Wikimedium 2/2009 - Wikimedia Deutschland

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Wikimedium 2/2009 - Wikimedia Deutschland
Vereinszeitung
Wikimedia
Deutschland
WikiMedium
+ ++ Kostenfreies exemplar + + +
Ausgabe
2/2009
+++ WikiMedium // 01 +++
www.wikimedia.de
+++ In Dieser Ausgabe +++
Wikipedia bewegt
V wie…
…Verein,Vorstand und Veränderungen.
Die erste Mitgliederversammlung nach dem Umzug des Vereins fand am 21.
März 2009 in Berlin statt.
Als Tagungsstätte konnte Wikimedia Deutschland das Haus des Akademischen Vereins
Hütte e.V. nutzen …
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Internationale WikimediaKonferenz in Berlin
Diesen Satz hörte man an einem sonnigen
Wochenende während der Wikimedia Conference 2009 in Berlin immer wieder.
Rund 100 engagierte Wikipedianer aus 22
Ländern trafen sich vom 3. bis 5. April, um
Erfahrungen auszutauschen, Aktivitäten und
Ideen zu präsentieren und gemeinsam Visionen zu entwickeln. Die Konferenz umfasste
drei parallel laufende Veranstaltungen: Das
Chapter Meeting, das Entwickler-Treffen und
das Meeting des Kuratoriums der Wikimedia
Foundation.
Das dreitägige Programm beinhaltete Vorträge, Präsentationen und Workshops. Rege
Diskussionen zu Themen wie Spendengewinnung, Zusammenarbeit zwischen den
einzelnen Chaptern, Öffentlichkeitsarbeit und
Marketing fanden statt. 20 Stockwerke über
Berlin in den Telekom Laboratories am ErnstReuter-Platz saßen engagierte, motivierte
und kritische Menschen zusammen, die nicht
müde wurden, Ideen zu entwickeln und Probleme zu lösen. Wie motiviert man neue Autoren? Wie lässt sich Qualität in der Wikipedia
sichern und steigern? Welche Kooperationen
sind sinnvoll? Wie sind solche Partnerschaften
effizient und erfolgversprechend aufzubauen?
Trotz der unterschiedlichen Charaktere der
Chapter beschäftigten sich alle mit ähnlichen
Fragen und Aufgaben.
Elke Wetzig, Lizenz: GFDL, CC-by-sa-2.5, 2.0, 1.0
“What the Red Cross is for health – the
wikimedia movement wants to be for free
knowledge”.
Was sind eigentlich Chapter?
In über 20 Ländern haben sich Wikimedia Chapter gegründet, die die Arbeit und die
Ziele der Wikimedia Foundation unterstützen. Die Chapter sind unabhängige Organisationen, die die Idee des Freien Wissens durch die Wikimedia Projekte (wie z. B. die
Wikipedia) in einem bestimmten Land fördern.
Wikimedia Deutschland ist das älteste und größte Chapter. Derzeit existieren weltweit 22 dieser nationalen Sektionen. Sie kooperieren mit der Foundation, sind aber
unabhängig und können so flexibel auf die speziellen Ansprüche der unterschiedlichen
Regionen reagieren. Die Aufgaben sind gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Spendengewinnung und Spendenmanagement, der Ausbau von Kooperationen und die Unterstützung der Community bei Veranstaltungen. Seit 2008 findet einmal im Jahr das
internationale Chapter Meeting statt. Mehr zum Thema Chapter im Internet unter:
http://meta.wikimedia.org/wiki/Wikimedia_chapters.
Die Wiki-Hacker hatten ihre eigenen Themen.
Die Entwickler aus aller Welt wollten Projekte ins Rollen bringen wie die Integration von
OpenStreetMap in Wikipedia, verbesserte
Abläufe beim Bearbeiten von Fehlermeldungen auf WikiBugs und das WikiTrust-System,
das automatisch bedenkliche Änderungen im
Artikeltext hervorheben kann. Bei dem Treffen der MediaWiki-Entwickler wurde auch
die Benutzbarkeit heftig diskutiert und weiterentwickelt. Als Grundlage für die Verbesserungen der Benutzeroberfläche diente eine
Untersuchung der Foundation, die ermittelt
hat, womit Benutzer Probleme haben. Die Ergebnisse der Untersuchung finden sich unter:
http://usability.wikimedia.org.
Insgesamt hat das Wochenende gezeigt, wie
viele Menschen mit der gleichen (Wikipedia-)
Leidenschaft viel Zeit und Arbeit investieren,
um die Förderung Freien Wissens voranzubringen. Den weitesten Anreiseweg zur Wikimedia-Konferenz in Berlin hatten Patricio
und Carlos als Repräsentanten des Argentinischen Chapters (11.900 km), Arief und Revo
Arka Giri (Wikimedia Indonesia: 10.800 km)
sowie Thomas & Alexandre von Wikimedia
Brasil (10.000 km).
Auch Jimmy Wales schaute kurz bei der
Wikimedia-Konferenz vorbei. Bei den Diskussionen hielt er sich im Hintergrund, nicht
aber bei den zahlreichen Pressegesprächen.
Bereitwillig ließ er sich von einem Pressetermin zum anderen lotsen und meisterte den
Interviewmarathon tadellos.
Sue Gardner, Executive Director der Wikimedia Foundation, überzeugte mit einer Ansprache, in der sie die wichtige Beziehung zu den
Chaptern hervorhob und sich für die großartige Arbeit bedankte. Die Spitze der Foundation und das Kuratorium nahmen sporadisch
an Workshops teil, tagten ansonsten aber
hinter verschlossenen Türen.
Interview mit dem Sieger
des Wikipedia Schreibwettbewerbs.
Bereits zum 10. Mal fand
im März 2009 der Schreibwettbewerb der deutschsprachigen Wikipedia statt …
Y Seite 7
Ildar Sagdejev,
CC-by-sa-3.0,2.5, 2.0, 1.0
Elke Wetzig, CC-by-sa-2.5, 2.0, 1.0
Schreibwettbewerb
+++ editorial +++
liebe leserinnen,
liebe leser!
Viel Lob, Anerkennung und hilfreiche Kritik
haben wir für unsere erste Ausgabe der neuen Vereinszeitung Wikimedium bekommen.
Aufgrund der zahlreichen Ereignisse hat sich
auch die aktuelle Ausgabe wieder schnell gefüllt. Neue Erfolge bei Wikimedia Commons,
die Mitgliederversammlung und die Vorstandswahlen sind für Sie hoffentlich genauso spannend wie für uns. Wir schauen über
die Grenzen hinaus und berichten von Ereignissen aus anderen Chaptern und von zwei
Wikipedia-T-Shirts, die sich auf Weltreise begeben. Außerdem gibt es Grund zum Feiern:
Wikimedia Deutschland wird 5 Jahre alt!
Der Verein wächst und hat mit rund 500 Mitgliedern schon eine beachtliche Größe. Wir
haben noch vieles vor und freuen uns auch in
Zukunft über jede Unterstützung.
Sollten Sie Ideen, Tipps oder Themen für die
Wikimedium haben, wenden Sie sich bitte
direkt an [email protected].
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Catrin Schoneville
Pressesprecherin
Wikimedia Deutschland
Wikimedia auf Schatzsuche
Strukturen der Wikipedia (1. Teil)
Kooperationen mit Bildarchiven bereichern nicht nur Wikipedia
AK: Adminkandidatur – Wahl von Administratoren durch die Community.
..........................................................................................
BKL oder BKS: Begriffsklärungsseite.
..........................................................................................
Edit: Bearbeitung eines Artikels.
..........................................................................................
KEA: Kandidaten für Exzellente Artikel.
..........................................................................................
KLA: Kandidaten für Lesenswerte Artikel.
..........................................................................................
LD: Löschdiskussion.
..........................................................................................
RC-Patrol: Kontrolle der letzten Änderungen („recent changes“) auf Vandalismus.
..........................................................................................
stub: (engl. etwa: Stummel) Ein sehr kurzer Artikel.
Der 5. Wikipedia
Fotoworkshop
© April Killingsworth, CC-by-2.0
Bereits zum fünften Mal treffen sich die Fotografen der deutschsprachigen Wikipedia
vom 11. bis zum 13. September in Nürnberg.
Der Workshop findet im Bildungszentrum
am Gewerbemuseumsplatz 1, 90403 Nürnberg statt. Eingeladen sind alle Wikipedianer
sowie interessierte Bürger aus Nürnberg
und Umgebung, die sich für Wikipedia sowie
speziell Fotografie interessieren. Wir bieten
diesmal erstmals auch Vorträge für FotoEinsteiger, um auch den normalen Benutzer
zu erreichen, der nicht über teure Technik und jahrelange Foto-Erfahrung verfügt.
Die Projektkoordination findet auf http://de.
wikipedia.org/wiki/Wikipedia:5._Foto-Workshop
statt. Der Workshop ist eine private Veranstaltung interessierter Wikipedia-Benutzer,
wird von diesen organisiert und aus Mitteln
des Bundes und des Landes Bayern finanziert.
Die Organisation des Workshops wird von
der Stiftung Journalistenakademie.de München koordiniert.
Mit einer überwältigenden Mehrheit von
rund 94 % der Abstimmenden wurde eine
bisher nur stillschweigend praktizierte Konvention fest verankert: Eine personelle Trennung der höheren, auf den Rechten des Administrators aufbauenden Funktionen. Diese
„höheren Funktionen“ haben Bürokraten,
Mitglieder des Schiedsgerichts, CheckUserund Oversight-Berechtigte. Man spricht hier
von „Benutzergruppen“, die für den aktiven
Wikipedia-Nutzer wahrscheinlich kein großes Geheimnis darstellen, während sie für
den nur gelegentlich in die Wikipedia schauenden Leser das sprichwörtliche „Buch mit
sieben Siegeln“ sein dürften. Dabei sind
diese fünf Benutzergruppen nicht alles, was
das Projekt zu bieten hat. Hinzu kommen
Bots, Sichter und System-Administratoren,
projektübergreifend sind Rollbacker, Datenschutz-Ombudsleute, Wahl-Administratoren,
Transwiki-Importeure oder Stewards zu finden. Es scheint fast so, als ob sich die bunte
Vielfalt an Artikeln in der Wikipedia auf die
Benutzer und deren Funktionen übertragen
ließe. Diese Strukturen – von Außen kaum
sichtbar – bilden das Rückgrat von Wikipedia.
Aber auch ein „Benutzer“ ist nicht etwa nur
ein Benutzer. Er lässt sich unterteilen in den
nicht angemeldeten, den angemeldeten, den
bestätigten und den stimmberechtigten Benutzer.
Wer bis jetzt noch folgen konnte, wird wahrscheinlich dann verzweifelt aufgeben, wenn
es um die Rechte der Benutzergruppen geht.
Wikimedia Deutschland und die Sächsische
Landes- Staats- und Universitätsbibliothek
(SLUB) Dresden haben im März 2009 einen
Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Die Deutsche Fotothek, eines der größten
Bildarchive Deutschlands – betrieben von
der SLUB – stellt 250.000 Bilder nach dem
gleichen Muster bereit, nach dem auch die
Kooperation mit dem Bundesarchiv vor
knapp drei Monaten Schlagzeilen machte.
Gastgeberin der Pressekonferenz zur Bekanntgabe dieser Kooperation war die Präsidentin des internationalen Bibliothekenverbandes IFLA, Prof. Dr. Claudia Lux, die sich
eine Fortsetzung dieser „Bilderbuchgeschichten“ wünscht.
So hat beispielsweise wirklich jeder Benutzer,
auch der nicht angemeldete, das Recht Seiten
zu erstellen, während es „skipcaptcha“ erst
ab dem bestätigten Benutzer gibt und „override-antispoof“ den Administratoren und
Bürokraten vorbehalten ist. Tatsächlich tragen
alle Rechte eine meist kryptisch klingende,
englische Bezeichnung und die Bedeutung
der Rechte sind nur wenigen bekannt.
Hinter „skipcaptcha“ verbirgt sich, dass dem
Benutzer bestimmte Captchas (Bestätigungs-
Reserviert für Wikipedia
Regelmäßige Wikipedia-Stammtische bundesweit
Wikipedia als Online-Enzyklopädie ist unter
den Internet-Bewohnern weit bekannt. Die
Frage- und Diskussionsseiten werden auch
recht schnell gefunden, aber wie das Ganze
entsteht, bleibt ein Geheimnis. Dass hier eine
recht bunt gemischte Autorengemeinschaft
Artikel erstellt, um Sichtweisen ringt oder
auch einfach nur darüber nachdenkt, wie das
Projekt weitergehen soll, lässt die meisten der
Wikipedia-Leser erstaunen.
Es ist kaum bekannt, dass eine große Zahl
freiwilliger Autoren selbstverantwortlich und
ohne die Betreuung durch ein Lektorat das
Projekt vorantreibt. Selbst die Wikipedia-Autoren, die doch den Schritt hinter die Kulissen
der Artikel gewagt haben, sind auf die Gesichter neugierig, die hinter den Artikeln, Diskus-
sionsbeiträgen oder Aufräumarbeiten stecken.
Trotz der Verliebtheit in das System und seine
Technik sind Wikipedianer auch für die alten
Formen der Kommunikation empfänglich.
Für viele ist das persönliche Kennenlernen ein
wichtiger Weg, um das gegenseitige Verstehen und die Diskussion auf gleicher Augenhöhe zu gewährleisten. Und so haben sich
neben diversen Telefon- und Mailkontakten
ganze Stammtischrunden zusammengefunden. Ohne Organisation von oben gründen
sie sich dort, wo eine Handvoll Wikipedianer spontan den Anstoß dazu geben. Es wird
diskutiert, überlegt, zugehört, betrachtet und
Verständnis füreinander entwickelt.
Die Gruppen arbeiten darüber hinaus auch
gemeinsam an Artikeln der Region oder veranstalten Exkursionen in die nähere oder weitere Umgebung.
Das Stammtisch-Leben ist genauso buntgemischt wie die Autorenschaft. In den nächsten
Ausgaben soll in lockerer Reihenfolge über
verschiedene Stammtische und deren Aktionen berichtet werden. (mk – hf)
(In der nächsten Ausgabe: Stammtisch Berlin)
+++ Stammtisch köln +++
Trifft sich seit wann?
Laut Archiv seit Mai 2004.
Trifft sich wie oft?
Jeden 1. Freitag im Monat (meistens).
Trifft sich wo?
Von Anfang an nahezu ausschließlich im
Café-Antiquariat Goldmund in Ehrenfeld.
Wieviele?
Meist 10 bis 20.
WLAN?
Nein.
Kommentar:
Der Kölner Stammtisch ist der drittälteste in der deutschsprachigen Wikipedia.
Von Anfang an trifft man sich im gemütlichen Café-Antiquariat Goldmund, direkt
am Bahnhof Köln-Ehrenfeld. Prägend für
den Stammtisch ist besonders elya, die
den Stammtisch organisiert und daher
auch gerne (nett gemeint) als „Stammtischmutti“ bezeichnet wird. Sie kümmert
sich meist um den Termin und auch um
die Neulinge beim Stammtisch, sodass
sich niemand ausgeschlossen fühlt.
Der Kölner Stammtisch ist eines der
wichtigsten Treffen in NRW. Seit den letzten Jahren haben sich verschiedene Wikipedia-Treffen um Köln herum gebildet
(w. z. B. in Bonn, Leverkusen, Krefeld).
+++ Zur Person +++
Wie in der Bundesarchiv-Kooperation werden vorhandene Personendaten der SLUB
sowohl mit den Personendaten von Wikipedia als auch mit der Personennamendatei der
Deutschen Nationalbibliothek (PND) abgeglichen.
Seit 2005 arbeiten Wikipedianer und die
Deutsche Nationalbibliothek daran, bibliographische Daten und enzyklopädisches
Wissen zu verknüpfen.
Teil der Zusammenarbeit mit der SLUB ist
auch der Versuch, wo immer möglich Bilder
mit GEO-Koordinaten zu versehen.
codes) nicht mehr abverlangt werden. „Override-antispoof“ ermächtigt einen Benutzer
zum Anlegen von Benutzerkonten, die einem
bereits bestehendem Benutzernamen sehr
ähnlich sind.
In den nächsten Ausgaben von Wikimedium
werden wir die Aufgaben und die damit verbundenen Rechte und Pflichten der einzelnen
Benutzergruppen ausführlich und möglichst
allgemeinverständlich darstellen. (jl)
+ + + WikiMedium // 03 + + +
www.wikimedia.de
Das Buch mit sieben Siegeln
Unter großer Beteiligung wurde im April
2009 in der deutschsprachigen Wikipedia
ein wichtiges Meinungsbild abgeschlossen.
Fachausdrücke und Abkürzungen gibt es jede
Menge in der Wikipedia-Welt.
Aus diesem Anlass geben wir für Neulinge
hier ein paar unserer Codes bekannt:
+++ Ausgabe 2/2009 +++
Kay Körner, CC-by-sa
+++ Wikipedia ABC +++
+++ Ausgabe 2/2009 +++
www.wikimedia.de
Kay Körner, CC-by-sa
+++ WikiMedium // 02 + + +
Für beide Partner ist es eine großartige Möglichkeit, das kulturelle Erbe der Menschheit
einer breiten Öffentlichkeit einfach und kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Aufgrund der unterschiedlichen Themenschwerpunkte ergänzen sich Bundesarchivund SLUB-Inhalte, gemeinsam mit den über
4 Millionen anderen Bilddateien auf Wikimedia Commons, die allen Wikimedia-Projekten
automatisch für die Einbettung zur Verfügung
stehen. Alle Bilder auf Wikimedia Commons
stehen unter einer freien Lizenz und können
von jedermann verwendet werden.
Weitere Informationen unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Fotothek;
http://commons.wikimedia.org/wiki/Categor y:
Images_from_the_Deutsche_Fotothek.
Mathias Schindler (Jahrgang 1981) ist
seit 2003 Autor bei Wikipedia. 2004
gründete er zusammen mit anderen
Wikipedianern in Berlin den Verein
„Wikimedia Deutschland e. V.“ und gehörte seitdem mehrfach dem Vorstand
als Beisitzer an. Seit Januar 2009 arbeitet
Mathias Schindler hauptamtlich als Projektmanager für Wikimedia Deutschland. Seine Aufgabe ist der Ausbau von
Kooperationen mit Bildarchiven, Bibliotheken und anderen Institutionen, die
ihren Content unter freier Lizenz in
Wikimedia-Projekte einfließen lassen.
Die Sammlung, Entwicklung und Verbreitung von Freien Inhalten in allen
Sprachen der Welt ist Ziel von Wikimedia. Aus diesem Grund hat Wikimedia
Deutschland ein Kooperationsmodell
entwickelt, das die Zusammenarbeit
mit Bildarchiven erleichtert. Als „Content Liberator“ oder „Indiana Jones für
Freies Wissen“ – wie Mathias Schindler in der Community genannt wird –
sucht er nach neuen Partnern, um das
„kulturelle Erbe der Menschheit allen
frei zugänglich zu machen“.
Mithilfe bei diesen und anderen Bildbefreiungs-Projekten ist gerne gesehen.
+++ Neues Lizenzmodell +++
Einfach
weiterverwenden!
Die Texte der Wikipedia können jetzt noch
einfacher weiterverwendet werden. Dazu
werden sie zusätzlich unter die wesentlich
leichter zu gebrauchende Creative-Commons-Lizenz „CC-by-sa-3.0“ gestellt. Wer
von nun an Texte aus der Wikipedia verwendet, muss lediglich die CC-Lizenz nennen und
einen Link auf den Wikipedia-Artikel angeben. In einer weltweiten Abstimmung haben
sich über 75 % der Wikipedianer für diese
Änderung ausgesprochen.
Creative Commons (CC) ist eine NonProfit-Organisation, die durch vorgefertigte Lizenzverträge eine Hilfestellung für die
Veröffentlichung und Verbreitung von Medieninhalten anbietet. Ganz konkret handelt
es sich dabei um sechs verschiedene Standard-Lizenzverträge. Urheber wählen diese
kostenlosen Verträge, um klarzustellen, was
mit den Inhalten ihrer Webseiten geschehen
darf und was nicht. Welche Freiheiten genau
zusätzlich geboten werden, hängt davon ab,
welcher der sechs CC-Lizenzverträge jeweils
zum Einsatz kommt. Gründe für eine Neulizensierung der Wikipedia gab es viele, so ist
die Creative-Commons-Lizenz aufgrund ihrer Schlichtheit inzwischen die am häufigsten
genutzte Möglichkeit zur Lizensierung freier
Inhalte. Indem sich die Wikipedia dem anpasst, erleichtert sich der Austausch mit anderen freien Projekten. Während die frühere
GNU-Lizenz noch forderte, dass zusammen
mit dem übernommenen Artikeltext auch
der mehrseitige Lizenztext abgedruckt wird,
entfällt diese Hürde nun. Auch waren etwa
gesprochene Audiodateien oder Bilder, bei
denen die GNU-Lizenz den Abdruck des Lizenztextes forderte, auf diese Weise so gut
wie nicht zu verwenden.
Die Wikipedia-Gemeinschaft hofft, mit der
Neugestaltung ihrer Lizenz Freies Wissen
noch besser zu verbreiten. (kk)
Wer schreibt, gewinnt
Titelblatt zu „Grosses vollständiges UniversalLexicon Aller Wissenschafften und Künste“ von
Johann Heinrich Zedler, 1732
Wie bereits in der ersten Ausgabe der Wikimedium berichtet, organisiert Wikimedia
Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Spektrum Verlag und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz zum dritten Mal die Zedler-Preisverleihung. Als
Start für die Bewerbung 2009 erschien im Mai und Juni in diversen Publikationen des
Spektrum Verlags (EPOC, Gehirn+Geist, Spektrum) eine ganzseitige PR-Anzeige, die
das Projekt beschreibt und zum Mitmachen aufruft. Weitere Maßnahmen wie Pressemitteilungen und Ausschreibungen an Universitäten und Fachhochschulen sind geplant.
Die ersten Artikel aus dem Bereich Geistes- und Naturwissenschaften für die ZedlerBewerbung sind bereits im Mai bei Wikimedia Deutschland eingegangen. Noch bis zum
15. Oktober 2009 können Arbeiten eingereicht werden. Dann setzt sich eine Jury aus
renommierten Mitgliedern zusammen und entscheidet über die besten Artikel. Mit
dabei sind Prof. Dr. Gernot Wilhelm, Prof. Dr. Michael Stolleis, Prof. Dr. Kurt Gärtner,
Prof. Dr. Johannes Fried und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer für die Kategorie Geisteswissenschaften. In der Sparte Naturwissenschaften sind Prof. Dr. Ernst Mutschler, Prof.
Dr. Wilhelm Barthlott, Prof. Dr. Franz Gustav Kollmann und Prof. Dr. André Reis aktiv.
Die Wikipedia hält für alle Jurymitglieder Artikel bereit. Außerdem wird Dr. Carsten
Könneker, Chefredakteur beim Verlag Spektrum der Wissenschaften, die Jury ergänzen.
Aus der Autorenschaft der deutschen Wikipedia konnte Dirk-Ingo Franke als Jurymitglied gewonnen werden. Er ist innerhalb der Community bereits seit Jahren als herausragender Kritiker bekannt und hat neben zahlreichen ausgezeichneten Artikeln unzählige hilfreiche Reviews zur qualitativen Verbesserung der Enzyklopädie beigetragen.
Beiträge können bis zum15. Oktober eingereicht werden.
Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen unter: http://wikimedia.de/zedler.
Links:
Wikimedia Licensing Update / Questions and
Answers: http://meta.wikimedia.org/w/index.
php?title=Licensing_update/Questions_and_
Answers/de&uselang=de
Creative Commons International:
http://creativecommons.org/international/
Creative Commons Deutschland:
http://de.creativecommons.org.
Danke Kurt!
Abschied vom bisherigen
Ersten Vorsitzenden Kurt Jansson
In der Mitgliederversammlung am 21. März
2009 in Berlin wurde auch ein neuer Vorstand
gewählt. Kurt Jansson ist bei den Vorstandswahlen unter der erforderlichen Stimmenanzahl geblieben. Für seinen ausdauernden Einsatz wollen wir ihm an dieser Stelle danken.
Kurt Jansson entdeckte die Wikipedia bereits
2001 für sich, als noch kaum jemand die Wikipedia kannte oder aber den Ansatz als idealistisch und weltfremd belächelte. Mit seiner
ruhigen und sachlichen Art spielte er schnell
eine zentrale Rolle in der damals noch sehr
kleinen Community.
Schon früh gehörte er zu denen, die durch
Pressearbeit und Vorträge der Öffentlichkeit
das Projekt Wikipedia und die Idee dahinter
nahe brachten. Kurt war als Vorreiter für die
Verbreitung der Idee freien Wissens bei der
Vereinsgründung eine logische Wahl als Erster Vorsitzender.
Kurt wurde zum Gesicht der Wikipedia. Unkonventionell, mit langen Haaren und geflochtenem Bart vermittelte der Soziologiestudent ein sympathisches und seriöses Bild
der Wikipedia. In zahllosen Interviews, Podiumsdiskussionen und Gesprächen konnte er
immer wieder seine Position prägnant auf
den Punkt bringen.
Aufgaben und Arbeit im Vorstand wandelten
sich im Lauf der Jahre. Während anfangs noch
die grundlegenden organisatorischen Fragen
zu klären waren, vom Vereinsregister über die
ersten Spendenquittungen oder einen guten
Steuerberater, setzte Wikimedia Deutschland
2005 mit der Wikimania in Frankfurt ein erstes Ausrufezeichen. Die erste große juristische Auseinandersetzung mit dem Fall Tron
2006 wurde auch dank Kurts Einsatz gemeistert. Die Erkenntnis, derartigen Herausforderungen auf einer besseren Grundlage
begegnen zu müssen und stetig wachsende
Spendeneinnahmen führten zu der Entscheidung, eine Geschäftsstelle einzurichten. Ein
wichtiger Schritt zur Professionalisierung der
Vereinsarbeit.
All diese Dinge waren immer Ergebnisse von
Teamarbeit. Kurt sah seine Rolle als Erster
Vorsitzender weniger darin, Richtungsentscheidungen vorzugeben, sondern mit erheblichem persönlichen Einsatz gemeinsam
getragene Entscheidungsprozesse zu moderieren, zu befördern und so eine kooperative
Arbeitsatmosphäre im Vorstand zu erhalten.
Das Ergebnis spricht für sich: Wikimedia
Deutschland ist das an Mitgliedern größte,
finanziell erfolgreichste und aufgrund seiner
Arbeit angesehenste Wikimedia Chapter.
5 Jahre Wikimedia Deutschland:
Juni 2004:
Vereinsgründung in Berlin.
Aktive Wikipedia-Autoren gründen am 13. Juni 2004 in Berlin den
Verein Wikimedia Deutschland –
Gesellschaft zur Förderung Freien
Wissens e.V.
Herbst 2004: Veröffentlichtung der
ersten Wikipedia-CD
Zusammen mit Directmedia Publishing werden die Inhalte der Wikipedia zum ersten Mal auf CD heraus gegeben. 130.000 Artikel und
1.200 Bilder finden auf diesem Weg
ihre Leser.
2004 | MITGLIEDER: 106
Juni 2006: Erste Wikipedia-Academy in Göttingen
Der Verein veranstaltet eine Tagung,
um Wissenschaftler stärker für die
Arbeit in der Wikipedia zu begeistern und die Qualität der Inhalte zu
steigern. Jährliche Veranstaltungen
folgen.
Mai 2006: Erste Digitalisierung im
Projekt Wikisource
Das Rechenbuch „Drei Register
Arithmetischer ahnfeng zur Practic“
aus dem Jahr 1599 von Andreas
Reinhard wird als erstes Werk mit
Vereinsmitteln digitalisiert.
September 2006: Investitionen in
Server über 60.000 Euro
Das neue Rechenzentrum in
Amsterdam ermöglicht, dass Wikipedia europaweit ohne Verzögerung gelesen und bearbeitet werden kann.
2005 | MITGLIEDER: 223
Elke Wetzig
April 2005:
Erste Wikipedia-DVD
Eine Momentaufnahme der
deutschsprachigen Wikipedia mit ca. 200.000 Artikeln
erscheint im Handel.
Januar 2006: Tron-Affäre
Einstweilige Verfügung gegen den
Verein. Die Eltern des 1998 verstorbenen Hackers Tron wollen die
Nennung des bürgerlichen Namens
verhindern. Das Verfahren geht zugunsten Wikimedia Deutschlands
aus.
August 2005:
Erste Wikimania in Frankfurt am
Main
Rund 400 Wikimedia-Enthusiasten
aus über 50 Ländern treffen sich in
Frankfurt zur Konferenz. Aufgrund
des großen Erfolgs findet die Wikimania seitdem jährlich statt.
2006 | MITGLIEDER: 326
Oktober 2006:
Wikimedia Deutschland richtet
Geschäftsstelle in Frankfurt ein
Um den ständig steigenden Anforderungen an den Verein gerecht
zu werden, eröffnet Wikimedia
Deutschland in Frankfurt das erste
Büro.
Nachgefragt
…Verein, Vorstand und Veränderungen
Interview mit Sebastian Moleski
Mehr als 50 Vereinsmitglieder kamen, um an
der ersten Mitgliederversammlung in Berlin
teilzunehmen. Die Möglichkeit zur Briefwahl
nutzten 34 Mitglieder und bestätigten damit
die Annahme, dass das Interesse am Verein,
seinen Strukturen und Plänen weiter wächst.
Viele Freiwillige unterstützten die Durchführung der Mitgliederversammlung durch
ihr Engagement als Versammlungsleiter oder
Mitglied in der Zählkommission.
Der Tag begann mit vier Arbeitsgruppen, die
sich den Themen Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Befreiung von Inhalten und Info-Material widmeten. Die Ergebnisse wurden der
Mitgliederversammlung vorgestellt und die
Gruppen verblieben dabei, sich in loser Organisation weiter über die Themen auszutauschen. Nach den Berichten des Vorstands, der
Geschäftsstelle und der Kassenprüfer wurde
der bisherige Vorstand ohne Gegenstimmen
entlastet. Die anschließende Wahl führte zu
einer Neubesetzung der Ämter.
Kurt Jansson, seit der Gründung 2004 erster
Vorsitzender von Wikimedia Deutschland,
unterlag Sebastian Moleski und schied damit
verdienstvoll aus dem Vorstand aus.
Der neue, 10-köpfige Vorstand setzt sich
zusammen aus Sebastian Moleski, Alice Wiegand (Zweite Vorsitzende), André Darmochwal (Schatzmeister), den Beisitzern Tim Bartel, Dr. Philipp Birken und neu dabei: Jürgen
Lüdeke (als Schriftführer) und Jenny Grabe,
Michail Jungierek, Harald Krichel und Maria
Schiewe als Beisitzer.
Im weiteren Verlauf wurde über insgesamt
neun Anträge abgestimmt.
Genehmigt wurde die vorliegende Geschäftsordnung und es wurde die Bildung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die sich mit möglichen Strukturänderungen im Verein befasst.
Ron Affeldt wurde durch die Anwesenden als
Vertreter der Mitglieder in die Arbeitsgruppe
bestellt.
Der neue Vorstand blickt voller Tatendrang
und Ideen auf das vor ihm liegende Jahr, das
neben dem 5-jährigen Geburtstag des Vereins mit vielen spannenden Plänen, Veranstaltungen und Aktionen aufwartet.
erreichen? Gleichzeitig darf das Tagesgeschäft
nicht aus dem Blickfeld geraten. Mit dem
Schulprojekt und unseren Initiativen zur aktiven Mitarbeit älterer Generationen haben wir
zwei Programme, die gerade in ihrer anfänglichen Entwicklung viel Aufmerksamkeit bedürfen. Hier wird es kurzfristig personelle Aufstockungen geben, um den Erfolg zu sichern.
Wo siehst du Freies Wissen und die Arbeit
des Vereins in zwei Jahren?
Warum hast du dich für den Vorsitz des Vereins beworben?
In den fünf Jahren seit der Gründung haben
wir uns mit unseren knapp 500 Mitgliedern,
zwölf hauptamtlichen Mitarbeitern und einer
technischen Infrastruktur im sechsstelligen
Bereich zu einem handlungsfähigen Verein
entwickelt. Mit dieser Entwicklung verbunden sind auch neue Anforderungen an die
Vereinsführung. Mit meiner Tätigkeit als Vorsitzender möchte ich meine Kompetenzen
und Erfahrungen sowohl als Wikipedianer als
auch als Unternehmensberater einbringen.
Ich möchte dazu beitragen, dass wir unserer
Verantwortung als Förderer des weltweit
größten Wissensprojektes auch zukünftig gerecht werden.
Was sind nun die ersten Schritte nach der
Wahl?
Mehr dazu auf der Vereinsseite:
www.wikimedia.de
oder im Blog unter:
http://blog.wikimedia.de.
Höchste Priorität hat die Entwicklung einer
Vision für den Verein. Wo wollen wir langfristig hin? Was wollen wir in fünf, zehn Jahren
Was uns alle vereint, die sich für Freies Wissen
engagieren, ist ein gemeinsames Zukunftsbild:
Jeder soll überall auf das gesammelte Wissen
der Menschheit zugreifen und es nutzen können. In zwei Jahren sehe ich den Verein innerhalb Deutschlands im Zentrum dieser Bewegung. Ich wünsche mir, dass „Wikimedia“ zum
Synonym für qualitativ hochwertiges und frei
zugängliches Wissen geworden ist. Ich wünsche mir, dass es jeder nutzt und viele fundiert und mit Begeisterung dazu beitragen.
Und ich wünsche mir, dass Bildung und freier
Zugang zu Wissen als gemeinsame Aufgabe
der gesamten Gesellschaft verstanden wird.
Die Geschäftsführung des Vereins ist zur
Zeit nicht permanent besetzt. Wie geht es
da weiter?
Wir befinden uns derzeit im Auswahlverfahren. Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Juli einen neuen Geschäftsführer anstellen werden,
der die Aktivitäten des Vereins über viele Jahre leiten wird.
5 Jahre Mut zu Visionen
März 2007:
Projekt „Nachwachsende Rohstoffe“ beginnt
In der ersten öffentlich geförderten
Kooperation wird der Themenbereich „Nachwachsende Rohstoffe“
in der Wikipedia ausgebaut.
August 2007: Verleihung der Zedler-Medaille und 2. Wikipedia-Academy in Mainz
Der Verein organisiert die erste
Zedler-Preisverleihung in Kooperation mit dem Spektrum Verlag und
der Akademie der Wissenschaften
und der Literatur in Mainz.
November 2007: Zweite große Serverinvestition über 60.000 Euro
Steigende Zugriffszahlen der Wikimedia-Projekte machen bereits ein
Jahr nach der Inbetriebnahme Aufstockungen in Amsterdam nötig.
2007 | MITGLIEDER: 389
Oktober 2008:
Wikimedia Deutschland zieht nach
Berlin
Der Verein zieht um und wächst
weiter. Mit dem Umzug vergrößert
sich die Geschäftsstelle von 2 auf
10 Mitarbeiter.
März 2009: Zusammenarbeit mit der Deutschen Fotothek besiegelt
Mehr als 250.000 Bilder werden den Wikimedia-Projekten zur Verfügung gestellt.
April 2009: Internationale WikimediaKonferenz in Berlin
Der Verein konzipiert,
plant und organisiert
eine dreitägige internationale Konferenz in Berlin. Mehr als 100 Wikipedianer aus aller Welt nehmen daran teil.
2008 | MITGLIEDER: 466
November 2008:
Wikimedia unterzeichnet Kooperationsvertrag mit dem Bundesarchiv
Erste Kooperation mit einer oberen
Bundesbehörde. Das Bundesarchiv
stellt 100.000 digitalisierte Bilder
unter freier Lizenz zur Verfügung.
Elke Wetzig
Aus ganz Deutschland hatten sich Wikipedianer zusammengefunden und beschlossen, einen Verein zur Förderung Freien Wissens zu
gründen. Der Termin sollte der erste Auftritt
von Jimmy Wales in Deutschland sein: Die
Konferenz „Wizards of OS“ in Berlin. Die
Gründungsversammlung war für den 13. Juni
2004 geplant. So weit die Theorie. Um den
Termin der Gründungsversammlung herum
wurde ein „Meilenstein“, der100.000ste Artikel der deutschsprachigen Wikipedia, erwartet. Allerdings war Wikipedia tagelang nicht
erreichbar, Artikeleinstellungen unmöglich.
Die Communitymitglieder und Vereinsgründer hielten am Abend des 12. Juni ein wachsames Auge auf den Artikelzähler: Gute neue
Artikel und Unfugs-Texte wechselten sich ab.
Je näher der Meilenstein rückte, desto hektischer wurden alle – an Satzungsberatungen
war kaum mehr zu denken! Plötzlich hatte der
Artikelzähler die 100.000 sogar schon überschritten und so half nur noch zurückrechnen.
Ergebnis: Die Community im Chat kürte den
Artikel „Kiebitz (Art)“ zum 100.000sten und
die Satzungskommission den Artikel „Opel
Laubfrosch“. Folge: Ein virtuelles Gerangel
um das korrekte Ergebnis im Chat. Man einigte sich aber gütlich: Am Schluss wurden beide
Artikel zum Meilenstein gekürt und die Satzungskommission konnte entspannt zu Bett
gehen, um am nächsten Tag die Gründungsversammlung erfolgreich durchzuführen. (hf)
Elke Wetzig, CC-by-sa-3.0
Ein Turbulentes
Wochenende
V wie…
Katherine Young
Er baute den Verein mit auf und prägte den
Verein wie kaum jemand sonst.
+ + + WikiMedium // 05 + + +
www.wikimedia.de
Michail Jungierek, CC-by-sa-2.5,2.0,1.0
+++ Rückblick +++
+++ Ausgabe 2/2009 +++
Florence Devouard, CC-by-sa
+++ Ausgabe 2/2009 +++
www.wikimedia.de
R Neil Marshman
+++ WikiMedium // 04 + + +
2009 | MITGLIEDER: 478 *
November 2008: Wikipedia.de
wird durch Linke-Politiker gesperrt
Lutz Heilmann erwirkt eine einstweilige Verfügung, die er drei Tage
später zurücknimmt. Für Ihn ein
Mediendebakel für den Verein ein
erhöhtes Spendenaufkommen.
* Stand: Februar 2009
+++ WikiMedium // 06 + + +
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+ + + WikiMedium // 07 + + +
Das Grauen gewinnt
Wissenswertes über Freies Wissen weltweit
Interview mit dem sieger des 10. Wikipedia Schreibwettbewerbs
T-Shirts
auf Weltreise
am Herzen. In ihren Filmen scheint eine Komplexität, eine Vielfalt des Ausdrucks, die das
Medium Film erstmals als wirklich autonome
Kunstform etablierte. Die Nazi-Barbarei hat
das alles wieder kaputtgemacht. Heute genießen wir diese Filme in restaurierten Fassungen auf DVD, und Wikipedia kann einen guten
Teil zum besseren Verständnis beitragen.
Als neues Projekt des Hannoveraner Stammtisches reisen seit dem 3. März 2009 zwei
T-Shirts um die Welt. Ein blaues T-Shirt von
Wikimedia Deutschland mit der Aufschrift
„Enzyklopädist“ und ein weißes T-Shirt mit
dem Logo der englischen Wikipedia werden
seither von Wikipedianer zu Wikipedianer
wie bei einem olympischen Fackellauf weitergereicht und im Bild dokumentiert.
Wikipedianer haben das Projekt nach Baku
in Aserbaidschan, Hildesheim und Weil am
Rhein getragen. Die beiden Weltreisenden erreichten die Strafvollzugsanstalt Celle genauso wie das Bundeskanzleramt, den
Reichstag und das Brandenburger Tor in Berlin. Eines der T-Shirts weilte bis Anfang Mai in
Israel und wurde hier unter anderem von der
Oppositionsführerin Tzipi Livni zum Zeichen
ihrer Unterstützung der Bewegung für Freies
Wissen unterzeichnet.
Summer Picnic im Central Park
Norwegen:
Das Chapter New York wurde im Januar 2009 gegründet und
organisiert die erste „Wiki-Conference New York“. Die zweitägige Konferenz am 25. und 26. Juli wird in Zusammenarbeit
mit der New York University und Free Culture @ NYU realisiert. Wikipedia-Autoren hatten bereits unter dem Titel „Summer Picnic“ 2007 / 2008 Events im Central Park organisiert.
Brücke nach Estland
Foundation:
Wikipedia goes orange
Im April hat die Wikimedia Foundation mit Orange eine strategische Partnerschaft vereinbart. Zunächst werden OrangeKunden in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Polen über
spezielle Channel und Links auf Web- und mobilen Portalen
mit Inhalten aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia versorgt.
Vom 4. April bis zum 4. Mai wurde in der estnischen Sprachversion der Wikipedia ein Artikelwettbewerb rund um das
Thema Norwegen ausgetragen. Zeitgleich liefen in den beiden norwegischen Sprachversionen Nynorsk und Bokmål
Wettbewerbe um den besten Artikel zum Thema Estland.
Auf beiden Seiten wurde das Projekt von den jeweiligen Botschaften unterstützt – bislang die erste Kooperation in dieser
Form. Den Anstoß hierzu gab der Wikipedianer Ulf Larsen,
der in Estland lebt, aber in Norwegen arbeitet. Der Wettbewerb brachte der Bokmål-Wikipedia 216 neue Artikel und
der Nynorsk-Wikipedia 202 neue Artikel. In der estnischen
Sprachversion kamen sogar 768 Neuzugänge zusammen, die
sich größtenteils mit der Geografie Norwegens beschäftigen,
aber auch mit Norwegischer Kunst und Literatur.
Wikimedia Italien organisierte zusammen mit der Linux-Benutzergruppe Vicenza vom 20. bis 24. Mai 2009 das Festival
zur digitalen Freiheit. Mit der Veranstaltung wurde einer breiten
Öffentlichkeit Themen wie die positiven Veränderungen und
Revolutionen im digitalen Zeitalter nahe gebracht und wie
man über das Internet auf legalem Wege Wissen und Ressourcen miteinander teilen kann. Mit der Verleihung des Wikimedia Awards haben die Organisatoren außerdem auf die
hohe Bedeutung aufmerksam gemacht, die in Zukunft freie
Inhalte bei der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung
spielen werden. Eine der Preiskategorien richtete sich dabei
auf die Befreiung von gemeinfreien analogen Inhalten, die in
Archiven verborgen liegen, aber ohne Digitalisierung einem
breiten Publikum unzugänglich bleiben. Die Webseite des Festivals ist zu erreichen unter: http://www.libertadigitali.org/.
Wikimania 2009 in Buenos Aires
Wikimania ist eine internationale Konferenz, die erstmals im
August 2005 in Frankfurt am Main statt fand. Ziel der Veranstaltung ist es, die aktiven Community-Mitglieder sowie Wissenschaftler, Techniker und Interessierte zusammenzubringen,
um gemeinsam über die Zukunft von Wikimedia-Projekten
zu diskutieren, Ideen auszutauschen und Aktivitäten zu entwickeln. An der ersten Konferenz 2005 nahmen rund 400 Teilnehmer aus über 50 Ländern teil. Die Wikimania 2006 fand
in Cambridge, USA statt. 2007 zog es mehr als 440 Wikipedianer nach China, um an der Wikimania Taipeh teilzunehmen
und 2008 waren es in Alexandria, Ägypten bereits 625 Konferenzteilnehmer. Dieses Jahr findet die Konferenz vom 26. bis
28. August 2009 in Buenos Aires statt. Weitere Informationen
unter: http://wikimania2009.wikimedia.org.
Beim Jubiläumswettbewerb der freien Enzyklopädie entstanden mehr als 100 neue oder
stark ausgebaute Artikel, aus denen acht Juroren in den Bereichen „Exakte Wissenschaften“, „Kultur“, „Gesellschaftswissenschaften“
und „Geschichte“ ihre Favoriten auswählten.
Gesamtsieger des Wettbewerbs wurde der
Artikel „Nosferatu – Eine Symphonie des
Grauens“. Nach Ansicht der Juroren gelingt
es dem Autor exzellent, dieses zentrale Werk
der Filmgeschichte umfassend, prägnant und
stilistisch makellos zu beschreiben. Verfasser
ist DieAlraune, seit fast vier Jahren WikipediaAutor – hauptsächlich für den Fachbereich
Film. Hinter dem Nickname steht ein glücklicher Familienvater, jenseits der 40.
Das Interview führte Maria Schiewe. Es ist
ungekürzt unter http://de.wikipedia.org/wiki/
Benutzer:DieAlraune/Interview nachzulesen.
DieAlraune: Dass es ausgerechnet Nosferatu
wurde, ist eher Zufall. Die Werke der frühen
Meisterregisseure des deutschen Films wie
Lang, Murnau und Lubitsch liegen mir alle sehr
Copyright down under
Argentinien:
Vom 1. bis zum 31. März 2009 fand bereits
zum zehnten Mal der Schreibwettbewerb
der deutschsprachigen Wikipedia statt.
Redaktion: Warum hast du dich für dieses
Lemma entschieden?
Australien:
Kann die Arbeit von Wikimedia unsere Einstellung zum Copyright verändern? Vielleicht. Am 16. und 17. April fand an der
Universität New South Wales in Sydney bereits zum dritten
mal die Konferenz zur Befreiung geistigen Eigentums statt –
Unlocking Intellectual Property. Ziel der Konferenz, das Verhältnis zwischen privaten Verwertungsinteressen und öffentlichem
Verwendungsrecht auszuloten. Vertreten waren Wissenschaftler aus aller Welt, Regierungsvertreter und Wikimedia Australien. Brianna Laugher und Liam Wyatt haben dort das Modell freien Wissens, wie es in der Wikipedia zur Anwendung
kommt, vorgestellt. Das neue Lizenzmodell (CC-by-sa) der
Wikipedia wurde vorgestellt und es wurde erläutert, warum
die Wikipedia als nicht-kommerzielles Projekt trotzdem keine
Beiträge akzeptiert, die eine kommerzielle Verwendung ausschließen. Der Vortrag wurde mit Spannung verfolgt und viele
der Zuhörer waren überrascht, wie intensiv die Diskussionen
zum Copyright auf Wikipedia geführt wird. Ein Mitschnitt des
Vortrags findet sich unter: http://blip.tv/file/2008295; Mehr Informationen zu Wikimedia Australien unter: http://www.wikimedia.org.au/.
DieAlraune: Aus Eitelkeit. Der Schreibwettbewerb ist die große Bühne, auf der man seine
besten Leistungen am öffentlichsten präsentieren kann. Ich finde die Idee des kollegialen
Wettstreits genial. Die Beiträge der Mitstreiter
sind für mich Ansporn und Messlatte zugleich.
Hier wurden stets neue Standards gesetzt,
was in einer Online-Enzyklopädie qualitativ
alles möglich ist.
Italien:
Die digitale Freiheit
Indonesien:
Surfen auf Sumatra
Wikimedia Indonesien wurde im September 2008 gegründet und hat derzeit 23 Mitglieder, die indonesisch-sprachige
Wikipedia existiert bereits seit 2003 und hat mehr als
100.000 Artikel.
Ende April veranstaltete Wikimedia Indonesien zusammen
mit dem Ministerium für Kommunikation und Informationstechnik einen Workshop zum Konzept Freier Inhalte. Austragungsort war Padang auf Sumatra, wo über 100 Teilnehmer
sich von der Idee freien Wissens anstecken ließen. Die Veranstaltung war besser besucht als erwartet und so mussten sich
mehrere Teilnehmer einen Computer teilen. Die Veranstaltung ist Teil eines staatlichen Programms, welches versucht,
die Menschen für den gesamtgesellschaftlichen Nutzen des
Internet zu begeistern.
Redaktion: Wieso hast du mit dem Artikel bis
zum Schreibwettbewerb gewartet?
Redaktion: Wann begann deine Vorbereitung
zu dem Artikel?
DieAlraune: Ich habe mit der Literaturrecherche Anfang Januar 2009 begonnen. Das
Grobkonzept für den Artikel stand Mitte Februar. Dann habe ich mit dem eigentlichen
Schreiben begonnen.
Redaktion: Wie viele Stunden Arbeit stecken
in dem Artikel?
DieAlraune: Grob überschlagen schätze ich
50 bis 60 Stunden, inklusive der Recherche
und des Lesens der verwendeten Literatur.
Redaktion: Welche Artikel hast du als Referenz-Artikel zur Vorbereitung gelesen?
DieAlraune: Meine eigenen. Spaß beiseite, es
gibt hervorragende Artikel über alte Filme
in der Wikipedia, zum Beispiel den über den
Buster-Keaton-Film „Der General (1926)“
oder den über den Trickfilm „Gertie the Dinosaur.“ Dort konnte ich mir einiges abschauen, was Sorgfalt in der Recherche und Struktur betrifft.
Redaktion: Welchen Vorteil hatte es, dass du
den Artikel während des Schreibwettbewerbs
DieAlraune: Ich denke schon, dass ein relativ
großes Interesse an Beiträgen für den Schreibwettbewerb gibt. Die Seitenaufrufzahlen sprechen dafür, dass hier mehr Leute reinschauen
als in ein normales Review. Alle Hinweise sind
generell sehr nützlich, mögen sie einem auch
im ersten Moment als nicht zweckdienlich erscheinen. Bei langer Arbeit an einem einzigen
Artikel ist man aber oft schon so „betriebsblind“, dass der Blick von außen, die Rückmeldung auch von Nicht-Fachleuten nie schlecht
sein kann. Ich profitiere eigentlich immer sehr
von sogenannten Reviews und wünschte,
mehr Leute würden sich daran beteiligen.
Redaktion: Welche Auswirkungen hatte der
Sieg des Schreibwettbewerbs für dich?
DieAlraune: Ein anhaltendes Gefühl der Freude und des Stolzes. Und dass ich demnächst
mit meiner Frau in die Türkei reisen werde,
denn diesen Preis habe ich mir ausgesucht.
Ansonsten bleibe ich der Wikipedia erhalten,
lese wie immer viel mehr als ich schreibe und
hoffe, hin und wieder einen interessanten Artikel abzuliefern.
Redaktion: Was empfiehlst du Autoren, die
am Schreibwettbewerb teilnehmen wollen?
DieAlraune: Mit Mut und Phantasie ans Werk
gehen. Die intensive Arbeit an einem Thema,
die Neukonzeption eines hochwertigen Artikels bringt in meinen Augen unendlich mehr
Spaß und Befriedigung als Vandalenjagd oder
Tippfehler auszubessern. Wenn es dann noch
gelingt, Kollegen mit ins Boot zu holen und
gemeinschaftlich an Verbesserungen zu arbeiten, steht einer erfolgreichen Teilnahme nichts
im Wege.
Redaktion: Wirst du am nächsten Schreibwettbewerb teilnehmen?
DieAlraune: Falls man mich wieder als Juror
vorschlägt und ich gewählt würde, würde
mich diese Aufgabe erneut reizen, denn die
Juryarbeit verbinde ich mit angenehmen Erinnerungen, vor allem an das hochinteressante
Wochenende in Wien.
SibFreak, CC-by-sa
New York:
Es gibt immer wieder Erfolgsgeschichten aus anderen Ländern, denen wir mit unserer Vereinszeitung auch eine Plattform geben wollen. Nicht nur die internationale Wikimedia
Konferenz in Berlin hat gezeigt, wie viel wir voneinander
lernen können und wie selbst die kleinste Wikipedia einen
großartigen Beitrag zum Ganzen leistet.
verfasst hast? Gab es mehr Interesse daran?
+++ Kurioses +++
Im Juni 2009 hat Bundespräsident Horst
Köhler das ehrenamtliche Engagement um
die Wikipedia anlässlich des Free Travel-Shirts
mit einer Einladung zu seinem Sommerfest
auf Schloss Bellevue geehrt. Im Einladungsschreiben des Bundespräsidialamtes wurde
die Wikipedia als wichtiger Beitrag zur Entstehung einer globalen Wissensgesellschaft
bezeichnet. Ferner wurde herausgehoben,
dass „der Nutzen und der Erfolg der Wikipedia entscheidend von denjenigen abhängt,
die die Enzyklopädie beständig erweitern und
ihre Inhalte einer kritischen Prüfung unterziehen – und das alles zumeist auf ehrenamtlicher Basis“.
Christian Wulff, Ministerpräsident von Niedersachsen hat die Schirmherrschaft übernommen. Die beiden T-Shirts sollen nach 363
Tagen Weltreise anlässlich der CeBIT 2010 in
Hannover zugunsten der Wikimedia Foundation versteigert werden. (ns)
Wikimedia Projekte: Wikibooks
Wikibooks ist eine freie Bibliothek mit Lehr-, Sach- und Fachbüchern. Das Schwesterprojekt von Wikipedia wurde am 10. Juli 2003 gestartet. Seit dem 21. Juli 2004 haben die
deutschsprachige Ausgabe sowie andere Sprachen ihre eigene Subdomain. Seither hat
eine Vielzahl von Freiwilligen13.409 Buchkapitel in 654 Büchern angefertigt.
Ein Buch zu schreiben braucht seine Zeit, aber es gibt schon 46 vollständige Bücher
unterschiedlicher Themen in deutscher Sprache, einige davon mit Druckversion oder
als PDF-Datei.
Alle Bücher in Wikibooks stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Damit
können Bücher ebenso wie Artikel in der Wikipedia beliebig überarbeitet und verbreitet
werden, solange die Lizenzbedingungen eingehalten werden. Bei Wikibooks kann und
darf sich jeder konstruktiv beteiligen und sein Wissen einbringen.
Mehr unter www.de.wikibooks.org.
80686, CC-by-sa-3.0
Wikimedia ist eine internationale Bewegung, die Freies Wissen fördert. Durch die Sammlung, Entwicklung und Verbreitung von Freien Inhalten in allen Sprachen der Welt wird dieses Ziel verfolgt. Die Stärke von Wikipedia liegt im Engagement von Millionen von Menschen aller Altersstufen, aus allen Kontinenten und unterschiedlichen Kulturen, die einen Teil ihrer Zeit oder ihres
Geldes dafür aufwenden, das Wissen der Menschheit allen Menschen auf der Welt zugänglich zu machen. Insgesamt sind inzwischen mehr als 10 Millionen Artikel in über 260 Sprachen abrufbar.
Gemeint ist nicht, dass es eine einzige Wikipedia gäbe, die in all diese Sprachen übersetzt wird, vielmehr handelt es sich um einzelne Wikipedias mit je anderen Inhalten, anderen Autoren und
teilweise auch anderen Regeln. Zu den größten Wikipedias zählen die Englische, Deutsche, Französische, Polnische, Italienische, Japanische und Niederländische, aber auch Arabisch, Finnisch oder
Indonesisch wachsen mit derzeit schon über 100.000 Artikeln zu einer bemerkenswerten Größe heran.Von Aragonesisch bis Zulu – so exotisch wie die vorhandenen Sprachen und Sprachversionen klingen, so erstaunlich ist es, ein Online-Lexikon in diesen, zum Teil vom Aussterben bedrohten Sprachen zu finden. Über die Einrichtung einer neuen Sprachversion entscheidet ein Ausschuss
der Wikimedia Foundation. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet eine wahre Sprachen-Fundgrube unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Sprachen.
Jean-Noël Lafargue, Licence Art Libre 1.3 (LAL 1.3)
Aus aller welt: WorldWideWiki
+++ WikiMedium // 08 + + +
www.wikimedia.de
Aus den Medien
Das Interesse in der Öffentlichkeit wächst weiter
„Wikipedia ist endgültig zum Referenzwerk des 21.
Jahrhunderts geworden“ Der Standard, 20. Mai 2009:
Nach dem Ende der Brockhaus-Enzyklopädie wirft nun
auch Microsofts Encarta das Handtuch – Wikipedia ist
aktueller, zugänglicher und meist auch inhaltlich besser.
„Wikipedia – Regiert das Wissen der Masse?“
bauerfeind, 3sat, 8. April 2009:
Wikipedia wird Neulingen gegenüber immer unzugänglicher. Monopolisiert ein kleiner Kreis von Eingeweihten
das Wissen der Welt?
„Wissenstrieb statt Eigennutz – Neues zur Massenintelligenz: Warum Wikipedia funktioniert“
Süddeutsche.de, 3. Juni 2009
„Die Wahrheit über Wikipedia“
Der Freitag, 2. April 2009:
Ein Wikipedianer erläutert sechs häufig diskutierte Fragen: Gibt es so etwas wie Schwarmintelligenz tatsächlich? Werden alle Artikel von Laien verfasst? Kann die
Wikipedia einfach so manipuliert werden?
„Bin mal kurz … im Internet was nachgucken – Auf den
Spuren von Wikipedia“ ZDF Infokanal, 25. April 2009
„Deutsche Wikipedia-Autoren sind spitze“
Handelsblatt, 3. April 2009:
Der Gründer der Wikipedia, Jimmy Wales, hält die deutschen Autoren für präziser als die englischsprachigen.
„Im Internet lauert der Fehlerteufel“
Berliner Kinderpost, 11. April 2009:
Liebe Kinder: Vorsicht ist die Mutter der Recherche.
Wikipedia sieht zwar sehr seriös aus, steckt aber voller
Fehler. Bitte nicht ungeprüft abschreiben!
Literaturtipp: The Wikipedia Revolution
Wer wissen möchte, wie Wikipedia entstanden ist und welche Entwicklungen das Projekt bis heute durchgemacht hat, der findet darauf in Lihs Buch eine Antwort. So erfährt man beispielsweise, dass der offene
Ansatz des gemeinsamen Schreibens erst den zweiten Anlauf des Gründers Jimmy Wales darstellt.
Dieser wollte seine Online-Enzyklopädie eigentlich konventionell durch eine Fachredaktion erstellen und
redigieren lassen. Ende 2000 wurden Wales und sein Chefredakteur Larry Sanger dann auf das Wiki-Prinzip von Ward Cunningham aufmerksam und riefen Wikipedia.com ins Leben. Anschaulich erzählt Lih auch
vom weiteren Verlauf des Projekts, von den Hindernissen, Konflikten und Anstrengungen, die Wikipedia
letztlich zu dem gemacht haben, was sie jetzt ist. (kk)
Andrew Lih: „The Wikipedia Revolution“ (Hyperion Books, New York 2009)
dass wir allein in der ersten Hälfte des
Jahres 2009 über 70.000 Euro in die
technische Infrastruktur der Wikimedia Projekte investiert haben?
■ dass rund um die Uhr über 190 Server
für den reibungslosen Betrieb von Wiki pedia & Co. sorgen?
■ dass Wikipedia in Deutschland auf Platz
5 der beliebtesten Webseiten ist?
■ dass die deutsche Wikipedia jeden Tag
um über 400 Artikel wächst?
■ dass jeden Tag über 1,4 Millionen Such anfragen an die deutschsprachige Wiki pedia gerichtet werden? Das sind rund
1.000 pro Minute.
+++ Termine +++
6. bis 7. Juni 2009
Jährliches Treffen der Redaktion Medizin in
Warstein.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.
org/wiki/Wikipedia:Redaktion_Medizin/Treffen_2009
13. Juni in Berlin
„5 Jahre Wikimedia Deutschland“.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.
org/wiki/Wikipedia:5_Jahre_WMDE
6., 7., 9., 19. und 24. Juni 2009
Stammtische in Hannover, München, Braunschweig, Halle (Saale), Wuppertal, Freiburg.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.
org/wiki/Wikipedia:Treffen_der_Wikipedianer
7. bis 8. Juli 2009
Festival „You&Me“ in Kaiserslautern, auf dem
Wikimedia mit einem Stand vertreten sein
wird. Weitere Informationen: http://www.youand-me-festival.de/festival.html
7. Juli 2009
Stammtisch in Hannover.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.
org/wiki/Wikipedia:Treffen_der_Wikipedianer
Auszüge aus: www.wikimedia.de/pressespiegel
Wussten Sie…
+++ Ausgabe 2/2009 +++
Jetzt spenden – für Freies Wissen
15. August 2009
Internationale Sommerparty des Stammtischs Zürich.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.
org/wiki/Wikipedia:Zürich/Sommerparty
26. bis 28. August 2009
Wikimania in Buenos Aires.
Weitere Informationen: http://wikimania
2009.wikimedia.org/wiki/Index/de
21. September 2009
Volkshochschulkurs in Memmingen.
Weitere Informationen: http://de.wikipedia.
org/wiki/Wikipedia:Memmingen
25. bis 27. September 2009
European RegioWikiCamp ‘09 in Furtwangen.
Frühregistrierung: http://www.regiowiki.eu/rwc
09/earlybirdregister.html
+++ Danksagung +++
■
Wikimedia Deutschland ist ein
unabhängiger und gemeinnütziger
Verein, der Wikipedia durch
zahlreiche Projekte unterstützt
und über die Anwendung aufklärt.
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in der Version 3.0 veröffentlicht.
Sie haben recherchiert, kritisiert und korrigiert, Ideen geliefert und Beiträge verfasst.
Ich bedanke mich recht herzlich für die großartige Unterstützung bei:
Alice Wiegand, Daniel Kinzler (dk), Gerrit Holz
(gh), Henriette Fiebig (hf), Jaan-Cornelius Kibelka, Jenny Grabe, Jürgen Lüdeke (jl), Kolja Kreß
(kk), Maria Schiewe, Matthias Schindler, Michael
Karolzak (mk), Nadine Stark (ns), Philipp Birken,
Sebastian Moleski, Sören Brandes (sb).
Mit freundlicher
Unterstützung von:
www.megadruck.de