Wikimedium 2/2009 - Wikimedia Deutschland
Transcription
Wikimedium 2/2009 - Wikimedia Deutschland
Vereinszeitung Wikimedia Deutschland WikiMedium + ++ Kostenfreies exemplar + + + Ausgabe 2/2009 +++ WikiMedium // 01 +++ www.wikimedia.de +++ In Dieser Ausgabe +++ Wikipedia bewegt V wie… …Verein,Vorstand und Veränderungen. Die erste Mitgliederversammlung nach dem Umzug des Vereins fand am 21. März 2009 in Berlin statt. Als Tagungsstätte konnte Wikimedia Deutschland das Haus des Akademischen Vereins Hütte e.V. nutzen … Y Seite 5 Internationale WikimediaKonferenz in Berlin Diesen Satz hörte man an einem sonnigen Wochenende während der Wikimedia Conference 2009 in Berlin immer wieder. Rund 100 engagierte Wikipedianer aus 22 Ländern trafen sich vom 3. bis 5. April, um Erfahrungen auszutauschen, Aktivitäten und Ideen zu präsentieren und gemeinsam Visionen zu entwickeln. Die Konferenz umfasste drei parallel laufende Veranstaltungen: Das Chapter Meeting, das Entwickler-Treffen und das Meeting des Kuratoriums der Wikimedia Foundation. Das dreitägige Programm beinhaltete Vorträge, Präsentationen und Workshops. Rege Diskussionen zu Themen wie Spendengewinnung, Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Chaptern, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing fanden statt. 20 Stockwerke über Berlin in den Telekom Laboratories am ErnstReuter-Platz saßen engagierte, motivierte und kritische Menschen zusammen, die nicht müde wurden, Ideen zu entwickeln und Probleme zu lösen. Wie motiviert man neue Autoren? Wie lässt sich Qualität in der Wikipedia sichern und steigern? Welche Kooperationen sind sinnvoll? Wie sind solche Partnerschaften effizient und erfolgversprechend aufzubauen? Trotz der unterschiedlichen Charaktere der Chapter beschäftigten sich alle mit ähnlichen Fragen und Aufgaben. Elke Wetzig, Lizenz: GFDL, CC-by-sa-2.5, 2.0, 1.0 “What the Red Cross is for health – the wikimedia movement wants to be for free knowledge”. Was sind eigentlich Chapter? In über 20 Ländern haben sich Wikimedia Chapter gegründet, die die Arbeit und die Ziele der Wikimedia Foundation unterstützen. Die Chapter sind unabhängige Organisationen, die die Idee des Freien Wissens durch die Wikimedia Projekte (wie z. B. die Wikipedia) in einem bestimmten Land fördern. Wikimedia Deutschland ist das älteste und größte Chapter. Derzeit existieren weltweit 22 dieser nationalen Sektionen. Sie kooperieren mit der Foundation, sind aber unabhängig und können so flexibel auf die speziellen Ansprüche der unterschiedlichen Regionen reagieren. Die Aufgaben sind gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Spendengewinnung und Spendenmanagement, der Ausbau von Kooperationen und die Unterstützung der Community bei Veranstaltungen. Seit 2008 findet einmal im Jahr das internationale Chapter Meeting statt. Mehr zum Thema Chapter im Internet unter: http://meta.wikimedia.org/wiki/Wikimedia_chapters. Die Wiki-Hacker hatten ihre eigenen Themen. Die Entwickler aus aller Welt wollten Projekte ins Rollen bringen wie die Integration von OpenStreetMap in Wikipedia, verbesserte Abläufe beim Bearbeiten von Fehlermeldungen auf WikiBugs und das WikiTrust-System, das automatisch bedenkliche Änderungen im Artikeltext hervorheben kann. Bei dem Treffen der MediaWiki-Entwickler wurde auch die Benutzbarkeit heftig diskutiert und weiterentwickelt. Als Grundlage für die Verbesserungen der Benutzeroberfläche diente eine Untersuchung der Foundation, die ermittelt hat, womit Benutzer Probleme haben. Die Ergebnisse der Untersuchung finden sich unter: http://usability.wikimedia.org. Insgesamt hat das Wochenende gezeigt, wie viele Menschen mit der gleichen (Wikipedia-) Leidenschaft viel Zeit und Arbeit investieren, um die Förderung Freien Wissens voranzubringen. Den weitesten Anreiseweg zur Wikimedia-Konferenz in Berlin hatten Patricio und Carlos als Repräsentanten des Argentinischen Chapters (11.900 km), Arief und Revo Arka Giri (Wikimedia Indonesia: 10.800 km) sowie Thomas & Alexandre von Wikimedia Brasil (10.000 km). Auch Jimmy Wales schaute kurz bei der Wikimedia-Konferenz vorbei. Bei den Diskussionen hielt er sich im Hintergrund, nicht aber bei den zahlreichen Pressegesprächen. Bereitwillig ließ er sich von einem Pressetermin zum anderen lotsen und meisterte den Interviewmarathon tadellos. Sue Gardner, Executive Director der Wikimedia Foundation, überzeugte mit einer Ansprache, in der sie die wichtige Beziehung zu den Chaptern hervorhob und sich für die großartige Arbeit bedankte. Die Spitze der Foundation und das Kuratorium nahmen sporadisch an Workshops teil, tagten ansonsten aber hinter verschlossenen Türen. Interview mit dem Sieger des Wikipedia Schreibwettbewerbs. Bereits zum 10. Mal fand im März 2009 der Schreibwettbewerb der deutschsprachigen Wikipedia statt … Y Seite 7 Ildar Sagdejev, CC-by-sa-3.0,2.5, 2.0, 1.0 Elke Wetzig, CC-by-sa-2.5, 2.0, 1.0 Schreibwettbewerb +++ editorial +++ liebe leserinnen, liebe leser! Viel Lob, Anerkennung und hilfreiche Kritik haben wir für unsere erste Ausgabe der neuen Vereinszeitung Wikimedium bekommen. Aufgrund der zahlreichen Ereignisse hat sich auch die aktuelle Ausgabe wieder schnell gefüllt. Neue Erfolge bei Wikimedia Commons, die Mitgliederversammlung und die Vorstandswahlen sind für Sie hoffentlich genauso spannend wie für uns. Wir schauen über die Grenzen hinaus und berichten von Ereignissen aus anderen Chaptern und von zwei Wikipedia-T-Shirts, die sich auf Weltreise begeben. Außerdem gibt es Grund zum Feiern: Wikimedia Deutschland wird 5 Jahre alt! Der Verein wächst und hat mit rund 500 Mitgliedern schon eine beachtliche Größe. Wir haben noch vieles vor und freuen uns auch in Zukunft über jede Unterstützung. Sollten Sie Ideen, Tipps oder Themen für die Wikimedium haben, wenden Sie sich bitte direkt an [email protected]. Viel Spaß beim Lesen wünscht Catrin Schoneville Pressesprecherin Wikimedia Deutschland Wikimedia auf Schatzsuche Strukturen der Wikipedia (1. Teil) Kooperationen mit Bildarchiven bereichern nicht nur Wikipedia AK: Adminkandidatur – Wahl von Administratoren durch die Community. .......................................................................................... BKL oder BKS: Begriffsklärungsseite. .......................................................................................... Edit: Bearbeitung eines Artikels. .......................................................................................... KEA: Kandidaten für Exzellente Artikel. .......................................................................................... KLA: Kandidaten für Lesenswerte Artikel. .......................................................................................... LD: Löschdiskussion. .......................................................................................... RC-Patrol: Kontrolle der letzten Änderungen („recent changes“) auf Vandalismus. .......................................................................................... stub: (engl. etwa: Stummel) Ein sehr kurzer Artikel. Der 5. Wikipedia Fotoworkshop © April Killingsworth, CC-by-2.0 Bereits zum fünften Mal treffen sich die Fotografen der deutschsprachigen Wikipedia vom 11. bis zum 13. September in Nürnberg. Der Workshop findet im Bildungszentrum am Gewerbemuseumsplatz 1, 90403 Nürnberg statt. Eingeladen sind alle Wikipedianer sowie interessierte Bürger aus Nürnberg und Umgebung, die sich für Wikipedia sowie speziell Fotografie interessieren. Wir bieten diesmal erstmals auch Vorträge für FotoEinsteiger, um auch den normalen Benutzer zu erreichen, der nicht über teure Technik und jahrelange Foto-Erfahrung verfügt. Die Projektkoordination findet auf http://de. wikipedia.org/wiki/Wikipedia:5._Foto-Workshop statt. Der Workshop ist eine private Veranstaltung interessierter Wikipedia-Benutzer, wird von diesen organisiert und aus Mitteln des Bundes und des Landes Bayern finanziert. Die Organisation des Workshops wird von der Stiftung Journalistenakademie.de München koordiniert. Mit einer überwältigenden Mehrheit von rund 94 % der Abstimmenden wurde eine bisher nur stillschweigend praktizierte Konvention fest verankert: Eine personelle Trennung der höheren, auf den Rechten des Administrators aufbauenden Funktionen. Diese „höheren Funktionen“ haben Bürokraten, Mitglieder des Schiedsgerichts, CheckUserund Oversight-Berechtigte. Man spricht hier von „Benutzergruppen“, die für den aktiven Wikipedia-Nutzer wahrscheinlich kein großes Geheimnis darstellen, während sie für den nur gelegentlich in die Wikipedia schauenden Leser das sprichwörtliche „Buch mit sieben Siegeln“ sein dürften. Dabei sind diese fünf Benutzergruppen nicht alles, was das Projekt zu bieten hat. Hinzu kommen Bots, Sichter und System-Administratoren, projektübergreifend sind Rollbacker, Datenschutz-Ombudsleute, Wahl-Administratoren, Transwiki-Importeure oder Stewards zu finden. Es scheint fast so, als ob sich die bunte Vielfalt an Artikeln in der Wikipedia auf die Benutzer und deren Funktionen übertragen ließe. Diese Strukturen – von Außen kaum sichtbar – bilden das Rückgrat von Wikipedia. Aber auch ein „Benutzer“ ist nicht etwa nur ein Benutzer. Er lässt sich unterteilen in den nicht angemeldeten, den angemeldeten, den bestätigten und den stimmberechtigten Benutzer. Wer bis jetzt noch folgen konnte, wird wahrscheinlich dann verzweifelt aufgeben, wenn es um die Rechte der Benutzergruppen geht. Wikimedia Deutschland und die Sächsische Landes- Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) Dresden haben im März 2009 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Deutsche Fotothek, eines der größten Bildarchive Deutschlands – betrieben von der SLUB – stellt 250.000 Bilder nach dem gleichen Muster bereit, nach dem auch die Kooperation mit dem Bundesarchiv vor knapp drei Monaten Schlagzeilen machte. Gastgeberin der Pressekonferenz zur Bekanntgabe dieser Kooperation war die Präsidentin des internationalen Bibliothekenverbandes IFLA, Prof. Dr. Claudia Lux, die sich eine Fortsetzung dieser „Bilderbuchgeschichten“ wünscht. So hat beispielsweise wirklich jeder Benutzer, auch der nicht angemeldete, das Recht Seiten zu erstellen, während es „skipcaptcha“ erst ab dem bestätigten Benutzer gibt und „override-antispoof“ den Administratoren und Bürokraten vorbehalten ist. Tatsächlich tragen alle Rechte eine meist kryptisch klingende, englische Bezeichnung und die Bedeutung der Rechte sind nur wenigen bekannt. Hinter „skipcaptcha“ verbirgt sich, dass dem Benutzer bestimmte Captchas (Bestätigungs- Reserviert für Wikipedia Regelmäßige Wikipedia-Stammtische bundesweit Wikipedia als Online-Enzyklopädie ist unter den Internet-Bewohnern weit bekannt. Die Frage- und Diskussionsseiten werden auch recht schnell gefunden, aber wie das Ganze entsteht, bleibt ein Geheimnis. Dass hier eine recht bunt gemischte Autorengemeinschaft Artikel erstellt, um Sichtweisen ringt oder auch einfach nur darüber nachdenkt, wie das Projekt weitergehen soll, lässt die meisten der Wikipedia-Leser erstaunen. Es ist kaum bekannt, dass eine große Zahl freiwilliger Autoren selbstverantwortlich und ohne die Betreuung durch ein Lektorat das Projekt vorantreibt. Selbst die Wikipedia-Autoren, die doch den Schritt hinter die Kulissen der Artikel gewagt haben, sind auf die Gesichter neugierig, die hinter den Artikeln, Diskus- sionsbeiträgen oder Aufräumarbeiten stecken. Trotz der Verliebtheit in das System und seine Technik sind Wikipedianer auch für die alten Formen der Kommunikation empfänglich. Für viele ist das persönliche Kennenlernen ein wichtiger Weg, um das gegenseitige Verstehen und die Diskussion auf gleicher Augenhöhe zu gewährleisten. Und so haben sich neben diversen Telefon- und Mailkontakten ganze Stammtischrunden zusammengefunden. Ohne Organisation von oben gründen sie sich dort, wo eine Handvoll Wikipedianer spontan den Anstoß dazu geben. Es wird diskutiert, überlegt, zugehört, betrachtet und Verständnis füreinander entwickelt. Die Gruppen arbeiten darüber hinaus auch gemeinsam an Artikeln der Region oder veranstalten Exkursionen in die nähere oder weitere Umgebung. Das Stammtisch-Leben ist genauso buntgemischt wie die Autorenschaft. In den nächsten Ausgaben soll in lockerer Reihenfolge über verschiedene Stammtische und deren Aktionen berichtet werden. (mk – hf) (In der nächsten Ausgabe: Stammtisch Berlin) +++ Stammtisch köln +++ Trifft sich seit wann? Laut Archiv seit Mai 2004. Trifft sich wie oft? Jeden 1. Freitag im Monat (meistens). Trifft sich wo? Von Anfang an nahezu ausschließlich im Café-Antiquariat Goldmund in Ehrenfeld. Wieviele? Meist 10 bis 20. WLAN? Nein. Kommentar: Der Kölner Stammtisch ist der drittälteste in der deutschsprachigen Wikipedia. Von Anfang an trifft man sich im gemütlichen Café-Antiquariat Goldmund, direkt am Bahnhof Köln-Ehrenfeld. Prägend für den Stammtisch ist besonders elya, die den Stammtisch organisiert und daher auch gerne (nett gemeint) als „Stammtischmutti“ bezeichnet wird. Sie kümmert sich meist um den Termin und auch um die Neulinge beim Stammtisch, sodass sich niemand ausgeschlossen fühlt. Der Kölner Stammtisch ist eines der wichtigsten Treffen in NRW. Seit den letzten Jahren haben sich verschiedene Wikipedia-Treffen um Köln herum gebildet (w. z. B. in Bonn, Leverkusen, Krefeld). +++ Zur Person +++ Wie in der Bundesarchiv-Kooperation werden vorhandene Personendaten der SLUB sowohl mit den Personendaten von Wikipedia als auch mit der Personennamendatei der Deutschen Nationalbibliothek (PND) abgeglichen. Seit 2005 arbeiten Wikipedianer und die Deutsche Nationalbibliothek daran, bibliographische Daten und enzyklopädisches Wissen zu verknüpfen. Teil der Zusammenarbeit mit der SLUB ist auch der Versuch, wo immer möglich Bilder mit GEO-Koordinaten zu versehen. codes) nicht mehr abverlangt werden. „Override-antispoof“ ermächtigt einen Benutzer zum Anlegen von Benutzerkonten, die einem bereits bestehendem Benutzernamen sehr ähnlich sind. In den nächsten Ausgaben von Wikimedium werden wir die Aufgaben und die damit verbundenen Rechte und Pflichten der einzelnen Benutzergruppen ausführlich und möglichst allgemeinverständlich darstellen. (jl) + + + WikiMedium // 03 + + + www.wikimedia.de Das Buch mit sieben Siegeln Unter großer Beteiligung wurde im April 2009 in der deutschsprachigen Wikipedia ein wichtiges Meinungsbild abgeschlossen. Fachausdrücke und Abkürzungen gibt es jede Menge in der Wikipedia-Welt. Aus diesem Anlass geben wir für Neulinge hier ein paar unserer Codes bekannt: +++ Ausgabe 2/2009 +++ Kay Körner, CC-by-sa +++ Wikipedia ABC +++ +++ Ausgabe 2/2009 +++ www.wikimedia.de Kay Körner, CC-by-sa +++ WikiMedium // 02 + + + Für beide Partner ist es eine großartige Möglichkeit, das kulturelle Erbe der Menschheit einer breiten Öffentlichkeit einfach und kostenlos zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der unterschiedlichen Themenschwerpunkte ergänzen sich Bundesarchivund SLUB-Inhalte, gemeinsam mit den über 4 Millionen anderen Bilddateien auf Wikimedia Commons, die allen Wikimedia-Projekten automatisch für die Einbettung zur Verfügung stehen. Alle Bilder auf Wikimedia Commons stehen unter einer freien Lizenz und können von jedermann verwendet werden. Weitere Informationen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Fotothek; http://commons.wikimedia.org/wiki/Categor y: Images_from_the_Deutsche_Fotothek. Mathias Schindler (Jahrgang 1981) ist seit 2003 Autor bei Wikipedia. 2004 gründete er zusammen mit anderen Wikipedianern in Berlin den Verein „Wikimedia Deutschland e. V.“ und gehörte seitdem mehrfach dem Vorstand als Beisitzer an. Seit Januar 2009 arbeitet Mathias Schindler hauptamtlich als Projektmanager für Wikimedia Deutschland. Seine Aufgabe ist der Ausbau von Kooperationen mit Bildarchiven, Bibliotheken und anderen Institutionen, die ihren Content unter freier Lizenz in Wikimedia-Projekte einfließen lassen. Die Sammlung, Entwicklung und Verbreitung von Freien Inhalten in allen Sprachen der Welt ist Ziel von Wikimedia. Aus diesem Grund hat Wikimedia Deutschland ein Kooperationsmodell entwickelt, das die Zusammenarbeit mit Bildarchiven erleichtert. Als „Content Liberator“ oder „Indiana Jones für Freies Wissen“ – wie Mathias Schindler in der Community genannt wird – sucht er nach neuen Partnern, um das „kulturelle Erbe der Menschheit allen frei zugänglich zu machen“. Mithilfe bei diesen und anderen Bildbefreiungs-Projekten ist gerne gesehen. +++ Neues Lizenzmodell +++ Einfach weiterverwenden! Die Texte der Wikipedia können jetzt noch einfacher weiterverwendet werden. Dazu werden sie zusätzlich unter die wesentlich leichter zu gebrauchende Creative-Commons-Lizenz „CC-by-sa-3.0“ gestellt. Wer von nun an Texte aus der Wikipedia verwendet, muss lediglich die CC-Lizenz nennen und einen Link auf den Wikipedia-Artikel angeben. In einer weltweiten Abstimmung haben sich über 75 % der Wikipedianer für diese Änderung ausgesprochen. Creative Commons (CC) ist eine NonProfit-Organisation, die durch vorgefertigte Lizenzverträge eine Hilfestellung für die Veröffentlichung und Verbreitung von Medieninhalten anbietet. Ganz konkret handelt es sich dabei um sechs verschiedene Standard-Lizenzverträge. Urheber wählen diese kostenlosen Verträge, um klarzustellen, was mit den Inhalten ihrer Webseiten geschehen darf und was nicht. Welche Freiheiten genau zusätzlich geboten werden, hängt davon ab, welcher der sechs CC-Lizenzverträge jeweils zum Einsatz kommt. Gründe für eine Neulizensierung der Wikipedia gab es viele, so ist die Creative-Commons-Lizenz aufgrund ihrer Schlichtheit inzwischen die am häufigsten genutzte Möglichkeit zur Lizensierung freier Inhalte. Indem sich die Wikipedia dem anpasst, erleichtert sich der Austausch mit anderen freien Projekten. Während die frühere GNU-Lizenz noch forderte, dass zusammen mit dem übernommenen Artikeltext auch der mehrseitige Lizenztext abgedruckt wird, entfällt diese Hürde nun. Auch waren etwa gesprochene Audiodateien oder Bilder, bei denen die GNU-Lizenz den Abdruck des Lizenztextes forderte, auf diese Weise so gut wie nicht zu verwenden. Die Wikipedia-Gemeinschaft hofft, mit der Neugestaltung ihrer Lizenz Freies Wissen noch besser zu verbreiten. (kk) Wer schreibt, gewinnt Titelblatt zu „Grosses vollständiges UniversalLexicon Aller Wissenschafften und Künste“ von Johann Heinrich Zedler, 1732 Wie bereits in der ersten Ausgabe der Wikimedium berichtet, organisiert Wikimedia Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Spektrum Verlag und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz zum dritten Mal die Zedler-Preisverleihung. Als Start für die Bewerbung 2009 erschien im Mai und Juni in diversen Publikationen des Spektrum Verlags (EPOC, Gehirn+Geist, Spektrum) eine ganzseitige PR-Anzeige, die das Projekt beschreibt und zum Mitmachen aufruft. Weitere Maßnahmen wie Pressemitteilungen und Ausschreibungen an Universitäten und Fachhochschulen sind geplant. Die ersten Artikel aus dem Bereich Geistes- und Naturwissenschaften für die ZedlerBewerbung sind bereits im Mai bei Wikimedia Deutschland eingegangen. Noch bis zum 15. Oktober 2009 können Arbeiten eingereicht werden. Dann setzt sich eine Jury aus renommierten Mitgliedern zusammen und entscheidet über die besten Artikel. Mit dabei sind Prof. Dr. Gernot Wilhelm, Prof. Dr. Michael Stolleis, Prof. Dr. Kurt Gärtner, Prof. Dr. Johannes Fried und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer für die Kategorie Geisteswissenschaften. In der Sparte Naturwissenschaften sind Prof. Dr. Ernst Mutschler, Prof. Dr. Wilhelm Barthlott, Prof. Dr. Franz Gustav Kollmann und Prof. Dr. André Reis aktiv. Die Wikipedia hält für alle Jurymitglieder Artikel bereit. Außerdem wird Dr. Carsten Könneker, Chefredakteur beim Verlag Spektrum der Wissenschaften, die Jury ergänzen. Aus der Autorenschaft der deutschen Wikipedia konnte Dirk-Ingo Franke als Jurymitglied gewonnen werden. Er ist innerhalb der Community bereits seit Jahren als herausragender Kritiker bekannt und hat neben zahlreichen ausgezeichneten Artikeln unzählige hilfreiche Reviews zur qualitativen Verbesserung der Enzyklopädie beigetragen. Beiträge können bis zum15. Oktober eingereicht werden. Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen unter: http://wikimedia.de/zedler. Links: Wikimedia Licensing Update / Questions and Answers: http://meta.wikimedia.org/w/index. php?title=Licensing_update/Questions_and_ Answers/de&uselang=de Creative Commons International: http://creativecommons.org/international/ Creative Commons Deutschland: http://de.creativecommons.org. Danke Kurt! Abschied vom bisherigen Ersten Vorsitzenden Kurt Jansson In der Mitgliederversammlung am 21. März 2009 in Berlin wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Kurt Jansson ist bei den Vorstandswahlen unter der erforderlichen Stimmenanzahl geblieben. Für seinen ausdauernden Einsatz wollen wir ihm an dieser Stelle danken. Kurt Jansson entdeckte die Wikipedia bereits 2001 für sich, als noch kaum jemand die Wikipedia kannte oder aber den Ansatz als idealistisch und weltfremd belächelte. Mit seiner ruhigen und sachlichen Art spielte er schnell eine zentrale Rolle in der damals noch sehr kleinen Community. Schon früh gehörte er zu denen, die durch Pressearbeit und Vorträge der Öffentlichkeit das Projekt Wikipedia und die Idee dahinter nahe brachten. Kurt war als Vorreiter für die Verbreitung der Idee freien Wissens bei der Vereinsgründung eine logische Wahl als Erster Vorsitzender. Kurt wurde zum Gesicht der Wikipedia. Unkonventionell, mit langen Haaren und geflochtenem Bart vermittelte der Soziologiestudent ein sympathisches und seriöses Bild der Wikipedia. In zahllosen Interviews, Podiumsdiskussionen und Gesprächen konnte er immer wieder seine Position prägnant auf den Punkt bringen. Aufgaben und Arbeit im Vorstand wandelten sich im Lauf der Jahre. Während anfangs noch die grundlegenden organisatorischen Fragen zu klären waren, vom Vereinsregister über die ersten Spendenquittungen oder einen guten Steuerberater, setzte Wikimedia Deutschland 2005 mit der Wikimania in Frankfurt ein erstes Ausrufezeichen. Die erste große juristische Auseinandersetzung mit dem Fall Tron 2006 wurde auch dank Kurts Einsatz gemeistert. Die Erkenntnis, derartigen Herausforderungen auf einer besseren Grundlage begegnen zu müssen und stetig wachsende Spendeneinnahmen führten zu der Entscheidung, eine Geschäftsstelle einzurichten. Ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung der Vereinsarbeit. All diese Dinge waren immer Ergebnisse von Teamarbeit. Kurt sah seine Rolle als Erster Vorsitzender weniger darin, Richtungsentscheidungen vorzugeben, sondern mit erheblichem persönlichen Einsatz gemeinsam getragene Entscheidungsprozesse zu moderieren, zu befördern und so eine kooperative Arbeitsatmosphäre im Vorstand zu erhalten. Das Ergebnis spricht für sich: Wikimedia Deutschland ist das an Mitgliedern größte, finanziell erfolgreichste und aufgrund seiner Arbeit angesehenste Wikimedia Chapter. 5 Jahre Wikimedia Deutschland: Juni 2004: Vereinsgründung in Berlin. Aktive Wikipedia-Autoren gründen am 13. Juni 2004 in Berlin den Verein Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V. Herbst 2004: Veröffentlichtung der ersten Wikipedia-CD Zusammen mit Directmedia Publishing werden die Inhalte der Wikipedia zum ersten Mal auf CD heraus gegeben. 130.000 Artikel und 1.200 Bilder finden auf diesem Weg ihre Leser. 2004 | MITGLIEDER: 106 Juni 2006: Erste Wikipedia-Academy in Göttingen Der Verein veranstaltet eine Tagung, um Wissenschaftler stärker für die Arbeit in der Wikipedia zu begeistern und die Qualität der Inhalte zu steigern. Jährliche Veranstaltungen folgen. Mai 2006: Erste Digitalisierung im Projekt Wikisource Das Rechenbuch „Drei Register Arithmetischer ahnfeng zur Practic“ aus dem Jahr 1599 von Andreas Reinhard wird als erstes Werk mit Vereinsmitteln digitalisiert. September 2006: Investitionen in Server über 60.000 Euro Das neue Rechenzentrum in Amsterdam ermöglicht, dass Wikipedia europaweit ohne Verzögerung gelesen und bearbeitet werden kann. 2005 | MITGLIEDER: 223 Elke Wetzig April 2005: Erste Wikipedia-DVD Eine Momentaufnahme der deutschsprachigen Wikipedia mit ca. 200.000 Artikeln erscheint im Handel. Januar 2006: Tron-Affäre Einstweilige Verfügung gegen den Verein. Die Eltern des 1998 verstorbenen Hackers Tron wollen die Nennung des bürgerlichen Namens verhindern. Das Verfahren geht zugunsten Wikimedia Deutschlands aus. August 2005: Erste Wikimania in Frankfurt am Main Rund 400 Wikimedia-Enthusiasten aus über 50 Ländern treffen sich in Frankfurt zur Konferenz. Aufgrund des großen Erfolgs findet die Wikimania seitdem jährlich statt. 2006 | MITGLIEDER: 326 Oktober 2006: Wikimedia Deutschland richtet Geschäftsstelle in Frankfurt ein Um den ständig steigenden Anforderungen an den Verein gerecht zu werden, eröffnet Wikimedia Deutschland in Frankfurt das erste Büro. Nachgefragt …Verein, Vorstand und Veränderungen Interview mit Sebastian Moleski Mehr als 50 Vereinsmitglieder kamen, um an der ersten Mitgliederversammlung in Berlin teilzunehmen. Die Möglichkeit zur Briefwahl nutzten 34 Mitglieder und bestätigten damit die Annahme, dass das Interesse am Verein, seinen Strukturen und Plänen weiter wächst. Viele Freiwillige unterstützten die Durchführung der Mitgliederversammlung durch ihr Engagement als Versammlungsleiter oder Mitglied in der Zählkommission. Der Tag begann mit vier Arbeitsgruppen, die sich den Themen Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Befreiung von Inhalten und Info-Material widmeten. Die Ergebnisse wurden der Mitgliederversammlung vorgestellt und die Gruppen verblieben dabei, sich in loser Organisation weiter über die Themen auszutauschen. Nach den Berichten des Vorstands, der Geschäftsstelle und der Kassenprüfer wurde der bisherige Vorstand ohne Gegenstimmen entlastet. Die anschließende Wahl führte zu einer Neubesetzung der Ämter. Kurt Jansson, seit der Gründung 2004 erster Vorsitzender von Wikimedia Deutschland, unterlag Sebastian Moleski und schied damit verdienstvoll aus dem Vorstand aus. Der neue, 10-köpfige Vorstand setzt sich zusammen aus Sebastian Moleski, Alice Wiegand (Zweite Vorsitzende), André Darmochwal (Schatzmeister), den Beisitzern Tim Bartel, Dr. Philipp Birken und neu dabei: Jürgen Lüdeke (als Schriftführer) und Jenny Grabe, Michail Jungierek, Harald Krichel und Maria Schiewe als Beisitzer. Im weiteren Verlauf wurde über insgesamt neun Anträge abgestimmt. Genehmigt wurde die vorliegende Geschäftsordnung und es wurde die Bildung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die sich mit möglichen Strukturänderungen im Verein befasst. Ron Affeldt wurde durch die Anwesenden als Vertreter der Mitglieder in die Arbeitsgruppe bestellt. Der neue Vorstand blickt voller Tatendrang und Ideen auf das vor ihm liegende Jahr, das neben dem 5-jährigen Geburtstag des Vereins mit vielen spannenden Plänen, Veranstaltungen und Aktionen aufwartet. erreichen? Gleichzeitig darf das Tagesgeschäft nicht aus dem Blickfeld geraten. Mit dem Schulprojekt und unseren Initiativen zur aktiven Mitarbeit älterer Generationen haben wir zwei Programme, die gerade in ihrer anfänglichen Entwicklung viel Aufmerksamkeit bedürfen. Hier wird es kurzfristig personelle Aufstockungen geben, um den Erfolg zu sichern. Wo siehst du Freies Wissen und die Arbeit des Vereins in zwei Jahren? Warum hast du dich für den Vorsitz des Vereins beworben? In den fünf Jahren seit der Gründung haben wir uns mit unseren knapp 500 Mitgliedern, zwölf hauptamtlichen Mitarbeitern und einer technischen Infrastruktur im sechsstelligen Bereich zu einem handlungsfähigen Verein entwickelt. Mit dieser Entwicklung verbunden sind auch neue Anforderungen an die Vereinsführung. Mit meiner Tätigkeit als Vorsitzender möchte ich meine Kompetenzen und Erfahrungen sowohl als Wikipedianer als auch als Unternehmensberater einbringen. Ich möchte dazu beitragen, dass wir unserer Verantwortung als Förderer des weltweit größten Wissensprojektes auch zukünftig gerecht werden. Was sind nun die ersten Schritte nach der Wahl? Mehr dazu auf der Vereinsseite: www.wikimedia.de oder im Blog unter: http://blog.wikimedia.de. Höchste Priorität hat die Entwicklung einer Vision für den Verein. Wo wollen wir langfristig hin? Was wollen wir in fünf, zehn Jahren Was uns alle vereint, die sich für Freies Wissen engagieren, ist ein gemeinsames Zukunftsbild: Jeder soll überall auf das gesammelte Wissen der Menschheit zugreifen und es nutzen können. In zwei Jahren sehe ich den Verein innerhalb Deutschlands im Zentrum dieser Bewegung. Ich wünsche mir, dass „Wikimedia“ zum Synonym für qualitativ hochwertiges und frei zugängliches Wissen geworden ist. Ich wünsche mir, dass es jeder nutzt und viele fundiert und mit Begeisterung dazu beitragen. Und ich wünsche mir, dass Bildung und freier Zugang zu Wissen als gemeinsame Aufgabe der gesamten Gesellschaft verstanden wird. Die Geschäftsführung des Vereins ist zur Zeit nicht permanent besetzt. Wie geht es da weiter? Wir befinden uns derzeit im Auswahlverfahren. Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Juli einen neuen Geschäftsführer anstellen werden, der die Aktivitäten des Vereins über viele Jahre leiten wird. 5 Jahre Mut zu Visionen März 2007: Projekt „Nachwachsende Rohstoffe“ beginnt In der ersten öffentlich geförderten Kooperation wird der Themenbereich „Nachwachsende Rohstoffe“ in der Wikipedia ausgebaut. August 2007: Verleihung der Zedler-Medaille und 2. Wikipedia-Academy in Mainz Der Verein organisiert die erste Zedler-Preisverleihung in Kooperation mit dem Spektrum Verlag und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. November 2007: Zweite große Serverinvestition über 60.000 Euro Steigende Zugriffszahlen der Wikimedia-Projekte machen bereits ein Jahr nach der Inbetriebnahme Aufstockungen in Amsterdam nötig. 2007 | MITGLIEDER: 389 Oktober 2008: Wikimedia Deutschland zieht nach Berlin Der Verein zieht um und wächst weiter. Mit dem Umzug vergrößert sich die Geschäftsstelle von 2 auf 10 Mitarbeiter. März 2009: Zusammenarbeit mit der Deutschen Fotothek besiegelt Mehr als 250.000 Bilder werden den Wikimedia-Projekten zur Verfügung gestellt. April 2009: Internationale WikimediaKonferenz in Berlin Der Verein konzipiert, plant und organisiert eine dreitägige internationale Konferenz in Berlin. Mehr als 100 Wikipedianer aus aller Welt nehmen daran teil. 2008 | MITGLIEDER: 466 November 2008: Wikimedia unterzeichnet Kooperationsvertrag mit dem Bundesarchiv Erste Kooperation mit einer oberen Bundesbehörde. Das Bundesarchiv stellt 100.000 digitalisierte Bilder unter freier Lizenz zur Verfügung. Elke Wetzig Aus ganz Deutschland hatten sich Wikipedianer zusammengefunden und beschlossen, einen Verein zur Förderung Freien Wissens zu gründen. Der Termin sollte der erste Auftritt von Jimmy Wales in Deutschland sein: Die Konferenz „Wizards of OS“ in Berlin. Die Gründungsversammlung war für den 13. Juni 2004 geplant. So weit die Theorie. Um den Termin der Gründungsversammlung herum wurde ein „Meilenstein“, der100.000ste Artikel der deutschsprachigen Wikipedia, erwartet. Allerdings war Wikipedia tagelang nicht erreichbar, Artikeleinstellungen unmöglich. Die Communitymitglieder und Vereinsgründer hielten am Abend des 12. Juni ein wachsames Auge auf den Artikelzähler: Gute neue Artikel und Unfugs-Texte wechselten sich ab. Je näher der Meilenstein rückte, desto hektischer wurden alle – an Satzungsberatungen war kaum mehr zu denken! Plötzlich hatte der Artikelzähler die 100.000 sogar schon überschritten und so half nur noch zurückrechnen. Ergebnis: Die Community im Chat kürte den Artikel „Kiebitz (Art)“ zum 100.000sten und die Satzungskommission den Artikel „Opel Laubfrosch“. Folge: Ein virtuelles Gerangel um das korrekte Ergebnis im Chat. Man einigte sich aber gütlich: Am Schluss wurden beide Artikel zum Meilenstein gekürt und die Satzungskommission konnte entspannt zu Bett gehen, um am nächsten Tag die Gründungsversammlung erfolgreich durchzuführen. (hf) Elke Wetzig, CC-by-sa-3.0 Ein Turbulentes Wochenende V wie… Katherine Young Er baute den Verein mit auf und prägte den Verein wie kaum jemand sonst. + + + WikiMedium // 05 + + + www.wikimedia.de Michail Jungierek, CC-by-sa-2.5,2.0,1.0 +++ Rückblick +++ +++ Ausgabe 2/2009 +++ Florence Devouard, CC-by-sa +++ Ausgabe 2/2009 +++ www.wikimedia.de R Neil Marshman +++ WikiMedium // 04 + + + 2009 | MITGLIEDER: 478 * November 2008: Wikipedia.de wird durch Linke-Politiker gesperrt Lutz Heilmann erwirkt eine einstweilige Verfügung, die er drei Tage später zurücknimmt. Für Ihn ein Mediendebakel für den Verein ein erhöhtes Spendenaufkommen. * Stand: Februar 2009 +++ WikiMedium // 06 + + + +++ Ausgabe 2/2009 +++ www.wikimedia.de +++ Ausgabe 2/2009 +++ www.wikimediA.de + + + WikiMedium // 07 + + + Das Grauen gewinnt Wissenswertes über Freies Wissen weltweit Interview mit dem sieger des 10. Wikipedia Schreibwettbewerbs T-Shirts auf Weltreise am Herzen. In ihren Filmen scheint eine Komplexität, eine Vielfalt des Ausdrucks, die das Medium Film erstmals als wirklich autonome Kunstform etablierte. Die Nazi-Barbarei hat das alles wieder kaputtgemacht. Heute genießen wir diese Filme in restaurierten Fassungen auf DVD, und Wikipedia kann einen guten Teil zum besseren Verständnis beitragen. Als neues Projekt des Hannoveraner Stammtisches reisen seit dem 3. März 2009 zwei T-Shirts um die Welt. Ein blaues T-Shirt von Wikimedia Deutschland mit der Aufschrift „Enzyklopädist“ und ein weißes T-Shirt mit dem Logo der englischen Wikipedia werden seither von Wikipedianer zu Wikipedianer wie bei einem olympischen Fackellauf weitergereicht und im Bild dokumentiert. Wikipedianer haben das Projekt nach Baku in Aserbaidschan, Hildesheim und Weil am Rhein getragen. Die beiden Weltreisenden erreichten die Strafvollzugsanstalt Celle genauso wie das Bundeskanzleramt, den Reichstag und das Brandenburger Tor in Berlin. Eines der T-Shirts weilte bis Anfang Mai in Israel und wurde hier unter anderem von der Oppositionsführerin Tzipi Livni zum Zeichen ihrer Unterstützung der Bewegung für Freies Wissen unterzeichnet. Summer Picnic im Central Park Norwegen: Das Chapter New York wurde im Januar 2009 gegründet und organisiert die erste „Wiki-Conference New York“. Die zweitägige Konferenz am 25. und 26. Juli wird in Zusammenarbeit mit der New York University und Free Culture @ NYU realisiert. Wikipedia-Autoren hatten bereits unter dem Titel „Summer Picnic“ 2007 / 2008 Events im Central Park organisiert. Brücke nach Estland Foundation: Wikipedia goes orange Im April hat die Wikimedia Foundation mit Orange eine strategische Partnerschaft vereinbart. Zunächst werden OrangeKunden in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Polen über spezielle Channel und Links auf Web- und mobilen Portalen mit Inhalten aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia versorgt. Vom 4. April bis zum 4. Mai wurde in der estnischen Sprachversion der Wikipedia ein Artikelwettbewerb rund um das Thema Norwegen ausgetragen. Zeitgleich liefen in den beiden norwegischen Sprachversionen Nynorsk und Bokmål Wettbewerbe um den besten Artikel zum Thema Estland. Auf beiden Seiten wurde das Projekt von den jeweiligen Botschaften unterstützt – bislang die erste Kooperation in dieser Form. Den Anstoß hierzu gab der Wikipedianer Ulf Larsen, der in Estland lebt, aber in Norwegen arbeitet. Der Wettbewerb brachte der Bokmål-Wikipedia 216 neue Artikel und der Nynorsk-Wikipedia 202 neue Artikel. In der estnischen Sprachversion kamen sogar 768 Neuzugänge zusammen, die sich größtenteils mit der Geografie Norwegens beschäftigen, aber auch mit Norwegischer Kunst und Literatur. Wikimedia Italien organisierte zusammen mit der Linux-Benutzergruppe Vicenza vom 20. bis 24. Mai 2009 das Festival zur digitalen Freiheit. Mit der Veranstaltung wurde einer breiten Öffentlichkeit Themen wie die positiven Veränderungen und Revolutionen im digitalen Zeitalter nahe gebracht und wie man über das Internet auf legalem Wege Wissen und Ressourcen miteinander teilen kann. Mit der Verleihung des Wikimedia Awards haben die Organisatoren außerdem auf die hohe Bedeutung aufmerksam gemacht, die in Zukunft freie Inhalte bei der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung spielen werden. Eine der Preiskategorien richtete sich dabei auf die Befreiung von gemeinfreien analogen Inhalten, die in Archiven verborgen liegen, aber ohne Digitalisierung einem breiten Publikum unzugänglich bleiben. Die Webseite des Festivals ist zu erreichen unter: http://www.libertadigitali.org/. Wikimania 2009 in Buenos Aires Wikimania ist eine internationale Konferenz, die erstmals im August 2005 in Frankfurt am Main statt fand. Ziel der Veranstaltung ist es, die aktiven Community-Mitglieder sowie Wissenschaftler, Techniker und Interessierte zusammenzubringen, um gemeinsam über die Zukunft von Wikimedia-Projekten zu diskutieren, Ideen auszutauschen und Aktivitäten zu entwickeln. An der ersten Konferenz 2005 nahmen rund 400 Teilnehmer aus über 50 Ländern teil. Die Wikimania 2006 fand in Cambridge, USA statt. 2007 zog es mehr als 440 Wikipedianer nach China, um an der Wikimania Taipeh teilzunehmen und 2008 waren es in Alexandria, Ägypten bereits 625 Konferenzteilnehmer. Dieses Jahr findet die Konferenz vom 26. bis 28. August 2009 in Buenos Aires statt. Weitere Informationen unter: http://wikimania2009.wikimedia.org. Beim Jubiläumswettbewerb der freien Enzyklopädie entstanden mehr als 100 neue oder stark ausgebaute Artikel, aus denen acht Juroren in den Bereichen „Exakte Wissenschaften“, „Kultur“, „Gesellschaftswissenschaften“ und „Geschichte“ ihre Favoriten auswählten. Gesamtsieger des Wettbewerbs wurde der Artikel „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“. Nach Ansicht der Juroren gelingt es dem Autor exzellent, dieses zentrale Werk der Filmgeschichte umfassend, prägnant und stilistisch makellos zu beschreiben. Verfasser ist DieAlraune, seit fast vier Jahren WikipediaAutor – hauptsächlich für den Fachbereich Film. Hinter dem Nickname steht ein glücklicher Familienvater, jenseits der 40. Das Interview führte Maria Schiewe. Es ist ungekürzt unter http://de.wikipedia.org/wiki/ Benutzer:DieAlraune/Interview nachzulesen. DieAlraune: Dass es ausgerechnet Nosferatu wurde, ist eher Zufall. Die Werke der frühen Meisterregisseure des deutschen Films wie Lang, Murnau und Lubitsch liegen mir alle sehr Copyright down under Argentinien: Vom 1. bis zum 31. März 2009 fand bereits zum zehnten Mal der Schreibwettbewerb der deutschsprachigen Wikipedia statt. Redaktion: Warum hast du dich für dieses Lemma entschieden? Australien: Kann die Arbeit von Wikimedia unsere Einstellung zum Copyright verändern? Vielleicht. Am 16. und 17. April fand an der Universität New South Wales in Sydney bereits zum dritten mal die Konferenz zur Befreiung geistigen Eigentums statt – Unlocking Intellectual Property. Ziel der Konferenz, das Verhältnis zwischen privaten Verwertungsinteressen und öffentlichem Verwendungsrecht auszuloten. Vertreten waren Wissenschaftler aus aller Welt, Regierungsvertreter und Wikimedia Australien. Brianna Laugher und Liam Wyatt haben dort das Modell freien Wissens, wie es in der Wikipedia zur Anwendung kommt, vorgestellt. Das neue Lizenzmodell (CC-by-sa) der Wikipedia wurde vorgestellt und es wurde erläutert, warum die Wikipedia als nicht-kommerzielles Projekt trotzdem keine Beiträge akzeptiert, die eine kommerzielle Verwendung ausschließen. Der Vortrag wurde mit Spannung verfolgt und viele der Zuhörer waren überrascht, wie intensiv die Diskussionen zum Copyright auf Wikipedia geführt wird. Ein Mitschnitt des Vortrags findet sich unter: http://blip.tv/file/2008295; Mehr Informationen zu Wikimedia Australien unter: http://www.wikimedia.org.au/. DieAlraune: Aus Eitelkeit. Der Schreibwettbewerb ist die große Bühne, auf der man seine besten Leistungen am öffentlichsten präsentieren kann. Ich finde die Idee des kollegialen Wettstreits genial. Die Beiträge der Mitstreiter sind für mich Ansporn und Messlatte zugleich. Hier wurden stets neue Standards gesetzt, was in einer Online-Enzyklopädie qualitativ alles möglich ist. Italien: Die digitale Freiheit Indonesien: Surfen auf Sumatra Wikimedia Indonesien wurde im September 2008 gegründet und hat derzeit 23 Mitglieder, die indonesisch-sprachige Wikipedia existiert bereits seit 2003 und hat mehr als 100.000 Artikel. Ende April veranstaltete Wikimedia Indonesien zusammen mit dem Ministerium für Kommunikation und Informationstechnik einen Workshop zum Konzept Freier Inhalte. Austragungsort war Padang auf Sumatra, wo über 100 Teilnehmer sich von der Idee freien Wissens anstecken ließen. Die Veranstaltung war besser besucht als erwartet und so mussten sich mehrere Teilnehmer einen Computer teilen. Die Veranstaltung ist Teil eines staatlichen Programms, welches versucht, die Menschen für den gesamtgesellschaftlichen Nutzen des Internet zu begeistern. Redaktion: Wieso hast du mit dem Artikel bis zum Schreibwettbewerb gewartet? Redaktion: Wann begann deine Vorbereitung zu dem Artikel? DieAlraune: Ich habe mit der Literaturrecherche Anfang Januar 2009 begonnen. Das Grobkonzept für den Artikel stand Mitte Februar. Dann habe ich mit dem eigentlichen Schreiben begonnen. Redaktion: Wie viele Stunden Arbeit stecken in dem Artikel? DieAlraune: Grob überschlagen schätze ich 50 bis 60 Stunden, inklusive der Recherche und des Lesens der verwendeten Literatur. Redaktion: Welche Artikel hast du als Referenz-Artikel zur Vorbereitung gelesen? DieAlraune: Meine eigenen. Spaß beiseite, es gibt hervorragende Artikel über alte Filme in der Wikipedia, zum Beispiel den über den Buster-Keaton-Film „Der General (1926)“ oder den über den Trickfilm „Gertie the Dinosaur.“ Dort konnte ich mir einiges abschauen, was Sorgfalt in der Recherche und Struktur betrifft. Redaktion: Welchen Vorteil hatte es, dass du den Artikel während des Schreibwettbewerbs DieAlraune: Ich denke schon, dass ein relativ großes Interesse an Beiträgen für den Schreibwettbewerb gibt. Die Seitenaufrufzahlen sprechen dafür, dass hier mehr Leute reinschauen als in ein normales Review. Alle Hinweise sind generell sehr nützlich, mögen sie einem auch im ersten Moment als nicht zweckdienlich erscheinen. Bei langer Arbeit an einem einzigen Artikel ist man aber oft schon so „betriebsblind“, dass der Blick von außen, die Rückmeldung auch von Nicht-Fachleuten nie schlecht sein kann. Ich profitiere eigentlich immer sehr von sogenannten Reviews und wünschte, mehr Leute würden sich daran beteiligen. Redaktion: Welche Auswirkungen hatte der Sieg des Schreibwettbewerbs für dich? DieAlraune: Ein anhaltendes Gefühl der Freude und des Stolzes. Und dass ich demnächst mit meiner Frau in die Türkei reisen werde, denn diesen Preis habe ich mir ausgesucht. Ansonsten bleibe ich der Wikipedia erhalten, lese wie immer viel mehr als ich schreibe und hoffe, hin und wieder einen interessanten Artikel abzuliefern. Redaktion: Was empfiehlst du Autoren, die am Schreibwettbewerb teilnehmen wollen? DieAlraune: Mit Mut und Phantasie ans Werk gehen. Die intensive Arbeit an einem Thema, die Neukonzeption eines hochwertigen Artikels bringt in meinen Augen unendlich mehr Spaß und Befriedigung als Vandalenjagd oder Tippfehler auszubessern. Wenn es dann noch gelingt, Kollegen mit ins Boot zu holen und gemeinschaftlich an Verbesserungen zu arbeiten, steht einer erfolgreichen Teilnahme nichts im Wege. Redaktion: Wirst du am nächsten Schreibwettbewerb teilnehmen? DieAlraune: Falls man mich wieder als Juror vorschlägt und ich gewählt würde, würde mich diese Aufgabe erneut reizen, denn die Juryarbeit verbinde ich mit angenehmen Erinnerungen, vor allem an das hochinteressante Wochenende in Wien. SibFreak, CC-by-sa New York: Es gibt immer wieder Erfolgsgeschichten aus anderen Ländern, denen wir mit unserer Vereinszeitung auch eine Plattform geben wollen. Nicht nur die internationale Wikimedia Konferenz in Berlin hat gezeigt, wie viel wir voneinander lernen können und wie selbst die kleinste Wikipedia einen großartigen Beitrag zum Ganzen leistet. verfasst hast? Gab es mehr Interesse daran? +++ Kurioses +++ Im Juni 2009 hat Bundespräsident Horst Köhler das ehrenamtliche Engagement um die Wikipedia anlässlich des Free Travel-Shirts mit einer Einladung zu seinem Sommerfest auf Schloss Bellevue geehrt. Im Einladungsschreiben des Bundespräsidialamtes wurde die Wikipedia als wichtiger Beitrag zur Entstehung einer globalen Wissensgesellschaft bezeichnet. Ferner wurde herausgehoben, dass „der Nutzen und der Erfolg der Wikipedia entscheidend von denjenigen abhängt, die die Enzyklopädie beständig erweitern und ihre Inhalte einer kritischen Prüfung unterziehen – und das alles zumeist auf ehrenamtlicher Basis“. Christian Wulff, Ministerpräsident von Niedersachsen hat die Schirmherrschaft übernommen. Die beiden T-Shirts sollen nach 363 Tagen Weltreise anlässlich der CeBIT 2010 in Hannover zugunsten der Wikimedia Foundation versteigert werden. (ns) Wikimedia Projekte: Wikibooks Wikibooks ist eine freie Bibliothek mit Lehr-, Sach- und Fachbüchern. Das Schwesterprojekt von Wikipedia wurde am 10. Juli 2003 gestartet. Seit dem 21. Juli 2004 haben die deutschsprachige Ausgabe sowie andere Sprachen ihre eigene Subdomain. Seither hat eine Vielzahl von Freiwilligen13.409 Buchkapitel in 654 Büchern angefertigt. Ein Buch zu schreiben braucht seine Zeit, aber es gibt schon 46 vollständige Bücher unterschiedlicher Themen in deutscher Sprache, einige davon mit Druckversion oder als PDF-Datei. Alle Bücher in Wikibooks stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Damit können Bücher ebenso wie Artikel in der Wikipedia beliebig überarbeitet und verbreitet werden, solange die Lizenzbedingungen eingehalten werden. Bei Wikibooks kann und darf sich jeder konstruktiv beteiligen und sein Wissen einbringen. Mehr unter www.de.wikibooks.org. 80686, CC-by-sa-3.0 Wikimedia ist eine internationale Bewegung, die Freies Wissen fördert. Durch die Sammlung, Entwicklung und Verbreitung von Freien Inhalten in allen Sprachen der Welt wird dieses Ziel verfolgt. Die Stärke von Wikipedia liegt im Engagement von Millionen von Menschen aller Altersstufen, aus allen Kontinenten und unterschiedlichen Kulturen, die einen Teil ihrer Zeit oder ihres Geldes dafür aufwenden, das Wissen der Menschheit allen Menschen auf der Welt zugänglich zu machen. Insgesamt sind inzwischen mehr als 10 Millionen Artikel in über 260 Sprachen abrufbar. Gemeint ist nicht, dass es eine einzige Wikipedia gäbe, die in all diese Sprachen übersetzt wird, vielmehr handelt es sich um einzelne Wikipedias mit je anderen Inhalten, anderen Autoren und teilweise auch anderen Regeln. Zu den größten Wikipedias zählen die Englische, Deutsche, Französische, Polnische, Italienische, Japanische und Niederländische, aber auch Arabisch, Finnisch oder Indonesisch wachsen mit derzeit schon über 100.000 Artikeln zu einer bemerkenswerten Größe heran.Von Aragonesisch bis Zulu – so exotisch wie die vorhandenen Sprachen und Sprachversionen klingen, so erstaunlich ist es, ein Online-Lexikon in diesen, zum Teil vom Aussterben bedrohten Sprachen zu finden. Über die Einrichtung einer neuen Sprachversion entscheidet ein Ausschuss der Wikimedia Foundation. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet eine wahre Sprachen-Fundgrube unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Sprachen. Jean-Noël Lafargue, Licence Art Libre 1.3 (LAL 1.3) Aus aller welt: WorldWideWiki +++ WikiMedium // 08 + + + www.wikimedia.de Aus den Medien Das Interesse in der Öffentlichkeit wächst weiter „Wikipedia ist endgültig zum Referenzwerk des 21. Jahrhunderts geworden“ Der Standard, 20. Mai 2009: Nach dem Ende der Brockhaus-Enzyklopädie wirft nun auch Microsofts Encarta das Handtuch – Wikipedia ist aktueller, zugänglicher und meist auch inhaltlich besser. „Wikipedia – Regiert das Wissen der Masse?“ bauerfeind, 3sat, 8. April 2009: Wikipedia wird Neulingen gegenüber immer unzugänglicher. Monopolisiert ein kleiner Kreis von Eingeweihten das Wissen der Welt? „Wissenstrieb statt Eigennutz – Neues zur Massenintelligenz: Warum Wikipedia funktioniert“ Süddeutsche.de, 3. Juni 2009 „Die Wahrheit über Wikipedia“ Der Freitag, 2. April 2009: Ein Wikipedianer erläutert sechs häufig diskutierte Fragen: Gibt es so etwas wie Schwarmintelligenz tatsächlich? Werden alle Artikel von Laien verfasst? Kann die Wikipedia einfach so manipuliert werden? „Bin mal kurz … im Internet was nachgucken – Auf den Spuren von Wikipedia“ ZDF Infokanal, 25. April 2009 „Deutsche Wikipedia-Autoren sind spitze“ Handelsblatt, 3. April 2009: Der Gründer der Wikipedia, Jimmy Wales, hält die deutschen Autoren für präziser als die englischsprachigen. „Im Internet lauert der Fehlerteufel“ Berliner Kinderpost, 11. April 2009: Liebe Kinder: Vorsicht ist die Mutter der Recherche. Wikipedia sieht zwar sehr seriös aus, steckt aber voller Fehler. Bitte nicht ungeprüft abschreiben! Literaturtipp: The Wikipedia Revolution Wer wissen möchte, wie Wikipedia entstanden ist und welche Entwicklungen das Projekt bis heute durchgemacht hat, der findet darauf in Lihs Buch eine Antwort. So erfährt man beispielsweise, dass der offene Ansatz des gemeinsamen Schreibens erst den zweiten Anlauf des Gründers Jimmy Wales darstellt. Dieser wollte seine Online-Enzyklopädie eigentlich konventionell durch eine Fachredaktion erstellen und redigieren lassen. Ende 2000 wurden Wales und sein Chefredakteur Larry Sanger dann auf das Wiki-Prinzip von Ward Cunningham aufmerksam und riefen Wikipedia.com ins Leben. Anschaulich erzählt Lih auch vom weiteren Verlauf des Projekts, von den Hindernissen, Konflikten und Anstrengungen, die Wikipedia letztlich zu dem gemacht haben, was sie jetzt ist. (kk) Andrew Lih: „The Wikipedia Revolution“ (Hyperion Books, New York 2009) dass wir allein in der ersten Hälfte des Jahres 2009 über 70.000 Euro in die technische Infrastruktur der Wikimedia Projekte investiert haben? ■ dass rund um die Uhr über 190 Server für den reibungslosen Betrieb von Wiki pedia & Co. sorgen? ■ dass Wikipedia in Deutschland auf Platz 5 der beliebtesten Webseiten ist? ■ dass die deutsche Wikipedia jeden Tag um über 400 Artikel wächst? ■ dass jeden Tag über 1,4 Millionen Such anfragen an die deutschsprachige Wiki pedia gerichtet werden? Das sind rund 1.000 pro Minute. +++ Termine +++ 6. bis 7. Juni 2009 Jährliches Treffen der Redaktion Medizin in Warstein. Weitere Informationen: http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Redaktion_Medizin/Treffen_2009 13. Juni in Berlin „5 Jahre Wikimedia Deutschland“. Weitere Informationen: http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:5_Jahre_WMDE 6., 7., 9., 19. und 24. Juni 2009 Stammtische in Hannover, München, Braunschweig, Halle (Saale), Wuppertal, Freiburg. Weitere Informationen: http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Treffen_der_Wikipedianer 7. bis 8. Juli 2009 Festival „You&Me“ in Kaiserslautern, auf dem Wikimedia mit einem Stand vertreten sein wird. Weitere Informationen: http://www.youand-me-festival.de/festival.html 7. Juli 2009 Stammtisch in Hannover. Weitere Informationen: http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Treffen_der_Wikipedianer Auszüge aus: www.wikimedia.de/pressespiegel Wussten Sie… +++ Ausgabe 2/2009 +++ Jetzt spenden – für Freies Wissen 15. August 2009 Internationale Sommerparty des Stammtischs Zürich. Weitere Informationen: http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Zürich/Sommerparty 26. bis 28. August 2009 Wikimania in Buenos Aires. Weitere Informationen: http://wikimania 2009.wikimedia.org/wiki/Index/de 21. September 2009 Volkshochschulkurs in Memmingen. Weitere Informationen: http://de.wikipedia. org/wiki/Wikipedia:Memmingen 25. bis 27. September 2009 European RegioWikiCamp ‘09 in Furtwangen. Frühregistrierung: http://www.regiowiki.eu/rwc 09/earlybirdregister.html +++ Danksagung +++ ■ Wikimedia Deutschland ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verein, der Wikipedia durch zahlreiche Projekte unterstützt und über die Anwendung aufklärt. Helfen Sie uns Freies Wissen zu fördern: http://spenden.wikimedia.de IMPRESSUM Herausgeber: Wikimedia Deutschland e.V., Eisenacher Straße 2, 10777 Berlin, Telefon: 030 / 219 158 26 - 0, [email protected], www.wikimedia.de, Konzeption und Redaktion: Catrin Schoneville, [email protected], Inhaltlich verantwortlich: Sebastian Moleski, Layout und Satz: Johanna Pung, www.jopung.de, Druck: MegaDruck.de GmbH, Eichendorffstraße 34, 26655 Westerstede, www.megadruck.de, Urheberrecht: Die Texte der Wikimedium werden unter den Bedingungen der „Creative Commons Attribution“-Lizenz (cc-by) in der Version 3.0 veröffentlicht. Sie haben recherchiert, kritisiert und korrigiert, Ideen geliefert und Beiträge verfasst. Ich bedanke mich recht herzlich für die großartige Unterstützung bei: Alice Wiegand, Daniel Kinzler (dk), Gerrit Holz (gh), Henriette Fiebig (hf), Jaan-Cornelius Kibelka, Jenny Grabe, Jürgen Lüdeke (jl), Kolja Kreß (kk), Maria Schiewe, Matthias Schindler, Michael Karolzak (mk), Nadine Stark (ns), Philipp Birken, Sebastian Moleski, Sören Brandes (sb). Mit freundlicher Unterstützung von: www.megadruck.de