppelt. 2014 werden wir uns verstärkt auf die Fortsetzung der Qualitätsverbesserungen konzentrieren, um damit auch die Ergebnisse dieser Einrichtungen zu steigern. Im Laufe des Jahres werden wir die in unterschiedlichen Versorgungseinheiten erzielten Qualitätsergebnisse veröffentlichen, um einen umfassenden Einblick zu gewähren und uns selbst zu weiteren Verbesserungen zu motivieren. 2013 war außerdem das erste Jahr unter dem neuen Vertrag für das Capio St. Görans Krankenhaus. Capio betreibt das Krankenhaus seit 2000, und der neue Vertrag gilt bis 2022. 2013 erzielte das Krankenhaus einmal mehr die höchste Qualitätsbewertung unter den Akutkrankenhäusern in Stockholm. Das Krankenhaus hat keine Wartelisten für Termine mit Ärzten oder für Behandlungen. Die Kosten, die die Stockholmer Provinzverwaltung für das St. Görans Krankenhaus aufwenden muss, fallen etwa 10 Prozent geringer aus als für vergleichbare Krankenhäuser, die von der Provinzverwaltung selbst betrieben werden. 2014 setzt das St. Görans Krankenhaus seine Arbeit unter den Schwerpunkten moderne Medizin, hohe Verfügbarkeit und Kontinuität für Schwerkranke fort. Derzeit wird eine neue, größere Akutklinik gebaut, darüber hinaus soll die Anzahl der Betten erhöht werden. In Norwegen wurden die neuen Räumlichkeiten in Fredrikstad in Betrieb genommen, während im Zentrum Oslos, direkt in der Hauptstraße Karl Johans gate, eine neue Klinik eröffnet wurde. Fredrikstad ist ein gutes Beispiel für unsere langfristige Partnerschaft mit dem öffentlichen Sektor. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung haben wir ein Gesundheitszentrum aufgebaut, das sowohl öffentliche wie private Gesundheitsdienstleister einbindet. Unsere Einrichtung für die Behandlung von Essstörungen ist ebenfalls in diese Räumlichkeiten gezogen. In Deutschland ist Capio führender Anbieter in der Venenchirurgie, hier arbeiten wir an der Entwicklung und Einführung neuer Behand- CAPIO JAHRESBERICHT 2013 lungsmethoden. Im Zentrum steht auch der Ausbau der örtlichen Krankenhäuser, insbesondere das Krankenhaus in Dannenberg, dessen neue Gebäude 2012 und 2013 in Betrieb genommen wurden. In Großbritannien wurde die Renovierung des psychiatrischen Akutkrankenhauses Capio Nightingale Hospital abgeschlossen. Wieder einmal erteilten die Inspektionsbehörden dem Krankenhaus Bestnoten für Qualität. Capio ist da, um zu heilen, zu lindern und zu trösten. Unser Ziel ist, jedem Patienten die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Dies erreichen wir mit Hilfe des Capio Modells, das sich auf die Eckpfeiler hohe Qualität, moderne Medizin und eine verstärkte Beteiligung des Patienten, sowie engagierte Mitarbeiter innerhalb einer Organisation, in der jeder Einzelne zählt, stützt. Ich bedanke mich bei jedem Patienten, der sich vertrauensvoll in unsere Hände begeben hat. Wir sind für Sie da und wollen auch von den Fällen erfahren, in denen wir Ihre Erwartungen nicht erfüllen konnten. Unsere gesamten Fähigkeiten konzentrieren sich auf den Einsatz moderner Medizin, um eine schnelle Genesung zu gewährleisten, eine Gesundheitsversorgung ohne Wartezeiten und die Unterstützung von schwer kranken Patienten in allen Phasen der Versorgung. Und schließlich möchte ich mich bei allen unseren Mitarbeitern bedanken, die dies möglich machen und sich tagtäglich einbringen, zum Wohle unserer Patienten. Thomas Berglund 3 Das Capio Modell Die Teile ergeben ein Ganzes Die Elemente des Capio Modells schaffen gemeinsam eine Kontinuität zum Wohle der Patienten und der Gesellschaft. Was wir erreichen wollen Unsere Arbeit dient einzig und allein dem Ziel, unseren Patienten jederzeit bei Bedarf eine gute Gesundheitsversorgung von hoher Qualität bereitzustellen. Wir wollen Versorgung leisten, wenn Patienten sie benötigen, so dass sie sich sicher und gut informiert fühlen, über das, was in den verschiedenen Phasen ihrer Behandlung stattfinden wird. Darüber hinaus arbeiten wir an der Einführung wirksamerer Behandlungsmethoden, die für den Patienten weniger invasiv sind, seine Genesung fördern und ihm so eine raschere Rückkehr in ein möglichst normales Leben ermöglichen. Mit diesem Engagement verfolgen wir unsere oberste Priorität, jedem Patienten die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Wie uns das gelingt Die Kultur von Capio basiert auf unseren Grundwerten: Qualität, Mitgefühl und Fürsorge. Über unsere vier Eckpfeiler oder Methoden streben wir eine medizinische Versorgung von hoher Qualität an: moderne Medizin, umfassende Informationen, freundliche Behandlung, angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung. Um die vier Eckpfeiler zu fördern und zu stärken, sind Mitarbeiter mit den geeigneten Kompetenzen sowie eine Kultur der kontinuierlichen, systematischen Verbesserung erforderlich. Diese Bedingungen schaffen wir mit unserem bewährten Organisationsmodell, das aus vier zusammenhängenden Hauptelementen besteht. Das Ergebnis: eine effiziente Gesundheitsversorgung für mehr Menschen Aus unserem methodischen Arbeitsansatz folgt eine kontinuierliche Entwicklung. Dadurch wird die Qualität gesteigert, das heißt im Klartext bessere Behandlungsergebnisse und weniger therapieassoziierte Schädigungen. Qualität sorgt wiederum für gesteigerte Produktivität. Der Nutzen für die Patienten und die Gesellschaft wird gesteigert, da die Geldmittel einer guten Versorgung und einer größeren Anzahl von Patienten zugedacht werden können. 4 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Das Capio Modell Das Capio Modell Das Capio Modell 1 Die Methode Moderne Medizin Kontinuierliche Entwicklung sorgt für medizinische Spitzenleistung 4 Die vier Eckpfeiler der Qualität Lesen Sie weiter auf Seite 7. Umfassende Informationen Freundliche Behandlung Angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung Aufbau einer Organisation für kontinuierliche Initiativen und Verbesserungen Qualität fördert Produktivität Schulung und interne Personalbeschaffung stärken Fachkompetenz und Kontinuität Die Praxis Entscheidend ist der Mensch 2 Lesen Sie weiter auf Seite 8. Geschäftstätigkeit in einfacher und eindeutiger Rechnungslegung abbilden 3 Die Grundlage Die Werte Qualität Mitgefühl Fürsorge Lesen Sie weiter auf Seite 6. Das Capio Modell, unser Geschäftsmodell, setzt sich aus drei Komponenten zusammen, die alle einen Beitrag zum Gesamtergebnis leisten – einer guten Gesundheitsversorgung, dann, wenn sie gebraucht wird. Unsere Werte bilden die Grundlage für unsere Einstellung gegenüber unseren Patienten, Mitarbeitern und unserem gesellschaftlichen Umfeld. Sie sind die Richtschnur für unsere Entscheidungen in unserem Umgang mit unseren Patienten, aber auch für Entscheidungen, die größere Zusammenhänge unserer Geschäftstätigkeit betreffen. Starke Werte sind eine Voraussetzung, kein Endergebnis. Unser Standpunkt zur Qualität dient uns als Mittel, um unsere Werte in der von uns geleisteten Gesundheitsversorgung in die Tat umzusetzen. Dabei betrachten CAPIO JAHRESBERICHT 2013 wir Qualität ganzheitlich, sowohl im medizinischen Sinne als auch in der Art und Weise, wie wir dem Patienten begegnen und mit ihm umgehen, wie wir ihn aufklären und ihn an seiner Behandlung mitwirken lassen. Die dritte Komponente des Capio Modells veranschaulicht, wie wir dies in der Praxis erreichen. Die Gesundheitsversorgung dient unseren Patienten und niemandem sonst. Daher müssen sich unsere Organisation, unsere Ressourcen und unsere Geschäftsführung ganz nah am Patienten bewegen, durch das medizinische Personal, das bei der Gesundheitsversorgung für den entscheidenden Unterschied sorgt. Dank des Engagements unserer Mitarbeiter schaffen wir Veränderungen und Erneuerungen, zum Wohle unserer Patienten. 5 Das Capio Modell/Die Grundlage Die Werte Die Grundlage für unsere Aktivitäten Wenn wir medizinische Versorgung brauchen, sind wir verletzlich, vielleicht hilflos oder bedürfen zumindest der Unterstützung. Wir haben vielleicht auch nur eingeschränkte Kenntnisse und ein geringes Wissen über unsere Krankheit und die besten Behandlungsmöglichkeiten. Dieser Umstand überträgt dem Gesundheitswesen und seinen Mitarbeitern eine große Verantwortung, 6 die weit über die Verantwortung hinausgeht, die für viele andere Tätigkeiten und Situationen im Leben gilt. Die Grundlage für die Geschäftsaktivitäten von Capio sind drei Grundwerte, um dieser Verantwortung gerecht zu werden und die bestmögliche Lebensqualität für jeden Patienten zu erreichen. Qualität Mitgefühl Qualität: Unsere oberste Priorität ist die medizinische Qualität – hier gehen wir niemals Kompromisse ein. Wir müssen uns stets vor Augen halten, dass das, was für die Mitarbeiter in der Gesundheitsversorgung Routine ist, für den Patienten oft ein besonderes Erlebnis darstellt. Aus diesem Grund reicht die höchste medizinische Qualität allein nicht aus. Wir müssen auch Mitgefühl und Fürsorge zeigen – unsere beiden anderen Grundwerte. Mitgefühl: Heutzutage finden viele medizinische Fortschritte über technisch anspruchsvolle Methoden statt. Für das medizinische Ergebnis ist das wichtig, der menschliche Aspekt der Gesundheitsversorgung lässt sich jedoch nicht durch Arzneimittel oder Geräte ersetzen. Mitgefühl und Verständnis für die Ängste und Verletzlichkeiten unserer Patienten sind daher genauso wichtig, wenn es um die Akzeptanz der medizinischen Versorgung geht. Fürsorge Fürsorge: Unser Verständnis für die Situation des Patienten versetzt uns in die Lage, sowohl bei großen Sorgen als auch bei kleinen Fragen Fürsorge zu zeigen. Dazu gehört selbstverständlich die Fürsorge für den Patienten, aber auch die Sorgfalt in unserer alltäglichen Arbeit gegenüber unseren Kollegen und Capio. Wir wissen, dass jeder Einzelne von uns zählt und für das Funktionieren des Teams entscheidend ist. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Das Capio Modell/Die Methode Die Methode Die vier Eckpfeiler der Qualität Unsere oberste Priorität ist der Patient. Wir möchten unsere Fähigkeit zu heilen, zu lindern und zu trösten kontinuierlich ausbauen. Je besser wir bei der Versorgung sind, desto mehr können wir helfen, ohne Mehrkosten für die Gesellschaft zu verursachen. Mit anderen Worten: Qualität steigert die Produktivität und ermöglicht uns, mehr Patienten gut zu versorgen. Wenn es um die Qualität in der Gesundheitsversorgung geht, sind vor allem vier Bereiche von besonderer Bedeutung: moderne Medizin, umfassende Informationen, freundliche Behandlung, angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung. Gemeinsam bilden sie eine stabile Grundlage für eine gute Gesundheitsversorgung. Die vier Eckpfeiler ergänzen einander Um unseren Patienten die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten, gehen wir niemals Kompromisse bei der Qualität der medizinischen Versorgung ein. Das bedeutet aber nicht, dass wir in den anderen drei Bereichen nachlässig sein dürfen. Im Gegenteil: Umfassende Informationen und eine freundliche Behandlung sorgen dafür, dass sich der Patient sicher fühlt und sich schneller erholt und genest. Ebenso tragen gut funktionierende Einrichtungen und die richtige Ausrüstung zur Steigerung der Qualität der medizinischen Versorgung bei. Im Zusammenspiel verbessern sie die Lebensqualität des Patienten. Daher müssen wir stets daran arbeiten, das Niveau aller Dimensionen gleichzeitig zu steigern – eine dauerhafte Aufgabe, die nie beendet ist. Moderne Medizin Umfassende Informationen Die medizinischen Methoden werden ständig weiterentwickelt. Leiden, die vor einigen Jahren noch große Operationen erforderten, können heute vielleicht schon mit einem kleinen Eingriff oder allein mit Medikamenten behandelt werden. Es ist wichtig, mit den neuen medizinischen Entwicklungen Schritt zu halten und über eine Organisation zu verfügen, die medizinische Errungenschaften schnell einbinden kann, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Ein gut informierter Patient ist ein zuversichtlicher Patient, der schneller genesen wird. Korrekte Informationen zu Diagnose, Behandlung und Fortschritt sind äußerst wichtig. Genauso entscheidend ist es, dem Patienten zu zeigen, wie er die eigene Genesung fördern und beschleunigen kann, sobald die Behandlung abgeschlossen ist. Freundliche Behandlung Angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung Wir alle möchten freundlich behandelt werden. Das gilt vor allem für Patienten, die sich wegen ihrer Krankheit und darüber, was mit ihnen geschieht, sorgen. Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder klar machen, dass das, was für uns Routine ist, für den Patienten möglicherweise etwas ganz Neues ist. Wir müssen diese Dinge aus seiner Sicht betrachten und Mitgefühl und Fürsorge zeigen – wichtige Voraussetzungen für eine vollständige Genesung. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Unsere zentralen Ziele spiegeln sich in unserer äußeren Umgebung wider. Gepflegte, moderne und einladende Räumlichkeiten sorgen für eine positive Umgebung und tragen zur Verkürzung der Behandlungszeiten bei. Untersuchungen haben ergeben, dass eine angenehme Umgebung sowohl das körperliche als auch das geistige Wohlgefühl des Menschen steigert. Außerdem müssen die Geräte und IT-Systeme der Gesundheitsversorgung stets erneuert und weiterentwickelt werden, um mit dem medizinischen Fortschritt Schritt zu halten. 7 Das Capio Modell/Die Praxis Die Praxis Entscheidend ist der Mensch Das Capio Modell zielt auf die Umgestaltung der Gesundheitsversorgung ab und soll mehr Patienten Zugang zu hochwertiger Versorgung bieten. Das Wissen jedes Einzelnen und des gesamten Teams ist für eine kompromisslose Qualität unentbehrlich. Auch die Professionalität spielt eine wichtige Rolle und erfordert eine Umgebung und eine Kultur, die es dem Team und jedem Einzelnen ermöglicht, Verantwortung zu übernehmen, Befugnisse auszuüben und Ressourcen zu nutzen. Aus diesem Grund ist unsere Organisation um unsere Patienten und die sie betreuenden Teams herum aufgebaut. Der übrige Teil der Organisation ist ganz einfach eine zusätzliche Struktur, die dem Team und seinen Mitgliedern die Unterstützung bietet, die sie zur Betreuung unserer Patienten benötigen. Deshalb basiert unsere Organisation auf einer stabilen Grundlage der dezentralen Verantwortung, dank derer die Mitarbeiter, die mit den Patienten arbeiten, unsere kontinuierliche Entwicklung vorantreiben. So sind wir in der Lage, unsere Prozesse der Gesundheitsversorgung kontinuierlich weiterzuentwickeln und dadurch die Lebensqualität unserer Patienten zu steigern. Wie die medizinische Versorgung bei uns organisiert ist, ist in der Grafik rechts zusammengefasst. 1 Aufbau einer Organisation für kontinuierliche Initiativen und Verbesserungen Alles, was wir tun, orientiert sich am Patienten. Daher ist unsere Organisation von unten nach oben aufgebaut. Die Konzentration auf unsere Patienten bedeutet, dass wir nicht auf Anweisungen warten, sondern die Initiative ergreifen. Unsere Kultur bewirkt, dass die Initiative und die Verantwortung für die Einführung von Verbesserungen bei unseren Mitarbeitern mit Patientenkontakt liegt. Diese Mitarbeiter sind Ärzte, Pflegekräfte und alle anderen Mitarbeiter, die in unseren über 550 Versorgungseinheiten mit den Patienten in Kontakt treten. Sie wissen am besten, welche Verbesserungen in ihren jeweiligen Einheiten vorgenommen werden sollten. Jede Versorgungseinheit wird von einer Führungskraft geleitet, die eine klare Befugnis und Verantwortung für das Erreichen der festgelegten Ziele hat. Das versetzt uns in die Lage, das Wissen unserer Abteilungsleiter bestmöglich zu nutzen und den Mitarbeitern gleichzeitig die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu geben und ihnen vor Augen zu führen, dass sie mit ihrem Wissen und ihrer Initiative etwas bewegen. Damit wird sowohl die Qualität als auch die Produktivität gesteigert. Auf diese Weise bauen wir unsere Fähigkeit zur Heilung, Linderung und zum Trost für mehr Patienten weiter aus. Dass das Capio Modell funktioniert, sehen wir daran, dass sich Mitarbeiter gestärkt fühlen und davon überzeugt sind, dass sie ihre eigene Arbeitssituation beeinflussen und systematisch zusätzlichen Wert für Patienten schaffen können. 8 1 Kontinuierliche Entwicklung sorgt für medizinische Spitzenleistung 4 Aufbau einer Organisation für kontinuierliche Initiativen und Verbesserungen Qualität fördert Produktivität Schulung und interne Personalbeschaffung stärken Fachkompetenz und Kontinuität 2 Geschäftstätigkeit in einfacher und eindeutiger Rechnungslegung abbilden 3 2 Geschäftstätigkeit in einfacher und eindeutiger Rechnungslegung abbilden Wir wollen in jeder Versorgungseinheit eine Kultur der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung schaffen. Das erfordert eine aussagekräftige Übersicht darüber, wie viel Versorgung wir erwartungsgemäß in einem bestimmten Zeitraum leisten sollen. Wir bezeichnen das als unsere Leistung. Die Anzahl der ambulanten Patienten, die Anzahl der Krankenhausaufnahmen und die Anzahl der chirurgischen Eingriffe sind allesamt Beispiele von Kennzahlen. Mit Produktivität beziehen wir uns darauf, wie gut unsere Gesundheitsdienstleistungen sind, damit unsere Patienten schnell genesen und wir die gleich gute Versorgung mehr Patienten zukommen lassen können. Die durchschnittliche Verweildauer, die Stationsauslastung, die Auslastung der Operationssäle und die Anzahl der ambulanten Patienten pro Behandlungsplatz sind alles Kennzahlen zur Messung der Produktivität. Außerdem müssen wir über die richtige Anzahl und Menge an Betten, Operationssälen, Mitarbeitern und Kompetenzen verfügen. Wir verwenden diese Kennzahlen, um unsere Ressourcen abzubilden und damit unsere Kosten. Unsere interne Gewinn- und Verlustrechnung ist ein wichtiges Steuerungsinstrument für Führungskräfte auf allen Ebenen innerhalb des Unternehmens. Zusammen mit den Kennzahlen wird sie zur Analyse und Lenkung des Unternehmens in die richtige Richtung herangezogen, sowohl medizinisch als auch finanziell. Dadurch werden Mittel und Ressourcen für weitere Investitionen in die produktive Gesundheitsversorgung zu noch höheren Qualitätsstandards freigesetzt. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Das Capio Modell/Die Praxis Teamarbeit verringert die Wartezeiten für Patienten der Schmerzklinik Vor fünf Jahren mussten Patienten der Schmerzklinik im Capio St. Görans Krankenhaus nach ihrem ersten Besuch zum Teil Monate auf ihren Behandlungsplan warten. Wartezeiten sind bei dieser Art von Klinik nicht ungewöhnlich, da sich unterschiedliche Ärzte und Pflegekräfte über die Versorgung von Patienten mit anhaltenden Schmerzen und komplexen Pflegebedürfnissen abstimmen müssen. Inzwischen können Patienten in der Regel nach ihrem ersten Besuch in der Schmerzklinik bereits einen vollständigen Behandlungsplan mit nach Hause nehmen. Dieser enormen Reduzierung der Wartezeit ging eine Analyse des Behandlungsverlaufs der Patienten voraus, die ergab, dass nur ein geringer Anteil der Wartezeit wirklich erforderlich war. Auf der Grundlage dieser Analyse wurde ein neues Verfahren eingeführt, das den Patienten als Ausgangspunkt für den Plan einsetzt, statt die verschiedenen Ärzte und Pflegekräfte. Heute arbeiten Ärzte, Physiotherapeuten, Pflegekräfte und Psychologen aktiv als Team zusammen, stimmen ihre Terminkalender ab und treffen den Patienten gemeinsam oder direkt nacheinander statt unabhängig voneinander. Patienten mit chronischen und anhaltenden Schmerzen gelten als eine der größten Patientengruppen innerhalb des Gesundheitswesens und auch als eine der teuersten für die Gesellschaft. Von zeitsparenden Beurteilungen und strukturierten Behandlungsplänen profitieren in erster Linie die einzelnen Patienten, aber auch die Gesellschaft als Ganzes. 3 Schulung und interne Personalbeschaffung stärken Fachkompetenz und Kontinuität Wir glauben an den Menschen, und wir wollen uns gegenseitig wachsen sehen in einer dezentralen Organisation, in der der Einzelne neue Erkenntnisse und Chancen erlangen kann, um die von ihm erbrachte Gesundheitsversorgung, aber auch die eigene persönliche Entwicklung zu beeinflussen. Das Ergebnis sind Fachkompetenz und Kontinuität. Schulungen zu neuen medizinischen Behandlungsmethoden und die weitere Verbesserung unserer persönlichen Interaktion mit dem Patienten sind uns ein wichtiges Anliegen, daher legen wir hierzu für jeden Bereich Ziele fest. Die knapp 350 Führungskräfte in unserem Unternehmen für Gesundheitsversorgung sind alle ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses. Alle Führungskräfte auf allen Ebenen müssen die Unterstützung und Schulung erhalten, die sie brauchen, um die eigene Entwicklung und die Entwicklung ihrer Teams zu fördern. Der Großteil unserer Personalbeschaffung findet innerhalb des Unternehmens statt, und die meisten unserer Führungskräfte sind Pflegekräfte oder Ärzte. Die Mehrheit der Führungspositionen werden innerhalb unseres eigenen Unternehmens besetzt. Wir sorgen für den Austausch von nützlichem Wissen, da dies die Qualität steigert und unseren Patienten zugute kommt. Es ist nur natürlich, dass die Mitarbeiter einer Abteilung ihr Wissen bündeln, wir gehen jedoch noch einen Schritt weiter und verbreiten das Wissen zwischen den unterschiedlichen Einrichtungen und Ländern. Auf diese Weise können wir zügig wirksame neue medizinische Behandlungsmethoden an weiteren Standorten und in anderen Kontexten einführen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Physiotherapeutin Annika Pehrsson und Oberarzt Karsten Ahlbeck in der Schmerzklinik im Capio St. Görans Krankenhaus in Stockholm, Schweden stellen gerade einen Behandlungsplan für einen Patienten auf. 4 Kontinuierliche Entwicklung sorgt für medizinische Spitzenleistung Unsere Organisation, die sich darauf stützt, dass den Mitarbeitern mit Patientenkontakt Verantwortung und Befugnisse übertragen werden, dass die Kennzahlen leicht verständlich sind und unsere Geschäftstätigkeit abbilden, und dass bewusst der Schwerpunkt auf interne Ausbildung und Karriereentwicklung gelegt wird, führt zum Aufbau einer immer detaillierteren Wissensbasis. Dies ermöglicht dem Unternehmen eine noch stärkere Spezialisierung und die Einführung neuer Behandlungsmethoden, die der allgemeinen medizinischen Entwicklung entsprechen. Außerdem entwickeln wir eigene Methoden und Programme, um die Qualität unserer Versorgung zu steigern. Das erfordert den Mut, traditionelle Verfahren der Gesundheitsversorgung zu hinterfragen. Ein Beispiel ist die Abschaffung der traditionellen Visiten. Unser Ziel ist stets, Fachkompetenzen innerhalb der Organisation weiterzugeben, damit diese mehr Patienten zugute kommen. Die Gestaltung unserer Gebäude und Anlagen hat erhebliche Auswirkungen auf die Qualität unserer Versorgung. Unsere Ausrüstung muss perfekt an die jeweilige Tätigkeit angepasst sein. Viele operative Eingriffe, für die Patienten früher einige Tage im Krankenhaus verbringen mussten, können inzwischen dank moderner Verfahren, Methoden und Geräte viel schneller durchgeführt werden, und manchmal können die Patienten bereits einige Stunden später entlassen werden. 9 Qualitätsengagement bei Capio Qualitätsengagement – der Motor von Capio Qualität messen und bewerten Als Patienten setzen wir immer voraus, dass wir die bestmögliche Behandlung bekommen, wenn wir krank sind. Das ist auch richtig, zumindest in dem Sinne, dass jede medizinische Einrichtung ihr Bestes gibt. In Europa gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen bereits das Erfordernis eines einfachen und offenen Vergleichs von Gesundheitsdienstleistungen, die künftig noch ausgeweitet wird. Diese positive Entwicklung ist im Sinne der Patienten und kann eigendynamisch zu einer höheren Qualität der Gesundheitsversorgung führen. Qualität muss systematisch geprüft werden, um sinnvolle Ergebnisse zu liefern. Für jede Behandlung sollten die relevanten Endpunkte festgelegt werden, um den Nutzen der Behandlung für den Patienten zu beurteilen. Capio unterscheidet drei unterschiedliche Ergebnisse: die Behandlungsergebnisse aus Kliniksicht (Clinical Reported Outcome – CROM), die Behandlungsergebnisse aus Patientensicht (Patient Reported Outcome – PROM) und die Erfahrungseinschätzung des Patienten (Patient Reported Experience – PREM). Einen Überblick bietet hierzu die Grafik auf Seite 11. Beispiele für Behandlungsergebnisse aus Kliniksicht sind unter anderem die Häufigkeit von Komplikationen, die Genesungsdauer nach dem Eingriff und die messbare Kontrolle der Krankheit, während Verbesserungen der Funktionen und Aktivitäten und der Lebensqualität nach der Behandlung zu den patientenrelevanten Ergebnissen gehören. Die Wahrnehmung der Gesundheitsversorgung hängt letzten Endes vom medizinischen Ergebnis und den durch die Behandlung verursachten Schmerzen, Beschwerden und der Ermüdung ab, in hohem Maße aber auch von unserer Aufklärung des Patienten und unserem freundlichen Umgang mit ihm. Auch die Umgebung spielt eine Rolle. Es muss möglich sein, die drei Ergebnisbereiche durch Messwerte erfassbar zu machen. Diese Messwerte werden als Qualitätsindikatoren bezeichnet. Kontinuierliches Qualitätsengagement führt zu Verbesserungen Unsere Ergebnisse verbessern sich nicht automatisch. Verbesserungen setzen zielstrebige, systematische Initiativen voraus. Zu unserer kontinuierlichen Verbesserungsarbeit gehört auch die Weiterentwicklung von Versorgungsprozessen, um zur Steigerung der Resultate beizutragen. Durch das Bewusstsein für den Versorgungsprozess und seine Bedeutung für das Resultat können wir uns auf den vorrangigen Verbesserungsbedarf konzentrieren. Gleichsam ist es wichtig, messbare Vorgaben, Prozessziele, für die tägliche Arbeit festzulegen, um verfolgen zu können, ob die Entwicklung der Versorgungsprozesse im Sinne unserer Zielsetzungen verläuft. All dies wird in einem Qualitätsplan zusammengefasst. Ein Qualitätsplan umfasst die konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsmethoden, die unserer Ansicht nach für die Qualitätsindikatoren, die wir beeinflussen wollen, relevant sind. Diese Maßnahmen müssen messbar sein, mit zugewiesenen Ressourcen, und jeder Maßnahme muss eine Person zugeordnet sein, die dafür verantwortlich ist, die Verbesserung innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu erreichen. Die vier Eckpfeiler der Qualität Qualität hat viele Aspekte. Capio konzentriert sich auf vier Bereiche, die wir als besonders wichtig für Patienten erachten: moderne Medizin, umfassende Informationen, freundliche Behandlung sowie angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung. Wir nennen sie die vier Eckpfeiler der Qualität. Sie mögen offensichtlich erscheinen, alle praktizieren moderne Medizin, klären ihre Patienten auf, behandeln alle freundlich und verfügen über angenehme Räumlichkeiten und die richtige Ausstattung. Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf, dass einige Bereiche verbesserungsbedürftig sind. Capio ist in mehreren Ländern tätig, in denen unterschiedliche medizinische Traditionen, Kulturen und Vorschriften gelten. Uns allen gemeinsam ist der Spielraum für Verbesserungen, in allen Qualitätsbereichen, allen Ländern und allen Einrichtungen. Das gilt unabhängig davon, wie weit die betreffende Einrichtung bei ihrem Engagement für Qualität bereits fortgeschritten ist. Qualität ist kein Endziel, sondern eine Reise in Richtung kontinuierlicher Verbesserung zum Wohle des Patienten. Mehr dazu auf Seite 12. Sveneric Svensson, Chief Medical Officer (CMO) 10 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Qualitätsengagement bei Capio Systematisches Qualitätsengagement steigert die Effizienz Pläne sind notwendig, bewegen jedoch erst etwas, wenn sie auch umgesetzt werden. Die regelmäßige Überprüfung im Rahmen des Qualitätsplans ist daher Bestandteil der gewöhnlichen Kontrollroutinen. Sobald der Plan erfolgreich eingeführt ist, erwarten wir, dass die Qualitätsindikatoren auch eine Verbesserung unserer Qualität belegen. Dies wird anhand regelmäßiger Qualitätsindikatoren gemessen. Diese Arbeitsmethode ist damit ein kontinuierlicher zyklischer Prozess. Qualitätsengagement ist der Motor von Capio, der dafür sorgt, dass unsere Patienten die richtige, sichere Versorgung erhalten, nach der Behandlung schnell genesen und im Kontakt mit uns stets Sicherheit und Kompetenz erleben. Im Gegenzug ist dadurch gewährleistet, dass unsere Arbeit effizient ist, auch erhalten wir so das Vertrauen in uns als Gesundheitsdienstleister. In der Regel sehen unsere Vereinbarungen mit den Behörden Qualitätsziele vor, die für gewöhnlich als Prozessziele formuliert sind, also Ziele für die Behandlung von Patienten, Zeitrahmen usw. Das ist natürlich sinnvoll, dennoch wollen wir nun einen Schritt weiter gehen und das Qualitätsengagement systematischer angehen, um noch bessere Behandlungsergebnisse für unsere Patienten zu erzielen. Wir bezeichnen dies als instrumentenbasierte Qualitätsarbeit. Erforderlich ist hierfür ein systematisches Qualitätsengagement, das sich auf die kontinuierliche Verbesserung der Ergebnisse konzentriert, d. h. weniger Komplikationen und schnellere Genesung nach der Behandlung. Weniger Komplikationen und eine schnellere Genesung sorgen natürlich auch für eine gesteigerte Effizienz. Unsere Effizienz messen wir anhand von Leistungsindikatoren (KPI). Wir haben Leistungsindikatoren für das Volumen der von uns geleisteten Versorgung und die dafür benötigten Ressourcen. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Größen, d. h. unsere Produktivität oder der Ressourceneinsatz, wird maßgeblich von der Qualität der Versorgung beeinflusst. Qualität als Element unserer Unternehmenskultur Systematisches Qualitätsengagement, wie es hier beschrieben wird, wird immer mehr zu einem festen Bestandteil der Unternehmenskultur von Capio und wird kontinuierlich in die normalen Arbeitsprozesse eingebunden. Die gesamte Linienorganisation muss sich an unserer Qualitätskultur beteiligen und sie vertreten. Eine gemeinsame Sprache und Messmethoden liefern lediglich die Grundstruktur. Das Ausfüllen dieser Struktur mit den richtigen Inhalten und das Engagement zum Erreichen einer Veränderung erfordert kompetente und motivierte Mitarbeiter auf allen Ebenen. Diese Bedingungen werden durch die zweite Hälfte des Capio Modells vorgegeben, in der Art und Weise, wie wir unsere Einrichtungen organisieren und leiten. Systematisches Qualitätsengagement über Ergebniskontrolle und Prozessverbesserungen Ergebnis Qualitätsindikatoren CROM1 PROM2 PREM3 An Me ss un g Prozess Kontrolle Maßnahmen und Prozessziele. Aufbau einer Organisation für kontinuierliche Initiativen und Verbesserungen Qualität fördert Produktivität Schulung und interne Personalbeschaffung stärken Fachkompetenz und Kontinuität Geschäftstätigkeit in einfacher und eindeutiger Rechnungslegung abbilden 3 U m setzung e 4 ys Kontinuierliche Entwicklung sorgt für medizinische Spitzenleistung al 1 2 Qualitätsplan Verbesserung von Arbeitsmethoden, die messbar sind, mit festgelegten Ressourcen, einem Verantwortlichen und einem Zeitplan. Moderne Medizin Umfassende Informationen Freundliche Behandlung Angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung 1 CROM = Clinical Reported Outcome Measurements (Messung der Behandlungsergebnisse aus Kliniksicht) = Patient Reported Outcome Measurements (Messung der Behandlungsergebnisse aus Patientensicht) 3 PREM = Patient Reported Experience Measurements (Messung der Erfahrungseinschätzung des Patienten) 2 PROM CAPIO JAHRESBERICHT 2013 11 Qualitätsengagement bei Capio Moderne Medizin Moderne, evidenzbasierte medizinische Verfahren spielen selbstverständlich eine zentrale Rolle in dem Bemühen, die Ergebnisse in die richtige Richtung zu lenken. Die aktive Einführung von neuen erprobten medizinischen Methoden ist daher ein ganz selbstverständlicher Bestandteil im Rahmen unserer Qualitätspläne. Sowohl chirurgische Methoden als auch medizinische Behandlungen entwickeln sich ständig und rasch weiter. Als anschauliche Beispiele dienen hier die Entwicklung der laparoskopischen Chirurgie, die inzwischen zahlreiche weit invasivere chirurgische Verfahren ersetzen kann, sowie die Behandlung mit neuen Medikamenten, wie moderne Medikamente gegen Magengeschwüre, als Alternative zu invasiven Eingriffen. Eine weniger invasive und effizientere Vorbereitung, einschließlich Sedierung/Anästhesie, und eine wirksamere Schmerzlinderung nach der Operation sind weitere Beispiele der modernen Medizin. 12 Umfassende Informationen Freundliche Behandlung Angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung Alle diese Methoden haben eines gemeinsam: Sie verringern die körperliche Belastung infolge der Behandlung, so dass die Beeinträchtigung der Körperfunktionen reduziert und verkürzt wird. Das bedeutet, dass sich der Körper und der Patient insgesamt schneller erholen. Die Behandlungszeiten sind kürzer, und eine Behandlung, für die bisher ein achttägiger Krankenhausaufenthalt notwendig war, dauert jetzt nur noch halb so lange oder sogar weniger. Statt eines Krankenhausaufenthalts ist unter Umständen eine ambulante Behandlung möglich. Neben dem Haupteffekt, dass die Patienten schneller genesen und in ihren Alltag zurückkehren können, ist eine kürzere Verweildauer auch sinnvoll, um das Risiko von Krankenhausinfektionen zu minimieren, die immer noch ein großes Problem darstellen. Bei den Akutkrankenhäusern in Schweden liegt der Anteil der von diesen Infektionen betroffenen Patienten bei 5–15 Prozent. In anderen europäischen Ländern ist der Prozentsatz sogar noch höher. Umfassende Informationen und freundliche Behandlung Die beiden Eckpfeiler der umfassenden Informationen und freundlichen Behandlung sind mindestens ebenso ausschlaggebend wie moderne Medizin. Beides sind Grundvoraussetzungen für eine Versorgung ohne Komplikationen und für eine schnelle Genesung. Ein gut informierter Patient ist ein Patient, der größeres Vertrauen hat. Ein Patient, der Vertrauen hat, arbeitet mit, um schnell gesund zu werden, und unterstützt damit das Pflegepersonal. Vor wenigen Jahren noch wurden die Patienten über ihre Krankheit, die Behandlung und den erwarteten Ausgang relativ im Unklaren gelassen. Der Patient und seine Angehörigen haben ein Recht darauf, in allen diesen Bereichen ausführlich informiert zu werden. Studien haben gezeigt, dass ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Genesung und guter Aufklärung bzw. Kommunikation besteht. Eine Schmerzbeurteilung, die im Vorfeld besprochen und im Verlauf der Behandlung vom Patienten selbst vorgenommen wird, trägt nachweislich zu einer schnelleren Genesung bei, da die Schmerztherapie präzise auf die Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Umfassende Informationen umfassen verbale, schriftliche und multimediale Informationen und Kommunikation. Moderne Medizin Moderne Medizin Umfassende Informationen Freundliche Behandlung Angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung Auch geht es hier um die Einstellung gegenüber dem Patienten. Wir sind für unsere Patienten da, und es ist unsere Aufgabe und unser Anliegen, sie so weit wie möglich einzubeziehen. Es besteht ein offensichtlicher Zusammenhang zwischen einer guten Aufklärung und den Werten, die von unserem Unternehmen vertreten und gelebt werden. Eine aktive Umsetzung unserer Werte ist daher eine Grundvoraussetzung für umfassende Informationen. Eine freundliche Behandlung hilft, Vertrauen aufzubauen und die Ängste der Patienten abzubauen. Dazu gehört unter anderem Mitgefühl für den Patienten und Verständnis für seine Situation, Wahrung der Integrität und Privatsphäre des Patienten, Minimierung der Wartezeiten und prioritäre Erfüllung der Bedürfnisse des Patienten vor denen des Personals. Informationen und eine freundliche Behandlung sind möglicherweise ausschlaggebend dafür, wie die Gesundheitsversorgung erlebt wird, ganz unabhängig vom medizinischen Erfolg. Ganz gleich, wie gut die medizinische Behandlung ist, ohne umfassende Informationen und eine freundliche Behandlung wird das Gesamterlebnis kaum als positiv empfunden. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Qualitätsengagement bei Capio Angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung Auch die Versorgungsumgebung, der vierte Eckpfeiler, ist von Bedeutung. Es mag als Selbstverständlichkeit angesehen werden, dass ein Krankenhaus sauber und hygienisch ist, aber auch Licht und Geräusche beeinflussen das Patientenerlebnis. Schließlich sollten wir unsere Kliniken und Krankenhäuser angemessen ausstatten, um die bestmögliche Versorgung und Behandlung zu gewährleisten. Capio legt bei seinen Aktivitäten in der medizinischen Versorgung größten Wert auf eine angenehme Umgebung und eine angemessene Ausstattung. In den letzten Jahren hat Capio bei- Moderne Medizin Umfassende Informationen Freundliche Behandlung Angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung spielsweise intensiv an einem mehrjährigen Programm für die Immobilienentwicklung in Frankreich gearbeitet. Zweck der Initiative ist, den französischen Patienten und Mitarbeitern moderne und funktionelle Krankenhausanlagen zu bieten, die die Qualität verbessern und die Behandlungskapazität erhöhen. Das Programm umfasst den Bau neuer Krankenhäuser sowie den Ausbau, die Renovierung und die Zusammenlegung bestehender Krankenhäuser. Auch in Deutschland haben wir im Rahmen dieser Zielsetzung den Neubau eines Krankenhauses abgeschlossen. Bioingenieurin Kari Sundbye im Labor im Volvat Krankenhaus in Fredrikstad, Norwegen, das Ende 2013 frisch renovierte Räumlichkeiten bezogen hat. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 13 Fallbeispiel: Capio Geriatrie Dalen Schwerpunkt 2013 „Ein weiterer Beleg dafür, dass öffentliche Qualitätsmaßnahmen zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen“ Seit Herbst 2011 führt die Capio Geriatrie Dalen im Dalen Krankenhaus in Stockholm zweimal jährlich Punktprävalenzstudien zu Druckgeschwüren durch. Die Ergebnisse werden den nationalen Registern der Schwedischen Vereinigung der Kommunen und Regionen (SKL) gemeldet. Dank der weitreichenden Bemühungen ist der Anteil der Druckgeschwüre bis zum März 2013 kontinuierlich gesunken, dann wurde der Trend unterbrochen. Für die Behandlung von Druckgeschwüren wurden verschiedene Maßnahmen eingeführt. Die Ergebnisse sind äußerst positiv. „Mit etwas Abstand wird deutlich, dass wir einiges hieraus gelernt haben. Wenngleich die Verschlechterung im Wesentlichen auf Überdiagnosen zurückzuführen ist, haben wir Maßnahmen in der Behandlung selbst eingeführt, die sich positiv auf die Patienten auswirkten. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass öffentliche Qualitätsmaßnahmen zu systematischen Verbesserungen beitragen, unabhängig vom Behandlungsbereich“, sagt Rolf Lamborn, Abteilungsleiter bei Capio Geriatrie. Einer von vier gefährdet Capio Geriatrie Dalen ist auf die Behandlung und Rehabilitation von älteren Menschen spezialisiert. Insgesamt verfügt das Kran- kenhaus über rund 140 Betten für stationäre Patienten. 2013 wurden etwa 4.600 Patienten in der Klinik behandelt. Rund ein Viertel der Patienten weist ein hohes Dekubitusrisiko auf. Darüber hinaus haben knapp 12 Prozent der Patienten bereits bei der Aufnahme in der Klinik Druckgeschwüre. Diese Zahl ist im vergangenen Jahr noch gestiegen. „Die Anzahl der Patienten, die bereits mit diagnostizierten Druckgeschwüren in unseren Abteilungen aufgenommen werden, nimmt zu“, erklärt Dag Salaj, Chefarzt in der Capio Geriatrie Dalen. Daher konzentriert sich Capio Geriatrie insbesondere auf die Prävention, Erkennung und Behandlung von Druckgeschwüren. 2012 entwickelte Capio seine Methoden weiter und baute die Kompetenzen auf diesem Gebiet aus. „Zu unseren Anstrengungen in diesem Bereich gehören Maßnahmen zur Fersenentlastung und die erweiterte Anwendung von Systemen zum Drehen und zur Umlagerung der Patienten, um eine Druckentlastung herbeizuführen und die Heilung zu beschleunigen. Zuvor hatten wir bereits in spezielle Matratzen für alle Betten investiert, als Vorbeugemaßnahme“, so Rolf Lamborn. Das Ergebnis war überraschend Parallel zu diesen Bemühungen nimmt das Krankenhaus seit 2011 an den freiwilligen nationalen Studien zur Prävalenz von Druckgeschwüren der SKL teil. In den beiden Studien von 2012 sank der Anteil der Patienten mit Druckgeschwüren von 38 auf 23 Prozent. Die Entwicklung war das Ergebnis umfassender Verbesserungen. Um so überraschender fiel das Ergebnis der Studie von Anfang März 2013 aus. 134 Patienten nahmen an der Studie teil. Insgesamt wurden bei 49 Patienten 59 Druckgeschwüre festgestellt, was einem Anteil von 37 Prozent der Patienten entspricht. Tatsächlich verzeichnete Capio Geriatrie den höchsten Anteil von Druckgeschwüren unter den teilnehmenden größeren Kliniken des Landes. Störungen führten zu Überdiagnosen Die Haupterklärung für die Ergebnisse vom März 2013 war eine Störung in Form eines Ausbruchs des Norovirus in der Klinik, was sich negativ auf den Messprozess auswirkte und zu einer Überdiagnose führte. Dennoch rief Capio Geriatrie ein Projekt ins Leben, das die laufenden Bemühungen zur Reduzierung des Anteils von Patienten mit Druckgeschwüren stärken soll. Christina Lindholm, Professorin und international anerkannte Autorität auf dem Gebiet der Wundheilung, wurde als externe Expertin für das Projekt hinzugezogen. „Mein Eindruck ist, dass Capio Geriatrie die Situation sehr ernst nimmt und über die richtige Ausstattung verfügt, um die ehrgeizigen Ziele für die Erkennung und Behandlung von Druckgeschwüren zu erreichen. Auch stelle ich fest, dass die Klinik bereits Routinen entwickelt und ein umfassendes Wissen zu Druckgeschwüren aufgebaut hat, was im Grunde eine hohe Qualität der Versorgung gewährleistet“, sagte Christina Lindholm zu Beginn ihrer Beratung von Capio Geriatrie. Druckgeschwüre gehören zu den häufigsten therapieassoziierten Schädigungen und führen zu schmerzhaften Komplikationen für den Patienten und verlängerten Krankenhausaufenthalten. Das Dekubitusrisiko steigt im Zusammenhang mit einer schweren Krankheit, eingeschränkter Mobilität oder Lähmungen. 14 Das Ergebnis erreichte rasch wieder das Vorniveau Die im Frühjahr durchgeführten zusätzlichen Punktprävalenzstudien haben auf allen Ebenen zu positiven Ergebnissen geführt. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Fallbeispiel: Capio Geriatrie Dalen Der Anteil der Patienten mit Druckgeschwüren sank von 37 auf 20 Prozent. Auch der Anteil der im Rahmen der Versorgung von Capio Geriatrie auftretenden Druckgeschwüren verringerte sich von 12 auf 7 Prozent. Ziel ist eine Halbierung des Anteils der Druckgeschwüre Der nächste Schritt ist die Fortsetzung der systematischen Anstrengungen auf den Stationen. Insbesondere wenn es um die Behandlung des Viertels der Patienten geht, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind. „Unsere Methode umfasst eine Risikobewertung mit einer Untersuchung der Haut innerhalb von zwei Stunden nach der Aufnahme des Patienten. Die Vorgabe der Stockholmer Provinzverwaltung ist eine Untersuchung innerhalb von 24 Stunden. Durch die Verkürzung der Zeit können wir die richtige Behandlung früher anwenden“, so Dag Salaj. „Unser Ziel war, die Prävalenz von Druckgeschwüren insgesamt sowie der während der Versorgung in der Capio Geriatrie auftretenden Druckgeschwüren gegenüber dem Ergebnis vom März 2013 um die Hälfte zu reduzieren. Dies sollte in der zweiten Jahreshälfte 2014 erreicht werden. Capio Geriatrie konnte dieses Ziel jedoch schon ein Jahr früher erfüllen, in der nationalen Punktprävalenzstudie im Herbst 2013.“ Die Anstrengungen zur Reduzierung von Druckgeschwüren bei Geriatriepatienten sind damit noch längst nicht am Ende. Capio ist der festen Überzeugung, dass die Prävalenz von Druckgeschwüren in allen Bereichen der Gesellschaft und in der gesamten Versorgungskette erheblich verringert werden könnte. Hierfür sind sowohl fortgesetzte Bemühungen von Capio Geriatrie als auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit externen Bereichen erforderlich. „Wir reichen unseren Nachbarn in der Versorgungskette die Hand. Beispielsweise haben wir im Zusammenhang mit dem Welttag der Dekubitusprävention am 21. November 2013 eine Konferenz veranstaltet, um über gemeinsame Verbesserungsmaßnahmen zu diskutieren. Wir müssen uns diesem Problem mit vereinten Kräften widmen, zum Wohle der Patienten“, erklärt Rolf Lamborn. Ergotherapeutin Ylva Zimmerman im Gespräch mit einem Patienten in der Capio Geriatrie Dalen in Stockholm, Schweden. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 15 Medizinische Führung „Qualitätslenkung auf allen Ebenen von Capio“ Interview mit Gunnar Németh, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Vorsitzender des Ausschusses für medizinische Qualität (Medical Quality Committee) bei Capio. Über Organisation und Qualitätslenkung, von der Eigentümerebene bis hin zur täglichen Arbeit mit den Patienten. Warum ist Qualität so wichtig für Capio? Es ist extrem wichtig, dass die Organisation nach gesunden Qualitätsgrundsätzen geführt wird, um so einen größtmöglichen Nutzen für den Patienten zu erzeugen. Schließlich ist dies die Grundlage unserer Existenz. Daher betreiben wir ein umfassendes Qualitätsmanagement in allen Bereichen unseres Unternehmens. Wie wird Capio auf Konzernebene in Bezug auf die Qualitätslenkung gemanagt? Die Unternehmensführung basiert auf unserem Unternehmensführungsmodell und der Organisationsstruktur, die wir zu diesem Zweck entwickelt haben. Wichtig ist die Erkenntnis, dass Qualitätskontrolle den gleichen Organisationspfaden folgt wie andere wichtige Unternehmensbereiche, beispielsweise die Finanzkontrolle. Unsere Führungsstruktur umfasst ein Gremium, das als Medical Quality Committee bezeichnet wird, unser Ausschuss für medizinische Qualität. Dieser setzt sich aus mir als Vorsitzendem, dem CEO von Capio und Vertretern der Eigentümer zusammen. Auch mit dabei ist unser kürzlich ernannter Chief Medical Officer (CMO), der für die medizinische Führung verantwortlich und direkt dem CEO unterstellt ist. Mit welchen Angelegenheiten befassen Sie sich in dem Ausschuss für medizinische Qualität? Wir konzentrieren uns auf die allgemeinen Grundsätze für unser aktuelles und zukünftiges Qualitätsengagement. Die Themen stammen größtenteils aus unseren unterschiedlichen Geschäftsbereichen, eine Grundvoraussetzung. Das liegt zum Teil daran, dass vor allem nationale Gesetze, Regelungen und Vorschriften den Rahmen für die von Capio zu meldenden Qualitätsdaten festlegen, aber auch daran, dass wir beständig daran arbeiten, eigene Verfahren für das Qualitätsengagement zu ermitteln und auszuarbeiten, basierend auf bewährten Verfahren, also Best Practice. Capio ist in verschiedenen Ländern vertreten. Wie sieht es mit dem grenzüberschreitenden Austausch von Wissen aus? Eines der Ziele von Capio ist, bewährte Verfahren zwischen den Ländern auszutauschen, damit alle unsere Einrichtungen die höchsten Standards erreichen können. Unterschiede in der Kultur und bei den Rechtsvorschriften erschweren diese Aufgabe natürlich, für die erhebliche Anstrengungen erforderlich sind. Andererseits ist Capio einer der wenigen Anbieter, die in mehreren europäischen Ländern tätig sind, und hat ein Modell für die kontinuierliche Verbesserung entwickelt, das uns bestens für diese Aufgabe rüstet. Langjährige Erfahrung sowie eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Verständnis von Qualität helfen dabei. Kurz gesagt, wir haben eine gemeinsame Kultur. Wie drückt sich diese Kultur aus? Wir haben aufmerksame und aufgeschlossene Mitarbeiter, d. h. unsere Mitarbeiter trauen sich auch, weniger positive Angelegenheiten zur Sprache zu bringen. Es herrscht eine breite Akzeptanz, ja sogar der Wunsch, unsere Qualitätskontrolle stärker an unsere Finanzkontrolle anzupassen. Eine Folge davon ist, dass wir die Verantwortlichen als Qualitätscontroller und nicht als Qualitätskoordinatoren bezeichnen. Genauso wichtig ist, dass wir die Ursachen für mögliche Qualitätslücken ermitteln und vor allem untersuchen, genau, wie wir es bei Finanzlücken tun. Gibt es wichtige Qualitätsindikatoren auf Konzernebene, die Capio stärker als andere anwendet? Ja. Eine lange Verweildauer wird allgemein als Zeichen schlechter Qualität angesehen, ebenso wie der Anteil an Patienten mit therapieassoziierten Schädigungen. Dies sind nur zwei Beispiele für Indikatoren, die auch auf Konzernebene gut funktionieren. Natürlich werden die wichtigen Indikatoren um so aussagekräftiger und genauer, je näher sie an den Patienten sind. Dennoch sollte auch auf Gesamtebene gemessen werden, auch wenn jedermann weiß, dass ein einzelner Indikator je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Beispielsweise sollte man in einer Abteilung mit fortgeschrittenen Krebspatienten eine höhere Sterblichkeitsrate erwarten, während für eine ambulante Einheit eine geringe bzw. gar keine Sterblichkeit gelten sollte. Der richtige Ansatz besteht demnach darin, die zugrundeliegenden Faktoren im tatsächlichen Kontext der Versorgung zu analysieren. Das ist das, was wir uns unter der Messung von Qualitätsindikatoren vorstellen. Gunnar Németh, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Vorsitzender des Ausschusses für medizinische Qualität (Medical Quality Committee) bei Capio 16 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Medizinische Führung Aber wie werden die Indikatoren auf Fachabteilungsebene angewendet? Auf Fachabteilungsebene werden sie eingesetzt, um die Entwicklung nachzuvollziehen, Muster zu erkennen und Entscheidungen zu treffen, die zu Verbesserungen führen. Darüber hinaus werden sie auch für Vergleiche mit internen Abteilungen oder externen Unternehmen, sogenannten Peers, oder für die Anwendung von bewährten Verfahren genutzt. In diesem Zusammenhang ist der Vergleich mit entsprechenden Unternehmen und Abteilungen von größter Bedeutung. Ansonsten würde dies zu Entscheidungen aufgrund unzutreffender Tatsachen führen. Was ist Ihre Ansicht zu wichtigen Indikatoren in Verbindung mit Patienten und Mitarbeitern? Zufriedene Patienten und Mitarbeiter sind zwei Indikatoren, für die wir gute Bewertungen erhalten. Das ist wichtig, denn es ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde finanzielle Entwicklung, die wiederum beste Bedingungen liefert, um den Geschäftsbetrieb auszubauen. Eine positive Dynamik, die alle, auch die Eigentümer, begrüßen. Zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit besteht kein Widerspruch, im Gegenteil. Wenn man es von der anderen Seite betrachtet, kann man schnell erkennen, dass eine mangelnde Qualität zu einem größeren Leiden für die Patienten und zu höheren Kosten für das Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt führt. Wenn man die Dinge nicht von Anfang an richtig macht, muss man sie noch einmal tun. Das nenne ich die Kosten für mangelnde Qualität. Was für eine Rolle spielen die Mitarbeiter in der Qualitätsentwicklung von Capio? Im Grunde genommen haben unsere Mitarbeiter zwei Aufgaben: erstens für die Genesung unserer Patienten zu sorgen, und zweitens ihre eigenen und die gemeinsam genutzten Verfahren zu verbessern. Wenn beide Aufgaben tagtäglich und auf systematische Art und Weise umgesetzt werden, werden wir es weit bringen. Daher ist es wichtig, dass wir regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durchführen, um einen Eindruck von der Arbeitszufriedenheit zu bekommen. Wir müssen die richtigen Bedingungen für unsere Mitarbeiter schaffen, damit sie ihre Arbeit gut erledigen können. Tatsächlich ist es eher der zweite Aspekt, der Beitrag zu den gemeinsam genutzten Verfahren, der eine Herausforderung darstellt, da manchmal die Autorität und Standards hinterfragt werden müssen. Das wird von uns ausdrücklich unterstützt und über unser Capio Modell ermöglicht. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Was ist Ihr Eindruck vom aktuellen Qualitätsmanagement von Capio im Vergleich zu dem von vor fünf Jahren? Es war eine Reise, um eine gemeinsame Unternehmenskultur mit gemeinsamen Werten aufzubauen. Heute verfügen wir über eine Führungsriege, die aufrichtig hinter unseren Qualitätszielen steht. Diese Kultur spiegelt die Einstellung der Mitarbeiter mit Patientenkontakt wider, die es uns ermöglicht, uns gemeinsam in die gleiche Richtung zu bewegen. Wir haben unsere Aktivitäten schrittweise in Bezug auf Qualität und Produktivität verbessert, dank systematischer Verbesserungen in allen Bereichen, von Behandlungsprotokollen und Beschaffungsverfahren bis hin zur Organisation unserer medizinischen Dienstleistungen – alles in Übereinstimmung mit dem Capio Modell. Wie wird die Situation in fünf Jahren aussehen? Das Engagement im Sinne des Capio Modells wird innerhalb des gesamten Unternehmens ausgebaut worden sein. Wir werden verstärkt mit Lean Healthcare-Grundsätzen arbeiten, sowohl in komplexen als auch in weniger komplexen Versorgungsszenarien. Wir werden ein stabileres finanzielles Niveau erreicht haben, das weitere Investitionen in Qualitätsverbesserungsmaßnahmen ermöglicht. Um dies zu erreichen, werden wir unsere Arbeit im Einklang mit dem Capio Modell fortsetzen. Damit wird gewährleistet, dass Führungskräfte und Mitarbeiter die Qualität im Auge behalten, und gleichzeitig dafür gesorgt, dass jeder im Unternehmen ermächtigt ist, aufgrund der erhaltenen Informationen zu handeln, um die Qualität zu verbessern. Das ist vor allem eine Frage der Kultur, die immer mehr in den Vordergrund tritt, täglich und auf allen unseren Märkten. Ich kann diese Entwicklung nur begrüßen. 17 Qualitätsregister Qualitätsregister Der immer lauter werdende Ruf nach Transparenz in der Gesundheitsversorgung und die große Bedeutung, die der Aufklärung der Patienten, auch als vertrauensbildende Maßnahme, zukommt, hat dazu geführt, dass die Zahl der Register für verschiedene Qualitätsaspekte in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist. In dieser Hinsicht ist Schweden weltweit führend. Die ersten nationalen Qualitätsregister wurden 1970 ins Leben gerufen, wie beispielsweise das schwedische Register für Hüftprothesen. In Schweden gibt es derzeit rund 100 nationale Qualitätsregister in unterschiedlichen Bereichen der Gesundheitsversorgung. Qualitätsregister tragen zur langfristigen Kontrolle und Bewertung der Auswirkungen unterschiedlicher medizinischer Behandlungsmethoden bei. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für die kontinuierliche Verbesserung der Versorgungsleistungen. Die Auswahl der Register, an denen Capio teilnimmt, hängt von deren Relevanz und der Vergleichbarkeit und Verfügbarkeit der gemeldeten Daten ab. Bei einigen schwedischen Registern gibt es Überschneidungen zwischen verschiedenen Aktivitäten. Durch die Teilnahme an nationalen Qualitätsregistern und die Messung der relevanten Qualitätsparameter gewährleistet Capio, dass wir bei unseren Tätigkeiten das vereinbarte Mindestmaß an Qualität erreichen oder noch besser abschneiden. Zu den Parametern gehören medizinische Ergebnisse und Verfahren sowie die von den Patienten wahrgenommene Qualität, z. B. die Aufklärung vor und nach der Behandlung sowie ein freundlicher Umgang. Capio beteiligt sich außerdem an nationalen Patientenumfragen, um kontinuierlich die Patientenzufriedenheit zu messen, auch im Rahmen eigener Befragungen. Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Bedingungen Die Bedingungen zur Teilnahme an nationalen Qualitätsregistern fallen in den Ländern, in denen Capio tätig ist, sehr unterschiedlich aus. In Schweden und Norwegen zum Beispiel gibt es gut funktionierende nationale Register, die den Vergleich zwischen Einrichtungen und Methoden ermöglichen und zur Steigerung der Qualität beitragen. In Frankreich und Deutschland fehlen größtenteils gleichwertige nationale Register, was Vergleiche und die Identifizierung von Verbesserungspotenzial erschwert. In diesen Ländern stellt Capio die Verbesserung der Versorgungsqualität über interne Studien sowie über die freiwillige Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern und Organisationen sicher. Weitere Informationen über nationale Initiativen und bestimmte Qualitätsregister, an denen sich die Geschäftsbereiche von Capio beteiligen, sind ab Seite 29 zu finden. Systematische Entwicklungskontrolle Alle unsere Einrichtungen in den Ländern, in denen wir tätig sind – Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Norwegen und Schweden – beteiligen sich an Qualitätsnetzwerken. Dazu gehören auch Studienbesuche in führenden Krankenhäusern und Versorgungseinheiten. In allen Ländern, in denen Capio vertreten ist, wird die Entwicklung der internen Qualitätsparameter der Krankenhäuser gemessen, z. B. Krankenhausinfektionen, Dekubitalgeschwüre, Sturzverletzungen und Mangelernährung. Über Peer-Netzwerke, die auf gegenseitigem Wissensaustausch basieren, werden jährliche internationale Vergleiche getroffen. Die enge europäische Zusammenarbeit von Capio eröffnet hervorragende Möglichkeiten, um innovative und effiziente neue Arbeitsmethoden zu ermitteln, die in der Organisation eingeführt werden können. Im Capio St. Görans Krankenhaus in Stockholm, Schweden sind nationale Qualitätsregister eines von mehreren wichtigen Instrumenten der kontinuierlichen Verbesserungsarbeit. 18 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Qualitätsregister Erfolgreiche Qualitätsentwicklung in der Gallenblasenchirurgie Das Capio St. Görans Krankenhaus strebt die kontinuierliche Verbesserung auf der Grundlage erzielter Ergebnisse an. Nationale Qualitätsregister sind ein wichtiges Instrument im Rahmen dieser Verbesserungsanstrengungen, gemeinsam mit den Qualitätsindikatoren, die das Krankenhaus der Stockholmer Provinzverwaltung meldet, sowie den eigenen internen Qualitätskontrollen. All dies ermöglicht einen Leistungsvergleich auf nationaler wie auf regionaler Ebene. Auf der Grundlage dieser Daten setzt Capio St. Görans seine Verbesserungsarbeit nach dem Capio Modell fort, wobei das Krankenhaus Lean-Grundsätze und ein abgewandeltes Deming-Rad (ein Modell für die langfristige systematische Verbesserungsarbeit) anwendet. Ein Beispiel für die erfolgreiche Qualitätsentwicklung ist die Gallenblasenchirurgie, für die das Capio St. Görans Krankenhaus im nationalen und regionalen Vergleich sehr gute Ergebnisse bei Qualitätsregistern und Qualitätsindikatoren erzielte und außerdem über einen längeren Zeitraum eine kontinuierliche Verbesserung von Parametern wie Komplikationsrisiko und Operationsdauer verzeichnete. Patienten, die wegen unterschiedlicher Gallenblasenleiden einer Cholezystektomie (chirurgische Entfernung der Gallenblase) unterzogen werden, bilden die fünftgrößte Diagnosegruppe in der chirurgischen Klinik des Krankenhauses. Der Status des Capio St. Görans Krankenhauses als Akutkrankenhaus zeigt sich in dem hohen Anteil an Notfalloperationen an der Gallenblase (43 Prozent im Vergleich zum landesweiten Durchschnitt von 30 Prozent). Die chirurgische Klinik setzt in der Mehrheit dieser Fälle außerdem laparoskopische Verfahren ein, die für den Pati- enten entscheidende Vorteile bedeuten. Alle Cholezystektomie-Eingriffe im Jahr 2013 wurden als Laparoskopie begonnen und nur 1,4 Prozent mussten als offene Operationen weitergeführt werden. Landesweit beträgt dieser Anteil 6 Prozent. Ein weiteres wichtiges Maß für Qualität und Effizienz ist die Operationsdauer, die in den letzten drei Jahren kontinuierlich abgenommen hat, trotz der Tatsache, dass das Krankenhaus in großem Umfang (95 Prozent gegenüber dem Durchschnittswert von 86 Prozent) eine perioperative Cholangiographie durchführt, eine spezielle radiologische Untersuchung während des chirurgischen Eingriffs. Diese schafft die Grundlage für hohe Qualität und verringert das Risiko einer Verletzung der Gallenblase während der Operation. 2013 verzeichnete das Capio St. Görans Krankenhaus keine Verletzungen der Gallenblase. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in der chirurgischen Klinik 2013 sehr wenige chirurgische Komplikationen bei Gallenblasenoperationen aufgetreten sind, insgesamt 3,9 Prozent gegenüber einem Landesdurchschnitt von 5,2 Prozent im Jahr 2012. Bei den elektiven (geplanten) Eingriffen betrug der Anteil der Komplikationen 2,8 Prozent, knapp unterhalb der Hälfte des Durchschnittswerts innerhalb des Gebiets der Stockholmer Provinzverwaltung (6 Prozent1 im Jahr 2013). Die Anzahl der schwerwiegenden Komplikationen fiel sehr gering aus, darüber hinaus lag die Sterblichkeitsrate innerhalb von 30 Tagen bei null (landesweit bei 0,1 Prozent im Jahr 2012). 1 Vorläufige Daten der Qualitätsindikatoren 2013 der Stockholm Provinzverwaltung. Ergebnisse des Capio St. Görans Krankenhauses im Qualitätsregister GallRiks 2011–2013 Capio St. Görans 2013 Anzahl der Gallenblasenoperationen Capio St. Görans 2012 Capio St. Görans 2011 GallRiks Jahresbericht 20121 11.990 436 360 327 Anteil der ambulanten Eingriffe 32 % 28 % 27 % — Anteil der elektiven Eingriffe 57 % 56 % 54 % 70 % Anteil der als offene Operationen weitergeführte Eingriffe 1,4 % 0,8 % 1,2 % 6 % 0 0,8 % 1,5 % 5 % 96 Minuten 100 Minuten 108 Minuten 90 Minuten Anteil der anfänglich offenen Operationen Operationsdauer in Minuten (Mittelwert) Anteil der perioperativen Cholangiographie (Röntgen) Anteil der Verletzungen des Gallengangs Komplikationen innerhalb von 30 Tagen, elektive Eingriffe Mortalität innerhalb von 30 Tagen 1 95 % 93 % 94 % 86 % 0 0,3 % 0,6 % 0,3 % 2,8 % 3,5 % 5,7 % — 0 0 0 0,1 % Bislang liegt kein feststehender Bericht von GallRiks für 2013 vor. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 19 Gesundheitsversorgung in Europa Der europäische Gesundheitsmarkt im Wandel Neue und gestiegene Anforderungen der Patienten tragen zusammen mit einem größeren Versorgungsangebot zu einem Wachstum des europäischen Gesundheitsmarkts bei. Der Bedarf an Gesundheitsleistungen wird kaum von den verschiedenen Phasen des Konjunkturzyklus beeinflusst. Das liegt hauptsächlich daran, dass der grundsätzliche Bedarf an medizinischer Versorgung, unabhängig von der Konjunkturlage, stetig zunimmt, und dass der Großteil der Versorgung öffentlich finanziert wird. Gleichzeitig vollzieht sich ein Wandel auf dem europäischen Gesundheitsmarkt. Eine Reihe von Transaktionen deuten auf eine verstärkte Konsolidierung des Marktes hin. Auch das Vergütungssystem ist Änderungen unterworfen. Der Trend geht in Richtung eines Systems, bei dem der Leistungserbringer einen festen Betrag pro Behandlung erhält. Konsolidierung für eine verstärkte Spezialisierung und damit eine höhere Qualität und Produktivität Der europäische Markt zeigt nach wie vor einen geringen Konsolidierungsgrad, ein Umstand, der großen Gesundheitsunternehmen mit optimierten Prozessen die Chance bietet, kleinere Unternehmen der Gesundheitsversorgung erfolgreich zu erwerben und zu integrieren. Ein Beispiel für die zunehmende Konsolidierung des Marktes ist der Erwerb großer Bereiche der Geschäftstätigkeit des Rhön-Klinikums durch Fresenius Helios in Deutschland. Das Ziel von Capio sind organisches Wachstum und weitere Akquisitionen, sollte das richtige Gesundheitsunternehmen zum richtigen Preis zum Kauf angeboten werden, wie im Fall der Akquisition von Carema Healthcare im Herbst 2012. Die finanzielle Lage von Capio ist nach wie vor stabil, daher können wir weitere Unternehmen erwerben, wenn sich strategisch günstige Gelegenheiten ergeben. Eine Voraussetzung ist, dass wir davon überzeugt sein müssen, dass die Qualität und Produktivität durch die Einführung des Capio Modells gesteigert werden können, wie es an unseren bestehenden Standorten der Fall ist. Vorteile einer paneuropäischen Präsenz – Wissensaustausch und bewährte Verfahren fördern Die europäischen Länder weisen enorme Unterschiede in Bezug auf die Qualität und die Produktivität der Gesundheitsversorgung auf. Unterschiedliche Vergütungssysteme und Abweichungen in der Qualitäts- und Produktivitätsentwicklung sind die Hauptgründe für die Unterschiede bei der Effi zienz der Versorgungsprozesse, der Versorgungsergebnisse und der Kostenentwicklung. Gesundheitsdienstleister, die in der Lage sind, erfolgreiche neue Behandlungsmethoden auch auf andere Einrichtungen und Länder zu übertragen, können die Verbreitung von bewährten Verfahren beschleunigen und die Effizienz des Ressourceneinsatzes verbessern und damit Möglichkeiten für eine bessere Versorgung für mehr Patienten schaffen. Unterschiedliche Vergütungssysteme in Europa Die Vergütungssysteme in Europa sind von Land zu Land unterschiedlich. Der Trend geht jedoch in Richtung eines Systems, bei dem der Leistungserbringer einen festen Betrag pro Behandlung erhält und nicht wie bisher eine Vergütung auf Grundlage der Der Gesundheitssektor Der europäische Gesundheitsmarkt ist zersplittert. Die meisten Betreiber sind verhältnismäßig klein, und es gibt wenige internationale Gesundheitsunternehmen, da die wenigen großen Organisationen nur in einem Land vertreten sind. Capio ist einer der beiden internationalen Konzerne im Gesundheitswesen, der in den meisten Ländern tätig ist, derzeit fünf. Auch Ramsay Health Care ist in fünf Ländern vertreten: Australien, Großbritannien, Frankreich, Indonesien und Malaysia. Zu den anderen großen internationalen Gesundheitsgruppen gehören die italienische Gruppo Villa mit Standorten in Italien, Frankreich, Polen und Albanien, Aleris aus Schweden mit Standorten in drei nordischen Ländern, und die amerikanische HCA International, die südafrikanische Netcare und die deutsche Asklepios, die jeweils in zwei Ländern tätig sind. Im Gegensatz zu einigen der anderen Unternehmen wird etwa die Hälfte des Umsatzes von Capio in Ländern außerhalb des Heimatmarkts Schweden erzielt. Gesundheitsdienstleister Wichtige Akteure neben Capio auf den jeweiligen Märkten sind: • Schweden: Aleris, Praktikertjänst. • Norwegen: Aleris Helse, Teres Medical Group. • Frankreich: Générale de Santé, Médi-Partenaires, Vitalia. • Deutschland: Asklepios, Helios, Rhön-Klinikum, Sana. • Großbritannien: General Healthcare Group, Nuffield, Priory Group, Spire Healthcare. 20 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Gesundheitsversorgung in Europa Verweildauer. In Frankreich und in Deutschland basiert das Vergütungssystem ausschließlich auf einer Vergütung pro Behandlung (Gebührensätze), während Schweden, Norwegen und Großbritannien unter anderem auch eine feste Vergütung (Pro-Kopf-Pauschale) anwenden. In vielen Fällen wird in die Vergütung auch eine Produktivitätskomponente eingebaut, z. B. als spezifische jährliche Preisreduktion für eine vereinbarte Menge oder aber überhaupt keine Preiserhöhungen, was derzeit in vielen europäischen Ländern der Fall ist. Wenn das europäische Gesundheitssystem langfristig noch besser funktionieren soll, muss es mehr Vergütungssysteme geben, die effektiv die Fortschritte bei Qualität und Produktivität belohnen. Transparentere und effizientere Vergütungs- und Kontrollsysteme dürften ebenfalls zu einer stärkeren Harmonisierung beitragen. 87 Prozent der gesamten Aktivitäten der Capio Gruppe in Europa werden öffentlich finanziert. Der übrige Prozentsatz, der im Rahmen privater Versicherungssysteme oder privat von den Patienten selbst finanziert wird, betrifft hauptsächlich die Aktivitäten in Norwegen, in Großbritannien und in Frankreich. In Frankreich ist ein Großteil der privat finanzierten Vergütung auf nicht medizinische Dienstleistungen, wie beispielsweise Einzelzimmerzuschläge, zurückzuführen. In Schweden beläuft sich der Anteil der privat finanzierten Aktivitäten nur auf wenige Prozent. In der Regel ist der weitaus größte Teil der medizinischen Versorgung in Europa, zwischen 70 und 90 Prozent, staatlich finanziert. Ein Großteil der Vergütung von Capio, 87 Prozent, basiert auf einer Vergütung pro Behandlung (Gebührensätze). Die Pro-KopfPauschale ist eine weitere Vergütungsform, die in Bezug auf Capio in großen Teilen für Primärversorgungsaktivitäten in Schweden gilt. Das bedeutet, dass ein fester jährlicher Betrag pro Patient, der in dem Primärversorgungszentrum gemeldet ist, gezahlt wird. Für 2013 sind 13 Prozent der Vergütung von Capio ist auf das Vergütungsmodell auf Pro-Kopf-Basis zurückzuführen. Die Grundlage für den Geschäftsbetrieb kann eine Lizenz/Zulassung sein, mit der zum Ausdruck gebracht wird, dass eine Versorgungseinheit eine Genehmigung der Gesundheitsbehörden erhalten hat, bestimmte medizinische Leistungen zu erbringen, und somit Anspruch auf eine Vergütung nach einer spezifischen Gebührenordnung hat. Der Versorgungsvertrag unterliegt keinen zeitlichen Beschränkungen und gilt bis auf Weiteres. Als Beispiel sind die Aktivitäten von Capio in Frankreich und in Deutschland sowie im Bereich der fachärztlichen Versorgung in Schweden zu nennen, wo für eine Reihe von Behandlungen die freie Versorgungswahl eingeführt wurde. In Europa ist im Hinblick auf die Verträge zu beobachten, dass der Trend in Richtung einer freien Wahl der Versorgung geht, d. h. der Patient kann den Gesundheitsdienstleister frei auswählen. Darüber hinaus gibt es Versorgungsverträge, die den Leistungserbringer verpflichten, während der Vertragslaufzeit ein bestimmtes Versorgungsvolumen für einen Höchstpreis zu leisten. Wird diese Obergrenze überschritten, wird die Vergütung für das Volumen oberhalb der festgelegten Obergrenze herabgesetzt. Ein Beispiel hierfür ist der Versorgungsvertrag für das St. Görans Krankenhaus in Stockholm. Das Capio Vergütungs- und Vertragsmodell1 Anteil der öffentlich und privat finanzierten Gesundheitsversorgung Vertragsstruktur Vergütungsform Öffentlich, 87% Gebührenordnung, 87% Privat, 13% Pro-Kopf-Pauschale, 13% Freie Versorgungswahl/ Zulassung, 73% Vertrag, 27% 1 Bezieht sich auf alle Geschäftsbereiche von Capio in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 21 Gesundheitsversorgung in Europa Die Zukunft der europäischen Gesundheitsversorgung Sechs Trends bestimmen den Kurs Die Gesundheitssysteme in Europa werden einem Wandel unterzogen. Demografische Veränderungen und ein zunehmendes Bevölkerungswachstum sowie die alternde Bevölkerung mit wachsenden Gruppen älterer Menschen in Verbindung mit begrenzten öffentlichen Mitteln stellen neue und andersartige Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Im Zentrum dieser Entwicklung steht die Anforderung einer hohen Verfügbarkeit, guten Qualität und Kontinuität für den Patienten. Das betrifft nicht nur Forderungen und Erwartungen von Patienten und der Gesellschaft im Allgemeinen, sondern auch die richtigen Voraussetzungen, unter denen sich die Gesundheitsversorgung weiterentwickeln kann, im Einklang mit den sich verändernden Makrobedingungen,die vielen europäischen Ländern gemeinsam sind. Die langfristige Herausforderung wird damit sein, eine immer bessere Versorgung für mehr Patienten bereitzustellen, ohne unangemessene Kosten für die Gesellschaft zu erzeugen. Eine gute und nachhaltige Gesundheitsversorgung ist eine Grundvoraussetzung für die Fähigkeit eines Landes, zu wachsen und sich zu entwickeln, sowohl national als auch im Einklang mit anderen Ländern. Die Finanzierung und Organisation der Gesundheitsversorgung liegt vor allem in der nationalen und regionalen Verantwortung. Die eigentliche Bereitstellung der Versorgung, das Zusammentreffen mit dem Patienten, ist jedoch eine lokale Verantwortung. Neben der nationalen und regionalen Führung, die die Bedingungen für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung aufstellen muss, tragen auch die örtlichen Gesundheitsdienstleister eine erhebliche Verant- Trend 1 wortung in Bezug auf Organisation, Leitung und die Nutzung von Ressourcen. Die Arbeit mit dem Patienten muss der kontinuierlichen Anpassung und Verbesserung unterliegen, fest verwurzelt in der Unternehmenskultur und der lokalen Führung. Das Geschäftsmodell von Capio und die Entwicklung der Gesundheitsversorgung in den Ländern, in denen wir tätig sind, basieren auf der Sicht der Welt von heute samt ihren Veränderungen. Wir sehen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Qualität, Produktivität und einem gezielteren Einsatz von Ressourcen, mit dem Ergebnis eines gesteigerten Nutzens für Patienten und die Gesellschaft. Die Außenwelt und ihre Entwicklung wahrzunehmen und zu verstehen ist die Grundvoraussetzung für das Management und die Gestaltung der Gesundheitsversorgung. Zunächst einmal könnten Veränderungen komplexer Systeme, wie die Gesundheitsversorgung, verzögerte Auswirkungen haben. Die Ergebnisse und ein realer Nutzen für den Patienten erfordern einen langfristige Ansatz bei Investitionen sowie bei der Veränderung von Behandlungsverfahren, Organisation und Arbeitsmethoden. Insbesondere sind kulturelle Veränderungen in Bezug auf die Herangehensweise an diese Aufgabe erforderlich. Als Grundlage für die Entwicklung von Capio können wir sechs wichtige Trends für die Gesundheitsversorgung in Europa ausmachen. Wir sehen diese Trends als wichtige Antriebsfaktoren sowohl für unsere eigene Entwicklung als auch für die Gesundheitsversorgung im Allgemeinen. Der Versorgungsbedarf verändert sich, die Kosten werden steigen – aber die öffentlichen Mittel sind begrenzt Der Bedarf an Gesundheitsleistungen in Europa steigt. Dieser Umstand ist vor allem auf die alternde Bevölkerung, den Anstieg von Zivilisationskrankheiten und die wachsenden Kenntnisse und Erwartungen der Patienten zurückzuführen. Dank neuer Behandlungsmethoden und neuer Verfahren, also dem, was wir moderne Medizin nennen, gibt es immer mehr Möglichkeiten, mehr Menschen gut zu versorgen. Dies erhöht den Bedarf an Gesundheitsleistungen, weil Möglichkeiten zur Behandlung einer größeren Anzahl Patienten geschaffen werden. Studien belegen, dass bis zur Hälfte der Kostensteigerungen im Gesundheitswesen in dem Zeitraum 1960–2007 mit neuen technologischen Entwicklungen im Zusammenhang standen (Quelle: ESO 2011, Vägval i vården (Wahlmöglichkeiten in der Gesundheitsversorgung)). Die Kosten für die Gesundheitsversorgung sind in den letzten 50 Jahren dramatisch gestiegen. Laut OECD-Statistik verzeichnen die meisten Mitgliedstaaten seit den 1960er Jahren einen im Ver- Gesundheitsausgaben1 im Verhältnis zum BIP, 1960-2030 Prozent 25 Istdaten bis 2011 Prognosedaten ab 20122 20 15 Großbritannien Deutschland Norwegen Schweden OECD 1 Laut OECD-Definition umfassen die Gesundheitsausgaben Kosten für Gesundheitsversorgung, langfristige Pflege, zahnmedizinische Leistungen und Arzneimittel. 10 2 Prognose der künftigen Entwicklung im Einklang mit der historischen durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) der OECD von 2001 bis 2011. 5 0 1960 22 Frankreich 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 Quelle: OECD Health Statistics 2013 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Gesundheitsversorgung in Europa hältnis zur Wachstumsrate des BIP höheren Anstieg der Gesundheitsausgaben (fast 2 Prozent) pro Jahr. Von 2000 bis 2009 stiegen die Gesundheitsausgaben im Verhältnis zum BIP jährlich um durchschnittlich 5 Prozent. Dieses hohe Wachstum ist in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen. Die Wachstumsrate für 2010 und 2011 der OECD-Länder bewegte sich auf einem Niveau von rund 0,5 Prozent jährlich. Die niedrige Wachstumsrate ist eine Folge der knappen öffentlichen Mittel angesichts der schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen, unter anderem in Europa, die in jüngster Zeit zur Einschränkung der öffentlichen Haushaltsmittel für das Gesund- Trend 2 heitswesen beigetragen haben. Folglich steigt das Vergütungsniveau nicht in demselben Maße wie die Ausgaben der Gesundheitsunternehmen. Diese Herausforderungen verlangen Capio und anderen Gesundheitsdienstleistern viel ab. Sie müssen die Qualität der Behandlung verbessern, um eine höhere Produktivität und einen effizienteren Ressourceneinsatz zu erreichen. Das Geschäftsmodell von Capio, das Capio Modell, basiert auf der systematischen Organisation, Steuerung und Entwicklung der Inhalte der angebotenen Gesundheitsversorgung, um den gesellschaftlichen Veränderungen im Hinblick auf Demografie und öffentliche Ressourcen Rechnung zu tragen. Der auf private Leistungserbringer entfallende Anteil an öffentlich finanzierter Gesundheitsversorgung nimmt weiter zu – das bedeutet eine höhere Qualität und Produktivität und mehr Auswahlmöglichkeiten Der Anteil der Gesundheitsversorgung aus privater Hand fällt auf den verschiedenen Märkten sehr unterschiedlich aus. Infolge der Wirtschaftskrise der letzten Jahre fiel das Wachstum der Gesundheitsausgaben in Europa unter das Wachstumsniveau der zugrundeliegenden Volkswirtschaften. Innerhalb dieses Zeitraums blieb der Anteil der privaten Gesundheitsversorgung stabil oder nahm zu. Diese Entwicklung wird in vielen Ländern politisch gefördert und erleichtert, da sich die Wahlfreiheit und der verstärkte Wettbewerb tendenziell positiv auf die Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung ausgewirkt haben. Zudem sieht sich der öffentliche Sektor der Herausforderung gegenüber, der steigenden Nachfrage nach Gesundheitsversorgung allein nachzukommen. Der Anteil des privaten Gesundheitssektors am Gesamtmarkt für private fachärztliche Versorgung ist immer noch stabil bzw. steigt. Dennoch nehmen die privaten Gesundheitsdienstleister nach wie vor nur einen kleinen Teil des Gesamtmarkts ein In Schweden beträgt dieser Anteil rund 7 Prozent, wobei sich die Verhältnisse regional stark unterscheiden. In Stockholm erreicht der Anteil fast 20 Prozent. Der Anteil des privaten Gesundheitssektors am deutschen Gesamtmarkt für private fachärztliche Versorgung betrug 2012 knapp 16 Prozent. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Gesundheitsversorgung aus privater Hand in Deutschland gestiegen, und heute ist fast eins von fünf Betten dem Privatsektor zuzuordnen. 2000 ging in Deutschland lediglich eins von 15 Betten auf private Anbieter zurück. In Frankreich ist rund ein Viertel der gesamten fachärztlichen Versorgung in privater Hand. Dieser Anteil blieb in den letzten Jahren relativ unverändert. Wahlfreiheit und Wettbewerb sind die treibenden Kräfte, die den Patienten zugute kommen. Auf diese Weise werden öffentliche wie private Gesundheitsdienstleister motiviert, ihr Versorgungsangebot zu verbessern, was langfristig eine bessere Gesundheitsversorgung zur Folge hat. Diese Entwicklung ist inzwischen angesichts der prekären Situation der öffentlichen Finanzen in Europa deutlich erkennbar. Der Anteil der privaten Anbieter fällt in den Ländern unterschiedlich aus, dürfte jedoch allmählich zunehmen Wahlfreiheit in der Gesundheitsversorgung bei Hüft- und Knieprothesenoperationen in Stockholm Private fachärztliche Versorgung1, Anteil am fachärztlichen Markt insgesamt Anteil der Patienten mit einer Wartezeit von > 90 Tagen für chirurgische Eingriffe nach Einführung der freien Versorgungswahl von 33 % auf 13 % bei Hüft- und Knieprothesenoperationen im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung zurückgegangen. Kosten pro Anzahl der Nettokosten chirurgischen chirurgischen (in Mio. SEK) Eingriff (in SEK) Eingriffe Frankreich Deutschland Schweden 0,4 % pro Jahr +16 % pro Jahr 2,0 % pro Jahr 3.721 4.315 –17 % pro Jahr 72.507 –4 % pro Jahr 270 259 2008 2011 60.023 2,5 % pro Jahr 1 23,3 23,7 14,8 16,3 6,1 6,9 2007 2012 2007 2012 2007 2012 Für Deutschland und Frankreich beziehen sich die Daten lediglich auf die fachärztliche Versorgung in Krankenhäusern. Quelle: SKL, Statistisches Bundesamt Deutschland; DREES, Comptes de la Santé, Frankreich CAPIO JAHRESBERICHT 2013 2008 2011 2008 2011 Quelle: Folgebericht über die Wahlfreiheit in der Gesundheitsversorgung bei Hüft- und Knieprothesenoperationen, Medical Management Center, Karolinska Institutet, Institute for Strategy and Competitiveness, Harvard Business School und Schwedisches Hüftprothesenregister,im Auftrag des Gesundheits- und medizinischen Dienstes der Stockholmer Provinzverwaltung 23 Gesundheitsversorgung in Europa Kürzere durchschnittliche Verweildauern führen zu höherer Produktivität – länderspezifische Unterschiede fallen nach und nach weg, dank der Entwicklung moderner Behandlungsmethoden Trend 3 Neue Behandlungsmethoden, neue medizinische Verfahren und die Fähigkeit, Patienten auf der richtigen Stufe in der Versorgungskette zu behandeln, führen zu einer kürzeren Verweildauer und einer höheren Versorgungsqualität, was sich positiv auf Patienten, Gesundheitsdienstleister und Geldgeber auswirkt. Weniger invasive Verfahren, wie beispielsweise laparoskopische Eingriffe, führen zu einer schnelleren Behandlung und senken das Risiko therapieassoziierter Schädigungen wie z. B. Infektionen. Zusätzlich kann die durchschnittliche Verweildauer reduziert werden. Die durchschnittliche Verweildauer für die gleiche Art von Behandlung und Verfahren fällt in den verschiedenen Ländern unterschiedlich aus. Beispielsweise gibt es große Abweichungen zwischen den durchschnittlichen Verweildauern in Deutschland, Frankreich und Schweden für die Behandlung von akutem Herzinfarkt bzw. akuter Appendizitis sowie für die Operation und Behandlung im Zusammenhang mit Knie- oder Hüftprothesen. Dies zeigt, dass die Übertragung bewährter Verfahren zwischen den Ländern einiges Verbesserungspotenzial birgt. Die durchschnittliche Verweildauer für akute Appendizitis ist zum Beispiel in Deutschland 5,1 Tage, während die entsprechende durchschnittliche Verweildauer in Frankreich 4,2 Tage und in Schweden 2,6 Tage beträgt. Bei Operationen für Hüft- und Kniepro- thesen, die zu den elektiven Verfahren gehören, ist die durchschnittliche Verweildauer in Schweden 50–65 Prozent kürzer als in Frankreich und in Deutschland. Die längere durchschnittliche Verweildauer ist ein Teil der Erklärung für die deutlich höhere Anzahl von Krankenhausbetten je 1.000 Patienten in Frankreich und in Deutschland im Vergleich zu Schweden (siehe Grafik). Die länderspezifischen Unterschiede dürften nach und nach verschwinden. Aufgrund seiner geografischen Reichweite und des bewährten Capio Modells kann Capio über den Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Einrichtungen und Ländern einen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten. Die Fähigkeit, neue medizinische Methoden für eine schnellere Genesung nach der Behandlung einzuführen, wirkt sich erheblich auf die durchschnittliche Verweildauer aus und ist somit ein wichtiger Faktor für eine höhere Produktivität der Versorgungsprozesse. Zentrale Elemente dieser Anstrengungen sind die Suche nach optimalen Verfahren in Bezug auf die verschiedenen Krankheitsbilder, eine systematische Fortschrittskontrolle, um die Vergleichbarkeit zwischen Einrichtungen und Ländern zu gewährleisten, und der Wissensaustausch, der in skalierbare, dauerhafte Effekte mündet. Unterschiede bei der durchschnittlichen Verweildauer Durchschnittliche Verweildauer, Anzahl der Tage (2012) Deutschland Frankreich Schweden Akuter Herzinfarkt1 8,4 6,7 4,1 Akute Appendizitis1 5,1 4,2 2,6 Knieprothese2 12,5 8,8 4,4 Hüftprothese2 12.2 12.1 5.7 1 ICD-10 2 (International Classification of Diseases) ist die statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme der Weltgesundheitsorganisation, zehnte Revision. DRG (Diagnosis Related Groups – diagnosebezogene Fallgruppen, d. h. die Kombination einer Diagnose und einer Behandlung). Die diagnosebezogenen Fallgruppen wurden erfasst und gewichtet, um alle Patienten einzubeziehen, die dem gleichen chirurgischen Eingriff in dem entsprechenden Land unterzogen wurden. Quelle: Schwedisches Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen), ATIH Frankreich, Statistisches Bundesamt Deutschland Krankenhausbetten je 1.000 Einwohner (2011 oder jüngstes Jahr) Schweden Großbritannien Spanien Norwegen Italien Portugal Dänemark Finnland Frankreich Polen Österreich Deutschland 8,3 7,7 6,6 6,4 5,5 3,5 3,4 3,4 3,3 3,2 3,0 2,7 Quelle: OECD Health Statistics 2013 24 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Gesundheitsversorgung in Europa Trend 4 Verlagerung von stationärer Behandlung zu ambulanter Versorgung – dank medizinischer Fortschritte Mit der Entwicklung moderner Behandlungsmethoden kann auch das Erfordernis der stationären Versorgung verringert werden. Nutznießer dieser Entwicklung sind natürlich die Patienten, aber auch die Gesellschaft profitiert, da eine kürzere stationäre Verweildauer und ein höherer Anteil an ambulanten Behandlungen Ressourcen für andere Aktivitäten freisetzen, so dass mehr Patienten zu den gleichen Kosten gut versorgt werden können. Der Anteil der ambulanten Versorgung in bestimmten Behandlungsbereichen fällt in den einzelnen europäischen Ländern sehr unterschiedlich aus. Laut nationaler Statistik wurden 2012 rund 40 Prozent aller Operationen in Frankreich ambulant durchgeführt (Ministère des Affaires sociales et de la Santé), während der Anteil in Deutschland knapp 50 Prozent1 betrug und in Schweden mehr als 80 Prozent (schwedisches Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen). In Frankreich werden beispielsweise 21 Prozent aller Rachenmandeloperationen ambulant durchgeführt, während die entsprechenden Anteile in Schweden 45 Prozent und in Norwegen 53 Prozent einnehmen. 41 Prozent aller Leistenbruchoperationen sind in Frankreich ambulante Eingriffe, in Schweden und in Norwegen sind es dagegen 70 bzw. 76 Prozent. Der Verlagerung von stationären zu ambulanten Eingriffen gewinnt an Fahrt. So wurden beispielsweise 2007 in Frankreich 32 Prozent aller Eingriffe ambulant durchgeführt, dieser Anteil stieg jedoch kontinuierlich in den letzten Jahren und erreichte 2012 knapp 40 Prozent, wie vorstehend erwähnt. Die französische Regierung fördert diese Entwicklung mit Initiativen zur Intensivierung der ambulanten Behandlung. Das führt dazu, dass Gebäude und die Ausstattung angepasst werden müssen, ebenso wie die Organisationsstrukturen und die Behandlungsmethoden, um effiziente Patientenflüsse zu gewährleisten. Die Sanierung und der Ausbau des Gebäudes der Capio Clinique de la Sauvegarde in Lyon ist ein Beispiel für unsere Anpassungsmaßnahmen an diesen Trend. 1 Quelle: Bundesverband für Ambulantes Operieren, Depesche Nr. 32 April 2014. Die Daten betreffen das Jahr 2011. Die für Deutschland gemeldeten Daten umfassen keine Statistiken für Operationen im Rahmen von Versorgungsverträgen zwischen Krankenversicherungen und Krankenhäusern und im Rahmen einer privaten Unfallversicherung. Unterschiede beim Anteil der ambulanten Versorgung Ambulante chirurgische Eingriffe1 (2011), in Prozent Katarakt 98 98 98 97 97 83 Finnland Großbrit. Schweden Norwegen2 Spanien Frankreich 58 50 37 36 19 69 53 45 38 27 21 Finnland Norwegen2 Schweden Großbrit. Spanien Frankreich Schweden Norwegen2 Großbrit. Finnland Frankreich Spanien 76 70 66 63 41 39 Transluminale koronare Angioplastie Partielle Exzision des Drüsenkörpers Großbrit. Schweden Spanien Finnland Frankreich Leistenbruch Rachenmandeln Großbrit. Spanien Schweden Finnland Frankreich 21 6 5 4 0 1 Der 2 Anteil der ambulanten chirurgischen Eingriffe ist nicht für Deutschland erfasst, da die verfügbaren Daten unvollständig sind. Die verfügbare Daten von Norwegen stammen aus dem Jahr 2009. Quelle: Eurostat Anteil der stationären Versorgung ist in vielen Ländern immer noch hoch Anteil der Gesamtkosten für die stationäre bzw. ambulante Behandlung (2011 oder jüngstes Jahr), in Prozent Schweden Spanien Finnland OECD Dänemark Deutschland Norwegen Polen Österreich Niederlande Frankreich 40 41 46 47 47 49 54 56 56 58 63 Stationär 60 59 54 53 53 51 46 44 44 42 37 Ambulant Quelle: OECD iLibrary 2013 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 25 Gesundheitsversorgung in Europa Trend 5 Die verschiedenen Stufen der Versorgungskette treten deutlich zutage – anstatt „wenig für viel“ zu leisten, geht es nun darum, „viel für wenig“ zu leisten Die Fähigkeit, Patientenflüsse zur richtigen Behandlung auf der richtigen Stufe der Versorgungskette zu lenken, wird von entscheidender Bedeutung sein, wenn es darum geht, Engpässen zu begegnen, die auch heute schon in einigen Bereichen des europäischen Gesundheitswesens existieren. Die Einordnung des Patienten als Basis für die Versorgungsstruktur gewährleistet nicht nur, dass der Patient umfassend auf der richtigen Stufe versorgt wird, sondern sorgt auch dafür, dass die Ressourcen auf bestmögliche Weise genutzt werden. Eine Folge dieses Ansatzes ist, dass der Schwerpunkt aus Patientensicht auf der ambulanten Versorgung liegt. Dieser neue Ansatz impliziert auch, dass künftig erhebliche Patientenflüsse von der stationären auf die ambulante Versorgung verlagert werden können, in der es gute Möglichkeiten zu einer größeren Spezialisierung und zur Behandlung von mehr Patienten nach hohem Qualitätsstandard sowie zur Kosteneffizienz gibt. Um die Entwicklung dieses Trends zu fördern, sind u. a. politische Initiativen notwendig, damit klarere Richtlinien und Anreize für den Transfer von Versorgungsvolumen auf andere Versorgungsstufen geschaffen werden. Der Bedarf an zusätzlichen Ressourcen für die Akutversorgung in Schweden setzt zum Beispiel eine Neuprofi lierung von Akutkrankenhäusern in Gang, d. h. die elektive Versorgung sowie Versorgung, für die die Ressourcen des Akutkrankenhauses nicht benötigt werden, werden auf Fachkliniken und Primärversorgungseinrichtungen verlagert. Das wiederum bedeutet, dass die von diesen Einrichtungen bereitgestellten Infrastrukturen und das Versorgungsangebot ausgebaut und spezialisiert werden müssen. Berechnungen zufolge können auf diese Weise Kosteneinsparungen in Höhe von 10 Prozent des gesamten Gesundheitssystems erreicht werden, einfach nur indem sichergestellt wird, dass die Patienten auf der richtigen Stufe behandelt werden. In Stockholm arbeitet Capio aktiv mit Versorgungsketten, um sich diesem Trend anzupassen. Komplexität 1 Universitätskrankenhaus Logik der Entwicklung: • Die Qualität wächst mit der Spezialisierung und dem Volumen • Die Kosten für die gleiche Behandlung sinken mit abnehmender Versorgungsstufe 3 2 Akutkrankenhaus 3 2 Örtliches Krankenhaus Gesundheitsdienstleister müssen Folgendes bieten: 1. Interne Effizienz 2. Richtige Versorgungsstufe 3. Gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Stufen 3 2 3 Fachklinik 2 Primärversorgungseinrichtung Capio heute 3 Volumen Höhere Produktivität durch die Verlagerung von Volumina auf die niedrigste effiziente Versorgungsstufe – ein Beispiel aus dem Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) des Volumens von 2009 bis 2013, in Prozent. Komplexität –0,5 Universitätskrankenhaus 1,2 Akutkrankenhaus 2,91 Örtliches Krankenhaus Fachklinik 5,5 Primärversorgungseinrichtung Anzahl der Patientenkontakte (Volumen) Jährliche Wachstumsrate (CAGR) 2009–2013 (in Prozent) Capio heute Ein Beispiel aus dem Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung, die eine klare Strategie zur Verlagerung von Volumina in der Versorgungskette verfolgt. Von 2009 bis 2013 stieg die Anzahl der Patientenkontakte in den Primärversorgungseinrichtungen um durchschnittlich 5,5 Prozent pro Jahr, während die Anzahl der Versorgungskontakte für das Universitätskrankenhaus der Region in demselben Zeitraum jährlich um durchschnittlich 0,5 Prozent zurückging. Der in diesem Zeitraum ersichtliche Trend deutet an, dass die Anzahl der Versorgungskontakte mit abnehmender Versorgungskette stärker zunimmt. Das Bevölkerungswachstum in Stockholm betrug in demselben Zeitraum durchschnittlich 1,7 Prozent pro Jahr. 1 Gemeinsame jährliche Wachstumsrate (CAGR) für örtliche Krankenhäuser und Fachkliniken, da diese ähnliche Versorgungsleistungen für ähnliche Patientenkategorien bieten. Quelle: SLL VAL databas, SCB 26 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Gesundheitsversorgung in Europa Trend 6 Höhere Anzahl von Kompetenzzentren – mit Fokus auf Qualität und Produktivität Eine verstärkte Spezialisierung auf allen Stufen der Versorgungskette steigert die Qualität und Produktivität, da eine stärkere Spezialisierung die Fachkompetenz der Ärzte und des übrigen medizinischen Personals erhöht, so dass diese ihre Kernkompetenzen entwickeln und pflegen können. Die Erfahrung zeigt, dass dies wiederum bedeutet, dass mehr Patienten versorgt werden können, während gleichzeitig die Häufigkeit von Komplikationen und Reoperationen reduziert wird. Letztendlich führt dies dazu, dass mehr Patienten eine gute Versorgung zu den gleichen Kosten erhalten können. Diese Entwicklung entspricht der Tendenz zu verstärkter ambulanter Versorgung und geringerer stationärer Behandlung. Moderne Gesundheitssysteme sind daher darauf ausgerichtet, Volumen auf Stufen zu konzentrieren, auf denen die Anzahl der Operationen, Behandlungen oder Eingriffe durch Ärzte hoch genug ist, um Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen zu erzeugen. Unterschiedlichen Spezialisierungen und Behandlungen sind unterschiedliche Mindestvolumen zur Aufrechterhaltung und Entwicklung der Qualität zugeordnet. Prinzipiell gilt, dass Anbieter, die rela- tiv große Volumen bewältigen, eine bessere Qualität und häufig auch eine höhere Produktivität erreichen können. Der Spezialisierungsgrad steigt mit zunehmender Entwicklung der medizinischen Methoden. Auf diese Weise können Patientenflüsse über die Wahlmöglichkeit der Patienten auf Gesundheitsdienstleister gelenkt oder konzentriert werden, die eine höhere Qualität und Verfügbarkeit bieten. Dies wiederum erweitert den Rahmen für weitere Investitionen in qualitätssteigernde Maßnahmen. Dieser Trend zeichnet sich in den meisten entwickelten Gesundheitssystemen ab, und die Verbreitung von Kompetenzzentren, die sich auf bestimmte Behandlungen konzentrieren, jedoch in einem größeren Umfang, hat sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Versorgung zugenommen. Das Brustzentrum am Capio St. Görans Krankenhaus ist ein Beispiel für ein spezialisiertes stationäres Zentrum, während die Capio Arthro-Klinik, die sich auf dem Gebiet der Orthopädie Fachkompetenz in der laparoskopischen Chirurgie aufgebaut hat, ein Beispiel für ein ambulantes Zentrum ist. Erhöhte Anforderungen an Qualität und Produktivität fördern den Entwicklungstrend zu Kompetenzzentren – ein Beispiel aus dem Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung Komplexität DRG-Gewichtung1 Jeder Punkt in der Grafik steht für eine stationäre diagnosebezogene Fallgruppe1 Komplizierte und ressourcenintensive Krankheiten 5 Kompetenzzentren 4 Pankreas- oder Leberchirurgie im Karolinska Universitätskrankenhaus 3 Hüftersatz im Capio St. Görans Krankenhaus Weniger komplizierte 2 Krankheiten Unkomplizierte Krankheiten Zunehmende Verlagerung auf Kompetenzzentren 1 Mastektomie (Brustamputation) im Brustkrebszentrum am Capio St. Görans Krankenhaus 0 Geringe Anzahl von Patienten pro Anbieter Qualitätsbezogene Volumengrenze2 Hohe Anzahl von Patienten pro Anbieter Erhöhte Anforderungen an Qualität und Produktivität fördern die Verlagerung auf volumenorientierte und spezialisierte Kompetenzzentren. Auf der Grundlage von Daten der Stockholmer Provinzverwaltung; allgemeine Datenmuster gelten für die meisten modernen Gesundheitssysteme. 1 Diagnosebezogene Fallgruppe (DRG), d. h. die Kombination einer Diagnose und einer Behandlung. Die durchschnittliche DRG-Gewichtung ist ein Maß für den Ressourcenverbrauch. 2 Die qualitätsbezogene Volumengrenze veranschaulicht das geringste gewünschte Volumen zur Aufrechterhaltung einer hohen Versorgungsqualität und Produktivität. Bei komplizierteren Krankheiten ist die qualitätsbezogene Volumengrenze niedriger. Quelle: Schwedisches Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen (Socialstyrelsen) CAPIO JAHRESBERICHT 2013 27 Avsnitt Physiotherapeut Carl Hultefors trainiert mit einer Patientin in der orthopädischen Fachklinik Capio Movement in Halmstad, Schweden. 28 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereiche Inhalt 32 Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus 56 Capio Norwegen 40 Capio Schweden/Capio Fachkliniken 60 Capio Frankreich 46 Capio Schweden/Capio Psychiatrie 66 Capio Deutschland 51 Capio Schweden/Capio Nahversorgung 70 Capio Großbritannien „GUTE GESUNDHEITSVERSORGUNG – WANN UND WO SIE GEBRAUCHT WIRD“ CAPIO JAHRESBERICHT 2013 29 Gute Gesundheitsversorgung auf der richtigen Stufe Gute Gesundheitsversorgung auf der richtigen Stufe fördert die Spezialisierung Einfach ausgedrückt gliedert sich die Gesundheitsversorgung der Gesellschaft in fünf Versorgungsstufen: Universitätskrankenhäuser, Akutkrankenhäuser, örtliche Krankenhäuser, Fachkliniken und Primärversorgungseinrichtungen. Jeder Patient muss auf der Stufe behandelt werden, die die beste und wirksamste Behandlung des entsprechenden Leidens gewährleistet. Universitätskrankenhäuser haben ihren Schwerpunkt auf weniger häufigen, komplizierten und ressourcenintensiven Krankheiten und Therapien, während Akutkrankenhäuser die wachsende Anzahl der Patienten behandeln, die einer akuten Notfallbehandlung bedürfen. Elektive, nicht dringende Behandlungen werden an örtliche Krankenhäuser und Facheinrichtungen in der Nähe des Wohnorts des Patienten verwiesen. Die Aktivitäten der Facheinrichtungen konzentrieren sich daher auf bestimmte Bereiche. Auch die Primärversorgung spielt eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen, als erster und wiederholter Versorgungskontakt in einer langen Reihe von Behandlungen. Eine deutlichere Schwerpunktsetzung und Spezialisierung auf jeder Stufe schaffen die Kapazität, ein größeres Versorgungsvolumen für die unterschiedlichen Behandlungsmethoden zu bewältigen, und sorgen gleichzeitig für eine Steigerung der Qualität. Damit lassen sich auch die entsprechenden Aktivitäten leichter steuern, während das Risiko kostenträchtiger Überschneidungen zwischen den verschiedenen Stufen verringert wird. Die geplante Verlagerung der Patienten von Universitäts- und Akutkrankenhäusern in Fachkliniken, in die geriatrische Versorgung und die Primärversorgung in Stockholm ist ein Beispiel für die Umsetzung dieses Trends. Capio nimmt in diesem Prozess eine aktive Rolle ein, was sich auch in dem Ausschreibungsangebot niederschlug, das zur Verlängerung der Trägerschaft des Capio St. Görans Krankenhauses führte. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Stufen muss effizient sein und auf einem System basieren, das den Patienten in den Mittelpunkt stellt, damit Patienten, die von einer Stufe auf eine andere überwiesen werden, direkten Zugang zur richtigen Versorgung haben und nicht planlos herumgereicht werden. Capio fördert diese Herangehensweise durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen der Gesundheitsversorgung und durch genauere Suchmuster für Patienten mithilfe von Informationen und einem Schwerpunkt auf eGesundheit. Dazu gehören auch die Interaktion zwischen Patienten und Gesundheitseinrichtungen und der Informationstransfer zwischen den verschiedenen Abteilungen. Der Patient im Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung ohne Grenzen Jeder befürwortet und verlangt eine Gesundheitsversorgung, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt. Um Hilfe zu erhalten, wenn sie gebraucht wird, ohne Wartelisten. Um gesehen und verstanden zu werden, beteiligt zu werden, Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen zu erhalten und nicht auf ein Objekt reduziert zu werden und weder vergessen noch im Stich gelassen zu werden. Gleichzeitig ist die Gesundheitsversorgung heutzutage ausgehend von der Leistungsperspektive organisiert, mit zahlreichen Grenzen zwischen den verschiedenen Einheiten. Angesichts des rasch wachsenden Detailwissens von immer mehr Krankheiten und Leiden, das die Heilung oder Linderung dieser Krankheiten ermöglicht, ist eine zunehmende Spezialisierung sowohl notwendig als auch wünschenswert. Eine starke Versorgungskette beginnt mit einer umfassenden Fachkompetenz und Professionalität auf jeder Stufe. Die Herausforderung der Gesundheitsversorgung besteht darin, diese Grenzen zu durchbrechen und unterschiedliche Elemente zu verknüpfen, um starke und gut funktionierende Versorgungsketten zu bilden. Diese müssen auf den spezifischen Bedürfnissen der Die richtige Versorgungsstufe ist die Voraussetzung für hohe Qualität, Kontinuität und Verfügbarkeit Komplexität 1 Universitätskrankenhaus Logik der Entwicklung: • Die Qualität wächst mit der Spezialisierung und dem Volumen • Die Kosten für die gleiche Behandlung sinken mit abnehmender Versorgungsstufe 3 2 Akutkrankenhaus 3 2 Örtliches Krankenhaus Gesundheitsdienstleister müssen Folgendes bieten: 1. Interne Effizienz 2. Richtige Versorgungsstufe 3. Gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Stufen 30 3 2 3 Fachklinik 2 Capio heute Primärversorgungseinrichtung 3 Volumen CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Gute Gesundheitsversorgung auf der richtigen Stufe – Qualität, Kontinuität und Verfügbarkeit einzelnen Patienten aufbauen, was detaillierte und klar festgelegte „Übergaben“ erfordert, sowie die konkrete, persönliche Verantwortung, um Übergaben und Kontinuität sicherzustellen. Manchmal, aber sicher nicht immer, erfordert diese Vernetzung organisatorische Veränderungen, um die Kontinuität für den Patienten zu gewährleisten. Die Einrichtung eines Brustzentrums in Stockholm mit unterschiedlichen Fachärzten an demselben physischen Standort ist ein Beispiel für diese Vernetzung. Zum anderen betrifft eine Vernetzung immer den Aufbau der richtigen Kultur für die entsprechende Versorgungskette, einer Kultur auf der Grundlage der richtigen Werte und Normen in Bezug auf die Bedürfnisse des Patienten. Für die Primärversorgungseinrichtung mit einem „quicklebendigen“ Patienten ist dies womöglich eher eine Frage der Verfügbarkeit, über Internet, Telefon und die Klinik, so dass der Patient schnelle Hilfe für weniger schwerwiegende Leiden bekommt. Bei schwereren Krankheiten, die eine komplexere Behandlung erfordern, geht es allerdings eher um mehr Zeit zum Zuhören, Erklären, Trösten, die richtigen Entscheidungen zu unterstützen und sicherzustellen, dass der Versorgungsprozess ohne unnötige Verzögerungen in Gang kommt. Die Vernetzung von Patientenbedürfnissen mit der spezialisierten Gesundheitseinrichtung ist die große Herausforderung des Gesundheitswesens von heute. Wir bei Capio verfolgen das Ziel einer Gesundheitsversorgung ohne Grenzen. Unser Ausgangspunkt ist, dass wir, basierend auf der jeweiligen Lebensphase des Capio Patienten, zunächst versuchen, das Versorgungsbedürfnis zu ermitteln, und was in dem Versorgungsprozess besonders wichtig ist. Für uns geht es darum, unsere Patientengruppen besser kennenzulernen und zu erfahren, was für sie in den unterschiedlichen Phasen und Situationen des Lebens am wichtigsten ist. Zu unseren Patienten gehören Familien mit Kindern, junge Erwachsene, Menschen mittleren Alters, chronisch Kranke und die wachsende Gruppe der älteren Menschen. Dank wachsender Erkenntnisse zu den Versorgungsanforderungen der unterschiedlichen Gruppen kann Capio sich weiter in den einzelnen Elementen der Gesundheitsversorgung spezialisieren, für die wir verantwortlich sind, und eine größere Verantwortung für die Vernetzung unterschiedlicher Versorgungsbedürfnisse übernehmen, die mehrere Aufnahmen auf unterschiedlichen Versorgungsstufen umfassen. Dabei geht es um eine gesteigerte Verfügbarkeit und eine bessere Qualität bei jeder Versorgungsaufnahme. Sind diese Aufnahmen zeitweilig mit langer und komplizierter Behandlung verbunden, wird die Kontinuität für den Patienten unverzichtbar, sowohl für das medizinische Ergebnis als auch für die vom Patienten wahrgenommene Qualität. Die Übergänge oder Wechsel zwischen den Aufnahmen müssen im Voraus geplant und nachverfolgt werden, um den Weg des Patienten durch die unterschiedlichen Behandlungen zu erleichtern. Eine hohe Verfügbarkeit und Qualität in jeder Phase sowie die Kontinuität zwischen den einzelnen Schritten eines vernetzten Behandlungsprozesses verringern die Wartezeiten und das Leiden des Patienten, beschleunigen die Genesung und setzen Ressourcen für die Versorgung von mehr Patienten frei. Wir gehen den nächsten Schritt Capio ist in fünf Ländern vertreten. In Schweden ist Capio auf jeder Versorgungsstufe, mit Ausnahme von Universitätskrankenhäusern, tätig. Wir verfügen über ein Netzwerk aus 78 Primärversorgungszentren in 12 Provinzverwaltungen und Regionen. Wir bieten fachärztliche Versorgung innerhalb der Medizin, Chirurgie und Psychiatrie in weiten Teilen Schwedens und betreiben drei örtliche Krankenhäuser mit einer großen Bandbreite an Versorgungsleistungen. Im Capio St. Görans Krankenhaus in Stockholm leisten wir außerdem Akutversorgung. Unser tägliches Streben ist die Verbesserung der Gesundheitsversorgung über jede dieser Einrichtungen, und diese Arbeit wird auch künftig fortgesetzt. Darüber hinaus arbeiten wir mit angrenzenden Gesundheitsdienstleistern zusammen, um Patienten den Zugang zu Capio und von uns zu anderen Anbietern zu erleichtern. Ende 2013 beschlossen wir, uns verstärkt auf das Management und die Koordination unserer schwedischen Aktivitäten zu konzentrieren, um unseren Patienten bei Bedarf eine bessere Versorgungskontinuität zu gewährleisten. Über die gezieltere Nutzung unserer geografischen Standorte und unserer Fachgebiete sowie unser gemeinsames Wissen innerhalb der unterschiedlichen Versorgungsbereiche können wir nach und nach eine größere Verantwortung für die Kontinuität der Versorgung übernehmen. In Norwegen bietet Capio elektive Versorgung in örtlichen Krankenhäusern und Fachkliniken. In Frankreich bieten wir in unseren Akutkrankenhäusern und unseren örtlichen Krankenhäusern und Fachkliniken hauptsächlich elektive fachärztliche Versorgung mit einem gewissen Anteil an Akutversorgung. In Deutschland betreibt Capio örtliche Krankenhäuser, Fachkliniken und medizinische Versorgungszentren, während sich die Geschäftstätigkeit in Großbritannien auf das Fachgebiet Psychiatrie konzentriert. Die Nahversorgung spielt in vernetzten Versorgungsketten eine wichtige Rolle. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 31 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus Facharzt Andreas Ödegården-Richter, Hilfsschwester Margareta Bylund und Krankenschwester Rebecca Ottoson arbeiten als Team in der Ersteinschätzung in der Notaufnahme im Capio St. Görans Krankenhaus. Diese Arbeitsmethode wurden von den Mitarbeitern entwickelt, um eine rasche erste Einschätzung der Patienten zu ermöglichen. Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus Neuer Vertrag mit hohen Qualitätszielen Das Capio St. Görans Krankenhaus in Stockholm ist Schwedens erstes und bislang einziges Akutkrankenhaus, das privat im Rahmen eines Vertrags mit der Stockholmer Provinzverwaltung (SLL) geführt wird. Seit vielen Jahren nimmt das Krankenhaus eine führende Position in Bezug auf die Qualität und Verfügbarkeit der Gesundheitsversorgung ein und hat bei vielen neuen Versorgungsentwicklungen Pionierarbeit geleistet. 2013 trat ein neuer Versorgungsvertrag mit der Stockholmer Provinzverwaltung in Kraft. Der neue Vertrag legt hohe Standards in Bezug auf Qualität und Verfügbarkeit fest, um für die langfristigen Herausforderungen gerüstet zu sein, denen sich die Gesundheitsdienstleister in Stockholm gegenüber sehen, darunter auch die geringere Vergütung. Der neue Vertrag sieht erheblich höhere Ziele und Verpflichtungen innerhalb der Hauptbereiche der Qualität und Patientensicherheit sowie der Verfügbarkeit vor, sowohl in der Akutversorgung als auch in der elektiven (geplanten) Versorgung. Der neue Versorgungsvertrag ist bis 2022 gültig und kann um bis zu vier Jahre verlängert werden. Innerhalb dieser Laufzeit wird ein Anstieg der Patientenzahlen von rund 30 Prozent erwartet. Gleichzeitig wurde die Vergütung um ca. 10 Prozent im Vergleich zum vorherigen Niveau und zur relativen Vergütung vergleichbarer Krankenhäuser in der Provinz verringert. Capio St. Görans stützt sich auf eine höhere Qualität und Verfügbarkeit, um eine umfangreichere und bessere Versorgung zu 32 Wichtige Ereignisse 2013 • Inkrafttreten des neuen Versorgungsvertrags mit der Stockholmer Provinzverwaltung. • Beginn des Baus einer neuen Notaufnahme • Integration der Radiologischen Klinik in den Krankenhausbetrieb. • Fortgesetzte Überwachung und Verbesserung der Patientenflüsse auf der Grundlage des Lean HealthcareAnsatzes. • Fortgesetzte Konzentration auf die Notfallversorgung und die Entwicklung des Ersteinschätzungskonzepts des Krankenhauses. • Intensives Qualitätsengagement, mit Schwerpunkt auf Qualitätsregistern und krankenhausweiten Aktionsplänen zur Vermeidung von therapieassoziierten Schädigungen. • Kontinuierliche Kontrolle über einen neuen krankenhausübergreifenden Berichtsbogen für Qualität und Patientensicherheit. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus geringeren Kosten leisten zu können. Niedrigere Kosten durch Qualitätsmängel (z. B. Komplikationen und therapieassoziierte Schädigungen) und verbesserte Patientenflüsse versetzen das Krankenhaus in die Lage, den neuen Versorgungsvertrag zu erfüllen, ohne dass die Mitarbeiter schneller arbeiten müssen oder die Versorgung der Patienten zu kurz kommt. 2013 wurde dieses Ziel erfolgreich erreicht. Capio St. Görans ist immer noch das einzige Krankenhaus in der Provinz, das den Anforderungen der Stockholmer Provinzverwaltung in Bezug auf Wartelisten entspricht, und erneut erreichte das Krankenhaus eine Spitzenbewertung bei den Qualitätsindikatoren der Stockholmer Provinzverwaltung für vergleichbare Krankenhäuser in Stockholm. Versorgungseinrichtungen Capio St. Görans ist ein Akutkrankenhaus mit rund 300 Betten und liegt auf Kungsholmen im Zentrum von Stockholm. 2013 wurden 3.000 ambulante chirurgische Eingriffe und mehr als 6.100 stationäre Operationen in den 12 Operationssälen des Krankenhauses durchgeführt. Der Vertrag entspricht etwa 15 Prozent der Akutversorgung in der Provinz, bezogen auf vergleichbare Spezialisierungen. Aktuell ist das Capio St. Görans, gemessen an der Anzahl der Notfallpatienten, eines der größten Akutkrankenhäuser Schwedens. Der Plan der Stockholmer Provinzverwaltung für die künftige medizinische Versorgung räumt dem Krankenhaus eine wichtige und wachsende Rolle in den kommenden Jahren ein. Die Anzahl der Notfallpatienten, die das Capio St. Görans Krankenhaus aufsuchen, wird den Erwartungen zufolge in dem Zeitraum 2013–2018 um etwa 25 Prozent von rund 80.000 auf 100.000 Patienten steigen, und die Anzahl der Betten soll laut Planung schrittweise erhöht werden, um diesem Bedarf nachzukommen. Darüber hinaus sieht der Plan für die künftige medizinische Versorgung vor, dass das Krankenhaus seinen Schwerpunkt verstärkt auf die Behandlung von Notfällen verlegt: von gegenwärtig knapp zwei Drittel zu rund drei Viertel aller Versorgungsfälle in Zukunft. Um dem größeren Bedarf an Akutversorgung gerecht zu werden, begann die Immobiliengesellschaft der Stockholmer Provinzverwaltung Locum 2013 mit dem Bau einer neuen Notaufnahme im Capio St. Görans. Die neue Notaufnahme wird im Frühjahr 2016 fertiggestellt und wurde gemäß den auf den Patientenfluss abgestimmten Arbeitsprozessen gestaltet, die das Capio St. Görans Krankenhaus anwendet. Im Herbst 2012 erwarb Capio St. Görans die Radiologische Klinik, die sich auf dem Grundstück des Krankenhauses befindet, und 2013 wurden diese Aktivitäten in das Capio St. Görans Krankenhaus integriert. Das Röntgenverfahren ist ein zentraler Bestandteil einer schnellen Diagnose, damit Patienten schneller die richtige Behandlung erhalten. Behandlungsbereiche Das Capio St. Görans bietet ein breites Versorgungsangebot für Erwachsene in der Basisakutversorgung über die Akutklinik, medizinische Klinik, orthopädische Klinik, chirurgische Klinik, radiologische Klinik, Anästhesieklinik, Schmerzklinik und die physiologische Klinik. Neben einer starken Fachkompetenz im Bereich der üblichen endemischen Krankheiten ist das Krankenhaus führend auf dem Gebiet der Schulteroperationen und Brustoperationen. Laut Plan für die künftige medizinische Versorgung der Stockholmer Provinzverwaltung wird die Geschäftstätigkeit des Capio St. Görans Krankenhauses in den Bereichen Brustkrebsversorgung, Neurologie, Infektiologie, Pneumologie und Urologie ausgeweitet. Im Krankenhausbereich ist darüber hinaus eine Geburtsklinik geplant, mit Kapazitäten für etwa 4.000 Geburten pro Jahr. Die Klinik wird 2018 fertiggestellt. 2013 verstärkte Capio St. Görans sein Engagement für die direkte Aufnahme auf die Stationen der medizinischen Klinik. Dazu gehört auch, dass die Patienten, die in die Notaufnahme kommen und stationär behandelt werden müssen, die stabil sind, mit einer klaren Erstdiagnose, direkt auf die entsprechende Station aufgenommen wer- CAPIO JAHRESBERICHT 2013 den können, ohne weitere Untersuchungen in der Notaufnahme. Damit ist gewährleistet, dass der Patient die richtige Versorgung und Behandlung zügiger erhält und die Notaufnahme entlastet wird. Im Laufe des Jahres wurden die Anstrengungen zur Beschleunigung der Genesung der Patienten nach Darmoperationen auf der Grundlage des ERAS-Konzepts (Enhanced Recovery After Surgery) fortgesetzt. Hierbei handelt es sich um ein gemeinsames interdisziplinäres Behandlungsprogramm für die schnelle Genesung, Mobilisierung und Rehabilitation. Außerdem ermöglicht es den Leistungsvergleich mit anderen Krankenhäusern. Statistiken belegen, dass die Verweildauer für Patienten, die nach dem ERAS-Konzept behandelt werden, um 30 Prozent verringert wird, ebenso sinkt der Anteil der Komplikationen. Eines der Hauptziele für das Capio St. Görans Krankenhaus ist eine erhöhte Beteiligung der Patienten an ihrer eigenen Versorgung und Behandlung. Eines der Mittel, um dies zu erreichen, sind elektronische Dienstleistungen. In dem Jahr wurde ein Pilotprojekt gestartet, durch das Patienten über das Internet Einsicht in ihre eigenen Krankenakten erhalten. Über ein sicheres Anmeldeverfahren haben die Patienten Zugang zu qualitätsgesicherten Krankenakten, die sie besser auf ihre eigene Versorgung vorbereiten und sie stärker daran beteiligen. Das Krankenhaus verfügt mit Cambio Cosmic bereits über eines der modernsten Patientenaktensysteme in Schweden, mit integrierter Patientenverwaltung, Röntgen- und Laborergebnissen, Qualitätsdaten und Kennzahlen. Investitionen Um mehr Patienten aufnehmen, die Qualität steigern und die Entwicklung innerhalb der roboterunterstützten urologischen und Kolorektalchirurgie anführen zu können, hat die chirurgische Klinik des Capio St. Görans Krankenhauses gegen Ende 2013 eine Investition in das neueste Modell des Da Vinci-Roboteroperationssystems getätigt. Im Januar 2014 wurde das Roboteroperationssystem in Betrieb genommen. Das Krankenhaus setzt die roboterunterstützte Chirurgie bereits umfassend ein. Mit seinem eigenen System kann das Krankenhaus die Anzahl der roboterunterstützten Operationen erheblich steigern. Herausforderungen des Gesundheitswesens im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung Das Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung weist ein starkes Bevölkerungswachstum auf. Prognosen deuten darauf hin, dass die Provinz 2020 350.000 mehr Einwohner zählen wird als 2013. Die Haushaltsmittel für das Gesundheitswesen steigen jedoch nicht im gleichen Maße. In der Praxis bedeutet dies, dass die Qualität der Gesundheitsversorgung erhöht werden muss, um so zu besseren medizinischen Ergebnissen und Produktivitätsverbesse- Kennzahlen 2013 2012 2011 Anzahl der ambulanten Patienten 182.971 177.357 171.339 Anzahl der stationären Patienten 30.017 28.995 28.322 3,2 3,3 3,4 1.389 1.372 1.200 12 14 13 8 7 7 305 307 302 1.616 1.675 1.606 13 16 16 Leistung Produktivität Durchschnittliche Verweildauer Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter in % der Gruppe Anzahl der Kliniken Anzahl der Betten Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) in % der Gruppe 33 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus Schwerpunkt 2013 34 Mehr Patienten mit „geschwollenen Beinen“ innerhalb der zeitlichen Vorgaben Die kürzeste Wartezeit auf den Arzt in der Notaufnahme des Capio St. Görans Krankenhauses Patienten mit Verdacht auf Blutgerinnsel in den tiefen Venen des Wadenmuskels wiesen im Durchschnitt eine wesentlich längere Durchlaufzeit (d. h. die Zeit zwischen der Ankunft und der Rückkehr nach Hause oder der Aufnahme auf eine Station) in der Notaufnahme des Capio St. Görans Krankenhauses auf als andere Patienten. Vor 2013 hatten lediglich 25–50 Prozent dieser Patienten eine Durchlaufzeit von weniger als vier Stunden. Ziel des Krankenhauses ist, mindestens 80 Prozent der Patienten innerhalb dieses Zeitrahmens zu behandeln. Im Mai 2013 wurden daher Verbesserungsmaßnahmen in die Wege geleitet, die eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Notaufnahme und der physiologischen Klinik des Krankenhauses in Bezug auf diese Patienten vorsehen. Seit dem Versuch mit dem neuen Verfahren ist der Anteil der Patienten mit einem Blutgerinnsel im Bein mit einer Durchlaufzeit von weniger als vier Stunden auf 80–85 Prozent gestiegen. Die Notaufnahme im Capio St. Görans Krankenhaus weist die kürzeste Wartezeit auf einen Arzt in Stockholm auf: durchschnittlich 42 Minuten. Die Durchschnittszeit für 54 registrierte Notaufnahmen in ganz Schweden betrug 57 Minuten. Dies belegt eine Studie zu Wartezeiten in Schwedens Notaufnahmen, die vom schwedischem Zentralamt für Gesundheits- und Sozialwesen in der ersten Jahreshälfte 2013 durchgeführt wurde. Sie zeigt auch, dass der Anteil der Patienten, die insgesamt weniger als vier Stunden in der Notaufnahme verbracht haben, der zweithöchste in ganz Schweden war. Die durchschnittliche Verweildauer pro Patient am Capio St. Görans liegt jedoch, laut derselben Studie, etwas über dem Durchschnitt in Stockholm. Der Hauptgrund für die kurze Wartezeit auf einen Arzt in der Notaufnahme des Capio St. Görans Krankenhauses ist ein Arbeitsprozess auf der Grundlage des Ansatzes „höchste Kompetenz zuerst“, auch „Ersteinschätzung im Team“ genannt. Dies bedeutet, dass ein erfahrener Facharzt und eine erfahrene Pflegekraft den Patienten zu einem frühen Zeitpunkt untersuchen, um eine Ersteinschätzung vorzunehmen. Diese Arbeitsmethode wurde von den Mitarbeitern selbst konzipiert und wird laufend weiterentwickelt. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus rungen beizutragen und damit sicherzustellen, dass die Kosten nicht in demselben Tempo steigen wie die Anforderungen an die Gesundheitsversorgung. Die kontinuierlichen Verbesserungsbemühungen des Capio St. Görans Krankenhauses auf der Grundlage des Capio Modells und die Arbeitsweise nach den Lean Healthcare-Grundsätzen leisten einen Beitrag zu der gesteigerten Versorgungsqualität und -effizienz. Ein Beleg hierfür findet sich zum Beispiel in dem Bericht „Überprüfung der fünf größten Notaufnahmen Stockholms“ vom Oktober 2013, in dem aufgezeigt wird, dass das Konzept der Ersteinschätzung und der Personalbesetzung von Capio St. Görans weit erfolgreicher ist und zu kürzeren Wartezeiten auf Ärzte und insgesamt kürzeren Wartezeiten führt, als dies in anderen Akutkrankenhäusern der Provinz der Fall ist. Patientengruppen Das Capio St. Görans Krankenhaus ist, gemessen an der Anzahl der Patienten, eines der größten Akutkrankenhäuser Schwedens. 2013 verzeichnete das Krankenhaus knapp 80.000 Besuche in der Notaufnahme. Laut einer Patientenumfrage von 2013, von der auf den nächsten Seiten noch die Rede sein wird, wird das Krankenhaus von seinen Patienten gut bewertet. Das Versorgungsgebiet (Einzugsbereich) des Capio St. Görans Krankenhauses umfasst 430.000 Einwohner von Stockholm, was den Bevölkerungszahlen von 19 der 21 schwedischen Provinzen entspricht oder diese übertrifft. Die Aufteilung der Patientengruppen, die zum Capio St. Görans kommen, dürfte sich in den kommenden Jahren ändern. Schätzungen der Stockholmer Provinzverwaltung zufolge könnten 15 Prozent der Patienten in den Akutkrankenhäusern der Provinz besser von anderen Gesundheitsdienstleistern versorgt werden, beispielsweise innerhalb der Primärversorgung, in kleineren Krankenhäusern und von erweiterten geriatrischen Pflegediensten. Dadurch würden Res- sourcen für Patienten freigesetzt, die tatsächlich auf die Fachkompetenzen und Kapazitäten des Akutkrankenhauses angewiesen sind, was auch bedeutet, dass der Anteil der Patienten mit komplizierteren Versorgungsanforderungen im Capio St. Görans Krankenhaus in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmen wird. Auftraggeber und Vergütungssystem Das Capio St. Görans Krankenhaus wird im Rahmen eines Vertrags mit der Stockholmer Provinzverwaltung betrieben, die über ihre Immobiliengesellschaft Locum Eigentümerin der Krankenhausgebäude ist. Capio St. Görans ist Teil des Gesundheitssystems der Stockholmer Provinzverwaltung, auf die gleiche Weise wie die Krankenhäuser, die Eigentum der Provinz sind, und hat ähnliche Versorgungsverträge und Vergütungsverträge, nur zu einem niedrigeren Preis. Die Vergütung besteht aus einem variablen Element gemäß DRG-System (diagnosebezogene Fallgruppen) auf der Grundlage der geleisteten Versorgung sowie einer Vergütung für die Teilnahme an beispielsweise Umwelt-, Qualitäts-, Forschungs- und Entwicklungs- und Schulungsaktivitäten. Diese Aktivitäten nehmen einen Prozentanteil der gesamten Vertragssumme ein, und die Vergütung wird auf der Grundlage der erreichten spezifischen Ziele/Indikatoren gezahlt. Mitarbeiter 2013 hatte Capio St. Görans 1.389 Mitarbeiter, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Die jüngste Mitarbeiterbefragung weist insgesamt gute Ergebnisse auf einem hohen Niveau auf, verglichen mit dem Durchschnitt der Krankenhäuser im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung. Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung werden genau analysiert und mit Aktionsplänen für jede Einheit weiterverfolgt. Eine gute Arbeitsumgebung ist eine Grundvoraussetzung für jeden Mitarbeiter, jedes Team und jedes Krankenhaus, um langfristige Verbesserungen herbeiführen zu können. Eine flexible Zeitplanung, die den Mitarbeitern die Möglichkeit einräumt, zu ihrer Radiologiekrankenschwester Massi Farokhi in der Radiologischen Klinik, die 2013 nach ihrer Übernahme im Jahr 2012 in den Betrieb des Capio St. Görans Krankenhauses integriert wurde. Damit steigen die Möglichkeiten, um zügig Diagnosen zu stellen und den Patienten die richtige Behandlung zukommen zu lassen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 35 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus 2013 investierte die chirurgische Klinik am Capio St. Görans Krankenhaus in das neueste Da Vinci-Roboteroperationssystem für urologische und Kolorektalchirurgie. Schichtplanung beizutragen, ist ein Weg, um die Arbeit für den Einzelnen zu erleichtern und für eine gute Personalausstattung zu sorgen. Erreicht wird dies über das krankenhauseigene Punktgehaltssystem, das St. Görans Modell, nach dem die Mitarbeiter beeinflussen können, wie viel und wann sie arbeiten wollen, wobei sie die Verantwortung für die Erfüllung der Patientenanforderungen gemeinsam mit ihren Kollegen übernehmen. Forschung und Ausbildung Capio St. Görans verfügt sowohl über Forschungskompetenz als auch eine gute Patientenbasis für zukünftige klinische Forschung. Darüber hinaus ist das Capio St. Görans ein wachsendes Lehrkrankenhaus. Seit einigen Jahren ist das Capio St. Görans Krankenhaus in der Grund- und Fachausbildung von Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern, Pflegehelfern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Ernährungsberatern, biomedizinischen Analytikern, Arzthelfern und manuellen Therapeuten (Naprapathie) aktiv. Jedes Jahr werden mehr als 500 Auszubildende und Studierende in der Gesundheitsversorgung am Krankenhaus klinisch ausgebildet und betreut. Das Krankenhaus bietet außerdem Ausbildungsleistungen für Ärzte: Jährlich werden 36 Ärzte im Praktikum und rund 60 Assistenzärzte ausgebildet. 2014 nahm das Krankenhaus eine erhöhte Anzahl von Medizinstudenten auf. Qualitätssicherung Der Patient und sein Behandlungspfad, der Patientenfluss, bilden die Grundlage für das Qualitätsengagement am Capio St. Görans Krankenhaus. Ziel ist, die wertschöpfende Zeit mit Aktivitäten zu steigern, die sich positiv auf die Genesung des Patienten auswirken, und Aspekte zu eliminieren, die dies nicht tun, wie zum Beispiel Wartezeit und unnötige Untersuchungen. Dieses Engagement 36 wird anhand einer Reihe von Grundsätzen und Methoden durchgeführt, die als Lean Healthcare bezeichnet werden. Organisation Die Krankenhausleitung legt Qualitätsziele fest, die kontinuierlich kontrolliert und bewertet werden. Jeder Abteilungsleiter trägt die Verantwortung für die Ergebnisse in Bezug auf Qualität, Finanzen und Mitarbeiter seines Zuständigkeitsbereichs. Jede Abteilung verfügt außerdem über einen Qualitätscontroller, der das lokale Qualitätsengagement der Abteilung unterstützt und Bestandteil der Qualitätsorganisation des Krankenhauses ist. Zur Krankenhausleitung gehört auch eine zentrale Qualitätsorganisation, die die Qualität der Gesundheitsversorgung entwickelt, analysiert und verbessert und die klinischen Aktivitäten unterstützt. Außerdem hat das Krankenhaus neun Fachgruppen, die für die Kompetenzentwicklung innerhalb eines bestimmten Versorgungsbereichs verantwortlich sind, beispielsweise Gruppen für Traumabehandlung und Intensivtransport. Qualitätsengagement Das Capio St. Görans Krankenhaus meldet seine Daten allen nationalen, regionalen und lokalen Qualitätsregistern, derzeit 37. Das Qualitätsengagement von Capio St. Görans erzielt nach wie vor gute Ergebnisse. 2013 verbesserte sich beispielsweise die Durchlaufzeit des Krankenhauses, d. h. der Anteil der Notfallpatienten, die innerhalb von vier Stunden nach Hause zurückkehren können oder auf einer Station aufgenommen werden, von 78 auf 79 Prozent. Dies ist einer der wichtigsten Indikatoren, die von der Stockholmer Provinzverwaltung gemessen werden, um die Leistung der Stockholmer Krankenhäuser zu vergleichen. Diese Größe wird täglich gemessen und im Intranet des Capio St. Görans Krankenhauses veröffentlicht. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus Ein weiterer wichtiger Indikator ist die Reduzierung des Anteils der Patienten mit therapieassoziierten Infektionen, ein Bereich, in dem Capio St. Görans in den letzten Jahren aufgrund seiner systematischen Initiativen und guten Ergebnisse viel Beachtung geschenkt wurde. 2013 führte das Krankenhaus einen neuen Berichtbogen für Qualität ein. Dieser ermöglicht die Verfolgung der Entwicklung einer hohen Anzahl Qualitätsparameter in Bezug auf die Ziele und Verpflichtungen, die im Vergabeverfahren für die Trägerschaft des Krankenhauses festgelegt wurden. Anhand des Berichtsbogens kann das Krankenhaus zudem die Ergebnisse der gemeinsamen Qualitätsindikatoren der Stockholmer Provinzverwaltung überwachen, ebenso wie die eigenen allein für das Krankenhaus geltenden Ziele. 2013 wurden die Bewertungsverfahren des Krankenhauses auf der Grundlage des MEWS-Frühwarnsystems (Modified Early Warning Score) erweitert. Über das MEWS-System können Verschlechterungen des Zustands eines Patienten frühzeitig erkannt werden, während die Kommunikation über den Zustand des Patienten standardisiert werden kann. Alle stationären Patienten am Capio St. Görans Krankenhaus müssen daher nun einmal pro Schicht nach dem MEWS-System eingestuft werden. Die Qualitätsbemühungen in dem Jahr haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Capio St. Görans seine Ziele gemessen an den Qualitätsindikatoren der Stockholmer Provinzverwaltung auch 2013 mit knapp 98 Prozent der möglichen Vergütung einmal mehr anstandslos erreicht hat. Patientenumfragen Die nationale Patientenerhebung, die einmal jährlich von Indikator, dem schwedischen Institut für Qualitätsindikatoren, durchgeführt wird, belegt im Allgemeinen, dass die Patienten mit der erhaltenen Versorgung sehr zufrieden sind, und dass das Krankenhaus verglichen mit dem übrigen Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung sehr gut abschneidet. Der Geschäftsplan des Krankenhauses für 2014 konzentriert sich verstärkt auf Maßnahmen innerhalb der Bereiche freundliche Behandlung, Beteiligung und Aufklärung von Patienten und Angehörigen. „ In einigen Abteilungen bezieht Capio St. Görans auch die Bewertung der Lebensqualität nach der Behandlung mit ein, beispielsweise bei Patienten, die Schmerzmanagement benötigen oder die sich einer Hüftendoprothetik unterzogen haben. Diese Ergebnisse veranschaulichen, ob der Patient nach dem Eingriff tatsächlich eine Verbesserung der Lebensqualität in unterschiedlichen Bereichen erlebt. 2013 führte das Krankenhaus außerdem „Meinungskarten“ ein, auf denen Patienten ein direktes Feedback zu der erhaltenen Versorgung abgeben und Verbesserungen für die Abteilung vorschlagen können, die für die Versorgung zuständig war. Kompetenzzentren Das Krankenhaus weist einige Kompetenzzentren auf, beispielsweise in den Bereichen Adipositasbehandlung, Endoskopie, roboterunterstützte Chirurgie und Brustkrebs. Allen gemeinsam ist ein Ansatz, nach dem verschiedene Fachteams, manchmal mit unterschiedlichen Fachgebieten, sich ganz auf den Patienten konzentrieren, statt diesen eine komplexe Versorgungskette durchlaufen zu lassen. Das Brustzentrum am Capio St. Görans Krankenhaus ist ein Beispiel für die Organisation der Versorgung auf der Grundlage der Patientenanforderungen. Ziel ist eine schnelle, hochwertige Diagnose und Behandlung der Brustkrebspatienten durch ein multiprofessionelles Team bestehend aus Chirurgen, Onkologen, Psychiatern, Sozialarbeitern und Fachpflegekräften. Jedem Patient wird eine eigens bestimmte Pflegekraft als Ansprechpartner zugewiesen, der ihn durch den Prozess begleitet. 2013 entschied die Provinzverwaltung, eines der drei regionalen Brustkrebszentren am Capio St. Görans Krankenhaus einzurichten. Das bedeutet eine erweiterte Verantwortung gegenüber dem Patienten im gesamten Behandlungsverlauf und die laufende Weiterentwicklung der Qualität und der Arbeitsmethoden sowie bessere Möglichkeiten für die klinische Forschung in der Versorgungseinheit. Die Fachkompetenzen und standortspezifischen Voraussetzungen für diese gesteigerte Verantwortung befinden sich zurzeit in Planung. Schwerpunkt 2014 • Fortsetzung der kontinuierlichen Verbes- Unser neuer Vertrag bedeutet, dass wir mit einer Aufgabe betraut wurden, für deren Erfüllung wir unser Möglichstes einsetzen. Daher ist es sehr erfreulich, die erreichten Entwicklungen in puncto Qualität, Patientensicherheit und Verfügbarkeit zu sehen. Dies ist der Ausgangspunkt für unsere kontinuierlichen Verbesserungsanstrengungen. Britta Wallgren Geschäftsbereichsleiterin Capio St. Görans Krankenhaus CAPIO JAHRESBERICHT 2013 serungsanstrengungen auf der Grundlage des Lean Healthcare-Ansatzes und des Capio Modells, um die gemäß Vertrag mit der Stockholmer Provinzverwaltung und den von uns aufgestellten Aktionsplänen gesetzten Ziele zu erreichen. • Anpassung des Krankenhauses an den Zukunftsplan für Gesundheits- und medizinische Versorgung der Stockholmer Provinzverwaltung – sowohl in Bezug auf die Versorgung als auch die Räumlichkeiten. 37 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus Capio St. Görans Krankenhaus – Qualitätsstatus Frühjahr 2014 Weitere Qualitätsdaten (in schwedischer Sprache) finden Sie auf der Website des Capio St. Görans Krankenhauses www.capiostgoran.se Das Capio St. Görans Krankenhaus hat beste Qualitätsergebnisse erzielt... ...die mit guter Verfügbarkeit und Produktivität einhergehen... Mit der höchsten Zielerreichung bezüglich der Indikatoren der Stockholmer Provinzverwaltung (SLL)... Das Capio St. Görans Krankenhaus ist Vorreiter bei der Erfüllung der Versorgungsgarantie für Akutkrankenhäuser im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung... Verbesserungsanstrengungen sorgen für hohe Qualitätsbewertungen... Erfüllung der Ziele gemäß den Qualitätsindikatoren der Stockholmer Provinzverwaltung 2013* Capio St. Görans Krankenhaus Bewertung 98% 1 90% 5 87% 6 92% 4 97% 2 Anteil der wartenden Patienten im Rahmen der Versorgungsgarantie, Stand 31.12.2013 Klinik Behandlung Bewertung Durchschnitt: 78 % Andere Stockholmer Krankenhäuser 96% Capio St. Görans Krankenhaus Andere Stockholmer Krankenhäuser 3 * Vorläufige Daten für 2013 100% 100% 1 94,1% 99,6% 2 74,6% 91,0% 5 67,9% 77,5% 6 94,5% 98,8% 3 94,7% 94,5% 4 Quelle: Zusammenfassung HSF/Stockholmer Provinzverwaltung Quelle: Zentrales Wartelistenregister (CVR) der Stockholmer Provinzverwaltung ... auf lange Sicht. Erfüllung der Ziele gemäß den Qualitätsindikatoren der Stockholmer Provinzverwaltung in dem Zeitraum 2009–2013* % 100 Capio St. Görans Krankenhaus 98 ...mit einer hohen Verfügbarkeit in der Notfallversorgung... Anteil der Notfallpatienten mit einer Durchlaufzeit von weniger als 4 Stunden (in Prozent) 96 Andere Stockholmer Krankenhäuser 94 92 Bewertung Capio St. Görans Krankenhaus 79% 2 90 67% 4 88 56% 6 Andere Stockholmer Krankenhäuser 67% 4 84 79% 2 82 81% 1 86 80 2009 2010 2011 2012 Ziel: 76 % 2013 Quelle: Stockholmer Provinzverwaltung, Jahresdaten 2013 * Vorläufige Daten für 2013 Quelle: Zusammenfassung HSF/Stockholmer Provinzverwaltung ...und dem niedrigsten Anteil therapieassoziierter Infektionen. Bessere Hygiene – geringe Anzahl von therapieassoziierten Infektionen Geringerer Anteil therapieassoziierter Infektionen verglichen mit anderen Stockholmer Krankenhäusern und dem nationalen Durchschnitt Krankenhausinfektionen während der Versorgung Krankenhausinfektionen gesamt Anteil der Krankenhausinfektionen (in %) 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 38 Nationales Ziel: 5 % 11,1 9,0 8,7 Landesweit Landesweit HerbstFrühjahrssemester '13 semester '13 9,3 5,2 SLL 2013 6,3 3,7 Capio St. Görans Krankenhaus 2013 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio St. Görans Krankenhaus ...mit kompetenten und zufriedenen Mitarbeitern... Das Capio St. Görans erzielt unter den Stockholmer Krankenhäusern die besten Ergebnisse in Mitarbeiterumfragen und verzeichnet die geringsten Ausfallzeiten wegen Krankheit... Mitarbeiterindex Capio St. Görans Krankenhaus Andere Krankenhäuser im Gebiet 80 der Stockholmer Provinzverwaltung 79 78 77 76 75 74 73 72 71 Krankheitstage pro Jahr 70 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Quelle: Daten der entsprechenden Krankenhäuser, 2013 ...und die fünfthöchste Bewertung für das ärztliche Praktikum in Stockholm. Qualität der Ausbildung für Ärzte im Praktikum (SYLF, Schwedischer Verband der Ärzte in Ausbildung), Bewertung (zusammengefasste Bewertung) Capio St. Görans Krankenhaus Andere Stockholmer Krankenhäuser 4,33 5 4,35 4 4,16 6 4,6 2 4,72 1 4,54 3 6,0=max. Quelle: Schwedischer Verband der Ärzte in Ausbildung, Praktikumsbewertung ...und folglich zufriedenen Patienten. Vom Patienten wahrgenommene Qualität, stationäre Versorgung, Frühjahr 2013 Vom Patienten wahrgenommene Qualität, ambulante Versorgung, Frühjahr 2013 90 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 Capio St. Görans Krankenhaus Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung Quelle: Institutet för kvalitetsindikatorer (Schwedisches Institut für Qualitätsindikatoren). Keine landesweite Erhebung im Jahr 2013. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 F Be reu ha nd nd lich Ei lun e nb g ez ieh un g Au fk lär un g Ve rfü gb ar ke it Ve W ah rtr au rg en en om m Nu en G tz er es am en te in W dr eit uc er k em pf eh lu ng 100 90 F Be reu ha nd n li Ei dlu che nb n ez g ieh Au ung fk lär un Ve g rfü gb ar ke W it ah Ve rg rtr en au om en m G es Nut ene am ze r te n W in eit dr er em uck pf eh Re lung in ig un M g ah lze ite n 100 Capio St. Görans Krankenhaus Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung Quelle: Institutet för kvalitetsindikatorer (Schwedisches Institut für Qualitätsindikatoren). Keine landesweite Erhebung im Jahr 2013. 39 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Fachkliniken Radiologiekrankenschwester Ulrika Agardsson führt eine Röntgenuntersuchung an einer Patientin in der orthopädischen Fachklinik Capio Movement in Halmstad durch. 2013 wurde außerdem eine Vereinbarung in Bezug auf den Bereich Rheumatologie in der Region Halland geschlossen. Capio Schweden/Capio Fachkliniken Fachärztliche Versorgung von höchster Qualität Die laufenden Qualitätsmaßnahmen haben den Weg für weitere Verbesserungen in der fachärztlichen Versorgung innerhalb von Capio geebnet. Capio Movement hat darüber hinaus einen neuen Rheumatologievertrag mit der Region Halland geschlossen. Während des Jahres wurden außerdem Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt, um die Aktivitäten zu koordinieren und zu optimieren. Zu den Maßnahmen gehörten die Einbindung der Einheiten von Capio Fachärztliche Versorgung Stockholm in den Geschäftsbereich Capio Fachkliniken. Seit Anfang 2014 bilden die örtlichen Krankenhäuser in Göteborg, Simrishamn und Örebro einen eigenen Geschäftsbereich. Capio betreibt drei örtliche Krankenhäuser in Schweden: das örtliche Krankenhaus Capio Lundby in Göteborg, Capio Läkargruppen in Örebro und das Capio Simrishamn Krankenhaus. Diese örtlichen Krankenhäuser bieten alle ein breites Spektrum an fachärztlichen Versorgungsleistungen, darunter auch chirurgische und klinische Aktivitäten von hoher medizinischer Qualität, die auf einer persönlichen Herangehensweise basieren. Wichtige Ereignisse 2013 Versorgungseinrichtungen und Behandlungsbereiche Der Bereich Capio Fachkliniken betreibt zehn Fachkliniken, viele davon mit Einrichtungen an verschiedenen Standorten, im Auftrag der Provinzverwaltungen Stockholm, Uppsala, Örebro, Halland, Västra Götaland, Skåne und Västernorrland. 2013 fiel die Entscheidung, das Capio Zentrum für Essstörungen in Norwegen auf den Geschäftsbereich Capio Norwegen zu übertragen. Der Geschäftsbereich Capio Örtliche Krankenhäuser betreibt drei örtliche Krankenhäuser in Göteborg, Simrishamn bzw. Örebro. Capio Örtliche Krankenhäuser Seit Anfang 2014 bildet Capio Örtliche Krankenhäuser einen eigenen Geschäftsbereich, der von Martin Engström geleitet wird. 40 • Capio Movement wurde ein Versorgungsvertrag für Rheumatologie in der Region Halland zugesprochen. • Capio Geriatrie Nacka begann den Betrieb auf der Grundlage der 2012 erhaltenen Zulassung. • Innerhalb des Jahres wurde die freie Versorgungswahl für eine Reihe von Fachgebieten eingeführt. • Es wurden Investitionen in moderne Räumlichkeiten im Capio Ortopediska Huset getätigt. • Capio Medocular eröffnete eine neue Klinik in Lidingö in Stockholm. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Fachkliniken Seit 2012 wird das örtliche Krankenhaus Capio Lundby gemäß einem Vertrag mit der Region Västra Götaland für eine Laufzeit von sechs Jahren betrieben, mit der Option auf Verlängerung um drei Jahre. Im Januar 2012 begann die Capio Läkargruppen in Örebro einen neuen Vertrag mit der Provinzverwaltung Örebro mit einer Laufzeit von fünf Jahren. In der jüngsten nationalen Patientenerhebung von 2012 erhielt Capio Läkargruppen die höchste Bewertung in der Patientenzufriedenheit in ganz Schweden. Infolge der Akquisition von Carema Healthcare wird das Capio Simrishamn Krankenhaus seit Herbst 2012 von Capio betrieben. Die Trägerschaft des Krankenhauses wird im Herbst 2014 jedoch voraussichtlich einem anderen Gesundheitsdienstleister übertragen. Diese Übertragung steht im Zusammenhang mit einer Vergabeentscheidung, die vor dem Erwerb von Carema Healthcare getroffen wurde. Capio Fachkliniken Fachkliniken für Geriatrie, moderne häusliche Betreuung (ASIH) und Palliativversorgung Capio Geriatrie Dalen am Dalen Krankenhaus in Stockholm ist Schwedens größte geriatrische Klinik und auf die Behandlung und Rehabilitation älterer Menschen spezialisiert. Viele unserer Patienten leiden an mehreren Krankheiten und Funktionsstörungen gleichzeitig. 2013 ergriff das Unternehmen umfangreiche Verbesserungsmaßnahmen in Hinblick auf Druckgeschwüre. Mehr dazu auf Seite 14. Capio Geriatrie Nacka, Stockholm. Im Herbst 2012 erhielt Capio den Zuschlag für die Trägerschaft der Geriatrie Nacka in Stockholm. Der Vertrag betrifft die geriatrische Basisversorgung für die Bürger der Gemeinden Nacka und Värmdö. Der Vertrag trat im Mai 2013 in Kraft und gilt vier Jahre, mit der Option auf Verlängerung um weitere drei Jahre. Die Ausschreibung basierte auf Qualität zu einem vereinbarten Preis, d. h. die Kandidaten, die die beste Qualität anbieten konnten, wurden mit der Erbringung von Versorgungsleistungen in den kommenden Jahren beauftragt. Capio ASIH Dalen und Nacka und Capio Palliativversorgung Dalen und Nacka. Über das Dalen Krankenhaus in Stockholm und das örtliche Krankenhaus Nacka bietet Capio moderne häusliche Betreuung (ASIH) als Alternative zur Krankenhauspflege. Schwerstkranke Patienten haben hier die Möglichkeit, eine Betreuung rund um die Uhr in Anspruch zu nehmen. In demselben Krankenhaus bietet Capio außerdem fachärztliche stationäre Palliativversorgung, eine Palliativversorgung für Patienten mit unheilbaren symptomatischen Krankheiten. Seit 2013 werden die Einrichtungen in den Bereichen moderne häusliche Betreuung und stationäre Palliativversorgung im Rahmen des Systems der freien Versorgungswahl im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung betrieben. Sämtliche Aktivitäten von Capio im Dalen Krankenhaus und örtlichen Krankenhaus Nacka gehören zu denselben Haupteinrichtungen, und die entsprechenden Kliniken leisten gemeinsame Entwicklungsarbeit in Bezug auf Qualität, Patientensicherheit und Umwelt. Reha-Fachkliniken Seit Herbst 2012 bietet Capio Reha Dalen am Dalen Krankenhaus in Stockholm im Rahmen der Primärversorgung die Rehabilitation und Behandlung durch ein Neuroteam. Dieses Angebot ist nach dem System der freien Versorgungswahl im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung zugelassen. Das Neuroteam behandelt Schlaganfallpatienten sowie Patienten mit anderen neurologischen Störungen oder erworbenen Hirnschädigungen, die nach ihrer Entlassung aus der stationären Versorgung an einer Reha-Maßnahme teilnehmen müssen. Beide Versorgungseinheiten bieten den Patienten eine Reha-Versorgung zu Hause und ambulant an. Capio Reha Saltsjöbaden in Stockholm verfügt über langjährige Erfahrung in der Reha-Versorgung und bietet Reha-Maßnahmen in den Bereichen Orthopädie, Allgemeinchirurgie, Thoraxchirurgie und Onkologie sowie ein Programm für Frauen mit Herzerkrankungen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Chirurgische Fachkliniken Capio betreibt sieben Fachkliniken, die Versorgungsleistungen innerhalb einer Reihe von chirurgischen Fachgebieten, wie beispielsweise Allgemeinchirurgie, Gynäkologie, Orthopädie, Augenheilkunde und Adipositaschirurgie, erbringen. Die Capio Arthro-Klinik in Stockholm ist eine orthopädische Klinik mit dem Schwerpunkt arthroskopische Chirurgie, Sportverletzungen und Rehabilitation. Die Klinik nutzt hauptsächlich laparoskopische Operationsverfahren, was zur Reduzierung der operativen Eingriffe und Rehabilitationszeiten und zur Verbesserung der Ergebnisse führt. Das Angebot der Klinik umfasst hochspezialisierte medizinische Versorgung und Rehabilitation für komplexe Knieverletzungen, Hüftarthroskopie sowie Knorpel- und Sehnenchirurgie. Die Capio Arthro-Klinik führt mit rund 700 Eingriffen pro Jahr die meisten Kreuzbandoperationen in Schweden durch. Die Klinik führt außerdem das schwedische Qualitätsregister für Kreuzbandoperationen. Sie wurde vom Internationalen Fußballverband zum FIFA Medical Centre of Excellence ernannt. Capio Ortopediska Huset in Stockholm ist auf die orthopädische Chirurgie mit Schwerpunkt Hüft- und Knieprothesenoperationen spezialisiert. Die Einrichtung leistet sowohl stationäre als auch ambulante orthopädische Versorgung. Capio Ortopediska Huset hat Verträge mit einer Reihe von Versicherungsgesellschaften. Auch Privatpatienten können sich dort behandeln lassen. Ab Januar 2014 werden die Zulassungen der Provinzverwaltung für die Capio Arthro-Klinik und Capio Ortopediska Huset im Rahmen des Systems der freien Versorgungswahl betrieben. Capio Gynäkologie Kista in Stockholm stellt im Rahmen des Systems der Wahlfreiheit die fachärztliche gynäkologische Versorgung im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung sicher. Die Klinik ist auf gynäkologische Untersuchungen und Behandlungen spezialisiert. Eine Abtreibungsklinik bietet sowohl Beratungsdienste als auch medizinische und chirurgische Abtreibungen. Capio Öron Näsa Hals (HNO) Globen in Stockholm bietet ärztliche Beratungen und ambulante Eingriffe für Erwachsene und Kinder im HNO-Bereich. Die Leistungen werden im Rahmen des Systems der freien Versorgungswahl im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung erbracht. Die Einrichtung steht auch Versicherungspatienten offen. Capio Specialistcenter Drottninggatan (ehemals Capio Arena-Klinik) in Stockholm bietet ambulante allgemeine, gynäkologische und HNO-Chirurgie. Seit 2013 nutzt die Einrichtung dieselben Räumlichkeiten wie das Zentrum für laparoskopische Chirurgie (CFTK). Kennzahlen 3 2013 20121 2011 Anzahl der ambulanten Patienten 435.524 322.851 307.520 Anzahl der stationären Patienten 12.046 7.611 5.853 6,6 7,1 8,1 1.233 806 705 10 8 7 Leistung Produktivität Durchschnittliche Verweildauer Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter in % der Gruppe Anzahl der örtlichen Krankenhäuser und Fachkliniken2 Anzahl der Betten 13 11 8 329 185 190 1.493 1.078 941 12 10 10 Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) in % der Gruppe 1 Ohne die Akquisition von Carema Healthcare. 2 Betrifft die Anzahl der berichtenden Standorte in der betrieblichen Organisation von Capio. Mehr dazu auf Seite 96. 3 Seit September 2013 gehört Capio Fachärztliche Versorgung Stockholm zum Geschäftsbereich Capio Fachkliniken. Die Vergleichszahlen wurden angepasst, um die entsprechende Historie widerzuspiegeln. 41 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Fachkliniken Capio Medocular ist eines der größten privaten Zentren für Augenheilkunde im nordischen Raum, mit den Fachgebieten allgemeine Augenheilkunde, Kataraktchirurgie und der Behandlung von Sehstörungen wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus und Presbyopie. 2013 führte Capio Medocular rund 13.000 Kataraktoperationen durch, das entspricht etwa 13 Prozent aller Kataraktoperationen in Schweden. Die Kliniken befinden sich in Göteborg, Malmö, Lund, Stockholm und Uppsala, wo sie im Rahmen von Verträgen mit den entsprechenden Provinzverwaltungen betrieben werden, sowie in Örebro. Darüber hinaus werden Außenstellen in Sundsvall, Falun, Gävle und Västerås betrieben. Um dem gestiegenen Bedarf an augenärztlicher Versorgung gerecht zu werden, eröffnete Capio Medocular 2013 eine Klinik in Lidingö im Verbund mit der Primärversorgungseinrichtung Capio Stadshusdoktorn. Dieser gemeinsame Standort bedeutet, dass die Patienten der Primärversorgungseinrichtung, die an die augenärztliche Versorgung überwiesen werden, schnell und unkompliziert Hilfe erhalten. Capio Movement in Halmstad bietet qualifizierte fachärztliche Gesundheitsversorgung und Rehabilitation für Patienten mit Erkrankungen der Gelenke und des Bewegungsapparats und hat Versorgungsverträge mit der Region Halland,der Region Västra Götaland und der Region Skåne geschlossen. 2013 erhielt Capio Movement die Zulassung für rheumatologische Behandlungen in der Region Halland. Der Versorgungsvertrag betrifft die rheumatologische Versorgung der Einwohner von Halland sowie von Patienten aus anderen Provinzen und Regionen Schwedens im Rahmen der freien Versorgungswahl. Der Vertrag tritt im Juni 2014 in Kraft und ist fünf Jahre gültig, mit der Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre. Capio Movement bietet ambulante, teilstationäre und stationäre rheumatologische Versorgungsleistungen sowie Rehabilitation und rheumaorthopädische Chirurgie in Räumlichkeiten im Zentrum von Halmstad. Zudem wird eine Klinik in Varberg eröffnet, die ambulante rheumatologische Versorgung, einschließlich Reha-Maßnahmen, bereitstellt. Capio hat früh den Dialog mit Patientenorganisationen aufgenommen, um einen reibungslosen Übergang für die betroffenen Patienten sicherzustellen. Das Zentrum für laparoskopische Chirurgie (CFTK) in Stockholm bietet unter anderem Adipositaschirurgie mit modernen Behandlungsmethoden in der Innenstadt von Stockholm und einer Außenstelle in Gjövik, Norwegen. Das CFTK war die erste schwedische Einrichtung, die die Schlauchmagenoperation einführte, mit einzigartigen Erfahrungswerten. Mehr als 1.700 Operationen wurden mit dieser Methode durchgeführt. Die Klinik legt großen Wert auf die Nachsorge durch einen Chirurgen und einen Ernährungsberater im Rahmen eines dreijährigen Unterstützungsprogramms. Investitionen 2013 wurden einige Investitionen getätigt, um Möglichkeiten für eine gesteigerte Qualität in der Gesundheitsversorgung zu schaffen und damit die Produktivität zu steigern. Im Laufe des Jahres wurden die Räumlichkeiten von Capio Ortopediska Huset in Stockholm ausgebaut, um dem zunehmenden Bedarf gerecht zu werden. Der Ausbau soll im Frühjahr 2014 fertiggestellt werden. Die Erweiterung betrifft sowohl die Operationssäle als auch die Klinik. Capio Medocular investierte im Sommer 2013 in eine vollständig neue Klinik in Lidingö. Auch wurde die Entscheidung getroffen, die Einrichtungen in Malmö zu erweitern, um sich auf die Einführung der freien Versorgungswahl für Kliniken für Augenheilkunde vorzubereiten. einer Reihe von Versorgungsbereichen, wie beispielsweise Kataraktoperationen und Hüft- und Kniechirurgie, frei auszuwählen, was diese Umstrukturierung fördert. Capio Fachkliniken bietet eine hochwertige Behandlung innerhalb der entsprechenden Fachgebiete. Neben zufriedenen Patienten trägt die hohe Qualität auch zu einer gesteigerten Produktivität bei, bietet also ein besseres Preis-Leistungsverhältnis. Ein Beispiel ist die Reduzierung der durchschnittlichen Verweildauer. Bei Capio Movement hat sich diese von etwa 4,5 Tagen im Jahr 2008 auf 2,6 Tage im Jahr 2013 für alle Operationen im Bereich Hüft- und Knieprothesen verkürzt, ohne Einbußen bei der Qualität und Patientenzufriedenheit. Um die Wirksamkeit von elektiven, geplanten Versorgungsleistungen zu steigern, sollten Patienten nicht nur auf der richtigen Versorgungsstufe behandelt werden. Auch innerhalb der jeweiligen Organisation müssen kontinuierlich Verbesserungen erarbeitet werden. Bei Capio Fachkliniken wird dies erreicht, indem sowohl die operativen als auch die organisatorischen Gegebenheiten auf der Grundlage des Capio Modells verbessert werden. Im Gegensatz zu allgemeineren Teams haben die Chirurgen und das weitere Personal von Capio Fachkliniken die Chance, sich auf bestimmte Verfahren zu spezialisieren, was letztendlich eine höhere Qualität und Produktivität bedeutet. Patientengruppen Der Geschäftsbereich Capio Fachkliniken bietet hauptsächlich elektive fachärztliche Versorgung in örtlichen Krankenhäusern und Fachkliniken. Seit Anfang 2014 bilden die drei örtlichen Krankenhäuser einen eigenen Geschäftsbereich: Capio Örtliche Krankenhäuser. 2013 wurden 435.524 ambulante Patienten und 12.046 stationäre Patienten an den Capio Fachkliniken versorgt. Die Anstrengungen zur Qualitätsverbesserung der letzten Jahre, die auf dem Capio Modell basieren, haben zu einer erhöhten Patientenzufriedenheit beigetragen. Ein Beispiel ist Capio Läkargruppen Örebro, eine Einrichtung, die in der jüngsten nationalen Patientenerhebung von 2012 die höchste Bewertung von ganz Schweden erhalten hat. Auftraggeber und Vergütungssystem Im Geschäftsbereich Capio Fachkliniken werden rund 70 Prozent der Versorgungsleistungen von Provinzverwaltungen über Versorgungsverträge in Auftrag gegeben und finanziert. Das System der freien Versorgungswahl, nach dem Patienten selbst einen Gesundheitsdienstleister auswählen können, die Vergütung aber dennoch von der Provinzverwaltung geleistet wird, wird zunehmend eingesetzt und nimmt rund 16 Prozent der Versorgungsleistungen ein. Die übrigen Leistungen werden privat abgefragt und finanziert, hauptsächlich über Versicherungsgesellschaften. Die gesteigerte Verfügbarkeit der freien Versorgungswahl wirkt sich positiv auf die Patienten aus, da diese mehr Möglichkeiten haben, einen Gesundheitsdienstleister zu wählen, der sich um langfristig hohe Qualität bemüht. Im Vergleich zur begrenzten Zulassung schafft das System der freien Versorgungswahl eine Martin Engström Geschäftsbereichsleiter Capio Örtliche Krankenhäuser Herausforderungen in der fachärztlichen Versorgung In Zukunft wird der Bedarf an örtlichen Krankenhäusern und Fachkliniken voraussichtlich steigen, da sich die großen Krankenhäuser angesichts der steigenden Versorgungsnachfrage in der Gesellschaft insgesamt mit Kapazitätsengpässen konfrontiert sehen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, muss die fachärztliche Versorgung, die nicht auf die Ressourcen eines Universitäts- oder Akutkrankenhauses angewiesen ist, auf örtliche Krankenhäuser oder Fachkliniken verlagert werden, die eine effiziente Versorgung in unmittelbarer Nähe des Patienten bieten. Patienten in Stockholm und einigen anderen Provinzen haben bereits die Möglichkeit, fachärztliche Gesundheitsdienstleister in 42 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Fachkliniken stabile Grundlage für Anbieter, um kontinuierlich Investitionen und Verbesserungen in ihren Einrichtungen umzusetzen. Mitarbeiter 2013 betrug die Anzahl der Mitarbeiter 1.233, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Die meisten personalbezogenen Maßnahmen finden auf lokaler Ebene in den jeweiligen Einrichtungen statt und beziehen sich auf das Capio Modell und dessen Werte und weiteren Elemente. Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ist groß, so zum Beispiel auch in Bezug auf Pflegekräfte in Stockholm. Capio Fachkliniken konnte sich dieser Herausforderung jedoch erfolgreich stellen. Das Unternehmen und seine Einrichtungen genießen einen guten Ruf, und die Mitarbeiter sind zufrieden. Capio Fachkliniken führt jährlich Mitarbeiterbefragungen in einem Großteil der Einrichtungen durch. Die Ergebnisse werden analysiert und auf lokaler Ebene innerhalb der Versorgungseinheiten weiterverfolgt. Forschung und Ausbildung Der Geschäftsbereich Capio Fachkliniken führt laufend Ausbildungsinitiativen für seine Mitarbeiter im Einklang mit dem Ziel des Capio Modells der kontinuierlichen Verbesserung durch. Die Leitung der Ausbildungsinitiativen obliegt den jeweiligen Kliniken. Capio Fachkliniken möchte außerdem Verantwortung übernehmen und einen Beitrag zu künftiger Forschung und zur Ausbildung der nächsten Generation von Ärzten leisten. Forschung und Ausbildung auf hohem Niveau ist durchaus möglich, da Capio Fachkliniken über die kritische Masse an Behandlungen und Methoden verfügt. Aktuell werden bereits systematische Forschungsinitiativen innerhalb des Geschäftsbereichs durchgeführt, die unter anderem die Capio Arthro-Klinik einbeziehen, die eine führende Position auf dem Forschungsgebiet der Sportverletzungen einnimmt. Assistenzärzte werden innerhalb des Geschäftsbereichs Capio Fachkliniken in der Capio Geriatrie, Capio Arthro-Klinik und Capio HNO Globen ausgebildet. Qualitätssicherung Capio Fachkliniken ist eine dezentrale Organisation, in der die Verantwortung für Qualität in der Linie liegt, bei Mitarbeitern, Abteilungsleitern und Klinikleitern, und in der die Entscheidungen so nah wie möglich am Patienten getroffen werden. Jeder Mitarbeiter hat gewissermaßen zwei Aufgaben: zum einen die Erbringung von Versorgungsleistungen, zum anderen die Verbesserung der Qualität und Arbeitsmethoden. Die laufenden Verbesserungsanstrengungen gehen von den Mitarbeitern mit Patientenkontakt aus, die besonders nah am Patienten arbeiten. In bestimmten Tätigkeiten und Bereichen, wie beispielsweise Hygiene, Infektionsrisiko, Medikation und Schmerzmanagement, wurden spezialisierte Teams eingesetzt. Die Qualitätskontrolle und -überwachung findet auf drei Ebenen statt: im Patientenkontakt jeder Versorgungseinheit, z. B. in der chirurgischen Abteilung, dann auf Klinikoder Krankenhausebene und schließlich auf Geschäftsbereichsebene. „ Qualitätsregister Der Geschäftsbereich Capio Fachkliniken verfügt über Systeme der Qualitätsentwicklung und -berichterstattung. Die Versorgungseinheitichtungen innerhalb des Geschäftsbereichs melden ihre Daten allen einschlägigen Qualitätsregistern, derzeit 20, nehmen an landesweiten Erhebungen zu therapieassoziierten Schädigungen teil und führen Patientenumfragen durch. Auf monatlicher, vierteljährlicher und jährlicher Basis werden die Kennzahlen überwacht und die Ergebnisse bewertet. Die Capio Arthro-Klinik verwaltet außerdem das schwedische Kreuzbandregister. Besondere Bedeutung wird der Ermittlung und Meldung von Abweichungen beigemessen, um systematische Verbesserungen durchzuführen. Ein Beispiel hierfür sind die Anstrengungen im Bereich Druckgeschwüre in der Capio Geriatrie Dalen im Jahr 2013. Mehr dazu auf Seite 14. Spezialisierung für höhere Qualität Eine verstärkte Spezialisierung auf jeder Stufe der Versorgungskette sorgt für höhere Qualität und Produktivität. Das Personal gewinnt zusätzliche Fachkompetenz und die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und eine hohe Kompetenz aufrechtzuerhalten. Der Geschäftsbereich Capio Fachkliniken umfasst diverse Fachkliniken, die auf eine kleine Anzahl von Krankheitsbildern und Behandlungsformen ausgerichtet sind und auch als „Centres of Excellence“ oder Kompetenzzentren bezeichnet werden. Zu den bereits erwähnten Beispielen gehören die Capio Arthro-Klinik mit Fachkompetenz in den Bereichen arthroskopische Chirurgie, Sportverletzungen und Rehabilitation, das Zentrum für laparoskopische Chirurgie (CFTK) mit dem Schwerpunkt Adipositaschirurgie und Capio Medocular mit Fachkompetenz innerhalb der Kataraktchirurgie und der Augenchirurgie. Alle von Capio Medocular durchgeführten Kataraktoperationen werden dem schwedischen nationalen Kataraktregister gemeldet. 97 Prozent aller in Schweden vorgenommenen Kataraktoperationen werden diesem Register gemeldet. Für Capio Medocular ist dieses Register ein wichtiges Instrument für die kontinuierliche Qualitätssteigerung. IT Ein Großteil der Qualitätssicherung setzt eine erhöhte Verfügbarkeit und Sicherheit voraus. Als Beispiel ist die Investition in ein neues IT-System für Krankenakten und Überweisungsverwaltung zu nennen, das den Prozess sowohl für Mitarbeiter als auch für Patienten vereinfacht und gleichzeitig die Sicherheit aus Sicht des Patienten steigert. Zu den Initiativen des Jahres gehörte außerdem die Einführung eines neuen Krankenaktensystems in den geriatrischen Versorgungseinheiten. Darüber hinaus wurden Umfragen zur Patientenzufriedenheit über Tablets und Terminals in den Einrichtungen eingeführt, um schneller und einfacher Informationen zu Bereichen mit Verbesserungspotenzial zu erhalten. Schwerpunkt 2014 2013 wurden zahlreiche Verbesserungen in allen Einrichtungen umgesetzt. Diese Anstrengungen werden 2014 fortgesetzt, mit Schwerpunkt auf Bereichen wie der systematischen Qualitätskontrolle. Damit ist die kontinuierliche Qualitätsverbesserung sichergestellt, was zu einer besseren Gesundheitsversorgung führt. Letztendlich bedeutet dies eine bessere Unterstützung für mehr Patienten. • Kontinuierliche Qualitätsentwicklung Peter Holm Geschäftsbereichsleiter Capio Fachkliniken • Übertragung der Patientenflüsse von der Not- • Strategisch wichtige Versorgungsverträge, in denen der Aspekt Qualität eine große Bedeutung einnimmt. • Aufbau und Entwicklung von Aktivitäten im Zusammenhang mit der freien Versorgungswahl. • Gewährleistung gut funktionierender Versorgungsketten innerhalb von Capio. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 fallversorgung zur fachärztlichen Versorgung. 43 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Fachkliniken Schwerpunkt 2013 Neue Routinen erzeugen Trendwende Reoperationen aufgrund von Qualitätsmängeln stellen eine Belastung für den Patienten dar und erzeugen erhebliche Kosten für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft. Dank systematischer Verbesserungsanstrengungen hat Capio Ortopediska Huset in Stockholm die Anzahl der Reoperationen verringert. 2007 rangierte die Klinik auf der untersten Stufe des schwedischen Qualitätsregisters für Knie- und Hüftprothesenoperationen. Die Ergebnisse der jüngsten Bewertung räumen der Klinik eine Position unter den Besten in Schweden ein. Viele Menschen leiden an Knie- und Hüftproblemen. Allein in Schweden wurden 2012 laut dem aktuellen Jahresbericht des schwedischen Knieprothesenregisters 13.316 Knieprothesenoperationen durchgeführt. Das ist ein Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine ähnliche Entwicklung ist bei den Hüftprothesenoperationen zu beobachten. Nach den Daten des schwedischen Hüftprothesenregisters betrug die Anzahl der Hüftprothesenoperationen im Jahr 2012 15.978. Qualitätsregister fördern Entwicklung Sich einer Reoperation unterziehen zu müssen, stellt für den Patienten eine große Belastung dar. Außerdem führt dies zu erheblichen Kosten für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft, Ressourcen, die einem besseren Nutzen zugeführt werden könnten. Daher besteht ein gemeinsames Interesse an einer nationalen Statistik für Nachoperationen, d. h., einfach gesagt, Behandlungen, die eine Reoperation oder Reinigung aufgrund von Infektionen erfordern, bei denen Bakterien in die Wunde eindringen. Auf diese Weise können sowohl gute als auch mangelhafte Behandlungsmethoden ermittelt werden, zum Wohle der gemeinsamen Verbesserungsbemühungen des Gesundheitssektors. In Schweden gibt es mehr als 70 Kliniken, die regelmäßig Knieprothesenoperationen durchführen und ihre Qualitätsstatistik dem schwedischen Knieprothesenregister melden. Dazu gehört auch Ortopediska Huset in Stockholm, eine Klinik, die seit der Akquisition von Carema Healthcare im Herbst 2012 zum Geschäftsbereich Capio Fachkliniken gehört. Die Klinik zählt zu den führenden Anbietern in der orthopädischen Chirurgie und hat in den letzten Jahren umfassende Qualitätsverbesserungen in Bezug auf Knieund Hüftprothesenoperationen umgesetzt. Hoher Anteil an Reoperationen im Jahr 2007 2007 gehörten die Ergebnisse der Klinik zu den schlechtesten in Schweden, und dies bereits seit 2002. Zum Beispiel wurden fast 8 Prozent der Patienten, die 2007 eine Knieprothese erhielten, vor Ende 2011 einer Nachoperation unterzogen. In Hinblick auf Hüftprothesenoperationen waren 2007 in bis zu 6 Prozent der Fälle Nachoperationen erforderlich. Neue Leitung und Analysen im Jahr 2008 2008 übernahm Björn Waldebäck die Stelle als Leiter des Ortopediska Huset. Außerdem wurden eine Reihe von neuen Mitarbeitern angeworben. Sie sahen sofort, dass dringender Handlungsbedarf bestand. 44 Björn Waldebäck, Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin sowie Einrichtungsleiter des Capio Ortopediska Huset. „Wir engagieren uns mit aller Leidenschaft für die bestmögliche Qualität für Patienten. Alles andere wäre inakzeptabel. Daher haben wir die Probleme und ihre Ursachen genauestens untersucht. Dann wurden systematische Verbesserungsmaßnahmen eingeleitet“, sagt Björn Waldebäck. Teilnahme am Qualitätsregister Die Analysen ergaben eine Reihe von wesentlichen Mängeln. Einer davon war die fehlende Transparenz und Offenheit gegenüber der Berichterstattung an das Register, so dass die Ergebnisse nicht ersichtlich genug waren, um als vernünftiger Leistungsvergleich und Führungsinstrument zu dienen. „Wir sind dem Qualitätsregister praktisch sofort beigetreten. Es ist wichtig, die Ergebnisse zu melden und Inspektionen zuzulassen. Der Anreiz für Verbesserungen steigt erheblich, wenn man eine Vergleichsgrundlage hat“, erläutert Björn Waldebäck. Routinen in den wichtigsten Bereichen eingeführt Ein weiteres Defizit waren fehlende neue Routinen im Zusammenhang mit zwei zentralen Behandlungsaspekten: dem Verschluss und der Ausrichtung von Operationswunden. „In Bezug auf den Wundverschluss haben wir zusätzliche Mittel für besseres Material zugewiesen, um eine schnellere Gewebeheilung herbeizuführen und das Risiko des Eindringens von Bakterien zu mindern. Das hat zu sehr guten Ergebnissen geführt“, so Björn Waldebäck. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Fachkliniken Darüber hinaus wurden die traditionellen Verbände durch moderne Alternativen ersetzt, die während des Heilungsprozesses nicht ersetzt werden müssen. „Zuvor wurden die Verbände ständig ausgetauscht, was zu einem erhöhten Bakterienrisiko führte. Diese Gefahr wird nun umgangen“, sagt Björn Waldebäck. Neben diesen wichtigen Faktoren wurde die Antibiotikadosierung angepasst und neue Prothesen wurden eingeführt. Erhebliche Verbesserung der Ergebnisse Die Ergebnisse konnten sich schnell sehen lassen. Das Auftreten von Nachoperationen im Zusammenhang von Knieprothesenoperationen ging zwischen 2008 und 2009 erheblich zurück und sank 2010 und 2011 auf unter 1 Prozent. Dieses Niveau entspricht dem Ergebnis von Capio Movement in Halmstad, seit Jahren einer der besten Kliniken in Schweden in Hinblick auf die Häufigkeit von Nachoperationen. Auch in Bezug auf Hüftprothesenoperationen konnte die Auftretenshäufigkeit zwischen 2008 und 2010 und 2011 erheblich gesenkt werden. Anteil der Knieprothesenoperationen 2007–2011, die Nachoperationen erforderten1, 2 Noch nicht in nationalen Registern ersichtlich Die guten Ergebnisse lassen sich jedoch noch nicht in den Statistiken der nationalen Register ablesen, da diese die Ergebnisse der letzten zehn Jahre berücksichtigen, als die Klinik bis zum Wechsel der Führung und Arbeitsprozesse im Jahr 2008 schlechte Resultate erzielte. „Das ist natürlich sehr bedauerlich, da dies unsere aktuelle Qualität nicht korrekt abbildet. Aber ich gehe davon aus, dass unsere Qualitätsverbesserungen innerhalb der nächsten Jahre ersichtlich werden. Die Zahlen, die ich intern für 2012 und 2013 vorliegen habe, belegen, dass die positive Entwicklung andauert“, so Björn Waldebäck. Anteil der Hüftprothesenoperationen 2007–2011, die Nachoperationen erforderten1, 2 % % 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr 0,0 2007 Capio Ortopediska Huset 1 Behandlung, die eine Reoperation oder Reinigung aufgrund einer Infektion erforderte. 2 Mit Kontrolle bis einschließlich 2011. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 2008 2009 2010 2011 Jahr Capio Ortopediska Huset 1 Behandlung, die eine Reoperation oder Reinigung aufgrund einer Infektion erforderte. 2 Mit Kontrolle bis einschließlich Mai 2013. 45 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Psychiatrie Psychologe und Einrichtungsleiter Peter Ankarberg der Capio Psychiatrie in Östergötland im Gespräch mit einer Patientin in der Klinik in Norrköping. Capio Schweden/Capio Psychiatrie Die Geschichte des Patienten im Mittelpunkt 46 Capio Psychiatrie ist ein großer Anbieter im Bereich Psychiatrie in Schweden und arbeitet im Rahmen von Verträgen mit sechs Provinzverwaltungen und Regionen. Das Qualitätsengagement der letzten Jahre hat 2013 für gute Ergebnisse zum Wohle der Patienten gesorgt. Unter anderem erlangte Capio Psychiatrie eine Zulassung innerhalb der Region Halland. Im Laufe des Jahres fanden infolge der Akquisition der Versorgungseinheiten von Carema Healthcare im Herbst 2012 umfassende Integrationsmaßnahmen statt. 2013 erhielt das Capio Zentrum für Essstörungen in Sollentuna ansprechende neue Räumlichkeiten für die stationäre Behandlung. Die Räumlichkeiten der ambulanten psychiatrischen Klinik in Tyresö wurden frisch renoviert. Versorgungseinrichtungen Capio Psychiatrie betreibt 21 Zentren in sechs Provinzen und Regionen in Schweden. Zu den Kliniken gehören fachärztliche ambulante psychiatrische Kliniken sowie Fachkliniken für Essstörungen sowie Suchterkrankungen, in denen alkohol-, drogen- oder medikamentenabhängige Patienten behandelt werden. Mit dem Erwerb von Carema Healthcare Ende 2012 kamen 13 weitere psychiatrische Ambulanzen zum Geschäftsbereich Capio Psychiatrie hinzu. Diese stellen eine gute Ergänzung zu den bestehenden Kliniken dar, nicht zuletzt in geografi scher Hinsicht. Im Laufe des Jahres wurden die Aktivitäten der übernommenen Kliniken in den Geschäftsbereich Capio Psychiatrie integriert. Neben den ständigen Einrichtungen bietet Capio auch mobile psychiatrische Einheiten, die in einigen Provinzverwaltungen Patienten in ihrer örtlichen Umgebung aufsuchen können. • Integration der durch den Erwerb von Carema Healthcare Ende 2012 übernommenen Versorgungseinheiten in die Einrichtungen des Geschäftsbereichs Capio Psychiatrie. • Fortgesetzter Schwerpunkt auf der Gewährleistung einer hohen Qualität aus Patientensicht. • Maßnahmen zur Anwerbung von Fachärzten mit positiven Ergebnissen. • Capio TILMA schließt Versorgungsvertrag mit der Region Halland ab. • Genehmigung der Eröffnung von Kliniken innerhalb des erweiterten Systems der freien Versorgungswahl in Halland. Wichtige Ereignisse 2013 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Psychiatrie Behandlungsbereiche Capio Psychiatrie bietet ambulante psychiatrische Versorgungsleistungen sowie die Behandlung von Suchterkrankungen und Essstörungen. Die fachärztliche psychiatrische ambulante Versorgung wird in den Provinzverwaltungen von Halland, Stockholm, Östergötland, Skåne, Västra Götaland und Kronoberg angeboten, jeweils im Rahmen von Verträgen mit den entsprechenden Provinzverwaltungen und Regionen. Darüber hinaus wird in Stockholm und Västra Götaland mobile psychiatrische Versorgung angeboten. Das Capio Zentrum für Essstörungen bietet verschiedene Behandlungsoptionen für Patienten mit Essstörungen, entweder in stationärer Behandlung oder in der Tagesbetreuung und in Ambulanzen. Die Einrichtungen werden in Varberg, Stockholm und Malmö betrieben. Seit Januar 2013 können Patienten, die ihre Behandlung in der Klinik in Varberg abgeschlossen haben, auch eine Nachsorge erhalten. Im Bereich Suchterkrankungen ist Capio Maria in Stockholm auf die freiwillige Behandlung von Suchterkrankungen für Patienten über 18 Jahre spezialisiert. Die Dienstleistungen stehen allen Menschen im Gebiet der Stockholmer Provinzverwaltung zur Verfügung. Patienten aus anderen Provinzen können Behandlungen im Rahmen einer gesonderten Vereinbarung in Anspruch nehmen. Die Klinik bietet sowohl ambulante Versorgung, betreut aber auch Patienten mit Bedarf an stationärer Versorgung in Form der teilstationären Betreuung, d. h. in geplanter Ganztagesbetreuung für bis zu 14 Tage per Überweisung, stationäre Versorgung (Entgiftung) und Notfallversorgung. Capio Maria verfügt über Fachkompetenzen in einer Reihe von Behandlungsbereichen, die von spezialisierten Teams geleistet werden. Eines hiervon ist das LARO-Team (LäkemedelsAssisterad Rehabilitering av Opiatberoende – medizinisch unterstützte Rehabilitation von Opiumsüchtigen). Mit 15 Jahren Erfahrung ist Capio Maria ein Wegbereiter und eine der führenden Kliniken Schwedens für Behandlungen dieser Art. Capio TILMA bietet Therapiemöglichkeiten für Menschen, die von Schmerzmitteln, Beruhigungsmitteln oder Schlafmitteln abhängig sind. Capio TILMA betreibt Kliniken in Varberg und Halmstad. 2013 schloss Capio TILMA einen Versorgungsvertrag mit der Provinzverwaltung Halland, der zu einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit füh- ren wird. Der neue Vertrag tritt 2014 in Kraft und gilt bis 2016, mit einer Option auf Verlängerung um zwei Jahre. In Halmstad und in Varberg werden die Einrichtungen in neue Räumlichkeiten verlegt, und in Kungsbacka eröffnet 2014 eine vollständig neue Einrichtung. Herausforderungen in der psychiatrischen Versorgung in Schweden Der Bedarf an psychiatrischer Versorgung ist groß und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter wachsen. Einer der vielen Bereichen mit deutlich steigender Nachfrage sind neuropsychiatrische Krankheiten und ihre Behandlung, z. B. ADHD. Krankheitsbilder im Zusammenhang mit Stress, wie beispielsweise Angststörungen und Erschöpfungsdepressionen, nehmen ebenfalls zu. Mit dem steigenden Bedarf an psychiatrischer Versorgung entsteht ein Mangel an Psychiatern in Schweden. Diesem landesweiten Problem sehen sich alle Gesundheitsdienstleister gegenüber, die bis zu einem gewissen Grad gezwungen sind, die Lücken mit zugezogenen Ärzten zu füllen. Dieser Umstand sorgt für neue Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der Kontinuität, d. h. dass die Patienten denselben Arzt behalten, was gerade in der psychiatrischen Versorgung besonders wichtig ist. Capio Psychiatrie geht die Problematik der Kontinuität aktiv und systematisch an. Eine Herangehensweise ist, Ärzten flexible Beschäftigungsbedingungen anzubieten. Capio Psychiatrie hat zudem eine Ärzteakademie eingerichtet, um die Anstrengungen zu unterstützen, Assistenz ärzte früh an die Einrichtung zu binden. Die Einrichtungen genießen im Allgemeinen einen guten Ruf, was zu einer geringen Fluktuationsrate unter den Ärzten beiträgt. 2013 wurden fünf Fachärzte angeworben. Capio Psychiatrie leistet einen Beitrag zu evidenzbasierten Behandlungsmethoden, die den gestiegenen Bedarf an psychiatrischer Versorgung über hochwertige Behandlungen befriedigen, die außerdem ressourceneffizient sind. Dies wird unter anderen an der Begründung für die Verlängerung des Versorgungsvertrags mit der Provinzverwaltung Östergötland bis 2015 deutlich, die folgende Feststellungen enthielt: Die Verfügbarkeit ist erheblich gestiegen, gleichsam nehmen die Kosteneffizienz und die Patientenzufriedenheit schneller zu als dies landesweit der Fall ist, während die Anzahl der Arztbesuche deutlich gewachsen ist. Schwerpunkt 2013 Erfolgreiche Zusammenarbeit mit angrenzenden Gesundheitsdienstleistern 2013 beteiligte sich Capio Maria an der Einrichtung einer Spritzentauschklinik auf dem Gelände des Capio St. Görans Krankenhauses in Stockholm, gemeinsam mit der Infektionsklinik am Karolinska Universitätskrankenhaus und dem Zentrum für Suchterkrankungen der Stockholmer Provinzverwaltung. Zweck des Spritzentauschprogramms ist die Verbesserung des Gesundheitszustands von intravenös Drogenabhängigen in der Provinz Stockholm. Dabei geht es vor allem um die Prävention von Hepatitis- und HIV-Infektionen sowie darum, den Zugang zur Gesundheitsversorgung herzustellen und intravenös Drogenabhängige zu motivieren, sich in Behandlung zu begeben. In der Klinik arbeiten Pflegekräfte, die auf die Behandlung von Suchterkrankungen und Infektionen spezialisiert sind, sowie Berater. Martin Kåberg, der Oberarzt mit der medizinischen Verantwortung für die Einrichtung, ist an der Klinik Capio Maria angestellt. Das gilt auch für die beiden Pflegekräfte, die auf Teilzeitbasis in der Einrichtung arbeiten. Diese Einrichtung ist bislang sehr erfolgreich und verzeichnet bereits 1.000 Patientenkontakte. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Martin Kåberg, Oberarzt an der Klinik Capio Maria mit medizinischer Verantwortung für die Spritzentauschklinik in Stockholm, im Gespräch mit einem Patienten. 47 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Psychiatrie Schwerpunkt 2013 Neue Methoden zur Behandlungsbewertung Im Januar 2014 führte Capio Psychiatrie in Östergötland eine Methode für die routinemäßige Messung von Behandlungsergebnissen ein, so genannte Clinical Outcomes in Routine Evaluation (CORE). Einfach gesagt, basiert die Methode auf einem vom Patienten auszufüllenden Fragebogen zur Selbsteinschätzung mit 34 Fragen zur psychischen Gesundheit. Dies gilt für jeden Behandlungsfall. Die Ergebnisse werden den Ergebnissen aus vorangegangenen Bewertungen und Symptomen hinzugefügt. Risikofaktoren und Trends lassen sich so vor Beginn der Behandlung von den behandelnden Ärzten herauslesen. Auf diese Weise lässt sich die Behandlung schneller und wirksamer als zuvor anpassen. Das CORE-System wird bereits erfolgreich im Capio Nightingale Krankenhaus in London angewandt, was zu der Entscheidung von Capio Psychiatrie beigetragen hat, den gleichen Weg zu wählen. Wenn die Einführung von CORE in Östergötland Erfolg hat, wird das System auch in den anderen Einrichtungen des Geschäftsbereichs Capio Psychiatrie in Schweden umgesetzt. Der Geschäftsbereich Capio Psychiatrie verfügt über Fachkompetenzen in verschiedenen Behandlungsbereichen. Dazu gehört die Behandlung von Essstörungen, für die das Capio Zentrum für Essstörungen sehr gute Ergebnisse in Bezug auf die Rückfallquote erzielte. Die Lebensqualität des einzelnen Patienten wird somit gesteigert, während der Ressourceneinsatz im Gesundheitswesen und der Gesellschaft insgesamt reduziert wird. Patientengruppen Capio Psychiatrie behandelt Patienten mit psychischen Leiden, sowie Problemen im Zusammenhang mit Essstörungen, Suchterkrankungen und allgemeinen psychiatrischen Störungen. Die fachärztliche Versorgung und Behandlung wird sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich angeboten. Die bereitgestellten Leistungen umfassen die Notfallversorgung und geplante (elektive) Versorgung. 2013 betrug die Anzahl der ambulanten Patienten 273.577 und die der stationären Patienten 6.085. Um eine gute und sichere Behandlung der einzelnen Patienten zu gewährleisten, arbeitet Capio aktiv mit anderen Gesundheitsdienstleistern, wie z. B. dem Primärversorgungssektor, zusammen, bei Bedarf auch mit sozialen Diensten, Freiwilligenorganisationen, der Polizei sowie Haftanstalten und Bewährungsdiensten. Die jährliche Patientenumfrage belegt, dass die Patienten von Capio Psychiatrie im Allgemeinen zufrieden sind. Mehr als die Hälfte der Befragten sind Patienten, die mehr als 20-mal bei Capio waren. Die Patienten erteilen gute Bewertungen bei Fragen in Bezug auf Respekt und freundliche Behandlung, ob sie sich erneut an Capio Psychiatrie wenden würden, wenn sich die Symptome verschlimmerten, oder jemanden mit den gleichen Symptomen an Capio weiterempfehlen würden, sowie zu deren Meinung zu den Räumlichkeiten, die höher bewertet werden, als die internen Ziele von Capio vorgeben. Die Bewertung für die freundliche Behandlung ist besonders erfreulich, da Capio Psychiatrie 2013 in diesem Bereich aktive Maßnahmen umgesetzt hat und diese Anstrengungen 2014 fortsetzen wird. Verbesserungspotenzial gibt es noch in Bezug auf umfassende Informationen und die erlebte Beteiligung. Für den Zeitraum 2014–2015 bildet die Pati- 48 entenaufklärung daher einen besonderen Schwerpunkt in den Versorgungseinheiten. Auftraggeber und Vergütungssystem Die von Capio Psychiatrie erbrachten Versorgungsleistungen werden von den Provinzverwaltungen und Regionen in Auftrag gegeben und bezahlt. Die Vergütung setzt sich aus festen und variablen Bestandteilen sowie aus zielorientierter Vergütung zusammen. Die Verträge sehen Grenzen des Versorgungsvolumens vor, d. h. es wird keine zusätzliche Vergütung gezahlt, wenn die Anzahl der Fälle überschritten wird. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Wahlfreiheit der Patienten im Rahmen des Systems der freien Versorgungswahl in Zukunft noch zunehmen wird. Die Stockholmer Provinzverwaltung führt 2014 die freie Versorgungswahl für Kinder und Jugendliche mit psychiatri- 2013 20121 2011 Anzahl der ambulanten Patienten 273.577 125.073 115.583 Anzahl der stationären Patienten 6.085 6.002 5.491 3,8 3,9 4,3 424 234 298 4 2 3 Kennzahlen Leistung Produktivität Durchschnittliche Verweildauer Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter in % der Gruppe Anzahl der psychiatrischen Einrichtungen2 Anzahl der Betten 5 3 2 78 82 90 540 293 285 4 3 3 Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) in % der Gruppe 1 Ohne die Akquisition von Carema Healthcare. 2 Bezieht sich auf die Anzahl der berichtenden Standorte in der betrieblichen Organisation von Capio. Lesen Sie weiter auf Seite 96. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Psychiatrie schen Störungen ein. 2014 wird die freie Versorgungswahl außerdem für psychiatrische Dienste für Erwachsene in Halland eingeführt, ebenso wie für Psychotherapie und die fachärztliche Behandlung von Suchterkrankungen in Skåne. In Halland eröffnet Capio Psychiatrie im April 2014 psychiatrische Ambulanzen in Kungsbacka und in Varberg. Diese Kliniken behandeln Patienten, die an Depression, biopolarer Störung, ADHD und ADD leiden. In Skåne betrifft das System der freien Versorgungswahl ab dem 1. Mai 2014 die Bereiche Psychotherapie und medizinisch unterstützte Rehabilitation von Opiumsüchtigen (LARO), die Capio in seinen Kliniken in Helsingborg und Landskrona anbietet. Mitarbeiter 2013 hatte Capio Psychiatrie 424 Mitarbeiter, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Wie bereits erwähnt, herrscht in Schweden ein Mangel an Ärzten in der psychiatrischen Versorgung. Daher ist es besonders wichtig, eine gute Arbeitsumgebung zu schaffen und den einzelnen Mitarbeitern attraktive Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Ein Großteil des internen Engagements in dem Jahr konzentrierte sich auf die Integration der Kliniken, die mit dem Erwerb von Carema Healthcare im Jahr 2012 übernommen wurden. Diese intensiven Bemühungen werden 2014 fortgesetzt. Die jährliche Mitarbeiterbefragung weist nach wie vor gute Ergebnisse auf, auch in Bezug auf das Vertrauen in den unmittelbaren Vorgesetzten und die Behandlung innerhalb der Einrichtung. Verbesserungspotenzial wurde in den Bereichen Umgang mit Stress und Übergriffen am Arbeitsplatz ermittelt, darunter auch Drohungen oder Gewalt von Patienten und Angehörigen. Forschung und Ausbildung Capio Psychiatrie legt einen Schwerpunkt auf die Kompetenzentwicklung, insbesondere in Hinblick auf die gegenwärtigen Schwierigkeiten bei der Personalbeschaffung. Mitarbeiter erhalten daher laufend Schulungen zu Qualität und Patientensicherheit und haben über interne Schulungen und Möglichkeiten zur Teilnahme an medi- zinischen Konferenzen Zugang zu Wissen über moderne evidenzbasierte Behandlungsverfahren. Im Berichtsjahr wurden Schulungen zur freundlichen Behandlung von Patienten organisiert, einem der vier Eckpfeiler von Capio für gute Qualität in der Gesundheitsversorgung und von entscheidender Bedeutung innerhalb der psychiatrischen Versorgung. Ziel und Zweck ist es, den Fokus der Organisation und des einzelnen Mitarbeiters auf kontinuierliche, systematische Verbesserungen zu lenken, die dem Patienten ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und ihn damit stärker in die eigene Behandlung einbeziehen. 2014 und auch 2015 lenkt Capio Psychiatrie ein besonderes Augenmerk auf Maßnahmen zur Sicherstellung guter Informationen, ebenfalls einer der vier Eckpfeiler der Qualität von Capio, um die vom Patienten wahrgenommene Qualität zu steigern. Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Wissensaustausch zwischen den verschiedenen Einrichtungen statt. Ein Beispiel hierfür ist die gemeinsame Nutzung von Kompetenzen bei der Behandlung von Suchterkrankungen in Skåne, die 2013 mit der Unterstützung von Capio Maria in Stockholm begonnen wurde. Auch zwischen Capio Maria und den Primärversorgungszentren von Capio Nahversorgung findet eine gemeinsame Nutzung von Kompetenzen statt. Das langfristige Ziel von Capio Psychiatrie ist die Einrichtung von Fachzentren, die die Fachkompetenzen eines einzelnen Bereichs in einer bestimmten Einrichtung bündeln. Bereits heute nimmt Capio Psychiatrie eine starke Position bei der Behandlung von Suchterkrankungen und Essstörungen ein, mit führenden Spezialisten in den jeweiligen Bereichen. Dabei wird angestrebt, mehr Mitarbeiter zu motivieren, Kompetenzen innerhalb diverser Subspezialisierungen zu entwickeln. Auf diese Weise kann Capio Psychiatrie langfristig einen Beitrag zur Forschung und zu besseren Behandlungsmethoden leisten. Qualitätssicherung Capio Psychiatrie engagiert sich in der systematischen Verbesserungsarbeit zur Steigerung der klinischen und der vom Patienten wahrgenommenen Qualität. Die Integration der zuvor von Carema Eric Axelsson, Pfl eger in der Notaufnahme der Fachklinik für Suchterkrankungen Capio Maria in Stockholm. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 49 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Psychiatrie Healthcare betriebenen Einrichtungen in den Geschäftsbereich Capio Psychiatrie im Laufe des Jahres war sehr umfassend und konzentrierte sich vor allem auf die Gewährleistung einer hohen Qualität. Capio Psychiatrie hat ein Gremium für medizinische Qualität, das sich aus Leitern medizinischer Dienste und Forschern zusammensetzt. Zweck des Gremiums ist, Erfahrungen auszutauschen und klinisch wirksame, evidenzbasierte Behandlungsmethoden vorzuschlagen. Organisation Das Qualitätsengagement von Capio Psychiatrie steht im Einklang mit der Führungsstruktur innerhalb des Geschäftsbereichs, wird aber auch von dem Gremium für medizinische Qualität, einem Qualitätsmanager und den Leitern der medizinischen Dienste unterstützt. 2013 wurde außerdem mit der Umsetzung eines neuen Dokumentenverwaltungs- und Abweichungsmanagementsystems begonnen. Dieses wird als verbesserte Unterstützungs- und Strukturfunktion sowohl für medizinische als auch für prozessorientierte Maßnahmen zur Qualitätssteigerung eingesetzt und wird im Frühjahr 2014 in allen Versorgungseinheiten eingeführt. 2014 wird ein gemeinsamer Chefarzt ernannt. Gemeinsam mit den Qualitätsbeauftragten und dem medizinischen Gremium wird dieser das Qualitätsengagement im Geschäftsbereich fortsetzen. Nationale Qualitätsregister Capio Psychiatrie meldet den Provinzverwaltungen wie auch den nationalen Qualitätsregistern kontinuierlich Qualitätsdaten in Form von Prozessbewertungen. Diese Register überwachen Parameter wie Symptome, Behandlung und Ergebnisse. Capio beteiligt sich an folgenden schwedischen landesweiten Registern: RIKSÄT (nationales Qualitätsregister für Essstörungen), Bipolar (nationales Qualitätsregister für bipolare affektive Störung), PsykosR (nationales Qualitätsregister für die Behandlung von Psychosen), BUSA (nationales Register für die Behandlungsüberwachung bestätigter ADHD) und LARO (nationales Qualitätsregister für die medizinisch unterstützte Rehabilitation von Opiumsüchtigen). Darüber hinaus werden interne Messungen durchgeführt, die sich auf die Entwicklung der Behandlung der entsprechenden Patienten beziehen. Ein Beispiel hierfür ist die Anwendung des Analyseinstruments GAF (Global Assessment of Functioning), das einen Beitrag zur Erstellung eines umfassenden klinischen Status leistet. Für 2014 plant Capio Psychiatrie die Einführung des Instruments Clinical Outcomes in Routine Evaluation (CORE), das die Beant- „ 2013 stand im Zeichen der Integration der von Carema Healthcare übernommenen Einrichtungen. Der Schwerpunkt lag auf der Sicherstellung einer hohen Qualität nach dem Capio Modell. Damit wird eine stabile Grundlage für 2014 und unsere laufenden Anstrengungen geschaffen, dem wachsenden Bedarf an evidenzbasierter psychiatrischer Versorgung gerecht zu werden. wortung von Fragen innerhalb des Behandlungsprozesses durch den Patienten selbst vorsieht. Während der letzten zwei Jahre erreichte das Capio Zentrum für Essstörungen sehr gute Ergebnisse im nationalen Register für Essstörungen RIKSÄT. Die Ergebnisse von 2013 belegen, dass die Behandlung deutlich verbesserte Ergebnisse sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche erzielt hat. Nach einer einjährigen Behandlung verbesserten sich die Symptome von Essstörungen, bemessen auf einer Skala von 1 bis 6, auf der 6 für die gravierendsten Symptome steht, von 4,1 vor der Behandlung auf 2,7 für erwachsene Patienten und von 3,5 auf 2,1 für Jugendliche. Qualitätszertifizierungen Capio Psychiatrie arbeitet mit der Qualitätszertifizierung, um sicherzustellen, dass innerhalb der gesamten Organisation hohe Qualitätsstandards erreicht werden. Capio Maria, Capio Tilma, Capio Psychiatrie Stockholm, Capio Psychiatrie Skåne und Capio Zentrum für Essstörungen sind alle nach ISO 9001:2008 qualitätszertifiziert und verfügen über eine Umweltzertifizierung nach ISO 14001:2004. Spezialisierung Der Geschäftsbereich Capio Psychiatrie leistet Versorgung innerhalb von drei Fachgebieten: Essstörungen, Suchtbehandlung und allgemeine Psychiatrie. Die unterschiedlichen Bereiche der fachärztlichen Versorgung werden jedoch in allen Einrichtungen geboten, was einen Wissensaustausch innerhalb des Organisation voraussetzt. Capio Psychiatrie hat eine Reihe von Projekten ins Leben gerufen, die den Wissensaustausch fördern. Dies ist auch eine der Hauptaufgaben des Gremiums für medizinische Qualität. Ein Beispiel für die Spezialisierung und den Wissensaustausch ist ein von Capio Maria initiiertes Projekt, der Einrichtung zur Behandlung von Suchterkrankungen, die die medizinisch unterstützte Rehabilitation von Opiumsüchtigen (LARO) mit Buprenorphin in Schweden eingeführt hat. 15 Jahre Erfahrung in dem Bereich haben fundiertes Wissen, Fakten und Strukturen geschaffen, die nun innerhalb des Unternehmens verbreitet werden. Im Rahmen dieses Projekts bietet Capio Maria seine Methoden, Mitarbeiter und Strukturen anderen Fachabteilungen an, die die LARO-Behandlung durchführen. Die kleineren Einrichtungen können so Erfahrung, Wissen und die Möglichkeit erlangen, Fragen und Probleme über internetbasierte und persönliche Begegnungen mit Ärzten von Capio Maria zu erörtern. Schwerpunkt 2014 • Verstärkte Konzentration auf die Verbesserung der Qualität, mit der Geschichte des Patienten im Mittelpunkt der Behandlung. • Schaffung der richtigen Bedingungen für die Aktivitäten im Zusammenhang mit der freien Versorgungswahl in Skåne und Halland. • Entwicklung dank Wissensaustausch und kontinuierlicher Spezialisierung, um dem wachsenden und sich verändernden Bedarf an psychiatrischer Versorgung zu Lotta Olmarken Geschäftsbereichsleiterin Capio Psychiatrie 50 begegnen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Nahversorgung Bezirksarzt Ajmer Singh im Gespräch mit einer Patientin. Das Capio Primärversorgungszentrum Farsta in Stockholm ist eine der Einrichtungen, die 2013 nach der Akquisition von Carema Healthcare in das Unternehmen integriert wurden. Capio Schweden/Capio Nahversorgung Näher am Patienten dank mehr Primärversorgungseinrichtungen Ende 2012 erwarb Capio Carema Healthcare. Das hatte zur Folge, dass Capio Nahversorgung auf einen Schlag die doppelte Anzahl Primärversorgungseinrichtungen und eingetragener Patienten aufwies. Die Anstrengungen zur Zusammenführung der beiden Unternehmen und Sicherstellung der kontinuierlichen Verbesserungen in den Versorgungseinrichtungen haben das gesamte Jahr 2013 stark geprägt. Capio Nahversorgung verfügt nun über eine klar strukturierte Organisation in Schweden, die einen deutlichen Schwerpunkt auf die kontinuierliche Verbesserung der Qualität und der Verfügbarkeit für Patienten legt. Versorgungseinrichtungen Der Geschäftsbereich Capio Nahversorgung betreibt Primärversorgungseinrichtungen in 12 Provinzverwaltungen und Regionen in Schweden, an Standorten von Simrishamn in Südschweden bis Umeå in Nordschweden. Die Einrichtungen werden im Regelfall unter den Bezeichnungen Capio Primärversorgungszentrum, Capio Stadtklinik und Capio Gesundheitszentrum geführt. 2013 wurden umfangreiche Anstrengungen unternommen, um die 33 zusätzlichen Einrichtungen zu integrieren, die dem Geschäftsbereich Capio Nahversorgung durch den Erwerb von Carema Healthcare Ende 2012 zugewiesen wurden. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Investitionen 2013 investierte Capio Nahversorgung in neue und renovierte Räumlichkeiten diverser Einrichtungen. Die Capio Stadtklinik in Västra Hamnen in Malmö und die Capio Stadtklinik Helsingborg Wichtige Ereignisse 2013 • Integration der 33 zusätzlichen Einrichtungen aus der Akquisition von Carema Healthcare • Die Anzahl der eingetragenen Patienten betrug Ende des Jahres 644.079, einschließlich der übernommenen Einrichtungen. • Die Anzahl der eingetragenen Patienten, unter Ausschluss der übernommenen Einrichtungen, stieg um 2,6 Prozent. • Die Anzahl der ambulanten Patienten stieg auf mehr als 2,3 Millionen. • Zulassung für Urologie in Kristianstad, Region Skåne • Erwerb einer neuen Klinik in Stockholm. Andere Kliniken erhielten neue oder renovierte Räumlichkeiten. 51 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Nahversorgung Schwerpunkt 2013 Höhere Verfügbarkeit für Notfallpatienten dank gemeinsamer Bereitschaftsdienste 2013 richtete Capio Nahversorgung in Zusammenarbeit mit der Akutklinik am Allgemeinkrankenhaus Helsingborg und anderen Primärversorgungseinrichtungen in Helsingborg ein Bereitschaftszentrum ein. Dieses Pilotprojekt hatte das Ziel, die Notaufnahme zu entlasten und die Wartezeiten der Patienten zu reduzieren. Das neue Bereitschaftszentrum wurde provisorisch in der Akutabteilung des Allgemeinkrankenhauses Helsingborg untergebracht und erzielte positive Ergebnisse. Neben der Entlastung der Notaufnahme nach der Eröffnung des Bereitschaftszentrums gelang es auch, die Patienten zufriedenzustellen. Eine Befragung von 91 Patienten zeigte, dass 96 Prozent einen guten oder sehr guten Gesamteindruck hatten. Viele gaben an, dass insbesondere die Effizienz und der Service zu diesem guten Eindruck beitrugen. Einige Patienten erlebten eine kürzere Wartezeit auf einen Arzt im Bereitschaftszentrum, als dies in der Notaufnahme der Fall gewesen wäre. Auf der Grundlage der guten Ergebnisse wurde das Projekt ausgeweitet. Im März 2014 wurde im Rahmen einer erweiterten Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Gesundheitsdienstleistern innerhalb der Primärversorgung und fachärztlichen Nahversorgung eine Abend- und Wochenendbereitschaft unter dem Namen Nya Jouren (neue Bereitschaft) eingerichtet. Hauptziel ist eine bessere Verfügbarkeit, besserer Service und höhere Sicherheit für Patienten, die während der Bereitschaftszeiten medizinische Versorgung benötigen. Bei Nya Jouren arbeiten die Mitarbeiter Seite an Seite, darunter auch im gemeinsamen Team zur Ersteinschätzung aus der Primär- und Akutversorgung. Der Bereitschaftsdienst wird im Rahmen eines Projekts betrieben und unterliegt der kontinuierlichen Bewertung, um die bestmögliche Grundlage für die Aktivitäten zu schaffen. Olympia bezogen beispielsweise neu errichtete Gebäude. Die Capio Stadtklinik Ängelholm wurde vom Krankenhausgelände nach Nytorget verlegt, wo Capio eine Kinderklinik und eine Geburtsklinik betreibt und außerdem gemeinsam mit anderen Gesundheitsdienstleistern und der Gemeinde ein Familienzentrum führt. Dies sorgt für eine Bündelung der Ressourcen, so dass Patienten ein umfassendes Versorgungsangebot erhalten und nicht unterschiedliche Standorte aufsuchen müssen. Die Capio Göingekliniken in Hässleholm wurde saniert und um eine Kinderklinik erweitert. In zwei Kliniken in Stockholm wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Diese Arbeiten standen im Zusammenhang mit dem Umzug des Capio Primärversorgungszentrums Östermalm (ehemals Narvavägen) in neue Räumlichkeiten sowie der Renovierung des Capio Primärversorgungszentrums Ringen, die voraussichtlich im Frühjahr 2014 abgeschlossen wird. Weniger umfangreiche Renovierungsarbeiten wurden auch in anderen Einrichtungen durchgeführt. Im Laufe des Jahres eröffnete Capio im Rahmen eines Pilotprojekts ein Primärversorgungszentrum am Allgemeinkrankenhaus Helsingborg, um die Notaufnahme zu entlasten und Patienten ausgehend von ihren Bedürfnissen zu einer Behandlung auf der richtigen Versorgungsstufe zu verhelfen. Neben Capio Nahversorgung nahmen auch das Allgemeinkrankenhaus Helsingborg und andere Primärversorgungsanbieter an dem Projekt teil, das angesichts der guten Ergebnisse noch erweitert wurde. Weitere Informationen sind vorstehend zu finden. 52 Im Dezember 2013 übernahm Capio den Betrieb der Einrichtung Taptogatans Husläkare in Stockholm, die ihren Namen im Zusammenhang mit der Akquisition zu Capio Primärversorgungszentrum Taptogatan änderte. Taptogatan bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen, darunter die ärztliche Beratung, Gemeindeschwestern und ein Labor. Die Klinik liegt in der Nähe des Primärversorgungszentrums Östermalm, das eine ähnliche Patientenstruktur aufweist, mit einem Schwerpunkt auf älteren Patienten. Ziel für die kommenden Jahre ist, Ärzte und anderes medizinisches Personal mit Erfahrung in der Versorgung von älteren Patienten im Primärversorgungszentrum Taptogatan zusammenzubringen, um eine hohe Qualität aus Patientensicht zu gewährleisten. In dem Jahr wurde das Primärversorgungszentrum Östermalm in moderne neue Räumlichkeiten verlagert und erhielt einen breiteren Fokus. Im Januar 2014 dehnte Capio Nahversorgung seine Präsenz in Halland aus und übernahm Familjeläkarna Falkenberg mit drei gut etablierten Primärversorgungseinrichtungen und einer Kinderklinik sowie die Herzklinik Hjärthuset in Varberg. Im März 2014 eröffnete Capio sein viertes medizinisches Zentrum in Gävle, Capio Gesundheitszentrum Wasahuset. Behandlungsbereiche Capio Nahversorgung bietet qualifizierte allgemeine medizinische und fachärztliche Versorgung im Auftrag von 12 Provinzverwaltungen und Regionen. Zu den Mitarbeitern der Primärversorgungszent- CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Nahversorgung Schwerpunkt 2013 Zusammenarbeit zur Eindämmung von psychosozialen Störungen Seit Januar 2013 betreibt das Capio Primärversorgungszentrum Farsta gemeinsam mit der Bezirksverwaltung Farsta in Stockholm Stadt das Projekt Famnen. Famnen ist eine offene Einrichtung für Kinder, Jugendliche und Eltern, die Unterstützung in ihrem Alltag oder in Krisensituationen benötigen. Das Projekt hat die Eindämmung psychosozialer Störungen zum Ziel und richtet sich in erster Linie an Familien mit Kindern, die besonders anfällig oder gefährdet in Bezug auf psychische Störungen sind, sowie an Eltern mit Beratungs- und Unterstützungsbedarf im Zusammenhang mit der Elternschaft. Die Einrichtung stellt außerdem den Kontakt zu Ärzten und Psychologen von Capio her, die unter anderem mit Sozialarbeitern aus dem Stadtbezirk Farsta, Geburtskliniken, Kinderkliniken, Schulen, Jugendeinrichtungen und Einrichtungen zur Familien- und Einkommensunterstützung zusammenarbeiten. Das Projekt hat sich gut entwickelt, und ab Mai 2014 unterliegt Famnen einer Zusatzvereinbarung für allgemeinmedizinische Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen, die mit den Behörden und angrenzenden Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeiten. ren gehören praktische Ärzte und Gemeindeschwestern, die Impfund Diabeteszentren sowie Asthma- und COPD-Kliniken (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) anbieten, Berater und Psychologen. Zahlreiche Primärversorgungszentren bieten außerdem ein breites Spektrum an fachärztlichen Versorgungsleistungen wie beispielsweise Physiotherapie, Ergotherapie und chiropraktische Behandlungen. Neben den Spezialisten in der Allgemeinmedizin, die in allen unseren Einrichtungen vertreten sind, sind mit vielen Einrichtungen auch andere Fachärzte verbunden. Capio Nahversorgung betreibt darüber hinaus eine Reihe von Kinderkliniken. In Skåne gibt es drei Familienzentren mit pränataler und pädiatrischer Primärversorgung, die mit sozialen Diensten und pädagogischen Einrichtungen, wie beispielsweise Babycafés, offenen Vorschulen und Elterngruppen, kooperieren. Ziel ist, das Leistungsangebot an die örtlichen Anforderungen anzupassen und die Fachkompetenzen für die ganze Familie an einem Standort zu bündeln. Neben der Behandlung und Linderung der aufgetretenen Beschwerden der Patienten steht insbesondere die Prävention im Vordergrund. Dieser Aspekt gewinnt mit zunehmenden Auftreten von Zivilisationskrankheiten infolge von Stress, Ernährung und unterschiedlichen Suchtfaktoren – ein Bereich, in dem Capio Nahversorgung während des Jahres mit Capio Maria in Stockholm zusammengearbeitet hat – immer mehr an Bedeutung. Für gefährdete Patienten bietet Capio Nahversorgung unter anderem Beratung für Gesundheit und Lebensweise an. Ziel für 2014 ist die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Capio Psychiatrie, um Patienten den Zugang zu psychiatrischer Versorgung von hoher Qualität zu erleichtern. Außerdem gibt es besondere Initiativen für Patienten, die aus unterschiedlichen Gründen häufig auf Versorgung angewiesen sind. 2013 wurde Capio Nahversorgung mit der fortgesetzten Erbringung von urologischen Gesundheitsleistungen in Kristianstad im Rahmen eines Versorgungsvertrags in der Region Skåne betraut. Der Vertrag gilt bis einschließlich Sommer 2017, mit der Option auf Verlängerung um drei Jahre. Berater Helal Chebaro arbeitet Teilzeit in der Einrichtung Famnen im Capio Primärversorgungszentrum Farsta, die sich schwerpunktmäßig um Kinder, Jugendliche und Eltern kümmert, die unterstützende Beratung und ähnliches benötigen. tige Gesundheitsversorgung in der Nähe des Wohnorts oder des Arbeitsplatzes zu haben. Dennoch gibt es häufig lange Warteschlangen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser, die Folge ist eine teurere Gesundheitsversorgung, die weiter weg vom Patienten liegt. Die Herausforderung in der Primärversorgung ist daher, die Verfügbarkeit für Patienten zu erhöhen, die nicht die Dienstleistungen der großen Krankenhäuser in Anspruch nehmen müssen. Größtenteils geht es dabei darum, das Bewusstsein zu steigern und Verhaltensmuster zu ändern. Ein Beispiel hierfür ist das Pilotprojekt am Allgemeinkrankenhaus Helsingborg im Berichtsjahr. Capio Nahversorgung unternimmt kontinuierliche Verbesserungsanstrengungen auf der Grundlage des Capio Modells. Jede Leistung muss erfasst und an andere Teams und Einrichtungen weitergeleitet werden. So wird gewährleistet, dass mehr Patienten Zugang zu hochwertiger Versorgung in der Nähe ihres Wohnorts erhalten und in Zusammenarbeit mit angrenzenden Gesundheitsdienstleistern. Die daraus folgende Entlastung der großen Krankenhäuser ermöglicht diesen eine Konzentration auf Krankheitsbilder, die andere Ressourcen erfordern. Kennzahlen CAPIO JAHRESBERICHT 2013 2011 2.330.407 1.201.723 1.070.742 Leistung Anzahl der ambulanten Patienten Anzahl der eingetragenen Patienten 644.079 326.795 289.121 Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter 2.015 941 771 in % der Gruppe 17 9 8 Anzahl der Primärversorgungseinrichtungen 2 69 36 32 2.481 1.183 995 20 11 10 Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) Herausforderungen in der Primärversorgung Die Primärversorgung hat zahlreiche Vorteile. Mehr Patienten Zugang zur Primärversorgung zu verschaffen ist aus sozioökonomischer Sicht sinnvoll. Für den einzelnen Patienten ist es vorteilhaft, eine hochwer- 20121 2013 in % der Gruppe 1 Ohne die Akquisition von Carema Healthcare. 2 Bezieht sich auf die Anzahl der berichtenden Fachabteilungen in der betrieblichen Organisation von Capio. Lesen Sie weiter auf Seite 96. 53 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Nahversorgung Patientengruppen Die Einrichtungen des Geschäftsbereichs Capio Nahversorgung sind die erste Stufe der Versorgungskette und bieten ein breites Spektrum an allgemeinmedizinischen und fachärztlichen Primärversorgungsleistungen für große Patientengruppen. Ende 2013 betrug die Anzahl der eingetragenen Patienten 644.079. Die Anzahl der ambulanten Patienten belief sich 2013 auf 2.330.407. Das bedeutet, dass Capio Nahversorgung durchschnittlich mehr als 1.100 Patienten pro Stunde empfängt. Die Patientengruppen von Capio Nahversorgung kommen sowohl aus sozioökonomisch schwachen als auch starken Gebieten. Die Akquisition der Einrichtungen von Carema Healthcare hat unsere Präsenz in sozioökonomisch schwachen Gebieten, insbesondere im Süden Stockholms, verstärkt. Unabhängig vom Gebiet, in dem Capio Nahversorgung tätig ist, sind die jeweiligen Versorgungseinrichtungen bestrebt, die gleiche hohe Qualität, Effizienz und Verfügbarkeit zu leisten. Wie das erreicht wird, ist jedoch von den Bedingungen der einzelnen Versorgungseinrichtungen abhängig und muss über das verfügbare Leistungsangebot, Verfügbarkeit und Kommunikation angepasst werden. Auftraggeber und Vergütungssystem Der Übergang der letzten Jahre von Versorgungsverträgen zur Wahlfreiheit in der medizinischen Versorgung, nach der Patienten selbst entscheiden, bei welchem Primärversorgungszentrum sie sich eintragen möchten, hat einige Herausforderungen bei der Anpassung an die zahlreichen unterschiedlichen Modelle der freien Versorgungswahl mit sich gebracht. Gleichzeitig hat diese Entwicklung zu klareren Voraussetzungen für die langfristige Planung geführt, da die Grenzen für die Anzahl der in der jeweiligen Einrichtung aufgenommenen Patienten wegfallen. Die Patienten tragen sich bei der Einrichtung ein, die ihre Bedürfnisse ihrer Meinung nach am besten erfüllen kann; ein Umstand, der Qualitätsverbesserungen fördert und damit eine bessere Gesundheitsversorgung für die Patienten. Die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Versorgungseinrichtungen auf der Grundlage der freien Versorgungswahl fallen in den verschiedenen Provinzverwaltungen, aber auch zwischen den einzelnen Primärversorgungszentren unterschiedlich aus. In Stockholm werden die Versorgungseinrichtungen nach der Anzahl der Patientenbesuche vergütet. In anderen Teilen des Landes erhalten die Einrichtungen eine feste Vergütung pro eingetragenem Patienten, die sogenannte Pro-Kopf-Pauschale. Mitarbeiter 2013 hatte Capio Nahversorgung 2.015 Mitarbeiter, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Ein Großteil des internen Engagements in dem Jahr konzentrierte sich auf die Integration der Einrichtungen, die mit dem Erwerb von Carema Healthcare im Jahr 2012 übernommen wurden. Dabei wurde besonders Wert darauf gelegt, Mitarbeitern mit Patientenkontakt in der Praxis zu zeigen, wie Capio Nahversorgung das Capio Modell in der täglichen Arbeit in Form von klaren Werten, Verfahren, Verantwortlichkeiten und Befugnissen anwendet. Capio Nahversorgung achtet auf gute Arbeitsbedingungen mit einer hohen Arbeitszufriedenheit und guten Möglichkeiten für Mitgestaltung und persönliche Entwicklung. Die jüngste Mitarbeiterbefragung von 2013 zeigt erneut insgesamt gute Ergebnisse. Zu den Stärken gehören hohes Vertrauen in die Leitung sowie Mitwirkungsmöglichkeiten und die Chance, die Abläufe zu beeinflussen und die freundliche Behandlung der Patienten und Kollegen. Entwicklungspotenzial besteht bei dem Austausch guter Praktiken und einer noch höheren Attraktivität als Arbeitgeber. Forschung und Ausbildung Die täglichen Bemühungen von Capio Nahversorgung, auf der Grundlage des Capio Modells eine noch höhere Versorgungsqualität sicherzustellen, werden durch spezielle Schulungsmaßnahmen unterstützt. 2013 wurden den Führungskräften, die durch die Akquisition von Carema Healthcare zu Capio stießen, die gleichen Managementschulungen angeboten, die zuvor auch die anderen Leiter von Versorgungseinheiten und Regionalleiter innerhalb von Capio Nahversorgung erhielten. Das ist wichtig, da Capio Nahversorgung eine klare Führungskultur besitzt, die auf Selbstbestimmung und Eigeninitiative beruht und nicht darauf, auf Anweisungen von oben zu warten. So wird gewährleistet, dass die einzelnen Mitarbeiter und die Organisation gemeinsam wachsen, was letztendlich zu einer besseren Versorgungsqualität führt. Capio Nahversorgung fördert den Wissensaustausch. 2014 wird ein neues Intranet eingeführt, um diesen Prozess zu unterstützen und den Mitarbeitern Werkzeuge für ihre tägliche Arbeit an die Hand zu geben. IT-Lösungen und Verfügbarkeit Ziel von Capio ist, dass sich jeder Patient beachtet und gut versorgt fühlt. Dabei spielt vor allem die Verfügbarkeit eine Rolle. In vielen Primärversorgungszentren können Patienten über das Internet Termine vereinbaren, alternativ zur telefonischen Vereinbarung, hier ist das Ziel, dass jeder so schnell wie möglich eine Antwort 2014 eröffnet Capio Nahversorgung Seniorenzentren in einigen der Primärversorgungseinrichtungen, um älteren Patienten einen festen Ansprechpartner in Gesundheitsfragen zu bieten, mit hoher Kontinuität und Verfügbarkeit. 54 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Schweden/Capio Nahversorgung erhält. 2013 führte Capio Nahversorgung außerdem die Möglichkeit ein, in fünf Einrichtungen Termine über Mobiltelefon mithilfe einer Smartphone-App zu vereinbaren. Diese Kommunikationswege werden in den nächsten Jahren noch ausgebaut. 2013 fanden zwei Pilotprojekte für effizientere Dokumentenverwaltung und besseres Abweichungsmanagement statt, mit guten Ergebnissen. In den kommenden Jahren wird das System in allen Einrichtungen eingeführt. Qualitätssicherung Capio Nahversorgung ist in 12 Provinzen vertreten, die alle unterschiedliche Modelle der freien Versorgungswahl haben. Ein Schwerpunktbereich ist die Ermittlung von messbaren Qualitätsindikatoren, die mit der Zeit weiterentwickelt und in allen Einrichtungen innerhalb des Geschäftsbereichs Capio Nahversorgung überwacht werden können. Durch die Arbeit mit den eigenen Qualitätsresultaten vor Ort ist das Interesse und Engagement der Versorgungseinheiten für die kontinuierliche Verbesserung sichergestellt. Organisation Die Leiter der Versorgungseinrichtungen innerhalb des Geschäftsbereichs Capio Nahversorgung arbeiten alle eng mit ihren Ärzten vor Ort zusammen, die die medizinische Verantwortung tragen. Gemeinsam sind sie für die tägliche Arbeit in den Primärversorgungseinrichtungen verantwortlich. Die Organisation von Capio Nahversorgung umfasst drei Ebenen: Primärversorgungseinrichtungen, Regionen und Geschäftsbereich. Auf allen drei Ebenen bilden Medizin und Qualität eines der drei Standbeine, die alle Tätigkeiten tragen. Die anderen beiden sind Finanzen und Betrieb. Nationale Qualitätsregister Capio Nahversorgung meldet seine Daten den entsprechenden öffentlichen Qualitätsregistern in allen Provinzen, in denen der Geschäftsbereich tätig ist, sowie auf nationaler Ebene. Alle Versorgungseinheiten melden ihre Daten an das nationale Diabetesregister (NDR). Zu den weiteren Registern, denen Capio Nahversorgung seine Daten meldet, gehören das Atemwegsregister, das schwedische Demenzregister, das nationale Herzinsuffizienzregister, das nationale Register für Sturzprävention und Senior Alert, ein nationales Ernährungsregister. Patientenumfragen Die nationale Patientenerhebung der Schwedischen Vereinigung der Kommunen und Regionen ist eine regelmäßige Studie darüber, wie die Befragten Aspekte wie Verfügbarkeit, Informationen, freundliche Behandlung und Gesamteindruck wahrnehmen. In Hinblick auf den Gesamteindruck verorten die Ergebnisse für 2013 „ Nach den intensiven Anstrengungen zur Integration der 33 Primärversorgungseinrichtungen können wir uns nun ganz der Entwicklung von Capio Nahversorgung widmen. Wir bieten unseren Patienten ein breites Spektrum an Versorgungsleistungen und bauen die wichtige Rolle der Primärversorgung im schwedischen Gesundheitswesen weiter aus. mehr Einrichtungen des Geschäftsbereichs Capio Nahversorgung unterhalb als oberhalb des nationalen Durchschnitts. Dennoch belegen die Ergebnisse für den Bereich Gesamteindruck einen positiven Trend, da die Mehrheit der Einrichtungen ihre Bewertung in der Umfrage von 2013 gegenüber 2012 steigern konnten. 2014 werden die Verbesserungsbemühungen aller Einrichtungen von Capio Nahversorgung intensiviert. Schwerpunkt dabei ist die Erhöhung der Verfügbarkeit über Telefon, Internet und Patientenbesuche. Weiteres Verbesserungspotenzial besteht in den Bereichen freundliche Behandlung, Aufklärung der Patienten und Beteiligung an der Behandlung. Capio Nahversorgung führt außerdem eigene Bewertungen ein, um die ergriffenen Maßnahmen zu überwachen und so in allen Einrichtungen eine umfassende Grundlage für die vom Patienten wahrgenommene Qualität aufzubauen. Jedes Jahr wird ein Bericht über die Patientensicherheit nach den Vorgaben des schwedischen Gesetzes über die Patientensicherheit erstellt, der auf den Webseiten von Capio Nahversorgung veröffentlicht wird. Capio Nahversorgung verfügt über eine Umweltzertifizierung nach ISO 14001. Das Umweltmanagementsystem wird kontinuierlich ausgebaut. Außerdem ist in der Organisation ein eigener Sicherheitsausschuss eingesetzt. Projekt zur Qualitätsentwicklung Im Zusammenhang mit der erfolgten Überarbeitung der nationalen Richtlinien für die Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern haben drei Primärversorgungseinrichtungen – Capio Allgemeinmedizin Serafen in Stockholm, Capio Stadtklinik Västra Hamnen in Malmö und Capio Stadklinik in Broby – ein Projekt ins Leben gerufen, in dessen Rahmen 2012 und 2013 Patienten mit den Diagnosen Vorhofflimmern, unspezifizierte Herzrhythmusstörungen oder Herzklopfen im Krankenaktensystem identifiziert wurden. Auch wurden Patienten ermittelt, die mit Antikoagulanzien behandelt werden. In allen drei Primärversorgungseinrichtungen wurden die Patienten ermittelt, die nach den neuen Richtlinien keine angemessene Behandlung bzw. eine falsche Behandlung erhielten. Diese Patienten wurden kontaktiert und werden kontrolliert. In Skåne arbeitet Capio Nahversorgung mit einigen anderen Gesundheitsdienstleistern zusammen und hat an zahlreichen Standorten Familienzentren eingerichtet. Die Capio Geburts- und Kinderkliniken kooperieren mit Gemeinden, Vorschulen und sozialen Diensten. In der Capio Stadtklinik Helsingborg Söder, in der die meisten Patienten nicht schwedischer Herkunft sind, wurde festgestellt, dass die Mütter zwar Elterngeld erhalten, aber keinen Anspruch auf die Fortsetzung ihrer SFI-Programme (Schwedisch für Zuwanderer) haben. Daher startete das Familienzentrum Schwedischunterricht für diese Frauen mit neugeborenen Babys. So erhalten die Frauen eine bessere Chance auf die Integration in die schwedische Gesellschaft. Schwerpunkt 2014 • Fortgesetzte Entwicklung und Erbringung von hochwertigen Primärversorgungsleistungen, mit Schwerpunkt auf Verfügbarkeit, freundlicher Behandlung und guter Medizin. • Gesteigerte Verfügbarkeit über Telefon, Internet und Besuche. • Ausbau des Qualitätsmanagementsystems über Dokumentenverwaltung und Abweichungsmanagement, ein neues Intranet und ein neues Krankenakten- Susanne Wellander Geschäftsbereichsleiterin Capio Nahversorgung CAPIO JAHRESBERICHT 2013 system in Stockholm und Skåne. 55 Geschäftsbereich – Capio Norwegen Abteilungsleiterin Inger Louise Paulsen und der orthopädische Chirurg Tom Henry Sundøen bereiten sich auf eine Operation am Volvat Krankenhaus in Fredrikstad in Norwegen vor, das in den frisch renovierten Räumlichkeiten des Gesundheitszentrums untergebracht ist. Capio Norwegen Neue Zentren erweitern das Leistungsangebot von Volvat 2013 war bei Capio Norwegen von umfangreichen Projekten geprägt. Das Ulriksdal Krankenhaus in Bergen wurde in das Unternehmen eingebunden, während Volvat in Fredrikstad und das Capio Zentrum für Essstörungen in das Helsehuset verlegt wurden, ein modernes neues Gesundheitszentrum, das eine Mischung aus kommunalen und privaten Dienstleistern beherbergt. Darüber hinaus eröffnete Volvat eine neue Klinik im Herzen von Oslo. Insgesamt wurden hiermit gute Voraussetzungen für die nächsten Jahre geschaffen. Versorgungseinrichtungen Volvat wurde 1985 in Oslo gegründet und verfügt heute über medizinische Zentren in Oslo, Bergen, Fredrikstad und Hamar, von denen das Volvat Krankenhaus in Oslo das größte ist. Ende 2012 wurde das Ulriksdal Krankenhaus in Bergen übernommen, das größte private Krankenhaus in Vestlandet. Diese Akquisition hat eine erweiterte Kapazität und den Zugang zu modernen Räumlichkeiten zur Folge und versetzt Volvat in die Lage, sein Angebot an medizinischer und chirurgischer Versorgung für die Menschen in Vestlandet auszubauen. Zu der Unternehmensgruppe gehören auch die Mensendieck Klinik für Physiotherapie in Oslo und die Bunaes Klinik für plastische und kosmetische Chirurgie in Sandvika. Seit einigen Jahren erzielt das Volvat Krankenhaus in Fredrikstad dank des kontinuierlichen Qualitätsengagements ein hohes 56 Wachstum. Im Herbst 2013 bezog das Krankenhaus zusammen mit dem modernen örtlichen Krankenhaus der Gemeinde gemeinsame Räumlichkeiten im Zentrum von Fredrikstad. Die beiden Krankenhäuser ergänzen einander als örtliche Gesundheitsdienstleister und bilden gemeinsam ein Gesundheitszentrum. Das Capio Zentrum für Essstörungen, das ab 2014 zum Geschäftsbereich Capio Norwegen gehört, befindet sich ebenfalls im Gesundheitszentrum Fredrikstad. Das Capio Zentrum für Essstörungen bietet die Behandlung von Essstörungen aller Art an. Anfang 2014 wurde Wichtige Ereignisse 2013 • Gründung von Volvat Sentrum, einer neuen Klinik im Zentrum Oslos. • Zusammenlegung von Volvat Fredrikstad, dem Capio Zentrum für Essstörungen und dem kommunalen Gesundheitszentrum in Fredikstad an einem gemeinsamen Standort. • Integration der Aktivitäten am Ulriksdal Krankenhaus in Bergen. • Umsatzsteigerung in Bezug auf Versicherungsgesellschaften um knapp über 50 Prozent. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Norwegen Schwerpunkt 2013 Gute Ergebnisse und halbierte krankheitsbedingte Ausfallzeiten dank neuer Behandlungsmethoden Kontrollen haben belegt, dass die neue Methode zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms mithilfe der bei Volvat eingeführten endoskopischen laparoskopischen Chirurgie sehr gute Ergebnisse erzielt hat. In einer Folgestudie beantworteten 146 Patienten, die zwischen 2008 und 2013 nach dieser Methode operiert wurden, Fragen in Bezug auf Symptome, Zufriedenheit und Ausfallzeiten wegen Krankheit. Die Ergebnisse zeigen, dass 97 Prozent im Bedarfsfall die gleiche Operationsmethode für ihre andere Hand wählen würden und dass keiner der Befragten schwere Komplikationen erlitten hatte. Die durchschnittliche Ausfallzeit wegen Krankheit betrug knapp zwei Wochen, 13,3 Tage, im Vergleich zur durchschnittlichen Ausfallzeit von vier Wochen für die traditionelle Operationsmethode Lediglich 6 von 146 Patienten wiesen Symptome auf. Insgesamt zeigten sich 96 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden mit der Behandlung. 2013 wurde eine vollständig neue Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden am Volvat Krankenhaus in Oslo eingeführt. Diese neue Methode kann die krankheitsbedingten Ausfallzeiten im Vergleich zu älteren Behandlungsverfahren von zwei Wochen auf eine halbieren. Diese Methode wird als HAL-RAR bezeichnet und ist eine sanfte und wirksame Behandlung, durch die die Blutzufuhr zu den Hämorrhoiden mittels Ultraschall gestoppt wird. Der Eingriff ist für den Patienten weniger schmerzhaft und sorgt für eine schnellere Genesung als die traditionelle Chirurgie. Volvat Sentrum im Osloer Zentrum eröffnet, eine Tagesklinik, die ein breites Spektrum an Versorgungsleistungen bietet. Investitionen 2013 wurden im Zusammenhang mit der Gründung der Zentrumsklinik in Oslo, der Verlegung von Einrichtungen in das Gesundheitszentrum in Fredrikstad und dem Erwerb des Krankenhauses in Bergen Investitionen in Räumlichkeiten und Ausstattung getätigt. Behandlungsbereiche Volvat ist eine der führenden privaten Gesundheitsgruppen in Norwegen, deren umfassendes Angebot an Gesundheitsdienstleistungen von der Gesundheitsförderung und Vorsorge bis hin zur Behandlung und Rehabilitation reicht. Volvat hat sich in Norwegen eine Stellung als Pionier für Vorsorgemaßnahmen erobert, die viele Unternehmen ihren Mitarbeitern anbieten möchten. Volvat bietet eine Vielzahl von medizinischen Vorsorgeuntersuchungen wie Darmkrebsfrüherkennung, Hautkrebsvorsorge und kardiovaskuläre Vorsorgeuntersuchungen (Herz-Check). Als erste Einrichtung in Norwegen führte Volvat das Herz-Check-Konzept ein, das auf modernen Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagader und des Herzens sowie einer Risikoeinschätzung basiert. Diese Strategie hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Es werden laufend neue Behandlungsmethoden eingeführt und weiterentwickelt. In den vergangenen Jahren führte Volvat unter anderem die spinale Chirurgie, die Laserbehandlung von Krampfadern und die Behandlung von Arthrose sowie Muskelund Sehnenverletzungen mit Hilfe einer neuen Methode namens PRP ein. Dabei wird der Patient mit seinen eigenen Blutplättchen behandelt, um die Heilung zu beschleunigen. 2013 wurde eine neue Behandlungsmethode für die Operation von Hämorrhoiden eingeführt, die es dem Patienten ermöglicht, bereits nach rund einer Woche, statt wie bislang zwei, zur Arbeit zurückzukehren (siehe oben). CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Der orthopädische Chirurg Fidel H. Sanchez klärt eine Patientin über die neue Methode zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms auf, die am Volvat Krankenhaus in Oslo eingeführt wurde. Herausforderungen im norwegischen Gesundheitswesen Das öffentlich finanzierte norwegische Gesundheitswesen ist für lange Wartezeiten bekannt. Die neue Regierung, die 2013 ihr Amt antrat, hat sich zum Ziel gesetzt, die Wartezeiten zu reduzieren. Eine der Initiativen ist die Einführung der freien Versorgungswahl, in deren Rahmen der Patient selbst einen Gesundheitsdienstleister unter den zugelassenen Anbietern, die aus dem öffentlichen Gesundheitsetat finanziert werden, aussuchen kann. Die Behandlung von Suchterkrankungen und der Bereich Psychiatrie wurden als Pilotprojekte für die freie Versorgungswahl ausgewählt, die 2015 in Kraft treten werden. Eine weitere Initiative ist eine Erhöhung der Vergütung nach dem DRG-Klassifikationssystem (diagnosebezogene Fallgruppen) von 40 auf 50 Prozent, um Anreize für Qualitäts- und Produktivitätsverbesserungen zu schaffen, die wiederum zu geringeren Wartezeiten führen. Auch die qualitätsbasierte Finanzierung ist eine Initiative, die Qualitätsverbesserungen fördern soll. Dabei wird ein, wenngleich geringer, Anteil des öffentlichen Gesundheitsetats für Gesundheitsdienstleister bereitgestellt, die festgelegte Qualitätsanforderungen erfüllen. Diese Initiative wird 2014 umgesetzt. Kennzahlen 2013 2012 2011 Anzahl der ambulanten Patienten 243.611 242.870 227.169 Anzahl der Operationen 7.941 5.874 5.899 Leistung Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter 305 267 259 in % der Gruppe 3 3 3 Anzahl der medizinischen Zentren und Fachkliniken 9 7 7 Anzahl der Operationssäle 9 5 5 594 552 497 5 5 5 Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) in % der Gruppe 57 Geschäftsbereich – Capio Norwegen Physiotherapeut Paal A. Drummond leitet ein Gruppentraining in der neuen Klinik Volvat Sentrum, die Anfang 2014 im Zentrum von Oslo eröffnet wurde. Auf gesundheitsfördernde Maßnahmen wird besonderen Wert gelegt. Aufgrund der gesteigerten Produktivität infolge von Qualitätsmaßnahmen beträgt die Wartezeit auf Operationen bei Volvat inzwischen höchstens zwei Wochen. Bei Notfällen sollen Patienten unmittelbar von einem Arzt behandelt werden, und die Wartezeit auf einen Facharzt soll sieben Tage nicht überschreiten. Ziel ist, einen Beitrag zu dem gemeinsamen Anliegen einer Verkürzung der Wartezeiten zu leisten. Volvat bereitet sich daher vor, um den Anforderungen der staatlichen Auftraggeber der Gesundheitsversorgung begegnen zu können, als attraktive Alternative im Rahmen der künftigen freien Versorgungswahl für die Behandlung von Suchterkrankungen und für Psychiatrie – zwei Bereiche, in denen Volvat tätig ist. Capio Norwegen leistet auch einen Beitrag durch die Zusammenarbeit mit angrenzenden Gesundheitsdienstleistern. Ein Beispiel hierfür ist das Gesundheitszentrum in Fredikstad, in dem sich die Einrichtungen von Volvat einen Standort mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst teilen. Die Anbieter ergänzen einander und sorgen so für eine höhere Qualität und eine effiziente Nutzung der Ressourcen. Dieses Konzept kann auch anderswo in Norwegen umgesetzt werden. Patientengruppen Capio Volvat bietet Versorgungsleistungen auf der Stufe von örtlichen Krankenhäusern und Fachkliniken. 2013 wurden 243.611 ambulante Patienten versorgt und 7.941 Operationen durchgeführt. Der Fokus auf neue Behandlungsmethoden und Qualität im Allgemeinen spiegelt sich auch darin wider, wie Volvat von den Patienten wahrgenommen wird. In einer Umfrage von 2013 unter Patienten, die von Versicherungsgesellschaften überwiesen wurden, erhielten die Einrichtungen eine Gesamtbewertung von 5,3 von insgesamt 6, und 99,4 Prozent der Patienten gaben an, dass sie Capio Volvat erneut aufsuchen würden. 58 Auftraggeber und Vergütungssystem Die von Capio Norwegen geleistete Gesundheitsversorgung wird in erster Linie von Versicherungsgesellschaften, anderen Unternehmen und Privatpersonen in Auftrag gegeben und finanziert. Volvat wird zum Teil über seine Mitglieder finanziert. Die Mitgliedschaft steht Unternehmen und Privatpersonen offen und ermöglicht den vorrangigen Zugang zu medizinischer Behandlung. Außerdem wird ein Nachlass auf alle medizinischen Leistungen gewährt. Die Anzahl der privaten Mitglieder wies Ende 2013 einen Anstieg um etwa 9 Prozent auf insgesamt 46.941 auf. Darüber hinaus verzeichnet Volvat 2.646 aktive Unternehmensmitgliedschaften, die 12.883 Menschen betreffen. Der Bedarf auf Seiten der Versicherungsgesellschaften hat in den letzten Jahren, auch 2013, erheblich zugenommen. Insgesamt ist der Umsatz im Zusammenhang mit Versicherungsgesellschaften 2013 um knapp über 50 Prozent gestiegen, dank einer Gesundheitsversorgung von hoher Qualität und mit guter Verfügbarkeit. Zu Beginn des Jahres wurde Volvat als Hauptdienstleister für die Versicherungsgesellschaft Storebrand Helseforsikring ausgewählt. Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist für Volvat in den kommenden Jahren ein Bereich mit erheblichem Entwicklungspotenzial. Darüber hinaus wird es in Zukunft möglich sein, ein größeres Volumen an öffentlich finanzierten Versorgungsleistungen zu erbringen, eine Folge der Regierungsinitiative für die Wahlfreiheit in der Gesundheitsversorgung und die qualitätsbasierte Finanzierung (siehe Abschnitt „Herausforderungen im norwegischen Gesundheitswesen“). Mitarbeiter 2013 hatte Capio Norwegen 305 Mitarbeiter, umgerechnet auf Vollzeitstellen, sowie 60 fachärztliche Kooperationspartner, die von den Versorgungseinrichtungen beauftragt wurden. Capio Norwegen ergreift systematisch Maßnahmen, um kompetente Mitarbeiter anzuwerben und zu halten. Dabei wird großen Wert auf die Schaffung einer angenehmen und anregenden Arbeitsumgebung gelegt. Capio Volvat genießt einen sehr guten CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Norwegen Ruf, dennoch gibt es Tätigkeitsbereiche, in denen der Wettbewerb um kompetente Mitarbeiter zu spüren ist. Forschung und Ausbildung Capio Norwegen ergreift regelmäßig Initiativen zur Förderung der Fachkompetenzen von Einzelpersonen und Gruppen innerhalb der Organisation. Darüber hinaus werden Forschungsaktivitäten durchgeführt, die einen großen Einfluss haben. Ein Beispiel ist die Studie mit Patienten, die sich der Vorsorgeuntersuchung Herz-Check unterziehen. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass bei 16,7 Prozent bzw. 82 Befragten ein hohes Herzinfarktrisiko und bei 80,4 Prozent bzw. 395 Befragten ein mittelhohes Risiko bestand. Außerdem gab es bei mehr als einem von vier Befragten unter 50 Jahren Hinweise auf Arteriosklerose. Die Ergebnisse der Herz-Check-Studie von Volvat haben Eingang in einen wissenschaftlichen Bericht gefunden, der im Frühjahr 2013 auf dem internationalen Kardiologie-Kongress EuroPrevent in Rom vorgestellt wurde. Qualitätssicherung Capio Norwegen arbeitet methodisch und gezielt an der Entwicklung von Systemen und Arbeitsmethoden, die zu einer höheren Qualität führen. Die qualitätssteigernden Maßnahmen haben auch in den Qualitätsprüfungen des Norwegischen Direktorats für Zivilschutz (DSB) gute Ergebnisse erzielt. Organisation Innerhalb des Geschäftsbereichs Capio Norwegen teilen sich einige Schlüsselpositionen in der Organisation die Verantwortung für Qualität. In jeder Abteilung sind die Abteilungsleitung, der Qualitätskoordinator und der Medical Officer für die Qualität verantwortlich. Die Organisation umfasst außerdem einen Qualitätsmanager, einen Hygienekoordinator und einen Strahlenschutzbeauftragten, die jeweils einen fest zugeordneten Qualitätsbereich verantworten. Darüber hinaus hat Volvat eine Reihe von Ausschüssen eingesetzt, darunter den zentralen Qualitätsausschuss, den EHR-Ausschuss (Electronic Health Record), den Strahlenschutzausschuss und die örtlichen Qualitätsausschüsse. Nationale Gesundheitsregister Die obligatorischen nationalen Gesundheitsregister werden in erster Linie geführt, um Vorsorgeuntersuchungen, Forschung, „ 2013 war ein ereignisreiches und herausforderndes Jahr. Wir haben alle unsere geplanten Projekte erfolgreich abgeschlossen und stärken damit das Versorgungsangebot von Volvat innerhalb des norwegischen Gesundheitswesens. verbessertes Gesundheitsmanagement, Verwaltung und Service zu erfassen. Gegenwärtig meldet Capio Norwegen seine Daten an sieben Register: NOIS (norwegisches Überwachungssystem für Krankenhausinfektionen), MSIS (Berichterstattungssystem für Infektionskrankheiten), das Tuberkuloseregister, SYSVAK (nationales Impfregister), das Krebsregister NPR (norwegisches Patientenregister) und das Register für Todesursachen. Optionale Qualitätsregister Es gibt 45 nationale Qualitätsregister in Norwegen, von denen einige optional sind, und 17 zentrale Gesundheitsregister. Aktuell meldet Volvat seine Daten dem Krebsregister, dem ACL-Register (Kreuzbandverletzungen), dem Register für Gelenkprothesen und dem norwegischen Qualitätsregister für Wirbelsäulenchirurgie. Spezialisierung Ein Beispiel für die Spezialisierung innerhalb von Capio Norwegen ist der Herz-Check, die neue Screening-Methode für kardiovaskuläres Monitoring, die 2011 von Volvat eingeführt wurde (siehe oben). Ziel ist der Einsatz von Ultraschalluntersuchungen zur Erkennung von Risikofaktoren bei symptomfreien Personen und, als weiteren Schritt, die richtige medizinische Beratung. Qualitätszertifizierungen Die chirurgische Abteilung am Volvat Krankenhaus in Oslo ist nach ISO 9001:2008 qualitätszertifiziert. 2013 wurde eine interne Prüfung der Hygienestandards in der chirurgischen Abteilung am Volvat Krankenhaus in Oslo durchgeführt. Die Ergebnisse brachten einige Mängel zutage, die im Laufe des Jahres beseitigt wurden. Auf der Grundlage einer nationalen Studie wurde in derselben Abteilung auch die Patientensicherheitskultur bemessen. Im Berichtsjahr fiel die Entscheidung, eine vollständige Zertifizierung des Qualitätsmanagements nach ISO 9001:2008 und des Umweltmanagements nach ISO 14001 für alle Einrichtungen von Volvat zu erlangen. Diese Anstrengungen werden 2014 durchgeführt und dürften 2015 zu der entsprechenden Zertifizierung führen. Volvat bemüht sich um die interne Verbreitung von Informationen über sein Qualitätsengagement. Eine neue Initiative von 2013 sah die Darstellung des Qualitätsmanagementsystems im Intranet des Unternehmens vor. Dieses Projekt wird 2014 fortgeführt. Schwerpunkt 2014 • Fortgesetzte Konzentration auf kontinuierliche Qualitätsverbesserungen, u. a. durch die Ermittlung der maßgeblichen Qualitätsindikatoren in den einzelnen Versorgungseinheiten. • ISO-Zertifizierung für Qualitäts- und Umweltmanagement in allen Einrichtungen von Volvat. • Vorbereitungen für die freie Versorgungswahl und den steigenden Bedarf von Versicherungsgesellschaften. Christian W Loennecken Geschäftsbereichsleiter Capio Norwegen CAPIO JAHRESBERICHT 2013 59 Geschäftsbereich – Capio Frankreich 2013 führte Chirurg Benoit Gignoux mit seinem Team in der Capio Clinique de la Sauvegarde in Lyon die weltweit erste ambulante partielle Kolektomie durch. Capio Frankreich Verbesserungsinitiativen sorgen für gute Ergebnisse 2013 erzielte Capio Frankreich erneut gute Ergebnisse durch die Verbesserungsmaßnahmen der letzten Jahre. Dank starker medizinischer Fachkompetenzen und Behandlungsmethoden setzte sich der Trend einer Verkürzung der durchschnittlichen Verweildauer fort. Capios erfolgreiche Arbeit mit neuen Behandlungsmethoden führte zu einem Durchbruch in der ambulanten Chirurgie. Diese Entwicklung wird zusätzlich vom französischen Gesundheitsministerium unterstützt, das das Erstattungssystem anpasst, um die Verlagerung von stationärer Behandlung zu ambulanter Versorgung in Frankreich zu fördern. Versorgungseinrichtungen Der Geschäftsbereich Capio Frankreich umfasst 22 sogenannte „Cliniques“, die Bezeichnung für Krankenhäuser und Fachkliniken, die von privaten Gesundheitsdienstleistern in Frankreich betrieben werden. Die sieben Akutkrankenhäuser, zwölf örtlichen Krankenhäuser und drei Fachkliniken sind in acht Regionen des Landes angesiedelt, im Südwesten und Osten Frankreichs und im Raum Paris. Investitionen 2013 setzte Capio Frankreich die Investitionen in sein langfristiges Entwicklungsprogramm für Krankenhausimmobilien fort. 60 Dieses Programm umfasst sowohl den Neubau als auch die Erweiterung von Krankenhäusern, sowie den Zusammenschluss und die Sanierung bestehender Immobilien. Im Sommer 2013 wurde beispielsweise mit dem Bau eines neuen Krankenhauses in Bayonne, im Südwesten Frankreichs begonnen. Das neue Wichtige Ereignisse 2013 • Verkürzung der durchschnittlichen Verweildauer von 4,2 Tagen auf 4,1 Tage. • Anstieg der Anzahl der ambulanten Patienten um 5 Prozent. • Durchführung der weltweit ersten ambulanten partiellen Kolektomie (Entferung eines Teils des Dickdarms) • Durchführung der landesweit ersten ambulanten Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter). • Zusammenarbeit mit Krankenhauslieferant Mutualité in einem Projekt zur Zusammenlegung von Krankenhäusern in Lyon. • Beginn des Baus eines neuen Krankenhauses in Bayonne im Südwesten Frankreichs. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Frankreich Schwerpunkt 2013 Teamwork hinter bahnbrechender Operation Im März 2013 wurde in der Capio Clinique de la Sauvegarde in Lyon die weltweit erste ambulante partielle Kolektomie durchgeführt, in der Teile des Dickdarms eines 66-jährigen männlichen Patienten entfernt wurden. Die Behandlung erfolgte mit sehr guten Ergebnissen. Nur drei Stunden nach dem Eingriff konnte der Patient wieder essen, und nach fünf Stunden war er in der Lage zu laufen. Der Patient wurde am Morgen im Krankenhaus aufgenommen und konnte 12 Stunden später am selben Tag nach Hause zurückkehren und bald schon wieder seinen täglichen Beschäftigungen nachgehen, ohne Schmerzen oder Schlafstörungen. Für gewöhnlich müssen die Patienten nach einer Kolektomie mehrere Tage im Krankenhaus verbringen, wo sie unter anderem einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Hinter dieser erfolgreichen Behandlung steht ein Team aus Ärzten und Pflegekräften sowie einem Ernährungsberater. Ausschlaggebend für das gute Ergebnis war die interdisziplinäre patientenorientierte Kooperation zwischen den Fachkräften. Diese Initiative ist Teil des Qualitätsengagements von Capio Frankreich, das sich auf die vier Eckpfeiler des Capio Modells stützt und zu einer schnelleren Genesung des Patienten führt. Die Operation fand sehr viel Beachtung in den Medien. 2013 führte Capio Frankreich auch die landesweit erste ambulante Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) durch. Krankenhaus bietet Raum für drei Kliniken in Bayonne und wird im Herbst 2015 fertiggestellt. Seine architektonische Gestaltung orientiert sich an dem Konzept der modernen Medizin mit dem Schwerpunkt auf patientenorientierter Qualität und gewährleistet einen effizienten Patientenfluss von der Aufnahme und Behandlung bis zur Entlassung. Auf diese Weise kann das Krankenhaus seine Ressourcen besser nutzen, während die Behandlungsmethoden, die eine schnelle Genesung gewährleisten, in größerem Umfang angeboten werden können. Dies wiederum fördert die Verlagerung von stationärer zu ambulanter Versorgung. Dies wird das erste der Krankenhäuser von Capio Frankreich sein, das die Anforderungen der Haute Qualité Environnementale, HQE, erfüllt, einer nationalen Norm Frankreichs für ökologisch nachhaltige Gebäude. In Verbindung mit dem Entwicklungsprogramm legt Capio angrenzende Einrichtungen und Ressourcen soweit wie möglich zusammen. Der Zusammenschluss von zwei Capio Kliniken in Besançon und Orange im September 2013 ist ein Beispiel für die Konzentration der Geschäftstätigkeit, um unseren Patienten eine medizinische Versorgung von höchster Qualität und Effi zienz zu bieten. Capio Frankreich arbeitet außerdem mit anderen Anbietern in der Versorgungskette zusammen. In diesem Zusammenhang ist die Kooperation in Lyon zwischen Capio und der nicht auf Gewinn gerichteten Versicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit Mutualité, ebenfalls ein Gesundheitsdienstleister, zu nennen. Das Projekt sieht vor, dass die Capio Clinique du Tonkin, das Capio Centre Bayard und vier Kliniken von Mutualité an einem Standort untergebracht werden. Die entsprechenden Einrichtungen werden verlegt, um die entsprechenden Stärken, Behandlungskompetenzen und Ressourcen der einzelnen Organisationen bestmöglich zu nutzen. Die Initiative soll zu einer gesteigerten Qualität und damit höheren Effizienz der Gesundheitsversorgung in Bezug auf Kosten führen und wird von der regionalen Gesundheitsbehörde und der örtlichen Gemeinde unterstützt. Geplant ist eine Fertigstellung des Baus gegen Ende 2017. Nach der Einschätzung von Capio Frankreich wird es in Zukunft weitere Kooperationen dieser Art zwischen Einrichtungen geben, die sich gut ergänzen – sowohl horizontal als auch vertikal in der Versorgungskette, sowie zwischen unterschiedlichen Akteuren im medizinischen Versorgungsprozess aus Patientensicht. Behandlungsangebot Aufgrund seiner Größe und der breit gefächerten Fachkompetenz kann Capio Frankreich alle medizinischen Behandlungen vornehmen, die im Land zugelassen sind. Die meisten der Krankenhäuser sind für komplexe chirurgische Eingriffe ausgerüstet, darunter orthopädische, urologische und gynäkologische Chirurgie, außerdem Lungen-, Herz- und Neurochirurgie sowie Adipositaschirurgie. Die Fachkliniken bieten in erster Linie Dialyse, Psychiatrie und (kardiale) Rehabilitation an. Die Bemühungen der letzten Jahre, Patienten eine schnelle Genesung zu gewährleisten, konzentrieren sich auf den Ablauf von der Diagnose des Patienten bis zum Abschluss der Rehabilitation und der Rückkehr nach Hause. In den Jahren 2012 und 2013 wurden eine Reihe von Operationen durchgeführt, die belegen, dass Capio Frankreich bei der Nutzung moderner Chirurgie und Behandlungsmethoden, die zu einer höherwertigen medizinischen Versorgung und damit einer schnelleren Genesung führen, eine führende Position einnimmt. 2012 war Capio Frankreich landesweit der erste Gesundheitsdienstleister, der eine ambulante Knie- und Hüftprothesenoperation durchführte. Diese Operationen wurden an der Capio Cli- Kennzahlen 2012 2011 Anzahl der ambulanten Patienten 502.830 479.535 417.538 Anzahl der stationären Patienten 142.442 148.347 143.592 Durchschnittliche Verweildauer1 4,1 4,2 4,3 Ambulante Patienten/Kapazität 1,7 1,7 1,7 5.268 5.318 5.103 44 52 54 Produktivität Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter in % der Gruppe Anzahl der Krankenhäuser und Kliniken Anzahl der Betten 22 25 27 2.781 2.943 3.118 4.552 4.515 4.421 37 43 45 Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) in % der Gruppe 1 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 2013 Leistung Ausgenommen Psychiatrie und Rehabilitation. 61 Geschäftsbereich – Capio Frankreich Schwerpunkt 2013 Teilnehmer eines internationalen medizinischen Seminars konnten per Videoübertragung verfolgen, wie der orthopädische Chirurg Jérôme Villeminot und sein Team an der Capio Clinique Sainte Odile eine ambulante Knieprothesenoperation durchführten. Internationaler Wissensaustausch in der modernen Medizin Im November 2013 veranstaltete Capio ein großes medizinisches Seminar in Nizza, das sich mit Behandlungsmethoden für eine schnelle Genesung nach Hüft- und Knieersatzoperationen befasste. Chirurgen, Anästhesisten, Pflegekräfte und Leiter von Versorgungseinheiten, insgesamt 85 Teilnehmer aus Frankreich, Deutschland, Norwegen und Schweden, waren anwesend, um Erfahrungen auszutauschen und Entwicklungen hin zu optimalen Verfahren anzuregen. Per Videoübertragung konnten sie verfolgen, wie der Chirurg Jérôme Villeminot und sein Team an der Capio Clinique Sainte Odile in Haguenau ambulant eine vollständige Knieersatzoperation durchführten. Die Operation begann am Morgen und im Laufe des Nachmittags konnte der Patienten das Krankenhaus laufend mit neuem Knie und ohne Schmerzen oder Beschwerden verlassen. Der Chirurg, der inzwischen auf der Sitzung in Nizza angekommen war, konnte dem Patienten per Videoübertragung von der Sitzung aus gratulieren. Ein logistischer Triumph und mehr noch ein medizinischer Erfolg. Inzwischen hat das Team an der Capio Clinique Sainte Odile etwa 20 ähnliche ambulante Eingriffe vorgenommen. Dies wird ermöglicht, indem alle Bestandteile des RRAC-Konzepts (schnelle Genesung nach Operationen) angewandt werden. Dabei geht es weniger um Veränderungen der Operationstechnik als vielmehr um die gründliche Vorbereitung des Patienten mit einer guten Aufklärung und der Vereinfachung der Versorgung. Unnötige Verfahren, die der Mobilisierung entgegenwirken, werden vermieden. Patienten werden durch örtliche Betäubung, die vor dem Schließen der Wunde direkt in das Gelenk verabreicht wird, wirksam von den Schmerzen befreit. Auf der Sitzung erläuterte auch Chirurg Gregory Biette von der Capio Clinique Paulmy in Bayonne seine Erfahrungen aus einer 62 Reihe von sechs ambulant durchgeführten Hüftgelenkersatzoperationen. Per Gustafsson, Facharzt für Anästhesiologie, von der Klinik Capio Movement in Halmstad, Schweden betonte in seinem Vortrag, wie wichtig es sei, eine gute Arbeitskultur mit angenehmer Atmosphäre und Routinen zu schaffen, die beim Patienten für Sicherheit und Vertrauen sorgen. Uldis Kesteris, geladener Redner vom Universitätskrankenhaus in Lund, Schweden sprach über seine Erfahrungen mit der sogenannten Fast-Track-Chirurgie und was man von nationalen Qualitätsregistern, wie den schwedischen Hüft- und Knieregistern, lernen kann. Das Wissen, das diese Register bereithalten, kann auf keine andere Art und Weise generiert werden, und ihr Wert kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Leider sind Register wie diese außerhalb von Skandinavien kaum zu finden. Die Möglichkeit, eine aufwändige orthopädische Operation ambulant durchzuführen, hat in Frankreich einiges Aufsehen erregt. Um eine vollständige Erstattung zu erhalten, setzte das DRG-System in Frankreich ursprünglich eine durchschnittliche Verweildauer von 4 Tagen für diese Art von Eingriff voraus, und die durchschnittliche Verweildauer schwankt im Allgemeinen zwischen 7-9 Tagen, oft gefolgt von einem Aufenthalt in einer Reha-Klinik. Capio Frankreich hat bewusst auf eine vollständige Erstattung verzichtet, um zu belegen, wie eine hochwertige Versorgung ambulante Eingriffe möglich macht. Neben dem Hüftund Knieersatz haben die Krankenhäuser von Capio Frankreich außerdem partielle Kolektomien und Hysterektomien ambulant durchgeführt. Ein wesentlicher Faktor, der zu dieser Entwicklung beigetragen hat, sind eine Reihe von gegenseitigen Besuchen zwischen französischen Capio Kliniken und dem Capio St. Görans Krankenhaus in Schweden in den letzten Jahren. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Frankreich nique Sainte Odile in Haguenau nahe Straßburg bzw. an der Capio Clinique Paulmy in Bayonne vorgenommen. Diese Behandlungsmethoden wurden 2013 in weiteren Einrichtungen eingeführt. 2013 führte Capio Frankreich die weltweit erste ambulante partielle Kolektomie durch. Eine Kolektomie ist die chirurgische Entfernung des gesamten oder von Teilen des Dickdarms, für gewöhnlich aufgrund einer Entzündung oder eines Tumors. Im Reha-Bereich hat Capio Frankreich zahlreiche innovative Behandlungsmethoden entwickelt, um die Genesung zu beschleunigen und die Schmerzlinderung zu verbessern, beispielsweise für Patienten mit Rückenleiden und krankhafter Adipositas. Herausforderungen im französischen Gesundheitswesen Wie in allen europäischen Ländern steht auch das französische Gesundheitswesen wachsenden Anforderungen gegenüber, um die steigenden Ansprüche von immer mehr Patienten zu erfüllen. Die Möglichkeiten zur Aufstockung der öffentlichen Mittel für die Gesundheitsversorgung sind aufgrund der angespannten Haushaltslage in Frankreich zunehmend begrenzt. Aktuell gehört Frankreich bereits zu den europäischen Ländern mit den höchsten Gesundheitsausgaben im Verhältnis zum nationalen BIP. Das Vergütungsniveau ist seit langem unverändert und in manchen Fällen sogar gesunken, was zur Folge hat, dass viele private Kliniken vor Rentabilitätsproblemen stehen. Umso notwendiger ist es, die Qualität und Produktivität zu verbessern und ein Vergütungssystem zu schaffen, das effizientere Behandlungsformen belohnt. Das französische Gesundheitswesen, das traditionell von langen Krankenhausaufenthalten und überschüssigen Kapazitäten bezüglich der Anzahl der Krankenhausbetten geprägt ist, weist ein enormes Entwicklungspotenzial auf. Die relativ geringe Produktivität ist zum Teil auf das alte Vergütungssystem zurückzuführen, nach dem die Gesundheitsdienstleister nach der Anzahl der Tage vergütet wurden, die der Patient im Krankenhaus verbrachte. 2005 wurde das diagnosebezogene Vergütungssystem (DRG) eingeführt. Auch nach der Einführung des DRG-Systems haben die Behörden die Gesundheitsdienstleister bei bestimmten Eingriffen nach einem Gebührensatz auf der Grundlage der erwarteten Aufenthaltsdauer im Krankenhaus vergütet. Bis 2013 liefen Gesundheitsdienstleister, die ihre Patienten zügiger behandeln konnten, demnach Gefahr, eine geringere Vergütung zu erhalten, sollte die durchschnittliche Verweildauer ein bestimmtes Ausgangsniveau, die sogenannte „borne basse“, unterschreiten. Auch gibt es in Frankreich keine nationalen Qualitätsregister, um einen Leistungsvergleich und die Ermittlung erfolgreicher Behandlungsmethoden zu fördern. Capio Frankreich hat sich ganz der modernen Medizin verschrieben, d. h. bessere Behandlungsmethoden und eine höhere Qualität der Gesundheitsversorgung, für eine schnellere Genesung der Patienten. Diese Anstrengungen haben zu einer Verringerung der durchschnittlichen Verweildauer von 4,6 Tagen im Jahr 2009 auf 4,1 Tage im Jahr 2013 geführt. Neben den positiven Folgen für die Patienten tragen die Verbesserungen auch dazu bei, eine effizientere Nutzung der Krankenhausressourcen zu gewährleisten. Das bedeutet, dass trotz der wirtschaftlichen Sparmaßnahmen der Regierung mehr Patienten behandelt werden können. Die Versorgung von Patienten kann in drei Phasen unterteilt werden: Diagnose und Aufnahme, Behandlung und Rehabilitation. In jeder Phase sind die vier Eckpfeiler für gute Qualität in der Gesundheitsversorgung von entscheidender Bedeutung. Dennoch gibt es in einigen Bereichen noch Möglichkeiten für Verbesserungen. Dazu gehören freundliche Behandlung und umfassende Informationen, was sich unter dem Begriff Service mit dem Patienten im Mittelpunkt zusammenfassen lässt – eine Strategie, deren Auswirkungen sich als positiv für die Versorgungsqualität erwiesen haben. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Patientengruppen 2013 verzeichnete Capio Frankreich mehr als 645.000 ambulante und stationäre Patientenbesuche. Die Anzahl der ambulanten Patienten stieg um 5 Prozent, was zu einem Rückgang der stationären Patientenbesuche um 4 Prozent beitrug. Die Krankenhäuser von Capio Frankreich nehmen an nationalen Patientenumfragen von Dritten teil, führen aber auch regelmäßig eigenen Patientenumfragen durch, um Bereiche für besondere Verbesserungsmaßnahmen zu ermitteln. Die von der französischen Gesundheitsbehörde unterstützte jährliche Patientenumfrage zeigte positive Entwicklungen in allen Einrichtungen. Nicht weniger als 79,8 Prozent der stationären Patienten, die an der Umfrage teilnahmen, stuften ihre Versorgung als hervorragend oder sehr gut ein. Verfügbarkeit und umfassende Informationen sind zwei Beispielbereiche, die sich entscheidend darauf auswirken, wie Patienten die Gesundheitsversorgung wahrnehmen. Die Einrichtungen von Capio Frankreich werden insgesamt sehr gut bewertet, dennoch gibt es Bereiche mit Verbesserungspotenzial. Der Geschäftsbereich Capio Frankreich umfasst die Versorgungsstufen Akutkrankenhaus, örtliches Krankenhaus und Fachklinik. Capio Frankreich bemüht sich um eine gute Zusammenarbeit mit angrenzenden Gesundheitsdienstleistern auf allen Stufen, um sicherzustellen, dass jeder Patient auf der richtigen Versorgungsstufe behandelt wird. Auftraggeber und Erstattungssystem Seit 2010 ist die Verwaltung und Koordination der regionalen Gesundheitsversorgung in Frankreich auf die 26 regionalen Gesundheitsbehörden, ARS, übertragen. Der französische Staat übt jedoch immer noch eine erhebliche Kontrolle aus und legt jedes Jahr eine „weiche Grenze“ für die Gesundheitsausgaben fest, was sich wiederum auf die Bedingungen in den einzelnen Regionen auswirkt. Die Vergütung der französischen Krankenhäuser basiert unter anderem auf den innerhalb der einzelnen Regionen festgelegten Etats. Gleichzeitig werden verstärkt Klassifikationssysteme auf der Grundlage diagnosebezogener Fallgruppen (DRG-Systeme) eingesetzt, um die eingesetzten Ressourcen und die Vergütungsvolumina zu kalkulieren, aber auch um die Transparenz und Produktivität zu steigern. Das Vergütungssystem weist jedoch einiges Verbesserungspotenzial auf, um Anreize für Verbesserungen zum Wohle der Patienten sowie für die gemeinsame Verwaltung von Ressourcen im Gesundheitssystem zu schaffen. Capio Frankreich hat daher einen Dialog mit Behörden auf regionaler und nationaler Ebene angestoßen. Das Interesse auf Seiten der Behörden ist groß, dank der Weiterentwicklung von Behandlungsmethoden von Capio Frankreich, die eine höhere Qualität und eine schnellere Genesung der Patienten gewährleisten. Als vielversprechendes Anzeichen ist daher der Entschluss des französischen Gesundheitsministeriums von 2014 zu werten, die reduzierte Erstattung für Gesundheitsdienstleister abzuschaffen, die ihren Patienten bei weniger komplizierten Verfahren eine hochwertige Behandlung mit kürzerer Verweildauer bieten können. Mitarbeiter 2013 hatte Capio Frankreich 5.268 Mitarbeiter, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Dabei sind nicht die 1.300 Ärzte (Einzelpersonen) berücksichtigt, mit denen Capio kooperiert und die nach dem französischen Gesundheitssystem unabhängige Kooperationspartner sind. Die Mitarbeiterbefragung von 2013 zeigte positive Ergebnisse. 70 Prozent der Mitarbeiter gaben an, dass sie klar definierte Verantwortungsbereiche haben und ihre Ziele kennen. 89 Prozent bestätigen, dass ihnen ihre Arbeit eine große Eigenständigkeit ermöglicht, und 92 Prozent der Mitarbeiter fühlen sich gut in ihr 63 Geschäftsbereich – Capio Frankreich Im Sommer 2013 begann der Bau eines neuen Krankenhauses in Bayonne. Das neue Krankenhaus ist auf patientenorientierte Qualität ausgerichtet und bietet Räumlichkeiten für den Betrieb von drei Kliniken in Bayonne. Arbeitsteam integriert. 71 Prozent sind sehr stolz, in einem Capio Krankenhaus zu arbeiteten. 83 Prozent haben die Werte von Capio verinnerlicht und 67 Prozent sind der Ansicht, dass die eigene Unternehmensstrategie Capio helfen wird, den Herausforderungen auf dem Gesundheitsmarkt zu begegnen. Das Wissen über die positive Entwicklung der Behandlungsmethoden im Rahmen der modernen Medizin von Capio Frankreich verbreitet sich rasch und sorgt für Interesse und potenzielle neue Mitarbeiter, die für Capio Frankreich arbeiten möchten. Forschung und Ausbildung Capio Frankreich führt laufend Ausbildungsinitiativen für seine Mitarbeiter durch und hat Ausschüsse für den Dialog und Wissensaustausch zwischen den medizinischen Teams und den entsprechenden Verwaltungsabteilungen eingesetzt. Erklärtes Ziel ist, Initiativen und Methoden zur Verbesserung der Qualität zu ermitteln und diese innerhalb der Organisation zu fördern und umzusetzen. Dazu gehören auch jährliche Seminare. Im November 2013 fand ein großes Seminar in Nizza statt, das sich mit Behandlungsmethoden für eine schnelle Genesung nach Hüft- und Knieoperationen befasste. Lesen Sie mehr darüber auf Seite 62. IT Capio Frankreich setzt die Implementierung seiner IT-Strategie fort, um die Prioritäten des Geschäftsbereichs durch die Vorauskalkulierung der Leistung und die Verbesserung der Produktivität zu unterstützen. Daher investiert Capio Frankreich weiter in eine intern entwickelte Software (eCap), um die Verwaltung von Terminen und Krankenakten zu optimieren, parallel zur Implementierung eines modernen Krankenaktensystems in allen Kliniken. Um die Ressourcennutzung zu verbessern, setzt Capio Frankreich die Einführung eines Personalplanungssystems sowie eines Kontrollprojekts für OP-Verbrauchsgüter fort. Im Back Office-Bereich wird in den kommenden Jahren eine moderne Software für Beschaffung, Bestand und Buchhaltung mit einem einzigartigen Datenarchiv in den französischen Kliniken 64 eingeführt. Dies schafft bessere Verhandlungsbedingungen für Material und Verträge auf zentraler Ebene und leistet über automatisierte Prozesse und Genehmigungsabläufe eine verbesserte Beschaffungskontrolle auf lokaler Ebene. Darüber hinaus hat Capio Frankreich mit der vollständigen Migration der zentralen IT-Infrastruktur in ein hochsicheres Rechenzentrum begonnen, das sich auf das Daten-Hosting im Gesundheitswesen spezialisiert hat, um den aktuellen französischen Vorschriften und den wachsenden Nutzeranforderungen in Bezug auf die IT-Verfügbarkeit zu entsprechen. Qualitätssicherung Capio Frankreich hat stets die höchstmögliche Sicherheit und Qualität der Versorgung im Auge. Jede Einrichtung verfügt über einen Qualitätsplan für systematische Verbesserungen innerhalb der vier Eckpfeiler für Qualität nach dem Capio Modell. Der Qualitätsplan sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, sogenannte Qualitätsvorgaben. Jede dieser Vorgaben zielt auf eine Verbesserung unserer Versorgungsleistungen und damit letztendlich der Ergebnisse, die für den Patienten ausschlaggebend sind. Capio bezeichnet diese Ergebnisse als Qualitätsindikatoren. An der Capio Clinique Sainte Odile werden beispielsweise 16 Vorgaben und Qualitätsindikatoren überwacht. Ein Beispiel für ein Vorgabenziel ist, dass 0 Prozent der Patienten eine sedierende Prämedikation erhalten. Der Qualitätsindikator in Verbindung mit dieser Vorgabe basiert auf der durchschnittlichen Verweildauer, da eine Veränderung dieses Parameters eine schnellere Genesung des Patienten und damit eine zeitigere Entlassung ermöglicht. Schnelle Genesung nach Operationen Der zentrale Qualitätsindikator der medizinischen Strategie von Capio Frankreich ist eine Methode für die Genesung nach chirurgischen Eingriffen, auf Französisch RRAC (Récupération Rapide Après Chirurgie) oder auf Englisch Rapid Recovery After Surgery. Dabei geht es primär um drei der Eckpfeiler: moderne Medizin, bessere Patientenaufklärung und freundliche Behandlung im Vergleich zum Standardverfahren. Auch werden notwendige Syner- CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Frankreich gien für den vierten Eckpfeiler geschaffen, eine angenehme Umgebung, da das Wohlgefühl und die Zufriedenheit des Patienten in einer ausgeglichenen und freundlichen Umgebung steigen. Organisation Qualität ist ein wichtiges Thema für die Linienführung. Zur Unterstützung der Kliniken hat Capio Frankreich eine medizinische Abteilung für den Geschäftsbereich eingerichtet. Dieses Team verfügt über medizinische Kompetenzen, aber auch über Fachkenntnisse im Bereich gesetzliche und medizinische Regelungen. Zur Unterstützung der Leitung vor Ort gibt es in jeder Klinik Qualitätskoordinatoren. Die Einführung der RRAC-Methode steht an erster Stelle. Eigens dafür wurde ein Schlüsselteam mit Verantwortung für RRAC eingesetzt, zusammen mit einem zuständigen Koordinator pro Einrichtung. Das Team trägt die Verantwortung für die Bereitstellung von Fachwissen und Hilfsmitteln wie das Aufstellen und Einführen von neuen Verfahren wie auch für die Mitarbeiterführung. Ziele dank schneller Genesung erreicht Capio Frankreich hat durch die Einhaltung der RRAC-Methode in zahlreichen Fachgebieten fortgeschrittene Ergebnisse erzielt. Die auf Seite 61 beschriebenen Operationen, Frankreichs erste ambulante Knie- bzw. Hüftprothesenoperation und erste ambulante Kolektomie, wurden unter Anwendung dieser Methode durchgeführt. Lesen Sie mehr über die weltweit erste ambulante Kolektomie auf derselben Seite. Capio Frankreich schätzt, dass 30-50 Prozent der Patienten ambulant behandelt werden könnten, was sich sehr positiv auf die Entwicklung der durchschnittlichen Verweildauer auswirken würde. Nationale Qualitätsindikatoren Neben den quantitativen Erhebungen, die Capio Frankreich seit einigen Jahren durchführt, nimmt der Geschäftsbereich auch an der vom Gesundheitsministerium organisierten Erfassung von „ 2013 war das Jahr, in dem unsere Arbeit mit dem Capio Modell erste Ergebnisse erzielt hat. Wir setzen diese Anstrengungen mit demselben Engagement und derselben Intensität auch 2014 fort. Darüber hinaus werden wir weiterhin unsere Patienten, Behörden, Versicherungsgesellschaften, Mitarbeiter und wichtige Interessengruppen über unsere Arbeit und die von uns erzielten Erfolge informieren. Indikatoren teil, z. B. in Bezug auf die Qualität der Krankenakten, Schmerzlinderung und die Maßnahmen zur Reduzierung von Infektionen. Damit eröffnen sich Möglichkeiten zum Leistungsvergleich mit Gleichgestellten sowie mit nationalen Durchschnittswerten, was wiederum zu Verbesserungsmaßnahmen führen kann. Die Kliniken von Capio Frankreich haben besonders gute Ergebnisse in Hinblick auf den Indikator Schmerzlinderung erzielt. In den Medien werden diese Indikatoren zum Teil zur landesweiten Bewertung der französischen Krankenhäuser und Fachkliniken herangezogen. Interne Qualitätsindikatoren Capio Frankreich nimmt alle drei Monate interne Vergleiche seiner Kliniken auf der Grundlage zahlreicher Indikatoren vor: Anzahl der Patientenbeschwerden, Anzahl der schwerwiegenden Abweichungen und Zwischenfälle, die von einem interdisziplinären Team untersucht werden, Sicherheitsdaten im Zusammenhang mit der Entlassung nach ambulanten Eingriffen, Anzahl der gestrichenen ambulanten Eingriffe und Daten zur Patientenzufriedenheit. Abgesehen von Abweichungen bei einzelnen Kliniken können diese Vergleiche für den nötigen Anstoß sorgen, um Maßnahmen zur Verbesserung der Ergebnisse und der Qualitätskultur zu ergreifen. Nationale Zertifizierung Capio Frankreich verfügt über eine Reihe von Ausschüssen, die für die Qualität und Sicherheit der Kliniken in Bezug auf Infektionsrisiko, Schmerzlinderung und Einsatz von Arzneimitteln zuständig sind. Alle Einrichtungen sind von der HAS (Haute Autorité de Santé), einer unabhängigen Zertifizierungsstelle, zertifiziert. Jede Einrichtung muss alle vier Jahre zertifiziert werden, damit sie in Frankreich Krankenhaustätigkeiten ausüben darf. Die Ergebnisse der Inspektionen werden in die laufenden Anstrengungen zur Qualitätsentwicklung einbezogen. Schwerpunkt 2014 • Fortgesetzte Konzentration auf Qualität gemäß dem Capio Modell. • Verbesserte medizinische Ergebnisse und Patientenzufriedenheit im Einklang mit der Entwicklung im Jahr 2013. • Gesteigertes Bewusstsein und Wachstum, sowohl organisch als auch durch Akquisitionen. Philippe Durand Geschäftsbereichsleiter Capio Frankreich CAPIO JAHRESBERICHT 2013 65 Geschäftsbereich – Capio Deutschland Stationsleitung OP Heike Fritz, Arzt Paul Glowacki und medizinische Fachangestellte Beate André an der Capio Mosel-Eifel-Klinik in Bad Bertrich, eine Klinik, die innerhalb der Venenchirurgie eine Spitzenposition im nationalen und internationalen Leistungsvergleich einnimmt. Capio Deutschland Mehr Patienten und gute Bewertungen 2013 setzte Capio Deutschland seine laufenden Verbesserungsmaßnahmen nach dem Capio Modell fort, um so eine schnellere Genesungszeit für Patienten und eine kürzere durchschnittliche Verweildauer zu erzielen. Die Eröffnung eines weiteren Zentrums für Venenchirurgie stärkt die Spitzenposition des Geschäftsbereichs in der Venenchirurgie in Deutschland. Insgesamt führten diese Anstrengungen zu einem nachhaltigen Anstieg des Patientenaufkommens und guten Patientenbewertungen. Versorgungseinrichtungen Zu Capio Deutschland gehören vier örtliche Akutkrankenhäuser, fünf Fachkliniken für Venenchirurgie, zwei Krankenhäuser mit Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie sechs fachärztlich besetzte ambulante Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Investitionen 2013 begann die Abschlussphase des Baus neuer Krankenhausräumlichkeiten am Capio Mathilden-Hospital. Der Bau wird voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen. Zu den neuen Räumlichkeiten gehören moderne Operationssäle und Möglichkeiten zur Optimierung der Patientenflüsse. Darüber hinaus werden die Kapazitäten der psychiatrischen Einrichtung von bislang 20 Betten auf 40 Betten verdoppelt. 66 Behandlungsangebot Die vier örtlichen Akutkrankenhäuser von Capio Deutschland bieten alle ein breites Spektrum an medizinischer Versorgung, um den Versorgungsbedarf in den entsprechenden Einzugsgebieten abzudecken. Behandlungen werden auf den Gebieten Innere Medizin (Kardiologie, Gastroenterologie und Geriatrie), Chirurgie Wichtige Ereignisse 2013 • Anstieg der Anzahl der ambulanten Patienten um 6,2 Prozent auf 149.579. • Anstieg der Anzahl der stationären Patienten um 2,4 Prozent auf 40.153. • Weiterhin gute Patientenbewertungen in den jährlichen Umfragen. • Eröffnung eines neuen Venenzentrums an der Capio Franz von Prümmer Klinik in Bad Brückenau. • Beginn der Abschlussphase des Baus neuer Krankenhausräumlichkeiten am Capio Mathilden-Hospital. Der Bau wird voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Deutschland Schwerpunkt 2013 Bessere Planung für mehr Operationen 2013 ergriff Capio Deutschland Verbesserungsmaßnahmen, um die Versorgungsflüsse zu optimieren, die den Patienten in den Mittelpunkt stellen. Ein Beispiel hierfür ist das Planungsinstrument, das für die orthopädische Chirurgie am Capio Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf entwickelt wurde. Das Instrument baut auf den Grundsätzen der Lean Healthcare auf und sieht vor, dass jedes Routineelement detailliert analysiert wird, um Optimierungsmöglichkeiten zu ermitteln. Über neue Routinen und Investitionen in einen neuen Typ Operationstisch wurde die Vorbereitungszeit zwischen Operationen um 10–15 Minuten reduziert. Darüber hinaus haben die verbesserten Arbeitsabläufe zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit geführt. Ingesamt bedeutet dies, dass mehr Patienten Zugang zu einer hochwertigen Behandlung im Operationssaal an ein und demselben Tag erhalten, was sowohl den Patienten als auch der Gesellschaft im Allgemeinen zugutekommt. Krankenschwestern am Capio Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf bereiten eine Operation vor. (Allgemein- und Viszeralchirurgie, Venenchirurgie und Unfall- und orthopädische Chirurgie), Orthopädie, Psychiatrie, Urologie, Geburtshilfe und Gynäkologie sowie Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) angeboten. Capio Deutschland ist Qualitäts- und Marktführer in der Venenchirurgie in Deutschland, mit einem stationären Marktanteil von etwa 15 Prozent. Dieser Bereich entwickelt sich rasch weiter. Im Oktober 2013 wurde an der Capio Franz von Prümmer Klinik ein neues Zentrum für Venenchirurgie eröffnet. Insgesamt bot Capio Deutschland Ende 2013 Venenchirurgie an fünf Fachkliniken und an drei von seinen vier Allgemeinkrankenhäusern an. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Behandlungsmethoden eingeführt, die die Qualitätsstandards verbessern und eine schnellere Genesung sicherstellen. Dazu gehören die Laserund Radiowellentherapie für die Behandlung von Venenleiden sowie die Vakuumtherapie für die schnellere Wundheilung von Lymphfisteln. Die Krankenhäuser mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und Pflege bieten die allgemeine stationäre Versorgung sowie die fachärztliche Versorgung für Patienten mit schweren erworbenen Hirnschädigungen und Atembeschwerden sowie Heimpflege an. Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen Das deutsche Gesundheitswesen sieht sich den gleichen Herausforderungen ausgesetzt, die auch das übrige Europa betreffen. Der Bedarf an guter Gesundheitsversorgung steigt weiter an, was dazu führt, dass Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Gesundheitsausgaben im Verhältnis zum nationalen BIP gehört. Um dieser Herausforderung zu begegnen, lässt der Staat die Vergütung langsamer steigen als die Kosten, was wiederum zu einem hohen Bedarf an gesteigerter Qualität und Produktivität führt. Die Situation hat zu einer Konsolidierungswelle im privaten deutschen Gesundheitssektor beigetragen, mit Akquisitionen, Fusionen und einer intensiveren Konzentration von Behandlungsressourcen. Gemeinnützige und sich in öffentlicher Hand befindliche Gesundheitsorganisationen folgen dem gleichen Trend hin zu größeren Fachabteilungen und zu einer verstärkten Konsolidierung der Gesundheitsversorgung. Die Qualitätserfolge von Capio Deutschland ermöglichten 2013 schnellere Genesungszeiten für Patienten. Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass die durchschnittliche Verweildauer innerhalb des DRG-Systems (DRG = Diagnosebezogene Fallgruppen) CAPIO JAHRESBERICHT 2013 um 8 Prozent auf 4,8 Tage sank, 11,5 Prozent unter dem nationalen Durchschnitt. In der Venenchirurgie verkürzte sich die durchschnittliche Verweildauer um 7,1 Prozent, ebenfalls eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum nationalen Durchschnitt. Die Qualitätsmaßnahmen haben außerdem einen Beitrag zur kontinuierlichen Steigerung der internen Effizienz von Capio Deutschland geleistet. Patientengruppen 2013 ist die Anzahl der ambulanten Patienten von 140.856 auf 149.579 gestiegen. Die Anzahl der stationären Patienten erhöhte sich von 39.207 auf 40.153. Wie Capio Schweden deckt auch der Geschäftsbereich Capio Deutschland alle Stufen der Versorgungskette, mit Ausnahme von Universitätskliniken und Maximalversorgern, ab. Capio Deutschland genießt einen guten Ruf, der durch die positiven Bewertungen in zahlreichen Patientenumfragen bestätigt wird. Eine Umfrage von klinikbewertungen.de, einem unabhängigen Forum zur Qualitätsbewertung, für den Zeitraum 2010–2013 belegt, dass Patienten der medizinischen Versorgung an der Capio Mosel-Eifel-Klinik eine Gesamtbewertung von 92 Prozent geben, ein Wert, der deutlich über dem deutschen Durchschnitt von 55 Prozent liegt. Dieselbe Klinik wird auch in internen Umfragen hoch bewertet, die unter anderem zeigen, dass 96 Prozent der Patienten die Klinik an Andere weiterempfehlen würden. Eine Studie des AOK Bundesverbands bestätigt, dass die Capio Hofgartenklink einen hohen Qualitätsstandard für Knieoperationen erreicht, während eine Studie der Deutschen Rentenversicherung eine gute Gesamtbewertung des Capio Klinikum Maximilian nachweist, was auch interne Umfragen bekräftigen. Eine Patientenumfrage der AOK und BARMER/GEK positioniert die Capio Klinik im Park an erster Stelle im Bereich Weiterempfehlung von allen 150 Krankenhäusern im Rheinland. Auftraggeber und Erstattungssystem Das Gesundheitswesen in Deutschland ist historisch in dem von Bismarck gegründeten Gesundheitssystem verankert, in dem 150 nichtstaatliche Krankenkassen Versorgungsleistungen in Auftrag geben, finanzieren und teilweise in einigen ihrer eigenen Gesundheitszentren selbst erbringen. Die über die Krankenkassen bereitgestellte Versorgung ist allen Bürgern zugänglich und 67 Geschäftsbereich – Capio Deutschland wird über Einnahmen aus Sozialbeiträgen auf der Grundlage des Gehalts und Arbeitslosengeldes finanziert. Die private Krankenversicherung spielt in Deutschland eine größere Rolle als in vielen anderen Ländern Europas. Wie in Frankreich ist der direkt vom Staat finanzierte Anteil erheblich niedriger als dies in Schweden, Norwegen und Großbritannien der Fall ist. Die Vergütung für Gesundheitsdienstleister basiert auf einem Klassifikationssystem mit diagnosebezogenen Fallgruppen (DRG-System). Das System unterstützt die Kalkulation des Ressourcenverbrauchs und der Vergütung, um die Transparenz und Produktivität zu erhöhen. Jedes Jahr werden die Etats für das Gesamtvolumen der Gesundheitsversorgung an den entsprechenden deutschen Krankenhäusern in Absprache zwischen den Krankenhäusern und den Krankenversicherern festgelegt. Wenn ein Krankenhaus mehr Patienten versorgen kann als vereinbart, d. h. das vereinbarte Volumen überschreitet, wirkt sich dies auf die entsprechende Vergütung aus, da die Vergütung nach dem DRG-System um einen bestimmten Prozentsatz sinkt. Viele sehen dies als kontraproduktiv für die Bemühungen, Qualitätsverbesserungen für eine schnellere Genesung der Patienten zu erreichen. Mitarbeiter 2013 betrug die Anzahl der Mitarbeiter von Capio Deutschland insgesamt 1.041, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Der Wettbewerb um die besten Ärzte in Deutschland ist hart, insbesondere außerhalb der Metropolregionen. Capio Deutschland folgt daher einem systematischen Ansatz, neue Mitarbeiter durch gute Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten anzuwerben. Ziel ist, Verbindungen zu potenziellen Mitarbeitern bereits zu Beginn ihrer Laufbahn aufzubauen. Ein Teil dieser Strategie ist die Capio Akademie, die sich an junge Ärzte richtet, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben. Die Tatsache, dass Capio Deutschland während der Ärztelaufbahn internationale Austauschmöglichkeiten innerhalb von Capio bieten kann, ist ein unbestrittener Vorteil. Die Organisation hat 2013 an vier großen Karrieremessen teilgenommen. Diese Initiativen haben dazu beigetragen, im Laufe des Jahres eine Reihe von jungen Ärzten einstellen zu können. Capio Deutschland ergreift regelmäßig Maßnahmen, um eine gesunde und angenehme Arbeitsumgebung innerhalb der gesamten Organisation sicherzustellen. Im Berichtsjahr wurden Studien und Initiativen mit den Schwerpunkten ergonomische Arbeitsplätze und arbeitsbedingter Stress durchgeführt. Forschung und Ausbildung Der Geschäftsbereich Capio Deutschland nimmt eine führende Posistion innerhalb der Forschung und Entwicklung zu Methoden der Venenbehandlung ein. 2013 präsentierte Dr. Norbert Frings, Chefarzt der Capio Mosel-Eifel-Klinik, auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie eine Studie. Dr. Norbert Frings gilt laut einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse als Deutschlands führender Arzt für die Behandlung von Krampfadern und als einer der hundert besten Ärzte des Landes unabhängig vom Fachgebiet. Darüber hinaus hielten Aljoscha Greiner von der Capio Mosel-Eifel-Klinik und Dr. Horst Peter Steffen von der Capio Klinik im Park einen Vortrag auf dem internationalen Weltkongress für Venenspezialisten, International Union of Phlebology, in Boston, USA im September 2013. 68 Capio Deutschland bietet laufend Ausbildungsmaßnahmen, um die Fachkompetenz der Mitarbeiter zu stärken. 2013 nahm beispielsweise das Personal des Capio Krankenhaus Land Hadeln an Schulungen zur geriatrischen Versorgung, Venenbehandlung und Orthopädie teil. Zusätzlich gibt es im Geschäftsbereich Capio Deutschland regelmäßig Initiativen zum Erfahrungsund Ideenaustausch zwischen unterschiedlichen Einrichtungen und Fachgebieten. 2013 wurde ein Schulungsprogramm auf der Grundlage des Capio Modells für die Leiter aller Akutkrankenhäuser eingeführt, dessen Ziel ist, bessere Möglichkeiten für kontinuierliche Verbesserungen zu schaffen. IT Im Laufe des nächsten Jahres baut Capio Deutschland das IT-System weiter aus, um eine verstärkte Zentralisierung und Sicherheit zu erreichen. Die Berichterstattung klinischer Daten wird ebenfalls vorangetrieben, mit dem Ziel, ein eigenes Capio Register zu erzeugen. Qualitätssicherung Capio Deutschland ergreift systematische Verbesserungsmaßnahmen, um einen hohen Standard der Gesundheitsversorgung und Patientensicherheit zu gewährleisten. Ergebnisse von Qualitätserhebungen zeigen, dass die Venenchirurgie von Capio Deutschland im internationalen Leistungsvergleich ganz oben rangiert. Eine Studie an der Capio Mosel-Eifel-Klinik belegt eine Rezidivquote (Rezidiv = Wiederauftreten) von 1,3 Prozent für die Behandlung von Venenleiden. Dieser Wert liegt weit unter dem Durchschnitt von zwischen 6 und 60 Prozent bei gleichwertigen Krankheitsbildern und Behandlungsmethoden (Quelle: Chirurgenmagazin). Auch der Anteil der Patienten, die sich Infektionen zuziehen, liegt an dieser Klinik deutlich unter dem Durchschnitt: 0,08 Prozent gegenüber durchschnittlichen 2–6 Prozent. Organisation Die Leiter der Krankenhäuser und Kliniken sind direkt dem Geschäftsbereichsleiter von Capio Deutschland unterstellt. Den Krankenhaus- und Klinikleitern sind wiederum die Abteilungsleiter/Chefärzte unterstellt. Diese tragen die Verantwortung für ihre Kennzahlen 2013 2012 2011 Anzahl der ambulanten Patienten 149.579 140.856 139.136 Anzahl der stationären Patienten 40.153 39.207 37.646 4,8 5,2 5,3 1.041 1.009 994 9 10 10 Leistung Produktivität Durchschnittliche Verweildauer1 Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter in % der Gruppe Anzahl der Krankenhäuser, Kliniken und Medizinischen Versorgungszentren Anzahl der Betten 17 17 15 1.252 1.257 1.192 1.031 1.000 994 8 10 10 Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) in % der Gruppe 1 Ausgenommen Psychiatrie, Rehabilitation und Pflege. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Deutschland Fachabteilungen in Bezug auf Qualität, Umsatz und Kosten. Die Abteilungsleiter erhalten monatlich einen Bericht über ihre Fachabteilung und das entsprechende Krankenhaus bzw. die entsprechende Klinik, den sie mit dem jeweiligen Krankenhausbzw. Klinikleiter besprechen. Auch haben Abteilungsleiter die Möglichkeit, qualitätsbezogene Daten einzusehen, die sie in die Lage versetzen, zügig auf Indikatoren, wie z. B. die durchschnittliche Verweildauer und Entlassungszeiten, zu reagieren. Darüber hinaus erhalten sie die qualitätsbezogenen Daten aus Qualitätsregistern wie den nachstehend beschriebenen IQM-, QSR- und AOK-Registern. Qualitätsregister Ein Bestandteil der systematischen Verbesserungsarbeit ist die Berichterstattung an Qualitätsregister. Capio Deutschland meldet seine Daten an zahlreiche Register des Bundes oder der Länder. Eines der wichtigsten Qualitätsregister ist das SQG (Sekorenübergreifende Qualität im Gesundheitswesen), ein Pflichtregister für Krankenhäuser. Das sektorenübergreifende Register wird von einem unabhängigen Institut geführt und misst 430 Qualitätsindikatoren, deren Ergebnisse in einem jährlichen Qualitätsbericht veröffentlicht werden. Capio Deutschland nutzt die Ergebnisse für die Verbesserungsprozesse an den Krankenhäusern. Ein weiteres nationales Pflichtregister ist das von der Krankenkasse AOK initiierte QSR-Register (Qualitätssicherung mit Routinedaten). Ziel ist, Qualitätsverbesserungen über unterschiedliche Verfahren des Leistungsvergleichs zu erreichen. Das Register konzentriert sich auf folgende Krankheitsbilder: Herzversagen, Herzinfarkt, „ Schlaganfall, Dickdarm- und Enddarmkrebs, Blinddarmoperationen, Hüft- und Knieoperationen und Gallenblasenoperationen. Die Ergebnisse werden digital veröffentlicht. Capio Deutschland nimmt an verschiedenen Studien zur Patientenzufriedenheit teil, darunter auch die Umfragen zur Notfallversorgung und Pflege der AOK. Das Register zur Patientenzufriedenheit konzentriert sich auf die Wahrnehmung der Patienten von Aspekten wie medizinische Versorgung, Pflege, Organisation, Service und Umgebung. Auch diese Ergebnisse werden digital veröffentlicht. Das wichtigste Register ist jedoch das freiwillige IQM (Initiative Qualitätsmedizin), an dem sich rund 260 Krankenhäuser beteiligen. Es basiert auf einer hohen Anzahl Qualitätsindikatoren aus zahlreichen Versorgungsbereichen sowie auf Indikatoren zur Patientensicherheit. Damit ist das Register ein wichtiges Instrument zum Leistungsvergleich zwischen Unternehmen und Einrichtungen. Qualitätszertifizierungen 2013 wurde das Capio Krankenhaus Land Hadeln einer Prüfung über die erneute Zertifizierung nach ISO 9001:2008 unterzogen. Darüber hinaus erhielt das Medizinische Versorgungszentrum Cuxhaven zum ersten Mal eine Zertifizierung. Auch die Capio Klinik an der Weißenburg wurde erneut erfolgreich nach ISO 9001:2008 zertifiziert. Die Abteilung für geriatrische Rehabilitation an der Capio Franz von Prümmer Klinik erhielt für ihr Qualitätsmanagementsystem das EQR-Zertifikat des IQMG (Institut für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen GmbH). Schwerpunkt 2014 • Weiterentwicklung des Qualitätsengagements mit Schwerpunkt auf dem Patien- Die Initiativen des Jahres belegen, dass wir eine höhere Qualität und Verfügbarkeit mit geringeren Kosten erreichen, eine Entwicklung zum Wohle des einzelnen Patienten aber auch der Gesellschaft im Allgemeinen. Unsere Aufgabe für das kommende Jahr ist, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. tenerlebnis von der Aufnahme bis zur Entlassung. • Fortgesetzte Entwicklung der fachärztlichen Aktivitäten in der Venenchirurgie • Anwerbung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern. • Ausdehnung der Einzugsbereiche durch das Informieren der Patienten und Auftraggeber über die erzielten Erfolge. Martin Reitz Geschäftsbereichsleiter Capio Deutschland CAPIO JAHRESBERICHT 2013 69 Geschäftsbereich – Capio Großbritannien Das Capio Nightingale Hospital in London legt größten Wert auf die richtige Behandlung und die richtige Umgebung für seine Patienten. Capio Großbritannien Moderne Umgebung – für die bestmögliche Versorgung Das Capio Nightingale Hospital ist das führende private Krankenhaus für psychische Erkrankungen im Zentrum von London und gilt als einer der wichtigsten unabhängigen Gesundheitsdienstleister in Großbritannien. 2013 wurde das Krankenhaus umfassend renoviert und bietet nun neu gestaltete moderne Räumlichkeiten, die zu einer hochwertigen klinischen Versorgung und weiteren Qualitätsverbesserungen sowie zum Wachstum beitragen. Versorgungseinrichtungen Capio Großbritannien besteht aus einem privaten psychiatrischen Krankenhaus im Zentrum von London, dem Capio Nightingale Hospital. Investitionen In dem Zeitraum von Januar bis November 2013 wurden umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt, die eine attraktive und geeignetere Behandlungsumgebung zum Ergebnis hatten. Die Renovierung ist ein Beleg für das Engagement des Krankenhauses für eine patientenorientierte Versorgung und wurde von Patienten, Mitarbeitern und kooperierenden Psychiatern gleichermaßen begrüßt. Im ersten Quartal 2014 lud das Capio Nightingale Hospital überweisende Allgemeinmediziner und andere wichtige Interessenten ein, die neuen Räumlichkeiten des Kran- 70 kenhauses zu besichtigen. 2013 wurden außerdem ein neues ambulantes Therapiezentrum und ambulante Beratungsräume in separaten Gebäuden eröffnet. Wichtige Ereignisse 2013 • Renovierung des Krankenhauses, um moderne und attraktive Räumlichkeiten zu schaffen, die zu einer hochwertigen klinischen Versorgung beitragen. • Einrichtung eines neuen ambulanten Therapiezentrums und ambulanter Beratungsräume in separaten Gebäuden. • Anstieg der Anzahl der ambulanten Patienten um 7,2 Prozent. • Geringfügiger Anstieg der Anzahl der stationären Patienten infolge des Renovierungsprojekts. • Fortgesetzte Zunahme der privat finanzierten Behandlungen als Anteil der Einnahmen, im Einklang mit der Strategie des Krankenhauses. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Großbritannien Behandlungsangebot Die klinische Fachkompetenz des Capio Nightingale Hospital deckt ein breites Spektrum evidenzbasierter Behandlungen ab. Zu den behandelten Leiden gehören Suchterkrankungen (substanzgebundene und nichtsubstanzgebundene Abhängigkeiten), Essstörungen, chronischer Stress und Traumata, Depression und bipolare Störung. Die Behandlungen sind auf den Einzelnen zugeschnitten und verfolgen in Bezug auf die psychische Verfassung einen ganzheitlichen Ansatz, in Übereinstimmung mit den Richtlinien des National Institution of Clinical Excellence (NICE) und des Royal College of Psychiatrists. Die evidenzbasierten Behandlungen sind auf die Erfüllung aller Patientenbedürfnisse ausgerichtet. Dazu gehören stationäre Leistungen, eine flexible Versorgung in der Tagesklinik und ein großes Angebot ambulanter Therapien, die auf einem multidisziplinären Ansatz beruhen, um bestmögliche medizinische Ergebnisse zu gewährleisten. Das Krankenhaus entwickelt sein Leistungsspektrum ständig weiter, so unter anderem durch die Bündelung klinischer Spezialisten und Behandlungsmethoden in bestimmten Fachzentren. 2013 lag der Schwerpunkt beispielsweise auf der Einrichtung einer Klinik für chronisch kranke Anorexiepatienten, die Anfang 2014 ihren Betrieb aufnahm. Als Bestandteil des Prozesses wurde im November 2013 ein gut besuchtes Seminar für überweisende Allgemeinmediziner veranstaltet. Für 2014 ist eine Klinik für Patienten geplant, die psychiatrische Versorgung im Zusammenhang mit sexuellen Themen benötigen. gabe erwartet, dass 92 Prozent der Patienten Bereiche wie Sauberkeit, Versorgung und Behandlung und Hilfsbereitschaft des Personals als gut/hervorragend bewerten. 2013 wurde das Ergebnis von 90 Prozent der Patienten erreicht. Herausforderungen in der psychiatrischen Versorgung in Großbritannien Das Ziel der britischen Regierung, einen Haushaltsausgleich herbeizuführen, wirkt sich auf die staatlichen Ausgaben im Gesundheitswesen aus. Der steigende Bedarf an öffentlich finanzierter psychiatrischer Versorgung vor dem Hintergrund einer Unterversorgung erzeugt ein erhebliches Potenzial für nachhaltiges Wachstum und weitere Möglichkeiten für das Capio Nightingale Hospital. Die Qualitätsverbesserungen der letzten Jahre haben nicht nur für zufriedene Patienten gesorgt, sondern auch die interne Effizienz gesteigert, was wiederum zu einer besseren Produktivität und einer finanziellen Hebelwirkung führte, die weitere Investitionen im Sinne der Strategie des Krankenhauses für kontinuierliches Wachstum ermöglichen. Qualitätssicherung Das Capio Nightingale Hospital richtet sich nach den Richtlinien der Care Quality Commission (CQC), der unabhängigen britischen Aufsichtsbehörde im Gesundheitswesen, sowie des National Institute for Health and Care Excellence (NICE) und des Royal College of Psychiatry. Patientengruppen Capio Nightingale ist ein Fachkrankenhaus für Patienten mit psychischen Krankheiten. Die Anzahl der ambulanten Patienten betrug 2013 insgesamt 19.164. Die Anzahl der stationären Patienten belief sich auf 798. Gegenüber 2012 stieg die Anzahl der ambulanten Patienten um 7,2 Prozent, während die Anzahl der stationären Patienten nur geringfügig zunahm, was auf Faktoren wie die auf das Jahr betrachtete geringere Anzahl von Betten infolge des Renovierungsprojekts zurückzuführen ist. Die jüngste Patientenumfrage belegt sehr hohe Bewertungen für die Leistungen des Capio Nightingale Hospital. Eine Zielvor- CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Auftraggeber und Erstattungssystem 97 Prozent der Behandlungen des Krankenhauses werden privat über Versicherungsgesellschaften, andere Unternehmen und Privatpersonen finanziert. Die verbleibenden 3 Prozent setzen sich aus öffentlich finanzierten Versorgungsleistungen zusammen; ein Anteil, der einen immer geringeren Teil der Einnahmen von Capio Nightingale ausmacht. Mitarbeiter 2013 hatte das Capio Nightingale Hospital 167 Mitarbeiter, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Im Berichtsjahr wurden die Anstrengungen, qualifizierte Mitarbeiter anzuwerben und zu halten, fortgesetzt. Anwerbungsinitiativen haben gute Ergebnisse erzielt und leisten einen Beitrag zu dem bereits guten Ruf des Krankenhauses. Die Fluktuationsrate ist gering, und es war trotz der Mangels an Pflegekräften in London möglich, neue Mitarbeiter aus diesem Bereich einzustellen. Ein Aspekt der erfolgreichen Anwerbung von Pflegekräften ist die Zusammenarbeit des Capio Nightingale Hospital mit der Nightingale School of Nursing am King’s College London, die auszubildenden Pflegekräften Möglichkeiten für die praktische Ausbildung am Capio Nightingale Hospital bietet. Kennzahlen 2013 2012 2011 Anzahl der ambulanten Patienten 19.164 17.884 13.422 Anzahl der stationären Patienten 798 789 797 17,0 17,0 17,1 Leistung Produktivität Durchschnittliche Verweildauer Ressourcen 167 163 150 in % der Gruppe Anzahl der Mitarbeiter 1 2 2 Anzahl der Krankenhäuser 1 1 1 82 82 82 121 124 115 1 1 1 Anzahl der Betten Finanzielle Kennzahlen Nettoumsatz (in Mio. SEK) in % der Gruppe 71 Geschäftsbereich – Capio Großbritannien Organisation Qualitätssysteme umspannen alle Krankenhausabteilungen, und Qualitätsindikatoren werden unter anderem im Rahmen von Fragebögen zur Patientenzufriedenheit gemessen, wobei die Leiter der einzelnen Abteilungen für die eigenen Qualitätsindikatoren verantwortlich sind. Der Compliance-Beautragte arbeitet mit dem Team für Qualitäts- und Leistungsmanagement zusammen, um Innenrevisionen, die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, wie beispielsweise das Gesetz für psychisch Kranke, und die Fortschritte des Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung sowie bewährte Verfahren zwischen internen Klinikteams zu leiten und zu koordinieren. Die Teams führen außerdem Risikoeinschätzungen durch und verwalten die Krankenhausumgebung in Übereinstimmung mit Gesundheits- und Sicherheitsstandards und guter Praxis. In den letzten zwei Jahren wurde ein System für die laufende Kontrolle der klinischen Ergebnisse eingerichtet, das gute Möglichkeiten für wirksame Qualitätsverbesserungen erzeugt. Der nächste Schritt ist die Entwicklung eines integrierten Qualitätsberichtserstattungssystems für alle Abläufe. Die entsprechenden Maßnahmen wurden 2014 eingeleitet. Qualitätszertifizierungen Dank seiner hohen Anforderungen an die Qualität der medizinischen Versorgung konnte das Capio Nightingale Hospital seine klinischen Prozesse in den letzten Jahren erheblich verbessern. Wie in den vorangegangenen Jahren wird diese Tatsache in der jüngsten Jahresprüfung der Care Quality Commission (CQC) bestätigt: Wieder einmal hat das Krankenhaus anstandslos bestanden. Die Aktivitäten des Jahres standen im Einklang mit den bereits erzielten Qualitätserfolgen. Beispielsweise ist das Capio Nightingale Hospital das einzige psychiatrische Akutkrankenhaus in Großbritannien, das von der British Association for Counselling and Psychotherapy (BACP) offiziell die Zulassung für seine gesprächs- und psychotherapeutischen Leistungen erhalten hat. Capio Nightingale Hospital nutzt für seine Verbesserungsanstrengungen systematisch Daten aus Qualitätsprüfungen und Patientenumfragen. Alle aufgenommenen Patienten nehmen bei ihrer Entlassung an einer Umfrage zur Patientenzufriedenheit teil, um Rückmeldungen zu den vom Krankenhaus erbrachten Leistungen zu erzeugen. Die entwickelten Leistungsindikatoren beziehen alle Mitarbeiter am Krankenhaus mit ein. Nationale Qualitätsregister Das Capio Nightingale Hospital meldet seine Daten dem nationalen Mord- und Selbstmordregister (Homicides and Suicides Register). 2014 führt das Krankenhaus den Rahmen für zusätzliche Qualitätsmaßnahmen im Bereich Essstörungen ein, z. B. QNIC (Quality Network for inpatient children), AIMS (Accreditation for inpatient mental health patients) und MARSIPAN (Management of really sick inpatients with anorexia nervosa). Spezialisierung In den letzten Jahren hat das Capio Nightingale Hospital seine Behandlungsprogramme durch die Einführung einiger spezialisierter Leistungen erweitert, um den Bedürfnissen der Patienten zu entsprechen. Dazu gehören der Chronic Stress and Trauma Service für Patienten mit Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD), der Obesity Service als Alternative zur Adipositaschirurgie über nichtinvasive psychologische Lösungen und der Technology Addiction Service als Reaktion auf die schnellen Veränderungen im Online-Bereich, insbesondere die Ausbreitung der sozialen Medien. „ 2013 haben wir Konsolidierungsmaßnahmen ergriffen und die richtige Umgebung für kontinuierliche Entwicklung geschaffen. 2014 werden wir den nächsten Schritt unternehmen, indem wir die über ganzheitliche, evidenzbasierte Behandlungsmethoden angebotenen Leistungen stärken. Damit festigen wir unsere Position als führender Anbieter der privat finanzierten psychiatrischen Versorgung. Martin Thomas Geschäftsführer Capio Nightingale Hospital 72 Schwerpunkt 2014 • Weiterentwicklung des Qualitätsengaments, einschließlich der Einführung eines Qualitätsberichterstattungssytems und fortgesetzte Steigerung der klinischen Fachkompetenzen der Mitarbeiter. • Stärkung der Beziehungen zu überweisenden Allgemeinmedizinern und Unternehmen. • Ausbau der Präsenz in London über das neue ambulante Therapiezentrum. Dieses Modell kann in Zukunft an mehreren Standorten in ganz London angewandt werden. • Ausweitung der Einrichtungen für Essstörungen und Jugendeinrichtungen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschäftsbereich – Capio Großbritannien Schwerpunkt 2013 Investitionen in moderne Behandlungsumgebungen 2013 führte Capio Nightingale ein umfangreiches Renovierungsprogramm durch, das im Januar begann und im November abgeschlossen wurde. Die modernen, optimierten Räumlichkeiten wurden von den Patienten und Mitarbeitern einhellig begrüßt und leisten damit einen positiven Beitrag zur Versorgungsqualität. Die Kosten für das Renovierungsprojekt beliefen sich auf fast 3 Mio. GBP. Eines der kürzlich renovierten Patientenzimmer am Capio Nightingale Hospital in London. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 73 Avsnitt Der praktische Arzt Ole Henrik Krat Björkholt misst einer Patientin den Blutdruck in der neuen Volvat Sentrum Klinik, die Anfang 2014 im Zentrum von Oslo eröffnet wurde. Quisque volutpat mattis eros. Nullam malesuada erat ut turpis. Suspendisse urna nibh, viverra non, semper suscipit, posuere a, pede. 74 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Produktivität und Finanzen Inhalt 76 Mitteilung des Finanzvorstands 84 Bilanz 77 Capio Finanzmodell 85 Cashflow 78 Finanzüberblick 86 Weitere Informationen 80 Wichtige Ereignisse 87 Definitionen 83 Gewinn- und Verlustrechnung „EIN FINANZIELLES GLEICHGEWICHT IST DIE GRUNDVORAUSSETZUNG FÜR KONTINUIERLICHE INVESTITIONEN IN DIE GESUNDHEITSVERSORGUNG“ CAPIO JAHRESBERICHT 2013 75 Mitteilung des Finanzvorstands Finanzielle Überwachung für richtige Entscheidungen in der täglichen Arbeit Alles, was Capio tut, basiert auf der Arbeit mit unseren Patienten. Um die Arbeit der operativen Führungskräfte bestmöglich zu unterstützen, ist es wichtig, dass das System der Berichterstattung unsere Organisation und die Auswirkungen unserer Aktivitäten widerspiegelt. Im Grunde genommen ist das ganz einfach. Wir messen, wofür eine Person verantwortlich ist, und beginnen dabei so nah wie möglich am Patienten. Damit sorgen wir dafür, dass die entsprechenden Informationen erzeugt werden. Zusätzlich müssen unsere Leiter der Versorgungseinheiten raschen Zugang zu allen Informationen haben, um ihnen so mehr Zeit für fundierte Entscheidungen einzuräumen. Auf diese Weise können wir weiterhin unsere Qualität und Produktivität steigern und schaffen so ein finanzielles Gleichgewicht zum Wohle unserer Patienten und unserer Geldgeber. „Eine klar strukturierte Organisation, die aus Sicht des Patienten aufgebaut ist, und ein Berichterstattungssystem, das die maßgeblichen Informationen zum richtigen Zeitpunkt liefert“ Wir bauen unsere Organisation auf den Bedürfnissen und Anforderungen der Patienten auf. Dieser rote Faden zieht sich durch die gesamte Organisation. Damit schaffen wir eine klare und einfache Basis. Entsprechend ist die Berichterstattung aufgebaut, die im Einklang mit der Organisationsstruktur Verantwortlichkeiten und Befugnisse widerspiegelt. Den operativen Leitern der einzelnen Fachabteilungen müssen maßgebliche Informationen bereitgestellt werden, und die Berichterstattung muss die erbrachten Versorgungsleistungen sowie den Ressourceneinsatz der einzelnen Fachabteilungen abbilden. Unsere Informationen müssen korrekt und relevant sein. Außerdem müssen sie schnell zur Verfügung stehen, um mehr Zeit für Analysen und Maßnahmen einzuräumen. Daher arbeiten wir zum Beispiel über effiziente IT-Systeme systematisch daran, dass Leiter von Versorgungseinheiten direkten Zugang zu Berichten haben, um Entwicklungs- und Verbesserungsmöglichkeiten bestmöglich nutzen zu können. „Unser Finanzmodell beruht auf dem Zusammenhang zwischen Qualität, Produktivität und Gewinn- und Verlustrechnung und bildet die Grundlage für die dezentrale Ergebnisverantwortung.“ In unserem Modell zählt nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Erkenntnis, wie es erreicht wurde. Wichtige Informationen ziehen wir auch aus nichtfinanziellen Kennzahlen, die sich auf Leistung und Produktivität konzentrieren, neben einer klar strukturierten, nach Funktionen unterteilten Gewinn- und Verlustrechnung, die auf direkten und indirekten Kosten basiert. Dank einer einfachen und transparenten Berichterstattung und klaren Zusammenhängen zwischen Kennzahlen und der Gewinn- und Verlustrechnung können wir die Hintergründe von Entwicklungen nachvollziehen und ermitteln, was für weitere Verbesserungen erforderlich ist. Auf diese Weise bildet das Finanzmodell die Basis für dezentrale Verantwortung. Eine solide Grundlage für die Entscheidungsfindung versetzt uns in die Lage, unsere Kapazitäten und Ressourcen effi zienter und proaktiv einzusetzen. Unser Finanzmodell hat beispielsweise dazu beigetragen, die Verlagerung von stationärer zu ambulanter Versorgung an unseren französischen Standorten zu überwachen, was unter anderem zu neuen Investitionen geführt hat, um die Veränderungen der Patientenflüsse zu unterstützen. Ein weiteres Beispiel ist, wie unsere Arbeit mit moderner Medizin zu einer kürzeren durchschnittlichen Verweildauer geführt hat, was wiederum Kapazitäten freigesetzt hat und uns ermöglichte, Wartezeiten zu reduzieren und mehr Patienten zu versorgen. Da unser Modell auf dem Verhältnis zwischen Qualität, Produktivität und unserer Gewinnund Verlustrechnung basiert, fördert die Rechnungslegung auch unser Verständnis davon, was eine gute Gesundheitsversorgung und gesteigerte Qualität ausmacht. „Ein finanzielles Gleichgewicht ist die Grundvoraussetzung für Reinvestitionen in moderne Versorgungszentren, Kliniken und Krankenhäuser.“ Qualität steigert die Produktivität, damit ist hohe Qualität die Voraussetzung für eine gesunde finanzielle Entwicklung. Wenn unsere Finanzen ausgeglichen sind, können wir Raum für Entwicklung schaffen, da gute Finanzergebnisse und der daraus resultierende Cashflow Investitionen in moderne Medizin und gut ausgebaute Gesundheitsversorgung ermöglichen, zum Wohle unserer Patienten. Dies ist ein wichtiges Element, um eine hochwertige Gesundheitsversorgung für mehr Menschen zu leisten. Produktivitätssteigerungen über höhere Qualität und eine gezieltere Nutzung von Ressourcen sind angesichts einer Situation, in der der Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen steigt, die öffentlichen Mittel jedoch begrenzt sind, von größter Bedeutung. Neben der Bereitstellung von zuverlässigen Informationen und einer guten Entscheidungsgrundlage können wir dieses Engagement auf finanzieller Seite durch eine sorgfältige Überwachung des in unseren Tätigkeitsbereichen genutzten Kapitals unterstützen. Unsere finanzielle Entwicklung und Lage haben uns ermöglicht, in den letzten Jahren Einrichtungen zu erwerben und in Gesundheitsimmobilien und medizinisches Gerät zu investieren. In Schweden erwarben wir Ende 2012 von Carema die Gesundheitseinrichtungen der Primär- und der fachärztlichen Versorgung sowie der Psychiatrie, und 2013 wurden diese in die Aktivitäten und das Finanzmodell von Capio integriert. In Frankreich haben wir den Bau von zwei modernen Krankenhäusern in Paris bzw. Lyon abgeschlossen. Im Capio St. Görans Krankenhaus, für das wir erneut die Trägerschaft zugesprochen bekamen, haben wir Investitionen in modernes Gerät, wie beispielsweise roboterunterstützte Chirurgie und Radiologie, getätigt, um nur einige Beispiele zu nennen. Olof Bengtsson, Finanzvorstand (CFO) 76 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Capio Finanzmodell Capio Finanzmodell Unsere Gewinn- und Verlustrechnung ist funktional und unterteilt unsere Tätigkeiten in Umsatz und direkte Kosten (größtenteils variable Kosten), was insgesamt ein Bruttoergebnis und einen Bruttogewinn ergibt. Von diesem Bruttoergebnis ziehen wir unsere Gemeinkosten (größtenteils Fixkosten) ab, um das Betriebsergebnis und die Umsatzrendite zu ermitteln. Der Umsatz entspricht der Vergütung, die für die innerhalb der einzelnen Fachabteilungen bereitgestellte Versorgung eingegangen ist. Die direkten Kosten bilden den Einsatz der direkten Ressourcen in unseren Tätigkeitsbereichen ab, z. B. Gehälter für Ärzte und anderes Klinikpersonal, Material, Röntgenaufnahmen und die Grundstücks- und Gebäudekosten. Die Gemeinkosten reflektieren die Infrastruktur, die wir zur Führung unseres Betriebs benötigen, die jedoch nicht im direkten Zusammenhang mit der Bereitstellung der Patientenversorgung stehen. Die Gehälter für die Leiter von Versorgungseinheiten, die IT-Infrastruktur und Personalkosten sind allesamt Beispiele für Gemeinkosten. Da Gemeinkosten im Allgemeinen Fixkosten sind, hat eine Steigerung des Geschäftsumfangs eine direkte positive Auswirkung auf unsere Finanzergebnisse. Qualität fördert Produktivität Leistung Produktivität Umsatz Ressourcen Direkte Kosten: Personal, Material, Sonstiges Bruttoergebnis Gemeinkosten Betriebsergebnis Finanzberichte Finanzberichte dienen innerhalb von Capio der Unterstützung von Führungskräften auf allen Organisationsebenen. Um die Verantwortlichkeiten innerhalb des Unternehmens abzubilden, sind die unterschiedlichen Teilbereiche der Finanzberichte in verschiedenen Farben dargestellt. Führungskräfte im Patientenkontakt erhalten und konzentrieren sich auf die wichtigsten Betriebskennzahlen, während die Verantwortung für die Finanzierung, Ertragsteuern und Konzernanpassungen bei der Konzern- und Geschäftsbereichsleitung liegt. Ein wichtiger Bestandteil der Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen ist eine zweckmäßige Umgebung, in der man sich gerne aufhält. Capio besitzt und betreibt zahlreiche Krankenhäuser. Das Immobiliengeschäft ist mit dem CAPIO JAHRESBERICHT 2013 operativen Versorgungsgeschäft verbunden, erfordert jedoch eine andere Führungskompetenz, Finanzierung und Kontrolle. Aus diesem Grund wird das Immobiliengeschäft in den Finanzberichten gesondert verbucht und kontrolliert. Um Finanzberichte innerhalb der Versorgungseinheiten vergleichbar zu machen, werden die einzelnen Versorgungseinheiten mit einer Marktmiete belastet. Die im Finanzmodell von Capio aufgezeigten Verbindungen, wie vorstehend dargestellt, beziehen sich auf operative Informationen, für die sich Führungskräfte im Patientenkontakt verantwortlich zeichnen. Dies wird in den Ergebnisrechnungen von Capio in blau dargestellt. Weitere Hinweise zur verwendeten Farbgebung fi nden Sie auf den Seiten 83–85. 77 Finanzüberblick Finanzüberblick 2013 2012* 2011 4.137.663 232.053 384.373 2.696.777 231.201 369.759 2.462.449 221.911 336.688 5,6 72,6 7,6 5,7 74,1 7,5 5,9 74,0 7,7 2.066.030 11.817.928 4.863 270 1.324.508 10.164.204 4.874 265 1.386.031 9.958.281 4.823 241 12.420 2,3 10.417 2,5 9.855 4,5 610 4,9 547 5,3 545 5,5 1.009 8,1 1.008 8,3 1.011 10,3 259 2,1 129 1,1 55 0,6 Cashflow Investitionsaufwand In % des Umsatzes -4981 4,01 -7901 7,61 -5731 5,81 Operativer Cashflow In % des Betriebsergebnisses (EBITA 2) 4661 76,41 1291 23,61 3551 65,11 5.639 5,4 5.464 5,22 4.733 4,62 Leistung Anzahl der ambulanten Patienten Anzahl der stationären Patienten Anzahl der Operationen Produktivität Durchschnittliche Verweildauer (in Tagen) Stationsauslastung in % Operationssaalauslastung in % Ressourcen Arztstunden (ausgenommen Frankreich) Stunden Klinikpersonal Anzahl der Betten Anzahl der Operationssäle Gewinn- und Verlustrechnung (in Mio. SEK) Nettoumsatz Organisches Umsatzwachstum in % Betriebsergebnis (EBITA 2) EBITA 2-Marge in % Betriebskapital (in Mio. SEK) Betriebsnotwendige Anlagegüter In % des Umsatzes3 Betriebsnotwendiges Kapital 1 In % des Umsatzes3 Nettofremdverschuldung Nettofremdverschuldung Verschuldungsgrad * Seit dem Erwerb von Carema Healthcare Ende 2012 schließen die Bilanzposten Werte von Carema Healthcare mit ein, während andere Posten von der Akquisition unberührt bleiben. 1. Einschließlich Immobilieninvestitionen in Frankreich im Wert von 96 Mio. SEK (2013) und 287 Mio. SEK (2012) und 237 Mio. SEK (2011). 2. Der Verschuldungsgrad wurde unter Berücksichtigung des Ganzjahreseffekts neu erworbener Einrichtungen angepasst. 3. Bereinigt um Effekte aus wichtigen Akquisitionen und Veräußerungen. 78 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Finanzüberblick Kennzahlen 2013 2012* Anzahl der ambulanten Patienten 4.137.663 4.123.624 Anzahl der stationären Patienten 232.053 232.776 Anzahl der Mitarbeiter 11.875 11.450 Nettoumsatz in Mio. SEK 12.420 12.177 Standorte in fünf europäischen Ländern Prozentanteil am Nettoumsatz 2013 (2012*) Schweden, 49 (49)% Frankreich, 37 (37)% * Pro forma einschließlich der Akquisition von Carema Healthcare. Deutschland, 8 (8)% Norwegen, 5 (5)% Großbritannien, 1 (1)% * Pro forma einschließlich der Akquisition von Carema Healthcare. • Der Nettoumsatz 2013 betrug 12.420 Mio. SEK (10.417). Das Umsatzwachstum belief sich insgesamt auf 19,2 Prozent (5,7), mit einem organischen Umsatzwachstum von 2,3 Prozent (2,5). • Das organische Umsatzwachstum war durch negative Preiseffekte von 0,5 Prozent beeinträchtigt (+0,5), im Wesentlichen Folge der Preisentwicklung in Frankreich und dem geringeren Preis, den Capio der Stockholmer Provinzverwaltung in dem neuen Vertrag für die Trägerschaft des Capio St. Görans Krankenhaus geboten hatte. Positives organisches Volumenwachstum von 2,8 Prozent (2,0). • Das Betriebsergebnis (EBITA 2) in dem Zeitraum belief sich auf 610 Mio. SEK (547). Die EBITA 2-Marge betrug 4,9 Prozent (5,3). Der Anstieg des Betriebsergebnisses geht im Wesentlichen auf die Akquisition von Carema Healthcare im Dezember 2012 zurück, aber auch auf die positive Entwicklung in anderen Geschäftstätigkeiten, bereinigt um den Preiseffekt durch den neuen Vertrag für das Capio St. Görans Krankenhaus, der sich auch negativ auf die Marge zwischen den Jahren auswirkte. Das Betriebsergebnis wurde in einem schwierigen Geschäftsumfeld erreicht, das durch eine ungünstige Preisentwicklung, einhergehend mit Effekten aus neu abgeschlossenen und verlängerten Versorgungsverträgen, geprägt war. • Durch die Akquisition von Carema Healthcare wurde die Position der Gruppe in Schweden gestärkt, vor allem in der Primärversorgung und Psychiatrie, wo sich die Anzahl der Patienten und der Mitarbeiter verdoppelt haben. 2013 wurde die Geschäftstätigkeit von Carema Healthcare erfolgreich in Capio integriert. • Die Investitionen dieses Jahres beliefen sich auf 498 Mio. SEK (790), was einem Anteil von 4,0 Prozent (7,6) am Nettoumsatz entspricht. In den letzten Jahren hat Capio umfangreiche Investitionen in französische Krankenhäuser getätigt. Die Investitionen in den Jahren 2012 und 2013 waren maßgeblich von großen Bauprojekten für moderne Krankenhäuser in Paris und Lyon geprägt, und die Immobilieninvestitionen betrugen 2013 96 Mio. SEK und 2012 287 Mio. SEK. • 2013 wurde die langfristige Konsortialfinanzierung der Gruppe um weitere drei Jahre bis 2017 bzw. 2018 verlängert. Gleichzeitig wurde eine zusätzliche Kreditfazilität mit einer Laufzeit bis 2017 gesichert. Nettoumsatz und organisches Umsatzwachstum Betriebsergebnis und Umsatzrendite* Mio. SEK 16.000 % 8 Mio. SEK 800 % 8 12.000 6 600 6 8.000 4 400 4 4.000 2 200 2 0 0 0 2011 2012 2013 0 2011 2012 2013 * Die Grafik zeigt das Betriebsergebnis (EBITA 2) und die EBITA 2-Marge, d. h. vor der Abschreibung von Mehrwerten und einschließlich Ergebnis Immobilien. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 79 Wichtige Ereignisse Wichtige Ereignisse Finanzentwicklung Nettoumsatz Der Nettoumsatz betrug 12.420 Mio. SEK (10.417) mit einem organischen Umsatzwachstum von 2,3 % (2,5). Das organische Umsatzwachstum ist im Wesentlichen auf ein Volumenwachstum zurückzuführen, da die Preisentwicklungen auch 2013 begrenzt bzw. negativ waren. Der neue Versorgungsvertrag für das Capio St. Görans Krankenhaus (der Capio 2012 mit einer Laufzeit von neun Jahren sowie einem Verlängerungsrecht auf vier Jahre zugesprochen wurde) trat am 1. Januar 2013 in Kraft und sah eine erhebliche Preisreduzierung für 2013 vor. Bereinigt um diese Preisveränderung fiel das organische Umsatzwachstum 2013 höher als im Vorjahr aus. Die Veränderungen der Wechselkurse gegenüber 2012 wirkten sich zwischen 2012 und 2013 nachteilig auf den Nettoumsatz aus. Insgesamt hatte die Wechselkursveränderung zwischen SEK und EUR zwischen den betreffenden Jahren eine negative Auswirkung auf den Nettoumsatz von -68 Mio. SEK. Bereinigt um Wechselkurseffekte stieg der Nettoumsatz um 2.071 Mio. SEK und wurde positiv durch die Akquisition der Geschäftstätigkeiten von Carema Healthcare Ende 2012 beeinflusst. Betriebsergebnis Das Betriebsergebnis vor der Abschreibung von Mehrwerten der Gruppe, umstrukturierungs- und übernahmebezogenen Kosten belief sich auf 610 Mio. SEK (547). Das Betriebsergebnis wurde von Kapitalgewinnen in Höhe von 10 Mio. SEK (12 Mio. SEK) positiv beeinflusst. Die Wechselkursveränderung zwischen den Jahren 2013 und 2012 wirkte sich auch auf das Betriebsergebnis negativ aus. Insgesamt hatte die Wechselkursveränderung zwischen SEK und EUR zwischen den betreffenden Jahren eine negative Auswirkung auf den Nettoumsatz von -3 Mio. SEK. Bereinigt um Kapitalgewinne und Wechselkurseffekte verzeichnete das Betriebsergebnis mit 68 Mio. SEK gegenüber 2012 eine Verbesserung von 12 %. Das Betriebsergebnis wurde in einem schwierigen Geschäftsumfeld erreicht, das durch eine ungünstige Preisentwicklung, einhergehend mit Effekten aus neu abgeschlossenen und verlängerten Versorgungsverträgen, geprägt war. Abschreibung von Mehrwerten der Gruppe sowie Umstrukturierungs- und Übernahmekosten Sobald die Übernahme neuer Unternehmen abgeschlossen ist, werden alle übernommenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einigen Vermögenswerten, wie beispielsweise Immobilien, Versorgungsverträge und Patientenlisten, liegt der angesetzte beizulegende Zeitwert über dem Buchwert. In diesem Fall wird ein Mehrwert erfasst. Der mit diesen Vermögenswerten zusammenhängende Mehrwert der Gruppe wird über die Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögenswerts abgeschrieben. Abschreibungen im Zusammenhang mit Mehrwerten der Gruppe schlugen im Betriebsergebnis mit 91 Mio. SEK (106) zu Buche. 80 2013 wurden vor allem in Schweden und Frankreich einige Umstrukturierungsmaßnahmen ergriffen, die sich mit einem Nettoertrag von 20 Mio. SEK (Nettokosten von 241 Mio. SEK) insgesamt positiv auf die Ergebnisse ausgewirkt haben. In Schweden standen die wichtigsten strukturellen Veränderungen im direkten Zusammenhang mit den Geschäftstätigkeiten von Carema Healthcare, verbunden mit einigen Änderungen in der Führungsstruktur. Martin Engström wurde zum stellvertretenden Leiter von Capio Schweden und auch zum Leiter des Geschäftsbereichs Capio Örtliche Krankenhäuser ernannt, welcher ab dem 1. Januar 2014 einen eigenen Geschäftsbereich bildet. In Frankreich werden die Anstrengungen zur Verbesserung der medizinischen Qualität und Produktivität in den Versorgungsprozessen fortgesetzt. Dies hat zur Folge, dass einige Einrichtungen von ihren aktuellen Standorten (eigene und fremdgemietete) an neue Standorte ziehen müssen, und dass Stellen abgebaut wurden. Die Zeitplanung einiger Projekte wurde innerhalb des Jahres 2013 vorverlegt. Infolgedessen wurden 2013 einige zuvor wertgeminderte Vermögenswerte und Rückstellungen für Mietverpflichtungen für Räumlichkeiten für die Zeit nach ihrer Räumung zurückgebucht, um der aktuellen Zeitplanung Genüge zu tun. Insgesamt wirkten sich diese Effekte mit 24 Mio. SEK positiv auf die Gewinn- und Verlustrechnung aus. Zusätzlich erhielt Capio in Frankreich Subventionen für eine Standortverlagerung in Höhe von 48 Mio. SEK netto. In der zweiten Jahreshälfte 2013 wurde in Frankreich eine strukturelle Veräußerung einer Rehabilitationssowie einer Dialyseeinrichtung vorgenommen, die einen positiven Nettoeffekt in Höhe von 120 Mio. SEK erwirkte. Die übrigen Umstrukturierungskosten hängen im Wesentlichen mit Abfindungen in Verbindung mit Strukturveränderungen zusammen. Zinsen Die Nettozinsen betrugen -319 Mio. SEK (-289) und beziehen sich auf die Zinsaufwendungen für die Gesamtfinanzierung der Gruppe. 2013 fielen die Nettozinsen höher aus als 2012, was im Wesentlichen auf die höhere Nettoverschuldung infolge der getätigten Investitionen und den Gesamtjahreseffekt der Akquisition von Carema Healthcare, die Ende 2012 abgeschlossen wurde, zurückzuführen ist. Der sonstige Finanzaufwand wurde 2013 durch geringere Wechselkursänderungen als im Vorjahr positiv beeinflusst. Ertragsteuern Die laufende Ertragsteuer belief sich auf -116 Mio. SEK (-92). Alle Konzernunternehmen zahlen Ertragsteuer gemäß den geltenden Steuergesetzen der Länder, in denen sie tätig sind. Neben der Ertragsteuer zahlt die Gruppe weitere Steuern und Gebühren in erheblicher Höhe, beispielsweise soziale Abgaben und Mehrwertsteuer. Die latente Ertragsteuer betrug 19 Mio. SEK (102) und bezog sich im Wesentlichen auf Abschreibungen von Mehrwerten der Gruppe sowie Sonderabschreibungen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Wichtige Ereignisse Gewinn für den Zeitraum Das Periodenergebnis bezifferte sich auf 58 Mio. SEK (-168). Das Ergebnis von 2013 lag über dem von 2012, eine Folge von positiven Effekten durch umgesetzte Strukturveränderungen aus dem Jahr 2013 und den vorangegangenen Jahren. Darüber hinaus wirkten sich die Umstrukturierungskosten und Kapitalgewinne positiv auf die dazwischenliegenden Jahre aus. Betriebskapital und Finanzierung Das Betriebskapital belief sich auf 9.745 Mio. SEK (9.332). Die Kapitalrendite betrug 6,3 % (6,6). 2013 stieg das Betriebskapital im Vergleich zum Vorjahr, was vor allem auf fortgesetzte Investitionen in das Entwicklungsprogramm für moderne Medizin, Veränderungen des Umlaufvermögens und Wechselkursänderungen zwischen den Jahren zurückzuführen ist. Die Nettoverschuldung belief sich auf 5.639 Mio. SEK (5.464). Der Anstieg der Nettoverschuldung steht im Zusammenhang mit Investitionen in das Entwicklungsprogramm für moderne Medizin, negativen Veränderungen des Umlaufvermögens und Wechselkursänderungen. 2012 wurden Investitionen und Aktquisitionen zum Teil durch eine Kapitaleinlage der Muttergesellschaft Capio Holding AB in Höhe von 322 Mio. SEK finanziert. Cashflow Der operative Cashflow belief sich auf 466 Mio. SEK (129). Der gegenüber dem Vorjahr höher ausfallende Cashflow von 2013 hängt hauptsächlich mit geringeren Nettoinvestitionen und Veränderungen des Umlaufvermögens zusammen. Der operative Cashflow in den Jahren 2013 und 2012 wurde von Änderungen der Vergütungsbedingungen bei neuen und verlängerten Versorgungsverträgen beeinflusst. 2013 betrugen die Investitionen in französische Immobilienprojekte 96 Mio. SEK, 2012 belief sich der entsprechende Betrag auf 287 Mio. SEK. Leiterin der Versorgungseinrichtung Marielle Richard und Krankenschwester Chantal Rampon in der Tagesklinik der Capio Clinique de la Sauvegarde in Lyon. Das Krankenhaus gehört zu den führenden Einrichtungen im Rahmen der schnellen Genesung, und 2013 wurde hier die weltweit erste ambulante partielle Kolektomie (Entfernung eines Teils des Dickdarms) durchgeführt. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 81 Wichtige Ereignisse Weitere wichtige Ereignisse des Jahres Gefestigte Finanzlage ermöglicht weitere Investitionen in unsere Infrastruktur und ergänzende Zukäufe 2013 wurden die wichtigsten Kreditfazilitäten der Gruppe um drei weitere Jahre bis 2017 bzw. 2018 verlängert, was einen größeren Handlungsspielraum eröffnet. Neben der Verlängerung der laufenden Kreditlinien wurde eine zusätzliche Kreditfazilität mit einer Laufzeit bis 2017 gesichert. Die verlängerten und die neue Fazilität tragen zu einer Stärkung der Finanzlage der Gruppe bei und ermöglichen weitere Investitionen in die Entwicklung moderner Medizin sowie ergänzende Zukäufe. zin gebaut (Investitionsentscheidungen aus dem Jahr 2012). In Bayonne kann die Gruppe Ende 2015 nach Fertigstellung der neuen Klinik die Aktivitäten von drei Kliniken unter einem Dach zusammenlegen. Auch in Orange ermöglicht die Fertigstellung der neuen Klinik der Gruppe, 2015 die betrieblichen Tätigkeiten von zwei Kliniken unter einem Dach zusammenzuführen. Insgesamt flossen in diese Projekte Investitionen von rund 80 Mio. EUR, die über einen operativen Leasingvertrag mit einem externen Vertragspartner finanziert wurden. Es besteht weiterer Investitionsbedarf, und die Projekte werden im Rahmen der Entwicklung verbesserter Versorgungsprozesse bewertet. Integration von Carema Healthcare in Capio Ende 2012 erwarb die Gruppe die Geschäftstätigkeiten von Carema Healthcare in Schweden. Die verschiedenen Unternehmensteile von Carema Healthcare wurden 2013 in die entsprechenden Geschäftsbereiche integriert, d. h. die Primärversorgungszentren wurden dem Bereich Capio Nahversorgung zugeordnet, die psychiatrischen Einrichtungen dem Geschäftsbereich Capio Psychiatrie und die fachärztlichen Einrichtungen dem Bereich Capio Fachkliniken. Zielgerichtete und engagierte Anstrengungen aller beteiligten Personen führten 2013 zu einer erfolgreichen Integration noch vor dem geplanten Abschluss. Akquisitionen, Veräußerungen und neue Versorgungsverträge 2013 erwarb die Gruppe eine chirurgische Einrichtung in Bergen (Norwegen), eine geriatrische Einrichtung in Schweden sowie ein Versorgungszentrum in Schweden. Zusätzlich wurden einige Minderheitsbeteiligungen in Frankreich erworben. Zusammen mit bereits zuvor abgeschlossenen Akquisitionen führten diese Akquisitionen 2013 zu einem Mittelabfluss von 42 Mio. SEK (861). In der zweiten Jahreshälfte 2013 veräußerte die Gruppe zwei Zentren in den Bereichen Rehabilitation und Dialyse in Frankreich. Die erhaltenen Veräußerungserlöse beliefen sich auf 190 Mio. SEK (7). 2013 wurde Capio in Schweden eine Reihe von kleineren Versorgungsverträgen in den Bereichen Augenchirurgie, allgemeine Chirurgie und Suchtbehandlung zugesprochen. Investitionen in unsere Infrastruktur Die gefestigte Finanzlage der Gruppe schafft hervorragende Bedingungen für strategische Investitionen. Investitionen werden über Schulung, Ausrüstung und Immobilien getätigt, um die Entwicklung und Umsetzung der modernen Medizin zu fördern und die Arbeitsumgebungen für die Mitarbeiter zu verbessern. Insbesondere in Frankreich besteht weiter die Notwendigkeit, Teile von bestehenden Immobilien zu verbessern. 2012 und 2013 schloss die Gruppe die Ausbauprojekte zusammen mit der Sanierung der älteren Gebäudeteile einiger Kliniken in Paris und Lyon ab. Dank dieser Investitionen konnten zwei unserer Kliniken in Lyon in der zweiten Jahreshälfte 2012 ihre betrieblichen Tätigkeiten in einer Klinik zusammenführen. Die Ausbauarbeiten in Paris und Lyon begannen 2010. 2013 lagen die abgeschlossenen Investitionen bei 96 Mio. SEK (287), mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 861 Mio. SEK seit 2010. In Bayonne und Orange werden zurzeit speziell errichtete Kliniken zur Bereitstellung von moderner Medi- 82 Ereignisse im ersten Quartal 2014 Akquisitionen Im ersten Quartal 2014 erwarb Capio zwei Primärversorgungseinrichtungen und eine Fachklinik in Schweden. Die Primärversorgungseinrichtungen Praktische Ärzte Skrea und Söderbro in Falkenberg mit einer verbundenen Einrichtung in Glommen und einem Kinder-Gesundheitszentrum im Stadtzentrum von Falkenberg sowie eine Herzklinik in Varberg sind nun Teil des Geschäftsbereichs Capio Nahversorgung. Die Praktischen Ärzte in Falkenberg weisen etwa 14.000 eingetragene Patienten auf. Die Herzklinik in Varberg bietet kardiologische Gesundheitsleistungen an und nimmt Patienten per Überweisung von Gesundheitsdienstleistern in der Region Halland auf. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Gewinn- und Verlustrechnung Gewinn- und Verlustrechnung In Mio. SEK Nettogesamtumsatz Organisches Umsatzwachstum in % Direkte Kosten gesamt 2013 12.420 2,3 -10.572 in % 2012 85,1 10.417 2,5 -8.825 in % 2011 in % 84,7 9.855 4,5 -8.343 84,7 Bruttoergebnis Bruttogewinn in % 1.848 14,9 Gemeinkosten gesamt Betriebsergebnis (EBITA 1) Umsatzrendite in % -1.453 395 3,2 Ergebnis Immobilien Betriebsergebnis (EBITA 2) EBITA 2-Marge in % 215 610 4,9 Abschreibung von Mehrwerten Umstrukturierungsaufwendungen Übernahmebezogene Kosten -91 20 -5 -0,2 EBIT 534 Nettozinsen Sonstige Finanzposten netto -319 -60 -289 -73 -359 -113 Ergebnis vor Steuern 155 -178 -92 Laufende Ertragsteuer für das Jahr Latente Ertragsteuer für das Jahr -116 19 -92 102 -46 -4 58 -168 -142 Periodenergebnis 1.592 15,3 11,7 -1.266 326 3,1 1.512 15,3 12,1 221 547 5,3 0,0 -106 -241 -16 4,3 184 0,7 -1.174 338 3,4 11,9 207 545 5,5 0,2 -113 -28 -24 0,2 1,8 380 3,9 1,0 2,3 1,1 0,3 Operativer Bereich, in dem die Verantwortlichkeit beim lokalen Management liegt. Operativer Bereich mit Immobilien, Verantwortlichkeit auf Geschäftsbereichsebene. Nicht operativer Bereich, z. B. rechtliche Verantwortlichkeiten auf Konzern- bzw. Geschäftsbereichsebene. Finanzieller Bereich, Verantwortlichkeit auf Konzern- (Treasury) bzw. Geschäftsbereichsebene. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 83 Bilanz Bilanz – Betriebskapital und Finanzierung In Mio. SEK 2013 2012 2011 Betriebsnotwendiges Kapital 1 Betriebsnotwendige Anlagegüter (ausgenommen Immobilien) Kundenforderungen netto Forderungslaufzeit1 Sonstige betriebliche Vermögenswerte Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten Betriebsnotwendiges Kapital 1 In % des Umsatzes1 1.009 1.074 31 627 -2.451 259 2,1 1.008 984 30 619 -2.482 129 1,1 1.011 710 27 620 -2.286 55 0,6 Betriebsnotwendiges Kapital 2 Betriebsnotwendige Immobilien Betriebsnotwendiges Kapital 2 In % des Umsatzes1 2.347 2.606 21,0 2.313 2.442 20,1 2.069 2.124 21,6 Sonstiges Betriebskapital Immobilien – Grundstücke und Gebäude, Mehrwerte Geschäftswerte und sonstige Mehrwerte aus Akquisitionen Steueransprüche und -verbindlichkeiten Sonstige nichtbetriebliche Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Rückstellungen Sonstiges Betriebskapital 1.098 6.636 -580 -15 7.139 1.093 6.510 -610 -103 6.890 1.366 5.778 -527 135 6.752 Betriebskapital Kapitalrendite in %1 9.745 6,3 9.332 6,6 8.876 6,1 Nettoverschuldung Flüssige Mittel (einschl. neg. Cash-Pool) Externe verzinsliche Darlehen Konzerninterne Darlehen (Cash-Pool ausgenommen) Sonstige verzinsliche Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Rückstellungen Nettogesamtverschuldung 195 -5.548 – -286 -5.639 80 -5.206 – -338 -5.464 216 -4.565 -70 -316 -4.735 Eigenkapital Eigenkapital gesamt Finanzielle Mittel gesamt -4.106 -9.745 -3.868 -9.332 -4.141 -8.876 1. Bereinigt um Effekte aus wichtigen Akquisitionen und Veräußerungen. Operativer Bereich, in dem die Verantwortlichkeit beim lokalen Management liegt. Operativer Bereich mit Immobilien, Verantwortlichkeit auf Geschäftsbereichsebene. Nicht operativer Bereich, z. B. rechtliche Verantwortlichkeiten auf Konzern- bzw. Geschäftsbereichsebene. Finanzieller Bereich, Verantwortlichkeit auf Konzern- (Treasury) bzw. Geschäftsbereichsebene. 84 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Cashflow Cashflow In Mio. SEK Nettoverschuldung zu Beginn des Geschäftsjahres 2013 in % -5.464 2012 in % -4.735 2011 in % -7.078 610 4,9 547 5,3 545 5,5 Investitionsaufwand Veräußerung von Anlagegütern Hinzurechnung von Abschreibungen Nettoinvestitionen -498 116 443 61 -4,0 -790 64 411 -315 -7,6 -573 2 387 -184 -5,8 Veränderung der Nettokundenforderungen Sonstige Änderungen des betriebsnotwendigen Kapitals -55 -150 -0,4 Operativer Cashflow Cash Conversion in %3 466 76,4 3,8 Gezahlte Ertragsteuern Freier Cashflow (ausgenommen Finanzposten) Cash Conversion in %3 -130 336 55,1 0 129 23,6 -152 203 37,2 Gezahlte Finanzposten netto Freier Cashflow nach Finanzposten Cash Conversion in %3 -331 5 0,8 -315 -186 -34,0 -340 -137 -25,2 Akquisitionen/Veräußerungen von Unternehmen Übernahmekosten Rückmietverkauf Gezahlte Umstrukturierungskosten Kapitaleinlage Ausgeschüttete Dividenden Netto-Cashflow1 Cash Conversion in %3 148 -3 – -100 – -2 48 7,9 -861 -14 – -42 322 – -781 -142,7 -396 -21 50 -27 – -228 -759 -139,3 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Währungseffekte Sonstige Posten mit Wirkung auf die Nettoverschuldung2 -83 -127 -13 -15 114 -47 -95 -3 3.200 -5.639 -5.464 -4.735 Betriebsergebnis (EBITA 2) Nettoverschuldung zum Ende des Geschäftsjahres 0,9 3,6 0,5 -1,2 0,6 3,9 -3,0 -163 60 -1,6 129 23,6 1,2 0,6 35 -41 355 65,1 0,0 3,9 -1,9 0,4 -0,4 3,6 1. Der Netto-Cashflow ist die Veränderung der Nettodarlehensschuld und der flüssigen Mittel. 2. Einschließlich Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen im Jahr 2011 in Höhe von 3.272 Mio. SEK. 3. Cash Conversion in % ist das Verhältnis Mittelzufluss zu Betriebsergebnis (EBITA 2). Operativer Bereich, in dem die Verantwortlichkeit beim lokalen Management liegt. Operativer Bereich mit Immobilien, Verantwortlichkeit auf Geschäftsbereichsebene. Nicht operativer Bereich, z. B. rechtliche Verantwortlichkeiten auf Konzern- bzw. Geschäftsbereichsebene. Finanzieller Bereich, Verantwortlichkeit auf Konzern- (Treasury) bzw. Geschäftsbereichsebene. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 85 Weitere Informationen Weitere Informationen Mitarbeiter (VZÄ*) Schweden davon Capio Nahversorgung davon Capio Fachkliniken davon Capio Psychiatrie davon Capio St. Görans Krankenhaus Frankreich Deutschland Norwegen Großbritannien Gesamt 2013 2012 2011 5.094 2.015 1.233 424 1.389 5.268 1.041 305 167 11.875 3.385 941 806 234 1.372 5.318 1.009 267 163 10.142 2.997 771 705 298 1.200 5.103 994 259 152 9.505 * VZÄ (Vollzeitäquivalent) bezieht sich auf die durchschnittliche Anzahl der auf Vollzeitstellen umgerechneten Mitarbeiter für das Jahr. Nettoumsatz (in Mio. SEK) Schweden davon Capio Nahversorgung davon Capio Fachkliniken davon Capio Psychiatrie davon Capio St. Görans Krankenhaus Frankreich Deutschland Norwegen Großbritannien Gesamt Investitionen (in Mio. SEK) Schweden davon Capio Nahversorgung davon Capio Fachkliniken davon Capio Psychiatrie davon Capio St. Görans Krankenhaus Frankreich Deutschland Norwegen Großbritannien Gesamt 86 2013 2012 2011 6.122 2.481 1.493 540 1.616 4.552 1.031 594 121 12.420 4.224 1.183 1.078 293 1.675 4.515 1.000 552 124 10.417 3.826 995 941 285 1.606 4.421 994 497 115 9.855 2013 2012 2011 -109 -20 -24 -3 -55 -303 -21 -34 -31 -498 -146 -12 -84 -2 -45 -542 -65 -36 -1 -790 -86 -16 -27 -4 -37 -445 -22 -20 0 -573 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Definitionen Definitionen Leistung Anzahl der ambulanten Patienten: Anzahl der Patientenaufnahmen, deren Verweildauer weniger als 24 Stunden beträgt. Anzahl der stationären Patienten: Anzahl der Patientenaufnahmen, deren Verweildauer mehr als 24 Stunden beträgt. Anzahl der eingetragenen Patienten: Alle Patienten, die im Rahmen der Programme zur freien Versorgungswahl in Schweden eingetragen sind. Anzahl der operierten Patienten: Anzahl der Operationen, die an ambulanten und stationären Patienten durchgeführt wurden. Produktivität Durchschnittliche Verweildauer: Durchschnittliche Verweildauer eines stationären Patienten, gemessen in Tagen. Operationssaalauslastung: Die Bemessung erfolgt nach der tatsächlich für die Operation aufgewendeten Zeit, d. h. ohne die Zeit für die Narkose, das Waschen usw. Berechnet wird die Auslastung als Prozentanteil gerechnet auf 24 Stunden für eine Siebentagewoche, nicht als Prozentanteil bezogen auf die Öffnungszeiten. Stationsauslastung: Berechnet als die Anzahl der Stationstage geteilt durch die Anzahl der möglichen Tage. Die Anzahl der möglichen Tage wird als die Anzahl der Betten multipliziert mit der Anzahl von Tagen in dem Zeitraum kalkuliert. Ressourcen Anzahl der Mitarbeiter: Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Jahr, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Forderungslaufzeit Durchschnittliche Nettokundenforderungen im Verhältnis zum Nettoumsatz, gemessen in Tagen. Nettofremdverschuldung und Verschuldungsgrad Nettofremdverschuldung bezeichnet die extern verzinslichen Schulden und Vermögenswerte der Gruppe, bereinigt um die flüssigen Mittel. Der Verschuldungsgrad beschreibt die Nettofremdverschuldung im Verhältnis zum EBITDA. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 87 Avsnitt 88 Hebamme Eva Larsson Kullander am örtlichen Krankenhaus Capio Läkargruppen in Örebro, Schweden, das seit vielen Jahren aktiv und erfolgreich mit der freundlichen CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Behandlung von Patienten arbeitet. Unternehmensführung Inhalt 90 Unternehmensführung 100 Umwelt 92 Capios Rolle in der Gesellschaft 102 Konzernleitung 93 Verhaltenskodex 104 Aufsichtsrat 95 Europäischer Betriebsrat 106 Eigentümer 96 Mitarbeiter „UNTERNEHMENSFÜHRUNG ZUM WOHLE DER PATIENTEN UND DER GESELLSCHAFT“ CAPIO JAHRESBERICHT 2013 89 Unternehmensführung Unternehmensführung von Capio Klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten Eigentümer Eigentümer der Capio Gruppe ist die Ygeia TopHolding AB, deren Eigentümer wiederum die Cidra S.A.R.L. ist. Eigentümer der Cidra S.A.R.L. sind verschiedene Fonds, die von Apax Partners Worldwide LLP (45 Prozent), Nordic Capital (44 Prozent) und Apax Partners SA (11 Prozent) beraten oder verwaltet werden. Die Eigentümer berufen den Aufsichtsrat über einen Nominierungsausschuss ein. Arbeit des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat ist für die Ernennung des CEO zuständig, der wiederum die Verantwortung für die Entwicklung der Unternehmensstrategie und für die Umsetzung der Strategie auf der Grundlage des Capio Modells trägt. Der Aufsichtsrat ist auch für die Ernennung der Mitglieder zuständig, die jeweils am medizinischen Ausschuss, am Vergütungsausschuss bzw. am Prüfungsausschuss teilnehmen und dessen entsprechende Arbeit koordinieren. Die Gruppe verfügt über einen strukturierten Prozess zur Auswahl von Rechnungsprüfern über den Prüfungsausschuss. Der Aufsichtsrat ist für Angelegenheiten und Bereiche zuständig, die erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Lage und den Ruf der Gruppe haben, jeweils unter Beachtung der Verfahrensregeln. 2013 fanden fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt, auf denen der Aufsichtsrat nach üblicher Praxis Angelegenheiten wie die medizinische Qualität, die Finanzplanung 2014 und die Finanzierung der Gruppe sowie abgeschlossene Akquisitionen und bedeutende Investitionen erörterte. Interne Kontrolle Die Gruppe arbeitet aktiv daran, die Effizienz der internen Kontrolle über die Rechnungslegung weiterzuentwickeln und zu bewerten. Die interne Kontrollstruktur der Gruppe basiert auf dem COSO-Modell. Ein wesentlicher Bestandteil des Modells für die interne Kontrolle über die Rechnungslegung ist das Kontrollumfeld in Form von Verfahrensregeln zwischen dem Aufsichtsrat und der Konzernleitung. Auf der Grundlage des gesamten Kontrollumfelds werden detaillierte Richtlinien und Anweisungen für die Rechnungslegung innerhalb der Gruppe erarbeitet. Diese Richtlinien und Anweisungen werden in einem jährlichen Selbstbewertungsprozess überprüft, an dem auch die externen Rechnungsprüfer teilnehmen. Medizinische Führung Die medizinische Führung basiert auf dem Unternehmensführungsmodell von Capio und der zu diesem Zweck errichteten Organisationsstruktur. Ein Qualitätsmanagement, das dieselbe Organisationsstruktur mit anderen zentralen Bestandteilen der Geschäftstätigkeit, wie z. B. finanzielle Kontrolle und Überwachung, teilt, ist sowohl für den Zusammenhang zwischen Eigentümerschaft und Befugnissen als auch letztlich für das Erreichen der hochgesteckten Qualitätsziele von grundlegender Bedeutung. Die Mitglieder des Ausschusses für medizinische Qualität (Medical Quality Committee) bei Capio werden vom Aufsichtsrat ernannt. Der Ausschuss setzt sich aus einem Vorsitzendem, Vertretern der Eigentümer, dem CEO von Capio und dem Chief Medical Officer (CMO) zusammen, letzterer eine 2013 neu geschaffene Position. Der Ausschuss für medizinische Qualität 90 erörtert grundlegende Prinzipien des Qualitätsengagements von Capio, ausgehend vom Status quo, sowie Vorschläge für die künftige Entwicklung. Die berücksichtigten Vorschläge stammen in erster Linie aus den verschiedenen Geschäftsbereichen von Capio, was fundierte Voraussetzungen für gute Ergebnisse schafft. Das liegt daran, dass die einzelnen Länder unterschiedliche Anforderungen an die Qualitätsberichterstattung stellen, aber auch daran, dass Capio das Ziel verfolgt, eigene Arbeitsprozesse und Bewertungsmethoden auf der Grundlage bewährter Verfahren zu ermitteln und zu entwickeln. Das Capio Modell ist in der Gruppe von zentraler Bedeutung Die vom CEO ernannte Konzernleitung trägt die gesamte Verantwortung für den Betrieb des Unternehmens in Übereinstimmung mit der Strategie und den langfristigen Zielen, die der Aufsichtsrat auf der Grundlage des Capio Modells festlegt. Der Finanzvorstand ist unter anderem für die Rechnungslegung, Verwaltung, Prüfung und interne Kontrolle der Gruppe sowie für die Unterstützung im Zusammenhang mit Fusionen, Akquisitionen und potenziellen Veräußerungen verantwortlich. Der CMO von Capio trägt die oberste Verantwortung gegenüber dem CEO der Gruppe für die gesamte medizinische Führung. Die Geschäftsbereichsleiter tragen die Verantwortung für das Tagesgeschäft in den entsprechenden Geschäftsbereichen gemäß den von der Konzernleitung vorgegebenen Richtlinien und Strategien sowie allen geltenden Gesetzen und Vorschriften. Sie sind außerdem für die Überwachung der medizinischen Qualität und Effizienz zuständig. Die Geschäftsbereichsleiter, von denen die meisten einen medizinischen Hintergrund haben, sind direkt dem CEO unterstellt. Die Führungskräfte jeder Abteilung und jeder Klinik zusammen mit den Geschäftsbereichsleitern und der Konzernleitung sind wichtige Elemente der Unternehmensführung der Gruppe. Die Finanzierungsfunktion spielt auch eine wichtige Rolle bei der Unternehmensführung, mit dem Ziel, das Unternehmen auf der Grundlage einer übersichtlichen Rechnungslegung abzubilden, zu fördern und zu leiten. Dezentrale Organisation Die Leiter der Krankenhäuser und Kliniken von Capio sind nach den Richtlinien, die von der Konzernleitung über die Geschäftsbereichsleiter vorgegeben werden, sowie nach allen geltenden Gesetzen und Vorschriften für den Geschäftsbetrieb zuständig. Der tägliche Betrieb wird mit Hilfe der Vergabe von fest abgesteckten, messbaren Verantwortungsbereichen geführt, deren Prüfung auf der Grundlage von betrieblichen und finanziellen Kennzahlen, Gewinnund Verlustrechnungen, Bilanzen und Kapitalflussrechnungen und der Erfassung der Qualität der medizinischen Versorgung stattfindet. Die Organisation ist dezentral, d. h. wichtige Entscheidungen sollten so nah am Patienten wie möglich getroffen werden, um den individuellen Anforderungen und Bedingungen der jeweiligen Versorgungseinrichtung bestmöglich zu entsprechen. Die Konzernleitung gibt klare Ziele und Richtlinien vor und überträgt die entsprechenden Befugnisse und Verantwortlichkeiten, um sicherzustellen, dass die Leiter der Geschäftseinheiten ihre jeweiligen Krankenhäuser und Kliniken so effizient wie möglich weiterentwickeln können. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Unternehmensführung Unternehmensführung von Capio Eigentümer Wahl der Rechnungsprüfer Vergütungsausschuss Aufsichtsrat Prüfungsausschuss Ausschuss für medizinische Qualität Geschäfts- und medizinische Entwicklung Konzernleitung Konsolidierung/innerbetriebliche Kontrolle Finanzierung Berichterstattung Geschäftsentwicklung Geschäftsbereichsleitung Liquiditätsmanagement Medizinische Entwicklung Buchhaltung Geschäftsentwicklung Klinikleitung Betriebskapitalmanagement Medizinische Entwicklung Buchhaltung Geschäftsentwicklung Abteilungsleitung Medizinische Entwicklung CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Betriebskapitalmanagement 91 Capios Rolle in der Gesellschaft Capios Rolle in der Gesellschaft Unsere Hauptverantwortung ist eine gute Gesundheitsversorgung Unsere Arbeit dient einem einzigen Zweck: jedem Patienten, der die medizinische Fürsorge von Capio benötigt, Heilung, Linderung und Trost zu gewähren. Dies ist unsere oberste Priorität und eine große Verantwortung gegenüber unseren Patienten, Geldgebern, Politikern, Mitbürgern und der Gesellschaft im Allgemeinen. Dies ist unsere soziale Verantwortung. Davon ausgehend kann der Nutzen für Patienten und die Gesellschaft als Bestandteil ein und desselben Ziels betrachtet werden. Dementsprechend erfordert die Erbringung von Versorgungsleistungen ein auf Vertrauen basierendes Verhältnis. Die Patienten müssen darauf vertrauen, dass wir die Grundlage für ihre bestmögliche Genesung schaffen, während die Gesellschaft erwartet, dass wir unsere Geschäftstätigkeit in einem verantwortungsbewussten Rahmen ausführen und nachhaltige gute Versorgungsleistungen erbringen. Qualität als Ausgangspunkt Wir bei Capio managen dieses Vertrauen und die Verantwortung mithilfe eines klar strukturierten Qualitätsansatzes. Unser bewährtes Geschäftsmodell basiert auf der Unternehmenskultur von Capio, die Qualität, Mitgefühl und Fürsorge als Ausgangspunkt für jede unserer Handlungen verankert. Über einen gezielten und methodischen Qualitätsansatz innerhalb der Bereiche moderne Medizin, umfassende Informationen, freundliche Behandlung und angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung stellen wir sicher, dass wir immer bessere Behandlungsergebnisse und gesteigerten Nutzen für Patienten erzielen. Qualität steigert Produktivität und neben dem Nutzen für Patienten ist das Qualitätsengagement auch mit sozioökonomischen Vorteilen verbunden, da die eingesparten Ressourcen für eine gute Gesundheitsversorgung für mehr Patienten eingesetzt werden können. 2013 haben wir unser methodisches Qualitätsengagement auf die nächste Stufe gestellt und strukturierte Maßnahmen zur Festlegung und Bewertung der Qualität in allen Einrichtungen von Capio umgesetzt. Damit ist eine gute Grundlage für Qualitätsverbesserungen und den Leistungsvergleich zwischen Einrichtungen und Ländern geschaffen. Darüber hinaus leistet dieses Engagement einen Beitrag zu mehr Transparenz und Offenheit in Bezug auf die Qualität der Gesundheitsversorgung. Ziel von Capio ist außerdem, die Entwicklung und Umgestaltung des europäischen Gesundheitswesens zu fördern. An vorderster Front der modernen Medizin bieten wir nicht nur eine Gesundheitsversorgung von hoher Qualität, sondern unterstützen auch die Verlagerung von der teuren stationären auf die für die Gesellschaft kosteneffizientere ambulante Versorgung. Dank unserer Präsenz in mehreren Ländern haben wir nicht nur die Möglichkeit sondern auch die Verantwortung, bewährte Verfahren auszutauschen, wenn wir feststellen, dass ähnliche Einrichtungen in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Stufen dieser Verlagerung erreicht haben. Einer dieser Bereiche ist die Tageschirurgie. Hier wird beispielsweise in Schweden ein größerer Anteil der Eingriffe ambulant vorgenommen als in Frankreich. Eine kürzere Verweildauer, unter anderem dank einer verstärkten Ausrichtung auf ambulante Eingriffe, ist eine wichtige Voraussetzung, um sicherzustellen, dass die Gesellschaft dem wachsenden Bedarf an Versorgungsleistungen trotz begrenzter sozioökonomischer Ressourcen weiter gerecht werden kann. Dieser Wandel findet derzeit in Frankreich statt, wo Capio Teil dieser Entwicklung ist, da wir seit vielen Jahren Anregungen für die französischen Einrichtungen liefern konnten und von der Entwicklung der modernen Medizin in Schweden profitiert haben. 2013 haben wir zum Beispiel knapp über 80 Ärzte, Pflegekräfte und Führungskräfte aus Versorgungseinheiten in ganz Europa zu einem orthopädischen Seminar zusammengebracht. Dies ist nur eines von vielen Beispielen für unseren Umgang mit dem Wissens- und Erfahrungsaustausch. Am 1. Januar 2013 trat der neue Vertrag von Capio mit der Stockholmer Provinzverwaltung in Kraft. Dieser Vertrag betrifft den Betrieb des Capio St. Görans Krankenhauses in Stockholm und sieht eine geringere Vergütung im Vergleich zu vergleichbaren Krankenhäusern in Stockholm sowie höhere Qualitätsverpflichtungen als in den vorangegangenen Verträgen vor. Möglich ist dies dank eines starken Qualitäts- und Produktivitätsengagements auf der Grundlage verbesserter Arbeitsprozesse und einer klaren Profilierung des Krankenhauses als Akutkrankenhaus. Um zu gewährleisten, dass der Geschäftsbetrieb von Capio weiterhin erfolgreich kontinuierliche Qualitäts- und Prodivitätssteigerungen erreicht, benötigen wir finanziell gesunde und rentable Aktivitäten, die Raum für Reinvestitionen in moderne Medizin sowie eine angenehme Umgebung und angemessene Ausstattung schaffen. Auf dieser Grundlage können wir eine gute Gesundheitsversorgung für noch mehr Patienten anbieten, eine dauerhafte Aufgabe, die nie beendet ist. Capio Forschungsstiftung fördert patientennahe Forschung 2001 gründete Capio eine Forschungsstiftung zur Unterstützung der patientenorientierten Forschung und anderer wichtiger Forschungsvorhaben zugunsten des öffentlichen Gesundheitswesens im Allgemeinen. Ziel der Forschung ist ein erweitertes Wissen darüber, wie durch medizinische Versorgung das Leiden der Patienten gelindert und deren Lebensqualität verbessert werden kann. Die Forschung kann sich auch der Verbesserung der Arbeitsmethoden und Versorgungsprozesse widmen und das Wissen über Qualität und Sicherheit in der medizinischen Versorgung sowie über wirtschaftliche Kontrollsysteme in der Gesundheitsversorgung erweitern. 92 Anträge können einmal jährlich eingereicht werden. Die Anzahl der Interessenten ist stabil. Der Vorstand der Forschungsstiftung setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen, drei davon sind von Capio unabhängig. Das Verfahren zur Auswahl der Bewerber wird von einem Arbeitsausschuss durchgeführt, der die vier Vorstandsmitglieder mit medizinischem Hintergrund umfasst. Die Forschungsanträge werden nach den Kriterien Qualität, Relevanz und Patientennutzen ausgewählt. 2013 erhielten insgesamt 28 Projekte eine Förderung von der Forschungsstiftung in Höhe von 726.000 SEK. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung Fördermittel von mehr als 15,2 Mio. SEK bewilligt. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Verhaltenskodex Capio Verhaltenskodex Hervorragende Geschäftsethik und tadellose Beziehungen Der Verhaltenskodex von Capio ist der Leitfaden und die Grundlage für die Entscheidungen, die von der Gruppe, ihrem Aufsichtsrat und den Mitarbeitern im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit und in der Interaktion mit unseren Patienten, Mitarbeitern, Auftraggebern, Geschäftspartnern, Anteilseignern und der Gesellschaft im Allgemeinen getroffen werden. Die Grundphilosophie besteht darin, dass wir andere so behandeln müssen, wie wir selbst behandelt werden möchten, und uns auf eine Art und Weise verhalten sollten, auf die wir immer stolz sein können. Ehrlichkeit und Integrität – zwei Eckpfeiler Unsere Werte, die auf hohen ethischen und moralischen Normen beruhen, müssen im gesamten Unternehmen Teil unserer täglichen Aktivitäten sein. Ethisch korrektes Verhalten trägt langfristig zu guten Geschäftsergebnissen bei. In einem erfolgreichen Unternehmen muss sich die gesamte Organisation, jeder Mitarbeiter, ehrlich und integer verhalten. Für Capio gibt es keine Kompromisse, und die hohen moralischen Maßstäbe beinhalten auch, dass von den Mitarbeitern erwartet wird, dass sie ihre Meinung offen äußern und erkanntes unangebrachtes Verhalten melden. Auf diese Weise können wir weiterhin die für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens erforderlichen Verbesserungsmaßnahmen umsetzen und den Anforderungen und Herausforderungen innerhalb des europäischen Gesundheitssektors begegnen. Hervorragende Geschäftsethik und tadellose Beziehungen Für Capio bedeutet das Betreiben eines Unternehmens als verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft, dass wir uns an die geltenden Gesetze und Vorschriften der Länder halten müssen, in denen wir tätig sind. Wir verlangen von allen unseren Mitarbeitern Ehrlichkeit und Integrität und erwarten das Gleiche auch von unseren Geschäftspartnern. Capio ist politisch neutral und vertritt keine politischen Standpunkte. Alle Geschäftsvorgänge müssen in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen in den Geschäftsberichten des Unternehmens erfasst sein. Die Informationen der Capio Gruppe müssen zuverlässig, sachdienlich und aktuell sein und einen ausgewogenen Überblick über die Geschäftstätigkeit bieten. Menschenrechte achten Die Capio Gruppe achtet die fundamentalen Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu den Menschenrechten. Capio behandelt alle Mitarbeiter gleich und respektvoll. Wir achten das Recht aller Mitarbeiter, eine Gewerkschaft nach eigener Wahl zu gründen und ihr beizutreten und an Tarifverhandlungen teilzunehmen. Capio duldet keine Zwangs- oder Kinderarbeit und verpflichtet sich, alles im Rahmen Mögliche zu unternehmen, um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen. Chirurg Quang Nguyen (rechts) und Urologe Denis Miané an der Capio Clinique de Provence in Orange, Frankreich. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 93 Verhaltenskodex Erfüllung der Umweltanforderungen Capio hat sich zum Ziel gesetzt, Energie und natürliche Ressourcen effizient zu nutzen, bevorzugt Systeme zum Recycling und zur Wiederverwendung von Materialien und bemüht sich, Umweltverschmutzung zu vermeiden und auf ein Minimum zu begrenzen. Wir müssen die Umweltanforderungen aus den Gesetzen und Vorschriften und internationalen Übereinkommen, die für unsere Märkte gelten, einhalten. Verantwortung und Kontrolle Unsere Mitarbeiter müssen den Verhaltenskodex befolgen, und jede Führungskraft muss gewährleisten, dass die Mitarbeiter und Geschäftspartner dessen Inhalte erfahren. Die Mitarbeiter sind verpflichtet, Abweichungen vom Verhaltenskodex ihrem Vorgesetzten zu melden, um Untersuchungen und gegebenenfalls Abhilfemaßnahmen einzuleiten. Die Einhaltung wird als wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung kontinuierlich überwacht. Jede Führungskraft ist für die lokale Kontrolle und Meldung relevanter Vorfälle verantwortlich. Wiederholte, schwerwiegende Abweichungen führen zu korrigierenden Maßnahmen. Wenn ein Geschäftspartner den Verhaltenskodex wiederholt und maßgeblich verletzt, wird die Zusammenarbeit beendet. Richtlinien für Kontrolle und Führung Ein Grundprinzip innerhalb der Capio Gruppe ist, dass wir sowohl für unser professionelles als auch unser ethisches Verhalten die höchsten Maßstäbe ansetzen. Das sich dies in jeder unserer Handlungen widerspiegeln muss, haben wir uns hohe Ansprüche für ein offenes, ehrliches und verantwortungsvolles Verhalten unserer Führungskräfte und Mitarbeiter gesetzt. Natürlich möchten wir gleich von Anfang an alles richtig machen. Für den Fall, dass dies jedoch einmal nicht gelingen sollte, haben wir einen Rahmen aufgestellt, um die Sicherheit unseres Personals bzw. unserer Patienten nicht zu gefährden. Neue Leitlinien zur Bekämpfung von Korruption Capio bezieht eindeutig Stellung gegen Korruption. Im Rahmen der Aktualisierung des Verhaltenskodex von Capio im Jahr 2013 wurden außerdem neue Leitlinien eingeführt, um Bestechung oder Korruption aufzudecken und zu verhindern. Diese Leitlinien werden durch spezifische Richtlinien für die jeweiligen Länder, in denen Capio tätig ist, ergänzt. Alle mutmaßlichen Verstöße gegen diese Richtlinien werden untersucht, und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen werden ergriffen. 94 Whistleblower-Funktion eingeführt Um die Position von Capio in Bezug auf Offenheit, Ehrlichkeit und Verantwortung zu festigen, wurde 2013 eine Whistleblower-Funktion eingerichtet, über die Mitarbeiter und alle anderen Personen, die geschäftlich mit Capio zu tun haben, ermutigt werden, eventuell erlebtes schwerwiegendes Fehlverhalten zu melden. Zu schwerwiegendem Fehlverhalten zählen unerlaubte Handlungen, Interessenkonflikte, fragwürdige Rechnungslegung und Machtmissbrauch. Die Funktion dient als Ergänzung zur internen Berichterstattung, d. h. gegenüber dem zuständigen Vorgesetzten oder der Personalabteilung. Schwerwiegendes Fehlverhalten auf Seiten der Leitung oder anderer Personen in Schlüsselpositionen bei Capio können anonym gemeldet werden. Die Whistleblower-Funktion von Capio wird von einer unabhängigen Anwaltskanzlei in Schweden abgewickelt, und alle Meldungen werden geprüft. Einzigartige Betriebsvereinbarung garantiert die Freiheit zur Offenlegung von Informationen 2011 wurde eine einzigartige Betriebsvereinbarung mit den schwedischen Gewerkschaften unterzeichnet. Die Vereinbarung garantiert allen Mitarbeitern von Capio in Schweden die Freiheit zur Offenlegung von Informationen. Das bedeutet, dass jeder Mitarbeiter von Capio berechtigt ist, Medien zu kontaktieren und ihnen gegenüber seine persönliche Meinung zu äußern oder Auskünfte zu geben – anonym oder namentlich. Die Leitung und Führungskräfte von Capio werden nichts unternehmen, um die Quelle der in den Medien veröffentlichten Informationen zu ermitteln. Mitarbeiter, die sich gegenüber den Medien äußern, dürfen infolgedessen keine Diskriminierung erfahren. Die Freiheit zur Offenlegung von Informationen wurde bereits innerhalb der Capio Gruppe praktiziert, und diese Vereinbarung legt die Mitarbeiterrechte formell und im Einzelnen fest. Die Vereinbarung gewährt den Capio Mitarbeitern in Schweden das gleiche Recht zur Offenlegung von Informationen, das auch für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes gilt, in Übereinstimmung mit dem schwedischen Öffentlichkeits- und Geheimhaltungsgesetz, mit Ausnahme von Informationen, die einer Geheimhaltungspflicht oder dem schwedischen Gesetz zum Schutz von Betriebsgeheimnissen unterliegen. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Europäischer Betriebsrat Europäischer Betriebsrat von Capio Offenheit, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein Routinen für die Whistleblower-Funktion und klare Richtlinien für eine einwandfreie Geschäftsethik. Das ist das Ergebnis der neunten Sitzung des Europäischen Betriebsrats (EBR) von Capio, die vom 19. bis 20. September 2013 in Lyon abgehalten wurde. Damit werden die bereits hohen Ansprüche für professionelles und ethisch korrektes Verhalten innerhalb des Unternehmens gestärkt. „Hiermit wird eine größere Klarheit darüber gewährleistet, für was wir stehen und wie wir uns in unserer täglichen Arbeit verhalten sollten. Das ist nicht nur für unser gesamtes Unternehmen und unsere Mitarbeiter und Lieferanten sondern letztendlich auch für unsere Patienten gut“, so Kevin Thompson, Arbeitnehmervertreter und Vorsitzender des Europäischen Betriebsrats von Capio. Der Verhaltenskodex von Capio enthält unsere Vision, unsere Mission und unsere Grundwerte. Um eine konkretere Darstellung zu gewährleisten und die Bedeutung einer guten Geschäftsethik hervorzuheben, hat Capio in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Betriebsrat Leitlinien zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption innerhalb der Gruppe verabschiedet. Meldung von Fehlverhalten fördern Darüber hinaus fiel die Entscheidung, eine Whistleblower-Funktion einzurichten, die alle Bereiche der Organisation abdeckt. Das bedeutet, dass Mitarbeiter und andere Personen, die schwerwiegendes Fehlverhalten im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit von Capio aufdecken, diese Informationen unter dem Schutz der Anonymität melden können. „Das Recht für alle Mitarbeiter von Capio, Regelverstöße am Arbeitsplatz melden zu können, ohne Repressalien befürchten zu müssen, ist ein wesentlicher Bestandteil einer angst- und diskriminie- rungsfreien Arbeitsplatzkultur. Die neuen Leitlinien stärken die Stellung aller Mitarbeiter im Unternehmen“, erklärt Kevin Thompson. 2014 werden die Leit- und Richtlinien der neuen Whistleblower-Funktion allen Mitarbeiter in der Gruppe gegenüber kommuniziert, zusammen mit dem Verhaltenskodex von Capio. Gutes Forum für die Unternehmensentwicklung Der Europäische Betriebsrat ist ein unternehmensweites Forum, an dem Gewerkschaftsvertreter der einzelnen Länder sowie Führungsvertreter des Unternehmens teilnehmen. Es ist ein großer Vorteil, dass die unternehmensweiten Richtlinien, wie sie auf der Sitzung im Herbst 2013 verabschiedet wurden, auf gemeinsamer Basis vereinbart werden. „Wir können viel voneinander lernen, wenn es um die Entwicklung von Capio geht. Ich bin der festen Überzeugung, dass sowohl die Unternehmensleitung als auch die Gewerkschaftsvertreter einen Beitrag hierzu leisten können, in einem offenen und fruchtbaren Dialog“, sagt Kevin Thompson. Fakten zum Europäischen Betriebsrat Die EU-Richtlinie über Europäische Betriebsräte gilt für Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern in der EU und mit mindestens jeweils 150 Mitarbeitern in jeweils zwei EU-Mitgliedstaaten. Capio ist eines der wenigen Europäischen Gesundheitsunternehmen, die auf eigene Initiative einen Europäischen Betriebsrat eingerichtet haben. Der Europäische Betriebsrat wurde 2006 von Capio und Gewerkschaften in den Ländern, in denen Capio tätig ist, gegründet. Präsident und CEO Thomas Berglund mit Kevin Thompson, Arbeitnehmervertreter und Vorsitzender des Europäischen Betriebsrats von Capio, auf einer der Sitzungen des Europäischen Betriebsrats. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 95 Mitarbeiter Unsere Mitarbeiter – die Verbindung zu guter Qualität OP-Krankenschwester Linda O. Janild und Pfl egehelferin Cathrin Edvardsen am Volvat Krankenhaus in Fredrikstad, Norwegen. Unsere Vision ist, jedem Patienten die bestmögliche Lebensqualität zu bieten. In der Praxis sind es unsere Mitarbeiter, die Capio ausmachen und sich zum Wohle unserer Patienten einbringen. Auf der Grundlage des Capio Modells setzen wir alles daran, eine Organisation zu schaffen, in der Mitarbeiter Befugnisse erhalten und für ihre Aufgaben Verantwortung tragen, aber auch Motor für die kontinuierliche Verbesserungsarbeit sind. Die guten Beziehungen zu unseren Mitarbeitern basieren auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt und sind für uns daher von allergrößter Bedeutung. Die starke lokale Organisation als Spiegel für die Arbeit mit Patienten Um unsere wichtige Arbeit mit Patienten zu unterstützen, sind unsere Strukturen an ein dezentrales Modell angepasst, das Verantwortung, Befugnisse und Ressourcen dem Team sowie Einzelpersonen überträgt. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass Entscheidungen so nah wie möglich am Patienten getroffen werden, und dass wir die örtlichen Anforderungen für jeden Bereich erfüllen. Mit einer starken lokalen Führung, die den operativen Leitern das entsprechende Mandat und die Verantwortung erteilt, gestützt von den unternehmensübergreifenden Gruppenrichtlinien, werden die richtigen Bedingungen geschaffen, um die örtlichen Versorgungseinheiten auf der bestmöglichen Grundlage weiterzuentwickeln. 96 Die Geschäftstätigkeit der Capio Gruppe wird über unsere Standorte, Fachabteilungen und Versorgungseinheiten ausgeübt. Die tatsächlichen Versorgungsleistungen werden auf der letztgenannten organisatorischen Ebene erbracht. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Standorten um Krankenhäuser oder Kliniken, während zu den Fachabteilungen beispielsweise Medizinische Versorgungszentren oder eine andere Gruppe von Versorgungseinheiten unter derselben Führung gehören können. Eine Versorgungseinheit entspricht zum Beispiel einer oder mehreren Stationen oder Operationssälen. Bei kleineren Fachabteilungen, wie z. B. einem kleinen Medizinischen Versorgungszentrum, ist die Versorgungseinheit oft gleichbedeutend mit der Fachabteilung. Ende 2013 umfasste die Organisation und das Berichtswesen von Capio mehr als 550 Versorgungseinheiten, die sich zu etwa 370 Fachabteilungen bzw. 68 Standorten zusammenfügen. Die Mitarbeiter von Capio 2013 beschäftigte die Geschäftstätigkeit von Capio 11.875 Mitarbeiter, umgerechnet auf Vollzeitstellen. Etwa 10 Prozent dieser Mitarbeiter waren Ärzte1, rund 42 Prozent Pflegekräfte und ca. 19 Prozent gehörten zum übrigen medizinischen Personal. Die 1 Dabei ist zu beachten, dass Ärzte in Frankreich selbstständige Unternehmer sind, die nicht Teil der Belegschaft von Capio sind. Mehr dazu auf Seite 97. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Mitarbeiter weiteren Mitarbeiter von Capio arbeiten in direkter oder indirekter Unterstützung der Versorgungsaktivitäten. Da die Patienten die Grundlage für die Organisation von Capio bilden, sind alle Personalgruppen gleich wichtig, da sie einander ergänzen. Gemeinsam schafft das Team die bestmöglichen Bedingungen für die Genesung und das positive Versorgungserlebnis des Patienten. Die Aufteilung der Mitarbeiter von Capio nach Altersgruppen ist relativ ausgeglichen. Von den 11.875 Mitarbeitern von Capio waren 9.819 Frauen und 2.056 Männer (83 Prozent bzw. 17 Prozent). 2013 waren im Durchschnitt 95,8 Prozent des medizinischen Personals von Capio direkt bei Capio angestellt. Für Pflegekräfte und weiteres klinisches Personal betrug der Anteil der angestellten Mitarbeiter 98,5 Prozent bzw. 97,8 Prozent. Der Anteil der angestellten Ärzte belief sich auf 81,0 Prozent. Ziel von Capio ist, einen hohen Anteil festangestellter Mitarbeiter zu haben, da die Kontinuität des Ansprechpartners in Gesundheitsfragen Sicherheit für die Patienten erzeugt, während die Personalkontinuität bessere Bedingungen für eine gute Entwicklung der Gesundheitsversorgung schafft. Die Herausforderungen bei der Anwerbung bestimmter Fachkompetenzen ist ein Faktor, der sich auf die Anteile des angestellten Personals auswirkt. In erster Linie begegnen wir diesen Schwierigkeiten in bestimmten medizinischen Fachgebieten. In Schweden herrscht unter anderem ein Mangel an Allgemeinmedizinern und Psychiatern, eine nationale Herausforderung. Der Anteil der angestellten Ärzte wird jedoch auch dadurch beeinflusst, dass, vor allem in Norwegen, selbstständige Ärzte in die Geschäftstätigkeit von Capio eingebunden sind. Diese Ärzte sind nicht bei Capio angestellt, aber da die Zusammenarbeit vertraglich geregelt ist und Einkommen und Kosten in Bezug auf die Aktivitäten in der Gewinn- und Verlustrechnung von Capio verbucht werden, werden sie auch als Teil der Belegschaft ausgewiesen. Weitere Informationen hierzu sind nachstehend zu finden. Unabhängige Fachkräfte arbeiten bei Capio Die Organisation von Capio und die Bedingungen, mit denen sie konfrontiert wird, sind in den Ländern, in denen Capio tätig ist, unterschiedlich. Beispielsweise sind Ärzte in Schweden bei Capio angestellt, während Ärzte in Frankreich nicht von Capio angestellt und vergütet werden und daher nicht zur Belegschaft zählen. In Frankreich sind Ärzte selbstständig tätig, während das übrige medizinische Personal sowie Räumlichkeiten, Material und Ausstattung von Capio bereitgestellt werden. Damit werden hohe Anforderungen an die Planung der Abläufe und an die gute Beziehung und enge Zusammenarbeit mit den Ärzten gestellt, die sich aussuchen können, an welchem Krankenhaus sie Patienten empfangen und behandeln. Die Einnahmen aus den Dienstleistun- gen der Ärzte werden nicht im Rahmen des Nettoumsatzes von Capio ausgewiesen, ebensowenig trägt Capio die Personalkosten für diese Ärzte. Zusätzlich zu den 11.875 Mitarbeitern der eigenen Belegschaft von Capio waren 2013 etwa 1.100 selbstständige Ärzte, umgerechnet auf Vollzeitstellen (1.300 Ärzte als Einzelpersonen), in den französischen Einrichtungen von Capio tätig. In Großbritannien und Norwegen arbeiten ebenfalls selbstständige Auftragnehmer für Capio. Auf Vollzeitstellen umgerechnet waren 2013 knapp über 60 unabhängige Kooperationspartner, in erster Linie Ärzte, in den norwegischen Einrichtungen tätig. In dem gleichen Zeitraum arbeiteten etwa 14 selbstständige Therapeuten, umgerechnet auf Vollzeitstellen, im Capio Krankenhaus in Großbritannien. Auch in diesen Ländern stellt die größere Unabhängigkeit hohe Anforderungen an die guten Beziehungen und die Planung der Abläufe. Im Gegensatz zu den französischen Ärzten sind die norwegischen selbstständigen Fachkräfte und die britischen selbstständigen Therapeuten Teil der Belegschaft von Capio, da die Zusammenarbeit vertraglich geregelt ist und Einkommen und Kosten in Bezug auf die Aktivitäten dieser Personen in der Gewinn- und Verlustrechnung von Capio verbucht werden. Entwicklungsmöglichkeiten als entscheidender Erfolgsfaktor Das Wissen von Capio wird von engagierten, kompetenten Mitarbeitern aufgebaut und verwaltet. Daher ist es von ausschlaggebender Bedeutung für den Erfolg von Capio, dass wir die richtigen Mitarbeiter anwerben, halten und weiterentwickeln können. Wir setzten uns aktiv dafür ein, als Arbeitgeber erster Wahl zu gelten, und die Mitarbeiterentwicklung und eine gute Führung sind für uns hohe Prioritäten. Da unsere Mitarbeiter Tätigkeiten ausführen, die hohe Anforderungen an Wissen, Flexibilität und Offenheit für Veränderungen stellen, ist unser Ziel, kontinuierlich sowohl Karriere- und Ausbildungs- wie auch Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Ein Mittel, um unsere kompetenten Mitarbeiter zu halten und weiterzuentwickeln, ist die Förderung der internen Mobilität. Die Schaffung von Möglichkeiten für Mitarbeiter, neue Verantwortungsbereiche oder neue Aufgaben zu übernehmen oder die Abteilung zu wechseln, fördert die Kompetenzentwicklung, steigert die Motivation und schafft einen ganzheitlichen Überblick. Die Initiative Capio Akademie in Deutschland ist ein Beispiel für unseren Umgang mit Ausbildung und interner Mobilität. Die Schlüsselelemente der Akademie sind das Trainee-Programm, das Austauschprogramm, Stipendien und der medizinische Kongress. Ein weiteres Beispiel ist die webbasierte Ausbildungsplattform, die 2013 in Frankreich eingeführt wurde, um die Fortbildung und den Wissensaustausch innerhalb des Geschäftsbereichs zu fördern. Mitarbeiter Beruf Alter Pflegepersonal, 42% 18–29 Jahre, 9% Frauen, 83% Sonstiges medizinisches Personal, 19% 30–39 Jahre, 27% Männer, 17% Ärzte1, 10% Sonstiges Personal, 29% 1 Geschlecht 40–49 Jahre, 29% 50–59 Jahre, 27% 60– Jahre, 8% Dabei ist zu beachten, dass Ärzte in Frankreich selbstständige Unternehmer sind, die nicht Teil der Belegschaft von Capio sind. Weitere Informationen sind vorstehend zu fi nden. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 97 Mitarbeiter Auch die Forschung leistet einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung unserer Versorgungsleistungen und zur weiteren Stärkung des Mitarbeiterengagements. Die innerhalb der Gruppe durchgeführten Forschungstätigkeiten finden beispielsweise am Capio St. Görans Krankenhaus sowie an der Capio Arthro-Klinik in Schweden statt. 2001 wurde die Capio Forschungsstiftung gegründet, um die patientennahe klinische Forschung zu fördern. Die Forschungsstiftung nimmt Anträge von Personen innerhalb wie außerhalb von Capio an, die Patientenversorgung leisten oder in der medizinischen und Gesundheitsversorgung tätig sind. Die Forschung kann sich auch mit der Verbesserung von Arbeitsmethoden und Versorgungsprozessen befassen; ein Bereich, den wir für äußerst wichtig erachten, um sicherzustellen, dass unsere Gesellschaft den künftigen gestiegenen Bedarf an Gesundheitsversorgung erfüllen kann. Mehr zur Capio Forschungsstiftung auf Seite 92. Starke Führung und interne Karrierepfade Unsere fast 350 Führungskräfte nehmen eine wichtige Stellung beim Aufbau von Kompetenzen und Kontinuität ein. Capio bietet Entwicklungsprogramme für Führungskräfte und wichtige Fachkräfte auf verschiedenen Ebenen an. Alle Führungskräfte auf allen Ebenen müssen die Unterstützung und Schulung bekommen, die für die eigene Entwicklung und die Entwicklung ihrer Teams erforderlich ist. Ein Beispiel ist die Führungskräfteschulung, die der Geschäftsbereich Capio Nahversorgung 2013 für alle Leiter von Versorgungseinheiten veranstaltete, die über die 33 von Carema Healthcare Ende 2012 übernommenen Primärversor- gungseinrichtungen zu Capio stießen. Der Großteil unserer Personalbeschaffung findet intern statt, und die meisten unserer Führungskräfte sind Pflegekräfte oder Ärzte. Die Mehrheit der Führungspositionen innerhalb unserer Organisation werden mit Mitarbeitern aus dem eigenen Unternehmen besetzt. Wir sorgen für den Austausch von nützlichem Wissen, da dies die Qualität steigert und unseren Patienten zugute kommt. Der Wissensaustausch findet zwischen den Mitarbeitern derselben Abteilung, aber auch zwischen unterschiedlichen Einrichtungen und Ländern statt. Der Frauenanteil in unseren Einrichtungen ist hoch (83 Prozent), was sich auch in der Anzahl der weiblichen Führungskräfte (68 Prozent) widerspiegelt. 84 Prozent der Führungskräfte von Capio haben einen medizinischen Hintergrund (basierend auf Einzelpersonen), aufgeteilt auf 17 Prozent Ärzte, 61 Prozent Pflegekräfte und 6 Prozent andere medizinische Fachkräfte. Die Führungskräfte von Capio tragen mit ihrer Erfahrung sogar zur Entwicklung von Führungskräften im Gesundheitswesen außerhalb ihrer eigenen Organisation bei. Ein Beispiel hierfür ist die Teilnahme an der „Akademie für Führungskräfte im Gesundheitswesen“, ein jährliches Mentor- und Managementprogramm für Personen in Führungspositionen im Gesundheitswesen und in der Forschung in Schweden. Capio nimmt nun zum dritten Mal an dieser jährlichen Initiative teil. Mitarbeiterdialog Capio engagiert sich für gute Beziehungen zu Mitarbeitern und Gewerkschaften. Unter anderem ist Capio beispielsweise einer Schwerpunkt 2013 Lokale Führung bei Capio Wie sind Sie Führungskraft geworden? „Zunächst war ich Teamleiterin und verantwortlich für Zeitpläne und Personalbesetzung. Ich genoss diese Verantwortung und entdeckte, dass die Führungsposition zu mir passte. Ich bin froh, dass ich diese Möglichkeit erhielt, die mich innerhalb des Unternehmens weiter voran gebracht hat.“ Wie würden Sie die Unternehmenskultur von Capio beschreiben? „Ich denke, das Wichtigste ist, dass der Ausgangspunkt unsere Aktivitäten sind. Weder die Unternehmenszentrale noch ich sind der Mittelpunkt, sondern unsere Versorgungszentren und deren Personal. Ich glaube, dass dieses Modell mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Mitarbeiter bietet, da sie wissen, dass die Entscheidungen nicht von oben kommen. Ich sehe mich selbst als Unterstützung für die Versorgungseinheiten.“ Åsa Blennerud, Krankenschwester und Regionalleiterin, Capio Nahversorgung Region West. 98 Wie ist es, Frau und Führungskraft in der Gesundheitsversorgung zu sein? „Als ich meine Laufbahn begann, herrschten stereotype Bilder von Frauen als Krankenschwestern und Männern als Ärzte und Chefs. Heute würde ich sagen, dass Männer und Frauen die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten haben, das gilt zumindest für unser Unternehmen. Hier geht es darum, die richtige Person am richtigen Ort zu haben, und wir haben sowohl männliche als auch weibliche Führungskräfte.“ CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Mitarbeiter der wenigen Gesundheitsdienstleister, der auf eigene Initiative einen Europäischen Betriebsrat gegründet hat, an dem Gewerkschaftsvertreter sowie Führungsvertreter des Unternehmens teilnehmen. Mehr dazu auf Seite 95. Alle Geschäftsbereiche führen regelmäßige Kontrollmaßnahmen und Mitarbeiterbefragungen durch. Die Ergebnisse dieser Befragungen werden analysiert und mit Aktionsplänen weiterverfolgt. Mehr Informationen sind in den Berichten zu unseren einzelnen Geschäftsbereichen zu finden. Gesundheit und Arbeitsumgebung Das Capio Modell und unsere Unternehmenskultur schaffen die Grundvoraussetzungen für eine gute Arbeitsumgebung. Wenn die Mitarbeiter sich gestärkt fühlen und davon überzeugt sind, dass sie ihre eigene Arbeitssituation beeinflussen können, leistet dies einen positiven Beitrag zu einer guten Gesundheitsversorgung für Patienten. Capio legt als Arbeitgeber großen Wert darauf, einen Arbeitsplatz mit guten Arbeitsbedingungen und Gesundheits- und Sicherheitsroutinen zu bieten. Wichtige Aspekte hierfür sind ein hoher Standard für die aktive lokale Führung sowie Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen von Capio werden strukturiert und systematisch umgesetzt, in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften der jeweiligen Länder, in denen Capio tätig ist. Die Arbeitsumgebung wird als Bestandteil der täglichen Tätigkeiten in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern entwickelt. Innerhalb des Geschäftsbereichs Capio Nahversorgung laufen die Maßnahmen in Bezug auf die Arbeitsumgebung in erster Linie über örtliche Sicherheitsbeauftragte. 2013 erhielten diese Beauftragten Schulungen zu Bereichen wie Rechtsvorschriften zur Arbeitsumgebung und Aufgaben des Sicherheitsbeauftragten. Die Schulungen dienten zur Unterstützung in Bereichen wie die Erstellung von Risikoanalysen und die Durchführung von Sicherheitsinspektionen. Das Schulungsprogramm umfasste abwechselnd theoretische und praktische Einheiten. An den französischen Kliniken von Capio sind spezifische Ausschüsse für die Arbeitsumgebung mit der Verbesserung der Sicherheits- und Arbeitsbedingungen befasst. Nach dem Gesetz sind diese Ausschüsse bevollmächtigt, bei Bedarf bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise die Hinzuziehung eines Dritten. Capio Frankreich hat diese Ausschüsse per Dienstleistungsvertrag mit einer Person ergänzt, die zuständig ist für Angelegenheiten in Bezug auf Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastung. Im Geschäftsbereich Capio Deutschland gibt es neben den gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsbeauftragten auch ein Programm für die betriebliche Gesundheitsförderung sowie ein Unterstützungsprogramm zur Wiedereingliederung von Mitarbeitern, die aus unterschiedlichen Gründen, z. B. wegen Krankschreibung, gerade nicht im Unternehmen aktiv sind. Am Capio St. Görans Krankenhaus fand im Oktober 2013 im Rahmen der internen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ein Gesundheitsmonat statt. Angeboten wurden unter anderem Vorträge zu Lebensführung, Stress, Gesundheit und Ernährung. Das Krankenhaus verfügt außerdem über ein eigenes Fitnesscenter für Mitarbeiter, in dem auch Gruppenübungen angeboten werden. Schwerpunkt 2013 Mehr Zeit für die Pflege sorgt für eine bessere Arbeitsumgebung Was beinhaltet das Projekt „Releasing time to care“ für Ihre Aktivitäten? „Das Projekt betrifft unsere stationäre Versorgung und hat seinen Ursprung in einer vom britischen NHS entwickelten Methode nach Lean Healthcare-Grundsätzen speziell für die stationäre psychiatrische Versorgung. Das Programm besteht aus 12 Modulen, und in den ersten Schritten geht es um „Knowing how we are doing“, d. h. die Erfassung unserer Aktivitäten. Wir messen die Zeit, die für verschiedene Elemente aufgewandt wird und ermitteln Faktoren wie beispielsweise Stressparameter. Außerdem prüfen wir, wie Stationen und Patientenzimmer rein praktisch organisiert sind und wie sie verbessert werden können. Wir beschäftigen uns zudem intensiv mit der freundlichen Behandlung.“ Was für Auswirkungen hat Ihre Arbeit im Rahmen dieses Projekts auf die Arbeitsumgebung an der Capio Maria Klinik? „Ich glaube, der spannendste Aspekt ist, dass das Projekt von den Mitarbeitern durchgeführt wird und jeden einzelnen Mitarbeiter im täglichen Betrieb betrifft. Sie sind stolz und engagiert, und wir können bereits jetzt erste Auswirkungen des Projekts erkennen, auch wenn es längst noch nicht abgeschlossen ist. Die Mitarbeiter haben das Gefühl, dass sie ihre eigene Arbeitsumgebung beeinflussen können. Unter anderem vermittelt das Projekt eindeutige Arbeitsbeschreibungen, was neben der Optimierung unserer Prozesse auch zu einer Stressreduzierung für die Mitarbeiter führt.“ CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Annika Andersson, Krankenschwester und Klinikleiterin gemeinsam mit Mitarbeitern an der Klinik für Suchterkrankungen Capio Maria in Stockholm. 99 Umwelt Effizienter Einsatz von Ressourcen Als Gesundheitsdienstleister ist es unser Bestreben, Menschen gesünder zu machen und die bestmögliche Lebensqualität für jeden Patienten zu erreichen. Daher sehen wir es als Teil des uns von der Gesellschaft geschenkten Vertrauens, dass unsere Aktivitäten auf einer langfristig nachhaltigen Basis durchgeführt werden, auch aus ökologischer Sicht. Capio verfolgt das Ziel, die Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten langfristig zu reduzieren. Umweltauswirkungen der Gesundheitsversorgung In den meisten Ländern der Welt nehmen die medizinische und Gesundheitsversorgung einen bedeutenden Anteil der Gesamtwirtschaft ein, dementsprechend wirken sich die Aktivitäten in diesem Sektor auch auf die Umwelt aus. Die allgemeinen Umweltauswirkungen betreffen in erster Linie Heizen und sonstigen Energieverbrauch, Transport, Materialverbrauch und Abfallerzeugung. Zu den spezifischeren Bereichen, in denen die Umweltauswirkungen vornehmlich mit Aktivitäten der Gesundheitsversorgung im Zusammenhang stehen, gehören beispielsweise Arzneimittelrückstände in der Umwelt, Desinfektions-/Sterilisationsprozesse und die umfangreiche Nutzung von Materialen mit PVC/Phthalaten. Capio Richtlinien zu Umweltfragen Der Ansatz von Capio zum Umweltengagement ist in unserem Verhaltenskodex dargelegt, der eine langfristige nachhaltige Entwicklung unterstützt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Energie und natürliche Ressourcen effizient zu nutzen, Systeme zum Recycling und zur Wiederverwendung von Materialien zu fördern und uns zu bemühen, Umweltverschmutzung zu vermeiden und auf ein Minimum zu begrenzen. Die Umweltinitiativen in den einzelnen Geschäftsbereichen müssen an die Art der Tätigkeiten und deren Umweltauswirkungen angepasst werden. Das Umweltengagement der Gruppe konzentriert sich insbesondere auf die Bereiche Beschaffung, Transport, Energieverbrauch, Chemieprodukte und Abfallwirtschaft. Das langfristige Ziel von Capio ist, die Umweltauswirkungen unserer Aktivitäten zu reduzieren. Als Mindestanforderung sehen wir die Einhaltung der Umweltgesetze und -vorschriften, die in den Ländern, in denen wir unsere Geschäftstätigkeit ausüben, gelten. Darüber hinaus arbeitet Capio Schweden beispielsweise im Rahmen eines Umweltmanagementsystems. Die meisten der schwedischen Einrichtungen, darunter auch die größte Einrichtung, das Capio St. Görans Krankenhaus, sind nach ISO14001:2004 zertifiziert, der internationalen Umweltmanagementnorm. Das neue Krankenhaus in Bayonne, Frankreich wird in Übereinstimmung mit der französischen Norm für ökologisch nachhaltige Gebäude errichtet. 100 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Umwelt Umweltengagement bei Capio 2013 wurde in Frankreich eine Initiative zur Reduzierung der Umweltauswirkungen der französischen Kliniken gestartet, die sich auf ein gesteigertes Bewusstsein und verbesserte Routinen konzentriert. Die Initiative umfasst unter anderem Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs, zur Verbesserung der Abfallbehandlung und zur verstärkten Nutzung von Produkten mit Umweltzeichen. Alle Geschäftsbereiche innerhalb von Capio bemühen sich, den Energieverbrauch zu senken, zum Beispiel durch den Einsatz von Energiesparlampen, automatische Schalter, die Energie in Bereichen sparen, die nicht kontinuierlich genutzt werden, und die optimale Wahl energiesparender Technologie. Umweltfragen sind auch ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit Neubau- und Umbauprojekten der Gruppe, wie beispielsweise den jüngsten Immobilienprojekten in Frankreich und in Deutschland. Das moderne neue Krankenhaus in Bayonne, Frankreich wird zum Beispiel nach Prinzipien gebaut, durch die es als erstes Krankenhaus von Capio Frankreich die Anforderungen der Haute Qualité Environnementale, HQE, erfüllt, einer französischen Norm für ökologisch nachhaltige Gebäude. Weitere Informationen über das französische Bauprojekt in Bayonne sind auf Seite 60 zu finden. Ein weiteres Beispiel für Umweltinitiativen der Gruppe ist die Anästhesieklinik am Capio St. Görans Krankenhaus, die die Nutzung von Inhalationsmitteln in den letzten Jahren um die Hälfte reduziert hat, da moderne Ausrüstung und neue Mittel neue Arbeitsweisen ermöglicht haben. 2013 wurde Volvat in Norwegen an einen neuen Standort in Fredrikstad verlegt. Umweltfragen bildeten hier einen wichtigen und integrierten Bestandteil des Prozesses und deckten Themen von der Wahl des Standorts bis hin zur Spezifizierung der Anforderungen in Bezug auf Energieverbrauch und Abfallwirtschaft ab. Im Geschäftsbereich Capio Nahversorgung arbeiten zentrale Umweltkoordinatoren, die das Umweltengagement gemeinsam mit Umweltbeauftragten in den einzelnen Fachabteilungen vorantreiben. Die Arbeitsroutinen werden im Umwelthandbuch des Geschäftsbereichs zusammengefasst, das unter anderem Leitlinien zur Reduzierung der Arzneimittelrückstände in der Umwelt umfasst. Beispiele für Maßnahmen in Hinblick auf dieses Ziel sind, Arzneimittel mit geringeren Umweltauswirkungen zu wählen, Arzneimitteltüten zu verteilen, mit denen überschüssige und abgelaufene Arzneimittelreste an die Apotheken zurückgeliefert werden, und unnötig große Arzneimittelverpackungen zu vermeiden. Verstärkte Kontrolle in der Zukunft Einzelne Einrichtungen von Capio haben bei der Bewertung und Zielsetzung in ihrem Umweltengagement wichtige Erfolge erreicht. Derzeit arbeiten wir an einer gemeinsamen Kontrolle für die gesamte Gruppe. Wir sehen hierin einen Entwicklungsbereich, in dem unser Ziel für die nächste Phase zunächst die Erfassung von Daten ist, die in erster Linie den Energieverbrauch und die Abfallwirtschaft der Gruppe betreffen und die dann als Grundlage für unsere fortgesetzte Verbesserungsarbeit dienen. Schwerpunkt 2013 Interview mit Eva Öhrn, Umweltkoordinatorin am Capio St. Görans Krankenhaus Projekt lieferte Erkenntnisse zum Ressourcenverbrauch Was beinhaltet das Projekt „Analyse der Zusammensetzung des Abfalls in der Gesundheitsversorgung“? „Im Herbst 2012 nahmen wir an einem Projekt teil, das von der Stockholmer Provinzverwaltung ins Leben gerufen wurde. Eine medizinische und eine chirurgische Abteilung des Capio St. Görans Krankenhauses nahmen an dem Projekt teil, in dem es um das Wiegen und Messen aller innerhalb einer Woche produzierten Abfälle ging. Der Abfall wurde in Müllsäcken gesammelt und dann zu einer Recyclingstation transportiert, wo Mitarbeiter der Stockholmer Provinzverwaltung den Müll von Hand sortierten. Die Analyseergebnisse wurden im Januar 2013 vorgestellt.“ dazu führen, dass Material veraltet und entsorgt werden muss. Unsere Hausmeister kümmern sich um die bedarfsorientierte Logistik, so dass sich unser medizinisches Personal auf die Versorgung der Patienten konzentrieren kann.“ Was haben Sie daraus gelernt? „Die Prüfung der Ergebnisse der Zusammensetzungsanalyse hat uns bewusster gemacht, dass wir manchmal Einwegmaterial verwenden, wenn wir stattdessen Mehrwegmaterial nutzen könnten. Auch mussten wir unseren Verbrauch hinterfragen. Darüber hinaus haben wir einiges Verbesserungspotenzial bei der internen Abfallsortierung ermittelt.“ Können Sie weitere Veränderungen beschreiben, die Sie 2013 im Umweltbereich vorgenommen haben? „Ein Beispiel ist, dass wir die Nutzung von Ärztekrepp nach wie vor so weit wie möglich reduzieren. Die Liegen werden wie bisher gemäß den geltenden Hygieneroutinen desinfiziert. Die Umweltentlastung entsprach 2013 etwa 20 mittelgroßen Bäumen. Außerdem berücksichtigen wir Umweltaspekte bereits während des Beschaffungsprozesses, darunter auch die Entscheidung für umweltverträglichere Produkte und über bedarfsorientierte Bestellung (Justin-Time). So werden große Lagerbestände vermieden, die häufig CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Das Abfallprojekt lieferte Erkenntnisse zum Ressourcenverbrauch am Capio St. Görans Krankenhaus in Stockholm, Schweden. 101 Konzernleitung Konzernleitung Thomas Berglund Olof Bengtsson Präsident und CEO Finanzvorstand Geboren: 1952 Bei Capio seit: 2007 Ausbildung: BSc Wirtschaftswissenschaften. Werdegang: 1984–2007 bei der Securitas Group, darunter Präsident und CEO 1993– 2007. Davor Berater bei der Swedish Management Group und Berater der schwedischen Behörden. Weitere Posten: Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei ISS A/S. Geboren: 1961 Bei Capio seit: 2009 Ausbildung: BSc Finanzen und Betriebswirtschaft. Werdegang: 2009–2013 Senior Vice President Treasury & Corporate Finance Capio AB, 1993–2009 zuständig für Group Treasury, Corporate Finance und Group Insurance in der Securitas Group. Positionen in den Bereichen Treasury und Corporate Finance, 1988– 1993 bei der STORA Group und 1985–1987 bei der Atlas Copco Group. Weitere Posten: – Henrik Brehmer Philippe Durand Senior Vice President Corporate Communications & Public Affairs Geschäftsbereichsleiter Capio Frankreich Geboren: 1964 Bei Capio seit: 2012 Ausbildung: BSc Personalverwaltung und Betriebswirtschaft Werdegang: 2007–2011 Senior Vice President Corporate Communications bei Swedish Match AB. 2001–2007 Senior Vice President Investor Relations and Group Communication Securitas AB in Großbritannien. 1994–2001 Communications Director bei Ericsson AB in Schweden und Großbritannien. Offizier der schwedischen Armee. Weitere Posten: – Geboren: 1969 Bei Capio seit: 2003 Ausbildung: Graduate Management School EM Lyon. Werdegang: 2009–2013 stellvertretender Geschäftsleiter und Regionalleiter Capio Frankreich, 2003–2009 Finanzvorstand Capio Frankreich, 1999–2003 Finanzcontroller bei Infogrames und 1993–1999 Prüfer und Berater bei Arthur Andersen. Weitere Posten: – Martin Engström Peter Holm Stellvertretender Leiter Capio Schweden Geschäftsbereichsleiter Capio Fachkliniken Geschäftsbereichsleiter Capio Örtliche Krankenhäuser Geboren: 1969 Bei Capio seit: 2013 Ausbildung: Arzt, Doktor und Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin. Werdegang: Gebietsleiter Krankenhaus Halland 2012–2013, Leiter der Abteilung Onkologie, Thorax und Medizin am Universitätskrankenhaus Uppsala 2010–2011, Betriebsleiterpositionen im Bezirkskrankenhaus in Halmstad 2007–2010, internationaler medizinischer Berater bei Novo Nordisk in Kopenhagen 2001–2002. Weitere Posten: Aufsichtsratsmitglied der Organisation für Führungskräfte der schwedischen Ärztevereinigung und der Versorgungsabteilung des schwedischen Verbands privater Gesundheitsdienstleister. 102 Geboren: 1958 Bei Capio seit: 2014 Ausbildung: Arzt, Facharzt und Doktor für Thoraxchirurgie. Managementprogramm am IFL/Stockholm School of Economics, Schweden. Werdegang: Leiter der Akutabteilung am Karolinska Universitätskrankenhaus 2013, Leiter der gynäkologischen und pädiatrischen Abteilung und der Abteilung Thoraxchirurgie und Anästhesie am Uppsala Universitätskrankenhaus 2010–2013, Abteilungsleiter für Herz- und Thoraxchirurgie am Karolinska Universitätskrankenhaus 2007– 2010. Herz- und Thoraxchirurg am Karolinska Universitätskrankenhaus 1989–2007. Weitere Posten: – CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Konzernleitung Christian W Loennecken Lotta Olmarken Geschäftsbereichsleiter Capio Norwegen Geschäftsbereichsleiterin Capio Psychiatrie CEO und Chefarzt im Volvat Medizinischen Zentrum Geboren: 1947 Bei Capio seit: 1998 Ausbildung: Arzt, Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie. Werdegang: 1992–2010 Chefarzt am Volvat Medizinischen Zentrum und bei der Volvat Group, 1986–1992 Oberarzt, Volvat Medizinisches Zentrum. Weitere Posten: Aufsichtsratsmitglied von Learn by Motion AS. Assoziiertes Mitglied der Projektgruppe für die ärztliche Fortbildung der norwegischen Ärztevereinigung. Geboren: 1955 Bei Capio seit: 2010 Ausbildung: Ärztin, Fachärztin für allgemeine Psychiatrie. Managementausbildung an der Stockholm School of Business. Managemententwicklungsprogramm für medizinische Versorgung und AMP (Advanced Management Programme). Werdegang: CEO Maria Beroendecentrum AB (MBAB) 2006–2010. Chief Medical Officer MBAB 2002–2006. Abteilungsleiterin Beroendecentrum Syd 1998–2002. Davor verschiedene Posten in der allgemeinen Psychiatrie, 1986–1998. Weitere Posten: – Martin Reitz Sveneric Svensson Geschäftsbereichsleiter Capio Deutschland Chief Medical Officer (CMO) Geschäftsführer Capio Deutsche Klinik GmbH Geboren: 1953 Bei Capio seit: 2003 Ausbildung: Arzt, Doktor und Facharzt für Herz- und Thoraxchirurgie. Werdegang: 2009–2013 Geschäftsbereichsleiter Capio Frankreich, 2006–2009 Leiter für Leistungsmanagement und 2004– 2006 medizinischer Leiter, Capio AB; Leiter für Medizin Capio Sjukvård Norden seit 2003. Davor Abteilungsleiter Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie, Sahlgrenska Universitätskrankenhaus, Göteborg, Schweden ab 1997. Weitere Posten: – Geboren: 1964 Bei Capio seit: 2007 Ausbildung: Bankkaufmann. Studium Betriebswirtschaft mit Diplomabschluss Betriebswirt. Werdegang: Stellvertretender Krankenhausleiter, Mosel-Eifel-Klinik, Bad Bertrich; Krankenhausleiter Hofgartenklinik, Aschaffenburg; Geschäftsführer Vena Fachkliniken, Bad Bertrich; Regionalleiter der Capio Deutsche Klinik GmbH in Deutschland. Weitere Posten: Mitglied des Wirtschaftsrates Deutschland e. V. Mitglied des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands e. V. Britta Wallgren Susanne Wellander Geschäftsbereichsleiterin Capio St. Görans Krankenhaus Geschäftsbereichsleiterin Capio Nahversorgung CEO Capio St. Görans Krankenhaus Geboren: 1957 Bei Capio seit: 1999 Ausbildung: Staatliche geprüfte Krankenschwester, Fachkrankenschwester für Chirurgie. Diplom-Kauffrau. Werdegang: Leiterin der Versorgungseinrichtung, Leiterin für Logistik und Projektmanagerin der Capio Stadtkliniken. Führungspositionen an Krankenhäusern in Dänemark und Schweden. Leitende Position im Thule Air Base Hospital, US Air Force. Weitere Posten: – Geboren: 1963 Bei Capio seit: 1999 Ausbildung: Ärztin, Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin. Gesundheitsmanagementprogramme, Stockholm School of Economics, Schweden und Harvard Business School. Werdegang: 2007–2009 Leiterin der Abteilung Anästhesie und der Intensivstation; 2003–2007 Oberärztin, Abteilung Anästhesie und Intensivstation, Capio St. Görans Krankenhaus, Stockholm. 1991–2003 Anästhesistin, (Capio) St. Görans Hospital. Weitere Posten: Mitglied des Krankenhausvorstands, Sophiahemmet Krankenhaus. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 103 Aufsichtsrat Aufsichtsrat Anders Narvinger Gunnar Németh Aufsichtsratsvorsitzender Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Director Geboren: 1952 Bei Capio seit: 2004 Ausbildung: Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Algologie. Doktor und Professor für Orthopädische Chirurgie. MBA der Frankfurt School of Finance and Management. Werdegang: 2008–2011 COO Capio Group und CEO Capio AB; 2007–2008 CEO Capio St. Görans Krankenhaus; 2004 Chief Medical Officer, Capio Group. Davor Professor und Leiter der Abteilung Orthopädie am Karolinska Universitätskrankenhaus, Stockholm. Berater auf regionaler und nationaler Ebene in Angelegenheiten der Gesundheits- und medizinischen Versorgung. Weitere Posten: Aufsichtsratsmitglied von Swedish Hospital Partners und Djursjukhusgruppen, Industrieberater im Gesundheitssektor. Geboren: 1948 Bei Capio seit: 2011 Ausbildung: MSc Ingenieurwesen, BSc Wirtschaftswissenschaften. Werdegang: Positionen bei ABB, darunter Präsident und CEO von ABB Sweden; CEO von Teknikföretagen. Weitere Posten: Aufsichtsratsvorsitzender von Alfa Laval AB und Coor Service Management AB. Aufsichtsratsmitglied von JM AB, ÅF AB und Pernod Ricard SA. Robert Andreen Neal Dignum Aufsichtsratsmitglied Aufsichtsratsmitglied Gründungspartner, NC Advisory, Berater der Nordic Capital Fonds Senior Associate, Apax Partners Geboren: 1943 Bei Capio seit: 2006 Ausbildung: MSc Ingenieurwesen, Doktor der Betriebswirtschaftslehre, Gastforscher an der Stanford University und am Research Institute, USA; Marcus Wallenberg und Fulbright Commission Stipendium. Werdegang: Mitbegründer von Nordic Capital 1989. Davor verschiedene Posten bei SKF; Präsident eines regionalen Wagniskapitalfonds und dann Leiter der Abteilung Fusionen und Akquisitionen der Svenska Handelsbanken. Weitere Posten: – Fredrik Näslund Michael Phillips Aufsichtsratsmitglied Aufsichtsratsmitglied Partner, NC Advisory, Berater der Nordic Capital Fonds Partner, Mitglied des Vorstands, internationale Genehmigungs- und Investitionsausschüsse. Geboren: 1971 Bei Capio seit: 2006 Ausbildung: MSc Technische Physik, MSc Betriebswirtschaft. Werdegang: Vice President Corporate Finance, Capio (Bure Healthcare) 1997–2001. Weitere Posten: Aufsichtsratsmitglied von Unilabs, Orc Group und Handicare. 104 Geboren: 1985 Bei Capio seit: 2013 Ausbildung: MBA von der Wharton School, University of Pennsylvania; BA Wirtschaftswissenschaften vom Middlebury College Werdegang: 2013 zu Apax Partners gestoßen. Davor Tätigkeit bei Advent International und Morgan Stanley. Weitere Posten: – Co-Leiter Financial and Business Services, Apax Partners Geboren: 1962 Bei Capio seit: 2010 Ausbildung: BS Chemieingenieurwesen der Queen’s University in Kingston, Kanada, MBA von INSEAD. Werdegang: 1992 zu Apax Partners gestoßen. Leitung und Beteiligung an einer Reihe von Transaktionen, darunter Sulo, IFCO Systems und Tommy Hilfiger. War vor Apax bei OTTO Holding und Ciba-Geigy Canada tätig. Weitere Posten: Travelex Holdings Limited. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Aufsichtsrat Bertrand Pivin Håkan Winberg Aufsichtsratsmitglied Aufsichtsratsmitglied Partner, Apax Partners Geboren: 1956 Bei Capio seit: 2008 Ausbildung: BSc Wirtschaftswissenschaften. Werdegang: 2008–2013 Finanzvorstand und Executive Vice President Capio AB, 1985– 2007 bei der Securitas Group, darunter Director of Accounting and Finance und Finanzvorstand 1991–2007 und Executive Vice President 1995–2007. Davor Controller bei Investment AB Skrinet und Prüfer bei PwC. Weitere Posten: – Geboren: 1960 Bei Capio seit: 2011 Ausbildung: MBA der Harvard Business School, Master Elektrotechnik der Telecom ParisTech, Master Mathematik und Physik der Ecole Polytechnique, Paris, Frankreich. Werdegang: Versuchsingenieur bei Alcatel France. Projektleiter bei Alcatel Nordamerika. 1993 zu Apax gestoßen. Investiert in Technik und Telekommunikation, neuerdings auch in Gesundheitsversorgung und Geschäftsdienstleistungen. Weitere Posten: Unilabs, Amplitude, Chrysaor (ehemals Vizada), IEE, Apax Partners MidMarket. Arbeitnehmervertreter Bengt Sparrelid Kevin Thompson Aufsichtsratsmitglied, Zentralorganisation schwedischer Akademiker Aufsichtsratsmitglied, Schwedische Kommunale Arbeitergewerkschaft Arzt, Capio St. Görans Krankenhaus, Stockholm, Schweden Pfl egehelfer, Capio St. Görans Krankenhaus, Stockholm, Schweden Geboren: 1954 Bei Capio seit: 1999 Ausbildung: Arzt, Facharzt für Kardiologie und Innere Medizin. Werdegang: Im Gesundheitssektor seit 1985. Weitere Posten: Aufsichtsratsmitglied Capio St. Görans Krankenhaus. Geboren: 1958 Bei Capio seit: 1999 Ausbildung: Ausbildung zum Pflegehelfer und gewerkschaftliche Ausbildung. Werdegang: Im Gesundheitssektor seit 1978. Umfassende Gewerkschaftsarbeit seit 1991. Weitere Posten: Aufsichtsratsmitglied Capio St. Görans Krankenhaus. Julia Turner Aufsichtsratsmitglied, schwedischer Gewerkschaftsverband für Pflegepersonal Krankenschwester, Capio Geriatrie, Stockholm, Schweden Geboren: 1956 Bei Capio seit: 2009 Ausbildung: Krankenschwester. Werdegang: Im Gesundheitssektor seit 1981. Weitere Posten: – CAPIO JAHRESBERICHT 2013 105 Eigentümer Eigentümer Eigentümer Eigentümer der Capio Gruppe ist die Ygeia TopHolding AB, deren Eigentümer wiederum die Cidra S.A.R.L. ist. Eigentümer der Cidra S.A.R.L. sind verschiedene Fonds, die von Apax Partners Worldwide LLP (45 Prozent), Nordic Capital (44 Prozent) und Apax Partners SA (11 Prozent) beraten oder verwaltet werden. Über Nordic Capital Die Private Equity-Fonds von Nordic Capital investieren seit 1989 in große und mittelgroße Unternehmen vorwiegend in den nordischen Ländern. Nordic Capital unterstützt die strategische Entwicklung der Portfoliounternehmen durch engagierte Beteiligung mit Zugang zu Wissen und Kapital. Nordic Capital strebt Renditen für seine Anleger an und sorgt dafür, dass der Wert der Portfoliounternehmen während der Haltedauer von 5–10 Jahren zunimmt. Die Fonds von Nordic Capital befinden sich in Jersey, Kanalinseln, und werden von NC Advisory in Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Deutschland und Großbritannien beraten. Capio befindet sich im Eigentum des Nordic Capital Fund VI, der 2006 mit einem eingezahlten Kapital von 1,9 Mrd. EUR aufgelegt wurde. Der Fonds investiert vorwiegend in große und mittelgroße Unternehmen in den nordischen Ländern, mit besonderem Fokus und Kompetenz im Gesundheitssektor. Zu den Anlegern des Nordic Capital Fund VI gehören rund 60 internationale institutionelle Anleger wie zum Beispiel Pensionsfonds, Vermögensverwalter und Lebensversicherungen. Auf die nordischen Länder entfallen 20 Prozent des gezeichneten Fondskapitals, auf Europa 30 Prozent, auf die USA 40 Prozent und auf den Rest der Welt 10 Prozent. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.nordiccapital.com. 106 Über Apax Partners Worldwide LLP Apax Partners ist eine der führenden Private-Equity-Investmentgruppen weltweit und beteiligte sich 2006 an Capio. Das Unternehmen ist weltweit tätig und verfügt über mehr als 30 Jahre Investitionserfahrung. Die von Apax Partners beratenen Fonds belaufen sich auf einen Gesamtwert von über 40 Mrd. US-Dollar weltweit und investieren in Unternehmen, die in den vier globalen Wirtschaftszweigen Dienstleistungen, Verbraucher, Gesundheitsversorgung sowie Technologie und Telekommunikation tätig sind. Diese Fonds bieten eine langfristige Eigenkapitalfinanzierung für den Aufbau und Ausbau erstklassiger Unternehmen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.apax.com. Über Apax Partners SA Apax Partners ist ein führendes Private-Equity-Unternehmen in den französischsprachigen Ländern. Apax Partners blickt auf mehr als 40 Jahre Erfahrung zurück und ermöglicht die langfristige Eigenkapitalfi nanzierung des Aufbaus und Ausbaus erstklassiger Unternehmen. Das Vermögen der von Apax Partners verwalteten Fonds liegt bei über 2,5 Mrd. EUR. Diese Fonds investieren in schnell wachsende mittelständische Unternehmen in sechs Schwerpunktbranchen: Technologie, Medien, Telekommunikation, Einzelhandel und Verbraucher, Gesundheitswesen, Geschäfts- und Finanzdienstleistungen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.apax.fr. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Geschichte Geschichte 1994–2014 20 JAHRE CAPIO 2014 2009 • Capio erwirbt zwei Primärversorgungszentren in Falkenberg und • Capio gliedert Kvalita Närsjukvård nach dessen Erwerb in die Primär- eine Herzklinik in Varberg, Schweden. • Volvat eröffnet ein neues medizinisches Zentrum im Zentrum von Oslo, Norwegen. 2013 • Capio Movement wird ein Versorgungsvertrag für den Bereich Rheumatologie innerhalb der Region Halland, Schweden zugesprochen. • Capio erweitert seine Aktivitäten innerhalb der Geriatrie, der modernen häuslichen Betreuung und der Palliativversorgung im örtlichen Krankenhaus Nacka in Stockholm, Schweden. • Capio unterzeichnet einen neuen Versorgungsvertrag für Nacka Geriatrie in Stockholm, Schweden. 2012 • Capio erwirbt das Ulriksdal Krankenhaus in Bergen, Norwegen. • Capio erwirbt Carema Healthcare in Schweden, so dass sich die Anzahl der Primärversorgungseinrichtungen in Schweden auf über 70 erhöht und die Aktivitäten in der fachärztlichen Versorgung um rund 25 Prozent ausgebaut werden. • Capio erwirbt die Blausteinklinik, eine Fachklinik für Venenchirurgie in Süddeutschland. versorgungseinrichtungen in Stockholm und Örebro, Schweden ein. 2008 • Capio erwirbt Primärversorgungseinrichtungen in Stockholm und widmet sich den Primärversorgungsaktivitäten in Schweden. 2007 • Capio erwirbt die Vena Fachkliniken mit Spezialkliniken für Venenchirurgie in Deutschland. 2006 • Capio bekommt neue Eigentümer und wird von Fonds übernommen, die von Apax Worldwide, Nordic Capital und Apax France beraten werden. Delisting von Capio an der Stockholmer Börse wird durchgeführt. • Capio erwirbt die deutsche Gesundheitsgruppe Deutsche Klinik GmbH, einschließlich fünf Krankenhäusern. • Capio erwirbt neun Kliniken in Frankreich, mit den Schwerpunkten Chirurgie, Medizin und Geburtshilfe. 2003 • Capio erwirbt die größte Privatklinik in Frankreich, die Clinique des Cèdres in Toulouse. • Capio bekommt die Trägerschaft des Capio St. Görans Akutkrankenhauses in Stockholm bis einschließlich 2021 zugesprochen, mit der Option auf Verlängerung um vier Jahre. • Capio tätigt Ergänzungsakquisitionen von verschiedenen Primärversorgungseinrichtungen in Schweden. 2011 • Capio bekommt die Trägerschaft des örtlichen Krankenhauses 2002 • Capio erschließt den französischen Gesundheitsmarkt durch die Akquisition des zweitgrößten privaten Gesundheitsunternehmens mit 16 Kliniken. 2000 • Capio wird an der Stockholmer Börse notiert. Capio Lundby, Göteborg, Schweden für weitere sechs Jahre 1999 zugesprochen. • Capio erwirbt und betreibt das St. Görans Krankenhaus in • Capio erwirbt das Aguiléra Krankenhaus in Biarritz, Frankreich. • Capio erwirbt die Domont Fachklinik für Orthopädie in Frankreich. • Capio stärkt die fachärztliche Versorgung in Schweden mit der chir- Stockholm. • Capio erschließt den britischen Markt und erwirbt das Florence Nightingale Hospital in London. urgischen Tagesklinik Capio Arena-Klinik sowie mit Akquisitionen im Bereich Chirurgie, dem CFTK (Zentrum für laparoskopische Chirur- 1997 gie) und der Gynäkologie, dem Capio Fachzentrum Kista in Stock- • Capio erschließt den norwegischen Markt durch den Erwerb der holm, und der Akquisition des orthopädischen Fachzentrums Movement Medical in Halmstad. • Capio erwirbt zwei Primärversorgungseinrichtungen in Schweden und gründet ein Medizinisches Versorgungszentrum in Deutschland. privaten Volvat Gruppe. • Capio erwirbt die Primärversorgungseinrichtungen der Svenska Cityklinikerna und schafft so eine gute Grundlage für Versorgungsleistungen in Südschweden. 2010 1994 • Capio erhält den Zuschlag für die Behandlung von Suchterkrankun- • Capio erwirbt das Lundby Krankenhaus in Göteborg. gen in Stockholm, Capio Maria, und die ambulante psychiatrische Versorgung in Östergötland, Capio Psychiatrie, in Schweden. CAPIO JAHRESBERICHT 2013 • Capio wird als Geschäftsbereich „Bure Healthcare“ innerhalb der Bure Equity AB in Schweden gegründet. 107 Kontakt Kontakt 8 9 Hauptniederlassung Capio AB (Konzern) Box 1064 SE-405 22 Göteborg Besucheranschrift: Lilla Bommen 5 Capio AB (Konzern) Box 8173 SE-104 20 Stockholm Besucheranschrift: S:t Eriksgatan 44 Tel.: +46 31 732 40 00 Fax: +46 31 732 40 99 E-Mail: [email protected] www.capio.com Tel.: +46 8 737 87 80 Fax: +46 8 737 87 99 E-Mail: [email protected] www.capio.com 10 HELSINKI 1 2 1 33 2 5 5 7 6 10 6 398 1 9 7 10 3 9 2 8 18 92 4 10 4 8 9 Berg rgen en n Bergen 9 9 9 99 9 10 9 OSLO 1 Germany 1 Gothenburg enb STOCKHOLM S TOCKHOL OLM M 1 2 3 4 5 6 11 Malmö 17 Hamburg France e LONDON PARIS P 23 L Lyon Toulouse T Bayonne Ba B ayo yonnee 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 BERLIN München 21 Mars M arssei eillllee Marseille 108 CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Kontakt Capio Schweden Capio St. Görans Krankenhaus SE-112 81 Stockholm Besucheranschrift: S:t Göransplan 1 Tel.: +46 8 5870 10 00 Fax: +46 8 5870 19 56 www.capiostgoran.se Versorgungseinrichtung Ort Capio Medocular Sundsvall Capio Medocular Uppsala Capio Medocular Örebro Capio Movement Halmstad Capio Ortopediska Huset Stockholm Capio Palliativversorgung Dalen Stockholm Capio Palliativversorgung Nacka Stockholm Versorgungseinrichtung Ort Capio Reha Dalen Stockholm Capio St. Görans Krankenhaus Stockholm Capio Reha Saltsjöbaden Stockholm Capio Fachzentrum Drottninggatan Stockholm Capio Örtliche Krankenhäuser Box 1064 SE-405 22 Göteborg Besucheranschrift: Lilla Bommen 5 Zentrum für laparoskopische Chirurgie CFTK Stockholm Capio HNO Globen Stockholm Capio Psychiatrie Box 8173 SE-104 20 Stockholm Besucheranschrift: S:t Eriksgatan 44 Tel.: +46 31 732 40 00 Fax: +46 31 732 40 99 www.capio.se Versorgungseinrichtung Ort Örtliches Krankenhaus Capio Lundby Göteborg Capio Läkargruppen Örebro Capio Simrishamn Krankenhaus Simrishamn Capio Fachkliniken Box 8173 SE-104 20 Stockholm Besucheranschrift: S:t Eriksgatan 44 Tel.: +46 8 737 87 80 Fax: +46 9 737 87 99 www.capio.se Tel.: +46 8 737 87 80 Fax: +46 9 737 87 99 www.capio.se Versorgungseinrichtung Ort Capio Zentrum für Essstörungen Malmö Capio Zentrum für Essstörungen Stockholm Capio Zentrum für Essstörungen Varberg Capio Maria Stockholm Capio Psychiatrie Haninge Capio Psychiatrie Linköping Capio Psychiatrie Lysekil Capio Psychiatrie Munkedal/Sotenäs Capio Psychiatrie Nacka Capio Psychiatrie Norrköping Capio Psychiatrie Nynäshamn Ort Capio Psychiatrie Simrishamn Capio ASIH Dalen Stockholm Capio Psychiatrie Sjöbo Capio ASIH Nacka Stockholm Capio Psychiatrie Skurup Capio Arthro-Klinik Stockholm Capio Psychiatrie Tomelilla Capio Geriatrie Dalen Stockholm Capio Psychiatrie Tyresö Capio Geriatrie Nacka Stockholm Capio Psychiatrie Värmdö Capio Gynäkologie Kista Stockholm Capio Psychiatrie Växjö Capio Medocular Göteborg Capio Psychiatrie Ystad Capio Medocular Malmö Capio TILMA Halmstad Capio Medocular Stockholm Capio TILMA Varberg Versorgungseinrichtung CAPIO JAHRESBERICHT 2013 109 Kontakt Capio Schweden (Forts.) Capio Nahversorgung Box 1064 SE-405 22 Göteborg Besucheranschrift: Lilla Bommen 5 Tel.: +46 31 732 40 00 Fax: +46 31 732 40 99 www.capio.se 110 Versorgungseinrichtung Ort Versorgungseinrichtung Ort Capio Stadtklinik Båstad Båstad Capio Primärversorgungszentrum Orust Orust Capio Primärversorgungszentrum Enköping Enköping Capio Stadtklinik Ronneby Ronneby Capio Fachzentrum Eslöv Eslöv Capio Primärversorgungszentrum Simrishamn Simrishamn Capio Praktische Ärzte Skrea Falkenberg Capio Primärversorgungszentrum Solna Solna Capio Praktische Ärzte Söderbro Falkenberg Capio Primärversorgungszentrum Grästorp Grästorp Capio Kinder-Gesundheitszentrum Bagarmossen Stockholm Capio Kinder-Gesundheitszentrum Eken Södermalm Stockholm Capio Kinder-Gesundheitszentrum Farsta Stockholm Capio Gesundheitszentrum Bomhus Gävle Capio Gesundheitszentrum Brynäs Gävle Capio Gesundheitszentrum Gävle Gävle Capio Gesundheitszentrum Wasahuset Gävle Capio Reha Gävle Gävle Capio Primärversorgungszentrum Amhult Göteborg Capio Primärversorgungszentrum Axess Göteborg Capio Primärversorgungszentrum Hovås/ Billdal Göteborg Capio Primärversorgungszentrum Gårda Göteborg Capio Primärversorgungszentrum Lundby Göteborg Capio Primärversorgungszentrum Sävedalen Göteborg Capio Stadtklinik Halmstad Halmstad Capio Stadtklinik Helsingborg Mariastaden Helsingborg Capio Stadtklinik Helsingborg Olympia Helsingborg Capio Stadtklinik Helsingborg Söder Helsingborg Capio Göingekliniken Hässleholm Capio Primärversorgungszentrum Viksjö Järfälla Capio Stadtklinik Klippan Klippan Capio Stadtklinik Kristianstad Kristianstad Capio Praktische Ärzte Kungsbacka Kungsbacka Capio Praktische Ärzte Vallda Kungsbacka Capio Stadtklinik Landskrona Landskrona Capio Stadshusdoktorn Lidingö Lidingö Capio Primärversorgungszentrum Lidingö Lidingö Capio Primärversorgungszentrum Berga Linköping Capio Stadtklinik Lund Clemenstorget Lund Capio Stadtklinik Lund S:t Laurentiigatan Lund Capio Stadtklinik Bunkeflo-Hyllie Malmö Capio Stadtklinik Limhamn Capio Stadtklinik Malmö, Centrum Capio Allgemeinmedizin Serafen Stockholm Capio Reha Globen Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Bro Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Farsta Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Gubbängen Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Gullmarsplan Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Hagsätra Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Högdalen Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Ringen Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Rågsved Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Skogås Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Slussen Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Södermalm Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Taptogatan Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Vårberg Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Årsta Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Östermalm Stockholm Capio Primärversorgungszentrum Lina Hage Södertälje Capio Primärversorgungszentrum Wasa Södertälje Capio Gesundheitszentrum Dragonen Umeå Capio Primärversorgungszentrum Väsby Upplands Väsby Capio Primärversorgungszentrum Liljeforstorg Uppsala Capio Primärversorgungszentrum Sävja Uppsala Capio Herzklinik Varberg Capio Primärversorgungszentrum Vallby Västerås Malmö Capio Primärversorgungszentrum Västerås Stadt Västerås Malmö Capio Primärversorgungszentrum Hovshaga Växjö Capio Stadtklinik Malmö, Singelgatan Malmö Capio Stadtklinik Ängelholm Ängelholm Capio Stadtklinik Malmö, Stortorget Malmö Capio Primärversorgungszentrum Haga Örebro Capio Stadtklinik Malmö, V:a Hamnen Malmö Capio Primärversorgungszentrum Lekeberg Örebro Capio Primärversorgungszentrum Mölndal Mölndal Capio Stadtklinik Broby Östra Göinge CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Kontakt Capio Norwegen Capio Frankreich Volvat Medizinisches Zentrum Postboks 5280 Majorstuen N-0303 Oslo Besucheranschrift: Borgenveien 2A Norwegen Capio Santé 113 Boulevard Stalingrad F-69100 Villeurbanne Frankreich Tel.: +33 4 37 47 16 50 Fax: +33 4 37 47 16 51 www.capio.fr Tel.: +47 22 9575 00 Fax: +47 22 9576 41 www.capio.no Versorgungseinrichtung Ort Versorgungseinrichtung Volvat Medizinisches Zentrum Oslo Capio Clinique Lafourcade Bayonne Volvat Medizinisches Zentrum Oslo Sentrum Oslo Capio Clinique Paulmy Bayonne Volvat Medizinisches Zentrum Bergen Capio Clinique St Etienne Bayonne Volvat Medizinisches Zentrum Fredrikstad Capio Clinique Aguiléra Biarritz Volvat Medizinisches Zentrum Hamar Capio Clinique du Mail La Rochelle Volvat Ulriksdal Bergen Capio Clinique de l‘Atlantique Puilboreau Capio Zentrum für Essstörungen Fredrikstad Capio Clinique Sainte Odile Haguenau Mensendieckklinikken Oslo Capio Clinique Saint Pierre Pontarlier Klinik Bunæs Sandvika Capio Clinique Saint Vincent Besançon CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Ort Capio Clinique Claude Bernard Ermont Capio Clinique de Domont Domont Capio Clinique de Beaupuy Beaupuy Capio Clinique des Cèdres Cornebarrieu Capio Clinique Saint Jean Languedoc Toulouse Capio Polyclinique du Parc Toulouse Capio Clinique de Fontvert Avignon Nord Sorgues Capio Clinique de Provence Orange Capio Clinique du Parc Orange Capio Centre Bayard Villeurbanne Capio Clinique de la Sauvegarde Lyon Capio Clinique du Tonkin Villeurbanne Capio Polyclinique du Beaujolais Arnas/Villefranche-sur-Saône 111 Kontakt 112 Capio Deutschland Capio Großbritannien Capio Deutsche Klinik Flemingstraße 20–22 D-36041 Fulda Deutschland Capio Nightingale Hospital 11–19 Lisson Grove London NW1 6SH Großbritannien Tel.: +49 661 242 92 0 Fax: +49 661 242 92 299 www.de.capio.com Tel.: +44 207 535 77 00 Fax: +44 2077 241 016 www.capio.co.uk Versorgungseinrichtung Ort Versorgungseinrichtung Ort Capio Franz von Prümmer Klinik Bad Brückenau Capio Nightingale Hospital London Capio MVZ Bad Brückenau Bad Brückenau Capio Elbe-Jeetzel-Klinik Dannenberg Capio Krankenhaus Land Hadeln Otterndorf MVZ Cuxhaven Rohdestrasse Cuxhaven Capio Klinik an der Weißenburg Uhlstädt-Kirchhasel Capio Klinikum Maximilian Bad Kötzting Capio Pflegezentrum Bad Kötzting Bad Kötzting Capio Mathilden-Hospital Büdingen Capio MVZ am Mathilden-Hospital Büdingen Capio Hofgartenklinik Aschaffenburg Capio MVZ Aschaffenburg Aschaffenburg Capio Mosel-Eifel-Klinik Bad Bertrich Capio MVZ Venenzentrum Bad Bertrich Bad Bertrich Capio Klinik im Park Hilden MVZ Klinik im Park Hilden Capio Schlossklinik Abtsee Laufen Capio Blausteinklinik Blaustein CAPIO JAHRESBERICHT 2013 Herstellung: Capio AB in Zusammenarbeit mit Solberg Fotos: Seite 9 und 18 Anders Persson; Seite 44 Anette Persson; Seite 64 und 100 AIA ASSOCIES, AIR STUDIO; Seite 66 Koni Merz. Weitere Fotos: Alexander Ruas. Gedruckt von: Ljungbergs tryckeri Kontakt Capio AB Corporate Communications & Public Affairs Henrik Brehmer Senior Vice President Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +46 8 737 87 82 E-Mail: [email protected] Linda Wallgren Leiterin Unternehmenskommunikation Tel.: +46 31 732 40 16 E-Mail: [email protected] Capio AB Box 1064 SE-405 22 Göteborg Besucheranschrift: Lilla Bommen 5 Telefon: +46 31 732 40 00 Fax: +46 31 732 40 99 E-Mail: [email protected] www.capio.com