Konrad-Adenauer-Schule in Kriftel (Berufliche Schule)
Transcription
Konrad-Adenauer-Schule in Kriftel (Berufliche Schule)
Konrad-Adenauer-Schule in Kriftel Sehr geehrter Herr Ministerialrat Diehl, im Auftrag der Gesamtkonferenz stelle ich hiermit im Namen der Konrad-Adenauer-Schule den Antrag auf Zuerkennung des „Gütesiegels für Schulen, die hochbegabte Schülerinnen und Schüler besonders fördern“. Die Konrad-Adenauer-Schule ist eine berufliche Schule, unter deren Dach sich viele berufliche Vollund Teilzeitschulformen vereinen. Wir unterrichten Schüler(innen) in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebenssituationen und demgemäß mit unterschiedlichen Zielen und Fähigkeiten. Aus dieser Tatsache heraus ergab sich für die Schule bereits vor etlichen Jahren die Notwendigkeit einer individuellen Förderung von Schüler(innen), um diesen nach der Maxime „Fördern und Fordern“ eine bestmögliche Entfaltung ihrer individuellen Dispositionen zu ermöglichen. 1. Förderkonzept zur Hochbegabtenförderung In diesem Zusammenhang entwickelte die Schule im Rahmen des Strategischen Ziels 4 des Hessischen Kultusministeriums im Bereich der Berufsschule eine besondere Form des Sprachenunterrichts, in dem die Schüler(innen) nicht wie im Normalfall alle im Fach Deutsch unisono unterrichtet werden, sondern die Beschulung in einem am individuellen Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler orientierten Kurssystem stattfindet. Dieses Kurssystem („Sprachenleiste“) wurde in der Abschlussevaluation des IQ als Best Practice – Beispiel besonders erwähnt und stellt eine, wie wir hoffen, richtungsweisende Weiterentwicklung des Sprachenunterrichts an der Berufsschule dar. Durch die Sprachenleiste werden heterogene Lerngruppen aufgespalten und in leistungshomogeneren Einheiten wieder zusammengefügt. Dabei werden leistungsschwache oder Schüler(innen) mit Migrationshintergrund in Deutsch, leistungsstärkere Schüler(innen) in unterschiedlichen Niveaustufen des Faches Business-English unterrichtet, wobei für die Leistungsstärksten die Möglichkeit für eine Sprachzertifizierung nach KMK- oder Cambridge-Standard ermöglicht wird. (Weitere Informationen hierzu: http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=96&Itemid=101) Neben der oben beschriebenen „Sprachenleiste“ fördert die Konrad-Adenauer-Schule Hochbegabte (wie auch Nicht-Hochbegabte) dadurch, dass sie auf vielen Gebieten Zusatzangebote zum „normalen“ Schulunterricht anbietet. Hier sind beispielhaft folgende Aspekte zu nennen: • Im Modellprojekt „ViLBe“ des Hessischen Kultusministeriums (=Virtuelles Lernen in Berufsschulen) vertrat die Konrad-Adenauer-Schule den Projektbereich Mitte. In diesem Kontext entwickelten die Lehrkräfte Lernprogramme für die Auszubildenden des Einzelhandels, die den Regelunterricht flankieren und den Schülern ermöglichen, nicht Verstandenes nachzuholen oder auch über den Unterricht Hinausgehendes zu erfahren. Überdies können sich die Schüler einbringen, indem sie am ViLex (Virtuellen Lexikon Einzelhandel) selbst als Autoren im Rahmen eines Wikis mitarbeiten. o Weitere inhaltliche Informationen finden Sie unter http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=85&Itemid=90 Zugang zu den virtuellen Lernprogrammen finden Sie unter http://vilbe.mykas.net/ Zugang zum ViLex finden Sie unter http://wiki.mykas.net/index.php?title=KASWiki__Start Mit der von der Konrad-Adenauer-Schule in Zusammenarbeit mit der IHK Frankfurt und dem NCRM angebotenen Zusatzqualifikation „Consulting Assistant“ können Auszubildende neben ihrer „Hauptausbildung“ eine zusätzliche berufliche Qualifikation erreichen. Gleiches gilt für den Erwerb des Europäischen Computerführerscheins (ECDL). Genauere Informationen finden Sie unter http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=122&Itemid=132 Für über den normalen Unterrichtsstoff hinausgehende Fragestellungen stellt der Förderverein ein umfangreiches Veranstaltungsangebot für Lehrkräfte und Schüler zur Verfügung. http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=116&Itemid=120 o o • • Neben dem intellektuellen Input stellt die Konrad-Adenauer-Schule auch Anregungen für Fördermöglichkeiten auf anderen Gebieten bereit, die auch für Hochbegabte eine besondere Herausforderung darstellen. Diese Angebote reichen von regelmäßiger und häufig sehr erfolgreicher Teilnahme an Wettbewerben „Gedeckter Tisch“: Vierter und zweiter Platz auf der Fachmesse Hogana: http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=118&Itemid=123 , Börsenspiel 2012: Zweiter Platz: http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=175&Itemid=203 , Fotowettbewerb 2011: Berufsfachschulklasse gewinnt den ersten Platz: http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=157&Itemid=178 , Meisterschaften der Köche 2012: Erster, dritter und vierter Platz: http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=168&Itemid=191 ) sowie sozialen Aktivitäten bis hin zu Auslandspartnerschaften und der Möglichkeit, Praktika in den USA zu absolvieren. Arquelauf: Schüler(innen) des Berufsvorbereitungsjahres übernehmen in Zusammenarbeit mit den HoGas die Verpflegung der Läufer: (http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=158&Itemid=179 Schulpartnerschaft USA: Regelmäßiger Schüleraustausch seit 2012: http://www.kaskriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=132&Itemid=150 Praktika in den USA. Regelmäßiger Austausch verschiedener Berufsgruppen seit 2012: http://www.kas-kriftel.net/kas/index.php?option=com_content&task=view&id=166&Itemid=189 2. Identifikation von Hochbegabung Uns ist ebenfalls bekannt, dass eine sachgerechte Begabungsdiagnostik nur Diplom- oder MasterPsychologen mit psychodiagnostischer Kompetenz und Erfahrung möglich ist. Nicht-Psychologen können über das Vorliegen von Begabungspotentialen nur Vermutungen bzw. Annahmen äußern. Eine derartige Begabungsdiagnostik ist aber in ausgesprochenen Ausnahmefällen tatsächlich von Nöten, wenn es um Entscheidungssituationen zum Wohl eines Kindes bzw. Jugendlichen und/oder um Fälle mit massiven Leidens- bzw. Problemsituationen bei einzelnen Kindern bzw. Jugendlichen geht. Eine psychologische Begabungsdiagnostik ist keine zwingende Voraussetzung für die Teilnahme einer Schülerin oder eines Schülers an einer bestimmten schulischen oder außerschulischen Fördermaßnahme. Für die pädagogische Identifikation von Hochleistenden, Unauffälligen und erwartungswidrig Minderleistenden sowie eine daraus resultierende Gruppenbildung bzw. -zuweisung werden neben den erzielten Leistungsbeurteilungen des Vorjahres auch schulische Testverfahren angewendet, um eine leistungsgerechte Einteilung und Zielfestlegung zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit mit den entsprechenden außerschulischen Institutionen ist in diesem Zusammenhang sowohl selbstverständlich als auch unausweichlich, da die zweifelsfreie Identifikation von Hochbegabten psychologische Expertise erfordert und insofern die Möglichkeiten der Schule übersteigt. Die Lehrkräfte der Konrad-Adenauer-Schule bilden sich permanent fort, um die oben beschriebenen Förderangebote kompetent anbieten zu können. Die Erfolge bei Wettbewerben, besonderes soziales Engagement sowie die Veranstaltungen des Fördervereins werden auf der Schulhomepage dokumentiert und stehen daher allen Interessierten zur Verfügung. 3. Individuelle Förderpläne Uns ist bekannt, dass sich Hochbegabte mit Ausnahme ihrer exzellenten kognitiven Fähigkeiten überwiegend nicht sonderlich von anders Begabten unterscheiden, weshalb separierende Maßnahmen im schulischen Lernen und besondere Curricula für bestimmte Fächer und bestimmte Jahrgangsstufen für Schülerinnen und Schüler ab einem Intelligenzquotienten in bestimmter Höhe nicht zwingend bzw. sinnvoll sind. Daher sehen wir eine schulische Hochbegabtenförderung als eine in erster Linie integrative/inklusive Aufgabe bzw. Herausforderung für den Regelunterricht in sämtlichen Fächern und Jahrgangsstufen an. Individuelle Förderpläne im Bedarfsfall gehören selbstverständlich zu unserer pädagogischen und unterrichtlichen Arbeit, was hochbegabte Kinder und Jugendliche einschließt. 4. Qualifizierte Elternberatung zum Thema Hochbegabung Erziehungsberechtigte haben für Berufliche Schulen nicht die gleiche Bedeutung wie für die allgemeinbildenden Schulen, da das Interesse der Eltern an einer Mitbestimmung bezüglich der Ausbildung ihrer (meist erwachsenen) Kinder in dieser Lebensphase und Altersklasse eher gering ist. Dennoch stehen an der Konrad-Adenauer-Schule mit der Schulleiterin Frau Philipp, die den Kontakt mit der Schulpsychologin herstellen kann, und Frau StR Gabriele Schmid-Hönisch, die sich in Hinsicht auf das Themengebiet der Hochbegabung bereits umfangreich fortgebildet hat, zwei sehr qualifizierte Ansprechpersonen für die Beratung von Erziehungsberechtigten von hochbegabten Jugendlichen zur Verfügung. 5. Zusammenarbeit mit kompetenten außerschulischen Institutionen Wir sind bereit zu einer Kooperation sowohl mit der Begabungsdiagnostischen Beratungsstellen wie BRAIN in Marburg als auch zu den Hessischen Ferienakademien für die Mittel- und die Oberstufe oder mit dem Frankfurter Hochbegabtenzentrum, dem Zentrum für Mathematik usw. 6. Lehrerfortbildung zur Hochbegabtenförderung Mit der Lehrerfortbildung zu diesem Thema haben wir begonnen durch einen Vortrag mitsamt Aussprache zum hessischen Weg der schulischen Hochbegabtenförderung von Herrn MinRat Walter Diehl und werden dies weiter fortsetzen. 7. Evaluation Den zugehörigen Evaluationsfragebogen des Hessischen Kultusministeriums werden wir nach dem Ablauf von drei Jahren Gütesiegel-Laufzeit selbstverständlich sorgfältig beantworten.