Né le 14 août 1926 à Paris, René Goscinny passe son enfance en

Transcription

Né le 14 août 1926 à Paris, René Goscinny passe son enfance en
Claude BERRI
präsentiert eine Kooperation von
KATHARINA / RENN PRODUCTIONS und CP MEDIEN
Gérard DEPARDIEU
Christian CLAVIER
Jamel DEBBOUZE Monica BELLUCCI Alain CHABAT Claude RICH
Gérard DARMON Edouard BAER DIEUDONNE
in
ASTERIX & OBELIX:
MISSION KLEOPATRA
Drehbuch: Alain CHABAT
nach Originalvorlagen von: René GOSCINNY und Albert UDERZO
Kamera: Laurent DAILLAND A. F. C.
Szenenbild: At HOANG
Kostüme: Philippe GUILLOTEL, Tanino LIBERATORE et Florence SADAUNE
Musik: Philippe CHANY
Ausführender Produzent: Pierre GRUNSTEIN
Associate Producers: Roland PELLEGRINO, Dieter MEYER
Associate Producer: LA PETITE REINE - Thomas LANGMANN
Eine Französisch-Deutsche Koproduktion
KATHARINA / RENN PRODUCTIONS,
ERSTE, ZWEITE und VIERTE BETEILIGUNG
KC MEDIEN AG & CO. KG MÜNCHEN
TF1 FILMS PRODUCTION - CHEZ WAM
In Zusammenarbeit mit CANAL +
und in Zusammenarbeit mit
CENTRE NATIONAL DE LA CINEMATOGRAPHIE
eine Produktion der
KATHARINA / RENN PRODUCTIONS
Drehbuch und Regie
Alain CHABAT
Frankreich 2002 - 108 Minuten – Cinemascope – Dolby SRD/DTS
KINOSTART: 28. Februar 2002
Pressebetreuung:
Esther Bühlmann
Niederdorfstrasse 54
Postfach 708, 8025 Zürich
Tel. 01 261 08 57
Fax 01 261 08 64
[email protected]
Distribution:
Monopole Pathé Films
Neugasse 6
Postfach, 8031 Zürich
Tel. 01 277 70 83
Fax 01 277 70 89
[email protected]
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BESETZUNG
Obelix
Asterix
Numerobis
Kleopatra
Miraculix
Pyradonis
Cäsar
Chorus
Vodafonis
Sekretaris
Steißbeinwehis
Schraubzieris
Der Rote Korsar
Dreifuß
Gérard Depardieu
Christian Clavier
Jamel Debbouze
Monica Bellucci
Claude Rich
Gérard Darmon
Alain Chabat
Dieudonne
Isabelle Nanty
Edouard Baer
Jean Benguigui
Edouard Montoute
Bernard Farcy
Michel Cremades
STAB
Regie & Drehbuch
Nach Originalvorlagen von
Produzent
Kamera
Szenenbild
Kostüme
Schnitt
Ausführender Produzent
Alain Chabat
René Goscinny & Albert Uderzo
Claude Berri
Laurent Dailland, A.F.C.
At Hoang
Philippe Guillotel, Tanino Liberatore & Florence Sadaune
Stephane Pereira
Pierre Grunstein
PRESSENOTIZ
Die Römer spinnen immer noch! Im neusten Kinospektakel von Asterix und Obelix, den wohl
berühmtesten Galliern der Welt, wettet der römische Imperator Cäsar (Alain Chabat) mit der
ägyptischen Königin Kleopatra (Monica Bellucci): Er glaubt nämlich nicht, dass es ihr gelingen wird,
in nur drei Monaten einen prunkvollen Palast zu seinen Ehren errichten zu lassen. Doch die Frau mit
dem schwierigen Charakter und der ausgesprochen hübschen Nase lässt sich natürlich nicht aus der
Ruhe bringen und betraut ausgerechnet den bislang eher durch seine instabilen Baukonstruktionen
auffällig gewordenen Architekten Numerobis (Jamel Debbouze) mit der kaum lösbaren Aufgabe.
Sollte ihm das Unternehmen gelingen, will die Herrscherin ihn mit Gold überschütten. Bei Misserfolg
wird die Karriere des kleinwüchsigen Baumeisters im Bauch eines Krokodils enden.
Numerobis ist verzweifelt: Nicht nur, dass ihm die Zeit davon rennt, sein Bauvorhaben wird zudem
auch noch von den Attacken eines heimtückischen Konkurrenten sabotiert. Guter Rat wäre teuer, hätte
das pfiffige Kerlchen aus Alexandria nicht noch eine Geheimwaffe in Petto: Experten aus einem
kleinen gallischen Dorf... Und so machen sich Asterix (Christian Clavier) Obelix (Gérard Depardieu),
Miraculix (Claude Rich) und Idefix auf den Weg nach Ägypten. Im Gepäck natürlich das Rezept für
den gallischen Zaubertrank und jede Menge Lust auf Abenteuer und ein paar anständige Raufereien.
Eines ist dabei sicher: Ägypten wird nie wieder so sein, wie es vorher einmal war, und die Audienz der
Gallier bei Kleopatra wird (Film-)Geschichte schreiben!
Eine Komödie mit hoher Römer-Treffer-Quote und Zaubertrank-Garantie!
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KURZINHALT
Von Cäsar gereizt wettet die junge ägyptische Königin Kleopatra, dass ihre Untertanen in kürzester
Zeit einen prächtigen Palast errichten werden. Eine solche Aufgabe kann aber auch ein Stararchitekt
wie Numerobis nur mit Zauberkraft lösen und so bittet er seinen Freund Miraculix im fernen Gallien
um Hilfe.
Daher reisen Asterix und seine Freunde nach Alexandria um Numerobis zu helfen Die Bauarbeiten
werden von dem hinterhältigen Konkurrenten Pyradonis boykottiert und die Freunde müssen – um die
Lieferung neuer Steinquader zu sichern – eine Reise ins Innere des Landes unternehmen.
Eine gute Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten Ägyptens zu besuchen und zu bestaunen: so erfahren
wir endlich auch, weshalb die Sphinx heute keine Nase mehr hat und wie gefährlich ein Besuch der
Pyramiden sein kann.
Schließlich kommt der Bau gegen alle Widerstände und mit Hilfe von Miraculix' Zaubertrank doch
noch rasch voran. Bis zu dem Moment, da Cäsar die Sabotage der Bauarbeiten zur Chefsache erklärt ...
INHALT
Wir befinden uns im Jahre LII vor Christus – also vor langer, langer Zeit – , für den Augenblick
allerdings nicht in jenem berühmten, von unbeugsamen Galliern bewohnten Dorf im kühlen Norden
Galliens, sondern im ägyptischen – und heißen – Alexandria. Genauer: im Palast der Königin der
Königinnen, die eine überaus energische und modern eingestellte junge Frau ist. Ihr Name: Kleopatra.
Gegen die Arroganz und den Spott Cäsars, dass die Ägypter ein dekadentes, träges Volk geworden
seien, setzt sie eine Wette: sie wird für Cäsar einen Palast bauen lassen, neben dem all seine römischen
Behausungen nur wie bescheidene Absteigen erscheinen – ein Palast, der nicht in drei Jahrhunderten,
auch nicht in drei Jahren, sondern in drei Monaten bezugsfertig sein soll.
Den Auftrag für diesen prunkvollen Palast gibt Kleopatra allerdings nicht an den eher traditionell
ausgerichteten königlichen Baumeister Pyradonis, sondern an das unkonventionellste Talent der
Architektenzunft, an den pfiffigen Numerobis. Wenn ihm die Aufgabe gelingt, wird sie ihn mit Gold
überschütten. Andernfalls wird er ein wohlschmeckendes Abendmahl für die königlichen und
hungrigen Krokodile abgeben.
Nun ist Numerobis zwar pfiffig, um aber dieses Projekt in drei Monaten erfolgreich zu architektieren,
müsste er zaubern können. Wer zaubern kann sagt im Jahr LII, der kommt kaum um diesen Druiden
da oben im Norden herum, von dem es heißt ... aber der Reihe nach.
So kommen wir nun doch noch in jenes schon erwähnte gallische Dorf, wo nicht nur dieser lustige
Kleine namens Asterix wohnt, sondern auch der dicke, immer verdutzt und noch öfter hungrig
dreinblickende Obelix und, last but not least, auch der Druide Miraculix. Der war nicht nur ein alter
Kumpel von Numerobis' Papa, sondern kann auch zaubern – und wie!
In dieses tief verschneite, in winterlicher Ruhe daliegende Dorf reist der Architekt Numerobis, um den
Freund seines Vaters um Hilfe zu bitten. Für Miraculix wäre solch eine Reise die Gelegenheit, der
weltberühmten Bibliothek von Alexandria einen lange geplanten Besuch abzustatten, und so machen
sich der Druide mit Asterix und Obelix im Gefolge des Alexandriners Numerobis auf den Weg nach
Ägypten, wo die Zeit für den Palastbau schon längst läuft.
Und was ist eigentlich mit Idefix? Der reist auch – allerdings vor Asterix versteckt – als blinder
Passagier in Obelix' Handgepäck gen Ägypten – glücklicherweise muss man sagen, aber davon später.
Bei der Schiffsfahrt vom winterlichen Gallien ins sonnige Ägypten begegnen unsere Freunde natürlich
auch den glücklosen Seeräubern, deren Freude über eine fette Beute sich rasch in blankes Entsetzen
wandelt, als sie in einem der Passagiere Obelix erkennen. Da versenken sie ihr Boot schnell lieber
selbst.
Gleich nach der Ankunft führt Numerobis die Freunde zu Königin Kleopatra. Erstmals und ohne es zu
wissen, sind Asterix, Obelix und Miraculix einmal gleicher Meinung mit Cäsar: Diese Kleopatra hat
einen schwierigen Charakter, aber eine wirklich hübsche Nase.
Auf der Baustelle ist man indes nur wenig voran gekommen. Gerade ist eine Ladung neuer
Steinquader vom Nil eingetroffen, die von den Arbeitern mühsam und unter Peitschenhieben
herangeschleppt werden. Während die Gallier noch über unterschiedliche Paradigmen des Sozialen
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und kulturelle Divergenz räsonnieren, nutzt Numerobis' durchtriebener Konkurrent Pyradonis die
Mittagspause, um die Arbeiter aufzuhetzen: "Weniger Peitschenhiebe für jeden!" lautet die für sich
genommen verständliche Forderung.
Deren Durchsetzung bedeute aber auch, wie Numerobis seinen gallischen Freunden weinend erklärt,
noch weniger Leistung von allen, und ihm, Numerobis, bliebe dann wohl nur noch, sich endgültig mit
dem Gedanken an die Krokodile vertraut machen. An dieser Stelle ist nun der Druide endlich bereit,
mit dem 'Miraculix-Effekt' einzuspringen: ein Schluck Zaubertrank für jeden Arbeiter und es braucht
gar keine Peitschenhiebe mehr.
Jetzt geht die Arbeit schnell und schneller voran, fast zu schnell, denn die Lieferung neuer Steinquader
bleibt aus. Pyradonis hat den Lieferanten bestochen, weshalb dieser mit unbeladenen Schiffen
zurückgekehrt ist.
Obelix ist es eine Freude, den verstockten Lieferanten von den Vorteilen engagierterer Mitarbeit zu
'überzeugen', aber um ganz sicher zu gehen, wollen Asterix und Obelix die Fahrt zu den Steinbrüchen
diesmal persönlich begleiten. Bei dieser Gelegenheit würden sie auch ein bisschen Sightseeing
machen können, und so erfahren wir nebenbei endlich auch, woher es kommt, dass die Sphinx schon
seit Ewigkeiten ohne Nase da steht ... oh Obelix, du Übermütiger!
Doch nichts ist so einfach wie es scheint: Bei den benachbarten Pyramiden droht neues Unglück.
Gelockt von einem verschlagenen Fremdenführer – in Wahrheit Pyradonis' Spießgeselle Schraubzieris
– wagen sich die Freunde in das Labyrinth der großen Pyramide. Eine Falle, denn Schraubzieris wird
sie in einer der Grabkammer einschließen und ihrem hoffnungslosen Schicksal überlassen.
Um die Tür dieser Grabkammer aufzubrechen, spendiert Miraculix ausnahmsweise einen Schluck
Zaubertrank für Obelix, der vom Verlauf dieser Exkursion plötzlich ganz begeistert ist. Die Steintür
aufzubrechen ist für ihn nicht schwer, aber um den richtigen Weg nach draußen zu finden, genügen
auch Miraculix' Zauberkräfte nicht. Erst die Hilfe des kleinen Idefix, der vor den Pyramiden warten
musste, rettet die Freunde: nach mehreren Stunden des Wartens von Sehnsucht nach seinem Herrchen
verzehrt, spürt er Obelix im Labyrinth der Pyramiden auf und findet auch den Weg zurück ans Licht.
Mit mehreren Schiffsladungen neu gebrochener Steinquader kehren die drei Gallier zur Baustelle
zurück, wo sich schon die nächste Intrige anbahnt: Ein mit ihrem Gruß an Kleopatra geschickter
Kuchen war vergiftet und hat den Vorkoster der Königin hingerafft. Asterix und seine Freunde sollen
für diese Tat den Krokodilen serviert werden. Glücklicherweise können unsere Helden aber ihre
Unschuld beweisen, indem sie mit Hilfe von Immunitäts-Tropfen aus Miraculix' Hausapotheke den
gesamten Kuchen vertilgen, ohne dass ihnen das Gift etwas anhaben kann. Selten war die Aufgabe,
einen Beweis zu erbringen für Obelix ein größeres Vergnügen.
Pyradonis steht zunehmend die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben, und auch Cäsar sieht dem
Fortschritt der Bauarbeiten mit wachsendem Missmut zu, steht doch immer deutlicher sein Prestige als
größter Herrscher auf der Erden-Scheibe auf dem Spiel.
Auf Empfehlung seines meist (bzw. oft bzw. manchmal) unfehlbaren Beraters Chorus schleust der
Imperator die Meisterspionin Chip-Kartus auf der Baustelle ein und erfährt so von der Anwesenheit
der drei unbeugsamen Gallier. Für Cäsar die Gelegenheit, ein historisches Bonmot zu tätigen – Alea
jacta est – und den weiteren Fortgang der Dinge selbst in die Hand zu nehmen: Sturm der Baustelle
durch die kaiserlichen Legionäre und 'Abtragen' der bereits errichteten Gebäude nach allen Regeln des
Kriegshandwerks. Der Auftrag an seine Soldaten lautet: Festnahme der gallischen Rebellen – ein
Vorhaben, das allerdings, wie schon einige Male zuvor, kläglich scheitert.
Rückzug heißt jedoch nicht, dass sich die Römer wirklich geschlagen geben würden. Im Gegenteil, die
vorläufige Niederlage veranlasst nun auch Chorus zu einer historisch gewordenen Deklaration:
"Niemand darf das römische Imperium lächerlich machen ... Wenn ein Angriff auf das Imperium
erfolgt, schlägt das Imperium zurück." (Die Tragweite dieses Satzes lässt sich ermessen, wenn man
bedenkt, dass er über zwei Jahrtausende später als Motto eines intergalaktischen Abenteuerfilms
wieder auf gegriffen wurde.)
Cäsar bietet nun seine neuesten Kampfmaschinen auf: Steinwurfgeschosse, die aus der Ferne die
Fassade des neuen Palastes zertrümmern – und gegen diese ist sogar Obelix machtlos. Rettung in
letzter Not kann wiederum nur Idefix gewährleisten: Er soll die römische Belagerung der Baustelle
durchbrechen und Kleopatra eine Nachricht über die Belagerung durch Cäsar bringen. Weil Idefix
aber noch so klein ist, soll ihn Asterix begleiten. Er soll ihn bis zum Palast der Kleopatra schleusen.
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Die Gänge, Fluren und Treppen überwindet das tapfere Hündchen schließlich allein und überbringt
Kleopatra das unbeschadete Schreiben – dessen Inhalt die Königin in der Tat zur Weißglut bringt.
Unverzüglich eilt sie mit kleinem Gefolge (das sind: 10 Tänzerinnen, 20 Sänftenträger, 50 Soldaten)
zur Front, um Cäsar eine Standpauke zu halten. Damit gehört der Sieg endlich – und verdient –
Asterix und seinen Freunden: Beim Belenus! Beim Teutates! Bei Isis!
Bald sind die Bauarbeiten fristgerecht abgeschlossen, und nachdem Numerobis für seine Leistung
tatsächlich mit Gold überschüttet wurde, weiht Kleopatra den neuen Palast ein. Wo aber bleibt
eigentlich Cäsar bei diesem Event, steht er doch erstmals wirklich im Mittelpunkt des ganzen
Geschehens?!? Nun ja, der Schussel, hat seine Einladung vergessen, und einem ägyptischen Türsteher
kann auch kein römischer Kaiser erzählen, wie er seinen Job erledigen soll ...
PRODUKTIONSNOTIZEN
Genese des Abenteuers1
Die Drehorte
Nicht nur das, wovon "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" erzählt, auch die Hintergründe und
Zusammenhänge der Produktion gleichen einem veritablen Epos: Von der Gischt, die Malta umtost,
über die marokkanischen Wadis bis in die weitläufigen Pariser Studios haben Alain Chabat und seine
Mannschaft mit diesem Film eine mehrmonatige Expedition hinter sich gebracht, mussten sich
gelegentlich mit Temperaturunterschieden von nahezu 50 Grad während eines Drehtags auseinandersetzen und lernten Schauplätze kennen, die in ihrer Pracht wirklich einzigartig waren, aber auch
solche, wo ihnen ein Elend begegnete, das sich kaum in Worte fassen lässt. Auch mussten sie einige
Schicksalsschläge einstecken, die sich ihnen unauslöschlich im Gedächtnis eingebrannt haben.
Malta
Malta wurde wegen seines hervorragenden Wassertank-Ateliers ausgewählt, eines von nur zweien
weltweit, das entsprechend ausgestattet und dimensioniert ist, um Dreharbeiten von dieser
Komplexität überhaupt bewältigen zu können. Es schien so, als hätten die Malteser seit langem auf die
Piratenszenen in "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" gewartet, um demonstrieren zu können, wozu
sie mit ihren gigantischen Wellenmaschinen und den Wasser-Kanonen in der Lage sind.
Chefkameramann Laurand Dailland erzählt: "Wasser ist ein wahrhaft hinterhältiges Element. Um
solche Szenen wie die mit unseren Piraten drehen zu können, wäre man verraten und verkauft, würde
man sich tatsächlich aufs Meer begeben. Ohne die maltesischen Studios würde wahrscheinlich das
Meer im Kino gar nicht vorkommen. Wenn ich Ihnen das Stichwort 'Seekrankheit' nenne, so klingt das
banal. Aber Sie können mir glauben, dass wegen dieser 'Kleinigkeit' schon Dreharbeiten abgebrochen
wurden. Viele Versicherungen können ein Lied davon singen." Und Alain Chabat fügt hinzu: "Der
Dreh auf Malta war für unser Projekt wie ein Prolog: Hier musste sich unser Casting bewähren. Hier
haben auch die Piraten konkrete Leinwandgestalt angenommen, und die sind ja enorm wichtig, da sie
sich neben der Haupthandlung wie ein Running-Gag durch den Film ziehen. Die Erinnerung an Malta
ist wunderbar!"
Dieser Prolog dauerte 10 Tage. Als sie vorbei waren, brach das durchnässte Team zum Trocken nach
Marokko auf – in den Studios von Ouarzazate, so dachte man, würde bereits der heiße Wüstenwind
auf sie warten. Aber wer verbreitete eigentlich das Gerücht, dass der Wüstenwind immer heiß sei?
Marokko
Es war ein Prinzip der gesamten Produktion nicht in kolonialistischer Manier irgendwo einzufallen,
sondern die örtlichen Gegebenheiten zu respektieren und auch das Know How vor Ort für die
"Mission Kleopatra" zu nutzen, und in Ourzazate wurde das besonders deutlich: Sämtliche
Außenaufnahmen würden hier gedreht werden – die Schlacht, die Wüste, die Baustelle, der Palast von
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Abgeleitet vom Griechischen, wo Genesis Ursprung, Herkunft, aber auch Schöpfung bedeutet. Wir meinen hier
die Schöpfung, ja die SCHÖPFUNG!
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Cäsar, das Wagenrennen, die Sphinx, der Nil, die Feluken. Schaut man auf den Drehplan, so beginnt
die Etappe Marokko mit der Woche drei ... dann die Woche vier ... dann ... und dann ... immer noch ...
bis zur Woche 17. Alles in allem XIV (genau: 14) Wochen.
Alain Chabat lässt diese dreieinhalb Monate noch einmal Revue passieren: "Zuerst war uns die Hitze
ganz recht, dann konnten wir sie nicht mehr ausstehen. Dann begrüßten wir die Abkühlung, doch wir
hatten keine Ahnung, wie kalt der Wüstenwind sein kann und dass der marokkanische Winter
verdammt rüde ist. Nur unser Obelix alias Gérard Depardieu ließ es sich nicht nehmen, auch in den
Pausen den gallischen Naturburschen zu geben, und lehnte jeden Versuch, ihn in eine Decke oder
Jacke zu hüllen stoisch ab."
Der Filmarchitekt At Hoang erzählt: "Beim Ablauf der Dreharbeiten konnte man natürlich keine
Rücksicht auf klimatische Widrigkeiten nehmen. In diesem Punkt gab es nie ein Idealmaß, es war
immer entweder/oder, d.h. zu warm oder zu kalt. Ganz zu schweigen von den Stürmen, den Schlangen
und den Skorpionen."
Und Laurent Dailland hat nicht minder einschneidende Erfahrungen mit den Wetter-, Umwelt- und
Lichtverhältnissen des Maghreb gemacht: "Die Sonne in dieser Region ist zwar eine großzügige aber
auch äußerst kapriziöse Diva. Wir wurden fast zu 'Managern der Lichtrichtung'. Die Sonne zieht
natürlich viel schneller als bei uns im Norden, und besonders am Abend wechselt die Farbtemperatur
buchstäblich von Minute zu Minute. Außerdem: Selbst in der Wüste ist die Sonne gelegentlich
verhangen. Gegen die Kapriolen der Sonne eine konstante Stimmung von blauem Himmel und immergoldenem Licht zu zaubern ist sogar noch schwieriger als den generellen Sonnemangel zu
kompensieren.
Epinay
Einigermaßen ausgezehrt erreichte Chabats Equipe schließlich in der VIIX. Woche wieder Frankreich.
Es standen noch die Innenaufnahmen im Palast der Kleopatra aus, ebenso die Szenen in der Hütte von
Miraculix und die Außenaufnahmen in der verschneiten Bretagne. Da mit den vorherigen Drehorten
bereits eine gewisse Dimension in puncto Opulenz, Größe und Pracht vorgelegt war, fiel die
Entscheidung, wo man in Frankreich drehen wollte, relativ leicht: es musste Epinay sein, und
tatsächlich war es nur dort möglich, die großzügigen Dekorationen von At Hoang und Tanino
Liberatore unterzubringen, z. B. den Thronsaal von Kleopatra.
Laurent Dailland zeigt sich verständlicherweise von diesem Teil der Dreharbeiten besonders
begeistert: "Im Studio beherrscht man die Beleuchtung bis ins Letzte Detail. Es war eine wahres
Vergnügen aus dem Schwarz einer Studiohalle das marokkanische Licht in all seiner Prächtigkeit zu
erschaffen oder auch den Eindruck tiefsten bretonischen Winters. Allerdings sind die Stromzähler
während dieser Zeit auch absolut heiß gelaufen. Ich habe es immer vermieden zuzuhören, wenn es um
die Nebenkosten des Studiobetriebs ging."
Mitunter glichen die Ateliers übrigens einem Zoo: da waren u.a. die Geparden Kleopatras, ein
Lämmchen, ein Idefix und eine sprechende ägyptische Katze ... also gut, ihr Wortschatz ist nicht
wirklich reich, aber ein Wort bringt sie immerhin 'raus. Sie werden ja sehen (und hören)! Nicht
vergessen sollte man auch, die hungrigen – aber glücklicherweise 'elektronisch animierten' Krokodile.
Und last but not least: die 'schwierigsten' Tiere aus dieser Menagerie, die Frösche von Pyradonis. Sie
hatten offensichtlich nicht das geringste Verständnis, dass sie wieder eingefangen werden sollten,
nachdem sie für eine Aufnahme abgedreht waren.
Die Ausstattung
Historischer Realismus oder Treue gegenüber dem Comic: das war das Dilemma, mit dem sich Alain
Chabat und seine Mannschaft von Fall zu Fall aber auch grundsätzlich konfrontiert sah.
At Hoang ist ein Mann der aufwendigen Dekorationen. Das hat er bei seiner Rekonstruktion des
kolonialen Cochinchinas in "Der Liebhaber" demonstriert und nicht minder bei "Sieben Jahre in Tibet"
und bei "Germinal".
Über die Vorarbeiten zu "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" erzählt er: "Alain und ich sind nach
Ägypten gereist und haben uns sämtliche wichtigen Schauplätze des Films im Original angeschaut:
das Niltal, die Pyramiden, Luxor ... Mit dem Bau der ersten Dekorationen haben wir erst Ende Februar
2000 angefangen. Das scheint lang, wenn bedenkt, dass die Dreharbeiten erst im August auf Malta
anfingen. Tatsächlich war aber nie Gelegenheit für Müßiggang: So haben wir beispielsweise mit den
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Zeichnungen für die Piratenszenen im März begonnen, die Konstruktionen für immerhin vier
unterschiedliche Schiffe oder Barkassen gingen im April los, für Transporte, Herstellung und FeinTuning der hydraulischen Bauelemente blieben letztlich nur drei Wochen. Was die Hauptdekorationen
betrifft, also in erster Linie die Baustelle für Cäsars Palast in der Wüste, die wurden parallel bis zum
September angefertigt, und als es dort losging mussten wir uns schon sputen für Dekorationen in den
Pariser Studios."
Für den Bau des Thronsaals der Kleopatra und der Hütte von Miraculix beschäftigte At Hoang 70
Handwerker, in Marokko war ein Heer von 500 Personen beschäftigt: Tischler, Maler, Schmiede,
Dekorateure und Bildhauer.
"Natürlich waren die Asterix-Hefte freiwillig auferlegte Pflichtlektüre für jeden, der bei uns arbeitete.
Darüber hinaus haben wir uns aber natürlich auf historische Dokumente jeglicher Art bezogen – nie
sklavisch, sondern oft in ironisch interpretierender Weise, so wie es ja auch Uderzo und Goscinny
immer gemacht haben. Bestimmte Farben oder gewisse Dekorationselemente sind zwangsläufig
falsch, wenn man es streng historisch betrachtet – aber wer will das schon?"
Die Sets von "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" sind letztlich ein zusätzlicher Darsteller neben
den tatsächlichen Darstellern. So hat At Hoang jegliches Handwerkszeug, das im Film auftaucht völlig
neu geschaffen – die Kräne, die Werkzeuge der Bildhauer, die Hebevorrichtungen ... Das alles sind
Details, die nicht im Vordergrund stehen sollen, aber dennoch wesentlichen Anteil haben, das Ägypten
von Kleopatra so zu präsentieren, wie Uderzo und Goscinny es sahen. "Manchmal haben wir uns
wirklich amüsiert mit unseren Dekorationen", scherzt Alain Chabat. "Irgendwo haben wir
Hieroglyphen reingemogelt, die ungefähr wie folgt lauten: 'Wer das lesen kann, muss ein Ägyptologe
sein.' Wir haben untereinander Wetten abgeschlossen, wann sich der erste Intelligenzbolzen meldet,
um uns diese Entdeckung mitzuteilen. Bis jetzt warten Wir noch vergeblich."
Eine der gewaltigsten Dekorationen in "Mission Kleopatra" ist die Baustelle des Cäsar-Palastes – es
gehört zur grundsätzlichen Atmosphäre des Films, dass gelegentlich auch "Ceasar's Palace" gesagt
wird – weit ab von den gewöhnlichen Verkehrswegen, mitten in der marokkanischen Wüste. "Die
Größe der Baustelle", so At Hoang, "musste der Größe der Aufgabe angepasst sein, der sich
Numerobis gegenüber sieht. Es war also gerade zu zwangsläufig, dem Zuschauer eine Baustelle zu
präsentieren, bei der sich reflexartig der Satz einstellt: 'Das schafft der nie!'"
Komparserie
Um auf glaubhafte Weise das Gigantische einer ägyptischen Baustelle darzustellen, gibt es weder
Wunder noch Zauberei, da hilft auch heute nur das, was vor neunzig Jahren in der Frühzeit der
Kinematographie bei Mammut-Produktionen dieser Art geholfen hat: Komparsen, Komparsen und
noch mal Komparsen. 2.000 waren bei manchen Baustellen-Szenen beschäftigt – eine Situation, die
militärischer Logistik bedarf.
Mehr als 8.000 Personen 'begutachtete' Casting-Direktor Laurent Soulet mit seinem Team während
ihrer vielmonatigen Besetzungsmarathons. An den Tagen, da sich buchstäblich Busladungen von
Komparsen und Kleindarstellern in die Sets ergossen, waren sie auch unverzichtbare Hilfen, sowohl
bei organisatorischen Fragen , aber auch was Probleme der Hintergrundinszenierung oder des
Rhythmus' dieser Teile anging. Die 2.000 Komparsen sollten ja nicht nur rumstehen. Sie stellten
Arbeitssklaven dar, und so musste ihnen auch die Verwendung der Werkzeuge wenigstens in den
Grundzügen beigebracht werden. Teile des Basislagers in Ourzazate glichen zeitweilig einer bizarren
Volkshochschule, wo man die aberwitzigsten Kurse belegen konnte: Expressausbildungsgänge zum
Schlittenzieher oder zum Auspeitscher fanden sich neben Lehrgängen für Steinbrecher, Bildhauer,
Wasserträger oder Maler. Wochen um Wochen nahm das in Anspruch, wurde aber von Alain Chabat
und den Produzenten als unverzichtbar für das Gelingen der "Mission Kleopatra" erachtet.
Bleibt noch anzumerken, dass sich bei den Massenszenen ganze Hundertschaften von
Maskenbildnern, Friseuren und Kostüm-Assistenten als Ägypter verkleidet und mit Walkie-Talkies
versehen unter die Komparsen mischten, um alles zu koordinieren und immer wieder drehfertig zu
machen. Die Darsteller von Wasserträgern trugen wirklich Mineralwasserflaschen in den Krügen
versteckt.
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Naturgewalten
Selbst die minutiöseste Vorbereitung kann aber keinen Sandsturm abwenden. "Glücklicherweise", so
Alain Chabat, "hat At Hoang diese Möglichkeit immerhin vorausgesehen, und baute seine
Dekorationen so windfest, dass selbst ein achtstündiger Sturm den Sets nichts wirklich anhaben
konnte." Dass die Dreharbeiten trotzdem für zwei Tage unterbrochen werden mussten, lag weniger an
beschädigten Sets, als am Zusammenbruch der großen Infrastruktur. Das reichte von verwehten
Zufahrtstraßen über abgeknickte Telegrafenmasten zu verschollenen Komparsen, die irgendwo anders
mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren und nicht selten ihre Kostüme mit dabei hatten.
Die Kostüme
Wenn im Klappentext von "Asterix und Kleopatra" stolz verkündet wird, welche Massen von
Zeichenutensilien, Stiften und Radiergummis zum Einsatz kamen, so braucht sich auch die
Produktionsfirma nicht genieren, einige Statistiken zum Besten zu geben: Beginnen wir bei den
Kostümen. Die Kostümbildnerin Florence Sadaune hat im ihrem Department sage und schreibe 11
Kilometer Stoff für die 2.500 Kostüme der Kleindarsteller verbraucht und weitere 600 Meter für die
rund 50 Kostüme der Hauptdarsteller. Außerdem mussten über 5.000 Sandalen, Römersandaletten,
Tartanen fabriziert werden, ganz zu schweigen von den Gürteln, Handschuhen oder Taschen. Florence
Sadaune erinnert sich in diesem Zusammenhang: "Bei einem historischen Film bedeutet 'Kostüm'
natürlich etwas völlig anderes, als bei einem zeitgenössischen Sujet. In Marokko etwa war die Arbeit
auf zehn unterschiedliche Ateliers aufgeteilt, von der Schneiderei und Hutmacherei, über die
Stoffmaler und Stanzer bis zu den Goldschmieden und Schustern."
Die Produktion hatte außerdem 60 Garderobieren beschäftigt, doch bevor die Stoffe am Leib der
Darsteller zum Leben erwachten, mussten sie natürlich erst einmal geschaffen werden. Das ägyptische
Outfit kreierten in enger Zusammenarbeit der Variété-Designer Philippe Guillotel und Tanino
Liberatore, Herausgeber des Magazins "Frigidaire" und Erfinder der Rank Xerox-Comics.
Zu ihrem gemeinsamen Ansatz erklärt Tanino Liberatore: "Wir wollten den Rüstungen der römischen
Legionäre einen Touch von Superhelden geben, was automatisch eine gehörige Komik hat, denn jeder
weiß doch, dass sie eigentlich bemitleidenswerte Bürschchen sind, vor allem wenn sie auf Asterix und
Obelix treffen." Philippe Guillotel fügt hinzu: "Es wurde zu einer schönen Herausforderung, den
Phantasiefiguren Menschlichkeit und Wirklichkeit in zu verleihen. Das hat mich regelrecht verfolgt
und wurde zunehmend zu einer Obsession, die Mode dieser Epoche glaubhaft zu machen."
Was die höfische Mode zur Zeit Kleopatras betrifft, so gibt es keine genauen Dokumente aus dieser
Epoche. Liberatore und Guillotel bemühten sich also, auf altägyptische Klischees anzuspielen und sie
gleichzeitig mit einigen exzentrischen Applikationen zu ironisieren. Als Alain Chabat sich die
Entwürfe der beiden Designer ansah, sagte er: "Ich habe keine Ahnung, wie ihr diese Klamotten
fabrizieren wollt, aber ich weiß, dass ich sie genau so haben will, wie Ihr sie gezeichnet habt –
andernfalls hättet Ihr sie mir nicht zeigen dürfen."
Kleider machen Leute
Im Gegensatz zu Gerard Depardieu und Christian Clavier, die nur Anspruch auf ein einziges Kostüm
hatten, wurde Monica Bellucci maßlos verwöhnt. Florence Sadaune resümiert: "Kleopatra hat eben so
viele Roben wie Auftritte, also neun insgesamt. Drei davon schuf Philippe Guillotel und sechs
Liberatore. Eines dieser Kleider hat einen Besatz von 350 Perlen. Alles in allem stecken allein in
diesem Prachtstück ungefähr 400 Arbeitsstunden."
Insgesamt unterstreichen die Kostüme jedes Hauptdarstellers grundsätzlich dessen Charakter:
Pyradonis etwa erscheint immer 'fußlos' – man könnte meinen, er sei eine Schlange, was er ja
tatsächlich auch ist. Numerobis hingegen verkörpert eine moderne Zwanglosigkeit: wenn man in den
fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung Basketball gespielt hätte, so wäre
Numerobis wahrscheinlich dabei gewesen. Mit seiner Garderobe könnte er sich auf dem Sportplatz so
zu Hause fühlen wie auf der Baustelle oder im Café.
Make-Up und Frisur
Am Gesamteindruck von Kleopatra hat natürlich auch Make-Up und Frisur erheblichen Anteil. Der
Maskenbildner Christophe Danchaud und der Coiffeur John Nollet ließen große Sorgfalt walten,
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Kleopatra in dieser Hinsicht sehr wandlungsfähig aber auch stilsicher und stringent erscheinen zu
lassen. Mit großem Geschick kombinierten sie, was Kleopatras Look hätte sein können.
Für Monica Bellucci bedeutete das täglich mindestens anderthalb Stunden Maske, gleichgültig ob
brüllende Hitze herrschte oder Eiseskälte. Was die Frisuren angeht, so muss man wissen, dass die
ägyptischen Perücken eigentlich wie Hüte konzipiert waren: ranghohen Persönlichkeiten galten sie als
persönliche Requisiten, die je nach Anlass wie ein 'Kopfkleid' angezogen wurden.
John Nollet erklärt: "Jede einzelne Perücke benötigte für Herstellung und charakteristische
Ausarbeitung zwei bis drei Tage." Wie schon bei den Kostümen, wurde Kleopatra auch beim MakeUp und bei den Frisuren über alle Maßen verwöhnt. Ein Dutzend Perücken wurde allein für Sie
konzipiert ... für alle Rollen zusammen waren es 1.500.
Die trunkene Magie der Spezialeffekte
Alain Chabat legte großen Wert auf zeichentrickgetreue Spezialeffekte: "Besonders wichtig war mir,
dass der Moment, wenn die Wirkung des Zaubertranks in eine Person 'fährt', absolut 'comic-getreu'
dargestellt wird. Unsere Aufgabe war es also: wie übersetzt man am besten dieses Aufleuchten der
Kraft, das die 'Patienten' durchströmt, wenn sie in den Genuss des Tranks kommen."
Die Komplexität der Effekte, machte eine enge Kooperation zwischen den 'Feuerwerkern' und den
'Computerfreaks' notwendig, sprich zwischen den Special Effects- und den Visual Effects-Leuten. Die
Verzahnung dieser beiden Bereiche war für Alain Chabat von Beginn der Dreharbeiten an essentiell.
Hier ein einfacher Drehbuchauszug. Nur drei Zeilen:
"Außen. Tag. Am Nil.
Obelix springt ins Wasser und zieht ganz allein und auf dem Rücken schwimmend die 15 Feluken, die
Tonnen von Steinen transportieren."
Dieser Drehort musste eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllen – notwendigerweise und
unverzichtbar: Es musste ein trockener Wadi gefunden werden. Darin waren 200 Meter umzugraben
und Schienen einzubringen, die sich so fest verankern ließen, dass man darauf ein UnterwasserSeilwinden-System betreiben konnte, über das dann drei Schiffe von jeweils sieben Metern Länge mit
erheblicher Geschwindigkeit zu bewegen waren. Anschließend und um das Wadi in den Nil zu
verwandeln, musste Wasser umgeleitet werden, das nicht weniger als zehn Tage benötigte um
überhaupt dort anzukommen! Als das alles getan war, haben wir diese Aufnahmen gedreht, in denen
Obelix die Feluken durch den Nil zieht. Jeder dieser Schritte wurde begleitet von den Visual-Effects
Spezialisten, um in möglichst großem Umfang Fehlentscheidungen zu vermeiden, die die
nachträgliche Vervollständigung des Bildes am Computer erschweren könnten: Palmen, Felsen,
Fußstapfen, Menschen und Siedlungen am Ufer, all diese Hintergrund-Details, die keiner bemerkt und
die doch unverzichtbar sind, um einer Szenerie überhaupt erst Leben einzuhauchen, wurden am
Computer hinzugefügt.
Kleines statistisches Fazit dieser Sequenz: Von der Konzeption und Vorbereitung über den Bau und
Dreh bis zum Einfügen des CGI (Computer Generated Image) in den restlichen Film haben Hunderte
von Menschen ein Jahr lang allein an dieser einen Sequenz gearbeitet.
Der Ton
Unabdingbar für "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" war ein lebendiger, komplexer, satter Klang –
ein elaboriertes Sound-Design, das die moderne Tonausstattung der heutigen Kinos nicht nur nutzt,
sondern ihrerseits auch fordert.
Alain Chabat dazu: "Ich liebe das Spiel mit dem Ton. Der Tonmeister Thierry Lebon hat in jedem
Moment dieser Produktion das Maximale gegeben, um dem Film Raum, Luft und Kraft zu verleihen,
ohne den Eindruck eines Überfallkommandos zu vermitteln."
Die Stunts
Der Stunt-Coordinator Philippe Gueguan erinnert sich: "Es war der besondere Wunsch von Alain,
möglichste viel 'reelle Stunts' zu inszenieren, wobei er wusste, dass das viel (zum Teil sehr viel) Zeit
bedarf, um wirklich realistisch zu wirken. Bedenken müssen Sie natürlich, dass die Gallier nach dem
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Genuss des Zaubertranks schon von Natur aus unrealistische Kräfte hatten und die Römer sehr weit
(und hoch) umeinander flogen.
Um einen Legionär zum Fliegen zu bringen, baute Guegan eine regelrechte MenschenWurfvorrichtung, die mit komprimierter Luft, und einem physikalischen Hebel mit zwei Winden
funktioniert. Damit konnte man einen Stuntman tatsächlich acht oder neun Meter durch die Luft
'schießen' – ein ziemlich brutaler Stunt, der sich nur nach langer Vorbereitung und einem
regelmäßigen intensiven Training bewältigen lässt.
Wer den Zaubertrank eingenommen hat, dem ist alles erlaubt! Nehmen wir nur die Kampfszene
zwischen Pyradonis und Numerobis: Die Säulen, auf denen sie sich schlugen, waren über zehn Meter
hoch. Und damit nicht genug: dort oben absolvierten sie auch noch Zehn-Meter-Sprünge von einer
Säule zur anderen. Es handelte sich also um ein Duell, das sich zwischen zehn und zwanzig Metern
über dem Boden abspielte!
Zu erwähnen bleibt noch, dass sowohl diese Kampfszene, als auch Obelix' Kletterei an der Sphinx von
den Darstellern selbst – und nicht von Stunt-Leuten – gedreht wurden.
Technische Details
"Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" zu drehen bedeutete auch eine permanente Herausforderung
des Erfindungsreichtums aller an diesem Projekt Beteiligten.
Kameramann Laurent Dailland lag daran, seine Kamera in jeder Hinsicht zu entfesseln: "Wir haben
uns alles gegönnt, was man sich nur vorstellen kann, ferngesteuerte Kranfahrten ebenso, wie hektische
Schulterkamera oder schwebend-treibende Steadicam-Sequenzen."
Um mit der gleichermaßen schönen wie schwierige Lichtsituation Marokkos fertig zu werden, nutzte
Dailland immer wieder die Sunbox, eine sechs mal sechs Meter messende und vier Meter hohe 'Kiste',
die es erlaubt, zu jedweder Tageszeit mit konstanter Beleuchtung zu arbeiten. Von der Leistung her
entspricht die Sunbox einem Flutlicht-Set, jedoch 'zeichnet' sie so weich, wie kaum eine andere Quelle
und stellt geradezu das Gegenteil von Flutlicht dar.
Noch einmal: die Tiere
Kamele, Vögel und Katzen. Frösche, Käfer oder Hunde. Geparden und Lämmer. Tiere nahmen einen
wichtigen Platz bei der "Mission Kleopatra" ein. Sie wurden ebenso sorgfältig ausgewählt wie die
Dekorationen oder Kostüme. Der Star in dieser Menagerie war natürlich Idefix.
Uderzo wurde einmal gefragt, von welcher Rasse Idefix eigentlich sei. Er antwortete salomonisch:
"Ein Hund.” Von dieser Seite war also der Phantasie keine Grenzen gesetzt, und man hätte Idefix
durchaus auch mit einem Dobermann besetzen können. Aber wäre damit irgend jemand einverstanden
gewesen? Sicher nicht. Für Alain Chabat stand außer Frage, dass Idefix ein klitzekleines lebendiges
Bündel sein sollte, für das Obelix' starke Arme so etwas wie ein Kuschelkörbchen darstellten. Im Film
schlüpfte der Idefix aus dem Comic nun in das Fell einiges irrsinnig süßen West-Highlanders – fraglos
der Sympathieträger für viele kleine Zuschauer.
Praktisch alle beteiligten Tiere verhielten sich dank des Tiertrainers Patrick Pittavino sehr diszipliniert.
Um so mehr aus der Rolle fiel allerdings eines, das damit auch jegliches Vorurteil gegenüber seiner
gesamten Spezies aufs Nachhaltigste bestätigte: Der Esel Cannabis, das Transporttier von Numerobis.
"Mit Cannabis war es unmöglich, zwei halbwegs identische Aufnahmen zu bekommen", erzählt Alain
Chabat. "Jedesmal bewegte er sich, wenn überhaupt, in irgend eine unvorhersehbare Richtung davon
... Da Jamel Debouzze aber im Besitz des schwarzen Gürtel der Improvisationskunst ist, gelang es
ihm, mit jedem Take ein komplett unterschiedliches, aber in sich schlüssiges 'Duett' mit seinem Esel
zum Besten zu geben. Ich glaube, im Film haben wir die 29. Klappe verwendet."
Um bei der Wahrheit zu bleiben: es gab doch noch ein weiteres 'Dressurproblem', und zwar in jener
Szene, in der sich eine Fliege auf Obelix niederlässt. Alain Chabat hatte sich das nur als eine kleine
Hommage an Sergio Leone ausgedacht, immer unsicher, ob sie überhaupt realisierbar wäre: "Es
handelt sich um eine Großaufnahme von Obelix, in der sich gerade in dem Augenblick, da er mal
wieder sagt: 'Die sind verrückt, die Römer', eine Fliege auf seinem Unterlid niederlässt. Er pustet nach
oben und die Fliege schwirrt wieder davon. So stand es im Drehbuch, und ich hoffte inständig, dass es
eine Fliege geben würde, die auf Gérard fliegt. Ebenso inständig hoffte ich aber auch, dass mein
Hauptdarsteller dieses Geduldspiel überhaupt mitmachen würde. Als er sich erst einmal darauf
eingestimmt hatte, stand er tatsächlich über eine Stunde reglos und aufrecht bei 53 Grad in der Hitze,
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um auf seine Fliege zu warten und dann ganz zufällig zu sagen: 'Die sind verrückt, diese Römer'. Er ist
schon ein Phänomen, dieser Gérard."
Wenn alles getan ist ...
Neben den unterschiedlichen Teilstatistiken, die wir weiter oben bereits zur Kenntnis gegeben haben,
wollen wir nicht versäumen, abschließend noch Rechenschaft über das Aufkommen an Menschen,
Materialien, Energie und Verschleiß bei diesem Abenteuer abzulegen.
Rohfilmverbrauch:
Beschäftigte:
Vorbereitungszeit:
Stürme:
Drehzeit:
Kleopatras Garderobe:
Kleopatras Nasen:
Komparsen:
Kostüme für die Kleindarsteller und Komparsen:
Stoffe für diese Kostüme:
Garderobieren:
Kostüme für die Hauptdarsteller (außer Kleopatra):
Stoffe für diese Kostüme:
Postproduktion:
Toneffekte:
Orchestermusiker:
Nachsynchronisation
und Geräusche:
Tonschnitt:
Mischung:
Computer generated Images:
Dromedare:
Pferde:
Katzen:
Frösche:
Wildschweine:
Friedenstauben:
Krokodile (elektrisch):
Esel:
Lamm:
Fette Ameise:
Fliege:
Idefix:
144 583 Meter.
1.400
28 Wochen.
4
126 Tage (exakt wie geplant).
9 Roben (eine davon mit 5.000 Perlen).
1
2.000
2.500
1.100 lfd. m
65
50 (davon 30 in doppelter Ausfertigung)
600 lfd. m
8 Monate.
7.500
120
20 Tage
2 x 20 Wochen
8 Wochen
265 (davon 70 mit 3D Effekten)
23
41
19
17
12
3
3
1
1
1
1
1
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DIE BESETZUNG
Christian Clavier (Asterix)
Der 1952 in Paris geborene Schauspieler hat seit 1974 in über 40 Filmen mitgespielt und ist einer der
großen französischen Kassenmagneten. In Deutschland kennt man ihn vor allem als Buddy von Jean
Reno aus der Komödie "Die Besucher", sowie der fünf Jahre später entstandenen Fortsetzung "Die
Zeitritter". Für letzteren hat Clavier auch das Drehbuch geschrieben.
Zur Welt der Comics hat Clavier einen sehr persönlichen Bezug: "Comics haben mich geprägt, sind
Teil meiner Kultur und meiner Erziehung: Ich habe sie verschlungen und verschlinge sie immer noch.
Wie viele Menschen auf der ganzen Welt war natürlich auch ich ein Fan von Asterix. Allerdings ist es
eine Sache, sich mit ihnen als Leser zu identifizieren und eine andere, sich wirklich in ihre Haut zu
transportieren. Man muss diese Figuren in ihrer Gesamtheit treffen und zugleich eine eigene
Interpretation geben. Ich gehe davon aus, dass erst die Kutte den Mönch macht. Hat man einmal das
Aussehen festgelegt, dann öffnet sich eine kleine innere Tür zur Interpretation der Figur. Sie schauen
auf eine weite Landschaft, von der Sie zwar vieles noch nicht kennen, von der sie aber wissen, dass
Sie sie 'erobern' können. Das liegt am Kostüm, an der Maske, an dem, was sich im Kopf in Gang
gesetzt hat, um die Figur lebendig zu machen. Eine merkwürdige Alchemie, bei der alle Bestandteile
ins Gewicht fallen," erklärte Clavier anlässlich der Premiere des ersten Asterix-Abenteuers, dem
Kampf gegen Caesar.
Filmographie (Auswahl):
1974 Que la fête commence (Wenn das Fest beginnt)
Regie: Bertrand Tavernier
1977 Dites-lui que je l'aime (Süsser Wahn)
Regie: Claude Miller
1979 Les bronzés (Die Strandflitzer)
Regie: Patrice Leconte
1980 Je vais craquer
Regie: Francois Leterrier
1982 Le Père Noël est un ordure
Regie: Jean-Marie Poiré
1983 Papy fait de la résistance
Regie: Jean-Marie Poiré
1985 Mes meilleurs copains
Regie: Jean-Marie Poiré
1986 Le môme (Blues Cop)
Regie: Alain Corneau
1990 L' opération corned beef (Operation Corned Beef)
Regie: Jean-Marie Poiré
1993 Les visiteurs (Die Besucher)
Regie: Jean-Marie Poiré
1995 Les anges gardiens
Regie: Jean-Marie Poiré
1998 Les visiteurs II (Die Zeitritter)
Regie: Jean-Marie Poiré
1999 Asterix & Obelix contre César ( Asterix & Obelix gegen Caesar)
Regie: Claude Zidi
2002 ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
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Gérard Depardieu (Obelix)
Im Laufe seiner langen und erfolgreichen Karriere – bisher spielte er in über 100 Filmen – gibt es
kaum eine historische Gestalt, sei aus der Politik oder Kunst, die Gérard Depardieu noch nicht
dargestellt hat: Danton oder Rodin, Balzac oder den Grafen von Monte Christo oder Cyrano von
Bergerac. Demnächst wird er dieser Ahnenreihe noch eine weitere Persönlichkeit hinzufügen: Neben
Christian Clavier wird er in der französischen TV-Produktion "Napoleon" als Polizeiminister Fouché
zu sehen sein.
Zu seinem künstlerischen Vermögen addierte sich über die Jahre auch das körperliche Format hinzu,
um irgendwann einen der beiden französischen Nationalhelden schlechthin darzustellen: Obelix.
"'Asterix & Obelix' war schon immer mein Lieblingscomic" erinnerte sich Depardieu anlässlich der
Premiere des ersten Filmes über Obelix und seinen kleineren Freund Asterix. "Es war, als ob etwas
dafür in mir angelegt war. Für Obelix ist die übernatürliche Kraft das Normalste auf der Welt. Dafür
sind bei Obelix die Momente der Schwäche am Schwierigsten. Da muss man seine Kraft vergessen,
seine Naivität behalten. (...) Wir bewegen uns hier im Grenzbereich zur Karikatur: Das ist das
Territorium des Komischen, da darf bei Tempo und Interpretation nicht der kleinste Fehler passieren,
Christian Clavier als Asterix hat diese Kraft, diese Geschwindigkeit, diese Verzweiflung des
Komischen. Ich kann Komödie nur spielen, weil ich alles, das heißt gar nichts trainiert habe und weil
ich mit Vollgas spielen darf."
Ein weiteres Projekt Depardieus ist übrigens eine filmische Biographie über Vercingetorix, der der
wirkliche Rebell gegen die römische Besatzung war. In diesem Projekt will Depardieu zusammen mit
seinem Sohn Guillaume unter der Regie von Jacques Dorffman auftreten.
Der im Dezember 1948 in der französischen Kleinstadt Chateauroux geborene Depardieu verließ früh
die Schule und jobbte in unterschiedlichen Hilfsarbeiten. Erst ein Freund vermittelte ihm Mitte der
sechziger Jahre ein Theaterengagment. Depardieu spielte längere Zeit auch in kleineren Filmrollen, bis
er durch Bertrand Bliers "Die Ausgebufften" – neben Miou-Miou und Patrick Dewaere – buchstäblich
über Nacht zum Star wurde.
Nach "Asterix & Obelix gegen Caesar", der 1999 der weltweit erfolgreichste französische Film war,
ist das Abenteuer mit Kleopatra ein weiterer Anschlag auf die Lachmuskeln.
"Asterix & Obelix" war übrigens mitnichten die erste Zusammenarbeit von Depardieu und Clavier:
1977 spielten sie bereits zusammen in Claude Millers "Der süsse Wahn", 1990 in Jean-Marie Poirés
"Les Anges Gardiens" und kürzlich in dem großen TV-Movie "Les Miserables.
Filmographie (Auswahl):
1974 Les valseuses (Die Ausgebufften)
Regie: Bertrand Blier
Baxter, Vera Baxter
Regie: Marguerite Duras
1976 1900 (1900)
Regie: Bernardo Bertolucci
1977 Le camion (Der Lastwagen)
Regie: Marguerite Duras
Die linkshändige Frau
Regie: Peter Handke
1980 Mon oncle d' Amérique (Mein Onkel aus Amerika)
Regie: Alain Resnais
Le dernier métro (Die letzte Metro)
Regie: Francois Truffaut
1981 La Femme d'à coté (Die Frau nebenan)
Regie: Francois Truffaut
1982 L'affaire Danton (Danton)
Regie: Andrzej Wajda
1984 Tartuffe
Regie: Gérard Depardieu
1985 Police (Der Bulle von Paris)
Regie: Maurice Pialat
13
1986
1987
1989
1990
1992
1994
1995
1998
1999
2000
2002
Tenue de soirée (Abendanzug)
Regie: Bertrand Blier
Jean de Florette (Jean Florette)
Regie: Claude Berri
Sous le soleil de Satan (Die Sonne Satans)
Regie: Maurice Pialat
Camille Claudel (Camille Claudel)
Regie: Bruno Nuyttens
Cyrano de Bergerac (Cyrano von Bergerac)
Regie: Jean-Paul Rappeneau
Green Card (Green Card – Scheinehe mit Hindernissen)
Regie: Peter Weir
1492: Conquest of Paradise (1492 - Die Eroberung des Paradieses)
Regie: Ridley Scott
Germinal (Germinal)
Regie: Claude Berri
Le Colonel Chabert (Colonel Chabert)
Regie: Yves Angelo
Les anges gardiens
Regie: Jean-Marie Poiré
Le comte de Monte Cristo (Der Graf von Monte Christo) - TV
Regie: Josée Dayan
Asterix & Obelix contre César (Asterix & Obelix gegen Caesar)
Regie: Claude Zidi
Vatel (Vatel)
Regie: Roland Joffé
ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
Between Strangers
Regie: Edoardo Ponti
Napoleon (TV)
Regie: Yves Simoneau
Alan Chabat (Regisseur und Darsteller des Caesar)
Alain Chabat wurde am 24. November 1958 in Oran, Algerien geboren und kam 1963 mit seiner
Familie nach Frankreich. Seine Arbeit an ASTERIX & OBELIX: MISSION KLEOPATRA ist für ihn
auch eine Rückkehr zu den Anfängen seiner künstlerischen Arbeit, denn der Schauspieler, Autor und
Regisseur begann als Comic-Zeichner bevor er als Moderator, zuerst beim Radio, ab 1984 auch beim
Fernsehen (Canal +) arbeitete und wegen seines schlagfertigen, verrückten Humors schnell populär
wurde.
Alain Chabats Vorbilder sind die Brüder Zucker und Jim Abrahams sowie Monthy Python.
Für seine Darstellung in "Eine Frau für zwei" (1995) und "Der Spitzel" (1999) wurde er als Bester
Darsteller für den César nominiert. Für sein Regiedebüt "Didier" (1997), mit drei Millionen
Zuschauern einer der überraschendsten Box-Office Hits jenes Jahres, erhielt er den César für das Beste
Drehbuch.
Filmographie (Auswahl):
1991 Les secrets professionnels du Dr. Apfelglück
Regie: Thierry Lhermitte
1994 La cité de la peur – une comédie familiale
Regie: Alan Berberian
1995 Gazon maudit (Eine Frau für zwei)
Regie: Josiane Balasko
14
1995
1997
1999
2000
2001
2002
Alice et Elsa (Alice und Elsa - Zwischen Liebe und Hass)
Regie: Diane Kurys
Didier
Regie: Alan Chabat
Le cousin (Der Spitzel)
Regie: Alain Corneau
Le débandade (Hard Off)
Regie: Claude Berri
Le gout des autres (Lust auf Anderes)
Regie: Agnès Jaoui
Authentique - 1 an avec NTM
Regie: Alain Chabat
L' art délicat de la séduction
Regie: Alain Chabat
ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
Gespräch mit Alain Chabat
Wie kam es zu diesem Projekt?
Claude Berri kannte seit langem meine Begeisterung für Asterix und schlug mir eines Tages vor, auf
gut Glück ein neues Drehbuch für bzw. mit Asterix & Obelix zu schreiben. Gesagt getan, und danach
dauerte es nicht lange, bis er mich fragte, ob ich meine Geschichte nicht auch selbst realisieren wolle.
Dieses ganze Projekt war für zugleich die Verwirklichung eines Filmtraumes wie eines
Kindheitstraumes.
Warum haben Sie sich gerade "Astérix und Kleopatra" ausgesucht?
Wir haben uns, bevor ich mit dem Drehbuch anfing, in einem ausgiebigen Brainstorming darauf
verständigt, weil wir glaubten, dass diese Folge am meisten für einen großen Abenteuerfilm hergab.
Was mir bei "Kleopatra" außerdem sofort ins Auge stach: dass es mit Numerobis eine Figur in diesem
Film gab, die nur darauf wartete, dass Jamel sie spielt.
Der Charakter unseres kleinen Asterix hat eine Veränderung durchgemacht. Besonders was seine
Beziehungen zu Frauen betrifft.
Nein, nein, nein. Es ist genau der Asterix aus dem Comic. Er hat sich nur auf den ersten Blick verliebt
in eine ägyptische Kurtisane, und das schöne ist, es beruht auf Gegenseitigkeit. Goscinny sagte
einmal: "Man findet nicht häufig Frauen in den Asterix-Geschichten. Wenn doch, dann muss es schon
Kleopatra sein." Wir haben unserer Kleopatra ein paar mehr Frauen zur Seite gegeben und zwar
absolute 'Prachtexemplare'.
Ist es nicht ein Handicap, mit einer Geschichte zu arbeiten, die alle Welt kennt?
Wir hatten einen Rahmen innerhalb dessen wir uns völlig, ich betone völlig frei bewegen konnten.
Numerobis, beispielsweise, ist bei uns kein Architekt, der alles versaubeutelt, sondern ein
hochkarätiges Original. Er hat eben eine sehr persönliche Vision von dem, was Bauen ist. Wir haben
uns einige Nuancierungen dieser Art erlaubt. Danach musste man schauen, wie sich das in den
Gesamtrhythmus fügte, in das Universum von Uderzo und Goscinny.
Wie verliefen die Dreharbeiten mit Gérard Depardieu und Christian Clavier?
Christian ist ein Träumer, ebenso locker bei handfesten Action-Szenen wie auch dann, wenn es darum
geht, mit feinsten Nuancen zu arbeiten. Er ist sehr anspruchsvoll, und ich liebe seinen trockenen
Humor sowie seine Fähigkeit, sich wie ein Schuljunge in eine Szene zu stürzen.
Und Gérard ist nun mal wirklich 'Bigger Than Life'. Er ist Obelix, und er hat tatsächlich niemals das
Kindliche verloren, das immer in diesem großen Dicken steckt. Bei der Arbeit ist er von einer
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maßlosen Energie, die alles und jeden in ansteckt. Manchmal haut sie einen auch um, so wuchtig und
vital ist er. Andererseits ist er auch ungeheuer präzise.
Und Monica Bellucci?
Ein vulkanisches Temperament, eine unglaubliche Figur, die Kopfhaltung einer Königin und dann
diese Nase ... Ich könnte mir keine bessere Kleopatra vorstellen.
Außerdem ist sie nicht nur so verdammt attraktiv, sondern von ausgesuchter Liebenswürdigkeit und
super-professionell. Sie verdient wirklich ihren Spitznamen “Bellucissima” ...
Hatten Sie von Anfang an vor in dem Film mitzuspielen?
Was glauben Sie denn? Immerhin war Caesar zu besetzen. Und wer sonst, sieht man vielleicht von
Richard Burton ab, hätte denn Caesar spielen können. Ihre Frage ist wirklich überflüssig.
Gab es eine Art Masterplan für die Dekoration?
Im Comic gingen Uderzo und Goscinny sehr unterschiedlich mit der Frage der historischen
Zuverlässigkeit um – manche Zusammenhänge sind doppelt verbürgt und dreifach verknotet, an vielen
anderen Stellen haben sie sich reichlich Freiheit herausgenommen. Sie wussten einerseits genau
Bescheid, andererseits besaßen sie eine enorme Sensibilität für die Frage, was man machen darf und
was nicht.
Für die Produktion haben wir uns reichlich mit Recherchematerial eingedeckt und hatten auch
während der gesamten Drehzeit einen Ägyptologen zu unserer Verfügung. Das Hauptanliegen unseres
Filmarchitekten At Hoang war es, glaubwürdig zu sein, aber nicht unbedingt realistisch. Hätten wir
uns nicht selbst den Freiraum gegönnt, mit ein paar Spielereien brillieren zu können, dann hätten wir
den Film nicht machen brauchen. In einigen der Hieroglyphen, die jetzt im Film auftauchen sind ein
paar deftige Zoten versteckt, das werden zwar nur ein paar Schriftgelehrte lesen können, aber das
Ausdenken solch optischer Versteckspiele hat einfach großen Spaß gemacht.
Und wie stellte sich das für die Kostüme dar?
Für die Gallier, die Römer und die Piraten hielten wir uns treu an die Zeichentrickvorgaben.
Allerdings haben wir gemeinsam mit Philippe Guillotel und Tanino Liberatore, den Kostümbildnern,
einen vollständig neuen und vielfältigen ägyptischen Look kreiert – eine Art "Street Wear" für
Numerobis, etwas mit Reptilien-Anklängen für Pyradonis und Haute-Couture-Glamour-Mode für
Kleopatra.
Keine einzige schlechte Erinnerung an die Dreharbeiten?
Nein ... nun gut, die Glocke der Müdigkeit, die sich irgendwann über uns alle gelegt hatte: Aufstehen
um drei Uhr, dann ohne Pause Ranklotzen bis zum Sonnenuntergang und dem Aufziehen des Windes.
Danach geht man natürlich nicht nach Hause: dann ruft der Schreibtisch, die Dekorationen für den
nächsten Tag wollen endgültig abgenommen werden oder man diskutiert noch einmal über ein Detail
... Es waren regelmäßig 20-Stunden-Tage. Aber es waren auch eine Zeit, die von verrücktem und
fortwährendem Lachen bestimmt war.
Jamel Debbouze (Numerobis)
Jamel Debbouze wurde 1976 in Marokko geboren und kam 1979 mit seiner Familie nach Frankreich,
wo er in den Vororten von Paris aufwuchs. Bei einem Verkehrsunfall - Debbouze versuchte auf einen
Bus aufzuspringen - verlor er 1989 einen Arm.
Sein schlagfertiger Witz, gepaart mit dem Beurre-Akzent, also diesem speziellen Sprach-Mix der
französischen Banlieues, haben Jamel Debbouze innerhalb kürzester Zeit zu einem der beliebtesten
jungen Komödianten Frankreichs gemacht.
Spielen, Vorführen, Auftreten sind Jamel schon im Kindesalter zur zweiten Natur geworden. 1997 war
er mehrfach Gast in der TV-Show "Nulle part ailleurs", und seit 1998 spielt er in der erfolgreichen
Krankenhaus-Serie "H" die Rolle eines Arztes der Aufnahmestation.
International bekannt wurde Jamel Debbouze durch seine Rolle als zartfühlender Chicorée-Verkäufer
Lucien in Jean-Pierre Jeunets Welterfolg "Die fabelhafte Welt der Amelie".
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Filmographie (Auswahl):
1994 Les pierres bleues du désert (Kurzfilm)
Regie: Nabil Ayonih
1996 Y'a du fontage dans l'air (Kurzfilm)
Regie:Djamel Bensalah
1998 Zouzou
Regie: Laurent Bonhuic
1998 Les oiseaux, le ciel et ta mère
Regie: Djamel Bensalah
2001 Le fabuleux destin d' Amélie Poulain (Die wunderbare Welt der Amélie)
Regie: Jean-Pierre Jeunet
2002 ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
Monica Bellucci (Kleopatra)
Die im September 1968 in Citta de Castello, Italien geborene Schauspielerin begann ihre steile Kariere
als Top-Modell internationaler Modemagazine. Nach ihrem Fernsehdebüt unter der Regie von Dino
Risi 1990 spielte sie bereits im folgenden Jahr in dem Kinofilm "La Riffa" von Francesco Laudadio
und gab 1992 in "Bram Stoker's Dracula" unter der Regie von Francis Ford Coppola ihr
amerikanisches Debüt.
1996 gewann sie für ihre Darstellung in "L' appartement" unter der Regie von Gilles Mimouni den
französischen Filmpreis César als beste weibliche Hauptdarstellerin. Zuletzt faszinierte sie in "Under
Suspicion - Mörderisches Spiel", der amerikanischen Neuverfilmung von Claude Millers Meisterwerk
"Das Verhör" und zur Zeit ist sie an der Seite ihres Ehemanns Vincent Cassel in dem französischen
Fantasy Spektakel "Der Pakt der Wölfe" zu sehen.
Monica Bellucci lebt und arbeitet überwiegend in Frankreich.
Filmographie (Auswahl):
1990 Vita coi figli (TV)
Regie: Dino Risi
1991 La riffa
Regie: Francesco Laudadio
1992 Bram Stoker' s Dracula (Bram Stokers Dracula)
Regie: Francis Ford Coppola
1994 I mitici
Regie: Carla Vanzina
1996 L' appartement
Regie: Gilles Mimouni
1997 Dobermann
Regie: Jan Kounen
1998 La saison des amours
Regie: Eric Assous
1999 Comme un poisson hors de l'eau (Ein Fisch namens Ärger)
Regie: Hervé Hadmar
2000 Under Suspicion (Mörderisches Spiel)
Regie: Stephen Hopkins
Malena (Der Zauber von Malena)
Regie: Giuseppe Tornatore
2001 Le pacte des loups (Der Pakt der Wölfe)
Regie: Christophe Gans
2002 Irreversible
Regie: Gaspard Noé
2002 ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
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Claude Rich (Miraculix)
Er gehört inzwischen zum Ur-Gestein des französischen Films und Theaters. Er besuchte nach dem
zweiten Weltkrieg die Kurse der Theaterlegende Charles Dullin während er parallel als
Bankangestellter seinen Lebensunterhalt verdiente. Später, am Konservatorium lernte er Jean-Paul
Belmondo kennen, mit dem ihn seither eine tiefe Freundschaft verbindet. René Clair gab dem Elsässer
Rich 1955 seine erste Filmrolle in "Das große Manöver". Zeit seines Lebens fand Claude Rich immer
auch Zeit, neben seiner Filmarbeit gewichtige Theaterengagements anzunehmen.
Nachdem er bis in die sechziger Jahre im Kino häufig als 'Bruder Leichtsinn' zu sehen war, wechselte
er zunehmend ins Charakterfach und wandelte sich erneut zum paradigmatischen Bösewicht oder wie
zum Beispiel in Bertrand Bliers "Les acteurs" zum weisen, gelegentlich launischen Kumpel seiner
Starkollegen – denn immer spielt Rich im 'Familienkreis' d.h. zusammen mit anderen
schauspielerischen Schwergewichten.
Filmographie (Auswahl):
1955 Les grandes manoeuvres (Das große Manöver)
Regie: René Clair
1962 Le diable et les dix commandements (Der Teufel und die zehn Gebote)
Regie: Julien Duvivier
1968 La mariée était en noir (Die Braut trug schwarz)
Regie: François Truffaut
1973 Stavisky (Stavisky)
Regie: Alain Resnais
1984 Escalier C
Regie: Jean-Charles Tacchella
1994 Le Colonel Chabert (Colonel Chabert)
Regie: Yves Angelo
1996 Capitaine Conan
Regie: Bertrand Tavernier
1998 Lautrec
Regie: Roger Planchon
2000 Les acteurs
Regie: Bertrand Blier
2002 ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
DER STAB
Claude Berri (Produzent)
Claude Berri ist ein Künstler mit vielen Talenten. 1963 gewann er für seinen ersten Kurzfilm "Le
poulet" einen Oscar und seitdem ist ihm das künstlerische Glück treu geblieben. Er wurde unter dem
bürgerlichen Namen Claude Langmann am 1. Juli 1934 in Paris geboren und mit seinem
Künstlernamen verbinden sich einige der spektakulärsten Erfolge des französischen Films: sei es dass
sie unter seiner Regie – oft auch nach seinem Drehbuch – entstanden sind, sei es, dass sie von ihm
produziert wurden. Berri ist auch mehrfach in kleineren Rollen in Filmen von Kollegen aufgetreten, so
zum Beispiel in Chabrols "Die Unbefriedigten" (1959) oder im neuesten Film von Jacques Rivette "Va
savoir" (2001).
Filmographie (Auswahl):
1965 Le poulet (Kurzfilm)
Regie: Claude Berri
1966 Le vieil homme et l' enfant (Der alte Mann und das Kind)
Regie: Claude Berri
1970 Le cinéma de papa
Regie: Claude Berri
18
1973
1976
1979
1983
1985
1986
1988
1989
1991
1993
1994
1997
1999
2001
2002
Sex-Shop (Sex-Shop)
Regie: Claude Berri
La première fois (Die kleinen Französinnen)
Regie: Claude Berri
Tess (Tess)
Regie: Roman Polanski
Produktion: Claude Berri
L' homme blessé (Der verführte Mann)
Regie: Patrice Chéreau
Produktion: Claude Berri
Jean de Florette (Jean Florette)
R. Claude Berri
Manon des sources (Manons Rache)
Regie: Claude Berri
L' ours (Der Bär)
Regie: Jean-Jacques Annaud
Produktion: Claude Berri
Valmot (Valmont)
Regie: Milos Forman
Produktion: Claude Berri
L' amant (Der Liebhaber)
Regie: Jean-Jacques Annaud
Produktion: Claude Berri
Germinal (Germinal)
Regie: Claude Berri
La reine Margot (Die Bartholomäusnacht)
Regie: Patrice Chéreau
Produktion: Claude Berri
Didier
Regie: Alan Chabat
Produktion: Claude Berri
Asterix & Obelix contre César (Asterix & Obelix gegen Caesar)
Regie: Claude Zidi
Produktion: Claude Berri
Ma femme est une actrice
Regie: Yvan Attal
Produktion: Claude Berri
ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
Produktion: Claude Berri
René Goscinny & Albert Uderzo
Die beiden Väter von Asterix & Obelix sind den meisten Lesern – nach vielen Generationen von
Kindern inzwischen sicherlich überwiegend Erwachsene – vielleicht gar nicht namentlich geläufig,
auch wenn spitze Zungen einige persönliche Ähnlichkeiten zu finden meinen: in dem kleinen,
quirligen Asterix den Autor René Goscinny und in dem bedächtig starrköpfigen Obelix ihren Zeichner
Albert Uderzo.
Mit Asterix & Obelix jedenfalls schufen die beiden Künstler Ikonen für den französischen
Nationalcharakter aber auch (selbst)ironische Botschafter der Grande Nation. Dabei sind weder
Uderzo noch Goscinny Franzosen reinsten Wassers:
René Goscinny kam zwar im August 1926 in Paris zur Welt, sein Vater aber stammte aus Polen und
seine Mutter aus Russland. 1929 emigrierte die Familie mit den beiden Söhnen nach Argentinien und
entkam dadurch auch den späteren antisemitischen Verfolgungen in Europa. Erst nach dem Krieg
kehrte der inzwischen erwachsene Goscinny nach Paris zurück.
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Albert Uderzo ist ein Jahr jünger und wurde im April 1927 in Fismes bei Reims geboren. Aber auch
seine Eltern waren erst 1922 aus Italien nach Frankreich gekommen. Seine Kindheit und Jugend waren
sehr italienisch geprägt, für seine Spielkameraden war er immer der Métèque - der Mischling und
Ausländer.
Seit 1951 arbeiteten beide zusammen und nachdem sie bereits mehrere andere Figuren erfunden
hatten, sollten sie für eine neu gegründete Zeitschrift Helden französischer Herkunft schaffen, die der
übermächtigen amerikanischen Konkurrenz ebenbürtig waren.
Am 29. Oktober 1959 erschien die erste Nummer der Comic-Zeitschrift Pilote, in der neben vielen
anderen Helden ein kleiner, recht selbstbewusster Gallier mit Flügelhelm und etwas zerzaustem
Schnurrbart auftrat. Sein Freund Obelix spielte in dieser Geschichte noch eine Nebenrolle, aber bereits
in der ein Jahr später erschienenen zweiten Geschichte erhält er den ihm zustehenden Rang neben
seinem Freund Asterix.
Der Erfolg der beiden unbeugsamen Gallier sprengte alle Erwartungen - innerhalb von 20 Jahren
erschienen 24 Abenteuer während die Auflage der französischen Erstausgaben von anfänglich 6.000
Exemplaren auf 1.300.000 empor schnellte.
1974 gründen Goscinny und Uderzo gemeinsam mit ihrem Verleger Georges Dargaud das Studio
Idefix, und erfüllen sich so den Traum vieler 'Vorstadt-Pimpfe', eigenhändig Zeichentrickfilme zu
produzieren.
Doch im November 1977 starb überraschend René Goscinny - gerade 51 Jahre alt. Das letzte von ihm
verfasste Abenteuer, das vierundzwanzigste der Gesamtfolge, erschien posthum.
Nach anfänglichem Zögern entschied sich Uderzo zukünftig auch als Autor der neuen Abenteuer
verantwortlich zu zeichnen. 1979 gründete er speziell für seinen Asterix den Verlag Editions Albert
René und produzierte seitdem sechs weitere Bände, doch die im Frühjahr 2001 erschienene Folge
"Asterix und Latraviata" wird vermutlich das letzte Abenteuer bleiben.
Insgesamt sieben mal konnten die Asterix & Obelix-Fans die Abenteuer ihrer Helden als
Zeichentrickfilm-Geschichten mitverfolgen, bis 1999 Claude Berri einen lang gehegten Traum
verwirklichte und die Geschichte der beiden Nationalhelden mit wirklichen Schauspielern verfilmte:
"Asterix & Obelix gegen Caesar". Der Film lief noch mit Riesenerfolg in allen großen
Lichtspielhäusern Europas als bereits die Vorbereitungen für das neue Abenteuer begannen:
ASTERIX & OBELIX: MISSION KLEOPATRA.
Filmographie:
1967 Asterix de Galier (Asterix der Gallier) - Animationsfilm
Regie: Ray Goossens
1968 Asterix et Cléopatre (Asterix und Kleopatra) - Animationsfilm
Regie: René Goscinny, Albert Uderzo
1976 Les douze travaux d' Asterix (Asterix erobert Rom) - Animationsfilm
Regie: René Goscinny, Albert Uderzo
1985 Asterix et la surprise de César (Asterix – Sieg über Caesar) - Animationsfilm
Regie: Paul Brizzi, Gaitan Brizzi
1986 Asterix chez les Bretons (Asterix bei den Briten) - Animationsfilm
Regie: Pino van Lamsweede
1988 Asterix et le coup de menhir (Asterix - Operation Hinkelstein) - Animationsfilm
Regie: Philippe Grimont
1994 Asterix in Amerika - Animationsfilm
Regie: Gerhard Hahn
1999 Asterix & Obelix contre César (Asterix & Obelix gegen Caesar)
Regie: Claude Zidi
2002 ASTERIX & OBELIX: MISSION CLÉOPATRE (Asterix & Obelix: Mission Kleopatra)
Regie: Alain Chabat
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Laurent Dailland (Kamera)
Laurent Dailland arbeitete nach Abschluss seiner Ausbildung am berühmten École Vaugirard in Paris
seit 1985 als Kameramann. Seither versucht er eine stabile Grätsche zu praktizieren zwischen Filmen,
die das große Ereigniskino bedienen und ambitionierten Autorenfilmen. Als Idealfall sieht er natürlich
an, wenn beides zusammengeht. Zu seinen Filmen als Kameramann gehören: "Y’a pas le feu"
(Richard Balduci, 1985), "36 fillette" (Catherine Breillat, 1988), "Place Vendôme" (Nicole Garcia,
1998), "Lust auf anderes" (Agnès Jaoui, 1999). ASTERIX & OBELIX: MISSION KLEOPATRA ist
sein fünfzehnter Film.
At HOANG (Szenenbild)
Der 1950 in Vietnam geborene Künstler wuchs seit seinem achten Lebensjahr in Paris auf, studierte
dort Architektur und wechselte nach seinem Diplom in die Filmwelt. Er arbeitete als Bühnenmaler für
Bühne und TV und Werbung. Für Jean-Jacques Annaud stattete er "Der Liebhaber" und "Sieben Jahre
in Tibet" aus. Zu seinen weiteren Filmcredits gehören "Germinal" von Claude Berri und dessen
neuester Film als Regisseur: "La femme de ménage". Nach Abschluss der Dreharbeiten von Alain
Chabats Film drehte er mit Jean-Jacques Annaud die erste Folge einer aufwändigen Werbekampagne
für Perrier ("Perrier en pays chauds"), für die sie sich z. T. der Dekorationen aus ASTERIX &
OBELIX: MISSION KLEOPATRA bedienten.
Philippe Guillotel (Kostüme)
Der 1955 in Paris geborene Philippe Guillotel ist nach seiner Selbsteinschätzung Modeschöpfer seit er
vier Jahre alt war. Aus der kindlichen Leidenschaft machte er nach dem Schulabschluss seinen Beruf
und seine Berufung. In der Kompanie "À bout d' habits" kreiert er Kostüme, bei denen Tuch oder
Textilien nur Werkstoffe unter anderen sind: Er arbeitet sowohl mit Latex wie mit Metall und
besonders gern mit Tyvek, einem in der Medizin verwendeten 'Isolier-Gewebe' aus Folie und feinem
Metall, die er neben Plastazot auch in großem Umfang für ASTERIX & OBELIX: MISSION
KLEOPATRA verarbeitete.
Guillotel achtet in seinen Schöpfungen weniger auf Alltagstauglichkeit als auf Expressivität. So wurde
er zu einer der ersten Adressen, wann immer es darum geht ausdruckstarke 'Kleiderwelten' zu
präsentieren: in Werbekampagnen (z.B. Orangina), für opulente Choreographien (z.B. für die Oper
von Monte Carlo), beim großen Korso "La Marseillaise" zum 200. Jahrestag der Französischen
Revolution oder auch bei den Eröffnungs- und Schlusszeremonien der Olympischen Winterspiele von
Albertville für die er über 5.000 Kostüme produzierte.
Tanino Liberatore (Kostüme)
Der 1953 in Quadri geborene Liberatore besuchte die Kunstschule in Pescara und studierte
anschließend Architektur in Rom. Seit den siebziger Jahren arbeitet er als Werbegrafiker und gestaltet
Covers für Schallplatten (u.a. für Frank Zappa). Er ist regelmäßiger Mitarbeiter verschiedener
italienischer und internationaler Comic-Magazine, u.a. Cannibale und Frigidaire. Für Frigidaire
entwickelte er (gemeinsam mit Tamburini) die Rank Xerox-Serie. In Zusammenarbeit mit Tamburini
schuf er "Rank Xerox in New York" und "Rank Xerox: Bon anniversaire Lubna". Für eine weitere
Rank Xerox-geschichte arbeitete er mit Alain Chabat zusammen: "Rank Xerox III: Amen!".
Für ASTERIX & OBELIX: MISSION KLEOPATRA schuf Liberatore die sieben Roben Kleopatras,
die Kostüme der Piraten und von Caesar.
Florence Sadaune (Kostüme)
Florence Sadaune ist eine gefragte Kostümbildnerin für ausgefallene TV-Shows. Sie versteht sich als
leidenschaftliche Pendlerin zwischen der Welt des Exzentrischen und jener, worin sich Kostüme eher
unbemerkt machen und als authentischer Ausdruck einer Lebensweise oder Existenzform erscheinen.
Ihre beiden jüngsten Filme bringen diese Spannbreite gut zum Ausdruck. Unmittelbar vor dem
Mammutwerk ASTERIX & OBELIX: MISSION KLEOPATRA arbeitete sie als Kostümbildnerin für
Anne Marie Miévilles strenge Alltagsstudie "Après la réconciliation".
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